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Titel – Pflege
Pflege
Zwischen Mangel und Möglichkeiten
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Rund fünf Millionen pflegebedürftigte Menschen leben in Deutschland, so die Pflegestatistik des Bundesgesundheitsministeriums. Hinter dieser Zahl verbergen sich Menschen mit unterschiedlichen Pflegegraden, Altersstufen und unterschiedlicher individueller Betroffenheit. Die Zahl ist natürlich noch viel größer, bedenkt man die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer, die Menschen in ihrem Alltag pflegen, sei es privat oder professionell.
Dass Pflege früher oder später viele betrifft, stellte die WIR-Redaktion auch für sich fest: Einige von uns organisieren Pflege für die älter werdenden Eltern. Andere machen sich aufgrund eigener Erkrankung Gedanken über ein Leben mit Pflege. Denn wer aufgrund seiner Behinderung seit jeher Pflegebedarf hat, kennt die Fragen rund um Pflegegrade, Pflegedienst,Assistenz und Hilfsmittel.
Der viel befürchtete Fachkräftemangel
Wer sich mit Fragen rund um Pflege beschäftigt, landet unweigerlich beim Fachkräftemangel. Wir sprachen mit Claudia Moll, seit einem Jahr Bevollmächtigte der Bundesregierung für Pflege. Sie erzählte uns, dass sich zunehmend mehr Menschen für die Pflegeausbildung begeistern. Zuwachsraten von derzeit sieben Prozent belegten das. Schlechte Arbeitsbedingungen hingegen sind der Grund, früher oder später aus dem Beruf aussteigen. Bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege ist für Claudia Moll derAnsatzpunkt, um auch den Betroffenen eine gute Pflege zu sichern.
Die Verbesserung von Arbeitsbedingungen in der Pflege ist auch einer der Gründe, die Pflegebranche zunehmend zu digitalisieren. Wir stellen einige Systeme vor und besuchen die Psychologin Kim Küster, die uns den Servicepflegeroboter workerbot6TM erklärt. Der befürchtete Pflegekräftemangel ist ihr zufolge der Hauptgrund, warum Robotik in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen spielen wird.
Ein selbstbestimmtes Leben mit Pflege – Wie funktioniert das?
Die Antwort ist so individuell wie die Menschen selber. Wir zeigen daher auf den folgenden Seiten das Leben mit Pflege mit seinen Problemen wie auch mit möglichen Lösungen, die Einzelne für sich gefunden haben. Auch wenn der Alltag mit Pflege sowohl Menschen mit Pflegebedarf wie auch Pflegekräften oftmals wenige Entscheidungsspielräume lässt, gibt es auch (Wahl-) möglichkeiten, die im Leben Einzelner den Unterschied machen. Diese Möglichkeiten nehmen wir in Blick: So findet jemand durch seine Entscheidung, in eine queere Pflege-WG zu ziehen, ganz unverhofft den Mann fürs Leben. Jemand anderes zieht bereits mit Anfang 60 in eine Senioren-Residenz. Bei vielen wiederum findet Pflege durch Angehörige in den eigenen vier Wänden statt. Mit allen persönlichen Geschichten machen wir in dieser Ausgabe Leben mit Pflege, zwischen Selbstbestimmung und Anpassungszwängen, sichtbar.