Passader Backhaus Backhaus-Bote Nr.33 April 2020

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ACKHAUSBOTE AUSGABE 33 2020

EIN LOBLIED – AUF DIE BROTDOSE Brot des Jahres – Roggenbrot Junges Team – in unserer Filiale im Sophienhof Viel Ruhe – bekommt unser Sauerteig Forty – ein Papagei mit Geschmack


LIEBE LESERINNEN UND LIEBE LESER, Auch im Verkauf gibt es Einschränkungen. So sind unsere Cafébereiche im Hofladen sowie in Preetz geschlossen und unsere Filiale im Sophienhof findet weniger Kundenzulauf, da viele Geschäfte in dem Einkaufszentrum geschlossen sind. Dafür gibt es auf den Wochenmärkten derzeit mehr zu tun. Nicht nur halten uns hier unsere Stammkunden die Treue, offenbar nutzen jetzt auch viele im Homeoffice Arbeitende das vielseitige, frische Warenangebot der „Freiluft-Einkaufs­ zentren“ für Ihren Einkauf.

wir erleben eine außergewöhnliche Zeit. Auch uns stellt die Corona-Pandemie vor neue Herausforderungen bezüglich Arbeits­­ organisation und Abstand halten. Bisher sind bei uns noch alle gesund. Doch da es mit steigenden Infektionszahlen auch in Schleswig-Holstein immer wahrscheinlicher, dass das nicht so bleibt, haben wir Vorsorge getroffen, damit Bestes Brot vom eigenen Hof trotzdem gebacken und zu Ihnen, unseren Kunden, gelangen kann. Unsere Bäcker arbeiten bis auf weiteres in zwei Schichten an sechs Tagen in der Woche. Die ersten drei Bäcker beginnen jetzt bereits um 17.00 Uhr, und damit zu einer Zeit, zu der sie sonst schlafen gehen würden. Sie produzieren bis 00.45 Uhr alle Brote und machen Feierabend bevor die zweite Schicht um 01.00 Uhr startet und die Brötchen und Kleingebäcke herstellt.

Zu Ihrem und unserem Schutz praktizieren wir in allen Betriebsteilen eine umfangreiche Hygienevorsorge und haben für das interne Miteinander wie auch für den Kundenkontakt Abstandsregeln eingeführt, die alle Seiten sehr diszipliniert umsetzen. Bei alledem bemühen wir uns darum, dass bei so viel äußerer Distanz das persönlich Verbindende nicht auf der Strecke bleibt, denn vermutlich werden wir ja noch eine längere Zeit mit Corona und den Folgen leben müssen. In dem Sinne wünsche ich Ihnen: bleiben Sie gesund! Herzliche Grüße aus Passade

Ihr Olaf Knickrehm, Geschäftsführer

Ich bin sehr froh, dass alle Bäcker mitziehen und in dieser Weise zum Teil ihren gewohn­ ten Lebensrhythmus auf den Kopf stellen sowie teilweise auf die bei uns übliche Fünf-Tage-Bäckerwoche verzichten. Titelbild: Die gut gefüllte Brotdose von Geschäftsführer Olaf Knickrehm

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AKTUELLES


REUE GEFÄHRTIN – DIE BROTDOSE Auf dem Schreibtisch von BackhausGeschäftsführer Olaf Knickrehm hat sie ihren festen Platz – eine rote Brotdose. Seine besondere Beziehung zu ihr beschreibt er im Folgenden. Unlängst kam ich mit Gästen bei uns im Passader Backhaus ins Philosophieren über die sich verändernden Essgewohnheiten der Menschen. Dabei erwähnte ich die Eigenart moderner, meist urbaner Menschen, ihre Ernährung weder für einen einzigen Tag, geschweige denn für eine ganze Woche zu planen, sondern stattdessen, unmittelbar Essen zu kaufen, wenn sie Hunger verspüren, egal wo sie gerade sind. Niemand, so scheint es mir manchmal, nimmt sich noch etwas „zu essen“ mit in den Tag oder auf Reisen. Ich dagegen bin „so einer“, deshalb möchte ich Ihnen heute von meiner Liebe zum Butterbrot und insbesondere zur Brotdose berichten.

belegt, war die Krönung des Frühstücks auf der Werkzeugkiste. Dazu heißer Kakao aus der Thermos­flasche. Noch heute berührt mich die Erinnerung daran und ich habe den Duft dieses wunderbaren „Menüs“ sofort in der Nase. Die einfachsten Dinge sind manchmal die besten. Meine erste Brotdose war aus schnödem, orangeweißem Kunststoff – sie dient mir noch heute als Box für Bohrer in meiner Werkstatt. Über die Zweite – aus weißem, emailliertem Blech – bin ich vor Jahren aus Versehen mit dem Auto gefahren und mit meiner dritten Brotdose, der erwähnten roten, möchte ich alt werden. Wie halten Sie es mit dem Pausenbrot in der Dose? Für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich eine Brotdose zuzulegen, kommt vielleicht unsere formschöne, klassische Brotdose gerade recht. Es gibt sie in limitierter Auflage in allen unseren Verkaufsstellen.

Zwar bin ich nicht so wortgewandt wie Reinhard Mey in seinem Lied „Das Butterbrot“, aber auch in meinem Leben gibt es keine längere Auto- oder Bahnfahrt, ohne dass meine rote Brotdose, oder wie man heute sagt „Lunchbox“ mit dabei wäre. Und auch im Büro ist sie meine Begleiterin. Bereits in der Schulzeit und später mit 15 Jahren in der Tischlerlehre war meine Brotdose auf kalten, zugigen Baustellen meine Verbündete und vermittelte ein Stück „Zuhause“. Schwarz- und Weißbrot mit Rührei, von Muttern SERVICE

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OGGENVOLLKORN BROT DES JAHRES

Unser Sortiment bietet viele Roggenvollkorn- und Roggenmischbrote.

„Deutsche Brotkultur“ gilt seit 2014 als immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Damit wird die traditionelle Bedeutung dieses Lebensmittels gewürdigt. In Norddeutschland ist Roggenbrot nach wie vor das beliebteste Vollkornprodukt. In diesem Jahr ist es nun vom Deutschen Brotinstitut zum „Brot des Jahres“ erklärt worden. Bundesweit gibt es zahlreiche Spielarten des Roggenvollkorn-Brotes – vom Rheinischen Schwarzbrot über das Ammerländer Vollkorn­brot, das Schinkenbrot und den Westfälischen Pumpernickel bis zu unserem Passader Roggenschrot und Roggenfein. Alle diese Brote zeichnet aus, dass sie – bezogen auf die insgesamt enthaltenen Mahlerzeugnisse – mindestens 90 Prozent Roggenvollkorn enthalten, inklusive Schale und Keimling. Dabei kann das ganze Korn grob geschrotet oder fein gemahlen sein. Roggenvollkorn-Brot wird traditionell mit Sauerteig hergestellt. Das macht es nicht nur zu einem Geschmackserlebnis, sondern auch zum Baustein einer ausgewogenen Ernährung. Der ernährungsphysiologische Wert des Roggenvollkorn-Brotes liegt besonders in 4

PRODUKTE

seinem hohen Gehalt an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Die Ballaststoffe sorgen für eine gute Darmtätigkeit und wirken sich positiv auf das Sättigungsgefühl aus. Außerdem helfen die Ballaststoffe, den Glukoseanstieg im Blut bei der Aufnahme zucker- und stärkehaltiger Lebensmittel zu verlangsamen. Da wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hinweisen, dass eine hohe Ballaststoffaufnahme das Risiko vermindert, an Diabetes oder Dickdarmkrebs zu erkranken, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für gesunde eine Ernährung den regelmäßigen Verzehr von Vollkornbroten. Noch dazu hat Roggenvollkorn-Brot rund 25 Prozent weniger Kalorien als die gleiche Menge Weißbrot.


Bei uns im Passader Backhaus lassen wir dem Sauerteig eine besondere Behandlung angedeihen. „Der über Nacht gereifte Teig wird morgens nochmal mit einer Schaufel grobem Schrot und etwas Wasser aufgefrischt“, verrät Backstuben-Chef Oliver Grube. Dann steht er nochmal für zwei bis drei Stunden und bildet in dieser Zeit eigene Mikro­organsimen. Schließlich werden dem Sauerteig noch Roggenkörner beigemischt, die am Tag zuvor bis zweieinhalb Stunden in der Resthitze der Öfen gekocht wurden. „Das bringt mehr Feuchte in den Teig und macht gleichzeitig das Brot länger haltbar“, so Oliver. So backen wir für unsere Kunden Tag für Tag ein breites Sortiment an Broten mit unterschiedlich hohem Roggenvollkornanteil. Der Klassiker Passader Roggenschrot sowie das Roggenfein bestehen aus 90 Prozent Roggenvollkorn, dazu kommen 10 Prozent Dinkelvollkorn, das für eine bessere Backfähigkeit und Lockerung der Brote sorgt. Gut 50 Prozent Roggen-

vollkorn verarbeiten unsere Bäcker im Dinkel-Amaranth, 40 Prozent sind es im Dinkel-Hafer. Unsere Roggenmischbrote enthalten 50 Prozent Roggenvollkorn beim Bauernund Sonnenblumenbrot bzw. 30 Prozent bei der Korianderkruste. Der Roggen für unsere RoggenvollkornBrote wächst auf unseren Feldern am Ufer des Passader Sees. So haben wir seine Qualität in der eigenen Hand und können unseren Kunden voller Überzeugung „Bestes Brot vom eigenen Hof“ anbieten – im Hofladen, auf zahlreichen Wochenmärkten der Region, auf Haus-zu-Haus-Touren sowie in unseren Filialen in Kiel und Preetz.

Text: J. Ahrent; Fotos: M. Hennecke, J. Ahrent

Bäckermeister Oliver Grube beim Abwiegen des Passader Roggenschrotes

Alle unsere Brote probieren können Sie bei einem unserer Backstubenrundgänge, die wir üblicherweise jeweils am letzten Samstag im Monat anbieten. Bitte informieren Sie sich angesichts der derzeitigen Situation, wann der nächste Rundgang stattfindet www.passader-backhaus.de/rundgang-durch-die-backstube-2 ROGGENBROTE

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ON STAMMKUNDEN

DAS TEAM IM SOPHIENHOF STE In der Kieler Innenstadt, gegenüber vom Hauptbahnhof, gibt es in „Sophies Markthalle“ sechs Tage die Woche Brot und Brötchen frisch aus der Backstube in Passade. Es ist ein fröhliches Team, dass sich im Kieler Sophienhof gefunden hat. Seit vergangenem November hat Alisa Thiel die Leitung der Filiale übernommen. Zusammen mit vier Kolleginnen und Kollegen versorgt sie die Kunden des Einkaufszentrumst am Bahnhof mit unseren Produkten. Alisa Thiel ist 22 Jahre jung, bringt aber schon einige Erfahrung aus ihrem Berufsleben mit. Sie hat zunächst Bäckereifachverkäuferin gelernt, bevor sie eine Ausbildung als Bäckerin absolvierte. „Ich weiß genau, was für tolle Produkte wir verkaufen“, so ihre Überzeugung. Aus der Bäckerei zurück in den Verkauf – warum dieser Schritt? „Ich hatte sehr viel Spaß an der Arbeit in der Produktion, aber ich möchte irgendwann auch eine Familie gründen, und damit sind die Arbeitszeiten als Bäckerin einfach nicht gut zu vereinbaren“, sagt Alisa.

Filialleitung Alisa Thiel

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DAS PASSADER BACKHAUS-TEAM

Alisas Team besteht aus Tanja Seemann, sie arbeitet in Teilzeit, Angelica Bohle, die neben ihrem Studium in der Filiale einspringt wie es gerade passt, sowie den beiden Auszubildenden Johanna Heider und Hagen Johann Hagedorn. Bedingt durch die langen Öffnungszeiten – von 8 bis 20 Uhr an sechs Tagen die Woche – wird in Schichten gearbeitet. Die Frühschicht beginnt um 7.30 Uhr und bestückt die Regale und Auslagen. „Der frühe Vogel bin meistens ich“, sagt Tanja Seemann. Als Mutter kann sie so am besten Beruf und Familie vereinbaren. Denn ein langer Sophie-Tag geht erst gegen 20.30 Uhr zu Ende. Im zweiten Lehrjahr als Bäckerei-Fach­ verkäufer ist Hagen Johann Hagedorn. Er fühlt sich sehr wohl in der „Sophie“, wie

Tanja Seemann


UND TOURISTEN

LLT SICH VOR

Hagen Johann Hagedorn

Johanna Heider

die Filiale im Sophienhof liebevoll genannt wird. „In diesem kleinen Team werden alle ernst genommen, da macht jeder alles.“ Besonders gefällt ihm, dass viele Kunden aus dem Ausland kommen. „Mit den Touristen versuche ich dann, Englisch zu sprechen. Das trainiert die Sprachkenntnisse.“ Bereits im dritten Lehrjahr ist Johanna Heider. Auch sie schätzt das kollegiale Miteinander in der „Sophie“. „Ich werde hier als Azubi sehr gut betreut und ganz toll auf die Abschlussprüfung vorbereitet“, sagt sie. Zur Zeit ist die Stimmung im Sophienhof allerdings ein wenig gedrückt. Einzelhandelsgeschäfte sind geschlossen, Berufstätige arbeiten zuhause, Schulen und Unis sind geschlossen. Statt vieler Menschen, die auf dem Weg durch den Sophienhof

Besorgungen machen oder bummeln gehen, kommen nur wenige Passanten in das Einkaufszentrum, um in den verbliebenen Lebensmittelgeschäften das Nötigste einzukaufen. Viele Stammkunden halten uns die Treue, aber es fehlen die zahlreichen Spontankunden, so dass es im März und April sehr ruhig war. Unser „Sophie-Team“ hält aber tapfer die Stellung, damit unsere Kunden an dieser zentralen Stelle in Kiel weiter Bestes Brot vom eigenen Hof einkaufen können. Wir hoffen, wie alle, dass es dann im Mai langsam wieder aufwärts geht. Denn für alle im Sophie-Team gilt: Es gibt nichts schlimmeres, als Däumchen zu drehen und auf Kundschaft zu warten. Text: J. Ahrent; Fotos: A. Thiel, H. Hagedorn

WIR BILDEN AUS! Wir bieten Ausbildungsplätze für Bäckereifachverkäufer/innen und Bäcker/innen. Bei Interesse an einer Ausbildung im Passader Backhaus geben wir gerne die Möglichkeit eines Praktikums, um einen Eindruck von der Arbeit im Verkauf oder in der Backstube zu bekommen. | Anmeldung unter info@passader-backhaus.de UNSERE FILIALE IM SOPHIENHOF IN KIEL

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AUER MACHT LOCKER – IN DER ( TEIG ) -RUHE LIEGT DIE KRAFT…

Damit ein Brot eine lockere Krume bekommt, muss der Brotteig bei seiner Reife Poren bilden. Dies erreicht man bei Vollkornbroten mit Sauerteig, dem natürlichsten und ältesten Triebmittel zur Brotherstellung. Ursprünglich entstand Sauerteig durch spontane Gärung eines Mehl-Wasser-Gemisches, das längere Zeit stehen blieb. Dabei wurden viele verschiedene Mikroorganismen, die sich natür­ licherweise auf der Oberfläche das Getreidekorns befinden, zum Leben erweckt, und sie begannen die im Mehlkörper des Getreidekorns vorhandene Stärke abzubauen. Mit dieser Methode entwickelt sich eine zufällige Organismengesellschaft, ihre Wirkung bei der Teigbereitung lässt sich nicht vorhersagen und nicht sicher wiederholen. Da wir die Qualität unserer Brote nicht auf diese Weise dem Zufall überlassen wollen, haben wir unseren Umgang mit dem Sauerteig verfeinert. Dabei folgen wir unserem wichtigsten Grundsatz, den Produktionsablauf in unserer Backstube auf die optimale Reife der Teige abzustimmen und nicht umgekehrt. Deshalb führen wir unsere Sauerteige über 3 Stufen und mehrere Tage – und das geht so: Zuerst werden Dinkelmehl und Backferment * mit Wasser verrührt. So werden die in der Starter­ kultur enthaltenen Mikroorganismen aktiv und beginnen mit der Gärung. Diese flüssige Masse, der Anfrischsauer; steht zunächst für 12 Stunden in der warmen Backstube. Danach wird dieser Ansatz wiederum mit Dinkel­ mehl versetzt und reift für 2,5 h in der Wärme weiter. * Das von uns verwendete Backferment besteht aus Weizen-, Mais- und Erbsmehl sowie Bienenhonig.

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AUS DER BACKSTUBE

Der so entstandene Grundansatz wird in der Kühlung aufbewahrt, um weitere Gärprozesse zu stoppen. Ihn verwenden wir eine Woche lang. Danach wird ein neuer Grundansatz hergestellt, so lässt sich sicherstellen, dass die Zusammen­ setzung der Mikroorganismengemeinschaft immer gleichbleibt. Der Grundansatz ist die Basis für die Sauer­ teige unserer Vollkornbrote. Aus dem Grundansatz setzen wir verschiedene Vorteige an, die sich in der Mehlzusammensetzung und der Reifezeit unterscheiden. So können die einzelnen Vorteiglinien und damit die daraus entstehenden Brotsorten von Anfang an ihren ganz eigenen Geschmack entwickeln. Für den Vorteig wird jeweils gut ein Drittel der Mehlmenge eines Brotrezeptes mit dem Grund­ ansatz über einen Zeitraum von 12 – 16 Stunden versäuert. Am Backtag wird dieser Vorteig mit dem restlichen Mehl, Wasser und weiteren Zutaten je nach Brotsorte 20 – 30 Min. lang zum Hauptteig verknetet. Der Hauptteig wird zu Brotteiglingen portioniert und in Kastenformen gegeben, in denen die Teiglinge nochmals 45 – 60 Min. reifen, bevor sie im heißen Ofen gebacken werden. Dabei wird das Teiggerüst, welches die bei der Teigreife entstandenen Poren umgibt, verfestigt, und es entsteht die lockere Brotkrume. Mit dem Backen endet die Aktivität der Mikroorganismen und das Brot ist fertig.


Sonnenblumenbrot Bauernbrot Dinkelschrot

Roggenfein

Produkt

HaferDinkel

Korianderkruste

Sprossenbrot

Arche Warder

DinkelAmaranth Passader Roggenschrot

Vinschgauer

Hauptteig Herstellung täglich; je nach Produkt 1 – 5 Stunden Reifezeit

Vorteig

3. Sauerteigstufe Herstellung täglich; je nach Produkt 12 – 16 Stunden Reifezeit

Hauptgetreideart

H 1a

H 1b

H 1c

H 1d

H 2a

H 2b

V 1a

V 1b

V 1c

V 1d

V 2a

V 2b

Roggen

Dinkel

Grundansatz Ansätze

Herstellung: 1 x wöchentlich auf Vorrat

2. Sauerteigstufe 2,5 Stunden Reifezeit

Anfrischsauer 1. Sauerteigstufe 12 Stunden Reifezeit

2.4.2020 Neben der Teiglockerung hat die Verwendung von Sauerteig auch eine Bedeutung für die Entwicklung des Brotgeschmackes sowie eine bessere Bekömmlichkeit von Broten. Dazu lesen Sie mehr in der nächsten Ausgabe des Backhaus-Boten. Wissenswertes zum Thema Sauerteig und viele Brotrezepte finden Sie auch in der Zeitschrift „Brot“ sowie unter www.brot-magazin.de.

SAUERTEIG TEIL 1

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R FLIEGT AUF SPROSSENBROT

Forty auf der Schulter von Wolf-Dieter Scholz-Moldtmann.

Forty freut sich über das mitgebrachte Sprossenbrot.

Auf dem Wochenmarkt erfährt man interessante Geschichten, zum Beispiel die von Forty, der unser Sprossenbrot zu seinem Lieblingsbrot erkoren hat. Und das kam so … Forty verbindet mit seinem Lieblings­ menschen Wolf-Dieter Scholz-Moldtmann bereits seit über 26 Jahren eine Freundschaft auf Lebenszeit. Die Venezuela-Amazone lebt in Kiel und erfreut sich eines Lebens mit liebevollem Familienanschluss und viel Freiraum zum Herumfliegen in der Wohnung und im Sommer auf dem Balkon.

Fortys Speiseplan ist vielseitig: Apfel, Hagebutte und hart gekochtes Ei zum Frühstück; Nüsse, Möhren und Körner nach Belieben über den Tag verteilt und abends sitzt er als Familienmitglied selbstverständlich mit einem eigenen Teller am Abendbrottisch. „Dann bekommt er immer einen kleinen Happen ab von dem, was ich esse“, verrät Wolf-Dieter Scholz-Moldtmann. Dabei stellte sich heraus, dass Forty wählerisch ist. „Er nimmt nicht jedes Brot, am liebsten isst er das Sprossenbrot aus Passade“, sagt Scholz-Moldtmann. „Er hat sogar so eine feine Zunge, dass er aus einer Testreihe mit mehreren Brotscheiben, sein Lieblingsbrot herauspicken kann.“ Ob es die Roggensprossen oder die gekochten Dinkelkörner sind, die ihm im Sprossenbrot so gut schmecken, sagt der kleine Kerl nicht. Es sei ihm gegönnt, auf dass er noch lange fit bleibt, denn solche Papageien können bis zu 70 Jahre alt werden, und da hat er ja noch ein bisschen Zeit

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UNSERE KUNDEN


ACKSTUBE IM CO 2-SPARMODUS Eine Öl- oder Gasheizungsanlage sucht man bei uns in Passade vergeblich. Seit unserem Ofenumbau im Frühjahr letzten Jahres stehen im ehemaligen Heizungsraum zwei große, zusammen 4.400 l fassende Tanks, die Pufferspeicher unserer Wärmerückgewinnungsanlage. Die Wärme für das heiße Brauchwasser im Abwasch sowie unsere Raumheizungen stammt aus der Abluft unserer 5 Öfen. Über eine ausgeklügelte Technik wird der Ofenabluft mittels Wärmetauscher Energie entzogen, und in den wassergefüllten, super isolierten Tanks gespeichert. Da wir in der Vergangenheit einen Großteil unserer Energie für die Erwärmung des Brauchwassers eingesetzt haben, bedeutet dies eine enorme Energieeinsparung. Wie die Wärmerückgewinnung arbeitet, lässt sich schematisch auf dem Computerbildschirm verfolgen. Dort öffnen sich in Echtzeit Ventile, drehen sich Pumpen und wir können genau ablesen, wieviel kWh Wärmeenergie die Anlage aufgenommen hat. Darüber hinaus wird dargestellt, welcher Menge an eingespartem CO 2 diese Energiemenge entspricht. Demzufolge haben wir auf diese Weise in einem Jahr fast 32.000 kg CO 2 eingespart. Weiterhin beziehen wir Strom aus der Photo­ voltaikanlage, die der Hof Göttsch seit 2013 auf dem Dach des Maschinenschuppens betreibt. Sie hat uns 2019 13.760 kWh Strom geliefert, was einer CO2 Einsparung von 7.252 kg (0,527 kg CO 2 / kWh) gleichkommt.

Zusammengenommen haben wir mit der Umstellung unserer Energienutzung 2019 also umgerechnet ca. 12.382 l Heizöl (3,17 kg CO 2 / l Heizöl) eingespart. Das entspricht ungefähr dem durchschnittlichen Verbrauch von sieben Einfamilienhäusern.

Die Pufferspeicher der Wärmerück­ gewinnung

AUS DER BACKSTUBE – SAUBERE ENERGIE

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ESTES BROT VOM EIGENEN HOF Unser Bauer Matthias Schiller hat es stets im Blick, genug Getreide anzubauen, um die Bäckerei über das Jahr zu versorgen. Damit das auch für die Ernte 2020 gelingt, war im Frühjahr noch einiges notwendig. Der Winter war deutlich zu nass, die Regenmengen groß. Deshalb konnten die Landmaschinen erst später als geplant auf die Felder, um das Sommergetreide, Hafer und Sommergerste, sowie die Ackerbohnen einzusäen. Ende März war Altbauer Gerhard Göttsch noch entspannt, „noch ist alles im Lot“, betonte er. „Wir orientieren uns auch daran, in welchem Stadium sich die Vegetation

Damit sich der Boden erholen kann, gibt es ausgedehnte Kleebrachen. Zudem hat auch die Ackerbohne eine positive Wirkung für den Boden, da sie ihn mit pflanzen­ gebundenem Stickstoff versorgt. „Für die Anbauplanung muss man den ganzen Betrieb im Auge haben“, so Ger­ hard Göttsch. „Matthias Schiller bewirt­ schaftet ja auch seine Felder in Wisch.“ Und da wächst diesmal der Dinkel für das Passader Backhaus. Läuft alles rund, hat das Getreide im Juni Ähren ausgebildet und die Ackerbohnen blühen. Dann lohnt sich – hoffentlich in „Nach-Corona-Zeiten“ – ein ausgedehnter Spaziergang durch unser „Anbaugebiet“ am Passader See entlang bis zum Gut Wulfsdorf und über Probsteierhagen zurück. Zum Abschluss locken dann noch eine Mandelstange und eine gute Tasse Kaffee oder Tee in unserem Hofladen, und der Tag sollte perfekt sein!

Hier wächst unser Getreide

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befindet, denn die Natur ist ein guter Ratgeber.“ Wenn die Schlehen blühen, sei die richtige Zeit für die Frühjahrsaussaat gekommen. Wo aber findet man Schlehen? „Die wachsen bei uns in den Knicks am Feldrand“, erklärt Gerhard Göttsch. „Da braucht man nicht lange zu suchen.“ Wenn Sie diese Zeilen lesen, hat es hoffent­lich geklappt mit der Frühjahrsaussaat. Denn bis zum 1. Mai sollte die Saat in der Erde sein, damit die Pflanzen genügend Zeit haben, sich gut zu entwickeln. Unsere Ackerkarte oben stellt dar, mit welcher Feldfrucht die Ackerschläge 2020 bestellt sind. Wie in jedem Jahr wird nicht auf allen Flächen Getreide angebaut.

AUS DER LANDWIRTSCHAFT

Text: J. Ahrent

Passader Backhaus Bäckerei und Hofladen in Passade Dörpstraat 11 · 24253 Passade Tel. 0 43 44 / 46 52 · Fax -4604 info@passader-backhaus.de www.passader-backhaus.de DE-ÖKO-006

Auf diesen Wochen­märkten finden Sie uns: tiny.cc/kaufen


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