wufmag Veranstaltungskalender des WuF-Zentrums W端rzburg
Termine und Infos f端r
Schwule Lesben & Freunde Nr. 19
M辰rz 2010
wufzentrum.de Schwulesbisches Zentrum W端rzburg
Diva meets Jazz
Jazz trifft auf Klavier wie nie zuvor
20. März 20 Uhr Konzert mit Antje Hagen im Rahmen von 40 plus
Was ist geschehen? Hatte man nicht erst der Presse entnommen, dass sich Georgi und ihr langjähriger Pianist voneinander trennten? Martin verließ die Diva, um seinem Traum als Vollblutjazzer zu folgen. Da taucht plötzlich und unerwartet Mr. Jo Warner auf. Er behauptet von sich, einer der angesagtesten Jazzpianisten der Welt zu sein, und meint, Georgina seine Dienste anbieten zu können. Doch sie hatte wegen der Trennung von Martin mit Jazz in der Klassik abgeschlossen und zeigte sich wenig interessiert, ihn kennen zu lernen. Wird er sie für sich gewinnen können? Seien Sie dabei, wenn das Geheimnis gelüftet wird und lassen Sie sich überraschen von extravaganten Hörerlebnissen: Bebop trifft´s Wiener Lied, Oper trifft Thelonius Monk, Operette trifft Bill Evans und ... und ... und... konzert antje hagen 2
Liebe Leser_innen, ein trubeliger Monat liegt hinter uns, wir haben viel gefeiert und die Faschingszeit hoffentlich gut überstanden. Ostern ist nun nicht mehr weit. Im WuF-Zentrum bedeutet diese Zeit auch eine Art Verschnaufpause und Reflektion, denn am 13. März sind alle Mitglieder zur Mitgliederversammlung eingeladen. Viel hat der Vorstand bewirkt und er hat sich gleichzeitig längerfristige Ziele gesteckt. Denn auch eine Neuwahl steht an. Dies ist DIE Möglichkeit den weiteren Weg des WuFZentrums mitzugestalten. Hinweisen möchte ich auf die anschließende Nacht der Toleranz in Gerolzhofen am gleichen Abend. Hier werden wir das WuF-Zentrum einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und einen abwechslungsreichen Abend erleben. Darüber hinaus sei allen das reguläre Programm des Zentrums ans Herz gelegt: Lust auf den Styling-Abend beim treff.punkt 8, den Film ‚Prayers for Bobby’ oder kraftvolles Singen in unserem Chor? Einfach vorbeischauen, wir freuen uns. Ich wünsch euch ´nen immer wärmer werdenden März und eine schöne Zeit. Markus
3 Vorwort
Mimimänner von Birgit Adam Ausstellungscafé - Sonntag, den 28. März 15 Uhr - 18 Uhr Die 1961 in Würzburg geborene Birgit Adam begeisterte sich schon von Kindheit an für das Malen. So war sie 1977 bei der Bemalung des Treppenhauses im Jugendzentrum Falkenhof in Würzburg beteiligt, malte jedoch in der Folgezeit in erster Linie für sich. Ihre Leidenschaft für das Malen musste sie in den 80er Jahren stark einschränken, da sie Mutter von insgesamt fünf Töchtern wurde. Ab Anfang der 90er Jahre verspürte sie wieder den Drang zu malen und beendete das bloße Hausfrauendasein, indem sie diverse Ausstellungen organisierte. Ihr bevorzugtes Thema ist Frauen in Fülle, Schönheit und Farben. In der Ausstellung werden neben Aquarellbildern von Frauen auch „Mimimänner“ gezeigt. Dies sind aus Sperrholz gesägte wilde, bemalte und beklebte Kerle. (Jü)
ausstellung 4
Georg Büchner: „Lenz“ Fragment einer Novelle Lieblingsbuch – Dienstag, 9. März 20 Uhr
- vorgestellt von Rashid -
der „Stürmer und Dränger“, bestens bekannt, befand Lenz sich während Manchmal scheint die Welt Kopf seiner zweiten Lebenshälfte mehr und zu stehen. Mancher hat dieses mehr auf dem Abstieg. Sein sozialer Gefühl häufiger, Mancher seltener. Verfall ging mit fortschreitendem Mancher nie. Lenz ist zunehmend Realitätsverlust einher. einer von den Ersteren. So stellte ihn zumindest der hessische Revolutionär, Eng an einem Bericht aus dem Jahre Medizinstudent und Dichter 1778 orientiert, betrachtet Büchner Georg Büchner (1813 - 1837) am in seiner Fragment gebliebenen ErAnfang seiner Novelle „Lenz“ dar. zählung die entscheidende Wende Büchner war von einem kurzen in der psychischen Biografie seines Lebensabschnitt des Dichters Johann literarischen Geistesverwandten – der Michael Reinhold Lenz (1751 - 1792) schließlich eines Nachts in Moskau besonders fasziniert. Einst mit Goethe, tot in der Gosse liegend aufgefunden dem Idol und Fixstern der Generation wurde. (An)
Schwups informiert: Spendenübergabe 2010
Der Welt-AIDS-Tag 2009 war für uns SchwuPsen ein ganz besonderer Anlass. Nicht nur, dass wir ein umfangreiches, intensives und inhaltlich abwechslungsreiches Benefizkonzert präsentieren konnten, SchwuPs feierte im Dezember sein mittlerweile fünfjähriges Bestehen. Mit Stolz blicken wir dabei auf ca. 90 zurückliegende Aktionen. Am 1. Dezember luden wir deshalb ins WuF-Zentrum ein, um den WeltAIDS-Tag zu begehen und baten alle Besucher_innen am Ausgang um Spenden. Zusammen mit den
schwups informiert 6
Mehreinnahmen an der DezemberGayDisco kamen so insgesamt 608€ Euro zusammen, für die wir uns ganz herzlich bedanken möchten. Die eine Hälfte kam direkt unserer Präventionsarbeit zu Gute; 304€ waren für den M.W.A.N.Z.A. e.V. zur Unterstützung der Aids-Arbeit des Shaloom Care House in Tansania bestimmt. Die Spende nahm Michael Stolz,Vorsitzender des M.W.A.N.Z.A. e.V. entgegen und sicherte schnelle Übermittlung zu. Vielen Dank allen Spender_innen! (Ma)
David Hallo David, diesen Monat ist dein Foto auf dem Cover des wufmag zu sehen. Wo und wie ist das Foto entstanden? Hallo Marc, das Foto ist im Residenzgarten entstanden. Vor allem in den Sommermonaten erfreut die Landschaft das Auge der Besucher, aber wie man sieht hat sie auch in der kalten Jahreszeit ihren Reiz. Viele Leute im WuF-Zentrum kennen dich, aber für alle die, denen dein Gesicht nicht bekannt vorkommt, kannst du kurz erzählen, wer du bist, was du machst? Okay, ja, ich heiße David, bin 28 Jahre alt und mache gerade meine Doktorarbeit coverstory 8
in Chemie. Ich bin vor fünf Jahren nach Würzburg gekommen und habe mich hier schon gut eingelebt. Ich fühle mich quasi pudelwohl. An der Uni Würzburg habe ich meine Diplomarbeit geschrieben und bin danach gern in Unterfranken geblieben. Was ich so in meiner Freizeit mache… hmm, bei meinem Job bleibt nicht viel Zeit. Aber die verbleibenden Stunden verbringe ich gern mit meinem Freund oder ich engagiere mich im WuF-Zentrum. Was hat dich bewegt ins WuF-Zentrum zu kommen? Wie war dein „erstes Mal“? Da ich gern tanze und singe und von
einem Freund gehört habe, dass es im WuF-Zentrum einen Chor gibt, habe ich ihn mal dahin begleitet. Da die Leute dort sehr nett waren, bin ich dem Chor treu geblieben. Mein erster Eindruck? Naja, anfangs hatte ich etwas Scheu, ich kannte ja niemanden. Aber wie das so geht, lernt man nach und nach immer mehr Leute kennen und erfährt viel über das WuF-Zentrum. Irgendwann wurde es für mich zu einem Ort, an dem man in gemütlicher Atmosphäre reden und gemeinsam vieles erleben kann. Wie bist du dazu gekommen dich im WuF-Zentrum zu engagieren? Angefangen hat es im Chor, wo sich ein paar Leute zusammengetan haben, um eine neue Gruppe, „Treff.punkt8“, zu gründen. Dort wirke ich jetzt schon seit 1,5 Jahren mit. Nach und nach kamen immer mehr Aufgaben dazu. Ich habe das CineWuF, den schwulen Kinoabend übernommen, beim Organisieren der GayDisco im akw! mitgeholfen und stand bzw. stehe auch gern hinter der Theke, z.B. am Offenen Abend. Und seit einem Jahr bin ich auch im Vorstand des WuF-Zentrums. Das macht viel Spaß, denn es ist ein verantwortungsvoller Job. Die Arbeit dort ist sicher spannend. Was hat dich überhaupt dazu bewogen dich für den Vorstand aufstellen zu lassen? Ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könnte Vorstand zu werden. Es war für
mich eine persönliche Ehre, dass mir das zugetraut wurde. Mich selbst hat zum einen die Möglichkeit gereizt, die Entscheidungen um das WuF-Zentrum mit treffen zu dürfen. Außerdem verstand ich mich schon von Anfang an sehr gut mit den anderen Vorständen. Ich denke, wenn man ein gutes Team bildet, kommt viel Produktives bei raus und man hat Freude an dem was man tut. Bei all dem was man im Vorstand so zu tun hat, ist es wichtig, dass man jemanden hat, der einem privat den Rücken stärkt und unterstützt. Dieses Glück habe ich erfreulicherweise. Welche Aufgaben übernimmst du im Vorstand? Ich kümmere mich in erster Linie um den Bereich Service und Gruppen. Jeder Vorstand ist Ansprechpartner für einige der einzelnen Gruppen. Bei mir sind es die Jugendgruppe DéjàWü, der Chor Sotto Voce, Treff.punkt8 und die Vätergruppe. Auch bei der Gestaltung der WuF-Website helfe ich mit. Termine onlinestellen und Werbung für Veranstaltungen bei Social Networks wie GayRomeo, Twitter etc. Ja und seit kurzem bin ich der Emailverteiler, der Anfragen von Besuchern der Website weiterleitet. Nun hast du erwähnt, dass du auch bei Treff.punkt8 mitwirkst. Wie kam es zur Gründung dieser Gruppe? Ich hab ja schon erwähnt, dass 9 david
Treff.punkt8 eine Initiative von Leuten aus dem Chor ist, die einen Anknüpfpunkt für die Jugendgruppe bilden soll. Die Aktivitäten von DéjàWü sind sehr vielfältig und interessant. Leider muss es bei einer Jugendgruppe immer eine Altersbeschränkung geben, zwecks Jugendschutz, was dazu führt, dass man nach seinem 25. Lebensjahr nicht mehr mitmachen kann. (Ich gehöre zu den Leuten die erst mit 25 ins WuF-Zentrum gekommen sind). Da uns das Manko einer Gruppe für Über-25Jährige aufgefallen ist, die sich auch zweimal im Monat trifft um gemeinsame Abende zu gestalten, hatten wir die Idee zu Treffpunkt.8. Wir wollten ein abwechslungsreiches Programm aus Themenabenden, Diskussionen, Spiel und Spaß anbieten. Auf dem CSD 2008 haben wir die Leute bereits darauf aufmerksam gemacht (T-Shirts, Flyer, Plätzchen in 8er-Form) und im Oktober starteten wir mit der ersten Veranstaltung „Überraschungskochen“, die sehr gut ankam. Und wie der Name schon sagt ist der Treffpunkt immer das WuF-Zentrum um acht Uhr. Willkommen ist jeder, natürlich auch Leute die jünger als 25 sind, aber das Angebot richtet sich vor allem an die, die für die Jugendgruppe zu „alt“ sind. Da das Orgateam aus Männern und David 10
Frauen besteht, kommt auch keiner zu kurz. Und für jeden sollte etwas dabei sein, egal ob kulinarische Highlights, Bastelworkshops oder interessante Gesprächsrunden. Aber auch Kurse zur Selbstverteidigung haben wir im Programm. Nehmen wir an, ich würde nächstes mal dort vorbeikommen, was würde mich erwarten? Im März haben wir erst einen italienischen Abend geplant, wir machen Pizza, trinken Wein, hören italienische Musik. Und ein paar kleine Überaschungen sind natürlich auch dabei… Und am zweiten Termin stylen wir uns auf und machen Fotos. Jeder will doch gern mal im Rampenlicht stehen und glänzen! Und für den ein oder andren springt dabei sicher ein schönes Profilbild für Studivz, Facebook, GayRomeo etc. raus. Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um einen Aufruf zu starten: Wir suchen immer wieder Leute, die gerne ehrenamtlich tätig sind, mal hinter der Theke stehen wollen oder einen Abend gestalten, sei es mit einem Film oder thematisch. Auch FreizeitJournalisten sind sehr willkommen. Meldet euch einfach bei mir unter David@wufzentrum.de! Danke David, für das Interview (maa)
Naturgesetze Müssen wir unserem Papst nun dankbar sein, dass aufgrund seiner Äußerungen immer eine gewaltige Gegenreaktion kommt? Eher nicht. Die Trennung von Staat und Kirche verändert sich kaum. In Deutschland gibt es noch nicht einmal Anstrengungen das Verhältnis zwischen Kirche und Staat zu ändern. Damit setzt sich die kirchliche Selbstbestimmung fort. Folge davon ist unter anderem, dass das Allgemeine Gleichstellungsgesetz, welches auch arbeitsrechtliche Benachteiligungen von Lesben und Schwulen verbietet, auf kirchliche Arbeitgeber nicht angewandt werden darf. Da sich in der Katholischen Kirche immer wieder zeigt, dass diese Sonderstellung ausgenutzt, ja sogar Für den Papst führt ein solches Gesetz missbraucht wird, ist dieser Zustand zu „ungerechten Einschränkungen“ für gleichgeschlechtlich Liebende unund verletzt „in mancher Hinsicht erträglich. Darf es einem Arbeitgeber das Naturgesetz, auf dem die Gleich- tatsächlich erlaubt sein, dem privaten stellung aller Menschen basiert und Glück im Wege zu stehen? Verstößt nach dem sie garantiert ist“. Er es gegen Naturgesetze, wenn eine ruft sogar die britischen Bischöfe lesbische Kindergärtnerin sich verauf, die „moralische Lehre der partnern lässt? Wäre es nicht eher Kirche zu verteidigen“ und lässt Gleichstellung, wenn ein schwuler einen Hirtenbrief an alle Gläubigen Hausmeister nach der Verpartnerung versenden, um damit gegen den für die übernommene Verantwortung Gesetzentwurf zu hetzen. Eine heftige auch die Ehezulage erhält? Fragen, Welle der Empörung brach daraufhin die vermutlich erst nach einer guten Priese weißen Rauches qualifiziert über dem Papst herein. beantwortet werden können… (Bj) Wieder einmal hat es Papst Benedikt XVI. geschafft, eine lebhafte Diskussion über Gleichstellung loszutreten. Diesmal liegt der Stein seines Anstoßes in Großbritannien, wo aktuell ein Gesetz zur Gleichstellung von Homosexuellen, Frauen und Transgendern im Berufsleben festgeschrieben werden soll. Ausdrücklich umfasst diese Regelung auch kirchlich Beschäftigte – mit Ausnahme von Priestern und anderen religiösen Berufen. Demnach sind aber alle im Sozialdienst und in der Verwaltung beschäftigte Personen eingeschlossen. Die Kirche wäre erstmals gefährdet als normaler Arbeitgeber behandelt zu werden.
11 aktuelles
Internationaler Frauentag am 8. März Alljährlich wird zum Weltfrauentag am 8. März rund um den Globus auf die Situation der Frauen im privaten und öffentlichen Leben und die leider immer noch herrschende Ungleichbehandlung, sowohl in der Ausbildung und im Beruf, als auch im Alltag hingewiesen. Die Entstehung des Internationalen Frauentags geht zurück in die Zeit um den Ersten Weltkrieg, als Frauen um Gleichberechtigung und ihr Wahlrecht gekämpft haben. Während der Zeit des Dritten Reiches wurde der Tag verboten, nach Kriegsende ging die Bedeutung dieses wichtigen Gedenktages verloren. Erst Ende der 60er Jahre, als die neue Frauenbewegung ihren Aufschwung erlebte, rückte er wieder ins Bewusstsein und wurde 1977 von den Vereinten Nationen als Internationaler Feiertag gefestigt. Auch dieses Jahr versammeln sich wieder weltweit Frauen, um für ihre Rechte und die komplette Gleichstellung zu kämpfen. Das Motto lautet „Equal rights, equal opportunities: Progress for all!“ Die Themen der letzten Jahre drehten sich um die immer noch bestehenden Missstände in der Gleichbehandlung der Frauen weltweit: 2009 wurde durch Männer und Frauen gemeinsam auf Unterdrückung und Leid in Kriegsgebieten aufmerksam gemacht. 2008 thematisierte unter dem Motto „Investing inWomen and Girls“ die Herstellung von Chancengleichheit. Internationaler frauentag 12
2007 stand unter dem Aufruf Gewalt gegen Mädchen und Frauen weltweit strafrechtlich zu verfolgen. 2006 widmete sich der Tag der Rolle der Frauen in der Politik. 2005 „Zornig, Zärtlich, Kämpferisch“, für eine lebenswerte und selbstbestimmte Zukunft, gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Diskriminierung. 2004 machte der damalige Generalsekretär der UN, Kofi Annan, auf die HIV-Ausbreitung in afrikanischen Ländern aufmerksam. 2003 deutete UNICEF unter dem Motto „Bessere Bildung für Mädchen“ auf ungleiche Behandlung und Ausbeutung hin. (Mat)
26. März 2010 Einige mögen denken: „wofür brauchen wir denn noch einen Frauentag? Den Frauen geht´s doch gut in Deutschland. Und jetzt auch noch ein Equal Pay Day!“ JA, leider! Denn in Deutschland verdienen Frauen 23% weniger als Männer. Um diesen Missstand entgegen zu wirken hat sich ein nationales Aktionsbündnis gegründet. Am Aktionstag „Equal Pay Day“, der den Entgeltunterschied zwischen den Geschlechtern als Zeitraum markiert, werden die Ziele des Aktionsbündnisses kommuniziert: Aufklärung über die unterschiedlichen Karriere- und Verdienstchancen, Debatten über die Ursachen und Folgen, sowie der Ausbau von Kindertageseinrichtungen. Am 26.03.10 gibt es erstmalig einen Infostand in der würzburger Innenstadt. Zum Weiterlesen: www.dgb-frauen. de/themen/entgeltgleichheit. (MK)
13 equal pay day
„Wanawake“ – Frauen und Mädchen in Tansania Martina Kapuschinski zeigt seit 28. Februar in der Galerie im WuF-Zenrum ihre Fotoausstellung über Frauen in Tansania. Tansania gehört zu den ärmsten Ländern. Eine Schieflage unserer Welt. Reformprozesse sind politisch auf den Weg gebracht, doch brauchen Zeit. Nach Angaben der Friedrich-Ebert-Stiftung arbeiten über 75 % der Frauen in der Landwirtschaft. „Tradierte, autoritäre Herrschaftsstrukturen“ verhindern angeblich mehr Gleichberechtigung, trotz der politischen und juristischen Rahmenbedingungen für die Frauen. Ihre Rechte sind ihnen oft fremd. Seit 1971 ist die Friedrich-Ebert-Stiftung mit einem Büro in Dar es Salaam vertreten. Dort werden Multiplikatoren für Frauenrechte aus- und weitergebildet, die sog. „Barfußanwältinnen“.
„Mir ist wichtig, dass nicht nur am internationalen Frauentag über Frauenrechte gesprochen wird. „
interview 14
Teil 2: Situation der Frauen in Tansania (Interview mit Pascal Réveiller) Martina Du warst vor Ort im Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung. Was sind„Barfußanwältinnen“? Die Frauen gehen in die ländlichen Gebiete, um dort die Frauen über ihre nationalen Rechte aufzuklären. Dabei ist wichtig, dass sie den Frauen auf gleicher Ebene begegnen. Es tauchen keine Männer, Patriarchen, oder ,Anwaltschnösel‘ auf, die von oben herab belehren. Sie wollen im Geschlecht und optisch ähnlich sein, da sich sonst die Frauen auf dem Land gar nicht öffnen würden.
Was fasziniert Dich daran? Ich finde es toll, dass sich Frauen und AusbilderInnen was einfallen lassen, wie sie die Frauen auf dem Land erreichen können. Nur Frauen, die ihre Rechte kennen, können diese für sich und ihre Kinder einfordern: so ändern sich Abhängigkeiten. Ich glaube auch, dass deren ehrenamtliche Arbeit der einzige Weg zum Erfolg ist. Warum? Es könnten Flugblätter verteilt werden. Dazu müssten alle Frauen lesen können. Die Aufklärung über die Rechte geht nur mündlich, oft verpackt als Geschichte oder Theaterstück. Warum können die Frauen nicht lesen? Es fehlt das Bewusstsein wie wichtig Schulbildung ist, aber auch Geld für Hefte oder Schulkleidung. Wenn Geld da ist, schicken die Familien die Jungs zum Lernen. Die Mädchen haben im Haushalt oder auf dem Feld zu arbeiten. Viele Mädchen werden im Schulalter schon schwanger und könnten gar nicht die Schule abschließen. Bringt nicht der Mann die Kohle in die Familie? Warum ist Frauenarbeit so wichtig? Es müssen alle anpacken, weil bei den Ärmsten die Familie sonst nicht
überleben könnte. Dann müssen Mädchen auf Lohn malochen, dazu gehört auch Mädchenprostitution. Die Tochter als Einnahmequelle? Die Eltern schicken ihre Töchter zur Prostitution? Ja! Die Freier sind meist auch noch Einheimische. Die Aufklärungsarbeit schafft in diesem Fall ein Bewusstsein von Unrecht nicht nur von Recht. Kondome beim Sex sind sicher nicht üblich. Ist Mädchenprostitution auf dem Land ein Hauptgrund für die hohe HIV-Infektionsrate in Tansania? Keine Ahnung ob Hauptgrund; klar, beim ungeschützten Geschlechtsverkehr ist die Ansteckung mit HIV hoch, dabei spielt das Alter keine Rolle. Unabhängig davon verbreiten sich Krankheiten auch durch schlechte Hygiene, eben nicht nur durch Sex. Wie soll der Teufelskreislauf durchbrochen werden? Die Frauen werden über Parallelprojekte aufgeklärt: Mütter können als Näherinnen angelernt werden und mehr Geld verdienen. Dann muss es nicht von ihren Töchtern kommen. Daneben soll auch die häusliche Gewalt mit Projekten und Aufklärungsarbeit verringert werden. Warum übernehmen die Barfußanwältinnen so eine Verantwortung? 15 Interview
Im Büro von
ADILISHA
Weil sie engagierte Aktivistinnen für die Frauenrechte sind und fest daran glauben, dass so die Situation der Frauen verbessert wird. Die Frauen organisieren sich selbst. Was unternimmt der Staat? Zum Beispiel haben Professoren an den Unis über Aids und die Übertragungswege aufzuklären. Im persönlichen Gespräch habe ich leider erfahren, dass Professoren mit ihren Studentinnen es ungeschützt treiben. Auf dem Land mag dieses Verhalten Unwissenheit sein. Professoren handeln mit Vorsatz. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Studentinnen infizieren ist hoch, weil der Prof angeblich mit vielen Sex Interview 16
hat. Schrecklich: die Studentinnen sind durch seine Position an der Uni auch noch von ihm abhängig. Wieder ein Abhängigkeitsverhältnis und ausgenutzte Frauen. Gibt es einen Unterschied in der Behandlung von Lesben oder Schwulen? Homosexuelle Handlungen sind prinzipiell vom Gesetz verboten. Wenn es vor Gericht kommt, müssen Männer wesentlich länger hinter Gittern als Frauen. Warum glaubst du ist das so? Weil den Frauen keine eigenständige Sexualität zugetraut wird, sondern nur in Verbindung mit dem Mann. Lesben wird keine eigene Sexualität zugetraut? Quatsch - keiner Frau! Anscheinend spielt das Empfinden der Frau keine Rolle. Ist diese Gleichgültigkeit ein Grund, weshalb Männer noch heute Genitalverstümmelung zulassen? Warum sollten Männer sich für die Rechte der Frauen einsetzen, wenn es egal ist, was die Frau empfindet. Gerade deshalb ist die Aufklärung der Barfußanwältinnen so wichtig. Mir ist wichtig, dass nicht nur am internationalen Frauentag über Frauenrechte gesprochen wird. Martina, vielen Dank für das Gespräch!
Wer wirft den ersten Stein? In der Novemberausgabe des wufmag haben wir eine Umfrage durchgeführt, welche Erwartungen an unseren neuen Außenminister und Vizekanzler Guido Westerwelle gestellt werden. Bisher wurden wir eher enttäuscht: In Sachen Gleichberechtigung sind die Liberalen eingeknickt. Bisher konnte Westerwelle weder durch großen politischen Einfluss, noch durch seine Englischkenntnisse glänzen. Ein Aspekt, der von beiden Befragten damals aufgegriffen wurde, ist, wie Herr Westerwelle auf Staatsbesuchen mit seiner Homosexualität umgehen und mit seinem Lebensgefährten auftreten wird. Anfang Januar besuchte der Vizekanzler den Nahen Osten und dort auch zwei Staaten, in denen Homosexualität immer noch mit der Todesstrafe geahndet wird, Saudi-Arabien und den Jemen. Zu diesen Terminen blieb sein Lebensgefährte, Michael Mronz, zuhause. Bei den Gesprächen dort blieben die konfliktreichen Themen zu den Menschenrechten und Gleichstellung weitestgehend außen vor. Viel wichtiger waren ihm dort die Klärung von wirtschaftlichen Fragen und die Diskussion um den Kampf gegen den Terror. Die während des Wahlkampfs angedrohte Kürzung von Entwicklungshilfe für homophobe Staaten war kein Thema. Saudi-Arabien bezieht keine Hilfsgelder, im Gegensatz zum Jemen. Für 2009 und 2010 sagte die Bundesregierung 80 Millionen Euro u.a. für die Sicherung der Wasserversorgung, der Familienplanung, Bildung und dem Gesundheitssystem zu. Zu dem Antrittsbesuch in Asien begleitete Mronz seinen Lebensgefährten auch zu offiziellen Veranstaltungen. In Japan ist Homosexualität zwar immer noch ein Tabuthema, über das nicht geredet wird, jedoch wird es weitgehend akzeptiert. Wie sich die Politik weiterentwickelt und ob Westerwelle die Anforderungen und Wünsche, die wir an ihn haben, erfüllen kann, bleibt abzuwarten. (Mat) aktuelles 17
„Es ist wie ein hysterischer weiblicher Satyr, der in jedem meiner Songs durch meine Stimme spricht“
Deborah Degouts
Manchmal trifft man Leute, bei denen man sofort das Gefühl hat, dass dieser Mensch etwas ganz Besonderes sein muss. So ging es mir mit Deborah Degouts. Als ich mich in Paris mit einigen schwulen Freunden mit Kael T. Block traf – in einem kleinen Szenecafé im verruchten Rotlichtviertel Pigalle - kam es auch zu einem Zusammentreffen mit einer sehr außergewöhnlichen Frau – Deborah Degouts! Alles zu ihr in dem folgendem Interview: Deborah, was gibt es über dich persönlich zu erzählen... ? Ich bin die Auserwählte, die Retterin der französischen Rockmusik. Diese Mission wird nicht einfach zu erfüllen sein, aber ich folge meiner Bestimmung. Aber ich muss erfolgreich sein um meines Volkes willen. Hier hat sich eine Menge Druck aufgebaut. ... und was über deine aktuellen musikalischen Projekte? Ich habe gerade erst zwei neue Musiker gefunden in meiner Band „La Poupée Qui Hurle“ (was soviel heißt wie „Die Puppe, die schreit“). Wir werden bald einige Konzerte in Frankreich spielen. In Deutschland zu spielen wäre aber auch mal cool. Felix Jousserand spielt den Bass,
er ist eine der Hauptfiguren der französischen „Poetry Slam“ Szene! Wir haben angefangen, neue PunkRock-Songs zusammen zu schreiben, wirklich rotzfrech und sehr laut. Ich finde das sehr aufregend. Wann hast du angefangen Musik zu machen? Ich habe vor 5 Jahren meine ersten eigenen Songs geschrieben. Den allerersten Song habe ich mit einem billigen Anfänger-Musikprogramm („Garageband“) aufgenommen, welches ich heute noch benutze. Der Sound ist schrecklich, aber ich denke, es war der beste Song, den ich jemals gemacht habe. Es war so spontan, ohne ständig zu hinterfragen. So einfach läufts eben nicht immer, leider. Dieser Song heisst „Je suis bonne“. Die deutsche Version davon heißt „Ich bin geil“. Was sind die Themen in deiner Musik? Hauptthema ist Sex. Es ist wie ein hysterischer weiblicher Satyr, der in jedem meiner Songs durch meine Stimme spricht. Es kommt ganz natürlich zu mir und aus mir, wenn ich schreibe. Ich kann nichts dagegen machen. Meine Songs sagen auch aus, dass du dick, lesbisch und scharf sein kannst und dabei abrocken kannst, dass es ok ist, deine Mutter umbringen zu wollen, 21 deborah degouts
genau wie mit deinem Vater zu schlafen, der nebenbei noch dein Bankberater ist. Nichts Neues, der alte österreichische bärtige Mann hat über all das schon vor langer Zeit geschrieben. Deine Inspirationen und Einflüsse? Ich habe wegen Nirvana angefangen Gitarre zu spielen. Und dann hab ich die weibliche PunkRock-Szene entdeckt. Frauen, die an sich glauben, spielen mit Kraft. Ich dachte: Wow, das möchte ich auch machen.Vor vier Jahren traf ich Lynn Breedlove, Sängerin der San Francisco Queer Punk Band „Tribe8“, eine der bekannten Bands aus der genannten Szene. Ich weiß nicht warum, aber die Energie hat mich umgehauen. Letztes Jahr machten wir eine Band „Alors Heureuse?”. Ich hatte die Möglichkeit, einige Tribe8Songs auf der Bühne zu spielen. Das war ein großartiger Moment! Eine der für mich wichtigsten und inspirierendsten Bands im Moment ist für mich The Gossip – Queer Punk, der bekannt wurde auch ohne seine Seele an den Teufel zu verkaufen. Das ist eine großartige Neuigkeit. Und die Musik ist wirklich unglaublich gut! Was möchtest du mit deiner Musik verändern?
Ich möchte, dass meine Songs wütender und zorniger werden. Ich werde mit dem Singen aufhören und stattdessen nur noch schreien. Mädchen sollten viel mehr schreien. Mir gehen diesen bourgeoisen Mädchen Rockbands so was von auf die Nerven, wie sie sich als cool und subversiv verkaufen, aber wie aus der l’Oreal Werbung aussehen. Die Spice Girls sollten sie als billige Plagiate verklagen. Erzähl mir bitte etwas über Bonnie Records, wo man auch deine Songs finden kann. Bonnie Records ist ein ganz neues Independent Label von Christine Gun. Sie ist die Sängerin und Komponistin der Girl-Rock Band „Flaming Pussy“. Das Label wurde erst vor einigen Monaten ins Leben gerufen und soll weibliche Künstlerinnen promoten. „Nick Ash“ ist eine britische FolkSängerin und auf dem Label, genau wie die Band „Arlong“, welche aus 18-jährigen Rockerinnen besteht, die ich sehr mag. Ich möchte noch mal auf eine Frage vom Anfang des Interviews zurückkommen nach musikalischen Projekten und Zusammenarbeiten. Ich kenne z.B. eine ganz wundervolle Coverversion von dem Sisters Of Mercy Klassiker „Alice“
mit dir als Sängerin. Es gibt also auch Zusammenarbeiten innerhalb der Pariser Queer Szene, die bis in den elektronischen Bereich gehen! Ich arbeite mit den eben erwähnten „Flaming Pussy“ zusammen. Sie machen einen Mix aus Electro, Punk-Rock und einer Art OldSchool-Rock. Wir haben schon einige mal zusammen auf der Bühne gestanden, ich bei ihrer oder sie bei meiner Band. Christine ist eine sehr professionelle und kreative Persönlichkeit und es ist immer großartig, mit ihr zusammen zu arbeiten. Weiterhin singe ich auch bei dem Electro-FagProjekt „Myself is Dead“. Ich stehe eigentlich nicht besonders auf Electro, aber die starken Einflüsse aus der Bat Cave / New Wave-Szene und die humorigen Texte finde ich großartig. Wir harmonieren musikalisch wie privat.Von „Myself is Dead“ ist auch die Version von „Alice“, die du erwähnt hast. Wir wollen auch noch andere 80er Cover realisieren. Ich kann schon gar nicht erwarten, „Bela Lugosi‘s
dead“ neu aufzunehmen. Das ist mein absolutes Lieblingslied aller Zeiten. Ich kann mir diesen Song stundenlang anhören, ohne zu merken, dass es der gleiche ist oder gelangweilt zu sein. Kannst du dir das vorstellen? Danke an „Bauhaus“. Das waren Genies! Du bist lesbisch. Kannst du uns etwas über dein persönliches Coming Out sagen? Ich war schon immer offen lesbisch - schon seitdem ich als Jugendliche zum ersten Mal dieses Verlangen hatte. Ich hatte es nie wirklich schwer, weder in der Schule noch in meiner Familie. Da ich mich selbst so angenommen habe wie ich nun mal bin, hatte auch mein Umfeld keine andere Wahl, mich genauso zu akzeptieren. Wenn ich mich aber mit anderen über deren Erfahrungen austausche, kommt es mir schon so vor, als wäre ich ein ganz schöner Glückspilz. Deborah, danke für das Interview. Deine persönlichen Wünsche für die Zukunft? Liebe, Ruhm und Schönheit. (sil)
www.myspace.com/ladeborahdegouts www.myspace.com/lapoupeequihurle www.myspace.com/bonnierecords Fotos von Kael T. Block deborah degout 24
Öffnungszeiten: DI 08.30 - 18.00, MI 08.30 - 22.00, DO 08.30 - 19.00, FR 08.30 - 19.00, SA 08.30 - 14.00 ULMER HOF 1 • 97070 WÜRZBURG • TEL.: 0931 - 15109
:LUG )DFHERRN GDV QHXH *D\URPHR" Die virtuelle Welt verändert sich. Soziale Netzwerke entwickeln sich immer stärker im Internet. Der Stellenwert des „www“ nimmt täglich an Bedeutung zu. Werbung wird neu definiert und entwickelt, ARD, ZDF und die ProSiebenSat.1 Media AG stellen ihre Sendungen online, die Kanzlerin hat ihren eigenen Podcast, das wufmag wird via E-Mail versendet. Dieses Jahr wird Microsoft das Office-Paket auch webfähig auf den Markt bringen. Das heißt, dass man bald online gemeinsam an Texten arbeiten kann. Apple verspricht mit dem neuen Tablet-PC: IPad die Gesellschaft zu verändern. Während ich aktuell die Bilder der letzten Gaydisco auf Facebook hochlade – habe ich noch eine Anzeige an das CinemaxX verkauft: persönlich, via Chat mit Nicola Schneider, die sich heute darüber beklagt, dass es draussen schneit und sie mit dem Hund noch raus muss. Die Gesellschaft verändert sich, Arbeit und Privates vermischen sich immer mehr. Alte Bekannte werden wieder gefunden,
man erreicht und findet Leute, die gleiche Interessen haben wie man selber via „Online-Social Networks“. Dazu gehört unter anderem: Gayromeo, Facebook, Lokalisten, StudiVZ, Wer-kennt-wen, Twitter und viele mehr, und bei der ein oder anderen Plattform sind wir bereits angemeldet. Es geht hierbei auch darum, Spaß im Leben zu haben und mit vielen Leuten gleichzeitig in Kontakt zu bleiben. Interessant ist auch, dass reine Chatbzw. Messangerplattformen wie ICQ, MSN sowie auch Spartenanbieter wie Gayromeo immer mehr User verlieren, der Trend aber dennoch stark Richtung Social Networks im Internet geht. Das heißt, dass gerade Plattformen wie Facebook.com enormen Zulauf haben. In 2009 hat sich die Userzahl in Deutschland nahezu verdreifacht. Das liegt unter anderem an der Interaktivität und der Möglichkeit, Feedback (Kommentare) zu geben. Als ich neulich in einem Computerprogramm Hilfe brauchte hab ich mein Problem einfach „getwittert“ (also auf eine der Seiten geschrieben) und sofort von zwei
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Freunden Hilfe angeboten bekommen. Diese beiden hätte ich nie gefragt, weil ich nicht wusste, dass sie Ahnung davon haben. Positiv bei dieser Entwicklung ist auch, dass wir für das WuF-Zentrum die Möglichkeit haben, viele Leute auf sehr günstige Weise von unseren Aktivitäten zu unterrichten. Man kann unsere News und Veranstaltungshinweise „abonnieren“; – sieht dann die Nachricht in seinem Profil. Es scheint so, als könnte diese Kommunikationsform auf Dauer die teilweise nervigen Newsletter ersetzen. Wir erreichen aktuell über Gayromeo ca. 70 schwule Männer, in Facebook (29 Fans) und Twitter (23 Followers) momentan eher Pressevertreter und Politiker, die wir eingeladen haben. Es ist gar nicht schlecht, dass wir in Facebook auch heterosexuelles Publikum haben, weil man dadurch nicht unterscheiden kann, ob die Person bi-; hetero- oder homosexuell ist oder nicht. Könnte das sogar ein weiterer Schritt in Richtung Integration und Akzeptanz in der Gesellschaft sein? Jedenfalls sind wir dran, auch diese Plattformen zu bedienen und somit auch in die Gesellschaft und evtl.
auch an Euch kleine Nachrichten und Veranstaltungshinweise zu schicken. Dazu muss man sich bei facebook.com oder twitter.com registrieren und kann dann nach wufzentrum.de bzw. wufzentrum suchen und „Fan werden“ bzw. uns „folgen“ und Bekannte und Freunde dazu einladen, uns auch zu „folgen“ – gerne eben auch Pressevertreter und neugierige Befürworter seitens der heterosexuellen Front einzuladen. Wir würden uns freuen, wenn sich noch 2-3 Leute für die Administration unserer Online-Betreuung melden würden. Bitte einfach „Johannes“ per Kontaktformular auf unserer Website anschreiben. (jw)
Die Schlampe lässt sich doch von jedem flachlegen.
Die Intoleranz der Schwulen Es wird gelästert, getratscht, geächtet und gelogen. Richtig – wir befinden uns auf einer Gayparty. Alle sind sie da: Die Schlampen, die Poser, die Heartbreaker, die Emos, die Hunks und der Rest der Szene. Denn es heißt wieder: Sehen und gesehen werden, ein Schaulauf der Eitelkeiten. Es ist erstaunlich, wenn man zusammen mit mehreren Schwulen ist, dass es immer wieder um die gleichen Themen geht: Wer kennt wen? Welche neuen, brandheißen Gerüchte gibt es? Wer hat sich daneben benommen und wer hat es mit wem getrieben? Nette Worte fallen dabei nur selten. Tratsch wird breit getreten – haben wir das nötig? Es wird hergezogen über Frisuren, Kleidung und Sexpartner. Verhalten und Fotos werden kommentiert, spitze Bemerkungen verteilt – nicht immer ungerechtfertigt?
Und dennoch stellt sich die Frage: Sind wir Schwulen wirklich tolerant? Die Randgruppe, die am lautesten nach Toleranz und Akzeptanz schreit und schon so viele Zugeständnisse erhalten hat – ist sie selbst ein von Intoleranz und Engstirnigkeit getriebener Haufen? Wie können wir etwas fordern, was wir selbst nicht geben? Legen wir uns alles so aus, wie wir es gerade brauchen? Wir lästern über die Schlampen und die Tunten unter uns, wollen aber von der Welt als schwul – in welcher Form auch immer – toleriert und angenommen werden. Wen belügen wir wirklich? Die anderen, die Welt oder… uns? Ein Umdenken muss stattfinden, um unsere Glaubwürdigkeit zu wahren und um von der Gesellschaft voll und ganz akzeptiert zu werden. Wishing you all the best,
Euer Nic
Kolumne 28
Peter’s Gallery of Gay Cartoons
29 COMIC
Samstag 6. März 20 Uhr Ladies‘ Movie Night F, C - 2006 - 95 min Die junge Frau Li Min, die in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, bekommt die Möglichkeit zu einem Praktikum bei einem renovierten Botanikprofessor. Sie zieht zu ihm und seiner 20jährigen Tochter An, die auf einer kleinen Insel umgeben von einer exotischen Pflanzenwelt leben. Chen missbilligt die kleinsten Fehler, sodass Li und An unter ihm Leiden. Die beiden Frauen freunden sich an, empfinden Zuneigung - auch sexuell - ja Leidenschaft für einander. Zur Tarnung vermählt sich Li mit Ans Bruder..... (MK)
Film 30
Samstag 27. März 21 Uhr CineWuf USA – 2009 – 86 min Mary Griffith ist eine streng religiöse Mutter Anfang der 80er, die mit dem Schwulsein ihres Sohnes Bobby nicht zurechtkommt. Sie versucht ihn von dieser „Krankheit“ zu heilen. Bobby versucht, alles zu tun, was seine Mutter verlangt. Er will diese Sünde ablegen, kann es aber nicht. Wegen der Zurückweisung und dem Liebesentzug seiner Mutter wird er depressiv und nimmt sich letztendlich das Leben. Mary macht sich auf die schmerzhafte Suche nach dem „Warum?“ und stellt ihren Glauben in Frage. Nachdem sie endlich erkennt, dass Bobbys Homosexualität weder freie Wahl noch Sünde ist, beginnt sie für die Rechte von Homosexuellen zu kämpfen. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. (Da)
Donnerstag 25. März ab 20 Uhr Schlummert in dir auch ein kleiner Star, der inzwischen reif ist für die Bühne? Oder machst du schon seit Jahren mit FreundInnen im Keller Musik? Dann ist die Open Stage genau das richtige für dich: während des Offenen Abend auf der WuF-Bühne stehen und musizieren – instrumental, nur Gesang oder beides live.
Dienstag 23. März
SPIELEABEND Jeden vierten Dienstag im Monat rollen im WuF-Zentrum die Würfel
Sonntag 7. März - Tagesausflug
Theater Andersrum Nach einer Stadtbesichtigung in Meiningen und gemeinsamem Essen gehen wir anschließend ins Theater Meiningen und sehen uns um 19 Uhr die „West Side Story“ von Leonard Bernstein. Interessent_innen melden sich unter eicke.s@t-online.de
Montag 01.03.
Dienstag 09.03.
Neue Mitsänger_innen gerne willkommen
Georg Büchner: Lenz (siehe Seite 5)
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
20 Uhr Lieblingsbuch
Dienstag 02.03.
Mittwoch 10.03.
20 Uhr treff.punkt 8
Italienischer Abend
20 Uhr Workshop für PC & Laptop
mit Roland und Nils
Mittwoch 03.03.
20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
20 Uhr Schwule Ehemänner & Vätergruppe 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
Donnerstag 11.03.
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
20 Uhr Offener Abend
Der Treff für jung, alt, dick und dünn, schwul, lesbisch, trans, bi oder hetero einfach vorbeikommen!
Donnerstag 04.03. 20 Uhr Offener Abend
Einfach vorbeikommen!
Samstag 13.03.
Freitag 05.03.
16 Uhr Mitgliederversammlung
20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü
nur für Mitglieder des WuF e.V.
Spieleabend
21 Uhr Ladies` Night
entfällt leider!
Samstag 06.03.
20 Uhr Ladies‘Movie Night
Die Töchter des chinesischen Gärtners (siehe Seite 30) 22 Uhr GayDisco
im Tanzcafé Ludwig, Kaiserstraße 5
Sonntag 14.03.
15 bis 18 Uhr Kaffeeklatsch
Montag 15.03.
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
Neue Mitsänger_innen gerne willkommen
Montag 08.03.
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
Neue Mitsänger_innen gerne willkommen
Dienstag 16.03. 20 Uhr treff.punkt 8
Styling-Abend
Programm 32
Veranstaltungen
Mittwoch 17.03.
Mittwoch 24.03.
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
Donnerstag 18.03. 20 Uhr Offener Abend
Einfach vorbeikommen!
Freitag 19.03.
20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
20.30 Uhr Jugendgruppe DéjàWü
Stammtisch im Café Klug
Donnerstag 25.03. 20 Uhr Offener Abend
Open stage - sing a song
20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü
20 Uhr Gay-Filmnacht im CinemaxX
Musik & Cocktails
Rock Haven
Samstag 20.03.
Samstag 27.03.
für Lesben und Schwule mit Kindern und/oder Kinderwunsch in der ESG Würzburg, Infos unter ilse.unterfranken@lsvd.de
Prayers for Bobby (siehe Seite 30)
20 Uhr Diva meets Jazz
15 bis 18 Uhr Ausstellungscafé
14.30 bis 18 Uhr ILSE-Treff
21 Uhr CineWuF
Sonntag 28.03.
40 plus präsentiert: Konzert mit Antje Hagen (siehe Seite 2)
„Frauen in Fülle und Mimimänner“ (siehe Seite 4)
Montag 22.03.
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“
Neue MitsängerInnen gerne willkommen
Dienstag 23.03. 20 Uhr Spieleabend
Spiel mal wieder! 21 Uhr L-Filmnacht im CinemaxX
Precious - Das Leben ist kostbar
Montag 29.03.
Mittwoch 31.03.
19 Uhr Gesprächskreis für Eltern, Angehörige und Freunde bei Fragen: Angelika Mayer-Rutz (01 71) 6 54 82 03 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung
bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446
des WuF-Zentrums
33 programm
AUSBLICK APRIL 2010 Donnerstag, 01.04. 20 Uhr Offener Abend
Freitag, 02.04.
20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü
Samstag, 03.04. 22 Uhr GayDisco
im Tanzcafé Ludwig, Kaiserstraße 5
Samstag, 10.04.
10 bis 16 Uhr WuF-Putz Impressum herausgegeben von
wufzentrum Schwulesbisches Zentrum Würzburg
WuF e.V. – schwulesbisches Zentrum Würzburg Nigglweg 2 | 97082 Würzburg | info@wufzentrum.de Telefon: 09 31 - 41 26 46 durch Björn Soldner & Julian Magar GbR V.i.S.d.P.: Johannes Wolf Chefredaktion: Natalie Koppitz Redaktion: Björn Soldner (Bj), Silvio (Sil), D avid (Da), Markus Büttner (Ma), Pascal Réveiller (Pa), Nic, Martina Kapuschinski (MK), Johannes Wolf (jw), Jürgen (Jü), Matthias (Mat), Marc Arleth (maa), Andreas Roser (An) Satz, Layout: Simon Adamski, Marcel Goldbach, Natalie Koppitz, Johannes Wolf Lektorat: Tim Herrscher Anzeigen: armin@wufzentrum.de Vertrieb: Julian Magar, Roland Lutz Comic: www.funpx.com | Peter Wellemann Fotos: Cover, S. 8-10: Nils S. 2: Antje Hagen S. 12: © Thommy Weiss | PIXELIO S. 13: BPW Germany e.V. S. 14-16: Martina Kapuschinski S. 20-23: Kael T. Block S. 27: © Matt Hamm | flickr.com S. 27: www.facebook.com S.31: © Marcus Stark | PIXELIO Auflage: 1.000 Stück Redaktionsschluss: 10. März redaktion@wufzentrum.de Ausblick & Impressum 34
Wir machen Frühjahrsputz im WuF-Zentrum
Freitag, 30.04.
21 Uhr Tanz in den Mai
Die Party für deine Frühlingsgefühle
Hier gibt´s das wufmag:
(unter anderem) - Aids-Beratungsstelle, Röntgenring - Buchhandlung 13einhalb, Eichhornstraße - Bürgerbüro, Rathaus - Caffe Centrale, Bronnbachergasse - Fachhochschule, Münzstraße - Schnittpunkt Friseur, Karmelitenstraße - Stadtmensa - Tourismusbüro Falkenhaus, Marktplatz - Unicafé, Neubaustraße - Wuf-Zentrum, Nigglweg - Zeitzeichen, Theaterstraße Du hast Ideen für zusätzliche Auslegeorte oder Interesse das wufmag zu verteilen, melde dich bei redaktion@wufzentrum.de!
Mitgliedsantrag des WuF-Zentrums Ich unterstütze mit meinem Beitritt in den WuF e.V. – Schwulesbisches Zentrum Würzburg die Arbeit des Vereins und möchte Mitglied werden. Name, Vorname: ______________________________________________ Straße: ______________________________________________________ PLZ, Wohnort: ________________________________________________ EMail: _______________________________________________________ Telefon: ________________________ Geburtsdatum: ________________ Beitragshöhe: 4€ 6€ 10 € anderer Betrag: ______€ (Monatsbeitrag mind. 4 € inkl. ermäßigtem Eintritt zur GayDisco und – wenn nicht anders gewünscht – Zusendung des wufmag. Wir freuen uns über jede freiwillige Beitragserhöhung.) Einzugsermächtigung: Hiermit ermächtige ich den WuF e.V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Mitgliedsbeiträge vierteljährlich bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos mittels Lastschrift einzuziehen. Konto-Nr.: _______________________ BLZ: ________________________ Kreditinstitut: ________________________________________________ Ja, ich möchte den Newsletter erhalten. Hiermit will ich das wufmag nur als Onlineausgabe erhalten. Ich erkenne die Satzung des WuF e.V. in ihrer aktuell gültigen Fassung an. Die Mitgliedschaft beginnt zum jeweiligen ersten des Folgemonats. Ort, Datum: ______________________ Unterschrift:__________________
GayDisco 6. März 2010
im
7FSBOTUBMUFS 8V' ;FOUSVN F 7 r /JHHMXFH r 8ÛS[CVSH
KaiserstraĂ&#x;e 5 I WĂźrzburg I www.tanzcafe-ludwig.de
Die GayDisco des WuF-Zentrums fĂźr Schwule, Lesben & Freunde
Jeden ersten Samstag im Monat ab 22 Uhr
Parken am Bahnhof ab 21 Uhr kostenlos Bahnhof - Richtung Innenstadt, auf rechter Seite Straba-Haltestelle Barbarossaplatz/Juliuspromenade