Unter uns gesagt - Nr. 148

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unter uns gesagt... Stiftung Diakoniewerk Kropp 14 8

·

28.

August

2015

·

4 4 . J a h r g an g

Titelfoto: © Sönke Dwenger

Ausgabe-Nr.

ProDeMa steht für professionelles Deeskalationsmanagement!

Sommerfest in Kropp

„InTakt”– Live-Musik direkt am Eiderdeich

Seite 12

Seite 18

Seite 33


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Impressum

„unter uns gesagt…“ erscheint als Informationsschrift der Diakonischen Gemeinschaft der Stiftung Diakoniewerk Kropp 24848 Kropp der St. Hildegard Diakonische Altenhilfe Kropp gGmbH 24848 Kropp der St. Ansgar Psychosoziale Rehabilitation der Diakonie Kropp gGmbH 24848 Kropp der St. Martin Altenhilfe-Diakonie-Zentrum Eckernförde gGmbH 24340 Eckernförde der St. Elisabeth Diakonie-Zentrum der Region Schleswig gGmbH 24848 Kropp

Jahreslosung 2015 Nehmt einander an wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (Römerbrief 15, 7)

der St. Benedikt Diakonische Senioreneinrichtungen Schleswig gGmbH 24848 Kropp der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH 24837 Schleswig der St. Christian Diakonie Eiderstedt gGmbH 25836 Garding der St. Georg Diakonische Altenhilfe Dithmarschen gGmbH 25746 Heide der St. Johannis Diakonische Altenhilfe Dithmarschen gGmbH 25746 Heide der Diakonie-Service-Kropp GmbH 24848 Kropp und der Diakonie-Service-Schleswig GmbH 24848 Kropp Redaktion: Jörn Engler, Aljona Fischer, Ines Kaden-Kosak, Jan Podgorski, Sven Roßmann, Carsten Steinbrügge, Claudia Zabel Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für namentlich gezeichnete Artikel. Kürzungen der Artikel behält sich die Redaktion vor. Gestaltung und Layout: Statz Design · Kiel Fotos: Stiftung Diakoniewerk Kropp, Statz Design, Sönke Dwenger, Henrik Matzen u. Fotolia Herausgeber: Stiftung Diakoniewerk Kropp, Johannesallee, 24848 Kropp, Telefon: 04624/801-0, Fax: 04624/801-100 E-Mail: info@diakonie-kropp.de www.diakonie-kropp.de Mitglied im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, Landesverband der Inneren Mission e.V. Bankverbindung: Evangelische Bank eG Konto: 640 05 90 IBAN: DE84 5206 0410 0006 4005 90 BIC: GENODEF1EK1


unter uns gesagt... Editorial

W er am 4. Juli Besuch aus den USA hat, kommt an der

Nachbarschaften ebenso wie für Vereine und Verbände bis

Bedeutung, die dieser Tag für die amerikanischen Gäste

hin zu den Firmen und allen sozialen Zusammenhängen hier

hat, nicht vorbei. Es ist das Datum, an dem im Jahre 1776

vor Ort und weltweit.

die Unabhängigkeitserklärung verabschiedet wurde –

Geben und nehmen – das ist unsere große Chance, das ist

seitdem gibt es die Vereinigten Staaten von Amerika. Bis

unsere große Verpflichtung. Es anzunehmen, dass andere

heute ist der 4. Juli ein herausragender Feiertag in den

uns bereichern und auch die eigenen Möglichkeiten einzu-

USA. Der Unabhängigkeitstag.

bringen – das ist unsere Gabe und unsere Aufgabe – in

Wir hatten Besuch am 4. Juli! Jugendliche Musiker aus

diesem Sinne lasst uns die wundervolle Gabe des Lebens

Michigan/USA, Mitglieder des Blue Lake Fine Arts Camp,

feiern, die Gott uns geschenkt hat.“

waren zum zweiten Male Gäste in Kropp. Brillante Instru-

Es wurde ein sehr schönes Sommerfest! Musik und

mentalisten, im Alter von ca. 12 bis 18 Jahren, gaben

Begegnung – Fremde, die zu Nachbarn werden –

Konzerte von wunderbarer Qualität. Auch die Gäste beim

Wohnungen, in denen selbständiges Leben auch dann

Sommerfest der Kropper Diakonie konnten die spritzige

noch gelingen kann, wenn der Alltag schon schwer zu

Lebendigkeit und hohe musikalische Kunst, die die jungen

meistern ist – selbstbewusstes Auftreten für gute Rahmen-

Leute auf der Bühne präsentierten, erleben. In der Begrüßung

bedingungen in der Pflege – Urlaube mit ebenso viel

der amerikanischen Gäste verbanden sich die Gedanken

Vergnügen wie notwendiger gegenseitiger Unterstützung –

zum Unabhängigkeitstag mit unserem diakonischen Selbst-

Mitarbeiterausflüge mit vertrauten und neuen Kolleginnen

verständnis:

und Kollegen – diese „unter uns gesagt…“ ist voll von

„Unabhängigkeit – ja, jeder Mensch, so wie Gott ihn gewollt

diesen und vielen weiteren Beispielen über das gegenseitige

hat, ist unabhängig und frei. Jede und jeder ist eine unver-

Geben und Nehmen. So gelingt das Leben!

wechselbare Person und eigene Persönlichkeit. Jede und

Es grüßt sehr herzlich im Namen des „unter uns gesagt…“-

jeder hat den eigenen unverwechselbaren Stolz und eine

Teams

eigene Würde. Das macht uns stark – und es überträgt uns zugleich eine große Verantwortung! Denn wenn jede Person auf die ganz eigene Weise mit Stärken begabt ist, dann hat jede und jeder von uns auch etwas weiterzugeben. Das ist wichtig – denn so stark wir auch sein mögen – andererseits braucht jeder Mensch auch Hilfe in seinem Leben und ist auf die Unterstützung anderer angewiesen! Es macht das Menschsein aus, dass Du Dich nicht Dir selbst verdankst, dass Du andere brauchst, die Dir helfen. Das gilt für die Familien, das gilt für die Freundeskreise und

Jörn Engler Theologischer Vorstand

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Inhalt

unter uns gesagt... Titelbildgeschichte „Für einen Tag nach Amerika“ – Auf dem Sommerfest in Kropp 2015

Diakonische Gemeinschaft

17 Dienstjubiläen

6 Herzlich willkommen in unserer Mitte - Brausepulver, Jo-Jo, Montagsmaler und Muffins

St. Hildegard 20 Tagesausflug „Haus Mamre”

Unternehmensverbund

21 Pflegefreizeit 2015 – Schönberger Strand

8 Bei Demenz leidet nicht nur der Patient

22 Besuch der Handycap-Disco im „Ela-Ela” in Schleswig

9 Tag der Pflege am 12. Mai 2015

22 Paula

10 „Trommelalarm” auf der Kieler Woche

23 RSH – Mettfrühstück

10 Gute Arbeit

23 Zirkus 2015

11 Mitarbeiterausflüge 2015

23 Dienstjubiläen

12 ProDeMa steht für professionelles Deeskalationsmanagement! 14 Leitbild im Unternehmensverbund · Teil 6

St. Ansgar 24 20 Jahre Außenwohngruppe Norderstraße

15 Verabschiedung in den Ruhestand

St. Martin Stiftung Diakoniewerk Kropp 16 Nationalität Mensch – Flüchtlinge in Kropp

25 Wohnprojekt „Alte Bauschule” in Eckernförde in Kooperation mit der Stiftung Diakoniewerk Kropp

16 Marketingkooperation diakonischer Träger 17 Kropp in Concert „St. Jürgen Blues Band”

St. Benedikt

17 Dankeschön

26 Bewohnerfürsprecherin Annita Vollertsen stellt sich vor


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St. Elisabeth

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38 Dienstjubiläen

27 Jung trifft alt – Praktikum in der Betreuung 28 Kaffeefahrt in die Hüttener Berge

St. Johannis

28 Dienstjubiläen

39 Unterzeichnung Kooperationsvertrag Reimer-BullSchule Marne

Hesterberg & Stadtfeld 29 „KrachMachTach” 30 Die Bildungs- und Arbeitsangebote der

40 Einweihung des 2. Bauabschnittes in Marne – Tagespflege und Wohnen mit Service 40 Dienstjubiläen

Hesterberg & Stadtfeld gGmbH stellen sich vor

Diakonie-Service-Kropp / Diakonie-Service-Schleswig St. Christian

41 Einweihung des Neubaus der Zentralküche Kropp

31 Hans-Uwe-Carstens-Stiftung spendet für den Hospizdienst Eiderstedt und das Marienstift in Garding 32 Gardinger Musikantenbörse – Eine Stadt singt, swingt und rockt 33 Live-Musik direkt am Eiderdeich – der Hospizdienst Eiderstedt präsentierte „InTakt”

18 Sommerfest in Kropp 2014 – Bildergalerie 2 Impressum 3 Editorial 42 Neue Mitarbeitende

34 Ein Hochbeet – wie schön!

46 Küchentipp

35 Neue Sofas für das Marienstift in Garding

47 Buchtipp

36 Mitbegründerin des Hospizdienstes verlässt Eiderstedt

47 Vorschau & Termine

37 Fortbildung muss nicht trocken sein! 37 Dienstjubiläen

St. Georg

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns im Magazin überwiegend auf eingeschlechtliche Formulierungen beschränkt. Diese sind selbstverständlich stets geschlechtsneutral zu verstehen.

unter uns gesagt... 38 Das fahrbare Blumenbeet im St.-Michaelis-Haus


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Diakonische Gemeinschaft

Diakonische Gemeinschaft Stiftung Diakoniewerk Kropp

Mit großer Überraschung und einigem Befremden nahmen die Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaft die Einladung zum Treffen im Juni dieses Jahres wahr. Warum? Sie waren zum Kindergeburtstag eingeladen. „Ist das ein Witz?“, mag sich manche Schwester und mancher Bruder gefragt haben. Und wenn denn die Erkenntnis reifte, dass das tatsächlich ernst gemeint war, dann gab es schon die eine oder andere Äußerung wie: „Ich krabbele aber nicht zum Topfschlagen auf dem Fußboden rum. Aus dem Alter bin ich raus!“ Möglicherweise gab es ja sogar jemanden, der gesagt hat: „Da gehe ich kein Risiko ein und bleibe lieber gleich zu Hause!“ Schade eigentlich, denn alle, die nicht dabei gewesen sind, haben wirklich was verpasst! Auch in diesem Jahr hat unsere Gemeinschaft wieder Zuwachs bekommen. Acht Kolleginnen und ein Kollege von uns aus ganz verschiedenen Arbeitsfeldern unseres Unternehmensver-

Herzlich willkommen in unserer Mitte - Brausepulver, Jo-Jo, Montagsmaler und Muffins

Begehrte Souveniers des Abends: Krümelmonster und Shaun das Schaf als Muffins

bundes haben über einige Monate immer schon mal reingeschnuppert und sich dann entschieden: Ich will dazugehören! So haben wir dann am Abend des 25. Juni 2015 unsere neuen Mitglieder Bärbel Wiese (Zoar III), Christa Alexander (Siloah), Dörte Hansen (Christophorushaus Schleswig), Birgit Harjes (Außenwohngruppe

Beim Luftballon-Fliegenklatschen-Spiel kommt Bewegung in den Abend

Kropp), Sandra Höger (Servicecenter Kropp), Frank Höger (Wibe-JungeHaus, Heide), Barbara Landa (Seelsorge), Meike Rathmann (DiakonieSozialstation Kropp/Owschlag) und Sandra Schneider (DSK) in die Diakonische Gemeinschaft eingesegnet. Eine Besonderheit war, dass die neuen Mitglieder es in die Hand genommen

Alles ist vorbereitet


Diakonische Gemeinschaft

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Die neuen Mitglieder sind (v.l.) Bärbel Wiese, Christa Alexander, Sandra Schneider, Barbara Landa, Sandra Höger, Meike Rathmann, Dörte Hansen, Birgit Harjes und Frank Höger

hatten – gewissermaßen als Einstand und damit alle gleich wissen, wer sie sind –, sich das Programm für den Abend selbst zu überlegen und die „Alt-Mitglieder” damit zu überraschen. Schnell einigte man sich auf das Motto „Kindergeburtstag“. Mit viel Spaß schon bei den Vorbereitungen wurde in den Erinnerungen gekramt und sich darüber ausgetauscht, was wer denn bei seinen Kindergeburtstagen gegessen und gespielt hat. Topfschlagen, Verstecken, SchokoladeAuspacken, die Reise nach Jerusalem, Erdbeertorte oder Kalter Hund, Kartoffelsalat und Würstchen, Cola und bunte Brause, von all dem sollte an diesem Abend etwas dabei sein und auch die Erinnerungen der anderen Gäste wecken. Und das gelang vorzüglich. An allen bunt geschmückten Tischen waren lebhafte Gespräche über frühere Geburtstagsfeiern in Gang; es wurde viel gelacht. Und nach anfänglichem

Zögern wurde auch mitgespielt. Wie früher erklang der Ruf „Hund, Katze, Maus“ beim Spiel „Die Montagsmaler“ durch den Raum – bevor auch nur der erste Strich auf dem Papier war. Beim Luftballon-Tennis mit Fliegenklatschen waren manche erst etwas zurückhaltend, später dann aber mit umso mehr Begeisterung dabei. Viel zu schnell gingen die fröhlichen und vergnüglichen Stunden vorbei – so wie früher die Kindergeburtstage auch. Zum Trost gab es für alle noch eine Butterbrottüte mit Naschkram mit für den Nachhauseweg – so wie früher auch. Die Klänge des Liedes „Kein schöner Land...“ noch im Ohr, zogen alle satt, ausgetobt, ein bisschen müde und mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht ihrer Wege – so wie früher auch. Es war schön und hat viel Spaß gemacht, zu entdecken, dass da doch

Einmal wieder Kind sein...

noch ein Stück Kind in uns allen lebendig geblieben ist. Claudia Zabel


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Unternehmensverbund

Unternehmensverbund

Bei Demenz leidet nicht nur der Patient Informations-Veranstaltung von Schleswig-Holsteinischem Zeitungsverlag und Osterberg-Institut in Kropp

Informationsveranstaltung zum Thema Demenz – viele Besucher nutzen die Gelegenheit, sich über die Demenzerkrankung zu informieren

Es war die 39. Veranstaltung, die der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag zusammen mit dem Osterberg-Institut in der Reihe „Fit fürs Leben" kostenlos für seine Leser anbot. Der Abend unter dem Thema „Kommunikation mit Demenzerkrankten" unter der Leitung der Logopädin Britta Weinbrandt im Haus Kana des Kropper Diakoniewerks aber verlief anders als alle anderen. Etwa die Hälfte der über achtzig Besucher beschäftigen sich beruflich mit dem Thema. Die andere Hälfte waren Angehörige, die täglichen Umgang mit einer demenzkranken Ehefrau, einer Mutter oder einem anderen Familienmitglied haben. Sie alle waren auf der Suche nach Antworten. Hier wurde deutlich, welche Verunsicherung und welchen Schmerz das so plötzlich komplett veränderte Verhalten der Angehörigen auslöst. Ein Mann berichtete, dass seine kranke Frau ihn in Abständen immer wieder auffordert, nicht so zu tun, als sei er ein guter Mensch. „Sie ist phasenweise aggressiv, beschimpft mich. Wie soll ich mich verhalten?"

Ein anderer Besucher schilderte, dass seine Mutter sich im letzten Stadium der Krankheit befindet und weder auf Sprache noch auf Berührungen reagiert. „Was kann ich tun?", fragte er. Eine verbindliche Antwort bekamen beide nicht. Die Referentin machte zunächst deutlich, dass jeder Krankheitsverlauf einzigartig ist und gab allgemeine Hinweise zur Kommunikation: kurze Sätze mit wenig Information und ohne Doppeldeutigkeit nutzen, keine schwierigen Fragen stellen, den Angehörigen nicht auf seine Defizite ansprechen. Auch die Körpersprache sei von großer Bedeutung. Britta Weinbrandt versuchte dafür zu sensibilisieren, nicht nur über das eigene Kommunikationsverhalten nachzudenken, sondern auch die verbalen oder nonverbalen Äußerungen des Erkrankten zu verstehen. So mag es für einen Außenstehenden befremdlich sein, wenn der Patient Fragen oder Äußerungen ständig wiederholt. Das könne aber als Versuch gewertet werden, Kontakt aufzunehmen, erläuterte Britta

Weinbrandt, die solche Verhaltensweisen als Ressourcen bezeichnete. Was diese Veranstaltung so deutlich von vielen anderen unterschied, waren die sehr persönlichen Fragen zwischendurch und die besondere Atmosphäre in der Pause sowie nach dem offiziellen Ende: Ohne Anlaufzeit und die Scheu, bisher fremden Menschen ganz private Dinge zu erzählen, bildeten sich sofort viele Gesprächsgruppen, in denen Betroffenheit und Verzweiflung deutlich wurden – aber auch gute Ratschläge und Strategien ausgetauscht wurden. Der weit verbreiteten Reaktion vieler Angehöriger, nicht über die Krankheit und die damit verbundenen Belastungen zu sprechen, erteilte Britta Weinbrandt eine Absage: Sie riet, rechtzeitig zum Arzt zu gehen, sich über die Krankheit zu informieren und vor allem die zahlreichen Hilfsangebote für die Erkrankten und für die mit betroffenen Angehörigen anzunehmen. Gero Trittmaack


Unternehmensverbund

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Tag der Pflege am 12. Mai 2015 Durch die Blume gesagt Pflegekräfte fordern eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung Die Menschen werden immer älter, gleichzeitig steigt der Anteil älterer Menschen, besonders im ländlichen Raum. Analog dazu wächst auch der Anteil pflegebedürftiger Menschen. Um auf die schwierige Situation der Pflege hinzuweisen, organisierte die Stiftung Diakoniewerk Kropp zusammen mit der Sozialstation Meldorf einen Infostand auf dem Markt. „Wir brauchen dringend Personal", sagte Jörn Engler, Theologischer Vorstand der Stiftung Diakoniewerk Kropp. Unter dem Motto „Nicht nur Blumen brauchen Pflege" verteilten Mitarbeiterinnen der Sozialstation Blumen und Informationen an die Passanten. Immer mehr Menschen sind direkt oder indirekt von Pflege b e t ro ff e n u n d d e n P ro b l e m e n , die damit einhergehen. „Uns ist wichtig, die Situation in der Pflege darzustellen", meinte Jörn Engler. „Auch das Personal braucht Pflege." Wenn der Moment gekommen ist, an dem das Leben nicht mehr ohne fremde Hilfe zu meistern ist, bietet

Auch das Team von St. Martin verteilt Rosen in Eckernförde

die Diakonie Meldorf ihre Dienste an. „Eine gute Beratung ist uns besonders wichtig", ergänzte Nicola Kaczmarek, Leiterin der Diakonie-Sozialstation in Meldorf. Bei der häuslichen Pflege seien Angehörige oftmals überfordert. „Wir brauchen aber bessere Rahmenbedingungen." Pflegekräfte helfen da aus, wo es Angehörige nicht mehr alleine schaffen. Sie müssten auf die individuellen Belange der Pflegebedürftigen eingehen. Es gehe immer auch darum, ein menschenwürdiges Dasein zu schaffen innerhalb eines sozialen Netzwerks. Pflegebedürftige brauchten nicht nur Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen, sondern auch Zuwendung und die Pflege von sozialen Kontakten. Pflegekräfte müssten eine ausgewogene Balance finden zwischen Distanz und Nähe, um professionell ihrer Arbeit nachzugehen. Jörn Engler unterstrich, dass es sich um eine

äußerst anspruchsvolle Arbeit handele. Deshalb dürfe Personalknappheit oder eine enge finanzielle Ausstattung nicht dazu führen, dass Pflegekräfte stets an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen. „Auch Pflegekräfte brauchen mal Hilfe." Die Politik sei gefordert, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass Pflegekräfte angemessen bezahlt werden und der Beruf für jüngere Menschen attraktiver wird. „Schon heute gibt es einen spürbaren Fachkräftemangel in der Pflege und der Bedarf an Pflegefachkräften wird weiter ansteigen“. Die Diakonie-Sozialstation Meldorf betreut rund 350 Pflegebedürftige. Zu ihrem Aufgabenbereich gehört die Vermittlung von Dienstleistungen wie Essen auf Rädern oder die Unterstützung bei der Antragstellung etwa bei der Ermittlung der Pflegestufe. Sie vermittelt Kurzzeitpflegeplätze und übernimmt die Versorgung, wenn pflegende Angehörige verhindert sind. Die Mitarbeiter betreuen zudem Demenzkranke, die meistens zu Hause leben und von Angehörigen betreut werden, eine Aufgabe, die Angehörige oft an die Grenzen ihrer körperlichen und seelischen Kräfte bringe. Jörn Engler meinte, wenn es diese Menschen, die in der Not zur Stelle sind, nicht gäbe, „würde unser ganzes gesellschaftliche System zusammenbrechen." Elko Laubeck, Dithmarscher Landeszeitung

Das Team von St. Christian auf dem Wochenmarkt in Garding


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Unternehmensverbund

„Trommelalarm” auf der Kieler Woche Große Freude herrschte, als die N a c h r i c h t k a m , d a s s u n s e re Trommelgruppe auf der Kieler Woche im Rahmen des KrachMachTachs auftreten durfte. Der Film, den unsere ITK-Abteilung zusammengeschnitten hatte, konnte die Juroren von unseren TrommelQualitäten überzeugen. Mit viel Spaß und Enthusiasmus haben wir diese dann auch unter Beweis gestellt, als wir endlich auf der Bühne standen. Aus unseren E i n r i c h t u n g e n w a re n E l i s a b e t h Dallmeier, Simon Walenczewski und Nadine Ziegler dabei. Im Publikum unterstützten uns Felicitas Ahrens, Marcel Feiner, Gabriela Rowedder und Thomas Bröcker. Das Publikum hat begeistert mitgeklatscht und auch mitgesungen. Zum Schluss durften wir trotz engem Zeitplan noch eine Zugabe spielen. Dann ging‘s wieder zurück nach Kropp. Allen hat der Auftritt Spaß gemacht! Vielen Dank an unsere Mittrommler aus Kropp und Umgebung, Jürgen Breuninger und den Fahrdienst Friedhelm Pfeiler für ihre Unterstützung. Birgit Harjes

Trommelalarm beim KrachMachTach 2015

Gute Arbeit Gute Arbeit – so lautet der Titel einer unserer Broschüren. In diesem ganz besonderen Heft haben wir zusammengefasst, was unsere Mitarbeitenden von ihrer Stiftung, ihren Gesellschaften, in denen sie mitwirken, erwarten dürfen. Die Qualität unserer Arbeit wird sehr von der Möglichkeit zur fachlichen und persönlichen Fort- und Weiterbildung beeinflusst. Darum bieten wir im Unternehmensverbund eine Vielzahl von Angeboten an, die zum einen von unseren eigenen Fachleuten,

zum anderen aber auch von anderen Bildungsträgern durchgeführt werden. Manche dieser Kurse gehören zum „Pflichtprogramm“, andere sollen das persönliche Interesse wecken. Die Themen-Schwerpunkte sind weit gefächert: Von Kursen über dementielle Erkrankungen und zur Ernährung über den Brandschutz und Erster Hilfe bis zu Fragen der Kommunikation im Team und im Professionellen DeeskalationsManagement und vielem anderen mehr spannt sich der Bogen. Abschlüsse in der Qualifikation zur Palliativen

Pflege und zur Pflegeberatung, in der Fachweiterbildung im Bereich der Gerontopsychiatrie und im Wundmanagement, zur Praxisanleitung und Kinästhetik, zur Befähigung zur Pflegedienstleitung... und, und, und. Die Erfahrung lehrt, dass die regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen nicht zuletzt zur persönlichen Arbeitszufriedenheit beiträgt. Jörn Engler


Unternehmensverbund

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Mitarbeiterausflüge

2O15

Segelkurs auf der Ostsee

3-Muskel Tour Ratzeburg

Kanutour auf der Treene

Unterwegs in Friedrichstadt

Besuch des Hamburger Friedhofs Ohlsdorf Hunderte von Kolleginnen und Kollegen gemeinsam unterwegs – ein bunter Strauß von Zielen – eine breite Palette verschiedener Aktivitätsstufen – vergnügt-vertraute Begegnungen alter Bekannter und interessiertes Kennenlernen neuer Persönlichkeiten: Das sind die Ausflüge für die aktiven und ehemaligen, die haupt- und die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserer Unternehmensgruppe. Wir haben Friedrichstadt

Erlebnistörn zum Abschlussfeuerwerk der Kieler Woche

entdeckt und den Hamburger Friedhof Ohlsdorf, wir sind mit kleinen und großen Segelbooten unterwegs gewesen, haben in Sonne und Regen die Vielfalt unserer Muskeln gespürt, Roger Cicero und eines der weltbesten Bläserensembles genossen – ein ausgiebiger Marsch durchs Wattenmeer steht im August an und danach das Krimidinner, das Wunder von Bern und ein lukullisches Erleben in der Kochschule. Ein Dankeschön sollen diese Ausflüge

sein! Danke für Ihr Engagement in all den unterschiedlichen Teams in all unseren Häusern und Diensten, danke für Ihre tägliche Arbeit und Kraft und Ihr Können und Ihre Bereitschaft zu immer neuer Zuwendung zu den Menschen, die unsere Angebote in Anspruch nehmen – Diakonie trägt Ihr Gesicht, und das ist gut so! Wir freuen uns sehr, dass Sie zu uns gehören! Jörn Engler

Haben Sie Ideen und Anregungen zu Zielen für unsere Ausflüge 2017? Aljona Fischer (a.fischer@diakonie-kropp.de) oder auch die Mitglieder der Mitarbeitervertretungen nehmen Ihre Hinweise gern auf. Und auch dies in eigener Sache: Sollten Sie an einem Ausflug, zu dem Sie sich angemeldet haben, doch nicht teilnehmen können, geben Sie uns bitte so rechtzeitig wie möglich Nachricht. Danke!


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Unternehmensverbund

ProDeMa steht für professionelles Deeskalationsmanagement! Wir, das sind Marco Thedens und Inge Hinrichsen, verbinden ProDeMa mit einer Leidenschaft! Es ist eine Bereicherung für die Arbeit! Seit 2008 haben wir dieses Instrument als festen Bestandteil in unsere Arbeit und Konzeption in der St. Ansgar gGmbH implementiert. Gemäß dem Leitbild hat der betreute Mensch ein Recht auf geschultes Personal, das mit seinen unvermeidbaren Spannungs- und Erregungszuständen professionell umgehen kann, und der Mitarbeiter hat im Umkehrschluss ein Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz und auf Schulung im Umgang mit hoch angespannten Bewohnern. Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, eine dreitägige Basisschulung und jährlich ein Refresh zu besuchen und hat somit die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Gruppen sind aus allen Fachbereichen und Professionen bunt gemischt. So trifft Erzieherin auf Verwaltung, Pastoren auf Raumpflege usw. Das macht es so spannend und lebhaft. Wir lernen uns und alle Fachbereiche anders kennen und respektieren. W ir erhalten immer wieder die Rückmeldung, dass die Inhalte den Kollegen Sicherheit in der täglichen Arbeit geben. Worum geht es uns? „Eine Welt ohne Gewalt und Aggression wäre etwas Wunderbares!“ Es gibt wohl kaum einen Menschen, der dieser Aussage nicht zustimmen könnte und der nicht das Ziel hätte, mit anderen Menschen friedlich zusammenzuleben oder zusammenzuarbeiten. Doch jeder weiß, dass dies ein unerreichbarer Traum ist. Denn der Mensch reagiert auf eine Vielzahl von Ereignissen und Erlebnissen mit

herausforderndem Verhalten aufgrund der Dynamik der zwischenmenschlichen Interaktion. Wir müssen also akzeptieren, dass es keine gewaltfreie Welt geben kann. Aber in der Art und Weise des miteinander Umgehens lassen sich Lösungsansätze für ein gewaltfreieres Interagieren finden und umsetzen, im privaten sowie im beruflichen Alltag. Mit dem Deeskalationsmanagement haben wir einen wertvollen Weg gefunden, mit herausforderndem Verhalten umzugehen. Dieser besteht darin, offen und professionell die unvermeidlichen Anspannungen der Bewohner gemeinsam zu bewältigen. Ziel ist es, herausfordernde Verhaltensweisen, hohe Anspannungszustände und Eskalationen, wo immer sie auftauchen, zu verstehen, zu deuten, zu verändern und bestmöglich auch zu vermeiden bzw. zu minimieren und die Bewohner in ihrer inneren Not zu begleiten. Das professionelle Deeskalationsmanagement soll Sicherheit vermitteln und dient dem Arbeitsschutz. Unsere dreitägigen Schulungen sind in 7 Stufen aufgebaut: Deeskalationsstufe I Verhinderung der Entstehung von Gewalt Deeskalationsstufe II Veränderung der Sichtweisen und Interpretationen herausfordernder Verhaltensweisen Deeskalationsstufe III Verständnis der Ursachen und Beweggründe herausfordernder Verhaltensweisen Deeskalationsstufe IV kommunikative Deeskalationstechniken

v.l. Alexandra Jestrimsky (zzt. in der Trainerausbildung), Trainer Marco Thedens und Inge Hinrichsen (Bobik Petersen fehlt)

Deeskalationsstufe V schonende Abwehr- und Fluchttechniken Deeskalationsstufe VI schonende Immobilisation Deeskalationsstufe VII kollegiale Ersthilfe Die Schulungen sind zusammengestellt aus theoretischer Wissensvermittlung, Kleingruppenarbeit, Beispielen aus der Praxis, Situationstraining und schonende Flucht- und AbwehrTechniken. Die Immobilisation und Fixierung schulen wir meist gesondert für die Mitarbeitenden der geschlossenen Bereiche mit dem Ziel, die Fixierungen soweit wie möglich zu vermeiden. Besonders ist, dass wir Trainer durch das Institut, das mittlerweile ca. 1.400 Trainer in Deutschland hat, immer auf dem neusten Stand sind und somit das Konzept immer weiter entwickelt wird. Wir treffen uns zum Austausch mehrfach im Jahr auf Regionaltreffen und sind alle miteinander vernetzt. Wir lernen aus den Erfahrungen und Beispielen. Uns begegnen in den Schulungen verschiedene Möglichkeiten, mit herausforderndem Verhalten, zum Beispiel der fliegenden Kaffeetasse, umzugehen. Wenn wir erlernen, dass diese uns etwas mitteilen will, haben wir eine ganze Menge erreicht. Denn klar ist, dass uns niemand mit seinem Verhalten verletzen will!


Unternehmensverbund

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Situationstraining der verbalen Kommunikationstechniken

Durch die Implementierung dieses Deeskalationsmanagements hat sich in den letzten Jahren die Einstellung und Haltung gegenüber unseren Bewohnern maßgeblich verändert. Ziel ist es immer, im Alltag achtsam und wertschätzend miteinander umzugehen. Die Eskalationen sind gesunken, da alle Mitarbeiter im Alltag auf kleinste Veränderungen in der Mimik, Gestik und Stimmungslage sofort reagieren. Einen weiteren Erfolg erleben wir durch die Implementierung der kollegialen Ersthilfe nach Übergriffen/Vorfällen. Die Inhalte der kollegialen Ersthilfe schulen wir in allen Basisschulungen und auch in allen Refreshs. Durch die Vermittlung der Basics hat sich die Wahrnehmung erneut verändert, und alle Mitarbeiter wissen, welche Unterstützung sie anbieten können. Wir haben in den Teams dadurch

Kleingruppenarbeit mit Beispielen aus der Praxis

erreicht, dass wir bei kleinsten Auffälligkeiten nach dem Befinden fragen und gegebenenfalls Möglichkeiten der Unterstützung bzw. des Gesprächs anbieten. Weitere Schulungen in Kurzform bieten wir zudem den Mitarbeitern in der DSS/DSK GmbH und den ehrenamtlich tätigen Kollegen an. Wir freuen uns, dass auch in dem Bereich von Hesterberg & Stadtfeld in Schleswig großes Interesse an Schulungen besteht. Zusätzlich werden in diesem Jahr zwei Kollegen die Ausbildung zum Deeskalationstrainer (zum Teil mit Spezialisierungen) absolvieren. Mit Spannung erwarten wir die gemeinsame Arbeit mit den neuen Kollegen und hoffen, dass wir unsere Leidenschaft als Trainer und die Erfahrungen aus den Teams der St. Ansgar gGmbH auch in die Hesterberg & Stadtfeld gGmbH übertragen können. Wir sind froh darüber, in den zurückliegenden Jahren bereits so viel erreicht zu haben, und vor allem danken wir für die Unterstützung und das Vertrauen seitens der Geschäftsführung und des Vorstandes. Aus der letzten Basisschulung zusammengefasst einige Rückmeldungen: Ich bin in meiner Haltung zum Bewohner und zu den Wohnsituationen bestärkt worden, mit wenig Angstgefühl, aber Aufmerksamkeit in die Wohngruppen zu gehen.

Ich habe mitgenommen, mehr auf die Kommunikation zu achten, besser zuzuhören und auf das Gesprochene einzugehen und zurückzuspiegeln. Es wurde nochmals deutlich, wie wichtig das Hineinversetzen in die Situation bzw. in die innere Not des Bewohners ist. Besonders anschaulich für mich waren die praxisnahen Beispiele und die Darstellung durch Rollenspiele. Besonders hat mir die angenehme Lernatmosphäre während der drei Tage gefallen. Die Inhalte des Themas waren gut strukturiert und praxisnah doziert. Hilfreich waren die zahlreichen Beispiele, die dazu anregen, das eigene Verhalten immer wieder zu betrachten und zu reflektieren. Inge Hinrichsen / Marco Thedens


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Unternehmensverbund

Leitbild im Unternehmensverbund · Teil 6 In den Ausgaben der „unter uns gesagt…“ veröffentlichen wir nach und nach die Inhalte unseres Leitbildes. Nach Präambel, einem Überblick über unsere Arbeitsfelder und die Partner, mit denen wir gemeinsam die Verantwortung für unsere Einrichtungen tragen, schauten wir auf unsere Traditionsgeschichten, auf das Menschenbild, das uns leitet und in der letzten Ausgabe auf das gemeinsame Arbeiten.

Heute geht es um die Frage, wie wir mit dem Geld umgehen. Ein verlässliches und auskömmliches Wirtschaften ist unverzichtbar, wenn es gilt, Bestehendes zu bewahren und Zukünftiges zu gestalten! Dabei ist uns deutlich, dass der Wert der Arbeit für Menschen sich nicht an den Finanzen, sondern an der persönlichen und fachlichen Qualität der Zuwendung bemisst. Wir geben – auch den Mitarbeitenden – Rechenschaft darüber, wofür wir Geld

Wie wir wirtschaften

ausgeben. Umsichtig und vorausschauend planen und investieren wir. Besondere Aufmerksamkeit richten wir darauf, unsere Angebote auf zeitgemäße Weise sowohl bereitzustellen, als auch in Stand zu halten und damit auch die Arbeitsbedingungen in guter Weise zu beeinflussen. Wir achten zudem darauf, bevorzugt mit Firmen aus der Region zusammenzuarbeiten. Jörn Engler

Ökonomisch verantwortliches Handeln bedeutet für uns, umsichtig mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen. Wir stellen unsere Leistungen und die Preisbildung transparent dar. Unser Wirtschaften ist nachhaltig angelegt, dient der ständigen Leistungsverbesserung und Weiterentwicklung der fachlichen Arbeit. Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter ist für die Qualität unserer Leistungen mitverantwortlich. Christliche Nächstenliebe begründet sich nicht an materiellen Vorgaben, sondern an dem Willen, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bestmöglich dem Leben zu dienen, zu helfen, zu heilen und zu trösten.

Gott vertraute dem Menschen die Erde an, damit er sie bebaue und bewahre. 1. Mose 2, 15


Unternehmensverbund

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Leit-Bild in Leichter Sprache

Wie gehen wir mit Geld um? Wir denken genau darüber nach, wofür wir Geld ausgeben. Wir geben zum Beispiel Geld aus für: • den Lohn unserer Mitarbeiter • Häuser und Reparaturen • Essen • Wasser und Strom Jeder kann wissen, wofür wir Geld ausgeben. Das schwere Wort dafür ist: Transparenz. Wir kaufen Sachen, die lange halten. Und die gut für die Umwelt sind. Das schwere Wort dafür ist: nachhaltig. Wir kaufen Sachen, die unsere Arbeit besser machen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen passen auf, dass das Geld für die richtigen Dinge ausgegeben wird.

Wir wissen: Es hängt nicht nur vom Geld ab, wie gut unsere Arbeit ist. Sondern wir müssen mit dem Geld das Beste machen.

„Gott segne Dich und behüte Dich!“ 4. Buch Mose, 6, 24

Verabschiedung in den Ruhestand Gemeinsame Zeit im Team ist zu Ende gegangen. Der nächste Lebensabschnitt beginnt. Wir haben mit herzlichen Segenswünschen für die bevorstehende Zeit und mit Dank für ihre Mitarbeit in der Pflege, Betreuung und Versorgung der uns in unseren diakonischen Einrichtungen anvertrauten Menschen in den Ruhestand verabschiedet: Rosa Morlang · St. Hildegard · 30.06.2015 Frauke Baier · St. Ansgar · 30.06.2015 Rudi Adler · St. Christian · 31.07.2015 Sigrid Keden · St. Christian · 31.07.2015 Gisela Kopitzky · St. Georg · 31.08.2015 Birgitt Nickel · St. Georg · 31.05.2015 Johanna Andersen · DSK · 31.05.2015


Stiftung Diakoniewerk Kropp

Nationalität Mensch – Flüchtlinge in Kropp Zu einem gemeinsamen Kuchenessen trafen sich über vierzig Flüchtlinge, Lotsen und weitere Helfer bei strahlend blauem Himmel im Grünen. Selbst gebackener Kuchen, Kaffee, Tee und erfrischende Getränke wurden

foto: © Uwe Buchholz

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Fröhliches Miteinander bei Kaffee und Kuchen

reichlich mitgebracht. Den ganzen Nachmittag wurde miteinander geredet und gelacht. Trotz der verschiedenen Sprachen gab es keine Verständigungsprobleme. Man spielte zusammen einige Rasenspiele wie Wikingerschach und Boule. Für eine

musikalische Darbietung auf einer selbst gebauten Kira gab es reichlich Applaus. Alle waren sich am Schluss einig, dass man so einen schönen Nachmittag bald wiederholen möchte. Uwe Buchholz

Marketingkooperation diakonischer Träger Unter dem Motto „Im Norden dem Menschen ganz nah“ gibt es seit einigen Wochen eine neue Internetpräsenz zum Thema Altenhilfe und Altenpflege. Vier diakonische Träger aus Schleswig-Holstein haben sich zu einer Kooperation für dieses Projekt zusammengeschlossen. Die Ev.-Luth. Diakonissenanstalt aus Flensburg, der Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein aus Rickling, die Vorwerker Diakonie gGmbH aus Lübeck und die Stiftung Diakoniewerk Kropp präsentieren ihre Angebote für ältere Menschen auf dieser Homepage. Besucher finden dort Informationen über Wohnen mit Service, ambulante Versorgung sowie über teil- und stationäre Pflegeangebote. Übersichtlich auf einer Schleswig-Holstein Karte sind die Standorte der diakonischen An-

gebote präsentiert. Zudem gelangt man direkt auf die Stellenanzeigen der jeweiligen Unternehmen. Die Seite kann aufgerufen werden über

www.altenhilfe-sh.de oder www. sh-altenpflege.de. Sven Roßmann


Stiftung Diakoniewerk Kropp

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Kropp in Concert Die St. Jürgen Blues Band

Zahlreiche Gäste waren am Abend des 6. Juni zum zweiten Kropp-inconcert-event in diesem Jahr ins Haus Kana gekommen, um sich den Auftritt der „St. Jürgen Blues Band“ nicht entgehen zu lassen. Mit eigenen Songs und den Hits bekannter Größen wie den Rolling Stones, CCR, Johnny Madsen, Westernhagen und in „bluesbrüderlicher“ Performance verstanden es die Herren aus Dithmarschen, ihr Publikum in kurzer Zeit in den Bann zu ziehen – dunkle Anzüge, Hüte und Sonnenbrillen inklusive.

fotos: © Wiebke Reissig

„St. Jürgen Blues Band” Apropos: Mehr als einhundertfünfzig Menschen, Leute aus Kropp und dem Umland, darunter auch Mitarbeiter und Bewohner aus unseren Einrichtungen und sogar welche aus dem Kreise der Asylsuchenden kamen zusammen und feierten gemeinsam mit der Band eine wahre Bluesrockparty, die nach zwei kurzweiligen Stunden unter langanhaltenden Ovationen und einem Extranachschlag von vier Zugaben zu Ende ging. Thomas Johannsen …rockt das Haus KANA

Dankeschön Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei meinen Arbeitskollegen für die Überraschungen und Präsente am letzten Arbeitstag bedanken. Außerdem vielen Dank an alle Stationen für die Aufmerksamkeiten zu meiner Verabschiedung. Vielen Dank für die 32 schönen Jahre Zusammenarbeit! Viele liebe Grüße Dieter Düsing Dieter Düsing mit seinem alten Handwerker-Team

Wir gratulieren Dienstjubiläen 25-jähriges Dienstjubiläum Jürgen Frahm · Betriebshandwerker


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Stiftung Diakoniewerk Kropp

Sommerfest in Kropp 2015

e s i e R Eine a k i r e m nach A


Stiftung Diakoniewerk Kropp

Fotos: Sรถnke Dwenger

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St. Hildegard

Tagesausflug „Haus Mamre” Fröhliche Mahlzeit

Jedes Jahr im Mai freuen sich die Gäste aus der Tagespflege im Haus Mamre auf ein besonderes Vergnügen. So hieß es auch dieses Mal wieder: „Ein Ausflug ist der Gäste Lust…“. Dieses Jahr sollte es in die Schlei-Region gehen, um den blühenden Raps zu bewundern. Bekanntermaßen steht der in dieser Jahreszeit in voller Blüte und verzaubert die Landschaft SchleswigHolsteins in ein gelbes Blütenmeer. Wenn dazu dann noch die Sonne scheint, ist der Augenschmaus perfekt. Geregnet hatte es schließlich genug... Irgendwann musste der Frühling doch beginnen, und dafür war so ein Tagesausflug genau der richtige Zeitpunkt! Ganz schnell war dann auch der lange im Voraus geplante Termin, der 19. Mai, gekommen. Zur Beförderung sämtlicher Gäste aus der Tagespflege waren drei Busse erforderlich, und das musste lange vorher geplant werden. Das Wetter ließ sich allerdings nicht planen, obwohl es natürlich täglich

Der Hofhund vom Lindauhof

Thema war. Morgens war der Himmel erst einmal mit Wolken verhangen. Doch niemand wollte sich die Laune verderben lassen, frei nach dem Motto: „Hab‘ Sonne im Herzen…“ Voller Erwartung trafen die Gäste morgens zu gewohnter Zeit in der Tagespflege ein. Ganz ungewohnt war jedoch das Frühstück. Es gab nicht „einfach nur“ Brot oder Brötchen. Nein, zur Feier des Tages waren bei der Diakonie-ServiceKropp „Häppchen“ bestellt worden. Hübsch dekoriert und üppig belegt kam der Appetit schon beim Ansehen. Da wurde natürlich entsprechend zugegriffen. Nachdem jeder sich ausreichend für die Fahrt gestärkt hatte und die Vorbereitungen für die Abfahrt getroffen waren, standen auch schon die Busse bereit. Frank Hansen hatte die Sonne bestellt, sodass einer fröhlichen Landpartie nichts mehr im Wege stand. Bald hatte jeder seinen Platz eingenommen. Endlich konnte es losgehen in Richtung Schlei! Die Sonne schien, die üppig blühenden Rapsfelder waren schon von Weitem zu sehen. In gemächlichem Tempo fuhren die Busse an ihnen entlang. Der Weg führte durch typische schleswigholsteinische Dörfer. Die Windmühle in Lindaunis sieht aus, als wäre sie noch in Betrieb. Jeden Moment müsste doch der Müller erscheinen... Das Herrenhaus Lindauhof, bekannt aus der Fernsehserie „Der Landarzt“,

Mit der Fähre über die Schlei

liegt idyllisch an einer schmalen Kastanienallee, durch die sich die Busse manövrierten. Der Hofhund bewachte das Anwesen. Die nächste Station war Brodersby. Dort sollte mit der Fähre auf die andere Seite der Schlei übergesetzt werden. Schon seit 1471 gelangt man mit ihr von Brodersby nach Missunde. Tatsächlich passten alle drei Busse darauf und erreichten sicher die andere Seite. Von dort ging es weiter nach Güby, wo die Ausflügler in der „Schleiliesel“ ein leckeres Mittagessen erwartete. Nach der Mahlzeit bewegten sich die Busse wieder Richtung Kropp. So manch einer nutzte die Zeit für ein kleines Schläfchen... Zurück in der Tagespflege, machten es sich alle im Wohnzimmer bequem. Es wurden noch ein paar Volkslieder gesungen, ehe der Tag mit Kaffee und Kuchen fröhlich ausklang. Anne Roder


St. Hildegard

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Ein Tänzchen im Freilichtmuseum Molfsee

Uns ist kein Hindernis zu groß... ab ans Wasser!

Pflegefreizeit 2015 – Schönberger Strand Auch dieses Jahr waren Bewohner aus verschiedenen Häusern wieder am Schönberger Strand. Das Wetter war uns nicht ganz so gut gesonnen. Wir brauchten von warmer Decke, Mütze und Schal bis hin zur kurzen Hose und Sonnencreme die gesamten Utensilien des Kleiderschranks. Wir hatten wieder neun tolle Tage am Schönberger Strand. Wir bekamen Besuch von einer Mitarbeiterin, die im Erziehungsurlaub ist, mit ihrem kleinen Sohn, dem wir beim Baden in der Ostsee zusahen, und von einem Schüler, der mit uns das Endspiel des THW-Kiel schaute, der die Meisterschale übergeben bekam und ein rauschendes Fest feierte. Wir grillten und feierten auch! Wie immer hatten wir ein abwechslungsreiches Programm: Spazieren

Gute Laune im Hansaland

Am Schönberger Strand

gehen, einkaufen, lecker essen, ein Hansapark-Besuch und ein Besuch im Freilichtmuseum, der sein 50-jähriges Bestehen feierte mit tollen Angeboten an Musik, Theater und Tanz. Hier trafen wir auch eine ehemalige Mitarbeiterin, deren Enkeltochter in einem

Theaterstück mitwirkte. Unsere Pflegefreizeit vom 1. bis zum 9. Juni war ein großer Erfolg. Wir hatten sehr viel Spaß und freuen uns schon auf das nächste Jahr. Sylvia Sander

Die Sonne genießen


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St. Hildegard

Besuch der Handycap-Disco im „Ela-Ela” in Schleswig

v.l. Bewohner Uwe Gehlen, Johannes Möller und Frank Rathe sowie Betreuerinnen Rita Froin-Schmidt und Bianca Heinzmann

Es kam die Idee auf, einmal im Monat zur Handycap-Disco nach Schleswig zu fahren. Diese Disco wird vom „Ela-Ela“ jeden zweiten Freitag im Monat veranstaltet. Von Schlager bis Pop wird dort alles gespielt, und so ist für jeden etwas dabei.

v.l. Bewohner Mathias Erfurt und ehrenamtliche Betreuerin Rangi Gubert

Die Bewohner von Eben-Ezer waren hellauf begeistert, als wir im Januar zum ersten Mal dorthin fuhren. Am Nachmittag wurde mit Feuereifer der Kleiderschrank nach einem passenden Outfit durchsucht. Nun ist diese Disco schon zu einer Veranstaltung geworden, zu der die Bewohner immer wieder

Paula Paula, eine 6-jährige LabradorDalmatiner Hündin, weiß ganz genau, was es für sie bedeutet, „im Dienst“ zu sein. Bereits frühmorgens verbreitet sie mit ihrem fröhlich-lieben Wesen eine gute Stimmung im Tagesraum des Hauses Nain. Sobald die Bewohnerinnen und Bewohner sie erblicken, wird gerufen, gewunken, gelacht, aber vor allem gekuschelt. Zweimal pro Woche kommt Paula mit mir ins Haus und ist oftmals der Grund, weshalb den Bewohnerinnen und Bewohnern immer wieder ein Lächeln über das Gesicht huscht. „Es macht so viel Freude, wenn man sieht, wie die Bewohnerinnen und Bewohner regelrecht aufblühen, und so manches Mal bin ich sprachlos, was dieses Tier für Erinnerungen entlocken kann oder wie plötzlich Bewegung in völlig verkrampfte Gliedmaßen kommt“, stellt die Leitung des Hauses, Karen Krabbenhöft, fest. So erinnert sich eine demente Dame

immer an ihren früheren Schäferhund Senta, sobald Paula neben ihr auf der Bank sitzt und sie das Tier ausgiebig streicheln kann. Sogar die bettlägerigen Bewohnerinnen und Bewohner lieben es, wenn das Tier zu ihnen auf die Matratze krabbelt und ganz stillhält, damit gekrault und gekuschelt werden kann. Um diese Art von Zuwendung und Anerkennung jedoch überhaupt vermitteln zu können, dürfen die Hygienevorschriften natürlich nicht vergessen werden. Paula wird von allen Bewohnerinnen und Bewohnern, Mitarbeitenden und Angehörigen sehr geschätzt. Täglich wird nach Paula gefragt. Doch auch ein so liebes Tier benötigt ausreichend Freizeit, damit sie auch weiterhin mit viel Freude und Geduld ihrer großen Aufgabe nachgehen kann. Kristin Engebrecht

nachfragen und wir Betreuungskräfte ihren Wunsch gerne erfüllen. Mit einem Essen im Schnellrestaurant runden wir diesen schönen Abend immer wieder zur Freude aller ab. Eben-Ezer-Team


St. Hildegard

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Rieke Bruhn (2. v.l.) und Sigrid Clasen freuen sich auf das Mettfrühstück

RSH – Mettfrühstück Am 7. April hat Haus Bethlehem das RSH – Mettfrühstück gewonnen. Die Hausleitung Sigrid Clasen wurde angerufen und wußte die Frage, für welchen Film Russell Crowe einen Oskar bekam, mit der „Gladiator“ richtig zu beantworten.

Bei Sky in Kropp konnten wir uns anschließend für dreißig Personen Mett, Brötchen, Butter, Kaffee und natürlich auch Zwiebeln abholen. In unserem Therapieraum wurde anschließend geschmaust, und es war so viel, dass alle Bewohner zum

Abendbrot auch noch etwas davon hatten. Sigrid Clasen

Zirkus 2015 Ganz unerwartet sind wir nach Kiel zu „Roncalli“, dem zurzeit größten Zirkus, gefahren. Nach dem Mittagessen fuhr unser Bus vor. Getränke, Kekse, alles an Bord, und los ging die Fahrt. Wir freuten uns riesig! Akrobatik, Tiere, Clowns, alles wurde uns geboten. Wir erlebten zweieinhalb Stunden abwechslungsreiche Unterhaltung und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es war ein toller Ausflug! Sylvia Sander

Bewohner aus Haus Salem im Zirkusfieber

Wir gratulieren Dienstjubiläen 25-jähriges Dienstjubiläum Birgit Sommerweiß · Krankenpflegehelferin


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St. Ansgar

Gute Laune bei Sonnenschein...

20 Jahre Außenwohngruppe Norderstraße Ein gelungenes Fest unter dem Motto „AWG – alles wird gut!” Sonnenschein gab‘s eher selten, aber das „Schleswig-Holstein-Wetter“ hat uns die Stimmung nicht verdorben. Am Freitag, dem 19. Juni, feierte die AWG in der Norderstraße in Kropp ihr zwanzigjähriges Bestehen als Wohngruppe für psychisch beeinträchtigte Menschen mit vielen Gästen aus dem Diakoniewerk und von nah und fern sowie mit ehemaligen und heutigen Bewohnerinnen und Bewohnern. Die zuletzt Genannten hatten viele Monate für „ihren Tag“ geprobt, für die Dekoration gemalt und gebastelt,

Kuchen und Muffins gebacken, in viele Songs hineingehört und geplant, natürlich mit tatkräftiger Unterstützung des Betreuungsteams. Und so ist der Tag nach den einleitenden Worten von Lutz Meier, einem tollen Kuchenbuffet, einem selbst komponierten Lied der „AWG – alles wird gut“ unter der Leitung von Synne Spiegel, dem Auftritt der Trommelgruppe „Trommelalarm“ mit Jürgen Breuninger, einem Bilderbogen mit Fotos aus der fernen und nahen Vergangenheit zum Thema „Entwicklung der AWG hin zu einem möglichst selbstbestimmten Leben“

Die AWG-Band singt und spielt ihr selbst komponiertes Lied „AWG-Alles wird gut...“

über die Bühne gegangen. Als Highlight gab es ein Musikquiz mit Rockund Popsongs der letzten zwanzig Jahre. Viele freuten sich über den Gewinn einer AWG-CD. Zum Abschluss des Festes gab es dann einen Schinkenbraten für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für die Mitarbeitenden als Anerkennung für die viele Arbeit, die dazu beigetragen hat, dass sich alle Gäste wohlgefühlt haben. Birgit Harjes

„Trommelalarm“ sorgt für gute Stimmung


St. Martin

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Der alte Zeichensaal, hier entsteht die Tagespflege

Wohnprojekt „Alte Bauschule” in Eckernförde in Kooperation mit der Stiftung Diakoniewerk Kropp Der Campus und die historischen Gebäude der ehemaligen Fachhochschule für Bauwesen in Eckernförde sollen für ein besonderes Wohnprojekt architektonisch neu gestaltet werden. Das Gelände liegt in attraktiver und ruhiger Wohnlage am Windebyer Noor nahe dem Stadtzentrum. Das Gemeinnützige Wohnungsunternehmen Eckernförde (GWU) plant hier als Bauträger die Erstellung eines allgemeinen Wohngebiets mit ca. achtzig Wohneinheiten im parkähnlichen Gelände und die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäudes der alten Bauschule zu modernen Wohnungen und Büroräumen. Einen Teil des Gebäudes wird die GWU zukünftig als Büroraum der Verwaltung nutzen, in dem anderen Teil plant sie in Kooperation mit der Stiftung Diakoniewerk Kropp und der Tochtereinrichtung St. Martin gGmbH als Dienstleister ein umfassendes Wohn-, Pflege- und Betreuungsangebot für ältere Menschen unter einem Dach.

Der ambulante Pflegedienst der St. Martin gGmbH wird seinen Bürostandort direkt im Gebäude einnehmen und als Ansprechpartner, Berater, Koordinator und Dienstleister umfangreicher Hilfeleistungen vor Ort zur Verfügung stehen. Sechzehn barrierefreie und moderne Wohnungen sind für ein „Wohnen mit Service“ vorgesehen. Ältere Menschen können hier bei Bedarf ein umfangreiches Paket an Serviceleistungen oder ambulanter Pflege und Betreuung nutzen und auf diesem Weg selbstbestimmt und selbständig in der privaten Wohnung leben. Ebenfalls soll eine ambulante Pflegewohngemeinschaft für zwölf Personen entstehen. Die Mieterinnen und Mieter teilen sich dabei sowohl eine großzügige Wohnung mit individuellen Zimmern und einer gemeinsamen Wohnküche als auch vierundzwanzig Stunden ambulante Betreuung und Pflege am Tag. Zum Versorgungsangebot unter einem Dach gehört gleichermaßen die Tagespflege. Hier können zwölf Personen

Die denkmalgeschützte Bauschule, man braucht noch ein wenig Fantasie…

tagsüber im Rahmen einer anregenden Tagesstruktur betreut, gefördert und gegebenenfalls auch gepflegt werden. Die Gäste der Tagespflege werden morgens zu Hause abgeholt und am späten Nachmittag wieder nach Hause gefahren. Die Tagespflege befindet sich in den hellen Räumlichkeiten des ehemaligen „Zeichensaals“ und bietet nicht nur Pflege und Betreuung, sondern kann auch ein Ort für Nachbarschaftstreffen oder Freizeitveranstaltungen sein. Die Tagespflege ist quasi als „offenes Wohnzimmer“ lebendiger Treffpunkt und soziales Verbindungsglied in der Region. Auf diesem Wege entsteht ein modernes, attraktives Wohnangebot in besonders schöner Lage, das gleichzeitig ein Höchstmaß an individuellen und verlässlichen Hilfeleistungen aus einer Hand bietet. Björn Haneberg

Die Lage: mit tollem Blick über Eckernförde


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St. Benedikt

Bewohnerfürsprecherin Annita Vollertsen stellt sich vor Zunächst wurde ich als externer Heimbeirat gewählt, danach 2008 zur Bewohnerfürsprecherin für das Pflegeheim „Am Rathausmarkt“ bestellt. Am Anfang musste ich mich sehr um das Vertrauen der Bewohner bemühen, wofür ich Verständnis hatte. Ich würde auch nicht jeder fremden Person vertrauen. Nun macht es mir seit längerem Freude, wenn ich im

Annita Vollertsen

Pflegeheim meine Besuche mache. In der Pflegestation gehe ich von Zimmer zu Zimmer. Ich habe überwiegend das Gefühl, die Bewohner freuen sich und warten auf mich, da man sich immer wieder für mein Kommen bedankt, oder, wenn ich gehe, rufen: „Komm bald wieder.“ Die Gespräche verlaufen ruhig, worauf ich großen Wert lege. Falls mal jemand aufgeregt ist, versuche ich, die Sache in Ruhe zu klären, und schon ist alles nur halb so schlimm. Zu meiner Freude sind die Bewohner mit den

Mitarbeitenden sehr zufrieden. Sollte mal etwas zu bereden sein, gehe ich zu den Mitarbeitenden und rede mit ihnen über das Problem. Ich selber habe einen guten Kontakt zu den Mitarbeitenden. Ich lege großen Wert darauf, dass die Bewohner sich im Pflegeheim wohlfühlen. Annita Vollertsen

Sommerstimmung im Pflegeheim „Am Rathausmarkt”


St. Elisabeth

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Jung trifft alt – Praktikum in der Betreuung Die 19-jährige Kira Husfeld (KH) aus Husum hat ein vierwöchiges Praktikum im Christophorushaus in Schleswig gemacht und dabei den Betreuungskräften nicht nur über die Schulter geschaut, sondern sie auch tatkräftig unterstützt. Über die Eindrücke, die die junge Frau gewonnen hat, wollten wir gerne mehr erfahren.

Kira Husfeld

uug: Kira, wie kommt ein so junger Mensch wie Sie auf die Idee, ausgerechnet in einem Alten- und Pflegeheim in der Betreuung ein Praktikum zu machen und dort vier Wochen lang von Montag bis Freitag jeweils von 9:30 Uhr bis 14:30 Uhr zu arbeiten? KH: Ich habe mich schon lange für Themen interessiert, die Gleichaltrige nicht so spannend finden. Zurzeit mache ich gerade einen Hospizhelferinnenkurs mit, und da sollten wir ein Praktikum machen, bei dem wir einfach einen älteren Menschen besuchen, entweder im Heim oder in der Häuslichkeit. Wir sollten die Erfahrung machen, wie es ist, mit einem fremden Menschen Kontakt aufzunehmen und ins Gespräch zu kommen. Irgendwie kam bei mir die Idee, ich könnte ja dann auch gleich in einem Heim die Arbeit der Betreuungskräfte kennenlernen. uug: Möchten Sie denn auch beruflich mal in dieser Richtung etwas machen? KH: Im Grunde befinde ich mich gerade in einer Art Orientierungsphase. Mit der Schule bin ich fertig, und bis ich mein Studium der Kreativtherapie in Leeuwarden/Holland beginnen kann, dauert es noch eine ganze Weile. Diese Zeit möchte ich nutzen, um verschiedene Arbeitsbereiche kennenzulernen. uug: Was war denn Ihr erster Eindruck vom Christophorushaus, und

wie wurden Sie hier empfangen? KH: Beim Reinkommen fand ich das Haus hell und freundlich. „Gemütlich und schön übersichtlich“, habe ich gedacht. Die Pflegedienstleitung und die Kolleginnen aus der Betreuung waren sehr nett zu mir und haben sich gefreut, dass ich Lust hatte, ihre Arbeit kennenzulernen und auszuprobieren. Ganz toll fand ich, dass mir viel zugetraut wurde. Ich wurde immer gefragt, ob ich dieses oder jenes machen kann und möchte, aber dann durfte ich auch gleich einige Aufgaben übernehmen und musste nicht erst tagelang nur zugucken. uug: Gab es auch Situationen, in denen Sie sich unsicher gefühlt haben? KH: Ja, das gab es natürlich. Wenn ich zum Beispiel das erste Mal in ein Zimmer hineingeschickt wurde, und da lag ein Mensch im Bett, den ich gar nicht kannte und von dem ich ja auch so gut wie nichts wusste. Wenn das dann noch jemand war, der nicht gesprochen oder sonst wie reagiert hat, dann habe ich mich schon gefragt: „Was denkt dieser Mensch jetzt? Denkt er überhaupt etwas? Mag der, dass ich da bin? Was soll ich sagen?“ Das fand ich erst schwierig, aber mit der Zeit bin ich da immer sicherer geworden. uug: Was hat Ihnen denn besonders gut gefallen? KH: Vieles hat mir Spaß gemacht. Es

war schön mit den älteren Menschen; ihre Freude zu erleben, wenn ich mich mit ihnen unterhalten und beschäftigt habe. Ganz besonders toll waren für mich aber die beiden Tage, an denen ich allein mit den Bewohnern arbeiten durfte. Meine Anleiterin hatte das genau mit mir vorbesprochen, mir Ideen und Anregungen gegeben, aber dann durfte ich selbständig zwei Tage gestalten. uug: Und was haben Sie gemacht? KH: Wir haben eine Art Frage-Spiel gespielt, bei dem ich zum Beispiel gefragt habe: „Woran denken Sie, wenn Sie das Wort 'Bahnhof' hören?“, und die Bewohner haben dann nicht einfach nur gesagt: „Ich denke an Züge.“, sondern sie haben angefangen, von Reisen zu erzählen, die sie früher gemacht haben. Das war interessant. Oder ich habe aus der Zeitung vorgelesen, wir haben Mensch-ärgere-dichnicht gespielt, und mit Einzelnen habe ich Spaziergänge mit dem Rollstuhl draußen gemacht. Manchmal habe ich auch jemandem Essen angereicht oder einfach mit den Leuten Kartoffeln geschält. Besonders schön fand ich es, wenn gesungen wurde; dann war da so eine Lebendigkeit. Sonst sind viele Menschen sehr müde, finde ich. uug: Gab es auch etwas, das Ihnen an der Arbeit nicht gefallen hat oder das Sie schwierig fanden? KH: Manchmal habe ich gedacht: „Ich bin jetzt verantwortlich dafür, dass die alten Menschen sich glücklich fühlen; wir müssen ihnen jetzt einen glücklichen Moment bescheren.“ Das habe ich dann schon als ganz schönen Druck empfunden.

u


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St. Elisabeth

uug: Und wie haben Sie den Lebensalltag im Heim wahrgenommen? KH: Die älteren Leute haben alle gesagt, dass sie sich dort wohlfühlen. Für mich ist das noch nicht vorstellbar, aber es kann ja sein, dass, wenn man älter ist und so viel gemacht und erlebt hat, man die Routine und den täglichen Rhythmus auch gut findet. Toll finde ich, dass es im Haus auch Tiere, zwei Wellensittiche, gibt. Das hat auch so was Lebendiges und ist so normal wie zu Hause.

uug: Was nehmen Sie als Erkenntnis aus dem Praktikum jetzt für sich mit? KH: Mich beschäftigt noch sehr die Frage, wieviel eigentlich von einem Menschen, von seiner Persönlichkeit noch da ist, wenn er den ganzen Tag nur noch im Bett liegen und sich kaum äußern kann. Aber ich habe auch gedacht, dass das von außen wirklich nur sehr schwer zu beurteilen ist. Man braucht auch eine ganz andere Art von Kommunikation da, wo man mit Worten einen Menschen nicht mehr

erreichen kann… Aber vor allem finde ich, dass die Betreuungskräfte wirklich ihre Arbeit ganz, ganz toll machen. Ich freue mich und bin dankbar, dass ich dieses Praktikum machen durfte. uug: Vielen Dank, dass Sie ihre Eindrücke mit uns geteilt haben und alles Gute für Ihren weiteren beruflichen und persönlichen Weg. Claudia Zabel

Kaffeefahrt in die Hüttener Berge Die traditionelle Kaffeefahrt für die Bewohner des Feierabendhauses führte am 18. Juni, wie im vergangenen Jahr, in die Hüttener Berge zum Ausflugslokal „Waldhütte“. Die Busfahrt führte entlang der Schlei über Fahrdorf, Borgwedel, dann durch Fleckeby und hinein nach Schwansen über Kosel, Rieseby nach Eckernförde. Entlang des Wittensees ließen wir den Aschberg rechts liegen und freuten uns auf das Kaffeetrinken in

Lecker Kaffee und Kuchen im Ausflugslokal „Waldhütte“

der „Waldhütte“ bei Brekendorf. Unser Bewohnerfürsprecher, Hans Vahlbruch, hatte bereitwillig den Part des kompetenten Reiseleiters übernommen und während der Fahrt sehr interessant über die Landschaft, Natur und Dörfer, durch die wir gefahren sind, informiert. Im zweiten Bus, in dem unsere Rollstuhlfahrer saßen, hatte unser Ehrenamtlicher Dieter Jebe die Informationen zu Landschaft, Natur und Leuten übernommen. Im gemütlichen Lokal waren für unsere Gruppe wunderbare Plätze mit Aussicht auf die Wiese mit Rehen und anderen Wildtieren bereitgestellt worden. Die Auswahl aus den angebotenen Torten in Verbindung mit Kaffee oder Tee sorgten für ein gemütliches Kaffeetrinken. Zur Unterhaltung hatte zudem Pastor i. R. Johannes Pfeifer bekannte Volkslieder angestimmt, wobei alle Bewohner fröhlich mit eingestimmt hatten. Den Abschluss

Wir gratulieren Dienstjubiläen 25-jähriges Dienstjubiläum Beate Stelzner · Pflegedienstleitung

10-jähriges Dienstjubiläum Vanessa Will · Haus- und Familienpflegerin

Das „Feierabendhaus“ on Tour

vor der Rückfahrt bildete ein gemeinsamer Gang direkt an den Zaun zu den Rehen, die freundlich zu uns trabten. Nach der Rückkehr ins Feierabendhaus war der einstimmige Tenor: „Das möchten wir wieder erleben.“ Elke Levin / Thomas Zahrnt


Hesterberg & Stadtfeld

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Unterstützung und Begleitung für Menschen mit Behinderung

Bewohner und Mitarbeiter beim „KrachMachTach-Umzug“ in Kiel

„KrachMachTach” Im Rahmen der Kieler Woche 2015 fand zum 5. Mal die Inklusionsveranstaltung „KrachMachTach – es ist normal, verschieden zu sein” statt. Nachdem zwei Mitarbeiterinnen und drei Kunden der Trommelgruppe im Förderzentrum Mühlental 6 von Hesterberg & Stadtfeld gGmbH die Veranstaltung 2014 besucht hatten, wurde in diesem Jahr eine Anmeldung verschickt, und die Gruppe um Alexandra Jestrimsky, Birgit Panten und Olaf Pisall bekam dann den Startplatz 1 in dem diesjährigen „KrachMachTach-Umzug“, an dem elf Gruppen mit ca. vierhundert Personen aus ganz Schleswig-Holstein teilgenommen haben. Mit ihren tollen und kreativen „KrachMachern“ – alle inklusiv hergestellt – und richtig lautem Krach ging es von

der Gablenzbrücke am Hauptbahnhof vorbei zum Ratsdienergarten. Dort angekommen, wurden die einzelnen Gruppen vom RSH-Moderator Carsten Kock vorgestellt, und eine Jury prämierte die zwei besten Krachmacher. Leider hat es in diesem Jahr nicht für einen Preis gereicht, aber alle Trommlerinnen und Trommler haben viel Spaß gehabt und bekamen sogar einen Fotoplatz in den „Kieler Nachrichten“. Beim anschließenden Musikwettbewerb gab es tolle Text- und Instrumentalbeiträge zu hören und zu sehen. Nachdem die Gruppe sich nach ihrem gelungenen Auftritt beim Umzug gestärkt hatte, ging es durch die belebte

Einkaufsstraße an vielen Buden und Ständen vorbei zum Bus. Ein Erlebnis der besonderen Art ging zu Ende! Aber die Gruppe ist schon am Denken, Organisieren und Planen für den „KrachMachTach“ 2016! Birgit Panten


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Hesterberg & Stadtfeld

Die Bildungs- und Arbeitsangebote der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH stellen sich vor Die Bildungs- und Arbeitsangebote der Hesterberg & Stadtfeld umfassen eine Tagesförderstätte mit 13 Plätzen in Eckernförde, eine weitere Tagesförderstätte in Schleswig auf dem Betriebsgelände des Hesterbergs mit 17 Plätzen. Diese beiden Angebote sind für Menschen mit einer geistigen und/oder körperlichen Beeinträchtigung, die zurzeit keine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) besuchen können. Zusätzlich haben wir in Schleswig eine Sonstige Beschäftigungsstätte mit 37 Plätzen. Dies ist ein Angebot für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung, aber auch für Menschen mit einer seelischen Beeinträchtigung. Das Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention (01/2009) mit den Artikeln 24 („Bildung“) und 27 („Arbeit und Beschäftigung“) beinhaltet in deren Aussagen, dass Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen zum einen der Zugang zu einer Berufs- und Erwachsenenbildung sowie dem lebenslangen Lernen ermöglicht werden soll, zum anderen auch das Recht auf Arbeit für Menschen mit Behinderungen anzuerkennen und die Verwirklichung durch geeignete und

Begradigen des Kerzenbodens

Papierschreddern in der Tagesförderstätte Eckernförde

notwendige Maßnahmen zu „sichern und zu fördern“. Der Grundsatz unserer täglichen Arbeit lautet: „Jeder kann arbeiten“ Die Umsetzung dieses Grundsatzes haben wir uns in unseren Bildungs-, Arbeits- und Beschäftigungsangeboten auf die Fahnen geschrieben. Unsere Bildungs-, Arbeits- und Beschäftigungsangebote richten sich an erwachsene Menschen mit einem Handicap, die entweder die Aufnahmekriterien für eine Werkstatt mit Behinderung nicht, noch nicht oder nicht mehr erfüllen oder die aufgrund ihrer psychischen und individuellen Beeinträchtigung und/oder ihrer Sozialisation eine Begleitung in einem kleineren beschützten Rahmen benötigen. Die Herstellung sinnstiftender Produkte in unterschiedlichen Arbeitsbereichen gibt dem einzelnen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, sich individuell mit seinen Fähig- und

Apfelschälen in der Tagesförderstätte Schleswig

Fertigkeiten in den Arbeitsprozess einzubringen. In den nächsten Ausgaben werden wir die einzelnen Angebote genauer vorstellen. Anfangen werden wir mit dem Umzug unserer Kerzenwerkstatt vom Stadtfeld in die Ladenstraße (Kornmarkt, Kaufmannshof). Michael Thomsen


St. Christian

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Geschäftsführer Jan Podgorski (ganz links) begrüßt das Publikum und dankt Johannes Lindemann (zweiter von rechts) für die Spenden

Hans-Uwe-Carstens-Stiftung spendet für den Hospizdienst Eiderstedt und das Marienstift in Garding Es war schon nicht ganz einfach, Johannes Lindemann in seiner Funktion als Stiftungsvorstand der Husumer Hans-Uwe-CarstensStiftung für eine offizielle Danksagung zu gewinnen. Mit den Worten „Hängt das doch nicht so hoch auf!“, war es Johannes Lindemann viel wichtiger, dass die Spenden am richtigen Ort ankommen, als dass darüber zu viele Worte verloren werden sollten. Die bedachten Institutionen blieben jedoch „hartnäckig“, denn es war diesen ein wichtiges Bedürfnis, im Rahmen einer offiziellen Spendenübergabe für das außerordentliche Engagement Dank zu sagen. So wurde das Marienstift in Garding, eine Einrichtung für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen, mit 5.000 d, der Hospizdienst Eiderstedt, welcher sich der Begleitung von schwer kranken und sterbenden Menschen in der Region annimmt, gar mit 15.000 d bedacht. Im Rahmen des Sommerkonzertes des Hospizdienstes Eiderstedt direkt am Eiderdeich fanden am 10. Juli, ganz dem Anlass entsprechend, bei

bestem Sommerwetter die Übergaben der Spendenschecks statt. Geschäftsführer Jan Podgorski von der St. Christian Diakonie Eiderstedt gemeinnützige GmbH, die Trägerin beider Einrichtungen ist, fasste erfreut zusammen: „Diese Geste ist bestimmt nicht alltäglich und eine ganz besondere Wertschätzung für die ehren- und hauptamtliche Arbeit und das Engagement im Zeichen der Mitmenschlichkeit und gesellschaftlichen Verbundenheit in der Region. Wir bedanken uns ganz außerordentlich für diese Unterstützung, die zugleich ein toller Vertrauensbeweis in unsere Arbeit ist.“ Die Spenden werden im Wesentlichen für die kosten- und zeitintensive Ausbildung und Gewinnung weiterer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer (Hospizdienst) sowie für die Anschaffung der von den Bewohnern lange herbeigesehnten großen neuen Sonnenschirme verwendet (Marienstift). Letztere werden im gerade neu gestalteten Innenhof der Einrichtung dafür sorgen, dass die Bewohner auch bei direkter Sonneneinstrahlung weiterhin das Freiluftvergnügen genießen können.

Information: Wer war Hans-Uwe Carstens eigentlich? Hans-Uwe Carstens wurde am 4.09.1936 in Danzig als Sohn des Schlachters Hans Carstens geboren. Der Vater betrieb in Danzig eine Großschlachterei und später in Braunschweig. Hans-Uwe hatte den Spitznamen „Uwe Kathinka“, weil seine Großmutter, eine gebürtige Russin und Betreiberin der Gaststätte im Nordbahnhof, in der sich die Viehhändler trafen, Kathinka gerufen wurde. Auch Hans-Uwe Carstens wurde Schlachter und Viehhändler. Er war ein geschickter Kaufmann und lebte äußerst bescheiden, zusammen mit seiner Mutter und später dann allein, in einem Haus in der Ludwig-NissenStraße in Husum. Er war Mitglied der Kirchengemeinde St. Marien. HansUwe Carstens wurde im Alter von der Diakonie versorgt. Er verstarb am 16.10.2006 siebzigjährig in seinem Haus in Husum. Thiemo Lemke


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St. Christian

Das engagierte Helferteam des Sommerkonzertes freut sich auf das Event

Gardinger Musikantenbörse – Eine Stadt singt, swingt und rockt Es ist mal wieder so weit – Sommer, Sonne, Open Air, Livemusik! Der Verein „Musik für Garding e.V.“ veranstaltete in diesem Jahr vom 7. Juli bis zum 25. August die achtzehnte Gardinger Musikantenbörse. Auf den insgesamt fünf Bühnen in der Innenstadt von Garding (drei Outdoor-, eine Indoor-Bühne und eine Offene Bühne) treten an jedem Dienstagabend in der Zeit von 19:00 bis 23:00 Uhr insgesamt mindest e n s a c h t M u s i k g r u p p e n b z w. Solisten auf, die mittlerweile aus ganz Deutschland anreisen. Sie präsentieren sich und ihre Musik, um sich einerseits bekannter zu machen und andererseits aus Spaß an der Freud‘. Denn in Garding herrscht eine unvergleichliche Atmosphäre, die allein schon Grund genug ist, dass sich sehr viele der hier angetretenen Musiker schon für die nächste Musikantenbörse bewerben. Eine Bewerbung im klassischen Sinne gibt es eigentlich nicht, denn der Verein „Musik für Garding e.V.“ mit dem Vorsitzenden Rainer Martens heißt grundsätzlich jeden Musiker willkommen, der es sich zutraut, seine Musik einem aus Einheimischen und Gästen bestehenden Publikum

zu präsentieren. Die Künstler, die zumeist Amateure sind, erhalten keine Gage, sondern sind mit einer kleinen Aufwandsentschädigung, einem Happen zu essen und ein paar Getränken zufrieden. Der Eintritt für die Zuschauer und -hörer ist wie immer frei. Etwa zweitausend Besucher pro Abend können an jedem Dienstag ab 19:00 Uhr zwischen meist vollkommen verschiedenen Musikrichtungen wählen, denn es ist alles dabei, vom Schlager bis zum Death Metal. An einem Informationsstand erhält der Gast das aktuelle Heft zur Musikantenbörse und Auskünfte zu dieser Veranstaltung. Imbiss- und Getränkestände versorgen das Publikum mit der nötigen Energie. Es ist in großem Maße den ehrenamtlichen Helfern und den Sponsoren, wie zum Beispiel Thomas Andresen, der die Bühnenanhänger zur Verfügung stellt, zu verdanken, dass solch eine Veranstaltung noch durchgeführt werden kann, denn Kosten, wie zum Beispiel an die GEMA, entstehen natürlich. Zahlreiche Hände sorgen jeden Dienstag für den Auf- und Abbau und eine wieder aufgeräumte

Innenstadt. Nach den ersten Veranstaltungen wurde im Jahre 2000 der Verein „Musik für Garding“ gegründet, um dieses Event auf eine größere Basis zu stellen und der Stadt Garding im Sommer zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Der Erfolg der „Börse“ bestätigt das! Der Begriff Musikantenbörse kommt aus einer Zeit, als Musiker beim Arbeitsamt anstanden, um Engagements zu erhalten. Knut Kiesewetter brachte dieses Wort ins Spiel, als er 1998 die erste Musikantenbörse Garding mit ins Leben rief. Inzwischen ist ein umfangreiches Netzwerk entstanden. Die Musiker werden vom Verein an anfragende Veranstalter empfohlen und erhalten so doch einige Engagements mehr. Die Musikantenbörse Garding ist ebenfalls im Laufe der Jahre zu einem Vorbild für andere Veranstalter geworden, die sich dieses Prinzip zu eigen machen und die Livemusik damit fördern. Der Verein kann das nur ausdrücklich begrüßen. Rainer Martens


St. Christian

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Live-Musik direkt am Eiderdeich – der Hospizdienst Eiderstedt präsentierte „InTakt” Die umfangreiche Vorbereitung und die gute Zusammenarbeit mit den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern haben sich gelohnt! Und auch der Segen von oben schien gegeben, denn ab Punkt 18:00 Uhr herrschte in der Eiderstedter Straße 8 in Tönning ein sonniges Sommerwetter, was allen Gästen ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Der Hospizdienst Eiderstedt lud am 10. Juli zu einem lauschigen Sommerkonzert direkt an den Eiderdeich in Tönning ein, in dessen Rahmen Spenden zur Unterstützung der vornehmlich ehrenamtlich arrangierten Arbeit des Hospizdienstes eingeworben werden sollten. Das tolle Repertoire an Livemusik der Schleswiger Band „InTakt“ sorgte rasch für die richtige Sommerstimmung, da diese mit aktuellen Hits, bekannten Klassikern und gelungenen Eigenkompositionen mit Musik für jeden Geschmack überzeugen konnte. Auch die Bewohner des Alten- und Pflegeheims Paul-Gerhardt-Haus, auf dessen Grundstück das Konzert stattfand, haben bis spät in den Abend auf der Fenne vor der Einrichtung die Zeit verbracht. Bei Gegrilltem und erfrischenden Getränken wurde sehr gern das rege Treiben und die schwungvolle Musik genossen! Für die

Das Duo „InTakt“ im Einsatz

richtige Akustik der stimmungsvollen Livemusik, die die rund siebzig Besucher am Eiderdeich in Schwung gebracht hatten, sorgte ein ehrenamtliches Team des Vereins „Musik für Garding e.V.“, welcher nicht zuletzt durch die alljährliche Gardinger Musikantenbörse auf das nötige Expertenwissen und eine hervorragende Technik zurückgreifen konnte. Die ausgelassene Stimmung, die gute Verpflegung und die netten Begegnungen hatten zahlreiche Besucher dazu bewogen, den Hospizdienst Eiderstedt mit kleinen und großen Spenden zu unterstützen. Hierfür durfte sich jeder Spender einen Ansteckbutton an die Kleidung heften und so sein ganz persönliches Engagement

Ehrenamtler Christian Juncker sorgt für das leibliche Wohl

für die Arbeit des Hospizdienstes unterstreichen. Hospizdienstkoordinator Thiemo Lemke bedankte sich persönlich bei den zahlreichen Spendern und rief ihnen zu, dass ohne die breite Akzeptanz und Unterstützung in der Bevölkerung ein Angebot wie der Hospizdienst in der Form überhaupt nicht möglich wäre. Neben den zahlreichen Kleinspendern ist es Thiemo Lemke auch sehr wichtig, den drei großen Unterstützern, EDEKA aktiv markt S. Rathjens, Thomas Andresen Versicherungs- und Finanzmakler GmbH (Versicherung, Bühne) und der Diakonie-Service-Kropp GmbH (Catering) für ihre Förderung der Organisation und Durchführung dieses tollen Sommerabends zugunsten des Hospizdienstes zu danken. Thiemo Lemke

Rechtzeitig vor dem Konzert füllt sich die Fenne vor dem Paul-Gerhardt-Haus


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St. Christian

Ein Hochbeet – wie schön! „Wir haben früher ganz viel Gemüse im eigenen Garten selbst angebaut – für unseren Eigenbedarf. So hatten wir frisches Gemüse und einige Beerenfrüchte“, sagten mir die Bewohner in einer Erinnerungsrunde. „Ein kleines Beet im Garten vom Paul-Gerhardt-Haus, das wäre schön – vielleicht ein Hochbeet, so bräuchte man sich nicht zu bücken.“ Die Idee der Bewohner war toll. Somit begann die Planung. Ein Standort war schnell gefunden: auf der Terrasse vor dem Speisesaal. So konnte man das Wachstum der Pflanzen gut beobachten. Gebaut wurde das Hochbeet aus dem Holz vom Steg, der vor einiger Zeit noch zum Deich führte. Die Bauarbeiten übernahm das Martje-Flohrs-Haus in Garding, und den Anstrich übernahm die „gute Seele im Haus“: der Hausmeister. Nach einiger Zeit stand das gute Stück nun mit Erde befüllt auf der Terrasse und konnte bepflanzt werden. Samen wurden besorgt und die Sämlinge von den Bewohnern mühsam aufgezogen, um sie dann bei wär-

Nur wenige Wochen nach dem Angießen zeigt sich das Hochbeet in feinster Blütenpracht

meren Temperaturen ins Hochbeet zu pflanzen. Und siehe da: Pünktlich zum Frühlingsfest im Paul-Gerhardt-Haus grünte und blühte es kräftig im Hochbeet. Es konnte mit einer Gießkanne von einer Bewohnerin, einer Mitarbeiterin des Sozial begleitenden Dienstes und der Hausleitung offiziell eingeweiht werden. Seitdem ist einige Zeit vergangen. Die Bewohner haben Freude daran zu beobachten, wie rasch alles heran-

Tönnings Bürgermeisterin Dorotee Klömmer lässt sich von Einrichtungsleiter Carsten Brinkmann die Entstehungsgeschichte des Hochbeetes erklären

wächst und nehmen oft die Hacke oder Gießkanne in die Hand. Radieschen, Möhren, Kräuter konnten schon von Bewohnern geerntet und verzehrt werden. Auch die blühenden Pflanzen wie Bornholmer Margeriten oder Geranien finden bewundernde Blicke. Es war eine tolle Idee, und wir danken allen, die dazu beigetragen haben, dass wir so ein schönes Hochbeet „beackern“ können. Antje Schütt

Einrichtungsleiter Carsten Brinkmann dankt dem ehrenamtlichen Bauherrn Sönke Henningsen


St. Christian

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Neue Sofas für das Marienstift in Garding

v.l. Pastor Holger Beermann, 1. Vorsitzender der Lebenshilfe Eiderstedt e.V., Bewohnerin Christine Rabeler und Bewohner Theodor Ketels mit Nanke Hinrichs, 2. Vorsitzende

Freizeiten unterstützt sowie manches angeschafft, das sonst nicht möglich wäre. Unser Dank gilt allen Vereinsmitgliedern sowie insbesondere dem

engagierten Vorstand um Pastor Holger Beermann. Carsten Brinkmann

Anzeigen

Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich über tolle und bequeme neue Sofas für ihren Aufenthaltsraum: das Wohnzimmer des Hauses! Der Verein Lebenshilfe Eiderstedt e.V. hat es möglich gemacht. Im Frühjahr dieses Jahres konnte so für das Marienstift durch die Lebenshilfe eine neue große Sitzgruppe angeschafft werden, bestehend aus zwei Sesseln, einem kleinen und zwei großen Sofas. Damit konnte der Wohnbereich noch komfortabler und bequemer gestaltet werden. Das Marienstift mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern freut sich über die neuen Sofas! Die Lebenshilfe Eiderstedt e.V. ist seit ihrer Gründung ein Familien-, Freundesund Förderverein für das Marienstift. Durch die Mitgliedsbeiträge und vielfältige Spenden werden Aktivitäten oder

Sie kennen Ihre neuen Kollegen 1.000,- E Belohnung für Ihre Empfehlung

„Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ Ihre Empfehlungen werden vertraulich und diskret aufgenommen. Nähere Informationen erhalten Sie bei der Leiterin unserer Personalabteilung, Ines Kaden-Kosak, Telefon 04624 /801-828 E-Mail: i.kaden-kosak@diakonie-kropp.de

U n t e r n e h me n s v e r bu n d

Stiftung Diakoniewerk Kropp


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St. Christian

Mitbegründerin des Hospizdienstes verlässt Eiderstedt Fast zwei Jahrzehnte hat Ursula Schollmeyer seit der Gründung des Hospizdienstes die Geschicke mitbestimmt und gelenkt; nun verlässt sie die Halbinsel Eiderstedt. Beim Sommerfest der Ehrenamtlichen wurde sie verabschiedet. „Wenn Ursel nicht gewesen wäre, wären wir alle heute nicht hier!“ So lautet die zusammengefasste Botschaft der Dankesworte an die Ehrenamtliche. Vor beinahe zwanzig Jahren hörte sie zum ersten Mal von der Hospizarbeit. Menschen wie du und ich taten sich zusammen und überlegten, wie sie Schwerstkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen zur Seite stehen und helfen konnten. Ursula Schollmeyer war gleich von dieser Idee begeistert! „So was muss es auch hier bei uns in der Region geben, nicht nur in den großen Städten“, dachte sich die WahlEiderstedterin und machte sich auf die Suche nach Mitstreitern. Fündig wurde sie bei dem damaligen Geschäftsführer der Diakonie Eiderstedt, der nach kürzester Bedenkzeit die Idee auch zu seiner machte. Andrea Schacht, damalige Pflegedienstleitung des ambulanten Dienstes, Claudia Zabel, zu der Zeit gerade neue Pastorin im Kirchenkreis, und die gläubige Katholikin Ursula Schollmeyer brachten gemeinsam alles mit, was man

Fröhlichkeit und Herzlichkeit - Markenzeichen von Ursula Schollmeyer

Claudia Zabel übergibt das Geschenk zum Abschied von Ursula Schollmeyer (li.)

für die Gründung eines Hospizdienstes brauchte, und schon konnte es losgehen. Gemeinsam haben die drei Frauen in den Jahren ca. sechzig bis siebzig Ehrenamtliche auf ihre Aufgabe vorbereitet. Ursula Schollmeyer engagierte sich darüber hinaus im Initiativkreis, der die Arbeit begleitete und die konzeptionelle Weiterentwicklung des Hospizdienstes vorantrieb. Sie gründete die Hospizsprechstunde in Garding und St. Peter-Ording und war dort an den jeweiligen Markttagen ansprechbar. Immer wieder brachte sie ihre Kreativität und ihren Ideenreichtum ein, um Projekte zu entwickeln, mit denen Spendengelder eingeworben werden konnten, durch die sich gerade in den Anfängen der Arbeit der Hospizdienst komplett finanzieren musste. Und zu alledem tat Ursula Schollmeyer immer wieder das, worum es der Hospizbewegung eigentlich geht: Sie führte Gespräche mit Angehörigen, besuchte Menschen, die schwerstkrank waren

und saß stundenlang an Betten von Sterbenden. Nun hat die 83-Jährige schweren Herzens, nicht zuletzt aufgrund von gesundheitlichen Unpässlichkeiten, entschieden, Eiderstedt den Rücken zu kehren und in die Nähe von Uelzen zu Tochter und Schwiegersohn zu ziehen. Mit einem kleinen Präsentkorb, mit freundlichen Worten, vielen Umarmungen und langanhaltendem Applaus dankten die heutigen Verantwortlichen und die aktiven Ehrenamtlichen Ursula Schollmeyer für ihren engagierten Einsatz über all die Jahre. Sichtlich gerührt bedankte sie sich ihrerseits und gab den Hospizlern mit: „Passt mir auf den Hospizdienst auf und haltet ihn am Leben, damit noch vielen Menschen geholfen wird.“ Das wollen wir tun! Claudia Zabel


St. Christian

Vor der praktischen Übung heißt es: Dienstkleidung wechseln

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Mitarbeiter Artur Fienbork beim Löschen des Brandes

Fortbildung muss nicht trocken sein! Zur alljährlichen Pflichtfortbildung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von St. Christian gehört auch der Brandschutz. Nach der theoretischen Unterweisung durch Andreas Stolley im März folgte nun der praktische Teil. Hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter vom Marienstift und dem Martje-Flohrs-

Kollegin Margit Schmidt im Einsatz

Haus trafen sich zur Unterweisung am Parkplatz in der Gartenstraße. Nach kurzer Einweisung schlüpfte jeder Teilnehmer in eine Feuerwehrjacke mit Helm und Handschuhen. So geschützt, ging es mit dem 9 kg-Feuerlöscher Richtung Brandherd. Dort wartete am simulierten Mülleimerbrand schon Christian Jahnke, um noch letzte Anweisungen zum richtigen Umgang zu geben. Nach erfolgreicher Löschübung war jeder Teilnehmer froh, die schwere Schutzausrüstung wieder ablegen zu können, aber auch positiv erleichtert über die praktische Erfahrung mit einem Feuerlöscher. Die Übung erregte bei den Nachbarn vom Ev. Kindergarten großes Interesse, und so hatten wir eine Zeit lang viele kleine Zaungäste, deren Highlight zum Ende selbst das Leerspritzen des Feuerlöschers war.

Wir gratulieren Dienstjubiläen 40-jähriges Dienstjubiläum Josef Bäcker · Pfleger

Auch die Nachwuchslöschkräfte des benachbarten Kindergartens geben ihr Bestes

Ein herzlicher Dank geht an Andreas Stolley und Christian Jahnke von der Technischen Abteilung für ihre kurzweilige Art, einen manchmal trockenen Lernstoff fröhlich zu vermitteln. Carsten Brinkmann


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St. Georg

Schöne Blumen und Düfte direkt im Bewohnerzimmer

Das fahrbare Blumenbeet im St.-Michaelis-Haus Während der Betreuungszeit bieten wir unseren Bewohnern so oft es geht Spaziergänge an der frischen Luft an. Die schönen Blumen und Düfte, das alles regt die Sinne an und macht glücklich. Leider gibt es aber auch Bewohner, die wegen ihres Allgemeinzustandes nicht mehr mobilisiert werden können. Und so kam uns die Idee, diesen Bewohnern die Düfte und Farben der Blumen zu ihnen in ihre Zimmer zu bringen. Schnell wurde in Eigeninitiative eine Blumenkiste gezimmert: „Beine“ mit Rollen darunter – und fertig. In unserer Männer-Kreativ-Gruppe wurde das fahrbare Blumenbeet grün gestrichen. Mit bunten Blumen bepflanzt (besonders geeignet sind Duftgeranien, die Blätter riechen nach Zitronen, Orangen oder Rosenduft, es gibt viele Neuzüchtungen), ging es zu unseren

Bewohnern. Wir hatten uns zwar vorgestellt, dass die Bewohner daran Spaß haben werden, aber dass es so ein Erfolg werden würde, damit haben wir nicht gerechnet: leuchtende Augen, Lächeln, Gespräche, anfassen, riechen und Freude. Jetzt nutzen wir den „Garten“, der flexibel von einem Ort zum anderen gefahren werden kann, vielfältig. Fährt man durch die Wohnbereiche, kommt man gar nicht richtig vorwärts, denn alle Bewohner, die einem begegnen, bleiben stehen und sind begeistert. „Oh wie schön, das riecht so gut. Ich hatte auch immer Blumen im Garten, oder wir haben mehr Gemüse angebaut, man musste ja die Familie versorgen.“ Man erreicht Bewohner, die oft nur vor sich hinschauen und schwer zu motivieren sind. Längst wird der „Garten“ nicht nur für bettlägerige Bewohner eingesetzt. Besonders

Wir gratulieren Dienstjubiläen 40-jähriges Dienstjubiläum Heike Schaber · Pflegefachkraft

10-jähriges Dienstjubiläum Aysel Aba · Pflegekraft Ingo Stahr · Pflegefachkraft

Tatkräftige Unterstützung der Männer-Kreativ-Gruppe

positives Feed-back bekommen wir auch von Mitbewohnern, Angehörigen und Ärzten. Elfriede Schiwitzki


St. Johannis

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Kooperationsvereinbarung mit der Reimer-Bull-Schule Marne. V.l. Detlef Matthiesen, Jürgen Könnecke, Telsche Ott, Carsten Steinbrügge, Andrea Schacht, Maike Ehrich, Gabriele Manzke und Hans Kiene

Unterzeichnung Kooperationsvertrag Reimer-Bull-Schule Marne Für alle Schülerinnen und Schüler stellt sich am Ende der Schulzeit die Frage nach dem weiteren Weg und die Richtung zur Berufswahl. Die Formen von Zusammenarbeit der Schulen mit ausbildenden Unternehmungen ist dabei ein wichtiger Faktor, um Schülern frühzeitig die Möglichkeit zur Orientierung in Bezug auf berufliche Wege unter Berücksichtigung der eigenen Wahrnehmungen und Neigungen zu identifizieren. In ihren Tochtergesellschaften des Unternehmensverbundes betreibt die Stiftung Diakoniewerk Kropp in den Regionen Kropp, Schleswig-Flensburg und Eckernförde sowie Dithmarschen und Eiderstedt an vielen Standorten unterschiedliche und differenzierte ambulante, stationäre und teilstationäre Angebote der Altenhilfe, Rehabilitation und Eingliederung sowie ein Psychiatrisches Zentrum mit einem Fachkrankenhaus und einer Tagesklinik. Mit den regionalen Gemeinschafts- und Grundschulen baut der Unter nehmensverbund inzwischen die Kooperationen für eine konstruktive Zusammenarbeit kontinuierlich aus. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern Einblicke und Eindrücke vom breitgefächerten Arbeitsfeld der Pflege, der Versorgung

und Betreuung zu vermitteln. Neben Praktika oder Schnuppertagen werden dazu auch Berufsinformationsveranstaltungen angeboten, bei denen die Schülerinnen und Schüler aus der Schule in die Einrichtungen vor Ort kommen, um direkte Einblicke und eigene Wahrnehmungen der Abläufe in einer Einrichtung der Altenhilfe zu erhalten und sich über die Ausbildungsmöglichkeiten sowie spätere Weiterentwicklungsmöglichkeiten einen Überblick zu verschaffen. In Marne fand am 3. Juli 2015 im Evangelischen Altenhilfezentrum St. Michaelis-Haus die formale Unterzeichnung einer Kooperation mit der Reimer-Bull-Schule statt. Für die koordinierende Industrie- und Handelskammer Flensburg nahmen Telsche Ott sowie Andrea BehringNeimke teil, für die Reimer-Bull-Schule der Schulleiter Jürgen Könnecke und die Lehrer für die WPU-Koordination Maike Ehrich und Detlef Matthiesen. Vonseiten des Unternehmensverbundes Stiftung Diakoniewerk Kropp waren der Geschäftsführer der Dithmarscher Gesellschaften St. Johannis und St. Georg, Carsten Steinbrügge, die Pflegedirektorin Andrea Schacht, die Pflegedienstleitung Gabriele Manzke und Hans Kiene vertreten. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe

von Schülern der Reimer-Bull-Schule fand im Anschluss an die Unterzeichnung ein kurzer Hausrundgang unter der Führung von Gabriele Manzke statt, wobei die Anwesenden Eindrücke der Abläufe in einer Pflegeeinrichtung aufnehmen konnten. Die Formen der weiteren Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Schule werden entsprechend den Vereinbarungsinhalten neben wochenoder tagesbezogenen Schülerpraktika in den Einrichtungen und Treffen der Kooperationspartner auch die Durchführung von Lehreinheiten zu gesundheitsbezogenen oder sozialkundlichen Thematiken nach Absprache mit den Schulen innerhalb der Einrichtungen oder auch in den Schulen sein. Einigkeit besteht unter allen Kooperationspartnern darüber, dass der engeren Zusammenarbeit zwischen ausbildenden Betrieben und schulischen Partnern in Zeiten rückläufiger Schülerzahlen auf jeden Fall eine wachsende Bedeutung zukommt. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung: Hans Kiene Telefon 04624/801-864 oder E-Mail: h.kiene@diakonie-kropp.de


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St. Johannis

Einweihung des 2. Bauabschnittes in Marne – Tagespflege und Wohnen mit Service Am 10. Juli dieses Jahres wurde in Mar ne die Einweihung der Tagespflegeeinrichtung und der seniorengerechten Wohnungen (Wohnen mit Service) gefeiert. Gut einhundert Gäste, unter ihnen der Kreispräsident Hans-Harald Böttger sowie der Propst des Kirchenkreises Dithmarschen, Dr. Andreas Crystall, feierten allerdings nicht nur die Einweihung des Gebäudes des zweiten Bauabschnittes, sondern die Realisierung eines modernen, zeitgemäßen Gesamtangebotes für ältere Menschen, in dem sowohl seniorengerechte Wohnungen als auch ambulante, teilstationäre und vollstationäre Pflegeleistungen umgesetzt werden. Alle Redner stellten die besonders positive Atmosphäre in den Häusern und die gute Zusammenarbeit aller mitarbeitenden Professionen in den Vordergrund. Die gute Zusammenarbeit zwischen den drei Gesellschaftern der St. Johannis gGmbH, der Stiftung Diakoniewerk Kropp, dem Kirchenkreis Dithmarschen und dem Amt Marne Nordsee, wurde ebenfalls hervorgehoben. Die Umsetzung dieses differenzierten Angebotes erfolgte in zwei Umsetzungsphasen: Im ersten Bauabschnitt wurde das „in die Jahre gekommene“ Pflegeheim durch einen Neubau mit vierundsechzig Plätzen ersetzt, die Eröffnung wurde im Juni 2012 gefeiert.

Schlüsselübergabe vor dem neuen Bauabschnitt in Marne

Das Angebot an der Hafenstraße wurde nun mit der Eröffnung der Tagespflege und der Belegung der seniorengerechten Wohnungen komplementiert. Die Tagespflegeeinrichtung bietet achtzehn Plätze. Überwiegend ältere Menschen werden hier tagsüber betreut und gepflegt, ohne ihr Zuhause aufgeben zu müssen. Eine altersangemessene Tagesstrukturierung und die professionelle Versorgung pflegebedürftiger Menschen stehen hier im Vordergrund. Gleich nebenan entstanden siebzehn seniorengerechte Wohnungen (Wohnen mit Service) für Einzelpersonen und Paare. Diese können von Menschen

Wir gratulieren Dienstjubiläen 20-jähriges Dienstjubiläum Katja Rathmann · Pflegefachkraft

10-jähriges Dienstjubiläum Marion Adamczyk · Hauswirtschaftskraft Alexandra Tranchant · Pflegekraft

bezogen werden, die beispielsweise ihr jetziges Zuhause als zu groß empfinden, die Hilfestellungen in der Alltagsbewältigung benötigen oder einen Pflegebedarf haben, der durch ambulante Pflegeleistungen, gegebenenfalls gekoppelt mit den Leistungen der Tagespflege, versorgt wird. Insgesamt wurden am Standort in Marne für beide Bauvorhaben rund 8,3 Mio. EUR investiert. Investitionssummen: 1. Bauabschnitt: 5,6 Mio EUR; 2. Bauabschnitt 2,7 Mio. EUR. Carsten Steinbrügge


Diakonie-Service-Kropp / Diakonie-Service-Schleswig

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Viele Gäste sind der Einladung zur Einweihung der neuen Zentralküche gefolgt

Einweihung des Neubaus der Zentralküche Kropp Der Neubau der Zentralküche Kropp konnte nach achtmonatiger Bauzeit am 2. Juli eingeweiht werden. Nachdem im November 2014 der Spatenstich erfolgte, nahm der Neubau der Zentralküche an Fahrt auf. Beinahe täglich waren die Fortschritte auf der Baustelle zu erkennen. Wände wurden errichtet, das Dach wurde geschlossen und die Fassade verkleidet. Aber auch im Innenbereich wurde gewerkelt. Teilweise waren bis zu sechzig Handwerker zeitgleich tätig. Ein enormer Koordinierungsauf-

wand, der seitens des Planungsrings Mumm+Partner geleistet wurde. Mittendrin immer unser Technischer Leiter Jürgen Schröder, der dafür sorgte, dass auch unsere Vorstellungen baulich umgesetzt wurden. Während der Einweihungsfeier wurde er von den vielen Rednern immer wieder lobend erwähnt. Bei bestem Wetter waren etwa siebzig Gäste zur Einweihungsfeier erschienen, um gemeinsam den Abschluss der Bauarbeiten zu feiern. Nachdem die unterschiedlichen Redner zu Wort ge-

kommen waren und der Theologische Vorstand Jörn Engler die Andacht gehalten hatte, hatten die Gäste die Gelegenheit, den Neubau zu besichtigen und einen Eindruck von dem „Schmuckstück“ zu erhalten. Insbesondere der Küchenbereich mit den großen Kesseln stieß auf das Interesse der Besucher. Abschließend möchte ich an dieser Stelle meinen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DSK richten, die dafür sorgten, dass der Umzug vom alten Standort an der Johannesallee in den Neubau im Kropper Gewerbegebiet reibungslos funktionierte, an Jürgen Schröder, der dafür sorgte, dass alle Handwerker stets einen kompetenten Ansprechpartner hatten und die Arbeiten ruhig vonstattengehen konnten sowie an den Vorstand der Stiftung Diakoniewerk Kropp, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der Neubau nicht nur eine schnöde Produktionshalle wurde, sondern tatsächlich ein Schmuckstück geworden ist. Fin Schubert

Der Theologische Vorstand Jörn Engler übergibt den Schlüssel an die Geschäftsführung Piet Lassen und Fin Schubert (v.r.)


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Neue Mitarbeitende

Herzlich willkommen im Unternehmensverbund der Stiftung Diakoniewerk Kropp

Stiftung Diakoniewerk Kropp · Wir begrüßen als neuen Mitarbeitenden (ohne Bild) Prof. Dr. Viktor Treskov aus Surendorf Arzt

St. Hildegard · Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Eva-Maria Todtberg aus Kropp Azubi Altenpflegehelferin

(ohne Bild) Benjamin Gehl aus Schleswig Azubi Altenpfleger

Inke Junker aus Meggerdorf Altenpflegehelferin

St. Benedikt · Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Andreas Kürten aus Schleswig Altenpfleger

Meike Lembcke aus Schleswig Gesundheitspflegerin


Neue Mitarbeitende

St. Martin · Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

(ohne Bild) Marina Eckert aus Windeby Pflegekraft Birte Geers-Hansen aus Borgwedel Pflegekraft

Tanja Gorn aus Kropp Pflegekraft

Paul Krischke aus Eckernförde Pflegefachkraft

Roswitha Heylmann aus Loose Betreuungs-/Hauswirtschaftskraft

St. Christian · Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

(ohne Bild) Martina Holzendorff aus Barlt Pflegefachkraft Jörg Hölscher aus Kating Altenpfleger

Sarah Radau aus Garding Pflegeassistenz

Jennifer Rolff aus Oldenswort Altenpflegehelferin

St. Georg · Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Annalena Tarantino aus Brunsbüttel Altenpflegehelferin

(ohne Bild) Katharina Giesen aus Tellingstedt Altenpflegehelferin

Marcus Mattheus aus Heide Pflegehelfer

Veronika Warnick aus Heide Pflegefachkraft

Sina Kröger aus Erfde Altenpflegehelferin

Jutta Timm aus Marne Fahrerin

Tanja Wojczak aus Marne Betreuungskraft

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Neue Mitarbeitende

St. Johannis · Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

(ohne Bild) Kerstin Furmanek aus Meldorf Betreuungskraft

Bärbel Bork aus Marne Betreuungskraft

Christin Dreiver aus Lohe-Rickelshof Pflegefachkraft

Petra Rottmerhusen aus Hellschen-HeringsandUnterschaar stellv. Pflegedienstleitung

DSK Diakonie-Service Kropp · Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Tatjana Dederer aus Tönning Reinigungskraft

Nelli Straub aus Tönning Reinigungskraft

Ilona Jacobsen aus Dörpstedt Reinigungskraft

Yuly-Andrea Karnofsky-Ziegert aus Tönning Reinigungskraft

(ohne Bild) Manfred Brakonier aus Kropp Fahrer

Marie Loges aus Kiel Servicekraft

Cornelia Klar aus Schleswig Reinigungskraft

Melanie Obermüller aus Schleswig Reinigungskraft

Christiane Nissen aus Schleswig Reinigungskraft

DSS Diakonie-Service Schleswig · Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

(ohne Bild) Tanja Kählke aus Schleswig Reinigungskraft Jennifer Baechler aus Schleswig Haushaltshilfe

Udo Winke aus Eckernförde Hausmeister


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Musikfest Gangway Rhythmusgruppe

Trommelalarm Schleswiger Chor

Werkstattspatzen DiakonieChor

WIR

Das Kropper Bläserensemble

Sa. 05. Sept. 2015 Musik inklusiv! Chöre, Musiker und Bands aus Kropp und der Region geben bei unserem Musikfest einen zum Besten. Hits und Oldies von Schlager bis PopRock. Ein kleiner Flohund Handwerkermarkt lädt zum Stöbern ein. Fürs leibliche Wohl ist gesorgt.

Stiftung Diakoniewerk Kropp

Johannesallee 9, 24848 Kropp Telefon: 04624/801-0 www.diakonie-kropp.de

15:00 -18:00 Uhr Veranstaltungsort:

Haus KANA

Johannesallee, KROPP

Eintritt frei


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unter uns gesagt... Küchentipp

Gurkensandwiches Zutaten: Man nehme 6 Scheiben Toastbrot (Sandwich) 150 g Frischkäse 1/2 Gurke(n) 2 TL Zitronensaft 100 g Lachs, geräuchert, Krabben oder Garnelen 2 gekochte Eier 1 Schuss Worcestersauce Salz und Pfeffer

Zubereitung: Den Frischkäse mit Zitronensaft, Worcestersauce, Pfeffer und Salz mischen und den Lachs oder ggf. kleine Krabben oder Garnelen (gibt es schon verzehrfertig verpackt) klein schneiden. Die Gurke schälen, mit dem Sparschäler längs in dünne Streifen hobeln (das Fruchtfleisch innen auslassen, weil es zu sehr wässert), leicht gesalzen 10 Minuten ziehen lassen und anschließend das Wasser abgießen. Die Toastscheiben großzügig mit der Frischkäsemischung bestreichen, Lachs/Krabben/Garnelen und Eier darauf verteilen und anschließend die Gurkenscheibchen darüber legen. Mit einer weiteren Toastscheibe belegen, gut andrücken und bei Bedarf die Brotrinde entfernen. Als kleines Highlight kann man anstelle des Fisches auch Kresse oder Ruccola unter die Frischkäsemischung geben.

Guten Appetit wünscht Ihnen Ihr „unter uns gesagt...“ Redaktionsteam


unter uns gesagt... Buchtipp

Ralf Rothmann: Im Frühling sterben

Verlag: Suhrkamp Ralf Rothmann: Im Frühling sterben Roman 2015 · 234 Seiten ISBN: 978-3-518-42475-9

"Sprach ich meinen Vater in der Kindheit auf sein starkes Haar an, sagte er, das komme vom Krieg; man habe sich täglich frischen Birkensaft in die Kopfhaut gerieben. Ich fragte nicht weiter nach, hätte wohl auch, wie so oft, wenn es um die Zeit ging, keine genauere Antwort bekommen. Die stellte sich erst ein, als ich Jahrzehnte später Fotos von Soldatengräbern in der Hand hielt und sah, dass viele Kreuze hinter der Front aus jungen Birkenstämmen gemacht waren." Im Frühling sterben ist die Geschichte von Walter Urban und Friedrich – „Fiete“ – Caroli, zwei siebzehnjährigen Melkern aus Norddeutschland, die im Februar 1945 zwangsrekrutiert werden. Während man den einen als Fahrer in der Versorgungseinheit der Waffen-SS einsetzt, muss der andere, Fiete, an die Front. Er desertiert, wird gefasst und zum Tod verurteilt, und Walter, dessen zynischer Vorgesetzter nicht mit sich reden lässt, steht plötzlich mit dem Karabiner im Anschlag vor seinem besten Freund... In eindringlichen Bildern erzählt Ralf Rothmann vom letzten Kriegsfrühjahr in Ungarn, in dem die deutschen Offiziere ihren Männern Handgranaten in die Hacken werfen, damit sie noch angreifen, und die Soldaten in der Etappe verzweifelte Orgien im Angesicht des Todes feiern. Und wir erleben die ersten Wochen eines Friedens, in dem einer wie Walter nie mehr heimisch wird und noch auf dem Sterbebett stöhnt: „Die kommen doch immer näher, Mensch! Wenn ich bloß einen Ort für uns wüsste...“

Autorenportrait: Ralf Rothmann wurde 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach der Volksschule (und einem kurzen Besuch der Handelsschule) machte er eine Maurerlehre, arbeitete mehrere Jahre auf dem Bau und danach in verschiedenen Berufen (unter anderem als Drucker, Krankenpfleger und Koch). Seit 1976 lebt Ralf Rothmann in Berlin und veröffentlichte bereits einige Romane, Erzählungen und Gedichte, für die er mit mehreren Preisen, u.a. Märkischer Kulturpreis (1986), Förderpreis des Bundesverbandes der Industrie (1989), 19. Stadtschreiber von Bergen-Enkheim

(1992), Literaturpreis für das Ruhrgebiet (1996), HermannLenz-Preis (2001), Kranichsteiner Literaturpreis (2002), Evangelischer Buchpreis (2003), Wilhelm Raabe Literaturpreis (2004) und Heinrich-Böll-Preis (2005), Max-FrischPreis (2006) und dem Literaturpreis der Konrad-AdenauerStiftung (2008) ausgezeichnet wurde. 2010 erhielt er den Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen, 2013 den Friedrich Hölderlin-Preis und im Jahr 2014 den Kunstund Kulturpreis der deutschen Katholiken.

Vorschau „unter uns gesagt...” Ausgabe-Nr. 149 • Kropp in Concert Musikfest 05.09.2015 – Ein Erlebnisbericht... • Vorstellung der Technischen Abteilung – So funktioniert's... • Was machen Ehrenamtliche im Unternehmensverbund? – Beispiel: Ehrenamtliche in Meldorf

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Un t e r n e h m e n s v e r b u n d

Stiftung Diakoniewerk Kropp Die Stiftung Diakoniewerk Kropp bietet in ihrem Unternehmens-

Wir kooperieren mit den Kirchenkreisen Schleswig-Flensburg,

verbund differenzierte Angebote der Altenhilfe mit Schwerpunkt

Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen, Nordfriesland, der Evan-

in psychiatrischer und gerontopsychiatrischer Ausrichtung an. An

gelischen Stiftung Alsterdorf sowie dem Amt Marne-Nordsee.

den Standorten Kropp, Schleswig und Eckernförde stellen wir zusätzlich Angebote zur Eingliederungshilfe und psychosozialen

Wenn es um Sie selbst geht oder um Ihre Angehörigen – wir

Rehabilitation zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Stiftung

beraten und begleiten Sie gern in allen Fragen rund um Wohnen

Trägerin des Psychiatrischen Zentrums Kropp, zu dem neben

im Alter, Pflege und Betreuung.

einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie

Stiftung Diakoniewerk Kropp · Telefon 04624 - 8010

eine große Institutsambulanz und eine gerontopsychiatrische Tagesklinik gehören. Des Weiteren bieten wir älteren Menschen

www.diakonie-kropp.de

seniorengerechte Wohnungen mit Service.

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Orte zum Leben, Helfen, Heilen, Trösten

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Am liebsten daheim: Ambulante Dienste

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Tagsüber bei uns: Tagespflege Tagesstätte

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Ein Zuhause für kurze Zeit: Kurzzeitpflege, Krankenhausverhinderungspflege Leben in freundlicher Umgebung: Wohnen mit Service im Alter Seniorenheime

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Am Leben teilhaben: Psychosoziale Rehabilitation

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Wenn die Seele in Not ist: Therapie im Psychiatrischen Zentrum


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