Wirtschaftszeitung für Bremen und Umgebung

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BRASSAT.COM MEDIENGRUPPE

WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG

SPEZIAL: Bankenplatz Bremen SEITE 9 -12 »

REGIONAL - MITTELSTÄNDISCH - UNABHÄNGIG

APRIL 2014 | AUSGABE 30

UNTERNEHMEN IM FOKUS

INTERVIEW

IM GESPRÄCH MIT

Nicht so üppig, sondern kleine Snacks zwischendurch - den Trend hat ein führender Nahrungsmittelhersteller mit Hauptsitz in der Bremer Neustadt erkannt: Mondelēz International SEITE 18»

Der Partyservice-Bund Deutschland e.V. hat seinen Verbandssitz nach Bremen verlegt. Über Wachstumssegmente, Trends und Forderungen spricht Bundesgeschäftsführer Wolfgang Finken. SEITE 7 »

der Unternehmerin und Vorsitzenden des Landesverbandes Bremen/ Bremerhaven des Wirtschaftsrats der CDU Imke Goller-Wilberg. Sie will wachrütteln, die Zeiten für Veränderungen seien selten so gut gewesen. SEITE 22 »

BREMISCHE WIRTSCHAFT Wirtschaftssanktionen gegen Russland würden auch heimische Unternehmen treffen; Handelskammer: Keine Panik

BRASSAT GMBH - VERLAG - HERDENTORSTEINWEG 38-40 - 28195 BREMEN

nen“, erklärt Annabelle Girond, Stv. Leiterin des Geschäftsbereiches International. Diese Einschätzung teilen auch Experten des Auswärtigen Amtes in Berlin. Im Moment prüfe eine Kommission zwar, welche Sanktionen bei einer weiteren Eskalation ergriffen werden könnten. Noch sei aber völlig offen, ob es überhaupt zu weiteren Sanktionen kommen werde. Fakt ist bisher demnach nur, dass die Staats- und Regierungschefs der EU am 6. März einen Dreistufenplan beschlossen haben. In einem ersten Schritt wurden bereits Verhandlungen über Visaerleichterungen und ein Handelsabkommen auf Eis gelegt. Schritt zwei war die Sanktionierung von 33 Personen, die maßgeblich an der Annexion der Krim beteiligt gewesen sein sollen. Wirtschaftssanktionen gegen Russ-

SCHWERPUNKTTHEMA

land könnten in einer dritten Stufe verhängt werden. Aus Kreisen des Auswärtigen Amtes heißt es hierzu jedoch, dass derzeit völlig unklar sei, welche Maßnahmen hier in Frage kämen. Eine Zeitschiene könne es demnach nicht geben. Auch die Expertin der Handelskammer Bremen kann nur über denkbare Wirtschaftssanktionen spekulieren. Im Falle einer weiteren Zuspitzung des Konfliktes könnte es beispielsweise zu „weiteren Finanzsanktionen, Einschränkungen in der Visavergabe, im Zahlungsverkehr oder Einfuhreinschränkungen für bestimmte Produkte kommen“, mutmaßt Girond. Daraus resultierende „Zahlungsverzögerungen oder -einschränkungen würden alle Branchen treffen. Aber auch eine strengere Visapolitik für russische Geschäftsleute, die ihre Geschäfts-

partner in Deutschland besuchen möchten, könnte schädlich sein.“ Die Stufe drei der Sanktionen zündet nach bisherigem Kenntnisstand wohl nur, wenn es zu weiteren Eskalationen im Krim-Konflikt kommt. Diese Annahme wird auch durch ein Interview Frank Walter Steinmeiers gestützt. Der Außenminister sagte der Tageszeitung „Die Welt“ am 24. März: „Sollte Russland über die Krim hinausgreifen, werden wir in Europa einschneidende Maßnahmen beschließen, selbst wenn wir hierfür wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen müssen.“ Glaubt man den Beteuerungen der russischen Führung, ist eine weitere Eskalation jedoch nicht das Ziel Putins. In Bremen unterhalten besonders Unternehmen aus der Logistik, Hafenwirtschaft, Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinenbau und

-handel Kontakte nach Russland. „Laut der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer in Moskau (AHK) läuft der Wirtschaftsverkehr zwischen Deutschland und Russland bisher überwiegend normal“, sagt Anabelle Girond. „Deutsche Firmen in Russland warnen jedoch vor schwerwiegenden Folgen einer weiteren Eskalation. Denn die Vernetzung mit Russland ist mittlerweile sehr weit entwickelt und die Abhängigkeit ist wechselseitig.“ Daher seien aktuell und in erster Linie sind Politik und Diplomatie gefordert. „Die deutsche Wirtschaft und die AHKs vor Ort unterstützen jede Form von Gesprächsformat, um zu einer schnellen und einvernehmlichen Lösung des Konfliktes beizutragen“, erklärt Girond.

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MIKROFINANZIERUNG – Förderung kleiner und 1 1 2 0 3 mittelständischer Unternehmen In den Entwicklungsländern tragen kleinvolumige Kredite, sogenannte Mikrokredite, seit Jahrzehnten dazu bei, dass viele Menschen eigene unternehmerische Existenzen aufbauen können. Auch in Deutschland entwickeln sich seit einigen Jahren vermehrt Mikrofinanzierungsansätze zur Förderung kleiner Unternehmensgründer und Mittelständler. Der Markt für Mikrofinanzierungen, das sind gemäß EU-Definition gewerbliche Finanzierungen (i. d. R. Kredite) mit einem Volumen von bis zu 25.000 EUR, hat für Deutschland mittlerweile durchaus wirtschaftliche Relevanz erreicht. Denn für viele Gründer und mittelständische Bestandsunter-

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(jsl) Russland ist für Bremen und Niedersachsen traditionell ein wichtiger Handelspartner. Allein in Bremen pflegen gut 200 Unternehmen Geschäftsbeziehung mit russischen Firmen. 50 davon haben eine Vertretung in Russland. Im vergangenen Jahr wurden Waren mit einem Gesamtwert von 763,5 Millionen Euro importiert und im Export waren es zusammen 412,1 Millionen Euro. Bei den Einfuhren dominierten Produkte der Mineralölerzeugnisse. Bei den Ausfuhren des Landes Bremen in die Russische Föderation dominieren Fertigwaren. So stellten allein Fahrgestelle, Personenkraftwagen,

Wohnmobile sowie Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge mit einem Aufkommen von 310,2 Millionen Euro einen Anteil von 75,3 Prozent dar. An nächster Stelle rangierten Maschinen für diverse Einsatzmöglichkeiten, ihr Anteil lag bei 5,0 Prozent (20,7 Millionen Euro). Auch im Export stellen Fische und Krebstiere noch wichtige Positionen dar, wenn auch auf geringerem Niveau. Diese Zahlen veröffentlichte das Statistische Landesamt Ende März. Die Bremer Unternehmer schauen daher nun besorgt gen Osten. Denn Wirtschaftssanktionen gegen Russland würden auch sie treffen. Eine Einschätzung über deren tatsächliche Auswirkungen auf die Bremer Wirtschaft sei derzeit jedoch sehr schwierig, heißt es aus der Handelskammer Bremen. „Aktuell sind es nur Spekulatio-

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schaut besorgt gen Osten

nehmen sind kleinvolumige Finanzierungen essentiell zur Umsetzung ihrer Investitionsvorhaben. Häufig fehlen jungen, innovativen Betrieben die geforderten Sicherheiten. Der Mikrokredit eröffnet an solchen Stellen neue Finanzierungswege. In Bremen vergibt die Bremer Aufbaubank Mikrokredite an Unternehmer. In unserem Schwerpunkt erklärt ein Vertreter des Geldinstituts, warum Mikrofinanzierung ein so relevantes Thema im Bereich Unternehmensfinanzierung ist. Zwei Unternehmer berichten über ihre Erfahrungen mit den kleinen Darlehen. Lesen Sie mehr zum Thema auf unseren Schwerpunktseiten 16 und 17.

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2 | Wirtschaftszeitung April 2014

• NEWS & KOMMENTARE

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Kommentar

ULI HÖNESS – ein Ablenkungsmanöver

Angst um Rohstoffe

Chefredakteurin Uli Höneß geht in den Knast. ze“ veröffentlicht. Die NeuWas Angela Merkel und ihren auflage aus 2012 zeigte, dass Getreuen den allerhöchsten die Lage unverändert ist. Zu Respekt abnötigt, lässt ande- wenig Verwaltungsangestellte, re nur müde lächeln. Wenn der zu wenig Steuerfahnder und größte Steuerprozess des noch ein zu kompliziertes und sich jungen Jahres binnen vier Ta- zu schnell änderndes Steuergen abgewickelt ist, stellt sich system führen dazu, dass dem doch die Frage, ob ein anderer deutschen Staat 160 MilliarAusgang tatsächlich möglich den Euro verloren gehen – Jahr gewesen wäre. Tatsächlich für Jahr. Das entspricht einem scheint es doch vielmehr so zu Drittel des Bundeshaushaltes. sein, als hätten Steuerbehörden Genau an diesen Punkten gilt und Staatsanwaltschaft an Uli es doch anzupacken. Seit beiHöneß ein Exempel statuiert. nahe zehn Jahren dümpelt die „Seht her – wir machen ernst“ Strafverfolgung von Steuersün- sollte dieses Urteil wohl hei- dern bekanntermaßen vor sich ßen. Ja, sie machen ernst. Ein- hin. Der verschwenderische mal. Das eigentliche Problem Schlendrian gipfelt in sogebleibt unter dem Trubel um den nannten „Grünen Wochen“ und prominenten Höneß versteckt. „Durchwinktagen“, bei denen Denn die Frage, die sich an- Finanzbehörden unter Steuerergesichts des Falles Höneß stel- klärungen einfach einen Stemlen muss, ist, wie es sein kann, pel machen. Die Verurteilung dass ein solches Steuerverge- von Uli Höneß ist korrekt, keihen über so viele Jahre unent- ne Frage. Allerdings ist er wohl deckt bleiben kann. Tatsächlich nur einer der vielen Fische im gehen die deutschen Behörden Teich, die mit einer effizientedavon aus, dass gerade ein- ren Durchsetzung der Gesetzmal fünf bis zehn Prozent der gebung noch gefangen werden deutschen Steuerhinterzieher könnten. erwischt werden. Bereits 2006 hat der Bundesrechnungshof einen Sonderbericht „Probleme beim Vollzug der Steuergeset-

Geschäftsführer: Michael Brassat Eingetragen im Handelregister des AG Bremen, HRB26090, Steuernummer FA Bremen: 7155704610 VERLAGSLEITUNG (V.I.S.D.P.): Holger Hinrichs, Tel. 0421 / 146 215-60 E-Mail: brassat@wirtschaftszeitung.info

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Der Ernstfall Fände sich entgegen aller Bemühungen keine gemeinsame Lösung, würde Russland tatsächlich nach der Ostukraine greifen, stünden harte Einschnitte bei den Handelsbeziehungen bevor. Der Schaden wäre groß – auch für Deutschland. Denn die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder sind eng verwoben. Deutschland importierte 2013 Waren für 40 Milliarden Euro. Ausgeführt wurden Güter im Wert von 36 Milliarden Euro. Damit steht Russland auf Platz elf der deutschen Handelspartner.

JEANETTE SIMON-LAHRICHI

HERAUSGEBER BRASSAT GmbH - Verlag Herdentorsteinweg 38-40, 28195 Bremen Tel. 0421 / 696 484 17 - Fax 0421 / 696 484 19 E-Mail: verlag@wirtschaftszeitung.info

hängten Strafmaßnahmen. Verhandlungsstopps bei Visavereinfachungen, Sanktionen gegen 33 Personen – ein Aufbegehren des Westens, dass im Osten wenig Eindruck zu machen scheint. Anders sehe das mit Wirtschaftssanktionen aus. Die würden die Russen hart treffen – zumal die Wirtschaft bereits schwächelt. Die Crux: sie träfen auch die westlichen Staaten, allen voran Deutschland, das sich geradezu in einer Symbiose mit der russischen Wirtschaft befindet. So ist es wohl auch zu erklären, dass nach den ersten vollmundigen Ankündigungen nun langsam zurück gerudert wird. Außenminister Steinmeier spricht aktuell nur noch von Wirtschaftssanktionen für den Fall, dass Russland über die Krim hinausgreift. Die Halbinsel scheint bereits abgeschrieben. Gilt Gleiches damit auch für Wirtschaftssanktionen? Das bleibt unklar. Und damit bleiben vor allem Unternehmer mit Verunsicherung zurück – ein Zustand, der ebenso schädlich sein kann wie Sanktionen selbst.

Russland exportiert die von Deutschland dringend benötigten Rohstoffe, vor allem Erdgas und Erdöl. Viele Deutsche, nicht nur Unternehmer, machen sich daher Sorgen, was passiert, wenn Putin den Gashahn zudreht. Dieses Szenario gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich. Denn die Einnahmen aus dem Geschäft mit den Rohstoffen sind für die russische Wirtschaft zu wichtig. Anders sieht das im Bereich Hochtechnologie aus. Diese könnte Russland im Ernstfall auch woanders beziehen. Sanktionen, die unsere Partnerschaft „Energie gegen Hoch-

technologie“ betreffen, könnten sich also in der deutschen Wirtschaft besonders negativ auswirken.

Russland bezahlt bereits für Krim Noch wurden keine Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Dennoch zeigt sich bereits, dass die Eingliederung der Krim die Russen teuer zu stehen kommen dürfte. In Sorge um eine weitere Eskalation des Konfliktes ziehen westliche Geldinstitute bereits massenhaft Kapital ab. Rating-Agenturen wie Standard & Poor‘s oder Fitch senken die Kreditwürdigkeit des Landes und schicken dessen Aktienkurse damit auf Talfahrt. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete, dass „die Kapitalausflüsse aus Russland im ersten Quartal 70 Milliarden Euro betrugen, ungefähr siebenmal so hoch wie vor der Krim-Krise“. Experten rechnen nun damit, dass die aktuellen Entwicklungen Russland in eine Rezession ziehen dürften. Angesichts der unsicheren Lage rät die Handelskammer Bremen den hier ansässigen Unternehmen, mit den russischen Partnern und den Banken im intensiven Dialog bleiben. Angezeigt sei derzeit „Vorsicht, aber keine Panik“, so Anabelle Girond.

BREMER LANDESBANK übergibt Spenden der Zinswette Bremen (ots) - Die Bremer Landesbank hat sechs regionalen Vereinen ein dickes finanzielles Polster verschafft. Grund dafür ist die Zinswette. Im Zuge der beiden Veranstaltungen in Bremen und Oldenburg kamen in diesem Jahr rund 98.000 Euro zusammen. Heinrich Engelken, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes, begrüßte die Spendenempfänger zur offiziellen Spendenübergabe: „Ich finde es großartig, dass wir mit der Zinswette auch in diesem Jahr gleich mehrere attraktive Projekte für Kinder- und Jugendliche in der Region unterstützen und ihnen neue Perspektiven eröffnen können. Das ist eine Investition in die Zukunft.“ Entsprechend erfreut zeigten sich die Vertreter der Institutionen. Zudem verdeutlichten sie, wofür sie die Spenden verwenden werden. Sigrid Rother, Nachtwanderer Bremen-Huchting: „Wir werden die Spende für Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie für die Ausstattung mit Jacken, Shirts und Erste-Hilfe-Sets einsetzen. Ferner werden wir das Thema Öffentlichkeitsarbeit zur Werbung neuer Nachtwanderer weiter ausbauen.“ Andreas Hüchting, Mitbegründer der Deutschen Kindergeldstiftung Bremen: „Die Erlöse aus der Zinswette werden für den Aufbau und die finanzielle Förderung des Projektes „Bil-

dungsbrücke“ in Bremen-Nord, Ortsteil Lüssum, verwendet. Nach dem Vorbild der Bildungsbrücken in Bremen-Mitte und Osterholz können sich Familien an diese Einrichtung wenden, wenn sie nicht in der Lage sind, die Schulnebenkosten selber aufzubringen. Dazu gehören die Kosten für Ausflüge, Verpflegung, Turnschuhe und Lernmaterial.“ Zur Zinswette: Die Zinswette der Bremer Landesbank findet jährlich in Bremen und Oldenburg statt. Anders als der Name vermuten lässt, geht es bei diesen Veranstaltungen weniger ums Wetten. Zwar tippen die Kunden auf den 3-Monats-Euribor sowie auf den Kassakurs von Euro zu US-Dollar zum letzten Handelstag des Jahres. Doch sammelt die Bank vielmehr Spenden ihrer Kunden für ausgewählte, gemeinnützige Institutionen und Projekte aus der Region. Spenden, die sie später verdoppelt. Weitere Informationen: www.bremerlandesbank.de

RB LAB im Industriepark feierlich eröffnet

Reiner Brach GmbH & Co. KG erweitert Portfolio mit hauseigenem Prüflabor und mechanischer Werkstatt Stahl in bester Qualität – das ist unserer Produkte auch in Zukunft das A und O für die Reiner Brach sichern und unseren Kunden verGmbH & Co. KG. Mit dem lässliche Prüfergebnisse für alle neuen hauseigenen Prüflabor mit anhängender mechanischer Werkstatt hat das Bremer Unternehmen sein Leistungsangebot deutlich erweitert. Ab sofort bietet Reiner Brach mechanische als auch zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen, metallografische Untersuchungen und Spektralanalysen als Dienstleistung für stahlverarbeitende Unternehmen verschiedener Branchen an. Geschäftsführer Dr. Andreas Produktionsabschnitte bieten könMansch bei der Eröffnung des nen.“ RB LAB vor rund 50 Gästen: „In- „Sie haben mit dieser Investition sourcing hat bei uns höchste Prio- deutlich gemacht, dass Sie an die rität, damit wir die hohe Qualität Branche glauben und auch künftig Foto: RB LAB

die bremische Wirtschaft mach sich Sorgen. Zu Recht. Denn die aktuellen Entwicklungen in Russland und der Ukraine könnten sich auch auf die hier ansässigen Unternehmen auswirken. Die Russische Föderation ist einer der wichtigsten Handelspartner Bremens. Noch vor wenigen Monaten war eine Delegation von Vertretern der Handelskammer und verschiedenen Unternehmern in Russland, unter anderem in St. Petersburg, unterwegs um dort fruchtbare Kontakte zu knüpfen. Da war, wie man so schön sagt, die Welt noch in Ordnung. Mit der Annexion der Halbinsel Krim hat sich das nun geändert. Die Europäischen Staats- und Regierungschefs sind verstimmt und zeigen dies auch deutlich. Erste Sanktionen, Absage des G8-Gipfels – ob Wladimir Putin tatsächlich mit so viel Gegenwind gerechnet hat? Wahrscheinlich nicht. Natürlich gab es in der Vergangenheit den einen oder anderen Aufreger, passiert ist letztlich jedoch kaum etwas. Ähnlich bewerten Politexperten auch die Auswirkungen der aktuell ver-

Foto: BLB

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auf Bremen als vielversprechenden Standort in der Stahlbranche setzen“, sagte Martin Günthner,

attraktiv für mittelständische Unternehmen der Branche geworden. Und die insgesamt mehr als 22.000 mittelständischen Unternehmen sind es, die dem Wirtschaftsstandort Bremen eine solide Basis geben.“ Die Reiner Brach GmbH & Co. KG wurde 1970 in Mülheim an der Ruhr als Stahlgroßhandel gegründet. Im Bereich Stahlhalbzeuge und Stahlbleche zählt das Unternehmen zu den führenden Herstellern weltweit. Die GmbH & Co. KG beschäftigt etwa 190 Senator für Wirtschaft, Arbeit und Mitarbeiter am Standort Bremen, Häfen in Bremen. „Der Stahl- Seit Februar 2014 ist Dr. Andreas standort Bremen hat viele Höhen Mansch alleiniger Geschäftsfühund Tiefen durchgemacht, der rer der Unternehmensgruppe. Industriepark ist inzwischen sehr www.brach.de

REDAKTIONSLEITUNG: Jeanette Simon-Lahrichi, Tel. 0421 / 146 215-61 E-Mail j.simon-lahrichi@wirtschaftszeitung.info

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Die nächste int am Ausgabe ersche

30.04.2014

WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG


Wirtschaftszeitung April 2014 | 3

BREMEN •

260 KOSTENLOSE SCHULRANZEN dank einer Spende der PSD-Bank Nord

Foto: Senatspressestelle

Die PSD-Bank Nord eG legt ihre wenn es um die Unterstützung Spendenaktion zum Kauf von von Kindern und Jugendlichen Schulranzen für Schulanfänge- in der Stadt Bremen geht.“ Die rinnen und Schulanfänger zum Spende aus dem Gewinnsparen August 2014 im sechsten Jahr in kommt Familien mit geringem Folge wieder auf. Die Bank als Einkommen zugute, aber nicht fester Kooperationspartner der ausschließlich Familien, die SoSenatorin für Soziales, Kinder, zialleistungen beziehen. AntragsJugend und Frauen stellt erneut formulare bekommen Mütter 20.000 Euro aus dem Gewinn- und Väter in allen Kindergärten sparen zur Verfügung, das sind der Stadtgemeinde Bremen. Er5.000 Euro mehr als in früheren forderlich ist ein EinkommensJahren. Im Laufe der vergan- nachweis, der eingereicht werden genen fünf Jahre konnten rund muss. 1.300 Kinder mit einem komplett ausgestatteten Marken-Ranzen Anmeldungen werden bis zum ausgestattet werden, Etui und 16. April 2014 angenommen. Sportbeutel inklusive. Senatorin Anja Stahmann freut sich darü- Anschließend werden 260 Geber, dass die Bank diese Summe winnerinnen und Gewinner abermals für Familien mit Unter- gelost und per Post benachstützungsbedarf ausschüttet: „Die richtigt. PSD Bank Nord eG gehört damit zu unseren verlässlichen Partnern,

MEHR BUNDESMITTEL FÜR WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG Senator Günthner: Großer Erfolg für Bremen

BREMISCHER AUSSENHANDEL IM JAHR 2013 Die bremischen Ausfuhren und Milliarden Euro auf nur noch 7,4 auch die Einfuhren waren im Jahr Milliarden Euro. Mit den übrigen 2013 niedriger als im Vorjahr. europäischen Ländern belief sich Während sich die bremischen das Aufkommen auf nur noch gut Einfuhren im vergangenen Jahr 1 Milliarde Euro (-7,8 Prozent). nur geringfügig (-0,9 Prozent) auf Die Ausfuhren in den asiatischen 13,6 Milliarden Euro verringerten, Raum verringerten sich um 25,0 ergab sich bei den Ausfuhren ein Prozent auf nur noch 1,9 Milliarerheblicher Rückgang um 17,5 den Euro. Noch stärker waren die Prozent auf nur noch 14,7 Mil- Rückgänge in den afrikanischen liarden Euro. Damit wurde der Raum; diese beliefen sich im JahVolumenwert der beiden vergan- resvergleich auf knapp 245 Millionen Euro. Dies entsprach im genen Jahre nicht mehr erreicht. Die bremischen Exporte nach Eu- Jahresvergleich einem prozenturopa, Asien und Afrika sind zum alen Rückgang von 26,9 Prozent Teil erheblich zurückgegangen. bzw. 90 Millionen Euro. Die Ausfuhren Bremens in die Eine positive Entwicklung ergab EU-Länder, die rund die Hälfte sich dagegen bei den bremischen der Exporte ausmachten, ver- Ausfuhren in den amerikanischen ringerten sich um mehr als 2,5 Raum. Insgesamt war dies im

binnen Jahresfrist um 4,6 Prozent auf knapp 6,6 Milliarden Euro bzw. beim übrigen Europa um 8,4 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Aus den anderen Kontinenten verringerten sich 2013 die Importe nach Bremen. Während die Einfuhren vom amerikanischen Kontinent um 6,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zurückfielen, waren die Rückgänge aus den anderen Erdteilen noch ausgeprägter. Die Einfuhren aus Asien gingen auf 2,7 Milliarden Euro (-15,4 Prozent), aus Afrika auf 0,4 Milliarden Euro (-12,2 Prozent) und aus Australien/Ozeanien auf 72,3 Millionen Euro (-49,4 Prozent) zurück.

FLÄCHENUMSATZ BEI INDUSTRIE- UND LOGISTIKFLÄCHEN um 15,9 Prozent gestiegen

Umfangreiches Grundstücksangebot bei Logistik- und Industrieflächen Engel & Völkers Commercial Bremen erwartet stabile Nachfrage in 2014 die einigen Unternehmen wichtig ist, profitieren die an Bremen angrenzenden Standorte Brinkum, Weyhe und Dreye. Daneben profitieren Unternehmen, die sich im Umland ansiedeln, von einem geringeren Gewerbesteuerhebesatz. Dieser liegt in Oyten mit 360 Prozent um 100 Prozentpunkte niedriger als in Bremen (460 Prozent).

Der Markt für Industrie- und Logistikflächen in Bremen und dem Umland entwickelt sich weiter positiv. Mit einem Flächenumsatz von 268.000 m² im Jahr 2013 wurde das Vorjahresergebnis um 15,9 Prozent übertroffen. Umsatzstärkste Branche war „Transport und Logistik“, gefolgt von „Industrie und Gewerbe“. Rund zwei Drittel des Flächenumsatzes entfiel auf Bremen. „In Bremen und dem Umland gibt es ein moderates Angebot an Bestandsflächen zwischen 4.000 qm und 10.000 qm sowie ein im Vergleich zu anderen deutschen Logistikstandorten umfangreiches Grundstücksangebot für Neubauten“, berichtet Jörg Lachmann, Industrieimmobilien bei Engel & Völkers Commercial Bremen. Selbst in der vom Flächenumsatz stärksten Lage, dem Güterverkehrszentrum (GVZ) in Bremen, wären im Umfeld von Logistik- und Speditionsdienstleistern sofort knapp 40 Hektar Bauland verfügbar. Daneben stehen im östlichen Umland, in Achim, in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A27 mit dem neuen Gewerbegebiet Uesener Feld weitere 15 Hektar zur Verfügung. Bereits jetzt erreicht der Anteil von für Eigennutzer entwickelten Neubauobjekten einen im bundesweiten Vergleich hohen Wert von 44 Prozent am Flächenumsatz.

Die Europäische Kommission hat Rahmen der GRW bekommen die Fördergebietskarte Deutsch- zudem eine ähnliche Bedeutung lands für regionale Investitions- wie die EFRE-Förderung durch beihilfen genehmigt. Damit sind die EU“. Denn für die Verbesse- Flächen in allen Größenklassen ab 2014 für ausgewählte Gebiete rung der regionalen Wirtschafts- gefragt in Deutschland erhöhte Förder- struktur wird das Land Bremen Die meisten Abschlüsse wurden möglichkeiten zugelassen. Auch künftig wesentlich mehr Mittel für Flächen bis 5.000 m² erzielt. das Land Bremen profitiert da- bekommen, als bisher. Am Gesamtflächenumsatz hinvon, so behält Bremerhaven sei- Auf die nächsten sieben Jahre ver- gegen bildete die Größenklasnen bisherigen besonderen För- teilt, werden für konkrete Projek- se der Flächen über 10.000 m², derstatus und die Stadt Bremen te der Wirtschaftsförderung Mit- mit einem Anteil von knapp 70 bekommt ein erweitertes Förder- tel in Höhe von rund 60 Millionen Prozent, den Schwerpunkt. Die Euro zur Verfügung stehen – was Mietpreise sind im Vergleich gebiet. Die Fördergebietskarte ist Grund- in etwa einer Verfünffachung ent- zum Vorjahr stabil geblieben. Für lage für die Regionalförderung spricht! Auf Initiative Bremens die überwiegende Anzahl der im Land Bremen, insbesonde- konnte zudem erreicht werden, Abschlüsse liegt die Miete für re für die nationale Förderung dass GRW-Bundesmittel nun- Bestandsobjekte in einer Spanne zur Verbesserung der regionalen mehr nicht alleine in Form von zwischen 3,00 EUR/m² und 3,50 verlorenen Zuschüssen vergeben EUR/m². „Für moderne HallenWirtschaftsstruktur (GRW). Wirtschaftssenator Martin Günth- werden müssen, sondern auch für flächen müssen in Bremen bis zu ner wertete die jetzt von der Euro- die Zinsverbilligung von Darle- 4,80 EUR/m² im Logistikbereich päischen Union erfolgte Geneh- hen eingesetzt werden können. und bis zu 5,50 EUR/m² im Promigung als „zentralen Baustein Die GRW-Mittel können zum duktionsbereich gezahlt werden“, für eine aktive Wirtschaftspolitik Beispiel genutzt werden, um Er- so Lachmann. Die Laufzeit der des Landes. Damit ist nun der weiterungen und Neuansiedlun- Mietverträge liegt vorwiegend Weg frei, um arbeitsplatzsichern- gen von Unternehmen zu fördern, zwischen drei und fünf Jahren. de und arbeitsplatzschaffende In- Gewerbegebiete zu erschließen Das Gewerbegebiet Bayernstraße vestitionen im Land Bremen zu oder die Branchencluster zu för- ist aufgrund der zentralen Lage flankieren. Die Bundesmittel im dern. WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG

Jahresvergleich ein Plus von 4,9 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Euro. Allein in die USA gelangten bremische Waren mit einem Aufkommen von zusammen 3,2 Milliarden Euro. Auch nach Mexiko konnten im letzten Jahr mehr Waren mit einem Gesamtwert von 116,7 Millionen Euro exportiert werden. Beim dritten Partner der NAFTA (North American Free Trade Agreement), Kanada, blieben die Werte mit insgesamt 116,7 Millionen Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die bremischen Importe steigerten sich lediglich bei den Einfuhren aus den EU-Ländern bzw. bei den übrigen europäischen Ländern. So erhöhten sich diese

Neubau vs. Bestandskauf „Neben der Objektmiete gewinnt aufgrund der aktuell niedrigen Finanzierungszinsen der Kauf von Bestandsobjekten für Eigennutzer an Bedeutung“, erläutert Lachmann. Im Jahr 2013 konnten 9 Prozent vom Flächenumsatz durch diese Nachfragegruppe umgesetzt werden. Dem oftmals niedrigeren Kaufpreis im Vergleich zu Neubauten stehen häufig nicht optimale auf den Nutzer zugeschnittene Flächen gegenüber.

Ausblick 2014

beliebt. „Unternehmen aus den Generell sind Flächen in Bremen Bereichen Handel und verarbei- mit einer Größe von 500 m² bis tendes Gewerbe nutzen dort vor- 1.000 m² gefragt und knapp. nehmlich Flächen bis 1.500 m²“, ergänzt der Immobilienexperte. Von der Bremer Telefonvorwahl,

Positive Konjunkturdaten und eine gute Stimmung am Markt sind erfreuliche Rahmenbedingungen für das laufende Jahr. Zum Jahreswechsel 2013/2014 gab es eine spürbar gestiegene Anfrage nach Flächen. „Für das Gesamtjahr gehen wir von einem tendenziell leicht stagnierenden Flächenumsatz zwischen 240.000 m² und 270.000 m² aus, da zum jetzigen Zeitpunkt weniger Flächen neu errichtet werden“, prognostiziert Lachmann.

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4 | Wirtschaftszeitung April 2014

• BREMEN

SOLVERTEC gewinnt den Embedded Award 2014

überfährt, dann liegt offensichtlich ein unentdeckter Schaltungsfehler vor“, erläutert er. Die Folgen können bei versagenden

Wärmerückgewinnung mobil

neusta mobile solutions entwickelt App „HeatRecovery+“

In energieintensiven Bereichen der Industrie, beispielweise in metallverarbeitenden Unternehmen, bieten Technologien zur Wärmerückgewinnung enormes Einsparpotential. Grund genug für die in Brüssel ansässige weltweit größte Energieeffizienz-Plattform EEIP (Energy Efficiency in Industrial Processes) und dem norwegischen Ferrosilicium-Produzenten Finnfjord, sich Gedanken über Nutzungsmöglichkeiten und -anreize zu machen. Gemeinsam mit Andreas Pauckstadt, der seit einiger Zeit regelmäßig vor Ort in Brüssel ist, entstand die Idee, eine App durch neusta mobile solutions entwickeln zu lassen, die Einsparpotentiale einfach und deutlich aufzeigt. Ihr Name: „HeatRecovery+“.

lative Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, damit sich eine Umrüstung als wirtschaftlich sinnvoll erweist. „HeatRecove-

einer Wirtschaftlichkeitsanalyse“, hält Pauckstadt fest und ergänzt abschließend: „Diese wird selbstverständlich nicht durch die

beheben“, erläutert Große, der zusammen mit Jan Wessels die junge Firma führt. In diese Marktlücke stößt die junge Bremer solvertec GmbH mit

suchen die Entwickler beim sogenannten Debugging die Fehlerursachen bisher per Hand – daher der hohe Aufwand“, stellt Große klar. „Unser Werkzeug automatisiert die Suche, indem es die Daten aus den Verifikationstools einspeist, den Entscheidungsbaum der Schaltungslogik systematisch zurückverfolgt und die Ursachen des Fehlverhaltens aufspürt. Mit wenigen Klicks können so Fehlerursachen im Code aufgezeigt und behoben werden.“ Mit dem Gewinn des Embedded Awards kann sich die junge Bremer Firma nun gewiss sein, die Aufmerksamkeit des Fachpublikums erregt zu haben: Mit dem Embedded Award werden auf der Fachmesse Embedded World jährlich herausragende technische Innovationen prämiert. In der Rubrik Tools konnte solvertec eine unabhängige Fachjury überzeigen, die besonders innovative Produkte oder Entwicklungen würdigt, die einzigartig und zukunftsorientiert sind.

sen dadurch noch lange nicht, wo einer Automatisierungs-Software, genau in der Schaltung Sie die die in der frühen Designphase Ursache für diesen Fehler finden auf der Register-Transfer-Ebene und wie er sich beheben lässt“, (RTL) von Digitalchips ansetzt: stellt er klar. „Schon heute wen- „Die in der Simulation eingesetzden die Entwickler ein Drittel ten Verifikationstools prüfen zudes Zeitaufwands eines neu zu nächst, ob der Schaltungsentwurf entwickelnden Chips dafür aus, dem erwünschten Chip-Verhalten Fehlerursachen zu finden und zu entspricht. Liegt ein Fehler vor,

Willenbrock-Gruppe auf Erfolgskurs

Größter Auftrag der Firmengeschichte und Zertifikate für gute Bonität und besondere Arbeitgeberattraktivität Mit dem CrefoZERT bescheinigte die Creditreform Bremen Seddig KG dem Bremer Vertragshändler eine solide Bonität. Die Vergabe des Zertifikats erfolgte nach einer professionellen Jahresabschlussanalyse der Creditreform Rating AG. Zudem wurden Daten der aktuellen Wirtschaftsauskunft ausgewertet und in einem persönlichen RisikomanagementGespräch Einschätzungen zur aktuellen Lage sowie Zukunftsperspektiven ermittelt.

Über Willenbrock

Grafik: neusta

Hinter „HeatRecovery+“ steckt der Gedanke, den ökonomischen Vorteil von Wärmerückgewinnungsprozessen deutlich zu machen. „Diese mobile Anwendung für Android und iOS richtet sich an den B2B-Bereich“, sagt Pauckstadt, der aufgrund der Nähe zum Kunden die Projektkoordination für neusta mobile solutions übernommen hat. „Nutzer der App geben die Rahmenbedingungen ihrer Anlage ein und erkennen sofort deren Energieeinsparpotenzial. Grundlage hierfür ist die existierende Anlage von Finnfjord sowie ein Konsultationsprozess mit der energieintensiven Industrie in Europa über einen Zeitraum von 18 Monaten.“ Dabei lassen sich nicht nur Erklärungen zu den ry+“ bietet damit eine wertvolle App ersetzt, denn eine finale Enteinzelnen Ergebnissen aufrufen argumentative Unterstützung für scheidung benötigt komplexe und und weitere Hintergrundinfor- Entscheidungsträger. zeitintensive Analysen. Unsere mationen zum Thema einsehen. Absicht besteht aber darin, den Auch der direkte Kontakt zu Von der Europäischen Union gab internen Entscheidungsprozess den externen Dienstleistern von es für dieses Projekt deshalb auch zu fördern und zum Nachdenken Finnfjord sowie Firmen mit hoher Fördergelder. „Jede Unterneh- anzuregen. Und sei es beim BeiExpertise im Bereich der Wärme- mensentscheidung für oder gegen sammensein nach dem Vorstandrückgewinnung ist über die App eine Investition in Wärmerück- treffen in der Hotellobby.“ möglich. Nutzer sehen, welche fi- gewinnung beruht letztlich auf nanziellen, technischen und reguWWW.WIRTSCHAFTSZEITUNG.INFO

Chips verheerend sein – teuer sind sie auf jeden Fall. Aber Große will auf etwas Anderes hinaus. „Wenn die Ampeln alle auf grün stehen, wissen Sie, dass ein Fehler vorliegt. Aber sie wis-

Foto: Solvertec

zung vor. Wenn alle Ampeln auf grün umschalten, weil zufällig im gleichen Augenblick zwei Fußgänger an verschiedenen Stellen drücken und ein Auto auf einer Nebenstraße die Sensorschleife

Foto: Willenbrock

Je früher Fehler in der Chipent- per Simulation prüfen zu können, wicklung erkannt werden, desto ob die geplante Schaltung fehlerbesser. Sonst wird es teuer. Da frei funktioniert. Denn wenn fehChips jedoch in atemberauben- lerhafte Chips erst einmal Stück dem Tempo immer komplexer für Stück vom Band laufen, wird werden, wird das Aufspüren von es für den Hersteller richtig teuFehlerursachen im Chip-Entwurf er. „Je später ein Fehler entdeckt immer aufwändiger. Der Grund: wird, desto kostspieliger wird es“, Es mangelt an Automatisierungs- sagt Daniel Große, der im März lösungen. In diese Lücke stößt 2013 zusammen mit Jan Wessels die junge Bremer solvertec (So- und André Sülflow die Bremer lution Verification Technologies) solvertec GmbH gegründet hat. GmbH. Sie hat ein Verfahren „Intel hat eine Rückruf-Aktion entwickelt, das Fehlerursachen mal 475 Millionen Dollar gekosbeim Entwurf von komplexen Di- tet, weil Tabellenkalkulationsprogitalchips in kürzester Zeit exakt gramme in bestimmten Fällen mit lokalisieren kann – und aufzeigt, korrekten Formeln falsche Ergebwie sie zu beheben sind. Für ihren nisse lieferten.“ weltweit einzigartigen Ansatz ist die Bremer Universitätsausgrün- Klar – je früher, desto besser. Das dung jüngst auf Deutschlands Problem dabei: Ungefähr alle 18 bedeutendsten Fachmesse, der Monate verdoppelt sich die AnEmbedded World in Nürnberg, zahl der Komponenten in einem mit dem Embedded Award 2014 Chip, so lautet das Branchenausgezeichnet worden. gesetz. Der Mensch stößt dabei an Grenzen, Programmierfehler Egal ob Handy, Spielkonsole, Na- werden immer häufiger. vigationssystem, Digitalkamera oder Ampelschaltung: überall Fehlersuche ist sehr aufwändig sind Chips im Einsatz. Diese bestehen aus mehreren hundert Große weiß nach einem Jahrzehnt Millionen Bauteilen, die heutzu- Erfahrung im Bereich Hardwaretage um die 40 Nanometer groß Verifikation und Debugging (Susind. Bis aber ein Chip produziert che nach Entwurfsfehlern), wie er werden kann, müssen die Chip- das Thema allgemeinverständlich Entwickler ran. Sie entwerfen beschreiben muss: „Stellen Sie die äußerst komplexen Chip- sich einen Chip als AmpelschalSchaltkreise am Computer, um tung an einer komplexen Kreu-

Als Anbieter neuer und gebrauchter Flurförderzeuge und exklusiver Vertragshändler von Linde Material Handling (LMH) in der Region zwischen Harz und Nordsee schließt die Willenbrock Fördertechnik Holding GmbH ein erfolgreiches Geschäftsjahr ab. Das mittelständische Bremer Unternehmen erzielte in 2013 mit über 200 Fahrzeugen den größten Einzelauftrag der Firmengeschichte, ist klarer Marktführer in seinem Vertragsgebiet und wurde gerade von LMH zum TOP 2 Linde-Händler Deutschlands gekürt. Im abgelaufenen Jahr erhielt Willenbrock das „CrefoZERT“ für solide Bonität und wurde mit „TOP JOB“ im zweiten Jahr in Folge als einer

Die Willenbrock Fördertechnik Holding GmbH mit Sitz in Bremen ist Vertragshändler von Linde Material Handling und bietet innovative und individuelle Komplettlösungen für den innerbetrieblichen Transport. Zum Kerngeschäft des Unternehmens zählen der Verkauf und die Verder besten 100 mittelständi- mietung neuer und gebrauchter schen Arbeitgeber Deutschlands Flurförderzeuge und Arbeitsbühnen. Ergänzt wird das Produktausgezeichnet. portfolio durch eine umfassende Dienstleistungspalette, die von Willenbrock blickt auf ein er- der Logistikberatung über Fahrerfolgreiches Geschäftsjahr zurück, ausbildung, Ersatzteilversorgung in dem mit 225 Fahrzeugen der bis zum Kundendienst reicht. Die größte Einzelauftrag in der über Willenbrock-Gruppe beschäftigt 50jährigen Firmengeschichte er- 570 Mitarbeiter und unterhält zielt wurde. Ende Februar wurde Standorte in Bremen, BersenWillenbrock von LMH zum TOP brück, Bremerhaven, Schiffdorf, 2 Linde-Händler Deutschlands Wilhelmshaven, Hannover und gekürt. Die Zahl der in 2013 ver- Braunschweig. kauften Neu- und Gebrauchtstapler sowie der Umsatz konnten erneut gesteigert werden. Die www.willenbrock.de Mitarbeiteranzahl erhöhte sich leicht auf 570 Beschäftigte, davon 50 Auszubildende.

Willenbrock gehört zu den 1,7 Prozent der deutschen Unternehmen mit außergewöhnlich guter Bonität WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG


Wirtschaftszeitung April 2014 | 5

BREMEN •

Werder-Stadionsprecher überreicht Umwelt-Auszeichnung an Bremer Unternehmer

Foto: PR

Grün-Weißes Trikot, Mütze, Mi- ausgas-Emissionen bei der Herkro in der Hand – so kennen die stellung eines Containers anfalWerder-Fans ihren Stadionspre- len, vom Rohmaterial bis hin zum cher „Stolli“, wenn er ausgedehn- Transport. Das sind mehr als eine te Jubel-Arien anstimmt. Jetzt war Tonne Kohlendioxid-Emissionen Christian Stoll in Bremen in ganz pro Container. Für jeden neuen anderer Mission unterwegs. Er Container erwirbt JO-BA jetzt im überreichte dem Bremer Unter- Gegenzug ein Zertifikat, mit dem nehmer Kai-Uwe Jobst eine Aus- der Aufbau von Wäldern finanzeichnung der „WeltWaldKlima“- ziert wird. Kai-Uwe Jobst hat sich Stiftung. „Ich engagiere mich für für ein Waldprojekt in Äthiopien diese Stiftung schon seit länge- entschieden. Vom Verkaufspreis rem, weil ich finde, jeder soll jedes Containers fließen dann fast sich nach seinen Möglichkeiten fünf(!) Prozent in dieses Projekt für diesen Planeten einsetzen. Es zum Klimaschutz. gibt ja auch bei Werder eine Bewegung „lebenslang umweltbe- „Umweltschutz, Ressourcen schowusst“. Deshalb freue ich mich nen - das ist ein zentraler Aspekt besonders, wenn in Bremen Un- der ganzen Recycling-Branche“, ternehmen solche tollen Initiati- sagt Kai-Uwe Jobst, dessen Unven zum Klimaschutz ergreifen“, ternehmen übrigens Marktführer begründet Stoll die symbolische in Europa ist. „Insofern sehen wir Aktion. Das Unternehmen JO-BA jetzt die CO²-neutrale Produktion stellt im Gewerbegebiet Hansali- unserer Container als einen weinie Altkleider-Container her und teren Schritt, um auch auf lokaler zwar seit Neuestem CO²-neutral. Ebene das Engagement für den Das bedeutet konkret: es wird Klimaschutz zu verstärken.“ genau berechnet, wieviel Treibh-

Gästeabend der Handelskammer und des Handelsverbands Nordwest Bremen:

Chancen der Digitalisierung offensiv nutzen Der Online-Handel wird weiter erhebliche Wachstumsraten verzeichnen. Der stationäre Handel wird dadurch aber nicht im gleichen Maße verdrängt. Es kommt vielmehr darauf an, den technischen Fortschritt auch für den stationären Handel zu nutzen. Dies betonte Alexander Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung der ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG (Hamburg), am 26. März beim Gästeabend der Handelskammer Bremen und des Handelsverbands Nordwest Bremen im Park Hotel. Der traditionelle Abend des bremischen Einzelhandels stand unter dem Motto „Online vs. Offline: Wie sieht die Zukunft des Handels aus?“. Alexander Otto verwies in seiner Gastrede auf eine Vielzahl technischer Innovationen, mit denen sich die Vorzüge der „OnlineWelt“ und der „Offline-Welt“ ver-

IT-Unternehmen und VHS bieten ausländischem Nachwuchs eine Chance

Bremer Volkshochschule und bremen digitalmedia e.V. kombinieren Sprachausbildung mit Fachpraktikum

knüpfen ließen. Nordwesten eine besondere BeDer Vorteil des stationären Han- deutung für die Menschen in der dels, so der ECE-Chef, bestehe gesamten Region“, sagte er: „Den „Die Bremer Volkshochschule tion durch Qualifizierung). Im dieser (VHS) und der Branchenverband gleichen Kontext soll auch die auch zukünftig in der sofortigen Mobilitätsbedürfnissen Verfügbarkeit der Waren sowie Menschen, die als Kunden, Liefe- bremen digitalmedia starten in Sprachförderung der IT- und der fachlichen Beratung. Der sta- ranten, Mitarbeiter oder Touristen den kommenden Wochen eine Medienpraktikanten erfolgen, so tionäre Handel müsse sich aber zu uns kommen, muss Rechnung Kooperation zur Ausbildung von dass der Deutschunterricht für die immer wieder neu erfinden und getragen werden.“ ausländischen Nachwuchskräften. Teilnehmer kostenlos ist. inszenieren, um Emotionen und Während Unternehmen aus dem Erlebnisse zu schaffen. Otto wies Vizepräses Schöler würdigte Bereich IT- und Medien den Teil- Für Betriebe stellt dies eine zugleich darauf hin, dass der sta- gegenüber der Politik auch das nehmerinnen und Teilnehmern Möglichkeit dar, mit geringem tionäre Handel nicht allein dafür bisher Erreichte. Das politische mehrmonatige Praktikumsplätze Aufwand neue Zielgruppen als sorgen könne, die Bedeutung Engagement zur Entwicklung zur Verfügung stellen, bietet die mögliche Mitarbeiter zu erreistädtischer Zentren zu erhalten. des Ansgariquartiers und die Be- VHS ihnen intensiven Deutschun- chen, denn die Suche nach geeigDie Städte selbst müssen sich be- gleitung des Konzeptes „Bremer terricht an. Ziel ist es, neue Poten- netem Personal wird zunehmend wusst sein, dass ihre Prosperität, Innenstadt 2025“ seien wichtige ziale für die Deckung des Fach- zu einer Herausforderung. „UnUrbanität und Attraktivität maß- Grundlagen für die Entwicklung kräftebedarfs im IT-Bereich zu ternehmen scheuen sich wegen geblich vom Einzelhandel abhän- Bremen als Einzelhandelsstand- erschließen. Gleichzeitig besteht des hohen Betreuungsaufwands, gen. Er appellierte daher daran, ort. Der Handelskammer-Vize- die Hoffnung, jungen Menschen sprachlich nicht versierten Beden Handel nicht durch gesetzli- präses mahnte aber auch an, dass aus wirtschaftlich geschwächten werbern eine Ausbildung, einen che, verkehrliche oder steuerliche die Umsetzung des Projektes Regionen Europas eine berufliche Praktikumsplatz oder eine TraiBarrieren zu schwächen. Alexan- Ansgariquartier nicht an über- Perspektive zu bieten. nee-Stelle anzubieten“, erklärt der Otto: „Stadt und Handel müs- zogenen Bedingungen scheitern Björn Portillo, 1. Vorsitzender sen sich als Team verstehen und dürfe: „Ziel“, so Schöler, „muss Die Bremer Volkshochschule von bremen digitalmedia. „Mit weiterhin sein, die Stadt so zu führt bereits seit Anfang 2013 dem Angebot der begleitenden auf Synergien setzen.“ Handelskammer-Vizepräses Peter präsentieren, dass die Menschen verschiedene Programme durch, Sprachausbildung wollen wir den Schöler betonte gegenüber zahl- gern und oft in das Stadtzentrum die der Stärkung der Deutsch- Unternehmen diese Angst nehreichen Gästen aus Wirtschaft, kommen. Das muss allen Betei- kenntnisse junger Menschen mit men und Barrieren abbauen.“ Politik und Verwaltung ebenfalls ligten Antrieb und Verpflichtung Migrationshintergrund dienen. die Bedeutung des Einzelhandels: zugleich sein.“ Gefördert werden diese Maß- „Wir sehen uns verpflichtet, dies „Bremen hat als Oberzentrum im nahmen im Rahmen des bundes- aus Sicht der Unternehmen zu beweiten Netzwerks IQ (Integra- gleiten und zu fördern, und dabei

den Schulterschluss mit den Bildungseinrichtungen zu suchen“, erklärt Portillo. Darüber hinaus wolle bremen digitalmedia gemeinsam mit der VHS und anderen Partnern einen Beitrag zur gesellschaftlich wichtigen Diversity-Frage leisten. „Durch den erweiterten europäischen Arbeitsmarkt kommen auch viele gut qualifizierte Fachkräfte mit Migrationshintergrund nach Bremen, denen aber durch Sprachbarrieren eine berufliche Perspektive in unseren Branchen oft verwehrt bleibt.“ Zu den Teilnehmenden zählen junge Menschen, die bereits in Deutschland leben, aber aufgrund ihres Migrationshintergrunds über wenig oder unzureichende Sprachkenntnisse verfügen. Eine zweite Zielgruppe stellen Personen dar, die für das Praktikum nach Deutschland kommen und sich vorstellen können, hier anschließend dauerhaft eine Arbeit aufzunehmen.

Chancen der Digitalisierung offensiv nutzen „kas kompakt“ ging in die nächste Runde Fragen ging Trump auf den Grund die Diversity-Konzepte einfacher und räumte mit dem gängigen vorgelebt werden und finden auch Vorurteil, Diversity Management schneller die Akzeptanz in der Besei eine „Weltverbesserungsstra- legschaft als in Großunternehmen. tegie“, auf. Gerade die „Barriere in den KöpKonsequent umgesetzt und mit fen“ müssten die Maßnahmen anrealistischen Erfolgserwartun- gehen, so Trump. 90 Prozent der gen, stelle Diversity Management mittelständischen Personalchefs eine Erfolgstrategie für Unterneh- seien überzeugt, keine Vorurteile men dar. Kenntnisse über andere zu haben, Studien und Umfragen Länder, kulturelle Kompetenzen belegen aber, dass sich Menschen und vielfältige Sprachkenntnisse mit Migrationshintergrund in führten beispielsweise zu Vortei- Unternehmen diskriminiert fühlen auf internationalen Märkten, len und auch seltener eingestellt Kostensenkungen oder Neukun- werden. Hier könnten etwa indenzuwachs, erläuterte Kathrin terkulturelle Trainings helfen mit Trump. Dem Mittelstand kämen Vorurteilen aufzuräumen. Auch zudem noch zwei weitere Fakto- die Weiterbildung der Migranten Welche Maßnahmen müssen ge- ren zu Gute: Da es sich zumeist durch Sprachkurse schaffe eine troffen werden? Und welchen um kleine flexible Betriebe han- „Kultur der Offenheit“. Nutzen bietet Diversity Manage- delt und ein direkter Kontakt zur ment für den Mittelstand? Diesen Chefetage vorhanden ist, können

„Integration – Herausforderung für den Mittelstand“ war das Thema des jüngsten Mittagsgespräches aus der Reihe „kas kompakt“ der Konrad-AdenauerStiftung. In lockerer Atmosphäre brachte Diversity-Expertin Kathrin S. Trump den Gästen im Ramada Hotel das, insbesondere für den Mittelstand schwierige, Thema näher und zeigte, wie hilfreich Diversity Management auch für den Mittelstand ist wenn die Führungsebene das Konzept auch umsetzt.

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6 | Wirtschaftszeitung April 2014

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• BREMEN

ALS WÄRE NICHTS GESCHEHEN Der Frühling ist endlich da. Mit den ersten Sonnenstrahlen treten die die Spuren, die der Winter an vielen Autos Spuren hinterlassen hat, besonders deutlich zu Tage. Vom Streusalz angegriffene Bremsen, stumpfer Lack und verschmutze Felgen – Viele Autoliebhaber gönnen ihren Fahrzeugen eine umfangreiche Frühjahrs-Kur.

Die Gebäude hier sind alle genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. So haben wir im Laufe der Zeit unsere Prozesse stetig weiter optimiert.“ Heute, 20 Jahre nach Firmengründung, hat sich Car Cleaner zu einem der modernsten Dienstleister in den Bereichen Karosserie und Lack in Norddeutschland entwickelt. „Basis unseres

Standards eines nach „Eurogarant Zertifizierten“ Betriebes, auch ohne dort Mitglied zu sein.

täten und sorgen dafür, dass sie die beste Qualität ohne unnötige Mehrkosten bekommen.“

Fahrzeughalter, deren Versicherung eine Werkstattbindung beinhaltet, sind oft verunsichert, ob sie auch das Angebot von freien Werkstätte wie Car Cleaner in Anspruch nehmen können. „Selbstverständ-

Insgesamt 15 Mitarbeiter beschäftigt Lothar Ferbus mittlerweile in seinem Unternehmen. Die haben es nicht immer leicht mir ihrem Chef. „Ich habe hohe Ansprüche an mich und mein Team. Kunden,

Selbstverständlich verwenden wir ausschließlich Original-Ersatzteile. Durch diese hohe Qualität am Fahrzeug heben wir uns von Mitbewerbern ab.“ Alle Arbeiten an den Fahrzeugen der Kunden werden fachgerecht durchgeführt, dass heißt, sie haben keinerlei Einfluss auf die Garantie des Herstellers.

Eine der begehrtesten Adresse in Sachen „Frühjahrsputz“ fürs Auto ist die Car Cleaner Werkstatt 2000 GmbH & Co. KG. Seit über 20 Jahren behebt das Team um Inhaber Lothar Ferbus zuverlässig Schäden an Karosserie und Lack. Autos jeden Fahrzeugtyps werden dabei mit größter Sorgfalt behandelt, so dass von kleinen und großen Schäden nichts weiter bleibt als die Erinnerung des Fahrzeughaltes.

In der 20-jährigen Firmengeschichte sind mittlerweile 20.000 zufriedene Kunden von Ferbus‘ Hof gefahren. Für den Geschäftsführer ist das der größte Erfolg. „Bei Car Cleaner legen wir den Fokus auf die Arbeit. Unsere Kunden erwarten das Optimum und genau das bekommen sie. Beste Arbeit ohne Schnickschnack.“

Kontakt: Car Cleaner Werkstatt 2000 GmbH & Co. KG Malthusstraße 5, 28307 Bremen Fon: 0421-43 83 53 Fax: 0421-43 83 559 schaden@car-cleaner.de

Wenn ein zerkratztes oder verbeultes Auto auf den Hof des nach ISO 9001-2012 zertifizierten und Mitglied der Innung Hannover-Bremen Betriebs von Lothar Ferbus fährt, blutet dem Chef schon mal das Herz. Denn Lothar Ferbus ist ein Autoliebhaber durch und durch. Dass er heute der Chef einer der führenden Werkstätten für Unfallreparatur und Fahrzeugaufbereitung in Bremen ist, kommt also nicht von ungefähr. 1993 gründete Lothar Ferbus sein Unternehmen Car Cleaner. Sein Ziel war die Etablierung einer Werkstatt in der Autos jeden Typs fachgerecht und qualitativ hochwertig repariert und aufbereitet werden können. Das Konzept kam an. Schnell reichte am ersten Standort in Hemelingen der Platz nicht mehr aus, um die Nachfrage bedienen zu können. Kurz entschlossen begann Ferbus mit der Planung und Realisierung eines Neubaus: „1997 sind wir in den heutigen Firmensitz im Gewerbegebiet Bremer Kreuz eingezogen.

sind darum bemüht die Auftragsabwicklung für unsere Kunden so unkompliziert wie möglich zu gestalten“, sagt Ferbus. „Zu unserem Rund-um-Paket gehört auch, dass wir die Kosten für unsere Kunden transparent und übersichtlich gestalten. Bei Autos mit Kaskoschaden können wir den Kunden in vielen Fällen sogar entgegen kommen. Wir gewähren ihnen zum Beispiel einen Rabatt in Form eines Bonusgutscheins, den sie bei einem der nächsten Aufträge bei uns einreichen können.“

Erfolges ist natürlich das speziell ausgebildete Fachpersonal, dass sich in unserer Werkstatt um die Fahrzeuge der Kunden kümmert“, erklärt Ferbus. „Darüber hinaus stehen uns die neuesten, computergestützten Fahrzeugrichtsysteme und eine innovative Lackieranlage zur Verfügung. So können wir jeden Schaden an jedem Fahrzeugtyp beheben“ und erfüllen die

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lich“, meint Ferbus. „Letztlich dient diese Werkstattbindung den Versicherungsunternehmen nur dazu, die Stundenverrechnungssätze ihrer Partnerwerkstätten niedrig zu halten. Die Empfehlung der Versicherung sagt nichts über die Qualität eines Dienstleisters aus. Wir setzen uns für unsere Kunden auch mit den Versicherungen in Verbindung, klären alle Formali-

die zu uns kommen sollen auf den In Sachen Service legt Lothar Ferersten Blick sehen, dass wir erst- bus wert auf Lösungen, die dem klassige Arbeit leisten. Dazu ge- Alltag der Kunden entgegenkomhört, dass die Werkstätten und Ar- men. Dazu gehört zum Beispiel, beitsplätze sauber und aufgeräumt dass Reparaturaufträge so eingesind. Dazu gehört aber auch, ein taktet werden, dass der Kunde so Blick für Details“, so Ferbus. „Er- wenig wie möglich auf sein Fahrsatzteile kann man so und so an- zeug verzichten muss. Für die Zeit, bauen. Heutzutage geht es bei der in der das Auto in der Werkstatt ist, Montage oft um Millimeter. Da stellt Car Cleaner kostenlose Ermuss jeder im Team pingelig sein. satzfahrzeuge zur Verfügung. „Wir WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG


Wirtschaftszeitung April 2014 | 7

INTERVIEW •

„DIE ZEITEN DER FLEISCHBERGE SIND VORBEI“ Ein Interview mit Wolfgang Finken, Bundesgeschäftsführer des Partyservice-Bundes Deutschland, über Wachstumssegmente und Trends, Nachhaltigkeit und Forderungen an die Politik Der Partyservice-Bund Deutschland e.V., der führende Branchenund Berufsfachverband für die Branche der Partyservice-Unternehmer, hat im Januar seinen Verbandssitz von Niedersachsen nach Bremen verlegt. Als erstem Medium nach dem Umzug in das neue Bundesland gab Bundesgeschäftsführer Wolfgang Finken der WIRTSCHAFTSZEITUNG ein Interview. Die Fragen stellte Thomas Klaus.

Hierbei handelt es sich um ein Leitthema der Zukunft. Viele Kunden, und das übrigens quer durch alle Altersgruppen, fordern genaue Informationen ein. Darauf müssen sich die Unternehmen natürlich unbedingt einstellen, falls sie das noch nicht getan haben.

WIRTSCHAFTSZEITUNG: Nachhaltigkeit ist also tatsächlich ein wichtiger Trend. Welche Trends fallen Ihnen darüber hinaus ein?

FINKEN: Ich finde es zum Beispiel unbedingt erwähnenswert, dass die Zeiten der Fleischberge bei Büfetts vorbei sind. Stattdessen wird hochwertiges Fleisch in kleineren Mengen bevorzugt, das gerne aus biologischer Produktion stammen darf. Die Zahl der Vegetarier und Veganer hat eine steigende Tendenz. Auch das müssen Partyservice-Betriebe bei ihren Planungen FINKEN: Im Partyservice-Bereich intensiver berücksichtigen. stehen die Zeichen – insgesamt Bemerkenswert ist ferner ein „Zugesehen – auf Wachstum, und das rück zu den Wurzeln“, das wir als bereits seit Jahren. Auch 2014 Partyservice-Bund Deutschland waren die Auftragsbücher vieler ausmachen. Das bedeutet: FingerUnternehmen schon zum Jahresbe- food-Spielereien sind nicht mehr ginn bereits wieder gut gefüllt. Die so populär wie noch vor kurzem. meisten Partyservice-Unternehmer Sie treten öfter als in der Vergansind mit Elan und Zuversicht in genheit zu Gunsten klassischer Büfetts zurück. das neue Jahr gestartet. Die erfolgreichsten Firmen innerhalb unserer Branche konzentrie- WIRTSCHAFTSZEITUNG: Die ren sich auf das klassische Event- meisten Partyservice-UnterGeschäft, also auf Hochzeiten, nehmer sind mit Elan und ZuJubiläen, runde Geburtstage und ähnlich herausragende Ereignisse versicht in das – relativ – neue Jahr gestartet. Das haben Sie im privaten Bereich.

Foto: Thomas Klaus

WIRTSCHAFTSZEITUNG: Herr Finken, wie beurteilen Sie die Wachstumsaussichten der Partyservice-Branche? Und: Welches Segment innerhalb der Partyservice-Branche hat Ihrer Einschätzung nach die größten Perspektiven?

Wolfgang Finken, Bundesgeschäftsführer des Partyservice-Bundes Deutschland

Ausblick auf 2014: Partyservice-Bund will „politischer“ werden Mit Blick auf 2013 waren die Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl im September aus Verbands-Perspektive neben der Einflussnahme auf die Mehrwertsteuer-Debatte ein herausragender Punkt. Die Wahlprüfsteine fußten auf mehreren Umfragen unter den Mitgliedsbetrieben und waren im Juni 2013 in Anwesenheit des damaligen Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, MdB Hans-Michael Goldmann, präsentiert worden. Goldmann hatte das Dokument stellvertretend für die Mitglieder des Deutschen Bundestages in Empfang genommen. 2014 möchte der Partyservice-Bund Deutschland seine Mitglieder auch weiterhin unter anderem durch Kooperationsverträge und Schulungsangebote unterstützen. Außerdem sind intensivere Aktivitäten im politischen und parlamentarischen Raum vorgesehen, etwa in Form von Einzelgesprächen mit Abgeordneten. Das schließt ein, dass der Verband deutlicher zu politischen Diskussionen das Wort erheben will. In den vergangenen Jahren hatte sich der Partyservice-Bund Deutschland zum Beispiel gegen Gentechnik im Bereich der Lebensmittelproduktion und für häufigere, strengere und wirksamere Lebensmittelkontrollen positioniert. Darüber hinaus sind verstärkte Aktivitäten im Internet und im Bereich „Social Media“ geplant. Kontakt Partyservice-Bund Deutschland e.V., Tiefer 8 28195 Bremen Telefon 0421/24426840 info@partyservicebund.de www.partyservicebund.de

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zent Mehrwertsteuer belegt, während Essen in Kindertagesstätten und Schulen mit 19 Prozent Mehrwertsteuer berechnet werden muss. In unserer Branche herrscht eine große Verunsicherung angesichts unterschiedlicher Definitionen und Interpretationen der gesetzlichen Grundlagen. Diese große Verunsicherung hat sich zum Teil lähmend und investitionsfeindlich ausgewirkt. Ein einheitlicher Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent ist aus arbeitsmarktpolitischen und sozialen Gründen logisch und sinnvoll – aber insbesondere aus Gründen der Gleichbehandlung, womit wir wieder beim Tierfutter wären.

eingangs gesagt. Wie leicht WIRTSCHAFTSZEITUNG: Wie oder wie schwer macht es sieht es mit Partyservice-Ein- denn die Politik den Unternehsätzen im Bereich der Wirt- mern Ihrer Branche? schaft aus? FINKEN: Wir stellen als Verband fest, dass die Wirtschaft wieder zunehmend bereit ist, für Produktpräsentationen, Mitarbeitertreffen, Kunden-Zusammenkünfte und andere geschäftliche Anlässe Geld auszugeben – wovon nicht zuletzt die Partyservice-Branche profitiert.

WIRTSCHAFTSZEITUNG: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends im PartyserviceMarkt? Wie ist es zum Beispiel um Nachhaltigkeit bestellt? Ist das ein ernsthaftes Thema, mit dem sich Partyservice-Unternehmer dauerhaft beschäftigen sollten? Oder handelt es sich nicht doch eher um einen überschätzten Hype? FINKEN: Nein, Nachhaltigkeit im Sinne von Regionalität, im Sinne von mehr Bewusstsein für die Herkunft der Produkte, im Sinne von großer Aufgeschlossenheit für ökologische, soziale und ethische Belange – das ist kein Hype.

FINKEN: Die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln in der Bundesrepublik sind durchaus schwierig. Zusätzlich wird unsere Branche auf verschiedenen Feldern herausgefordert. Beispiele dafür sind größer werdende Personalprobleme, wachsende Energie- und Rohstoffkosten oder die kürzer werdende Zeitspanne zwischen einer Auftragsvergabe und dem Veranstaltungstermin. Außerdem machen uns die Bürokratie-Lasten in Deutschland empfindlich zu schaffen. Die Abbaumaßnahmen, die die Politik ergriffen hat, gehen längst nicht weit genug.

WIRTSCHAFTSZEITUNG: Die Steuerpolitik lässt Sie ebenfalls keine Purzelbäume schlagen. FINKEN: Ja. Ein DauerbrennerThema bleibt die Forderung nach einem reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Gastfreundschaft von einheitlichen sieben Prozent. Hierfür möchte ich Ihnen ein bezeichnendes Beispiel geben: Tierfutter wird seit eh und je mit sieben ProWWW.WIRTSCHAFTSZEITUNG.INFO


8 | Wirtschaftszeitung April 2014

• UMLAND

Erfolg für die ONLYGLASS GMBH:

Foto: Ingo Wagner

POWERFACADE erhält Klima-Preis

Reinhard Cordes, Geschäftsführender Gesellschafter der ONLYGLASS GMBH, bei der feierlichen Preisverleihung im Bremer Rathaus.

Bei dem Klimaanpassungs-Wettbewerb „Fit für den Klimawandel“ wurde die POWERFACADE, ein innovatives, gebäudeintegriertes Photovoltaik-Modul, zum Siegerprojekt in der Kategorie Idee gekürt. Das Verdener Unternehmen erhielt den mit 10.000 Euro dotierten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Preis für „eine herausragende Lösung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in der Metropolregion Bremen-Oldenburg“. Bei einem feierlichen Empfang im Bremer Rathaus überreichte Bremens Umweltsenator Dr. Joachim Lohse gestern Abend die Auszeichnung an Reinhard Cordes, den geschäftsführenden Gesellschafter der ONLYGLASS GMBH.

Mit der POWERFACADE kann abhängige Jury aus Wirtschaft und künftig auch mit einer verglasten Wissenschaft lobte den VorbildGebäudefassade - wie z.B. an Flug- charakter dieses Projektes zur Sohäfen - Strom erzeugt werden. Das larstromerzeugung. Es werde dazu Modul ähnelt einem heruntergelas- beitragen, der Photovoltaik-Energie senen Rollladen im Isolierglas, der weiteren Aufschwung zu verleihen. horizontal aufgeklappt noch mehr als 50 Prozent Durchsicht erlaubt. Das Photovoltaik-Modul soll zu einer autarken Stromversorgung des Gebäudes beitragen und gleichzeitig noch Schatten spenden, wodurch Energie zum Kühlen gespart wird. Die Grundidee für die POWERFACADE stammt von den Ingenieuren der Kaustik Solar GmbH in Hamburg. Mit seinem Know-how aus der Isolierglas-Herstellung hat ONLYLGLASS GMBH die neuartige Photovoltaik-Anlage in das Isolierglas integriert und zur Anwendungsreife entwickelt. Die un-

AUSWEITUNG VON TAXIKONZESSIONEN IN OLDENBURG

IHK und Verband: Keine unkontrollierte Freigabe zentration mittelfristig eher abnehdie Ausweitung von Taxikonzessio- me und kleinere, leistungsfähige Unnen in Oldenburg fordert die Olden- ternehmen herausgedrängt würden. burgische Industrie- und Handelskammer (IHK) gemeinsam mit der „Erfahrungen aus anderen Städten Bezirksgruppe Oldenburg im Ge- haben gezeigt, dass eine völlige samtverband Verkehrsgewerbe Nie- Konzessionsfreigabe zu Verwerfundersachsen (GVN) Augenmaß. Die gen im Taxigewerbe führen kann“, Funktionsfähigkeit des Taxi- und sagt Felix Jahn, IHK-GeschäftsMietwagenmarktes in der Stadt dür- führer für Verkehr. „Die Verdienstfe nicht durch eine unkontrollierte möglichkeiten im Gewerbe sind Freigabe gefährdet werden. An- schon jetzt teilweise sehr gering. sonsten bestehe die Gefahr, dass der Zudem dürfen Unternehmer, die Wettbewerb durch eine Marktkon- schon seit vielen Jahren auf der

Warteliste für die Erteilung einer neuen Konzession stehen, nicht übergangen werden“, ergänzt Hajo Agena, Geschäftsführer des GVN für die Bezirksgruppe Oldenburg. Neben der Frage der Quantität gehe es auch um die Dienstleistungsqualität im Gewerbe, so IHK und GVN. Bei der Erteilung von weiteren Konzessionen über die Warteliste und der turnusgemäßen Wiedererteilung müsse die Stadt die persönliche Zuverlässigkeit der

Konzessionsnehmer besser kontrollieren als bisher. Das sehe auch die Berufszugangsverordnung für den Straßenpersonenverkehr vor. Wenn es zu einer Ausweitung der Taxikonzessionen komme, müsse die Stadt außerdem mehr Taxistände schaffen, geben Jahn und Agena zu bedenken.

Foto: HanseGrand

Oldenburg. In der Diskussion um

HANSEGRAND eröffnet Lager in Delmenhorst

Foto: pixelio.de

Regionale HanseGrand-Produkte nun auch im Raum Bremen-Oldenburg erhältlich

FLAUTE SORGT 2013 FÜR PLEITENHOCH Große Unterschiede im Oldenburger Land Oldenburg. Die Zahl der Un-

Das sei ein schweres Pfund gewesen. Das zweite Halbjahr 2013 sei dann wesentlich besser verlaufen.

ternehmensinsolvenzen ist im Oldenburger Land im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 358 Unternehmen mel- „Das Insolvenzgeschehen verlief im deten Zahlungsunfähigkeit an (+ IHK-Bereich ausgesprochen unein9,5 Prozent). Das berichtet die Ol- heitlich“, beschreibt Peters die Entdenburgische Industrie- und Han- wicklung. So gebe es 2013 sowohl delskammer (IHK) auf Grundlage Landkreise mit mehr Firmenpleider jüngsten Zahlen des Landes- ten im Vergleich zum Vorjahr als amtes für Statistik Niedersachsen. auch Kreise mit deutlich weniger. „Ursache für den hohen Anstieg ist die äußerst schleppende konjunkturelle Entwicklung im ersten Halbjahr, das zusätzlich noch von einem langen Winter geprägt war“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Peters. Allein in den ersten sechs Monaten habe das Pleiten-Plus über 22 Prozent betragen.

Den höchsten absoluten Anstieg an zahlungsunfähigen Unternehmen gab es im Landkreis Vechta (von 47 auf 67 Fälle), gefolgt von den Landkreisen Oldenburg (von 36 auf 52) und Wesermarsch (von 28 auf 38). Einen moderaten Anstieg verzeichneten der Landkreis Cloppen-

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burg (von 48 auf 51 Fälle) sowie „Vorrangig kleine Unternehmen die Städte Oldenburg (von 46 auf und ältere Betriebe waren von In48) und Wilhelmshaven (von 21 solvenz betroffen“, erläutert Peauf 23). Einen leichten Rückgang ters. Mehr als die Hälfte der Begab es in der Stadt Delmenhorst triebe beschäftigte keine weiteren (von 23 auf 22). Deutlich weniger Arbeitnehmer. Allerdings habe Insolvenzen meldeten die Land- es 44 Unternehmen gegeben, die kreise Friesland (von 25 auf 15) zwischen elf und 100 Mitarbeiter und Ammerland (von 53 auf 42). aufwiesen, so Peters. Insgesamt seien rund 1.900 Personen von Deutlich mehr Pleiten verzeich- den Pleiten betroffen gewesen. Der neten die Industrie (von 19 auf 28 voraus-sichtliche Forderungsausfall Fälle), der Bereich Logistik/ Infor- belief sich auf fast 300 Millionen mation und Kommunikation (von Euro, elf Prozent mehr als 2012. 27 auf 36), das Gastgewerbe (22 auf 29), das Baugewerbe (von 45 www.ihk-oldenburg.de auf 51) und der Handel (von 60 auf 63). Lediglich im Dienstleistungsgewerbe gab es einen geringfügigen Rückgang von 154 auf 151 Fälle.

Die Firma HanseGrand mit Sitz in Selsingen entwickelt und produziert Wegedecken und bietet dazu zahlreiche regionale Materialien an, die an verschiedenen Standorten in Mitteleuropa gemischt und gelagert werden. Nun erhält auch die Region Bremen-Oldenburg ein eigenes Material, nämlich HanseMineral, HanseGrand 0/5 und HanseGrand Robust, jeweils im Farbton „Granit-beige“. Produziert und gelagert wird es in einem Lager bei der Fa. Paul Walter OHG in Delmenhorst. Da sich die Lieferwege für die Kunden in der Region Bremen-Oldenburg durch diesen Lagerstandort stark verkürzen, verringern sich auch die Frachtkosten deutlich. Das Material kann ab sofort im Lager Delmenhorst abgeholt beziehungsweise von dort auf die Baustelle geliefert werden.

und sich harmonisch in die Natur einfügt. Sie wurden in den letzten Monaten entwickelt, getestet und solange verändert, bis sie den hauseigenen Anforderungen sowie den Orientierungshilfen zu Planung, Bau und Instandhaltung von wassergebundenen Wegedecken entsprechen, die die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) erstellt hat. Die Lieferwege für HanseGrandProdukte in der Region Bremen-Oldenburg werden durch den Lagerstandort Delmenhorst stark verkürzt. „Kürzere Lieferwege haben gleich mehrere Vorteile: die Transportkosten für unsere Kunden sinken, die Lieferzeit verringert sich und darüber hinaus wird die Umwelt geschont,“ erläutert Inhaber Hans Pape. Neben Delmenhorst unterhält HanseGrand zahlreiche weitere Misch-und Lagerplätze in Deutschland sowie in Mitteleuropa, die ebenfalls regionales Material zum Bau von Wegedecken für die jeweiligen Regionen anbieten.

Die HanseGrand–Produkte für die Region Bremen-Oldenburg haben einen beigen Farbton, der leicht in die Farbe grau-violett übergeht WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG


SONDERTHEMA DER WIRTSCHAFTSZEITUNG

Bankenplatz BREMEN Bremen – ein Bankenplatz? Aufgrund der Dichte der Banken für die Größe dieser Stadt und im Vergleich zu anderen Städten: ja! Wichtig dabei ist der Aspekt, dass die hohe Anzahl der Banken in die Metropolregion ausstrahlen. Gut aufgestellt ist unser kleines Bundesland mit 20 privaten Banken, darüber hinaus sind die öffentlich-rechtlichen Banken und die genossenschaftlichen Banken vertreten. Diese heterogene Bankenlandschaft tut Bremen gut. Denn dadurch ist ein hohes Maß an Wettbewerb und Stabilität gegeben. Die Banken sprechen unterschiedliche Zielgruppen und Geschäftsmodelle an, die sich teils auch überlappen Untereinander herrscht gegenseitige Wertschätzung.

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Seit 1825 in Bremen.

Das Bankenwesen der gesamten Bundesrepublik ist in ein Drei-Säulen-System gegliedert und damit einmalig auf der Welt. Geregelt wird das Bankwesen durch das Kreditwesengesetz. (KWG). Eine starke Säule des Bankenwesens bilden die Privatbanken, die dem Bankenverband Bremen angeschlossen sind. Zu den 20 Mitgliedsinstituten zählen zum Beispiel Filialbanken der Deutschen Bank, Commerzbank oder der Postbank. Diese Banken betreuen hauptsächlich Privatkunden vom einfachen Konto bis zur Vermögensberatung oder Baufinanzierung sowie Firmenkunden vom kleinen Gewerbekunden bis zum Konzern. Weiterhin gehören dieser Gruppe die Direktbanken, die Auslandsbanken und private Realkreditinstitute an. Die privaten Banken nehmen in Bremen einen wichtigen Raum ein. Über viele Generationen ist im privaten Bereich Vermögen angewachsen, auf dessen Verwaltung sich einige Banken fokussiert haben. Dies gilt insbesondere für einige der alteingesessenen Bremer Banken wie die Bankhäuser Plump und Neelmeyer aber auch Filialen von Banken von außerhalb Bremens, wie Behrenberg Bank oder das Bankhaus Lampe. Die überwiegende Zahl der Mitarbeiter bei den privaten Banken sind als hochqualifizierte Berater direkt in der Kundenbetreuung tätig. Die übrige Abwicklung des Rechnungswesens, IT und Zahlungsverkehrs findet bei den meisten privaten Banken in den Zentralen, beispielsweise in Frankfurt statt.

Seit 1977 in Bremen.

Die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute bilden die zweite Säule. Dazu gehören die Landesbanken, - die Landesbausparkassen und Sparkassenfilialen sowie die KfW Bankengruppe. Platzhirsch in Bremen ist die Bremer Landesbank. Aufgestellt wie eine Privatbank ist sie die einzige Landesbank, die im Bundesverband im Zentralen Kapitalmarkt vertreten ist. Für die Sicherheit stehen Länder oder Kommunen ein. Damit ist die Bonität so gut wie ihr Land. Im Jahr 2005 hatte die EU beschlossen, dass diese Vorteilhaftigkeit als Wettbewerbsverzerrung anzusehen sei. Ab dem Jahr 2015 fällt diese Regelung weg und die Banken sind komplett eigen-verantwortlich. Die Sparkassen-Finanzgruppe garantiert ihren Kunden Institutssicherung. Das bedeutet, alle Sparkassen und Landesbanken garantieren sich untereinander den Schutz jeden Instituts, sie stehen unbegrenzt füreinander ein und sichern somit dem Kunden unbegrenzte finanzielle Sicherheit. DerdrittenSäulederGenossenschaftsbankengehörendiebeidenZentralbankenDZBankundWGZBank, alle Volks- und Raiffeisenbanken, die Sparda-Banken, Kirchenbanken sowie Spezialinstitute an. Die Kundennähe und die soliden Geschäfte der Institute haben sich in Zeiten der Krise ausgezahlt. Im Geschäft mit Privatkunden stehen die Genossen gut dar, vor allem in der Baufinanzierung. Dass die drei Säulen einen hohen Wert haben, hat sich besonders in der Finanzkrise gezeigt. Unterschiedliche Stabilität sicherte unterschiedliche Situationen. „Ein Stuhl mit drei Beinen wackelt nicht“, ist Ludwig Blomeyer Vorsitzender des Bremer Bankenverbandes überzeugt. Das sei ein gutes Bild. „Es kann sein, dass ein Bein mal etwas kürzer ist, aus welchen Gründen auch immer, aber der Stuhl als solches bleibt stehen. Das hat sich in dieser schwierigen Zeit bewährt.“

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Für Bremen und Umgebung — April 2014


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BREMER BANKENVERBAND - zuverlässiger Partner der Bremer Privatbanken Kontakt zu Behörden, Verbänden in zwei Jahren nebenberuflich und Medien, was sich besonders zum Bankfachwirt weiter.“ Das sei während der Finanzkrise bewährt vergleichbar mit einem Studium, hat. Daneben übernehmen die eine praxisbezogene „sehr schöne beiden Experten den Austausch Mischung“ um sich zu qualifizievon Informationen und aktuellen ren. Der Bankenverband prämiert Themen zwischen der Berliner einmal im Jahr die Beste oder den Muttergesellschaft und den loka- Besten des Studienganges mit eilen Mitgliedsbanken. Ferner sind nem Sonderbonus. Verwaltungstätigkeiten sowie Informations- und Auskunftstätigkeit Positiv sehen Ludwig Blomeywesentliche Bestanteile der täg- er und Hans Dieter Rahden das besonders lichen Arbeit. So z B koordiniert Drei-Säulen-Modell, der Verband die Recherche und im Vergleich zu anderen Ländern. Auffindung von Konten, wenn eine - Ein besonders herausforderndes Person in Bremen verstorben ist. Thema für alle Banken, aber ins„Es kommt relativ häufig vor, dass besondere für kleinere Banken sei Angehörige oder Testamentsvoll- die Regulation. Aktuell würden in strecker uns ansprechen – etwa 30 Brüssel neue Richtlinien erarbeiMal im Monat“, sagt Ludwig Blo- tet –mehrere 10.000 Seiten. “Wie will eine kleine Bank das verarbeimeyer. ten und damit umgehen“, kritisiert „Ein weiterer wichtiger Bereich Blomeyer. Die Komplexität der des Bankenverbandes ist die Aus- neuen Richtlinien und neue Aufbildung in unserer Banken-Akade- lagen für ein sicheres Bankenfeld Wichtiger Schwerpunkt der Arbeit mie,“ sagt er. „Nach ihrer Ausbil- erforderten mehr Mitarbeiter und des Verbandes in Bremen ist der dung bilden sich junge Menschen verursacht damit mehr Kosten.

Private Banken spielen im Bundesland Bremen eine bedeutende Rolle. Insgesamt 20 größere und kleinere Kreditinstitute mit etwa 1.400 Beschäftigten sind dem Verband angeschlossen. Der Bankenverband Bremen ist Mitglied im Bundesverband deutscher Banken mit Hauptsitz in Berlin und vertritt die Interessen der Banken auf nationaler und internationaler Ebene. Verwurzelt in Bremen feierte der Verband im Jahr 2012 sein 60-jähriges Bestehen. Vorsitzender des Bankenverbandes, Ludwig Blomeyer und Geschäftsführer Hans Dieter Rahden nehmen aktuell die Aufgaben des Bremer Bankenverbandes wahr.

Doch sehe er die Zukunft des Bankenplatzes für Bremen weiter positiv. Es gibt attraktive zukunftsträchtige Industrien am Standort und in der umliegenden Metropolregion, wie zum Beispiel Unternehmen in der Raum- und Luftfahrt, den Neuen Energien und der Logistik. Wachstum für den Bankenplatz Bremen sehen die beiden Experten vom Bankenverband allerdings nicht. Es ist nicht davon auszugehen, dass es einen deutlichen Zuzug von neuen Banken nach Bremen geben wird, im Gegenteil, in der Vergangenheit gab es mehr Banken.

„Der Wirtschaftsstandort Bremen ist für Banken attraktiv. Als sechstgrößter Industriestandort verkauft sich Bremen jedoch unter Wert,“ findet Vorstand Blomeyer. Aus der Tradition heraus sei Bremen Handelsschwerpunkt. „Damit ist Bremen groß geworden und es gibt immer noch viele Unternehmen mit Handelsschwerpunkten weltweit, dadurch ist der Wohlstand Bremens entstanden.“

„Kunden haben Vertrauen zu ihren Beratern“, weiß Ludwig Blomeyer. In einer bundesweiten Umfrage Ende 2013 sprachen 73 Prozent dem eigenen Bankberater Zum Beispiel gab es die Schiffs- ihr Vertrauen aus. Dagegen hätten bank, eine der größten deutschen nur 26 Prozent Vertrauen in BanBanken für die Finanzierung von ken allgemein. „An dieser DisReedern, die im Rahmen der der krepanz muss gearbeitet werden, Fusion der Hauptanteilseigner um die Sichtweise zu verändern.“ Commerzbank und Dresdner Bank ihren Standort nach Hamburg ver- Die Gruppe der privaten Banken im Bundesland Bremen zeichnet lagert hat. sich durch ihre Vielfalt aus. Neben

Welches sind die größten deutschen Institute in Deutschland? Wie viele Menschen arbeiten im Kreditgewerbe? Wie viele Girokonten und Online-Konten gibt es? Wie hoch sind die Spareinlagen in Deutschland? - Auf diese und andere Fragen gibt die neue Publikation „Zahlen Daten, Fakten der Kreditwirtschaft“ anschauliche Antworten. Auf 20 Seiten präsentiert die Broschüre Grafiken und Tabellen zu den Themen Struktur, Zahlungsverkehr, Einlagen und Kredite. Damit soll dem Leser die Möglichkeit gegeben werden, kurzfristig und einfach einen Überblick über interessante Kennziffern der deutschen Kreditwirtschaft zu erhalten. Diese Statistiken beruhen auf Daten der Deutschen Bundesbank sowie der Deutschen Kreditwirtschaft (DK). (September 2013) bankenverband.de

Universalbanken sind viele Institute mit hohem Spezialisierungsgrad anzutreffen. Einige Institute konzentrieren sich ausschließlich auf das Geschäft mit Privatkunden und spezialisieren sich zum Beispiel auf Bereiche wie Private Banking oder Wealth Management. Andere Banken konzentrieren sich stärker auf das Firmenkundengeschäft und spezialisieren sich dort unter anderem auf Bereiche wie Schiffs-, Projekt- sowie Immobilienfinanzierung oder Leasing.


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Banker ist nicht gleich Bankier „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“ stellte Bertold Brecht 1928 in der Dreigroschenoper fest. Knapp 85 Jahre nach der Erstaufführung des Theaterstücks scheint mangelnde Moral ein Problem der Finanzwirtschaft zu sein. Da wird angeblich nur auf die Rendite geschielt und alles, was zählt, ist der Vertragsabschluss. Aber sind wirklich die gierigen Banker die Sündenböcke des Marktes? Sind sie verantwortlich für das instabile und krisengeschüttelte Marktumfeld? Oder gibt es nicht auch hier die berühmte Ausnahme?

che Mitarbeiter, die ein besonderes Selbstverständnis ihres Berufes haben. Mitarbeiter von Privatbankhäusern sehen sich meist noch als Bankiers, nicht nur als Banker. Sie stellen eben nicht das „große Fressen“ vor Moral und Ethik.

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Nicht nur Finanzprodukte verkaufen, sondern beraten Vor diesem Hintergrund und bei der derzeit unsicheren Lage auf den Finanzmärkten ist es verständlich, dass viele Bankkunden auf der Suche nach einer verlässlichen und vertrauensvollen Beratung bei einer Privatbank landen. Statt leerer Versprechungen suchen sie kompetente Ansprechpartner, die ihr Umfeld und ihre Ziele kennen, zuhören können und qualifiziert und angemessen beraten. Die öffentliche Meinung ließ sich Gesucht wird die Strategie zur in den letzten Monaten in vielen langfristigen Sicherung und natürZeitungsartikeln über Investmentlich zum Ausbau des Vermögens. banker studieren. In einem Leitartikel der Zeit war zu lesen, dass Investmentbanker nur ein Synonym Leitlinien zum Schutz der Kunden für den Typ von Finanzmanager Viele Privatbanken haben für ihre spezielsei, der für die Marktturbulenzen Privatkundenbetreuer le Verhaltensregeln in Form von verantwortlich sei. Doch wie überBerufsund Ethikgrundsätzen all gibt es auch in der Bankenbran-

aufgesetzt. Es darf eben nicht nur um das provisionsgetriebene Verkaufsgeschäft gehen, wie mittlerweile in vielen Instituten üblich. So sollte ein Privatkundenbetreuer über die nötige Integrität verfügen, um den Kunden nur eine Rendite in Aussicht zu stellen, die unter der aktuell gegebenen Kapitalmarktsituation auch angemessen ist. Ein Privatkundenbetreuer sollte darüber hinaus eines beherzigen: die von Kunden bereit gestellten Informationen müssen zu 100 Prozent vertraulich behandelt und dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden. Auch sollten Finanzexperten Werte wie Objektivität und Neutralität hoch schätzen und bei der Beratung im Interesse der Kunden handeln. Etwaige Interessenkonflikte gegenüber Kunden, Kollegen oder der Bank müssen offen gelegt werden. Dass ein Berater kompetent und professionell handeln sollte, das steht natürlich außer Frage.

TRADITION - Verbundenheit - Zukunft „Bremen kann mehr“, sagt die Broschüre „Perspektive 2020“ der Bremer Handelskammer. „Bremen ist ein Wirtschaftsstandort mit viel Potenzial. Davon zeugen seine internationalen Unternehmen und der leistungsstarke Mittelstand, Häfen von Weltrang und eine hochproduktive Industrie. Hier gibt es erstklassige Universitäten Hochschulen und Institute mit Spitzenleistungen in Forschung, Technologie und Wissenschaft die eng mit den Unternehmen kooperieren. Ausgeprägte Innovationsfreude und eine gute Portion unternehmerischen Wagemuts kennzeichnen Bremens Wirtschaft – getreu dem traditionellen Wahlspruch der Bremer Kaufleute „buten un binnen, wagen un winnen“.

des selbstverständlichen Gestaltungswillens.“

Bremen war als Standort der Handelsschifffahrt und Kaufmannschaft schon immer international orientiert. International tätige Unternehmen haben traditionell zum Beispiel mit Baumwolle, Tabak und , Kaffee zu tun.

Auch Bremens Bänker sehen das Wachstum und somit die Zukunft der Metropole positiv. Tradition und Verbundenheit alteingesessener Familienunternehmen sowie moderner junger Betriebe verschaf- Private Banken sowie die öffentfen Bremen ein stabiles Umfeld. lich-rechtlichen und genossenDie Branchen sind überschaubar schaftlichen Geldinstitute sind und haben überwiegend mit Han- starke Partner für den Bremer Mitdel und Häfen zu tun. Einige Pro- telstand. „Die heterogene Bankenduktionsunternehmen bevorzugen landschaft tut Bremen gut,“ sagt seit Generationen den Standort Dr. Guido Brune, VorstandsmitBremen und bilden eine stabile glied der Bremer Landesbank. Es Basis. Bremen zeigt sich traditi- herrsche gegenseitige Wertschätonell und historisch. Der Markt- zung und intensiver Austausch. platz ist Mittelpunkt und Zentrum, „Bremen als Bankenplatz wird stahier kennen und schätzten sich die bil bleiben“, ist er überzeugt. „Die Menschen. Unternehmen der Region wachsen, insbesondere in den ZukunftsDie Bündelung der Interessen fo- feldern wie Luft- und Raumfahrt, kussiert und steuert die Handels- Automobile, Logistik, Energie ud kammer, ebenfalls eine Institution, Energiewirtschaft. Viele dieser die aus Tradition „Handelskam- Branchen seien unauffällig. Der mer“ und nicht IHK genannt wird. regionale Mittelstand habe seine Hausaufgaben rechtzeitig gemacht Mit ihren Standorten rund um und sei robust aufgestellt. Die Handelskammer sieht Pers- den Domshof präsentieren sich pektiven für Bremen: „Wir sehen die Bremer Banken. Sie sind seit Bremen als prosperierende, kreati- vielen Jahrzehnten hinter historive und innovative Metropole einer schen Fassaden ansässig. Aktuell dynamischen Wachstumsregion. zu beobachten ist der Umbau der Als ein unabhängiges und wirt- Bremer Landesbank, während die schaftlich starkes Bundesland, das denkmalgeschützte Fassade abgeselbstbewusst in die Zukunft blickt stützt wird, entstehen dahinter mo- in dem Aufbruch, Vernetzung und derne Arbeitsräume. Lust am Unternehmertum nicht nur Worte sind, sondern Ausdruck

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Generalprobe fürs BANKGESPRÄCH Der Schritt in die Selbstständigkeit will gut vorbereitet sein - dazu gehört ganz entscheidend das Thema Finanzierung des Vorhabens. Die Bremer Aufbau-Bank und RKW bieten neue Finanzierungsberatung an. Das erste Gespräch mit der Bank– es sollte auf Anhieb klappen; je besser die Vorbereitung, desto größer die Aussichten auf Erfolg. Worauf kommt es beim Bankgespräch an? Was müssen Gründungsinteressierte, aber auch junge und etablierte Unternehmen beachten? Unter dem Dach der Bremer ExistenzGründungsINitiative B.E.G.IN bieten die RKW Bremen GmbH und die BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven jetzt eine neue Finanzierungsberatung an, die mit vielen hilfreichen Tipps unterstützt und Kreditsuchenden eine erste Orientierung gibt – unkompliziert, kostenlos und vertraulich. „Wie komme ich an eine passende Finanzierung für mein Geschäftsvorhaben?“ Ob Existenzgründung, Unternehmenswachstum, Nachfolge oder Geschäftspartnerschaft – kaum ein Unternehmen kommt ohne Fremdkapital aus. Eine sorgfältige Vorbereitung des Bankgespräches ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie vergrößert die Chancen und ist die Basis für eine langfristige, vertrauensvolle Partnerschaft mit guten Kreditkonditionen. Banken haben quantitative und qualitative Ansprüche. Welche Unterlagen benötigt die Bank? Welche Fragen werden gestellt? Die neue Finanzierungsberatung von RKW und BAB informiert über alle notwendigen Schritte zu Finanzierungsfragen und gibt Kreditsuchenden eine unverbindliche Einschätzung ihres Vorhabens – diskret, offen und ehrlich. Mit ganzheitlichem Blick wird dafür das Geschäftsvorhaben unternehmensseitig und finanziell unter die Lupe genommen, mögliche Fragestellungen des Bankgesprächs werden besprochen. In der Auswahl öffentlicher Förderprogramme und Beantragung von Fördermitteln kennen sich die Spezialisten von BAB und RKW ebenso gut aus – für alle Phasen der Selbstständigkeit: Existenzgründung, Wachstumsphase oder Etablierung des Unternehmens. Relevante Unterlagen wie Konzept oder Businessplan sollten zum Beratungsgespräch mitgebracht werden. Auch hier gilt: Je besser die Vorbereitung, desto effektiver ist die Unterstützung bei der „Generalprobe fürs Bankgespräch“. Die Bremer Aufbau-Bank ist die Förderbank des Landes Bremen. Sie unterstützt das Land Bremen in der Landesentwicklungs-, Struktur- und Wirtschaftspolitik und begleitet Unternehmen in allen Phasen der Entwicklung. In Partnerschaft mit den örtlichen Banken und Sparkassen hat sie alle wirtschaftlichen Aktivitäten im Fokus, die im Interesse des Bundeslandes Bremen liegen.

Informationen unter www.bab-bremen.de. Die RKW Bremen GmbH ist eine operative Tochter der RKW Nord Holding GmbH. Unabhängig von einseitigen wirtschaftlichen Interessen, fungiert das RKW Bremen als Plattform für den Wissenstransfer in regionale Unternehmen. Weitere Informationen unter www.rkw-bremen.de. B.E.G.IN, das Gründungsnetzwerk des Landes Bremen, bietet Gründungswilligen, jungen und etablierten Unternehmen seit über fünfzehn Jahren vielseitige Angebote: Beratung, Qualifizierung und Finanzierungsmöglichkeiten.

Foto: WFB

Informationen: www.begin24.de.


Wirtschaftszeitung April 2014 | 13

DEUTSCHLAND •

OHNE FREIRÄUME keine Innovationen

Foto: obs/3M Deutschland GmbH/Dirk Beichert Businessphoto

Innovationspreis der deutschen Wirtschaft 2014

Dr. Joerg Dederichs, Geschäftsführer Personal 3M, zuammen mit Daniel Büchle, AfB gemeinützige GmbH, Sieger Innovative Personalkonzepte (v.l.)

Dr. Joerg Dederichs, Personaldirek- Unternehmen“). Der Sonderpreis den Unternehmen seien der Nährtor des Multitechnologie-Konzerns „Innovativster CEO International“ boden für Innovationen. Wer nicht 3M, war eines der Jurymitglieder, ging an Jeff Bezos, Gründer und bereit sei, entsprechende Freiräume in Frankfurt den Innovationspreis Präsident des US-amerikanischen einzuräumen und Eigeninitiative zu fördern, dürfe auch keine innovatider deutschen Wirtschaft überreicht Unternehmens Amazon.com. haben. Mit dem „Ersten Innovati- Joerg Dederichs von 3M betonte die ve Spitzenleistungen der Menschen onspreis der Welt“ werden Unter- Notwendigkeit, den Fokus der Inno- erwarten. „Wenn der Großteil der nehmen und Persönlichkeiten für vationsbemühungen in Deutschland Manager in deutschen Industrieunherausragende innovative Leistun- breiter zu fassen: „Wir konzentrie- ternehmen das Arbeitsumfeld für gen ausgezeichnet. ren uns gerade in Deutschland zu Innovationen kritisch beurteilt, wie Zu den Preisträgern zählten BMW stark auf Produktinnovationen. Wir einer aktuellen Studie zu entnehAG (Kategorie „Großunterneh- müssen uns weitaus mehr mit den men ist, dann ist das ein Alarmsimen“), die AfB gemeinnützige Voraussetzungen innovativer Leis- gnal.“ Dederichs selbst vertritt mit GmbH (Kategorie „Innovative Per- tungen befassen. Insofern begrüße 3M ein Unternehmen, das höchsten sonalkonzepte“), die DELO Indust- ich sehr, dass mit dem Innovati- Wert auf die Kraft der Unternehrie Klebstoffe GmbH & Co KGaA onspreis der deutschen Wirtschaft menskultur legt. (Kategorie „Mittelständische Unter- auch innovative Personalkonzepte nehmen“) und die Abberior Instru- gewürdigt werden.“ ments GmbH (Kategorie „Start-up- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in

SEMCO UND AOK STARTEN GESUNDHEITSPROJEKT „BLEIB FIT“ Erkrankungen oder Verletzungen verhindern, bevor sie überhaupt auftreten. Aktuell haben unsere Mitarbeiter die Möglichkeit an einem von der AOK – Die Gesundheitskasse durchgeführten BackCheck teilzunehmen, mit dem die Rückenfitness gemessen werden kann.“ co und zeigen, wie professionelle Athleten auf ihre körperliche Fitness achten. Für Hermann Schüller, der auch geschäftsführender Gesellschafter des Profi-BasketballClubs EWE Baskets Oldenburg ist, gibt es viele Parallelen zwischen dem Profi-Sport und der Arbeit bei Semco. „Für die Basketballer geht es um gute Leistungen, höchste Präzision und einen sorgfältigen Umgang mit ihrer Gesundheit – all das sind Werte, die auch von den Semco-Mitarbeitern gelebt werden.“

Fotos: semco

In den nächsten Monaten stehen bei Semco in Westerstede die Themen Gesundheit und Fitness im Fokus. In der Produktion von Funktions-Isolierglas werden von den Semco-Mitarbeitern täglich viele Tonnen Glas bewegt, was nur mit modernster Technik effizient betrieben werden kann. „Neben

AOK-Mitarbeiter Malte Mittermeier ist Sportpädagoge und bestätigt der Investition in neue Anlagen- Professionelle Einstellung zur den Vergleich der beiden körpertechnik ist uns die Gesundheits- Arbeit und ein ständiger Fokus lich anstrengenden Herausfordeförderung der Mitarbeiter ebenso auf die eigene Gesundheit sind rungen. „Die Mitarbeiter in der wichtig“, so Hermann Schüller, besonders im Profisport gefragt. Produktion sind wie professionelle geschäftsführender Gesellschafter Zum Startschuss des Gesundheits- Athleten an ihren Arbeitsplätzen. der Semco-Gruppe. „Dabei steht projekts waren die beiden EWE Körperliche Fitness zum Ausfür uns besonders die Prophyla- Baskets-Spieler Julius Jenkins und gleich einseitiger Belastungen gexe im Vordergrund. Wir wollen Konrad Wysocki zu Gast bei Sem- hört für die Semco-Profis genauso

zum Arbeitsalltag, wie das tägliche Training für die Spieler der EWE Baskets.“ In den kommenden Monaten be-

kommen die gewerblichen Semco- Modell auch an anderen StandorMitarbeiter die Möglichkeit, ihre ten der Semco-Gruppe anbieten“, Fitness durch gezieltes Rücken- so Steffani Groschke, Personalenttraining im Betrieb zu verbessern. wicklerin bei Semco. Das Projekt in Westerstede wird gemeinsam mit der AOK Nieder- „Die AOK ist bekannt für innovasachsen durchgeführt und ist auf tive Lösungen und die Nähe zum einen Zeitraum von sechs Monaten Kunden“, bestätigt Uwe Lengert, ausgelegt. „Wir sind vom Erfolg Vertriebsleiter der Region Oldender Idee überzeugt. Nach sechs burg. „Unsere Gesundheitskasse Monaten werden wir die Ergebnis- ist durch eine Vielzahl von Serse aus Westerstede auswerten und vicezentren regional verankert und schauen, welchen Einfluss das Rü- investiert weiter in die persönliche ckentraining auf das Wohlbefinden Beratung und die Förderung der der Mitarbeiter hatte. Bei entspre- Gesundheit unserer Mitglieder vor chendem Erfolg möchten wir das Ort.“

Ausgabe 1 Frühjahr 2014 8. Jahrgang 3,50 €

Zukunft der Offshore-Windenergie in entscheidender Phase Anfang März trafen sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen in Bremen mit Investoren der OffshoreWindenergie. Ziel des Gespräches war es, den Status der laufenden Offshore-Projekte zu ermitteln und festzustellen, welche Hemmnisse für weitere Investitionen noch bestehen. Die Investoren erklärten dabei ihre Bereitschaft weiter in Offshore-Windenergie investieren zu wollen. Die Verabredungen des Koalitionsvertrages seien dabei eine geeignete Grundlage. Bürgermeister Jens Böhrnsen: „Die Offshore-Industrie ist als einzige nahezu grundlastfähige erneuerbare Energie für einen Erfolg der Energiewende unverzichtbar, dazu braucht es Verlässlichkeit für Investoren. Dafür muss jetzt Vertrauen gewonnen werden, nicht zuletzt durch den Beschluss der Bundesregierung zum Erneuerbare-Energien-Gesetz, mit dem Anfang April zu rechnen ist. Ministerpräsident Stephan Weil: „Die Offshore-Windenergie ist

eine junge Technologie, die die stalliert werden. Die Förderung für Lernkurve noch vor sich hat. Der Offshore-Windenergie beträgt, beDurchbruch für Offshore kann ge- zogen auf den gesamten EEG-Förlingen. Die Offshore-Windkraft bei derzeitraum von 20 Jahren, aktuell uns an der Küste wird mit ihrer ver- etwa 10 bis 11,5 Cent pro Kilolässlichen Grundlastfähigkeit und wattstunde und damit bereits heute ihrer sauberen Stromversorgung weniger als die aktuellen Vergüan mehr als 90 Prozent des Jahres tungssätze für kleine Aufdachphoeine feste Säule der Energieversor- tovoltaikanlagen. Die bereits durch gung. Es gibt derzeit viele ermuti- den Koalitionsvertrag reduzierten gende Signale.“ In dem Gespräch Ziele für 2030 sind aus der Sicht haben die Investoren deutlich Niedersachsens und Bremens ein gemacht, dass die Verlängerung Mindesterfordernis um einen konder Gültigkeit des Stauchungsmo- tinuierlichen Ausbau und eine stedells zu begrüßen und notwendig tige Lernkurve sicherzustellen und ist,um weitere Projekte zu ermög- um insbesondere die Kostensenlichen. Die im Referentenentwurf kungspotenziale zu heben. In den der Erneuerbare-Energien-Gesetz- kommenden sechs Jahren steht die Novelle (EEG) beabsichtigte Kür- deutsche Küste vor Investitionen zung der Vergütung für 2018 und in Höhe von über zehn Milliarden 2019 um jeweils 1 Ct/kWh müsse Euro. Ein nicht unerheblicher Teil allerdings unterbleiben. Ansonsten davon wird nach Niedersachsen werde eine Vielzahl der avisierten und Bremen fließen. Jüngstes BeiProjekte nicht realisiert werden spiel für die neue Dynamik ist die können. Ankündigung von Dong Energy, 33 Kilometer nördlich von Norderney den zweitgrößten OffshoreHintergrund Windpark der Welt zu bauen und Bis 2020 sollen 6,5 Gigawatt Leis- dafür 2,2 Mrd. Euro zu investieren. tung und bis 2030 15 Gigawatt in-

WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG

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14 | Wirtschaftszeitung April 2014

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• INTERNATIONAL

IST FRANKREICHS WIRTSCHAFT TROTZ AUFSCHWUNG IN GEFAHR?

Lage bleibt besorgniserregend

Haushaltsdefizit wird voraussicht- Trotz angekündigter Reformpläne Wirtschaft ist 2013 offiziell um lich um 12,7 Mrd. Euro höher sind derzeit kaum substanzielle 0,3 Prozent gewachsen, etwas ausfallen als erwartet. Gleichzei- Änderungen in Aussicht. Um einen stärker als erwartet. Der leichte tig liegen die voraussichtlichen spürbaren Wirtschaftsaufschwung Anstieg gibt dennoch nur vorsich- Steuereinnahmen ebenfalls 14,3 einzuleiten, sind deutlichere Antige Hoffnung auf Besserung. Die Mrd. Euro unter den Erwartungen. strengungen erforderlich: „Es ist Wirtschaftsdaten für das vergan- Auch die Zahl der landesweiten ein Teufelskreis: Die hohen Steugene Jahr sind besorgniserregend: Konkurse 2013 hat mit über 61000 ern und Sozialabgaben belasten die Die Arbeitslosenquote lag im 3. Rekordniveau erreicht - schwierige Unternehmen, die ohnehin bereits Quartal 2013 mit 10,9 Prozent Voraussetzungen für einen nach- unter einem zum Teil enormen Kosten- und Wettbewerbsdruck bei einem neuen Höchststand, der haltigen Aufschwung. leiden. Dies hat wiederum geringeAußenhandel war rückläufig, das

Berlin/Paris - Die französische

re Investitionen und eine steigende Arbeitslosigkeit zur Folge, die letztlich zu einem sinkenden Konsum und niedrigeren Steuereinnahmen führt“, so Marcus Knupp, Repräsentant von Germany Trade & Invest in Paris. „Das Wohlstandsniveau des Landes ist in Gefahr.“ Nicht alle Bereiche sind von der Krise betroffen. So geht es der Landwirtschaft oder der Nahrungs-

und Genussmittelindustrie verhältnismäßig gut. Auch die in der Luftund Raumfahrttechnik gibt es wenig Grund zur Besorgnis. Dennoch reiche dies laut Knupp nicht aus, um die gesamte Wirtschaft mit hochzuziehen.

die Importe aus als auch die Exporte in die Bundesrepublik waren 2013 rückläufig. Nichtsdestotrotz dürfte Deutschland aber auch weiterhin der wichtigste Handelspartner Frankreichs bleiben.

Die schwächelnde Wirtschaftslage Frankreichs hat sich zwangsläufig auch auf den Außenhandel mit Deutschland ausgewirkt. Sowohl

ARBEITSMARKT IN FRANKREICH STEHT UNTER SPANNUNG

Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau / Zunehmende Probleme bei der Suche nach Fachkräften Von Marcus Knupp Paris (gtai) - Während die Arbeits- Gründe dafür waren der Mangel an losenquote in Frankreich im Herbst Fachkenntnissen, zu wenig Berufs2013 auf fast 11% gestiegen ist, erfahrung und nicht zum Profil der weisen verschiedene Studien auf Stelle passende Abschlüsse. wachsende Schwierigkeiten hin, geeignetes Personal zu finden. Wie Ein ähnliches Bild geben die vom passt das zusammen ? Und was Arbeitsministerium veröffentlichsind die Ursachen für die offenbar ten Zahlen wider, die auf Angaben stärker werdende Divergenz von der französischen Arbeitsämter Nachfrage und Angebot auf dem (pôle d‘emploi) beruhen. Danach Arbeitsmarkt ? Hohe Ansprüche blieben 2012 insgesamt 456.400 aus hochspezialisierten Branchen Stellen unbesetzt, 15,1% der angehören ebenso dazu wie Schwä- gebotenen Arbeitsplätze. Die jährchen in der praktischen Ausbildung liche Analyse des Arbeitskräfteim französischen Bildungssystem. bedarfs des Pôle d‘Emploi hat für (Internetadressen) 2013 eine Zahl von 1,61 Mio. Einstellungsprojekten ermittelt, knapp Verschiedene Studien weisen auf die Hälfte davon für Posten von einen zunehmenden Missmatch mindestens sechs Monaten Dauauf dem französischen Arbeits- er. Für etwa 40% der Fälle gaben markt hin, also eine sinkende Über- die befragten Unternehmen an, einstimmung von Angebot und Schwierigkeiten bei der RekrutieNachfrage. Nach Angaben des In- rung zu haben. In Anbetracht der stitutes für Arbeitsmarktforschung in den letzten Jahren kontinuierdes Arbeitgeberverbandes Medef lich steigenden Arbeitslosenquote konnten im 3. Quartal 2013 von eine bedenkliche Entwicklung, 835.291 ausgeschriebenen Stel- denn Mangel an Arbeitssuchenden len 132.690 nicht besetzt werden scheidet als Ursache aus. (15,9%). In weiteren 165.665 Fällen erwies sich die Personalsuche Vor allem qualifizierte und maals schwierig. Die drei wichtigsten nuelle Tätigkeiten gefragt von den Unternehmen genannten

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Die größten Probleme bei der Su- durch die große Nachfrage nach Schwächen im Bildungssystem Zahl von Studienplätzen an den che nach Arbeitskräften treten am Saisonkräften oder nach Abendführenden Hochschulen gegenunteren und am oberen Ende des und Wochenendarbeit weitere Fak- Eine der Kernursachen der man- übersteht. Ist der Weg zu einem Qualifikationsspektrums auf. Be- toren des Missmatch hinzu. Ge- gelhaften Übereinstimmung ist in karrieresicheren Studienplatz und troffen sind zum einen Techniker, nannt werden auch Schwierigkeiten der Struktur der Berufsausbildung damit vermeintlich auch zu hoIngenieure und Informatiker, zum in der Mobilität beziehungsweise in Frankreich zu sehen. Dies gilt in hem Einkommen verbaut, sinkt anderen Haushaltshilfen, Ange- bei der Suche nach bezahlbarem zweierlei Hinsicht: Inhaltlich be- bei vielen jungen Menschen nach stellte in Hotels und Restaurants Wohnraum in der Nähe der ausge- steht traditionell eine Bevorzugung Einschätzung von Bildungsexperoder Kraftfahrer. Nach der Arbeits- schriebenen Stelle. Aus Arbeitge- abstrakten, theoretischen Wissens. ten die Motivation für die weitere marktanalyse von Pôle Emploi war bersicht nehmen die Probleme bei Das staatliche Schulsystem hat es Ausbildung. 2013 ein gleichbleibend hoher An- der Rekrutierung in den letzten seit jeher als seine vorrangige Aufteil von rund 36% der angebotenen Jahren zu, wie die jährliche Befra- gabe angesehen, die Bildung der Das gilt schon zu einem früheren Stellen saisonal, vor allem in den gung des Personalunternehmens Bürger zu fördern. Die berufliche Zeitpunkt für schwächere Schüler, Bereichen Tourismus und persönli- Manpower zeigt. Frankreich liegt Ausbildung ist in dieser Arbeits- die mit den traditionellen Lehrinche Dienstleitungen. mit diesen Zahlen aber immer noch teilung Aufgabe der Unternehmen, halten der Schulen größere Probunter dem Durchschnitt der in der die ihrerseits nur relativ geringe leme haben. Der Anteil von SchulAufgrund der meist auf Befragung international vergleichenden Studie formale Ausbildungskapazitäten abbrechern ist unter den jungen von Stichproben beruhenden Er- berücksichtigten Länder (35%). haben. Die Studie von Manpow- Arbeitslosen besonders hoch; über gebnisse der Studien weichen die er kommt zudem zu dem Schluss, 150.000 Jugendliche verlassen die Angaben allerdings zum Teil deut- In Bereichen wie der Informatik dass die angebotenen beruflichen Schulen jedes Jahr ohne Abschluss. lich voneinander ab. So fehlen in wird immer häufiger die Kombina- Lehrgänge in Frankreich insge- Um diese aufzufangen, fehlt es den Daten des Ministeriums zum tion verschiedener Qualifikationen samt zu wenig auf die Erfordernis- an alternativen BildungsangeboBeispiel die Stellen, die den Ar- nachgefragt. So sollen Software- se des Marktes ausgerichtet sind. ten. Eine duale berufliche Ausbilbeitsämtern nicht genannt werden. Entwickler auch Kenntnisse der zu Karrierechancen werden mit ei- dung (formation en alternance) ist Andererseits entscheidet bei Be- betreuenden Branchen mitbringen niger Berechtigung vor allem im in Frankreich wesentlich seltener fragungen nicht nur die Auswahl oder Experten der Informations- Besuch einer Elitehochschule ge- als in Deutschland. Im Jahr 2012 der Stichprobe, sondern auch die technologie neben ihrem Stammge- sehen. Auch dort steht in der Regel gab es insgesamt 435.000 LehrSachkenntnis des antwortenden biet auch Aspekte des Marketing be- der Bildungsaspekt über dem Pra- linge gegenüber rund 1,5 Mio. in Mitarbeiters über das Ergebnis. herrschen. Dies gilt in besonderem xisbezug. Im Ergebnis produziert Deutschland. Maße für kleine und mittelgroße das System eine große Zahl AbiFür die oft nach einer Festanstellung Unternehmen mit geringerer Spezi- turienten (73% eines Jahrgangs), suchenden Arbeitnehmer kommen alisierung der einzelnen Stellen. denen eine wesentlich geringere WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG


Wirtschaftszeitung April 2014 | 15

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FINANZEN •

Die beiden Geschäftsführer der Deutschen Factoring Bank (v. l.): Hendrik Harms (Sprecher) und Uwe Müller

DEUTSCHE FACTORING BANK BLEIBT AUF WACHSTUMSKURS Geschäfte mit Neukunden nehmen überproportional zu; Zusammenarbeit mit Sparkassen intensiviert

Kaum eine andere Finanzdienst- 1,22 Milliarden Euro beschert“, er- steht den türkischen Export-Facleistung ist in Deutschland in den läutert Hendrik Harms und ergänzt: tors als erster Ansprechpartner für letzten Jahren so stark gewachsen „Als wichtigste Stütze für unser die Abwicklung der Geschäfte zur wie Factoring – also der Verkauf Neukundengeschäft hat sich auch Verfügung. Die erste Resonanz auf von Forderungen aus Lieferungen 2013 die Zusammenarbeit mit diese Intensivierung der Kundenund Leistungen vor deren Fällig- den deutschen Sparkassen bewie- betreuung verlief sehr vielversprekeit an ein Factoring-Institut. Ge- sen. Nachdem wir mit diesen vor chend. rade für mittelständische Unter- kurzem eine neue Rahmen- Ko- Mit 5,7 Millionen Stück ist die nehmen spielt dieses Instrument operationsvereinbarung getroffen Anzahl der von der Bank bearbeials Baustein im Finanzierungsmix haben, ist diese Zusammenarbeit teten Rechnungen und offenen eine zunehmend wichtigere Rolle. inzwischen sogar noch intensiver Posten um rund 4,2 Prozent und Vor diesem Hintergrund konnte geworden.“ damit in ähnlicher Größenordnung die Deutsche Factoring Bank ihren wie der Gesamtumsatz gewachsen. stabilen Wachstumskurs der ver- Anteil des Auslandsgeschäfts Die durchschnittliche Laufzeit der gangenen Jahre trotz einer mäßi- wächst auf über 25 Prozent Forderungen betrug unverändert gen konjunkturellen Entwicklung Deutliche Umsatzzuwächse erziel- 41 Tage. Die Ertragslage der Deutin Deutschland (BIP +0,5 %) auch te die Deutsche Factoring Bank so- schen Factoring Bank zeigt weiterim Geschäftsjahr 2013 erfolgreich wohl im Inlands- als auch im hin ein sehr freundliches Bild. Für fortsetzen. So steigerte das Bremer Auslandsgeschäft: Während sich 2013 weist das Betriebsergebnis Institut seinen Umsatz gegenüber das Geschäft innerhalb Deutsch- vor Risiko einen Betrag von 31,96 2012 um 5,6 Prozent auf 10,46 lands mit einem Plus von 4,7 Millionen Euro aus, womit das Milliarden Euro. „Das ist eine soli- Prozent auf 7,83 Milliarden Euro Vorjahresresultat um 5,2 Prozent de Zunahme, die auch das Vertrau- erhöhte, legte das internationale übertroffen wird. Der Jahresüberen unserer Kunden in die Qualität Geschäft um 8,5 Prozent auf 2,63 schuss beläuft sich auf 22,66 Milunser Leistung belegt“, teilten die Milliarden Euro zu. Damit stieg lionen Euro. Die Bank wird davon Geschäftsführer der Bank, Hendrik der Anteil der internationalen Ak- 11,33 Millionen Euro in die GeHarms (Sprecher) und sein Kolle- tivitäten am Gesamtumsatz im Jahr winnrücklagen einstellen, um die ge Uwe Müller, jetzt bei der Vorla- 2013 auf 25,2 Prozent (Vorjahr Substanz der Bank zu stärken. Mit ge der Jahresbilanz mit. einer Kernkapitalquote von 9,49 24,4 Prozent). Treiber dieses Wachstums waren Zur engeren Begleitung von Expor- Prozent werden die Anforderungen die Umsätze mit den in den letzten ten aus der Türkei nach Deutsch- von Basel III bereits jetzt erfüllt. beiden Geschäftsjahren gewon- land nutzt die Deutsche Factoring Die stabile Marktposition der Deutnenen Neukunden: „Während die Bank seit Beginn dieses Jahres schen Factoring Bank kommt auch Umsätze mit den Bestandskunden die Repräsentanz der Landesbank in dem guten Rating-Ergebnis und im Korrespondentengeschäft Berlin in Istanbul. Die Landesbank „AA-“ (stabiler Ausblick) zum konjunkturbedingt leicht zurück- Berlin ist an der Deutschen Facto- Ausdruck, das die GBB-Rating Gegingen, haben neu akquirierte ring Bank beteiligt. Ihr Repräsen- sellschaft für Bonitätsbeurteilung Kunden uns einen Zuwachs von tant in der Türkei, Berkan Tamer, mbH ermittelt hat. Darin heißt es

COMMERZBANK in Bremen weiter auf Wachstumskurs

unter anderem: „Als dem Verbund der Sparkassen zugehörige Gesellschaft ist die Deutsche Factoring mit einem Marktanteil von ca. 6 Prozent einer der größten Anbieter von Factoring-Leistungen. Dabei scheint das Vertriebspotenzial durch die Nähe zur Sparkassenorganisation noch nicht ausgeschöpft zu sein. Angesichts des Preisverfalls und der Wettbewerbsintensität auf dem Factoring-Markt könnte dieses Potenzial jedoch erheblich

junkturellen Erholung für das Jahr weiter an Bedeutung gewinnen.“ „Insgesamt sehen wir uns weiter auf 2014 (BIP +1,5 %) und der starken gutem Wege, unseren profitablen Umsatzzuwächse im Geschäft mit Wachstumskurs der vergangenen Neukunden gehen die GeschäftsJahre fortzusetzen und die Deut- führer der 1971 gegründete Bank sche Factoring Bank noch stärker davon aus, dass sich das solide als leistungsstarken Verbundpart- Wachstum auch im laufenden Gener der deutschen Sparkassen im schäftsjahr fortsetzen wird. Dazu Dienste der mittelständischen dürfte neben dem weiter auf ReWirtschaft zu positionieren“, so kordkurs liegenden deutschen AuHendrik Harms und Uwe Müller. ßenhandel die anspringende BinAngesichts der von der Deutschen nenkonjunktur beitragen. Bundesbank prognostizierten kon-

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Mittelstand fragt verstärkt Absicherungen und Anlagemöglichkeiten nach

Kreditvolumen im Jahr 2013 nur „Kreditzusagen bei ei­nem Kreditnoch leicht gestiegen ist, stieg die volumen bis fünf Millionen Euro Nach­frage nach Absicherungsin- erfolgen binnen 72 Stunden“, strumenten von Devisen-, Zins- so Stefan Burghardt, Vorsitzenoder Rohstoffrisiken deutlich der der Geschäftsleitung Mittelan. Die Zahl der Firmenkunden standsbank in Bremen. Auch inkonnte erneut gesteigert werden. ternational will die Commerzbank Sowohl in Deutschland als auch ihre gute Marktposition weiter im internationalen Geschäft will ausbauen. „Wir sind Marktführer die Mittelstandsbank ihren ein- im deutschen Außenhandel und geschlagenen Wachstumskurs begleiten mit 60 Auslandsstand­ fortsetzen. Die weltweite Wirt- orten und 5.000 Korrespondenzschaftsbelebung sowie die Beruhi- bankverbindungen unsere Kunden gung in der Eurozone geben dem in jeden Winkel der Welt“, erklärMittelstand Chancen für weiteres te Stefan Burghardt. Die ComWachstum, dass von Bremen aus merzbank überzeugte im Bereich Das seit zehn Jahren in der Mitmit über 100 Mitarbeiterinnen Leistung und mit ausgeprägter telstandsbank der Commerzbank und Mitarbeitern unterstützt wird. Kundenorientierung. Und unsere gebündelte FirmenkundengeIn 2014 möchte die Commerzbank Mitarbeiter punkteten mit Glaubschäft konnte 2013 in der Region vor allem ihr Kreditgeschäft wei- würdigkeit und Know-how.“ Bremen ein sehr solides Ergebter ausbauen. nis verzeichnen. Wäh­ rend das

Die Commerzbank in Bremen ist im vergangenen Jahr sowohl im Firmen- als auch Privat-kundengeschäft deutlich gewachsen. In beiden Geschäftsbereichen stieg die Zahl der Kunden und das Neugeschäft legte zu. Zudem konnte die Commerzbank bei der Kundenzufriedenheit punkten: Bei bundesweiten Tests gingen das Firmen- und Privatkundengeschäft als Sieger hervor.

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SCHWERPUNKT

„MIKROFINANZIERUNG IST WI von Jork Schaefer Bereits seit 30 Jahren unterstützt die Bremer Aufbau-Bank (BAB) Gründer und Unternehmer mit verschiedenen Mikrokrediten. Leslie Schossmeier-Prigge, Projektleiterin der Gründungs- und Investitionsförderung, erklärt wie es geht.

Könnten Sie kurz beschreiben, wie die BAB Gründer und Selbstständige bei der Finanzierung unterstützt und welche Art Unternehmen davon profitieren. Die Bremer Aufbau-Bank GmbH (BAB) kann mit dem BAB-Mikrokredit Gründungsvorhaben und auch Vorhaben bestehender Unternehmen begleiten. Vom Einzelunternehmen über freiberuflich Tätige, GbR und GmbH war bisher alles dabei. Wir sind nicht an bestimmte Rechtsformen gebunden und können branchenübergreifend finanzieren.

Wie unterscheidet sich der BAB-Mikrokredit von einem Kredit der Hausbank? Als Förderbank für Bremen und Bremerhaven verfolgt die BAB das Ziel, die bremische Wirtschaft zu stärken. In enger, wettbewerbsneutraler Partnerschaft mit Banken und Sparkassen finanzieren wir alle Arten wirtschaftlicher Aktivitäten, die im Interesse des Landes Bremen liegen, in Form von Krediten, Beteiligungen oder Bürgschaften. Mit unserem BAB-Mikrokredit können wir Fördergelder vergeben, wenn eine Hausbank das Vorhaben nicht begleiten kann und somit ein Marktversagen vorliegt.

Wie sind die Rahmenbedingungen für einen BAB-Mikrokredit in Bezug auf Höhe, Laufzeit und Zins? Der BAB-Mikrokredit kann bis zu 25.000 Euro pro Vorhaben vergeben werden. Die gesamte Laufzeit beträgt bis zu acht Jahre, wobei wir den Kunden eine tilgungsfreie Anlaufzeit von bis zu zwei Jahren gewähren können. Kredithöhe, Laufzeit und tilgungsfreie Zeit richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Kunden. Aktuell liegt der Zinssatz bei 5,5 Prozent per annum nominal. Bearbeitungsgebühren entstehen bei uns keine.

Was muss der Gründer oder Unternehmer mitbringen, um bei Ihnen einen Mikrokredit zu erhalten? Wir schauen uns das Vorhaben genau an. Die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Vorhabens muss gegeben sein, das heißt die Person muss letztendlich von den Erträgen des Unternehmens leben können. Auch die Persönlichkeit und die Kreditwürdigkeit spielen eine große Rolle. Jemand, der beispielsweise im Vertrieb tätig sein möchte, sollte auch im Bankgespräch mit uns entsprechend auftreten und überzeugen.

Welche Sicherheiten oder Bürgschaften fordert die BAB für den Mikrokredit? Sofern der Kunde eine Sicherheit oder eine Bürgschaft vorweisen kann, können wir auf diese zurückgreifen. Eine Besicherung des Kredites ist aber nicht zwingend erforderlich. Unsere Kundschaft verfügt oftmals über keine werthaltigen Sicherheiten, um einen klassischen Bankkredit zu bekommen.

Wie funktioniert der Antrag für einen BAB-Mikrokredit und wie schnell kann das Geld zur Verfügung stehen? Die Kunden können den Antrag direkt bei der BAB stellen. Die Antragsformulare findet man auf unserer Internetseite www.bab-bremen.de. Sobald uns der Antrag vorliegt und wir dadurch einen ersten Eindruck über das Vorhaben bekommen, führen wir mit dem Kunden zeitnah ein Gespräch, um ihn persönlich kennen zu lernen. Bei einer positiven Entscheidung steht der Kredit zügig zur Verfügung.

Wenn es Rückzahlungsschwierigkeiten beim BAB-Mikrokredit gibt, wie gehen Sie damit um? Es ist uns wichtig, dass unsere Kunden rechtzeitig mit uns sprechen, wenn es zu Schwierigkeiten bei der Rückzahlung kommt. Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten individuelle Lösungen mit dem Kunden zu finden.

Welche Perspektiven sehen Sie generell für die Mikrofinanzierung in Deutschland bei der Gründungsfinanzierung?

LESLIE SCHOSSMEIER-PRIGGE, Projektleiterin der Gründungs- und Investitionsförderung

Neben der Begleitung von bestehenden Unternehmen durch Mikrokredite wird auch die Bedeutung der Mikrofinanzierung im Gründungsbereich nicht abnehmen. Seit nunmehr rund 30 Jahren wird im Land Bremen die Erfahrung gemacht, dass Mikrofinanzierung für die Wirtschaft von Bedeutung ist. Die Angebote in diesem Bereich haben sich immer an die Bedürfnissen des Marktes angepasst und werden sich auch künftig daran orientieren. Seit kurzem bieten wir unseren Kunden beispielsweise auch Mikromezzaninbeteiligungen an.

www.bab-bremen.de


ICHTIG FÜR DIE WIRTSCHAFT“ KLEINES GELD MIT GROSSER WIRKUNG Mikrokredite sind oft die einzige Möglichkeit für Gewerbetreibende und Selbstständige ihr Unternehmen zu finanzieren. Die Bremer Aufbau-Bank unterstützt mit ihren Mikrodarlehen verschiedene Geschäftsmodelle. Zwei Beispiele aus der Praxis. Der allgemein gängigen Vorstellung von der seriösen Geschäftsfrau entspricht Tatjana Rissmann nicht gerade. Grellrote Haare, Piercings und Tätowierungen statt klassischem Businesskostüm, Veggie-Leberwurst und Ei-Ersatzprodukte statt PR-Agentur oder Blumenladen. „Veganissimi“ heißt ihr kleines Ladengeschäft für vegane Produkte im Bremer Viertel, das sie gerade neu einrichtet. Noch ist der 40 Quadratmeter-Raum eine Baustelle mit Tapeziertisch und jeder Menge Werkzeug, Regale und Verkaufstresen stehen schon bereit, Licht gibt es noch nicht. Die Zeit drängt etwas, im April ist Eröffnung. Der Umzug in das neue Geschäft war notwendig geworden, da die alten Räumlichkeiten zu klein wurden. Tatjana Rissmann hat ihre Selbstständigkeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren stetig erweitert. Erst betrieb sie nur einen Onlineversand für Veganes aller Art, dann kam ein Fahrrad-Kurierservice dazu, schließlich der eigene Laden. Die Kosten für den aktuellen Umzug: 25.000 Euro. Geld, das Tatjana Rissmann nicht hatte. „Den Weg zu einer normalen Bank konnte ich mir sparen, da ich keine Sicherheiten in Form von Kapital hatte“, sagt die 46-jährige mit badisch gefärbtem Zungenschlag. Ursprünglich stammt sie aus Karlsruhe, hat Zierpflanzen-Gärtnerin gelernt.

Maßgeschneiderte Mikrokredite

Mikrokredite als Antwort auf die Finanzkrise

Über eine Recherche im Internet stieß sie auf die Bremer Aufbau- In Bremen ist die Aufbau-Bank das Bank (BAB), die für Kleinunter- einzige Geldinstitut, das Mikrokrenehmer und Selbstständige maßge- dite für Existenzgründer anbietet. schneiderte Mikrokredite anbietet. Ansonsten könne sich die Kunden Zusammen mit einem Unterneh- an eines der über 50 Mikrofinanmensberater entwickelte die über- zinstitute in Deutschland wenden. zeugte Veganerin ein Finanzie- Diese sind unter dem Dach des rungskonzept mit Business- und Mikrokreditfonds Deutschland zuLiquiditätsplan. „Meine Zahlen sammengefasst, den die Bundesrewaren natürlich nicht schlecht, gierung Anfang 2010 als Antwort da ich ja aus dem laufenden Be- auf die Liquiditätsprobleme bei trieb heraus den Antrag formu- Kleinunternehmern nach der Filiert habe“, sagt Tatjana Rissmann nanzkrise eingerichtet hat und für über die solide Grundlage ihres den bis 2015 100 Millionen Euro Geschäftes. Wenige Wochen nach aus Mitteln des Bundes und des einem Gespräch in entspannter At- Europäischen Sozialfonds zur Vermosphäre mit zwei Beraterinnen fügung stehen. Verwaltet werden der Aufbau-Bank bekam sie die die Kreditanfragen der Kunden an Zusage für ihren BAB-Mikrokredit die verschiedenen Mikrofinanzinüber 25.000 Euro. „Ich würde das stitute von der Bochumer GLSjederzeit wiedermachen“, lobt die Bank, die bereits im Jahr 2000 den Unternehmerin den unbürokrati- ersten Mikrokreditfonds auflegte. schen Ablauf. „Bremen ist gewissermaßen der Es sind Menschen wie Tatjana ideologische Erfinder der MikroRissmann, Kleingewerbetreiben- kredite in Deutschland. Das Ande, Selbstständige und Freiberuf- gebot gibt es hier schon seit 30 ler, Arbeitslose oder Menschen Jahren“, betont Bert C. Cecchia, mit Migrationshintergrund, für Industriereferent der hiesigen die Mikrokredite oft der einzige Handelskammer, die VorreiterrolWeg sind, ohne große Sicherheiten le Bremens bei der Mikrofinanin der Hinterhand ihre Unterneh- zierung. Hervorgegangen ist die mensgründung oder Geschäftser- Förderung damals aus dem sogeweiterung zu finanzieren. Normale nannten Starthilfe-Fonds, der beim Banken vergeben zumeist keine Senator für Arbeit entwickelt wurKredite unter 25.000 Euro, da der de. „Die BAB führt das Angebot Aufwand den Zinsertrag nur selten in guter bremischer Tradition mit rechtfertigt. Bei zwei, drei Pro- seinen kurzen Wegen und klaren zent Bearbeitungsgebühren für ein Strukturen fort“, sagt Cecchia. Bank- oder Sparkassendarlehen werden für die Gründer oft meh- Kurze Wege, klare Strukturen rere hundert Euro fällig. Daher werden Mikrokredite immer mehr Auf die Vorteile kurzer Wege und nachgefragt. Laut der Kreditanstalt direkte Ansprechpartner setzten für Wiederaufbau (KfW) klagte auch Christian Kluge und Hajo 2012 jeder vierte Gründer über Fi- König von der Werbeagentur Klunanzierungsprobleme. ge König als sie sich vor drei Jahren selbstständig machten und für einen Mikrokredit der BAB ent-

schieden. „Der direkte Kontakt ist arbeiten. „Wir wollten eine sichere etwas, was wir auch unseren Kun- Starthilfe zusammen mit eigenen den bieten wollen“, erklärt Christi- liquiden Mitteln“. Heute, drei Jahan Kluge das Konzept der Agentur re nach dem Start als Kluge König, mit Sitz in der Bremer Innenstadt. bewegt sich das Portfolio zwischen Bei der BAB habe man ein offenes „großem Marketing und KleinOhr für das Start-Up-Unternehmen kunst“, wie die Werber erklären. gehabt. „Man hat an uns geglaubt“, Zwischen Kunden wie der Messe sagt der Unternehmer. Das Geld Bremen und Karikaturen für einen aus dem Kredit haben die Werbe- Karnevalsverein. Dimensionen, experten für Raumsuche und Büro- die sich auch auf die Bedeutung eiausstattung, sowie für hochpreisige nes Mikrokredits anwenden lassen: Technik wie Kameras, Computer Kleines Geld mit großer Wirkung. und Software verwendet. Fotos: Jork Scheafer Für einen weiteren Kredit würden sie erneut zu BAB gehen. „Wir haben allerdings keinen bewussten Zinsvergleich gemacht“, erklären sie. Ihnen gehe es vor allem darum, mit einer bremischen, in der Stadt verwurzelten Förderbank zu


18 | Wirtschaftszeitung April 2014

• UNTERNEHMEN IM FOKUS

MONDELĒZ INTERNATIONAL Bremens Spezialist für genießerische Momente von Christian Göttling Unsere Esskultur wandelt sich: Nicht mehr drei große Mahlzeiten bestimmen unseren Tagesrhythmus sondern mehrere kleine Snacks zwischendurch. Ein Trend, den auch die Nahrungsmittelhersteller erkannt haben und nach Kräften bedienen. Allen voran das im Oktober 2012 gegründete Unternehmen Mondelez International, dessen Hauptsitz für Deutschland, Österreich und die Schweiz in der Bremer Neustadt beheimatet ist.

Gegründet: Oktober 2012 durch die Aufspaltung des Mutterkonzerns Kraft Foods. Der Name ist eine Kreation aus dem lateinischen Mundus – die Welt und deliziös bzw. delicious und soll die Ausrichtung des Unternehmens widerspiegeln.

Hervorgegangen ist Mondelez International durch eine Aufspaltung vom amerikanischen Mutterkonzern Kraft Foods im Oktober 2012 in zwei unabhängige Gesellschaften Kraft Foods Group und Mondelez International. Das Unternehmen ist heute in mehr als 165 Ländern führender Anbieter von Schokolade, Keksen, Kaugummi, Süßigkeiten, Kaffee und Getränkepulver.

tiv zu sein, unterhält Mondelez International Forschungsund Entwicklungszentren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. In München befindet sich das Europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum für Lebensmittel. Dort erforschen Experten die Bedürfnisse der Konsumenten und entwickeln neue Produkte und Lösungen für eine entsprechende Anpassung des Sortiments. Ein aktuelles Beispiel ist das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit. Verschiedene Förderprogramme sorgen für einen nachhaltigen Anbau der Kaffee- und Kakaobohnen, verringern die Transportwege und die Menge an Verpackungsmaterialien, Wasser und Energie bei der Herstellung.

Doch auch nach der Trennung ändert sich für die Verbraucher nichts an den beliebten Marken, da Mondelez International nur die Dachmarke im Hintergrund ist. Sämtliche Marken wie Jacobs, Milka oder LU und ihre Erscheinung

Sitz der Zentrale: Deerfield/Illinois, USA Internet: www.mondelezinternational. com Geschäftsführerin: Irene Rosenfeld, CEO Geschäftsfeld: Nahrungsmittel Mitarbeiter Bremen: 1.200 Mitarbeiter international: 110.000 Vertrieb Europa: 33 Länder Vertrieb weltweit: 165 Länder Marktposition: drittgrößter Lebensmittelhersteller der Welt Umsatz: 35 Milliarden US-Dollar (2012) Der Name Mondelèz eine Kreation aus dem lateinischen Monde – Welt und deliziös bzw. delicious und soll die Ausrichtung des Unternehmens widerspiegeln.

Die Entscheidung, den Namen Kraft Foods durch Mondelez International (ein Konstrukt abgeleitet aus dem lateinischen Mundus – die Welt und delicious bzw. deliziös) zu ersetzen, sorgte vielerorts für Verwunderung und gar für Spott. Aus unternehmerischer Sicht jedoch war der Spin-off ein logischer und notwendiger Schritt für die weitere Entwicklung von Kraft Foods. Während Kraft Foods in Amerika ein breites Nahrungsmittelsortiment anbietet, konzentriert sich Mondelez International auf den Bereich Snacks – auf die kleinen Genussmomente zwischendurch. Diese sind in fünf Sparten unterteilt: Kaffee, Nahrungsmittel und Käse, Schokolade, Kekse, Süßwaren und Kaugummi. Das Sortiment von Mondelez International umfasst rund 50 traditionsreiche Marken, die Hälfte davon hat eine über 100-jährigen Geschichte, unter diesen befinden sich vierzehn sogenannte „Power-Brands“ – Marken mit einem jährlichen Umsatz von über einer Milliarde Euro, wie Jacobs, Milka und Philadelphia. Damit gehört Mondelez International zu den größten Lebensmittelkonzernen der Welt. Um an der Spitze zu bleiben, bedarf es allerdings in der hart umkämpften Lebensmittelbranche mehr als starker Marken, dazu müssen stetig neue Kunden gewonnen werden, um Wachstum zu generieren. Am ehesten gelingt dies durch die Einführung neuer Produkte. Um stetig innova-

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Steigende Absatzzahlen im Snackbereich belegen, dass Mondelez International sich auf dem richtigen Weg befindet. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht und schwankende Rohstoffpreise beeinträchtigen das Geschäft. Umso wichtiger ist es für Mondelez International daher flexibel zu sein und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu eilen.

Foto: PR Mondelez

Mondelēz International in Bremen:

bleiben gleich, nur dass zukünftig auf der Rückseite das Mondelez International Logo prangt. Einige Marken, zum Beispiel Philadelphia, werden sowohl bei Mondelez International, als auch bei der Kraft Foods Group verbleiben. In diesen Fällen gibt es spezielle Lizenzvereinbarungen zwischen beiden Unternehmen.

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Wirtschaftszeitung April 2014 | 19

AUTO & LOGISTIK •

Lebensbegleitendes Lernen in Wirtschaft und Logistik BVL Campus gGmbH | Universitätsallee 18 | 28359 Bremen | Tel.: 0421 / 94 99 10 10 | www.bvl-campus.de

Kontraktlogistiker profitieren von Service Level

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Service Level Agreements sind ein weit verbreitetes Instrument zur Qualitätssicherung von Logistikdienstleistungen, werden jedoch überwiegend von den Verladern dominiert. Wirkt der Dienstleister hingegen bei der SLA-Gestaltung mit, können Vorteile auf beiden Seiten erzielt werden.

WETTBEWERBSVORTEIL: Sprit sparen und Klima schützen

Bremer Unternehmen bietet Flottensteuerung mit elektronischem Beifahrer.

Geld sparen beim Tanken ist heute nur möglich, wenn der Verbrauch von Diesel und Benzin gesenkt wird. Durch eine effiziente Fahrweise lassen sich Unmengen an Treibstoff und Co2 einsparen. Für Unternehmen mit einem großen Fuhrpark kann sich so eine vorausschauende und treibstoffsparende Fahrweise der Mitarbeiter schnell zu einem echten Wettbewerbsvorteil entwickeln. Das Bremer Unternehmen, die seideltec solutions GmbH hat sich seit der Gründung 2012 in kurzer Zeit zu einem bundesweit nachgefragten Spezialanbieter für die Beratung, Organisation, Schulung und technische Umsetzung von Flottensteuerungssystemen für Unternehmen jeder Größe entwickelt. Der geschäftsführende Gesellschafter Frank Seidel bietet mit dem SpeedSensor einen kleinen schwarzen Kasten voller Technik, der, einmal eingebaut, den Fahrer mithilfe von akustischen Signalen daran erinnert lieber eine kraftstoffsparende Fahrweise an den Tag zu legen. Der SpeedSensor ist einzigartig auf dem europäischen Markt, vielleicht sogar weltweit: Ein kleiner, elektronischer Beifahrer, der leicht in jedes Fahrzeug eingebaut werden kann. Mithilfe von akustischen Signalen fördert das Gerät eine vorausschauende Fahrweise. Auf diese Weise haben Fahrzeugflot-

ten schon bis zu 20 Prozent Treibstoff und Tonnen an Co2 eingespart. Und auch die Fahrer selbst profitieren von einer sichereren Fahrweise. Ein akustisches Signal ertönt bei zu starker Beschleunigung, zu heftigem Bremsen und zu rasanten Kurvenfahrten und gewöhnt den Fahrer so daran, kraftstoffsparend und materialschonend zu fahren. Seidel bietet das Gerät exklusiv in Deutschland an. Zu den Kunden des Flottenmanagers gehört auch das Achimer Unternehmen Activ Cars, das im vergangenen Jahr seine 44 Fahrzeuge mit dem SpeedSensor und einem Flottensteuerungssystem ausgestattet hat. Ziel war es, den Co2-Ausstoß zu reduzieren und die Betriebskosten inkl. der Treibstoffkosten zu senken. „Alle Ziele wurden erreicht“, sagt Melanie Karn, Geschäftsführerin des Anbieters für Spezialtransporte. „Allein die Co2-Einsparung beträgt bei unserem Fuhrpark rund 97 Tonnen im Jahr, bei einer durchschnittlichen Einsparung von 1 Liter auf 100 km. Hinzu kommen Einsparungen im Bereich der Bremsen und der Reifenabnutzung“, sagt Karn. Ralph H. Müller ist zertifizierter Spritspartrainer (www.eco-training. de) und setzt den SpeedSensor in seinen Trainings ein. Er sagt: „ Ein guter Autofahrer rollt 20 Prozent der Strecke. Dort liegt auch das größte

Einsparpotenzial. Doch Menschen fallen immer wieder in gelernte Muster zurück. Da hilft auch kein noch so gutes Fahrtraining. Genau hier setzt der SpeedSensor an: Durch akustische Signale wird der Fahrer an die richtige Fahrweise erinnert, auch nach dem Training - bis er es wirklich gelernt hat.“

Mit Blick auf die Zukunft warnt Ben Hackett von Hackett Associ-

Seideltec solutions ist ein bundesweit nachgefragter Spezialanbieter für die Beratung, Organisation, Schulung und technische Umsetzung von Flottensteuerungssystemen für Unternehmen jeder Größe. Seideltec solutions unterstützt Unternehmen und Institutionen dabei, ihre Ziele mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie effizienter und kostengünstiger zu erreichen. Mit ihren Produkten macht das Bremer Unternehmen den Straßenverkehr sicherer und hilft Betriebsund Treibstoffkosten zu sparen. Ganz bewusst verbindet seideltec solutions dabei Unternehmensziele mit Klimaschutzzielen und bietet Unternehmen damit moderne Lösungen für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Flottensteuerung. Mehr unter www.seideltec.de.

ates, dass (...) die Nachfrage- ent- Häfen Rotterdam, Le Havre und wicklung vor allem in der Hand Bremerhaven werden vorausder Verbraucher liege. Unter Be- sichtlich ebenfalls mehr Boxen rücksichtigung des Transhipmen- umschlagen, das Wachstum wird tumschlags und der Leercontai- jedoch mit nur knapp unter einem nerbewegungen prognostiziert Dr. Prozent angesetzt. Der Umschlag Sönke Maatsch vom ISL, dass im Hafen Hamburg dürfte demgeder Containerumschlag der Nor- genüber in etwa mit dem Gesamtdrangehäfen im Jahr 2014 um markt wachsen und um 3,4 Prozent 3,3 Prozent steigen dürfte. Zwar zunehmen. „Die unterschiedlichen ist dies keine Anknüpfung an die Wachstumsraten und die daraus Boomjahre - aber die bislang un- resultierenden Marktanteilsvererreichte Marke von 40 Mio. TEU lagerungen, sind ein Indiz dafür, wäre damit dann überschritten. dass die Kapazitätsauslastung Ein relativ hohes Wachstum wird der Häfen weiterhin vergleichsfür die belgischen Häfen Antwer- weise niedrig ist“, schlussfolgert pen und Zeebrügge erwartet. Die Maatsch.

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Zu diesem Ergebnis kommt die MBA-Examensarbeit der DiplomBetriebswirtin Simone Rechel an der Hochschule Ludwigshafen, die bei der Koblenzer Gimmler Gruppe tätig ist. In einer umfangreichen deutschlandweiten empirischen Analyse von SLAs in der Kontraktlogistik stellte sie fest, dass SLAs bei sämtlichen befragten Unternehmen in unterschiedlichen Ausprägungen Bestandteile von Ver- Ein weiterer Ansatz zur Nutzenoptragssystemen sind. Diese werden timierung ist eine differenziertere jedoch nur selten vom Logistiker Ausgestaltung der Vertragswerke. direkt angeregt, sind zudem meist So ermöglichen eindeutige und nicht systematisch ausgestaltet quantifizierbare Definitionen von und weisen je nach Kundenbezie- KPIs eine bessere Gestaltung des hung unterschiedliche Vereinba- Verhältnisses Zielwerte und Kosten. rungen auf. Gleichzeitig beurteilt Gleichzeitig können einvernehmliein Großteil der Unternehmen das chen mit den Verladern RegelunAufwand/Nutzen-Verhältnis als gen zu Messverfahren und Beangemessen und betrachtet SLAs richtswesen festgelegt werden, so als wirksames Mittel zur Siche- dass zukünftigen Streitigkeiten in

der Vertragsbeziehung vorgebeugt wird. Rechtliche Regelungen, die schriftliche Festlegung von Mitwirkungspflichten auf Verladerseite, Change-Klauseln und vordefinierte Eskalationsstufen erhöhen den Gestaltungsfreiraum weiter. Sämtliche nutzenoptimierende Maßnahmen zielen am Ende darauf ab, den Aufwand beim Kontraktlogistiker zu minimieren und gleichzeitig die Qualität der angebotenen Dienstleistungen optimal passend zu den Kundenbedürfnissen zu gestalten. So ist die Leistungsqualität der Dienstleister nach wie vor das Hauptkriterium bei der Entscheidung für oder gegen eine Folgevergabe, im Extremfall sogar für oder gegen ein erneutes Insourcing beim Verlader. SLAs werden daher aller Voraussicht nach ihre hohe Bedeutung für die Kontraktlogistik behalten und in Zukunft weiter steigern können – Zeit für die Dienstleister, sich intensiver als früher mit dem Themenkomplex Service Level Agreements zu befassen.

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Über die seideltec solutions GmbH

Perspektiven für den Umschlag der Nordrangehäfen im Jahr 2014: Wachstum voraus Vor dem Hintergrund der schwachen konjunkturellen Entwicklung in Europa ist es dem Containerumschlag der Nordrangehäfen im vergangenen Jahr 2013 abermals nicht gelungen, die „Hürde“ von 40 Mio. TEU zu überspringen, wie aus der neuesten Ausgabe des Global Port Tracker - North Europe Trade Outlook, der gemeinsam von Hackett Associates und dem Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) herausgegeben wird, hervorgeht.

rung der Dienstleistungsqualität. In der Praxis gestaltet es sich überwiegend so, dass die Verlader entscheiden, ob und in welchem Umfang SLAs vereinbart werden. In der Folge variieren die Verträge und die Mittel zur Qualitätssteuerung von Kunde zu Kunde, so dass Standardisierung und Automatisierung stark erschwert werden. Durch Eigeninitiative können Kontraktlogistiker hier gegensteuern: Kosteneinsparungspotenziale durch eigene Standardisierungen, die Entwicklung von hausinterner SLA-Kompetenz sowie die gezielte Steuerung der Kundenzufriedenheit gehören zu den möglichen Vorteilen. Nicht zu vergessen ist auch die erhöhte Rechtssicherheit und damit einhergehende Verminderung zukünftigen Streitpotentials.

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Laufzeit gesamt Monate Gesamtbetrag der Teilzahlungen €

48 13.290,00

Kraftstoffverbrauch im kombinierten Testzyklus: 6,6 – 3,9 l/100 km. CO2-Emissionen im kombinierten Testzyklus: 155 – 104 g/km. 1) Von Links nach Rechts: Auto Trophy 2013: Der Mazda6 siegt bei der Leserwahl der Auto Trophy in der Kategorie Mittelklasse (Import). www.autozeitung.de AUTO BILD: Der neue Mazda3 ist Testsieger des AUTO BILD Vergleichstest vor Ford Focus und Honda Civic. www.autobild.de. Red Dot Design Award 2013: Auszeichnung für das Produktdesign des Mazda6, www.red-dot.de. AUTO BILD Allrad: Der Mazda CX-5 gewann in der Leserwahl „AUTO BILD Allrad“ Ausgabe 5/2013 für Importfahrzeuge, Kategorie Geländewagen/SUV von 25.000 bis 40.000 Euro. 2) Kaufpreis für einen Mazda3 5-Türer Prime-Line SKYACTIV-G 100 Benzin. 3) Mazda VarioOption-Finanzierung, ein Finanzierungsbeispiel der Mazda Finance – einem Service-Center der Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach, bei 10.000 km Gesamtlaufleistung. Widerrufsrecht gemäß § 495 BGB. Alle Preise jeweils inkl. Überführungs- und zzgl. Zulassungskosten. Angebot ist gültig für Privatkunden. Abbildung zeigt Fahrzeuge mit höherwertiger Ausstattung.

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20 | Wirtschaftszeitung April 2014

Fotos: Jacobs University

Foto: Meta Archivdepot

• FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

MIT DER HANDTASCHE DAS HANDY LADEN -

Businessplan Wettbewerb der Jacobs University lockt erneut internationale Talente nach Bremen

Wirst Du das nächste iPhone entwerfen und Millionen Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbinden? Wirst Du eine innovative Transportkette entwickeln und damit die Versorgung der Welt mit Gütern aller Art erleichtern? Oder wirst Du die neue Generation von Mikroprozessoren schaffen, die noch leichtere, noch schmalere Mobiltechnologie ermöglicht?

Mit diesen Fragen rief die Jacobs University in diesem Jahr Studierende auf der ganzen Welt zur Teilnahme an der 4. JACOBUS Challenge auf. JACOBUS ist der Businessplan Wettbewerb von Studenten der Jacobs University für Studenten weltweit. Vorgabe in diesem Jahr: Produkte aus dem Bereich „Smart Technologies“ für die Gesellschaft, die Logistik und Technik zu entwickeln. Über dreißig internationale Teams aus über zwanzig Nationen sind dem Aufruf gefolgt. Elf Teams aus England, Indien, Pakistan, den USA und Deutschland haben es in das Finale in Bremen geschafft. Sie kamen am 28. und 29. März 2014 nach Bremen, um ihre Geschäftsideen vorzustellen. Und sie kamen nicht einfach nur von einer internationalen Universität, sondern von der Cambridge University, der Columbia, dem MIT, der Lahore University of Management Sciences und der Jacobs University. Christian Angern, im vierten Semester an der Jacobs University und Projektleiter der Challenge, fasst das Konzept so zusammen: „Wir wollen die Forschung und die innovativen Ideen von Studenten aus der ganzen Welt auf unserem Campus in Bremen zusammen bringen und

High-Tech Gründerfonds erstmalig als Partner dabei ist und allen Teams die wichtigsten Fragen für die Gründungsphase beantwortet. Gegründet an der Jacobs University, findet der Wettbewerb mittler-

ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Firma mit JACOBUS zu starten“. Sie haben erstmals in der Ge-

weile zum vierten Mal statt und hat sich zum Sprungbrett für brillante Ideen und Produkte entwickelt.

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schichte des Wettbewerbs die Möglichkeit, vor Investoren zu präsentieren. „Eine tolle Chance, die die Qualität der Beiträge noch einmal enorm gesteigert hat“, sagt Christian Angern. Er freut sich, dass der

Entsprechend beeindruckend ist an der Jacobs University. Er ist Aber selbst das scheint ihn noch die Bandbreite der Geschäftsideen, Präsident des Business Clubs und nicht auszulasten - Christian Andie Ende März präsentiert werden: Projektleiter der JACOBUS Chal- gern leitet auch noch den KunstEin SMS Service, mit dem ein lenge, deren Verlauf ihn besonders club und malt gerne in Öl. Team das Problem der hohen Ar- stolz macht: „Die Entwicklung des beitslosigkeit in Pakistan angehen Wettbewerbs ist beeindruckend. Angesprochen auf das Besondere an der Jacobs University muss er nicht lange nachdenken: „Das sind zwei Dinge: Zum einen die unfassbar begabten Kommilitonen. Ich bin jeden Tag aufs Neue fasziniert von ihren Ideen und Leistungen. Zum anderen die Tatsache, dass wir hier so viel bewegen können. Die Universität ist noch jung und hat enorm viel Potenzial. Als Student hat man hier unglaublich viele Möglichkeiten am Universitätsleben mitzuwirken, z.B. selbst ‚maßgeschneiderte’ Kurse mit zu entwickeln und so sehr schnell selbst Verantwortung auf Interessengebieten zu übernehmen.“ Nach dem Studium will er erst einmal arbeiten, alles Wissen anwenden, Theorie und Praxis verbinden. Danach möchte er seinen Master machen, also weiter studieren. Im Ausland? „Nein“, sagt er, „Nicht will. Eine Brille für sehbehinderte Wir haben starke fachliche Part- zwingend. Ich liebe die norddeutMenschen, die die Umwelt scannt ner an unserer Seite, aber auch sche Mentalität. Hamburg, Breund dem Träger über diverse Ka- namhafte Sponsoren, die möglich men, Lübeck, die drei haben es näle die Umgebung beschreibt. machen, dass diese Talente aus der mir angetan. Natürlich mag ich das Eine luxuriöse Handtasche, in der ganzen Welt tatsächlich auch nach Internationale, ich studiere hier das Handy bis zu vierzehn Mal Bremen reisen können, um hier zwischen 110 Nationen. Häufig komplett aufgeladen werden kann, ihre Ideen vorzustellen. Die Qua- habe ich deshalb das Gefühl nicht während der Verbraucher sich noch lität der Beiträge ist herausragend in Bremen, sondern im Ausland zu nicht einmal in der Nähe einer und wir sind stolz solche internati- studieren: ein tolles Gefühl!“ onalen und regionalen Talente anSteckdose befinden muss. ziehen zu können.“ Drei Teams werden als Sieger Geldpreise erhalten, die zur Um- Die Transdisziplinarität war ein setzung der Geschäftsidee einge- Grund, warum er sich nach dem setzt werden müssen. Sie bekom- Abitur für die Jacobs University men darüber hinaus erfahrene entschieden hat. „Ich wusste, dass Mentoren aus dem Kreis der Ja- ich internationale Wirtschaft stucobs Alumni langfristig zur Seite dieren wollte, aber in der Schule gestellt, die sie auf dem Weg zur haben mich eigentlich alle Fächer erfolgreichen Gründung begleiten interessiert, das wollte ich nicht aufgeben. An der Jacobs Universiund beraten. ty habe ich die Möglichkeit, mein Hauptfach zu studieren und gleich„Kopf“ zeitig mein vielfältiges Interesse in Christian Angern, Jahrgang 1993 anderen Kursen anzuwenden. So aus Pansdorf in Ostholstein, stu- beschäftige ich mich zum Beispiel diert in seinem zweiten Jahr „Glo- auch mit Logistik, Softwareanabal Economics and Management“ lyse und Politikwissenschaften.“ WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG


Wirtschaftszeitung April 2014 | 21

E-BUSINESS •

MIT RESPONSIVE WEBDESIGN INS MOBILE ZEITALTER Ist Ihre Homepage für mobile Endgeräte optimiert? Ethan Marcotte (Webdesigner und –developer) war 2010 der erste, der von »Responsive Webdesign« in einem Artikel für das Magazin »A list apart« sprach (1). Seit dem hat dieser Begriff große Wellen in der Designszene geschlagen und für ein Umdenken in Sachen Webdesign und Programmierung gesorgt. Über die Szene hinaus ist der Begriff jedoch weiterhin Vielen unbekannt. Dabei wird es aktuell immer wichtiger – vor allem für Unternehmen – die eigene Website auf responsive Webdesign umzustellen. Doch was genau ist eigentlich dieses responsive Webdesign und warum ist es so wichtig? Was ist responsive Webdesign? Der Begriff »Responsive« kommt aus dem Englischen und bedeutet schlicht »reaktionsfähig«. Beim Webdesign bezieht sich das auf die Fähigkeit einer Homepage, sich in der Gestaltung und Program-

mierung an verschiedene Endgeräte und somit unterschiedliche Browsergrößen und andere technische Voraussetzungen anzupassen. Wenn Sie schon einmal eine Homepage auf Ihrem Smartphone bedienen musste, die nicht dafür optimiert war, dann wissen Sie, welche Probleme sich daraus ergeben können; unleserliche Schrift, winzige Menüpunkte, Text, der über den Bildschirmrand hinaus in alle Richtungen läuft. Sie sind mehr mit Scrollen und Zoomen beschäftigt, als mit den Inhalten der Website. Eine Website im Responsive Design passt Schriftgröße, Navigation, Bilder und andere Elemente so an, dass die Homepage auch von mobilen Geräten aus einfach zu bedienen ist.

Responsive Webdesign wird nur ein einziges Template erstellt, das sich dann automatisch an das jeweilige Endgerät anpasst.

nommen hat. Mittlerweile besitzen rund 60% aller Deutschen ein internetfähiges Handy (2). Im Zeitraum von 2012 bis 2013 stieg die

davon ausgehen, dass sich der Trend in den nächsten Jahren noch weiter in diese Richtung entwickeln wird. Daher ist es – gerade

mobiles Gerät statt, wird ein potentieller Kunde schnell frustriert sein, wenn Ihre Homepage nicht für das Gerät optimiert ist. Die Gefahr, dass er oder sie ungeduldig auf andere Anbieter umsteigt, deren Homepage optimiert und damit übersichtlicher und angenehmer zu bedienen ist, ist groß. Überprüfen Sie doch einmal auf einem Smartphone oder einem Tablet, wie Ihre eigene Homepage auf mobilen Endgeräten dargestellt wird. Versetzen Sie sich in einen User, der noch nie auf Ihrer Homepage war und nun auf seinem Smartphone durch einen Text- und Menü-Dschungel navigieren muss. Wie ist dadurch wohl der erste Eindruck eines potentiellen Kunden von Ihrem Unternehmen?

Mobil oder responsive? Der Laie verwechselt oft responsive Webdesign mit mobilen Web- Warum ist Responsive Webde- Zahl der Haushalten, die mit Tab- für Unternehmen – wichtig, auf lets ausgestattet sind um mehr als Responsive Webdesign umzusteisites. Der Unterschied ist, dass bei sign heute so wichtig? das Doppelte. Auch die Nutzung gen. Die Ansprüche des Kunden einer mobilen Website ein zweites von mobilen Geräten unterwegs an die Technik steigen mindestens Template zugrunde liegt, das sestieg im letzten Jahr von 23% auf genauso schnell, wie die Geduld Aktuelle Studien belegen, dass die parat programmiert, gestaltet und 41% (3). Jeder zehnte Zugriff auf und Toleranz gegenüber veralteten Nutzung von mobilen Endgeräten gefüttert wird. Oft handelt es sich Websites läuft mittlerweile über Websites schwindet. Findet der erswie Smartphones und Tablets in dabei um eine schlankere Version mobile Endgeräte (4). Man kann te Kontakt mit Ihrer Firma über ein den letzten Jahren enorm zugeder eigentlichen Website. Beim

INDUSTRIE 4.0

hat deutlich an Fahrt aufgenommen

Fast jedes vierte ITK-Unternehmen bietet Industrie-4.0-Lösungen an Das Thema „Industrie 4.0“ hat Die Industrie steht allgemein für bzw. Re-Industrialisierung ihrer im vergangenen Jahr für die ITK- ein Fünftel der Umsätze der ITK- Volkswirtschaft aufgelegt. Branche deutlich an Bedeutung Branche. Das Marktvolumen wird gewonnen. Rund jedes vierte IT- dieses Jahr voraussichtlich knapp Die ITK-Branche kann zu Industrie Unternehmen (23 Prozent) bietet 31 Milliarden Euro betragen, ein 4.0 vor allem vier Dinge beitragen: mittlerweile spezielle Lösungen Plus von 2,2 Prozent gegenüber Infrastruktur, Prozess-Know-How, für die Steuerung von Entwicklung 2013. Laut Umfrage sind Industrie Sicherheit und softwareintensiund Produktion über das Internet und verarbeitendes Gewerbe für ve eingebettete Systeme. Bei den an. Ähnlich viele Unternehmen (26 über zwei Drittel der ITK-Unter- Infrastrukturen geht es insbesonProzent) entwickeln derzeit solche nehmen sehr wichtige oder wichti- dere um die Vernetzung bislang Angebote. Vor einem Jahr waren es ge Kunden. autonomer Einheiten. Dafür sind erst 10 bzw. 13 Prozent. Damit hat Datenverbindungen, Schnittstellen, sich der Anteil der IT-Unterneh- „Vom Zusammenwachsen der Fer- Standards und Protokolle nötig. men, die intensiv an Industrie-4.0- tigungsindustrie mit dem Internet Zweitens verfügt die IT als QuerLösungen für ihre Kunden aus der profitieren IT-Anbieter ebenso schnittsbranche par Excellence Fertigungsindustrie arbeiten, mehr wie die Fertigungsindustrie“, sag- über umfangreiches Prozesswisals verdoppelt. Das hat eine reprä- te Kleinemeier. Nach Aussage sen und Organisations-Knowhow. sentative Branchenbefragung im von 60 Prozent der Hightech- Drittens müssen Prozesse bei VerAuftrag des Hightech-Verbandes Unternehmen spielt Industrie 4.0 lagerung ins Internet besonders BITKOM ergeben. „Vor einem eine „sehr wichtige“ Rolle für die stark abgesichert werden. EingeJahr war Industrie 4.0 noch ein künftige Wettbewerbsfähigkeit der bettete Systeme sind das Herzstück sehr erklärungsbedürftiger Begriff deutschen Industrie. 2013 waren von Industrie 4.0: Softwaremodule, – in kurzer Zeit hat er sich etabliert, noch 49 Prozent dieser Ansicht. Mini-oder Mikro-Computer, die in sowohl im allgemeinen Sprach- „Es gibt keinen Grund anzunehmen, ein technisches Umfeld integriert gebrauch wie in der praktischen dass der allgemeine Trend zur Di- werden. Die klassische HardwareUmsetzung“, sagte Michael Klei- gitalisierung von Prozessen und Produktion ist zwar weitgehend nemeier vom BITKOM-Präsidium Produkten ausgerechnet vor der abgewandert, aber Deutschlands bei der Vorstellung der Umfrage Fertigungsindustrie zum Stehen Embedded-Anbieter sind weltauf der CeBIT. kommt“, sagte Kleinemeier. weit führend bei softwareintensiven Systemen. „Allerdings ist Die Bedeutung des Themas wird Dabei ist die Ausgangsposition für die deutsche Embedded-Systemsweiter steigen. 9 von 10 ITK-Un- das Zusammenwachsen von Fer- Landschaft im internationalen ternehmen glauben, dass Industrie tigung und Internet hierzulande Vergleich sehr fragmentiert, die 4.0 schon in 4 Jahren ein wichti- sehr gut. Mehr als jedes zweite IT- Konkurrenten aus dem Ausland ges Geschäftsfeld für die eigene Unternehmen (52 Prozent) hält die haben Größenvorteile gegenüber Branche sein wird. Vor einem Jahr deutsche Industrie in der vierten den vielen kleinen Anbietern und teilten erst 8 von 10 Unterneh- industriellen Revolution im inter- Nachfragern hierzulande“, sagte men diese Einschätzung. Jedes nationalen Vergleich für führend Kleinemeier. dritte Unternehmen (33 Prozent) oder in der Spitzengruppe. Kleibetrachtet Industrie 4.0 bereits nemeier warnte aber davor, sich heute als wichtiges Geschäftsfeld auf den Erfolgen auszuruhen. Die der Branche. Das ist ein Plus von Erfahrungen der Vergangenheit 4 Prozentpunkten gegenüber dem zeigten, dass bei disruptiven VerVorjahr. „Die IT-Branche hat sich änderungen auch bisherige Weltin den vergangenen Monaten in- marktführer schnell an Anschluss tensiv mit Industrie 4.0 auseinan- verlieren, wenn sie sich nicht dergesetzt. Das ist auch ein Erfolg rechtzeitig auf die neuen Gegeder ,Plattform Industrie 4.0‘, die benheiten einstellen. Wirtschaftsvor einem Jahr von den drei Ver- nationen wie China, USA, Großbänden BITKOM, VDMA und britannien oder Südkorea haben ZVEI gegründet wurde“, so Klei- spezielle Industrie-4.0-Programme nemeier. zur schnelleren Industrialisierung

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22 | Wirtschaftszeitung April 2014

Foto: JSL

• IM GESPRÄCH MIT

Im Gespräch mit...

IMKE GOLLER-WILBERG,

Unternehmerin und Vorsitzende des Landesverbandes Bremen/Bremerhaven des Wirtschaftsrats der CDU Vorurteil oder nicht: wenn sich Frauen mit eigenen Idee selbständig machen, rollen so manche erst einmal die Augen. „Noch eine Zahnarztgattin, der langweilig zuhause ist“, hört man es hier und da süffisant raunen. Dass es sich bei Imke Goller-Wilberg nicht um eine solche Kandidatin handelt, wird schon vor der Bürotür klar. Klare Stimme, fester Händedruck – die Rechtsanwältin und Personalberaterin begrüßt uns in den Geschäftsräumen ihrer Firma human lead GmbH und kommt, kaum in bequemer Interviewposition angekommen, direkt zur Sache. „Ich freue mich, dass Sie auf mich zugekommen sind. Das ist in Bremen ja nicht immer selbstverständlich, wenn man der CDU nahe steht.“ Geboren und aufgewachsen ist die Unternehmerin und Vorsitzende des Bremer Wirtschaftsrates in Bayern. Ihre Ausbildungsstationen sind die Sorbonne in Paris, die Universitäten München und Passau, sowie Edinburgh. Dass Bremen heute nicht nur der Standort ihrer Firma ist, sondern in den vergangenen zehn Jahren auch zur Heimat für sie und ihre Familie geworden ist, zeigt sich wohl am deutlichsten an ihrem Engagement für die Stadt. Vieles sei bemerkenswert an Bremen, der Bürgerpark, die Architektur, die Geschichte oder etwa die „Old Economy“. Und doch gebe es auch viele Baustellen, die endlich angepackt werden müssten, damit das Bundesland in eine Erfolg versprechende Zukunft geführt werden kann, meint sie. Weg vom Understatement – könnte man eine der Ideen Goller-Wilbergs

überschreiben. Um zu verdeutli- Imke Goller-Wilberg im letzten chen, was damit gemeint ist, zieht Jahr in ein von Männern domisie einen Vergleich, der den Bre- niertes Gremium wählen – in die mer nicht nur in Sachen Fußball Handelskammer. Und siehe da, als schmerzt; Nämlich ausgerechnet achte Frau in 600 Jahren Geschichden zu Bayern. „Die Bayern sind te „spüre ich da überhaupt keinen die Amerikaner Deutschlands. Sie Widerstand. Ganz im Gegenteil.“ verstehen es einfach unglaublich Statt sich immer in Frauensegmengut sich, zu präsentieren und zu verkaufen. Von anderen Regionen in Deutschland – und dazu gehören auch Bremen und der Nordwesten – wissen viele überhaupt nicht, was sie alles zu bieten haben. Bremen muss sich als Marke einfach viel besser entwickeln und vermarkten.“ Bremen als alte Hansestadt hat seinen Reichtum mit Handel aufgebaut. „Aus meiner Sicht lebt die Stadt bis heute von dieser Vergangenheit. Es will noch nicht recht gelingen, sich zu wandeln und den Weg in die New Economy zu bereiten. Wie sehr die als weltoffen und liberal bekannten Bremer in diesen alten Werten verhaftet sind, zeigen Veranstaltungen wie die Eiswette oder die Schaffermahlzeit. Selbst wenn man wie ich in Bayern sozialisiert wurde, einem Bundesland, dem man geneigt ist, Konservativismus zu unterstellen, möchte man es fast nicht für möglich halten, dass diese an sich wunderschönen Traditionen sich nicht anpassen an die Realität Geschäftswelt des 21. Jahrhunderts, in der der Anteil der weiblichen Führungskräfte und Unternehmerinnen stetig wächst Vollkommen unbeeindruckt von diesen starren Strukturen ließ sich

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näckig genug, um auch nach über zehn Jahren in Bremen weiter daran zu arbeiten, alte, verkrustete Strukturen aufzubrechen.“ Dabei sei ihr durchaus bewusst, dass diese Haltung nicht überall gut ankommt. „Dadurch, dass diese Stadt seit Jahrzehnten SPD-geführt ist,

geradezu als kapitalistisch angese- Gute Reformansätze sind unterfihen, so kommt es Goller-Wilberg nanziert und werden nicht richtig zumindest manchmal vor. „Da- angepackt.“ bei ist eine florierende Wirtschaft der Garant für Arbeitsplätze und Dass Imke Goller-Wilberg gerade unseren hohen Lebensstandard.“ jetzt immer wieder so engagiert Dass sich immer weniger Unter- auftritt, kommt nicht von ungefähr. nehmer in der Politik engagieren, Sie will wachrütteln. Denn die Zeifindet die Juristin mehr als bedau- ten für Veränderungen seien selten erlich. „Denn es sind doch gerade so gut gewesen wie jetzt. „Immer die smarten Köpfe aus der Wirt- mehr Menschen ziehen sich aus schaft, die in der Politik den Blick der Politik zurück und machen auf das Wesentliche lenken und Platz für frische Köpfe. Als Hauptrichtig haushalten könnten. Die argument, sich nicht zu engagieren, Planung neuer Radwege von Se- wird angeführt ‚Ich habe Familie‘. nator Lohse mutet an, als wolle Da kann ich nur sagen: Dann erst er einen Vorgartenwettbewerb für recht!. Ich hab auch Familie und Bremen gewinnen wollen. Aber ich denke an die Zukunft meiner Wirtschaft funktioniert nur, wenn Kinder, die ich für sie positiv geman leistungsstarke Infrastruktur stalten will. Es ist eine Frage von für die Industrie schafft. Da müs- Organisation und Fleiß. Wer ernstsen die Prioritäten einfach anders haft etwas erreichen will, muss gesetzt werden.“ Andere wichtige wissen, was er will und seine HausAngriffspunkte wären ihrer An- aufgaben machen.“ Das abschliesicht nach die Bildungspolitik, die ßende Credo von Goller-Wilberg: Integration von Zuwanderern, die „Ich bin überzeugt, es täte Bremen Entwicklung von Gewerbeflächen gut, wenn auch mal eine andere sowie Neubaugebieten für Fami- Partei die Verantwortung im Lande lien mit einem durchschnittlichen Bremen übernehmen würde. EinEinkommen oder die Bedeutung fach mal ausmisten, alte Zöpfe abder Häfen. Hier wäre die Politik schneiden, entfilzen...“ ten zu bewegen, wo man tatsäch- wagen sich nur wenige Unterneh- mehr gefordert. lich kaum etwas für die Frauen in mer, echte Oppositionspolitik zu der Wirtschaft tun könne, sollte machen. Politisch gesehen fühle „Als Schlusslicht in Sachen BilFrau einfach mal machen. „Ich bin ich mich hier manchmal beinahe dung und Haushalt – ich finde eben eine Macherin. Für mich ist wie in der DDR – in einem Ein- es total unsexy, aus einem Land das selbstverständlich.“ Durch ihre heitsstaat. ‚Wie kannst Du dich zu kommen, das immer an letzzahlreichen Wohnortwechsel habe CDU-nah engagieren? Das schadet ter Stelle ist. Wir müssen uns auf sie in ihrem Leben gelernt, sich Dir und der Firma‘, habe ich mehr Dinge konzentrieren, in denen wir schnell in einem neuem Umfeld als einmal gehört. Tatsächlich ge- stark sein können. Für eine innozu bewegen, Kontakte zu knüp- neriere ich 80 Prozent meiner Auf- vative Bildungspolitik hätten wir fen und voranzugehen. Genau das träge außerhalb Bremens.“ hier geradezu Laborverhältnisse. scheint Goller-Wilberg bis heute Integration - auch ein Thema bei als eine ihrer zentralen Aufgaben Wirtschaftsfreundliche Politik hät- dem wir angesichts des hohen Ausin Bremen zu sehen. „Ich bin hart- te in Bremen kein gutes Image, sei länderanteils vorangehen könnten. WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND UMGEBUNG


Wirtschaftszeitung April 2014 | 23

TOP EVENT •

Tagesseminar am 24. April

BETRIEBLICHE MOBILITÄT: So vermeiden Unternehmen den Rebound-Effekt energiekonsens klima:akademie bietet Einstieg in ganzheitliche Konzepte

Stadtentwicklung einer nordischen Metropole Wie gehen wir mit alten Industriegebieten um? Wie dehnt sich eine Stadt aus, ohne dabei identitätslose Vorstädte hervorzubringen? Wie entwickelt man ein beliebtes Hafengebiet mit Platz für alle? In Bremen ist mit der Überseestadt die Umstrukturierung der alten Hafenreviere zu einem modernen Stadtteil weit fortgeschritten. Auch in der zweitgrößten dänischen Stadt Aarhus werden ehemalige Hafengebiete zu neuen Stadtvierteln. Wie begegnen beide Städte diesem Strukturwandel? Können Sie voneinander lernen?

Wie gehen wir mit alten Industrie- und in Oslo. Aart arbeitet an der Die wichtigsten Informationen gebieten um? Wie dehnt sich eine Schnittstelle zwischen innovativer im Überblick: Stadt aus, ohne dabei identitäts- Forschung und wirtschaftlichen lose Vorstädte hervorzubringen? Entwicklungen. Sie arbeiten forWie entwickelt man ein beliebtes schungsorientiert, dicht an den CREATE WITH AARHUS Hafengebiet mit Platz für alle? In Bedürfnissen der Nutzer, auf der Stadtentwicklung einer nordischen Bremen ist mit der Überseestadt Suche nach guten Typologien. Der Metropole die Umstrukturierung der alten Vortrag wird organisiert vom Bund Ort: Wilhelm Wagenfeld Haus, Am Wall 209, 28195 Bremen Hafenreviere zu einem modernen Deutscher Architekten. Laufzeit: 12. März bis 27. April Stadtteil weit fortgeschritten. Auch in der zweitgrößten dänischen Wilhelm Wagenfeld Haus, Öffnungszeiten: Di. 15 - 21 Uhr, Mi. - So. 10 - 18 Uhr Stadt Aarhus werden ehemalige 08.04.2014, 19 Uhr Eintritt Ausstellung: 3,50 € / ermäHafengebiete zu neuen Stadtvierteln. Wie begegnen beide Städte Die Ausstellung „Create with Aar- ßigt 1,50 € diesem Strukturwandel? Können hus“ im Wilhelm Wagenfeld Haus Veranstaltungen: 5,00 Euro / 2,50 Euro ermäßigt. Sie voneinander lernen? vom 12. März bis 27. April zeigt Führungen: Sonntags um 13 Uhr die rasante Entwicklung einer däWerk-Vortrag mit Nanna Flinthom nischen Metropole und schlägt (5,50 € / ermäßigt 2,50 €) und nach Voranmeldung unter: über „Conceptual Development“ Brücken zwischen Aarhus und Nanna Flinholm ist die Leiterin Bremen. karin.krusche@wfb-bremen.de Konzept bei AART Architects. Das Büro hat Standorte in Aarhus

Fotos: PR

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Carsharing statt Dienstwagen, den. „Mobilität ist ein hochemotiFahrradgarage statt Firmenpark- onales Thema. Denn der Arbeitgeplatz: Steigende Spritkosten und ber nimmt damit Einfluss auf die Ansprüche einer neuen Mitarbei- persönliche Freiheit seiner Mittergeneration erfordern veränderte arbeiter. Wer immer den DienstMobilitätskonzepte. Wie ganz- wagen zur Arbeit genommen hat, heitliche, ökonomisch und ökolo- empfindet den eventuell längeren gisch sinnvolle Lösungen entste- Weg mit dem ÖPNV als Zumuhen, erfahren Führungskräfte am tung. Junge Arbeitnehmer haben 24. April an der energiekonsens dagegen oft eine hohe Affinität zu klima:akademie in Bremen. Das Fahrrad, Bus und Bahn“, sagt GilModul „Mobilität im Unter-nehmen – authentisch und effizient“ vermittelt den Teilnehmern, welche Einflussgrößen und Stellhebel sie berücksichtigen können. Vertreter des Beratungsunternehmens EcoLibro führen in die Grundlagen des intelligenten Managements ein und zeigen, wie eine entsprechende Kultur den Rebound-Effekt

lessen. Gegenüber der nachfolgenden Mitarbeitergeneration stünden Unterneh-men daher in der Pflicht, sie in klimafreundlichem Verhalten zu unterstützen. Wie sich dies in einen authentischen, strategisch aufgestellten Mobilitätsmix umsetzen lässt, erarbeiten die Mobilitätsberater mit den Teilnehmern am praktischen Beispiel ihrer jeweiligen Unternehmen.

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vermeidet. Den Blick in die praktische Umsetzung im Unternehmensalltag gewährt der Sportartikelhersteller VAUDE. Interessierte können sich unter www.klima-akademie.net anmelden. Die energiekonsens klima:akademie ist Teil des vom Bundesumweltministerium geförderten Pilotprojekts green transformation. Initiator ist die gemeinnützige und unabhängige Klimaschutzagentur energiekonsens. Den Seminarteilnehmern vermitteln Volker Gillessen und Knut Petersen außerdem, wie sie möglichst viele Akteure in die Erstellung eines Mobilitätskonzepts einbin-

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