wufmag Magazin f端r Schwule, Lesben & friends in W端rzburg
Nr. 33
Mai 2011
Samstag, 14. Mai 20 Uhr Sei mit dabei, wenn beim Musikevent des Jahres ganz Europa nach Düsseldorf blickt. Wie jedes Jahr wird auch 2011 das WuFZentrum wieder das Finale des Eurovision Song Contest auf einer Großbildleinwand übertragen. Jede_r ist herzlich eingeladen mitzutippen. Wer am Ende richtig tippt, geht natürlich nicht ohne Gewinn nach Hause!
Liebe Leser_innen, nachdem uns der April schon die ersten schönen Sommertage geschenkt hat, dürfen wir uns auf den Wonnemonat Mai freuen. Im WuF-Zentrum wird im Mai eine Vielzahl an Aktivitäten angeboten. Wie wäre es mit einem Spieleabend bei treff.punkt8 oder mit Minigolf in der Jugendgruppe DéjàWü? Natürlich lädt auch die GayDisco am 7. Mai in der Posthalle wieder zum Feiern ein. Das Highlight des Monats ist sicherlich die Übertragung des Eurovision Song Contest am 14. Mai, wenn wir gespannt sein dürfen, ob Lena nochmals die Herzen der europäischen Fernsehzuschauer_innen erobern wird. Ich wünsche uns allen ein spannendes Entdecken und Erleben im WuF-Zentrum. Tim
3 Vorwort
Baden-Württemberg hat Gleichstellung gewählt Mit Spannung konnte man den Wahlabend am 27. März verfolgen. In Baden-Württemberg stand am Ende fest, dass eine gesellschaftliche Zeitenwende eingeläutet wurde. Nach 58 Jahren wurde erstmals die CDU in die Opposition gedrängt und gleichzeitig wird Winfried Kretschmann der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands. Die Gründe für den Wechsel sind vielschichtig.Viel wurde über Atomkraft und den Bahnhof Stuttgart 21 debattiert und dagegen demonstriert. Zehntausende gingen auf die Straße, um den Unmut über Entscheidungen der Regierung und über den Umgang mit dem Volk zu äußern. Da half es wenig, dass die schwarzgelbe Regierung sich mit starkem Wirtschaftswachstum, erfolgreicher Bildung und einer niedrigen Kriminalitätsrate rühmte – ja, sich sogar als Vorzeigemodell für ganz Deutschland präsentierte. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Bei Homorechten hinkt das Land als Schlusslicht im Bundesvergleich deutlich hinterher. Beim Dienstrecht für Beamte werden aktuelles 4
Schwule und Lesben trotz anders lautender Gerichtsurteile weiterhin benachteiligt. Im Lehrplan für den Unterricht an Schulen taucht das Thema Homosexualität überhaupt nicht auf. Die Krönung ist jedoch, dass sich Schwule und Lesben dort das Ja-Wort geben dürfen, wo andere ihre Mercedes anmelden – bei der KFZ-Zulassungsstelle. Außerdem kosten Verpartnerungen 300,- €, Ehen sind mit 40,- € dagegen ein richtiges Schnäppchen. Mit dem Regierungswechsel dürfen sich alle Lesben und Schwule im „Ländle“ Hoffnung machen, dass dies bald ein Ende hat. In den Wahlprogrammen der Grünen und der SPD waren die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgendern nicht nur enthalten, sondern Baden-Württemberg soll denenzufolge sogar Vorreiter bei der Gleichstellung werden. Wenn diese Wahl eines zeigt, dann ist es die Macht der Massen. Erst auf der Straße und dann an den Wahlurnen. Haben wir also den Mut beide Wege zu beschreiten, um Veränderungen zu bewirken. (Bj)
Lieblingsbuch im WuF-Zentrum Lieblingsbuch – Dienstag, 10. Mai 20 Uhr
In lockerer Runde wird an jedem zweiten Dienstag im Monat um 20 Uhr im WuF-Zentrum ein Buch oder ein_e Autor_in vorgestellt. Klassische Literatur, Trivialliteratur, aktuelle Romane, Sachbücher, alles Mögliche war bei uns schon dran und alles ist willkommen.Viele der vor-
gestellten Werke haben irgendeinen homosexuellen Bezug, andere haben das nicht. Wir freuen uns, wenn du teilnehmen willst, egal ob du „nur“ zum Zuhören kommst oder ob du selbst einmal ein Buch vorstellen wirst.
5 Lieblingsbuch
Tims Gay Lexikon Was bedeut eigentlich „Bareback“? Der Begriff Bareback (auch Barebacking) stammt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie „Reiten ohne Sattel“ (wörtlich: „bare back“ = „nackter Rücken“). In der Schwulenszene wird der Begriff verwendet, um den ungeschützten Analverkehr zwischen Männern zu beschreiben. Dabei besteht für die Sexualpartner ein entsprechend hohes Risiko sich mit mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie Hepatitis, Syphilis oder HIV zu infizieren.Vor dem Auftreten von AIDS war unter homosexuellen Männern ungeschützter Geschlechtsverkehr üblich. In der heutigen Zeit sollte jedoch genauestens überlegt werden, ob man(n) sich auf Sex ohne Kondom einlässt. Beziehungen oder Ehen, in denen sexuelle Treue vereinbart wurde, werden häufig als risikoarm bezeichnet. Jedoch kann nur jede Person das eigene Sexualverhalten kontrollieren. Kommt es zu einem Seitensprung durch einen untreuen Partner, so kann es zu einer Infektion in einer festen Partnerschaft Tims Gay Lexikon 6
kommen. Ein Seitensprung sollte deshalb stets dem Parter gebeichtet werden. In den letzten Jahren wurde Bareback unter schwulen Männern immer weiter verbreitet. Besonders unter dem Einfluss von Drogen wie Alkohol neigen Männer leichter dazu BarebackSex zu betreiben. Zur Verbreitung von Bareback führt wahrscheinlich, dass AIDS nicht mehr so stark in der Öffentlichkeit thematisiert wird und dass viele Männer auf verbesserte Therapien vertrauen. Vor ungeschütztem Sex mit unbekannten Sexualpartnern kann nur gewarnt werden. Schon im Interesse der eigenen Gesundheit sollte gerade bei neuen Sexualpartnern auf die Verwendung von Kondomen nicht verzichtet werden. Bareback wird übrigens mittlerweile auch für den ungeschützten Geschlechtsverkehr zwischen heterosexuellen Personen bezeichnet. Auch hierbei gilt: Lieber auf Nummer sicher gehen und ein Kondom verwenden!
7 Vorwort
Frauenfußball-WM 26.06.11 – 17.07.11 Count Down Teil 2 Nachdem im Jahr 1971 innerhalb des DFB Verbandsspiele für Frauen erlaubt wurden, wurde rund 10 Jahre später noch eine wichtige Entscheidung gefällt, die maßgeblich für die Entwicklung des Frauenfußballs in Europa war. Die UEFA (europäischer Fußballverband) beschloss die Einführung der europäischen Meisterschaft für den Frauenfußball. Im November 1982 fand das erste Länderspiel einer deutschen Frauen-Nationalmannschaft statt. „Wir“ besiegten die Schweizerinnen klar mit 5:1; die 17-jährige Silvia Neid traf zwei Mal ins gegnerische Tor. Trotz des klaren Auftaktsieges schied die deutsche Elf nach der Qualifikationsrunde aus. Erste Europameisterinnen wurden die Schwedinnen. Sieben Jahre später wurde die WM als Mini-Turnier (mit vier Teams) in Deutschland ausgetragen. Mit dem euphorisch gefeierten Finalsieg des Heimteams begann der Siegeszug der deutschen Nationalmannschaft. Der DFB honorierte diesen überraschenden Erfolg mit einem Kaffeeservice für jede Spielerin, immerhin von Villeroy & Boch, aber doch nur 1B-Ware.
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Vorurteile „Das sind doch alles frustrierte Lesben“ war eines der Vorurteile in den Anfangszeiten. Frustriert sind die kickenden Frauen sicherlich nicht gewesen. Und lesbisch? Laut einer Zeitzeugin, die in den Neunzigern in der Verbandsliga spielte, waren etwa 80% der Spielerinnen lesbisch. 1995 fanden in Frankfurt die EuroGames statt und einige Spielerinnen der Nationalmannschaft überlegten am Badminton-Turnier teilzunehmen. Die DFB-Spitze ließ durch eine Direktive mitteilen, dass Spielerinnen, die daran teilnähmen, aus dem Kader flögen. Wären die Spielerinnen mutig gewesen, hätte das Team angeblich geschlossen bei den EuroGames auflaufen können. Und dann? Hätte der DFB seine Nationalmannschaft aufgelöst? Wären Spielerinnen aus der zweiten und dritten Reihe nachgerückt, von denen niemand etwas über ihre sexuellen Gewohnheiten wusste? Oder wären die Funktionäre doch über ihren Schatten gesprungen und hätten sich auf das Wesentliche, den Frauenfußball, besonnen? Inzwischen haben etliche dieser Spielerinnen
wichtige Positionen im Frauenfußball inne und glücklicherweise hat sich die Einstellung der DFB-Führung hinsichtlich Homosexualität stark verändert. Der amtierende DFB-Präsident Theo Zwanziger wurde 2008 neben Nationalspieler Philipp Lahm und der Frauenfußballtrainerin Tanja Walther mit dem Tolerantia-Preis der Maneo (schwules Anti-Gewalt-Projekt in Berlin) für seinen herausragenden Einsatz gegen Intoleranz und Homophobie im Fußball ausgezeichnet. Trotz seines Kampfes gegen Homophobie würde er niemals homosexuelle Spieler_innen zu einem Outing zwingen. Er schätzt die Gefahr einer Benachteiligung im Männerfußball höher ein als bei den Frauen.
Outing Ein offenes Geheimnis ist, dass die Nationalspielerin Inka Grings mit Martina Voss (ehemalige Nationalspielerin und bis Februar 2011 Trainerin bei FCR Duisburg) und Linda Bresonik (ebenfalls Nationalspielerin) liiert war. Offener geht Ursula Holl (die aktuelle Nummer zwei im deutschen Tor) mit ihrer Homosexualität um. Sie nahm ihre Hochzeit vor fast zwei Jahren zum Anlass sich öffentlich zu outen und bekam auch vom DFB-Präsidenten herzliche Glückwünsche. Und Natze (Nadine Angerer), die Nummer eins im Tor, ließ uns dieses Jahr wissen, dass sie auf Frauen und Männer steht. Lira Bajramaj outete sich in ihrem Buch „Mein Tor zum Leben“ als Hetera, was mich nicht überrascht. Sie schätzt das Verhältnis von lesbischen und nicht-lesbischen Spielerinnen in der Bundesliga als ausgeglichen ein. Innerhalb der Vereinsmannschaften und dem deutschen Nationalteam gibt es einen unbefangenen Umgang mit dem Thema Homosexualität. So bietet eine Mannschaft auch einen Schutzraum. Dass nicht jede öffentlich über ihr Lesbischsein sprechen möchte, ist verständlich und auch zu respektieren. Allerdings führt dies natürlich zu Spekulationen und Gerüchten. (mk)
So schön kann Frauenfußball sein
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Die Stars von gestern sind die Macherinnen von heute
Silvia Neid (geboren 1964 in Walldürn) Die Lichtgestalt des Frauenfußballs wurde als Spielerin drei Mal Europa-, einmal Vize-Weltmeisterin und holte 13 nationale Titel. Sie war zentrale Mittelfeldspielerin mit großartigen technischen und taktischen Fähigkeiten und dazu noch torgefährlich. Seit Beendigung ihrer Karriere im Jahr 1995 ist sie beim DFB als Trainerin sehr erfolgreich tätig. Zählt man die Juniorentitel mit, so kommt Silvia Neid auf 10 EM- und WM-Pokale, einzig bei den Olympischen Spielen reichte es bisher „nur“ zu drei Bronze-Medaillen. Dank dieser beeindruckenden Karriere verlieh die frauenfuSSball-wm 10
FIFA ihr im Januar 2011 den Ballon d‘Or in der Kategorie „Frauenfußballtrainer des Jahres“. Eine weitere Auszeichnung, die ihr dieses Jahr verliehen wurde, ist eine so genannte One-Of-A-Kind-Barbie. Der Spielwarenhersteller Mattel ehrt mit solchen Unikaten seit einigen Jahren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Silvia Neid ist sehr froh über diese Auszeichnung, befürchtet allerdings, dass ihr Barbie-Double beweglicher sei als sie selbst. Ihre Einschätzung für die WM 2011: „Wir wollen uns einen Traum erfüllen, der Titel ist ein realistisches Ziel.“ Sie glaubt, dass ihre Spielerinnen mit dem großen Druck, dem sie ausgesetzt sind, umgehen können und dass die Titelverteidigung natürlich kein Selbstläufer sei. Ihr Vertrag läuft noch bis zu den Olympischen Spielen 2013. Für die Zeit danach kann sich Silvia Neid durchaus vorstellen eine Männermannschaft zu trainieren.
Martina Voss-Tecklenburg (geboren 1967 in Duisburg) Die Rekord-Nationalspielerin überzeugte durch ihr Kombinationsspiel und ihre Dribbelstärke im Mittelfeld. Ihre Karriere in der Nationalmannschaft ging wegen
eines Streits mit ihrer damaligen Freundin und Mannschaftskameradin Inka Grings vor den Olympischen Spielen 2000 in Sydney abrupt zu Ende. Sie bestritt 125 Länderspiele und ist jetzt erfolgreiche Vereinstrainerin.
veräne Abwehrchefin, sondern leitete auch manchen Angriff ein. Zur Zeit ist sie Managerin der Frauen-Nationalmannschaft und forderte kürzlich den DFB auf, mehr Spitzenpositionen mit Frauen zu besetzen.
Maren Meinert (geboren 1973 in Duisburg) Wegen ihres Spielwitzes war sie unberechenbar, ihre Explosivität machte sie zu einer einmaligen Spielerin, die durchschnittlich in jedem dritten Länderspiel traf. Nur acht Spielerinnen trafen häufiger für die Natio. Ihre Vitrine schmücken drei EM- und WM-Pokale. In der WUSA wurde sie 2003 zur wertvollsten Spielerin gewählt. Als U20-Trainerin wurde sie zwei Mal Europameisterin und letztes Jahr Weltmeisterin. 2010 wurde ihr der Felix-Award (Wahl der „NRWSportler des Jahres“) als beste Trainerin verliehen.
Doris Fitschen (geboren 1968 in Zeven) Als Spielerin wurde sie vier Mal Europameisterin, wurde je zwei Mal bei EM und WM ins All-Star-Team gewählt. Sie spielte in der WUSA (Profiliga in den USA von 2001 bis 2003) und wurde dort zur besten Defensivspielerin gewählt. Für die deutsche Nationalmannschaft lief sie 144 Mal auf und war nicht nur so sou11 frauenfuSSball-wm
Steffi Jones gewann drei Mal die EM und war dabei, als Deutschland erstmalig 2003 Weltmeisterin wurde. Außerhalb des Stadions setzt sie sich gegen soziale und ethnische Diskriminierung ein und unterstützt zahlreiche Hilfsprojekte. Ab September wird sie die neu einzurichtende Direktion für Frauenfußball beim DFB leiten. Der DFB möchte so dem wachsenden Stellenwert des Frauenund Mädchenfußballs Rechnung tragen.
Steffi Jones (geboren 1972 in Frankfurt/ Main) Bei ihren Mitspielerinnen hatte sie den Spitznamen Schoko, jetzt wird sie auch manchmal Kaiserin genannt, da sie das Amt der Präsidentin des Organisationskomitees für die WM 2011 inne hat. Eine Aufgabe, die sie mit viel Stolz, aber auch mit großer Ehrfurcht erfüllt. Als „SuperVerteidigerin“ streifte sie sich 111 Mal das Trikot der Nationalmannschaft über und hätte gerne noch bei der WM in China mitgespielt, doch verletzungsbedingt trat sie aus dem Nationalteam im Frühjahr 2007 zurück. Auch so kann sie auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken: frauenfuSSball-wm 12
Birgit Prinz (geboren 1977 in Frankfurt/Main) Als junges Küken spielte sie mit ihrer jetzigen Trainerin schon in der Nationalmannschaft und wurde mit ihr zusammen 1995 Europameisterin. Heute ist sie die Leitfigur im deutschen Frauenfußball. Mehr dazu und alles Wichtige zur WM gibt es in der nächsten wufmagAusgabe. (Mk)
Schwuler Höhlenmensch geoutet? Osten. Auch die Grabbeigaben sind ungewöhnlich. Anstatt der bei Männern üblicherweise beigelegten Waffen sind neben dem Skelett Töpfe und tassenähnliche Gefäße zu finden. Was war an diesem Mann anders, dass er so begraben wurde? War er schwul? Oder gar transsexuell? Ein Mann gefangen im Körper einer Frau? Auf den ersten Blick sieht man als Laie nichts Ungewöhnliches an diesem Skelett eines unserer Vorfahren, der ca. 2500 v.Chr. gestorben ist und jetzt in Tschechien ausgegraben wurde. Allerdings wirft der Fund bei Wissenschaftlern einige Fragen auf. Es lässt sich zweifelfrei feststellen, dass es sich bei dem Skelett um einen Mann handelt. Aber er wurde wie eine Frau begraben. Während Männer normalerweise rechts und mit dem Kopf in Richtung Westen begraben wurden, liegt er links und mit dem Kopf Richtung
Dass ein Versehen vorliegt, glauben die Archäologen nämlich nicht. „Die Menschen aus dieser Zeit nahmen Beerdigungsrituale sehr ernst. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er falsch positioniert wurde“, sagt Kamila Vesinova, die an der Ausgrabung beteiligt war. „Es ist viel wahrscheinlicher, dass er ein Mann mit einer anderen sexuellen Orientierung war, etwa ein Homosexueller oder ein Transvestit.“ Sicher aufklären lässt sich dieser Fund wahrscheinlich nicht. Da es aus dieser Zeit keine Textquellen gibt, können nur Vermutungen angestellt werden. (Tim) 13 Aktuelles
Eurovision Song Contest Gelingt Lena die Titelverteidigung?
dies eine einzigartige Partywoche. Außerdem haben sie die Möglichkeit andere Fans aus sämtlichen Staaten Europas kennenzulernen. So etwas ist sonst nur bei internationalen Sportereignissen möglich. Sportlich geht es aber auch beim ESC zu, der vom diesjährigen Moderator Stefan Raab häufig auch als die „Europameisterschaft im Singen“ bezeichnet wird: jede_r will möglichst gut abschneiden, aber dabei geht alles fair zu. Lena bei ihrem Sieg in Oslo Am 14. Mai ist es endlich so weit: Lena tritt in Düsseldorf an um ihren Sieg zu verteidigen. Ganz Düsseldorf bereitet sich schon seit Wochen vor. Seit Dezember weht die Eurovisionsfahne vor dem Rathaus, Briefe der Stadt werden mit einer Sonderfrankierung versehen. Neben den Delegationen der 43 Teilnehmerländer erwartet die Stadt 3000 Journalisten und mehrere tausend Fans, unter denen traditionell ein Großteil Schwule und Lesben sein werden. Die ganze Stadt wird sich somit im Mai im großen EurovisionsFieber befinden. Für die Fans bedeutet Eurovision Song Contest 14
Die Teilnehmerländer haben sich auch in diesem Jahr wieder einiges einfallen lassen. Die Reichweite der Beiträge ist wie schon in den vergangenen Jahren extrem breit: nette Popballaden aus Österreich oder Aserbaidschan, ein Jazz-Nachwuchskünstler aus Italien, 08/15-Pop aus Malta, ein portugiesischer Revolutionssong... Und wer nicht mit erstklassigem Gesang überzeugen kann, der versucht wie die irischen Zwillinge John und Edward Grimes (kurz Jedward) durch Outfit und Frisur den Zuschauer_ innen im Gedächtnis zu bleiben (siehe Cover).
Lena ist nicht Rückkehrerin
die
einzige
In den Medien wurde viel diskutiert, ob es richtig sei, dass Lena nochmals antrete. Es ist mit Sicherheit ein hohes Risiko eine Titelverteidigung zu versuchen. Auch als Vorjahressiegerin muss sich Lena schließlich mit 42 Konkurrent_innen messen. Aber Lena ist nicht die einzige Teilnehmerin, die es nochmal wissen will. Neben ihr kehren drei weitere ehemalige Teilnehmer_innen zurück.
Bosnien-Herzegowina Dino Merlin - “Love in rewind”
Dino Merlin erreichte 1999 für Bosnien-Herzegowina einen 7. Platz. Auch in diesem Jahr dürfte eine Top-10Platzierung für ihn kein Problem sein. Anders schaut es bei Dana International aus. Die transsexuelle Sängerin gewann 1998 für ihr Heimatland Israel den ESC. In diesem Jahr wird sie es schwer haben mit ihrer selbstgeschriebenen DiscoNummer ins Finale zu kommen. Bei der ersten Teilnahme Moldawiens 2005 ließ es die ehemalige Sowjetrepublik so richtig krachen. Die AnarchoPunkrock-Band Zdob si Zdub erreichte in Kiew einen 6. Platz. So gut schnitt das Land seitdem nie wieder ab. Nach Internetumfragen wird Moldawien jedoch dieses Jahr nur mit viel Mühe überhaupt ins Finale kommen.
Israel Dana International “Ding Dong”
Moldawien Zdob si Zdub - “So lucky”
Im Büro von
ADILISHAWer sind dieses Jahr die Favoriten?
Schweden Eric Saade - “Popular”
Insgesamt 43 Länder haben ihre Teilnahme für Oslo zugesagt, darunter auch Italien und Österreich, die seit 1997 bzw. 2007 nicht mehr am Contest teilgenommen haben. Für das Finale sind neben Deutschland als Gastgeber die weiteren vier finanzstärksten Länder Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien direkt gesetzt. Die übrigen 38 Teilnehmerländer ermitteln in zwei Semifinals die restlichen 20 Finalisten. Das erste Semifinale überträgt ProSieben live am 10. Mai. Im zweiten Halbfinale am 12. Mai in der ARD ist Deutschland stimmberechtigt und darf somit mitentscheiden, wer ins Finale einzieht um gegen Lena anzutreten. Nach den bisherigen Umfragen im Internet kristallisieren sich fünf starke Favoriten heraus. Der wohl schönste Mann des Abends kommt aus Schweden. Eric Saade erreichte im vergangenen Jahr den 3. Platz beim schwedischen Vorentscheid. Dieses Jahr gelang ihm mit „Popular“ der Sieg. Der Song ist sehr eingängig und der Auftritt bleibt sicherlich im Gedächtnis. Getter Jaani besitzt in ihrer Heimat schon des Status einer Hannah Montana. Entdeckt wurde die 18-Jährige bei der estnischen Ausgabe von DSDS. Im vergangen Jahr spielte sie in der estnischen Fassung des
Estland Getter Jaani “Rockefeller Street”
High School Musicals mit. „Rockefeller Street“ ist ein kraftvoller Song, der nach den ersten Takten bereits im Ohr bleibt. Neben Lena schickt Großbritannien mit der Boyband Blue die international bekanntesten Teilnehmer ins Rennen. Erstmals seit 1957 wählte die BBC intern ihren Beitrag aus. „I can“ ist eine nette Popnummer, die mit einer guten Performance sicherlich weit vorne landen kann. Vor wenigen Wochen entblößten sich die Jungs im britischen Gay Magazin „Attitude“. Ob sie das auch bei ihrem Auftritt in Düsseldorf machen werden? Frankreich verzichtet in diesem Jahr auf einen französischsprachigen Song. Der Opernsänger Amaury Vassili soll versuchen in korsischer Sprache den sechsten Sieg für die Grande Nation zu holen. Frankreich ist zwar nach Irland das zweiterfolgreichste Land beim ESC, aber der letzte Sieg liegt schon 34 Jahre zurück. Noch nie hat Ungarn den ESC gewonnen. Das möchte Kati Wolf mit ihrem Lied „What About My Dreams“ ändern. Die Qualifikation für das Finale scheint mit dieser starken Nummer schon sicher zu sein. Aber reicht es auch für den Sieg?
Vereinigtes Königreich Blue - “I can”
‘Frankreich Amaury V assili - “Sognu”
Wir werden am 14. Mai sehen, ob es für einen der Favoriten zum Triumph reicht. Vielleicht gelingt aber Lena mit einem erneuten Sieg auch die Sensation? (Tim)
Ungarn Kati Wolf - “What about my dreams”
…und einer bekommt immer den Arsch!
Männer Wie oft höre ich den einleitenden Satz aus dem Mund von einem Freund. Auf der Suche nach einem Partner trifft er nach und nach all jene, die dafür nicht in Frage kommen. Und so kann ich seine Verzweiflung durchaus nachvollziehen. Man hat gewisse Ansprüche und sucht diese beim anderen. Beim ersten Date scheinen viele davon noch erfüllt. Nach und nach merkt er dann aber, dass er sich doch wieder hat blenden lassen. Er ist einer von den „Guten“, wie ich es ausdrücken würde. Der davon ausgeht, dass die Menschen, auf die er trifft, genauso aufrichtig sind wie er – und fällt dabei immer wieder auf die Schnauze. Wir sitzen mal wieder nett zusammen beim Kaffeetrinken und ich höre mir seine Sorgen zum wiederholten Male an. Das Jahr ist noch nicht so weit vorangeschritten, dennoch ist dies nicht erst unser erstes oder zweites Gespräch dieses Jahr, das in diese Richtung verläuft. Wo lernt er nur immer all diese Typen kennen?
Zwischendurch schwört er Männern, Beziehungen, blonden Männern insbesondere (da hab ich ja nochmal Glück gehabt ;-), Studenten, Anwälten und Vegetariern ab, bevor er dann wieder einen blonden Jura-Studenten, der vegan lebt, datet. Was will man machen? Es steht niemandem auf die Stirn geschrieben und auch nach drei Dates hat man nicht immer den Durchblick, dass man weiß, wie der andere ist. Und ich glaube es ihm, wenn er sagt: Einen Kerl für eine ernsthafte Beziehung zu finden, ist beinahe unmöglich. Warum nur beinahe? Weil es vereinzelte Beweise gibt, die zeigen, dass es funktioniert – wenn man nur lang genug danach sucht. Es muss kein „Traumprinz“ sein – das Thema hatten wir schon mal – sondern einfach ein „normaler“, schwuler, vernünftiger Mann, bei dem es funkt – sind seine Worte. Ich wünsche ihm und euch viel Glück.
Euer Nic
Kolumne 18
Samstag, 7. Mai 20 Uhr Ladies‘ Movie Night USA - 2010 - 84 min „Sex ist Kommunikation- und ich liebe es zu kommunizieren.“ Das sind die Worte der jungen, dynamischen, aber auch sehr chaotischen Lola, die vor allem mit dem Thema Pünktlichkeit ein großes Problem hat. Doch mit dem „La Vida Loca“ soll nun Schluss sein, denn nun hat sie die bildhübsche und intelligente Graphikdesignerin Casey kennengelernt. Als diese sie anfleht, ihr Fotos für eine kurz bevorstehende Präsentation vorbeizubringen, zeigt Lola, was in ihr steckt - und rennt....
Samstag 28. Mai 21 Uhr CineWuf USA – 2003 – 85 min Der 20-jährige Shane führt ein Landei-Leben ohne Höhepunkte, Frauenbeziehungen und berufliche Herausforderungen. Als er jedoch in Limerick mit dem schwulen Modestudenten Vincent zusammenzieht, verändert sich sein Dasein radikal. Nach einer optischen Runderneuerung durch seinen stylischen Mitbewohner wird er in die Geheimnisse der chemischen Stimmungsaufheller eingeführt. Neben Drogenerfahrungen macht Shane jedoch bald die wichtigste Entdeckung: die Liebe zu Kellnerin Gemma... 19 Film
Montag 02.05.
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
Dienstag 03.05. 20 Uhr treff.punkt 8
Spieleabend
Mittwoch 04.05.
20 Uhr Schwule Ehemänner & Vätergruppe 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
Montag 09.05.
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
Dienstag 10.05. 20 Uhr Lieblingsbuch
Mittwoch 11.05.
20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
Donnerstag 12.05. 20 Uhr Offener Abend
Donnerstag 05.05.
Der Treff für jung, alt, dick und dünn, schwul, lesbisch, trans, bi oder hetero einfach vorbeikommen!
Einfach vorbeikommen!
Samstag 14.05.
20 Uhr Offener Abend
Freitag 06.05.
20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü
Minigolf
Samstag 07.05.
20 Uhr Ladies‘Movie Night
And then came LoLa (siehe Seite 19) 22 Uhr GayDisco in der Posthalle ... die Party für Schwule, Lesben & friends!
20 Uhr Eurovision Song Contest
Liveübertragung aus Düsseldorf auf Großbildleihnwand Eintritt frei!
Montag 16.05.
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
Dienstag 17.05. 20 Uhr treff.punkt 8 70s Party
Sonntag 08.05.
15 -18 Uhr Kaffeeklatsch
Programm 20
Veranstaltungen
Mittwoch 18.05.
20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
Donnerstag 19.05.
Mittwoch 25.05.
19 Uhr Gesprächskreis für Eltern, Angehörige und Freunde bei Fragen: Angelika Mayer-Rutz (01 71) 6 54 82 03 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
20 Uhr Offener Abend
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
Einfach vorbeikommen!
20.30 Uhr Jugendgruppe DéjàWü
Freitag 20.05.
20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü
Festungspicknick
Stammtisch im Café Klug
Donnerstag 26.05. 20 Uhr Offener Abend
Samstag 21.03.
Samstag 28.05.
für Lesben und Schwule mit Kindern und/oder Kinderwunsch in der ESG Würzburg, Infos unter ilse.unterfranken@lsvd.de
Der Treff für Lesben im WuFZentrum!
20 Uhr Thekenabend 40 plus
21 Uhr CineWuF
14.30 bis 18 Uhr ILSE-Treff
Männer über 40 laden ein
Sonntag 22.05.
15 bis 18 Uhr Ausstellungscafé
Montag 23.05.
21 Uhr Lady Planet
Samstag 28.05. Cowboys and Angels (siehe Seite 19)
Montag 30.05.
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
Dienstag 24.05. 20 Uhr Spieleabend
Spiel mal wieder!
des WuF-Zentrums
21 programm
AUSBLICK Juni 2011 Donnerstag, 02.06.
Samstag, 04.06.
Freitag, 03.06.
Samstag, 18.06.
20 Uhr Offener Abend
20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü Impressum herausgegeben von
WuF e.V. – schwulesbisches Zentrum Würzburg Nigglweg 2 | 97082 Würzburg | info@wufzentrum.de Telefon: 09 31 - 41 26 46 durch Björn Soldner & Julian Magar GbR V.i.S.d.P.: Björn Soldner Chefredaktion: Tim Herrscher, Natalie Koppitz Redaktion: Björn Soldner (Bj), Nic, Martina Kapuschinski (Mk), Tim Herrscher (Tim) Satz, Layout: Tim Herrscher Lektorat: Svenja Sundermeier Anzeigen: armin@wufzentrum.de Vertrieb: Georg Fotos: Cover: RTÉ S. 2: © NDR S. 9: © dpa S. 10: © dpa S. 11: © imago, dorisfritschen.de, wdr S. 12: © A.Savin|wikipedia.de, ddp S. 13: © tagesschau.de S. 14: © Indrek Galetin (EBU) S. 15: © BHRT/Almin Zrno, IBA/Ido Lavi, TRM/Roman Rybaleov S. 16: © SVT/“Micadelica“, Kalle Veesaar S. 17: © BBC, France 3, MTV/Gergely Holtzl Auflage: 1.000 Stück Redaktionsschluss: 10. des jeweiligen Monats Ausblick & Impressum 22
22 Uhr GayDisco in der Posthalle
Konzert von „Sotto Voce“ in der ESG
Samstag, 19.06.
Konzert von „Sotto Voce“ in der ESG
Hier gibt´s das wufmag: (unter anderem) - Aids-Beratungsstelle, Röntgenring - Alibi Sauna, Nürnberger Straße - Buchhandlung 13einhalb, Eichhornstraße - Bürgerbüro, Rathaus - Fachhochschule, Münzstraße - Intim-Boutique, Textorstraße - Schnittpunkt Friseur, Karmelitenstraße - Stadtmensa - Tourismusbüro Falkenhaus, Marktplatz - Unicafé, Neubaustraße - Wuf-Zentrum, Nigglweg - Zeitzeichen, Theaterstraße
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Mitgliedsantrag des WuF-Zentrums Ich unterstütze mit meinem Beitritt in den WuF e.V. – Schwulesbisches Zentrum Würzburg die Arbeit des Vereins und möchte Mitglied werden. Name, Vorname: ______________________________________________ Straße: ______________________________________________________ PLZ, Wohnort: ________________________________________________ EMail: _______________________________________________________ Telefon: ________________________ Geburtsdatum: ________________ Beitragshöhe: 4€ 6€ 10 € anderer Betrag: ______€ (Monatsbeitrag mind. 4 € inkl. ermäßigtem Eintritt zur GayDisco und – wenn nicht anders gewünscht – Zusendung des wufmag. Wir freuen uns über jede freiwillige Beitragserhöhung.) Einzugsermächtigung: Hiermit ermächtige ich den WuF e.V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Mitgliedsbeiträge vierteljährlich bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos mittels Lastschrift einzuziehen. Konto-Nr.: _______________________ BLZ: ________________________ Kreditinstitut: ________________________________________________ Ja, ich möchte den Newsletter erhalten. Hiermit will ich das wufmag nur als Onlineausgabe erhalten. Ich erkenne die Satzung des WuF e.V. in ihrer aktuell gültigen Fassung an. Die Mitgliedschaft beginnt zum jeweiligen ersten des Folgemonats. Ort, Datum: ______________________ Unterschrift:__________________
6. M채rz 2010