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Von Skepsis hin zu Freundschaften

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Alles inklusive

Alles inklusive

„Behinderung“, hin zu mehr Normalität. „Wenn wir alles in ,mit Behinderung‘ und ,ohne Behinderung‘ einteilen, hat das nichts mit Inklusion zu tun. Jeder hat einen Anspruch auf Sport!“

Selbstverständlich hat er Verständnis für jene, die sich vor Diskriminierung fürchten. Oft genug hat er sie schon selbst erlebt. Umso wichtiger ist ihm, deutlich zu machen: „Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen: Wir sind da und wir sind nicht anders. Ich bin ganz normal.“

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Um diese Herzenssache Realität werden zu lassen, kann der Sport eine große Rolle spielen. Indem er Menschen spielerisch verbindet, Freundschaften schafft, Vorurteile abbaut.

„Wir sind schon weit gekommen, doch es liegt auch noch einiges vor uns.“ In seinen Augen gehört zu den größten Herausforderungen der Mangel an geeignetem Trainer-Nachwuchs. Die Gründe sind vielschichtig. „Das ist letztlich eine Strukturfrage. Meiner Meinung nach wird bisher nicht weit genug gedacht.“ Er lacht. „Aber ich will gar nicht vom eigentlichen Thema abdriften.“

Für die Zukunft: Chance in der Pandemie

Was wünscht sich Carsten Wolf für die Zukunft? „Mehr Kooperation über Vereine und Sportarten hinweg. Ich denke, wir müssen die Politik und die Krankenkassen an einen Tisch bringen, um Inklusion wirklich möglich zu machen.“ Die Coronakrise sieht er dabei auch als Chance. „Es ist wichtig, dass wir nach der Pandemie nicht in alte Strukturen zurückfallen. Wir haben jetzt die Möglichkeit zur Veränderung.“

Alina Louisa Mussotter

Wer jetzt Lust auf Sportkurse hat, ist nach dem Lockdown herzlich eingeladen:

Rollstuhlbasketball mit Carsten Wolf im Behinderten-Sportverein Steglitz: Jeden Samstag von 10:00 bis 12:15 Uhr in der Turnhalle Wullenweberstraße 15, 10555 Berlin-Moabit (beim TSV GutsMuths) Rollstuhlsport mit Carsten Wolf in der Villa Donnersmarck: Jeden Mittwoch von 10:30 bis 12:00 Uhr in der Villa Donnersmarck (Schädestraße 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf)

Wir wurden schon oft gefragt, was uns motiviert, ein Ehrenamt auszuüben – und da gibt es für uns nur eine klare Antwort: Es ist immer wieder schön zu erleben, wie andere Mitmenschen Hilfe in jeglicher Form mit Freude annehmen. Ein Lächeln ist oft ein Dankeschön, und dieses Lächeln ist uns Motivation genug, um ehrenamtlich zu arbeiten. Auch das Wissen, gebraucht zu werden und andere unterstützen zu können, ist für den Ehrenamtler oder die Ehrenamtlerin ein wunderbares Gefühl, das jedem und jeder Kraft und Stärke gibt. Man ist für andere da, und die Dankbarkeit der Unterstützten ist im Grunde für uns eine innere Stärkung unser selbst. Damals, vor ca. 12 Jahren, schickte uns das Jobcenter Reinickendorf durch eine Maßnahme zur Fürst Donners-

marck-Stiftung in Frohnau als Vorleserin und Vorleser. Anfangs waren wir skeptisch, diesen Auftrag durchführen zu können. Wir konnten uns nicht vorstellen, vor anderen und gerade vor Menschen mit Behinderung vorzulesen. Aber es kam alles anders und wir liebten schon bald diese Tätigkeit. Freundschaften mit den Menschen mit Behinderung entstanden. Es war und ist ein wunderbares Gefühl, hilfreich in allen Bereichen anderen zur Seite zu stehen. Wir feierten Geburtstage zusammen, trafen uns beim Frohnauer Osterfeuer, tauschten Probleme und auch freudige Ereignisse miteinander aus. Es ist letztendlich wie in einer Familie. Ein Ehrenamt bedeutet, viel zu geben und viel zurückzubekommen. Beide Seiten profitieren voneinander! Gudrun Emel und Helmut Beyer

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