Kammera
Die Mitarbeiterzeitung der WK K채rnten
April 2014
Sind wir auf bestem Weg ins Burn-out? Ist es nur eine Modekrankheit oder brennen wirklich so viele Menschen aus? Wir haben nachgefragt. Seite 2 - 5
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BURN-OUT-PROPHYLAXE:
„Fragen Sie sich: Ist das das Leben, das ich führen möchte?“ Wie wir gesund bleiben und dem Burn-out keine Chance geben, wird uns Dr. Arno Sommeregger bei den WK-Gesundheitstagen im Juni erklären. Hier ein Vorgeschmack:
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urn-out ist in aller Munde. Macht uns die Arbeit krank? Ein Burn-out hat seinen Ursprung nicht immer im Beruflichen. Es hängt eher damit zusammen, wie man seinen Tag gestaltet und mit der täglichen Arbeit umgeht. Einen sehr großen Anteil an den vielen Burnout-Fällen hat die Medienwelt – oder besser gesagt: unser Umgang damit.
mehr abschalten. Das ist auch der große Unterschied zu früher: Vor ein paar Jahren war man einfach nicht erreichbar, wenn man nicht zuhause war. Heute hat man das Handy überall
Was machen wir falsch? Ich würde nicht sagen, dass wir etwas falsch machen. Wir können mit den neuen Anforderungen nur noch nicht richtig umgehen. Vor allem die ständige Erreichbarkeit macht uns krank, die Menschen können nicht
dabei und sollte ständig erreichbar sein. Burn-out würden sie also nicht als Modekrankheit abtun? Auf keinen Fall. Ich kenne viele, die ihren Alltag kaum noch schaffen. Die in der Früh nicht mehr aufstehen wollen und abends nicht mehr
abschalten können. Der psychische Druck ist enorm. Doch woher kommt dieser Druck? Einerseits von uns selbst, andererseits von der Gesellschaft. Wir leben in einer konsumorientierten Gesellschaft, wollen uns vieles leisten. Gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit und alles wird teurer. Damit steigt auch der Druck: Wir müssen Geld verdienen – und oft geht es auch darum, einfach Geld für das Nötigste im Leben zu haben. Da gibt es dann die alleinerziehenden Mütter, die Mitte des Monats nicht wissen, wie sie mit ihrem restlichen Geld auskommen sollen.
Das Burn-out als neue Volkskrankheit? Mehr als zehn Prozent der Österreicher sind Burn-out-gefährdet, schätzen Mediziner. Die Dunkelziffer könnte noch höher sein, denn viele, die an Erschöpfungszuständen leiden, begeben sich nicht in ärztliche Behandlung. „Oft schämen sich die Leute, weil sie mit ihrem täglichen Leben nicht mehr klar kommen. Es gibt aber keinen Grund dafür, sich zu schämen. Ein Burn-Out ist eine Krankheit, die behandelt werden muss“, sagt der Klagenfurter Arzt Arno Sommeregger. Manchmal erkennen die Betroffenen auch nicht, dass sie Burn-out-gefährdet sind. Sie beurteilen ihre Müdigkeit und den zu hohen Stresspegel als normal – schließlich geht es
vielen anderen genauso. Doch schnell kann es geschehen, dass aus dieser permanenten Überforderung eine ernsthafte Krankheit wird. Wie überfordert unsere Gesellschaft ist, zeigt eine aktuelle Studie des österreichischen Meinungsforschungsinstituts IMAS: Darin geben 87 Prozent von 1010 Befragten an, mit ihrem Beruf- und Privatleben überfordert zu sein. Nur neun Prozent der Befragten haben nicht den Eindruck, dass der Druck am Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren gestiegen ist und nur zwölf Prozent bejahten, dass „Burn-out eine Modeerscheinung ist und von den betroffenen Arbeitnehmern oft vorgeschoben wird“.
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Solche Situationen führen ins Burn-out. Welche Menschen sind besonders gefährdet? Es sind immer dieselben Menschen, die ein Burn-out trifft: Es sind diejenigen, die alles perfekt machen und haben wollen. Sie sind motiviert, immer fleißig und können nicht
Nein sagen. Und sie sind insgeheim davon überzeugt, dass ohne sie nichts funktioniert. Was sind die ersten Burn-out-Anzeichen? Meist sind das Erschöpfungszustände, die man schwer richtig zuordnen kann. Es können aber auch physische Symptome
sein. Das Problem ist, dass körperliche Warnsymptome von den Betroffenen ignoriert werden. Der Beginn ist oft schleichend: Man schläft schwer ein, wacht nachts auf oder hat undefinierbare Schmerzen. Auch Schwindelgefühl und Magenbeschwerden können ein Warnsignal sein. Es sind lauter Dinge,
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bei denen man nicht unbedingt an einen Erschöpfungszustand denken würde. Im Endstadium der Krankheit schleppt man sich mit der Restenergie, die man hat, noch in die Arbeit und versucht, diese so gut als möglich zu machen. Aber für andere Dinge bleibt keine Energie mehr.
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Woran erkenne ich, ob ich selbst burnoutgefährdet bin? Fragen Sie sich: Ist das das Leben, das ich führen möchte? Wenn Sie darauf nicht klar mit Ja antworten können, sollten Sie etwas ändern. Und was? Das Zauberwort lautet: Entspannung. Zwischen-
durch muss man sich zurücknehmen und bewusst Ruhe geben. Man kann dem Körper nicht ewig Energie nehmen, sondern muss auch etwas zurückgeben. Mein Rat lautet deshalb, zwischendurch eine Pause zu machen und das Handy abzuschalten. Sie sind beruflich selbst sehr eingespannt. Wie
schaffen Sie es, sich vor Burn Out zu schützen? Als Arzt sehe ich bei meinen Patienten immer wieder, wie schnell es gehen kann, dass einem etwas passiert und man nicht mehr gesund ist. Dadurch wird man aufgeweckt und lebt bewusster. Ich finde körperliche Fitness auch sehr wichtig. Wenn man fit ist, steckt
„Sport hilft man Belastungen besser weg und ist besser vor Erschöpfung geschützt. Wie viel Sport würden Sie empfehlen? Das muss jeder selbst entscheiden, es muss nicht viel sein. Aber man muss
Yoga am See im Juli Mit Schwung starten wir in den Sommer: Anfang Juli finden zwei morgendliche Yoga-Termine direkt am Wörthersee statt. Bitte schnell bei Tanja Telesklav anmelden, die Teilnehmerzahl ist begrenzt! – Dienstag, 1. Juli 2014, von 7.30 bis 9 Uhr: , „Yoga für Einsteiger am See“, im Kropfitschbad in Krumpendorf, mit Claude Wagner. Es können maximal zwölf Personen teilnehmen.
Businesslauf am 15. Mai In die Laufschuhe, fertig, los! Am Donnerstag, 15. Mai, findet wieder der Businesslauf in Klagenfurt statt. Um 19 Uhr geht es los – und je mehr Teilnehmer und Fans von WK und WIFI dabei sind, desto besser! Gestartet wird in Dreier-Teams (drei Frauen, drei Männer oder Mixed-Teams) und die Zeiten der Teilnehmer werden addiert. Im Anschluss an den Lauf findet die Runners Party in der Messehalle 1 statt, zu der ebenfalls alle herzlich eingeladen sind!
– Mittwoch, 2. Juli 2014, von 7.30 Uhr bis 9 Uhr: „Dynamisches Yoga“, im Schloss Leonstain oder am Wörthersee (Pörtschach), mit Florian Neuscheller (am Bild unten). Es können maximal 14 Personen teilnehmen.
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gegen Stress“ es wirklich tun und keine Ausreden suchen. Mein Tipp: Tragen Sie sich regelmäßig Zeiten in den Kalender ein, an denen Sie etwas für Ihre Gesundheit tun wollen. Jede Woche drei Mal eine Stunde schnelles Gehen zum Beispiel.
Welchen konkreten Nutzen hat man vom Sporteln? Sport hilft gegen Stress. Unser Körper besteht aus zahllosen Gefäßen und Muskeln, die regelmäßig trainiert werden müssen. Vom Körper hängt alles ab, denn Erschöpfung beginnt in der Zelle. Neben Sport
und regelmäßigen Pausen darf man aber auch auf das Trinken nicht vergessen. Jede halbe Stunde sollte etwa ein Viertelliter Wasser getrunken werden.Trinken macht munter. Halten Sie die Trennung von Privatem und Beruflichem für wichtig? Gute Frage. Für mich persönlich ist es schwie-
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rig, zwischen Arbeit und Freizeit zu trennen. Man sollte aber darüber nachdenken, wie man sein Leben organisieren will. Ich kenne Leute, die ab 16 Uhr nicht mehr per Handy oder E-Mail erreichbar sind. Dafür muss man sehr konsequent sein, aber das Umfeld gewöhnt sich daran – und bald ruft nach 16 Uhr keiner mehr an.
Gesundheitstage am Berg Mit dem Rad in die Arbeit Der Mai ist der Monat des Fahrrads. In ganz Österreich nehmen Tausende an der Aktion „Österreich radelt zur Arbeit“ teil – und auch in WIFI und WK wird ab Freitag fleißig in die Arbeit geradelt. Als kleiner Anreiz werden im Mai jeden Tag Preise unter den teilnehmenden Mitarbeitern verlost, die in Teams von zwei bis vier Personen „antreten“ können. So wird es für ein Team MannerSchnitten in der Höhe des Gesamtgewichts des gesamten Teams geben, aber auch Ballon- und Segelflüge stehen als Gewinne bereit.
Ein paar Restplätze gibt es noch für das Mitarbeiterseminar „Gesundheitstage am Berg“ von 26. bis 28. Juni im Biohotel Alpenrose in Obermillstatt. Auf dem Programm stehen Wanderungen, Workshops mit Mediziner Arno Sommeregger und einfach ein gemütliches Beisammensein. Mehr Infos: Tanja Telesklav, DW 731
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EINE KÄRNTNER KAMPAGNE EROBERT ÖSTERREICH:
Heute ist der „Tag der Arbeitgeber“ Mit roter Nelke und „Klartext“ wurde im April auf die Bedeutung des Unternehmertums aufmerksam gemacht. Der Höhepunkt ist heute, 30. April, mit dem „Tag der Arbeitgeber“.
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ass heute in Betrieben in ganz Österreich Flaggen gehisst und „Tag der Arbeitgeber“-Plakate aufgehängt werden, ist der Lohn von zwei Jahren konsequenter Arbeit: Schon seit 2012 arbeitet das Team der Wirtschaftskammer Kärnten daran, den 30. April als „Tag der Arbeitgeber“ in den Köpfen der Menschen zu verankern. Direktor Michael Stattmann erklärt: „Wir wollen mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, welche enorme Bedeutung
das Unternehmertum hat und gleichzeitig mit dem Märchen aufräumen, dass die Politik Arbeitsplätze schafft.“
In TV, Radio und Social-Media-Kanälen Was im Vorjahr ausschließlich als KärntenProjekt startete, hat heuer ganz Österreich erobert – auch die WKO und die anderen Bundesländer machen mit. Neben Werbung in TV, Hörfunk und Printmedien wird heuer verstärkt online Stimmung für den 30. April gemacht. So können auf www.tagderarbeitgeber.at E-Cards mit roter Nelke versendet und Facebook-Profile mit dem Slogan ausgestattet werden. „Der Tag der Arbeitgeber ist schon
Die rote Nelke leuchtet bereits seit einigen Wochen von Plakaten, E-Cards und FacebookBannern, um auf die Bedeutung der Unternehmer aufmerksam zu machen.
im vergangenen Jahr gut angekommen und heuer wollten wir noch mehr tun, um die Leute zu erreichen. Social Media-Präsenz ist da unverzichtbar“, sagt Marketingleiter Markus Polka. Und das ist erst der Anfang: Die kommenden Monate werden ebenfalls ganz im Zeichen der Wertschätzung von Unternehmern stehen.
Regionale „Wir stehen dahinter“-Kampagne So ist für den Sommer eine neue „Wir ste-
hen dahinter“-Kampagne mit Kärntner Unternehmern geplant, die diesmal ganz auf die Regionen abgestimmt wird: Unternehmerinnen und Unternehmer aus den verschiedensten Branchen werden dabei den Arbeitsplatzticker aus ihrem Bezirk präsentieren. „Wir wollen zeigen, wie viele Arbeitsplätze die Unternehmer in jeder Region schaffen – und durch die regionale Mutierung noch stärker die Emotionen ansprechen.
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Wozu ein „Tag der Arbeitgeber“?
Der Arbeitsplatzticker wird bei der neuen „Wir stehen dahinter“-Kampagne im Sommer eine wichtige Rolle spielen: Unternehmer werden ihn mit den aktuellen Daten aus ihren Bezirken präsentieren.
Denn wenn die Leute den Unternehmer am Plakat kennen, wird ihr Interesse geweckt und die Botschaft wird noch besser ankommen“, so Polka.
„Woche der Unternehmer“ im Herbst Im Herbst wird schließlich die „Woche der Unternehmer“ stattfinden. Von 29. September
bis 3. Oktober wird es täglich einen anderen Schwerpunkt geben: ein Innovationscamp, bei dem Forschen und Entwickeln im Mittelpunkt steht sowie das Projekt „KIWI“ (Kinder entdecken Wirtschaft), bei dem Kinder der dritten und vierten Volksschulklassen mit eigenen Verkaufsständen in der WK das Abenteuer Wirtschaft für sich entdecken. Die
Teilnahme von rund 200 Kindern ist dabei geplant. Auch der Gründer- und Jungunternehmertag wird in dieser Woche stattfinden – und als Highlight der große „Tag der Unternehmer“ im Congress Center Villach. „Unser Ziel sind 1000 Teilnehmer bei der Hauptveranstaltung, wir wollen an den Erfolg der JW-Bundestagung anknüpfen“, erklärt Markus Polka.
Schon im Vorjahr ein Blickfang: Das riesige „Tag der Arbeitgeber“-Plakat, mit dem die Wirtschaftskammer Kärnten in Klagenfurt am 30. April verhüllt wurde.
Seit vielen Jahren ist der 1. Mai bereits der „Tag der Arbeit“ – ein Tag, an dem die österreichischen Arbeitnehmer frei haben und ihre Arbeitsleistung gewürdigt wird. Die Arbeitgeber standen dabei immer im Hintergrund. Das hat die Wirtschaftskammer Kärnten im vergangenen Jahr geändert, indem sie den 30. April zum „Tag der Arbeitgeber“ ausgerufen hat und öffentlich die Frage stellt: „Was wäre der Tag der Arbeit ohne Arbeitgeber?“ Bei den Unternehmern kommt die Kampagne gut an, viele freuen sich, dass ihre Leistung in den Mittelpunkt gerückt wird. Dahinter steht die Motivation der Wirtschaftskammer, die Bevölkerung für die Bedeutung des Unternehmertums zu sensibilisieren. Wäre das Bewusstsein für die besondere Stellung der Unternehmer in unserer Gesellschaft stärker verankert, würde sich die Wirtschaftskammer bei der Durchsetzung ihrer interessenpolitischer Programme wesentlich leichter tun. Mit Fernseh- und Radiospots, in denen „Klartext“ gesprochen wird, wurden in den vergangenen Wochen die Fakten transportiert: 450.000 Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen 2,4 Millionen Arbeitsplätze in Österreich. Die Spots zum Nachhören finden Sie online auf www. tagderarbeitgeber.at!
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WK-KIDS DAY:
Spaß & Spannung in der WK Am Josefi-Tag waren die Kinder der WK- und WIFI-Mitarbeiter zu einem Abenteuer-Tag mit viel Wissenswertem in die WK eingeladen. Den Kindern gefiel es, Fortsetzung folgt!
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chulfrei! Was Kinder freut, stellt Eltern meist vor eine Herausforderung. Vor allem jene Feiertage, an denen es keinen Schulbetrieb gibt, aber die Eltern einen ganz normalen Arbeitstag vor sich haben, bringen oft Kopfzerbrechen für die Erwachsenen mit sich. Im Rahmen des Projekts „AUDIT
Beruf & Familie“ wurde deshalb ein Pilotprojekt gestartet: Am Josefi-Tag, dem 19. März 2014, waren alle Kinder von WK- und WIFI-Mitarbeitern dazu eingeladen, einen Tag in der Wirtschaftskammer Kärnten zu verbringen. Aber nicht im Büro der Eltern, sondern bei einem Erlebnistag mit Klettern,
Lkw-Besichtigung, Lawinenhunde-Vorführung und einem Frühstück mit Präsident Franz Pacher. Dieser brachte auch seine beiden Enkeln Rosa und Ella mit zum WK-Kids Day. „Kinder liegen mir sehr am Herzen und für meine Enkel mache ich alles“, lachte Pacher. Organisatorin Tanja Telesklav
freute sich, dass der WKKids Day so gut ankam. „Im Vorfeld wussten wir nicht, wie viele daran teilnehmen würden. Dass es nun 38 Kinder und Jugendliche waren, ist einfach spitze.“ Von dem abwechslungsreichen Programm waren alle begeistert, auch die Lkw-Präsentation
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im Innenhof sorgte für staunende Gesichter. Spartenobfrau Elisabeth Rothmüller-Jannach kam selbst, um den Kindern zu erklären, wie sie sich in der Nähe eines Lkws richtig verhalten. Begeistert war auch Michael Stattmann:„Schön, dass so viele unser Angebot nutzen und ihren Kindern heute einmal zeigen, wo Mama und Papa arbeiten.“ Eine Fortsetzung des WK-Kids Days ist geplant – und im Herbst findet dann der WK-Babys Day statt. Mehr über die Aktivitäten rund um das „AUDIT Beruf & Familie“ findet ihr übrigens im Intranet unter wkkintra/audit
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STEFAN STERNAD & SEBASTIAN ADAMI:
Die junge Welle in der WK Die Generation „U30“ ist in der WK auf dem Vormarsch: Wir haben seit heuer nicht nur den jüngsten Fachgruppenobmann Österreichs, sondern auch den jüngsten Bezirksstellenobmann. Sebastian Adami und Stefan Sternad über ihre Arbeit und ihr Alter.
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an merkt, dass die beiden schon öfter darauf angesprochen wurden. Über ihr Alter reden sie nicht wirklich gern, über die Arbeit schon. „Man sollte an seiner Leistung gemessen werden – nicht daran, wie alt man ist oder welchen Titel man hat“, sagt Sebastian Adami, 28 Jahre alt und seit kurzem Leiter der WK-Bezirksstelle Feldkirchen. Damit nimmt er Kritikern auch schon den Wind aus den Segeln. „Gerade bei unserer Arbeit hier in der Bezirksstelle kommt es darauf an, sich in vielen Bereichen gut auszukennen. Wir bekommen von der Gewerbeanmeldung bis zu arbeitsrechtlichen Fragen alles herein und wenn der Unternehmer
vor einem steht, kann man nicht sagen: Tut mir leid, das kann ich nicht beantworten. Dann geht es dann darum, Lösungen zu finden – und wie alt man dabei ist, spielt überhaupt keine Rolle. Die Leistung zählt.“
Positives Feedback von Unternehmern Die Unternehmer selbst haben kein Problem mit seinem Alter, ist sich Adami sicher: „Gerade die Älteren
haben schon zu mir gesagt: Gut, dass die Jungen nachkommen. Ich habe bisher nur positive Rückmeldungen bekommen“, erzählt Adami. Und damit das auch so bleibt, legt er sich bei seiner Arbeit ins Zeug – auch außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten. „An Wochenenden, beim Einkaufen oder wenn ich privat unterwegs bin, immer wieder treffe ich Unternehmer, die mich ansprechen, weil sie Hilfe oder eine Auskunft brauchen. Und das mache ich gern.“ Auf
die Frage, welche beruflichen Ziele er noch hat, weicht der 28-Jährige aus. „Jetzt geht es darum, als Wirtschaftskammer aktiv in Feldkirchen mitzugestalten. Wir wollen Feldkirchen als lebenswerte Einkaufsstadt positionieren.“ Dafür arbeite man mit der Stadt und der Aktionsgemeinschaft zusammen. Konkret geplant sind heuer Workshops mit Oskar Januschke, der seit 20 Jahren erfolgreich an der Lienzer Standortentwicklung arbeitet. „Es geht darum, Feldkirchen als starken Standort zu positionieren. Das ist mein Ziel für die nächsten Jahre.“ Und nebenbei will Adami
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Business Lounge in Feldkirchen
Ein präsidiales Selfie: Sebastian Adami mit Christoph Leitl und Franz Pacher bei der Eröffnung der neuen Business Lounge in der WK-Bezirksstelle Feldkirchen. auch noch sein Studium abschließen, bei dem er sich ebenfalls auf Raumentwicklung und Städteplanung konzentriert.
Sternad sieht sein Alter als Vorteil Wenn es um sein Alter geht, kann Stefan Sternad nur lächeln. Zwar ist er noch keine 30 Jahre alt, aber hat schon etliche Jahre Erfahrung als Unternehmer. Als sein Vater krank wurde, übernahm er 2009 die Geschäfte. „Eigentlich war das erst für später geplant, aber dann hieß es schnell handeln“, erzählt er. Vor zwei Jahren übernahm er den Familienbetrieb auch auf dem Papier. „Wir haben uns bei dem Ganzen dann viel Zeit gelassen, da es vor allem aus finanzieller Sicht einiges zu beachten gab.“ Obwohl ihm bei seiner Arbeit im Restaurant Pavillon kaum langweilig wird, entschied er sich dafür, sich künftig auch als Interessenvertreter für seine Branche einzusetzen. „Ich bin ein Vollblutgastronom und sehe jeden Tag, mit welchen bürokratischen Hürden wir Wirte
zu kämpfen haben. Daran will ich unbedingt etwas ändern, so kann es nicht weitergehen“, sagt er. Sein Alter sieht er dafür nicht als Hinderungsgrund: „Ich bin mit viel Engagement bei der Sache und will etwas weiterbringen. Dafür ist mein Alter eher ein Vorteil als ein Nachteil.“ Schwieriger sei es da schon, die Arbeit im Betrieb mit den Aufgaben eines Fachgruppenobmanns unter einen Hut zu bringen. „Aber mit guter Terminplanung klappt das. Mir ist es jetzt vor
allem wichtig, bei den Mitgliedern draußen zu sein, damit die Leute mich kennenlernen können.“ Denn genauso wie Adami ist sich auch Sternad sicher, dass man schluss-
Bürokratie im Visier Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Kritik an der geplanten Allergene-Kennzeichnung: Laut EU-Verordnung müssen Wirte ab Jahresende 14 Allergene (von Milch über Getreide bis hin zu Sulphiten und Lupinen) in ihren Speisen ausweisen. „Ein kompletter Wahnsinn“, sagt Stefan Sternad: „Das kann man von Wirten nicht verlangen, wir sind ja keine Allergieberater.“
Auch Feldkirchen hat nun seine Business Lounge: In der Bezirksstelle wurde ein Raum für Unternehmer geschaffen, in dem sie sich für Besprechungen treffen und Präsentationen durchführen können (Beamer, WLAN und Flipchart stehen zur Verfügung). „Wir hoffen, das Angebot wird gut ankommen, die mediale Berichterstattung war jedenfalls schon sehr positiv“, freut sich Sebastian Adami.
endlich an seiner Arbeit – und nicht anderen Faktoren – gemessen werden müsse. „Welches Alter man hat sagt doch über die Leistung, die man bringt, gar nichts aus“, so Adami.
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men m o k Will r WK! e in d
Edith Wultsch Es dürfte eine Herausforderung werden, Edith Wultsch zur Teilnahme am Businesslauf zu überreden. Sie bezeichnet sich selbst nämlich als Sportmuffel. Hin und wieder spiele sie aber Tennis, erzählt sie: „Wobei die Schwierigkeit im Treffen des Balles liegt. Ich spiele nur im Freien, also wenn das Wetter passt.“ Lieber sitzt sie aber in der Sonne, um einen Kaffee zu trinken. „Vor allem im Frühling genieße ich das.“ Meistens mit dabei sind ihre zwei Töchter, die sie als „ihren ganzen Stolz“ bezeichnet. Seit Dezember 2013 arbeitet Edith Wultsch im Sofortservice.
Rudolf Oberlojer Arbeitsrechtliche Fragen, Gründungsberatungen, Gewerberechtliches: Rudolf Oberlojer berät die Spittaler Unternehmer bei Fragen aller Art. Der Jurist studierte zuvor in Linz, machte Gerichtspraktika in Klagenfurt und Spittal und ist seit 20. Jänner 2014 Mitarbeiter in der WK-Bezirksstelle Spittal/Drau. In seiner Freizeit trifft man ihm beim Sporteln (Langstreckenlaufen, Schwimmen, Radfahren), am Herd (er ist ein begeisterter Koch) oder irgendwo in Europa (bei einer Länderreise).
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