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Spielen und spazieren gehen macht uns Spaß

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Alles inklusive

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©B‘90/Die Grünen OV LüDinGhausen

für Inklusion und Barrierefreiheit eingesetzt“, erklärt er, „da habe ich mich gleich heimisch gefühlt.“ Ein wenig haben ihn wohl seine Eltern geprägt, die in den 1990er Jahren auch bei den Grünen aktiv waren.

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In Lüdinghausen stellt die CDU den Bürgermeister. Die Grünen sind die zweitstärkste Fraktion. „Wir sind hier die größte Opposition. Wir machen den Gegenwind.“ Für sein Herzensthema Inklusion mischt Dennis Sonne gleich in mehreren Ausschüssen mit: Bau, Klima, Gesellschaft und Soziales, Jugend und Kultur.

Ob mit Rollstuhl oder mit Stöckelschuhen

Für mehr Barrierefreiheit gibt es in Lüdinghausen viel zu tun, denn die mittelalterliche Stadt mit ihrer Renaissanceburg besitzt viel Kopfsteinpflaster. Dennis Sonne hat hier eine Reihe von Anträgen auf den Weg gebracht. So ist

SPIELEN UND SPAZIEREN GEHEN MACHT UNS SPASS

Auf die Fürst Donnersmarck-Stiftung bin ich durch meinen behinderten Sohn gekommen. Ich hatte Interesse, mich dort ehrenamtlich zu engagieren, und direkt persönlich gefragt. In zwei Bereichen bin ich tätig: bei einer Spielgruppe mit Menschen mit Behinderung.

Dann gehe ich regelmäßig mit einer Dame im Rollstuhl im Park spazieren. Das macht uns viel Spaß. Ich sehe, dass meine Tätigkeit wichtig und eine Unterstützung des Personals ist, die alleine nicht alles möglich machen können. Die Menschen mit Behinderung, mit denen ich zu tun habe, freuen sich über meine Angebote. Das bringt auch mir persönlich sehr viel.

Bettina Sand

das denkmalgeschützte Pflaster teilweise am Marktplatz und auch in der Burg abgeschliffen. „Hier kann man jetzt mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen und mit Stöckelschuhen gut die Burg erreichen“, zählt er auf. Stöckelschuhe auf einer Burg? Dennis Sonne lacht: „Die Burg ist für Hochzeiten sehr beliebt, da bietet Barrierefreiheit auch den Brautpaaren mehr Qualität.“

Wie Inklusion bei der Planung gleich mitgedacht werden kann, zeigt eine weitere Idee. „Unser Skatepark ist kaputt, jetzt wollen wir dort einen inklusiven Rollsportpark für Skater, Scooter, aber auch Rollstühle bauen“, schildert er. Auch das scheint zu klappen, denn die Mittel für den Neubau sind im Haushaltsplan von Lüdinghausen eingestellt. Dennis Sonne hofft, dass dem Plan im Frühjahr auch die zuständigen Ausschüsse zustimmen.

Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte der Gesellschaft.

Mit seiner Begeisterung für Politik versucht Dennis Sonne, auch andere Menschen mit Behinderung für seine Sache zu gewinnen. Die Idee: Ein Inklusionsbeirat, der bei den wichtigen Beschlüssen gleich in der Planung mit beteiligt ist. „Es ist total wichtig, dass sich Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen politisch engagieren und zeigen, hier sind wir.“ Dennoch: Politik muss Menschen mit Behinderung für ihre Sache auch anwerben. Da ist sich Dennis Sonne sicher: „Politik muss da ein wenig offener werden und auf die Leute zugehen. Die Leute möchten auch mehr an den Prozessen beteiligt werden.“

Noch schafft es Dennis Sonne, Politik im Ehrenamt zu gestalten. Wie sieht es mit Ambitionen für den Düsseldorfer Landtag aus? „Ich bin hauptberuflich Finanzbeamter und kenne den Unterschied zwischen Hobby und Beruf gut“, lacht er. „Grundsätzlich bin ich für alles offen. Aber momentan bin ich da glücklich, wo ich bin.“

Ursula Rebenstorf

Was Dennis Sonne noch über seine Arbeit im Stadtrat erzählt, ist in einem Audiointerview unter mittendrin.fdst.de/politik-ehrenamt zu hören

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