Wirtschaftszeitung für Bremen und Umgebung

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Wirtschaftszeitung Für Bremen und Umgebung

JuNi 2013

| Ausgabe 23 | EinZelpreis 1,90 €

www.wirtschaftszeitung.info

Von der Berufsschule an die Rennstrecke. Das Handwerk öffnet Türen. Foto: Handwerkskammer Bremen

Neue Jugendkampagne

„Handwerk bringt dich überall hin“

Unternehmen im Fokus Frosta Warum ist Tiefkühlkost made in Bremerhaven so erfolgreich? Wir zeigen es Ihnen. Seite 9

Interview

Start-Ups:

Innovatives aus Bremen Mit dieser Ausgabe starten wir eine neue Serie, die den Gründungsmut der Bremer Jungunternehmer würdigt.

Eine gute Idee zu haben ist das Eine. Das Andere ist es, diese Idee zu einem Produkt oder einer Dienstleistung weiterzuentwickeln, sie marktreif zu machen und schließlich mit ihr an den Markt zu gehen. Die Bremer Start-Ups der letzten Monate zeigen deutlich, die Geschäftswelt bietet immer wieder neue Ansätze für junge Unternehmer sich zu verwirklichen und Einzelpreis: 1,90 EUR damit auch noch Geld zu verdienen. In unserem aktuellen Schwerpunkt stellen wir Ihnen frische, kreative Köpfe aus Bremen vor, die den 1Schritt 1 2 0in 3die Selbständig-

keit gewagt haben. Ganz unterschiedlich sind dabei die Ansätze der Existenzgründer. Wir zeigen Ihnen eine Schneidermeisterin, die Mode für Menschen mit besonderen Bedürfnissen kreiert. Sie lesen mehr über drei junge Männer, die sich auf das Empfehlungsmarketing spezialisiert haben. Außerdem stellen sich zwei Musikerinnen vor, die besondere Hörerlebnisse auf Firmenund Privatveranstaltungen schaffen. «

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Jax und René Schröder sind seit ihrer Ausbildung weit herum gekommen: Im Film zeigen die Rennmechaniker beim Boxenstopp der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) ihr Können. Das Handwerk entdecken

einem Jugendlichen die Chance, bei McLaren Frankfurt am Nürburgring die Motoren zum Röhren zu bringen. Die Praktikanten schauen erfahrenen Handwerkern über die Schulter und sind dabei, wenn alles für den Dreh oder das nächste Rennen vorbereitet wird. Die Bewerbung zum „Entdecker-Praktikum“ ist ab jetzt unter www.handwerk. de/entdecker-praktikum möglich. Die ersten beiden Praktika finden in den Herbstferien 2013 statt.

Während Film- und Bildmaterial zeigen, wohin es andere Handwerker schon geschafft haben, führt das „EntdeckerPraktikum“ Jugendliche selbst an besonders spannende ArInformationen zu beitsplätze im Handwerk. In Weitere der ersten Praktikums-Runde „Handwerk bringt die überall im Herbst können die Gewinner hin“, den Praktika sowie vieder Auslosung Erfahrungen bei le spannende Geschichten und einer Fernsehproduktion sowie wertvolle Informationen zur auf der Rennstrecke sammeln: Ausbildung im Handwerk unter Das Handwerk ermöglicht einen www.handwerk.de. Blick hinter die Kulissen der TV-Serie „Unter Uns“ und gibt

Im Gespräch mit Heinz Otto Peitgen Der Präsident der Jacobs University erklärt im Interview, warum sich private Universitäten ständig die Existenzfrage stellen müssen. Seite 19

www.aundo.de

Ab sofort entführt das Handwerk Jugendliche an die aufregendsten Arbeitsplätze der Welt. Unter dem Motto „Handwerk bringt dich überall hin“ startet das Handwerk die Recruiting-Kampagne im Internet / Website Relaunch von www.handwerk.de

Bremen (jsl). Mit dem Hand- zeigen und Lust darauf machen, werk zu den aufregendsten Lo- diese Welt selbst zu erleben“, cations der Welt: Ob auf der so Otto Kentzler, Präsident des Modenschau in Paris, beim Bo- Zentralverbandes des Deutschen xenstopp an der DTM-Rennstre- Handwerks (ZDH) zum Start der cke in Barcelona oder am Yacht- neuen Jugendkampagne. hafen in Monaco – Handwerker zeigen überall ihr Können. Was Handwerker jetten um die genau man im Handwerk alles Welt erreichen kann, verdeutlicht ein Internetclip, in dem echte Hand- Einer, der wirklich schon überall werker an besonders aufsehen- war, ist Make-Up-Artist Boris erregenden Arbeitsplätzen zu se- Entrup – bekannt unter anderem hen sind. Foto-Stories und kurze aus der TV-Serie „Germany’s Videos zu den jeweiligen Hand- next Topmodel“. Seine Karriwerkern bieten weitere Einbli- ere hat er mit einer klassischen cke in ihr faszinierendes Leben. Friseur-Ausbildung begonnen. Die Handwerker sollen jedoch Heute ist sein handwerkliches nicht nur aus der Ferne bestaunt Know-how weltweit gefragt. Für werden: Das „Entdecker-Prak- „Handwerk bringt dich überall tikum“ bietet Jugendlichen die hin“ ließ sich Entrup bei der Möglichkeit, selbst in diese be- Pariser Prêt-à-Porter-Show des eindruckende Welt einzutauchen. deutschen Modelabels Allude „Wir wollen die spannende Ar- über die Schulter schauen. Und beitswelt von Handwerkern auch die Mechatroniker Sven

Joboffensive Der Geschäftsführer des Jobcenters Bremen und Bremerhaven, Helmut Westkamp, spricht über die Umstrukturierungen in der Arbeitsvermittlung. Seite 10

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 3

News & Kommentare Liebe Leserinnen, liebe Leser, na, ist es Ihnen aufgefallen? Die Wirtschaftszeitung für Bremen und Umgebung hat sich ein neues Design verpasst. Mehr noch. Ab sofort lesen Sie aktuelle Nachrichten aus der Bremer Unternehmerszene, Interviews, Firmenportraits, Kolumnen und Kommentare auf großem Format. Die Wirtschaftszeitung geht auf das Rheinische Format und wird damit zum Vollformat. Der Grund? Ganz einfach. Sie! In den vergangenen zwei Jahren konnten wir einen regen Austausch mit den Bremer Unternehmerinnen und Unternehmern entwickeln. Immer mehr Nachrichten aus den regionalen Unternehmen erreichen uns. Viele von diesen sind interessant und spannend. Damit wir auch in Zukunft jedem Betrieb, egal ob Start-Up, etablierter Handwerker oder weltweit agie-

render Konzern, Raum für seine Neuigketen bieten können, haben wir uns entschieden, einfach mehr Platz zu schaffen. Kombiniert mit dem neuen modernen Design der Zeitung erhalten Sie ab sofort und wie gewohnt einmal im Monat eine ganz neue Wirtschaftszeitung. Wir freuen uns sehr, dass Sie, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, uns zwei Jahre begleitet und unterstützt haben und hoffen, dass wir Sie mit der ständigen Weiterentwicklung unseres Blattes auch in Zukunft bestens erreichen und mit allem Wissenswerten versorgen können. In diesem Sinne wünsche ich uns eine weiterhin so erfolgversprechende Zukunft. Bleiben Sie uns gewogen und vor allem, lassen Sie es uns wissen, wenn es etwas neues aus Ihrem Unternehmen gibt. «

Werbetrommel rühren

Jeanette Simon-Lahrichi Chefredakteurin Das Handwerk startet eine neue Recruiting-Kampagne. Das heißt, die Handwerksbetriebe machen sich auf die Suche nach Nachwuchs. Doch warum ist es überhaupt notwenig, Jugendliche mit einer solchen Anstrengung von einer Ausbildung im Handwerk zu überzeugen. Schließlich ist die aktuell anlaufende Kampange nicht die erste und wohl auch nicht die letzte Promotionaktion für die Arbeit mit den Händen. Fachkräfte im Handwerk werden gut bezahlt, haben interessante Arbeitsplätze und viele Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln - warum also sind die Ausbildungs- und Arbeitsplätze in diesem Bereich so schwer zu vergeben? Ein Grund ist sicherlich, dass es

schon vor vielen Jahren verpasst wurde, das Image des Handwerks hochzuhalten. Kaum einer der jungen Schulabgänger weiß tatsächlich, was Handwerk bedeutet und welche Türen es öffnen kann. Handwerk - in den Köpfen des so begehrten Nachwuchses ist es oft verbunden mit harter Maloche für kleines Geld und wenig Anerkennung. Harte Maloche - das kann Handwerk bedeuten. Doch darüber hinaus bieten die Arbeitsplätze auch die Möglichkeit etwas zu schaffen, etwas zu entwickeln und großes zu leisten. Sicher sind die Beispiele, die in der Kampagne vorgeführt werden extrem positiv. Die wenigsten Auszubildenen enden tatsächlich in einem Rennstall der DTM oder als Star-Visagist auf einer Fashion-Show. Doch gerade der Handwerker-Nachwuchs hat doch das Potenzial irgendwann mit einem eignen Unternehmen zu starten und sich etwas aufzubauen, das den eigenen Vorstellungen entspricht. Handwerk kann also Träume wahr machen - auch wenn das mit harter Arbeit verbunden ist. Es ist also höchste Zeit, dass das auch kommuniziert wird. «

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Hohes Umsatzwachstum, neuer Standort in Münster und Personalaufbau Auf Wachstumskurs: InfrastrukturSpezialist BSH IT Solutions erzielt nahezu Umsatzverdopplung Bremen (jsl). Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 konnte die BSH IT Solutions, herstellerunabhängiger Lösungsanbieter im IT-Infrastrukturbereich mit Sitz im niedersächsischen Westerstede und einer weiteren Niederlassung in Bremen, nahezu eine organische Umsatzverdopplung auf rund 12,1 Mio. Euro verzeichnen. Mit der Eröffnung eines dritten Standortes in Münster zum Jahresbeginn 2013 und dem weiteren Personalaufbau setzt das Tochterunternehmen der Bremer Allgeier IT Solutions GmbH den dynamischen Wachstumskurs auch im neuen Geschäftsjahr 2013 fort. Westerstede, den 23.05.2013 - Die BSH IT Solutions GmbH entwickelt und realisiert ganzheitliche IT-Infrastrukturprojekte im Bereich komplexer Server- und Storage-Lösungen sowie im ClientUmfeld. Zu den Geschäftsfeldern der BSH gehören u.a. die Bereiche Virtualisierung, Archivierung, Client-Management und OutputLösungen. Ergänzend dazu bietet BSH die passenden Services, um ein ganzheitliches Zusammenspiel von IT-Struktur, Prozessen, Geschäftspartnern und Mitarbeitern zu gewährleisten. Mit über 80 Mitarbeitern an den Standorten in Bremen, Münster und Westerstede

Sascha Sambach, Geschäftsführer der BSH IT Solutions

zusätzlichen Investitionen in die eigene Infrastruktur bereits den Grundstein für den Ausbau des Service-Geschäftes gelegt. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir auch in dem laufenden Geschäftsjahr 2013 unseren dynamischen Wachstumskurs fortführen und unser Geschäft regional wie überregional auch zum Nutzen unserer Kunden weiter ausbauen können. Dazu investieren wir derzeit nicht nur in den Aufbau unserer Personalressourcen und die Erschließung neuer Consulting- und Service-Standorte, sondern erweitern ebenfalls sukzessive unser Leistungsportfolio, z.B. im Service- und Wartungsbereich, um unseren Kunden auch in Zukunft ein ganzheitliches und zukunftsweisendes Serviceangebot zu gewährleisten“, erklärt Sascha Sambach, Geschäftsführer der BSH IT Solutions. «

44 smart for two ausgeliefert Bremen (jsl). Am Mittwoch, den 29.05.2013 lieferte die Werner Automobile GmbH, smart Center Bremen, die ersten 44 smart fortwo electric drive an Kunden der Unternehmensinitiative Elektromobilität (UI ElMo) aus. Mehr als 65 Unternehmen verschiedener Größen und aus unterschiedlichen Branchen nehmen an der Initiative Nehlsen AG teil. Dafür werden Ladestationen und Elektrofahrzeuge innerhalb der Ul El Mo zur Verfügung gestellt. Durch diesen unternehmensübergreifenden Flottenversuch kann der Einsatz von Elektrofahrzeugen in der betrieblichen Praxis realitätsnah erprobt und hinsichtlich des Nutzerverhaltens ausgewertet werden. Sowohl die Anzahl der einzusetzenden Elektrofahrzeuge, der flächendeckende Aufbau von Ladeinfrastruktur, der Branchenquerschnitt

Bremen – die wahre Hauptstadt des E-Commerce Bremen (jsl). Wer E-CommerceLösungen sucht, findet sie am besten in Bremen – das geht aus dem aktuellen Internetagenturranking des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) hervor. Die Hansestadt ist gleich dreimal in den „Top 10“ der größten deutschen E-Commerce-Agenturen vertreten – keine andere Stadt ist dort mehr als einmal zu finden, wie der Branchenverband bremen digitalmedia hervorhebt. Auf Platz 2 des Rankings ist die hmmh multimediahaus AG platziert, die im Geschäftsbereich E-Commerce zum Stichtag 31. Dezember 2012 insgesamt 297 Festangestellte beschäftigte – ein Wachstum von 8,4 Prozent gegenüber dem

werden bundesweit mehr als 600 Unternehmen und Institutionen aus den Bereichen Industrie, Handel, Kommunalverwaltung, Krankenhaus, Banken, Versicherungen, Schulen und Universitäten betreut. Hubert Rohrer, Geschäftsführer der Muttergesellschaft Allgeier IT Solutions, zeigt sich mit der positiven Geschäftsentwicklung sehr zufrieden: „Wir blicken bei der BSH auf ein sehr erfolgreiches und wachstumsstarkes Geschäftsjahr mit zahlreichen Vertriebserfolgen und diversen neuen Kundenprojekten zurück. Das entgegengebrachte Vertrauen und die Erfolge sind für die BSH ein wichtiger Beleg dafür, dass wir mit unseren maßgeschneiderten und vollständig integrierten Lösungsangeboten rund um die Server- und StorageVirtualisierung, IT-Management, Archivierung sowie Outtaskingund Outsourcing-Leistungen den Nerv unserer Kunden treffen. Die Zugehörigkeit zur Allgeier Gruppe kommt dabei den Kunden der BSH IT Solutions in besonderem Maße zugute, da wir auf ein flächendeckendes Netzwerk an Service- und Lösungspartner zugreifen und sämtliche Services sowie Hardware- und Softwaresysteme vollständig und gesamtverantwortlich aus einer Hand anbieten können.“ Auch für das weitere Unternehmenswachstum hat die BSH mit

Vorjahr – und Honorarumsätze tier haben, die anderen, weil von knapp 23 Millionen Euro sie besonders viel staatlich erzielte. Auf dem fünften Platz geförderte Forschung auf diefolgt die team neusta GmbH sem Gebiet betreiben. Bremen mit 362 Beschäftigten (+21,1 glänzt dagegen mit geballter Prozent) und run d 16 Milli- Kompetenz für Lösungen im onen Euro Umsatz in diesem digitalen Handel. Das letzte Geschäftsfeld. Komplettiert Wort in der Hauptstadtfrage ist wird das Trio von der neuland also noch nicht gesprochen.“ bremen GmbH auf Rang 9. Auch in der „Gesamtwertung“ Insgesamt 55 feste Mitarbeiter des Agenturrankings schnei(+25 Prozent) und 7,3 Millionen det die Hansestadt überdurchUmsatz wurden dort zum Jah- schnittlich gut ab. Mit team reswechsel gezählt. neusta auf Platz 3 und hmmh „Verschiedene Städte schmü- auf Platz 5 sind auch dort cken sich gerne mit dem Titel zwei Bremer Unternehmen un ‚Hauptstadt des E-Commerce‘“, ter den ersten fünf zu finden. kommentiert Björn Portillio, 1. neuland folgt auf Platz 32. Die Vorsitzender von bremen digi- Tendenz weist bei allen Dreien talmedia. „Die einen, weil bei nach oben. ihnen große Versandhandels- « unternehmen ihr Hauptquar-

der beteiligten Unternehmen sowie die Dauer des Vorhabens sind geeignet, repräsen tative Erkenntnisse für den Einsatz von Elektromobilität im betrieblichen Alltag zu gewinnen. So entsteht außerhalb der elektromobilen Schaufenster ein von der Wirtschaft getragenes nennenswertes und skalierbares Leuchtturmprojekt für Elektromobilität. Das smart Center setzt damit ein deutliches Zeichen für Elekromobilität in der Region Bremen und Nordwest-Niedersachsen. Die Werner Automobile GmbH ist kompetenter Ansprechpartner auf dem Ge biet der Elektromobilität. Insgesamt haben fünf Unternehmen für das Forschungsprojekt UI ElMo Förderanträge eingereicht. Den größten Teil nimmt die Nehlsen AG ein, die die Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur beschaffen wird. Zu den Mitantragstellern gehören

die HWT Wärme- und Tanktechnik GmbH aus Oyten, Emigholz GmbH, MoveAbout GmbH sowie für die wissenschaftliche Begleitung die DFKI GmbH (Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz). Das Projektvolumen aller Antragsteller liegt in sgesamt bei Kosten von rund 8,9 Mio. Euro. Etwa die Hälfte (4,7 Mio. Euro) dieser Kosten werden aus dem Haushalt des Bundesverkehrsministeriums übernommen. Eingesetzt werden Fahrzeuge verschiedener Hersteller. Die Ladeinfrastruktur kommt vom Bremer Unternehmen VENIOX.

Last Minute Bremer Firmen auf Münchner Logistikmesse Bremen (jsl). Halle B 4, Stand 217/318 – das ist für vier Tage die Adresse der bremischen Häfen in München. Vom 4. bis 7. Juni geben zwei Dutzend Unternehmen und Organisationen aus dem Zwei-Städte-Staat bei der „transport logistic“ ihre Visitenkarte ab. Die Logistikbranche von der Weser präsentiert sich unter der Standortmarke „Via Bremen“ auf einem 425 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand. Für die Organisation des Messeauftritts ist das Marketing-Team der Hafengesellschaft bremenports verantwortlich. „Es ist längst eine vertraute Gewohnheit, dass sich unsere mittelständisch geprägte Logistikwirtschaft unter dem Dach eines gemeinsamen Messestandes zusammenfindet“, sagte bremenports-Geschäftsführer Holger Banik am Dienstag (28.5.2013). „Der Auftritt in München ist eine Pflichtveranstaltung für unsere Partner. Bei der größten Logistikmesse der Welt werden etwa 50.000 Besucher aus dem In- und Ausland erwartet. Da wollen und dürfen die bremischen Firmen natürlich nicht fehlen.“ Als direkte Nachbarn des Bremen-Stands suchen die BLG Logistics Group, Eurogate und der JadeWeserPort sowie die Vermarktungsorganisation Seaports of Niedersachsen auf eigenen Ständen das Gespräch mit alten und neuen Kunden. Am 6. Juni steht in München ein Bremen-Empfang für Hafenkunden und Aussteller auf dem Programm. Dort wird Hafensenator Martin Günthner zu etwa 350 geladenen Gästen sprechen. Auf dem Gemeinschaftsstand wird während der Messe Schmackhaftes aus Bremen präsentiert. Der Bremer Ratskeller ist ebenso beteiligt wie der der Süßwarenhersteller Hachez. « Die Wirtschaftszeitung im Abo, nur 22,80 € / Jahr frei Haus!

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4 | Wirtschaftszeitung Juni 2012

Bremen

Steuereinnahmen steigen langsamer Mai-Steuerschätzung revidiert Prognosen nach unten

In den Kassen des Landes Bremen klingelt es nicht mehr so laut. Foto: Lupo_pixelio.de

B

remens steuerabhängige Einnahmen steigen laut Mai-Steuerschätzung weiter, allerdings – vergleichbar mit dem Bundestrend - weniger als erwartet. „Die Ergebnisse der aktuellen Steuerschätzung zeigen, wie wichtig es ist, bei der Planung des Sanierungswegs nicht die maximal zulässige Kredithöhe auszuschöpfen. Die aktuellen Prognosen erschweren die Einhaltung der Schuldenbremse – keine guten Nachrichten für Bremen,“ kommentiert Finanzsenatorin Karoline Linnert die neuesten Zahlen. In 2012 wurden im Stadtstaat steu-

erabhängige Einnahmen in Höhe von 3,088 Milliarden Euro erzielt, für 2013 werden rund 3,166 Milliarden Euro erwartet und bis 2017 wird mit einem Anstieg auf rund 3,684 Milliarden Euro gerechnet. Für das laufende Verfahren zur Aufstellung der Haushalte 2014 und 2015 werden die Annahmen zur Steuerentwicklung dementsprechend reduziert. Gegenüber den bisherigen Annahmen, die auf den Prognosen des Arbeitskreises vom Oktober 2012 beruhen, sind dabei für das Land und die Stadtgemeinde Bremen Mindereinnahmen von knapp 27 Millionen Euro (2014)

und rund 17 Millionen Euro (2015) zu erwarten. Entscheidend hierfür sind insbesondere nach unten korrigierte Einnahmeerwartungen bei der Einkommen-, Umsatz- und Gewerbesteuer sowie unterstellte Rückgänge bei der – allerdings nur bedingt prognostizierbaren – Erbschaftsteuer. Positivere Ansätze als in der letzten Steuerschätzung sind vor allem bei der Körperschaftsteuer zu verzeichnen. Zu beachten ist, dass in allen aktuellen Prognosen die Effekte des ab 2014 erhöhten GewerbesteuerHebesatzes in der Stadt Bremen bereits berücksichtigt sind, ohne

Verein Bremer Spediteure mit erweitertem Vorstand Bremen (jsl). Der Verein Bremer Spediteure hat auf seiner ordentlichen Mitgliederversammlung Mitte April seinen Vorstand erweitert. Neu in den Vorstand gewählt wurden Ulrike Baum, Carsten Hellmers und Thilo Kugel. Baum verantwortet im Board der Röhlig & Co. Holding GmbH & Co. KG die Personalentwicklung. Mit ihr ist erstmal s eine Frau im Vorstand des Vereins Bremer Spediteure.

Hellmers ist geschäftsführender Gesellschafter der V. Alexander International Logistics GmbH. Kugel leitet die Niederlassung der Dachser GmbH & Co. KG Air & Sea Logistics und ist seit fast zehn Jahren Vorsitzender der Luftfrachtkommission im Verein Bremer Spediteure. In ihren Ämtern bestätigt wurden der Vorsitzende Simon Reimer (BWG Reimer GmbH & Co. KG) und sein Stellvertreter

Oliver Oestreich (Lexzau, Scharbau GmbH & Co. KG). Reimer sieht den Vorstand mit nun neun Mitgliedern sehr gut aufgestellt: „Die neue Zusammensetzung des Vorstands unterstreicht das Engagement des Vereins Bremer Spediteure für Ausbildung, Qualifikation und Kompetenz in der bremischen Verkehrswirtschaft.“ «

BLG kauft Lloyd Werft-Anteile Bremen (jsl). Die Wirtschaftsförderung Bremen wird ihre Anteile an der Bremerhavener Lloyd Werft an die BLG verkaufen. Einer entsprechenden Vorlage des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen hat die zuständige Deputation am 2. Mai 2013 zugestimmt. Die BLG hatte entsprechendes Interesse bekundet, da der Aufbau und Erhalt von Offshore-Fertigungskapazitäten sowie der Aufbau und Erhalt von Kapazitäten für Umbau und Reparatur u. a. von Offshore Spezialschiffen im Interesse des Logistik-Konzerns steht. Gleiches gilt für eine abgestimmte Flächenbewirtschaftung rund um den Kaiserhafen. Wirtschaftssenator Martin Günthner begrüßte das Engagement der BLG: "Für BLG und Lloyd Werft können sich aus einer Zusammenarbeit Vorteile ergeben. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit, trägt so zur Zukunftssicherung bei und ist damit im bremischen In-

teresse." Die Wirtschaftsförderung Bremen (WfB) war im Jahr 2006 mit einem Anteil von 13,16 Prozent bei der Lloyd Werft eingestiegen. Diese Anteile werden jetzt für 4,8 Mio € an die BLG veräußert. Zur Finanzierung werden die Erlöse aus den Anteilsverkäufen eingesetzt. Dafür will sich die WfB auch von ihren Anteilen an einem Dock der BREDO trennen. Im Ergebnis wäre die WfB dann mit 8,5 Mio. E an einem modernisierten Großdock beteiligt. Die Werftindustrie in Bremerhaven bekäme ein Dock in einer Größe, in dem Kreuzfahrtschiffe, Containerschiffe oder Autocarrier gedockt und damit die Vorteile der neuen Kaiserschleuse auch für die Werft genutzt werden können. Günther: "Ziel ist es, mit dem Anteilsverkauf die Voraussetzungen zu schaffen, dass der Werftenstandort Bremerhaven nachhaltig gestärkt wird." «

die die prognostizierten Einnahmeausfälle um rund 13 Millionen Euro höher ausgefallen wären. Für das laufende Haushaltsjahr betragen die prognostizierten steuerabhängigen Mindereinnahmen für die Haushalte des Landes und der Stadtgemeinde Bremen rund 39 Millionen Euro gegenüber den bereits 2011 gebildeten Anschlägen. Hier wirken sich neben reduzierten Steuereinnahmeerwartungen (- 20 Millionen Euro) auch verringerte Prognosen im Rahmen des bundesstaatlichen Finanzausgleichs (- 19 Millionen Euro) aus. Kommentar der Finanzsenatorin: „Das

Halbjahrescontrolling wird zeigen, ob und in wieweit es möglich sein wird, diese Summe an anderer Stelle auszugleichen. Die aktuelle Entwicklung der Zinssätze und der Ausgaben für Sozialleistungen spielen dabei eine entscheidende Rolle.“ Für die Stadt Bremerhaven zeichnet sich nach den Ergebnissen der Steuerschätzung zwar auch eine leichte Unterschreitung der veranschlagten Steuereinnahmen im Haushaltsjahr 2013 um gut eine Million Euro ab. Die Prognosewerte der Vorjahresschätzung werden – insbesondere aufgrund einer sta-

bilen Gewerbesteuerentwicklung – sowohl im laufenden Jahr als auch im weiteren Prognose-Zeitraum bis 2017 allerdings in einer Größenordnung von 0,8 bis 1,6 Millionen Euro übertroffen. Hinzu kommen deutliche Mehreinnahmen im Rahmen des innerbremischen Finanzausgleichs, die jedoch ausschließlich auf Neuregelungen basieren, die mit der Überarbeitung des kommunalen Finanzausgleichs seit Jahresanfang 2013 in Kraft getreten sind. (jsl) «

30.500 Euro für „Balu und Du“ Sparkasse Bremen und Bremer F onds e.V. unterstützen FreiwilligenAgentur Bremen Bremen (jsl). In einer gemeinsamen Feierstunde im Bremer Schütting haben die Sparkasse Bremen und der Bremer Fonds e.V. heute in Anwesenheit der Sozialsenatorin Anja Stahmann und zahlreicher Gäste Spenden in Höhe von 30.500 Euro an die Freiwilligen-Agentur für das Projekt Balu und Du übergeben. Dr. Birgit Krull, Direktorin Vorstandsstab und Kommunikation der Sparkasse Bremen, überreichte eine Spende von 17.500 Euro. Erwin Bartsch, Vorstandsvorsitzender des Bremer Fonds e.V., stockte mit einer 13.000-Euro-Spende den Geldbetrag auf. „Die Sparkasse Bremen ist seit vielen Jahren der verlässliche Förderer von Balu und Du“, berichtet Andreas Rheinländer, Geschäftsführer des Freiwilligen-Agentur-Trägervereins „Sozialer Friedensdienst Bremen“, „besonders freuen wir uns mit dem Bremer Fonds e.V., einen weiteren verlässlichen Förderer gefunden zu haben.“ Der gemeinnützige Verein Bremer Fonds unterstützt seit seiner Gründung im Jahr 2008 zahlreiche soziale Projekte zur Verbesserung der Bildungschancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher aus Bremen und Bremerhaven. „Es ist uns eine besondere Freude“, sagt Erwin Bartsch, „das Projekt Balu und Du nun erneut mit einer bedeutenden Spende unterstützen zu können. Wir wollen helfen die Zahl der Balus deutlich zu erhöhen. Der Bedarf ist riesig.“ Seit den Anfängen von Balu und Du fördert die Sparkasse Bremen das Mento-

renprojekt der Freiwilligen-Agentur. Hier werden Bremer Grundschulkinder begleitet, die besondere Unterstützung benötigen. Mehr als 30 Bremer Grundschulen in allen Stadtteilen beteiligen sich mittlerweile an dem erfolgreichen Programm. Ein freiwilliger Mentor zwischen 18 und 30 Jahren (Balu) kümmert sich um ein sechs bis zehn Jahre altes Kind (Mogli). Grundschullehrkräfte schlagen einen Mogli vor und stellen Einvernehmen mit den Erziehungsberechtigten her. Die Freiwilligen-Agentur sucht den passenden Balu und bringt beide zusammen. Balu und Mogli treffen sich ein Jahr lang einmal wöchentlich, um etwas zu unternehmen, neue Dinge zu erleben und auf Augenhöhe füreinander da zu sein. Die Mentoren werden von der Freiwilligen-Agentur begleitet und unterstützt. So gibt es regelmäßige Treffen, Supervision, und es werden Fallanalysen erstellt. Balu und Du ist ein Projekt, das Kindern hilft, ihre eigenen Talente und Bega-

bungen zu entdecken, Lernfreude und Neugier zu entwickeln. Es trägt dazu bei, dass Kinder ungezwungen und locker, ohne pädagogischen Zeigefinger, viel lernen und den Alltag besser in den Griff bekommen: beim Ausflug in den Bürgerpark, beim gemeinsamen Kochen oder beim Basteln. Für beide Seiten wird das gemeinsame Jahr zu einer Entdeckungsreise. Und nicht selten schließen sie Freundschaften, die über die verabredete Dauer hinaus wirken. « Weitere Balus gesucht Wer sich als Balu engagieren möchte, findet weitere Informationen unter

||Webinfo www.freiwilligen-agentur-bremen. de

Freuen sich über den Erfolg des Projekts Balu und Du (v. l. n. r.): Christian Heyen, Dr. Birgit Krull (beide Sparkasse Bremen), Senatorin Anja Stahmann, Andreas Rheinländer (Sozialer Friedensdienst Bremen, Träger der Freiwilligen-Agentur Bremen), Frauke Schmitt (Steuerungsteam Balu und Du), Dr. Michael Beckhusen und Erwin Bartsch (beide Bremer Fonds e.V.) sowie Serafin Arheger (Balu). Foto: Bremer Photo Service

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 5

Bremen

Langer Winter beeinflusst Konjunktur im Handwerk

Angelika Pfeifer und Günther Engelke von der Handwerkskammer Bremen. Foto: HWK

Erwartungen bleiben weiterhin optimistisch Bremen (jsl). Das Stimmungsbarometer im Gesamthandwerk ist gegenüber den Vorjahresquartalen gesunken. Die aktuelle Frühjahrsumfrage zeigt, dass sich die geschäftliche Hochstimmung im Handwerk abgeschwächt hat. Die Lage ist von einer saisonalen Dämpfung in Kombination mit konjunktureller Abkühlung gekennzeichnet. Die Geschäftslagebeurteilung fällt im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum bei rückläufiger Auftrags- und Umsatzentwicklung verhalten aus.

Nur 11% stellten zusätzliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein, im Frühjahr 2012 haben noch 17% eine Beschäftigungszunahme angegeben; per Saldo wird ein Beschäftigungsabbau von 3,9% genannt. Der Auftragsbestand ist bei 75,1% der Unternehmen konstant geblieben oder gestiegen, 2012 konnten dies noch 81,4% der Unternehmen berichten. 68,4% der teilnehmenden Betriebe konnten den Umsatz stabil halten oder steigern, im Frühjahr 2012 lag

dieser Wert bei 74,8%. Die Investitionstätigkeit ist nach wie vor durch einen negativen Saldo gekennzeichnet. Die Gewerke des Bauhauptgewerbes, die Ausbaugewerke und auch die Zulieferhandwerke berichten von einer Eintrübung im Winterhalbjahr. Im KFZ-Gewerk wurde die Lagebeurteilung noch einmal nach unten gesetzt, nur noch 52% beurteilen ihre Lage als gut oder befriedigend. «

Terminplan eingehalten

SERIE

Lagerhalle wird fristgerecht an den Bauherren übergeben

Bis zu zwölf Gewerke haben gegen Ende der Bauphase gleichzeitig auf der Baustelle der Bremer Niederlassung der GOLDBECK West GmbH in der Weser-Ems-Straße gearbeitet. Bis zuletzt haben die Arbeiter unter Volldampf und hochkonzentriert der zukünftigen Lagerhalle den letzten Schliff verliehen. Das Sozialgebäude, in das schon in wenigen Wochen die Verwaltung einziehen wird, wurde gefliest, tapeziert und zum Teil mit Teppichboden ausgelegt. Zur gleichen Zeit wurde vor der Halle gepflastert beziehungsweise die Begrünung angelegt. Spannend wurde es noch einmal bei der Abnahme durch die technischen Sachverständigen. Funktionieren die Anlagen wirklich alle so, wie sie sollen? Natürlich! Elektroinstallationen, Sprinkleranlage, RauchWärme-Abzugs- und die Lüftungsanlage liefen tadellos und konnten ohne Beanstandungen abgenommen werden. Wie geplant konnte der Bau schließlich Ende Mai an den zufriedenen Bauherren übergeben werden. Daniel Hornung von der KJH-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co.KG verriet bei dieser Gelegenheit, wie es nun mit der Halle weitergeht: „In den nächsten Wochen werden wir hier ein Kleinteilelager für einen Zulieferer der Automobilindustrie einrichten.“ Die Halle soll nach ihrer

DGNB-Gold zertifiziert

Fertigstellung schnellstmöglich in das Tagesgeschäft ihres zukünftigen Pächters integriert werden. Gerade deswegen wurde die GOLDBECK West GmbH mit diesem Projekt betraut. „Unsere Kunden planen mit den Fristen, die wir für den Bau setzen, weiter“, erklärt KaiOliver Becker, Leiter der Niederlassung Bremen. „Die termingenaue Umsetzung unserer Bauprojekte ist daher eines unserer wichtigsten Gebote.“

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K EC B D L GO Teil 6

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Die GOLDBECK West GmbH baut neben Lager- und Logistikhallen vor allem Bürogebäude und Parkhäuser mit systematisierten Elementen, die zum großen Teil in unternehmenseigenen Werken gefertigt werden. Ihr Ansprechpartner GOLDBECK West GmbH Niederlassung Bremen Kai-Oliver Becker Haferwende 7 28357 Bremen Telefon: 0421 27658-0 Ihr Ansprechpartner GOLDBECK West GmbH Niederlassung Bremen Kai-Oliver Becker Haferwende 7 28357 Bremen Telefon: 0421 27658-0

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Kreative Ideen   made in Bremen  Sie sind jung, sie sind dynamisch, sie haben jede Menge Ideen im Kopf. Vor allem aber haben sie den Mut ihre Pläne auch in die Tat umzusetzen. Aus diesem Grund widmen wir den Bremer Existenzgründern eine eigene Serie. Einmal im Quartal stellen wir Ihnen vier Ideen vor.

Erfolg aus dem Labor

Social Media Marketing ist mehr als nur die Kommunikation via Facebook, Twitter und Co. Davon sind Jayanta Gauchan, Tobias Kohler, Grigory Zabelin, die Gründer der Social Marketing Lab UG (haftungsbeschränkt) überzeugt. „Es ist vielmehr die hohe Kunst, sich soziale Netzwerke zur Vermarktung von Produkten mit Hilfe von Mund-zu-Mund-Propaganda zunutze zu machen“, erklärt Tobias Kohler. Das Empfehlungsmarketing hat zwei wesentliche Vorteile: Gekonnt genutzt ist es sehr effizient und kostet nicht viel. Im Social Marketing Lab werden Marketing-Lösungen und Software-Implementierung entwickelt, die Agenturen und Unternehmen dabei unterstützen ihren Absatz zu steigern und Reputation zu stärken, indem sie durch technische Innovationen neue Zielgruppen erschließen. Um für jeden Kunden, die wirksamste Strategie zu finden, setzen Gauchan, Kohler und Zabelin auf wissenschaftlich fundierte Methoden und die neuesten Trends in Marktforschung, Kommunikationsberatung und App-Entwicklung.

Fotos: PR

||Webinfo www.sml-bremen.de

Fadenstolz

Kleidung ist mehr als nur Stoff, der den Körper bedeckt. Sie gibt Auskunft über Persönlichkeit, Vorlieben oder Status ihres Trägers. Bequem soll sie sein, vor allem aber individuell und vielleicht auch ein bisschen ausgefallen. Die Ladenkollektionen bieten diesen Wünschen an den eigenen Kleidungsstil nur begrenzt Raum. Keine Grenzen kennt dagegen Schneidermeisterin Jessica Lewerentz. Insbesondere Kunden mit körperlichen Besonderheiten, wie Rollstuhlfahrer, zählen zu den Kunden von „fadenstolz“. Auch klein- und großwüchsige Kunden sowie korpulente Menschen rückt Jessica Lewerentz in den Mittelpunkt ihrer maßgeschneiderten Mode. „Mit meinen Händen, Nadel und Faden sorge ich für Wohlgefühl und strahlende Gesichter“ erklärt sie. „Ich stehe für tragbare Mode mit Qualität, Komfort und Bequemlichkeit.“ Jessica Lewerentz fertigt Mode nach Maß und Wunsch: Anzüge, Jacken, Röcke, Blusen – was immer das Herz ihrer Kunden begehrt, sie schneidert es. „Gemeinsam mit meinen Auftraggebern entwickle ich ihr ganz persönliches Kleidungsstück“, so Lewerentz. Dies geschieht häufig direkt beim Kunden zu Hause oder an seinem Arbeitsplatz. Eine große Stoffauswahl, ein vielfältiges Sortiment an Kurzwaren und Zeit hat die Schneidermeisterin dabei immer im Gepäck und damit dafür, dass Kleiderträume wahr werden.

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BRUT: Für den Start in eine erfolgreiche Selbstständigkeit

Software-Lösungen mit künstlicher Intelligenz, Fruchtaufstrich im Online-Abo, Textilien aus pfiffiger Schnittmusteridee und Terrassenbau im Modul-System – das klingt vielfältig, ist innovativ und wird durch das Förderprogramm BRUT unterstützt. Das bewährte und zielwirksame Gründungsvorbereitungsprogramm der Bremer Aufbau-Bank GmbH (BAB) startet jetzt ins 15. Jahr und überzeugt durch sein qualitativ hochwertiges Trainingsangebot und die Systematik, mit der die teilnehmenden Existenzgründer mit ihren vielfältigen Geschäftsideen unterstützt werden. Das Bremer Programm zur Förderung von Unternehmensgründungen richtet sich insbesondere an

Salonmusik aus Europa & Amerika

Eva Christine Huck ist Pianistin und Cellistin. Cara Thompson Barthels spielt Violine, Klavier und singt. Gemeinsam sind die beiden Frauen das Instrumentalduo „The Global Players“. Der Name ist Programm: Eva Christine Huck und Cara Thompson Barthels nehmen ihre Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch Europa und Amerika. Sie präsentieren die erfolgreichsten Hits der jeweiligen Länder und haben so ein unterhaltsames Repertoire zwischen klassischem Wiener Walzer, Evergreens aus Revue und Film aus Berlin, New York und Hollywood, sowie Musik mit Anklängen aus Jazz und Folklore zusammengestellt. Ihr Können zeigen die Musikerinnen unter anderem auf Firmenveranstaltungen unterschiedlichster Art. Ob zur musikalischen Untermalung eines Empfangs, oder mit einem kleinen Salonkonzert oder ihrer Show – „The Global Players“ schaffen Sie einen individuellen, musikalischen Rahmen. „Natürlich haben wir ein umfangreiches Repertoire“, sagt Eva Christine Huck. „Doch wenn unsere Kunden einmal spezielle Wünsche haben, zum Beispiel zur Titelauswahl oder zur Art unseres Auftritts, gehen wir natürlich gern darauf ein.“

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Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die sich im Rahmen des zwölfmonatigen Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramm professionell auf die Selbstständigkeit vorbereiten wollen. Seit dem Start sind 115 erfolgreiche Unternehmensgründungen mit insgesamt 360 Arbeitsplätzen aus dem BRUT-Programm hervorgegangen. Zwei Mal pro Jahr startet eine neue BRUT-Gruppe mit zwölf bis 15 Teilnehmern. Gemeinsam eignen sie sich das notwendige betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundwissen an, stellen einen Businessplan auf, bringen ihre jeweiligen Geschäftsideen bis zur Gründungsreife und bearbeiten im Akquise- und Vertriebstraining die persönlichen

Hindernisse und Bedenken für den Markteintritt. Auch regelmäßige Feedback-Gespräche sowie Kontakt- und Networkingangebote sind wichtige Elemente des Programms. „Die Entwicklung der Kompetenz, ein Unternehmen zu gründen und zu führen, sowie der Austausch mit anderen Existenzgründern sind für die Teilnehmer deutlich wichtiger als die finanzielle Unterstützung, die ebenfalls zum Programm gehört“, sagt Andreas Mündl, Innovationsmanager bei der BAB, der das Programm zusammen mit Projektmanagerin Daniela Kirchhoff betreut und begleitet. Die Qualifizierungs- und Trainingsveranstaltungen finden statt im BITZ Bremer Innova-

tions- und Technologiezentrum, Fahrenheitstraße 1, im Technologiepark Bremen. Auch nach den zwölf BRUTMonaten werden die Teilnehmer nicht von der BAB alleine gelassen. Zum einen gibt es noch eine sechsmonatige Nachbetreuungsphase, zum anderen bietet die BAB spezielle Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer wie zum Beispiel den Mikrokredit oder den Starthilfekredit. . « www.brut-bremen.de

Spielzeugflieger mit dem Smartphone steuern

Aus dem Hörsaal auf den Chefsessel: Zwei Absolventen der Bremer Uni haben eine GmbH gegründet und beschäftigen mehrere studentische Mitarbeiter. Sie stellen handgroße Flugzeuge aus einem Kunststoffmaterial her. Diese werden aber nicht wie gewöhnlich mit einer Funkfernsteuerung gelenkt, sondern mit dem Smartphone. Dafür hat das Gründerteam eine filigrane Platine entwickelt, die so groß wie ein 50-Cent-Stück ist. Hinzu kommt eine spezielle App für den App Store und Google Play. Sie suggeriert dem Nutzer den Blick ins Cockpit. Das nur vier Gramm wiegende „Smartplane“ auf den europäischen Markt zu bringen, ist die nächste Herausforderung, der sich die Bremer Jungunternehmer stellen. Dabei sind bereits neue Geschäftsideen entstanden: Werbeprodukte für Firmen, Einführung von ausländischen Produkten wie einem smartphonegesteuerten Auto, Veredelung von vorhandenen Produkten mit eigens entworfenem Design. Der Handel im Internet beginnt Fahrt aufzunehmen. „Man muss flexibel bleiben“, sagt Ulrich Ditschler, der mit seinem Freund Tobias Dazenko den Schritt in die Selbständigkeit gegangen ist. „Nach dem Diplom als Wirtschaftsingenieure an der Bremer Uni war das unser beider Traum“, sagt er.

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8 | Wirtschaftszeitung Juni 2012

Bremen

Die Krise in der Schifffahrt geht in das fünfte Jahr. Foto: URSfoto_pixelio.de

Schifffahrtskrise – und keine Ende in Sicht

Die weltweite Seeschifffahrt befindet sich mittlerweile im fünften Jahr ihrer Krise. Es ist die schwerste und mittlerweile auch die längste Krise in Friedenszeiten. In so gut wie allen Schifffahrtssegmenten liegen das Angebot und die Nachfrage nach Tonnage immer noch zu weit auseinander.

Bremen (jsl). Besonders ist nach Containerschiffe mit einer Stell- die Zeit möglichst ohne größere Die deutsche Seeschifffahrt ist mit- Gesamtzahl der in Bremen bereewie vor die Containerschifffahrt platzkapazität von über 10.000 Schäden oder Verluste zu über- telständisch strukturiert, so auch in derten Schiffe liegt bei 340. Ohne betroffen. Die letzten Monate TEU bestellt und in Fahrt gebracht stehen. Dort, wo noch die laufen- Bremen. Rund 50 Prozent der Ree- dass dramatische Unternehmensinden Betriebskosten erzielt werden dereien bereedern zwischen 6 und solvenzen zu beklagen wären, ist zeigten über die verschiedenen werden. Größenklassen uneinheitliche Ten- Die Weltwirtschaft erholt sich nicht können, sind durchaus Chancen 20 Schiffe, knapp 40 Prozent weni- die Zahl der in Bremen bereederdenzen mit jeweils nur geringen so dynamisch wie erhofft. Zudem vorhanden, mittelfristig wieder in ger als fünf Schiffe. Nach Schiffs- ten Schiffe damit leicht rückläufig. Veränderungen. Diese Seitwärtsbe- dürften die Steigerungsraten im die Gewinnzone zurückzufahren. typen sortiert zeigt sich der Bremer Dies entspricht dem allgemeinen wegungen lassen darauf schließen, Containerverkehr von annähernd Voraussetzung ist eine ausreichen- Schifffahrtsstandort diversifiziert Trend in der deutschen Seeschiffdass zumindest eine Bodenbildung zehn Prozent und höher dauerhaft de Substanz und ein gemeinsames strukturiert: Die Containerschiffe fahrt und ist angesichts der weltder Vergangenheit angehören. Die Verständnis von Reedern, schiffsfi- machen ein knappes Viertel aller weiten Schifffahrtskrise nicht vererreicht ist. Vor einem Jahr bestand noch die Produktion rückt tendenziell dich- nanzierenden Banken und Gesell- Schiffe aus. Die Zahl übersteigt wunderlich. damit knapp die der Tanker, die Insgesamt aber zeigt sich der Hoffnung, dass sich die Märkte ter an die Verbrauchermärkte heran schaftern. in 2013 langsam erholen werden. und der maximale Containerisie- Immer wieder melden sich Stim- deutlich über 20 Prozent liegt. Die Schifffahrtstandort Bremen in der Zwischenzeitlich gehen immer rungsgrad ist mittlerweile nahezu men zu Wort, die behaupten, dass Bulker haben einen Anteil von Krise und trotz der Krise als stanur größere Reedereieinheiten zu- knapp 15 Prozent, die Multipurpo- bil. Der Verzicht auf die spekulatimehr Marktteilnehmer davon aus, erreicht. dass mit einer Erholung frühes- Auch in den anderen Schifffahrts- kunftsfähig sein können. Ob die se-Schiffe einen Anteil von knapp ve Bestellung von Tonnage in der tens in 2014 gerechnet werden segmenten deuten die Seitwärts- Branche vor einer breiten Kon- 10 Prozent. Die Schwergutschiffe Vergangenheit und die solide Kaufkönne. Zwar haben die Verschrot- bewegungen darauf hin, dass die solidierung steht und ob größere machen nur noch rund 5 Prozent mannschaft, die gleichzusetzen ist tungsaktivitäten weltweit stark Reeder erst mittelfristig wieder mit Reedereien mit vielen Schiffen aus. Über 20 Prozent der Schif- mit Seriosität und Verlässlichkeit, zugenommen, jedoch bleibt ein einer etwas erfreulicheren Markt- tatsächlich die erhofften Skalenef- fe sind der Forschungsschifffahrt, halten die Reeder mit ihren Schiffekte erzielen können, bleibt um- der Schleppschifffahrt und ande- fen im Markt. Angebotsüberhang auch deshalb lage rechnen können. ren Bereichen zuzuordnen. Die wahrscheinlich, weil immer noch Bis dahin gilt es für viele Reeder, stritten. «

Müllheizkraftwerk rückt in Spitze der ersten Abfall-Liga vor Dreimal mehr Strom aus gleicher Menge Abfall

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Bremen (jsl). Am 17. Mai um 12.00 Uhr läutete der swb-Vorstandsvorsitzende Dr. Torsten Köhne mit einem Blick in die nähere Zukunft die nächste Ära des Bremer Müllheizkraftwerks ein. "Dies ist die zweitgrößte Investition am Standort Bremen, die wir mit Blick auf die Zukunft des Erzeugungsund Entsorgungsstandorts gemacht haben", führte Köhne aus und unterstrich: "Energie aus Abfall zu nutzen, ist seit vielen Jahren fester Bestandteilder Strategie von swb." Künftig fällt die Klimabilanz des swb-Müllheizkraftwerks (MHKW) noch besser aus: Nach dem Abschluss einer umfassenden Modernisierung wird swb zukünftigaus der gleichen Menge Brennstoff die dreifache Menge Kraftwerksleiter Uwe Immel bekommt von Peter Bieri und Werner Hölscher den symbolischen Strom erzeugen wiebisher – ohne Schlüssel für den Neubau. Geschäftsführer Jens-Uwe Freitag applaudiert dazu. Foto: swb vermehrte Kohlendioxid (CO2)- weder Änderungen am Brennstoff- damit auch vom LandBremen. Emissionen. Damit ist auchwei- durchsatznoch an den Emissionen Die Ursprünge der Anlage geterhin die sichere Versorgung mit der Anlage. Nach dem Umbau des hen zurück in das Jahr 1969, wo umweltschonender Fernwärme im MHKW werden aus rund500.000 mit drei Kesselnder Betrieb des BereichUniversität, Weidedamm Tonnen Abfall bis zu 330.000 MHKW aufgenommen wurde. Im und Horn-Lehe garantiert. Megawattstunden (MWh) Strom Jahr 1974 kam der vierte KesselDie Leistung der Dampfturbinen und213.000 MWh Fernwärme ge- dazu, 1981 die erste Dampfturbisteigt von bisher 15 Megawatt wonnen. ne. Ende der 1980er Jahre gab es (MW) auf 50MW. Mit einem In- Mit dem Abschluss des Umbaus wegen dertechnischen Abnutzung vestitionsvolumen von etwa 80 rückt das MHKW in Sachen An- Stilllegungsszenarien, von denen Millionen Euro hat swb dasGe- lageneffizienz inder ersten Abfall- man sich aufgrunddes folgenden samtsystem energetisch optimiert. Liga weit nach vorn. Denn Abfall Verbots der Abfalldeponierung Die beiden großen Kraftwerks- ist heute nicht mehreinfach Abfall: wieder verabschiedete und diealte kesselerzeugen jetzt überhitzten Über die reine Entsorgung hinaus Anlage modernisierte. 1998 kaufte Dampf mit einem Druck von 40 werden Energieeffizienzund die swb die Anlage und führte inmehbar und einerTemperatur von 400 Nutzung der im Abfall enthaltenen reren Schritten eine Erneuerung Grad Celsius. Dazu war eine neue Energie immer wichtiger. In der- auf aktuellen technischen Stand Dampfturbinenanlageerforderlich, Nachhaltigkeitsstrategie von swb durch.Mit dem jetzt durchgeführwelche den Dampf wesentlich ist die Erzeugung von Strom aus ten Umbau erreicht die Anlage Efeffizienter in Strom umsetzt. Die- Abfall einwichtiger Beitrag zu den fizienzwertegleich einem Neubau. « Modernisierung verursacht dabei Klimaschutzzielen von swb und

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 9

Bremen

„Ideen finden Stadt“: Die 100 besten Ideen für die Stadt der Zukunft gesucht Bewerbungen im Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" bis zum 30. Juni 2013 Bremen (jsl). Der bundesweite Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" hat im Wettbewerbsjahr 2013/14 das Jahresthema: "Ideen finden Stadt". In den vergangenen Jahren gab es bereits zahlreiche Preisträgerinnen und Preisträger aus der Freien Hansestadt Bremen. Hintergrund des diesjährigen Wettbewerbsthemas ist eine repräsentative Umfrage der Deutschen Bank (Studie von TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Bank), nach der sich 86 Prozent der Deutschen an ihrem derzeitigen Wohnort wohl fühlen, aber nur 19 Prozent glauben, dass es ihnen dort in 20 Jahren besser gehen Noch bis zum 30. Juni können Ideen für „Ausgezeichnete Orte“ in den Wettbewerb eingewird als heute. Und während Metro- reicht werden. Foto: PR polen wie Hamburg, Frankfurt oder München boomen, haben andere bleibt", so Jürgen Fitschen, Co- tungen und Initiativen. Die Jury wählt Städte und Gemeinden in Deutsch- Vorsitzender des Vorstands und des in den Kategorien Wirtschaft, Kultur, land mit einem Rückgang der Ein- Group Executive Committee, Deut- Wissenschaft, Umwelt, Bildung und wohnerzahl zu kämpfen. Welche sche Bank AG. "Wie machen wir Gesellschaft die besten Ideen aus. Wohn- und Arbeitsformen wird die unsere Städte lebenswert, nachhaltig Gewählt wird nach den KriteriStadt in Zukunft bieten? Wie leben und wirtschaftlich konkurrenzfähig? en Zukunftsorientierung, InnoMenschen in einer alternden Gesell- Gefragt sind dabei nicht nur Impulse vation und Umsetzungsstärke soschaft zusammen? Wie lässt sich der für urbane Räume, sondern auch Ide- wie Vorbildwirkung und Ansporn. Verkehr in Großstädten besser be- en für die Zukunft der Gemeinden in Nach der Bekanntgabe der Preiswältigen? Deutschland, die oftmals wirtschaft- träger im September beginnt für Bis zum 30. Juni 2013 suchen die lich und kulturell eng verzahnt sind die "Ausgezeichneten Orte" ein erInitiative "Deutschland – Land der mit den Metropolen in ihrer Region", eignisreiches Wettbewerbsjahr: von Ideen" und die Deutsche Bank ge- so Ulrich Grillo, Präsident des Bun- der feierlichen Auszeichnung jedes meinsam die 100 besten Ideen und desverbands der Deutschen Indus- Preisträgers über die Wahl des PubliProjekte für das Leben in den Städ- trie e. V. (BDI) und Präsident des kums- und der Bundessieger bis hin ten und Gemeinden der Zukunft. Deutschland – Land der Ideen e. V. zum Festival der Ideen. Ausgewählt von einer hochkarätig "Ideen finden Stadt": ein Jahr, Zum Wettbewerbsauftakt formubesetzten Jury, werden die Projek- ein Thema, eine Aufgabe lieren Experten unterschiedlicher te von der Initiative und der Deut- Im Wettbewerb werden wegweisen- Fachrichtungen ihre Gedanken zur schen Bank als "Ausgezeichnete de Projekte und Ideen aus allen Regi- Stadt der Zukunft. Die Publikation Orte im Land der Ideen" prämiert. onen Deutschlands prämiert, die be- "Stadtansichten. Thesen und Positio"‚Ideen finden Stadt‘ soll Menschen reits heute zeigen, welche Antworten nen für die Stadt von morgen" greift ermutigen, Verantwortung zu über- es auf die Herausforderungen von zentrale Fragen auf und will Impulnehmen und kreative Lösungen zu morgen gibt. Teilnehmen können se für den Wissenstransfer und Ideentwickeln. Denn gute Ideen sind Unternehmen und Forschungsinsti- enaustausch geben. Auszüge der in Schätze, die es zu heben lohnt, da- tute, Kunst- und Kultureinrichtungen, Kürze erscheinenden Publikation mit Deutschland wettbewerbsfähig Universitäten sowie soziale Einrich- sind hier (pdf, 79.6 KB) zu finden.

"Nur wenn wir es schaffen, die vielen guten Ideen und Projekte hierzulande erfolgreich zu vernetzen, können wir die Stadt von morgen gemeinsam gestalten", formuliert Prof. Hans-Jörg Bullinger, Mitglied des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft und Mitglied der Wettbewerbsjury, die zentrale Herausforderung. "Deutschland – Land der Ideen" und die Deutsche Bank "Deutschland – Land der Ideen" ist die gemeinsame Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Gemeinsam engagieren sich Partner aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft dafür, weltweit für die Attraktivität des Standorts Deutschland zu werben und Innovationen aus Deutschland zu mehr Bekanntheit im In- und Ausland zu verhelfen. Mit der Auszeichnung und Würdigung der Preisträger im Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" machen die Initiative "Deutschland – Land der Ideen" und die Deutsche Bank die Innovationskraft hierzulande sichtbar. Seit 2006 wurden bereits mehr als 2.500 Projekte prämiert. Die Deutsche Bank fördert dabei den wichtigsten Rohstoff Deutschlands: die Ideen in den Köpfen der Menschen. Deswegen ist sie Nationaler Förderer des Innovationswettbewerbs "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" und seit 2006 Partner der Initiative "Deutschland – Land der Ideen". « Informationen zu den Teilnahmebedingungen sowie das Online-Bewerbungsformular finden Sie unter

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Gästeführer in Bremen gesucht Bremer Touristik-Zentrale sucht Guides für neue Stadtrundgänge Bremen (jsl). Zu den über dreißig „Die klassische Stadtführung bieten nach Istanbul besonders interesverschiedenen Themenrundgängen wir inzwischen in 15 Sprachen an, sant – kommen noch zu kurz. und Führungen, die die Bremer darunter sogar chinesisch oder por- „Klasse wäre es natürlich, wenn Touristik-Zentrale (BTZ) für die tugiesisch.“ Doch die skandinavi- jemand auf Deutsch und fließend Hansestadt anbietet, sollen sich schen Sprachen und auch türkisch in mindestens einer weiteren in Kürze neue Angebote hinzuge- – wegen der neuen Flugverbindung Fremdsprache führen kann“, sagt sellen. Eine sich ändernde Gästestruktur stellt ihre Anforderungen. „Wir haben zum Beispiel vermehrt junge Reisende, die gerne eine Führung durch die Bremer Abendszene machen möchten“, sagt die Leiterin des BTZ-Produktmanagements, Sarah Kurzmann. „Aus diesem Grund bieten wir in diesem Jahr erstmalig eine Tour durch das Viertel an, mit Tipps zu Bars, Restaurants, ungewöhnlichen Locations aber auch Hintergrundwissen zur typischen Bremer Architektur.“ Um bei der jungen Zielgruppe authentisch zu sein, sucht die BTZ deshalb zum Frühsommer Studenten oder junge Bremer ab 18 Jahren, die ihre Stadt und besonders das Ostertor- und Steintorviertel kompetent, sachkundig und pfiffig zeigen möchten, gerne auch in der ein oder anderen Fremdsprache. Und natürlich sind Kenntnisse des Szenestadtteils Voraussetzung. Neue Flugverbindungen und mehr Gäste aus ausländischen Märkten lassen auch den Bedarf an fremdsprachigen Innenstadtrundgängen wachsen. „Wir suchen außerdem verstärkt Menschen, die in ihrer Muttersprache türkisch, norwegisch und dänisch durch die Stadt führen können“, so Kurzmann.

die BTZ-Produktmanagerin. Vorkenntnisse bei Gästeführungen oder im Vortragsbereich bzw. im Umgang mit Gruppen sind hilfreich aber keine Voraussetzung. „Wichtig ist für uns in erster Linie die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und die Liebe zu Bremen“, meint Kurzmann. Je nach Interessenslage können die neuen Guides dann auch unterschiedliche Führungen anbieten. Je mehr Zeit ein Gästeführer zur Verfügung stellt, umso mehr Aufträge können an ihn vermittelt werden. Ob klassischer historischer Rundgang, eine Raumfahrtführung bei EADS Astrium oder eine Vierteltour – das Angebot der BTZ ist vielfältig und bietet für jeden Gast das Passende. Wer Interesse hat, sich freiberuflich als Gästeführer bei der BTZ zu betätigen, schickt seine Bewerbungsunterlagen an die Bremer Touristik-Zentrale, Frau Sarah Kurzmann, Findorffstraße 105, 28215 Bremen, kurzmann@ bremen-tourism.de. Fragen zur Bewerbung werden gern unter der Telefonnummer 04 21 / 30 800 44 « beantwortet.

Die BTZ sucht neue Gästeführer, die Besuchern mehr zeigen können , als die Stadtmusikanten. Foto: BTZ

Breiter, höher, schöner Der neue Weserdeich wurde um bis zu zwei Meter erhöht Bremen (jsl). Senator Günthner: Setzen einer Spundwand am Ufer Bremerhaven ist jetzt für Jahrzehnte der Weser. Mehrere Meter vor dem vor den Folgen des Klimawandels Treibselräumweg, der in Bremerhageschützt ven Promenade genannt wird, wurBreiter, höher, schöner - das ist der de eine lange Reihe von Spundwanneue Weserdeich in der Bremerha- delementen sechs Meter tief in den vener Stadtmitte. Am Wochenende Boden getrieben - nicht mit einem werden Tausende beim "Deichspek- Ramm-, sondern mit einem deutlich takel" über den Kronenweg schlen- leiseren Rüttelverfahren. 300 Tondern und den etwa 800 Meter langen nen Stahl sorgten für die notwendiDeichabschnitt zwischen Zoo am ge Stabilität und verhinderten in der Meer und Geestemündung in Besitz Bauphase ein Abrutschen des neuen nehmen. "Die Anlage ist gut gelun- Deichkörpers. gen", sagte Bremens Wirtschafts- 2012 nahm der Deich vor der Breund Hafensenator Martin Günthner, merhavener City dann Gestalt an. als ihn Mitarbeiter der Hafengesell- Die Anlage wurde durchgehend auf schaft bremenports am Freitag (17. eine Höhe von 8,60 Meter über NorMai 2013) über den neuen Deichab- malnull gebracht. Mit Beginn der schnitt führten. Sturmflutsaison im Herbst bot der "Der Weserdeich ist und bleibt Weserdeich damit optimalen Schutz Bremerhavens gute Stube", sagte vor Hochwasser. Die Bauarbeiter Günthner. "Die Leute werden auch verarbeiteten hier 35.000 Kubikmedie neue Anlage in ihr Herz schlie- ter Kleiboden, 70.000 Kubikmeter ßen. Wesentlich wichtiger ist aber, Sand und 17.500 Tonnen Wasserdass das Bollwerk der Stadt und bausteine. Eine neue Treppe führt ihren Menschen für Jahrzehnte zu- im Bereich Hafenplaza zum Deichverlässigen Hochwasserschutz bie- fuß hinunter. Die Stadt Bremerhaven ten wird." Bremerhaven bereite sich hat am Deich etwa 50 Lampen und gezielt auf die Folgen der Erderwär- mehrere Bänke aufstellen lassen. mung vor - in diesem Fall "auf eine Im Südabschnitt des Weserdeichs steigende Zahl schwerer Sturmflu- wurden große Wellenbremssteine ten, bei denen das Wasser höher auf- in die Steinböschung gesetzt. Auf laufen wird als heute". Der Weltkli- diesen Plattformen können sich die marat geht davon aus, dass sich der Spaziergänger in Zukunft entspannt Meeresspiegel in den kommenden niederlassen und den Blick auf die 100 Jahren um bis zu 58 Zentimeter Weser genießen. "In diesem Be-

Ein Blick auf die neuen Deichanlagen. Senator Günthner bei der Eröffnungsveranstaltung. Foto: Senatspressestelle

erhöhen wird. reich des Deichs musste auf eine Zuständig für den Hochwasser- Rasenböschung verzichtet werden", schutz sind in Bremerhaven die sagte bremenports-Geschäftsführer Fachleute von bremenports. Was Robert Howe. "Der Sand, der vom die Hafengesellschaft plant, wird nahen Weserstrandbad herüber weht, anschließend von den Baufirmen würde die Grasnarbe zerstören und umgesetzt. Die Arbeiter haben den die Deichsicherheit gefährden." Weserdeich um etwa 15 Meter ver- Im Winter 2012/2013 mussten die breitert und um bis zu zwei Meter Arbeiten an den Wegen wochenlang erhöht. Der Bund übernimmt 70 immer wieder eingestellt werden. Prozent der Planungs- und Baukos- Das brachte den Bauzeitenplan erten von etwa 6 Millionen Euro, das heblich durcheinander. Die BehinLand Bremen den Rest. dertenrampe in der Deichmitte kann Anfang 2011 fiel der Startschuss. Zu- erst in einigen Wochen fertiggestellt nächst mussten Hallen in der Nähe werden. Auch der Treppenbereich, des historischen Wasserstandsanzei- der vom Schifffahrtsmuseum zum gers abgerissen werden. Wenig spä- Deichkronenweg führt, muss noch ter begannen die Arbeiter mit dem angepasst werden. «

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10 | Wirtschaftszeitung Juni 2012

Unternehmen im Fokus

Wir haben in der Versuchsküche einfach so gekocht, wie jeder es zu Hause machen würde

Weil weniger mehr ist Chemie im Essen? Nein, danke. Vor zehn Jahren entschloss sich die Bremerhavener Frosta AG als erster Lebensmittel-Hersteller zum kompletten Verzicht auf alle Zusatzstoffe. Seitdem lebt das Unternehmen bis in den Vorstand das selbst gesetzte Reinheitsgebot – und wurde so zum Marktführer für tiefgekühlte Fertiggerichte.

A

m Anfang war es nur eine spontan ausgesprochene Frage: Braucht man für Tiefkühlkost wirklich Konservierungsstoffe? Die Antwort war einfach, erinnert sich Felix Ahlers: "Braucht man nicht, denn allein durch das Tiefkühlen wird die Ware ja schon haltbar gemacht." Bis zum nächsten grundlegenden Gedanken war es für den heutigen Vorstand der Frosta AG nur noch ein kleiner Schritt: "Dann können wir auf die anderen Zusatzstoffe auch verzichten." Das war vor zehn Jahren. Zwischen den beiden großen Mitbewerbern auf dem Tiefkühlmarkt drohte das Bremerhavener Familienunternehmen zerdrückt zu werden; das "Reinheitsgebot" war die Chance, "Frosta" ein eigenes und vor allem deutliches Profil zu geben. "Da haben wir alle erst einmal geschluckt", blickt Produktentwicklerin Dörte Heise zurück: "Das war doch eine Revolution. Denn Zusatzstoffe waren für uns bis dahin völlig selbstverständlich." 25.000 Arbeitsstunden später wussten ihr Team und sie es besser: "Es geht auch ohne. Und zwar besser." Zusatzstoffe sind im Zuge der Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion aufgekommen. Seit knapp 40 Jahren regelt eine Verordnung, was Lebensmittel zugefügt werden darf und was nicht. Die Liste umfasst heute 322 zugelassene Stoffe, weitere müssen zudem gar nicht auf der Packung angegeben werden. Allergiker wissen ein Lied von den Nebenwirkungen zu singen – die Bandbreite reicht vom Niesanfall durch den Haltbarmacher Sulfit bis zu Juckreiz und Kopfschmerzen durch große Mengen von Glutamat im Essen.

Erdbeeraroma aus Buchenholz Das Problem sind aber nicht potenzielle Gesundheitsgefahren, die vom Bundesamt für Risikobewertung verneint werden. "Letztlich geht es schlicht und einfach darum, dass der Verbraucher wirklich das bekommt, was ihm die Werbung suggeriert", sagt Felix Ahlers: "Sauberes, unverfälschtes Essen."

Angeblich frischer Erdbeerjoghurt muss nicht zwingend auch Erdbeeren enthalten: "Das Aroma kann auch aus Buchenholz und die Fruchtstücke aus Cranberries hergestellt sein", beschreibt Ahlers ein eingängiges Beispiel. Wie sehr der Teufel beim Thema Zusatzstoffe im Detail steckt, erfuhren Dörte Heise und ihr Team schon kurze Zeit, nachdem hausintern das Reinheitsgebot ausgerufen war. "Das war richtig Detektivarbeit", erinnert sich die Produktentwicklerin. Es ging ja nicht nur um die großen, kennzeichnungspflichtigen Zusatzstoffe, der Teufel steckte im Detail: "Die Rieselhilfe im Salz gehört genauso dazu." Als dem Entwicklerteam die Tragweite des Vorhabens bewusst wurde, "hat es uns richtig gepackt", sagt Dörte Heise mit bis heute anhaltender Begeisterung. "Wir wollten es einfach wissen." Der Satz gilt nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn: "Wir haben jeden einzelnen Rohstoff unter die Lupe genommen, haben die Lieferanten aufgesucht und gemeinsam die Prozesse auf den Einsatz von Zusatzstoffen überprüft und hinterfragt." Die dabei gewonnenen Erkenntnisse nahmen bisweilen die Form der russischen Babuschkas an. Ähnlich wie bei den Puppen fanden sich auch in den Zutaten immer wieder neue Zusatzstoffe. „Letztlich haben wir uns renommierte, unabhängige Lebensmittelwissenschaftler zur Unterstützung geholt“, erinnert sich Dörte Heise. Das Ergebnis der Detektivarbeit hatte Konsequenzen: Von seinerzeit 100 Produkten wurde in einem ersten Schwung die Hälfte aus dem Programm genommen. "Sonst hätten wir uns verzettelt", sagt Dörte Heise. Weitere Zubereitungen mussten gestrichen werden, "weil wir bestimmte Zutaten nicht ohne Zusatzstoffe bekommen konnten", erläutert Felix Ahlers. So wurden alle Produkte abgesetzt, die selbst in nur kleinsten Mengen Wein enthielten: "Den allermeisten Weinsorten ist für die Haltbarkeit Schwefeldioxid zugesetzt." In einigen Fällen taten sich die Frosta-Entwickler schwer. "Manchmal war es eine richtige Gewissensentscheidung", erinnert sich Felix Ahlers: "Ist Backpulver nun ein Zusatzstoff oder ein

unverzichtbarer Bestandteil von Backwaren?" Im Zweifelsfall entschied sich das Team für den Verzicht – in letzter Sekunde wurde so zum Beispiel eine griechische Gemüsepfanne aus dem Programm genommen. Stein des Anstoßes waren geschwärzte Oliven: "Auch wenn das traditionell so ist, haben wir uns dagegen entschieden", sagt Ahlers.

Es wird gekocht wie zu Hause Im Vergleich zu der Vorbereitung war die konkrete Produktentwicklung fast ein Kinderspiel. "Wir haben in der Versuchsküche einfach so gekocht, wie jeder es zu Hause machen würde", berichtet Dörte Heise: "Daheim nimmt ja auch keiner Glutaminsäure, chemisch modifizierte Stärke, Trockenmilcherzeugnisse oder Hefeextrakt. Also brauchen wir das auch nicht." Um die Rezepturen für die Großproduktion umzusetzen, sei lediglich die Größenordnung der jeweiligen Zutaten umgerechnet worden. Manche der Zutaten produziert Frosta seitdem selbst; Nudeln beispielsweise werden auf einer überdimensionalen Nudelmaschine hergestellt, in einem Arbeitsgang blanchiert und anschließend sofort tiefgefroren: "Wenn man seine Produktion entsprechend an der Frische und Qualität der Zutaten ausrichtet, braucht man keine zusätzlichen 'Unterstützer'", erklärt Dörte Heise. Geschmacksverstärker und Aromen sind bei Frosta ebenfalls überflüssig, schließlich wird mit reinen und unverfälschten Gewürzen gearbeitet. Selbst der Knoblauch wird frisch geschält und zerkleinert. Und in der Gewürzküche steht eine große Pfeffermühle: "Mit frischen Zutaten schmeckt es einfach besser", sagt Felix Ahlers. Er weiß, wovon er spricht: Vor seinem Wirtschaftsstudium und lange bevor er die Unternehmensführung von seinem Vater übernahm, absolvierte er eine Lehre als Koch und arbeitete unter anderem in Paris und Rom in renommierten Restaurants. Aus dieser Zeit rührt seine Überzeugung, dass guter Geschmack keine Frage von Zusatzstoffen ist. An dieser Überzeugung hielt Ahlers auch fest, als sein Unternehmen nach dem ersten Zusatzstoff-

freien Jahr mit tiefroten Zahlen in der Bilanz dastand. "Wir haben Marketingfehler gemacht", räumt er rückblickend ein. Die Familie Ahlers als Mehrheitsaktionär von Frosta war jedoch so von der eigenen Idee überzeugt, dass sie die Verluste auffing und unbeirrt mit neuen Marktstrategien weiter machte. Der Erfolg gab ihnen Recht: Mittlerweile ist Frosta aus Bremerhaven Marktführer für tiefgekühlte Fertiggerichte in Deutschland.

Engagement für Transparenz Für Felix Ahlers ist das allerdings kein Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Frosta ist mittlerweile auch beim Klimaschutz Vorreiter. Doch vor allem liegt dem Unternehmer und seinen Vorstandskollegen der Verbraucherschutz am Herzen. Bei jeder Gelegenheit wirbt Ahlers für vernünftige und umfassende Produktinformationen auf den Packungen. Und weil ihm das gesetzlich Vorgeschriebene bei Weitem nicht reicht, hat er ein eigenes Informationssystem für Frosta-Kunden im Internet eingerichtet. Unter www.zutatentracker.de lässt sich für jedes Gericht mit wenigen Clicks herausfinden, welche Zutat woher kommt: "Wenn Fisch enthalten ist, können Sie sogar feststellen, wann der Fisch von welchem Schiff gefangen worden ist." Und wenn dann immer noch Fragen offen sind, steht der Chef auch im Frosta-Blog im Internet Rede und Antwort. Die dort eintreffenden Beiträge werde nicht nur in Echtzeit und ohne Zensur ins Netz gestellt: Zeitgleich landen sie auch auf den Smartphones der Vorstände und der Produktentwickler. "Ein Reinheitsgebot erfordert auch Transparenz, schließlich haben wir hier nichts zu verstecken", sagt Dörte Heise. Und wenn es mal Kritik gibt, "kann ich das sofort in der Versuchsküche ausprobieren und dem Verbraucher umgehend antworten". « Mehr unter Webinfo ||www.frosta.de

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 11

Interview Foto: Jobcenter

„Wir wollen intensive und hoffentlich kurzfristige Kundenbeziehungen“ auch für Hilfskräfte.

Das Jobcenter Bremen durchläuft mit der Etablierung des Modellprojektes „Joboffensive“ eine der größten Umstrukturierungen der vergangenen Jahre. Wie mehr Vermittlungspersonal zu weniger Ausgaben führen soll, erklärt JobcenterGeschäftsführer Helmut Westkamp im Interview mit der Wirtschaftszeitung für Bremen und Umgebung.

Sie sind faul, dumm, wollen gar nicht arbeiten – wie schwer ist es angesichts solcher Vorurteile gegenüber Arbeitslosen Menschen in Arbeit zu bringen? Sie finden natürlich für jedes Vorurteil irgendwo auch einen „Beleg“. Aber man darf aus diesen Einzelbelegen nicht auf eine ganze Personengruppe schließen. Viele unserer Kunden suchen händeringend nach Arbeit, sind hoch motiviert und hat Arbeitgebern durchaus was zu bieten.

Wie gestaltet sich die ZuWelche Grundidee steckt und Vermittler eingestellt, wir haben sammenarbeit mit Arbeithinter der Joboffensive? zudem die Strukturen und Teams im gebern? 80 Prozent aller Arbeitslosen in Bre- Haus neu organisiert. Wir haben nun Es gibt zwei Anknüpfungspunkte. men werden von uns, dem Jobcenter, einen Betreuungsschlüssel von 1 zu Einmal hoffe ich, dass die Unterbetreut, nicht von der Agentur für 100 erreicht. Damit ist es möglich, nehmen dieser Region schon gute Arbeit. Damit stehen wir natürlich dass wir all unsere Kunden in den so Erfahrungen mit dem gemeinsamen im Fokus der Nachfrageseite, was genannten arbeitsmarktnahen Profil- Arbeitgeberservice der Agentur für vielen Unternehmen so bisher viel- lagen mindestens einmal im Monat Arbeit und des Jobcenters gesamleicht gar nicht bewusst ist. Und wir sehen. Die Betreuung wird dadurch melt haben. Der Arbeitgeberservice haben hier quantitativ Zugriff auf viel intensiver. Gleichzeitig steigt ist das gemeinsame Gesicht in Richein enormes Potenzial an Arbeits- unsere Fähigkeit, Potenziale zu ana- tung der Unternehmen. Hier finden kräften. Unsere Aufgabe ist es, die lysieren und für die Unternehmen Unternehmen persönliche Betreuer Arbeitssuchenden mit den Unter- nutzbar zu machen. und Ansprechpartner für verschienehmen in Kontakt zu bringen, die den Themen. Gemeinsam mit den Arbeitsplätze zu besetzen haben. Über welches Potenzial an Betrieben können wir eine Reihe Dabei kommt es vor allem darauf an, Arbeitskräften sprechen von Aktionen durchführen, um offedass diese Vermittlung passgenau wir hier? ne Stellen zu besetzen. Das geht los geschieht und zwar für beide Seiten. Wir haben ein Potenzial von 30.000, bei einer ganz einfachen StellensuBisher hatten wir einen Betreuungs- die hier in Bremen leben und Arbeit che mittels Profilanalysen. Denkbar schlüssen von 1 zu 300. Das heißt, suchen. Sicherlich sind das nicht ist aber auch, Bewerbertage oder ein Vermittler kümmerte sich um bis alles Fachkräfte, nicht alle haben kleine Stellenbörsen für ein oder zu 300 Kunden, manchmal waren einen beruflichen Abschluss. Un- mehrere Unternehmen einer Branes sogar noch mehr. Eine intensive ternehmer und Gesellschaft sollten che zu initiieren. Auseinandersetzung mit den Fähig- sich bewusst machen, dass motivierkeiten des Einzelnen war da nicht te Arbeitssuchende eine Perspektive Gibt es auch die Möglichmöglich. Im Rahmen des Modell- verdienen. Wir unterstützen Betrie- keit Fördermittel bei Ihnen projekts „Joboffensive“ haben wir be daher aktiv dabei, solche Pers- zu beantragen? nun 41 zusätzliche Vermittlerinnen pektiven zu schaffen, für Fach- aber Ja. Bei der Vermittlung von Arbeits-

suchenden können Fälle auftreten, bei denen ein Kandidat nicht zu 100 Prozent auf das Profil passt, aber dennoch grundsätzlich für die Stelle in Frage kommt. Hier können wir zum Beispiel mit dem so genannten Eingliederungszuschuss das Risiko des Unternehmens mindern, indem wir einen Teil der Personalkosten für einen bestimmten Zeitraum übernehmen. So trägt die Firma während der Einarbeitungszeit nicht die vollen Lohnkosten. Auch das arbeitsrechtliche Risiko können wir abschwächen, indem wir Praktika oder Probearbeitsverhältnisse nutzen. Darüber hinaus können wir auch bestimmte Weiterbildungen fördern. Fehlt zum Beispiel ein Gabelstaplerschein oder ähnliches, können wir, das Jobcenter, noch einmal in eine kurzfristige Qualifizierung investieren, damit der Bewerber das Profil noch besser erfüllt. 41 neue Mitarbeiter, großangelegte Umstrukturierungen – lohnt sich das alles? Ich bin davon überzeugt, dass sich unsere Anstrengungen auszahlen werden. Bund und die Stadt Bremen zahlen jährlich 370 Millionen Euro für passive Leistungen, für das Arbeitslosengeld und für Mieten und Heizkosten. Letztlich zahlen wir alle das aus den Steuern. Diese Ausgaben können wir nur dann senken, wenn wir mehr Menschen als bisher in Arbeit bringen. Genau das ist das Ziel der Joboffensive. Durch intensivere Betreuung und engen Kontakt zu den Unternehmen der Region wollen wir die Menschen wieder in die Lage versetzen, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. «

Der gröSSte Teil unserer Kunden sucht Händeringend nach Arbeit, ist hoch motiviert und hat Arbeitgebern viel zu bieten.

„Jobcenter“ Das Jobcenter Bremen ist eine gemeinsame Einrichtung der Stadtgemeinde Bremen und der Agentur für Arbeit Bremen und betreut seit seiner Gründung 2005 Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger. In der Stadt Bremen wohnen knapp 560.000 Menschen. Mit Stand April 2013 beziehen rund 73.500 von ihnen Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II und werden damit vom Jobcenter Bremen betreut. Rund 23.700 von ihnen sind arbeitslos. Bei den anderen handelt es sich um Menschen, die z.B. Weiterbildungsmaßnahmen besuchen, in einem Arbeitsverhältnis stehen und ergänzend zum Lohn Leistungen beziehen, die Angehörige betreuen oder dem Arbeitsmarkt aus anderen Gründen nicht zur Verfügung stehen. Damit werden im Jobcenter 4/5 aller Arbeitslosen in Bremen betreut.

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12 | Wirtschaftszeitung Juni 2012

Messe

Feiern und tagen auf der Weser Hal Över bietet exklusive Charterfahrten für Unternehmen Jeder Bremer kennt sie: Die kleine es bietet die Möglichkeit, Kunden, inclusive-Angebote in verschiede- Unternehmensfarben dekorieren kann die Location nicht komplett Weser verbringen wollen, müssen Fähre zum Café Sand, das Schiff, Geschäftspartnern oder Mitarbei- nen Ausführungen, zum Beispiel oder Banner, Flaggen und Trans- für Veranstaltungen gebucht wer- dazu übrigens nicht immer gleich das an Bundesligaspieltagen Fuß- tern einen besonderen Event zu vier Stunden Schifffahrt, Büfett parente platzieren wollen, können den. Allerdings bietet der Club- ein ganzes Schiff mieten. Hal Över ballfans bis zum Weserstadion präsentieren.“ Welche Art von Ver- und Getränke. Je nach Tages- und dies selbstverständlich tun. Auch raum ganzjährig Platz für Emp- bietet ein breites Spektrum spanbringt oder die Linienschiffe, die anstaltung auf einem der Schiffe Jahreszeit kann das Büfett dabei in Sachen Catering ist das Schiff- fänge und Tagungen mit bis zu 50 nender Linienfahrten an. Dabei in regelmäßigen Abständen am stattfinden soll, ist dabei ganz den ganz unterschiedlich ausfallen. Im fahrtsunternehmen sehr flexibel. Personen. Wer es etwas rustikaler werden auch Ziele außerhalb BreMartinianleger abfahren und mit Unternehmen überlassen. Harro Angebot sind unter anderem das „Wir können die Pauschalangebote mag, kann in der Schirmbar auf mens angefahren, unter anderem Touristen oder Flussfahrtfans die Koebnick und sein Team richten Frühstücksbüfett, Bremer Büfett, an die Bedürfnisse und Vorstellun- dem Gelände des Cafés feiern. Die Worpswede, Oldenburg oder BreWeser auf und abfahren. All diese Firmenfeiern, Tagungen, Kongres- Büfett Mediterran oder Candle- gen der Kunden anpassen. Sollte kleine Bar ist ein beliebter Treff- merhaven. Interessant ist auch die einmal etwas ausgefallenes ge- punkt, zum Beispiel für Grillpartys Kombination „Bike & Ship“, bei Schiffe sind Teil der Flotte der Hal se oder Geschäftsessen aus – ganz Light-Büfett. der Teilstrecken mit Fahrrädern wünscht werden, etwa ein japani- mit 30 bis 50 Gästen. över Betriebsgesellschaft. Das Un- nach den Wünschen der Kunden. oder an Bord der Schiffe zurückgeternehmen bietet jedoch nicht nur Abhängig von der Schiffsgröße Unternehmen, die eine individu- sches Menü oder koscheres Essen, ein breites Spektrum im Bereich können dabei zwischen 20 und 300 ellere Veranstaltung bevorzugen, haben wir sehr gute Partner bei der Alle Veranstaltungen auf den legt werden können. sind bei Hal Över ebenfalls an der Hand, die das für uns und unsere Schiffen der Hal Över Flotte oder der Linienfahrten an. Die gesamte Personen empfangen werden. « Flotte von Hal över steht auch zur „Unser Firmenservice ist außeror- richtigen Adresse. Denn Veran- Gäste realisieren können. Selbst- im Café Sand können übrigens dentlich vielseitig. Es gibt kaum staltungen an Bord können nach verständlich können Unternehmen auch mit einem Rahmenprogramm Charter bereit. etwas, dass wir nicht organisieren dem Baukastenprinzip geplant auch ein komplett eigens Catering ausgestaltet werden. Hierfür arbeitet das Unternehmen mit Künstlern, und gebucht werden. Entweder mit an Bord bringen.“ „All unsere Schiffe können für können“, so Harro Koebnick. Chantychören, Akkordeonspielern besondere Veranstaltungen an- Die Schiffe können stundenweise man nimmt das Rundum-Sorglosgemietet werden“, erklärt Harro gechartert werden. Alternativ kann Paket in Anspruch oder nur einige Zum Unternehmen Hal Över ge- und DJs zusammen. Koebnick, Verkaufsleiter bei Hal man sich auch für eines der Pau- Bestandteile aus dem umfangrei- hört übrigens auch das beliebte Över. „Gerade für Unternehmen ist schalangebote entscheiden. Die chen Leistungsangebot. Firmen, Café Sand. Während der Hochsai- Chefs, die mit ihren Mitarbeitern dieses Angebot interessant. Denn Pauschalen umfassen dabei all- die ihre Tagung oder ihre Feier in son zwischen Mai und September mal einen schönen Tag rund um die

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 13

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Finger Food Wrapspieße mit gegrilltem Gemüse und Hähnchen Mexikanische Hack-Reis Bällchen mit Salsa Sauce Marinierter Hähnchenspieß mit Früchten Crêpesschnecke gefüllt mit Frischkäse und gebeiztem Lachs Kleine Sushi Auswahl Belegte Panini Ecken MIT Tomate Mozzarella auf frischem Rucola mit Balsamicoglace Italienischem Landschinken und Parmesan Belegte Ciabatta Scheiben mit Mariniertem Thunfischsalat und Kapernapfel Dessert Obstspieß mit Kuvertürefäden Panna cotta mit Himbeeren im Glas serviert

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Suppe Vegesacker Krabbensuppe Warme Speisen Limandaröllchen gefüllt mit Lachsmousse mit Krebssauce, Brokkoli und Wildreis Rinderfiletspieße mit Jus, Bohnenwickel und Kartoffelgratin Kalte Speisen Tranche von der Schweinelende festlich garniert Hähnchenbrustspieße mit Früchten Gefüllte Eier mit Forellenkaviar Hummerplatte Ganzer pochierter Lachs Lollis vom Räucherfisch mit Honig-Senf-Dillsauce Salate Mozzarellasalat mit Mango und Orangen-Vinaigrette Rucolasalat mit Pinienkernen, Cherrytomate, Melone und Parmesan Käse Mediterraner Frischkäse Internationale Käseauswahl mit Trauben und Feigensenf Brot Verschiedene Brotsorten und Partybrötchen Butter Dessert Dunkle und helle Mousse au Chocolat Kleine Pfannkuchen mit Beerengrütze und Petit Fours

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Der zünftige Vormittag an Bord! Das ganz besondere Frühstück! Dauer: 2,5 Std. • Nur morgens und vormittags Warme Speisen Burgunderbraten mit Bratenjus, Bohnen und Röstkartoffeln Rührei mit Frühstückspeck und kleine Rostbratwürstchen Kalte Platten Fischplatten von: Hausgebeizten Fjordlachs mit Honig-Senf-Dillsauce Matjesfilet mit Zwiebelringen Variation von Makrelenhappen Aufschnittplatten von: Geräucherter Putenbrust, Bauernmettwurst, geräuchertem Katenschinken Salami und frischer Zwiebelmettwurst Käseaufschnitt von: Verschiedene Käsesorten mit Trauben Salate Krabbensalat Brot und Butter Schwarzbrot, Baguette, Brötchen, Butter Getränke Kaffee, Tee, Orangensaft Haake-Beck vom Fass Beck’s alkoholfrei

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Umland

Messeförderung 2013 und 2014 Land bzw. Bund fördern 2013 und 2014 Messepräsentationen von Unternehmen auf ausgesuchten Auslands- und Inlandsmessen Diepholz (jsl). Messepräsentationen von heimischen kleinen und mittleren Unternehmen können mit Festbeträgen (Einzelstände) bzw. mit bis zu 50 % der förderfähigen Kosten (Gemeinschaftsstände) bezuschusst werden. Im Inland ist demzufolge nur die Förderung von Gemeinschaftsständen möglich, bei Auslandsmessen kann auch die Präsentation von Einzelständen finanziell unterstützt werden. Entsprechend der Richtlinie des Landes Niedersachsen beträgt der Zuschuss bei Auslandsmessen demzufolge: 2.000 Euro (Festbetrag) für Einzelstände bei innereuropäischen Messen, 4.000 Euro (Festbetrag) für Einzelstände bei außereuropäischen Messen, 5.000 Euro (Höchstbetrag) für Gemeinschaftsstände bei innereuropäischen ( EU 27) Messen und 8.000 Euro (Höchstbetrag) für Gemeinschaftsstände bei außereuropäischen Messen. Ansprechpartner hierfür ist die Investitions- und Förderbank GmbH (NBank), Günther-Wagner-Alle 12-14, 30177 Hannover, Telefon: 0511/30031-333. Eine Produktinformation und das Antragsformular kann auch von den Internetseiten der NBank unter www.nbank. de heruntergeladen werden. Für

die Förderung von Gemeinschaftsständen im Ausland gibt es eine Messeliste für das Jahr 2013. Die Förderung erfolgt nur im Rahmen der haushaltsrechtlichen Bestimmungen und der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel. Förderfähig sind nur Veranstaltungen, die im AUMA-Katalog verzeichnet sind: Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht. Die Anträge werden in der Reihenfolge des Eingangsdatums bearbeitet. Eine Antragstellung für Veranstaltungen der Folgejahre ist im Voraus ab 01. Juli des Vorjahres möglich. Alternativ ist auch eine Förderung vom Bund möglich. Das entsprechende Auslandsmesseprogramm und zusätzliche Informationen über einzelne Veranstaltungen sind beim AUMA - Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft -Littenstraße 9, 10179 Berlin, E-Mail: info@auma.de kostenlos erhältlich. Das Auslandsmesseprogramm ist auch im Internet als PDF-Datei abrufbar: Messeprogramm 2013. Neben den Terminen und Branchen nennt das Auslandsmesseprogramm die bereits beauftragten Durchführungsgesellschaften, an die Sie sich direkt wenden können. Die Messen sind nach Regionen, Branchen sowie chronologisch gelistet. Eine entsprechende Recherche kann

Damit sich auch KMU auf großen Messen professionell präsentieren können, gibt es Fördergelder speziell für Messeauftritte. Foto: LK Diepholz

Energy Efficiency Award 2013 – Vorreiter für Energieeffizienz gesucht Diepholz (jsl). Unternehmen aus Industrie und produzierendem Gewerbe können sich bis zum 30. Juni 2013 für den internationalen Energy Efficiency Award 2013 bewerben. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die vorbildliche Maßnahmen zur Energieverbrauchssenkung im eigenen Betrieb umgesetzt haben. Hierbei werden besonders Bewerbungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen begrüßt. „Das Thema der Energieeffizienz ist aufgrund der Energiewende

hochaktuell und wird uns auch noch die nächsten Jahre beschäftigen. Darum würde ich mich sehr darüber freuen, wenn Unternehmen aus unserem Landkreis an diesem Wettbewerb teilnehmen würden", erklärte Landrat Cord Bockhop. Den mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Preis vergibt die Deutsche Energie-Agentur (dena) im Rahmen ihrer Kampagne „Initiative Energie Effizienz". Die Preisträger werden am 25. November in Berlin ausgezeichnet. Die Schirmherrschaft des Wettbewerbs hat

Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler übernommen. Interessierte Unternehmen erhalten weitere Informationen zum Wettbewerb bei Sven Mörker von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Diepholz unter Tel. 05441/976-1454 oder per E-Mail sven.moerker@diepholz.de sowie im Internet unter Webinfo ||www.dena.de.

Patente anmelden – wie geht das? IHKs laden zum gemeinsamen Sprechtag in Wittmund ein Oldenburg/Wittmund (jsl). Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg und die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer laden zu einer kostenlosen Patentberatung am Donnerstag, 6. Juni, nach Wittmund ein. Freie Erfinder und Unternehmen können sich in vertraulichen Einzelgesprächen mit Patentanwälten und den Innovationsberatern beider IHKs über den Nutzen und die Anwendung von gewerblichen Schutzrechten informieren. „Wer viel Zeit, Energie und Geld in seine Entwicklung gesteckt hat, möchte nicht, dass andere diese Idee einfach nutzen“, sagt die Innovationsberaterin der Oldenburgischen IHK, Dr. Karin Brodisch.

Schutzrechte gebe es viele, auch die Antragsverfahren sowie die Kosten einer Anmeldung und Aufrechthaltung seien unterschiedlich. Der Sprechtag biete Erfindern eine gute Gelegenheit, gemeinsam mit den Patentanwälten und Innovationsberatern das richtige Schutzrecht für die eigene Erfindung zu « finden. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. Termine können bei der IHK für Ostfriesland und Papenburg unter Telefon 04921 8901-28 vereinbart werden.

auch über die AUMA-Messe-Datenbank erfolgen. Die Inlandsmesseförderung des Landes unterstützt die Beteiligung von Unternehmen an Messegemeinschaftsständen. Hierbei ist eine Förderung bis zur Höhe von 80 % der Kosten, höchstens jedoch 7.500 Euro möglich. Die zur Förderung vorgesehenen Messen werden in jedem Jahr neu festgelegt. Interessenten wenden sich an den jeweiligen Organisator, der auch Auskunft über die im Einzelnen geltenden Bedingungen gibt. Informationen über die Landesförderung von Gemeinschaftsständen im Inland und eine entsprechende Messeliste für das Jahr 2013 finden Sie auf den Internetseiten der NBank. Der Bund bietet für die Beteiligung junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland ein Förderprogramm an. Diese Messeförderprogramm wird über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Eschborn abgewickelt. Mit diesem Programm soll der Innovationsstandort Deutschland gestärkt werden. Die internationalen Leitmessen in Deutschland bieten eine hervorragende Plattform für die Vermarktung neuer Produkte. Gerade junge (im Sinne der Förderrichtlinie: jünger als 10 Jahre) innovative Unternehmen sollen die ausgezeichneten Chancen für die Ausweitung ihres Exportgeschäfts noch besser nutzen, die ihnen diese Messen bieten. Unterstützt wird hierbei die Präsentation auf Gemeinschaftsständen. Die Förderrichtlinie, eine Liste der förderfä-

higen Messen für 2013 und 2014 und einen Antragsvordruck finden Sie auf der BAFA-Website. Die Land- und Ernährungswirtschaft erhält für Messebeteiligungen im Inland Unterstützung durch Ausstellergemeinschaften der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V., Hannover. Informationen zu den einzelnen Messebeteiligungen erhalten Sie auf den Internetseiten der Marketinggesellschaft. Für Messen im Ausland bietet das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Unterstützung durch Firmengemeinschaftsstände. Informationen über die Unterstützung des Bundes sind auf den Internetseiten der niedersächsischen Marketinggesellschaft zu finden. Weitere Informationen zu den Auslands- und Inlandsmessen sind auch auf den Internetseiten der Landesgesellschaft Niedersachsen Global GmbH (NGlobal) sowie der Industrie- und Handelskammer Hannover zu finden. Für weitere Informationen und Fragen stehen auch Herr Schmidt (Telefon 05441/976-1453) und Herr Striek (Telefon 05441/976-1455) von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Diepholz gerne zur « Verfügung.

IFE Eriksen AG errichtet Windkraftanlagen in Nordbrandenburg Oldenburg (jsl). Die IFE Eriksen AG hat grünes Licht für den Bau von Windkraftanlagen in den Landkreisen Uckermark und Barnim erhalten. Zwei Windkraftanlagen des Typs Enercon E-101 mit einer Gesamtleistung von 6 MW werden zurzeit in der uckermärkischen Kreisstadt Prenzlau errichtet. Mit einer Gesamthöhe von knapp unter 200 Metern werden diese Windkraftanlagen zu den höchsten in Deutschland gehören. Beide Windkraftanlagen werden noch in 2013 fertig gestellt sein und den umweltfreundlichen Strom in das Netz der Stadtwerke Prenzlau einspeisen. Mit der Errichtung von zwei weiteren Windkraftanlagen des Auricher Herstellers Enercon mit einer Gesamtleistung von 5,3 MW in der Barnimer Gemeinde Wandlitz beginnt die IFE Eriksen AG noch im

Sommer 2013.

mit einer Gesamtleistung von 166 MW in Deutschland.

"Nachdem wir bisher insgesamt 120 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 155 MW in Deutschland errichtet haben, ist nun hier der Startschuss für den Bau von Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von weiteren 11,3 MW gefallen", erläutert Heiner Willers, Mitglied des Vorstandes der IFE Eriksen AG. "Diese modernen Windkraftanlagen stehen symbolisch für unser Ziel, den Ausbau der Onshore-Windkraft unter Berücksichtigung neuester Technologien voranzutreiben." Mit der Errichtung dieser neuen Windkraftanlagen zeichnet die IFE Eriksen AG verantwortlich für den Bau und den Betrieb von nunmehr insgesamt 124 Windkraftanlagen

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Die IFE Eriksen AG mit Sitz in Oldenburg und Niederlassungen in Rostock und Prenzlau ist Spezialist im Bereich der Erneuerbaren Energien. Das Unternehmen plant, errichtet und betreibt Windparks und Solarparks im Nordosten und Nordwesten Deutschlands. Gegründet wurde die IFE Eriksen AG 1979 und zählt zu den Pionieren im Bereich der Erneuerbaren Energien. Inzwischen zeichnet die IFE Eriksen AG verantwortlich für die Errichtung von Windparks mit einer Gesamtleistung von über 166 MW installierter Leistung sowie für Solarparks mit einer Leistung von rund 35 MW. «

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 15

Norden

Demografiebericht 2013: Aktuelle Bremerhaven-Bilanz und zukünftige Entwicklungspotenziale Bremerhaven hat nach Strukturkrisen und Einwohnerschwund die Trendwende geschafft. Zu diesem Ergebnis kommt der Demografiebericht 2013, den Oberbürgermeister Melf Grantz und Vertreter des Bremer Büros FORUM im Mai vorgestellt haben. Bremerhaven (jsl). Demnach ist die Seestadt durch ihre intensiven Aktivitäten im Bereich Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft gut für die Zukunft aufgestellt und wird ihre Position als Oberzentrum der Region weiter ausbauen können. „Die Aussagen des Demografieberichtes 2013 zeigen deutlich, dass wir die Weichen für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt richtig gestellt haben und weiter richtig stellen werden“, sagte dazu OB Grantz. „Durch ein gutes Augenmaß für die nötige Stadtentwicklung werden wir für alle Altersgruppen in Bremerhaven ein attraktives Lebensumfeld haben. Dazu gehört die aktuelle Schaffung neuen Wohnraums durch neue Baugebiete, Eigentums- und Mietwohnungen ebenso wie der beständige

Ausbau der Kinderbetreuung und des Schulwesens. Durch den Bau des Offshore-Terminals in der Weser und den weiteren Ausbau der Windenergieindustrie werden zusätzliche Arbeitsplätze entstehen und weitere Neubürgerinnen und Neubürger nach Bremerhaven ziehen.“ Gleichzeitig würden durch die entwickelten Demografie-Leitlinien gezielt die Bedarfe einzelner Altersgruppen berücksichtigt und weiter verbessert. „Durch berufliche Perspektiven und eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Schulen, Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen wird es uns gelingen, mehr junge Menschen in Bremerhaven zu halten. Durch die gute öffentliche Infrastruktur sowie den Ausbau der Versorgungsan-

gebote in den Stadtteilen, werden wir auch ältere Einwohner dazu gewinnen können. Insgesamt wird unsere Stadt als Oberzentrum noch mehr mit ihren Standortvorteilen wie niedrigen Lebenshaltungskosten, zukunftsorientierten Arbeitsplätzen, einem breiten Kultur- und Freizeitangebot und einer guten Lebensqualität punkten können“, betonte Grantz. Ebenso dazu beigetragen hat der Ausbau des Wissenschaftsstandortes mit der Hochschule Bremerhaven und etablierten Forschungseinrichtungen wie dem Alfred-Wegener-Institut für Meeres und Polarforschung (Awi) sowie dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES). Zudem sind bestehende Wirtschaftszweige wie die Lebensmittelindustrie gepflegt und weiter ausgebaut worden. Insgesamt wurden in Bremerhaven nach Auswertung durch FORUM in den Jahren zwischen 2005 und 2012 rund 7000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. „Das sind hervorragende Nachrichten für unsere Stadt. Die Anstrengungen der vergangenen Jahre haben sich gelohnt und sowohl die privaten als auch die öffentlichen Investitionen tragen spürbar ihre

Früchte“, sagte dazu Oberbürgermeister Melf Grantz. „Bremerhaven hat sich von einem der Sorgenkinder an der Nordseeküste zum viel beachteten Beispiel für den erfolgreichen Strukturwandel entwickelt. Dies wird nicht nur bundesweit, sondern auch international wahrgenommen, wie die vielen Besuche von ausländischen Wirtschaftsdelegationen zeigen.“ „Der Demografiebericht 2013 zeigt, dass Bremerhaven sich zu einem attraktiven Standort mit guter Wohnqualität und zukunftsorien-

tiertem Arbeitsplatzangebot entwickelt hat“, fasste OB OB Grantz zusammen. „Mit der vorhandenen Struktur und ganz besonders durch die aktuellen sowie geplanten Entwicklungen, ist Bremerhaven auf dem Weg dahin, zum Anziehungspunkt für verschiedenste Altersschichten zu werden. Die Folgen des demografischen Wandels, der alle Städte in Deutschland betrifft, können dadurch schon im Vorfeld gelenkt und positiv verändert werden.“ Gleichzeitig müsse weiter daran

gearbeitet werden, Bremerhaven zu einer noch attraktiveren Großstadt zu machen, die für jede Altersgruppe entsprechende Anreize und Angebote biete. „Wir müssen im Wettbewerb mit anderen Standorten weiter kreativ und innovativ sein. Dadurch wird es uns gelingen, sowohl junge als auch ältere Menschen nach Bremerhaven zu holen und unsere Stadtgemeinschaft interessant, lebendig und vielfältig auf dem Weg in eine gute gemeinsame Zukunft zu gestalten“, so Grantz abschließend. «

3Y siedelt sich auf fünf Stiftungspreis der Bremerhavener Wirtschaft Hektar Fläche im GVZ Auszeichnung für das Junge Theater im Pferdestall (JUP) an Wilhelmshaven (jsl). Mit der 3Y Logistic und Projektbetreuung GmbH aus Frankfurt am Main hat ein weiteres Unternehmen im GVZ JadeWeserPort Wilhelmshaven einen Ansiedlungsvertrag unterschrieben. 3Y beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Aufbau, Demontage und dem Verkauf von Großindustrieanlagen, wie zum Beispiel komplette Kraftwerksanlagen und Papierstraßen, und bietet nationale und internationale Transportleistungen von Projektladung an. Darüber hinaus vermittelt das Unternehmen spezialisierte Fachkräfte für besondere Aufgaben im Bereich Engineering, wie etwa die Prüfung von Großkomponenten. Der jährliche Umschlag beträgt zwischen 5.000 und 10.000 Tonnen, welche per Bahn in Containern und per Schwerlast-Lkw angeliefert werden. Auf fünf Hektar Fläche wird im ersten Bauabschnitt eine Halle mit Bürotrakt von circa 2.500 qm gebaut. Die Halle hat eine Länge von circa 62 Meter, eine Breite von circa 40 Meter und eine Gesamthöhe inklusive Kranbahn von 30 Meter. Die Kranbahn verfügt über eine Gesamtlänge von 80 Meter und kann Lasten bis 250 Tonnen Gewicht heben. Das Unternehmen bietet am neuen Standort zukünftig Lagerkapazitäten von über 44.000 Quadratmeter schwerlastfähiger Freiflächen und Hallenkapazitäten von 2.500 Quadratmeter an. Im Herbst 2014 will 3Y nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes den Betrieb am neuen Standort

Wilhelmshaven aufnehmen. Mit dem Wilhelmshavener Unternehmen Jade-Weser-Lift GmbH, welches Mobilkrankapazitäten anbietet, ist eine Zusammenarbeit angestrebt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf circa 15 bis 20 Millionen Euro. Zum Abschluss des Ansiedlungsvertrages äußert sich der Geschäftsführer der JadeWeserPort Logistics Zone GmbH & Co. KG, Axel Kluth: „Wir freuen uns, dass die Geschäftsführung von 3Y die Potenziale, die der Standort Wilhelmshaven bietet erkannt und sich für eine Ansiedlung entschieden hat. Die Umschlagsflächen für Projektladung im JadeWeserPort sind eine ideale Basis für das Kerngeschäft des Unternehmens." Überzeugt vom Standort Wilhelmshaven zeigt sich auch Thomas Eiben, Prokurist von 3Y: „In den kommenden Jahren gehen Containerriesen mit bis zu 18.000 TEU aus asiatischen Werften auf große Fahrt. Diese Schiffe mit ihrem Tiefgang von bis zu 18 Metern in voll beladenem Zustand können nur wenige Häfen in Europa anlaufen – Hamburg etwa gehört nicht dazu. Der JadeWeserPort ist heute schon bereit, diese Riesenschiffe aufzunehmen. Wir sind dabei, seien Sie es auch. «

Bremerhaven (jsl). Der Stiftungspreis der Bremerhavener Wirtschaft geht 2013 an das Junge Theater im Pferdestall (JUP). Dotiert ist er mit 5.000 Euro. Die Stiftung der Bremerhavener Wirtschaft wurde im Jahre 2000 aus Anlass des 125-jährigen Bestehens der IHK Bremerhaven gegründet. Seitdem verleiht sie alle zwei Jahre den Stiftungspreis. Laut IHK werden herausragende Projekte und Initiativen aus Bildung, Wissenschaft, Kunst und Kultur ausgezeichnet. Sie sollen den Standort Bremerhaven stärken und eine überregionale Ausstrahlungskraft haben. Die Prüfungskriterien sehen ferner vor, dass der Preisträger einen objektiv nachweisbaren Erfolg belegen und über die jeweiligen Fachkreise hinaus anerkannt sein muss. In seiner Laudatio betonte IHKPräsident Ingo Kramer, dass das Junge Theater in der kurzen Zeit seines Bestehens zu einer „gefragten Institution des kulturellen Lebens der Seestadt“ geworden sei. Es habe „Leuchtturm-Charakter“ und sei über Bremerhaven hinaus respektiert. „Das JUP vermittelt Werte und Normen ohne Besserwisserei und erhobenen Zeigefinger“, so Kramer. Und: „Dieses Theater erkennt die Zeichen der Zeit.“ Besonders stellte Ingo Kramer heraus, dass das JUP auch Kindern und Jugendlichen aus so genannten bildungsfernen Schichten die Chance gebe, sich kreativ-künstlerisch auszuprobieren und mit ihren Erlebnissen und Erfahrungen in die

Theater-Arbeit einzubringen. Nach Einschätzung der Jury trafen die Kriterien für den Stiftungspreis der Bremerhavener Wirtschaft auf den diesjährigen Preisträger uneingeschränkt zu. Das JUP wurde im Oktober 2011 zum 100-jährigen Jubiläum des Stadttheaters ins Leben gerufen. Das Projekt ist zunächst auf die Dauer von drei Jahren angelegt, soll aber möglichst verlängert werden. Veranstaltungsstätte ist der „Pferdestall“ in der Gartenstraße 5 – 7. Unter dem JUP-Dach sind unter anderem mehrere „RadarClubs“ aktiv: Hier produzieren Kinder und Jugendliche unter

professioneller Anleitung innerhalb eines Jahres eigene Stücke und Stückbearbeitungen. Zum Ende der Spielzeit gelangen sie im Pferdestall und im Kleinen Haus des Stadttheaters auf die Bühne. Das Theaterangebot beschränkt sich nicht auf Sprechstücke, sondern enthält auch Bezüge zum Tanz und zur Musik. Mitmachen kann und darf jeder, ob theater-erfahren oder nicht. Die Kinder und Jugendliche haben unterschiedliche Hintergründe und Herkünfte; etliche von ihnen stammen aus schwierigeren sozialen Verhältnissen. Ein beeindruckendes Beispiel

für die intensive Kooperation mit Kindertagesstätten und Schulen sind nach Einschätzung von IHK-Präsident Ingo Kramer und des Kuratoriums die Klassenzimmerstücke: In ihnen führen die Schauspieler eine Stunde lang ein Theaterstück auf und besprechen dieses anschließend mit Schülern und Lehrern. Darüber hinaus kooperiert das JUP mit anderen Bremerhavener Institutionen, die mit Bildung und Kultur zu tun haben. Darunter sind etwa die Hochschule, das Klimahaus und die Stadtbibliothek. «

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B2B OnlineMonitor 2013 Die Ergebnisse Zum vierten Mal erstellt Die Firma GmbH, Spezialist für digitale B2B-Kommunikation, gemeinsam mit dem Markforschungsunternehmen Consultic den B2B Online-Monitor, für den jährlich B2B-Entscheider zu Strategien, Ressourcen, Maßnahmen und Zielen der Online-Kommunikation befragt werden. 53 Prozent der diesjährigen Teilnehmer stammen aus deutschen Unternehmen mit über 50 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Zentrale Ergebnisse: viel Kommunikation, wenig Plan Online-Kommunikation hat in B2BUnternehmen eine Leitfunktion übernommen: Budgets und Einsatzbereiche steigen kontinuierlich mit Social Media als zentralem Baustein. Die Unternehmen erkennen zunehmend die Nutzungsmöglichkeiten der klassischen Online-Kanäle, ob Suchmaschinen-Marketing, Internet-Präsenz oder Newsletter. Die Kehrseite: Strategien und Umsetzung erweisen sich nach wie vor als unausgereift. Die Schritt-für-Schritt-Einführung von Online-Instrumenten scheint Insellösungen zu fördern und ein langfristig wirksames Zusammenspiel von Maßnahmen zu verhindern. Kundeninformationen werden nur zum Bruchteil genutzt oder ziellos ausgewertet, nicht zuletzt aufgrund fehlender qualitativer Erhebungsmethoden. Überdies bleibt fraglich, ob OnlineBudgets tatsächlich analog der technischen Transformation anwachsen und somit die Kundenbeziehung auf digitalem Weg ausreichend gefördert werden kann.

Überraschende Studiendetails: je jünger, je weiser? Der B2B Online-Monitor 2013 fördert zudem an vielen Stellen überraschende bis heterogene Detailergebnisse zutage, die teils gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen zuwider laufen. Zum Beispiel: Die kleinsten B2B-Unternehmen weisen aktuell die größten Online-Budgets vor. Oder: Nur Befragte bis 29 Jahre sehen in der Nutzung sozialer Netzwerke größere Chancen zur Kundenbindung. Sie und die über 50-jährigen räumen zusätzlich Blogs und Live-Chats gute Erfolgsaussichten ein, während mittlere Altersgruppen zwischen 30 und 49 Jahren sich dort bedeckt halten. Letztere sprechen sich hingegen positiv für den Erfolg von Videoplattformen aus, die wiederum alle anderen Altersgruppen für irrelevant halten. Diese Heterogenität macht Unsicherheiten im Umgang mit Social Media offensichtlich. Vor allem die Antworten zum Megathema "mobile Kommunikation" überraschen: Lediglich die Hälfte aller Befragten stuft mobile Kanäle als erfolgsversprechend für eine Stärkung der Kundenbeziehung ein. Mobile Maßnahmen sind in den Unternehmen nur am Rande vorgesehen – trotz zahlreicher, wertschöpfender Einsatzszenarien gerade für den B2BBereich. Auch hier beweisen Teilnehmer bis 29 Jahre die größte Weitsicht: 71 Prozent stimmen dem Erfolg eines mobil ausgerichteten Marketings zu – während 88 Prozent der über 50-jährigen hierin keine Zukunft sehen. Empirische Belege für diese und zahlreiche weitere Ergebnisse finden Sie in der kompletten Studie einschließlich Editorial. Auf unserer Themenseite finden Sie weitere Hintergründe zur B2B-Kommunikation sowie die Studie zum kostenfreien Download – einschließlich Executive Summary, Fazit sowie einer mit den interessantesten Zahlen angereicherte Infografik und eine Animation. Zum B2B Online-Monitor Als erste Längsschnittstudie zu diesem Thema hat sich der B2B OnlineMonitor zu einem repräsentativen und empirisch fundierten Lagebericht der B2B-Online-Kommunikation etabliert. Er dient Unternehmen als Trendbarometer und hilft ihnen bei der Einschätzung ihrer Online-Kommunikation. Methode Der B2B Online-Monitor 2013 wurde zwischen dem 31. Oktober und dem 08. Januar 2013 als Online-Befragung durchgeführt. Die Mehrheit der 216 Teilnehmer ist im Bereich Marketing/Produktmanagement oder Unternehmenskommunikation tätig, ein signifikanter Anteil kommt aus Vorstand oder Geschäftsführung der Unternehmen, wobei der Anteil an Vertriebsteilnehmern im Vergleich zu den Vorjahren gesteigert werden konnte. Befragt wurde eine breite Basis mittelständischer Betriebe bis hin zu Unternehmen mit konzernähnlichen Strukturen, wovon 20 Prozent auf Konzerne mit über 5.000 Mitarbeitern entfallen. «

E-Business

Ist der Blog das bessere Facebook?

Nicolas Scheidtweiler Inhaber der Scheidweiler PR Agentur.

||Webinfo www.scheidtweiler-pr.de Diese Überschrift ist vielleicht auf den ersten Blick etwas verwirrend. Jedoch gibt es gute Gründe dafür, diese beiden Teilbereiche der Öffentlichkeitsarbeit, genauer der Online PR, gegenüber zu stellen. Denn in meiner Arbeit stelle ich häufig fest, dass sich die Kundenfrage nach Publikationsmöglichkeiten im Web oft auf Facebook als Teil der Social Media fokussiert. Denn es ist das derzeit (noch) prominenteste soziale Netzwerk. Im Rahmen der begrenzten Ressourcen müssen Unternehmen jedoch genau analysieren und strategisch definieren, in welchen Medienkanälen sie sich aufstellen. Daraus ergeben sich oftmals interessante Alternativen. Eine Anmerkung vorweg: Dieser Artikel gibt einen groben Abriss dieser Medienkanäle. Die gesamte Komplexität von Social Media und Blog lässt sich in der Kürze nicht darstellen. Facebook ist noch hipp Die Entwicklung zeigt, dass in den letzten Jahren viele Unternehmen sich Unternehmensseiten bei Facebook angelegt haben. Sie hoffen, dort ihre unterschiedlichen Kommunikationsziele zu erreichen. Ein gewichtiger Grund ist sicherlich die Reichweitenerhöhung und zu zeigen, dass die Unternehmenskommunikation die modernen Medienkanäle nutzt. Jedoch ist das einfache Übertragen von Erfahrungen der herkömmlichen Kommunikation in die Social Media nicht möglich. Soziale Netzwerke erfordern die bewusste Entscheidung zum Dialog auf Augenhöhe. Damit verbunden ist die Annahme von Kritik im öffentlichen Raum. Gerade das unmittelbare Feedback ist Stärke und der Schwäche der Social Media zugleich. Daneben ist es die 7/24-Kommunikation, die die Social Media zur Herausforderung macht. Bei Facebook sind die Nutzer nahezu ständig online. Und sie erwarten unmittelbares Feedback und nicht erst Tage oder Wochen später. Unternehmen müssen die Social Media-Kanäle also laufend überwachen. Oftmals sind Kommunikationsabteilungen mit den Ansprüchen sozialer Netzwerke personell und zeitlich überfordert. Bei eingeschränkten Ressourcen und zur Verminderung eines gewissen Feedback-Risikos kann der Blog eine gute Alternative sein, um Präsenz im Netz und bei den eigenen Zielgruppen zu schaffen.

dia-Plattformen, die alle ihre eigenen Spielregeln und Bedingungen für das unternehmerische Engagement haben und deren Lebenszyklus manchmal nicht abzuschätzen ist (man vergleiche nur den Niedergang des deutschen Netzwerkes studivz.de), bietet der Blog die Chance immer gleichbleibende Rahmenbedingungen zu haben. Dabei ist die Homepage schon seit langem der Heimathafen der Kommunikation. Der Blog kann das Herzstück sein. Das Unternehmen oder die Organisation kann hier Themen setzen, Produkte und Dienstleistungen erklären und anbieten sowie sich positionieren. Dabei sind die Möglichkeiten der Darstellung nahezu unbeschränkt. Durch einen Blog besteht die Chance, sich individueller für seine Zielgruppen zu präsentieren. Auch ergibt sich aus der Kommentarfunktion die Möglichkeit Feedback der unterschiedlichen Zielgruppen zu erhalten. Auch ist der Vorteil der Suchmaschinenoptimierung nicht zu vernachlässigen. Das Schaffen von Inhalten, die Mehrwerte für die verschiedenen Zielgruppen bietet („Content Marketing“: dazu in der nächsten Kolumne mehr), wird auch von den unterschiedlichen Suchmaschinen, wie beispielsweise Google, honoriert. Bei den Suchergebnissen tauchen Sie weiter vorne auf, werden besser wahrgenommen und erhalten einen Vertrauensvorschuss. Die Herausforderung Blog Wichtig für den Blog sind zumindest drei Aspekte: Ausdauer, Kontinuität und eine klare thematische Positionierung. Viele unternehmerische Blogs hören nach einigen Monaten wieder auf, weil sie nur wenig Rückmeldung auf ihre Inhalte erhalten. Denn teilweise werden zu hohe Erwartungen an die Online PR gestellt. Dabei werden die ersten Blogartikel meistens nur von wenigen Lesern wahrgenommen. Das demotiviert viele Corporate Blogger. Auf Facebook steigt die Zahl der Fans hingegen oft schneller als die der Blogleser. Erfahrungsgemäß dauert ein Blog-Aufbau mindestens ein Jahr, um vielversprechendes Feedback auf die eigenen Blog-Beiträge zu erhalten. Dabei ist Kontinuität ein wichtiger Faktor. Artikel und Inhalte müssen regelmäßig – täglich oder mindestens wöchentlich – publiziert werden. Die Zielgruppe erwartet eine gewisse Periodizität. Erforderlich dazu ist ein Redaktionsplan, der Fristen, Themen und Autoren festhält. Grundlage ist die strategische Ausrichtung dieses Kommunikationskanals. Dieser definiert zudem die Positionierung des Blogs. Die Frage die dort beantwortet wird, lautet: „Wie wollen wir gesehen werden?“. Fazit Mit einem eigenen Corporate Blog bestimmen Unternehmen die Spielregeln und sind den ständig ändernden Richtlinien der einzelnen sozialen Netzwerke nicht unterworfen. Somit werden diese nicht zum Spielball, sondern können kontinuierlich und aktiv Ihre Präsenz im Netz ausbauen. «

Die Vorteile eines Blogs Im Gegensatz zu den Social Mewww.wir tschaftszeitung.info WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND uMGEBUNG


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E-Business

Digitales Portemonnaie: Nutzer zeigen großes Interesse aber sorgen sich um Sicherheit Frankfurt am Main (ots). Im Onlineumfeld setzen sich elektronische Bezahlsysteme immer mehr durch. Auch im Alltagsleben der Konsumenten verspricht das "Mobile Wallet", also der digitale Portemonnaie-Ersatz, viel Komfort. Nachdem das Thema jahrelang als Trend in aller Munde war, schafft die massenhafte Verbreitung von Smartphones nun die praktischen Voraussetzungen für einen flächendeckenden Einsatz von elektronischen Geldbörsen. In einer globalen PwC-Studie ("Consumer Intelligence Series: Opening the Mobile Wallet") wurden die Erfolgsaussichten der digitalen Börse, in der neben Bargeld auch Karten, Tickets und sogar Ausweise gespeichert werden können, untersucht. Ergebnis: Grundsätzlich besteht eine große Bereitschaft der Nutzer, ein Mobile Wallet einzusetzen, noch überwiegen aber mehrheitlich die Sicherheitsbedenken. "Der Konsument zögert noch, vor allem wegen der Sicherheit aber auch aus Sorge um seine Privatsphäre. Die Anbieter müssen diesen Bedenken Rechnung tragen und durch ausgefeilte Sicherheitsmechanismen dafür sorgen, dass das viel versprechende Modell Digital Wallet nicht völlig unnötig scheitert", so Werner Ballhaus, Leiter des PwC-Bereiches Technologie, Medien und Telekommunikation.

Digitales Ticket, Zahlfunktion und Führerscheinersatz Die Studie zeigt, dass fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) Interesse hätte, finanzielle Transaktionen mittels Digitalportemonnaie zu tätigen. Ebenso können sich viele Nutzer (43 Prozent) damit anfreunden, Mobile Wallet als Kreditkartenersatz zu nutzen und gar 66 Prozent würden es als digitales Ticket für etwa den ÖPNV nutzen. Auch mehr als die Hälfte (58 Prozent) könnte sich vorstellen, auf Versicherungskarten in Papier- oder Kartenform zu verzichten und stattdessen das elektronische Portemonnaie einzusetzen. Gleichwohl sind die Konsumenten grundsätzlich zurückhaltender, wenn es um erweiterte Funktionalitäten geht: Gerade einmal 17 Prozent

Foto: Mastercard

nur würden es beispielsweise Übertragungsweg beim Bezahl- Fernbedienung (90 Prozent) inals Bargeldspeicher nutzen, um vorgang, etwa beim Zahlen über tegrieren. Und für 89 Prozent ist so Zahlungen vornehmen zu ein W-LAN-Netz. Nach dem es entscheidend, dass ihr digikönnen. Verlust des Geräts ohne Bargeld tales Wallet über modernste SiGrund der Zurückhaltung ge- dazustehen, die Sorge haben 84 cherheitsmechanismen verfügt, genüber solchen Funktionen Prozent. Und 74 Prozent haben etwa in Form eines Fingerabsind schlicht Sicherheitsbeden- einfach die Sorge, dass zu viele druck-Scanners. ken. So befürchten 85 Prozent, Informationen auf ihrem Mobi- "Unternehmen sollten aus diesen dass ein Dieb persönliche In- le Wallet gespeichert sind. Des- Ergebnissen die Konsequenzen formationen aus ihrem Smart- halb wünschen sich die Nutzer, ziehen. Sie müssen dem Nutzer phone abfischen könnte. 79 Pro- dass die Anbieter Funktionen einige Anreize bieten, damit er zent misstrauen dem kabellosen wie das Löschen des Geräts via sich für die Zukunftsoption Mo-

bile Wallet entscheidet", kom- an, dass sowohl der Handel als mentiert PwC-Experte Werner auch die Behörden und UnterBallhaus die Studienergebnisse. nehmen, die mit Konsumenten Dazu gehören beispielsweise in Kontakt stehen, das Digital eindeutige Preisvorteile, wenn Wallet akzeptieren. Unsere Unsich der Kunde für die Zahlme- tersuchung hat gezeigt, dass die thode entschließt, und andere Anwender erst dann bereit sind Incentives, wie beispielsweise umzusteigen", so Werner BallTreuepunkte. Schließlich ist es haus. « entscheidend, dass eine breite Akzeptanz der Technologie gegeben ist. "Es kommt darauf

DIE NBANK FÖRDERT NOCH BIS 31.12.2013 UNTERNEHMEN AUS NIEDERSACHSEN MIT DER

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nen dadurch Ihre Investitionen senken und erhalten professionelle Leistungen. Starten Sie jetzt durch, bringen Sie frischen Wind in Ihr Unternehmen und nutzen Sie die staatlichen Zuschüsse. Wir sind für das Förderporgramm

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18 | Wirtschaftszeitung Juni 2012

Finanzen

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23.04.13 15:58

Bruttoinlandsprodukt im 1.Quartal 2013 leicht gestiegen

neuesten Berechnungen zurückgegangen. Bei den Investitionen setzte sich der negative Trend des Jahres 2012 fort: Es wurde wiederum weniger investiert als im vorangegangenen Quartal. Der ßenbei-

derbereinigt ging die Wirtschaftsleistung lediglich um 0,2 % zurück. Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2013 wurde nach ersten vorläufigen Berechnungen von 41,5 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 293 000 Personen oder 0,7 % mehr als ein Jahr zuvor. Neben der Erstberechnung des ersten Quartals 2013 hat das Statistische Bundesamt auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die Quartale und das Jahr 2012 überarbeitet und – soweit erforderlich – revidiert. Dabei ergaben sich für das Bruttoinlandsprodukt Veränderungsraten, die in einzelnen Quartalen um 0,1 Prozentpunkte von den bisherigen Ergebnissen abweichen. «

Au-

Michael Staudinger_pixelio.de

Die deutsche Wirtschaft nimmt nur langsam wieder Fahrt auf: Um 0,1 % war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2013 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – höher als im Vorquartal

WIESBADEN (jsl). Bei diesem schwachen Wachstum zum Jahresbeginn spielte allerdings auch die extrem winterliche Witterung eine Rolle. Im Schlussquartal 2012 hatte die deutsche Wirtschaft nach neuesten Berechnungen mit – 0,7 % einen kräftigen Dämpfer erhalten. Für das gesamte Jahr 2012 ergibt sich beim BIP keine Änderung im Vergleich zu den bisher veröffentlichten Werten (+ 0,7 %, kalenderbereinigt + 0,9 %), teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich nach vorläufigen Berechnungen fast ausschließlich von den privaten Haushalten, die ihre Konsumausgaben zum Jahresbeginn erhöhten. Allerdings waren die Ausgaben im Schlussquartal 2012 nach

trag hatte im ersten Quartal 2013 kaum Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum: Zwar wurden deutlich weniger Waren importiert als im Schlussquartal 2012, die Exporte waren aber ebenfalls rückläufig. Im Vorjahresvergleich sank das preisbereinigte BIP im ersten Quartal 2013 um 1,4 %. Dieser kräftige Rückgang war allerdings überwiegend kalenderbedingt: Im Berichtsquartal standen weniger Arbeitstage zur Verfügung als ein Jahr zuvor, was vor allem auf das zurückliegende Schaltjahr und die Lage der Osterfeiertage zurückzuführen ist. Kalen-

Kommentar zur Entwicklung des deutschen BIP

Kalte Dusche ja, Schwarzmalerei nein Bundesamt bekannt, dass überwiegend der private Verbrauch positiv zum Wachstum beigetragen hat.

Dr. Alexander Krüger Chefvolkswirt Bankhaus Lampe KG Die deutsche Wirtschaft hat im ersten Quartal 2013 nicht in die Wachstumsspur zurückgefunden: Das BIP nahm lediglich um magere 0,1% zum Vorquartal zu. Für das laufende Quartal erwarten wir, dass sich die konjunkturellen Auftriebskräfte stärker durchsetzen werden. Unsere BIP-Prognose für 2013 haben wir auf 0,3% gesenkt. In seiner ersten Schätzung für das erste Quartal 2013 hat das Statistische Bundesamt heute einen BIPAnstieg von 0,1% zum Vorquartal berichtet. Das BIP-Niveau des Vorjahresquartals wurde dabei um 0,3% unterschritten. Hinsichtlich der BIP-Details, die am 24. Mai veröffentlicht werden, gab das

Bei den Investitionen hat sich der negative Trend der letzten Quartale dagegen fortgesetzt. Ohne Impulse blieb der Außenhandel. Der für das vierte Quartal 2012 berichtete BIP-Rückgang wurde von -0,6% auf -0,7% revidiert. Anders als ursprünglich von uns erwartet besteht die Wachstumsdelle des vierten Quartals somit nahezu unverändert fort. Das enttäuschende BIP-Ergebnis dürfte von mehreren Faktoren negativ beeinflusst worden sein. Zu nennen sind hier die von der EWU-Staatsschuldenkrise ausgehenden Negativnachrichten (u. a. Italien, Zypern), die kalte Witterung und die verhalten wachsende Weltwirtschaft. Zudem dürfte die aus Unternehmenssicht anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft der EWU, die mit dem EZB-Staatsanleihe-Ankaufprogramm offenbar nicht zu beseitigen war, die Erholung der Ausrüstungsinvestitionen verhindert haben. Für das zweite Quartal erwarten wir, dass sich die konjunkturellen Auftriebskräfte stärker durchsetzen werden. Hierfür

Gesetz zum Verbraucherinsolvenzrecht: Bankenfachverband kritisiert Schuldenerlass

sprechen die wohl einsetzenden Nachholeffekte im Bausektor und von den Unternehmen nicht mehr länger aufschiebbare Erhaltungsund Modernisierungsinvestitionen. Die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die anhaltenden Niedrigzinsen sorgen zudem für ein günstig bleibendes Wachstumsumfeld, im Zuge dessen sich der private Verbrauch (stabiler Arbeitsmarkt, steigende Einkommen) und der Außenhandel als Wachstumsstützen erweisen dürften. Die bessere Auftragslage in der Industrie festigt die Aussicht auf eine höhere Wachstumsdynamik bereits. Aufgrund der BIP-Abwärtsrevision für das vierte Quartal 2012 und des schwächer als erwartet ausgefallenen BIP-Wachstums im ersten Quartal senken wir unsere BIP-Prognose für 2013 von 0,9% auf 0,3%. Sie beinhaltet, dass das BIP im weiteren Jahresverlauf mit soliden Raten expandieren wird. Aufgrund der ungelösten EWU-Staatsschuldenkrise überwiegen die konjunkturellen Abwärtsrisiken. «

Der Deutsche Bundestag behandelt Mitte Mai das Gesetz zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens und zur Stärkung der Gläubigerrechte. Eine entsprechende Beschlussvorlage hat der Rechtsausschuss des Bundestages gestern verabschiedet. Durch die Reform wird die bisherige sechsjährige Wohlverhaltensphase halbiert. So erlangt ein Insolvenzschuldner künftig bereits nach drei Jahren seine Restschuldbefreiung, wenn er zu diesem Zeitpunkt 35 Prozent seiner Verbindlichkeiten bezahlt hat. Bislang muss er sechs Jahre lang auf den pfändbaren Teil seines Einkommens verzichten, um schuldenfrei zu werden. Das Gesetz wird voraussichtlich zum 1. Juli 2014 in Kraft treten. Verluste bei Gläubigern "Wer dem einen Schulden erlässt, schafft auf der anderen Seite Verluste", sagt Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. Ein gesetzlicher Schuldenerlass von 65 Prozent führt nicht nur zu Fehlanreizen bei Schuldnern, sondern auch zu erheblichen Verlusten bei Gläubigern. Der Bankenfachverband rechnet damit, dass die Kreditbanken künftig auf rund ein Viertel ihrer bisherigen Insolvenzerlöse verzichten müssen, die sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr

belaufen können. In Folge könnten Kredite teurer werden. Die Regelung trifft nicht nur Banken, sondern auch Handwerker und andere mittelständische Betriebe. "Wer Schulden macht, muss sie auch begleichen", so Wacket. Das Gesetz setzt in dieser Hinsicht ein falsches Signal. Der Bankenfachverband vertritt die Interessen der Kreditbanken in Deutschland. Seine Mitglieder sind

die Experten für die Finanzierung von Konsum- und Investitionsgütern wie Kraftfahrzeugen aller Art. Die Kreditbanken haben aktuell mehr als 140 Milliarden Euro an Verbraucher und Unternehmen ausgeliehen und fördern damit Wirtschaft und Konjunktur. Mehr als jeder zweite Ratenkredit stammt von den Kreditbanken. «

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 19

Im gespräch mit

„Als private Universität müssen wir unternehmerisch denken“

Foto: Frauenhofer Mevis

Seit gut einem halben Jahr ist Heinz Otto Peitgen Präsident der Bremer Jacobs University. Der renommierte Wissenschaftler und erfolgreiche Unternehmer spricht im Interview mit der Wirtschaftszeitung für Bremen und Umgebung über die besondere Herausforderung eine private Universität zu führen und erklärt, warum unternehmerisches Denken dem Bildungssystem als Ganzes gut tun würde.

Vor sechs Monaten haben Sie das Präsidentenamt an der Jacobs University in Bremen angetreten. Sind Sie in Ihrem neuen Job angekommen? Ja, zu einhundert Prozent. Es hat ein Weile gebraucht, die Menschen hier kennenzulernen und eine Idee davon zu bekommen, was Jacobs besonders auszeichnet. Jetzt fühle ich mich aber der Jacobs Familie im besten Sinne zugehörig. Familie beschreibt die Jacobs Universität tatsächlich sehr gut. Denn es herrscht eine sehr familiäre Umgangsweise, ein großer Zusammenhalt, eine große Identifikation. Die Menschen, die hier arbeiten, die Studenten, die hier studieren, sie alle fühlen sich Jacobs verbunden und das ist etwas besonderes. Zu dieser Familie zu gehören muss man sich auch ein bisschen erarbeiten. Da muss man sich hinein fühlen. Das ist mir nach meiner Einschätzung gelungen, nicht zuletzt dank der Mitarbeiter und Studenten der Universität.

Mitarbeiter in der Verwaltung und die Professoren machen das nicht in erster Linie als Broterwerb, sondern mit großer Leidenschaft für die Sache. Das heißt, sie fühlen sich den Zielen der Universität sehr verbunden. Es gibt eine innere Bindung der Menschen hier auf dem Campus. Vor Ihrer Berufung in das Amt des Präsidenten waren Sie viele Jahre als Wissenschaftler und Unternehmer tätig. Wie sehr beeinflussen Ihre Erfahrungen aus den vergangenen Jahren Ihre jetzige Tätigkeit? Der Unterschied ist natürlich, dass ich mich früher sehr eingehend mit angewandten Forschungsfragen beschäftigt habe. Mein Ziel war es etwas Wesentliches beizutragen im Bereich der medizinischen Versorgung für die Erkennung und Heilung von Krebs. Das war eine hohe Ambition. Hier geht es nun um die Bildung und Ausbildung junger Menschen. Es geht auch darum, diese jungen Menschen zu erreichen und ihnen etwas mitzugeben, was sie ganz besonders befähigt, ihr (unterstrichen oder in Großbuchstaben zur Betonung) Leben leben zu können. Unsere Studenten stehen noch am Anfang ihres Lebens. Und wir hier bei Jacobs haben das ganz starke Gefühl, wir beeinflussen das. Wir haben Anteil daran. Das hat durchaus in seinem Maßstab und seiner Reichweite etwas mit meinem früheren Leben zu tun, wo es mir ja auch darum ging, Wirkung zu erzielen. Die gleiche Leidenschaft empfinde ich jetzt ganz stark im Bereich der Bildung.

Liegt dieser besondere Jacobs-Spirit in der Sonderstellung, welche die Jacobs University in Bremen hat, begründet? Ich glaube ja. An einer Institution, die so klein ist, kennt man sich einfach. Das ist ein Vorteil. Der andere ist, dass wir eine wirkliche CampusUniversität sind. Das heißt alle, die hier studieren und arbeiten, sind an diesem kleinen Ort zusammen. Das dritte ist, dass der Ort etwas ganz besonderes ist. Man ist gerne hier. Es ist ein wunderschöner Campus. Ich finde, dass die Transformation von ei- Ihre Erfahrungen als ner Kaserne in eine Universität ganz Unternehmer sind an der außergewöhnlich gut und glücklich Privatuniversität aber gelungen ist. Darüber hinaus arbei- gleichermaßen gefragt, ten hier alle sehr ambitioniert. Die oder?

Die Ergebnisse der schulischen Bildung sind nicht gut. Sie sind auch für den Standort Bremen leider nicht gut.

Durchaus. Unternehmer sind sehr davon geprägt, dass sie sich mit einer unsicheren Zukunft auseinandersetzen. Man weiß eben nicht, wie das nächste Wirtschaftsjahr verläuft. Man weiß schon gar nichts über die nächsten fünf Jahre. Man ist abhängig von Märkten und Konjunkturen. Unternehmer sind Menschen, die so etwas bestehen. Die damit umgehen können, die nicht einknicken, die einfach mit dieser offenen Zukunft konfrontiert werden und das als normal empfinden. Diese Fähigkeit mit Unsicherheit umzugehen und auch darauf zu reagieren hat

für solche unternehmerischen Gedanken im Bezug auf die Bildung mehr Verständnis aufbringt? Ja, absolut. Wir beschäftigen uns mit der unternehmerischen Seite unserer Universität. Aber wir stehen diesen Gedanken nicht verzagt gegenüber. Vielmehr versuchen wir Antworten auf Fragen zu finden. Was können wir tun um effizienter zu sein? Wie können wir uns besser positionieren? Wenn sich das Bildungssystem als Ganzes stärker solchen Fragen stellen würde, könnte das eine heilsame Wirkung haben. Die Ergebnisse der schulischen Bildung stimmen mich sorgenvoll. Sie sind auch für den Standort Bremen nicht gut. Ich kann mir vorstellen, wenn man in das Denken und Handeln ein bisschen mehr Schwung reinbringen könnte – und das hat eben manchmal etwas mit unternehmerischem Denken zu tun - , dass man dann schnellere und bessere Veränderungen und Ergebnisse herbeiführen könnte.

Heißt das, wir brauchen mehr Privatisierung in der Bildung? Ich glaube nicht, dass Privatimich ganz stark beeinflusst und sierung das Geheimnis ist. Ich geprägt. Das passt heute gut zu denke aber schon, dass man an Jacobs. Denn die Jacobs-Zukunft diese Aufgabe unternehmerischer ist eine Zukunft, von der wir heute herangehen kann. Dabei geht es nicht sagen können, wie sie in fünf meiner Meinung nach vor allem oder zehn Jahren sein wird. Das um ein höheres Maß an Eigenverist ein ganz großer Unterschied zu antwortung für die Institutionen einer öffentlichen Universität. Als in der Bildung. Es gibt in Bremen private Universität sind wir nicht ja trotz aller Sorgen Leuchttürme, grundsätzlich existenziell gesi- die das beherzigen. Ich denke dachert, sondern müssen für unsere bei z.B. an die GSO. Existenz jeden Tag nachdenken und arbeiten. Und das prägt mein Welche Ziele haben Sie sich und unser Denken und Handeln. für Ihre Wirkungszeit an der Jacobs University gesetzt? Wünschen Sie sich, dass Mein Grundverständnis, was JaPolitik und Öffentlichkeit cobs angeht, hat zwei wesentliche

Elemente. Das eine ist die Existenzfrage. Die habe ich natürlich jeden Tag auf dem Tisch. Das bedeutet für Jacobs, dass ich mir vorgenommen haben, die Wirtschaftlichkeit unserer Universität zu stärken. Das ist ganz klar und das ist auch natürlich. Denn Jeder, der etwas Privatwirtschaftliches macht, hat immer dieses Interesse und diese Aufgabe. Zum zweiten Element: Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir den Weg der universitären Ausbildung so wie wir ihn heute in den Universitäten in Deutschland und weltweit gehen, nicht weiter gehen können. Hier sind ganz erhebliche Herausforderungen an Universitäten gestellt, die sie bisher nicht erfüllen. Ich nenne ein Beispiel. Wenn wir auf die Schulen schauen, sind wir davon überzeugt, dass Schüler besonders viel mitnehmen, wenn sie in kleinen Klassen unterrichtet werden und eine intensive Beziehung zu ihren Lehrern haben. Mentoring ist das Stichwort. Dann aber nehmen wir die jungen Menschen mit Abitur und werfen sie in Hörsäle von 500 oder 1000 Studenten und glauben, dass das gut geht. Tatsächlich gibt es dramatische Prozentsätze von Studienabbrechern. Wir nehmen hin, dass junge Menschen in großen Zahlen scheitern. Das hinterlässt eine Narbe, die vielleicht nie wieder weggeht. Damit verschwenden wir gesellschaftliche Ressourcen in großem Umfang. Das ist nur ein Blick auf das Bildungssystem. Bei Jacobs gibt es so etwas nicht. Wir haben im Bachelor-System eine Graduiertenrate von ca. 90 Prozent. Damit stehen wir weltweit an der Spitze. Das hat viele Gründe. Einer davon ist, dass wir uns mit Passion um unsere Studierenden kümmern. «

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20 | Wirtschaftszeitung Juni 2012

Auto

Top 5 der Do-it-YourselfKatastrophen rund ums Auto Basteleien mit Schock-Effekt (dmd). Manchmal können die Prüfer ihren Augen kaum glauben. Wenn Bastler ihr Auto individualisieren, sind die Ergebnisse nicht immer perfekt. Und bisweilen sogar gruselig. Mit welchen Do-it-Yourself-Katastrophen die HU-Prüfer ab und zu konfrontiert werden, hat die Sachverständigenorganisation KÜS nun dokumentiert. Auch wenn Kuschelrock läuft, ist diese Kopfstütze (1) nichts zum Anlehnen: Für den richtigen Surround-Sound hatte der Fahrzeughalter die hinteren Kopfstützen seines Wagens durch Musikboxen ersetzt. Die KÜS-Sachverständigen konnten angesichts dieses Leichtsinns nur noch den Kopf schütteln. Hat denn der Bastelfan noch nie etwas von Schädelhirntrauma gehört? Nein, das ist keine neue Rockband. Freie Sicht für freie Bürger? Das war zumindest für den Halter dieses Fahrzeugs (2) etwas Neues. Neun Halterungen wahlweise für Navi oder Telefon zählten die Prüfer, sieben davon im Bereich der Frontscheibe, also mitten im Blickfeld. Ein ausreichendes Sichtfeld und ein ungestörter Blick des Fahrers auf den Verkehrsraum sind zwingend, damit Unfälle vermieden werden , sagt KÜS-Experte Hans-Georg Marmit. Da hätte der Fahrer auch selbst drauf kommen können. War wohl zu beschäftigt mit seinen Geräten. Das ist der Hammer! Dem KÜSPrüfer verschlug es die Sprache,

als er das Auto auf der Bühne hatte: Steckte doch tatsächlich in der Bremsanlage ein echter Hammer (3). Wie war der dort hingekommen? Ganz einfach: Er war nach Reparaturarbeiten vergessen worden. Kann ja mal passieren. Bei Arbeiten an der Bremsanlage sollte der Hammer die Volllaststellung des lastabhängigen Bremsventils arretieren. Das blieb dann so bis zur HU. Ganz schön gefährlich: Die hintere Bremsanlage bremst, als sei die Hinterachse voll beladen , erklärt KÜS-Experte Marmit. Das heißt, die Hinterräder blockieren sehr schnell, der Fahrer bekommt echte Probleme. Damit nicht genug: Der Hammer könnte sich durch Vibrationen wieder lösen und auf die Fahrbahn fliegen , so Marmit. Eine Hammer-Gefahr auch für andere Autofahrer. Nur den Nippel durch die Lasche, oder? Eine eigenartige Deichsel (4) stellte die HU-Prüfer vor ein Rätsel: Wie hat der Halter das gemacht? Die Bauart konnte nicht mehr rekonstruiert werden. Unzweifelhaft war aber: Diese selbstgebaute Verbindung zwischen Traktor und Anhänger ist weder zulässig noch verkehrssicher. Wir sind doch nicht im Wilden Westen. Letzte Ölung: Auch hier stockte dem Fachmann der Atem: Weil das Motoröl tropfte bastelte sich der Halter dieses Autos (5) kurzerhand aus einer Glasflasche einen Tropfenstopp, um lästige Ölflecken zu vermeiden. Lustig? Fand der KÜS« Prüfer gar nicht.

[1]

[1] Soundpower statt Sicherheit - diese Kopfstütze beschützt die Insassen definitiv nicht.

[2]

[2] Der Fahrer dieses Autos legte offensichtlich mehr Wert auf einen guten Blick auf seine Gadgets als auf die Straße. [3] Dieser Fund eines Prüfers in der Bremsanlage war ein echter ... Hammer. [4] Wer diesem Anhänger-Konstrukt vertraut, ist ein Abenteurer. [5] Öltropfen auf dem Asphalt will niemand gerne sehen - doch diese Konstruktion ist auch keine Lösung. Fotos: dmd/TÜV Rheinland

[3]

[4]

[5]

Mitsubishi Outlander Sieger in Sachen Sicherheit

Notlaufeigenschaften bei Reifen: Stets mehr Sicherheit

Das SUV erreichte die Höchstwertung beim japanischen Crashtest

Mit ‚Run-Flat‘-Pneus bleibt man auch bei Pannen mobil

(dmd). Nicht nur hierzulande wird die Sicherheit der Fahrzeugmodelle getestet, auch in Japan lassen die KFZ-Prüfer die neuen Modelle gegen die Crash-Wand fahren. Die aktuelle Nummer eins in Sachen Sicherheit beim japanischen NCAP ist der Mitsubishi Outlander und erlangte dort den ‚First Prize‘. Das japanische Pendant zu den europäischen Crashtestern Euro NCAP vergab an sechs Modelle den ‚Five Star Award‘ mit der

Höchstwertung von fünf Sternen. Darunter waren neben dem Mitsubishi Outlander auch Honda CR-V, Subaru Impreza und Mazda CX5. Unter den Höchstbewerteten schnitt der Outlander am besten ab und darf sich nun mit dem ‚First Prize‘ rühmen. Der Outlander, den es in Deutschland seit 2012 gibt, enthält sieben Airbags, eine spezielle Sicherheitsfahrgastzelle und ein Fahrerassistenzpaket mit adaptiver Tempoautomatik, Auffahrwarnsystem und Spurhalteas-

sistent. Bei uns steht er ab 24.490 Euro beim Händler. «

Erreichte beim japanischen Crashtest die Bestmarke: der Mitsubishi Outlander. Foto: dmd/Mitsubishi

(dmd). Schon seit längerer Zeit sorgen die ‚Run-Flat‘-Reifen für mehr Sicherheit im Pannenfall. Jetzt wurden sie noch mehr verbessert, wie ein Stichprobentest des ADAC ergab. Notlaufreifen verfügen in der Regel über verstärkte Seitenwände, die auch bei einem kompletten Luftverlust die Weiterfahrt für rund 80 Kilometer bei Geschwindigkeiten bis 80 km/h erlauben. Konzeptionelle Nachteil der steifen Wände sind bei normaler Fahrt jedoch ein eingeschränkter Federungskomfort und ein erhöhter Rollwiderstand, der den Verbrauch ansteigen lässt. Neue Modelle können diese Effekte mittlerweile jedoch minimieren, wie der Automobilclub beim Test von Bridgestone-Sommerreifen ermittelt hat. Das neuste Modell des Herstellers, das etwa BMW für seine Neuwagen anbietet, schlug seinen Vorgänger bei Komfort und Verbrauch deutlich und schnitt dabei fast so gut ab wie konventionelle Pneus. Die gute Bilanz gilt allerdings nur für die sogenannten Erstausrüstungs-Modelle. Wer beim

Run-Flat-Reifen sind teurer, bieten aber auch einen besseren Unfallschutz. Foto: dmd/ADAC

Reifenhändler das entsprechende Sommerreifen-Modell als Ersatz kauft, muss weiterhin mit Komforteinbußen und erhöhtem Verbrauch rechnen. Und auch Run-FlatWinterreifen als ErstausrüstungsModelle erreichen noch nicht die Leistungen der entsprechenden Sommerreifen. Genereller Nachteil aller Run-FlatReifen bleibt ihr hoher Preis. Pro Satz sind sie rund 300 Euro teurer

als konventionelle Pneus. Daher finden sie sich vor allem im Angebot von Premiumherstellern wie Audi, BMW und Mercedes. Wer den Original-Reifensatz abgefahren hat, kann problemlos zu den günstigeren konventionellen Reifen wechseln. Er sollte aber bedenken, dass bei Neuwagen mit RunFlat-Reifen weder Ersatzrad noch « Flick-Set an Bord sind.

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 21

Logistik

Lebensbegleitendes Lernen in Wirtschaft und Logistik BVL Campus gGmbH | Universitätsallee 18 | 28359 Bremen | Tel.: 0421 / 94 99 10 10 | www.bvl-campus.de

Jetzt macht`s klick – Logistikkarriere via Bremen Neues Job- und Karriereportal „Logistik“ für Bremen/Bremerhaven online Bremen (jsl). Mit der Webseite „Logistikjobs-Bremen“ (www. logistikjobs-bremen.com) ist seit wenigen Tagen das neue Job- und Karriereportal für die Hafen- und Logistikwirtschaft im Land Bremen im Netz. Das vom MarketingVerbund VIA BREMEN initiierte Portal informiert nicht nur über das regionale Stellenangebot in der Branche, sondern bietet Schulabgängern, Berufseinsteigern und allen Beschäftigten einen in dieser Form bislang einzigartigen Überblick über die beruflichen Ein- und

Aufstiegsmöglichkeiten in dieser vielseitigen Branche. „Vor allem junge Leute wissen oftmals nicht, welche anspruchsvollen Aufgaben und tollen beruflichen Karrierechancen die Logistik bietet. Das wollen wir mit dem neuen Informationsangebot ändern, denn viele Transport- und Logistikunternehmen spüren schon heute den zunehmenden Fachkräftemangel“, erklärt Klaus Platz, Vorstand von VIA BREMEN. Mit über 60.000 Erwerbstätigen zählt die Hafen- und Logistik-

wirtschaft zu einer der wichtigsten Zukunftsbranchen und Ausbildungssektoren im Land. Logistiknachwuchs wird nicht nur von den über tausend Betrieben des Transport- und Logistikgewerbes gesucht, sondern auch von Produktions- und Handelsunternehmen. Zu den ersten Kunden des neuen Portals gehören namhafte Logistikdienstleister, wie Kühne+Nagel, Stute Logistics oder ACOS Group, die ihr Stellenangebot bereits veröffentlicht haben. Wer noch einen Ausbildungsplatz zum Sommer

sucht, z.B. als Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung, Fachkraft für Lagerlogistik oder Berufskraftfahrer/in, sollte sich jetzt einloggen und bewerben. Für Unternehmen bietet das Portal in der Startphase kostenlose Schnupperangebote. « Webinfo ||www.logistikjobs-bremen.com

Projekt SMITH zur Verbesserung der Energieeffizienz

Jürgen Bula für weitere fünf Jahre Flughafen-Chef Bremen (jsl). Die Flughafen Bremen GmbH wird auch die kommenden Jahre von Jürgen Bula geleitet. Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat haben damit frühzeitig Jürgen Bula, der seit 2009 die Geschicke des Airports lenkt, für weitere fünf Jahre zum Geschäftsführer bestellt. Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sagt zu dieser Entscheidung: „Unser Flughafen steht für Angebotsvielfalt, attraktive Flugverbindungen und sichere Arbeitsplätze. Auch in einer schwierigen Zeit für die Luftfahrtbranche bleibt der Airport Bremen subventionsfrei und er ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Bremen und den

Erste Hardwarekomponenten wurden vorgestellt Bremen (jsl). Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens SMITH (Energieeffiziente Supply Chain-Steuerung Mittels Expertensystemen zur Identifikation von und Reaktion auf Ereignisse bei passiv temperaturgeführten Transport- und Handlingsprozessen) hat das Projektkonsortium nun erste Hardwarekomponenten aus projektspezifischer Eigenentwicklung vorgestellt. Das Projekt, das vom Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) koordiniert wird, startete im Sommer 2011 und hat noch eine Laufzeit bis September 2013. Neben dem ISL wirken am Projekt die Unternehmen Aleris Recycling (German Works) GmbH, die scemtec Sensor Technology GmbH, die Smart-TEC GmbH & Co. KG sowie das Institut für Distributions- und Handelslogistik (IDH) des Vereins zur Förderung innovativer Verfahren in der Logistik (VVL) e. V. als Verbundpartner mit. Hintergrund von SMITH sind temperaturgeführte Warenströme wie etwa tiefgekühlte oder gekühlte Lebensmittel, Pharmaerzeugnisse, Chemikalien oder Flüssigteer und Flüssigmetall im Hochtemperaturbereich. Ein Teil dieser Transporte wird mit einer aktiven Temperaturführung, ein anderer Teil mit einer passiven Temperaturführung durchgeführt. Die passive Temperaturführung erfolgt ohne Kühlung oder Erwärmung mittels Aggregaten, die Ware darf sich nur innerhalb eines bestimmten Temperaturspektrums während des Transportes abkühlen oder erwärmen. Das Projekt fokussiert nun stellvertretend am Beispiel der Aleris Recycling und den hier durchgeführten Transporten von Flüssigaluminium die Problematik der passiven Temperaturführung. Das flüssige Aluminium muss so erhitzt sowie der entsprechende Transportbehälter so vorgeheizt werden, dass die Anlieferung beim Kunden in der richtigen Verarbeitungstemperatur erfolgt. Das Einstellen beider Temperaturen durch die Verlader erfolgt dabei oftmals erfahrungsbasiert, wobei Daten wie die Art der Legierung, die Transportdauer

Logistikprojekt SMART SC erreicht ersten Meilenstein

Smith Multisensor Foto: ISL

und der Zustand des Transporttiegels oder Wettereinflüsse wie die Außentemperatur, Windgeschwindigkeit und Niederschlagsdichte berücksichtigt werden. Um die notwendige Verarbeitungstemperatur bei Anlieferung nicht zu unterschreiten, werden die Aluminiumschmelze und die Transportwarmhaltetiegel allerdings häufig über das notwendige Maß hinaus erhitzt. Dieses führt zu einer negativen Energieeffizienz, wie sie sich oftmals bei passiv temperaturgeführten Transporten darstellt. Das Ziel von SMITH ist daher die Verbesserung der Energieeffizienz von passiv temperaturgeführten Transporten im Niedrig- und Hochtemperaturbereich - zunächst am Beispiel des Transports von Flüssigaluminium. Dazu wird ein Expertensystem entwickelt, das Verladern und Logistikdienstleistern bei ihrer Entscheidung über die Ausgangstemperatur der zu transportierenden Waren unterstützt. Die Software prognostiziert dazu die Ankunftstemperatur anwendungsspezifisch auf Basis aktueller Einflussfaktoren wie Stoffeigenschaften, Transportverhältnissen und Wetterbedingungen und gibt eine entsprechende Empfehlung zur Einstellung der Ausgangstemperatur. Zur Konfiguration des Expertensystems wurde als Hardwarekomponente nun ein multisensorisches Gerät aus projektspezifischer Eigenentwicklung vorgestellt, das Realdaten bei den passiv temperaturgeführten Transporten von Aleris

Nordwesten. Diese Entwicklung gilt es beizubehalten.“ Jürgen Bula ist Mitglied des Direktoriums der Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen e.V. Berlin, Vorsitzender des ADV-Fachausschusses Umwelt, Mitglied in der Strategiekommission der ADV und im Präsidium von VIA BREMEN e.V. «

Recycling sammelt. Das neu entwickelte System besteht aus einer Funkzentrale, die im Frequenzbereich um 868-MHz Sensorsignale eines kabellosen On-BoardSensornetzes empfängt. In der ersten Ausbaustufe werden Umweltdaten wie Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Ladegut-Temperatur erfasst und gespeichert. Weitere Messgrößen sind problemlos adaptierbar, da das Sensornetz modular aufgebaut und erweiterbar ist. Die Funksensoren sind sehr robust aufgebaut, vollständig vergossen und so gegen alle störenden Umwelteinflüsse wie Vibrationen, Regen, Spritzwasser, Temperaturschwankungen und mechanische Stöße geschützt. Sie sind daher insbesondere für den rauen Betrieb an allen Transport- und Nutzfahrzeugen geeignet. Die verwendeten Funksensoren beziehen ihre Betriebsenergie aus einer Lithium-ThionchloridBatterie, die einen weiten Temperaturbereich (-20 °C bis +70 °C) bei sehr geringer Selbstentladung unterstützt. Damit sind Batteriestandzeiten von mehreren Jahren problemlos möglich. Das Funknetz selbst ist in dem störsicheren und lizenzfreien 868-MHz-ISM-Band angeordnet. Zur robusten Datenübertragung im praktischen Fahrbetrieb verfügen alle Funkteilnehmer über so genannte Diversity-Antennen, um möglichen Funklöchern entgegenzuwirken. Die Funkzentrale ihrerseits ist modular aufgebaut und enthält sowohl einen

Datenlogger zur lokalen Speicherung der Sensordaten als auch jeweils ein GPS-/GSM-Modul zur Übertragung und Überwachung der Messdaten auf einem Internet-Server. Auf diesem sind Algorithmen zur Überwachung der Messwerte gespeichert, die bei Überschreiten programmierter Grenzwerte einen Alarm auslösen und z.B. auf ein Smartphone übertragen. Dieses System erlaubt erstmalig die lückenlose Überwachung aller Messdaten des beschriebenen Sensornetzes. Die Abfrage des LKW-eigenen CANBussystems erweitert die verfügbaren Messdaten um die fahrzeugspezifischen CAN-Messwerte und komplettiert das mobile Sensorsystem zu einem mit beliebigen Messgrößen erweiterbaren Telematiksystem im Bereich Transport / Logistik. Aleris als Pilotanwender erwartet nach Einführung des Expertensystems für die deutschen Produktionsstandorte eine positive Veränderung des Energiebedarfs und der damit einhergehenden CO2-Äquivalente. Eine Übertragung der Lösung auf weitere temperaturgeführte Transportsysteme wie etwa bei Lebensmitteln ermöglicht somit abseits von CO2-Zertifikaten Energie- und CO2-Einsparungen und somit einen wichtigen Beitrag der Logistikbranche zum Klimaschutz. «

||Webinfo ||www.smith.isl.org

Bremen (jsl). Ende April fand in Bremen das erste Meilensteintreffen des Forschungsvorhabens SMART SC statt. Dieses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte und vom Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR) verwaltete Projekt fokussiert die nachhaltige Verbesserung der überbetrieblichen Kommunikationsstrukturen in hafenbezogenen Logistikketten. Vor dem Hintergrund der nationalen Wettbewerbsfähigkeit im globalen Güterverkehr und den ständig wachsenden Transportvolumina müssen die den physischen Warenstrom begleitenden Daten und Informationen sowie Dokumente effizient und mit minimierter Fehlerquote zwischen den beteiligen Unternehmen in der Supply Chain ausgetauscht werden können. Dies stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Das Ziel von SMART SC ist es, durch den unternehmensübergreifenden Einsatz von eBusinessStandards die vorhandenen Logistikprozesse über die gesamte containerbezogene Wertschöpfungskette im Import und Export zu verbessern und die den Warenstrom begleitenden Informations-, Kommunikations- und Transaktionswege zu harmonisieren. Projektpartner sind neben dem Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) als Verbundkoordinator die JadeWeserPort Logistics Zone GmbH & Co.KG in Wil-

helmshaven sowie die dbh Logistics IT AG, die a.i.o. IT for Logistics GmbH und die i2dm consulting & development GmbH in Bremen. Bis zur Erreichung des ersten Meilensteins im April 2013 fand innerhalb des letzten Jahres eine umfangreiche IST-Analyse mit zahlreichen Unternehmen aus allen an der Supply Chain beteiligten Branchen wie Verlader, Empfänger, Speditionen, Fuhrunternehmen, Umschlagsunternehmen, Reedereien sowie Zoll- und Hafenämtern statt. Mittels Experteninterviews und Prozessanalysen wurden hierfür Referenzmodelle erstellt, welche auf Verbesserungspotenziale überprüft werden und somit als Basis für die Entwicklung eines SOLLSystems mit Einbindung eines sogenannten SMART SC Mediators dienen. Dieser von der dbh Logistics IT AG zu entwickelnde SMART SC Mediator stellt vor dem Hintergrund der zu gestaltenden Demonstratoren für die Standorte Bremerhaven und Wilhelmshaven eine zentrale Datenkonvertierungsplattform dar, welche es ermöglicht, dass die an der Supply Chain beteiligten Akteure mit ihren bestehenden Kommunikationssystemen weiterarbeiten können, über Schnittstellen jedoch eine medienbruchfreie mandantenfähige Verständigung über die gesamte Transportkette ermöglicht wird. «

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22 | Wirtschaftszeitung Juni 2012

Forschung & Entwicklung

OPEN CAMPUS an der Universität Bremen Bremen (jsl). Forschung und Lehre im Elfenbeinturm? Nicht an der Universität Bremen! Unter dem Motto „Welten öffnen – Wissen teilen“ gehen am Freitag, 21. Juni 2013, ab 15 Uhr Labore, Denk- und Lernwerkstätten der Uni raus auf die grüne Wiese und geben interessierten Besuchern im Campus-Park spannende Einblicke in das vielfältige und internationale Uni-Leben. Wissenschaft zum Anfassen und Mitmachen Wie funktioniert die Universität? Was kann man hier studieren und woran arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bremer Exzellenzuni? Neben einem abwechslungsreichen Programm auf der Bremen VierBühne gibt es im Campus-Park an jeder Ecke und in jedem Zelt Spannendes für Groß und Klein zu entdecken: Forschung zum Anfassen, Wissenschaftsshows, originelle Redebeiträge, Science Slam, musikalische (Tanz-) Darbietungen von und Informationen über internationale Communities der Universität, deutsch- und englischsprachi- Zudem öffnet die Universität initiative freuen wir uns, allen Top-Act Flo Mega ge Führungen auf dem Campus ihre Kinderlabore und es gibt Interessierten unsere Universität, Um 21 Uhr beginnt die Openwechseln sich ab. Im Gebäude auf dem Kinder-Campus an der ihre spannende Forschung, ihr Air-Party mit Grillmaster Flash NW1 werden durchgängig inte- Bremen-Vier-Bühne ein Mit- Lehrangebot und ihre Service- und Top-Act Flo Mega – dem ressante Kurzvorlesungen zu ak- machprogramm. Auch für das leistungen für die Gesellschaft Bremer Soul-Sänger – sowie mit tuellen Themen angeboten. Bei leibliche Wohl ist an diesem Tag vorzustellen. Wir laden alle zu DJ. Interessierte sind herzlich einem kleinen Uni-Quiz kann mit zahlreichen Gastronomie- unserem OPEN CAMPUS ein!“ eingeladen, der Eintritt ist frei! « man einen Besuch im 147 Meter ständen gesorgt. sagt die Professorin Yasemin hohen Fallturm gewinnen – mit Karakaşoğlu, Konrektorin der Besuch der verglasten Fallturm- „Ein Jahr nach dem großen Er- Universität Bremen. spitze. Für die kleinen Gäste folg unserer Universität als gibt es spezielle Vorlesungen. Gewinnerin in der Exzellenz- Musik und Party am Abend:

Food Tech Innovation Portal geht online Plattform für Open Innovation und Networking im Lebensmittelbereich fördert Wettbewerbsfähigkeit von KMUs Bremen (jsl). Nach vier Jahren harter Arbeit und Sammlung umfangreicher Daten wird das Food Tech Innovation Portal am 01. Mai 2013 für die Öffentlichkeit freigeschaltet. Das Online-Portal (www.foodtech-portal.eu) bietet Beschreibungen von Technologien der Lebensmittelverarbeitung und erklärt beispielsweise deren Arbeitsprinzip, Prozessparameter und mögliche Anwendungen. Die Technologiebeschreibungen sind verlinkt zu öffentlich nutzbarer bzw. mietbarer Infrastruktur, wodurch es

möglich ist Technologien zu testen statt kaufen zu müssen. Des Weiteren sind sowohl Technologie- als auch Infrastrukturbeschreibungen mit den Kontaktdaten von Experten verknüpft, was eine unkomplizierte Kontaktaufnahme ermöglicht. Als weitere Funktion bietet das Portal generelle Informationen und Hilfestellungen bei der Entwicklung von Innovationen - von Vorversuchen bis zur Markteinführung einschließlich technischer, rechtlicher und finanzieller Aspekte sowie zu Fragen rund um Management und Marketing. Wer an Open Innovation interessiert ist, hat mit dem Food Tech Innovation Portal einen zentralen Anlaufpunkt mit gebündelten Informationen. Das Portal unterstützt die Umsetzung neuer Technologien im Lebensmittelsektor und stärkt so die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen ohne eigene Forschungsabteilung. Das Portal funktioniert wie ein Wiki

und erlaubt ein ständiges Update sowie eine Erweiterung der Einträge, deren inhaltliche Qualität die PortalEntwickler prüfen. Das Portal steht kostenfrei zur Verfügung, einige Funktionen sind jedoch nur nach einer Registrierung für die “Associated Membership Platform” ( amp@ hightecheurope.eu) freigeschaltet. Assoziierte Mitglieder können ihre eigenen Kontaktdaten, Technologien und Infrastruktur eingeben und so das Portal als Networking-Plattform für Geschäftskontakte nutzen. Somit können nicht nur Technologien, sondern auch geeignete Partner

für Neuentwicklungen gefunden werden. Besuchen Sie das englischsprachige Portal: www.foodtech-portal.eu Das Food Tech Innovation Portal wurde im Rahmen des EU-geförderten Exzellenznetzwerks „HighTech Europe“ entwickelt. Das Projekt umfasst 22 Unternehmen und Forschungsinstitute aus Europa und Australien (www.hightecheurope. « eu). Webinfo ||www.foodtech-portal.eu

Der übersichtliche Aufbau des Portals ermöglicht eine einfache Navigation zu den gesuchten Inhalten. Foto: ttz Bremerhaven/ HTE.

Jacobs-Wissenschaftler entwickeln neue CarbenKomplexe zur vielseitigen industriellen Anwendung Bremen (jsl). Carbene sind eine Klasse von meist instabilen Kohlenstoffverbindungen, deren Synthese in Form von Carben-Komplexen erstmalig in den 1970er Jahren gelang. Für N-heterocyclische Carbene (NHC) fanden sich schnell Anwendungen in der Pharmazie und technischen Prozessen. Wissenschaftler der Jacobs University haben nun neue Synthesewege für stabile und gut handhabbare NHC-Komplexe vorgestellt. Anwendungen ergeben sich als Überladungsschutz in Lithium-Ionen Batterien oder in Form von Flüssigkristallen in LC-Displays. Gefördert wird die Arbeit der Wissenschaftler mit insgesamt € 1,2 Millionen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und Merck KGaA. Mit der Vorstufe DFI (1,3-dimethyl-2,2-difluoroimidazolidin) haben Gerd-Volker Röschenthaler, Professor für Chemie an der Jacobs University, und Dr. Tobias Böttcher im Rahmen seiner Doktorarbeit erstmalig einen Carben-Komplex von Phosphor(V) durch oxidative Addition an PF3 und später aus dem wesentlich leichter handhabbaren PCl3 hergestellt. „Unser Ziel war es Synthesemöglichkeiten zu finden, die einfach umsetzbar sind und Arbeitsabläufe in Forschung und Entwicklung erleichtern“, so Röschenthaler. Der neue Carben-Komplex NHCPF5 eignet sich für verschiedene Anwendungen. In Kooperation mit Prof. Martin Winter vom MEET-Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster stellte das Jacobs-Forscherteam fest, dass NHC-PF5 als Überladungsschutz in Lithium-Ionen Batterien wirkt: Bei Zugabe in die Elektrolytkomponente einer Batterie, schaltet diese bei 4,6 Volt ab. Das Überladen, was zum Platzen und Entzünden oder schlimmstenfalls zur Explosion der Batterie führen kann, wird so verhindert. Warum NHC-PF5 als Überladungsschutz so gut einsetzbar ist, untersuchen die Wissenschaftler derzeit. An dieser Kooperation beteiligt sind auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie industrielle Partner, darunter BASF, Volkswagen AG, SGL Carbon, Toda und Merck. Zusammen mit der Universität Münster reichten die Wissenschaflter hierzu ein Patent über „Elektrolyt-Zusatz für Lithium-basierte Energiespeicher“ ein (Universität Münster, Jacobs University Bremen, DE 10 2011 055 028.3, PCT/

EP2012/071544). Neuartige Verbindungen mit flüssigkristallinen Eigenschaften konnten Röschenthaler, Böttcher und ihr Team (Dr. Romana Pajkert und Dr. Maksym Ponomarenko) in Kooperation mit Dr. Matthias Bremer von Merck entwickeln. Die Verbindungen (siehe Abbildung mit Molekülstruktur) weisen besonders große Dipolmomente auf, eine Voraussetzung für den Einsatz als Flüssigkristall. Diese Verbindungsklasse könnte eine neue Art von Flüssigkristallen sein. Das Dipolmoment soll die Eigenschaften verbessern, was beispielsweise eine höhere Brillianz bei SmartphoneDisplays oder schnellere Schaltzeiten bei Monitoren und Flachbildschirmen zur Folge hätte. Zusammen mit Prof. Berthold Hoge der Universität Bielefeld zeigten die Jacobs-Forscher, dass sich Phosphor(V)-CarbenKomplexe durch Fluorwasserstoff sauber zu Salzen mit einem sehr niedrigen Schmelzpunkt (bei Raumtemperatur sind sie flüssig) spalten lassen. Sie können als sogenannte ionische Flüssigkeiten eine breite Anwendung finden. Durch die einfache Herstellung in nur einem Schritt, ist der neue Syntheseweg für die Industrie auch als Reaktionsmedium für organische Synthesen von großem Interesse. Als weiteren Weg zur Darstellung von Carben-Komplexen wählten Röschenthaler und Böttcher den Carben-Transfer: eine kostengünstige, einfache und vielseitig anwendbare Methode. Hierbei wird zuerst ein Carben-Komplex hergestellt, der stabil und gleichzeitig labil genug ist, um das Carben auf ein anderes gewünschtes Element zu übertragen. Die Wissenschaftler nutzten NHCSiCl4 als Transfer-Reagenz und übertrugen das Carben auf PCl3 (Chemical Science, 2013, 4, 7783, DOI: 10.1039/C2SC21214E), als erstes Beispiel eines CarbenTransfers zwischen zwei Hauptgruppenelementen. Darüber hinaus ist auch der Transfer auf Übergangsmetalle möglich, was die Wissenschaftler an Nickel(II) und Palladium(II) chlorid zeigten. Dies ist vor allem deswegen interessant, da solche NHC-Komplexe gute katalytische Eigenschaften besitzen und damit für die Industrie von großer Bedeutung sind. Auch dieses neuartige Herstellungsverfahren wurde patentiert: „Silicon-based Carbene Transfer Reagent“ (Jacobs University Bremen, DE 10 2012 102 535.5). «

„Ich schreibe monatlich für Sie über Unternehmen aus der Region, vom Handwerker bis zum Global-Player. Rufen Sie mich an oder senden Sie mir eine E-Mail, ich freue mich auf Ihre Informationen.“ Jeanette Simon-Lahrichi, Leitende Redakteurin | Telefon 0421 / 146 215-61, redaktion@wirtschaftszeitung.info www.wir tschaftszeitung.info WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR BREMEN UND uMGEBUNG


Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 23

Gesundheit

Auch Aktive haben Rückenschmerzen Wie man den Muskeln nach dem Sport die Spannung nimmt (djd/pt). Wer viel sitzt, hat oft Kreuzschmerzen. Doch auch aktive Menschen sind nicht dagegen gefeit. Gerade in der warmen Jahreszeit wächst die Lust auf Sport und Bewegung im Freien. Da wird spontan ein Rennrad angeschafft oder der Jahresvertrag für den Tennisclub unterschrieben. Wer vor lauter Vorfreude auf den Sport allerdings den eigenen Trainingsstand aus den Augen verliert, könnte dies schon nach wenigen Tagen bereuen. Sportbegeisterte, die eine falsche Technik anwenden oder ihrem Körper ein zu hohes Pensum zumuten, brauchen sich über anschließende Rückenschmerzen nicht zu wundern. Auch wer sich nach dem Training in verschwitzter Sportbekleidung Zugluft aussetzt, läuft Gefahr, dass sich die Muskulatur verspannt und sich ziehende Schmerzen breitmachen.

Zuerst die Muskeln entspannen Schmerzt der Rücken, möchten sich viele Betroffene am liebsten ins Bett legen und schonen. Dieser verständliche Wunsch ist allerdings die falsche Therapie. Nicht selten führt Schonung zu einem Teufelskreis aus neuen muskulären Verspannungen und Schmerzen. Günstiger ist es, die bestehenden Muskelverhärtungen mit Hilfe eines zentral wirkenden Muskelrelaxans wie dem Wirkstoff Methocarbamol (beispielsweise in DoloVisano) zu lockern. Laut Studien ist Methocarbamol gut verträglich und kann die Verspannungsbeschwerden in maximal acht Tagen beseitigen, ohne die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen zu beeinträchtigen.

Rücken- und muskelfreundlich trainieren Um Beschwerden vorzubeugen, sollte man sportliche Aktivitäten stets mit Aufwärmübungen beginnen und mit Dehnübungen beenden. Während der Trainingseinheiten ist es sinnvoll, die Belastung nur schrittweise zu steigern. Begleitendes Krafttraining eignet sich gut, um eine schwache Muskulatur zu stärken. Allerdings ist es hier extrem wichtig, auf die richtige Haltung zu achten und nicht ins Hohlkreuz zu gehen. Bei allen Laufsportarten lohnt es sich, Wert auf eine Sohle zu legen, die Stöße abfedert. Bei häufigen Rückenbeschwerden kann zudem eine sogenannte Rückenschule helfen. Die Kurse werden von Krankenkassen oder Volkshochschulen angeboten und teils bezuschusst.

Immer an den Rücken denken Schmerzfreies Radfahren ist Einstellungssache: Das Becken sollte nicht nach hinten in den Rundrücken kippen, sonst kann die Wirbelsäule Stöße nicht richtig abfedern. Sattel nicht zu hoch über den Lenker einstellen, denn vornübergebeugtes Fahren belastet den Rücken. Schwimmen wird Rückenpatienten empfohlen, vorausgesetzt, der Schwimmer vermeidet ein Hohlkreuz. Rückschlagsportarten wie Squash, Tennis oder Badminton sollte man bei Rückenproblemen besser meiden, weil die starke Rotation beim Abschlag den Rücken belastet. «

Um Überlastungsbeschwerden vorzubeugen, sollte man sportliche Aktivitäten stets mit Aufwärmübungen beginnen und mit Dehnübungen beenden. Foto: djd/Dolovisano/thx

Welcher Stresstyp sind Sie? Foto: djd

Wer sich selbst gut kennt, kann mit der täglichen Hektik besser umgehen (djd/pt). Ein steigendes Arbeitspensum im Job, ständiger Zeitdruck und der schwierige Balanceakt zwischen Beruf und Privatem - die Anforderungen des modernen Lebens fordern ihren Tribut. Und nur den wenigsten Menschen ist es gegeben, immer souverän und locker auf Stress zu reagieren. Die meisten ziehen sich - je nach Typ - auf bestimmte Verhaltensmuster zurück. Immer am Belastungslimit Da ist zum einen der "Einzelkämpfer", der sich für alles verantwortlich fühlt und sich deshalb ein gewaltiges Pensum aufbürdet - bis er irgendwann zusammenbricht. Eine klassische Vertreterin der "AllesMacher" ist die berufstätige Mutter, die versucht, gleichzeitig im Job zu glänzen, stets für die Kinder da zu sein und den Haushalt in Schuss zu halten. "Perfektionisten" werden von ihren eigenen überhöhten Ansprüchen unter Druck gesetzt, während die "harmoniesüchtigen Helfer" versuchen, die Wünsche aller anderen zu erfüllen und dabei

selbst auf der Strecke bleiben. Und schließlich sind da noch die "Grübler", die sich permanent Sorgen machen und deshalb unter chronischer Anspannung leiden. Delegieren und Nein sagen Ein bewusster Umgang mit der eigenen Stress-Strategie hilft, Druck abzubauen. So sollten "Einzelkämpfer" das Delegieren üben, "Alles-Macher" jeden Tag mindestens einmal "Nein" sagen und "Perfektionisten" gezielt chaotische Situationen suchen, etwa beim Spiel mit Kindern. "Helfern" tut es gut, sich täglich eine halbe Stunde für sich allein zu reservieren, und die "Grübler" können sich durch gute Vorbereitung die Angst vor schwierigen Aufgaben nehmen sowie Unterstützung und Ermutigung bei Freunden suchen. Und wenn die Belastung allzu groß wird, gibt es für alle Stresstypen erste Hilfe aus der Natur - zum Beispiel mit dem Rosenwurz (Rhodiola rosea), etwa als Extrakt in Rhodiolan aus der Apotheke. Seine Inhaltsstoffe unterstützen den Gehirnstoffwechsel sowie den der Hormone Cortisol und Adrenalin, was zum einen die Leistungsfähigkeit fördert, während sich gleichzeitig ein Gefühl der Gelassenheit einstellt. Dieser Doppel-Effekt führt zu einer höheren Stresstoleranz und damit zu mehr Belastbarkeit. «

FOM-Studie belegt

Betriebliches Gesundheitsmanagement fördert Mitarbeiterbindung Den Zusammenhang zwischen be- fasst Gansser die Ergebnisse zusam- „Bisher tun die Firmen noch zu wenig, trieblichem Gesundheitsmanagement men. Dass betriebliches Gesund- um ihre Mitarbeiter mit gesundheits(BGM) und emotionaler Mitarbeiter- heitsmanagement die Bindung zum fördernden Maßnahmen an sich zu bindung belegt eine aktuelle Studie Arbeitgeber verbessert, hatten die Wis- binden. Doch mit Blick auf den demodes KCS KompetenzCentrums für senschaftler im Vorfeld vermutet. grafischen Wandel wird es für UnterStatistik und Empirie an der FOM „Dank der Studie können wir dies jetzt nehmen immer wichtiger, Mitarbeiter Hochschule. Darin befragten Prof. Dr. auch statistisch belegen“, so Gansser. auch gesundheitlich zu fördern.“ Eine Oliver Gansser und Dr. Martin Linke Für ihre Untersuchung befragten sie kleine Überraschung hielt die Studie berufstätige FOM-Studierende aus 329 Arbeitnehmer aus dem produzie- dennoch bereit: Obwohl ein Großteil ganz Deutschland zu Angebot und renden Gewerbe, dem Handel, Kfz- der Befragten die Maßnahmen in ihren Nutzung von gesundheitsfördernden Werkstätten sowie dem Dienstleis- Unternehmen positiv bewertet, nutzen Maßnahmen in ihren Unternehmen. tungssektor. Die meisten Teilnehmer nur wenige die Angebote. Warum GeZentrales Thema war die persönliche waren zwischen 19 und sundheitsmanagement auch für junge Verbundenheit zum Arbeitgeber. „Wir 37 Jahre alt. Dabei schätzten gut 60 Mitarbeiter eine große Rolle spielt, haben festgestellt, dass Mitarbeiter Prozent der Befragten mit BGM die weiß Dr. Linke aus seiner Berufspraaus Firmen mit BGM-Angeboten si- Maßnahmen als sehr positiv ein. Von xis als Arzt: „Junge Leute achten heute gnifikant stärker an ihr Unternehmen den Mitarbeiter n ohne BGM sagten viel mehr auf ihre Gesundheit. Daher gebunden sind als Arbeitnehmer von fast 80 Prozent, dass sie eine Einfüh- schätzen sie es sehr, wenn ihr ArbeitBetrieben ohne solche Maßnahmen“, rung als wichtig erachten. Gansser: geber ihnen dabei hilft“ «

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24 | Wirtschaftszeitung Juni 2012

Beruf und Karriere

Work-Life-Balance

Foto: Stefanie Abel_pixelio.de

So profitieren Unternehmen von der Freizeit ihrer Mitarbeiter

Freizeit-Experte und Geschäftsführer Oliver Nützel zeigt, warum sich die Investition in ausgeglichene Mitarbeiter lohnt Die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf wird für Arbeitnehmer immer wichtiger und auch zum Ausschlusskriterium bei der Jobsuche. Dass der Trend WorkLife-Balance allmählich auch bei Arbeitgebern angekommen ist, ist gerade im Freizeitmarkt deutlich zu spüren. "Die Nachfrage nach Teamevents und Mitarbeitersport steigt auf unserer Plattform kontinuierlich", so Regiondo-CEO Oliver Nützel. Gebucht werden dabei in der speziell auf Unternehmen zugeschnittenen Kategori im Sommer vor allem actionreiche Tagesausflüge wie Rafting oder Segway-Touren, im Winter stehen eher abendliche Teambuil-

ding-Maßnahmen wie Kochkurse oder Event-Dinner auf dem Programm. Da der Wunsch nach mehr Ausgeglichenheit allerdings noch lange nicht von allen Chefs anerkannt wird, zeigt Geschäftsführer und Freizeit-Experte Oliver Nützel fünf Gründe, warum Unternehmen von der Investition in Freizeit profitieren. 1. Burn bright, statt Burnout: Mehr Freizeit gegen langfristigen Ausfall Die ständige Erreichbarkeit durch Internet, Smartphone und Co. macht die Trennung von Beruf und Freizeit mitunter schwierig und zählt zu den größten Stressfaktoren unserer Zeit. "Damit Mitarbeiter sich nicht in den Burnout schuften und damit als wertvolle Ressource längerfristig oder sogar komplett ausfallen, gilt es als Arbeitgeber, frühzeitig Grenzen zu setzen", rät Oliver Nützel. Gute Möglichkeiten, der ständigen Informationsflut Einhalt zu gebieten, sind zum Beispiel "handyfreie Phasen" außerhalb der Arbeitszeit, aber auch während festgelegten gemeinsamen Aktivitäten wie dem Kreativmeeting oder Feierabend-Sport.

2. Attraktivität durch Flexibilität: Auf dem Arbeitsmarkt die Nase vorn Studien und Umfragen belegen: Gerade für Generation Y, also den Young Professionales ab Jahrgang 1985, gehört die Umsetzung einer ausgeglichenen Work-LifeBalance zu den Kernkompetenzen attraktiver Arbeitgeber. Um die Talente von morgen nicht zu verprellen, gilt es als Arbeitgeber, frühzeitig ansprechende Möglichkeiten für Mitarbeiter zu etablieren und Flexibilität zu leben. Von Homeoffice über gleitende Arbeitszeiten bis hin zu Ausgleichssport - die Möglichkeiten sind vielfältig. "Wichtig ist, dass die Angebote fest in die Unternehmenskultur integriert und von jedem Mitarbeiter - besonders der Geschäftsführung - unterstützt werden", so Nützel. 3. Starkes Team, statt verstreute Einzelkämpfer: Mehr Teamgeist für bessere Ergebnisse Für jedes Unternehmen gilt: Der Erfolg steht und fällt mit fähigen und motivierten Mitarbeitern. "Damit sich die einzelnen Talente optimal gegenseitig ergän-

zen und zu einem unschlagbaren eigenen Aufgabenberg abarbeiten Team zusammenwachsen können, kann, bleibt der Austausch auf der müssen sie auch Raum erhalten, Strecke und frische Ideen könum als solches zu agieren", weiß nen nicht keimen. Deshalb müsNützel. Ist das Arbeitspensum so sen Arbeitgeber bewusst Räume hoch, dass jeder gerade so SW4090_NW den schaffen, in denen es nicht nur um update ankünder 2013 mix die nächste Deadline geht. Beim gemeinsamen Team-Lunch oder Teamwork im Hochseilgarten wächst die Gruppe zusammen und kann danach geistig erfrischt wieSEMINARE UND der an einem Strang ziehen. KURSE IN BREMEN

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4. Produktivität statt Prokrastination: Geregelte Arbeitszeiten als Motivator In Zeiten, in denen es dank Internet und Vernetzung faktisch keinen wirklichen Feierabend mehr gibt, müssen Unternehmen als Korrektiv einspringen und für geregelte Arbeitszeiten sorgen. "Der große Vorteil: Wer pünktlich um 18 Uhr Feierabend machen möchte und das nach getaner Arbeit auch darf, sputet sich zuvor, um seine Aufgaben termingerecht zu erledigen und guten Gewissens das Büro verlassen zu können", weiß Oliver Nützel. Gehört es ohnehin zum guten Ton, bis 21 Uhr am Schreibtisch auszuharren, um schräge Blicke zu vermeiden, werden Mitarbeiter schnell beginnen,

die Zeit abzusitzen - produktives Arbeiten: Fehlanzeige. 5. Schluss mit müden Arbeitsmaschinen: Mehr Leistungsfähigkeit durch Freiräume Eigentlich erklärt es sich mit gesundem Menschenverstand von selbst: Die beste Arbeit leisten Mitarbeiter, die fit und entspannt sind. Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, müssen Arbeitgeber deshalb bewusst für das körperliche und geistige Wohl des Teams sorgen. Hierbei helfen zum einen geregelte Arbeitszeiten, darüber hinaus sorgen auch zusätzliche Mehrwerte wie Sport- oder Massageangebote für das nötige Abschalten. "Mitarbeiter, die gern für ein Unternehmen arbeiten und sich in ihren Bedürfnissen verstanden und ernstgenommen fühlen, sind tausendmal motivierter. Geld ist schon längst nicht mehr der einzige Anreiz für anspruchsvolle Mitarbeiter", so der Geschäftsführer. «

Den Vorruhestand im Blick Gegenüber Zeitwertkonten hat die betriebliche Altersvorsorge deutliche Vorteile

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(djd/pt). Seit dem vergangenen Jahr wird das Renteneintrittsalter in Deutschland schrittweise angehoben. Für diejenigen, die 1964 oder später geboren sind, bedeutet das: Arbeiten bis zum 67. Lebensjahr. Für neun von zehn Arbeitnehmern ist dies allerdings fast schon eine Horrorvorstellung. Das ergab eine Umfrage des Karriereportals monster.de. Demnach würden 89 Prozent gerne in Rente gehen, bevor sie 67 sind - im Gegensatz dazu planen lediglich zwei Prozent, sogar länger als bis 67 arbeiten zu wollen. Wer derzeit oder künftig sogar schon mit 60 Jahren oder noch früher in den Ruhestand gehen will, muss die Zeit bis zum Regelrenteneintritt - also dem 65. Lebensjahr oder später - finanziell gut überbrücken.

Dabei müssen verschiedene Aspekte beachtet werden, unter denen der Renteneintritt überhaupt vor dem eigentlichen Rentenalter möglich ist. Außerdem sollte man gut ausrechnen, ob man angesichts der monatlich berechneten Abschläge noch mit seinen Kosten gut über die Runden kommt. Da das Altersteilzeitgesetz abgeschafft wurde, sollte man sich mit den verschiedenen Systemen und Möglichkeiten auseinandersetzen, wenn man vor dem Erreichen des regulären Renteneintrittsalters in Vorruhestand gehen will. Eine Option ist beispielsweise das Zeitwertkonto. Dabei handelt es sich um ein Arbeitszeitkonto, in das der Mitarbeiter Arbeitsentgelt - beispielsweise Entgelt aus Überstunden - ein-

bringen kann, um damit eine bezahlte Freistellung von der Arbeit finanziell abzufedern oder vorzeitig in den Ruhestand wechseln zu können. "Leider sind die Umfeldfaktoren bei Zeitwertkonten nicht klar fixiert", erklärt Michael Reizel, Chef der auf Beratung und Kommunikation im Themenumfeld Vergütung und Versorgung spezialisierten BVUK-Gruppe: "Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bestehen einige wesentliche Unklarheiten und Unschärfen in der Umsetzung der entsprechenden gesetzlichen Regelungen, sodass man hier - trotz der an sich guten Idee des Zeitwertkontos - sehr vorsichtig sein muss." Webinfo www.bvuk.de

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 25

rECHT & Urteile

Weißmantel & Vogelsang Rechtsanwälte

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Verzicht des Arbeitnehmers auf Urlaubsabgeltung Ist das Arbeitsverhältnis beendet und ein Anspruch des Arbeitnehmers gemäß § 7 Abs. 4 BUrlG auf Abgeltung des gesetzlichen Erholungsurlaubs entstanden, kann der Arbeitnehmer auf diesen Anspruch grundsätzlich verzichten. Gemäß § 13 Abs. 1 Satz 3 BUrlG kann von der Regelung in § 7 Abs. 4 BUrlG, wonach der Urlaub abzugelten ist, wenn er wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses ganz oder teilweise nicht mehr gewährt werden kann, zwar nicht zu Ungunsten des Arbeitnehmers abgewichen werden. Jedoch hindert diese Regelung nur einzelvertragliche Abreden, die das Entstehen von Urlaubsabgeltungsansprüchen ausschließen. Hatte

der Arbeitnehmer die Möglichkeit, Urlaubsabgeltung in Anspruch zu nehmen und sieht er davon ab, steht auch Unionsrecht einem Verzicht des Arbeitnehmers auf Urlaubsabgeltung nicht entgegen. Die Beklagte kündigte am 26. November 2008 ihr Arbeitsverhältnis mit dem bei ihr als Lader beschäftigten und seit Januar 2006 arbeitsunfähigen Kläger ordentlich zum 30. Juni 2009. Im Kündigungsrechtsstreit regelten die Parteien am 29. Juni 2010 in einem Vergleich ua., dass das Arbeitsverhältnis durch die Kündigung der Beklagten zum 30. Juni 2009 aufgelöst worden ist, die Beklagte an den Kläger eine Abfindung in Höhe von

11.500,00 Euro zahlt und mit Erfüllung des Vergleichs wechselseitig alle finanziellen Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis, gleich ob bekannt oder unbekannt und gleich aus welchem Rechtsgrund, erledigt sind. Mit einem Schreiben vom 29. Juli 2010 hat der Kläger von der Beklagten ohne Erfolg verlangt, Urlaub aus den Jahren 2006 bis 2008 mit 10.656,72 Euro abzugelten. Das Arbeitsgericht hat die Klage abgewiesen. Das Landesarbeitsgericht hat auf die Berufung des Klägers das Urteil des Arbeitsgerichts teilweise abgeändert und die Beklagte zur Zahlung von Urlaubsabgeltung in Höhe von 6.543,60 Euro verurteilt. Die Revision der Beklagten hatte

vor dem Neunten Senat des Bundesarbeitsgerichts Erfolg und führte zur Wiederherstellung des Urteils des Arbeitsgerichts. Die Klage ist unbegründet. Die Erledigungsklausel im gerichtlichen Vergleich vom 29. Juni 2010 hat den mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses am 30. Juni 2009 entstandenen Anspruch des Klägers auf Abgeltung des gesetzlichen Erholungsurlaubs erfasst. « Bundesarbeitsgericht Urteil vom 14. Mai 2013 - 9 AZR 844/11 - Vorinstanz: Sächsisches Landesarbeitsgericht Urteil vom 26. Mai 2011 - 9 Sa 86/11 -

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Wann kann ein Arbeitnehmer bezahlte Freistellung von der Arbeit verlangen?

Kündigung wegen Kirchenaustritts Der Austritt eines Mitarbeiters einer von einem katholischen Caritasverband getragenen Kinderbetreuungsstätte aus der katholischen Kirche kann die Kündigung des Arbeitsverhältnisses rechtfertigen. Nach Art. 140 GG iVm. Art. 137 Abs. 3 Satz 1 WRV ordnet und verwaltet jede Religionsgesellschaft ihre Angelegenheiten innerhalb der Schranken der für alle geltenden Gesetze selbst. Dieses Recht kommt neben den verfassten Kirchen auch den ihnen zugeordneten karitativen Einrichtungen zu. Es ermöglicht ihnen, in den Schranken des für alle geltenden Gesetzes den kirchlichen Dienst auch im Rahmen privatrechtlich begründeter Arbeitsverhältnisse entsprechend ihrem Selbstverständnis zu regeln. Nach der Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse von 1993 ist der Austritt aus der katholischen Kirche ein schwerwiegender Loyalitätsverstoß, der eine Weiterbeschäftigung des Mitarbeiters nicht zulässt. Im Kündigungsschutz-

prozess haben die Arbeitsgerichte zwischen den Grundrechten der Arbeitnehmer - etwa auf Glaubens- und Gewissensfreiheit - und dem Selbstbestimmungsrecht der Religionsgesellschaft abzuwägen. Der Zweite Senat des Bundesarbeitsgerichts hat - wie die Vorinstanzen - die Klage eines seit 1992 beim beklagten Caritasverband beschäftigten Sozialpädagogen gegen eine auf seinen Austritt aus der katholischen Kirche gestützte Kündigung abgewiesen. Der Kläger arbeitete in einem sozialen Zentrum, in dem Schulkinder bis zum 12. Lebensjahr nachmittags betreut werden. Die Religionszugehörigkeit der Kinder ist ohne Bedeutung. Religiöse Inhalte werden nicht vermittelt. Im Februar 2011 trat der Kläger aus der katholischen Kirche aus. Gegenüber dem Beklagten nannte er als Beweggründe die zahlreichen Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen, die Vorgänge um die „Piusbruderschaft“ und die Karfreitagsliturgie, in der eine antijudaische Tradition der

katholischen Kirche zu Tage trete. Der Kläger hat durch seinen Austritt gegen seine arbeitsvertraglichen Loyalitätsobliegenheiten verstoßen. Aufgrund dessen war es dem Beklagten nicht zumutbar, ihn als Sozialpädagogen weiterzubeschäftigen. Nach dem kirchlichen Selbstverständnis leistete der Kläger unmittelbar „Dienst am Menschen“ und nahm damit am Sendungsauftrag der katholischen Kirche teil. Ihm fehlt infolge seines Kirchenaustritts nach dem Glaubensverständnis des Beklagten die Eignung für eine Weiterbeschäftigung im Rahmen der Dienstgemeinschaft. Zwar hat auch die Glaubens- und Gewissensfreiheit des Klägers ein hohes Gewicht. Sie musste aber hier hinter das Selbstbestimmungsrecht des Beklagten zurücktreten. Dieser kann im vorliegenden Fall von den staatlichen Gerichten nicht gezwungen werden, im verkündigungsnahen Bereich einen Mitarbeiter weiterzubeschäftigen, der nicht nur in einem einzelnen Punkt den kirchlichen Loyalitätsanforderungen

nicht gerecht geworden ist, sondern sich insgesamt von der katholischen Glaubensgemeinschaft losgesagt hat. Beschäftigungsdauer und Lebensalter des Klägers fielen demgegenüber im Ergebnis nicht ins Gewicht. Für Sozialpädagogen gibt es zudem auch außerhalb der katholischen Kirche und ihrer Einrichtungen Beschäftigungsmöglichkeiten. Der Kläger wird durch die Kündigung nicht iSv. § 1, § 7 AGG diskriminiert. Die Ungleichbehandlung wegen seiner Religion ist nach § 9 Abs. 1, Abs. 2 AGG gerechtfertigt. Eine entscheidungserhebliche Frage der Auslegung von Art. 4 Abs. 2 der Richtlinie 2000/78/EG des Rates vom 27. November 2000 stellte sich angesichts der Art der vom Kläger ausgeübten Tätigkeit nicht. « Bundesarbeitsgericht Urteil vom 25. April 2013 - 2 AZR 579/12 - Vorinstanz: LAG BadenWürttemberg - Kammern Mannheim - Urteil vom 9. März 2012 - 12 Sa 55/11 -

Dauer der Arbeitszeit bei fehlender ausdrücklicher Vereinbarung Ist in einem Arbeitsvertrag die Dauer der Arbeitszeit nicht ausdrücklich geregelt, so gilt die betriebsübliche Arbeitszeit als vereinbart. Nach ihr bemessen sich die Pflichten des Arbeitnehmers zur Arbeitsleistung und des Arbeitgebers zur Zahlung der Vergütung. Diese Grundsätze gelten auch für außertarifliche Angestellte. Die Klägerin ist bei der Beklagten als „außertarifliche Mitarbeiterin“ beschäftigt und bezieht ein Jahresgehalt von ca. 95.000,00 Euro brutto. Nach dem Arbeitsvertrag muss die Klägerin „auch außerhalb der betriebsüblichen Arbeitszeit tätig … werden“. Weitere Regelungen

zur Arbeitszeit enthält der Vertrag nicht. Im Herbst 2010 hatten sich nach Angaben der Beklagten nahezu 700 Minusstunden angesammelt. Seit Oktober 2010 forderte die Beklagte die Klägerin auf, eine tägliche Arbeitszeit von mindestens 7,6 Stunden bzw. die betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit von 38 Stunden einzuhalten. Die Klägerin kam dem nicht nach. Die Beklagte kürzte die Gehälter der Klägerin bis Januar 2011 um insgesamt ca. 7.000,00 Euro brutto, weil die Klägerin ihre Arbeitspflicht nicht vollständig erfüllt und zB im Dezember nur 19,8 Stunden, im Januar nur 5,5 Stunden im Betrieb gearbeitet habe.

Die Klägerin macht mit der Klage geltend, sie sei vertraglich nicht verpflichtet, 38 Stunden pro Woche zu arbeiten. Sie müsse überhaupt nicht an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten im Betrieb sein. Ihre Arbeit sei nicht in Zeiteinheiten zu messen. Sie erfülle ihre Arbeitspflicht ohne Rücksicht auf den zeitlichen Aspekt schon dann, wenn sie die ihr von der Beklagten übertragenen Aufgaben erledige. Deshalb müsse die Beklagte ihr auch das volle Gehalt unabhängig von der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden zahlen. Die Klage blieb - wie schon in den Vorinstanzen - auch vor dem 10. Senat des Bundesarbeitsge-

richts erfolglos. Der Arbeitsvertrag der Parteien setzt als Maß der zu leistenden Arbeit die betriebsübliche Arbeitszeit voraus. Anhaltspunkte für die Vereinbarung einer dem Zeitmaß enthobenen Arbeitspflicht bestehen nicht. Die Beklagte ist nicht verpflichtet, Vergütung für Zeiten zu leisten, in denen die Klägerin nicht gearbeitet hat. « Bundesarbeitsgericht Urteil vom 15. Mai 2013 - 10 AZR 325/12 - Vorinstanz: Landesarbeitsgericht Düsseldorf Urteil vom 9. Februar 2012 - 4 Sa 1025/11 -

Rechtsanwältin Michaela Hofbauer Rechtsanwältin AGA Norddeutscher Unternehmensverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e. V. michaela.hofbauer@aga.de

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ne Hochzeit, Hochzeit des Kindes, goldene Hochzeit der Eltern) und Umzug. Verhinderungsgründe, die nicht in der Person des Arbeitnehmers liegen, wie beispielsweise schlechte Witterungsbedingungen oder der Ausfall öffentlicher Verkehrsmittel, fallen aber nicht unter diese Bestimmungen. Der Arbeitnehmer hat also nach § 616 BGB Anspruch auf bezahlte Freistellung für eine „verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit“. Hierbei sind die Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen. Die Rechtsprechung gewährt regelmäßig einen Anspruch für einen geringen Zeitumfang, so zum Beispiel einen Arbeitstag für die eigene Eheschließung oder die Geburt des Kindes, für den Tod des Ehepartners oder Kindes zwei Arbeitstage, für den Tod eines Elternteils einen Arbeitstag. Abweichende Regelungen durch Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder innerbetriebliche Regelungen sind möglich. Der Anspruch auf Bezahlung bei persönlichen Hinderungsgründen kann durch entsprechende vertragliche Reglungen oder einen Tarifvertrag eingeschränkt beziehungsweise ausgeschlossen werden. Sofern somit kein Anspruch auf bezahlte Freistellung aus persönlichen Gründen besteht, kann sich gleichwohl ein Anspruch auf Freistellung (jedoch ohne Entgeltzahlung) ergeben, zum Beispiel bei Langzeitpflege nach dem Pflegezeitgesetz oder bei Elternzeit.

Grundsätzlich gilt, dass Arbeitnehmer nur dann Entgelt erhalten, wenn sie ihrer Arbeitspflicht nachkommen. Hiervon gibt es allerdings zahlreiche gesetzlich geregelte Ausnahmen wie zum Beispiel die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, an Feiertagen oder im Urlaub. Darüber hinaus kann sich ein Anspruch aus einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung (Regelung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat) ergeben. Fehlt es an derartigen Regelungen, kann ein Anspruch aus § 616 BGB vorliegen. Nach BGB hat ein Arbeitnehmer einen Anspruch auf bezahlte Freistellung, wenn er unverschuldet für eine „verhältnismäßig nicht Praxistipp: Sofern kein Tarifvererhebliche Zeit durch einen in sei- trag oder eine Betriebsvereinbaner Person liegenden Grund an der rung auf das Arbeitsverhältnis Arbeitsleistung verhindert“ ist. Die Anwendung findet und § 616 BGB Frage, wann ein solcher persön- arbeitsvertraglich nicht ausgelicher Grund vorliegt, haben die schlossen wird, empfiehlt es sich, Arbeitsgerichte entschieden. Die bereits vorab im Arbeitsvertrag zu wichtigsten von der Rechtspre- regeln, ob und in welchem Umchung anerkannten Freistellungs- fang eine bezahlte Freistellung gründe mit Anspruch auf Entgelt bei persönlichen Verhinderungssind Sterbefälle im engeren Famili- gründen gewährt wird. So können enkreis, Erkrankungen des eigenen rechtliche Auseinandersetzungen Kindes, Kurzzeitpflege von Ange- von vornherein vermieden werden. hörigen nach dem Pflegezeitgesetz « sowie unter Umständen Arztbesuche, seltene Familienfeiern (eige-

„Mit der Wirtschaftszeitung erreichen Sie monatlich mehr als 20.000 Unternehmer. Ich helfe Ihnen gerne bei Ihrer Medienplanung.“ Peter Osterloh, Vertriebsleiter Wirtschaftszeitung | Telefon 0421 / 146 215-60 | p.osterloh@wirtschaftszeitung.info

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Messe IRMA Internationale Reha- und Mobilitätsmesse für Alle

Foto: IRMA

Tipp

Die neue Reha- und Mobilitäts- n i o r e n messe im Norden geht in diesem g e r e c h t Jahr bereits zum zweiten Mal an umgebaute Pkws sowie über barriden Start. erefreies Reisen und Kinder-Reha Mit dabei sind rund 100 Aus- informieren steller aus der ganzen Bundesrepublik. Die Publikumsmesse 14.06.2013-16.06.2013 richtet sich an Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte, Senioren und an- Öffnungszeiten dere Menschen mit Behinderung. 14. Juni 2013 von 10 bis 18 Uhr 15. Juni 2013 von 10 bis 18 Uhr Besucher können sich über Ange- 16. Juni 2013 von 10 bis 17 Uhr bote, Funktionsweisen und Möglichkeiten zum Beispiel von Roll- Ort stühlen, E-Bikes, Skooter, Lifte, Halle 7 Hilfsmittel für Alltag und Pflege, Prothesen, behinderten- und se-

Messeplaner Juni 2013 Bremen ____________________________________________ 06.06.2013 - 07.06.2013 VOCATIUM Bremen 2013 - Fachmesse für Ausbildung + Studium: Die Messe VOCATIUM Bremen ist eine Fachmesse für Ausbildung+Studium auf der qualifizierte Kontakte zwischen Schülern und Ausstellern das Ziel ist. Bereits vor Beginn der VOCATIUM Messe Bremen werden für die Schüler und Studenten passgenaue, ihren beruflichen Interessen entsprechende Einzeltermine organisiert. Die Termine werden den Schülern 14 Tage vor Messebeginn mitgeteilt, damit sich diese gezielt mit einer Kurzbewerbung auf Ihr Gespäch vorbereiten können. Das Ziel der VOCATIUM Bremen Messe ist es nicht, möglichst viel Besucher durchzuschleusen, sondern für die jungen Menschen und die Unternehmen bzw. Hochschulen eine möglichst hohe Qualität der Beratungsgespräche zu erreichen. BLG-Forum Überseestadt Am Speicher XI 9 28217 Bremen 14.06.2013 - 16.06.2013 IRMA 2013 - Reha- und Mobilitätsmesse für Menschen mit Handicap und Senioren: Die Messe IRMA Bremen ist eine Reha- und Mobilitätsmesse für Menschen mit Handicap und Senioren. Rund 60 Aussteller präsentieren auf der IRMA Messe Bremen ihre aktuellen Produkte, Dienstleistungen, Informationen und Lösungen für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte, Senioren und Menschen mit anderen Behinderungen. Das Angebotsspektrum umfasst dabei behinderten- und seniorengerechte PKW, Rollstühle und Spezialräder, sowie barrierefreies Reisen, Bauen und Wohnen, oder auch den Behindertensport. Ein Testparcours bei dem Besucher der IRMA Bremen Messe die Möglichkeit haben, Rollstühle, E-Bikes und andere Hilfsmittel auszuprobieren, rundet das Angebot ab. Messe Bremen Findorffstraße 101 28215 Bremen

Hannover ________________________________________ 08.06.2013 - 08.06.2013 parentum Hannover 2013 - Elternabend für die Berufswahl: Die Messe parentum Hannover ist ein Elternabend für die Berufswahl. Zahlreiche Unternehmen, Hochschulen, Fachschulen und Institutionen präsentieren sich auf der parentum Messe Hannover und informieren und beraten Eltern in persönlichen Gesprächen über zahlreiche Ausbildungsund Studienmöglichkeiten für ihre Kinder. Ein vielfältiges Vortragsprogramm bietet auf der Hannoverer parentum Messe zusätzliche Informationsmöglichkeiten zu den Themen Ausbildung und Studium. Berufsbildende Schule 11 Andertensche Wiese 26 30169 Hannover 15.06.2013 - 16.06.2013 jobmesse hannover 2013 - Messe für Beruf, Ausbildung Trainee und Praktika: Die jobmesse hannover ist die Messe für Beruf, Ausbildung Trainee und Praktika. Zahlreiche regional, national und international agierende Unternehmen präsentieren sich auf der hannoverer jobmesse zur direkten Kontaktaufnahme. Die Vermittlung von freien Stellen und Ausbildungsplätzen, sowie Angebote von Traineeprogrammen, Praktika und Projekte für Diplomarbeiten und verschiedenster Weiterbildungsmöglichkeiten gehören

ebenfalls zum Messeangebot. Ein kostenfreier Bewerbungsmappencheck, Vorträge verschiedener Referenten und ein Bewerbungsfotoservice runden das Programm der jobmesse hannover ab. Deutscher Pavillon / EXPO PARK Hannover Expo Plaza 1 30539 Hannover

Hamburg ________________________________________ 29.05.2013 - 01.06.2013 Deutscher Röntgenkongress Hamburg 2013 - Kongress mit Fort- und Weiterbildungsangeboten, Forschungsvorträgen und Industrieforum: Deutscher Röntgenkongress Hamburg, der Kongress mit Fort- und Weiterbildungsangeboten, Forschungsvorträgen und Industrieforum. Der Deutsche Röntgenkongress Hamburg deckt als Kongress für Bildgebende Diagnostik und minimal-invasive Therapieverfahren ein breites Spektrum ab. Neben wissenschaftlichen Präsentationen und Postern zu Forschung und neuesten Erkenntnissen auf dem Fachgebiet werden hochwertige Vorträge zu Fort- und Weiterbildung für Kongressteilnehmer angeboten. In einer Vielzahl von Workshops, Refresherkursen, interdisziplinären Falldiskussionen und Hands-on-Kursen bietet der Deutsche Röntgenkongress Hamburg die Möglichkeit, Ihre Kenntnisse zu den einzelnen Themengebieten zu vertiefen und Neues zu entdecken. CCH - Congress Center Hamburg Am Dammtor / Marseiller Straße 20355 Hamburg 05.06.2013 - 05.06.2013 MSR-Spezialmesse Nord 2013 - Messe für Kompetenz, Präsentation und Workshop der MSR-Automatisierungstechnik: Die MSR-Spezialmesse Nord in Hamburg ist eine Messe für Kompetenz, Präsentation und Workshop der MSR-Automatisierungstechnik. Führende Hersteller der Branche zeigen auf der MSR-Spezialmesse Hamburg neue Trends der MSR-Automatisierungstechnik und präsentieren Produkte, Systeme sowie Engineering- und Serviceleistungen aus den Bereichen Prozessanalyse, Probenahmetechnik, Durchfluss-, Druckmess-, Temperaturmess-, Füllstandsmess-, Feuchtemess- und Dichtemesstechnik, sowie vielen weiteren. Zahlreiche Workshops zu verschiedenen aktuellen Themen ergänzen das Angebot der MSR-Spezialmesse Nord. Messe Halle Hamburg-Schnelsen Modering 1a 22457 Hamburg 07.06.2013 - 08.06.2013 that‘s my business 2013 - Die Messe von kleinen Unternehmen mit großen Ideen: Die Messe that’s my business Hamburg ist die Messe von kleinen Unternehmen mit großen Ideen. Rund 100 junge, kleine Unternehmen, überwiegend aus der Metropolregion Hamburg, präsentieren auf der that’s my business Messe Hamburg ihre Schaffenskraft und kreative Vielfalt von Produkten und Dienstleistungen. Von Internet-Beratungsdiensten und IT-Lösungen über Büro-Organisation bis hin zu perfekter Ordnung, von Fotografie bis Möbeldesign, von Shiatsu, Yoga und anderen Gesundheitsdienstleistungen bis hin zu verschiedenen Coaching-Ansätzen und köstlichen kulinarischen Angeboten. Ein Rahmenprogramm mit verschiedenen Workshops und Vorträgen sowie Aktionen und Unterhaltung runden das Ausstellungsspektrum der Hamburger that’s my business Messe ab. Hamburg-Haus Eimsbüttel Doormannsweg 12 20259 Hamburg

12.06.2013 - 12.06.2013 VDI nachrichten Recruiting Tag Hamburg 2013 - Die Karrieremesse für stellensuchende und wechselwillige Ingenieure: Der VDI nachrichten Recruiting Tag Hamburg ist die Karrieremesse für stellensuchende und wechselwillige Ingenieure. Zahlreiche renommierte Unternehmen präsentieren sich auf dem Hamburger VDI nachrichten Recruiting Tag als potenzielle Arbeitgeber und informieren Young Professionals und Professionals, Absolventen, erfahrene und angehende Ingenieure, sowie technische Fach- und Führungskräfte ausführlich über gefragte Qualifikationen, Anforderungsprofile und Einstellungsmöglichkeiten. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vortragsforum, Karriereberatung, Bewerbungsunterlagen-Check und ein Job Board ergänzen das Informationsangebot der Karrieremesse Hamburg. Handelskammer Hamburg Adolphsplatz 1 20457 Hamburg 13.06.2013 - 16.06.2013 Home & Garden Hamburg 2013 - Ausstellung für exklusiven Lebensgenuss, Wohn- und Gartenkultur: Die Messe Home & Garden Hamburg ist die Ausstellung für exklusiven Lebensgenuss, Wohn- und Gartenkultur. Eine Vielzahl namhafter, mit Sorgfalt ausgewählter Aussteller präsentiert Klassisches wie Extravagantes, das höchsten Ansprüchen standhält. Auf der Home & Garden Messe Hamburg findet man nicht nur die schönsten und ausgefallensten Kreationen, sondern auch die allerneuesten Trends für Haus und Garten. Derby Park Hamburg Klein Flottbek Baron-Voght-Straße 22607 Hamburg 19.06.2013 - 20.06.2013 Absolventenkongress Norddeutschland 2013 - Jobmesse für Studenten, Absolventen und Young Professionals: Die Messe Absolventenkongress Hamburg ist eine Jobmesse für Studenten, Absolventen und Young Professionals, auf der sie die attraktivsten Arbeitgeber der Region persönlich treffen und sich vorstellen können. Rund 35 Firmen aller Größen und Branchen präsentieren sich auf dem Hamburger Absolventenkongress und stehen für Live-Gespräche bereit. Im persönlichen Gespräch können Besucher mehr über ihre Wunschfirmen und deren Kultur erfahren. Darüber hinaus können Besucher aus vielfältigen Programmpunkten wählen und so von individueller Karriereberatung profitierten. Ein spezielles Rahmenprogramm und individuelle Karriereberatung mit einer Vielzahl von Angeboten hält der Absolventenkongress Hamburg darüber hinaus bereit. Handelskammer Hamburg Adolphsplatz 1 20457 Hamburg

Oldenburg ______________________________________ 12.06.2013 - 13.06.2013 Deutsche Holstein-Schau 2013 - Event der deutschen Rinderzucht: Die DHV-Schau, Deutsche Holstein-Schau Oldenburg ist ein Event der deutschen Rinderzucht. Zahlreiche Besamungsstationen, Futtermittelfirmen, Stalleinrichter und anderer, der Milchproduktion angelagerten Handelsfirmen präsentieren auf der DHV-Schau Oldenburg, der Deutschen Holstein-Schau ihre Produkte und Dienstleistungen. Verschiedene Sonderaktionen und Präsentationen runden die DHV-Schau Oldenburg, die Deutsche Holstein-Schau ab. Weser-Ems Halle Oldenburg GmbH Europaplatz 12 26123 Oldenburg

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Wirtschaftszeitung Juni 2012 | 27

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Seminarreihe Prof. Dr. Niels Brabandt ist Gründer, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Firma NB Networks AG, Trainer, Berater, Coach und mehrfacher Buchautor. Seit Gründung seiner Firma im Jahre 1998 ist diese als Enterprise Solution Provider im Gesamtbereich der Unternehmensberatung tätig. Er selbst ist dabei immer noch aktiv im Geschäft tätig und hier jedes Jahr bei zahlreichen Einsätzen national wie auch international präsent. Seine klare, direkte und dennoch stets unterhaltsam interaktive Art der Vermittlung, die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse gepaart mit einem Maximum an Praxistransfer garantieren allen Beteiligten einen höchstmöglichen Erfolg – dies wird von den Kunden sehr geschätzt. Klar fokussiert auf den Bereich der nachhaltigen Führung kann

er neben seinen persönlichen Erfahrungen aus internationalen Großkonzernen auch auf die Erfahrungen mit seiner eigenen Firma zurückgreifen. Hier bewies er selbst, dass es möglich ist aus einem One-Man-StartUp eine international agierende Organisation aufzubauen und dass der Faktor des Leadership hier die entscheidende Rolle spielt. Neben einer Mitwirkung als CoAutor veröffentliche er selbst mehrere Bücher. Neben Werken zur nachhaltigen Weiterbildungsgestaltung, der Handhabung von Personalfluktuation in Krisenzeiten sowie der Bedeutung von Ethik und Werten im Personalmanagement stellt sein bisher umfassendstes Werk die Auswirkungen von Führungsstilen in den Mittelpunkt. So wird Niels Brabandt heute von Kunden aus der Wirtschaft vom Mittelstand bis zum Großkonzern in Fragen der Soft, Business und People Skills zu Rate gezogen um in praxisnahen Workshops, moti-

vierenden Initiativvorträgen oder Keynotes oder in der Beratung für sicheren Erfolg im Lerntransfer wie auch in der nachhaltigen Praxisumsetzung zu sorgen. Prof. Dr. Niels Brabandt selbst stammt aus Hamburg, ist wohnhaft in Berlin und findet seinen Ausgleich vor allem auf nationalen sowie internationalen Reisen. Des Weiteren betreibt er aktiv Sport und ist als Beobachter sowie Coach im Leistungssportbereich tätig. Er selbst war lange Jahre als Schiedsrichter Fußballsport im Leistungsbereich aktiv – heute ist er in der Nachwuchsförderung sowie im Beobachtungswesen tätig. Auch hier kann er seine Fähigkeiten aktiv zum Nutzen der Sportler einsetzen. Sein Wissen ist auf Spitzenlehrgängen gefragt und wurde auch hier stets ausdrücklich uneingeschränkt gelobt. Profi-Sportvereine zählen zudem zu seinem Kundenstamm. Die durchgehende 100%ige Kundenzufriedenheit unterstreicht seit Jahren die Qualität, welche

bereits mehrfach national wie auch international ausgezeichnet wurde. Eine stets für alle Kunden geltende Zufriedenheitsgarantie verdeutlicht die nachhaltig höchste Qualität erneut. Prof. Dr. Niels Brabandt ist Professional Member in der German Speakers Association (GSA), in der Global Speakers Federation (GSF) sowie unter den Top 100 des national wie international renommierten Portals Semigator. Seine Unternehmung ist den Fair Company Regularien verpflichtet, für welche er sich aktiv einsetzt. Seine Vortragsthemen erstrecken sich über zahlreiche Bereiche der Soft, Business und People Skills und sind stets speziell auf jeden Kunden abgestimmt. Selbstverständlich wird hierbei stets, sofern notwendig bzw. gewünscht auf ein Höchstmaß von Vertraulichkeit sowie Diskretion bei gleichzeitig höchster Qualität größten Wert gelegt.

NB Networks AG – wir vernetzen Wissen. Gegründet 1998 war es seit jeher das Ziel des Inhabers Prof. Dr. Niels Brabandt seine Leistungen auf höchstem Qualitätsniveau anzubieten. Garantiert wissenschaftlich fundiert und dennoch für jeden verständlich.Tiefgehend und voll interaktiv vermittelt bei gleichzeitig einem maximalen Praxisanteil sowie garantiertem Transfer. Regionale Verfügbarkeit und dennoch global voll handlungsfähig – und dies mit garantierter Qualität ohne Risiken für den Kunden. NB Networks AG ist ihr Partner für die Bereiche Management & Führung (Leadership), Informations-technologie (IT / EDV) und Sprachen. Hierbei liefern wir Ihnen hochqualitative garantierte Qualität in Training (Fortbildung), Consulting (Beratung) und Services. Weitere Informationen: www.nb-networks.com

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