YCB Magazin - Dezember 2017 | 1
YCB Magazin AU SG A BE 20 1 7 / 7 5 JA H RE
75 Jahre YCB Frรถhliche Feier mit Taufe
Batterien Notwendige Sensibelchen
BSG Direktor und Leichtmatrose
2 | YCB Magazin - Dezember 2017
Küchen – so individuell wie Sie.
| Neubau | Umbau | Bauführung |
Küchen und mehr . . . Küchen-Ausstellung: Industriering 7, 3250 Lyss Telefon 032 384 64 43 www.gygerküchen.ch
YCB Magazin - Dezember 2017 | 3
Übersicht
Y C B M AG A Z I N
7
5 Editorial Erfolgreiches Jahr für den YCB. 7 YCB Jubiläum Eindrücke von der 75 Jahr Feier. 13 International erfolgreich Nils Frei bleibt dem Bielersee verbunden. 17 Swiss Sailing League YCB Crew – zahlreich und erfolgreich. 22 Thomas Mühlethaler Direktor und Leichtmatrose der BSG. 25 Regattakalender 2018 Wann Sie wo sein müssen. 26 Batterien Grosse Vielfalt bei den nützlichen Helfern.
17 37
29 Swiss Sailing Der Dachverband im Umbruch. 33 Vorstand YCB Von Neuerungen und Notwendigkeiten. 37 Cruiser-Flotte Der Commodore geht und hat eine Nachfolgerin.
22 41
39 Blick zurück Entwicklung der Seefahrt von grosser Wichtigkeit.
41 YCB Rusel (K)ein Weihnachtsmärchen.
4 | YCB Magazin - Dezember 2017 CENTRE MÜLLER Wydenweg 34 w w w. m u l l e r m a c h i n e s . c o m
CH-2502 Biel/Bienne 032 322 36 36
CENTRE MÜLLER Maschinenmuseum Musée de la machine
Mehrzwecksaal zu vermieten Salle polyvalente a louer 200 m2 grosser Mehrzwecksaal für Seminare, Konferenzen, Empfänge, Ausstellungen oder Bankette (Kapazität 100 Personen) Salle polyvalente de 200 m2 pour séminaires, conférences, réceptions expositions ou banquets
Das Maschinenmuseum In rekonstruierten Werkstätten des frühen 20. Jahrhunderts zeigt das Museum über 150 Maschinen aus den Jahren 1880 bis 1940. Durch die verblüffend lebensechten Figuren, die scheinbar an ihrem ehemaligen Arbeitsplatz hantieren, fühlt sich der Besucher in die vergangene Arbeitswelt zurückversetzt. Besuche und Führungen nach Vereinbarung
Le musée de la machine Dans les ateliers reconstitués du début du 20ème siècle le musée de la machine montre plus de 150 machines différentes des années 1880 à 1940. Les mannequins étonnamment vivants, placés à leur lieu de travail respectif, vous font revivre le monde de travail ancestral. Visites et visites guidées sur demande
(capacité 100 personnes)
YCB Magazin - Dezember 2017 | 5
Editorial 75 Jahre auf Erfolgskurs Der YCB im Jubiläumsjahr: Manuel Müller wird mit der Surprise in Port-Grimaud Europameister, Christoph Christen gewinnt wiederholt den Schweizermeistertitel bei den Finn und Robert Hartmann wird mit der Esse850 österreichischer Meister. Schliesslich überzeugt das YCB SSL-Team in seiner zweiten Saison mit einem 5. Schlussrang. (Text: Andreas Sutter)
Hinter diesen Erfolgen steht grosser persönlicher Einsatz, mental wie auch finanziell und vor allem viel investierte Zeit – ein kostbares Gut, das auch unsere Trainer investieren, um Schüler- und Junior/innen zu perfektionieren, zu Erfolgen zu führen und zu ambitionierten Seglern zu formen. 2. Plätze von Lorenz Müller an der Dolphin SM in Estavayer, des YCB J70 Teams am SSL-J70 Event in Genf, Lorenz Müller mit YCB J70 Team an der Cowes Week (UK), 3. Platz Emanuel Müller an der Surprise SM in Brunnen sowie 4. Plätze Damian Suri an der Laser Radial SM in Biel und Florian Geissbühler an der 420er SM in Ascona. Gratulation an alle Segler/innen im 2017, die mitmachten. Besonderer Dank an Peter Theurer, der als vorbildliches Beispiel nach seiner erfolgreichen Seglerkarriere dem YCB etwas zurückgeben wollte. Seine Familie hat dabei länger auf ihn als Partner und Vater verzichtet.
Wir wollen Ihnen einen YCB zeigen, der sich nach 75 Jahren auf seine Werte besinnt, einen Blick in die Zukunft wagt, mit praktischen Ratschlägen nautische Kompetenz ausstrahlt und einen persönlichen Mehrwert für seine Mitglieder bietet. Das Magazin soll auch die gesellschaftlichen Aktivitäten widerspiegeln, wenn sich Mitglieder und Partner/innen bei einer Bootstaufe einer J70 am historischen Ort der Gründung des JCB, exakt am selben Datum, vor dem Bären zu Twann zur Feier treffen. Der YCB will eine Vorreiterrolle im Umgang mit unseren Ressourcen einnehmen und seine Strukturen dem Wandel der Zeit anpassen. Lesen Sie, wie sich der Vorstand die personelle Dotierung der Chargen eines Sportclubs vorstellt, ergänzt mit einem Inserat für Kommunikationsspezialisten, die wir mit Handkuss im Team aufnehmen würden, wenn sie auch nur die Hälfte des Sollprofils abdecken. Wir wünschen allen eine phantastische Saison 2018!
Lesen Sie im Jubiläumsmagazin des YCB vom Rektor der Sportschule Magglingen, Walter Mengisen, einen Beitrag zur Geschichte des Segelsports, von einem der wenigen Profisegler, Nils Frei, über das Foilen, der Segelsportvariante, bei der die Rümpfe sich nach der Gleitphase mittels Flügeln dem Wasserwiderstand entziehen, und vom neuen Geschäftsführer der BSG, Thomas Mühlethaler, was ihn am Bielersee fasziniert.
Andreas Sutter Co-Präsident
Bruno Tschanz Co-Präsident
6 | YCB Magazin - Dezember 2017
2502 BIEL/BIENNE Nidaugasse 70 . Rue de Nidau 70 032 323 87 23 . spoerrioptik.ch
AUX TROIS AMIS RESTAURANT • SCHERNELZ
DEN SEE
einmal von oben geniessen
T +41 32 315 11 44 E mail@aux3amis.ch
Untergasse 17 · 2514 Schernelz aux3amis.ch · facebook.com/aux3amis
YCB Magazin - Dezember 2017 | 7
75 Jahre YCB Impressionen von der Feier am 27. Juni 2017 (Bilder: Š Andreas Sutter)
8 | YCB Magazin - Dezember 2017
YCB Magazin - Dezember 2017 | 9
Lachende Gesichter: Die J70 getauft, das Geschenk von Swiss Sailing Ăźbergeben!
10 | YCB Magazin - Dezember 2017
Ihr Spezialist der Region Reparaturen aller Marken Vos spécialistes de la région réparations toutes marques
Für Mobilfahrzeuge • Lastwagen • Motorboote • Segelboote Pour véhicules automobiles • utilitaire • camion • bateaux moteur • voilier toute marques
Carrosserie et peinture VDF Sàrl. Portstrasse 32, Route de Port CH - 2503 Biel / Bienne
Carrosseriewerke AG Neue Bernstrasse 10 CH - 2560 Nidau
Vertrauenspartner von diversen Versicherungsgesellschaften. Partenaire de confiance de diverses compagnies d’assurances.
Auf weitere 75 Jahre!
YCB Magazin - Dezember 2017 | 11
12 | YCB Magazin - Dezember 2017
Zum Beispiel mit kompetenter Beratung, schlĂźsselfertigen Installationen und lebenslanger Wartung. Oder mit einer innovativen GesamtlĂśsung inkl. Projektmanagement und Engineering.
Inserat ETAVIS JAG.indd 1
Wir bringen mehr Power in die Elektrotechnik. Schalten Sie uns ein. www.etavis.ch
28.01.16 12:04
YCB Magazin - Dezember 2017 | 13
Nils Frei International erfolgreich In Vingelz aufgewachsen, erste Segelübungen mit dem Opti auf dem Bielersee, sechsfacher Schweizermeister mit Dinghys, Bronzemedaillengewinner an Weltmeisterschaften, zweifacher Gewinner des America’s Cup, mehrfacher Gewinner des Bol d’Or Mirabaud, zweifacher Gewinner der Extreme Sailing Series und seit mehr als 15 Jahren Mitglied der Alinghi. Nils Frei ist das international wohl erfolgreichste Mitglied des YCB. (Text: Dominique Krähenbühl, Bilder: © Alinghi, ESS)
Es ist anfangs April, die Sonne strahlt und lässt uns ihre Kraft schon spüren. Auf der Terrasse des Restaurants J.J. Rousseau in Neuenstadt treffe ich Nils Frei zum Interview. Als Vollprofi, der er ist, erscheint er in Alinghi-Kleidung. Der 44jährige war anfangs bis Mitte März als Trimmer für die Alinghi vor Muscat (OMN) beim Saisonauftakt der Extrem Sailing Series engagiert. Das Schweizer Boot segelte da in 27 Flights auf den hervorragenden zweiten Platz.
Früher Beginn Seine Anfänge als Segler machte Nils Frei - wie die meisten Segler – auf der Einsteigerjolle: «Ich habe mit sechs Jahren begonnen, mit dem Opti auf dem Bielersee zu segeln. Meine Familie hatte schon immer einen Bezug zum Segelsport; schliesslich haben meine Eltern damals das Optitraining geleitet.» Als Jollensegler wurde er insgesamt sechsmal Schweizer Meister; bei den Optis, den 420ern und den 49ern. Schon früh faszinierte ihn nicht nur das Zusammenspiel von Wind, Wellen, Segel und Boot; auch die Kommunikation auf den Zweihandbooten interessierte ihn.
Der Bieler vor Madeira in Aktion (© OCG Sport)
Mit 15 wechselte er 1988 auf den 420er. Zusammen mit Roman Aebersold wurde er 1990 an den Juniorenweltmeisterschaften 4. und segelte dann ein Jahr später zusammen mit ihm auf den 470ern. Nils Frei: «Hier habe ich viel gelernt! National waren wir immer auf dem Podium zu finden, doch international sind wir auf die Welt gekommen.» 1993 regattierten sie bei den 49ern, «das hat uns beiden sehr gefallen, vor allem wegen dem
14 | YCB Magazin - Dezember 2017
Doppeltrapez», meint der Vingelzer und ergänzt, dass viele America’s Cup Segler von dieser Bootsklasse kommen. Aber auch dort seien die Resultate ähnlich gewesen: National top, international eher unter «ferner liefen».
Beruf oder Segelkarriere? Nils Frei sagt von sich selber, dass er ein Romand sei; er hat alle Schulen auf Französisch absolviert. So war es nur logisch, dass er sein Geografiestudium mit 19 in Genf begann und später auch dort abschloss. In seinen Studentenjahren war Nils Frei seglerisch zwar etwas weniger aktiv, gleichwohl aber erfolgreich. Er glaubt, dass beides parallel möglich ist: «Gleichzeitig ein Studium zu absolvieren und international erfolgreich zu segeln, das ist dann möglich, wenn nicht nur die Finanzen, sondern auch die Strukturen vorhanden sind.»
Erfahrungen sammeln Während seines Studiums in Genf machte er seine ersten Erfahrungen auf einer Yacht. Von den leichten, fast filigranen 49ern (6,65 m lang, 4,99 m breit, knapp 100 kg schwer) wechselte er zum H-Boot (8,28 m lang, 6,30 m breit, 1450 kg schwer). Auch diese Herausforderung meisterte er mit Auszeichnung: 1995 gewann er zusammen mit Kurt Frei und Peter Rüfli bei der H-Boot-Weltmeisterschaft die Bronzemedaille! In den Saisons nach diesem historischen Medaillengewinn segelte Nils Frei zusammen mit Jochen Schümann auf der Match Race Tour, bevor er gegen Ende des Jahrtausends für das Schweizer Projekt Fast2000 nach Neuseeland verpflichtet wurde. Rückblickend ist er dankbar für diese Erfahrung, aber: «Wenn ich das heute mit Alinghi vergleiche, dann war das damals schon fast amateurhaft.»
Alinghi Auf meine Frage, was ihn 2001 zur Alinghi brachte, antwortet Nils Frei mit der ihm eigenen Zurückhaltung: «Es hat uns Schweizern damals schon geholfen, dass wir den roten Pass hatten.» Das Reglement des America’s Cup besagt nämlich, dass Teammitglieder mindestens zwei Jahre ihren Wohnsitz in der Nähe des Stammclubs haben mussten. Der zweimalige Gewinn des Cup 2003 und 2007 durch ein Binnenland hat in der Schweiz für aussergewöhnlich viel Begeisterung gesorgt und dem Segelsport insgesamt neue Impulse gegeben. Seit nunmehr 16 Jahren ist der Vingelzer Mitglied im Team Alinghi. Er gehört damit zu jenen, die am längsten mit Ernesto Bertarelli segeln.
Liebt Wind und Wetter: Nils Frei
Letztes Jahr gewonnen, dieses Jahr einen Podestplatz: Alinghi an den Extrem Sailing Series. Aktuelle Informationen von Act 8 vor Los Cabos (MEX)
«Parallel zum Cup bin ich mit Ernesto auch immer D35 gesegelt, schon in der ersten Saison 2004 der Klasse. Wir segeln einfach gut zusammen! Und gemeinsam mit Yves Detrey sind wir so eine Art Kernteam der Alinghi.» Frei weiss, wo seine Stärken liegen: «Als Trimmer habe ich ein gutes Gespür für die Segel und den Wind. Ein herausragender Trimmer hat ausserdem herausragende Kommunikationsfähigkeiten, denn ein Boot ist nur erfolgreich, wenn sich Skipper und Trimmer verstehen und vertrauen.» Bei zwei gleich starken Booten mit gleichwertigen Teams werde immer die Kommunikation den Unterschied ausmachen.
Nächste Generation Mit Morgan Larson (USA), dem Alinghi Skipper bis Ende 2016, hat sich Nils Frei bestens verstanden. Seit anfangs dieses Jahres steht Arnaud Psarofaghis am Steuer. Der zweimalige Europameister der Moth-Foiler ist 15 Jahre jünger als der Vingelzer. Wie klappt die
YCB Magazin - Dezember 2017 | 15
Das Schweizer Boot schwebend vor Cardiff (© OCG Sport)
Zusammenarbeit mit der nächsten Generation? «Ja, es dauerte einen Moment, bis das Vertrauen zwischen uns vorhanden war, aber Psaro ist längst gut integriert!» Und dann kommt Nils Frei fast ein wenig ins Schwärmen: Der 28-Jährige Genfer sei unglaublich talentiert und ehrgeizig dazu; er wolle sein gesamtes Potential ausschöpfen. «Talent kann man nicht erklären; entweder man hat es oder man hat es nicht. Im Segelsport ist er durchaus mit Russel Coutts und Jochen Schümann zu vergleichen. In der Schweiz ist Arnaud Psarofaghis eine Ausnahme!»
Zukunftsaussichten Nils Frei ist Profisportler und als solcher ist ihm klar, dass er nicht mehr ewig mitmachen wird, auch wenn die Erfahrung als Trimmer auf einem Boot entscheidend ist. Eines weiss er sicher: «Ich möchte dem Segelsport immer verbunden bleiben, ob als Coach oder als Botschafter für einen Sponsor.» Aktuell tüftelt er zusammen mit Yves Detrey auf dem Genfersee an einem Foilboot. Es sei (noch) ein Prototyp, doch das Boot habe viel Potential. Wohin die Reise damit gehe, sei noch ungewiss, aber unter Umständen könnte es der Nachfolger für den Katamaran D35 für die Trophy werden.
Segelheimat YCB «Ich hatte eine Superzeit beim YCB!» Als Junior habe er die Trainingsbasis vor der Haustüre gehabt und sei durch den Yachtclub gefördert worden: «Der YCB war grosszügig und hat uns Junioren beim Kauf von Jollen immer unterstützt.» Gerne denkt er auch die legendäre Bärgluft-Woche, für ihn als Vingelzer sei das DER Event gewesen. Und er freut sich darüber, dass die MARE so beliebt ist und der Club nun mit der J70 ein eigenes Boot besitzt, denn: «Der Nachwuchs heute hat grosses Glück, dass er nun schon früh auf einem grossen Boot segeln kann.» Dass Nils Frei heute noch Mitglied beim YCB ist, hat für ihn auch damit zu tun, dass er dem Club, der ihm die Grundausbildung für seine aussergewöhnliche Seglerkarriere ermöglichte, etwas zurückgeben will. Und er wünscht dem Yachtclub eine erfolgreiche Zukunft und «neues, frisches Blut, das den YCB weiter dynamisch voranbringt!»
16 | YCB Magazin - Dezember 2017
Aus dem Gleichgewicht geraten? Ob Ihre Probleme Körperlicher oder Seelischer Natur sind Ich, Dorothea Strässler, unterstütze Sie als ausgebildete Kinesiologin gerne auf dem Weg zurück in die Balance. Rufen Sie mich an!
P ra x is B eaurivage Ne u e nburgstrasse 126 2 5 0 5 Biel/ B i en n e
0041 (0)7 6 387 30 1 8 Dor o th ea .Str a es s l er @ p rax is B ea ur ivag e.c h
Verkauf & Service Poststrasse 7A 2504 Biel
YCB Magazin - Dezember 2017 | 17
YCB holt erneut 5. Platz Swiss Sailing League Das Boot war im Einsatz, bevor es getauft war, Skipper und Mannschaft wechselten von Act zu Act, was sich in den Resultaten niederschlug. Doch der YCB beendete die zweite vollständige Saison in der Swiss Sailing Super League wie im Vorjahr auf dem guten Rang 5. (Text: Dominique Krähenbühl, Bilder: © Andreas Sutter) Die Swiss Sailing League 2017 ist vorüber. Mit Stolz darf der Yachtclub Bielersee feststellen, dass die Clubmitglieder erneut eine hervorragende Leistung gezeigt haben. Emanuel Müller (4x), Mahé Rathé (4x), Robert Hartmann (3x), Andreas Ringli (3x), Yves Schaad (2x), Damian Suri (2x), Florian Geissbühler (1x) und Lorenz Müller (1x) können sich über den 5. Platz im Gesamtklassement freuen. Keine Selbstverständlichkeit, denn die Crew hat in diesem Jahr einiges gewagt!
Leistung bei der Auswahl Wer in dieser Saison bei der Swiss Sailing League (SSL) für den YCB an den Start wollte, der musste sich am Qualifikationsevent vom 1./2. April beweisen. Mehr als zwei Dutzend Clubmitglieder waren an jenem sonnigen Wochenende auf dem Boot zu finden, das Interesse war gross und eine Herausforderung für die Auswertung. Emanuel Müller, der Initiator dieses Auswahlverfahrens, ist zufrieden: « Je tire un bilan très positif de ce mode de qualification. Le YCB est le club qui a aligné le plus de
18 | YCB Magazin - Dezember 2017
skippers différents tout en restant très compétitif. Nous pouvons également compter sur un noyau d'équipier très performant, ce qui nous permet d'être constant sur l'ensemble d'une saison. Il est très important que la sélection des YCB'ler qui participeront à la SSL se déroule sur l'eau. Ce mode de qualification donne une chance à tout le monde! Nous avons totalement atteint nos objectifs. Au-delà du classement, nous avons réussi à mélanger différentes générations dans nos équipes et nous avons encore progressé par rapport à 2016. Je pense que celà promet pour le future!»
Unterschiedliche Skipper Als einer der jüngsten überhaupt in der gesamten Liga wurde Damian Suri als Skipper für den letzten Super League Event in Thun bestimmt. Der 19jährige sammelte einiges an Erfahrungen: «Wir hatten einen passablen ersten Tag, den wir als 7. beendeten. Grundsätzlich weiss ich, wie das Boot gesegelt werden muss, doch im Regattastress ist alles anders. Schon früh hatte ich lernen müssen, mich an der Startlinie zu behaupten, oder was es heisst, an der Luvboje mit dem genauen Winkel abzufallen, so dass niemand ins Lee segeln kann. In der Liga muss nach Instinkt gesegelt werden; Zeit für Diskussion bleibt wenig. Erstaunt hat mich vor allem der Speed der Regatta, ich hatte es nicht so hektisch erwartet.» Mit seinem Team ist er zufrieden, bei sich hat er noch einiges an Verbesserungspotential entdeckt: «Mit Röbu, Andy und Mahé, hat es gut geklappt. Für die Zukunft habe ich allerdings gelernt, dass ich mehr und durchaus eigenständig Entscheidungen treffen darf.» Dass er in Thun Lehrgeld bezahlte, ist Damian Suri durchaus bewusst: «Ich war der unerfahrenste Skipper an diesem Oktober-Wochenende und habe mich vor Ort zu wenig oft getraut, mich auch durchzusetzen.» Das nächste Jahr wird für das Segeltalent herausfordernd: Im Mai stehen die Maturaprüfungen an und Ende Juni wird er in die Rekrutenschule einrücken. Aber er wird alles daransetzen, auch 2018 als Skipper an der SSL teilzunehmen: «Die Liga ist komplett anders als eine normale Fleet Race Regatta, doch das Format fasziniert mich! Die Schnelligkeit und die Regelkenntnisse besitze ich, jetzt muss ich mir nur noch die Automatismen angewöhnen. Über den Winter trainiere ich nun Ausdauer und Kraft und hoffe, dass ich die interne Qualifikation für 2018 schaffen werde.»
Doch nicht nur der talentierte Segelnachwuchs konnte sich beweisen. In Genf (Act 4) übernahm Lorenz Müller die Pinne. Und der Regattafuchs wusste die Bieler in Szene zu setzen: Von den 20 Races gewann der YCB sieben, klassierte sich sechsmal auf Platz 2 und beendete diesen Act als Zweiter. Der Erfahrenste erzielte somit das beste Resultat dieser Saison.
Leistungsniveau steigt Insgesamt haben die zwölf Teams der Super League 69 Races auf fünf Seen gesegelt, wobei nur fünf Races auf dem Zürchersee gestartet werden konnten. Pro Act (ausser in Zürich) haben immer acht Clubs Siege realisieren können. Die Leistungsdichte steigt, diese Erfahrung machte auch Emanuel Muller: «Au niveau des régattes de la SSL, j'ai constaté une nette augmentation en 2017. Les clubs qui sont montés de Challenge League étaient très compétitifs. Les classements étaient plus séré qu'en 2016 et toutes les équipes étaient capables de gagner une manche.»
Unbezahlbarer Vorteil Dass der YCB nun eine J70 besitzt, ist für Emanuel Müller von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung des Clubs: «L'achat du J70 par le YCB est un avantage incontestable. Au niveau sportif, il nous a permis de mettre en place une structure d'entraînement exceptionnel. En moyenne, ce sont près de 10 YCB'ler qui ont participé aux entraînements chaque lundi soir. Ce type de structure permet d'améliorer les performances lors des compétitions. Ces différents mouvements regroupent des gens passionnés et chaques groupes contribuent à faire vivre notre club par ses activités. L'acquisition du J70 s'inscrit parfaitement dans cette dynamique.»
YCB Magazin - Dezember 2017 | 19
Dankbar ist Manu auch für die Unterstützung durch die Supportervereinigung: «Le comité du club de supporter a fait un énorme travail. Il a notamment publié des bulletins d'informations après chaque évènement SSL. Il a également réussi à réunir de nombreux nouveaux supporter. Une séance aura lieu en novembre pour définir une stratégie pour la saison 2018. De manière général, le soutien du YCB est exceptionnel depuis le début du projet SSL. Ce projet ne serait pas possible sans cet engouement.»
Und diese Begeisterung wird auch nächstes Jahr spürbar sein! Emanuel Müller hat klare Ziele: «L'objectif sera certainement de faire aussi bien que les années précédentes au niveau du classement. Parallèlement, nous souhaitons continuer à développer notre équipe avec de nouveau navigateurs ambitionnés.» Ein Podiumsplatz in der Gesamtabrechnung der Swiss Sailing Super League ist immer noch eines der Hauptziele. In welchem Jahr wird es soweit sein? «Le plus tôt et le plus régulièrement possible...»
20 | YCB Magazin - Dezember 2017
Mit Sicherheit gut auf Kurs – mit der Wasserfahrzeugversicherung NAUTEA der AXA/
Das Team der Hauptagentur Ruedi Hirsbrunner
AXA Winterthur Hauptagentur Ruedi Hirsbrunner Hauptstrasse 13, 3250 Lyss, Telefon 032 387 88 77 lyss@axa-winterthur.ch, AXA.ch/lyss
IHR REIFENSPEZIALIST IN DER REGION. REIFEN - LEICHTMETALLFELGEN - BATTERIEN - FAHRWERKE - LENKGEOMETRIEN - AUTOZUBEHÖR PNEU-DICK AG - Joh.-Renfer-Str. 56 - CH-2504 Biel/Bienne - Tel 032 344 29 00 - info@pneu-dick.ch - www.pneu-dick.ch
YCB Magazin - Dezember 2017 | 21
BSG Gastgeber mit Herzblut Ein Treffen zweier Führungspersonen: Thomas Mühlethaler von der Bielersee Schifffahrtsgesellschaft (BSG) liess sich von Andreas Sutter, dem Co-Präsidenten des YCB interviewen. Zu reden gab es einiges: Angefangen von der Ausbildung zum Leichtmatrosen des BSG Geschäftsführers, über zukünftige Fahrpläne, bis hin zu mittelfristigen Notwendigkeiten, wie der Ausbaggerung des Bieler Hafens. (Text: Dominique Krähenbühl, Bilder: © BSG)
«Für mich als Nicht-Touristiker ist es ein grosses Glück, seit Mitte November 2016 an der Spitze der Bielersee Schifffahrtsgesellschaft stehen zu dürfen!» Diese Aussage von Thomas Mühlethaler fällt früh in dem Gespräch zwischen ihm und Andreas Sutter vom YCB. Und es ist Mühlethaler wichtig zu präzisieren: «Ich habe zwischen 14 und 20 die meiste Freizeit hier am und auf dem See verbracht; ich bin ein Seeclub Junge.» Und er freut sich, dass er nun wieder in der Region tätig ist.
Thomas Mühlethaler, BSG Direktor mit Weitsicht. / © BSG
Leichtmatrose Mühlethaler Er sei der erste BSG Direktor, der auch die Ausbildung zum Leichtmatrosen gemacht habe und: «Ich habe viel gelernt!» Gerade was die Kenntnisse der unterschiedlichen Billette betreffe, da habe er einsehen müssen, dass das schon seine Tücken habe. Die Ausbildung dauert 15 bis 20 Tage und beinhaltet praktische und theoretische Elemente; u.a. wird gelehrt, wie ein Schiff für die Fahrt vorbereitet wird, was bei der Kundenbetreuung von Bedeutung ist und wie ausserordentliche Ereignisse bewältigt werden müssen (z.B. Feuer, Mann über Bord).
Solothurn, in 2016 mit einer Frequenz von mehr als 63‘000 Gästen drittstärkste Station der BSG. © BSG
Überhaupt seien die Aufgaben eines Leichtmatrosen anspruchsvoll: «Man muss nicht nur Kenntnisse über das gesamte BSG Angebot beweisen, man muss Auskunft geben über die Geschichte von See und Aare, die Juragewässerkorrektionen, einige hätten gerne technische Daten zu den Schiffen und wenn man auch Bescheid weiss, wo an der Strecke man fein essen kann, dann kann es schon passieren, dass man ein Trinkgeld erhält.» Auf die Nachfrage von Andreas Sutter bestä-
22 | YCB Dezember 2017 DerMagazin MobiCat -wird auf Frühling 2018 modernisiert. / © BSG
tigt Mühlethaler: «Ja, auch ich habe schon mal Trinkgeld erhalten.» Als Leichtmatrose absolviert Mühlethaler nun die geforderten 75 Tage auf dem Schiff und überlegt sich derweil, ob er die Prüfung zum Matrosen auch noch machen will.
Gut unterwegs An absoluten Spitzentagen befördert die BSG schon mal über 3‘500 Passagiere, oder wie Mühlethaler es lieber sagt: «3‘500 Gäste.» Und er ist stolz auf das Einzugsgebiet der BSG. Immerhin sei es das einzige Schifffahrtsunternehmen, das auf drei Seen und einem Fluss fahre und man habe von Solothurn nach Neuenburg über Biel und Murten den längsten Wasserweg in der Schweiz. Ein Blick in den Jahresbericht 2016 zeigt, dass neben Biel, die St. Petersinsel und Solothurn die meistfrequentierten Anlegestellen sind. Das Unternehmen BSG hat drei Standbeine: Die Kursfahrten, die Themenfahrten und die Extrafahrten. Bei den Kursfahrten ist es das Ziel, den Fahrplan auszubauen. Mit der 2018 neu eingesetzten MS 60 soll vor allem die St. Petersinsel besser erschlossen werden. Auch die Themenfahrten, die von der BSG konzipiert und realisiert werden, laufen gut; 2017 wurden nahezu 100 Themenfahrten angeboten, dazu kommen noch die beliebten Brunchfahrten auf dem MobiCat. Was die Extrafahrten betrifft, also die Vermietung von Schiffen, meint Mühlethaler: «Da ist schon noch Potential vorhanden. Gut, eine Schiffsmiete ist keine günstige Angelegenheit, das wissen wir. Deshalb machen wir uns aktuell Gedanken, wie wir dieses Standbein aktivieren können.» Alle drei Standbeine seien aber stark von den Mitarbeitenden und der Flottengrösse und -zu-
sammenstellung abhängig; die Kunst sei der perfekte Mix aller Komponenten. Auch wenn der neue BSG Geschäftsführer erst seit einem guten Jahr im Amt ist, so hat er doch schon einiges bewirkt: «Wir haben in diesem Jahr stark ins Personal investiert. Zum einen konnten drei neue Stellen geschaffen werden, über 300 Ausbildungstage wurden auf den Schiffen absolviert (nautische Weiterbildung) und im Winter gibt es eine interne Fortbildung für das Personal zum Thema «Gastgeber sein».» Die Kostenstruktur ist schlank, das Einsparungspotential ausgeschöpft. «Wenn wir mehr Geld verdienen wollen, müssen wir mehr fahren», so Mühlethaler.
Neues zur Flotte Im Frühling 2018 soll die MS 60 auf dem Bielersee eingewassert werden. Möglich wurde diese Erweiterung der Flotte dank eines Kredites über 4,2 Mio Franken, den der Grosse Rat des Kantons Bern im Juni 2016 gesprochen hatte. Zurzeit wird das neue Schiff bei der OESWAG in Linz gebaut. Mühlethaler freut sich auf das neue Bijou: «Die MS 60 soll vor allem unseren Fahrplan auf die St. Petersinsel erweitern und auch als Extraschiff eingesetzt werden. Sie kann als Delux Sitzungszimmer genutzt werden und ist hervorragend als Apéro- oder Festlokal in einer einzigartigen Kulisse geeignet, gerade für kleinere Gesellschaften.» Im Februar soll das Schiff dann via Schwertransport nach Biel überführt werden. Ein Unterfangen, das generalstabsmässig geplant werden muss: Wann darf das Schiff welche Strasse nutzen, wo muss was abmontiert werden? Das Datum der Taufe ist schon bekannt: Am
YCB Magazin - Dezember 2017 | 23
Der See Unterschiedlichste Nutzer sind auf dem gut 39 km2 grossen Bielersee zu finden. Daher schätzt es Mühlethaler sehr, dass Andreas Sutter vor vielen Jahren das jährliche Seebenutzertreffen reaktiviert hat. Er sei schon zweimal dabei gewesen und finde es äusserst hilfreich. Ihm sei bewusst, dass die Kursschifffahrt der BSG viel Platz beanspruche, doch er sei sicher, dass keiner seiner Kapitäne grundlos in ein Regattafeld hineinfahre, «dafür lege ich meine Hand ins Feuer!» Mühlethaler hat den Eindruck, dass die Co-Habitation auf dem Bielersee gut funktioniert. Die Seeländer Band „George“ rockt auf einer Abendrundfahrt. / © BSG Dienstag, 29. Mai 2018 wird Neptun in Biel erwartet und Mühlethaler würde sich freuen, an jenem Tag viele Boote auf dem Bielersee zu sehen. Der MobiCat ist seit jeher ein überregionaler Imageträger; er erlebt zurzeit ein Re-Fit. Ursprünglich das erste mit Solarkraft betriebene Kursschiff, wird der Katamaran mit einer Solarzellenfläche von 180 m2 nun modernisiert. «Damit will die BSG beweisen, dass der MobiCat zurecht Trendsetter für innovative Antriebssysteme auf dem Wasser ist und bleibt! Nach Abschluss der Arbeiten wird der Katamaran das erste selbstfahrende Solarkraftwerk auf einem See sein», so Mühlethaler. Ohne die Unterstützung von Partnern wäre dies allerdings nicht möglich und meint: «Ich bin dankbar, dass der ESB und damit die Stadt Biel sowie Lithium Storage das Interesse hatten, dieses Projekt mitzugestalten.»
Tanzfreudige ab 40 bei einer Abendrundfahrt. / © BSG
Mittelfristig beschäftigt Thomas Mühlethaler – wie auch Andreas Sutter – ein anderes Problem: Der Bieler Hafen braucht wieder Tiefe und muss ausgebaggert werden. Doch wer übernimmt die Kosten? «Tja,» lacht der BSG Steuermann, «da muss als erstes geklärt werden, wer denn überhaupt dafür zuständig ist.» Bis diese Frage beantwortet ist, erfreut sich Mühlethaler daran, dass er so motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat, denn «dieses Herzblut für die BSG von jedem Einzelnen ist eine ungeheure Stärke – und das sollte man nicht mit Entscheiden aus dem Glashaus zerstören.» Und so verabschiedet sich Thomas Mühlethaler nach mehr als einer Stunde, natürlich nicht, ohne noch einen passenden Werbespot zu platzieren: «Kommen Sie aufs Schiff! Für die Schifffahrt gibt es nur eine Saison und die dauert 365 Tage im Jahr!»
24 | YCB Magazin - Dezember 2017
Träumen Sie noch -
oder segeln Sie schon? Segelgrundausbildung Gennakersegeln Refresher
Wir bringen Sie auf Kurs!
segelcenter.ch 032 381 51 31 segeln@segelcenter.ch
YCB Magazin - Dezember 2017 | 25
Regattakalender 2018 J/Y
Datum
Event
Ort
Club
J
14./15.04.
Opti PM
Ipsach
YCB
Y
Sa, 21.04.
Up and Down
Wingreis
YCB
Y*
So, 22.04.
Coupe TIC-TAC (BSM-Act I)
Wingreis
YCB
Y*
Sa, 05.05.
Bol d'Or (BSM-Act II)
La Neuveville
BT
Y
So, 06.05.
La Tribordaise
La Neuveville
BT
J
Mi, 09.05.
1. MARE
Vingelz/Rusel
YCB
J
Mi, 16.05.
2. MARE
Vingelz/Rusel
YCB
Y
Mi, 23.05.
I. MARE-Yacht-Cup
Alfermée/Tüscherz
YCB
J
Mi, 30.05.
3. MARE
Vingelz/Rusel
YCB
J
04.-08.06.
Bergluftwoche
Vingelz
YCB
Y
Mi, 16.06.
II. MARE-Yacht-Cup
Alfermée/Tüscherz
YCB
Y
Sa, 16.06.
Yellow Submarine
Wingreis
YCB
Y
18./20./22.06.
Engelbergwoche
Wingreis
YCB
Y
Sa, 23.06.
La Nocturne
La Neuveville
BT
J
Mi, 27.06.
4. MARE
Vingelz/Rusel
YCB
J
Mi, 04.07.
5. MARE
Vingelz/Rusel
YCB
Y
Sa, 07.07.
Abendregatta
Erlach
BCE
Y
Mi, 11.07.
III. MARE-Yacht-Cup
Alfermée/Tüscherz
YCB
Y
28.-29.07.
Red Eye Nachtregatta
Wingreis
YCB
J
Mi, 08.08.
6. MARE
Vingelz/Rusel
YCB
Y
Mi, 15.08.
IV. MARE-Yacht-Cup
Alfermée/Tüscherz
YCB
Y
Sa, 18.08
Einhandregatta
Erlach
BCE
Y*
So, 19.08.
Coupe Sirène (BSM-Act III)
La Neuveville
BT
J
Mi, 22.08.
7. MARE
Vingelz/Rusel
YCB
Y*
01./02.09.
Banana-Cup (BSM-Act IV)
Wingreis
YCB
J
Mi, 05.09.
8. MARE
Vingelz/Rusel
YCB
J
Fr, 07.09.
MARE Rangverkündigung
Rusel
YCB
J
08./09.09.
C3L OptiCup
Wingreis
YCB
Y
Mi, 12.09.
V. MARE-Yacht-Cup
Alfermée/Tüscherz
YCB
Y*
Sa, 15.09.
Hagneck Bank's Race (BSM-Act V)
La Neuveville
BT
Y
Sa, 15.09.
Rangverkündigung BSM
La Neuveville
BT
Y
So, 16.09.
La Triangulaire
La Neuveville
BT
J
29./30.09.
C3L Opti/Laser/420er
La Neuveville
BT
J
20./21.10.
Suser-Cup Fireball/Piraten
Wingreis
YCB
J/Y
So, 28.10.
Sainte Céleste
La Neuveville
BT
26 | YCB Magazin - Dezember 2017
Unverzichtbar Wissenswertes über die Batterie Alle wissen, was eine Batterie ist und kann. Weisst Du das auch? Nachfolgend einige Bemerkungen zur Herkunft der Batterie, zu Batterietypologie und deren Pflege. Dazu viele praktische Tipps für den Gebrauch von Batterien auf dem Bielersee sowie einen Ausblick auf die Tendenzen der nautischen Elektromobilität. (Text: Andreas Sutter) Über die Launen der positiven Polarität Da die elektrische Batterie eine Gleichstromquelle ist, hat jede Batterie eine positive Seite. Solange eine Batterie funktioniert, erleben wir ihre positive Seite. Unser immer mobilerer Alltag ist total abhängig von guten Stromquellen, das beginnt beim Aufwachprozess gemeinsam mit dem Smartphone, Palm oder Laptop, der Bordbeleuchtung auf Schiffen und Fahrzeugen, bis zur beschleunigten Bewegung, sei es per eBike, Elektroau-
Der Begriff «Batterie» Gemäss Wikipedia ist eine Batterie eine Art Gefäss, in dem die elektrochemische Energie in elektrische Energie umgewandelt wird, so dass ein elektrisches Gerät autonom betrieben werden kann. Eine Batterie ist denn auch gemäss einer weiteren Anwendung des Begriffs die kleinste Truppeneinheit bei der Artillerie oder eine im Keller stehende Batterie von Konservenbüchsen. Es handelt sich demnach um eine Vielzahl einer Einheit. Die Batteriehühner, die unsere Frühstücks- und Ostereier legen, haben bloss den Beschreib ihrer Behausung gemeinsam mit demselben Begriff, mit dem die Sanitärspengler die Temperatur der Duschanlagen regeln. Oder bei der Erwärmung und Kühlung der Luft in einer Klimaanlage. Wer im Do it yourself nach einer Batterie nachfragt, muss allenfalls präzisieren, ob er seine Autobatterie tauschen möchte oder eine Trocken- oder Silberbatterie suche. Im Schiffsbetrieb auf einem Binnensee können einige erweiterte Kenntnisse von Vorteil sein.
to, Trolleybus oder anderen Fortbewegungsmitteln, die alle immer häufiger und länger mit Batteriestrom fahren. Immer mehr sind wir deshalb von stets verfügbarem Strom abhängig. Praktisch jeder Verbrennungsmotor startet mittels eines batteriebetriebenen Anlassers. Versagt das Stromnetz springt eine batteriegestützte Stromversorgung ein, will ich meinen Solarstrom auch nachts nutzen, muss ich ihn in einer Batterie zwischenspeichern. Selbst die elektrischen LKWs, Baumaschinen und Fährschiffe werden ab Batterien gespiesen, um die Netze gleichmässiger zu belasten. Will ich meinen Bremsstrom nicht verheizen, muss ich ihn in eine Batterie zurückspeisen. Im Alltag hat die «Batterie» häufig eine negative Konotation. Die Batterien sind oft im dümmsten Moment nicht geladen oder bereits entladen. Sei es im Frühling bei Inbetriebnahme von Schiffen oder bei Autos nach einer Winternacht; Batterien sind eines der häufigsten Probleme. Es braucht einige Grundkenntnisse über die verschiedenen elektrischen Batterien, mit denen wir uns umgeben. Sie müssen betreut, gewartet, umsorgt und notfalls rechtzeitig ersetzt werden. Batterien können launisch sein, sie haben sogar ein Gedächtnis, sie verzeihen keine Unachtsamkeit. Sie reagieren auf Stress und Spannung, Kälte und Wärme, sie haben einen Lebenszyklus.
Vom korrekten Umgang mit Batterien Für die meisten Anwendungen genügt es, die Spannung (allenfalls die Kapazität) der Zellen im Auge zu behalten und sie bei Abfall auf 60 Prozent der Nominalspannung gemäss Gebrauchsanweisung zu ersetzen.
YCB Magazin - Dezember 2017 | 27
Die gängigsten elektrischen Batteriefamilien •
•
•
•
•
•
Wiederaufladbare Batterien nennen wir Akkumulatoren oder «Akkus». Sie alle brauchen Ladegeräte und Laderegler; meist in drei Stufen «bulk» (maximale Ladeleistung), «absorbtion» (reduzierter Ladestrom bei Erreichen der maximalen Spannung), «float» (Ladehaltung). Je grösser die Batterie, desto mehr Strom/Spannung kommt ins Spiel und desto sorgfältiger muss der Ladevorgang gesteuert oder gar programmiert werden. Dasselbe gilt aber auch für den Entladevorgang; als Faustregel gilt, dass der Ladestrom über längere Zeit nicht höher sein sollte, als die nominale Kapazität. Hochvoltbatterien verfügen über ein Batteriemanagement-System (BMS). Dieses steuert die Batterie, so dass möglichst alle Zellen eine ähnliche Spannung aufweisen. Es gibt Zellen, die das Fünffache des Stroms (5C) verkraften, kurzzeitig sogar 8C, z.B. für einen Startvorgang eines Elektroflugzeugs. Die Batterie darf sich nicht erhitzen, sonst muss sie gekühlt oder der Strombezug muss gedrosselt werden. Umgekehrt darf eine Batterie auch nicht zu kalt sein, sonst muss sie beheizt werden, ideal sind 10 bis 25 Grad Celsius. Aus diesem Grunde haben Elektroautos auch Kühl- und Heizsysteme, im Winter werden sie mit Netzstrom beheizt, im Sommer tagsüber mit der Klimaanlage gekühlt.
Silber, Quecksilber oder Lithium Batterien für Uhren, Schlüsselfinder, Mini-Taschenlampen, Herzschrittmacher und Defibrillatoren (3 – 28 V) «Trockenbatterien», ursprünglich Zink-Kohle-, ZinkChlorid- und heute meist Alkali-Mangan-Batterien für Taschenlampen, Rasierapparate, Zahnbürsten, Fernbedienungen, Spielzeuge, Nachtsichtgeräte (1.5 V) Nickel-Cadmium-Akkus für elektronische Geräte wie Kameras, grosse Spielzeuge usw. (3 – 12 V mit Memory-Effekt) Bleisäureakkus für Motorstarter, Gabelstapler, Fahrzeuge mit Elektrohilfsantrieb, Bordversorgung wie Licht, Ventilatoren, Kühlschränke, USV-Anlagen (meist 12 – 48 V) AGM-Bleiakkus für mobile Bordversorgung wie Licht, Ventilatoren, Kühlschränke, Benzin- und Petrolheizungen, Klimaanlagen (12 – 48 V) Lithium-Eisen-Phosphat oder LiFePO4 (LFP), NCM (oder NMC), LTO – Akkuzellen mit Lithium als Polymer, verbaubar in Hochvoltbatterien für Fahrzeuge und Baumaschinen (100 – 1500 V)
Neuere Entwicklungen Der Yachtclub Bielersee besitzt mit Bill&Fabienne seit fünf Jahren ein rein elektrisches Startschiff mit 23 KW Antriebsleistung und einer 30 KWh LFP-Batterie. Da meist nur ein Bruchteil dieser Leistung gefahren wird, ist eine Reichweite über 50 km, also beispielsweise Biel–Solothurn-Biel, in der Praxis möglich. Mit dem Ersatz der 2-Takt-Motoren ab 2018 dürfte der Markt mit kleinen Aussenbordern von 500 W bis 4 KW boomen. Diese benötigen auch keine komplexe Ladeinfrastruktur, wenn immer möglich aber einen Landanschluss. Mit Leistungen von 120 Wh pro kg ist das Gewicht (und der Preis) der LFP- und der NCM-Batterien erheblich (50 kg für 2 – 4 KW Antriebsleistung). Die Zahlen treffen auch für einen guten Flautenschieber für ein Segelschiff zu. Die zusätzliche Batteriekapazität kann bei einer sorgfältigen Überwachung auch für die Bordverbraucher eingesetzt werden. Für Wasserskiboote (Bösch, Frauscher usw.) sind Antriebsleistungen von 50 – 120 KW gefragt und somit Batterien mit mindestens 30 KWh (z.B. von BMW die i3-Batterie für rund € 30'000 und 400 kg Gewicht); besser ist das Doppelte. Paradebeispiel unter den elektrisch angetriebenen Schiffen ist die Queen Mary II mit vier Heckmotoren und
28 | YCB Magazin - Dezember 2017
drei Bugschrauben, zwei GE Turbinen und vier Wärtsilä Generatoren mit insgesamt 117 MW elektrischer Leistung. Die Queen Mary II verfügt jedoch nur über geringe Batteriekapazität und die Generatoren laufen immer. Aus der Entwicklung der eMobilität ist bekannt, dass drei Schlüsselfaktoren die Entwicklung massgeblich beeinflussen: •
Batterien müssen schnell geladen werden können und das «Stromtankstellennetz» muss dicht sein. Das Verhältnis Leistung/Gewicht/Preis muss zudem weiter optimiert werden und ich brauche zuverlässige und sicher installierte Stromquellen.
•
Batteriebetriebene Fahrzeuge müssen im Betrieb billiger sein, als solche mit Verbrennungsmotoren (trotz des hohen Beschaffungspreis sind Elektrofahrzeuge ab dem 5. Einsatzjahr deutlich billiger, wenn sie mit einer auf die Jahreskilometerleistung angepassten Batterie ausgerüstet sind). Das YCB Startschiff Bill&Fabienne wird von der Sonne zu 90 Prozent gratis geladen; eine volle Ladung ab Steckdose kostet CHF 6 (nachts CHF 3).
•
Die graue Energie für die Zellen muss mit in die Energiebilanz eingerechnet werden, das Recycling der Lithium-Batterien muss gewährleistet sein (eine Precycling-Gebühr wird heute schon erhoben, es gibt noch keine schweizerische Lösung für die Entsorgung der Polymere).
Somit sind eineinhalb von drei Bedingungen für einen Umstieg erfüllt. Da die heutigen LFP- und NCM-Batterien bei guter Pflege noch weitere 15 Jahre im Einsatz bleiben können, bedeutet das 20 Jahre Betrieb mit minimalen Kosten!
Tipps für eine sichere Stromversorgung an Bord eines Schiffs Für ein Schiff genügen als Starterbatterien «normale» Bleisäureakkus, für einen Benzinmotor ein Block à 100Ah, für einen Dieselmotor mind. 100Ah für mehr Sicherheit oder mehr Motoren, besser zwei Blöcke. Diese werden über die Alternatoren der Motoren nachgeladen. Für die Bordversorgung sind AGM-Akkus oder Lithium-Eisen-Phosphat (LFP)-Akkus die bessere Wahl. Sie brauchen eine intelligente Laderegelung, LFPs zudem ein BMS mit Anzeige. Steht Landstrom zur Verfügung, ist ein fix installiertes Ladegerät von Vorteil. Für einen Elektroschiffsantrieb mit 2 KW Leistung, brauche ich AGM-, LFP- oder NCM-Batterien mit mindestens 2.5 KWh Kapazität. Um jeden Tag eine Stunde fahren zu können auch Landstrom. Die Batterien des Beiboots kann ich mittels Netzgeräten laden, ich brauche dazu wiederum Landstrom oder eine erweiterte Stromversorgung mit viel Batteriekapazität, besser einen Generator. Wenn der grosse Strombedarf nur ab und zu anfällt, kann ich meine Batterien auch mit einer Solaranlage nachladen oder diese mit Landstrom kombinieren. Die Solarpanels wiederum müssen über einen Laderegler mit der Batterie verbunden werden. Anlagen über 48V brauchen einen Sicherheitsnachweis durch einen zertifizierten Inspektor.
YCB Magazin - Dezember 2017 | 29
Swiss Sailing Der YCB ist Brückenbauer Der Yachtclub Bielersee ist Mitglied bei Swiss Sailing, dem Schweizer Dachverband für alle windbetriebenen Wassersportarten. Insgesamt sind 149 Clubs aus allen Sprachregionen und 43 Bootsklassen Mitglied. An der a.o. Generalversammlung im Juni 2017 wurde der gesamte Zentralvorstand erneuert. (Text: Dominique Krähenbühl, Bilder: © Swiss Sailing) Der Verband will die Zukunft gestalten und das geht nicht, wenn intern so viel Widerstand vorhanden ist. Es brauchte einen neuen Wind. Wir haben festgestellt, dass die Basis vielfach den Eindruck hatte, man wolle ihre Stimme «in Bern» gar nicht hören, und einige Mitglieder fühlten sich nicht verstanden. Der Grundstein für den Wandel bei Swiss Sailing wurde durch den Vorschlag der Arbeitsgruppe «Strukturvereinfachung Swiss Sailing» gelegt. Mit dem neuen Zentralvorstand dokumentiert Swiss Sailing, dass gerade die Basis von Bedeutung ist und wesentliche Impulse für die Entwicklung des Verbandes leisten kann.
Jean-Claude Ray
Am Hauptsitz von Swiss Sailing, im Haus des Sports in Ittigen, treffe ich Jean-Claude Ray, den Geschäftsführer des Verbandes, zum Interview. In den bescheidenen Büros beschäftigt der Verband fünf Personen (3,5 FTE); die Swiss Sailing Team AG, Leistungssportabteilung des Verbandes, hat ihre Räume in Dietikon. Jean-Claude Ray, verschiedene Mitglieder waren schon länger unzufrieden mit dem Verband, insbesondere mit der Leitung. Am 24. Juni 2017 kam es zum zweiten Mal in der neueren Geschichte von Swiss Sailing zu einer ausserordentlichen Generalversammlung. Hier wurde ein komplett neuer Vorstand eingesetzt und die Zahl seiner Mitglieder von elf auf sieben Mitglieder reduziert. Was war der Grund?
Was machen die Mitglieder des neuen Vorstandes anders als ihre Vorgänger? Einiges! Ich würde das gerne anhand eines einfachen Beispiels dokumentieren: Spätestens eine Woche nach jeder Sitzung des Zentralvorstandes wird neu eine offizielle Mitteilung an die Club- und Klassenpräsidenten verschickt. Grundsätzlich kommuniziert die neue Leitung mehr und offener. Als Sie vor dreieinhalb Jahren als Geschäftsführer begonnen haben, da war der Verband auf der Suche nach mehr Geld; die grossen Sponsorengelder flossen nicht in den Segelsport. Wie sieht die Situation hier heute aus?
Lesen Sie die offizielle Swiss Sailing Medienmitteilung, indem Sie diesen QR Code scannen.
30 | YCB Magazin - Dezember 2017
Unser Leistungsspektrum Generalunternehmung
●
Hoch- und Umbau
●
Tief- und Strassenbau
●
Kernbohrungen und Betonfräsen
●
Sanierungen und Renovationen
●
Holzbau
●
Isolationen
●
Parkettarbeiten
●
Schreinerei
●
Küchenbau
●
24-Stunden-Pikettdienst
●
Jakobstrasse 1 I Postfach 6043 I 2500 Biel/Bienne 6 Tel. 032 344 45 45 I Fax 032 344 45 46 info@habeggerbau.ch I www.habeggerbau.ch
YCB Magazin - Dezember 2017 | 31
Martin Vogler, der neue Zentralpräsident, ganz links; daneben Jean-Claude Ray, der Geschäftsführer. Weiter von l.n.r. Marc Knöpfel, Olivier Baudet, Alberto Casco, Rolf Zwicky, Bruno Rossini und Christoph Caviezel. Nun, der Segelsport ist eine ziemlich teure Sportart, will heissen, um international noch erfolgreicher zu werden, sind nach wie vor zusätzliche Gelder notwendig. Dieser Bedarf nach mehr Geld wird nicht von allen gleich beurteilt. Wir sind deshalb dankbar, dass die Generalversammlung vor einem Jahr einer zweckgebundenen Beitragserhöhung von CHF 10 pro aktives Clubmitglied für den Leistungssport zugestimmt hat. Diese Erhöhung wurde anlässlich der Generalversammlung 2017 bestätigt. Mehr Gelder erhalten wir auch wieder von Swiss Olympic. Die Anstrengungen des Verbandes in der Förderung von Nachwuchs und Elite, die daraus entstandenen guten Resultate im Leistungssport und die generelle Wichtigkeit des Segelsports in der Schweiz waren die ausschlaggebenden Gründe, dass Swiss Sailing wieder in der höchsten Kategorie zu finden ist und damit das Maximum an finanzieller Unterstützung von Swiss Olympic erhält. Welchen Anteil haben die Clubs an dieser verbesserten Situation? Dass wir bei Swiss Olympic wieder in der ersten Kategorie zu finden sind, hat auch damit zu tun, dass wir eine grosse Bandbreite an guten bis herausragenden Resultaten – vor allem im Nachwuchs – vorweisen konnten und können. Und ohne die Clubs, die mit viel Engagement ein Juniorentraining anbieten, ginge es gar nicht. Heisst das, dass die Clubs mit Juniorenabteilung ideal für Swiss Sailing sind? Jeder Club hat seine Geschichte und entscheidet mit seinen Mitgliedern, welche Aufgaben er in den Mittelpunkt stellen will. Weiter sind es die vorhandenen finanziellen Ressourcen, die vorgeben, was möglich ist und was nicht. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass es
jeden Club für die Vielfalt in der Schweizer Segelszene braucht; die Fahrtensegler, die Regattaclubs und diejenigen, die sich der Juniorenförderung verschrieben haben. Jeder Club, der den Segelsport fördert, ist für mich ein idealer Club! Mit welchen Schwierigkeiten wird der Verband in naher Zukunft zu kämpfen haben? Wie die meisten Vereine und Clubs wird es auch für den Verband immer schwieriger werden, Ämter ehrenamtlich zu besetzen. In den letzten 15 Jahren hat sich die Art, wie und wann wir arbeiten, grundlegend gewandelt; ein ganz anderes Gewicht hat zudem die Work-Life-Balance erhalten. Dazu kommt, dass die Bedeutung und das Renommee einer ehrenamtlichen Tätigkeit – auch in führender Position – stark gesunken sind. Früher konnte man mit so einem Engagement im Berufsleben noch punkten, heute wird das von den Arbeitgebern vorwiegend als Belastung empfunden. Gibt es für diese Problematik schon Lösungsansätze? Behörden, Geldgeber und Versicherer fordern immer mehr Professionalität. Ich glaube deshalb, dass die Zukunft interdisziplinären, aber professionell geführten Sportclubs gehört, die nicht nur lokal, sondern regional agieren. Der Synergieeffekt wäre aus meiner Sicht überzeugend: Jeder Club braucht eine Mitgliederverwaltung, organisiert Versammlungen. Gemeinsam ist man stärker. Der YCB ist heuer 75 Jahre alt geworden. Was wünschen Sie dem Club in der Region 2 für die Zukunft? Ich wünsche mir, dass sich der YCB weiterhin aktiv an der Entwicklung des Segelsports und der Regatten beteiligt, auch weil der Yachtclub am Bielersee für mich ein Brückenbauer zwischen den Kulturen ist. Jean-Claude Ray, besten Dank für dieses Interview.
32 | YCB Magazin - Dezember 2017
Der Vorstand des YCB Bereit für die Zukunft! Wie kann ein Sportclub heute geführt werden? Es braucht dazu ein geeignetes Umfeld, strategische Ziele und Personal, das bereit ist, die Strategie umzusetzen. Mitglieder, Standortfragen, Material, Finanzen, Verband und Umwelt stellen uns vor immer neue Herausforderungen. So stellt sich die aktuelle Situation beim YCB dar. (Text: Andreas Sutter, Bild: © OCG Sport)
Die YCB – Strategie 2020
• • • •
Der YCB fördert den aktiven Segelsport und weitere Wassersportaktivitäten Jedes YCB–Mitglied erkennt in seiner Mitgliedschaft einen Mehrwert Der YCB setzt sich für einen schonenden Umgang mit der Umwelt ein Der YCB passt seine Strukturen dem Wandel der Zeit an
Zu den Erfolgsfaktoren gehören Austausch, Unterstützung und passende Infrastruktur – so wie bei der Alinghi.
Der YCB hat seine vier strategischen Ziele vor sechs Jahren definiert und der Vorstand steuert den Yachtclub nach diesen Vorgaben. Dabei zeigt sich immer drastischer, dass die Rekrutierung von freiwilligem Personal zur grössten Herausforderung wird. Der Yachtclub Bielersee versucht Personen zu gewinnen, die möglichst viele der nachfolgenden Kriterien erfüllen: Fähigkeit (Ausbildung und/oder Erfahrung, z.B. Organisationstalent), Bereitschaft (inkl. der persönlichen Risikobereitschaft und inkl. derjenigen des Umfelds), Verfügbarkeit (inkl. Priorisieren der Aufgabe gegenüber anderen), Verzicht (auf Honorierung in Form von Geld), Engagement und mentale Stärke (je mehr verändert wird, desto mehr Widerstand wird damit provoziert), Freude und Genugtuung an nautischen Erfolgen.
Theorie und Praxis Wie viele und welche Chargen zu besetzen wären, geben die Statuten vor. Dabei stelle ich nach gut sieben Jahren Präsidentschaft fest, dass diese Vorgaben weit hinter der Realität nachhinken. Es wird zunehmend schwieriger - das bestätigen mir alle Kollegen praktisch sämtlicher Sportvereine - freiwilliges Personal zu gewinnen, Sportbegeisterte, die sich bereit erklären, den Zeitaufwand, die Risiken und zudem noch die Kritik aller Andersdenkenden ohne Entschädigung auf sich zu nehmen. Flottenstrukturen gibt es beim YCB schon seit Jahren kaum mehr. Gewachsen sind hingegen aktive Zellen, wie das YCB Shanty, die Teilnehmenden an der MARE, die Pasta-Bar-Equipe, die J70 Trainingsgruppe. Ich versuche deshalb, die aktuelle Situation im Rahmen einer These abzubilden:
YCB Magazin - Dezember 2017 | 33
«Die Aufgaben der elf Vorstandspositionen werden von Personen wahrgenommen, die den qualitativen Vorstellungen des YCB entsprechen. Sie bilden eine Crew, die je ein Gruppenmitglied als Vorstandsmitglied delegiert. Die einzelnen Personen können sich ihre Aufgabe teilen, sich gegenseitig vertreten, rotieren sowie punktuell für grössere Aufgaben auch gemeinsam auftreten. Für besonders anspruchsvolle Aufträge wird die (professionelle) Unterstützung Dritter beigezogen.» In der Praxis leben wir diese Strukturen schon einige Zeit. Die professionelle Unterstützung betrifft die Rettung mit dem Rettungsdienst Bielersee, das Training mit einer Crew ausgebildeter Trainer, den Werterhalt der Liegenschaften, des Materials und der Clubschiffe; seit einem Jahr die Finanzen sowie die Kommunikation. Und sie kostet Geld, viel Geld sogar, deshalb können wir uns den entsprechenden Aufwand auch nur für die strategischen Hauptaufgaben leisten. Für die übrigen Dienste gibt es als Entschädigung die Freude an der Leistung, Erfolge und die Beitragsbefreiung während der Dauer des Dienstes für den YCB.
In eher seltenen Fällen noch die Anerkennung in Form eines MERCI.
Neueste Entwicklungen Kritisch war bis zur Bereitschaft von Roman Grimm, nach der HV 2017 einzuspringen, die Vakanz bei den Finanzen. Und ohne den spontanen Entschluss von Roman Christ und seiner Crew hätte der YCB 2018 keine Regatten mehr geplant und organisiert. Die Kommunikation muss ebenfalls wahrgenommen werden, notfalls im Mandat (siehe auch Stellenprofil in diesem Magazin). Für die Club-Motorboote suchen wir drei Pat/innen, die die Schiffe wie ihr Eigentum betreuen und im Gegenzug auch privat nutzen dürfen; Priorität hat dabei aber immer deren Bedarf für Regatten und Training.
Heidi und Peter Gyger haben sich aus persönlichen Gründen entschlossen, nach vier Jahren aus dem Vorstand auszutreten. Damit endet die statutengemässe Tradition, dass auch die Flotten im YCB Vorstand vertreten sind.
Die statutarischen Ämter des YCB Vorstandes Gemäss Statuten
2017 / 2018
Person 2018 *)
Präsident/Präsidentin
Co-Präsidium
Andreas Sutter
Vizepräsident/Vizepräsidentin
Co-Präsidium
Bruno Tschanz
Administrator/Administratorin
2 Personen
David und Oliver Strässler
Projektleiter/Projektleiterin
Inkl. VS-Protokoll, rollend
Marc Kramer
Chef/Chefin Finanzen
Plus ext. Mandat (Pro Office)
Roman Grimm
Leiter/Leiterin Regattawesen
3er Team
Roman Christ
Vertreter/Vertreterin der YCB Liegenschaften
1 Person plus zwei 4er Teams
Heinz Jakob
Technische/r Leiter/Leiterin
1 Person (noch für max. ein Jahr)
Christoph Schüpbach
Verantwortlicher/Verantwortliche Nachwuchs (bes. Juniorentraining)
1 Person plus 7 Teilzeittrainer
Karl Geissbühler
Leiter/Leiterin Infrastruktur
In Personalunion mit Leitung Liegenschaften; Boote beim VS im Turnus
Vakant; wir suchen Pat/innen für die Clubboote
Leiter/Leiterin Kommunikation inkl. Internet, Information und PR
Gesamtvorstand und ext. Mandate
vakant
Flottenvertreter *) Vorschlag an die HV 2018; vorbehältlich ihrer Wahl
Alle vakant
34 | YCB Magazin - Dezember 2017
Systems
IT die einfach funktioniert! Wir beraten Sie und planen den Ausbau Ihrer IT-Infrastruktur, installieren, konfigurieren und warten jegliche Systeme und sind zur Stelle, sollten Sie mal Hilfe brauchen.
EasySystems GmbH Erlenstrasse 27, 2555 BrĂźgg +41 32 343 36 20 easysystems.ch info@easysystems.ch
YCB Magazin - Dezember 2017 | 35
Inserat: Kommunikation Leiter/in Kommunikation
Beschäftigungsgrad 10 – 20 %; Lohnklasse 0 INTERNE KOMMUNIKATION (Unabdingbare Skills; ca. 100-200 h/a): • Organisation und Pflege von Beiträgen für die YCB - Webseite • aktive Kommunikation des YCB im Zusammenhang mit Veranstaltungen • Newsletter (mind. quartalsweise) • Organisation von Bildmaterial (Fotos für Internet, Fotos für Druck, Videos inkl. Ton, Grafik) • Kommunikation des Vorstandes (u.a. Newsletter) formulieren/redigieren • Anlaufstelle für Medienanfragen • Teilnahme an Vorstandssitzungen mit Antrags- und Stimmrecht ERWEITERTE INTERNE KOMMUNIKATION (inkl. Generierung und Bewirtschaftung von Drittmitteln; bei Bedarf im Rahmen eines Ausschusses; ca. 100 h/a): • Akquirierung von Inserenten für Internet und Magazin, allenfalls Programmhefte • Layout des Magazins (1x jährlich), ev. Organisation/Betreuung des Layouts (im Falle einer externen Produktion auf Mandatsbasis) EXTERNE KOMMUNIKATION (im Auftrag des Vorstandes; ca. 50-100 h/a): • Kontakt mit den Kommunikationsverantwortlichen anderer Segelclubs, der Region 2 (FVLJ), Swiss Sailing • Formulieren von Medientexten nach Standartvorgaben deutsch oder französisch • Schreiben von Beiträgen für Veranstaltungen, Internet und/oder Magazin • Betreuung und Akquirierung von Sponsoren für Veranstaltungen, Internet und/oder Magazin • Organisieren von Übersetzungen Richtung d, f, (i, e) • Organisation von (vorbehaltener) Krisenkommunikation • Gewinnung von Neumitgliedern Interessenten/-innen melden sich bitte bei Andreas Sutter, president@ycb.ch
Tradition verpflichtet – depuis 1895
Confiserie | Café | depuis 1895 Jean Sessler-Strasse 5 | 2502 Biel Tel. 032 322 35 94 | Fax 032 323 93 71 info@chezruefi.ch | www.chezruefi.ch
36 | YCB Magazin - Dezember 2017
Individuell und massgeschneidert – kreieren Sie mit uns Ihr ideales Zuhause Ihr Schweizer Partner für Küchen, Badezimmer und Bodenbeläge sabag.ch
YCB Magazin - Dezember 2017 | 37
Stabübergabe Cruiser Nach neun Jahren gibt Peter Gyger an der Hauptversammlung 2018 sein Amt als Chef der Cruiser ab. Mit grosser Befriedigung schaut er zurück auf fast ein Jahrzehnt Entwicklung der Cruiser Szene auf dem Bieler See. (Text: Dominique Krähenbühl, Bild: © Andreas Sutter)
«Anfangs 2009 habe ich von meinem Vorgänger die Unterlagen zum Amtsantritt als Chef der Cruiser erhalten», erzählt Peter Gyger. Es sei sicher ein Wagnis gewesen, schliesslich seien er und seine Frau Heidi damals noch keine zwei Jahre Mitglied beim YCB gewesen. «Ich hatte keine Ahnung, wie man eine Regatta organisiert oder wie ein Startprozedere funktionieren muss.» Doch mit viel Herzblut haben Peter und Heidi Gyger in den vergangenen Jahren die Cruiserszene aufgebaut und bereichert. Es ist ein Hauch von Stolz spürbar, wenn der «Commodore» der Cruiser darüber berichtet, dass er die Nachtregatta wieder zum Leben erweckt hat, dies unter dem neuen Namen «Red Eye»– und immer wieder dankbar war, dass man nach einer durchwachten Nacht am Sonntagmorgen gemeinsam brunchen konnte – mit red eyes….. Die Verbindung von Segelsport (zuständig Peter) und kulinarischen Genüssen (Heidi), das hat die Cruiser vom YCB bekannt gemacht – und auch Jung-Cruiser ange-
lockt. «Ja, auch wir Cruiser brauchen den Nachwuchs, denn die Cruiser und Fahrtensegler werden generell immer weniger», so Peter Gyger. Doch das zuverlässige, konstante Programm über die vergangenen Jahre hat die Zahl der teilnehmenden Cruiser stetig anwachsen lassen. Peter und Heidi Gyger wollen sich etwas mehr Freizeit gönnen und treten deshalb ins zweite Glied. Die Nachfolge ist geregelt: Lilo und Konrad Hirsch stellen sich für dieses Amt zur Verfügung und werden mit einem Team aktiv werden, die Yellow Submarine und die Red Eye sind schon geplant. Lieber Peter, liebe Heidi – herzlichen Dank für Euren Einsatz!
38 | YCB Magazin - Dezember 2017
Aushub- und Rückbauarbeiten Robert Kopp AG Mattenweg 37 ➔ CH-2557 Studen Tel. 032 373 23 73 ➔ Fax 032 373 13 69 E-Mail post@koppag.ch ➔ www.koppag.ch
Kopp_InserateBauJournal_210x145_cmyk.indd 3
22.09.15 15:17
SCHEIDT HIKERS Entwickelt und getestet vom 5-fachen Olympia Medaillen Gewinner Robert Scheidt
Rafael Trujillo Silber Medaille an den olympischen Spielen Athen 2004
NEW
NEW
UNISEX: S-XXXL
BLACK
1 mm Superstretch Neopren Schnelltrocknendes Innenfleece Zhiktex™ II Verstärkungen an Knie und Gesäss Dehnbare Flachnaht Integrierte 4 Latten Ausreitpolster
UNISEX: S-XXXL
GREY
Wasserabweisender 3 mm Superstretch Neopren Schnelltrocknendes, warmes Hydrobase® Innenfleece Zhiktex™ II Verstärkungen an Knie und Gesäss Wasserdichte und geklebte Flachnaht Integrierte 4 Latten Ausreitpolster
Vertretung: Bucher + Walt - 2072 St-Blaise - Tel. 032 755 95 10 - www.bucher-walt.ch
YCB Magazin - Dezember 2017 | 39
Segelsport Treiber der Menschheitsentwicklung Wie wäre wohl die Entwicklung der Menschheit verlaufen, wenn es nicht immer wieder Segler gegeben hätte, die zu neuen Ufern aufgebrochen wären? Man könnte die Segelschifffahrt als einen Treiber der Menschheitsgeschichte betrachten. Seien es nun die frühen Seefahrtsvölker, wie die Phönizier oder Wikinger oder die grossen Entdeckungsfahrten der Portugiesen und Spanier, welche das Weltbild nicht nur verändert, sondern das Weltgefüge beeinflusst haben. Die Analogie zwischen der Menschheitsentwicklung und der Entwicklung der Seefahrt ist in vielen Dingen offensichtlich. (Text: Walter Mengisen)
Politik und Gesellschaft Schiffe bedeuteten schon immer eine Erweiterung des Lebensraumes. Dies nicht nur aus existenziellen Gründen, sondern auch aus dem wohl angeborenen Entdeckungswillen. Seit der Antike bedeutete Überlegenheit auf See aber auch politische Macht. Die Treiber der Entwicklung der Schifffahrt waren sowohl ideelle wie handfeste ökonomische und politische Interessen. Erst im 19. Jahrhundert wird Segeln zu einer Sportart und zum Freizeitvergnügen. Vorerst eine Tätigkeit, die gegebenermassen der höheren sozialen Schicht vorbehalten war. Die Austragung des «Hundred Guinea Cup» vor der der britischen Isle of Wight von 1852 führte zum «America’s Cup» und zu einer technologischen Entwicklung im Segelsport, die sich wohl nur noch mit dem Motorsport vergleichen lässt. Aus Segelschoner entwickelten sich Hochleistungsboote, die mit modernsten Hightech-Materialien und modernster Technologie hergestellt werden. Die Schweiz hatte mit der Alinghi-Kampagne wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung. Die Ecole Polytechnique Fédéral de Lausanne leistete entsprechende Entwicklungsarbeit und investierte einen beachtlichen Anteil ihrer Forschungsgelder darin. War früher Segeln eine Sportart, die weit draussen auf dem Wasser ohne Zuschauer stattfand, ist es heute ein multimediales Ereignis, für das sich sogar Nichtsegler interessieren. Kommerzialisierung und Mediatisierung haben die Segelszene längst erreicht und doch bleibt dieses faszinierende Gefühl der Auseinandersetzung mit und
in der Natur. Dass die Boote des America’s Cup kaum mehr etwas gemein haben mit dem traditionellen Segeln, tut der Faszination keinen Abbruch.
Wissenschaft und Freizeit Schade ist vielleicht, dass die Technologie gegenüber dem menschlichen Geschick beim Segeln überhandnimmt. Wie die Wissenschaft in den letzten Jahren das Segeln beeinflusst hat, ist erstaunlich. Bei der Leistungsoptimierung wurden aus Segeltüchern Flügel, die am Computer designet wurden. Apropos Flügel: Die neusten Entwicklungen erlauben sogar den Traum des Fliegens über das Wasser mit den Foilerbooten. Es bedeutet quasi das Segeln in der 3. Dimension. Selbst in der virtuellen Entwicklung sind Segelprojekte ganz vorne. Heute können wir ganze Regatten virtuell segeln, resp. im virtuellen Raum trainieren. Ob dies die gleiche Befriedigung bringt, wie bei Wind und Wetter auf dem Wasser zu sein, bleibe dahingestellt. Selbst das soziale Gefälle ist aufgeweicht. Galt segeln früher als elitäre Freizeitbeschäftigung gehobener und reicher Schichten, ist es heute auch jungen Leuten möglich, diese Sportart zu betreiben; nicht zuletzt dank der grossen Jugendarbeit der Segelclubs wie zum Beispiel des YCB. Mit Projekten wie Sailbox können sich sogar weniger betuchte Leute leisten, eine moderne, sportliche Yacht zu segeln.
40 | YCB Magazin - Dezember 2017
Psychologie und Kultur Die Buchautoren Hagmann und Simmen haben im Jahre 1990 aus der Segelgeschichte sogar eine kleine Führungsphilosophie abgeleitet. Sie haben drei Führungsstile daraus kreiert. Als «Wikinger-Methode» bezeichnen sie einen Führungsstil mit folgendem Motto: Man suche sich einen guten Führer und bete zu den Göttern, damit alles gut gehe und steche in See. Wir wissen ja aber aus der Geschichte, dass diese Gebete nicht immer erhört werden. Da empfiehlt sich schon eher das, was Hagmann/Simmen als «Kolumbus-Methode» bezeichnen. Es gilt ein globales Ziel zu bestimmen. Man überlegt sich, welche Probleme auftreten könnten, wie zum Beispiel Strömungen und Winde, überlegt, welches Team und welche Mittel zur Verfügung stehen und letztlich braucht es die tägliche Positionsbestimmung. Also alles Dinge, die Seglerinnen und Seglern sehr vertraut sind. Die Motorschifffahrt löste zum Teil die Segelschiffe ab und führte zur Methode, die Hagmann/Simmen die «Titanic-Methode» nennen; d.h. alles wird bis in kleinste Detail geplant, damit nichts schiefgeht, aber vor Unvorhergesehenem ist man eben nicht gefeit. Die zynische Anmerkung wäre, dass in der Wirklichkeit die Planung durch den Irrtum ersetzt wird. Olivier Le Carrer beschreibt es in seinem Buch «Yachting - Die Welt des Wassersports» treffend: «Es ist keine Frage des Bootstyps, ob man wirklich Segler ist, sondern der Kultur und der Einstellung.» Dem bleibt nichts beizufügen.
YCB Magazin - Dezember 2017 | 41
Wenn der Rusel erwacht Eine kleine Geschichte über einen Findling, seine Erlebnisse bei einem YCB Bootshaus und seine mögliche Zukunft. (Text: Andreas Sutter, Bilder: © Roman Christ)
Unser Findling, ein kleiner Fremder unter den hellen Kalksteinen, freut sich auf das jährliche Fest am Ufer des Bielersees. Er ist vor 3000 Jahren auf dem Rücken des Rhonegletschers über die westlichen Alpen eingewandert und hier gestrandet. Kaum hatte sich der Gletscher zurückgezogen und das Broyetal zurückgelassen, wurde der Findling von einem Steinschlag zugeschüttet. Erst vor 300 Jahren erblickte er wieder das Tageslicht und sehnte sich nach dem Horu, dem stillen Berg, von dessen Geröllmassen er seinerzeit rund geschliffen worden war..
Vor langen, langen Jahren Eifrige Bauarbeiter entfernten Stein um Stein, um an den Gestaden stabile Häuser und Mauern zu bauen und den Launen des Bielersees standzuhalten. Ab und zu im Herbst segelten oder stachelten einige Barken vorbei, um den Traubensaft von den Rebbergen bis zu den Ambassadoren zu verschiffen. Vor 100 Jahren musste der kleine Findling mit ansehen, wie das kleine Dampfschiff Neptun vor Tüscherz ausgerechnet an der tiefsten Stelle des Bielersees von den Fluten verschlungen wurde. Wenn die Segelschiffe im Rusel sich zur Winterruhe aufgereiht haben, und die ersten Schneeflocken auf die Verdecke fallen, feiern die Lesuren die Ankunft ihrer jüngsten Nachkommen. Sie entfachen ein Feuer und tanzen um den Findling aus dem Oberwallis, der ihnen spannende Geschichten über Gespenster und Naturgewalten erzählt.
Unruhe durch die Menschen Im vorletzten Jahr herrschte grosse Unzufriedenheit, weil eine ganze Menschenfamilie den Rusel in Beschlag nahm und mit hämischen Bemerkungen den jüngeren Seefahrern zeigte, dass der Rusel mit seinem Häuschen und seinem Bächlein allein ihr vorbehalten sei. Im letzten Jahr berichtete der kleine Findling von den Eisenbahnbauern im vorletzten Jahrhundert, den fauchenden Dampflokomotiven und den ratternden Kesselwagen,
die einige Zeit später aus Cressier den goldenen Saft für Schiffe und Fahrzeuge anstelle des Weines nach Osten transportieren. Dann kamen die Tunnelbauer, die vom Rusel aus ein tiefes Loch in den Berg gruben, kleine Loks und Wägelchen fuhren Stein um Stein auf grosse Stahlbarken. Die Barken fuhren ihre Ladungauf die andere Seite des Sees, um sie zu Sand und Kies zu verarbeiten. Wenigstens störten von nun an die schweren Züge den Schlaf der Lesuren im Rusel weniger.
42 | YCB Magazin - Dezember 2017
Schiffsmiete | Location de bateau geniessen, erleben et s’amuser
*Einführungspreis neues Schiff MS 60 mit 48 Gästen *Prix de lancement sur le nouveau bateau MS 60 avec 48 personnes
Beratung und Verkauf | Conseils et vente
e* u n d u r e* t S d e n un t par h o s r ee Pe onn pro s r – e . p 9 a b 1 9. – p a r 1 dès
YCB Magazin - Dezember 2017 | 43 Erst kürzlich störten die Bauleute den Ruselfrieden erneut, zuerst, weil der Tunnel geflickt werden musste und dann, weil der Dauerschlaf und die Familie, die den Rusel in der Zwischenzeit als ihr Wochenendrefugium verteidigten, allesamt wieder den Baumaschinen weichen mussten. Die Lesuren erschauderten, als sie vernahmen, dass in einigen Jahren erneut grosse Baumaschinen den Rusel in Beschlag nehmen würden.
Und die Zukunft? In der Zwischenzeit wurde aber viel diskutiert, viel verschönert und die Ruselschiffe ruhen sich, schön aufgereiht, bis zum nächsten Jahr hier aus. Märchen und Sagen haben nach einer Schreckensphase meist ein glückliches Ende. Wir freuen uns deshalb, wenn der kleine Findling seinen Lesuren zur neuerlichen Winterzeit in einem Jahr erzählen kann, dass sich die Besitzerin, die Burgerschaft zu Nidau, mit den Besetzerinnen und den Benutzerinnen geeinigt hat und in Eintracht ein weiteres abenteuerliches Jahr vom Rusel aus zur See fahren konnten.
44 | YCB Magazin - Dezember 2017
veni vidi witschi
witschidrucksachen – vom Feinsten.
Witschidruck AG Martiweg 3 · Postfach 28 · 2560 Nidau T 032 332 99 99 · info@witschidruck.ch www.witschidruck.ch wi_inserate_halb_cmyk_151216_D.indd 1
28.01.16 11:16
YCB Magazin - Dezember 2017 | 45
Notfallnummern Und weitere wichtige Nummern und Adressen Polizeinotruf 117 Feuerwehrnotruf 118 Sanitätsnotruf 144 Vergiftungsnotfälle 145 REGA – Schweizerische Rettungsflugwacht (Inland) 1414 www.rega.ch (Ausland) +41 333 333 333 Rettungsdienst Bielersee 2502 Biel www.rettungsdienstbielersee.ch +41 32 322 55 77 Seepolizei Bielersee Kleintwann 4, 2513 Twann www.seepolizei.ch
+41 32 346 88 61
Bielersee-Schifffahrtsgesellschaft BSG Badhausstrasse 1A, 2503 Biel www.bielersee.ch
+41 32 329 88 11
Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt Polizei- und Militärdirektion des Kantons Bern Schermenweg 5, 3001 Bern www.be.ch/svsa, schifffahrt.svsa@pom.be.ch Amt für Wasser und Abfall AWA Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern Reiterstrasse 11, 3011 Bern www.bve.be.ch/bve info.awa@bve.be.ch
+41 31 634 21 11
+41 31 633 38 11
Swiss Sailing Martin Vogler, Präsident +41 31 359 72 66 Denise Hasenfratz, Assistentin +41 41 359 72 62 Haus des Sports, 3063 Ittigen (Fax) +41 31 359 72 69 admin@swiss-sailing.ch Delegierter FVLJ Christoph Schüpbach Chaletweg 8, 2555 Brügg
+41 79 632 76 86
Rusel (Sekretariat) Vakant rusel@ycb.ch
46 | YCB Magazin - Dezember 2017
Vielen Dank! Aussergewöhnliches Jahr! Allen, die den YCB in irgendeiner Art unterstützen, sei es als Bojenlegerin, Nachwuchstrainer, Vorstandsmitglied oder moralische Unterstützung bei Regatten, der Vorstand dankt allen sehr herzlich für Ihren Einsatz! Der Yachtclub Bielersee gehört in der Schweiz zu den ältesten Segel- und Motorbootclubs. Gegründet während – oder je nach Interpretation kurz nach – der zweiten industriellen Revolution, bei der es beispielsweise noch um Massenproduktion ging, sind wir heute bei Internet 4.0. Der Segelsport hat sich in den letzten 75 Jahren ebenso entwickelt: Vom Schärenkreuzer über die Moth zu den foilenden GC32, doch eines braucht jeder Club nach wie vor: Helferinnen und Helfer! Menschen, die fröhlich und engagiert dabei helfen, den
Impressum Präsidium Andreas Sutter Kloosweg 23, 2502 Biel president@ycb.ch
YCB oder eine seiner Veranstaltungen voranzubringen. Und der Yachtclub Bielersee hat unzählige Mitglieder, die in vielfältiger Form den YCB unterstützen. Der Vorstand freut sich besonders darüber, dass in den Bereichen Regatta und Cruiser nun Teams die Bewältigung der Aufgaben unter sich aufteilen; auch das eine Entwicklung. Vorreiter hier war Heinz Jakob mit seiner Crew, die für den Gebäudeunterhalt zuständig sind. Ebenso von Bedeutung wie die Helfer sind die Sponsoren. An dieser Stelle dankt der Yachtclub Bielersee den Inserenten des YCB Magazins sehr herzlich. Ihre Unterstützung zeigt, dass Ihnen die Wichtigkeit eines sinnvollen Freizeitangebotes am Herzen liegt und sie der Region verbunden sind. Dafür herzlichen Dank!
www.aufdembielersee.ch
Druck
Witschidruck AG www.witschidruck.ch Martiweg 3, 2560 Nidau 032 332 99 99
Redaktion und Inserate Dominique Krähenbühl Kirchgasse 38, 4534 Flumenthal D_Kraehenbuehl@gmx.net 079 768 96 37
Layout EasyCode-IT AG (EasyStudios) www.easystudios.ch Lengnaustrasse 8, 2504 Biel info@easystudios.ch 032 511 48 22
Postadresse YCB
Geburtstagsfest
Yachtclub Bielersee YCB Postfach 2560 Nidau www.ycb.ch Telefon Clubhaus 032 315 18 70
•
Adressänderungen
•
Hochzeit / Trauung
•
Vereinsausflug
•
Familienfest
•
Konfirmation
http://www.ycb.ch/mda
• Kundenevent • Betriebsausflug • Jubiläumsfest
Das ganze Jahr, Tag & Nacht bis 100 Personen Käptn Oli’s Schifffahrt, 2513 Twann
Tel: 032'315’19’00
YCB Magazin - Dezember 2017 | 47
Telefon +41 44 300 35 35 · +41 32 331 35 35 info@mycharter.ch · www.mycharter.ch
My Nautical Miles™ Buchen und profitieren! www.mycharter.ch
Der unabhängige fachkompetente Partner in Ihrer Nähe mit transparenter und fairer Preispolitik für: Bareboat- und Crewed Charter - Kojencharter - Flussbootferien my charter organisiert Ihnen auch Flug, Hotel, Transfer und Anschlussferien my charter™ - aus Leidenschaft zum Yachtsport unser Know-how für Ihren Törngenuss und Charterspass the sunny side of life! Ihr Fairmittler™ - mit Segelprofi Rolf Krapf
Hauptsitz: Theaterstrasse 12, CH - 8001 Zürich
Niederlassung: Wylerweg 5 g, CH - 2563 Ipsach
48 | YCB Magazin - Dezember 2017
IhR SpezIAlIST füR BooTSVeRSIcheRUNGeN IN DeR SchWeIz
Klare Verhältnisse an Bord. Bei jedem Wetter. NAUTIMA® swiss – Versicherungsschutz für Yachteigner und Sportbootfahrer – bietet Ihnen: Die All-Risk Deckung, die fast alle Gefahren deckt. Was nicht versichert ist, wird beim Namen genannt. Somit können wir uns im Schadenfall auf das Wesentliche konzentrieren: eine schnelle und kompetente Schadenbearbeitung. Damit Sie so schnell wie möglich wieder in See stechen können. Mannheimer Versicherung AG Zweigniederlassung Schweiz Friedackerstrasse 22 · 8050 Zürich www.mannheimer.ch
NAUTIMA® swiss Wassersportversicherungen Postfach 18 · 9423 Altenrhein Tel. 071 850 03 03 · Fax 071 855 28 85 info@nautima.ch · www.nautima.ch