Unter uns gesagt - Nr. 153

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unter uns gesagt... Stiftung Diakoniewerk Kropp Au s ga b e - N r. 15 3

LIEBE als Grundlage – DIAKONIE als Auftrag Seite 8

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1 7 . M a i 2 017

Flexible Angebote für die Wohnbedürfnisse im Alter Seite 20

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4 6 . J a h r g an g

Hospizarbeit verbindet über Ländergrenzen hinweg Seite 30


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Impressum

„unter uns gesagt…“ erscheint als Informationsschrift der Diakonischen Gemeinschaft der Stiftung Diakoniewerk Kropp 24848 Kropp der St. Hildegard Diakonische Altenhilfe Kropp gGmbH 24848 Kropp der St. Ansgar Psychosoziale Rehabilitation der Diakonie Kropp gGmbH 24848 Kropp der St. Martin Altenhilfe-Diakonie-Zentrum Eckernförde gGmbH 24340 Eckernförde der St. Elisabeth Diakonie-Zentrum der Region Schleswig gGmbH 24848 Kropp

Jahreslosung 2017 Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Hesekiel 36,26

der St. Benedikt Diakonische Senioreneinrichtungen Schleswig gGmbH 24848 Kropp der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH 24837 Schleswig der St. Christian Diakonie Eiderstedt gGmbH 25836 Garding der St. Georg Diakonische Altenhilfe Dithmarschen gGmbH 25746 Heide der St. Johannis Diakonische Altenhilfe Dithmarschen gGmbH 25746 Heide der Diakonie-Service-Kropp GmbH 24848 Kropp und der Diakonie-Service-Schleswig GmbH 24848 Kropp Redaktion: Jörn Engler, Ines Kaden-Kosak, Jan Podgorski, Sven Roßmann, Carsten Steinbrügge, Claudia Zabel Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für namentlich gezeichnete Artikel. Kürzungen der Artikel behält sich die Redaktion vor. Gestaltung und Layout: Statz Design Fotos: Stiftung Diakoniewerk Kropp, Statz Design, Sönke Dwenger, Henrik Matzen u. Fotolia Herausgeber: Stiftung Diakoniewerk Kropp, Johannesallee, 24848 Kropp, Telefon: 04624/801-0, Fax: 04624/801-100 E-Mail: info@diakonie-kropp.de www.diakonie-kropp.de Mitglied im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, Landesverband der Inneren Mission e.V. Bankverbindung: Evangelische Bank eG Konto: 640 05 90 IBAN: DE84 5206 0410 0006 4005 90 BIC: GENODEF1EK1


unter uns gesagt... Editorial

I n diesem Jahr fällt es mir leicht, einen Zugang zum Oster-

geschickt oder missbraucht werden. ‚Nein, ich habe keine

glauben und zum Pfingstwunder zu finden. Die Ahnung von

Angst!’ sagt Gabriele. Als sie die Krippe gebaut haben, wurde

der Kraft und der Wirklichkeit der Auferstehung steckt mir

das Projekt vom örtlichen Bandenchef beschützt, weil der

noch in den Knochen. Das Staunen über Möglichkeiten der

verstanden hatte, dass die Schwestern den Kindern – auch

Verständigung und das Wundern über eine beeindruckende

seinen – eine ganz ungewöhnliche Chance zum Lernen und

Gesprächsfähigkeit wandern mir durch die Gedanken. Die

Leben bieten würden. Dass er erschossen wurde, lag nicht

Schwestern in Brasilien, die wir im März besucht haben,

an seiner Protektion, sondern an der Eifersucht der Männer

leben das vor. Sie stellen sich tödlichen Bedrohungen ent-

seiner Geliebten (dies Wort steht in der Mehrzahl…). Es

gegen – dem leiblichen Tod und sterbenden Hoffnungen.

bereitet Gabriele sichtliche Genugtuung, dass in Brasilien

Sie reden mit Leuten, auf die sonst keiner hört, sie helfen

derzeit offenbar eine Generation von jungen Staatsanwälten

zur Verständigung zwischen Menschen, die sonst nichts

und Richtern heranwächst, die die Nase voll haben von der

miteinander zu tun haben. In dieser „unter uns gesagt…“

himmelschreienden und offensichtlichen materiellen, recht-

und vor allem am Donnerstag, dem 18. Mai, am Abend der

lichen und menschlich ethischen Ungerechtigkeit im Lande.

Diakonischen Gemeinschaft werden wir davon erzählen.

Ein Hoffnungsschimmer. Der Politiker, der so stolz war, vor kurzem das neue große Hochsicherheitsgefängnis bauen

Aus unserem Reisetagebuch: „In Curitiba, knapp zwei Flug-

ließ, zog wegen nachgewiesener Korruption als einer der

stunden südlich von Sao Paulo. Am Abend sitzen wir im

ersten Häftlinge in dies Gebäude ein… Wir hören zu, wir

Mutterhaus beieinander, und die ehemalige Oberin Gabriele

singen miteinander und lachen viel!“

berichtet. Sie beginnt mit den Worten: ‚Die Situation war für unsere Arbeit noch nie so kritisch wie heute!’ Und dann

Sehr freundlich – nachösterlich und vorpfingstlich – grüßt

schildert sie von der beeindruckenden Entwicklung seit

im Namen des ganzen „unter uns gesagt…“-Teams

über 80 Jahren. Von der Arbeit mit den Kindern. Erzählt von tragischen Schicksalen, die tödlich enden und von an die Schwestern gerichteten Dankesschreiben junger Frauen, die uns zu Tränen rühren. Sie schildert die von Korruption zerfressene Gesellschaft und die allenthalben vorherrschende rechtliche Unsicherheit. Ihre Arbeit mit den Familien in den Favelas, die von Drogenbossen regiert werden. Und erzählt, dass die Leute wissen, dass die Schwestern Anzeige erstatten, wenn sie erfahren, dass Kinder in die Prostitution

Jörn Engler Theologischer Vorstand

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Inhalt

unter uns gesagt... Titelbildgeschichte Eine Reise nach Brasilien · LIEBE als Grundlage – DIAKONIE als Auftrag

Diakonische Gemeinschaft

Stiftung Diakoniewerk Kropp

6 Festmachen im Glauben – Ankertag in Alten Eichen

16 Sanierung des Baumbestandes in der Johannesallee

7 Gemeinsamer Abend mit der Flensburger

17 Kropp in Concert – St. Jürgen Blues Band

Diakoniegemeinschaft

17 NEU! Boule / Bocccia

8 LIEBE als Grundlage – DIAKONIE als Auftrag

St. Martin Unternehmensverbund

18 Wohnen im Alter

10 Fasching im Haus Kana

20 Flexible Angebote für die Wohnbedürfnisse im Alter

11 Es gibt viele Menschen, aber wir möchten mit EUCH leben! 12 Neue Kampagnen gestartet

St. Elisabeth 22 Operettenzauber

13 Die Diakonie Kropp trifft sich auf Facebook 14 Das Bandprojekt

St. Benedikt 23 Projekte Bugenhagenschule im Pflegeheim „Zum Öhr”


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24 Schau doch mal rein!

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2 Impressum 3 Editorial

Hesterberg & Stadtfeld

32 Neue Mitarbeitende

25 Neubauprojekt der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH

35 Dienstjubiläen

Neufelder Weg 8 in Schleswig

36 Verabschiedung in den Ruhestand

26 Fasching 2017 bei der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH

36 Vorschau

27 Osterfeuer auf dem Stadtfeld in Schleswig

37 Kreuzworträtsel 38 Küchentipp

St. Christian

39 Buchtipp

28 Große Spende für Hospizdienst und Marienstift 29 Großartige Spende für die musikalische Arbeit im Marienstift 29 Hausgeburtstag im Marienstift 30 Hospizarbeit verbindet über Ländergrenzen hinweg

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns im Magazin überwiegend auf eingeschlechtliche Formulierungen beschränkt. Diese sind selbstverständlich stets geschlechtsneutral zu verstehen.


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Diakonische Gemeinschaft

Diakonische Gemeinschaft Stiftung Diakoniewerk Kropp

Die Teilnehmenden erfahren aus erster Hand von Hanna, Frau des Propheten Ezechiel, welche Bürde das Prophetenamt war

Festmachen im Glauben – Ankertag in Alten Eichen Auch in diesem Frühjahr fand für die berufstätigen Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaft wieder ein Ankertag statt. Bei diesen Veranstaltungen treffen wir uns mit Mitgeschwistern aus anderen norddeutschen Mutterhäuser n und Diakoniewerken des Kaiserswerther Verbandes. Das ist eine gute Möglichkeit für uns, einander kennenzulernen, uns auszutauschen über unsere Arbeit in den verschiedenen Einrichtungen und Berufen und mit Gleichgesinnten im Gespräch zu sein über unseren Glauben. Gerade dafür gibt es in unserem Arbeitsalltag sonst oft nur noch wenig Gelegenheit. Für die Schwestern und Brüder aus den ganz kleinen Gemeinschaften mit teilweise nur fünf bis sieben Mitgliedern ist es immer ganz besonders schön,

Willkommen beim Ankertag

zu merken: Wir sind nicht allein mit unserem Beten und Glauben. An anderen Orten gibt es viele Männer und Frauen, die wie wir die Kraft für ihren Beruf und ihr Leben aus dem Glauben an Gott schöpfen, also „im Glauben ankern“. Immer steht an diesen Tagen ein Thema im Mittelpunkt. Dieses Mal war es die Jahreslosung aus Ezechiel 36,26: Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Um dieses Wort herum rankten sich Fragen, Gedanken und Gespräche des Tages. Womit bin ich beschenkt? Was in meinem Leben empfinde ich als Geschenk? Wofür schlägt mein Herz? Welcher Geist herrscht in unseren Häusern, in unserem Miteinander? Aber auch: Wer war eigentlich dieser

Ezechiel, und zu wem hat er diese Worte gesagt? Information und Austausch wechselten sich ab; daneben war Zeit für gemütliche Mahlzeiten und ausführliches Erzählen. Seit drei Jahren gibt es diese Ankertage für Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaften bei uns. Sie haben sich bewährt. Ein Tag – nicht zu viel Zeit, die schwierig frei zu machen ist, aber genügend Zeit, um sich intensiv zu begegnen und anregen zu lassen zu neuen Gedanken. Im Herbst sind dann wieder alle Mitglieder im Ruhestand herzlich eingeladen zum Ankertag, und wir freuen uns auf gute Begegnungen. Claudia Zabel

Nicht vergessen, woher wir kommen – fest im Blick, wo wir hin wollen


Diakonische Gemeinschaft

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Gemeinsamer Abend mit der Flensburger Diakoniegemeinschaft Zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen hatten die leitende Pastorin der Diakonischen Gemeinschaft Kropp, Claudia Zabel, und die Oberin Schwester Hannelore Balg von der Diakoniegemeinschaft Flensburg. Es soll der Startschuss von nun viermal im Jahr stattfindenden Begegnungen sein – wechselseitig in Kropp und Flensburg. Gekommen waren zweiundvierzig Schwestern und Brüder, davon elf aus Kropp. Wir trafen uns im Fliednersaal unter der DIAKO-Kirche. Ein Vortrag zu Liebesgeschichten in der Bibel stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Es war auch Zeit, bei einem gemeinsamen Essen, sich besser kennenzulernen. Schwester Hannelore eröffnete die Veranstaltung mit einem Text, der überschrieben war mit „Sie dürfen Schwächen haben….“. Da war zum Beispiel zu hören, dass man nicht perfekt sein muss, wenn Gottes Maß-

stäbe gelten. Und es wurde darauf hingewiesen, dass man nicht überheblich wird, wenn man sich Schwächen eingesteht. Dann wurde angedeutet, dass es nicht unsere Aufgabe ist, allen Ansprüchen zu genügen, sondern herauszufinden, wer man ist und was einen ausmacht. Dies soll man entfalten und damit ein Glied der Gemeinde sein. Ingrid Bundesen hielt daraufhin den Vortrag zu Liebesgeschichten in der Bibel. Angeregt wurde sie zu dem Vortrag durch ein Buchgeschenk, das betitelt war mit den Worten „Schön bist du und verlockend“. Sie beginnt natürlich bei Adam und Eva. Von Gefühlen ist hier noch nicht die Rede. Es wird einander gebraucht und man ergänzt sich. Dieses Verständnis ist durchaus fortschrittlich. Gefühle brechen dann bei der Liebesgeschichte von Jakob und Rahel durch, wo jener der Geliebten einen Kuss gibt. Ausführlich stehen die Erzeltern

Die Geschichte von Adam und Eva, eindrücklich dargestellt in der Grandval-Bibel, die um 840 im Kloster St. Martin in Tours entstand

im Mittelpunkt des Vortrags. Es waren schöne Männer und schöne Frauen. Sie waren zunächst unfruchtbar und Gott machte sie fruchtbar, wie bei Sara und Abraham. Jene „führten eine bewegte Ehe zwischen Kinderlosigkeit und Elternschaft“. Es ist eine besondere Aussage, dass Isaak „Rebekka lieb gewann“ respektive dass die Liebe zwischen ihnen besonders betont wird. „Rebekka ist eine lebendige und tatkräftige Frau“. Eine besondere „Liebesbeziehung“ ist die zwischen Salomon und der Königin von Saba, wobei offen bleibt, ob es wirklich eine Liebesgeschichte war. Es wird deutlich, dass die Königin beeindruckt ist von der Weisheit Salomons, aber auch Salomon ist beeindruckt. Gemeinsame Lieder rahmten die Veranstaltung: „Gott liebt diese Welt…“ und „Abend ward, bald kommt die Nacht…“ Bruder Roland Mierzwa, Flensburg

Mit entsprechenden Bildern wurde der Bericht über die Liebesgeschichten der Bibel illustriert


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Diakonische Gemeinschaft

LIEBE als Grundlage – DIAKONIE als Auftrag „Nun sind wir von unserem Zuhause in Kropp in Deutschland nach Curitiba in Brasilien viele Tausende Kilometer gereist. Und wo sind wir angekommen? Zu Hause, bei Freunden!“ Mit diesen Worten beschrieb Jörn Engler sehr treffend das Gefühl, das wir alle hatten. Mit neun Personen aus der Diakonischen Gemeinschaft hatten wir uns auf den Weg gemacht, um Diakonie in Brasilien kennenzulernen. Seit einer ganzen Weile schon unterstützen wir durch unsere Gottesdienstkollekten hier in Kropp die Arbeit der Irmandade Betânia in Curitiba. Das Arbeitsfeld der Diakoniegemeinschaft Schwesternschaft ist Bildungsarbeit in vielerlei Form. Kindergarten und Grundschule, christliche Verkündigung und Seelsorge, Weiterbildungsmöglichkeiten für Jugendliche und Erwachsene, Besuchsdienste und Seniorenarbeit in einzelnen Wohngebieten – das und manches mehr gehört zu den Angeboten. Diese Arbeit wollten wir kennenlernen und sehen, wie und unter welchen Bedingungen institutionelle Diakonie in Curitiba stattfindet. Wir hatten die Gelegenheit, im Mutterhaus zu wohnen. Heute noch ist in einem Teil des Hauses die Wohnung der Diakonissen, und zugleich beher-

Auch über uns breitet Christus segnend seine Arme

Eine junge Lehrerin erzählt, warum sie gerade im Schuldorf der Imandade so gerne arbeitet

bergt es in einem anderen Bereich das Gästehaus. Die Tracht haben die Schwestern schon vor Jahren abgelegt, und auch ihr Tagesablauf wird nicht von gemeinsamen Gebetsund Essenszeiten bestimmt, sondern gegliedert durch den Rhythmus der Arbeit, die sie tun – jede an ihrem Platz und zusammen mit vielen Mitarbeitenden, die nicht der Diakoniegemeinschaft angehören. Dass die Schule, die sie auf dem Gelände des Mutterhauses betreiben, oder der Kindergarten in der Favela „Vila Zumbi“ evangelische Einrichtungen sind, kann man aber gar nicht übersehen. Von Kindern gemalte Bilder zu biblischen

Geschichten zieren die Wände, und immer wieder stoßen wir darauf, dass alle Gegebenheiten des Lebens aus Geschichten der Bibel oder Worten Jesu erklärt und erarbeitet werden. Die Mitglieder der Diakoniegemeinschaft, von der sämtliche Aktivitäten und Einrichtungen getragen werden, empfinden all ihre Arbeit als Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus, der Liebe Gottes – so wie wir unsere Arbeit auch. Die Motivation der einzelnen Mitarbeitenden ist ganz unterschiedlich – so wie bei uns auch. Für etliche ist das Motto der Irmandade „Liebe als Grundlage, Diakonie als Auftrag“ auch der persönliche Leitgedanke für ihre Arbeit. Manche sehen die Möglichkeit, gerade in dieser Organisation eine Ausbildung zu machen und mitzuarbeiten als eine große Chance an, für ihr eigenes Leben eine gute Grundlage zu schaffen – eine verbindliche Dienstgemeinschaft, ein relativ sicherer Arbeitsplatz mit im Vergleich zu anderen Einrichtungen guten Arbeitsbedingungen. Immer wieder kommt es auch vor, dass ehemalige Kindergartenkinder oder Schülerinnen und Schüler heute als Lehrkräfte mitarbeiten, weil sie selbst so gute und prägende Erfahrungen gemacht haben, die sie gerne an andere Kinder weitergeben möchten. Tief beeindruckt hat uns wohl alle, wie


Diakonische Gemeinschaft

Die wundervollen Wasserfälle von Foz do Iguacu

überzeugt und freudig die Mitarbeitenden über ihre Tätigkeit erzählt haben und mit wie viel Zuversicht sie jeden Tag ihre Arbeit angehen – trotz schwierigster Rahmenbedingungen wie unsicherer Finanzierung und sich manchmal monatlich ändernder Gesetzeslage. Das ist sicher etwas, das wir uns hier in Deutschland kaum vorstellen und in seinen Auswirkungen gar nicht abschätzen können. Daneben hatten wir aber auch Gelegenheit, die Lebensbedingungen der Menschen kennenzulernen, für die die Mitglieder der Irmandade Betânia ihre Arbeit tun und an denen sie oft genug auch selbst Anteil haben: Wohnen in der Favela in ärmlichen Häusern, immer hinter hohen Zäunen oder Mauern, um sich zu schützen vor den Gefahren, die auf der Straße lauern. Viele Familien haben den Tod von Angehörigen zu beklagen, die durch Überfälle, Schießereien oder Drogen

Die Kinder des Kindergartens freuen sich über den Besuch

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So wohnt man in der Favela Vila Zumbi

umgekommen sind. Auch wenn man zur Mittelschicht gehört, lebt man durchaus mit sechs Personen in drei kleinen Zimmern. Manche Stadtviertel betritt man nicht – tagsüber eher nicht und auf keinen Fall am Abend. Angesichts all dessen sind wir neu dankbar für all die Sicherheiten, die Bewegungs-Freiheiten, die Arbeitsbedingungen und unsere sozialen Absicherungen, die wir hier in Deutschland meistens als ganz selbstverständlich hinnehmen und dann oft genug noch als unzureichend empfinden. Wie heißt es doch: Reisen bildet. Das können wir auf jeden Fall bestätigen! Neben all den Eindrücken, die uns nachdenklich und demütig sein lassen, haben wir aber natürlich auch viel mitbekommen von südländischer Fröhlichkeit und der Schönheit der Natur des Landes. Ein Ausflug nach Foz do Iguaçu zu den großen Wasserfällen war in dieser Hinsicht wohl der Höhepunkt. Ein Bibelzitat aus Psalm 93 am Wegesrand sagt: „Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen greulich; der HERR aber ist noch größer in der Höhe.“ Auf Zeugnisse der Religiosität der Menschen in Brasilien kann man überall stoßen. Statistisch gesehen ist Brasilien das größte katholische Land der Welt, woraus sich der berühmte Spruch herleitet: „Deus é brasileiro – Gott ist Brasilianer“. Circa 70 % der Bevölkerung sind Katholiken, die übrigen Brasilianer sind anderen Ausprägungen des christlichen Glaubens zuzuordnen. Insgesamt ist Brasilien ein außerordentlich gläubiges Land. So

Lernen und Verstehen - für eine bessere Zukunft

stellt sich nicht die Frage, ob jemand glaubt, sondern woran er glaubt und zu welcher Glaubensgemeinschaft er gehört. Religion spielt im Alltag der Menschen eine deutlich größere Rolle als bei uns in Deutschland wahrnehmbar. Und so sind wir denn auch in Rio – Christusstatue auf dem Corcovado – und San Salvador da Bahia – eine Kirche für jeden Tag des Jahres! – über Zeugnisse des Glaubens gewissermaßen an jeder Straßenecke gestolpert und haben viele Vergleiche zu unserer eigenen Art, Gottesdienst zu feiern und zu unseren Kirchen und kulturellen Ausprägungen des Glaubens anstellen können. Was haben wir mitgenommen? Unzählige Eindrücke, die noch verarbeitet werden wollen und große Dankbarkeit dafür, dass wir alle gesund und bewahrt geblieben und heil zurückgekommen sind. Das Beste ist aber das Gefühl, in Curitiba Menschen begegnet zu sein, mit denen wir über viele Tausend Kilometer Entfernung doch nah verbunden sind in unserem Glauben und diakonischen Tun. Claudia Zabel


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Unternehmensverbund

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Kana außer Rand und Band

Strahlende Gesichter beim Rollstuhltanz

Fasching im Haus Kana

Verzauberter Tanz zwischen Betreuungskraft R. Gudeit und Bewohner H. Malicki

Harlekin trifft Mäuschen

Marschwalzer in Kana und alle machen mit!

Am 27. und 28. Februar sorgte das Festausschuss-Team des Diakoniewerks für zwei stimmungsvolle Faschingsfeste im Haus Kana. Beginn war jeweils um 14:30 Uhr. Menschen mit Behinderungen, Menschen mit psychischen und körperlichen Gebrechen und viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende feierten zusammen Fasching. Nahezu einhundertsechzig Personen, darunter auch viele Rollstuhlfahrer, waren aus den verschiedenen Häusern des Diakoniewerks an diesen beiden Nachmittagen zusammengekommen und hatten sich wunderschön kostümiert. Mit einer kleinen Begrüßungsandacht von Pastorin Susanne Klöpper begannen die Veranstaltungen. Anschließend startete eine Polonaise mit Faschingsmusik vom Kropper Musikservice und zog die Menschenschlange durch den Saal und den Eingangsbereich. Anschließend gab es zur Stärkung Kaffee und Pförtchen, die der Kropper Landfrauenverein selbst gebacken hatte. Danach wurde wieder kräftig getanzt, ob mit oder ohne Rollstuhl. Die Veranstaltungen endeten jeweils gegen 17:30 Uhr nach einem gemeinsamen Abendessen. Man schaute in viele zufriedene und glückliche Gesichter an diesen beiden Nachmittagen.

Bewohner H.-P. Petersen überreicht den Landfrauen ein Dankesblümchen

Die Landfrauen beim beliebten Pförtchenbacken

Dörte Plähn-Reimer

Rock`n Roll macht Stimmung!


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Tanzen zu arabischer Musik

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Musikerfreunde aus Eritrea treten mit „Trommelalarm” gemeinsam auf

Es gibt viele Menschen, aber wir möchten mit EUCH leben! Viele Menschen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Kulturen und Lebensgeschichten leben friedlich miteinander ihr Leben gemeinsam in Sicherheit! Dieser Wunsch eint die Menschen, die zusammen eingeladen haben nach Haus Kana zu einem fröhlichen Abend voller Musik. Die inklusive Gruppe „Trommelalarm“ unter Leitung von Jürgen Breuninger hat über die Leidenschaft des Musikmachens Freunde gefunden: Mourad und die Gruppe NSD. Auch für sie hat die Musik einen großen Stellenwert in ihrem Leben. So erfüllten afrikanische und südamerikanische Trommel-Rhythmen den Raum, immer im Wechsel mit arabischer Musik vom Keyboard und Klängen der Krar, dem Nationalinstrument aus Eritrea. „Es gibt viele Menschen, aber wir möchten mit EUCH leben!“ So lautete auch der Text eines gemeinsamen

Liedes von Trommelalarm und ihren Freunden aus Eritrea. Mit diesem Beitrag möchten sie sich in diesem Jahr bewerben für den „Krach-MachTach“, der jedes Jahr im Rahmen der Kieler Woche stattfindet. Er dient dazu, Menschen mit Behinderungen die Gelegenheit zu geben, auf sich aufmerksam zu machen und um Verständnis zu werben. Und für mehr Möglichkeiten der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu demonstrieren. Inklusion – dabei geht es um das Zusammenleben von Menschen mit Behinderungen mit allen anderen. Man kann diesen Begriff aber auch beziehen auf das Zusammenleben von Geflüchteten mit den Einheimischen in dem Land, in das sie geflohen sind. Bei uns in Kropp scheint das nach Auffassung vieler Menschen schon ganz gut zu gelingen. So sagte Mourad zu Beginn seines Musikbeitrages: „Ich danke Euch dafür, dass Ihr uns Geflüchtete so herzlich aufgenommen

Mourad bedankt sich bei allen Deutschen für die freundliche Aufnahme der Flüchtlinge

habt. Ihr helft uns, ein neues, sicheres Leben aufzubauen. Nicht nur hier in Kropp; ich danke allen Menschen in Deutschland für Eure Freundlichkeit uns Geflüchteten gegenüber. Danke!“ Und dann erklärt und macht er arabische Musik, die eine andere Tonleiter hat als europäische, einen anderen Rhythmus auch, und die deshalb anders klingt. Und zu der man andere Tänze tanzt. Musik, die seine Landsleute sofort auf die Tanzfläche lockt. Und dann machen sie es uns vor. Und laden uns ein, mitzutanzen und zu klatschen. Und gemeinsam zu lachen, Spaß zu haben, die Zeit zu genießen, zu leben. Musik verbindet und macht Begegnung und Verständigung auch da möglich, wo die Worte es (noch) nicht ausreichend können. Wir freuen uns auf ein weiteres gutes Miteinander und Leben in Kropp. Und auf mehr gemeinsame Musik! Claudia Zabel

Trommeln, das geht so – bum, bum, bum...

In der Pause gibt es allerlei Köstliches aus der Heimat der Flüchtlinge zu probieren


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Unternehmensverbund

Neue Kampagnen gestartet Mit einer neuen Kampagne wollen wir junge Menschen für den Beruf in der Altenpflege begeistern. Es gibt eine extra Internetpräsenz, auf der es umfangreiche Informationen über die Ausbildung in der Pflege gibt. Mit begleitenden Werbemaßnahmen, wie z.B. Buswerbung,

Plakate, Anzeigen, take a card, Facebook, wollen wir die Kampagne unterstützen. Der Start erfolgt in Kürze an unseren Standorten der Westküste. Sven Roßmann


Unternehmensverbund

www.traudich-diakonie.de Jetzt auch auf Facebook – Die Stiftung Diakoniewerk Kropp Die Arbeit in der Diakonie Kropp lebt ganz entscheidend vom Miteinander und der Interaktion zwischen den Menschen. Und weil beides in zunehmendem Maß auf digitalem Weg geschieht, finden Sie uns jetzt auch auf Facebook. Besuchen Sie uns dort und tauschen Sie sich mit uns aus. Wir freuen uns auf Sie! Sven Roßmann

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Unternehmensverbund

Das Bandprojekt Die positive Wirkung von Musik auf Körper, Seele und Geist gilt als anerkannt. Als vielseitige Kraftquelle und universelles Ausdrucksmittel für Kreativität und mehr wirkt sie zusätzlich Menschen verbindend – auch ohne Worte. Einfach gesprochen: Musik ist phänomenal und macht zudem auch noch Spaß. Dass in diesem Sinne das Musikmachen auch bei uns bereits ausgesprochen gut funktioniert, zeigen uns die für alle Interessierten offenen inklusiven Projekte Trommelgruppe und Chor. Menschen, die in Einrichtungen des Unternehmensverbundes der Stiftung Diakoniewerk Kropp leben oder arbeiten und Menschen aus dem Umland finden sich seit mehr als sieben Jahren in diesen Gruppen zusammen und sorgen für stimmungsvolle Unterhaltung und Freude bei ihren Auftritten in und um Kropp – auch als musikalische Botschafter für Inklusion und diakonische Arbeit. Ein starkes und deshalb wertvolles „Wir-Gefühl“ prägt dabei den Zusammenhalt und das gemeinsame Musizieren. Anhand zahlreicher Rückmeldungen von Bewohnern und Mitarbeitern zeigte sich allerdings auch eine große Nachfrage für den Bereich Popmusik, der durch die bereits bestehenden Projekte nicht optimal abgedeckt werden kann. Und tatsächlich: Mit Blick in unsere Reihen lassen sich mitunter die vielen musikalischen Potentiale und Talente von Bewohnern und Mitarbeitern hierfür leicht entdecken. Diese in einer Musikband zusammenzubringen und zu fördern, miteinander sich entwickeln und wachsen zu lassen – das waren neben den bereits oben beschriebenen Aspekten weitere Beweggründe für den Start eines „Bandprojekts“. Seit Februar treffen sich freitags von 10:30 Uhr bis 11:30 Uhr die Bandmitglieder – Bewohner und Mitarbeiter – im Haus Bethel. Ob mit Vorerfahrung oder besonders talentiert, ob Popfan

Musik machen heißt: Sich zeigen und auf die anderen hören!

oder Rockmusikliebhaber, ob ruhig gefühlvoll oder nach vorne los gerockt, hier fließen die musikalischen Fähigkeiten und Vorlieben zusammen und ergeben etwas gemeinsames Neues. Ton an Ton miteinander zu singen und zu improvisieren, im selben Rhythmus zu spielen, dabei miteinander zu schwingen, dies in kleiner Runde (als zum Beispiel in einem Chor) zu erfahren, macht das ganze Erlebnis noch intensiver. Nach einer anfänglichen Kennenlernphase arbeitet die Gruppe nun schon seit ein paar Wochen am Aufbau eines Liederrepertoires. Songs von Xavier Naidoo, John Denver, Adele, Bob Dylan, The Mamas & The Papas und Sportfreunde Stiller stehen bereits auf der „Playlist“, weitere sollen folgen. Gespielt wird alles, was gefällt. Und so wird eifrig probiert und geübt. Dabei gilt es, durchaus die eine oder andere Hürde zu meistern und Scheu zu überwinden. Beispielsweise ist es für manche anfangs ungewohnt, mit anderen Musikern zusammenzuspielen, genauso wie erstmals zum Singen ein Mikrofon zu benutzen oder vor der versammelten Gruppe den Solopart

einzuüben. Ganz zu schweigen, was es bedeutet, sich auf einen Auftritt vor Publikum vorzubereiten und diesen letztlich auch zu bewältigen. Organisatorisch und für das Coaching verantwortlich ist Krankenpfleger und Musiktherapeut Thomas Johannsen, der das Projekt begleitet und betreut. Dabei ist es nicht immer einfach, alle Leute terminlich unter einen Hut zu bekommen. Schließlich hat jeder die eigene Wochenplanung zu berücksichtigen. Doch für das Bandprojekt macht man gern ein paar Kompromisse, weil es einfach richtig viel Spaß macht, meinen die Bandmitglieder. Sie haben Lust mitzumachen?! Bei Interesse und für weitere Informationen nutzen Sie den Kontakt: t.johannsen@diakonie-kropp.de Thomas Johannsen


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Musik hat „Heilkraft“. Vielseitige Kraftquelle, universelles Ausdrucksmittel für Kreativität, Verbindung zwischen Menschen, manchmal ganz ohne Worte - das alles und noch viel mehr ist Musik. Musik ist einfach phänomenal und macht Spaß. Dies gilt vor allem für das Musikmachen. Wir starten mit allen, die Spaß an Musik verspüren, ein Bandprojekt. Wir freuen wir uns jederzeit über weitere Teilnehmer, die mitmachen möchten die Band wächst gern weiter! Willkommen also zum nächsten Treffen zum „Bandprojekt“ Immer Freitag in der Zeit von

10:30 Uhr - 11:30 Uhr

(im Anschluss an die Wochenschluss-Andacht)

im Haus Bethel Wir suchen Sie! Egal ob Anfänger, fortgeschritten oder Profi, egal ob Sie singen oder ein Instrument spielen. Mitzubringen sind Offenheit und Begeisterung für das Musikmachen in einer Gruppe. Und, sofern vorhanden: gern auch das eigene Instrument. Bei Fragen und für weitere Informationen: Thomas Johannsen, Tel.: 04624-450 900 /

Mail: t.johannsen@diakonie-kropp.de


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Stiftung Diakoniewerk Kropp

Ein neuer Anblick – Die Johannesallee nach den Baumschnittmaßnahmen

Sanierung des Baumbestandes in der Johannesallee Jeder Kropper kennt die Johannesallee in Kropp mit ihren zum Teil sehr großen Linden. Diese Allee ist eine ortsbildprägende Straße und muss daher erhalten bleiben. Leider ist der Zustand der Bäume bei näherer Betrachtung oft nicht als sicher einzuschätzen. Daher besteht für die Gemeinde als Besitzer der Bäume ein Handlungszwang. Die nun anstehenden Arbeiten sind nötig geworden, da es in der Vergangenheit vor circa 30 Jahren üblich war, die Bäume zu kappen. Das bedeutet, es blieb nur noch ein circa 3,5 m langes Stammstück stehen, die Krone wurde vollständig entfernt. Die Bäume reagieren auf diese Schnittmaßnahme mit dem Austrieb neuer Äste, die dann schnell zu einer neuen Krone heranwachsen. Da aber die Bäume direkt an der Straße in Lichtkonkurrenz mit den benachbarten Bäumen stehen, entwickelten sich in der Johannesallee enorm lange, relativ dünne Triebe zu neuen Kronen. Dies hatte zur Folge, dass die Verbindung zwischen dem Stamm und der neuen dünnstämmigen Krone sich nicht sonderlich stabil ausbilden konnte. Uns begegnen auch immer wieder Probleme mit Faulstellen im Bereich der alten Schnitte, da das Holz der Linde sehr leicht und nicht besonders widerstandsfähig ist. Da die jungen Kronen im Laufe der letzten Jahrzehnte keiner regelmäßigen fachgerechten Baumpflegemaßnahme

unterzogen worden sind, besteht heute Handlungsbedarf, um diese alten Kropper Bäume auch für die nächsten Generationen zu erhalten. Bei starkem Wind besteht zunehmend die Gefahr, dass einzelne Stämmlinge dem Druck nicht standhalten und auf Fahrbahn bzw. Gehweg stürzen. Um dieses Gefahrenpotential zu reduzieren, sollen die Bäume auf Höhe der alten Schnittstellen erneut gekappt werden. Da solche Arbeiten eine genehmigungspflichtige Sondermaßnahme darstellen, wurden die Maßnahmen mit der Unteren Naturschutzbehörde in Schleswig abgestimmt. Grundsätzlich dürfen Kronenkappungen heute nur in begründeten Einzelfällen angewendet werden. Die Alternative wäre eine komplette Fällung mit anschließender Neupflanzung. Die gekappten Linden werden dann schon im Sommer 2017 neue Triebe bilden. In der Johannesallee wird so der Alleecharakter erhalten. Wichtig hierbei ist, dass bei den gekappten Bäumen eine Nachbehandlung in der Regel alle 4-6 Jahre durchgeführt wird, um ein erneutes zu dünnes Aufschossen mit der Gefahr neuer Ausbrüche und somit eine Gefährdung der Nutzer der Straße zu vermeiden. Einige Bäume sind jedoch so stark geschädigt, dass sie komplett entfernt werden müssen. Diese Bäume werden durch Neupflanzungen ersetzt, sodass über einen längeren Zeitraum eine

So sah die Johannesallee vor dem Baumschnitt aus

sukzessive Erneuerung des Bestandes erreicht wird. In einem ersten Bauabschnitt wurden die Bäume von der Süderstraße bis zur Einmündung Hufeisenweg bearbeitet. Es ließ sich nicht vermeiden, dafür kurzzeitig auch die gesamte Straße zu sperren. Der zweite Bauabschnitt, also die Bearbeitung des Restes der Johannesallee und auch von Teilen der Gertrud-Koch-Straße ist für den kommenden Winter vorgesehen. Einen Eindruck davon, wie die gekappten Bäume schon bald wieder aussehen werden, bietet ein Baum an der Einmündung zur Süderstraße, der bereits 2013 gekappt wurde, nachdem die Krone durch den Sturm Christian herausgebrochen war. Hier hat sich inzwischen eine sehr schöne, neue Krone gebildet. Timo Petersen · Bauhof Kropp


Stiftung Diakoniewerk Kropp

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Kropp in Concert St. Jürgen Blues Band Rund zweihundert Livemusikenthusiasten kamen zum ersten Termin dieses Jahres, um sich den Auftritt der Dithmarscher „St. Jürgen Blues Band“ nicht entgehen zu lassen. Auch Werner Seeling von der örtlichen NOSPA-Filiale war erschienen, um der Stiftung Diakoniewerk Kropp einen Scheck von der NOSPA-Kulturstiftung in Höhe von 1.500 Euro für „Kropp in Concert“ zu überreichen. Und dann ging es los. Bereits zum dritten Mal in Kropp zu Gast, verstanden es die sechs Bluesrocker rund um Frontmann und Sänger Thomas Knippenberg mit Hits und Klassikern

von den Stones, CCR, Muddy Waters, Westernhagen und anderen das Publikum im voll besetzten Haus Kana in den Bann zu ziehen. Über mehr als einhundertzwanzig Minuten wusste es die Band, die Stimmung im Saal zu steigern und die Leute zum Mitsingen

und Tanzen zu begeistern. Am Ende gab es dafür Jubel und stehende Ovationen für die Musiker und noch einige weitere Zugaben fürs Publikum, bevor sich die Bluesrockparty zum Ende neigte. Thomas Johannsen


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Im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Fachhochschule am Lorenz-von-Stein-Ring entstehen derzeit 18 barrierearme Wohnungen, die ab August/September 2017 bezugsfertig sind. Das Besondere an diesem Angebot: unsere Kooperation mit dem Pflegedienst Sankt Martin, der im Gebäude eine Beratungs- und Pflegestelle einrichten wird. Auf diese Weise können unsere Mitglieder je nach Bedarf verschiedenste Pflege- und Dienstleistungen in Anspruch nehmen: von Service- und haushaltsnahen Dienstleistungen über einen ambulanten Pflegedienst bis hin zur Tagespflege. Zudem wird es eine spezielle Wohngruppe geben. Und das alles unter einem Dach.

WOHNEN IM ALTER

Seniorengerechte Wohnungen mit Pflege- und Dienstleistungsangeboten in Kooperation mit Pflegedienst Sankt Martin Unser Kooperationspartner Sankt Martin ist eine Tochtergesellschaft der Diakonie Kropp und Spezialist für ambulante, teilstationäre und stationäre Pflege. Die gemeinnützige Gesellschaft, die sich als Mitglied im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein an den diakonischen Leitlinien orientiert, pflegt und begleitet Menschen im gesamten Landkreis Rendsburg-Eckernförde – unter anderem an zwei Standorten in Eckernförde. Unser Angebot richtet sich im Wesentlichen an zwei Zielgruppen. Zum einen an Menschen, die ihren Haushalt derzeit noch eigenständig führen können und die mit Blick auf die Zukunft in ein Wohnumfeld wechseln wollen, das für alle Eventualitäten gerüstet ist. Zum anderen an Menschen, die bereits hilfs- bzw. pflegebedürftig sind, aber aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung die Leistungen eines Pflegeheims noch nicht in Anspruch nehmen müssen. Verfasser: Christian Lütnant smply gd u. Harriet Kujath GWU

Titelthema | 9


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St. Martin

„FLEXIBLE ANGEBOTE FÜR DIE WOHNBEDÜRFNISSE IM ALTER“ Dr. Stephan Seliger, Vorstand GWU Eckernförde, erläutert die Idee hinter dem Angebot: „Ziel ist es, älteren Mitgliedern ein flexibles Angebot für die besonderen Wohnbedürfnisse im Alter zu machen.“ Je nach Bedarf und gesundheitlichem Zustand kann ein Mitglied entscheiden, welche Leistungen es zusätzlich zur Wohnung beziehen möchte. Ob haushaltnahe Dienstleistungen, ein ambulanter Pflegedienst oder die Tagespflege: Dank unserer Kooperation mit dem Pflegedienst Sankt Martin bieten wir all diese Leistungen unter einem Dach an.

WOHNEN MIT SERVICE Wer zukünftig am Lorenz-von-Stein-Ring wohnt, kann auf Wunsch kleinere Beratungs- und Dienstleistungen von Sankt Martin in Anspruch nehmen, die das selbstbestimmte Wohnen und Leben erleichtern. Hierzu zählen die Beratung von Bewohnern oder Angehörigen, Hilfe bei Behördenangelegenheiten, ein Benachrichtigungsdienst im Krankheitsfall oder Gemeinschaftsangebote. Hinzu kommen die Vermittlung einer Notruf-Regelung, die Übernahme haushaltstechnischer Aufgaben im Krankheitsfall, Reinigungs- und Essensdienste oder Pflegeleistungen. Eine vollständige Übersicht erhalten Sie direkt bei Sankt Martin. Um die Leistungen in Anspruch nehmen zu können, ist der Abschluss eines gesonderten Vertrags mit Sankt Martin sowie die Entrichtung eines geringen monatlichen Entgelts nötig.

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AMBULANTE PFLEGE VOM PROFI Mit Sankt Martin bieten wir Mitgliedern, die derzeit oder in Zukunft pflegebedürftig sind, einen erfahrenen Partner in der ambulanten Pflege. Der Vorteil: Der Pflegedienst befindet sich im selben Gebäude – die perfekte Kombination aus Selbstständigkeit und Sicherheit. Selbstverständlich erfolgen die Leistungen stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt und reichen von der regelmäßigen Körperpflege bis zur Betreuung und Versorgung von demenziell Erkrankten. Auch diese Leistung ist optional und ein Wechsel des Pflegedienstes nicht verpflichtend.

TAGESPFLEGE VOR ORT Die Tagespflege von Sankt Martin ist ebenfalls direkt im Gebäude angesiedelt, wo sie Montag bis Freitag von voraussichtlich 8 Uhr bis 16:30 Uhr (Freitag bis 15 Uhr) ihre Dienste anbietet. Im Mittelpunkt stehen neben den Pflegeleistungen das Schaffen einer klaren Tagesstruktur sowie die Gelegenheit zu gemeinschaftlicher Freizeit. Sinnvolle Beschäftigungen sowie die Förderung sozialer Kontakte und


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Visualisierung Gemeinschaftsraum

kognitiver Fähigkeiten können den Umzug in eine stationäre Einrichtung verhindern oder zumindest hinauszuzögern. Nicht zuletzt bedeutet die Tagespflege eine Entlastung für pflegende Angehörige. Natürlich können die Patienten die Anzahl ihrer wöchentlichen Besuche frei wählen.

WOHNGEMEINSCHAFT FÜR MAXIMALE SELBSTBESTIMMUNG Zusätzlich zu den Einzelwohnungen entsteht im denkmalgeschützten Gebäude am Lorenz-von-Stein-Ring eine spezielle Wohngruppe mit insgesamt zwölf Plätzen. Anders als in der stationären Pflege zeichnet sich das Leben hier durch ein hohes Maß an Selbstbestimmung aus: Es gibt gemeinsames Haushaltsgeld und mit Mitbewohner entscheiden über den Einkaufs- und Essensplan. Die Pflegekraft vor Ort fungiert dabei eher als eine Art Alltagsbegleiter. Die Wohngruppe richten sich ausdrücklich auch an jüngere, körperlich erkrankte Menschen, etwa nach einem Schlaganfall oder bei multipler Sklerose.

Weitere Informationen erhalten Sie auf www.diakonie.kropp.de – auch unsere Ansprechpartner von GWU und Sankt Martin stehen Ihnen gerne zur Verfügung! Bei allen Fragen zu den Wohnungen und zur Vermietung: Kristina Geng Telefon 04351-7575-203 k.geng@gwu-eck.de

Bei allen Fragen zu den Dienst- und Pflegeleistungen sowie der Wohngruppe: Heike Hansen und Claudia Burkowski Telefon 04351-713-150 h.hansen@diakonie-kropp.de c.burkowski@diakonie-kropp.de Verfasser: Christian Lütnant smply gd u. Harriet Kujath GWU

Titelthema | 11


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St. Elisabeth

Operettenzauber Stimmgewaltiger Einsatz im Slesvighus

„Ich lad‘ mir gerne Gäste ein“, mit diesem Satz wurden die Bewohner der Seniorenheime Schleswigs und Umgebung im vergangenen Jahr zu einem musikalischen Nachmittag ins Slesvighus eingeladen. Das Versprechen, im laufenden Jahr eine solche Veranstaltung zu wiederholen, löste der Intendant des SchleswigHolsteinischen Landestheaters, Peter Grisebach, am 30. März ein. Zum Thema „Operettenzauber“ begrüßte er circa 130 Heimbewohner mit ihren Betreuern im Theatersaal. In seiner Begrüßung machte Peter Grisebach deutlich, welche Kraft die Operette mit ihren Texten und ihren Melodien

ermöglichen kann. Gleich der erste Titel „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aus der Operette „Guiditta“ von Franz Lehár deutete das Ziel der Liedauswahl für den Nachmittag an. Mit Klavierbegleitung von Peter Geilich wurden viele wunderbare Operettenmelodien aus bekannten Werken von den Sängerinnen und Sängern des Landestheaters gefühlvoll vorgetragen. Ein Höhepunkt war die Interpretation der Figur Alfred Doolittle aus dem Musical „My Fair Lady“. Mit viel Bewegung trug Kai-Moritz von Blanckenburg das Lied „Hei, heute Morgen mach‘ ich Hochzeit“ vor und machte die Freude und Aufregung einer Hoch-

Das Ensemble nimmt den gebührenden Applaus des begeisterten Publikums entgegen

zeit deutlich. Die Melodie „Es war in Schöneberg im Monat Mai“ aus der Operette „Wie einst im Mai“ von René Kollo motivierte eine ältere Dame zu der Bemerkung: „Die Melodie hätte ich gerne als Klingelton auf meinem Handy.“ Mit anhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum bei den Künstlern. Dem vorauseilenden Dank der Bewohner für das Versprechen, im nächsten Jahr wieder Gastgeber sein zu wollen, ist nichts hinzuzufügen. Thomas Zahrnt


St. Benedikt

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Schüler der Klasse 3b in der Hausgeimeinschaft

Projekte Bugenhagenschule im Pflegeheim „Zum Öhr” Unter dem Thema „Früher und Heute“ haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b unsere Bewohner zu ihren Erinnerungen befragt. Die dreiundzwanzig Schülerinnen und Schüler wurden in kleine Gruppen aufgeteilt, die jeweils von einer erwachsenen Person begleitet wurden. Diese kleinen Gruppen besuchten unsere vier Hausgemeinschaften und unsere Tagespflege. Auf die Fragen: „Wie haben Sie die Schule früher in Erinne-

rung?“ und „An welche Spiele erinnern Sie sich?“ entstanden in diesen sehr kurzweiligen fünfundvierzig Minuten sehr interessante Berichte. Auch Schülerinnen und Schüler der Klassen 2a und 2b der Bugenhagenschule besuchten uns. Die Zweitklässler haben im Rahmen des Deutschunterrichts das Buch von Astrid Lindgren „Pelle zieht aus“ zum Thema gehabt. Es wurde fleißig geübt, sodass die Kinder am 16. und am 19. Dezember zum

gemeinsames Frühstück

Klasse 2a beim Vorlesen

ersten Mal mit Mikrofon und vor Publikum die Geschichte von Pelle vorlesen durften. Die Geschichte wurde noch durch einige Bilder bereichert. Im Anschluss gab es ein gemeinsames Frühstück für Bewohner und Schüler. Unseren Bewohnern und den Kindern hat es sehr viel Spaß gemacht. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Geschichte. Jörg von der Wehl


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St. Benedikt

Schau doch mal rein! Das war das Motto der Ausstellungs-Premiere im Pflegeheim „Am Rathausmarkt“. Die in Bünge lebende Malerin Ulrike Neuhaus zeigte vom 30. November 2016 bis zum 7. Januar 2017 65 Exemplare ihrer Werke. In meiner Freizeit nehme ich bei Ulrike Neuhaus Malunterricht. Das brachte mich auf die Idee, ihre farbenfrohen und vielseitigen Motive bei uns auszustellen. Sie zögerte gar nicht lange, fand die Idee, eine Ausstellung in einer Pflegeeinrichtung zu machen, gut. Gesagt, getan: 65 ihrer Werke waren schnell im Haus aufgehängt. Es gab unter anderem maritime Motive, Stadtansichten, Blumen und schräge Vögel zu entdecken. Durch unseren Geschäftsführer Jan Podgorski wurde die Ausstellung am 30.November mit einer kurzen Rede und einem Glas Sekt eröffnet. Die Ausstellung wurde gut von der Gemeinde und den Bewohnern unseres Hauses angenommen. Die Bilder strahlten durch die warmen und kräftigen Farben. Auch die Pflegeund Betreuungskräfte kamen über die Bilder in gute Gespräche mit den hier lebenden Menschen. So erfuhren wir auch, dass der eine und andere früher selbst gemalt hat und sich für

Frühling im Pflegeheim

„Am Rathausmarkt”

Gespräche zwischen Bewohnern und Gästen

die Kunst interessiert. Ulrike Neuhaus kommt ursprünglich aus dem Ruhrgebiet. Sie liebt die Nordsee seit ihrer Kindheit, und es stand für sie fest, hier einmal leben zu wollen. Diesen Wunsch erfüllte sie sich im Rentenalter und zog nach Bünge. Malen konnte sie schon immer gut, sagt sie, so richtig angefangen habe sie in einer ruhigen Phase. Das war, wie könnte es anders sein, während eines Urlaubs an der Nordsee. Von da an experimentierte sie mit Farben

und verschiedenen Maltechniken. Am liebsten malt sie mit Ölfarben. In Bünge hat sie ein Atelier, wo sie Malkurse und Workshops für Interessierte anbietet. Sie ist unter der Rufnummer 04627/18 58 799 zu erreichen. Es gibt für eine weitere Ausstellung schon Anfragen. Wir werden in diesem Jahr wieder eine Ausstellung machen. Sie können gespannt sein! Beate Wolbert


Hesterberg & Stadtfeld

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Unterstützung und Begleitung für Menschen mit Behinderung

Baustelle am Neufelder Weg

Neubauprojekt der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH Neufelder Weg 8 in Schleswig Es ist schon ein besonderes Projekt, an dem wir derzeit voller Tatendrang arbeiten. Konkret geht es um einen Ersatzbau für den Neufelder Weg 4. Hier werden Menschen betreut, die aufgrund der besonderen Herausforderungen, die sich aus der außerordentlichen Ausprägung ihrer Behinderung ergeben, in einem geschützten Setting leben müssen. Charakteristisch für diese Menschen sind häufige Wechsel zwischen diversen Einrichtungen und psychiatrischen Akutkliniken. Dieser Personenkreis bedarf aufgrund der Schwere der Einschränkungen einer hohen Betreuungsdichte und personellen Konstanz, um Teilhabemöglichkeiten eröffnet zu bekommen. Schon seit vielen Jahren kann das Gebäude den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Neben baulichen Mängeln und einem hohen Investitionsstau ist es besonders die derzeitige Verteilung der dreiundzwanzig Bewohner auf zwei Etagen, die sehr ungünstig ist. Somit ist es vielen gar nicht möglich, den Garten eigenständig zu betreten. Es ist vor allem den dort tätigen Mitarbeitenden in all den Jahren zu verdanken, dass trotz der so schwierigen strukturellen Rahmenbedingungen die alltäglichen Herausforderungen angenommen werden und die Bewohnerinnen und Bewohner stets ein hohes Maß an Unterstützung und Begleitung bekommen.

Immer wieder war den Bewohnerinnen und Bewohnerinnen sowie den Mitarbeitenden ein baldiger Ersatzbau zugesagt worden. Und auch wir von der Stiftung Diakoniewerk Kropp mussten, nachdem wir die Verantwortung übernommen hatten, alle Beteiligten zunächst vertrösten. Durch den Klinikneubau auf dem Stadtfeld bekam der Umzug von dreiundsechzig Bewohnerinnen und Bewohnern in die heutige Alte Gärtnerei und die Suadicanistraße zunächst obere Priorität. Bereits im Frühjahr 2016 wurde das Grundstück Neufelder Weg 8 auf unserem Gelände für den Bau vorbereitet. Eine darauf befindliche alte Villa sowie ein paar Bäume und Sträucher wurden entfernt. Die Fledermäuse hatten sich zum Glück schon im Vorwege ein neues Zuhause gesucht. Nach langen Detailplanungen, Abstimmungsgesprächen mit dem Kreis Schleswig-Flensburg sowie der Heimaufsicht, der Koordinierungsstelle soziale Hilfen der Schleswig-Holsteinischen Kreise (Kosoz) und den Architekten war es am 21. Februar 2017 tatsächlich so weit: Die ersten Baufahrzeuge rückten an, ein langer Zaun zog sich um das Grundstück, und seitdem wird fleißig gearbeitet. Der ein oder andere Bewohner steht nun gerne am Zaun, sieht dem Treiben zu und ist voller Vorfreude auf die neuen vier Wände. Das Projekt nimmt nun immer mehr Fahrt auf, sodass wir in den letzten Wochen an zahlreichen Architekten-

Das Bauschild – die beteiligten Firmen und eine Ansicht des neuen Gebäudes

und Vergabeterminen teilgenommen haben. Immer wieder wird hierbei die Expertise der Kolleginnen und Kollegen vor Ort eingeholt, um insbesondere die langjährigen Erfahrungen in die neue Struktur einfließen zu lassen. Wie immer sind bei solchen Projekten eine Vielzahl an Dingen durch die Auflagen der Baugenehmigung, der Heimaufsicht oder auch des Brandschutzes schon vorgegeben. Jedoch gibt es auch eine Vielzahl von Entscheidungen, zum Beispiel bei den Einrichtungen und Ausstattungen, wo wir auch

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Hesterberg & Stadtfeld

weiterhin unsere Mitarbeitenden, aber auch so gut es geht, unsere Bewohnerinnen und Bewohner beteiligen möchten. Da es sich um einen ebenerdigen Baukörper mit Fertigwänden handelt, in dem später vier Wohngruppen mit jeweils sechs Einzelzimmern und integrierten

Bädern untergebracht sein werden, ist die Bauzeit recht kurz angesetzt. Wenn alles weiter nach Plan läuft, dann kann noch vor Weihnachten der Umzug erfolgen. Wir sind überzeugt, dass neben einer hohen Präsenz an Fachpersonal auch die neuen Strukturbedingungen dazu

v.l. beim Tanzen: Dörte Wackernah, Sabine Schläger, Monika Braun, Lars-Peter Elvers

beitragen können, manche Wege und Methoden leichter zu erarbeiten, um eine Verringerung und einen stufenweisen Abbau von freiheitsentziehenden Maßnahmen sowie Unterbringungsbeschlüssen zu ermöglichen. Piet Lassen

v.l. bei der Polonaise: Karin Nour, Hannelore Leddin, Sven Matthiesen, Carsten Messingfeld, Monika Braun, Sabine Schläger

Fasching 2017 bei der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH „Helau“ hallte es durch den großen Raum der Beschäftigungsstätte im Mühlental 6, denn dank vieler helfender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte das lang ersehnte Faschingsfest nach einjähriger Pause für unsere Bewohnerinnen und Bewohner wieder stattfinden. Im fröhlich-bunt dekorierten Saal haben knapp sechzig Personen in ausgelassener Stimmung und in farbenfrohen Kostümen getanzt, gesungen und

auch eine Polonaise mitgemacht. Als „Highlights“ traten Thomas Wunderlich mit seinem Keyboard und die schon bekannte Trommelgruppe vom Förderzentrum Mühlental 6 auf. Dörte Wackernah, Sven Matthiesen und Carsten Messingfeld hatten bekannte Rhythmen und Lieder sowie zwei neue Einstudierungen mit viel Konzentration und Begeisterung dargeboten. Stefan Naujoks war so begeistert davon, dass er mehrere Lieder am Mikrofon

mitgesungen hat. Ein Dankeschön hier an unseren Kollegen und „DJ“ Björn Holmer, der es verstand, die richtige Stimmungsmusik aufzulegen. Bei so viel Stimmung und Bewegung flossen Cola und Fanta natürlich in Mengen. Und die super leckeren Berliner waren im Nu verspeist. Ein Danke an die Mitarbeitenden der Küche der Diakonie-Service-Kropp für die Unterstützung und natürlich auch an die Kolleginnen und Kollegen der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH. Es war ein rundum gelungenes Faschingsfest, das hoffentlich für die nächsten Jahre wieder fest etabliert ist. Der Festausschuss der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH um Topsy Krause, Birgit Panten und Michael Fischer würde sich darüber freuen und sagt „Helau“ bis zum Jahr 2018! Birgit Panten

v.l. Michael Fischer, Birgit Panten, Dörte Wackernah und Sven Matthiesen


Hesterberg & Stadtfeld

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Osterfeuer auf dem Stadtfeld in Schleswig Die Vorbereitung für ein Osterfeuer braucht viele helfende Hände. Diese standen den neuen Diakonen der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH, Christiane und Burkhard Neuwald, auch bereit. Schon Wochen vor dem geplanten Termin wurde fleißig gebastelt und gemalt. Bewohnerinnen und Bewohner stellten bunte Schmetterlinge als Geschenk für jeden Besucher her. Andere bauten aus Naturmaterialien kleine Holzkreuze. Sie sollten an das Passionsgeschehen erinnern. Ein Anhänger trug einen ermutigenden Spruch, der das Thema der Veranstaltung „Auferstehung bringt Hoffnung“ unterstreichen sollte. Der Start des Feuers am Gründonnerstag rückte näher. Am Vormittag liefen die letzten Vorbereitungen. Die Festwiese wurde aus dem Winterschlaf geholt. Es wurde gefegt und gereinigt. Drei Feuerkörbe dienten als Brennstätte. Zahlreiche Helfer waren bemüht, trotz Unterbrechungen durch wiederkehrende Regenschauer, den äußeren Rahmen mit eigenen Ideen so bunt wie möglich zu dekorieren. Daneben galt es, den Stockbrotteig herzurichten, die leckeren Brötchen abzuholen und den Tisch für die heißen Würstchen bereitzustellen. Die immer öfter hervortretenden Sonnenstrahlen erhellten die Vorfreude auf das Ereignis. Schließlich folgten der Einladung zum

Musik, Gesang und Andacht eröffnen das Osterfeuer

Zahlreiche Gäste sind dabei

Osterfeuer, auf das neben bunten Plakaten ebenfalls im Bildungskatalog hingewiesen worden war, insgesamt etwa sechzig Gäste aus der Bewohner- und Mitarbeiterschaft. Bei überwiegendem Sonnenschein eröffnete ein Bewohner auf dem Keyboard mit dem „Air“ von Johann Sebastin Bach, das er den staunenden Zuhörern scheinbar mühelos zu Gehör brachte, die Veranstaltung. Nach dem gemeinsamen Lied „Geh aus, mein Herz und suche Freud“ von Paul Gerhardt veranschaulichten die Diakone mit Hilfe von Bildern einer Raupe, einer verpuppten Raupe und eines bunten Schmetterlings die Feiertage Karfreitag, Ostersamstag und Ostersonntag. Im Vorfeld war aus den Reihen der Bewohner die Frage zu hören: „Ist Gott Ostern aufgestanden?“. Damit war der Neuanfang, den das Osterfest ermöglicht, bereits angedeutet. Allen Teilnehmern des Osterfeuers sollte Mut gemacht werden, hoffnungsvoll in die Zukunft zu gehen. Nach dem von einigen Bewohnern eingeübten Bewegungslied „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang“ gab es zum Ausklang noch ein heiteres „Concerto“ in C-Dur von J.S. Bach, das der Musiker mit den Worten „Allen ein gesegnetes Osterfest“ abschloss.

„Duo Farvenspeel“

Wenn die Raupen wüssten...

Spätestens mit dem anschließenden ehrenamtlichen Auftritt des Schleswiger Gesangsduos Tanja und Carsten Arndt von der Rock-Pop-Formation „Farvenspeel“ kam Feierstimmung auf. „Ick föhl mi wohl“ war eines ihrer plattdeutschen Lieder. Nach einer Zugabe wurde das Feuer entzündet. Die Teilnehmer griffen nach den vorbereiteten Stockbroten oder nahmen sich ein heißes Würstchen. Es folgte ein lockeres Beisammensein am warmen Feuer. Auf dem Tisch lag für jeden zum Abschied eine Stanzkarte mit einem Schmetterling. Darauf stand: „Wenn die Raupen wüssten, was einmal sein wird, wenn sie Schmetterlinge sind, würden sie ganz anders leben: froher, zuversichtlicher, hoffnungsvoller…“ Burkhard Neuwald


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St. Christian

Große Spende für Hospizdienst und Marienstift Große Freude im frühlingshaften Tönning: v.l. Thiemo Lemke, Claudia Zabel, Johannes Lindemann, Carsten Brinkmann und Jan Podgorski bei der Spendenscheckübergabe

„Es ist mir schon eine Herzensangelegenheit!“ Das sind die Worte von Johannes Lindemann, einem der Verwalter der HansUwe-Carstens-Stiftung, die nun schon zum wiederholten Mal den Hospizdienst Eiderstedt mit der außerordentlichen Spende von 15.000 i und das Marienstift in Garding mit einer Summe von 5.000 i bedacht hat. Geld, das beide Einrichtungen gut gebrauchen können, um ihre Arbeit zum Wohl bedürftiger Mitmenschen auszubauen. Thiemo Lemke, Koordinator des Hospizdienstes, und Carsten Brinkmann, Einrichtungsleiter im Marienstift, dankten voller Freude auch im Namen der Menschen, denen die Spende zugutekommen wird. Im Marienstift, einer Einrichtung für geistig und mehrfach behinderte Menschen, soll das Geld mit dazu genutzt werden, den Umbau eines neuen Fahrzeugs behindertengerecht und angepasst an die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner zu ermöglichen. Wieder ein Schritt mehr auf dem Weg zur Teilhabe an der Gesellschaft! Der Hospizdienst Eiderstedt wird das Geld vorwiegend für die Aus- und

Fortbildung seiner ehrenamtlichen Mitarbeitenden einsetzen. Gut vorbereitet auf ihre Einsätze und geschult für die Begleitung Schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen können sie eine große Hilfe sein für Menschen in einer besonders schwierigen Phase des Lebens. Ein gemeinsames Mittagessen in gemütlicher Runde bot Gelegenheit, sich gegenseitig über das vielfältige regionale Engagement der Hans-UweCarstens Stiftung sowie die Arbeit unserer diakonischen Einrichtungen und Dienste zu informieren. Die Hans-Uwe-Carstens-Stiftung, die immer von einem Steuerberater und einem Rechtsanwalt geführt wird, hat sich laut Satzung „die Beschaffung von Mitteln zur Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Jugend- und Altenhilfe, öffentliches Gesundheitswesen, Sport und Unterstützung hilfsbedürftiger Personen" auf die Fahnen geschrieben. In diesem Sinne sind die Arbeit von Marienstift und Hospizdienst in den Augen von Johannes Lindemann und seinem Kollegen Hans Andersen mehrfach förderungswürdig. Zur Spendenübergabe waren auch die Vorstände der Stiftung Diakonie-

werk Kropp, Wolfgang Hauschildt und Jörn Engler, vor Ort, um ihren außerordentlichen Dank für die wiederholte Unterstützung zum Ausdruck zu bringen. Ganz passend waren da Worte vom „Geschenk des Himmels“ und „Gottes Segen“. Jan Podgorski, Geschäftsführer der St. Christian gGmbH, sprach Johannes Lindemann seinen Dank dafür aus, dass er nun schon über viele Jahre mit großem Interesse die diakonische Arbeit begleitet. Die Runde wurde vervollständigt durch Claudia Zabel, die die Ausbildung der Ehrenamtlichen begleitet und an der Entstehung des Hospizdienstes maßgeblich mitbeteiligt gewesen ist. Carsten Brinkmann


St. Christian

Bewohnerin Elisabeth Oldigs mit Unterstützung von Musiktherapeut Hans Jörg Meyer

Scheckübergabe von Open-Ei-Koordinator Michael Nymand an Carsten Brinkmann

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Gemeinsames Singen mit dem Ev. Posaunenchor Garding unter der Leitung von Elisabeth Weisenberger

Großartige Spende für die musikalische Arbeit im Marienstift Musiker machen Musik für unsere musiktherapeutische Arbeit im Marienstift. Diese Idee stand hinter dem 8. Open-Ei-Projekt am 20. August 2016 in Witzwort. Michael Nymand und sein Team hatten alles super vorbereitet, und so konnten wir am Aktionstag live dabei sein. Ein Vierteljahr warteten wir gespannt auf das Ergebnis. Bei der adventlichen Vorweihnachtsfeier im Marienstift war es dann so weit. Der mitgereiste

Weihnachtsmann hatte als letzte Gabe noch einen Scheck über 4.900 e im Sack. Diese stolze Summe, die auch mit Unterstützung der Landjugend Everschop zustande gekommen ist, geht zu 70 % an das Marienstift für seine musikalische Arbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, und 30 % sind für die Jugendarbeit in Witzwort und Umgebung bestimmt. Wir sagen allen Musikern und Sponso-

v.l. Bewohnerfürsprecherin Martje Rabeler und Spenderin Jutta Hansen

Dank an Otto Ramm für die Idee und Gestaltung des Gardinger Kalenders

ren einen herzlichen Dank für die Unterstützung. Carsten Brinkmann

Geburtstagsständchen mit Carsten Brinkmann

Hausgeburtstag im Marienstift Am 8. Februar haben wir den 36. Hausgeburtstag im Marienstift gefeiert. Es gab ein besonderes Abendessen mit Leckereien vom Grill und tollen Salaten aus der Küche. Dabei wurde der neue Grill eingeweiht, den wir von der Geburtstagsspende von Jutta Hansen aus Garding erhalten haben. Der Hausmeister Klaus Peter Ehlers war beim Grillen gleich in seinem Element, und alle Bewohner, Gäste und Mitarbeitende freuten sich über das leckere Geburtstagsessen. Carsten Brinkmann Klaus-Peter Ehlers in Aktion


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St. Christian

Das Eiderstedter Hospizteam verabschiedet sich von Gerhard (2. v. l.) und Gunhild (3. v. l.) Kiesenhofer

Hospizarbeit verbindet über Ländergrenzen hinweg Eine ungewöhnliche Anfrage erreichte im vergangenen Jahr den Hospizdienst Eiderstedt: „Wir sind Gunhild Kiesenhofer-Widhalm und Gerhard Kiesenhofer aus der Nähe von Wien. 2016/17 machen wir ein neunmonatiges Sabbatical in Eiderstedt und möchten diese Zeit gerne nutzen, um unter anderem im Eiderstedter Hospizdienst ehrenamtlich mitzuarbeiten.“ Aus diesem überraschenden Angebot entwickelte sich eine erfahrungsreiche Zeit für beide Seiten. Im Februar endete die Auszeit für das Ehepaar. Bevor es zurückging in die Heimat, haben sie Rückschau gehalten auf ihre Zeit in Norddeutschland. Das Gespräch mit den beiden kann hier nur gekürzt wiedergegeben werden. Wer noch ausführlicher erfahren möchte, was Ehepaar Kiesenhofer wichtig geworden ist, kann das gesamte Interview nachlesen auf der Homepage des Hospizdienstes Eiderstedt (www. hospizdienst-eiderstedt.de). uug: Gunhild, Gerhard, was ist ein Sabbatical, und wie seid Ihr auf die Idee gekommen, so was zu machen? Was wolltet Ihr in dieser Zeit tun, erleben und erfahren? Gunhild Kiesenhofer-Widhalm: Das österreichische Beamtendienstrecht bietet die Möglichkeit eines Sabbaticals

als unbezahlten Urlaub. In unserem Fall ist das eine Rahmenzeit von drei Jahren, in der unser Gehalt um ein Viertel reduziert ist, dafür bekommen wir es auch während unseres Sabbaticals ausbezahlt und sind während dieser Zeit auch versichert. Wir sind beide Anfang 50 und haben nach schon ein paar Jahrzehnten Berufstätigkeit noch etwa eineinhalb Jahrzehnte an Arbeitsjahren vor uns. Da wir im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, ist ein Arbeitsplatzwechsel sehr unwahrscheinlich. Deshalb erschien es uns gut, diese lange Zeit gleicher oder ähnlicher Tätigkeit einmal zu unterbrechen und etwas ganz anderes zu tun, insbesondere auch ehrenamtliche Arbeit, die sonst neben unserem Beruf nur wenig Platz hat. Gerhard Kiesenhofer: Ja, und ich hatte schon lange den Gedanken, ein Buch schreiben zu wollen – neben der Berufstätigkeit schwer umzusetzen. Dazu kam bei uns beiden der Gedanke einer „Standortbestimmung“ und Orientierung für uns beide in einem Alter, wo die zweite Lebenshälfte eindeutig schon begonnen hat. uug: Wie lange hat diese Zeit der Standortbestimmung gedauert? Gerhard Kiesenhofer: Neun Monate. Eigentlich wäre es schön gewesen, ein ganzes Jahr dafür zur Verfügung zu haben. Das war aber aus beruflichen Gründen nicht möglich.

uug: Was hat Euch ausgerechnet nach Eiderstedt geführt? Gunhildt Kiesenhofer-Widhalm: Wichtiges Kriterium für die Auswahl war, dass wir die Landessprache beherrschen, um uns sozial engagieren zu können, und dass der Euro die Landeswährung sein sollte, um kein Wechselkursrisiko zu haben. Dazu sollte unser Ziel in einer lebendigen Naturlandschaft an der Nordseeoder Atlantikküste liegen. Über die Anregung von Freunden, die gern in St. Peter-Ording Urlaub machen, lernten wir im Herbst 2015 Eiderstedt kennen und entschlossen uns, hier unser Sabbatical zu verbringen. uug: Wie kam es dazu, dass Ihr Euch beim Hospizdienst Eiderstedt gemeldet habt, um dort mitzuarbeiten? Gerhard Kiesenhofer: In Österreich haben wir beim Mobilen Hospiz Horn im Bundesland Niederösterreich eine Ausbildung für Lebens- und Sterbebegleitung absolviert. Wir finden beide diese Tätigkeit besonders bereichernd, konnten sie aber aufgrund unserer Berufstätigkeit nicht in dem Umfang ausüben, wie wir es gerne getan hätten. So wollten wir die Zeit des Sabbaticals dafür nutzen. Gunhild hatte schon erste Erfahrungen in der Arbeit, und ich wollte die Zeit in Eiderstedt für das vorgeschriebene 40-stündige Praktikum nutzen.

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St. Christian

uug: Was habt Ihr sonst noch gemacht? Gunhild Kiesenhofer-Widhalm: Neben der Mitarbeit im Hospizdienst habe ich auch bei der Tönninger Tafel mitgearbeitet sowie bei der Singstunde und, gemeinsam mit Gerhard, bei anderen Aktivitäten im Paul-GerhardtHaus in Tönning mitgewirkt. Gerhard Kiesenhofer: Wir waren beide auch beim Tönninger Packhaus engagiert. Wir singen auch beide gerne und durften bei der Tönninger Kantorei, beim Propsteikantatenchor und beim Tönninger Gospelchor „Get on Board“ unter der Leitung von Kreiskantor Christian Hoffmann mitsingen. Neben all diesen Aktivitäten gab es ja auch noch mein Buchprojekt! Gunhild Kiesenhofer-Widhalm: Und natürlich haben wir auch ganz viel Zeit in der wunderbaren Natur, insbesondere am Meer, und mit dem Erkunden der näheren und weiteren Umgebung verbracht. Wir fotografieren beide gerne und haben unglaublich viele großartige Motive hier gefunden. Um auch die Sprache besser kennenzulernen und zu verstehen, haben wir an einem Plattdeutschkurs teilgenommen, bei dem wir unter anderem viel über lokale Bräuche gelernt haben. Wir hatten Besuch von Freunden und Familie aus Österreich und viele Einladungen von und bei unseren neu gewonnenen Freunden hier auf Eiderstedt. uug: Wie seid Ihr aufgenommen worden in Eiderstedt und in den jeweiligen Gruppen, in denen Ihr Euch engagieren wolltet? Gerhard Kiesenhofer: W ir sind wirklich überall, wo wir hinkamen, freundlich, herzlich und offen aufgenommen worden. Es wurde kurz gefragt, woher wir kommen, dann vielleicht noch, was wir hier machen und was ein Sabbatical ist, und dann wurden wir weitestgehend so behandelt, als ob wir schon immer dazugehört hätten. …Beim Hospizdienst Eiderstedt war die besondere Situation,

dass man uns natürlich erst einmal kennenlernen musste, denn auch für den Hospizdienst Eiderstedt war die Erfahrung neu, dass jemand, der seine Ausbildung ganz woanders gemacht hat, auf ein Sabbatical hierherkommt und mitarbeiten möchte. Es war für uns deshalb besonders schön, dass wir auch hier mitwirken und Menschen begleiten konnten, und dass sich insbesondere Thiemo Lemke, der Leiter des Hospizdienstes, auch viel Zeit für uns und den Austausch mit uns genommen hat. Auch das Team der Ehrenamtlichen hat uns bei den Treffen, bei denen wir dabei waren, sehr offen und freundlich aufgenommen, und mit einigen sind auch engere persönliche Kontakte entstanden. uug: Was war für Euch die größte Überraschung in dieser Zeit? Gunhild Kiesenhofer-Widhalm: Überraschend war die unglaubliche Offenheit und Herzlichkeit, der wir hier überall begegnet sind. Wirklich überwältigend war auch die Natur, die Flora und Fauna dieser besonderen Landschaft, die uns vollends begeistert hat. Ebenfalls etwas überrascht hat uns, wie wenig uns unser Leben zu Hause gefehlt hat. Natürlich fehlen einem Menschen, Familie und Freunde, aber das kann man mit den neuen Medien ganz gut überbrücken. uug: Welche Erfahrung möchtet Ihr nicht missen? Gerhard Kiesenhofer: Die kurze Antwort ist: das gesamte Sabbatical. Es war eine komplette und abgerundete Erfahrung, die nur in ihrer Gesamtheit so möglich war wie sie war. uug: Wie geht es jetzt weiter zu Hause? Was hat sich verändert für Euch? Werdet Ihr anders leben und arbeiten in Zukunft? Gerhard Kiesenhofer: Das ist eine schwierige Frage. …Wir haben uns verändert durch die Erfahrung, die wir hier gemacht haben. Was davon wir aber tatsächlich im Alltag zu Hause leben werden können, können wir wohl erst in ein paar Wochen oder

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Monaten beantworten. Was wir uns wünschen, ist etwas mehr Gelassenheit bei der Arbeit, besser annehmen zu können, was ist, und den Dingen aber auch ihre richtige Dimension zu lassen, also Unwichtiges nicht so wichtig nehmen. An den schönen plattdeutschen Spruch „En beten scheef hett Gott leef“ werden wir versuchen öfter zu denken, wir finden, er hilft sehr gegen übertriebenen Perfektionismus. Wir nehmen sicher auch eine etwas andere Sichtweise auf unser Heimatland Österreich mit. … uug: Was ist für Euch der Ertrag, die Erkenntnis oder der Gewinn aus dem Sabbatical? Würdet Ihr es noch mal tun und auch anderen empfehlen? Gunhild Kiesenhofer-Widhalm: Für mich selbst würde ich es sofort noch einmal machen, wenn ich könnte. Es war eine absolut bereichernde Erfahrung, in jeder Hinsicht, intellektuell, kulturell und zwischenmenschlich und natürlich auch für die eigene persönliche Entwicklung. Ja, ich würde es auch anderen empfehlen. Eine grundlegende Erkenntnis ist eigentlich ziemlich trivial: die Endlichkeit der Zeit. Dadurch, dass man nur für eine begrenzte Zeit an einem Ort ist, erlebt man deren Endlichkeit in einer besonderen Weise. …Eine weitere wichtige Erkenntnis ist für mich, dass ehrenamtliche Tätigkeit ein zentrales Element in meinem Leben ist, das auch in Zukunft nicht fehlen sollte. … Gerhard Kiesenhofer: Alles in allem ziehe ich das Resümee, dass es die schönsten neun Monate meines Lebens waren und ich mich freue, diese hier in Eiderstedt erlebt zu haben. Danke. Claudia Zabel


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Neue Mitarbeitende

Herzlich willkommen im Unternehmensverbund der Stiftung Diakoniewerk Kropp Stiftung Diakoniewerk Kropp Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

St. Ansgar Wir begrüßen als neue Mitarbeiterin (ohne Bild) Daniela Wesp aus Zorneding/Pöring Ergotherapeutin

Svenja Christoph aus Lottorf Pflegekraft

Anja Uphoff aus Kropp Verwaltungskraft (ohne Bild) Susanne Borngräber aus Delstedt Pflegekraft

St. Hildegard Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Olaf Busse aus Hohn Altenpfleger Dennis Gruhn aus Bad Schwartau Helpdeskmitarbeiter/Systemadministrator

Sabine Kleemann aus Westerrönfeld Pflegefachkraft Marina Prell aus Schleswig Pflegekraft Dennis Schwantes aus Klein Rheide Pflegefachkraft

Jennifer Lange aus Hohn Altenpflegerin

Lena Frahm aus Groß Rheide Pflegekraft

St. Martin Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Sylvia Strauß aus Garding Diplompsychologin

Britta Bauer aus Eckernförde Arzthelferin

Ivonne Schmidt aus Norby Altenpflegerin

Nina Kohnert aus Groß Wittensee Altenpflegerin

(ohne Bild) Edda Rennwald aus Loose Pflegekraft

Bettina Montag aus Groß Wittensee Pflegefachkraft


Neue Mitarbeitende

St. Elisabeth Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Hesterberg & Stadtfeld Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

(ohne Bild) Janik Goldmann aus Dannewerk Altenpfleger Julia Rehberg aus Jübek Pflegekraft

Ribanna Joana Repen aus Norderstapel Pflegefachkraft

(ohne Bild) Burkhard Neuwald aus Schleswig Diakon Susett Seidel aus Jerrishoe Ergotherapeutin

Finn Teige aus Kiel Heilerziehungspfleger (ohne Bild) Wiebke Petersen aus Dannewerk Pflegefachkraft

St. Christian Wir begrüßen als neue Mitarbeitende Elena Wittmann aus Busdorf Mitarbeiterin im Erziehungsdienst

Brunhilde Dubberke aus Schlichting Betreuungskraft

Jutta Winkler aus Tönning Betreuungskraft

(ohne Bild) Heike Schaber aus Heide Altenpflegerin

Vanessa Thieß aus Garding Pflegefachkraft

Christiane Neuwald aus Schleswig Diakonin Sarah Smerz aus Idstedt Mitarbeiterin im Erziehungsdienst

St. Benedikt Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Sabrina Brodersen aus Dörpstedt Altenpflegehelferin

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(ohne Bild) Yan-Rahel Hartenstein aus Kiel Heilerziehungspflegerin Antonius Knop aus Rickert Mitarbeiter im Erziehungsdienst


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Neue Mitarbeitende

St. Georg Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

St. Johannis Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

Iris Fidorra aus Wöhrden Azubi Altenpflegerin

Ute Erps aus Meldorf Pflegefachkraft

Halina Urbach aus Elpersbüttel Pflegefachkraft

Jessica Harders aus Friedrichskoog Pflegekraft

(ohne Bild) Hans-Jürgen Kraus aus Heide Hausmeistergehilfe

Sonja Glinke aus Hennstedt Pflegefachkraft

Annette von Kielplinski aus Heide Pflegekraft

DSK Diakonie-Service-Kropp Wir begrüßen als neue Mitarbeitende

(ohne Bild) Katja Edler aus Erfde Pflegefachkraft Tatjana Lajer aus Heide Pflegeassistentin Anja Schröter aus Nordermeldorf Hauswirtschaftskraft

Finn Moritz Pahl aus Heide Altenpfleger Angelika Wangerin aus Marne Altenpflegehelferin

Henrick Seiling aus Linden Azubi Altenpfleger

Sabine Löwe aus Eckernförde Reinigungskraft (ohne Bild) Muna Ahmed aus Schleswig Haushaltshilfe Ursula Osnabrügge aus Marne Reinigungskraft

Monika Stadelmann aus Tetenhusen Küchenhilfe


Dienstjubiläen

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Stiftung Diakoniewerk Kropp 25-jähriges Dienstjubiläum Claus-Hinrich Brumm · Gärtner

10-jähriges Dienstjubiläum Marion Bruhns · Assistenz/Stabsfunktion Birgit Koltermann-Krambeck · Pflegehelferin

Wir gratulieren zu

Dienstjubiläen

St. Hildegard 25-jähriges Dienstjubiläum Tanja Velz · Altenpflegerin

St. Ansgar 25-jähriges Dienstjubiläum Sigrid Woerle · Erzieherin

St. Martin 25-jähriges Dienstjubiläum Doris Asbahr · Pflegekraft Heidi Lampersbach · Pflegefachkraft Sabine Schröder · Küchenhilfe

10-jähriges Dienstjubiläum Heike Radloff · Altenpflegerin

St. Elisbeth 10-jähriges Dienstjubiläum Doris Lach · Haus- u. Familienpflegerin

Hesterberg & Stadtfeld 20-jähriges Dienstjubiläum Holger Geißler · Erzieher Antje Michel-Sander · Dipl. Sozialpädagogein

St. Georg 20-jähriges Dienstjubiläum Angelika Roßmann · Pflegekraft

10-jähriges Dienstjubiläum Sabine Meimerstorf · Pflegefachkraft

DSK Diakonie-Service-Kropp 10-jähriges Dienstjubiläum Karlheinz Dengler · Fahrer Marlies Loges · Hauswirtschaftskraft


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Verabschiedungen in den Ruhestand

„Gott segne Dich und behüte Dich!“ 4. Buch Mose, 6, 24

Verabschiedung in den Ruhestand Gemeinsame Zeit im Team ist zu Ende gegangen. Der nächste Lebensabschnitt beginnt. Wir haben mit herzlichen Segenswünschen für die bevorstehende Zeit und mit Dank für ihre Mitarbeit in der Pflege, Betreuung und Versorgung der uns in unseren diakonischen Einrichtungen anvertrauten Menschen in den Ruhestand verabschiedet: Klaus Berg · Stiftung Diakoniewerk Kropp · 31.01.2017 Elke Bücker · St. Hildegard · 28.02.2017 Annelene Bohnhoff · St. Hildegard · 31.12.2016 Selma Düsing · St. Ansgar · 28.02.2017 Elsa Moor · St. Martin · 31.12.2016 Margot Eisenstein · St. Martin · 31.01.2017 Ingrid Podgorski · St. Martin · 31.01.2017 Hannelore Seemann · St. Elisabeth · 01.01.2017 Elke Winsel · St. Elisabeth · 31.01.2017 Peter Brands · Hesterberg & Stadtfeld · 31.12.2016 Rosemarie Böhnke · Hesterberg & Stadtfeld · 31.12.2016 Ursula Bobelak · St. Georg · 31.01.2017 Veronika Kühl · St. Johannis · 28.02.2017

Vorschau „unter uns gesagt...” Ausgabe-Nr. 154 • Anzeigenkampagne „Trau Dich Alter“ – Ein erstes Feedback • Aktionsplan Hesterberg & Stadtfeld – „So will ich leben!” • Neubau Zoar – Wir stellen es Ihnen vor


Kreuzworträtsel

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Gewinnrätsel Finden Sie das richtige Lösungswort und gewinnen Sie mit etwas Glück einen „Strandkorb” Einkaufs- u. Verzehrgutschein im Wert von 30,-- E

Kultur-Café · Eine-Welt-Laden · Inklusionsbüro

Lösungswort:

Und so können Sie gewinnen: Kreuzworträtsel lösen und das richtige Lösungswort

sendungen wird der Gewinner per Los entschieden und

unter Angabe des Kennworts „Gewinnrätsel“ per E-Mail

von uns benachrichtigt und in der nächsten „unter uns

an d.plaehn-reimer@diakonie-kropp.de senden oder

gesagt...” auch bekannt gegeben.

per Post an die Stiftung Diakoniewerk Kropp schicken (Postanschrift siehe unten). Bei mehreren richtigen Ein-

Einsendeschluss ist der 18. Juni 2017

Postanschrift: Stiftung Diakoniewerk Kropp · Johannesallee 9 · 24848 Kropp


unter uns gesagt... Küchentipp

Spargeltarte mit Bärlauch Foto von Widmatt · Handmade©

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Zutaten:

Zubereitung:

250 g Mehl

Arbeitszeit: ca. 30 Min. · Ruhezeit: ca. 1 Std.

125 g Butter, kalte 1 Eigelb 50 ml Wasser 1 Teelöffel Salz 12 Stangen Spargel, grüner oder weißer, geschält 160 ml süße Sahne 2 Eier • frisch geriebener Muskat, Salz und Pfeffer 1 Bund Bärlauch • Butter für die Form • Mehl für die Form und Abeitsfläche • frischer Parmesan, gehobelt

Mehl, Butter, Eigelb, Wasser und Salz zu einem glatten Mürbeteig kneten. Diesen in Folie wickeln und im Kühlschrank ca. 1 Stunde kühlen. Den Spargel in kochendem Salzwasser garen. Eine eckige Tarteform mit etwas Butter auspinseln und mit ein bisschen Mehl bestäuben. Den Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und die Form damit auslegen. Den Teig dann mehrmals mit einer Gabel einpieksen. Im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 10 Minuten backen. Sahne und Eier miteinander verquirlen und mit Salz, Pfeffer und dem Muskat würzen. Den Bärlauch waschen, ausschütteln und grob zerkleinern - danach auf dem vorgebackenen Teig verteilen. Den Spargel darauf legen und mit der Sahne-Eier-Mischung bis zum Rand hin auffüllen. Die Tarte erneut in den heißen Backofen schieben und diesmal für ca. 30 Minuten darin zu Ende backen. Danach mit frisch gehobeltem Parmesan bestreut servieren.

Guten Appetit wünscht Ihnen Ihr „unter uns gesagt...“ Redaktionsteam


unter uns gesagt... Buchtipp

Ann Leary

Das Haus der Hildy Good Tagsüber vermittelt die allseits beliebte Immobilienmaklerin Hildy erfolgreich Häuser im adretten Küstenstädtchen Wendover bei Boston. Nachts frönt sie ihrer wahren Leidenschaft und trinkt heimlich bei sich zu Hause – natürlich kontrolliert und nie zu viel. Denn seit die Sechzigjährige von ihren Töchtern in eine Entzugsklinik geschickt wurde, bleibt sie offiziell trocken. Einsam und, wie sie glaubt, zu Unrecht verurteilt, findet Hildy eine Freundin in ihrer reichen Kundin Rebecca McAllister, die neu in der Stadt ist. Die beiden entfliehen ihren Sorgen mit ein oder zwei Gläschen Wein und allerhand Tratsch. Doch schon bald wird Rebecca selbst Opfer des Kleinstadtgeredes. Als einige lang gehütete Geheimnisse in der Kleinstadt ans Licht kommen, hat das gefährliche Konsequenzen. Der mitreißende Debütroman „Das Haus der Hildy Good“ von Ann Leary wirft einen Blick hinter die Kulissen einer schmucken Kleinstadtgesellschaft an Amerikas Ostküste. Verlag: Droemer Roman · 336 Seiten ISBN: 978-3-426-30570-6 Preis: 14,99 E E-Book: 12,99 E

Kommentare: „Seit langem einer der besten Romane über Massachusetts.“ Boston Magazine „Frisch, scharfzüngig und meisterhaft erzählt. Hildys Geschichte ist gleichzeitig berauschend und ernüchternd.“ People Magazine

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Die Stiftung Diakoniewerk Kropp bietet in ihrem Unternehmens-

Wir kooperieren mit den Kirchenkreisen Schleswig-Flensburg,

verbund differenzierte Angebote der Altenhilfe mit Schwerpunkt

Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen und Nordfriesland,

in psychiatrischer und gerontopsychiatrischer Ausrichtung an. An

sowie dem Amt Marne-Nordsee.

den Standorten Kropp, Schleswig und Eckernförde stellen wir zusätzlich Angebote zur Eingliederungshilfe und psychosozialen

Wenn es um Sie selbst geht oder um Ihre Angehörigen – wir

Rehabilitation zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Stiftung

beraten und begleiten Sie gern in allen Fragen rund um Wohnen

Trägerin des Psychiatrischen Zentrums Kropp, zu dem neben

im Alter, Pflege und Betreuung.

einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie

Stiftung Diakoniewerk Kropp · Telefon 04624 - 8010

eine große Institutsambulanz und eine gerontopsychiatrische Tagesklinik gehören. Des Weiteren bieten wir älteren Menschen

www.diakonie-kropp.de

seniorengerechte Wohnungen mit Service.

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Orte zum Leben, Helfen, Heilen, Trösten Am liebsten daheim: Ambulante Dienste

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Tagsüber bei uns: Tagespflege Tagesstätte Ein Zuhause für kurze Zeit: Kurzzeitpflege, Krankenhausverhinderungspflege Leben in freundlicher Umgebung: Wohnen mit Service im Alter Seniorenheime

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Am Leben teilhaben: Psychosoziale Rehabilitation Wenn die Seele in Not ist: Therapie im Psychiatrischen Zentrum


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