Wikis, Blogs und Podcasts Inhalt

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Inhaltsverzeichnis: Vorwort zur deutschen Fassung ……………………………………………. S. XX Einleitende Worte des Autors zur dritten Auflage in den USA………….... S. XX Über den Autor ………………………………………………………………...S. XX 1. Das interaktive Web ………………………………………………………S. XX Ein neues World Wide Web ……………………………………………….S. XX Grundlegender Wandel …………………………………………………… S. XX Das interaktive Web in Bildung und Erziehung ………………………… S. XX Soziales Lernen …………………………………………………………… S. XX Lernende Lehrer …………………………………………………………....S. XX Der Werkzeugkasten ……………………………………………………....S. XX Internetsicherheit für Schüler …………………………………………….. S. XX 2. Weblogs: Pädagogische Theorie und Praxis ……………………….. S. XX Weblogs in der Schule ………………………………………………….… S. XX Das Klassenportal ……………………………………………………… S. XX Das Online Archiv ……………………………………………………….S. XX Das E-Portfolio …………………………………………………………. S. XX Gemeinschaftlicher Raum …………………………………………….. S. XX Wissensmanagement und Zugriffsmöglichkeiten auf Wissen …….. S. XX Die Schulhomepage …………………………………………………… S. XX Der Pädagogische Nutzen von Weblogs ……………………………….. S. XX Schreiben in Blogs: ein neue Textgattung ……………………………S. XX Die Grundlagen des Bloggens …………………………………………… S. XX Weblogs quer durchs Curriculum………………………………………

S. XX

Mathematik: AP Calculus ……………………………………………… S. XX Fächerübergreifend: Das Klassenblog des Herrn C. ………………. S. XX Sprachunterricht: Ein Weblog zum Thema „Schreiben“ …………… S. XX Blogs als Informationsquellen …………………………………………… S. XX Weblogs im Unterricht: Anwendungsmöglichkeiten …………………… S. XX Das Blog als Tagebuch …………………………………………………S. XX Das Klassenblog ………………………………………………………...S. XX Das Schüler-Weblog …………………………………………………… S. XX Standards für Sprachfertigkeiten im muttersprachlichen Unterricht …. S. XX


3. Weblogs: eine Gebrauchsanweisung ……………………………….. S. XX Der Einstieg ……………………………………………………………….. S. XX Klein anfangen …………………………………………………………….. S. XX Bloggen mit Schülern ……………………………………………………... S. XX Blogs und Sicherheit …………………………………….…………………S. XX Blog-Software ……………………………………………………………… S. XX Bloggen Schritt für Schritt ………………………………………………… S. XX Bilder und andere Anhänge an Blogposts anfügen …………………… S. XX Linkliste zu Blogs ……………………………………………..……………. S. XX 4. Wikis: Gemeinschaftsarbeit leicht gemacht ………………………… S. XX Wikipedia in der Schule: eine Herausforderung ……………………….. S. XX Wikis im Unterricht …………………………………………………………S. XX Beispiele für die Anwendung von Wikis im Unterricht aller Klassenstufen ……………………………………………………….. S. XX Wiki-Tools für die Schule ………………………………………………… S. XX Andere Wiki-Tools und -Ressourcen …………………………………… S. XX Linkliste zu bereits bestehenden Schulwikis …………………………... S. XX 5. RSS: Völlig neue Möglichkeiten für Lehrer …………………………. S. XX Die Einrichtung eines RSS-Feedreaders ………………………………. S. XX Lesen und Teilen ………………………………………………………….. S. XX RSS-Feeds im Unterricht …………………………………………………. S. XX Schülerblogs in Verbindung mit RSS Feeds ………………………… S. XX RSS-Feeds ohne Verbindung zu Schülerblogs ………………………S. XX Internet-Recherchen mit RSS-Feeds ………………………………… S. XX Nachrichtensuche mit RSS-Feeds …………………………………… S. XX Recherchen in Weblogs mit RSS-Feeds ……………………………..S. XX Recherchen in News Groups mit RSS Feeds ………………………..S. XX Andere Nachrichtenquellen und RSS Feeds …………………………S. XX RSS-Feeds, Lesezeichen und Twitter ……………………………….. S. XX Vanity Feeds – nicht nur für das Ego ………………………………… S. XX RSS-Feeds kombinieren …………………………………………………. S. XX RSS-Feeds im eigenen Weblog …………………………………………. S. XX Mit RSS eine Webseite einrichten ……………………………………. S. XX


RSS-Feeds lesen ………………………………………………………….. S. XX 6. Gemeinsam Lernen: Das soziale Web ………………………………...S. XX Willkommen in der Welt von Twitter! ……………………………………. S. XX Eine kleine Link-Liste zu twitternden Schulen ……………………… S. XX Social Bookmark – Dienste ………………………………………………. S. XX Tags……………………………………………………………………… .S. XX Folksonomie…………………………………………………………….. S. XX Social Bookmark: Diigo ………………………………………………… S. XX Delicious …………………………………………………………………. S. XX 7. Viel Spaß mit Flickr ……………………………………………………… S. XX Die Erstellung, Veröffentlichung und Nutzung von Bildmaterial im Internet …………………………………………………….S. XX Eine Einführung in Flickr …………………………………………………. S. XX Lernen mit Flickr …………………………………………………………… S. XX Flickr in der Schulpraxis ………………………………………………….. S. XX Noch mehr Spass mit Flickr ……………………………………………….S. XX 8. Podcasts, Videos, Screencasts und Livestreams – MultimediaVeröffentlichungen für alle …………………………………………………S. XX Podcasts ……………………………………………………………………. S. XX Podcasts in der Schule …………………………………………………… S. XX Die ersten Schritte mit Podcasts ………………………………………… S. XX Die Veröffentlichung von Videos ………………………………………… S. XX Screencasts ……………………………………………………………….. S. XX Livestreams – Internetfernsehen im Klassenzimmer ………………….. S. XX Linkliste zu Podcasts, Videos und Livestreams ……………………….. S. XX 9. Soziale Netzwerke: Facebook, Ning, Verbindungen und Netzgemeinden ………………………………………………………...S. XX Facebook: Ein Netzwerk für persönliche Beziehungen ………………. S. XX Facebook im Unterricht …………………………………………………… S. XX Ning für jegliche Interessen ………………………………………………. S. XX Ning im Unterricht …………………………………………………………. S. XX Das ISA-Programm für berufsorientierte Praktika:


ein virtuelles Klassenzimmer………………………………………….. S. XX St. Joe H20 ……………………………………………………………… S. XX ArtSnacks ……………………………………………………………….. S. XX Wie man eine Ning-Website einrichtet ………………………………….. S. XX 10. Neue Perspektiven für den Unterricht ……………………………….S. XX Eine neue Form der Literalität …………………………………………… S. XX Bedeutende Veränderungen …………………………………………….. S. XX Open Content …………………………………………………………… S. XX Viel mehr Lehrer und Lernen rund um die Uhr ……………………… S. XX Die soziale und gemeinschaftliche Konstruktion sinnvollen Wissens …………………………………………………….. S. XX Kein Frontalunterricht, sondern Gespräche ………………………… S. XX Informationen finden und auswerten können ……………………… S. XX Leser werden zu Lektoren und Autoren ……………………………. S. XX Das Internet als Notizbuch (oder Portfolio)………………………….. S. XX Schreiben ist mehr als nur Texte verfassen…………………………. .S. XX Kompetenzen entwickeln sich nicht im Blick auf Prüfungsergebnisse, sondern während des Erwerbs …………….. S. XX Permanentes Lernen und Forschen ist wichtiger als kurzfristige Prüfungsergebnisse ………………………………………………….. S. XX Das ist nur der Anfang …………………………………………………… S. XX Epilog: Das Klassenzimmer im interaktiven Web ………………..…… S. XX Literatur- und Quellensammlung ……………………………………………. . S. XX


1 […] Die zentrale Botschaft, die das vorliegende Buch vermitteln will, lautet dementsprechend: Wenn wir unsere Schüler auf eine Zukunft vorbereiten wollen, in der vernetzte Lernräume mit Sicherheit eine immer bedeutendere Rolle spielen werden, müssen wir diese Räume zunächst selbst kennen lernen. Wir müssen uns vernetzen und uns mit dieser neuen Art des Lernens auseinandersetzen, um wirklich zu verstehen, wie die entsprechenden Werkzeuge gemeinsam mit den Schülern im Unterricht eingesetzt werden können. Wir können nicht ernsthaft über die Lernkompetenzen reden, die das 21. Jahrhundert von unseren Schülern fordert, wenn wir sie selbst nicht verstehen. In diesem Buch geht es zwar in erster Linie um Werkzeuge: es war mir jedoch auch wichtig, die behandelten technischen Möglichkeiten in einen Kontext zu stellen, der den Leser dabei unterstützen kann, eigene Verbindungen und Netzwerke aufzubauen und dabei das eigene Wissen ständig zu erweitern. Lesen Sie dieses Buch zunächst für sich selbst − für den eigentlichen Unterricht ist es erst danach gedacht. […] Aber trotz der zehn Jahre, die das interaktive Web bereits besteht, wird die Bedeutung dieses Wandels der Allgemeinheit erst jetzt langsam bewusst. Wir sind nicht länger auf die Rolle des lesenden oder Information konsumierenden Individuums beschränkt, sondern können aktiv am Aufbau eines unermesslichen Informationsspeichers mitarbeiten und dabei viel über die Welt, in der wir leben, und über uns selbst lernen. In nahezu allen Bereichen des Lebens verändert das interaktive Web nicht nur unser Verhältnis zur Technologie, sondern auch bislang gültige Paradigmen, die Grundlage für unser Verständnis der Dinge waren. Dieser Wandlungsprozess wird jedoch noch viele Jahre anhalten und Dan Gillmors vor bereits einigen Jahren gestellte Prognose hat auch heute noch ihre volle Gültigkeit: „Die Menschen, die all das einmal wirklich begreifen, werden wahrscheinlich gerade erst geboren.“ (Gillmor, 2005) […] Jede Veränderung im Wirken einer Gruppe hat Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Für jede Form von Institution gelten die grundlegenden Fragen: „Wann wird sich etwas verändern?“ und „Was wird sich verändern?“ Von den darauf möglichen Antworten können lediglich zwei völlig ausgeschlossen werden: „nie“ und „nichts“. Die neuen Situationen, mit der sich eine beliebige Institution konfrontiert sieht, können noch so unterschiedlich sein, haben jedoch immer ein und denselben Ursprung: die Bildung neuer, fähiger Gruppen, die ohne den Imperativ des Managements und außerhalb der bisherigen Strukturen arbeiten, die bislang ihre Effizienz eingeschränkt hatten. Diese Art von Wandel verändert die Welt da, wo Menschen gemeinsam etwas bewerkstelligen und das heißt überall. (Shirky, 2008, S. 3) Der mit dem interaktiven Web einhergehende Wandel betrifft natürlich auch Lehrer und Schüler aller Fachrichtungen und Schulformen. Wir können uns dieser Entwicklung nicht entziehen. Aber, wie schon so oft, macht die Pädagogik nur zögerlich Gebrauch von den neuen Werkzeugen und Möglichkeiten. In vielen anderen Bereichen des Lebens haben einige dieser Veränderungen schon heute stattgefunden. […]

Das interaktive Web in Bildung und Erziehung Angesichts all dieser Umstände bin ich der Meinung, dass die heutige Zeit den Pädagogen vor große Herausforderungen stellt. Die Welt ändert sich, aber die Bildungs- und Erziehungssysteme reagieren bislang nur sehr zögerlich. Das Kommunikations- und Lernverhalten unserer Schüler unterscheidet sich maßgeblich von unserem eigenen. Die große Mehrzahl ist „da draußen“ im Web und bedient sich einer Vielzahl von Technologien,


2 die sie in der Schule nicht verwenden können. Sie bauen umfassende soziale Netzwerke auf und erfahren dabei nur wenig oder keine Unterstützung seitens der Erwachsenen. Sie arbeiten mit hochkomplexen und vielseitig verwendbaren Informationen, werden aber so gut wie nicht unterrichtet, worin und wie diese sich von der herkömmlichen Welt des Gedruckten unterscheiden. […] Mit der Möglichkeit der problemlosen Online-Veröffentlichung von Inhalten und des einfachen Zugangs zu den riesigen Netzwerken von Lernenden werden wir zwangsläufig die Kommunikation mit Schulbehörden, die Curriculaentwürfe und unsere Erwartungen an die Schüler neu überdenken müssen. Das Web hat zudem das Potenzial, unsere bisherigen Postulate bezüglich Lehre und Wissenserwerb radikal zu ändern und konfrontiert uns mit grundlegenden Fragen: Was muss an den Lehrplänen geändert werden, wenn unsere Schüler die Möglichkeit haben, sich in Foren zu äußern, die weit über das Klassenzimmer hinausreichen? Was bedeutet es für die Lehre, wenn wir die Möglichkeit haben, den Unterricht zunehmend mit Primärquellen zu gestalten? Inwieweit müssen wir unsere Vorstellungen von Literalität überdenken, wenn wir unseren Schülern nicht nur Lese- und Schreibfertigkeiten vermitteln, sondern sie auch auf Tätigkeiten als Herausgeber und Mitarbeiter beim Publizieren vorbereiten wollen? Am wichtigsten scheint mir jedoch die Frage, wie wir selbst lernen können, die Vorteile dieser Werkzeuge zu erkennen und ihre pädagogische Eignung für den Unterricht zu nutzen. Der Umgang mit dem neuen Web erfordert somit zunächst einmal eigenes Lernen, bevor man es im Unterricht einsetzten kann. Auf den ersten Blick scheinen die neuen Technologien wenig mit einem Schulsystem vereinbar, das von standardisierten Tests und behördlichen Weisungen geprägt ist. Die konstruktivistische, kollaborative Pädagogik bei der Arbeit mit Weblogs, Wikis, digitalen Fotos oder Videos usw. scheint eher ein Risiko als ein Lösungsansatz zu sein in einer Situation, in der viele Schüler Mühe haben, mit ihren Altersgenossen auf internationaler Ebene Schritt zu halten. Tatsächlich verfügen diese Werkzeuge über eine beträchtliche Relevanz für curriculare Standards. Es gibt gute Gründe für die Überzeugung, dass eine Implementierung in Schulen die Schüler besser auf ihr Leben nach der Schule vorbereiten wird, dadurch dass sie sich viele neue Fertigkeiten und Kompetenzen aneignen können. […]

Soziales Lernen Die aktuelle Schulpraxis steht vor dem schwierigen Dilemma, dass eine mit den neuen Technologien aufgewachsene und vertraute Schülerschaft sich einem Lehrkörper gegenübersieht, der kaum Erfahrung mit den entsprechenden Werkzeugen hat. Im amerikanschen National Technology Plan von 2005 wurde angemerkt, dass „heute die Schüler aller Altersstufen über weitaus mehr digitale Grundkompetenzen verfügen als ihre Lehrer. Sie beziehen ihre Informationen zu den einzelnen Fächern lieber aus dem Internet, da diese ausführlicher, zugänglicher und aktueller sind.“ (National Educational Techonology Plan, 2005) Auch in Europa nutzen 84% der 9- bis 16-Jährigen das Internet für die Schule. Gleichzeitig stimmen etwa 37% der folgenden Aussage zu: „Ich weiß mehr über das Internet als meine Eltern“. (Untersuchung des Forschungsverbundes EU Kids Online, 2010) […]


3 Die schlechte Nachricht ist, dass sich diese Kluft zwischen Lehrern und Schülern durch das interaktive Web eher noch vergrößern wird. Während die Schüler den neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen sind, kann man dies von den Schulen bei weitem nicht behaupten. Der Autor von Smart Mobs [d.], Howard Rheingold, meint dazu: „Die Art der fragenden, kollaborativen, aktiven, eher lateral als hierarchisch strukturierten Pädagogik, die von partizipatorisch orientierten Medien gefördert und realisiert wird, stellt einen Wandel dar, der im öffentlichen Schulwesen nur sehr zögerlich oder gar nicht zum Tragen kommt.“ (Rheingold, 2007, S. 2) All diese Aussagen beleuchten ein Bildungssystem, in dem nicht zur Kenntnis genommen wird, auf welchem Weg die eigenen Schüler lernen. Die gute Nachricht ist dagegen, dass die hier vorgestellten Werkzeuge genauso zur Überwindung dieser Kluft beitragen können wie zu ihrer Verbreiterung. Der Grund dafür liegt darin, dass ihre Beschaffenheit sie für jeden ohne große Schwierigkeiten im Unterricht einsetzbar macht. Die explosionsartige Vermehrung von Online-Inhalten wäre nicht möglich, wenn zu hohe technologische Barrieren im Weg stünden, und die bestehenden Barrieren werden mit der fortschreitenden Entwicklung der entsprechenden Werkzeuge noch weiter schwinden. Zudem sind die meisten für das interaktive Web gebräuchlichen Werkzeuge kostenlos und werden dies auch bleiben, da die entsprechenden Open-Source-Angebote ebenfalls weiter zunehmen. Damit soll nicht gesagt werden, dass Lehrer sich diese neuen Werkzeuge und Lehrmethoden ohne persönlichen Arbeitsaufwand aneignen können. Aber wenn das Potenzial des interaktiven Webs erst einmal in den Schulen angekommen ist, haben wir Grund zu der Hoffnung, dass Lehrer und Schüler einen Weg des Lernens und der Wissensvermittlung entdecken, der ihnen bislang verborgen war. […] Damit soll nicht gesagt werden, dass nun jeder Lehrer ein Blog, Wiki oder Podcast einrichten soll. Als Lehrer und Pädagogen müssen wir uns jedoch die Potenziale nutzbar machen, die uns diese Instrumente für den Lernprozess bieten. Dieser Lernprozess beschränkt sich aber nicht nur auf die eigenen beruflichen Fähigkeiten, Techniken oder den Lehrplan, sondern bezieht all unsere Interessen ein. Mein eigenes Interesse gilt in erster Linie dem Wandel im Lernverhalten und den entsprechenden Konsequenzen für Lehre und Erziehung, die sich aus den veränderten Bedingungen und neuen Technologien ergeben. Ich nutze das Web jedoch ebenso, um mich über meinen Baseballverein, über Fotografie und eine Reihe weiterer Interessensgebiete zu informieren. Die Möglichkeiten sind hier für jeden unbegrenzt. […] Vor der weiteren Beschäftigung mit den neuen Technologien sollte sich der Leser folgende Fragen stellen: - Welches sind meine Interessen? - Welche Lehrer habe ich? Sind diese alle vor Ort? - Wie kann ich die Werkzeuge zum Aufbau eigener Lernnetzwerke nutzen? - Wie kann ich mein eigenes Lernen in der neuen Umgebung im Hinblick auf meine Schüler nutzen?

Der Werkzeugkasten Wie sehen nun die Technologien aus, die unser Lehr- und Lernverhalten verändern werden und deren Zahl ständig zu wachsen scheint? Der Werkzeugkasten für Lehrer, den wir hier


4 vorstellen möchten, enthält eine Auswahl der wichtigsten Werkzeuge für Publikation, Informationsmanagement und die gemeinsame, kollaborative Nutzung von Inhalten. Im Einzelnen sind dies: 1. Weblogs. Tausende von Lehrern und Schülern verwenden bereits Weblogs in der Unterrichtspraxis. Diese sogenannten Blogs sind leicht zu erstellende und problemlos aktualisierbare Websites, die den Verfassern die Möglichkeit geben, direkt von jedem Webanschluss im Internet zu publizieren. Blogs können interaktiv sein, d.h. Lehrer und Schüler können darüber kommunizieren oder die dort veröffentlichten Informationen ergänzen. Weblogs sind zur Zeit das am meisten genutzte Instrument des interaktiven Webs. 2. Wikis. Ein Wiki ist gemeinschaftlich nutzbarer Webspace (Speicherplatz auf einem Server), auf dem jeder Benutzer Inhalte veröffentlichen oder bereits veröffentlichte Inhalte bearbeiten kann. In vielen Schulen haben Lehrer und Schüler damit begonnen, passwortgeschützte Wikis einzurichten, auf denen sie eigenes Unterrichtsmaterial erarbeiten und Quellen sammeln. 3. RSS (Really Simple Syndication). Mit diesem Instrument kann der Benutzer sogenannte Feeds abonnieren, die ihn über die Aktualisierung von Inhalten in Weblogs oder neue Nachrichtenmeldungen aus anderen Medien auf dem Laufenden halten. Bei diesem Verfahren sucht der Leser nicht nach Inhalten, sondern diese werden ihm, ähnlich wie bei einem Nachrichtenticker, automatisch übermittelt. Aus Sicht des Such- und Informationsmanagements könnte sich RSS zur neuen „Killerapplikation“ im Bereich Bildung und Erziehung entwickeln. 4. Aggregatoren. Als Aggregator wird ein Werkzeug bezeichnet, das die vom RSS-Feed erzeugten Inhalte sammelt und aufbereitet. 5. Soziales Bookmarking. Bookmarking-Seiten geben dem Nutzer die Möglichkeit, nicht nur die Adressen interessanter Websites zu speichern, sondern diese komplett zu archivieren und somit ein „persönliches Internet“ für eigene Zwecke aufzubauen. Zudem können Lehrer und Schüler mittels sozialer Bookmarking-Seiten themenbezogene Quellensammlungen erstellen, die sie mittels RSS problemlos gemeinsam nutzen können. Dadurch entsteht eine Gemeinschaft von Informationssammlern, die im Ergebnis weit mehr als der Einzelne erreichen kann. 6. Online-Fotogalerien. Die Veröffentlichung digitaler Fotografien im Web dient nicht nur der gemeinsamen Verfügbarkeit von Bildern im Familien- und Freundeskreis, sondern lässt den Einzelnen Teil einer Gemeinschaft von Fotografen werden, die Ideen und Erfahrungen untereinander austauschen können. Im entsprechenden Kapitel wird weiter erläutert, welche Möglichkeiten digitale Fotografie im Unterricht bieten kann. 7. Audio/Video-Casting. Mit den neuen Technologien können digitale Audio- und Videodateien nicht nur problemlos produziert, sondern auch veröffentlicht und für ein breites Internetpublikum verfügbar gemacht werden. Schüler können sich somit über die unterschiedlichsten Medien äußern, bis hin zur Produktion einer eigenen OnlineFernsehübertragung. Dies bietet völlig neue Möglichkeiten für den Unterricht. 8. Twitter. Für Filmstars und Millionen gewöhnlicher Zeitgenossen ist Twitter zum vielbeachteten Tummelplatz geworden. Daneben hat sich dieses Werkzeug in aller Stille


5 auch zu einem Instrument entwickelt, mit dem Lehrer miteinander kommunizieren und sich über aktuelle berufliche Entwicklungen und Inhalte austauschen können. 9. Soziale Netzwerkseiten. Immer mehr Schulen benutzen bereits bestehende soziale Netzwerkseiten wie Ning.com [e. / d.] oder – es muss gesagt sein – auch Facebook, um ihren Schülern die notwendigen Kompetenzen und Hilfestellungen für den Umgang mit diesen Foren zu vermitteln. Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber sie bietet einen repräsentativen Überblick über die unterschiedlichen Typen von Instrumenten und Werkzeugen, die gegenwärtig für das Web entwickelt werden. Schon die Technologie des „alten“ Web hat unseren Alltag in vielen Bereichen verändert. Wir arbeiten, lernen und kommunizieren heute anders als noch vor wenigen Jahren. Der Blick künftiger Historiker auf die ersten zehn Jahre nach der Entstehung des Webs wird sich vermutlich kaum von unserer Sichtweise der Frühzeit der Druckpresse, der Dampfmaschine oder des Automobils unterscheiden. […] Viele Lehrer und Schüler nutzen heute schon Weblogs, Wikis, RSS und andere Werkzeuge im Unterricht, obwohl sie noch relativ neu sind. Sie haben Wege gefunden, diese Instrumente zur Bereicherung des Lernens einzusetzen und gleichzeitig die erforderlichen Sicherheitsaspekte zu beachten. Das alles ist natürlich nicht so einfach wie das Austeilen von Arbeitsblättern im Klassenzimmer, aber die möglichen Lerneffekte werden letztlich all unseren Aufwand und unsere Mühen lohnen.

Über den Autor Will Richardson gilt international als „Missionar“ für den Einsatz von Weblogs, RSS und ähnlichen Internet-Werkzeugen im Unterricht. Vor dem Hintergrund einer zwanzigjährigen Berufserfahrung als Lehrer beschäftigt er sich seit Jahren damit, die Techniken des „sozialen Webs“ in seine Unterrichtsplanung zu integrieren und hat weltweit Vorträge für Pädagogen über die Vorzüge des „interaktiven Web 2.0“ gehalten. Seine Schüler haben in unterschiedlichen Weblog-Projekten mit Bestsellerautoren, Pulitzer-preisgekrönten Journalisten und anderen Schulklassen auf der ganzen Welt zusammengearbeitet. Richardson war einer der ersten Blogger auf dem Gebiet der Pädagogik, und sein eigenes Weblog, www.weblogg-ed.com, wurde in der New York Times, der Washington Times, in Syllabus und weiteren Medien besprochen und gilt als eine der wichtigsten Referenzen für die Einrichtung und Anwendung von Weblog-Techniken in der Oberstufe. […]


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