unter uns gesagt... Stiftung Diakoniewerk Kropp Ausgabe-Nr. 163
REST-CENT-AKTION Mensch für Menschen sein – Diakonie ist das normale Christsein · Seite 16
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20. August 2 020
Mit Musik geht alles leichter – Gartenkonzerte Seite 13
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49. Jahrgang
Corona-Zeit-Erlebnisse Interviews mit Bewohnerinnen und Mitarbeitenden Seite 21
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Impressum
„unter uns gesagt…“ erscheint als Informationsschrift der Diakonischen Gemeinschaft der Stiftung Diakoniewerk Kropp 24848 Kropp der Petri-Haus Gesellschaft für Hospiz- und Palliativversorgung gGmbH 24837 Schleswig der St. Hildegard Diakonische Altenhilfe Kropp gGmbH 24848 Kropp der St. Ansgar Psychosoziale Rehabilitation der Diakonie Kropp gGmbH 24848 Kropp der St. Martin Altenhilfe-Diakonie-Zentrum Eckernförde gGmbH 24340 Eckernförde
Jahreslosung 2020 Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Markus 9,24
der St. Elisabeth Diakonie-Zentrum der Region Schleswig gGmbH 24837 Schleswig der St. Benedikt Diakonische Senioreneinrichtungen Schleswig gGmbH 24837 Schleswig der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH 24837 Schleswig der St. Christian Diakonie Eiderstedt gGmbH 25836 Garding der St. Georg Diakonische Altenhilfe Dithmarschen gGmbH 25746 Heide der St. Johannis Diakonische Altenhilfe Dithmarschen gGmbH 25746 Heide der Diakonie-Service-Kropp GmbH 24848 Kropp Redaktion: Carsten Brinkmann, Jörn Engler, Ines KadenKosak, Christian Nickelsen, Jan Podgorski, Sven Roßmann und Claudia Zabel Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für namentlich gezeichnete Artikel. Kürzungen der Artikel behält sich die Redaktion vor. Gestaltung und Layout: Statz Design Fotos: Stiftung Diakoniewerk Kropp, Statz Design, Sönke Dwenger u. Adobe Stock Herausgeber: Stiftung Diakoniewerk Kropp, Johannesallee, 24848 Kropp, Telefon: 04624/801-0, Fax: 04624/801-100 E-Mail: info@diakonie-kropp.de www.diakonie-kropp.de Mitglied im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, Landesverband der Inneren Mission e.V. Bankverbindung: Evangelische Bank eG Konto: 640 05 90 IBAN: DE84 5206 0410 0006 4005 90 BIC: GENODEF1EK1
unter uns gesagt... Editorial
„D u hast meine Klage verwandelt in einen Reigen“
– so
überstehen. Im befreienden Tanz, in der Beweglichkeit der
poetisch wie in diesem wunderbaren Bibelvers reden wir
Gedanken, im Lösen aus der vermeintlichen Umklamme-
wohl selten. So erlebe ich es allerdings in diesen Monaten
rung durch das eine große Thema steckt schon ein Teil des
tatsächlich – dass es natürlich jede Menge Gründe zum
Lohns.
Klagen gibt. Es wäre auch durchaus töricht, sich über die
Auch dieses Heft trägt dazu bei, vielfältige Blicke auf die
Sorgen hinwegzutäuschen. Allerorten ringen wir mit der
ganze Bandbreite unserer Arbeit zu richten. Corona spielt
Tücke des Virus und erleben, wie anstrengend es ist, die
eine große Rolle dabei. Aber unsere Partnerschaft mit
uns anvertrauten Menschen und auch uns selbst vor der
den Freundinnen und Freunden in Brasilien eben auch!
Ansteckung zu schützen. Als wären im „normalen“ Alltag
Und unser Aktionsplan in Hesterberg & Stadtfeld oder der
nicht schon genügend Fragen zu klären. Also ja, unsere
Schnupperkurs im Stand-up-Paddling. Vielleicht interes-
Klage ist berechtigt.
siert Sie auch die Möglichkeit, sich günstig ein E-Bike zu
Und dann wird getanzt! Es geht doch was! Vielleicht mit
leasen? Und freuen Sie sich auf die Hymne auf die Tages-
Tränen in den Augen und mit dem Schweiß auf der Stirn
pflege!
sich lösen aus der Angst und in Bewegung kommen.
Klagen dürfen wir, wo es angebracht ist. Aber Tanzen
Musik spielt, Töne erreichen uns, Harmonien nehmen mich
auch!
mit – das ist nicht nur ein biblischer Satz! Im Garten des
Sehr herzlich grüßt im Namen des
Schleswiger Feierabendhauses haben die Kolleginnen
„unter uns gesagt...“-Teams
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getanzt – „Danke!“ steht auf dem Schild im Fenster. Die Klage verwandelt sich in Reigen, in Tanz. Die Andacht im Garten im Martje-Flohrs-Haus in Garding, die Jahrmarktsorgel im Hof des Anna-Prall-Hauses in Heide, die Musiker des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals auf Station im Evangelischen Altenhilfezentrum in Meldorf, das Marine Musikcorps in Kropp – liebe Leute, an allen Standorten unseres Unternehmensverbundes ist in den
Jörn Engler Theologischer Vorstand
letzten Wochen und Monaten Musik erklungen. Und es geht auch so weiter. Wir werden nicht verstummen. Nicht in der Klage stecken bleiben, sondern im gemeinsamen
P.S. Gehören Sie zu denen, die unser Unternehmens-
Arbeiten, im gegenseitigen Vertrauen, in der Verlässlich-
magazin erstmals in der Hand halten, weil wir es per Post
keit und der gelebten Unterstützung leuchtet die Kraft, die
an einen großen Verteiler schicken? Sollten Sie kein Interesse
wir in diesen Monaten brauchen. Damit wird nicht alles
daran haben, die „unter uns gesagt...“ zukünftig zu erhalten,
gut. Aber damit wird es möglich, auch notvolle Tage zu
freuen wir uns über Ihren entsprechenden Hinweis.
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Die Bibel, Psalm 30, Vers 12
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Inhalt unter uns gesagt... Titelbildgeschichte Musik und Tanz während der Corona-Quarantäne im Garten des Schleswiger Feierabendhauses
Diakonische Gemeinschaft 6 Diakonische Gemeinschaft – immer noch anders, aber weiterhin da!
Unternehmensverbund 8 Ein neues Angebot im Unternehmensverbund – E-Bike-Leasing
unter
16 REST-CENT-AKTION · Mensch für Menschen sein – Diakonie ist das normale Christsein 19 Rest-Cent-Aktion – Bitte machen Sie mit!
Stiftung Diakoniewerk Kropp 20 Ein besonderes Konzert in besonderer Zeit 21 Corona-Zeit-Erlebnisse
8 Die Pandemie hält uns weiter in Atem
25 Blumenwiese
9 Prämie für alle!
26 Johannes Paulsen – Erinnerung an den Gründer der
9 Schreib mal wieder 10 Unsere neue Recruiterin für den Unternehmens-
Kropper Diakonie Teil 8 28 Ehrenamt! Wie kommt man denn dazu?
verbund 10 Der Unternehmensverbund lud ein: Schnupperkurs im Stand up Paddling 12 Ganz persönlich… 13 Mit Musik geht alles leichter – Gartenkonzerte
St. Elisabeth 31 Gartenkonzerte am Feierabendhaus in Schleswig 32 Vier Wochen Ausnahmezustand im Feierabendhaus in Schleswig
14 #WIRKLICH MACHEN – Diakonie Schleswig-Holstein und Träger starten Imagekampagne 15 Vorstellung Kerstin und Martin Höpfner
St. Martin 34 Vorstellung Roger Carmincke
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uns gesagt... Hesterberg & Stadtfeld
43 Tierischer Besuch im Altenhilfezentrum Meldorf
36 „So will ich leben!” Der Aktionsplan der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH geht in die 2. Auflage 37 Was ist Corona? Wo kommt das her? Wie lange
DSK Diakonie-Service-Kropp 44 Aus dem Corona-Tagebuch der DSK
dauert das? Corona versus Wünscheleine
„Wir leben hier!“ St. Christian
46 Hymne über die Tagespflege
38 Fenster zur Familie 39 Nachbarschaftshilfe ganz praktisch
St. Georg 40 Ein „heißes” Sommerfest im Wibe-Junge-Haus
3 Editorial
41 Ein großer Dank an alle Unterstützer
18 Verabschiedung in den Ruhestand
41 Rosen am Tag der Pflege
48 Dienstjubiläen 49 Kreuzworträtsel
St. Johannis
50 Küchentipp
42 Mit dem Musikfest-Trecker auf Tour durch
51 Buchtipp
Schleswig-Holstein 43 Das Altenhilfezentrum Meldorf sagt Danke!
51 Vorschau 2 Impressum
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns im Magazin überwiegend auf eingeschlechtliche Formulierungen beschränkt. Diese sind selbstverständlich stets geschlechtsneutral zu verstehen.
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Diakonische Gemeinschaft
Diakonische Gemeinschaft Stiftung Diakoniewerk Kropp
Gemütlich trotz Abstand
Diakonische Gemeinschaft – immer noch anders, aber weiterhin da! Hurra! Im Juli haben wir uns nach gut drei Monaten Abstinenz mal wieder getroffen – ganz real und nicht im virtuellen Raum. Vor Kana waren Bierzeltgarnituren aufgestellt und ein Grill. Es gab ausreichend Platz, um alle Regeln einhalten zu können, die immer noch gelten. Übrigens – die kleine Zwischenbemerkung sei gestattet: Gerade jetzt kann man ganz wunderbar sehen, dass Regeln und ihre Befolgung uns nicht in erster Linie beschränken, sondern in der momentanen Situation gerade im Gegenteil die Freiheit und Möglichkeit geben, uns überhaupt wieder relativ gefahrlos bewegen und treffen zu können. Wie gut also, dass
es Regeln gibt, an die wir uns halten können. Also lasst uns das bitte auch weiterhin tun und darin nicht müde werden – zu unser aller Wohl. Aber zurück zu unserem Diakonischen Abend: Frische Luft gab es reichlich und auch ein bisschen kühl für die Jahreszeit und unser Vorhaben, aber mit ein paar Sitzkissen und Decken konnte man sich gut helfen. Ein gemütlicher Abend war es; viel Freude, einander wiederzusehen lag in der Luft und dazu der Duft von Würstchen und Grillfleisch oder -käse. Andacht – dank Lautsprecher und Mikrophon konnten alle gut verstehen. Singen – draußen und mit eigenem Liedblatt – kein Problem!
Tischsets machen deutlich: Hier darfst Du sitzen
Gemütlich zusammensitzen – mit Abstand – und klönen – dank der guten Ausstattung, die uns die Handwerker für den Abend bereitgestellt hatten, wunderbar möglich! Nahrhaftes und Leckeres für den Magen – dank unserem Grillmeister
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Diakonische Gemeinschaft
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Über Lautsprecher ist an jedem Platz die Andacht gut zu verstehen
Michael Hübner von der DSK reichlich vorhanden! Immer wieder kann ich nur sagen: Was haben wir es gut hier im Diakoniewerk und miteinander! Wie wird es weitergehen bis zum Jahresende? Genau kann das niemand sagen, und alle Pläne machen wir derzeit unter Vorbehalt. Trotzdem ein kleiner Ausblick auf das, was (wahrscheinlich) kommt: Im August wird es einen Sinnes-Wandel über das Gelände des Diakoniewerks geben – mit denen, die draußen gehen und stehen können und Lust haben, ihre verschiedenen Sinne auszuprobieren. Am Donnerstag, dem 03. September 2020, treffen wir uns im Haus Kana mit Pastor Kai Hasen aus Busdorf zu einem Abend, an dem unsere Bibel eine Rolle spielen wird. Am Sonnabend, dem 12. September
2020, gibt es einen Ankertag für Mitglieder Diakonischer Gemeinschaften. Der wird anders sein als sonst. Leider können wir uns nicht mit den Geschwistern aus allen anderen Gemeinschaften im Norden in Hamburg treffen. Stattdessen werden sich an den verschiedenen Orten jeweils Geschwister aus zwei Gemeinschaften in kleiner Runde treffen – am selben Tag, zum selben Thema und zur selben Zeit. So sind wir zwar räumlich getrennt, aber geistlich und gedanklich verbunden. Und vielleicht sehen und hören wir uns ja doch alle an diesem Tag?! Man darf gespannt sein! Der nächste Termin ist dann am Montag, dem 28. September 2020, ein Geburtstagsfrühstück für all diejenigen, die in der Zeit vom 29. Juni bis 27. September 2020 Geburtstag feiern konnten. Einladungen zu allen Terminen kommen wie immer per Post
Essen und Trinken, Plaudern und einander wiedersehen
zu den Mitgliedern. Interessierte und Gäste sind herzlich willkommen. Weil wir gemeinsam zu Abend essen und wir derzeit noch nicht unbegrenzt viele Menschen im Haus Kana sein dürfen, bitten wir um Anmeldung unter der Telefonnummer 04624 – 801 824. Claudia Zabel
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Unternehmensverbund
Unternehmensverbund
Ein neues Angebot im Unternehmensverbund – E-Bike-Leasing Seit Juli dieses Jahres gibt es für die Mitarbeitenden im Unternehmensverbund ein neues Mitarbeiterangebot. In Kooperation mit dem Anbieter „Lease a Bike“ besteht nun die Möglichkeit, kostengünstig ein Dienstfahrrad zu leasen, das auch zur privaten Nutzung verwendet werden kann. Ökologisch und gesundheitsfördernd kann individuelle Mobilität jetzt selbst gestaltet werden. Das Dienstfahrradleasing ist herstellerunabhängig und wird in Zusammenarbeit mit den örtlichen Fahrradanbietern organisiert.
Über die für den Unternehmensverbund eigens angelegte Homepage findet die Abwicklung des E-Bike-Leasings statt. Und so geht’s: Nach der Registrierung prüft die Personalabteilung die Anfrage, und es wird ein persönlicher Bestellcode per E-Mail zur Verfügung gestellt. Mit diesem Code kann man bei seinem Händler des Vertrauens ein Wunschrad wählen, und der Leasingantrag wird direkt an die Personalabteilung geschickt. Mit Unterzeichnung des Vertrags wird der Leasingantrag freigegeben. Ein per E-Mail übermittelter Pin legitimiert beim
Händler die Übergabe des neuen EBikes. Der Vertrag läuft leasing-klassisch drei Jahre. Das Fahrrad kann danach übernommen werden oder man entscheidet sich für ein neues Fahrrad. Für die Koordination und als Ansprechpartner steht Michael Thomsen hilfsbereit zur Verfügung. Telefon 04621- 5300 160 / E-Mail: m.thomsen@diakonie-kropp.de Christian Nickelsen
Die Pandemie hält uns weiter in Atem Nachdem wir in der letzten Ausgabe der „unter uns gesagt…“ unser Krisenmanagement im Unternehmensverbund vorgestellt haben, wussten wir alle nicht, wie lange uns der Virus noch beschäftigen wird. Mittlerweile haben wir Sommer, und seit über fünf Monaten beschäftigen wir uns nach wie vor fast rund um die Uhr mit dem Coronavirus. Die Task Force tagt auch weiterhin regelmäßig, um die aktuellen Entwicklungen zu beobachten und die notwendigen Ableitungen und Verfahren für den Unternehmensverbund festzulegen. Immer wieder müssen wir uns mit neuen Allgemeinverfügungen und Erlassen von der Landesregierung und/oder den Heimaufsichten der Kreise befassen. Diese müssen
dann in für unsere Einrichtungen angepasste Verfahrensanweisungen und Konzepte umgesetzt werden. Und das in so verständlicher Sprache, dass alle Mitarbeitenden sie verstehen und vor Ort umsetzen können. Das ist nicht immer eine leichte Aufgabe. Etwas beruhigt hat sich die Ausstattungssituation der persönlichen Schutzausrüstung für unsere Mitarbeitenden. Mund-Nasen-Schutz ist wieder ausreichend vorhanden und am Markt auch gut zu bekommen. Gleiches gilt für Desinfektionsmittel. Gleichwohl beobachten wir täglich die Infektionszahlen in Schleswig-Holstein, aber auch in Deutschland und der Welt. Denn aktuell ist Urlaubszeit, und durch vermehrte Reisetätigkeiten er-
höht sich auch das Infektionsrisiko. Aus diesem Grunde bleiben wir weiterhin wachsam und aufmerksam und bitten alle, sich an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten. Nur gemeinsam können wir das Verbreitungsrisiko minimieren. Sven Roßmann Personalvorstand
Unternehmensverbund
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Prämie für alle! Die Bundesregierung hat entschieden, den Mitarbeitenden in der Altenpflege eine „Corona-Prämie“ zu zahlen. Das ist ein erkennbares Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung der Mitarbeitenden, die sich unter den herausfordernden Bedingungen der zurückliegenden Wochen intensiv für unsere Seniorinnen und Senioren eingesetzt haben. Wir schließen uns dem Dank der Bundes- und auch unserer Landesregierung sehr gern an. Zugleich beziehen wir in unseren Dank auch alle Kolleginnen und Kollegen ein, die in den Bereichen der Klinik und der Behindertenhilfe arbeiten, die sich in Technik und Service, in Küche und Hauswirtschaft engagieren, die sich als Seelsorgerinnen und in der Verwaltung einsetzen. Es war nur gemeinsam zu schaffen, den Herausforderungen der Corona-Zeit zu begegnen – und das Ende ist ja noch gar nicht wirklich in Sicht! Wir werden miteinander weiterhin aufmerksam und vorsichtig sein müssen. Wir halten es für richtig und angemessen, so wie den Kolleginnen und Kollegen in der Altenpflege auch allen anderen Mit-
arbeitenden in unserem Unternehmensverbund eine materielle Würdigung zukommen zu lassen. Darum haben wir entschieden, diesen Kolleginnen und Kollegen ebenfalls eine Prämie von 500 m (bezogen auf eine Vollzeitstelle) auszuzahlen. Weil auf die Prämie keine Steuern oder andere Abgaben zu zahlen sind, kommt der Betrag in voller Höhe auf den Konten an! Sehr freundlich grüßen Geschäftsführung und Vorstand
Schreib mal wieder Was tut die Seelsorge, wenn vieles in den Häusern nicht mehr möglich ist? Keine persönlichen Besuche, keine Andachten, kein gemeinsames Singen und Erzählen, keine Spaziergänge. Wie halten wir trotzdem Kontakt miteinander? „Schreib‘ mal wieder!“ Das war vor vielen Jahren und ist ein Werbeslogan der Post und jetzt in Zeiten von Corona eine wunderbare Möglichkeit, zu zeigen: „Ich denke an dich.“ Die Fotografin Valeska Achenbach aus Hamburg hat kostenlos Fotografien zur Verfügung gestellt. So entstanden Postkarten mit wunderschönen Motiven und auf der Rückseite genug Platz für aufmunternde Worte. Viele dieser Karten haben meine Kollegin Susanne Klöpper und ich in den letzten Monaten ge-
(v.l.) Pastorinnen Susanne Klöpper und Barbara Landa schreiben Postkarten an Bewohner und Bewohnerinnen
schrieben: Als eine Möglichkeit, zu zeigen: „Wir sind für dich da, auch wenn wir uns jetzt nicht treffen können. Wir vergessen dich nicht!“ Seit einiger Zeit können wir auch wieder zu Besuchen in die Häuser kommen. Es ist schön, sich jetzt wieder persönlich zu begegnen. Aber wie gut, dass
es die Postkarten gab und gibt. Sie sind wie eine Wärmflasche für die Seele, sind ein Zeichen der Hoffnung in schwierigen Zeiten. Barbara Landa
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Unternehmensverbund
Unsere neue Recruiterin für den Unternehmensverbund Ich bin Sina Schade und seit Ende April unter anderem für den Bereich Recruiting im Unternehmensverbund tätig. Vor ziemlich genau sieben Jahren hat meine Tätigkeit für den Unternehmensverbund bei der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH begonnen. Als Diplom Pädagogin mit den Schwerpunkten Beratungspsychologie sowie Fort- und Weiterbildung war ich für das Kundenmanagement und die Organisationsentwicklung tätig. Der Schwerpunkt meiner neuen Aufgabe im Recruiting liegt in der Personalakquise. Gemeinsam mit Kathrin Podgorski und Christian Nickelsen
wollen wir neue Wege der Personalgewinnung und -bindung entdecken und entwickeln. Ein erster Schwerpunkt der Tätigkeiten wird sicherlich das Gewinnen von Nachwuchskräften sein. Hier wollen wir die Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen und Jugendzentren weiter ausbauen und, sobald es wieder möglich ist, den Unternehmensverbund unter anderem auch verstärkt auf Messen präsentieren. Auch der Bereich Social Media wird in Zukunft sicher eine noch größere Rolle spielen. Gerade starte ich meine Kennenlerntour durch die Einrichtungen, um ein Gespür für die einzelnen Gesellschaf-
Sina Schade
ten, Häuser und Dienste zu bekommen und freue mich auf viele interessante Gespräche und Begegnungen. Sina Schade
Der Unternehmensverbund lud ein: Schnupperkurs im Stand up Paddling Ein großes Dankeschön für die Einladung und die Möglichkeit, das Stand Up Paddling mal auszuprobieren! Wir waren eine nette Gruppe und hatten alle viel Spaß – miteinander sowie auch auf dem und im Wasser! Strahlender Sonnenschein und Windstille – es war das optimale Wetter für uns Anfänger. Das Wasser war erfrischend, die Ausrüstung und Kursleitung von Paddles & Fins prima und das Haddebyer Noor ein schönes Revier. Das macht Lust auf mehr! Ein tolles Angebot, das wir sehr genossen haben. Die Teilnehmenden sagen vielen Dank! Claudia Zabel Los geht‘s!
Das hat Spaß gemacht
Nettes Miteinander unter Kollegen und Kolleginnen
Unternehmensverbund
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Spenden Es gibt viele Möglichkeiten, Gutes zu tun! Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die Menschen, für die wir in der Kropper Diakonie und unserem Unternehmensverbund da sind, durch eine Spende unterstützen wollen, freuen wir uns sehr. Dazu gehört unsere Zusicherung, dass jeder Betrag, den Sie zur Verfügung stellen, in voller Höhe für Projekte eingesetzt wird, für die wir aus den öffentlichen Kassen keine Finanzierung erhalten! In den vergangenen Monaten hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass das Freizeit-Angebot für die Bewohner und Bewohnerinnen in unseren Häusern weitestgehend ausgesetzt werden musste. Mit Garten- und Hofkonzerten haben wir vergnügliche Abwechslung in die so eingeschränkten Möglichkeiten des Alltags gebracht. Diese Angebote sowie unsere Musikveranstaltungen, die unter dem Titel „Kropp in Concert“ Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenbringen, werden ausschließlich aus Spenden und ergänzenden Mitteln der Stiftung bezahlt. Gleiches gilt für die Urlaubs-
Unser Spendenkonto
und Ausflugsfahrten unserer Bewohner und Bewohnerinnen, die wir sobald möglich wieder organisieren wollen. Zudem bilden wir in regelmäßigen Schulungen Mitarbeitende in geistlichen Themen aus, z. B. bei der Sterbebegleitung und Aussegnung, die in keiner Regelfinanzierung abgerechnet werden können. Für unser Selbstverständnis ist dies aber wichtig! Sie haben die Möglichkeit, Ihre Spende entweder mit einer Zweckbindung zu versehen oder aber uns freizustellen, in welchem Bereich wir das Geld einsetzen. In jedem Fall kommt Ihre Gabe in voller Höhe einem sonst nicht finanzierten Zweck zugute. Herzlichen Dank!
Evangelische Bank eG Kiel IBAN DE84 5206 0410 0006 4005 90 BIC GENODEF1EK1
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Unternehmensverbund
Ganz persönlich… In dieser unter uns gesagt... Rubrik stellt Ines Kaden-Kosak 10 ausgewählte Fragen an Mitarbeitende im Unternehmensverbund. In dieser Ausgabe an Heike Schaber - Pflegefachkraft im Anna-Prall-Haus in Heide. Heike Schaber hat in diesem Jahr ihr 45-jähriges Dienstjubiläum gefeiert – Herzlichen Glückwunsch! 1. Frage: Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit – egal ob lebendig oder tot – treffen dürften: Wer wäre es und warum? Heike Schaber: Florence Nightingale. Ich würde ihr zeigen, was sich in den letzten zweihundert Jahren, seit sie das moderne Sanitätswesen schuf, alles getan hat. 2. Frage: Für welche drei Dinge in Ihrem Leben sind Sie am dankbarsten? Heike Schaber: Wichtig sind mir Bilder meiner Kinder und Enkelkinder und eine Möglichkeit, mit ihnen in Verbindung zu bleiben. 3. Frage: Welchen Beruf haben sich Ihre Eltern für Sie vorgestellt? Heike Schaber: Büro sollte es doch gerne sein, aber das war nicht meine Vorstellung. Als ich keine Lehrstelle fand und durch einen Zufall im Alten- und Pflegeheim mein Diakonisches Jahr abgeleistet habe, wusste ich, was ich wollte. 4. Frage: Was wird Ihr nächstes Projekt? Heike Schaber: Viel Zeit mit meinen drei Enkelkindern verbringen und ihnen Dithmarschen zeigen. 5. Frage: Auf was könnten Sie im Leben nicht verzichten? Heike Schaber: Auf meine Familie und auf Freundschaften mit den regelmäßigen Treffen und gemeinsamen Ausflügen. 6. Frage: Was war früher Ihr liebstes Schulfach? Heike Schaber: In der Schule war Erdkunde mein Lieblingsfach.
Ines Kaden-Kosak
Heike Schaber
7. Frage: Wenn Ihr Leben verfilmt würde, welcher Schauspieler würde Sie spielen und um welches Genre würde es sich handeln? Heike Schaber: Christine Neubauer als Schauspielerin, mein Leben als Filmkomödie mit ernsten Abschnitten. So wie das Leben ist – auf und ab. 8. Frage: Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß? Heike Schaber: Der Umgang mit den Bewohnern und den Kollegen. 9. Frage: Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären es? Heike Schaber: 1. Gesundheit, 2. Frieden auf der Welt und 3. gute Kontakte. 10. Frage: Was bedeutet für Sie Glück? Heike Schaber: Gesund bleiben, geistig fit und fit für die Enkelkinder. Ines Kaden-Kosak
Unternehmensverbund
Im Haus Nain
Im Haus Elim
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Begeisterung im Haus Nain
Mit Musik geht alles leichter – Gartenkonzerte
Im Anna-Prall-Haus
Es war wirklich eine schwierige Zeit in den letzten Monaten: So vieles, auf das Menschen verzichten mussten, so vieles, was nicht stattfinden konnte. Aber nicht alles ist ausgefallen. Corona hat auch dafür gesorgt, erfinderisch zu werden und neue Wege zu gehen. Und so hat die Seelsorge Hauskonzerte auf die Beine gestellt. Von nordischer Folklore über südamerikanische Klänge bis hin zu Musik aus den Charts war alles dabei. Die Handwerker des Diakoniewerks haben die Auftritte wunderbar vorbereitet. Betreuungskräfte und Pflegepersonal sorgten für eine gute Atmosphäre. Die Musiker ließen alle den Alltag vergessen und luden mit ihren flotten Stücken zum Schunkeln oder auch zum Tanzen ein. Wie schön, dass das Wetter meist mitspielte. So waren und sind die Gartenkonzerte eine willkommene Abwechslung und muntern auf, denn: Mit Musik geht alles leichter!
Im Sozialzentrum Marne
Im Fachkrankenhaus Kropp
Barbara Landa Im Haus Nazareth
Im Innenhof der Hausgemeinschaften
Das Marinemusikkorps Kiel zu Gast im Diakoniewerk Kropp
Orgel-Konzert im Anna-Prall-Haus
Das Duo ToJo beim Gartenkonzert Haus Salem
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Unternehmensverbund
Sommertour 2019: StoffART und LichtART in Schleswig
#WIRKLICH MACHEN – Diakonie Schleswig-Holstein und Träger starten Imagekampagne Vom Fachkräftemangel sind mittlerweile alle Berufsfelder der Diakonie in Schleswig-Holstein betroffen. Das Diakonische Werk SchleswigHolstein hat deshalb gemeinsam mit verschiedenen Trägern eine Imagekampagne für die Diakonie als Arbeitgeberin ins Leben gerufen. Diese soll bereits bestehende diakonische Recruiting-Kampagnen unterstützen und flankieren. Dafür wurde sich Folgendes überlegt: Was wollen wir erreichen? Die Kampagne hat zum Ziel, das Image der Diakonie als attraktive und wert-
gebundene Arbeitgeberin zu stärken. Träger und Einrichtungen werden dabei unterstützt, neue Fachkräfte zu gewinnen. Gleichzeitig kann die Kampagne die Bindung der bestehenden Mitarbeitenden und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Wen wollen wir erreichen? Mit unserer Imagekampagne richten wir uns vor allem an zwei Zielgruppen: Potentielle Mitarbeitende und diejenigen, die bereits bei der Diakonie arbeiten. Es sollen Menschen angesprochen werden, die sich in einem sozialen Beruf engagieren und eigene Werte leben wollen. Wie wollen wir unser Ziel erreichen?
Im Mittelpunkt der Kampagne steht der Claim #WIRKLICHMACHEN. Die Diakonie wird als Arbeitgeberin beworben, bei dem Mitarbeitende Werte wie Zuhören, Freude, Teilhabe, Unterstützung und Mut verwirklichen können. Gleichzeitig soll in Einrichtungen und der Öffentlichkeit ein Dialog in Gang gesetzt werden zu der Frage: „Was ist es wert, getan zu werden?“ Auf der zentralen Kampagnen-Website www.JobsMitWert.de finden Besucher ab März 2020 alle relevanten Inhalte der Kampagne. Im Zentrum steht die Jobbörse mit den offenen Stellen der Einrichtungen. Diese ist bereits unter www.diakonie-sh.de/jobs und bei der Diakonie Deutschland unter karriere. diakonie.de eingebunden. Außerdem landen alle Jobs bei Google4Jobs. Wir möchten Sie ermutigen, möglichst alle freien Stellen über die Jobbörse zu ver-
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Unternehmensverbund
öffentlichen. Das ist nach einmaliger Anmeldung auf folgender Website möglich: www.kirchen-diakonie-jobs. de. Zwischenstand zur Kampagne: Unsere Videoproduktion „Sommertour“ ist in der zweiten Runde. Dieses Jahr ist sie der Startschuss unserer träger-
übergreifenden Kampagne #WIRKLICHMACHEN mit der dazugehörigen Landingpage www.JobsMitWert.de In den kommenden Wochen werden Clips aus diversen Bereichen der Diakonie in Schleswig-Holstein auf Youtube, Instagram und Facebook ver-öffentlicht.
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Darauf aufbauend soll zu einem späteren Zeitpunkt die eigentliche Imagekampagne entfaltet werden. Von August an wollen wir die Debatte über den Wert sozialer Arbeit anstoßen. Jonas Czok Diakonisches Werk Schleswig-Holstein
Vorstellung Wir stellen vor
Kerstin und Martin Höpfner Kerstin Höpfner, Beauftragte für Qualitätsmanagement im Unternehmensverbund, hat diese neu geschaffene Stabsstelle zum 1. Januar 2020 übernommen. Ihre berufliche Laufbahn in der Gesundheitsbranche begann direkt nach ihrem Realschulabschluss mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Sie blieb dem UKSH treu (eine gute Entscheidung auch mit Blick auf ihr Privatleben). Es begann mit der Ausbildung zur Krankenschwester. Danach war sie achtzehn Jahre auf verschiedenen Intensivstationen und machte die Fachweiterbildung zur Anästhesie/Intensiv-Fachkrankenschwester. Mit einem Pflegemanagement-Studium an der Fernhochschule in Hamburg machte sie ihren nächsten Karriereschritt und wirkte unter anderem in Leitungsfunktion beim Strukturaufbau im Krankenhaus mit. Nach fünfundzwanzig Jahren wechselte sie ins Städtische Krankenhaus Kiel in die Geriatrie als Führungskraft und machte da die große Fachweiterbildung Zercur Geriatrie®. Momentan befindet sie sich in der Weiterbildung zur Konfliktberaterin und Mediatorin. Die gebürtige Kielerin bezeichnet sich selbst als „Kieler Sprotte“. Mit ihren beiden Hunden findet sie ihren Ausgleich bei der Jagd und auf dem Campingplatz mit dem Wohnmobil. Letzteres Hobby teilt sie sich natürlich mit ihrem Ehemann Martin Höpfner, der seit April die Pflegedienstleitung in den St. Martin Hausgemeinschaften in Eckernförde übernommen hat. Auch Martin Höpfner ist gebürtiger Kieler. Insgesamt war er siebenundzwanzig Jahre am UKSH tätig, davon achtzehn Jahre in Führungstätigkeiten, die letzten acht Jahre als Pflegedienstleitung, wo sich beide kennenlernten. Die letzten fünf Jahre war Martin Höpfner für das Städtische Krankenhaus Kiel als Pflegedienstleitung in der Klinik für Onkologie tätig. Für die neue Aufgabe in den Hausgemeinschaften hat er sich klare Ziele gesetzt: einen Personalstamm aufbauen, neue Strukturen und Konzepte implementieren und natürlich eine optimale Versorgung der Bewohner gewährleisten. Dabei unterstützt ihn aktuell auch seine Frau sehr. Wir sind sehr dankbar, dass wir sie beide tatkräftig im Unternehmensverbund haben und freuen uns auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit. Christian Nickelsen
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Unternehmensverbund
REST-CENT-AKTION Mensch für Menschen sein – Diakonie ist das normale Christsein Überall auf der Welt wütete Corona, schlimme Nachrichten kamen bei uns an aus allen Teilen der Erde. Aus Brasilien war hier in Deutschland lange nichts zu hören... Seit einigen Wochen nun wissen wir: Dort herrscht der Ausnahmezustand. Die Menschen in dem ohnehin schon gebeutelten Land leiden unter den Fehleinschätzungen und -entscheidungen der Regierung. Viele bezahlen nicht zuletzt für die lange andauernde Verleugnung der Gefahr durch das Corona-Virus mit ihrer Gesundheit, viel zu oft auch mit ihrem Leben. Wie erlebt Ihr diese Krisenzeit? Die politische Situation ist chaotisch, auch gerade was die Orientierung in der Pandemie angeht. Inzwischen 2 Millionen Infizierte und 75.000 Tote Es wird immer viel gestorben in Brasilien. Jetzt hat man die Toten in Massengräbern verscharrt, mit Baggern Erde drauf und fertig! Es erzeugt eine Lethargie und den Verzicht auf Zukunft für viele Menschen. 40 Millionen Erwachsene hatten schon vorher keine geregelte Arbeit, sagen, wir waren „Tagelöhner“, jetzt sind noch etliche Millionen dazugekommen. Darum war und ist die Angst vor der absoluten Armut grösser als vor dem Virus! Was uns am meisten beunruhigt hat, war die Ernährung der Kinder, weil alle Schulen zu waren. Wir haben
Familien warten auf die Lebensmittelausgabe
Aus dem Unternehmensverbund heraus haben wir zum Teil persönlich und auch durch unsere RestCent-Aktion Verbindung und freundschaftliche Beziehungen zu den Mitgliedern der Irmandade Betânia, der Diakoniegemeinschaft in Curitiba im Süden Brasiliens. Schwester Gabriele und Schwester Margot, die uns beide hier schon in Deutschland besucht haben, beantworten unsere Fragen und geben so einen Einblick in die Situation der Diakonissen und ihrer Arbeit.
die Familien im Auge behalten und mit Lebensmitteln versorgt, oft mit Spenden von anderen. Unsere Schule hier auf dem Gelände hat eine große Zahl an Schülern, die Schulgeld zahlen. Damit wird vieles finanziert. Mitte März mussten die Gästezimmer im Mutterhaus und das Hotel aufgrund der Corona-Ausbreitung schließen, und auf der Stelle gab es keine Einnahmen mehr vom Gästebetrieb. Dort haben wir Mitarbeitende entlassen müssen. In den Schulen nicht, aber die Eltern haben immer weniger bezahlt, und die Einnahmen gingen auf die Hälfte runter. Sie haben ihre Verträge vergessen und handeln nach dem Motto: kein Unterricht – kein Geld. Seitdem hangeln wir uns von Monat zu Monat. Bisher gab es Wunder, und auf die hoffen wir weiter.
Lebensmittelspenden für Familien
So haben wir z.B. eine Erbschaft aus Deutschland bekommen und eine Steuerrückzahlung hier in Brasilien. Wie geht es Euch, den Schwestern im Mutterhaus, persönlich? Wir Schwestern, die hier auf dem Gelände vom Mutterhaus leben, haben es ganz besonders gut. Wir haben viel freien Platz mit viel Grün rundherum. So können wir immer wieder mal raus an die frische Luft gehen. Anders als die Familien von unseren Mitgliedern der Diakoniegemeinschaft, von den Kindern aus unseren Schulen, unseren Mitarbeitenden: Sie müssen meistens in engen Wohnungen jetzt zusammen ihre Zeit verbringen. Niemand dachte am Anfang, dass es so lange dauern würde! Da große Teile unserer Arbeit ruhen müssen, habe ich selbst (Schwes-
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(v.l.) Margot Wehr, Marly Gruhn, Gabriele Kumm, Hulda Scholl, Ester Persike, Anne Steininger, Hanni Schein, Catarina Cordeiro, Terezinha des Jesus
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Spiel- und Bastelmaterial für Zuhause – hygienisch verpackt für die Kinder
ter Margot) gerade mehr Zeit, um mit Mitarbeitenden, die wenig oder kaum Kenntnis von der Bibel haben, darüber im Austausch zu sein. Mehrere haben sich dafür interessiert, und nun „treffen“ wir uns am Ende des Tages in kleinen Gruppen online per Videoübertragung. Es ist nur traurig, alle unsere Einrichtungen leer zu sehen. Die Kinder haben sehr Sehnsucht! Wie kann Eure Arbeit weitergehen? Es ruht nur, was aufgrund von Corona nicht sein darf. Das Hotel ist wieder geöffnet mit 50 % der Kapazität und geht gut für die Verhältnisse. Im Mutterhaus haben wir auch Gäste, aber wegen Corona ist es schwieriger. Gäste, die aus dem Norden kommen, z.B. aus São Paulo, nehmen wir nicht gern, da dort die Pandemie erschre-
Ein Raum in der neuen Kita
ckend hoch ist. Noch sind wir hier alle gesund. Wenn wir die Mittel bekommen – auf welchem Weg auch immer – gehen wir auf volle Touren. Am liebsten möchten wir noch die Zahl der Plätze für die Kinder in Kitas und Schulen erweitern, denn der Bedarf ist grösser denn je!
Was bereitet Euch Sorgen? Als gemeinnützige Einrichtung sind wir der Willkür der Behörden ausgesetzt, die ihre eigene Verfassung nicht ernst nehmen. Die Regierung Bolsonaro ist eine „Wundertüte“ – das ist allerdings nicht positiv gemeint! Damit unsere Arbeit weitergehen oder sogar noch ausgeweitet werden kann, brauchen wir höhere Einnahmen und müssen sehen, wie wir die Fixkosten reduzieren können. Was ist Eure größte Hoffnung? Freunde wie Ihr in Deutschland, in Eurem Unternehmen, wachsende Zahlen der Freunde hier und richtig gute Leute als Mitglieder für die Irmandade Betânia, denn es sind die Menschen, auf die es ankommt! Ich wünsche mir, dass wir Diakonie vermitteln können als das normale Christsein, als gelungenes Menschsein
Eine Mitarbeiterin (li.) übergibt die Materialien an Eltern
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auch und gerade in unserer Zeit. Ich bringe es auf die Formel „Mensch für Menschen sein“ – dazu muss man auch nicht zu fromm sein. Es gibt ja den 1. Glaubensartikel. (Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen.) Die Treue Gottes ist unsere Zuversicht. Welche Erwartungen habt Ihr für die Zeit nach Corona? Vielleicht wissen Eltern nach Monaten mit den Kindern zuhause die Arbeit der Schulen mehr zu schätzen. Wir leben mit der Ungewissheit, ob wir im Schuldorf wieder eine Schülerzahl von 600 erreichen. Seit 2018 bemühen wir uns um die Baugenehmigung für eine
Halle, die dringend nötig ist im Schuldorf. Die Behörden halten uns hin, und wir riskieren dadurch, den Zuschuss von „Ein Herz für Kinder“ zu verlieren, weil wir die Termine nicht einhalten können. In der neuen Schule fehlt das Geld für den Bau der Grundschule, obwohl wir ja zuerst noch die Mittel für mehr Kinder einwerben müssen. Wir sind verrückt, oder? Aber die Menschen in ihrer Not hier liegen uns am Herzen, und wir werden uns hier weiter mit ganzer Kraft einsetzen. Danke für Eure Unterstützung!
sere Rest-Cent-Aktion oder darüber, wie es den einzelnen Diakonissen persönlich geht, findet jeweils die neuesten Informationen im Intranet unter Unternehmensverbund/Rest-CentSpende. Claudia Zabel
Wer mehr erfahren möchte über die Arbeit der Diakoniegemeinschaft, un-
„Gott segne Dich und behüte Dich!“ 4. Buch Mose, 6, 24
Verabschiedung in den Ruhestand Gemeinsame Zeit im Team ist zu Ende gegangen. Der nächste Lebensabschnitt beginnt. Wir haben mit herzlichen Segenswünschen für die bevorstehende Zeit und mit Dank für ihre Mitarbeit in der Pflege, Betreuung und Versorgung der uns in unseren diakonischen Einrichtungen anvertrauten Menschen in den Ruhestand verabschiedet: Birgit Ortmann · St. Martin · 30.04.2020 Hannelore Heer · St. Martin · 31.05.2020 Heike Petersen · St. Georg · 30.04.2020 Carla Plößer · DSK Diakonie-Service-Kropp · 30.06.2020 Ingo Fey · Hesterberg & Stadtfeld · 30.06.2020 Thomas Schwendt · Hesterberg & Stadtfeld · 30.06.2020
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Rest-Cent-Aktion – Bitte machen Sie mit! Nun gibt es in unserem Unternehmensverbund die Rest-Cent-Aktion zugunsten der Irmandade Betânia in Curitiba/Brasilien schon 1 ½ Jahre. Inzwischen ist die Schule gebaut und in Betrieb genommen. Spenden, die jetzt nach Brasilien weitergeleitet werden, nutzt die Diakoniegemeinschaft, um die Lehrerinnen zu bezahlen, Lehrmittel zu kaufen und die Mahlzeiten in der Schule zu finanzieren für Kinder aus Familien, die das Schulgeld nicht aufbringen können. Die Diakonische Gemeinschaft im Unternehmensverbund der Stiftung Diakoniewerk Kropp setzt sich für dieses Projekt ein und bittet alle Mitarbeitenden um die Cent-Beträge hinter dem Komma bei ihrer Lohn- und Gehaltszahlung. Der Mindestbetrag liegt also bei 12 Cent, der Höchstbetrag bei 11,88 w im Jahr! Zurzeit machen aus dem gesamten Unternehmen mit fast 1800 Mitarbeitenden 218 Kolleginnen und Kollegen bei der Rest-Cent-Aktion mit. Im Zeitraum vom 01. Januar 2019 bis zum 31. Juli 2020 sind auf diese Weise 1.661,94 w zusammengekommen. 150,00 w braucht es pro Kind im Monat, damit Kindergarten und Schule arbeiten können. Das heißt: Wir haben mit unseren Cent-Spenden bisher dafür gesorgt, dass 1 Kind fast 1 Jahr
Die Lehrerinnen der neuen Schule freuen sich sehr über die Spenden
die Schule besuchen kann. Dafür sagen wir ganz herzlichen Dank! Wenn Sie bisher noch nicht mitmachen, dann würden wir uns sehr freuen, wenn Sie sich entschließen könnten, auch dabei zu sein! Füllen Sie einfach gut leserlich untenstehenden Abschnitt aus und geben ihn in der Personalabteilung ab. Weitere Informationen sowie aktuelle Nachrichten aus Brasilien mit Berichten zum Stand der Arbeit finden Sie im Intranet unter dem Reiter Unternehmensverbund/Rest-Cent-Spende.
Mandant
Anzahl Summe Mitarbeiter
Stiftung St. Ansgar St. Hildegard St. Elisabeth St. Martin St. Georg St. Christian St. Johannis St. Benedikt DSK H&S
51 21 29 9 4 13 23 8 4 26 30
399,21 e 170,99 e 207,89 e 65,80 e 38,14 e 96,99 e 167,99 e 62,56 e 26,37 e 189,60 e 236,40 e
Claudia Zabel Weitere Informationen über das Projekt in Curitiba auf der Homepage www.irmandadebetania.de oder über die Rest-Cent-Spende bei Claudia Zabel, Tel. 04624/801-283 oder c.zabel@diakonie-kropp.de
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Rest-Cent-Spende für das Projekt „Schulpaten für Curitiba“ Hiermit bitte ich um Überweisung der Centbeträge meines monatlichen Netto-Gehalts (Beträge hinterm Komma) vom nächstmöglichen Termin auf das Spendenkonto für Brasilien, Verw.-Zweck: Schulpate Curitiba. Dieser Auftrag kann jederzeit bis spätestens zum 10. eines jeden Kalendermonats schriftlich widerrufen werden.
Einrichtung/Abteilung: Name: Vorname: Ort, Datum:
Unterschrift: Bitte nach dem Ausfüllen an die Personalabteilung senden. Vielen Dank!
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Friedrich Szepansky am Klavier mit einer Interpretation des „Regentropfen Prèlude“
Ein besonderes Konzert in besonderer Zeit In der Reihe der Garten- und Hofkonzerte gab es in diesem Sommer einen besonderen Auftritt des Marinemusikkorps Kiel unter der Leitung von Fregattenkapitän Friedrich Szepansky im Diakoniewerk Kropp. Unter den großen Bäumen vor unserem Haus Nazareth war ausreichend Platz für die sechs Musiker, etliche Bewohner aus den umliegenden Häusern und die Gäste. Begrüßen konnte unser Theologischer Vorstand, Jörn Engler, an diesem Nachmittag den Kreispräsidenten und zugleich stellvertretenden Kropper Bürgermeister Ulrich Brüggemeier, den Bürgervorsteher Kropps Klaus Lorenzen und Kommodore Oberst Kristof Conrath. In der bunten, etwa einstündigen Programmfolge war für jeden Geschmack etwas dabei. Es begann mit der Kla-
rinettensonate Nr. 5 von Wolfgang Amadeus Mozart, gespielt von Olaf Rothenburger (Klarinette) und Friedrich Szepansky am Klavier. Es folgten die Solisten Andreas Reimers (Saxophon) und Klaus Reinke (Trompete) mit Liedern von ABBA, Nat King Cole, Chuck Mangione und anderen. Theresa Wittenzellner spielte auf der Posaune improvisierte Variationen, Stefan Eisentraut „sang“ mit der Trompete das Gedicht „Schlafengehen“ von Hermann Hesse, und auch die Interpretation des „Regentropfen Prèlude“ von Chopin bereitete den Zuhörern viel Freude. „Das war toll“, fanden auch die Besucher, die sich rund um die „Bühne auf dem grünen Rasen“ verteilt hatten. Wir bedanken uns für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader
Theologischer Vorstand Jörn Engler begrüßt die Musiker, Bewohner und Gäste
Warten auf ihren Einsatz
Der Reisebus des Marinemusikkorps
51 „Immelmann“ in Kropp, das dieses Konzert vermittelt hat. Einmal mehr zeigt sich die wunderbare Eigenschaft der Musik – sie verbindet und bringt die Menschen zusammen! Christian Nickelsen
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Corona-Zeit-Erlebnisse Und wie ist es jetzt? Jetzt kann ich wieder raus, vormittags und nachmittags. Wenn wir wieder rein wollen, müssen wir aber klingeln. In den Strandkorb können wir immer noch nicht rein, aber wenigstens wieder draußen sitzen und Kaffee trinken.
Mitglieder des Pflegeteams in Haus Nain Wie haben Sie als Pflegekräfte die letzte Zeit hier im Haus erlebt? Hier im Haus lief es eigentlich wirklich gut. Wir haben miteinander alles immer gut besprochen, sind ruhig geblieben und haben reflektiert unsere Arbeit gemacht. Manche der Bewohnerinnen und Bewohner haben sich natürlich stark eingeschränkt gefühlt, gerade als sie nicht mehr einfach so zum Einkaufen und zu Veranstaltungen rausgehen konnten, aber insgesamt war die Stimmung ausgeglichen, ja entspannt. Gut war einfach, dass alle die Möglichkeit hatten, hinterm Haus auf die Terrasse zu gehen und draußen zu sein. Was gab es an Neuerungen, die besonders auffällig sind? Wir haben uns ja darum bemüht, dass die Bewohnerinnen und Bewohner trotz geschlossener Türen und zeitweiligem Betretungsverbot Kontakt zu ihren Angehörigen haben konnten. Da haben wir dann zum Beispiel bei Videotelefonaten bis nach Australien unterstützt. Wie läuft es für Sie jetzt, wo das Haus wieder für Besuche geöffnet ist? Das ist jetzt für uns alle deutlich arbeitsintensiver und aufwändiger. Wir haben sehr viel zu tun damit, immer wieder alles Mögliche zu desinfizieren. Und das Telefon klingelt den ganzen Tag über sehr viel, weil die Menschen ja Termine für ihre Besuche hier verein-
baren müssen. Und oft genug müssen wir auch an die Tür, wenn es klingelt und unsere Kollegin, die angekündigte Besucher und Besucherinnen empfängt, keinen Dienst hat. Das reißt uns dann nicht selten direkt aus der Pflege und vom Bewohner oder der Bewohnerin weg. Aber wir tun alle unser Bestes, dass es allen gut geht!
Elisabeth Dallmeier · Bewohnerin in Haus Nazareth Wie war die Zeit für Sie, als Sie und Ihre Mitbewohner und Mitbewohnerinnen die Häuser nicht verlassen sollten und auch kein Besuch kommen konnte? Ja, was soll man dazu sagen? Man musste das ja aushalten, aber das war gar nicht schön! Was hat Ihnen am meisten gefehlt? Die Besuche im Strandkorb, das Kaffeetrinken da und die Leute zu treffen. Und die Klamotte! Wir konnten ja nirgendwo hingehen. Nur draußen auf der Terrasse von Haus Nazareth durften wir sein.
Marlies Loges · Servicekraft im Haus Kana Was hat Sie besonders beschäftigt, als der Lockdown kam? O, Gott, was kommt auf mich zu? Auf einen Schlag keine Veranstaltungen mehr im Haus – das war ganz ungewohnt und auch langweilig. Na, und dann war da auch die Angst, wie es wohl weitergeht. Muss ich eventuell in Kurzarbeit? Zum Glück ist das nicht passiert. Wie haben Sie die Zeit erlebt? Ganz eigenartig. Die Stille im Haus Kana war nicht schön. Und einsam war‘s; keiner der Menschen, die ich sonst täglich sehe, war da. Draußen auf der Straße haben mir die Bewohner und Bewohnerinnen gefehlt; keiner war zu sehen. Gab es für Sie auch was Positives in dieser Zeit oder an dieser Situation? Hmm..., wenn überhaupt, dann das: Wir konnten mal wieder Grund reinbringen ins Haus Kana. Alles, wirklich jede Ecke, ist jetzt wieder schier, saubergemacht und aufgeräumt. Auch Sachen, die sonst immer liegenbleiben müssen, sind fertig geworden. Und ich freue mich, dass es jetzt so langsam wieder losgeht mit dem Betrieb!
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Sven Roßmann · Personalvorstand und Leiter der Corona-Task-Force im Unternehmensverbund Was war für Sie die größte Herausforderung in den letzten Monaten seit März? Wir hatten schon sehr, sehr viele Herausforderungen in den letzten Monaten. Da kann man die eine oder die andere gar nicht besonders hervorheben. Was mir in den letzten Monaten besonders wichtig war, unsere Mitarbeitenden immer auf dem aktuellsten Stand zu halten und Sicherheit im Umgang mit der Pandemie zu geben. Durch die fast wöchentlich neuen Landesverordnungen – immer sonnabends mit Umsetzung zum darauffolgenden Montag – gab es eine Menge an Informationen. Diese haben wir versucht, so gut und so schnell wie möglich in passende Verfahrensanweisungen für unsere Mitarbeitenden zu verarbeiten. Was hat Ihnen selbst am meisten zu schaffen gemacht? Eine große Frage war, wie kann man in unseren großen Unternehmensverbund in dieser schwierigen Zeit alle Professionen zusammenbinden. Durch die Zusammensetzung unserer Task Force, die wir von Anfang an installiert haben, haben wir es geschafft, alle Bereiche unserer Unternehmen mit in die Entscheidungen einzubinden. Wir haben in der Task Force ein sehr engagiertes und überaus fachliches Team, das in der Krise hervorragend zusammengearbeitet hat und immer noch zusammenarbeitet. Das ist eine große Freude für mich, mit so vielen kompetenten und empathischen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Welche – vielleicht überraschend –
positiven Erfahrungen konnten Sie machen? Überrascht hat mich, dass sich alle Mitarbeitenden unglaublich schnell auf die veränderte Arbeitswelt eingestellt haben. Das Arbeiten im Homeoffice, die Zusammenkünfte über Videokonferenzen und die konsequente Umsetzung unserer Vorgaben haben die Mitarbeitenden toll mitgemacht und umgesetzt. An dieser Stelle ein ganz großes Lob an unsere ITK-Abteilung, die uns technisch so großartig aufgestellt hat, dass wir das problemlos in den Arbeitsalltag integrieren konnten.
menhalt ein ganz anderer gewesen, viel stärker als sonst. Bekannte und Freunde, die ich nicht mehr treffen konnte, haben aber viel öfter mal angerufen oder eine WhatsAppNachricht geschickt und so gezeigt, dass sie an mich denken. Das war toll. Trotzdem kann ich nur sagen: Hoffentlich ist das bald vorbei, sodass wir uns wieder mal umarmen können oder spontan irgendwas unternehmen, einfach unbeschwert.
Barbara Landa · Pastorin
Silvia Schröder · Reinigungskraft in Haus Pella und der Verwaltung Was ging Ihnen durch den Kopf, als es losging mit Corona und all den Veränderungen im täglichen Leben? Erstmal die Frage: Was soll das alles, und wo führt das hin? Als man später mehr wusste über das Ausmaß der Krankheit, hab‘ ich mich dann gefragt: Wie soll das alles weitergehen – hier im Werk und auch sonst. Wie haben Sie die Zeit empfunden? Belastend war, dass ich auf einmal all das nicht mehr machen konnte, was mir wichtig ist und was ich möchte. Die Arbeit hat sich verändert. Plötzlich musste ich mich dem Schichtdienst in der Verwaltung anpassen. Dadurch haben sich meine Arbeitszeiten weit nach hinten in den späten Abend hinein verschoben. Schluss war dann nie vor 21:30 Uhr. Naja, und dann ist der Tag vorbei, wenn Du um 22:00 Uhr erst zu Haue bist. Können Sie der Zeit auch etwas Positives abgewinnen? Ja, meiner Meinung nach ist der Zusam-
Wie war für Sie die erste Zeit der Pandemie, als alles zum Stillstand kam? Als Erstes hab‘ ich mir Sorgen darum gemacht, wie sich das hier im Diakoniewerk auswirken wird. Werden sich Menschen anstecken? Wird vielleicht sogar jemand sterben? Und dann durften wir ja als Seelsorgerinnen kein Haus mehr betreten und niemanden mehr besuchen. Das war ein merkwürdiges Gefühl. Was hat Ihnen am meisten gefehlt? Ganz eindeutig der Kontakt zu den Menschen, die hier leben! Ich habe mich gefragt, wie es ihnen geht und konnte ja nicht hin. Haben Sie auch positive Erfahrungen in dieser Zeit gemacht? Als die Arbeit ruhte und ich zwar telefonisch und per Mail erreichbar war, aber zuhause gearbeitet habe, da habe ich auf angenehme Art eine Entschleunigung erlebt. Da war mal Zeit, um Fachliteratur zu lesen, Briefe zu schreiben oder auch aufzuräumen. Und nachdem ich mich zuerst gar nicht recht einstellen konnte auf die neue Situation, war es dann schön
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zu merken, was einem alles einfallen kann. Da gab es dann die Wochenschlussandacht auf Papier für die Häuser, wir haben Gartenkonzerte organisiert und Andachten draußen gefeiert. Das hat wirklich Kreativität wachgerufen. Neu und besonders war auch die Erfahrung, mich darauf einlassen zu müssen, nicht so lange im Voraus planen zu können; plötzlich war meine Arbeit zum Beispiel vom Wetter abhängig – das gab‘s vorher noch nie.
Anja Müller · Bewohnerverwaltung Sie haben am 1. April angefangen, hier in der Verwaltung zu arbeiten. Wie war das für Sie unter diesen besonderen Bedingungen? Das war doppelt aufregend für mich, weil ja nicht nur die Arbeit, sondern auch die Situation so neu war. Wenn ich bei der Arbeit war, waren zeitgleich nur sehr wenige Kolleginnen und Kollegen im Haus, weil wir ja in zwei Schichten gearbeitet haben. Das tun wir jetzt nicht mehr, aber ich kenne immer noch nicht alle Kolleginnen und Kollegen, weil wir nach wie vor nach Möglichkeit nicht in die anderen Abteilungen gehen, sondern an unseren Plätzen bleiben und was geht, telefonisch erledigen. Was war oder ist schwierig für Sie? Ich bearbeite hier die Dinge von lauter Menschen, von denen ich nicht einen persönlich kenne. Da ist die Zuordnung manchmal nicht so leicht, denn ich habe ja kein Gesicht zum Namen vor mir. Schade ist auch, dass es noch nicht möglich war, einen Rundgang übers Gelände oder durch die Häuser zu machen. So lerne ich gerade alles
nur in der Theorie kennen. Gibt es denn auch etwas, das Sie als besonders positiv erlebt haben in dieser Zeit? Ja, ich denke, dadurch, dass wir hier keinen Publikumsverkehr haben, ist es etwas ruhiger als sonst. Alle hatten mehr Zeit, mich gut einzuführen und Abläufe zu erklären. Überhaupt fällt mir auf, wie freundlich und geduldig alle sind, mit denen ich zu tun habe. Das ist sehr angenehm.
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der Organist Branscheidt vom Kirchturm drei Choräle geblasen. Da bin ich oft hingegangen und hab‘ mir das angehört. Welche schönen Momente gab es? Manchmal, wenn ich am Haus Nain vorbeigekommen bin, konnte ich einigen Bewohnerinnen durchs Fenster zuwinken. Und mit einer Frau habe ich dann schon ein kleines Ritual gehabt; wir haben uns immer eine Kusshand zugeworfen. Auch die Briefe, die wir als Ehrenamtliche und aus der Diakonischen Gemeinschaft zugeschickt bekommen haben, waren schön. Und unser erstes Treffen – darauf hab‘ ich mich richtig gefreut!
Anke Schenk · Ehrenamtliche und Mitglied der Diakonischen Gemeinschaft Wie haben Sie die letzten Monate erlebt und empfunden? Für mich war das richtig schlimm, dass ich nicht ins Haus Nain konnte! Das letzte Mal war ich am 12. März da, und danach ging es dann nicht mehr. Schrecklich war das! Kein SingNachmittag mehr, nicht mehr sehen können, wie es den Bewohnern und Bewohnerinnen dort geht. Sie sind mir alle so ans Herz gewachsen. Und auch meine ehemaligen Arbeitskolleginnen und -kollegen dort nicht mehr sehen zu können – das war traurig. Dazu kam dann aber auch die Angst um meine Familie und auch mich selbst. Ich hab‘ immer nur gedacht: Hoffentlich bleibst du gesund und deine Familie auch! Was haben Sie denn statt Ihrer Besuche in Haus Nain unternommen? Ich bin in der Zeit viel Rad gefahren – alleine oder auch mit meinem Mann; manchmal über 30 km am Stück durch die Feldmark. Und Spaziergänge hier auf dem Gelände des Diakoniewerks. Abends um 18:00 Uhr hat hier immer
Irmgard Klaaßen · ehemals Mieterin in Siloah, jetzt Bewohnerin in Haus Nain Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an diese Corona-Zeit denken? Ich hab‘ mir Sorgen um die Politiker gemacht, die plötzlich Dinge entscheiden mussten, die noch nie jemand gemacht hat. Nach der Wiedervereinigung war das ja auch so: Das hat auch noch nie vorher jemand gemacht. Um mich selbst habe ich mir keine Sorgen gemacht. Wissen Sie, mit 93 Jahren muss man ja mal an irgendwas sterben. Sie sind ausgerechnet in dieser Zeit aus Ihrer eigenen Wohnung ins Altenund Pflegeheim Nain umgezogen und mussten die ersten 14 Tage in Quarantäne in Ihrem Zimmer bleiben. Wie haben Sie das erlebt? Ich kam ja mit mehreren Kartons dorthin. Weil ich im Haus und auch in Kropp viele Leute kenne, hatte ich
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ein bisschen Sorge, dass nun alle kommen und sehen wollen, wo ich abgeblieben bin, bevor alles ausgepackt ist und ich fertig eingerichtet bin. Jetzt konnte ich alles in Ruhe einrichten. Morgens wurde gearbeitet, nachmittags gespielt. Was war besonders belastend oder erfreulich in dieser Zeit? Ich hab‘ mir immer gedacht: Für uns Alte und Alleinstehende hat sich nicht viel geändert; wir sind sonst ja auch viel allein. Ich fand das nicht belastend. Dann ging aber ausgerechnet in der Zeit mein Fernseher kaputt. Das hätte nicht notgetan.
Heiko Fricke · ITK-Abteilung Welche Auswirkungen hatte Corona für Sie und Ihre Arbeit? An einem Mittwoch im März ging es damit los, dass ich unseren Auszubildenden nach Hause schicken musste, weil an seiner Schule eine CoronaInfektion aufgetreten war. Da hieß es dann in unserer Abteilung schon: Es könnte sein, dass wir ins Homeoffice gehen. Also habe ich vorsorglich schon mal ein bisschen Equipment wie Telefon und Headset mitgenommen. Ja, und am Wochenende fiel dann auch tatsächlich die Entscheidung. In der ersten Woche hatten wir sehr viel damit zu tun, die Arbeitsfähigkeit der Kolleginnen und Kollegen auch von zu Hause aufrecht zu erhalten. Leihnotebooks und Tablets mussten vorbereitet und ausgegeben, Software musste installiert und weitere Hardware wie Notebooks, Webcams und Headsets mussten beschafft werden. Vieles davon war dann recht schnell am Markt vergriffen und
schwer zu bekommen. Unsere Bestellungen von März haben wir zum Teil erst im Juli bekommen. Wie haben Sie das Arbeiten im Homeoffice erlebt? 12 Wochen wurden es insgesamt. In dieser Zeit war ich vielleicht drei- bis viermal im Büro, um noch was zu holen, ansonsten nur zu Hause. Im Prinzip funktioniert in meinem Beruf Homeoffice sehr gut. Schwierig ist nur, dass ich kein eigenes Büro habe, sondern nur einen Schreibtisch im Wohnzimmer. Sonst ist das kein Problem, weil die Kinder schon im Bett sind, wenn ich abends noch was mache. Jetzt waren die beiden Jungs aber auch den ganzen Tag zu Hause, weil Schule und Kindergarten geschlossen hatten. Zum Glück konnte meine Frau sich überwiegend kümmern, aber: Die Akustik war natürlich trotzdem da – für beide Seiten, denn so oft hat das Telefon zu Hause noch nie geklingelt, wie ich von meiner Frau zu hören bekam. Wichtig war in dieser Zeit unsere tägliche Teams-Runde mit den Kollegen und der Kollegin, der Austausch über das, was anliegt. Und soll es jetzt beim Homeoffice bleiben? Mein Fazit ist: Homeoffice gerne, aber nicht ausschließlich. Das Arbeiten von zu Hause bietet vielen Familien mehr Flexibilität beim Spagat zwischen Familie, Schule und Beruf. Ich persönlich kann zu Hause häufig konzentrierter arbeiten als im Büro, aber es fehlt auf jeden Fall der Umgang mit den Kollegen. Gerade am Anfang fand ich es etwas einsam. Es fehlte der Small-Talk. Man ruft sich ja nur an, wenn es Probleme gibt, und hier im Büro kriegt man mehr voneinander mit und hat auch mehr Spaß miteinander. Ein erschütterndes Erlebnis hatte ich an einem Tag, als meine App mir sagte, dass ich in der Zeit von 06:0012:00 Uhr nur 44 Schritte gegangen war. Das hat mich so geschockt, dass ich seitdem regelmäßig mit einem Freund größere Touren mit dem Fahrrad mache. Klar ist aber auch: Zuhause
schmeckt der Kaffee besser, denn wir haben einen Kaffeevollautomaten.
Björn Schriever · Stellvertretende Pflegedienstleitung der DiakonieSozialstation Kropp/Owschlag Welche Corona-Regeln oder -Einschränkungen haben Sie persönlich am meisten be- bzw. getroffen? Interessanterweise fallen mir spontan recht banale Dinge ein wie beispielsweise, nicht mehr gemeinsam Einkaufen oder in die Sauna gehen zu können. Mich haben aber auch die wirtschaftlichen Folgen sehr beschäftigt, die so ein Lockdown nach sich ziehen kann. Wie hat sich die Arbeit bzw. der Umgang mit den Patienten/ Kolleginnen verändert? In der ambulanten Pflege glücklicherweise kaum! Sicherlich waren anfangs alle angespannt und wussten noch nicht, was sie von dieser neuen Erkrankung und den daraus resultierenden Folgen halten sollten. Rückblickend würde ich aber sagen, dass dank sehr geringer Fallzahlen in unserem Einsatzgebiet sich wenig verändert hat. Eine große Herausforderung stellt das Ganze für die Gäste und Mitarbeitenden unserer Tagespflegen dar. Während der Schließung über mehrere Wochen standen die Gäste und Familien plötzlich vor der Herausforderung, ihren Alltag neu zu strukturieren und andere Kompensationsmechanismen zu entwickeln. Die Mitarbeitenden konnten vorübergehend nicht in ihrem gewohnten Arbeitsfeld tätig sein. Umso froher sind nun alle, dass die Tagespflegen – wenn auch unter Einschränkungen– wieder starten
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konnten. Welche positiven Effekte konnten Sie feststellen; was haben Sie in dieser Zeit gelernt oder neu entdeckt? Durch die Kontaktbeschränkungen
sind die Möglichkeiten der digitalen Medien deutlich in den Vordergrund gerückt. Ich habe für mich festgestellt, welche Chancen darin liegen, bin aber auch zu dem Schluss gekom-
Blumenwiese Blühende Landschaften auf dem Campus des Diakoniewerks Kropp Das Saatgemisch „Blühende Landschaft“ wurde im Frühjahr 2019 auf mehr als 14 Standorten auf dem Campus des Diakoniewerks in Kropp gesät. Die meisten dieser Flächen haben sich zu vielfältigen kleinen Biotopen entwickelt und bieten Kleintieren und Insekten neue Lebensräume. Hinter dem Veranstaltungshaus Kana ist in diesem Jahr zusätzlich eine neue Fläche gesät worden, die in voller Farbenpracht erstrahlt und ein echter Hingucker ist. Nicht jede Aussaat ist zur gewünschten Blütenvielfalt aufgegangen – mit einer neuen Saatmischung starten wir im kommenden Frühjahr einen nächsten Versuch!
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men, dass sie keinesfalls ein Ersatz für persönliche Begegnungen, Kontakt und Nähe darstellen. Claudia Zabel
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In dieser und den kommenden Ausgaben der unter uns gesagt... veröffentlichen wir, in Auszügen, den Vortrag von Jörn Engler anlässlich des 100. Todestages von Johannes Paulsen im Jahre 2016.
Johannes Paulsen Erinnerung an den Gründer der Kropper Diakonie
Teil 8 Der Kropper Kirchliche Anzeiger Johannes Paulsen
Ein wesentliches Element der Arbeit Pastor Johannes Paulsens war sein Impuls, möglichst weite Teile der Bevölkerung mit Informationen zu versorgen. Sowohl geistliche Themen, aber auch gesellschaftliche Inhalte in einer beeindruckenden Bandbreite nahm er sich vor.
Der Kropper Kirchliche Anzeiger1 Der Kropper Kirchliche Anzeiger (KKA) war, wie bereits erwähnt, ursprünglich als Gemeindeblatt konzipiert. In Spitzenzeiten aber wurde die Broschüre mit einer Auflage von 10.000 im ganzen deutschen Reich verteilt – und dies wöchentlich, an jedem Freitag!! Der KKA folgte einem regelmäßigen Schema.
Den Auftakt macht eine Predigt zum jeweiligen Sonn- oder Feiertag. Es folgen eine geistliche Unterweisung, bisweilen auch mehrere. Dazu gibt es erbauliche oder warnende Fortsetzungsgeschichten, Reiseberichte ebenfalls in Reihen, dazu Kommentare zu kirchlichen und weltlichen Ereignissen, eifrige Beschreibungen unliebsamer Äußerungen und Entscheidungen der eigenen Landeskirche oder auch kirchlicher
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Verbünde sowie Auseinandersetzungen mit der universitären Theologie (insbesondere mit liberalen Professoren oder Pastoren). Der KKA bietet vor allem in Zeiten aktueller Konflikte, in die Paulsen verwickelt ist, eine Plattform zur Rechtfertigung und Darlegung der Positionen des Pastors. Ein mal mehr, mal weniger ausführlicher Pressespiegel mit Kommentaren gibt Auskunft über Paulsens politische Bewertungen. Natürlich dürfen Nachrichten „Aus der Anstalt“ ebenso wenig fehlen wie Gottesdienst- und Versammlungstermine. Auch dient der KKA als Motivator zu Spendensammlungen und als Bekanntmachungsblatt über gestiftete Geldbeträge sowie für Rechenschaftsberichte über die jährliche Rechnungslegung. Über viele Jahre ergänzt eine „Plattdütsche Togav“ das Blatt. Einige Beispiele: Kaiser, Könige und Weltgeschehen Johannes Paulsen erweist sich ein ums andere Mal als kaisertreuer Patriot. Ihm sind politische Meldungen gleichbedeutend mit Hinweisen zu gesundheitlichen und persönlichen Befindlichkeiten des Monarchen – wobei er offenbar ein regelmäßiges Studium von Zeitungen und wohl auch anderen Quellen betreibt und somit über recht intime Einsichten verfügt, deren Ursprünge er freilich nicht benennt. - In einer mit Trauerflor umkränzten Ausgabe des KKA teilt Johannes Paulsen – die durchaus relevante – Information vom Tod des Kaisers Wilhelm I. mit.2 - Der Schnupfen seiner Majestät ist allerdings auch eine Meldung wert: „Der Kaiser befindet sich jetzt wieder bei guter Gesundheit, nachdem er einige Zeit an starker Erkältung gelitten hat.“ 3 - Hinweise über familiäre Treffen des Monarchen verschmelzen mit der Information zu bilateralen Kaisertreffen: „Der Kaiser ist von der Insel Mainau, wo er mit seiner Tochter und seinem Schwiegersohne zusammengelebt hat, nach Gastein abgereist. Er wird dort mit dem Kaiser von Österreich wieder zusammenkommen.“ 4 - In gleicher Manier: „Unser Kaiser war in voriger Woche heftig erkältet: hat sich aber von seinem Unwohlsein wieder erholt.“ Nahtlos schließt sich an: „Von der hochherzigen Gesinnung unseres Kaisers legt das Abkommen mit dem Herzog von Cumberland Zeugnis ab...“ 5
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Auch die Familien des Kaisers, der Könige werden regelmäßig bedacht - „Die Tochter der Kaiserin ist am 22. Oktober getauft.“ 6 - „Der Bruder des Königs von Sachsen, Prinz Georg, ist an einer Darm-Einklemmung schwer erkrankt.“ 7 - „Es heißt, dass die Erzherzogin Stephanie sich verlobt habe; daß aber infolge eines Todesfalles in der kaiserlichen Familie die Verlobung erst im Februar publiziert werden soll.“ 8 Paulsens Kaiserverehrung hat allerdings auch seine Grenzen. Er schreibt: „Was heutzutage noch in Schleswig-Holstein vorkommen kann, beweist die Thatsache, daß in Nortorf am Altar die Statuen von Kaiser Wilhelm und Kaiser Friedrich aufgestellt sind, sodaß also jetzt die Besucher der Kirche Christum, umgeben von Kaiser Wilhelm und Kaiser Friedrich, erblicken. Soll das eine neue Dreieinigkeit sein? Oder was wollen die Nortorfer damit sagen?“ 9 Eine beeindruckende Vielzahl nationaler und internationaler Ereignisse werden von Paulsen benannt, teilweise bewertet und in größere Zusammenhänge eingeordnet. Regelmäßig gibt es Meldungen nicht nur aus den unmittelbaren Nachbarländern, sondern auch aus China und oftmals aus Neuseeland: - „Der Vicekönig von Egypten ist plötzlich gestorben infolge von Influenza. … - ...In Griechenland nimmt das Räuberwesen immer mehr zu. Die Regierung scheint dagegen völlig ohnmächtig zu sein.“ - Fehlmeldungen über die Verhaftung von „Jack dem Schlitzer, der in New York sieben Betrunkenen den Hals abgeschnitten und nun verhaftet“ worden sei, finden sich ebenso wie besorgte Hinweise zu brisanten militärischen Bewegungen: „Rußland soll immer noch Truppen konzentrieren, auch Österreich rüstet sich, wie auch die Türkei. Auf Befehl der bulgarischen Regierung hat die Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft alle Brücken an der Donau abgebrochen, sie will dadurch die Landung von Truppen verhüten.“ 10 Bisweilen lesen sich die Meldungen durchaus aktuell: „In Paris regen sich immer mehr revolutionäre Elemente, und zwar operieren dieselben schon mit Dynamit.“ 11
Die beeindruckende Reihe weiterer regelmäßig erscheinender Druckerzeugnisse können und brauchen hier nicht näher vorgestellt werden, sollen aber doch wenigstens erwähnt werden. Paulsen stellt eine zu dem Zeitpunkt aktuelle Liste z.B. im KKA 1889, Nr. 39, S. 156 in einer Webeanzeige vor: „Der Jugend Sonntagslust“, „Plattdütsche Togav“, „Nachrichten aus der lutherischen Kirche Nordamerikas“, „Norddeutsche Reichspost“, „Wochenschau“, „Neue lutherische Kirchenzeitung.“ Dazu erschien der „Gotteskasten“ und möglicherweise weitere Broschüren 2 KKA 1888, Nr. 11, S. 44 · 3 KKA 1884, Nr. 6, S. 26 · 4 KKA 1884, Nr. 29, S. 124 · 5 KKA 1892, Nr. 12, S. 47 6 KKA 1892, Nr. 44, S. 175 · 7 KKA 1892, Nr. 2, S. 7 · 8 KKA 1892, Nr.5, S. 19 9 Ausgerechnet auch für dies inhaltlich interessante Zitat muss der Verfasser zu seinem großen Bedauern die Fundstelle schuldig bleiben...! 10 KKA 1888, Nr. 2, S. 7 11 K KKA 1888, Nr. 46, St. 184. Der Vortrag entstand kurz nach den Attentaten in Paris auf die Redaktion des Satiremagazins "Charly Hebdo" im Sommer 2016 1
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7.2. Der Ratgeber Eine Rubrik nennt sich „Briefkasten“. Hier finden sich Anfragen von Lesern, die Paulsen beantwortet. Seelsorgerlich wendet er sich den Menschen zu. Ein Mann will gern Christ sein, fühlt aber keine Herzensliebe und Herzensreue, mag auch nicht in die Kirche gehen, weil er sich dem Gespött der Leute ausgesetzt sehen würde. Paulsen antwortet umsichtig und so seelsorgerlich wie klar: „Ein Christ sind Sie durch die Taufe.“ Und dann erst ermutigt er den Anfrager, von dieser Zusage, „von Ihrem Christenrecht Gebrauch zu machen.“ Er vergleicht die Situation mit dem Erbrecht – „Aber freilich die Wiedergeburt nützt Ihnen nichts, so wenig es einem Erben nützt, wenn er eine Erbschaft gemacht hat, aber keine Kenntnis davon besitzt.“ Und weiter: „Sehen Sie, wenn ein Hungriger darüber klagt, dass er keine Kraft hat, dann wird man ihm doch zuerst sagen: Du musst etwas essen! Sehen Sie, so müssen auch Sie das Wort des lebendigen Gottes hören, lesen und betend überlegen. Sie müssen das hl. Abendmahl fleißig gebrauchen, damit Gott der Herr Sie dadurch kräftigt zum treuen Zeugnis ...Dann werden Sie bald merken, dass Sie nichts thun können, aber dass Gott alles durch Sie thut, - und so ist es recht.“ 12 12
KKA 1899 Nr. 46, S. 184 ·
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KKA 1892, Nr. 19, S. 76 ·
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Auch zu Fragen der körperlichen Gesundheit, bzw. der Hygiene oder ganz alltäglichen Dingen von Bedeutung informierte Pastor Paulsen, beschreibt bei Gelegenheit ausführlich ein Rezept zur Herstellung von Seife, wie man aufgesprungenen Lippen vorbeugen kann oder wie Lebensmittelpreise sich entwickeln: „Selbstbereitung von Hausseife. Eine deutschländische Frauenzeitung bringt folgendes neue Rezept... Man bringt die Fettabfälle, welche sich im Haushalt ansammelten, in ein Faß oder eine Tonne und setzt starke Lauge hinzu...“ „Sehr viele Menschen leiden an trockenen, spröden oder aufgesprungenen Lippen und suchen diesem Uebelstand durch Aufstreichen von cold-cream, Lippenpomade oder Glycerin abzuhelfen. Diese Mittel helfen nur für ein Weilchen ...Das sicherste Mittel, die Lippenhaut elastisch und widerstandsfähig zu machen und das unangenehme Aufspringen zu verhüten, ist: Tägliches Bürsten der Lippen mit kaltem Wasser und einer sauberen Zahnbürste.“ 13 „Die Speckpreise erhöhen sich ganz erheblich und wird wohl noch eine erheblichere Steigerung eintreten, infolge der Mißernte an Kartoffeln und der Erhöhung der Kornpreise.“ 14
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Ehrenamt! Wie kommt man denn dazu? Wir treffen uns am Nachmittag in der „Klamotte“, denn das ist normalerweise ihr Wirkungsfeld. Normalerweise, denn seit März ist die „Klamotte“ geschlossen – Coronaprävention. Wann es wieder losgehen darf, wird im Kreise des ehrenamtlichen Teams sorgfältig und verantwortungsvoll überlegt. Bis es so weit ist, schenkt Adelheid Holberg aus Kropp mir etwas Zeit für ein Gespräch Adelheid Holberg mit einem ihrer Schmuckstücke
CZ: Frau Holberg, Zeit schenken Sie ja nicht nur mir heute, sondern auch wöchentlich zweimal den Menschen, die hierherkommen in die „Klamotte“, um einzukaufen, einen Kaffee zu trinken und zu schnacken. Warum machen Sie das? AH: Mein Mann und ich haben ein gutes Leben, und wir finden, dass wir
das auch immer hatten. Und dafür sind wir auch so dankbar. Na, und da haben wir uns gedacht, wir können beide ehrenamtlich etwas tun und uns so für die engagieren, die es vielleicht nicht so gut haben. Mein Mann macht das bei der Kropper Tafel und ich hier im Diakoniewerk. CZ: Wie sind Sie denn hier in der „Kla-
motte“, dem ehrenamtlich geführten Secondhandladen des Diakoniewerks, gelandet? AH: Ich kenne schon seit vielen, vielen Jahren Renate Meisner, die hier früher im Diakoniewerk gearbeitet hat und nun auch schon lange die „Klamotte“ betreut. Irgendwann hatte ich ihr mal erzählt, dass ich mir vorstellen kann,
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Stiftung Diakoniewerk Kropp
wieder ehrenamtlich tätig zu sein, sobald unser Hausbau fertig ist. Und dann hat sie mich gefragt, ob ich schon was Neues habe. Das hatte ich nicht, und dann hat sie gesagt: Dann komm doch zu uns in die „Klamotte“! CZ: Und Sie haben gesagt: Klar, gern! Und nun sind Sie da! AH: Ganz so war das nicht. Ich konnte mir das nicht so vorstellen, denn mit Bekleidung hab' ich es nicht so. Da haben die anderen Ehrenamtlichen hier echt ein Händchen für. Ich nicht. Das hab' ich dann auch gesagt. Und Renate Meisner meinte dann: Wir können unsere Boutique doch auch erweitern, und Du kommst mit Deinem Schmuck! CZ: Und das konnten Sie sich vorstellen? AH: Ja, sofort! Ich mache jetzt schon seit 15 Jahren hochwertigen Modeschmuck. Das hatte ich mir überlegt für meine Zeit im Ruhestand als Hobby. Ich hab' viele Jahre bei der Bundeswehr als Sekretärin im Vorzimmer des Chefs gearbeitet. Da ging ich mit 55 Jahren in den Ruhestand, und da kann man ja nicht nur zuhause sitzen und Däumchen drehen. Also hab' ich mir viel angelesen im Internet und in Fachbüchern, manches auch von anderen Frauen gelernt, die Schmuck herstellen, und los ging's. Ich habe ein Gewerbe angemeldet und hab' meine Ketten, Armbänder
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Das Angebot ist groß
und Ohrringe aus Kunstperlen und Böhmischen Glasschliffperlen auf Märkten und Weihnachtsmärkten verkauft. Das ist inzwischen vorbei, aber hier macht mir das wieder viel Spaß. CZ: Machen Sie das denn hier allein, oder hilft auch mal jemand mit? AH: Ja, ich habe eine Unterstützerin, die regelmäßig kommt, Wiebe Roland. Sie hilft mir gerne und bringt auch eigene Ideen mit ein. Das gefällt uns beiden gut. Andere machen auch mal kleinere Dinge mit, Perlen farblich sortieren oder so, aber man braucht schon viel Geduld. CZ: Ich habe den Eindruck, dass Sie für sich das richtige Ehrenamt
gefunden haben, stimmt das? AH: Ja, ich bin so gerne hier! Für mich ist das Rauskommen von zuhause, Anerkennung finden und mit netten Leuten zusammenkommen. Wir sind hier ein großartiges Team alle miteinander! Und von den Bewohnern und Bewohnerinnen kommt so viel zurück. Sie freuen sich über den Schmuck, und wir erzählen viel. Das zu erleben, ist toll. Wenn ich nach Hause komme, bin ich schon manchmal kaputt, aber immer glücklich! CZ: Möge das so bleiben! Vielen Dank, Frau Holberg, für Ihren Einsatz und das Gespräch. Sollten auch Sie Lust haben aufs Ehrenamt oder jemanden kennen, der Lust hat, sich mit seinen Fähigkeiten einzubringen, dann nehmen Sie doch Kontakt auf zu unserer Ehrenamtskoordinatorin Pastorin Barbara Landa, b.landa@diakonie-kropp.de oder Tel. 04624 - 801 313. Sie erzählt Ihnen gerne mehr über die Möglichkeiten, bei uns mitzumachen und findet mit Ihnen gemeinsam ein Aufgabenfeld, das Ihnen liegt und Spaß macht. Claudia Zabel
Fingerspitzengefühl braucht man
Hauptstraße 14 · 24848 Kropp · Telefon 04624 · 8017 50
St. Eliabeth
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Die SOLTOROS
Gartenkonzerte am Feierabendhaus in Schleswig Womit kann man Menschen eine Freude machen, die gerade eine schwierige Zeit erleben und das Haus nicht verlassen dürfen? Musik geht immer und erreicht jeden! Aus diesem Gedanken wurde das Gartenkonzert des Duos Soltoros aus Ahrensburg im Garten hinter dem Feierabendhaus. Rund 90 Minuten klangen spanische Gitarren-Rhythmen hinauf zu den Fenstern, die geöffnet waren und aus denen die Bewohnerinnen herausschauten. Lieder von Alexandra, Daliah Lavi oder auch Reinhard Mey weckten Erinnerungen. Spanische, polnische, italienische und französische Texte nahmen alle in der Phantasie mit auf Reisen.
Mitarbeiter und Bewohner klatschen und tanzen zur Musik
Einige Mitarbeiterinnen ließen es sich nicht nehmen, auf die Wiese zu kommen und mitzusingen und zu tanzen und so auch die Bewohnerinnen zum Mitmachen einzuladen. So zogen nach anstrengenden und schweren Tagen einen Nachmittag lang Leichtigkeit und Unbeschwertheit ein. In einigen Zimmern wurde sogar getanzt. Die Freude aller im Haus über diese gelungene Überraschung fand ihren Ausdruck in so manchem Schild im Fenster, auf dem groß DANKE zu lesen stand. Und weil es so schön ist, Freude zu bereiten, folgte einige Tage später eine kleine Abendmusik im Garten. Acht Bläserinnen und Bläser der
Posaunenchöre Kropp und Schleswig spielten bekannte Volks- und Abendlieder zum Ausklang des Tages und auch für die zu hören, die nicht auf die Terrasse kommen konnten. Musik verbindet – auch und gerade jetzt, wo Abstand das Gebot der Stunde ist – das war wieder einmal ganz deutlich zu spüren. Claudia Zabel
Die Bewohner haben die Aktion dankend angenommen
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St. Eliabeth
Vier Wochen Ausnahmezustand im Feierabendhaus in Schleswig Am 18. Mai dieses Jahres ging es los, und am 16. Juni war der Spuk vorbei. Dazwischen lagen vier Wochen, wie sie sich niemand von uns hat vorher vorstellen könkönnen und die auch niemand wieder erleben möchte: Das Corona-Virus hat auch vor unserem Unternehmensverbund nicht Halt gemacht – aller Vorsicht zum Trotz. Winnie Stolley, Pflegedienstleitung im Feierabendhaus, erzählt, wie sie und ihre Kolleginnen mit den Bewohnern und Bewohnerinnen diese Zeit erlebt haben.
Winnie Stolley
uug: Frau Stolley, wann haben Sie erfahren, dass jemand aus dem Feierabendhaus mit dem Virus infiziert ist, und was passierte dann? W. S.: Am 18. Mai kam um 22:00 Uhr der Anruf von der Nachtschwester, dass ein Corona-Test positiv ausgefallen ist. Das war ein Schock. An Schlaf war in dieser Nacht nicht zu denken. Die Gedanken kreisen, und man macht sich Sorgen, was werden wird. Morgens um 07:00 Uhr rief dann jemand vom Gesundheitsamt an und bestätigte das Ergebnis. An dem Tag wurden alle Mitarbeitenden und noch drei Bewohner im Haus getestet, die
Nur durch die geöffneten Fenster kommt zumindest die Sonne zu Besuch in die Zimmer
näheren Kontakt mit dem Erkrankten hatten, einen Tag später wurden dann alle getestet. Am 21. Mai hatten wir dann die Ergebnisse: Sechs Mitarbeitende und dreizehn Bewohner und Bewohnerinnen hatten sich angesteckt. uug: Was haben Sie da gedacht? W. S.: Wir haben uns sofort gefragt, wie das Virus wohl ins Haus gekommen ist, aber das war nicht nachzuvollziehen. Man guckt, wer sich angesteckt hat und was für ein Muster dahinterstecken könnte. Und man fragt sich unweigerlich: Warum gerade hier bei uns im Haus? Und warum jetzt, wo doch schon so lange Zeit alles gut gegangen ist? Und wir haben uns große Sorgen gemacht um unsere Bewohner und Bewohnerinnen! Bei dem, was man aus anderen Häusern aus Fernsehen und Presse so gehört hatte... Man mag gar nicht dran denken. uug: Wie haben denn die Bewohner und Bewohnerinnen und auch die Angehörigen reagiert? W. S.: Besorgt, aber überwiegend verständnisvoll. Eine Bewohnerin hat allerdings gesagt: Nun haben wir den Krieg überstanden, und jetzt passiert so was; das ist schlimm! Das berührt
einen schon sehr und zeigt ja auch, wie furchterregend und furchtbar diese Infektion ist. Von heute aus betrachtet sind wir einigermaßen glimpflich da durchgekommen. Wir betrauern den Tod unseres Bewohners, der sich zuerst infiziert hatte, aber alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner sowie auch alle Mitarbeitenden sind – Gott sei Dank! – wieder gesund geworden. Am 16. Juni kam der offizielle Bescheid vom Gesundheitsamt, dass wir im Feierabendhaus frei von Corona sind. uug: Was war für Sie und das Team die größte Herausforderung in diesen vier Wochen? W. S.: Es gab jeden Tag neue Herausforderungen! Das hörte gar nicht auf. Ab morgens um 07:00 Uhr klingelte hier das Telefon, und sämtliche Hausärzte riefen an und wollten wissen, wie die Vitalwerte ihrer Patienten sind. Da hat man nochmal deutlich gemerkt, dass die Ärzte sich einsetzen für ihre Patienten – total gut! Aber uns hat das hier natürlich vor die Herausforderung gestellt, bis dahin bei allen auch schon Blutdruck und Fieber gemessen haben zu müssen. Da mussten wir manchmal schon sehr früh die Menschen wecken; das war nicht schön. Sehr nett war
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St. Eliabeth
aber, dass wir viel Lob von den Ärzten bekommen haben für unsere Arbeit, oder dass auch mal jemand gesagt hat: Was? Sie sind schon wieder im Dienst? Dass das überhaupt bemerkt wurde, hat uns gefreut. Ein Arzt hat uns auch seine Handy-Nummer gegeben und gesagt: Sie können mich jederzeit anrufen, wenn Sie mich brauchen. Wir haben insgesamt sehr viel telefoniert mit den Ärzten, dem Gesundheitsamt, Angehörigen und auch Kolleginnen und Kollegen – das kostet alles viel Zeit. Das Schlimmste war sicherlich, dass wir ja von jetzt auf gleich nur noch sechs Mitarbeiterinnen hier waren, die alle Schichten abdecken mussten. Die anderen waren entweder infiziert oder in Quarantäne oder durften nicht arbeiten kommen, weil sie eine Vorerkrankung hatten, die das Risiko zu hoch erscheinen ließ. Das war hart. Und da kam dann schon mal der Gedanke auf: Wir haben im Unternehmensverbund so viele Kolleginnen und Kollegen; warum kommt da keiner zur Unterstützung zu uns? Was passiert, wenn jetzt nur noch eine von uns sagt, dass sie sich nicht so gut fühlt und dann auch zu Hause bleibt? Wie sollen wir das schaffen? Letztlich haben wir dann ja aber auch Unterstützung bekommen. uug: Was hat dazu beigetragen, dass es leichter wurde? W. S.: Deutlich entspannt hat sich die Situation für alle im Haus, als wir Bewohner und Bewohnerinnen innerhalb des Hauses haben umziehen lassen. Dann hatten wir geteilte Flurbereiche:
Bei herrlichem Sommerwetter wäre ein Spaziergang im parkähnlichen Garten verlockend gewesen
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Nicht einmal in den Garten durften die Bewohner während der Zimmer-Quarantäne
in einem Bereich diejenigen mit und im anderen diejenigen ohne Infektion. So konnten die Leute wenigstens mal wieder aus ihren Zimmern und in ihrer jeweiligen Gruppe Kontakt haben. Und dann kam der ambulante Dienst ins Haus und hat uns in der Pflege derjenigen unterstützt, die nicht infiziert waren. Auch Kollegen der DSK haben uns sehr geholfen. Wir bekamen fertig geschmierte Brote geliefert und Suppe, die wir nur noch verteilen mussten, und die Bewohnerinnen und Bewohner konnten sich aussuchen, was sie gerne haben wollten. Zwei Kolleginnen kamen täglich ins Haus und haben alles desinfiziert: auch das eine große Entlastung. uug: Und was gab es für Unterstützung aus dem Unternehmen heraus? W. S.: Ganz vielfältige und tolle Unterstützung haben wir bekommen. Es gab schon im Vorfeld eine ganze Menge an Informationen und Verfahrensanweisungen, auf die wir zurückgreifen konnten. Wir hatten immer genügend Schutzkleidung, und Fin Schubert, Geschäftsführer der DSK, brachte persönlich Nachschub, wenn wir etwas brauchten. Gut getan hat auch der wirklich mutmachende Brief vom Theologischen Vorstand Jörn Engler. Sehr schnell haben wir eine Mittagsrunde eingeführt. 1 Stunde haben wir uns draußen auf der Terrasse zusammengesetzt, um zu besprechen, was nötig ist, aber auch um einfach mal Pause zu machen. Unser Pflegedirektor, Ralf Christiansen, war fast jeden Tag dabei, aber auch Jan Podgorski, unser Geschäftsführer, und andere Kolleginnen kamen gelegentlich dazu
und haben Unterstützung angeboten. Da konnten wir einfach mal Druck ablassen und erzählen, was uns belastet. uug: Sicherlich gab es da manches!? W. S.: Aber ja! Hier im Haus die Sorgen, die wir uns um die Bewohnerinnen und Bewohner gemacht haben, aber auch für unsere Familien war das eine schwierige Zeit. Die mussten ja alle in Quarantäne, weil sie mit uns Kontakt hatten. Da gab es zum Teil schon heftige Reaktionen. Auch wir selbst durften ja nur noch von der Arbeit ins Auto und nach Hause und am nächsten Tag von zu Hause ins Auto und zur Arbeit. uug: Trotz aller Härten und Herausforderungen haben Sie es geschafft! Was hat Ihnen und den Kolleginnen denn die Kraft gegeben, durchzuhalten? W. S.: In manchen Momenten hat man einfach nur noch funktioniert; das muss man schon sagen. Aber wir waren hier ganz schnell ein eingespieltes Team, eine tolle Gemeinschaft. Wir haben uns gegenseitig immer wieder aufgebaut. Und die Kommunikation untereinander hat super funktioniert! Eine war für die andere da; wir konnten uns hundertprozentig aufeinander verlassen – das ist eine tolle Erfahrung. uug: Hut ab vor Ihnen und dem Team, aber auch vor den Bewohnern und Bewohnerinnen, die Sie alle miteinander diese schweren Wochen gemeistert haben. Herzlichen Dank, dass Sie uns diese Einblicke gegeben haben. Claudia Zabel
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St. Martin
Seniorenhaus Eckernförde
Vorstellung Wir stellen vor:
Roger Carmincke Pflegedienstleitung im Seniorenhaus Eckernförde Seit fünf Monaten leitet Roger Carmincke unser Seniorenhaus in Eckernförde, eines der größten Häuser im Unternehmensverbund. Der Weg in die Pflege war für den gebürtigen Bielefelder jedoch nicht von Anfang an klar. Seine Jugend verbrachte Roger Carmincke im Kreis Minden-Lübbecke bei Osnabrück in Nordrhein-Westfalen. Beruflich führte es ihn zunächst in die Gastronomie, in der er gleich zwei Ausbildungen absolvierte. Zu der Zeit betrieben seine Eltern ein kleines Pflegeheim bei Lübbecke, in dem er zunächst verwaltungsseitig tätig war. Es folgte die dritte Ausbildung zur Pflegefachkraft. Beruflich und familiär verbrachte Roger Carmincke seinen nächsten Lebensabschnitt in der Nähe von Bremerhaven. Hier beendete er seine Ausbildung zur Pflegedienstleitung und arbeitete dreizehn Jahre für einen privaten Träger. 2013 zog es Roger Carmincke nach Baden-Württemberg in die Nähe von Heilbronn. Hier war er sieben Jahre lang für die Keppler-Stiftung als Pflegedienstleitung tätig. Privat war Schleswig-Holstein nie ganz fern, denn als Camper verbrachte er seine Urlaube an der Ostsee in Klein Waabs auf dem Campingplatz. Heute wohnt er in Loose, ganz in der Nähe seines Urlaubsortes. Seine Kinder leben in Bremerhaven, und Besuche fünf- bis sechsmal im Jahr sind fest eingeplant. Roger Carmincke ist im Seniorenhaus Eckernförde angekommen. Die Arbeit ist herausfordernd, macht auch ebenso viel Spaß, und der Kollegenkreis ist toll! Lieber Roger Carmincke, wir freuen uns sehr, dass Sie da und damit Teil des Unternehmensverbundes der Stiftung Diakoniewerk Kropp sind. Christian Nickelsen
„Bei meiner Berufswahl stand der Austausch mit Menschen an erster Stelle – deshalb bin ich hier: Die Arbeit im Ambulanten Pflegedienst ist abwechslungsreich, und ich habe das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles zu tun.“ Charlyn Küppers Palliativ-Fachkraft
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Hesterberg & Stadtfeld
„So will ich leben!” Unterstützung und Begleitung für Menschen mit Behinderung
Dass die zweite Auflage unseres Aktionsplans druckfrisch zur Verfügung steht, verdankt sich zum einen dem Umstand, dass die erste Auflage mit ihren 500 Exemplaren des Hefts erfreulicherweise vergriffen ist. Zum anderen ist es das Ergebnis der bisherigen Erfahrungen mit unseren Handlungsfeldern, Zielen und Maßnahmen. Etliche Arbeitsgruppen sind entstanden und haben sich in unterschiedlichen Abständen getroffen. Erste Ergebnisse liegen vor und sind unter anderem auf den Sommerfesten der Hesterberg & Stadtfeld-Leute vorgestellt worden. Wir freuen uns sehr über jede Beteiligung an den Überlegungen und der Umsetzung der Ziele und Maßnahmen. Es bleibt – das ist eine wichtige Erfahrung – eine Herausforderung, immer wieder Menschen zu finden, die den Aktionsplan mit Leben füllen. Denn es braucht natürlich Geduld von allen, die beteiligt sind. Es braucht aber auch die Bereitschaft zu kleinen Schritten. Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt! Schön, wenn dann auch der nächste Schritt gelingt und die Lust wächst auf den weiteren Weg. Und wichtig: Sind wir noch auf dem richtigen Weg? Oder müssen wir uns neu ausrichten, eine andere Richtung einschlagen? Nach ungefähr der Hälfte der Projektzeit hat die Runde der Projektverantwortlichen geschaut: Was haben
Der Aktionsplan der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH geht in die 2. Auflage
wir bisher erreicht? Halten wir die Ziele und Maßnahmen immer noch für richtig? Können wir sie erreichen? Stimmen die Arbeitsgruppen? Der größte Teil der ursprünglichen Ideen hat sich bestätigt. Einige Ziele aber und auch einige Arbeitsgruppen haben wir verändert. Auch einige Zeiträume, die wir uns am Anfang vorgenommen hatten, sind aktualisiert worden. Insgesamt aber hat sich bestätigt, dass der Titel unseres Aktionsplans stimmt: „So will ich leben!“ Möglichst viele Menschen sollen im Gespräch sein. Möglichst viele Menschen sollen beteiligt sein. Möglichst gute Ergebnisse wollen wir erreichen, damit gemeinsames Leben gelingt. Jede und jeder soll so gut wie möglich daran beteiligt sein.
Wir freuen uns über alle, die mitmachen! Im Namen des „Aktionsplan“-Teams grüßt sehr freundlich Jörn Engler
Hesterberg & Stadtfeld
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Was ist Corona? Wo kommt das her? Wie lange dauert das?
Corona versus Wünscheleine Gedankensammlung
Viele, viele Fragen hatten die Bewohnerinnen und Bewohner vom Neufelder Weg 6a. Einrichtungsleitung Vitali Helping und sein Team haben in den letzten Wochen versucht, den Menschen in ihrer Wohngruppe die aktuelle Situation immer wieder verständlich und gut zu erklären. Auch im angeschlossenen Förderbereich war Corona natürlich ein Thema. Wir haben auch hier dafür gesorgt, dass Unklarheiten ausgeräumt werden konnten, doch es blieben auch viele fragende und unsichere Gesichter. So kamen wir auf die Idee, die Fragen und Gedanken zu Corona aufzuschreiben und sichtbar zu machen. Gesagt, getan: Zustande kam in kurzer Zeit ein buntes Plakat, das nicht nur offene Fragen und Unsicherheiten hervorbrachte, sondern es wurden auch Wünsche für diese Zeit geäußert, die vielleicht aber erst in einiger Zeit erfüllbar wären. Auf dem Plakat stand nun: Einkaufen, Köpfe zusammenstecken, spazieren gehen, verreisen, Bekannte treffen, im Cafe sitzen und, und, und. Einige Personen haben das Plakat mit Stickern, Druckrollern oder Stiften verziert. Es
wurde aufgehängt und die Bewohnerinnen und Bewohner konnten sich nun jeden Tag das Plakat anschauen und sich auf die Wünsche freuen, die vielleicht bald wieder erlebbar wären. So ganz fertig war die Gruppe allerdings immer noch nicht mit dem Nachdenken über Corona und die Einschränkungen. Es wäre gut, wenn sich die Wünsche sichtbar bewegten, so dachte ich, und mir fielen tibetische Gebetsfahnen ein, die bunt bedruckt und positiv beschrieben im Wind wehen. Nun ging es hoppla hopp: Jede Bewohnerin und jeder Bewohner konnte sich aus unserem Fundus ein buntes Stoffquadrat aussuchen und es mit eigenen Wünschen, Gedanken oder Bildern verzieren – jede und jeder im eigenen Tempo und mit den individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Eine Bewohnerin konnte einen Tunnel an die Stoffe nähen, eine andere alle Wünschestoffe auf eine Schnur fädeln. Beim Aufhängen der Wünscheleine gab es staunende und freudige Gesichter. Sie weht nun vor den Fenstern des Förderraums – mal mehr, mal weniger in der Luft des grünen Gartens, und die Wünsche werden alsbald fortgetragen
(v.l.) Herr Diederichs, Frau Hennings, Frau Wustmann und Frau Dunz
Stoffschrift
Fertiges Stoffquadrat L. Gosch
Bügeln als Fixierung
und vielleicht bald erfüllt – und wurden schon in Teilen wieder erfüllt! Anfängliche innerliche, unsichere Bewegtheit wurde so durch einen bewussten, individuellen, selbsttätigen und kreativen Prozess in positive Antworten und eigene Wünsche umgewandelt – durch Partizipation in eine äußere Bewegung. Die Gruppe sprach weiter über die Coronozeit, aber immer die Wünscheleine im Blick und vor Augen. Birgit Panten
Auffädeln
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St. Christian
Fenster zur Familie Offener Kanal Schleswig-Holstein ermöglicht Heimbewohnern, über Tablets in Kontakt mit Angehörigen zu bleiben Die derzeitige Corona-Krise trifft gerade die ältere Generation in Pflege- und Betreuungseinrichtungen besonders hart. Veränderte Verhaltensregeln wie Zugangsbeschränkungen und Kontaktverbote sollen einerseits die Bewohnerinnen und Bewohner, andererseits auch die Pflegekräfte schützen. Sie könnten aber auch dazu führen, dass die Erhaltung der Gesundheit mit Isolation und Einsamkeit der Pflegebedürftigen bezahlt wird. Diese Situation ist für alle Beteiligten nicht einfach. Um trotz dieser Einschränkungen den direkten Kontakt zwischen Angehörigen und Heimbewohnerinnen und -bewohnern aufrechtzuerhalten, haben der „Offene Kanal SchleswigHolstein (OKSH)“ und die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein das Projekt „Fenster zur Familie“ ins Leben gerufen. „Social Distancing muss nicht in der völligen Isolation enden“, weiß OKSHLeiter Peter Willers. An den vier Standorten in Kiel, Lübeck, Flensburg und der Westküste verleiht der Bürgersender kurzfristig jeweils fünf bis acht Tablets kostenlos an Pflege- und Seniorenwohneinrichtungen, auf denen eine App vorkonfiguriert ist, mit der die Heimbewohnerinnen und -bewohner mit ihren Angehörigen per Videotelefonat kommunizieren können. Die Pflegefachpersonen sind dabei als Vermittlerinnen und Vermittler tätig – erforderlich vor Ort in der Einrichtung ist ein WLAN-Zugang. „Ein Telefonat mit Bild hat eine größere
emotionale Wirkung als ein reiner Anruf“, so Willers. „Das Gefühl von Nähe wird verstärkt, was auch einen positiven Effekt auf die Stimmung hat. Unmut darüber, den Kontakt zu den Liebsten zu verlieren, kommt gar nicht erst auf.“ „Wir wissen, dass die derzeitige Situation belastend für Pflegebedürftige und Angehörige ist“, ergänzt Jan Dreckmann, Pressesprecher der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein. „Daher unterstützen wir das Projekt ‚Fenster zur Familie‘ – gemeinsam und digital schaffen wir das!“ Um sowohl Angehörige als auch Pflegekräfte in der Bedienung technisch zu unterstützen, bietet der „Offene Kanal Schleswig-Holstein“ eine Videosprechstunde an. Weiterhin stehen auf der Webseite des OKSH unter https:// www.ok s h . d e / m k - f u e r- s e n i o re n / fenster-zur-familie Tutorials zum Download zur Verfügung, die in einzelnen Schritten den Angehörigen zum Beispiel dabei helfen, die für das Videotelefonat benötigte App auf dem eigenen Smartphone oder Tablet einzurichten. Gibt es Probleme bei der Anwendung in der Betreuungseinrichtung, kann das Tablet durch den OKSH bei Bedarf auch aus der Ferne gewartet und bedient werden. In einem ersten Schritt spricht der „Offene Kanal SH“ vor allem kleinere Pflege- und Betreuungseinrichtungen an, da es dort einfacher ist, eine kontinuierliche Ansprechperson für das Projekt zu finden. Im Martje-
Gespräch mit der Familie – Heimbewohner Günter Seibel telefoniert mit Unterstützung von Pflegefachkraft Jennifer Seiler mit seinen Angehörigen
Flohrs-Haus in Garding macht das Tablet schon seit einiger Zeit die Runde und wird bei Angehörigen und Bewohnern sehr gut angenommen. Interessierte Senioreneinrichtungen und Angehörige finden alle Informationen und den Kontakt zu den örtlichen Ansprechpartnern unter https:// w w w. o k s h . d e / m k - f u e r- s e nioren/ fenster-zur-familie. Andreas Guballa vom „Offenen Kanal Westküste"
St. Christian
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(v.l.) Jacqueline Demmin, Beate Schindler und Alexandra Rohdenburg mit einem Dankeschön für die Nachbarschaftshilfe in Coronazeiten
Nachbarschaftshilfe ganz praktisch Man kennt sich schon länger, arbeitet Zaun an Zaun, hat schon so manches Fest miteinander gefeiert und hat den gleichen kirchlichen Ursprung. Die Rede ist hier vom Marienstift und der Evangelischen Kindertagesstätte in Garding. Als im März 2020 die Corona Pandemie zur Schließung der Kita bis auf die
Notgruppe führte, war Beate Schindler spontan bereit, im Marienstift auszuhelfen. Die gelernte Erzieherin fand sich mit Unterstützung der Mitarbeitenden im Haus schnell zurecht. Der Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, die sie zum Teil schon seit über 28 Jahren kennt, gefiel ihr von Anfang an gut. Wir bedanken uns ganz herz-
lich bei Beate Schindler für die fast sechswöchige Nachbarschaftshilfe und freuen uns auf das nächste gemeinsame Nachbarschaftsfest bei offenen Türen. Carsten Brinkmann
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St. Georg
Ein „heißes” Sommerfest im Wibe-Junge-Haus
Mit einer Show aus Feuer, Seifenblasen und Musik werden die Bewohner des Wibe-Junge-Hauses überrascht
Im Wibe-Junge-Haus ging es heiß her. Bewohner und Mitarbeitende feierten ein kleines Sommerfest. Auch wenn der Sommer an diesem Tag eine kleine Pause machte, wurde es dennoch spektakulär. Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen, und die hatte Pflegedienstleitung Nadine Clausen für ihr Sommerfest 2020. Mit einer Feuershow im Innenhof des Hauses wurde allen ordentlich eingeheizt. „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“ ohne Bedenken, wenn einem danach zumute ist oder wenn wir es uns verdient haben – dafür steht die Redewendung. Ganz so einfach ist das natürlich nicht in der heutigen Zeit. Bedenken gehören immer dazu genauso wie die aktuellen Hygieneund Abstandsregeln. Aber verdient haben sich die Pflegeeinrichtungen
das Feiern nach den vergangenen drei Monaten allemal. Das hat sich auch das Wibe-Junge-Haus nicht nehmen lassen und trotz unbeständigen Wetters ihr kleines Sommerfest gefeiert, ganz zur Freude der Bewohner des Hauses. Um 14:00 Uhr ging es los mit einem bunten Programm für 55 Bewohner und vielen Köstlichkeiten, die zu einem Fest dazugehören, mit Kaffee und Kuchen und Eis vom Wagen, erfrischenden Cocktails und musikalischer Begleitung. Dabei sorgte die Musik der „Ralf Wittrock Band“ für so gute Stimmung, dass auch getanzt wurde. Bereits am Vormittag wurden die frischen Salate für das gemeinsame Grillen am Abend vorbereitet, bevor es um 18:00 Uhr spektakulär zu Ende ging. „Wir wollten mal was anderes machen, und da kam mir die Idee einer
Feuershow“, berichtete Nadine Clausen, Pflegedienstleitung des Hauses. Mit Träumen aus Feuer, Licht und Seifenblasen tanzte Nadine Künzer von „Harlekin on Fire“ mit den Elementen. Der feurige Abschluss des Sommerfestes sollte ein gefühlvoller Tanz mit dem Feuer werden mit abwechslungsreicher und mitreißender Musik. Ein echtes und nicht alltägliches Erlebnis für die Mitarbeitenden und Bewohner des Wibe-Junge-Hauses. „Das wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben, und ich hatte den Eindruck, dass es den Bewohnern sehr viel Freude gemacht hat – und darum geht es!“, betonte Nadine Clausen mit Blick auf diesen Tag. Christian Nickelsen
St. Georg
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Ein großer Dank an alle Unterstützer In den vergangenen sechs Wochen haben das Sozialzentrum und das St.-Michaelis-Haus in Marne unzählige Briefe, Basteleien von Kindern, selbst genähte Schutzmasken, Kekse, Kuchen, Blumen und sogar Spiele und Puzzles aus Marne und dem Umland erreicht und den Bewohnerinnen und Bewohnern damit schöne Momente bereitet. Da viele dieser Aufmerksamkeiten anonym kamen, haben Mitarbeitende des Sozialzentrums Marne in großen Buchstaben ein „Dankeschön“ in den Fenstern des Eingangsbereichs platziert. Nicht anonym war der Besuch von Dr. Luttmann vom Rotary Club Brunsbüttel. Für das Sozialzentrum hatte Dr. Luttmann zwei Tablets im Gepäck, damit unsere Seniorinnen und Senioren den Kontakt zu ihren Angehörigen nicht verlieren und die modernen Medien nutzen können. Auch für das St.-Michaelis-Haus hatte der Rotary-Club zwei Tabletts zur Verfügung gestellt.
2 Tablets für das St.-Michaelis-Haus
Wir sagen vielen Dank!
Super-Aktion, gerade in diesen schwierigen Zeiten. Wir sagen ganz herzlich Danke! Christian Nickelsen
Der Rotary-Club Brunsbüttel spendet St. Johannis 2 Tablets
Rosen am Tag der Pflege Die Pflegedienstleitungen Nadine Clausen (Wibe-Junge-Haus) und Olaf Busse (Anna-Prall-Haus) bedankten sich am 12. Mai 2020, dem Tag der Pflege, mit einem symbolischen Blumengruß bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Heider Häuser für ihren täglichen Dienst am Menschen. Christian Nickelsen Nadine Clausen überreicht allen Mitarbeitenden im Wibe-Junge-Haus eine Rose
Olaf Busse mit den Rosen für seine Mitarbeitenden
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St. Johannis
Die Musiker Two Well & Vlad
Mit dem Musikfest-Trecker auf Tour durch Schleswig-Holstein Am 26. Juli rollte der „SchleswigHolstein Musik Festival-MusikfestTrecker“ in den Innenhof des Ev. Altenhilfezentrums in Meldorf. Als Ersatz für die abgesagten Musikfeste auf dem Lande kommt nun die Musik in den kommenden Wochen zu den Menschen. SHMF-Intendant, Dr. Christian Kuhnt, brachte für das Konzert auf dem geschmückten Anhänger drei Musiker aus München, die als „Two Well & Vlad“ die Zuhörer im Altenhilfezentrum bezauberten. Mit einem alten Lanz-
Die Bewohner im Innenhof des Altenhilfezentrums
Bulldog aus dem Jahr 1955 tuckerten die 28 PS durch Dithmarschen. Station wurde auch auf dem Rathausplatz in Brunsbüttel und auf dem Alten Kirchhof in Marne gemacht. Weiter geht es in den folgenden Wochen nach Ratzeburg, Nusse und Ahrensburg, und auch zwischen Rendsburg und Kiel sowie in den Elbmarschen und Itzehoe ist der Musikzug unterwegs. Danke, dass ihr bei uns Halt gemacht habt! Euch und allen künftigen Zuhörern wünschen wir ebenso großes Vergnügen, wie wir es hatten.
Die genauen Spielstätten und Zeiten stehen auf shmf.de Christian Nickelsen
Ein Lanz-Bulldog aus dem Jahr 1955
St. Johannis
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Das Altenhilfezentrum Meldorf sagt Danke! Die Bewohner und die Mitarbeitenden des Evangelischen Altenhilfezentrums Meldorf sagen all denen ein herzliches Dankeschön, die in dieser schweren Zeit des Coronavirus‘ mit vielen unterschiedlichen Einsendungen an sie denken. Ein herzliches Dankeschön geht an all die Kinder aus Meldorf, Windbergen, Brunsbüttel und Umgebung für die
Eine willkommene Abwechslung
großartigen selbstgemalten Bilder, die vielen lieben Briefe und selbst gebastelten Ostersachen. Ein weiteres großes Dankeschön geht an die Angehörigen, die mit motivierenden herzlichen Worten Kraft schenken. Die Bewohner und auch die Mitarbeitenden des Altenhilfezentrums haben große Freude an all den Zusendungen und sind zutiefst gerührt über so viel Initiative. Ein
besonderer Dank geht auch an Tanja Dikty aus Elpersbüttlerdonn und Lisa Kieseler aus Windbergen, die über einhundert Mund-Nasenschutze als Spende für alle Mitarbeitenden genäht haben, die sie privat nutzen können. „Wir haben euch alle in unser Herz geschlossen!“ Steffi Blossey
(v.l.) Nadine Siegmund, Oliver Rahn, Neele Hoyer und Gudrun Berkau Auch die kleinen Enten waren dabei
Tierischer Besuch im Altenhilfezentrum Meldorf In schweren Zeiten muss man ideenreich sein. Wenn sonst schon kein Besuch kommen darf, dann wenigstens tierischer. Das Team des Altenhilfezentrums Meldorf wollte den Bewohnern ein Lächeln ins Gesicht zaubern und veranstaltete an mehreren Tagen Tierbesuche. Den Anfang machte der Hund von Pflegedienstleitung Steffi Blossey. An weiteren Tagen kamen Tiere vom Bauernhof der Mitarbeiterin Gudrun Berkau aus Hemmingstedt zu Besuch: zwei Handlämmer Billi und Willi, vier Wochen alt, vier Kaninchen, sechs Wochen alt und vier Gänse- und Entenküken, drei Wochen alt. Es waren viele sehr berührende Momente mit Reaktionen der Bewohner, die keiner erwartet hatte. Alle Momente wurden fotografisch festgehalten als Andenken für alle Bewohner und als Gruß an die Angehörigen. Steffi Blossey
Ein besonderer Moment
Freude pur
Linox ist öfter zu Besuch
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DSK Diakonie-Service-Kropp
Aus dem Corona-Tagebuch der DSK
Die Zentralküche in der Fabrikstraße 4 in Kropp
Zu Beginn der Corona-Pandemie waren wir gezwungen, unsere Kantine im Oberlandesgericht Schleswig zu schließen. Wie für viele Gastronomiebetreiber war auch dies ein harter Schlag für uns. Des Weiteren haben wir in unserer Produktionsküche Teams gebildet, welche in unterschiedlichen Schichten gearbeitet haben. Dies war notwendig, um das Risiko eines kompletten Personalausfalls bei einer Infektion mit Corona zu minimieren. Die 18. Mai: Weiterhin lassen wir unsere Mitarbeitenden der Produktion in zwei Schichten arbeiten, um das Risiko eines totalen Personalausfalls zu minimieren Darüber hinaus werden auch die Mahlzeiten im Sozialraum für Mitarbeitende in kleinen Gruppen eingenommen, um der Mindestabstandsregel gerecht zu werden.
Sorge vor Infektionen war besonders groß, da wir in unserem Arbeitsbereich viel Kontakt mit Risikogruppen haben. Zu diesem Zeitpunkt war es so, dass das Gesundheitsamt in unserem Kreis alle Kontaktpersonen zu einem Infizierten für zwei Wochen in Quarantäne geschickt hat. Jedes Team hat eine eigene Pausenzeit erhalten, nicht mehr alle zusammen.
01. Juni: In unserem Veranstaltungshaus Kana sind weiterhin keine Veranstaltungen erlaubt. Gerade jetzt hätten viele Konfirmationen stattgefunden. Aber auch diese sind aufgrund Coronas zunächst in den Herbst verschoben. Unser großes Sommerfest mit bis zu 1.000 Gästen ist für dieses Jahr abgesagt worden.
Auch die Sommerfeste unserer Pflegeheime in Schleswig-Holstein sind entweder abgesagt oder finden in einem deutlich kleineren Rahmen statt, als es in den Jahren zuvor der Fall war. All dies ist für die DSK deutlich im Umsatz spürbar. In unserer Kantine in einem Gerichts-
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DSK Diakonie-Service-Kropp
Das Veranstaltunghaus Kana in Kropp
gebäude nehmen wir den Betrieb zum 04.Juni wieder auf. Die geltenden Hygienerichtlinien werden gemeinsam mit dem Verpächter entwickelt und umgesetzt. Ein erster Lichtblick nach langer Pause. 15. Juni: In unserem Veranstaltungshaus Kana in Kropp sind kleinere Veranstaltungen bis zu zehn Personen wieder erlaubt. Auch hier geht es voran. Gleichwohl lassen wir unser Personal in der Produktionsküche weiterhin in zwei getrennten Schichten arbeiten. 29. Juni: Die bereits seit drei Monaten tätige Task Force Corona, in der unterschiedliche Leitungsfunktionen unseres Unterneh-
Die Produktion in der Corona-Zeit
Das Oberlandesgericht in Schleswig
mensverbundes vertreten sind, hat entschieden, dass Veranstaltungen bis vierzig Personen im Haus Kana stattfinden können. 13. Juli: Oben beschlossene Lockerung hat sich noch nicht signifikant bemerkbar gemacht. Die Zurückhaltung bei unseren Mitarbeitenden und auch bei der Bevölkerung ist deutlich zu spüren. Allen ist bewusst, dass nur durch strenge Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln eine zweite Welle vermieden werden kann. Fin Schubert Geschäftsführer der Diakonie-ServiceKropp GmbH (DSK)
Zu finden in der Fabrikstraße 4 in Kropp
Kommissionierung in der Corona-Zeit
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„Wir leben hier!“
„Wir leben hier!“ Berichte von Bewohnerinnen und Bewohnern in unserem Unternehmensverbund
Hymne über die Tagespflege Von Monika Mittank, Gast der St. Johannis Tagespflege in Marne
Es gibt auch große und kleine Feieranlässe: zum Beispiel die täglichen Geburtstage, Frühlingsball, Oktoberfest mit Kostümen und Grillwurst, Eis oder, oh je, die „Blauen Jungs“, da tut uns nichts mehr weh. Es wird getanzt und gelacht, wer hätte das von dem ollen Volk gedacht (haha)! Weihnachten wird natürlich auch gefeiert, mit uns und Angehörigen, damit sie auch noch merken, dass wir da sind. (Spaß)
Monika Mittank
D
isco in der Tagespflege. Dank umsichtiger liebevoller Pflege mit Spiel, Musik und Gesang wird uns der Tag nicht lang. Auch mit Rollstuhl und Rollatoren wird uns vor dem Morgen nicht bang! Wir sind ’ne tolle Truppe und helfen uns in der Gruppe. So wird alles leichter, und wir werden langsam immer gleicher. Vielen Dank dem immer geduldigen Personal zu Fuß und mit den Bussen. Wir wollen eure Begleitung nicht mehr missen. Es sind schon besondere Menschen, die uns betreuen, und wir danken es ihnen jeden Tag aufs Neue.
Es gibt viel Spaß und Klönschnack aus alten Zeiten beim Spazierengehen und -rollen in unserem Park am Haus mit den vielen Bänken und Vogeltränken. Der Tag wird uns nicht lang dank unserem Personal mit immer einem netten Schwank. Jeder hat sein Päckchen zu tragen mit dem Kopf, der Hüfte und dem Magen. Mit dem Rücken, den Beinen und dem Popo, im Alter ist das eben so. Wir machen nun das Beste draus und lachen Morgenmuffel und Miesepeter aus. In der Tagespflege in Marne ist immer was los, wie machen die das immer bloß? Brote backen bei Kalle Bäcker, bei schönem Wetter die zwei Rosse bzw. Busse satteln, Rollis im Nacken, und ab geht es zur Mutter Natur. Wie schaffen unsere Bienchen das nur? So, liebe Singlemänner und -frauen, traut euch vorbeizuschauen. Monika Mittank
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Sie kennen Ihre neuen Kollegen 1.000,- E Belohnung für Ihre Empfehlung „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ Unser Unternehmensverbund ist eine starke Gemeinschaft, die sich mit Ihnen gemeinsam weiter entwickeln möchte. Deshalb wollen wir Menschen kennenlernen, die zu uns passen. Sie kennen unsere tägliche Arbeit am besten und können uns dabei helfen. Also, empfehlen Sie uns weiter, und Sie können sich über bis zu 1.000,- E Belohnung freuen. Ihre Empfehlungen werden vertraulich und diskret aufgenommen. Nähere Informationen erhalten Sie bei der Leiterin unserer Personalabteilung Ines Kaden-Kosak, Telefon 04624 /801-828 E-Mail: i.kaden-kosak@diakonie-kropp.de
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Dienstjubiläen
Dienstjubiläen
Wir gratulieren zu Stiftung Diakoniewerk Kropp
St. Ansgar
St. Christian
40-jähriges Dienstjubiläum
25-jähriges Dienstjubiläum
10-jähriges Dienstjubiläum
Udo Haar · Begleitung von Besuchergruppen
Gisela Früchting · Stationshelferin
Oliver Demant · Pflegefachkraft
Patricia Mangels · Altenpflegerin
Jacqueline Demmin · Therapeutin
30-jähriges Dienstjubiläum
20-jähriges Dienstjubiläum
Bettina Hagge · Pflegekraft
Jürgen Frahm · Betriebshandwerker
Christine Kuhlmann · Erzieherin
10-jähriges Dienstjubiläum
Valentina Zimbelmann · Raumpflegerin St. Georg
Rita Froin-Schmidt · Krankenschwester
10-jähriges Dienstjubiläum
45-jähriges Dienstjubiläum
Piet Lassen · Geschäftsführer
Kristin Schmidt · Erzieherin
Heike Schaber · Pflegefachkraft
St. Elisabeth
St. Johannis
30-jähriges Dienstjubiläum
25-jähriges Dienstjubiläum
Beate Stelzner · Pflegedienstleitung
Katja Rathmann · Pflegefachkraft
St. Hildegard
25-jähriges Dienstjubiläum
10-jähriges Dienstjubiläum
40-jähriges Dienstjubiläum
Britta Looft · Altenpflegerin
Ilona Behling · Betreuungskraft
Christel Daugs · Pflegekraft
20-jähriges Dienstjubiläum
Ellen Jucknies · Krankenpflegehelferin
Angelika Ullrich · Raumpflegerin
Ines Kuhr · Betreuungskraft
10-jähriges Dienstjubiläum
35-jähriges Dienstjubiläum
Gabriele Friedrichs · Haus- u. Familienpflegerin
Jutta Otto · Verwaltungsfachkraft Manuela Olthoff · Pflegefachkraft Sylvia Sander · Fahrtenbegleitung Niklas Schwarz · Krankenpfleger
Regina Sommerweiss · Krankenpflegehelferin
Katrin Springmann · Pflegekraft
DSK Diakonie-Service-Kropp 10-jähriges Dienstjubiläum Iris Angela Michaelsen · Reinigungskraft
30-jähriges Dienstjubiläum
St. Benedikt
Hesterberg & Stadtfeld
Birgit Sommerweiss · Krankenpflegehelferin
10-jähriges Dienstjubiläum
40-jähriges Dienstjubiläum
Saskia Ringsdorf · Altenpflegeschülerin
25-jähriges Dienstjubiläum Eike Koitzsch · Krankenpflegehelferin
St. Martin
Angelika Larson · Haus- u. Familienpflegerin
25-jähriges Dienstjubiläum
Barbara Litzau · Pflegehelferin
Angelika Kühl · Pflegekraft
Silke Jargstorf · Erzieherin Susanne Knipper · Krankenpflegehelferin
35-jähriges Dienstjubiläum Silke Thomsen · Krankenpflegehelferin Traute Witt · Pflegehelferin
Kirsten Rohlf · Stationshelferin
Marianne Meyer · Haus- u.
25-jähriges Dienstjubiläum
Monique Ströh · Altenpflegerin
Familienpflegerin
Kathrin Dogan · Krankenschwester
20-jähriges Dienstjubiläum
15-jähriges Dienstjubiläum
Dietmar Glanz · Altenpfleger
Veronika Liebing · Pflegefachkraft
Tanja Schröder · Altenpflegerin
10-jähriges Dienstjubiläum
10-jähriges Dienstjubiläum
Franziska Grudda · Pflegehelferin
Nicole Heiler · Pflegefachkraft
Elena Meier · Pflegekraft
Kathleen Lehmann · Altenpflegerin
Silke Rohwer · Raumpflegerin
Dieter Kissner · Erzieher Gaby Hansen · Heilpädagogin
20-jähriges Dienstjubiläum Anja Drawert · Pädagogische Helferin Sylvia Hentschel · Hausleitung Olaf Neding · Fachkraft Karin Nour El Din Darwish · Erzieherin Manuela Schulz · Heimerzieherin Inge-Marie Wolff · Altenpflegerin
Kreuzworträtsel
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STRAND KORB
Gewinnrätsel Finden Sie das richtige Lösungswort und gewinnen Sie mit etwas Glück einen „Strandkorb” Einkaufs- u. Verzehrgutschein im Wert von 30,-- E
Kultur-Café & Eine-Welt-Laden
Lösungswort:
Und so können Sie gewinnen: Kreuzworträtsel lösen und das richtige Lösungswort
sendungen wird der Gewinner per Los entschieden und
unter Angabe des Kennworts „Gewinnrätsel“ per E-Mail
von uns benachrichtigt.
an c.nickelsen@diakonie-kropp.de senden oder per Post an die Stiftung Diakoniewerk Kropp schicken
Einsendeschluss ist der 30. September 2020
(Postanschrift siehe unten). Bei mehreren richtigen Ein-
Postanschrift: Stiftung Diakoniewerk Kropp · Johannesallee 9 · 24848 Kropp
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unter uns gesagt... Küchentipp
Irish Brown Bread Zutaten
Zubereitung:
800 g
Vollkornmehl (Weizen oder Dinkel)
2 Teelöffel
Natron mit dem Mehl vermischen
1 Teelöffel
Salz
1 Esslöffel
brauner Zucker
2 Esslöffel
Olivenöl
600 bis 700 ml Buttermilch
Die Zutaten werden alle zusammen vermengt. Nicht wundern: Der Teig entspricht nicht einem klassischen Brotteig, er ist viel weicher. Den Teig in eine große (30 cm) mit Olivenöl eingefettete Kastenform geben und bei 180 Grad (Ober-/ Unterhitze, Mittelschiene) 50 bis 60 Min. backen. Irish Brown Bread gehört in Irland zu den Mahlzeiten (fast immer) dazu. Gegessen wird es zum Frühstück und zusammen mit gesalzener Butter als Vorspeise oder generell als Beilage zum Hauptgericht, vor allem zu Suppen. Durch die Buttermilch erhält es einen ganz besonderen Duft. Das Brot schmeckt eigentlich mit allem: nur mit Butter (vor allem, wenn es noch etwas warm ist!), mit Käse, Aufschnitt, Marmelade, Honig... Wer mag, kann auch Körner hinzufügen, traditionell sind im Irish Brown Bread jedoch keine. Bei Körnern würde ich allerdings von Sonnenblumenkernen abraten. Zusammen mit dem Natron nehmen sie eine giftgrüne Farbe an! Das Brot ist dann ohne Probleme genießbar, aber die Farbe wirkt etwas abschreckend. Viel Spaß beim Backen und guten Appetit! Birgit Maeck
Guten Appetit wünscht Ihnen Ihr „unter uns gesagt...“ Redaktionsteam
unter uns gesagt... Buchtipp
Balzano, Marco: Ich bleibe hier. Roman
Inhalt Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol - doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.
Verlag: Diogenes ISBN: 978-3-257-07121-4 Erschienen: 2018 Sprache: Deutsch, 288 Seiten Preis: 22,00 s
Autorenportrait Marco Balzano, geboren 1978 in Mailand, ist zurzeit einer der erfolgreichsten italienischen Autoren. Er schreibt, seit er denken kann: Gedichte und Essays, Erzählungen und Romane. Neben dem Schreiben arbeitet er als Lehrer
für Literatur an einem Mailänder Gymnasium. Mit seinem letzten Roman „Das Leben wartet nicht“ gewann er den Premio Campiello, mit „Ich bleibe hier“ war er nominiert für den Premio Strega. Er lebt mit seiner Familie in Mailand.
Erhältlich bei: Helmut Gerling · Kropper Buch · Hauptstraße 4 · 24848 Kropp
Vorschau „unter uns gesagt...” Ausgabe-Nr. 164 • Das Petri-Haus – Wir berichten über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen • Stiftung Diakoniewerk Kropp – Wir zeigen Ihnen die neue Geländebeschilderung • IPZ · Das Integrierte Pflegezentrum Kropp - mehr als ein Ersatz für die Häuser Zoar und Salem
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Die Stiftung Diakoniewerk Kropp bietet in ihrem Unternehmens-
Wir kooperieren mit den Kirchenkreisen Schleswig-Flensburg,
verbund differenzierte Angebote der Altenhilfe mit Schwerpunkt
Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen und Nordfriesland sowie
in psychiatrischer und gerontopsychiatrischer Ausrichtung an. An
dem Amt Marne-Nordsee.
den Standorten Kropp, Schleswig und Eckernförde stellen wir zusätzlich Angebote zur Eingliederungshilfe und psychosozialen
Wenn es um Sie selbst geht oder um Ihre Angehörigen – wir
Rehabilitation zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Stiftung
beraten und begleiten Sie gern in allen Fragen rund um Wohnen
Trägerin des Psychiatrischen Zentrums Kropp, zu dem neben
im Alter, Pflege und Betreuung.
einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie
Stiftung Diakoniewerk Kropp · Telefon 04624 - 8010
eine große Institutsambulanz und eine gerontopsychiatrische Tagesklinik gehören. Des Weiteren bieten wir älteren Menschen
www.diakonie-kropp.de
seniorengerechte Wohnungen mit Service.
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Orte zum Leben, Helfen, Heilen, Trösten Am liebsten daheim: Ambulante Dienste
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12
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6
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1
Tagsüber bei uns: Tagespflege Tagesstätte
5
Ein Zuhause für kurze Zeit: Kurzzeitpflege, Krankenhausverhinderungspflege
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Leben in freundlicher Umgebung: Wohnen mit Service im Alter, Seniorenheime
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Am Leben teilhaben: Psychosoziale Rehabilitation 3 2
Wenn die Seele in Not ist: Therapie im Psychiatrischen Zentrum