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ie weit willst Du GEHen? Auf das Leben bezogen, eine Frage mit Tiefgang. Auf das Buch bezogen, eine Frage des richtigen Schuhwerks. Oder hat das eine gar mit dem anderen zu tun?
Nach BERLIN GEHT und BERLIN GEHT GASSI basteln wir ein ordentliches Stück an unsere Touren dran. BERLIN WANDERT – juchuh. Ab in die Trekkingschuhe, den Outdoorboot oder die Rennsandale und auf geht’s. Schon Theodor Heuss wusste, dass es »Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein«. Und Recht hatte er.
Mir geht es oft so, dass das Unterwegssein so viel Freude macht, dass ich gar keine Lust habe, anzukommen. Dass ich nicht aufhören mag, rechts oder links abzubiegen, zu schauen, neugierig zu sein, zu erleben und zu entdecken. Das Ziel völlig aus den Augen verloren, laufe ich mich frei, finde auf dem Weg Lösungen für Probleme, Antworten auf nicht gestellte Fragen, werde kreativ, lasse Gedanken zu, die sonst keinen Platz zum Landen finden oder werde einfach nur leer. Oder ich nehme das Wandern als sportliche Herausforderung. »18 Kilometer und zum Nachtisch ein Eis mit Sahne.«
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Jedem das Seine. Das Buch hat keinen erzieherischen Anspruch an seine Leser, an Dich. Wandern um des Müllers Lust. Wandern als Hobby. Wandern, um allein zu sein. Wandern, um zusammen zu sein. Wandern aus Langeweile. Wandern, weil der Freund es will. Wandern, weil die Freundin es nicht will. Wandern, weil der Arzt dazu rät. Wir halten keinen strammen Zeigefinger in die Luft und propagieren ewige Jugend durch ewige Bewegung. Wir liefern in diesem Buch Ideen, Möglichkeiten, Infos, Lustiges, auch Skurriles. Wir laden Dich ein, Deiner Komfortzone zu entund der Welt da draußen etwas näher zu kommen. Es lohnt sich. Bist Du dabei? Dann darfst Du Dich auf mindestens zehn Kilometer pro Tour freuen. Im gemütlichen Schritt sind das entspannte zwei Stunden Entdeckertum. Das Buch entführt Dich nicht nur, aber oft raus aus der Stadt. Die Umarmung Brandenburgs tut Berlin sehr gut. Brandenburg scheint unendlich mit unendlich vielen Gesichtern. Mal steht die Zeit seit Jahren still, mal reißt sie viel zu schnell an der Umgebung. Apropos Zeit. Ein Tipp aus leidiger Eigendiagnose: Plane den Zeitrahmen Deiner Tour mit Bedacht und Luft nach hinten. Das Schöne wird schnell zunichtegemacht, wenn mitten im Wald »der
Wecker klingelt« und der Rückweg zum Lauf gegen die Zeit wird. Und unterschätze den Wert eines gut gefüllten Rucksacks nicht. Die selbst geschmierte Stulle schmeckt nirgends besser als zur Halbzeit auf dem Holzstamm mitten im Wald. Gedankensprung. Ortswechsel. Ein Bücherstand auf einem Markt. Eine interessierte Kundin hält BERLIN GEHT in der Hand, blickt auf die Übersichtskarte und sagt: »Schade. Keine Tour bei uns in der Gegend.« Sie ist nicht die Erste, die das sagt. Grübeln auf der anderen Seite des Standes. Geht es nicht gerade darum, eigene Bereiche zu verlassen? Wie festgetackert sind wir inzwischen an das uns Bekannte? Eine andere Kundin, das gleiche Buch. »Ich weiss immer nicht, wie ich dahin kommen soll.« »Aber der Startpunkt steht doch da.« »Ja, aber ich habe kein Auto.« »Aber jede Tour ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die stehen auch da.« »Ja. Aber wie komme ich von mir zu Hause dahin?« Das Grübeln wird zum Staunen. Was ist denn hier los? Wie neugierig sind wir heutzutage wirklich noch? Wie beweglich in einem Leben voller Reizüberflutung? Erleben wir noch oder lassen
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wir erleben? Spüren wir schon den Muskelkater, wenn wir in sozialen Medien die Abenteuer von mutigeren Menschen widerkäuen? Wo sind wir noch in der Lage, uns gegen all das zu wehren, was uns in unser Leben kracht, uns rauszunehmen aus der Informationsflut und uns für Ruhe zu entscheiden? Und zwar, ohne dahin getragen zu werden, sondern indem wir selber dorthin gehen. Eigeninitiative ist das Stichwort. Dafür gibt es kein Tutorial auf einem Onlinekanal, dafür gibt es nur Dich, Deinen Kopf, Deine Lust.
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Und wir reden hier nicht von einer Rucksackreise durch das wilde Kurdistan, sondern nur von einer Tagestour durch Berlin oder Brandenburg. Also nochmal: Wie weit willst Du GEHen? Deine Melanie Knies
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Wasser, Wiese 03 Wald, Seddiner Berge und See
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04 Seesucht Wannsee-Seen
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D 05 Doppel Dudel bis Diedersdorf
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Tracker 01 Track Informationspotpourri
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06 Torfsticherbe Karow
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Majesty 02 Her Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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07 Sitzhöckerblues Zossen bis Kummersdorf
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04 Kirchen Sakral Gebautes der Gegend
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05 Naturparks Ganz schön viel Landschaft
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Briese 11 Frische Borgsdorf-Briesetal
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SONSTIGES
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Impressum
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THEMEN
Muskel & Musik 13 Mut, Kummersdorf bis Alexanderdorf
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Vorwort
Notte 14 Buona Entlang des Nottekanals
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Übersichtskarte
Farbe Lila 15 Die Schönower Heide
123
16 Jodeltour Glindower Alpen
131
Watching 17 Villa Zehlendorf
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hilf! 18 Heiland Sacrow
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in bisschen Geschichte, etwas DDR, einige Brücken, jede Menge Wasser, viel Grün, nette Gasthäuser, hin und wieder eine Überraschung für das Auge – oder beide, Verrottetes, Neues, ein Ziel und ein Hauch von Spuk; das sind die Zutaten, die aus diesem Weg einen besonderen machen. Wer Berlin entlang der A115 verlässt, landet als erstes und nächstes in Kleinmachnow. Diese brandenburgische Gemeinde ist vielen nur durch die dort ansässigen, international agierenden Firmen bekannt. Drei, zwei, eins – Deins. Kleinmachnow ist aber auch die Kanalaue, die Schleuse, der Machnower See und vor allem der Eiskeller der Hakeburg – das erklärte Ziel dieser Wanderung. Bevor Du jedoch losläufst, erwarte nicht zu viel, bitte. Der Eiskeller war einmal und ist nicht mehr. Was ich damit meine? Sieh` selber.
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TRACKINFO
Verlauf: Stolper Weg, Teerofenbrücke, Kanalauenweg, Machnower See Art: Rundwanderung, leicht Länge: 11,52km Start: Kleinmachnow, Stolper Weg 110 Öffis: Bus/Rufbus 628 Haltestelle Kleinmachnow, Lindenbahn
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Und keine Bange. Wenn Dir der Eiskeller als Highlight nicht genügt, ich habe da mal was vorbereitet. Nennt sich Medusentor und hat den 2. Weltkrieg fast unbeschadet überstanden. Ach ja, hinter der Schleuse wartet noch ein alter Straßenbahnwagen inklusive Heimatmuseum auf Dich. Und das Gasthaus zur Schleuse bietet nicht nur leckere Speisen, sondern auch einen unverstellten Blick auf die Schleuse und einen ausgedehnten Biergarten. Und habe ich eigentlich schon die Hakeburg erwähnt? Jetzt lohnt sich das Loslaufen aber schon, oder?
Wegbeschreibung Der Stolper Weg führt mit der Bushaltestelle im Rücken und dem gelben Haus auf der linken Seite ins Grüne. Nach einem Waldstück gelangst Du auf eine Wiese, teilweise mit sandigen Wegen. Danach schließt sich wieder ein Waldstreifen an. Nutze die erste Möglichkeit, links abzubiegen und lauf auf die alte Autobahnbrücke Albrechts Teerofen zu. Du überquerst die Brücke, nutzt den Eisensteg links und dann scheint der Weg an einem Zaun zu enden. Gut so. Soll ja nicht jeder hier entlanglaufen. Schau mal nach rechts. Auf der anderen Seite des Zauns verfällt ein Gebäude. Genau dort ist deine Lücke im Maschendraht. Danach kannst Du entscheiden, ob Du gleich links zum Kanal gehst oder ob Du noch ein Stück der A115 entgegen läufst und
dann links durch den Wald zum Kanal abbiegst. Am Kanal angekommen, wendest Du Dich nach rechts, weg von der Brücke. Ab hier ist der Weg denkbar einfach. Immer am Kanal entlang bis zur Schleuse. Du kommst unter der einen oder anderen Brücke hindurch. Dort angekommen, geht es weiter geradeaus über den Stahnsdorfer Damm hinweg. Auf der anderen Seite erwartet Dich der alte Straßenbahnwagen inklusive kleinem Museum. Zum Verweilen und Durchschnaufen ist es hier wirklich nett. Der Weg führt weiter am Kanal entlang, dem Machnower See entgegen. Zu Deiner Rechten erstreckt sich nach kurzer Zeit das Bäketal, ein Naturschutzgebiet. Wenn Du noch genug Puste hast, dann mach ruhig einen Abstecher. Hauptsache Du landest irgendwann auf der Allee am Forsthaus, ziehst an der kleinen Siedlung vorbei und kommst bei der alten Dorfkirche heraus. Rechts von der Kirche befindet sich übrigens das versprochene Medusentor. Dein Weg führt Dich auf den Zehlendorfer Damm, auf dem Du nach links biegst und den Rückweg antrittst. Du bleibst auf dem Damm, bis Du über eine Brücke an der Kreuzung Am Weinberg über den Kanal kommst. Bleib noch so lange auf dem Damm, bis Du nach links auf den Uferpfad abbiegen kannst. Nun bist Du am Machnower See und folgst seinem Ufer. Bevor der See
EISKELLER »On the rocks« war bis zum frühen 19. Jahrhundert den Adligen vorbehalten, denn nur ihnen war es erlaubt und auch möglich, Eiskeller zu bauen, um die kühle Erfrischung zu lagern. Auch im Eiskeller der Neuen Hakeburg sollen lange Eisstangen aufbewahrt worden sein, die sowohl der Eigennutzung als auch dem Verkauf gedient haben. Neben den Eiskellern gab es auch normale Lagerräume mit einer durchschnittlichen Temperatur von 8 bis 10 Grad. Im 19. Jahrhundert machten es die Berliner Natureiswerke möglich, dass sowohl Gewerbetreibende als auch Privathaushalte zu Eis kamen, welches vom Eismann geliefert wurde. Echtes wurde im Laufe der Zeit durch Kunsteis ersetzt. Heutzutage sind die Massen an kalten Blöcken unvorstellbar, die z.B. eine Brauerei benötigte, um ein kühles Blondes bieten zu können.
Die Schleuse Kleinmachnow.
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DER TRIEBWAGEN TM36, DER DER LINIE 96 & DEM JAHR 1938 ENTSTAMMT, IST HEUTE DAS INFORMATIONSZENTRUM DER HEIMATVEREINE.
wieder zum Kanal wird, biegt ein Weg nach rechts ab, zur Neuen Hakeburg. Den Besuch wirst Du Dir doch nicht entgehen lassen, oder? Komm danach wieder zurück ans Ufer, dann geht es am Gedenkstein als auch am verwitterten Eingang zum Eiskeller vorbei. Danach zwingt Dich der Weg in die Siedlung, die Du über die Straße Am Hochwald nach links durchquerst, bis Du wieder auf den Stahnsdorfer Damm plumpst. Hinter dem Gasthaus Zur Schleuse geht der Uferweg am Kanal weiter. Achtung: Im Sommer ist es besser, oberhalb des Ufers zu laufen, da der Weg zugewachsen ist. Nichts für blanke Waden. Die Richtung ist ja eindeutig vom Kanal vorgegeben. Kurz vor dem Campingplatz biegst Du rechts in den Wald ab und hältst Dich rechts. Dann landest Du ganz sicher wieder auf dem Stolper Weg und klopfst Dir auf die Schulter. Das waren fast 12 Kilometer. Respekt.
Umgebungs- & Einkehrtipps Gasthaus Zur Schleuse Restaurant, Biergarten, Café und Pension Kleinmachnow, Stahnsdorfer Damm 19 www.waldschaenke-stahnsdorf.de KultRaum Kleinmachnow Kultur & Kunst auf kleinem Raum mit großer Wirkung Kleinmachnow, Zehlendorfer Damm 200 www.kult-raum.de
HAKEBURG Familie Hake ließ sich Anfang des 15. Jahrhunderts auf dem ehemaligen Rittergut nieder und wurde Bewohner und Inhaber der Hakeburg. Diese befand sich damals auf der anderen Seite des Machnower Sees, Richtung Süden. Dieses Gut hatte dem 2. Weltkrieg nichts entgegen zu setzen und heute ist das Medusentor der einzige Beweis, dass es die Hakeburg gegeben hat. Die Neue Hakeburg wurde von Dietloff von Hake 1908 auf der anderen Seeseite als Herrenhaus gebaut. Von 1936 an fand hier ein Diktaturhopping in Sachen Besitzverhältnisse statt. Zunächst zogen das Reichspostministerium und dann die SS ein. Nach dem 2. Weltkrieg wurden hier unterschiedliche Sonderabteilungen untergebracht, bis zu DDR-Zeiten erst Parteischule und dann Gästehaus daraus wurde. Für weitere Informationen ist www.politische-bildungbrandenburg.de/publikationen/pdf/hakeburg. pdf sehr empfohlen.
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er Name der Tour weist auf die Figuren im Bergpark hin, die überraschend an dieser Stelle auftauchen. Der Track an sich ist wässrig, unaufgeregt und daher meist ruhig. Wir sind mal wieder im Südosten unterwegs und entlocken Schmöckwitz und Wernsdorf weitere Geheimnisse. Im Sommer ist es angeraten, Badesachen einzupacken. Gelegenheit, diese zu nutzen, gibt es genügend. Auf dem Track liegen sowohl vereinzelte Badebuchten als auch ein Strandabschnitt mit allem, was dazu gehört. Ein bisschen Kunst, viel Grün, ein paar Häuser, ein Naturschutzgebiet, eine Gartensiedlungsenklave, etwas Moor und eine Prise Maritim bringen Abwechslung ins Bild und in die Nase. Besonders an der Stelle, an der der Oder-Spree-Kanal in den Seddinsee fließt,
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verschwindet das Gefühl, in einer Großstadt zu sein. An dieser Stelle ist im Sommer auf dem Wasser mehr los als an Land. Ruder- und Hausboote ziehen vorbei, Motorboote durchknattern frech die Stille, moderne Flöße schippern über das blaue Nass und der Alltag scheint so unendlich weit weg. Die Bänke entlang des Oder-Spree-Kanals sind bei jedem Wetter die bestplatzierten, die Berlin zu bieten hat. Probiere es aus. TRACKINFO Verlauf: Am Oder-Spree-Kanal 41, Am Kanal, Wernsdorfer See, Bergpark, Seddinsee
Art: Rundwanderung, einfach
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Übrigens sind die Berge auf dieser Seite des Seddinsees auch als Berliner Schweiz bekannt. Wenn es um Erdanhebungen geht, dann übertreiben die Berliner gerne ein wenig. Aber nur dann.
Länge: 10,38km Start: Berlin, Oder-Spree-Kanal 41 Öffis: Bus 733 Haltestelle Schmöckwitzwerder
Wegbeschreibung Wenn Du Am Oder-Spree-Kanal startest, wechsel als erstes die Seite und überquere die Brücke. Im Sommer hüpfen hier hin und wieder mutige Kids in den Kanal. Auf der anderen Seite wendest Du Dich nach rechts und läufst den schmalen Trampelpfad links vom Kanal entlang, vorbei an ein paar Häusern und über ein paar Brücken. Kurz vor der Straße und hinter der Firma Ferropilot biegst Du bitte links ab in den Wald. Folge dem Weg geradeaus einige Meter. Nach einigen Minuten Laufen biegt ein weiterer Weg links ab. Wenn Du Lust auf einen Abstecher hast, dann folge ihm ins Moor. Dieser Weg ist eine Sack-
gasse, sodass Du auf jeden Fall wieder hierher zurückkommst. Es geht dann immer weiter geradeaus. Wenn Du Entscheidungen treffen musst, dann entscheide dich immer für den rechten von zwei Geradeaus-Wegen. Solltest Du das vergessen, keine Bange: Die Wege, die links abgehen, sind Sackgassen. Wenn Du auf Deiner rechten Seite einen hohen Zaun siehst, hinter dem sich die Deponie Wernsdorf versteckt, hast Du alles richtig gemacht. Auf Deiner linken Seite wechselt der Wernsdorfer See oft sein Gesicht von Moor zu See zu Schilfgürtel. Und wenn der Zaun zu Ende ist, biegst Du erneut links ab, läufst noch ein Stück durch den Wald und kommst dann in die Siedlung Gosen. Du bleibst dem Uferweg treu, bis Du den Triftweg erreichst. Hier wechselst Du auf die andere Straßenseite und wendest Dich, Überraschung, wieder nach links. Der Weg führt oberhalb der Straße entlang und stößt dann auf die Eichwalder Straße. An der Ecke steht ein eingezäuntes Gebäude in dezentem, tja, könnte orange sein. Für Dich geht es rechts hinauf. Du bist jetzt auf der Straße »Am Bergpark« und läufst auf das Figurentheater bzw. die Kunst im Park zu. Nach Begutachtung, Shooting und Begeisterung bleibst Du auf der Straße. Sie vollführt einen charmanten Bogen und wird zum Strandweg.
»MEIN WEG« & FRIENDS »Mein Mann hatte sich immer gewünscht, dass die Arbeiten in einem Park zusammen gebracht werden« berichtet die Witwe des Künstlers Hans-Otto Lehnert bei der Eröffnung des Skulpturenparks in den Gosener Bergen. Aus der ehemaligen Stasiliegenschaft entwickelt sich ein flottes Wohnviertel, das Platz für Grün und Kunst lässt. Die Werke Lehnerts wurden aus unterschiedlichen Ecken hier nach Gosen geholt, um zwischen den mit Holzspänen aufgefüllten Wegen ein neues Zuhause zu finden. Die Skulptur am Eingang trägt den Namen »Mein Weg«. Feuer frei für Interpretation und Fantasie. Das Areal des Wohnparks wird komplettiert durch 50 Gebäude auf entspannten 320.00m², einem griechischen Restaurant, einer Streuobstwiese, drei ehemaligen Bunkern und dem Wunsch, in Friede und Eintracht hier zusammen zu leben.
Diese Siedlung gibt sich große Mühe.
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DER ODER-SPREE-KANAL VERBINDET AUF 24 KILOMETERN DIE DAHME MIT DER SPREE UND BEGINNT HIER AM SEDDINSEE.
Hier geht es für Dich nach rechts, zwischen Schützenverein und Griechen durch auf den Seddinsee und die Badestelle zu. Schwimmen oder Weiterziehen – entscheide Du. Es kommen noch mehr Gelegenheiten, Deinen Körper in den See zu werfen. Biege am Wasser nach links und bleibe so dicht wie möglich am Ufer. Du kommst in die Gartensiedlung »Am Zwiebusch«, an den Ausläufern der Berliner Schweiz gelegen. Beim Schreiben muss ich schmunzeln. Du vielleicht auch beim Lesen. Hier in dieser Gartensiedlung ignorierst Du bitte das Privatstraßenschild, hältst Dich dicht am Zaun auf Deiner linken Seite und gehst immer weiter geradeaus. So gelangst Du aus der Siedlung in den Wald. Bleib rechts am See und folge seinem Uferweg an einigen Badestellen vorbei, bis Du wieder am OderSpree-Kanal bist. Hier geht es nur links und zurück auf Start.
Umgebungs- & Einkehrtipps Eichi’s Eiscafe denn...»Glück ist etwas Selbstgebackenes« 15337 Gosen-Neu Zittau, Seestraße 2 www.eichis-backstube.de Fischerei Löcknitz Aale, Plötze, Hechte, Karpfen, Welse & Co 15337 Neu Zittau, Alter Fischerweg 1 www.fischerei-loecknitz.de
BERLINS SEEN 77 Seen gibt Wikipedia in seiner Auflistung der in Berlin existenten Standgewässer preis. Hamburg, eine Stadt, die mit Wasser eher in Verbindung gebracht wird, verfügt über 45. Na bitte. Eine Elbphilharmonie ist nun mal nicht alles. Die interessantesten Namen unter den Hauptstadtseen sind, einer völlig unrepräsentativen Umfrage einer einzigen Person zufolge, diese hier: Butzer See, Fauler See, Hönower Weiherkette, Erster und Zweiter Karpfenteich, Löwensee, Parschenkessel, Scharfe Lanke, Weißer See und der Ziegeleisee. Die müssen wir uns unbedingt einmal anschauen. Der kleinste See ist offensichtlich der Fennpfuhl, mit entzückenden 0,5ha. Unbestritten der größte ist der Große Müggelsee mit beeindruckenden 766,2ha. Und dazwischen sind nahezu alle Größen vertreten.
Hier fällt es schwer, aus der Spur zu fallen.
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