Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2013/14
Ypsomed Holding AG
Gesch채ftsbericht 2013/14
Ypsomed – Better Life
Mehr Freiheit, mehr Lebensfreude: Bis Patienten in aller Welt dieses Motto am eigenen Körper erfahren können, ist ein Ypsomed-Produkt durch unzählige Hände gegangen. Denn die Innovation, Qualität und Konstanz, welche in unseren Produkten steckt, ist keine Selbstverständlichkeit. Möglich wird dies nur dank einer lernfähigen, gut abgestimmten Organisation. Eine Organisation, die ehrgeizige Ziele wie die Einführung einer Insulinpumpe erreichen und mutige Projekte wie den Aufbau millionenschwerer Produktionsanlagen stemmen kann. Hier stellen wir einige der Köpfe dahinter vor.
Ypsomed – Better Life
Seit 2009 produziert Ypsomed im Werk Solothurn Pen-Komponenten für den SoloSTAR®. Der SoloSTAR® wird von Sanofi unter anderem für die Verabreichung von Lantus® eingesetzt, welches weltweit bei der Behandlung von Typ 2 Diabetes verwendet wird. Senior Product Manager Tony Ackermann trägt die Verantwortung für die interne Koordination aller SoloSTAR®-Aktivitäten und für die Schnittstelle mit dem Kunden. Gemeinsam mit seinem vielköpfigen Produktmanagementteam sorgt er dafür, dass die Lantus®-Benutzer sich stets auf einen qualitativ hochstehenden Injektionspen verlassen können.
Tony Ackermann Senior Product Manager Delivery Systems
Manchmal kommt sich Christian Haefeli vor wie ein Jongleur: Als Manager Production im Bereich Spritzguss der SoloSTAR®-Produktion muss er mit seinem Team oft rasch auf Veränderungen der Auslastung reagieren und kurzfristig neue Ziele erreichen. Was das Resultat eines solchen Kunststücks – ein stets verfügbarer, qualitativ perfekter Injektionspen – an Lebensqualität für Betroffene bedeutet, sieht er täglich im engsten Familienkreis. Eine stete Motivation, die Bälle weiterhin schön in der Luft zu halten.
Christian Haefeli Manager Production
Ypsomed – Better Life
Bei der Entstehung dieses Porträts steht Remo Zulauf, Manager Industrialisation & Optimisation, kurz vor dem Produktionsstart des neuen Einweg-Injektors UnoPen™ am Standort Solothurn. Damit erreicht die Industrialisierung, welche von ihm massgeblich mitgeprägt und orchestriert wurde, ihren vorläufigen Höhepunkt. Gerade die beinahe unüberschaubare Komplexität dieses Projekts gibt Remo den Ansporn, mit allen beteiligten Stellen auch die letzten Meter im Sprint zu meistern. Nicht zuletzt auch die Tatsache, dass Diabetes in seiner Familie anzutreffen ist, entfacht bei ihm grosse Leidenschaft für seine Arbeit.
Remo Zulauf Manager Industrialisation & Optimisation
Die Geschichte des UnoPen™ begann vor fünf Jahren in der Ypsomed-Entwicklungsabteilung, und zwar «auf der grünen Wiese». Von Anfang an mit dabei: Stefan Burren, Manager Product Development. Gemeinsam mit seinem Team begleitete er die Pen-Plattform durch alle Stufen ihrer Entstehung. Wie zahlreiche Stellen im Unternehmen Hand in Hand arbeiten und das Produkt dabei laufend verbessern und optimieren, das fasziniert den langjährigen Ypsomed-Mitarbeiter immer wieder aufs Neue.
Stefan Burren Manager Product Development
Ypsomed – Better Life
ISO 13485, 21CFR820 oder GMP sind Qualitäts-Standards und Behörden-Richtlinien, die in den Ypsomed-Prozessen und im Managementsystem verankert sind. Durch dieses komplexe System bewegt sich Andrea Scheffold sowohl als «Q-Guide» als auch als «Prozess-Kartografin» für ihre Kolleginnen und Kollegen. Während, vor und nach den regelmässig stattfindenden externen und internen QualitätsAudits steht die Quality System Managerin in regem Austausch mit einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Ypsomed-Kunden und -Mitarbeitenden.
Andrea Scheffold Quality System Manager
Einst fuhr er im MotocrossSeitenwagen gemeinsam mit seinem Teampartner auf die vordersten Ränge, heute unterzieht Patrik Born die Ypsomed-Pens den intensiven Funktions- und Belastungstests im mechanischen Prüflabor. Und so unerlässlich wie die Arbeit des Beifahrers im Motorradgespann, so essentiell ist das Labor für die Qualität der Produkte: Mit seinem «goldenen Daumen» – niemand im Unternehmen schüttet so viele Pens aus wie er – wird Patrik Borns Einschätzung und Rat von vielen verschiedenen Abteilungen gesucht und geschätzt.
Patrik Born Specialist Laboratory
Ypsomed – Better Life
Fester Bestandteil eines Insulinpumpen-Systems wie dem mylife™ OmniPod® ist eine benutzerfreundliche Software für das Auswerten der protokollierten Pumpendaten und Blutzuckerwerte. Ypsomed hat dafür zwei Produkte im Angebot: mylife™ SiDiary und mylife™ Diabass®. Daniela van Drunen, Product Managerin Software und begeisterte Mountainbike-Fahrerin, stellt sicher, dass diese Werkzeuge überall und jederzeit benutzt werden können: Auf dem PC, online und via SmartphoneApp.
Daniela van Drunen Product Manager Infusion Business
Die schlauchlose Insulinpumpe mylife™ OmniPod® – aktueller Star des mylife™ Diabetescare Produktportfolios – erfreut sich ungebrochen wachsender Nachfrage in mittlerweile sieben Ländern. Eine Schlüsselrolle in diesem äusserst dynamischen Geschehen hat Peter Richard. Als Planner SCM Diabetes Care sorgt der sprachgewandte Amerika-Fan dafür, dass der Produzent Insulet in Bedford, Massachusetts immer die richtigen Mengen Pods an die YpsomedTochtergesellschaften liefert.
Peter Richard Planner SCM Diabetes Care
Ypsomed – Better Life
Mehrere Male am Tag messen Typ 1 Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel. Die International Product Managerin BGMS, Nina Saner, kennt deren Bedürfnisse genau und konnte die Entwicklung des neuen Blutzuckermessgeräts mylife™ Unio™ entsprechend mitsteuern. Resultat ist ein qualitativ hochstehendes und modernes Gerät mit intuitiver Bedienung, welches der Zielgruppe diskrete Messungen ermöglicht. Die Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern, Tochtergesellschaften und dem internen Produktpflegeteam, die Durchführung von Schulungen oder die Präsentation von mylife™ Diabetescare an Messen zeichnen ihre abwechslungsreiche Aufgabe aus.
Nina Saner International Product Manager
Der ambitionierten Marketingstrategie muss eine erfolgreiche Umsetzung auf den internationalen Märkten folgen. Darum kümmern sich Marianne Wüthrich und ihr Team von der Abteilung Indirect Sales, welche die Evaluation und Betreuung von mylife™ Vertriebspartnern in über 35 Ländern zur Aufgabe hat. Aktuell sind es primär Pen-Nadeln, welche auf diesem Weg vertrieben werden, in Zukunft wird es in ausgewählten Märkten auch die eigene Insulinpumpe sein. Marianne Wüthrich schätzt den Kontakt mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kultur, und freut sich, mit motivierten und engagierten Partnern die Präsenz im Markt weiter steigern zu können.
Marianne W端thrich Head of Indirect Sales
Ypsomed – Better Life
Die Dynamik von Ypsomed mit den für Medizinaltechnik unerlässlichen hohen Qualitätsstandards in Einklang zu bringen: Das macht für Marcus Schaalburg, Head of Quality Assurance, sowohl den Reiz als auch die Herausforderung seiner Aufgabe aus. Der Norddeutsche schätzt die Innovationskraft und Schweizer Qualität, welche in jedem YpsomedProdukt steckt. Und ist immer wieder positiv überrascht von der Flexibilität, womit sich das Unternehmen an das laufend anspruchsvoller werdende Umfeld anpasst.
Marcus Schaalburg Head of Quality Assurance
Die Vermeidung oder die angemessene Kontrolle von Risiko ist Patrik Gfellers Lebensmotto: Sei es als Sicherheitsbeauftragter von Ypsomed, Feuerwehrkommandant seines Wohnorts, Oberstleutnant der Schweizer Armee oder bei seinen Hobbies Gleitschirmfliegen und Motorradfahren. Der Sicherheitsingenieur sorgt im gesamten Unternehmen für einen hohen Standard der Arbeitssicherheit sowie der dazu nötigen Prävention und Ausbildung. Zudem ist der grosse Tierfreund – «zuhause haben wir einen kleinen Zoo» – zuständig für den Umweltschutz und den Umgang mit Gefahrenstoffen.
Patrik Gfeller Safety Officer
Ypsomed – Geschäftsbericht
Inhaltsverzeichnis
17
Ypsomed schafft den Turnaround und erhöht das Betriebsergebnis deutlich
Schlüsselzahlen der Ypsomed im Überblick
20 Geschäftsbericht YDS Ypsomed Delivery Systems 20 Auf zwei Beinen steht man besser 21 Projekt-Pipeline ist immer besser gefüllt 22 Erfolgreiche Projekte in Indien, China und Südafrika 23 Das richtige Angebot 24 Ausgereifte Plattformen 25 Wir investieren 26 Der VarioJect™ – ein Portrait 27 Ausbau der Produktion 28 Produktion vor Ort in China mylife™ Diabetescare 29 Profitabel im Direktgeschäft 30 Umfassendes Portfolio für Diabetespatienten 32 Marke findet Markt 33 Dynamik in der Vertriebsorganisation
35 Nachhaltigkeitsbericht 35 Ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung 36 Mitarbeitendenstruktur 37 Betriebliche Sicherheit 38 Energieverbrauch und Geschäftsverkehr 39 Corporate Social Responsibility 40 Regionales Engagement: sonnige Zeiten dank Ypsomed
41 Finanzbericht 41 Kommentar zur Konzernrechnung 2013/14 43 Konsolidierter Konzernabschluss 2013/14 64 Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG 2013/14 71 Fünfjahresübersicht
73
Corporate Governance Bericht 73 Corporate Governance 93 Informationspolitik
94 Glossar
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Ypsomed schafft den Turnaround und erhöht das Betriebsergebnis deutlich
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre
Im Geschäftsjahr 2013/14 erzielte die Ypsomed Gruppe einen konsolidierten Umsatz von CHF 276.3 Mio., was einer Steigerung von 13.0 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der operative Gewinn von CHF 15.6 Mio. hat sich dabei mehr als verdreifacht: Im Vorjahr betrug dieser CHF 4.8 Mio. Das erfreuliche Ergebnis spiegelt sich in der von 2.0 % auf 5.7 % gesteigerten EBIT-Marge. Im Diabetes Direct Business konnten wir den Umsatz von CHF 91.4 Mio. auf CHF 118.4 Mio. erhöhen und erzielten so eine Zunahme von rund 30 % gegenüber dem Vorjahr. Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist die schlauchlose Insulin Patch-Pumpe mylife™ OmniPod ®, deren Umsätze sich zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahr verdoppelt haben. Ein Meilenstein bedeutet das Erreichen des Turnaround im Segment Diabetes Direct Business: 2013/14 landete das Betriebsergebnis (EBIT) mit CHF 6.3 Mio. erstmals in der Gewinnzone, im Vorjahr hatte noch ein Verlust von CHF 2.9 Mio. resultiert. Die lang-
jährigen Investitionen in den Aufbau dieses Segmentes beginnen sich auszuzahlen. Im Segment Delivery Devices erzielte Ypsomed 2013/14 einen Umsatz von CHF 141.9 Mio., gegenüber CHF 137.8 Mio. im Vorjahr. Der operative Gewinn lag mit CHF 9.3 Mio. praktisch gleichauf mit dem Vorjahreswert. Höhere Abnahmemengen von SoloSTAR® -Komponenten, mengen- und umsatzmässiges Wachstum der Pen-NadelProdukte sowie eine sehr gut gefüllte Projektpipeline mit rasch voranschreitender Industrialisierung neuer Pen-Plattformen lassen uns auch in diesem Bereich mit grosser Zuversicht in die Zukunft blicken. Der Reingewinn konnte in der Berichtsperiode um CHF 12.0 Mio. auf CHF 13.6 Mio. gesteigert werden. Aufgrund des positiven Geschäftsgangs wird der Verwaltungsrat von Ypsomed der Generalversammlung den Antrag stellen, die Ausschüttung aus Reserven aus Kapitaleinlagen von letztmals CHF 0.20 pro Namenaktie auf CHF 0.30 zu erhöhen.
Schlüsselzahlen im Überblick 1. April 2013 – 31. März 2014
1. April 2012 – 31. März 2013
276 257
244 565
davon Delivery Devices
141 877
137 807
4 070
3.0%
davon Diabetes Direct Business
118 380
91 426
26 954
29.5%
16 000
15 332
668
4.4%
70 526
57 074
13 452
23.6%
25.5%
23.3%
15 645
4 846
10 800
222.9%
5.7%
2.0%
13 608
1 646
11 961
726.6%
4.9%
0.7%
In Tausend CHF
Nettoerlös
davon Übrige Bruttoergebnis Bruttoergebnis in % Betriebsergebnis Betriebsergebnis in % Reingewinn Reingewinn in % Reingewinn pro Aktie (in CHF)
Veränderung
in %
31 692
13.0%
1.08
0.13
0.95
726.6%
Forschungs- und Entwicklungsausgaben total
23 461
23 650
–189
–0.8%
Investitionen in Sachanlagen
18 530
15 945
2 585
16.2%
64.4%
63.6%
Anzahl Mitarbeitende (per 31. März)
999
1 015
–16
–1.6%
Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet per 31. März)
958
971
–12
–1.3%
Eigenkapitalquote in %
Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Medtech im Umbruch: Ypsomed ist gut gerüstet Seit dem Ausbruch der Finanzkrise vor über fünf Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für die Medtech-Branche weltweit tiefgreifend verändert. In den Gesundheitswesen der westlichen Welt etabliert sich ein als «wertorientierte Versorgung» bekanntes neues Regime, welches die Abnehmer von Medtech-Produkten wie Versicherer, Spitäler und Einkaufsgesellschaften zu mehr Kostenbewusstsein anhält. Das hat zur Folge, dass die bisherigen durchschnittlichen Wachstumsraten unserer Branche von jährlich 10 % künftig auf ein bescheideneres Niveau fallen werden und die Margen unter Druck geraten. Medtech-Firmen sind gezwungen, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und die Kosten fest im Griff zu haben. Gleichzeitig wächst der globale Markt insbesondere im Bereich Diabetes weiterhin, was einerseits an der zunehmend älteren Bevölkerung und andererseits am steigenden Wohlstand in den Schwellenländern und an der damit einhergehenden Verbesserung der medizinischen Versorgung liegt. Aber gerade auch da sind kostengünstige Lösungen gefragt. Aufgrund dieser Analyse drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob Ypsomed diesen Wandel erfolgreich bewältigen kann? Wir sind sehr froh, Ihnen aus voller Überzeugung bestätigen zu können, dass unser Unternehmen bestens vorbereitet ist. Was uns diese Sicherheit gibt? Ypsomed hat ihre Krise bereits weitaus früher gehabt: Der Leidensdruck, ausgelöst durch die Diversifizierungsstrategie eines ehemaligen Grosskunden, hat uns schon in den Jahren 2006/07 gezwungen, die Zukunft neu zu beurteilen und Strategie sowie Geschäftsmodelle zu überdenken. Rückblickend darf man sagen, dass wir damals das Potenzial des Diabetesmarkts und die Entwicklungen im Patentumfeld gut eingeschätzt und daraus die richtigen Massnahmen abgeleitet haben. Mit dem Aufbau des Direktgeschäfts unter der Marke mylife™ Diabetescare als zweitem Standbein und der Etablierung von Produktplattformen im Bereich Delivery Systems sind wir heute hervorragend aufgestellt. Verdeutlicht wird dies durch folgende Tatsachen:
Investitionen im Hinblick auf Patentklippe zahlen sich aus
Wir haben in wirtschaftlich schwierigen Zeiten viel Geld und Energie in die Entwicklung von flexiblen Produktplattformen für Injektionssysteme und Autoinjektoren investiert. Damit haben wir das gleichzeitige Auslaufen zahlreicher Patente im Pharmabereich – die sogenannte «Patentklippe» – und den daraus resultierenden Markteintritt vieler neuer Pharmaund Biotechfirmen antizipiert. Diese neuen oder neu in unserem Bereich tätigen Unternehmen verfügen meist über kein eigenes Know-how in der Herstellung von hochwertigen Injektionssystemen. Die erfolgreichen Markteinführungen im vergangenen Geschäftsjahr, laufende Projekte sowie die zahlreichen Kundenanfragen im Bereich Delivery Systems bestätigen unsere damaligen Annahmen. Massgeschneiderte Lösungen für viele Bedürfnisse
Dank dieser Plattformen sowie dem versierten Key-Accountund Projektmanagement unseres Delivery Systems Teams können wir heute flexibel und effizient für beinahe alle Bedürfnisse eine massgeschneiderte Lösung offerieren. Wir unterstützen unsere Partner nicht nur durch die Individualisierung der Plattform an sich, sondern auch durch unsere Expertise und die kontinuierlich weiter aufgebauten Produktionsanlagen und -kapazitäten für die Industrialisierung ihrer Produkte. Wir sind überzeugt, dass dieser ganzheitliche Ansatz – kombiniert mit unserer Beratungskompetenz – ein Erfolgsfaktor ist, der für Vertragsabschlüsse massgebend ist und langfristige Kundenbeziehungen ermöglicht.
Entwicklung des Aktienkurses CHF
150
100
50
0 2011
2012 Ypsomed Holding AG
18
2013 SPI index
Break-even von mylife™ Diabetescare ist erreicht
Auch im Handelsgeschäft haben wir während wirtschaftlich harten Zeiten in den Aufbau von Vertriebsgesellschaften und die Etablierung eines umfassenden Produktportfolios unter der Marke mylife™ Diabetescare investiert. Dies, weil wir an die Wachstumsprognosen des Diabetesmarktes geglaubt haben und vom grossen Potenzial unserer Produkte – insbesondere im Bereich Infusion – überzeugt waren. Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir nun in diesem Segment den Break-even erreicht und erstmals schwarze Zahlen geschrieben. Die anhaltend ausgesprochen hohe Nachfrage nach dem mylife™ OmniPod ® – der weltweit einzigartigen schlauchlosen Insulin Patch-Pumpe – wird diesen Trend weiterhin befeuern. Dank ihrer umfassenden Erfahrung auf den heterogenen europäischen Märkten und hohem Engagement können unsere Mitarbeitenden in den Vertriebsgesellschaften und der Logistik sicherstellen, dass die Endverbraucher jederzeit mit mylife™ Produkten und dem zugehörigen Verbrauchsmaterial versorgt sind.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Ausblick Für das kommende Geschäftsjahr 2014/15 erwarten wir ein Umsatzwachstum von rund 10 % und eine Steigerung des Betriebsgewinns (EBIT) gegen 40 %. Das erste Halbjahr wird auf Stufe Umsatz und Betriebsgewinn im Vergleich zum zweiten unterproportional ausfallen: Investitionen in den Marktaufbau Italien belasten das erste Halbjahr, während im zweiten Halbjahr die Einführung neuer Injektionssysteme den Umsatz und den Gewinn positiv beeinflusst. Für Ihr Vertrauen in uns, werte Aktionärinnen und Aktionäre, bedanken wir uns bestens.
Wettbewerbsvorteile dank tiefen Kosten und schlanken Prozessen
Wie einleitend erwähnt, beginnen Behörden und Krankenkassen in gewissen Märkten, beispielsweise mittels Auktionssystemen, Druck auf die Produktpreise zu machen. Deshalb legen wir den Fokus seit Längerem auf striktes Kostenmanagement und schlanke Prozesse. Dadurch sind wir beispielsweise in Grossbritannien heute sehr erfolgreich mit unserem Blutzuckermesssystem, weil wir den Behörden im Konkurrenzvergleich bessere Angebote offerieren. Die YpsoPump: Rückkehr zu den Wurzeln trifft Nerv der Zeit
Last but not least wird Ypsomed mit der mylife™ YpsoPump ® wieder zu einem anerkannten Pumpenhersteller, wie dies Disetronic war. Wir sind überzeugt, dass diese vollständig in house neu entwickelte Insulinpumpe den Nerv der Zeit trifft und damit das Wachstum von Ypsomed weiter verstärkt.
Dr. h. c. Willy Michel
Simon Michel
Chief Executive Officer, CEO und Präsident des Verwaltungsrates
Senior Vice President Marketing & Sales
Die genannten Beispiele sowie die Zahlen im vorliegenden Geschäftsbericht zeigen deutlich, dass wir optimistisch in die Zukunft blicken können. Dank gebührt hierbei unseren Mitarbeitenden, die durch ihr Engagement und ihre Loyalität in den vergangenen schwierigen Jahren die Trendwende für Ypsomed möglich gemacht haben. Die hohe Fachkenntnis, Effizienz und Leidenschaft unserer Angestellten ist mit ein Grund, weshalb wir weiterhin kräftig in den Standort Schweiz investieren.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
YDS – Ypsomed Delivery Systems
Auf zwei Beinen steht man besser
Ypsomed-Strategie
Nach dem Motto: «Auf zwei Beinen steht man besser», bearbeitet Ypsomed ihre Märkte mit den beiden Marken mylife™ Diabetescare und Ypsomed Delivery Systems, kurz YDS. Mit mylife™ Diabetescare agiert Ypsomed erfolgreich im Direktgeschäft mit Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Diabetes mellitus (ab Seite 29). Über die Marke YDS beziehen Pharma- und Biotechfirmen Injektionssysteme und zugehörige Dienstleistungen. Sie tun dies beim Branchenprimus, denn Ypsomed ist die weltweit grösste unabhängige Entwicklerin sowie Herstellerin von Pens und Autoinjektoren, mit denen sich Patienten ihre flüssigen Medikamente selbst subkutan verabreichen können. In den vergangenen Jahren hat Ypsomed enorme Anstrengungen unternommen, um den Umsatzrückgang zu kompensieren, der sich durch den Entscheid ihres grössten Kunden ergeben hat, die Produktion der Pens für eines seiner erfolgreichsten Medikamente auf mehrere Schultern zu verteilen. Unsere Aktivitäten zielten in zwei Richtungen: einerseits in die Weiterentwicklung unserer Angebotspalette und anderseits in die Verbreiterung unseres Kundenportefeuilles. Die entsprechenden Massnahmen beginnen zu fruchten, sodass wir für das Geschäftsjahr 2013/14 sagen können: Die Saat geht auf, und wir beginnen zu ernten.
Die hohe Zahl an Anfragen, sowohl von bestehenden als auch von neuen Kunden, lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Erfolg geht unter die Haut Auf Projektseite ist ein hohes Mass an Dynamik zu verzeichnen. Zwar ist es oft ein weiter Weg vom ersten Kundenkontakt bis zur Serienfertigung des Injektionssystems, aber: Die Masse an Anfragen, sowohl von bestehenden als auch von neuen Kunden, lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken. Erfreulich ist, dass sich unter den neuen Projektpartnern neben Biotechfirmen nicht nur regional tätige, sondern auch einige der weltweit grössten Pharmakonzerne befinden. Solche Konzerne haben im Regelfall zahlreiche Medikamente im Portfolio, die mit Injektionssystemen verabreicht werden, und bieten daher das Potenzial für eine weitreichende Zusammenarbeit. Positiv ist ausserdem, dass insbesondere im zunehmend bedeutsamen Geschäft mit Autoinjektoren zahlreiche Projekte ihrer Realisierung im Vergleich zum Vorjahr deutlich nähergekommen sind. Insgesamt planen zehn Kunden in den kommenden 24 Monaten Ypsomed-Pens und -Autoinjektoren im Markt einzuführen.
Positiv ist, dass im zunehmend bedeutsamen Geschäft mit Autoinjektoren zahlreiche Projekte ihrer Realisierung im Vergleich zum Vorjahr deutlich nähergekommen sind. 20
Projekt-Pipeline ist immer besser gefüllt Ypsomed bearbeitet aktuell eine Vielzahl konkreter Projekte für neue Injektionssysteme. Massgeblicher Erfolgsfaktor ist dabei nicht nur das eigentliche Zustandekommen des Projekts seitens Kunden, sondern auch die Zulassung des entsprechenden Medikaments durch die zuständige Behörde. Bei den Einweg-Pens stossen der technisch ausgereifte UnoPen™ sowie der einzigartige, patentgeschützte LyoTwist™ Pen, welcher zusammen mit Doppelkammerampullen eingesetzt wird, auf grosses Interesse unserer Pharmakunden. Wie aus der Darstellung rechts ersichtlich ist, befinden sich derzeit insgesamt 15 Kundenanfragen in der Pipeline, wovon elf eine hohe oder sehr hohe Wahrscheinlichkeit für die Lancierung am Markt aufweisen. Zwei Projekte grosser Pharmakunden stehen kurz vor der Produkteinführung, etwas später im selben Geschäftsjahr folgt ein ebenfalls sehr konkretes Projekt eines weiteren Marktteilnehmers. Weiter werden mehrere klinische Studien mit dem UnoPen™ durchgeführt. Bei den wiederverwendbaren Pens haben wir mit dem federunterstützten ServoPen ® ein Premiumprodukt und mit dem YpsoPen® einen modernen Pen für preissensitive Märkte im Angebot. Hier sind aktuell zwölf Kundenanfragen für wiederverwendbare Pen-Systeme in der Pipeline, wovon zehn mit hoher bis sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Markt eingeführt werden. Der YpsoPen® und der ServoPen® eignen sich für die Verabreichung von Insulin, aber auch für andere Medikamente wie beispielsweise Wachstums- und Parathormone. Im Bereich Autoinjektoren bietet Ypsomed mit dem YpsoMate ®, YpsoMate ® Control, YpsoJect ® sowie dem VarioJect™ einmal verwendbare Autoinjektoren für vorgefüllte Spritzen aus Glas oder Plastik an. Ypsomed ist in diesem Bereich sehr früh in den Projekten der Pharmapartner involviert, nämlich bereits in klinischen Studien. Aktuell begleiten wir vier klinische Studien, die sich mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung zu kommerziellen Projekten weiterentwickeln können.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Einmalig verwendbare Injektionssysteme sehr hoch
mittel heute
mittelfristige Zukunft
Wiederverwendbare Injektionssysteme sehr hoch
mittel heute
mittelfristige Zukunft
Autoinjektoren sehr hoch
mittel heute
mittelfristige Zukunft
Die Ordinate der oben stehenden Grafiken beschreibt die Wahrscheinlichkeit der Markteinführung der jeweiligen Injektionssysteme. Originalpräparate Generika/Biosimilars Klinische Studien
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Erfolgreiche Projekte in Indien, China und Südafrika Mai 2013: Markteinführung in Indien. Die Firma Lupin bedient den indischen Markt erstmals mit Lupisulin Pens, die mit dem gleichnamigen Humaninsulin des Unternehmens verwendet werden. In gerade einmal viereinhalb Monaten hat das Ypsomed-Projektteam diese Variante des ServoPen® realisiert. Besonders erfreulich: Es ist das erste Projekt, das Ypsomed für Lupin umsetzen durfte. Lupin ist das drittgrösste Pharmaunternehmen in Indien und eine der weltweit grössten Herstellerinnen von Generika. In Indien leben heute über 51 Millionen Menschen mit Diabetes. Experten erwarten eine Zunahme von über 60 % auf rund 85 Millionen Diabetiker bis zum Jahr 2030. Juli 2013: Der erste Sulin Pen für die Insulintherapie wird auf kommerzieller Basis an den Kunden ausgeliefert. Damit feiert ein Projekt seinen Höhepunkt, das im Februar 2012 offiziell zwischen Ypsomed und ihrem langjährigen chinesischen Partner, dem Pharmaunternehmen Tonghua Dongbao Pharmaceutical, besiegelt und anschliessend in Rekordzeit in Produktion ging. Es ist eine doppelte Premiere, denn der Sulin Pen ist die erste Variante, die auf Basis der noch jungen YpsoPen® -Plattform realisiert wurde. Der Sulin Pen ist ausserdem das bereits vierte Pensystem, das Tonghua Dongbao Pharmaceutical bei Ypsomed bezieht. Mit diesem preislich attraktiven Pen will das Unternehmen im chinesischen Markt weiter Marktanteile gewinnen, insbesondere in ländlichen Regionen. Denn: Dort ist die Kaufkraft geringer als in den Städten, in denen sich der Gansulin Pen als Premiumprodukt von Tonghua Dongbao Pharmaceutical etabliert hat und sich grosser Beliebtheit erfreut. Der Gansulin Pen stammt ebenfalls von Ypsomed, basiert auf der ServoPen® -Plattform und wurde bereits 2010 erfolgreich im chinesischen Markt eingeführt. September 2013: Und nochmals YpsoPen ®. Nur wenige Wochen nach dem Sulin Pen wird bereits die zweite Variante des YpsoPen® ausgeliefert. Projektpartnerin ist das indische Pharmaunternehmen MJ Biopharm, die den Biosulin Pen als Erstes im südafrikanischen Markt eingeführt hat.
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Ein wachsender Markt Der Markt für Injektionssysteme wächst. Das liegt einerseits an einer zunehmend älteren Bevölkerung und anderseits am steigenden Wohlstand in Schwellenländern und der damit einhergehenden Verbesserung der medizinischen Versorgung. Bereits heute kommen jährlich mehr als 1.3 Milliarden Ampullen mit drei Milliliter Füllmenge auf den Markt. Aber auch der Markt für vorgefüllte Spritzen mit einem Milliliter Füllmenge für biotechnologisch erzeugte Medikamente auf Proteinbasis wächst und hat aktuell ein Volumen von rund 300 Millionen Stück pro Jahr. Erst rund 8 % davon werden zusammen mit einem Autoinjektor angeboten. Zudem befindet sich der Pharmamarkt im Umbruch. Stichwort: Patentklippe. Das heisst, wichtige Patente für umsatzstarke Medikamente laufen ab, Generika und Nachahmerprodukte von Biotechfirmen, sogenannte Biosimilars, machen den Originalpräparaten Konkurrenz. Letztere werden künftig eine stärkere Rolle in der medizinischen Versorgung spielen. Derzeit befinden sich zahlreiche dieser Substanzen in der Entwicklung, so zum Beispiel für lang wirkende Insuline. Im Vorreitermarkt Europa wurde bereits 2011 mit Biosimilars ein Umsatz von rund 400 Millionen USD erzielt, und alles deutet darauf hin, dass dies erst den Anfang markiert. Die Schätzungen des weltweiten Umsatzes mit Biosimilars reichen von 2.6 Milliarden USD im Jahr 2015 (IMS Health) über 14 Milliarden USD im Jahr 2017 (PharmaIntellect) bis hin zu 40 Milliarden im Jahr 2024 (Pfizer).
Anbieter von Biosimilars verfügen oftmals über wenig oder kein eigenes Know-how im Bereich Injektionssysteme. Entsprechend attraktiv ist Ypsomed mit ihrem umfassenden YDS-Angebot für diese Unternehmen. Für Ypsomed ergeben sich aus dieser Dynamik zusätzliche Möglichkeiten. Denn: Anbieter von Biosimilars verfügen oftmals über wenig oder kein eigenes Know-how im Bereich Injektionssysteme. Entsprechend attraktiv ist Ypsomed mit ihrem umfassenden YDS-Angebot für diese Unternehmen. Darüber hinaus beabsichtigen auch etablierte Pharmafirmen, Biosimilars und neue Medikamente auf den Markt zu bringen, und benötigen kostengünstige sowie standardisierte Injektionssysteme.
YDS-Produktionsstätte in Solothurn
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Umfassender Service Henry Ford soll einst gesagt haben, dass der Kunde sein Auto in jeder beliebigen Farbe bekommen könne, solange sie schwarz sei. Ypsomed-Kunden haben es besser: Sie erhalten ihr Injektionssystem nicht nur in dem Design, das sie wünschen, sondern können darüber hinaus aus einem umfassenden Angebot an Dienstleistungen diejenige aussuchen, die sie gerade benötigen. Schliesslich haben Biotechnologiefirmen, regional tätige Pharmafirmen und global agierende Pharmakonzerne unterschiedliche Bedürfnisse, die darüber hinaus über die Zeit und in Abhängigkeit vom Endprodukt variieren. Das YDS-Angebot umfasst vier Bereiche: YDS Custom Products: Wir stellen unseren Kunden massgeschneiderte Injektionssysteme zur Verfügung. Diese Systeme sind zuverlässig, technologisch führend und optimiert für die automatisierte Massenproduktion des fertigen Pens oder Autoinjektors. YDS Contract Development: Wir offerieren unseren Kunden unsere bald 30-jährige Innovationserfahrung in der Entwicklung herausragender Injektionssysteme.
Das richtige Angebot Der Markt ist bereit. Aber: Chancen muss man nicht nur nutzen wollen, sondern auch nutzen können. Ypsomed ist hervorragend aufgestellt, um das Marktpotenzial auszuschöpfen, das heisst, in Umsatz und Gewinn umzumünzen. Das liegt zum einen am flexiblen Angebot, das Ypsomed unter der Marke YDS ihren Kunden bietet, und zum anderen am umfassenden Portfolio an Plattformen für Pens und Autoinjektoren. Auf diese Weise sind wir mit unserem kompetenten Key Account Management und unserer professionellen Projektorganisation in der Lage, höchst unterschiedliche Ansprüche zu befriedigen, die sich aus einer heterogenen Kundenbasis zwangsläufig ergeben.
YDS Contract Manufacturing: Im Auftrag unserer Kunden fertigen wir Injektionssysteme. Dabei stützen wir uns auf umfassende Produktionsmittel für Massen- und Kleinserienfertigung. YDS Drug & Device Assembly: Die Kombination des Medikaments mit dem medizinischen Hilfsmittel ist ein kritischer Prozessschritt. Ypsomed-Kunden können auf unsere modernen GMP-Qualitätssysteme und auf Synergien im Bereich Logistik vertrauen, um den Markt mit dem fertigen Endprodukt zu beliefern.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Ausgereifte Plattformen Ypsomed-Kunden können sich darauf verlassen, dass die in Auftrag gegebenen, spezifischen Injektionssysteme nicht nur in der richtigen Qualität, sondern auch schnell sowie günstig zur Reife gebracht und ausgeliefert werden. Ausserdem möchte der Kunde die Risiken rund um das Endprodukt (Medikament plus Injektionssystem) möglichst gering halten. Um dies zu verwirklichen, werden die Pens und Autoinjektoren heute in der Regel nicht mehr von Grund auf neu entwickelt, sondern haben ihren Ursprung in Basissystemen, sogenannten Plattformen. Ypsomed bietet weltweit eine einzigartig breite Palette solcher Plattformen für Pens und Autoinjektoren an und berät ihre Kunden, welche davon für die konkrete Anwendung ideal wäre. Nach dem Projektstart wird das Basissystem den individuellen Kundenwünschen angepasst. Solche Wünsche betreffen regelmässig Design, Medikamentendosierung und Funktionalität. Ypsomed stellt darüber hinaus auf Wunsch kleine Mengen des Injektionssystems für den sofor-
tigen Einsatz in klinischen Studien her, verbürgt sich für eine professionelle Industrialisierung und gewährleistet, dass auch grosse Volumen des qualitativ hochwertigen Endprodukts pünktlich für die Markteinführung produziert und geliefert werden.
Ypsomed bietet weltweit eine einzigartig breite Palette an Plattformen für Pens und Autoinjektoren an und berät ihre Kunden, welche davon für die konkrete Anwendung ideal wäre.
Pens
ServoPen ®
Wiederverwendbar Einweg Automatische Injektion Mehrfachdosis Einzeldosis Einstellbare Dosis Fixe Dosis
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YpsoPen ®
UnoPen™
UnoPen™ Fix
LyoTwist™ Trio
LyoTwist™ Trio S
LyoTwist™ Vario
LyoTwist™ Vario S
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Wir investieren
Produktionsanlage in Solothurn
Das vergangene Geschäftsjahr war erfolgreich und verheisst Gutes für das laufende. Aber: Wir denken langfristig, wollen auch morgen und übermorgen einen möglichst grossen Anteil am Markt für uns gewinnen. Wir glauben an unsere Marktchancen. Deshalb investieren wir in unsere Marke YDS, um noch wettbewerbsfähiger zu werden. Das heisst, dass wir unsere Produktionskapazitäten weiter ausbauen und unser Plattformangebot kontinuierlich ergänzen werden. So haben wir 2013 mit dem VarioJect™ einen Autoinjektor mit neuen Funktionen und hohem Potenzial präsentiert, und auch 2014 werden wir mit entsprechenden Neuigkeiten aufwarten können.
Wir glauben an unsere Marktchancen. Deshalb investieren wir in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten und der Produktplattformen.
Autoinjektoren
YpsoMate ®
YpsoMate ® Control
YpsoJect ®
VarioJect™
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Der VarioJect™ – ein Portrait Grösse: 14.1 cm, Gewicht: 18 Gramm, besondere Eigenschaften: integriertes Nadelsicherheitssystem, variabel einstellbare Dosierung und optional auch für 1.5-Milliliter-Kartuschen erhältlich. Auftrag: Die Injektion einer variablen Medikamentendosis aus einer vorgefüllten 1- Milliliter-Spritze oder 1.5-Milliliter-Kartusche sicher, einfach und schmerzarm erledigen. Ausgangslage: Üblicherweise werden Autoinjektionen für Anwendungen benötigt, bei denen der komplette Inhalt einer vorgefüllten Spritze injiziert wird. Oftmals jedoch hängt die Dosis von äusseren Faktoren wie beispielsweise dem Körpergewicht ab, sodass nur ein Teil dieses Inhalts gespritzt werden muss. Auch Kinder benötigen bisweilen eine andere Dosierung als Erwachsene. Nun gäbe es mehrere Wege, diese Herausforderung zu meistern, zum Beispiel für die unterschiedlichen Dosierungen unterschiedlich grosse Spritzen mit jeweils einem eigenständigen Autoinjektor zu entwickeln. Ein teures und umständliches Unterfangen. Lösung: Gemeinsam mit unserem Projektpartner kamen wir zum Schluss, dass die effizienteste Lösung ein Injektor mit variabel einstellbarer Dosierung ist. Ein Novum im Markt und der Startschuss des Projekts VarioJect™. In der Praxis heisst dies, dass stets die maximale Dosis des Medikaments in die Spritze abgefüllt und diese dann mit dem VarioJect™ kombiniert wird. Der Patient stellt am VarioJect™ die Dosierung ein, die ihm verordnet wurde, injiziert sich mithilfe des VarioJect™ das Medikament und entsorgt anschliessend den gebrauchten Autoinjektor mit dem restlichen Inhalt. So ist der VarioJect™ für den Patienten nicht nur die einfachste und plausibelste Lösung, sondern insgesamt auch der preisgünstigste Weg, um variable Dosierung aus vorkonfektionierten Spritzen zu verabreichen. Exemplarische Anwendungsgebiete: • für die Behandlung von Krankheiten, bei denen die Dosierung des flüssigen Medikaments abhängig von nicht krankheitsbezogenen Faktoren wie Körpergewicht oder Alter ist • für die Behandlungen von Krankheiten, bei denen der Patient nach und nach an die volle Dosierung herangeführt werden muss (sogenannte Titration) • für klinische Studien, bei denen die richtige Dosierung erst noch empirisch ermittelt werden muss
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VarioJect™
Ausbau der Produktion Wir ergänzen aber nicht nur unsere Plattformen für Injektionssysteme, sondern bauen auch unsere Fertigungskapazitäten weiter aus, um die hohe Nachfrage nach Pens und Autoinjektoren befriedigen zu können. Für preissensitive Märkte oder Marktsegmente zum Beispiel, in denen sich unser Premiumprodukt ServoPen ® nicht rechnet, führen wir einen preislich attraktiven wiederverwertbaren Standardpen, den YpsoPen®, im Programm. Dieser muss zwingend kostengünstig hergestellt werden. Und weil ein grosser Teil des YpsoPen® in Handarbeit gefertigt wird, sind die Herstellungskosten umso attraktiver, je tiefer die Personalkosten am Produktionsstandort sind. Deshalb und um lange Zulassungsverfahren zu vermeiden, wird der YpsoPen® in China produziert. Anders verhält es sich beim YpsoMate® -Autoinjektor und beim EinwegPen UnoPen™. Auch diese beiden Systeme müssen selbstverständlich kostenoptimiert produziert werden. Doch weil deren Herstellung hoch automatisiert abläuft und folglich ein hohes Mass des entsprechenden Know-hows benötigt wird, bietet sich die Schweiz als Herstellungsort an. Entsprechend investieren wir an den genannten Standorten in unsere Produktionskapazitäten.
Läuft die Herstellung hoch automatisiert ab und benötigt somit ein hohes Mass an Know-how, bietet sich die Schweiz als Standort an.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Automatisch und flexibel an den Schweizer Standorten Mitte des Jahres wird sie richtig anrollen, die Herstellung des UnoPen™ am Ypsomed-Standort im schweizerischen Solothurn. Die ersten Lieferverträge sind abgeschlossen, und die Vorbereitungen des Produktionsstarts laufen auf Hochtouren. Für die Massenfertigung des UnoPen™ haben wir in eine Produktionsanlage investiert, mit der der UnoPen™ sowohl maximal automatisiert als auch flexibel gefertigt wird. Flexibel bedeutet in diesem Zusammenhang zweierlei: 1. Die Anlage lässt sich einfach skalieren, das heisst, das Produktionsvolumen kann problemlos erhöht werden. 2. Verschiedenste Kundenvarianten können auf derselben Anlage hergestellt werden. Für die Industrialisierung werden in der ersten Konfiguration mehr als 13 Millionen Schweizer Franken investiert. Dafür erhalten wir eine Lösung, mit der wir im Vierschichtbetrieb mehrere Millionen Pens pro Jahr fertigen können. Für die kommenden Ausbauschritte werden weitere Investitionen notwendig. Neben der Massenfertigung des UnoPen™ befindet sich auch die des YpsoMate ® -Autoinjektors in Vorbereitung. Konkret bedeutet dies, dass im Verlauf des Jahres eine Produktionsanlage mit einer jährlichen Kapazität von mehreren Millionen Autoinjektoren aufgebaut wird. Für die gesamten Anlagen
Neue UnoPen™-Produktionsanlage im Testbetrieb beim Hersteller
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Ypsomed – Geschäftsbericht
sind Investitionen und Projektkosten von rund zehn Millionen Franken geplant. Und auch hier gilt: Die Anlage lässt sich skalieren und ist in der Lage, unterschiedlichste Varianten des YpsoMate ® herzustellen. Nur derjenige, der nicht nur automatisiert, sondern auch flexibel produzieren kann, produziert erfolgreich. Für die Herstellung des YpsoMate ® wurde der Fertigungsstandort in der Lochbachstrasse im schweizerischen Burgdorf ausgewählt. Neben dem verfügbaren technischen Know-how der Ypsomed-Mitarbeitenden bietet der Standort ausreichend Platz, um die Produktion auch bei stark steigender Nachfrage nach dem YpsoMate ® ausweiten zu können. Denn: Zahlreiche Projekte, die den YpsoMate ® zum Gegenstand haben, entwickeln sich äusserst erfreulich, und die Anzahl an Anfragen steigt permanent. Wir rechnen fest damit, dass es nicht bei einer Produktionsanlage bleiben wird.
Nur derjenige, der nicht nur automatisiert, sondern auch flexibel produzieren kann, produziert erfolgreich. Sowohl für die Produktion des UnoPen™ als auch für die des YpsoMate ® streben wir Lösungen an, mit denen wir die Grundsätze des Lean Manufacturing noch stärker im Unternehmen etablieren. Insbesondere gilt es, durch eine angemessene technische Ausstattung und Just-in-time-Fertigung Verschwendung und Fehler zu vermeiden. Dank der Flexibilität der beiden Produktionsanlagen sind wir in der Lage, unsere Abläufe zu synchronisieren und, indem wir nach dem Pull-Prinzip arbeiten können, auf teure Lagerhaltung zu verzichten. Zudem optimieren wir die Glieder der Wertschöpfungskette und deren Verknüpfung, die sich über die Produktion erstrecken. Das heisst, dass wir das immense Know-how an den Schweizer Standorten sowie die technologischen Vorteile nützen, um noch wirtschaftlicher zu arbeiten und noch profitabler zu sein.
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Sowohl für die Produktion des UnoPen™ als auch für die des YpsoMate® setzen wir die Grundsätze des Lean Manufacturing noch stärker im Unternehmen um.
Produktion vor Ort in China Es ist kein Geheimnis, dass Handarbeit in der Schweiz teuer ist. Deshalb ergibt es keinen Sinn, den YpsoPen®, welcher in vielen manuellen Schritten hergestellt wird, in der Schweiz zu produzieren. Zumal der Pen dank seiner Spezifikation als preisgünstiger und wiederverwendbarer Standardpen insbesondere für preissensitive Märkte attraktiv ist. Die ländlichen Regionen der Volksrepublik China sind ein solcher Zielmarkt, und so haben wir uns entschlossen, die Produktion des YpsoPen ® in China aufzubauen. Das hat mehrere Vorteile: Wir produzieren effizient und beschleunigen die Zulassungszeiten. Für die Vor-Ort-Produktion haben wir mehrere mögliche Partnerfirmen evaluiert und arbeiten nun mit einem internationalen Auftragsfertiger zusammen. In der 10-MillionenMetropole Suzhou, die nur anderthalb Autostunden von Shanghai entfernt liegt, werden wir künftig verschiedene Varianten unseres YpsoPen® produzieren lassen, auch für den weltweiten Export. Fazit: Im Bereich Injektionssysteme ist Ypsomed unter der Marke YDS mit den richtigen Produkten in einem weiter wachsenden Markt vertreten. Ausserdem investiert Ypsomed in den weiteren Ausbau ihrer Angebotspalette und in die Fertigungskapazitäten, um die gute Nachfrage auch faktisch bedienen zu können. So ist Ypsomed mit ihrem YDS-Angebot nicht nur in der Gegenwart, sondern auch für die Zukunft perfekt aufgestellt.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
mylife™ Diabetescare – Gewinnschwelle überschritten
Profitabel im Direktgeschäft
Die neue Insulinpumpe von Ypsomed
Der Break-even ist erreicht. Rund fünf Jahre nach dem Entscheid, das Direktgeschäft mit Produkten zur Behandlung von Diabetes auf- und auszubauen und wenig später unter der Marke mylife™ Diabetescare zu bündeln, hat dieser Geschäftsbereich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2013/14 erstmals die Gewinnschwelle überschritten. Dass wir diesen Meilenstein nun passiert haben, motiviert uns ganz gewaltig dazu, hier weiter zu wachsen. Grosse Hoffnungen setzen wir dabei in die mylife™ YpsoPump ®, die erste von Ypsomed entwickelte und produzierte Insulinpumpe. Und weil unser derzeitiger Star im Portfolio, die schlauchlose Insulin PatchPumpe mylife™ OmniPod ®, ihr Verkaufspotenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat und sich auch unser übriges Angebot im Direktgeschäft auf Wachstumskurs befindet, blicken wir mit grosser Zuversicht in die Zukunft. In unten stehender Grafik sind die eindrücklichen Wachstumsraten und Marktanteile abgebildet, welche die Ypsomed-Vertriebsgesellschaften im Berichtsjahr erreicht haben.
Marktanteile und Wachstum mylife™ OmniPod ® im Berichtsjahr 20%
Marktanteile
15%
Ypsomed Schweiz
Ypsomed Niederlande
Ypsomed UK
YPS AT
10% Ypsomed Deutschland
5%
0% 60% 80% 100% 120% 140% 400% Wachstum im Vergleich zum Vorjahr
Die Kreisgrösse entspricht der Anzahl Patienten, die den mylife™ OmniPod ® zur Therapie verwenden. Markt Österreich (YPS AT) wird erst seit zwei Jahren bearbeitet. Marktanteile Schweden 3 % und Norwegen 5 %. Die nordischen Märkte werden erst seit einem Jahr bearbeitet, daher sind die Wachstumsraten noch nicht aussagekräftig und in der Grafik nicht dargestellt.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Umfassendes Portfolio für Diabetespatienten Seit der Gründung von Ypsomed im Jahr 2003 haben wir unser Angebot für Menschen mit Diabetes sukzessive ausgebaut. Während es zu Beginn Lücken aufwies, bieten wir heute in den von uns bearbeiteten Märkten ein umfassendes Portfolio an, das bald durch unsere mylife™ YpsoPump ® weiter ergänzt wird. Umfassend bedeutet, dass sich der Patient oder die Patientin über den gesamten Prozess von der Blutzuckermessung bis zur Pen- und Pumpentherapie auf Ypsomed-Know-how verlassen kann.
Blutzuckermessung Sowohl Diabetes Typ-1- als auch insulinpflichtige Typ-2-Patienten müssen mehrmals täglich zum Blutzuckermessgerät greifen, um ihren Blutzuckerspiegel zu prüfen. Ypsomed bietet zwei solcher Messgeräte zur Auswahl an: das mylife™ Pura ® und das mylife™ Unio™. Beides sind technisch erstklassige Geräte. Sie unterscheiden sich vor allem auf den Ebenen Aussehen und Handhabung. Wegen des grossen Displays und der klassisch gestalteten Bedienung ist das mylife™ Pura® vor allem bei älteren Patienten, in Alters- und Pflegeheimen sowie Spitälern äusserst beliebt. Gleiches gilt für nichtinsulinpflichtige Typ-2-Patienten, die ihren Blutzuckerspiegel weniger häufig überprüfen müssen. Das mylife™ Unio™ mit seinem frischen, modernen Design und der fortschrittlichen Handhabung spricht hingegen Vielmesser und Typ-1-Patienten an.
mylife™ Diabetescare Produktsortiment
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Zum Starterset der Blutzuckermessgeräte gehört unter anderem das jeweilige Lanzettengerät. Im Falle des mylife™ Pura ® ist dies das mylife™ Softlance in herkömmlicher Bauweise. Das mylife™ Unio™ wird vom Lanzettengerät mylife™ Autolance begleitet, das von Ypsomed entwickelt wurde und technologisch neue Wege geht. So ist unter anderem gewährleistet, dass die Lanzette jeweils gleich tief ins Gewebe eindringt, unabhängig vom Druck, mit der der Patient die Blutentnahme vornimmt.
Pumpentherapie Im mylife™ Diabetescare Portfolio von Ypsomed ist der mylife™ OmniPod ® der Umsatz- und EBIT-Treiber. Der Grund: Mit dem mylife™ OmniPod ® erlangen Menschen mit Diabetes deutlich mehr Freiheit und Flexibilität in der Gestaltung ihres Alltags als mit den sonst üblichen Schlauchpumpen. Das liegt am innovativen Funktionsprinzip des mylife™ OmniPod ®: Die eigentliche Pumpe wird mit dem Insulin und dem Infusionsset zu einer kompakten Einheit zusammengefasst. An diesem sogenannten Pod befindet sich eine kleine Infusionsnadel, worüber das Insulin dem Körper kontinuierlich zugeführt wird. Der Pod wird mit dem integrierten Spezialpflaster auf die Haut geklebt und nach drei Tagen als Ganzes gewechselt. Gesteuert wird die Insulinzufuhr über eine separate Einheit, den sogenannten Personal Diabetes Manager, kurz PDM. Der PDM ist per Funk mit dem Pod verbunden, sodass der Patient weder durch Kabel noch durch Schläuche behindert wird. Der PDM ist zudem ein Blutzuckermessgerät, weshalb der Patient kein zusätzliches Gerät bei sich tragen muss. Und weil der Pod wasserdicht ist, muss er beispielsweise weder
beim Duschen noch beim Schwimmen abgenommen werden. Der mylife™ OmniPod ® ist die erste in Europa erhältliche sogenannte Patch-Pumpe. Trotz dieser Vorteile wäre die Erwartung vermessen, dass künftig alle insulinpflichtigen Diabetespatienten auf den mylife™ OmniPod ® umsteigen werden. Es ist daher wichtig, neben der Patch-Pumpe auch eine zeitgemäss konzipierte Schlauchpumpe im Angebot zu führen, die sowohl die gestiegenen Bedürfnisse der Patienten als auch die der Krankenkassen optimal erfüllt. Aus diesem Grund wird Ypsomed die mylife™ YpsoPump® lancieren. Zum jetzigen Zeitpunkt beinhaltet unser Portfolio bereits die für Schlauchpumpen unerlässlichen Infusionssets. Diese werden unter der Marke mylife™ Orbit ® vertrieben.
Pen-Nadeln Unter ihrer Marke YDS versorgt Ypsomed Pharmafirmen mit Pens für die manuelle Therapie von Menschen mit Diabetes. Darüber hinaus ist Ypsomed auch einer der weltweit grössten Hersteller von Pen-Nadeln, die ebenfalls unter der Marke mylife™ Diabetescare vertrieben werden. Das Angebot reicht von der klassischen, preiswerten Nadel mylife™ Penfine ® Classic bis hin zur mylife™ Clickfine ® Autoprotect Nadel mit Universal-Click-Technologie und Verriegelungssystem zum Schutz vor Nadelstichverletzungen. mylife™ Pen-Nadeln werden in unterschiedlichen Längen angeboten und passen auf alle gängigen Injektionspens. Sie verfügen über eine Spezialsilikonisierung für eine schmerzarme Injektion und ihre Verpackung ist farblich so gestaltet, dass die Nadellänge sofort erkannt wird.
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Massgeschneidertes Zubehör Wir befinden uns im permanenten Dialog mit Menschen, die täglich vor der Herausforderung stehen, Diabetes in ihr Leben integrieren zu müssen. Mit dem mylife™ Diabetes Network haben wir zum Beispiel ein Netzwerk von Diabetes-Meinungsführern geschaffen, um laufend Input zu erhalten, wie wir Menschen mit Diabetes unterstützen können. Dieser Input fliesst in die Entwicklung unserer Produkte und führt unter anderem dazu, dass wir nicht nur immer bessere Blutzuckermessgeräte, Pumpen oder Pens anbieten, sondern auch Zubehör im Portfolio führen, das dem Patienten das tägliche Leben mit Diabetes erleichtert. Ein wichtiges Zubehör ist die richtige Software, womit die Behandlung der Krankheit protokolliert und geplant werden kann. So unterstützt mylife™ SiDiary den Patienten zu Hause und unterwegs, denn die Therapiemanagement-Software steht als PC-Version, online und als App zur Verfügung. Mit mylife™ SiDiary werden alle relevanten Therapiedaten mittels direkter Datenübertragung von den mylife™ Geräten wie mylife™ OmniPod® und mylife™ Unio™ aufgezeichnet. Die Daten lassen sich manuell ergänzen und werden in anschaulichen Grafiken und Statistiken aufbereitet. Eine Trendanalyse bewertet den individuellen Therapieverlauf. Darüber hinaus lassen sich übersichtliche Berichte im PDF-Format erstellen und verschlüsselt per E-Mail versenden. Mit mylife™ SiDiary lassen sich auch die Vorteile der Telemedizin nutzen, indem das Therapietagebuch für Dritte, zum Beispiel den behandelnden Arzt, freigeschaltet wird. Neben mylife™ SiDiary bietet Ypsomed mit mylife™ Diabass ® eine weitere TherapiemanagementSoftware an, die ausschliesslich PC-basiert und insbesondere bei Patienten in Deutschland sehr beliebt ist.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Marke findet Markt Gute Produkte sind eine Sache, die Marktbearbeitung ist eine andere. Vertrieben wird das mylife™ Diabetescare Angebot in über 50 Ländern über eigene Niederlassungen sowie ein dichtes Netz an Distributoren. Wie die einzelnen Vertriebsorganisationen strategisch und taktisch vorgehen, variiert von Land zu Land, denn in den einzelnen Ländern und Regionen findet man jeweils höchst unterschiedliche, marktspezifische
Spielregeln vor (siehe Grafik). In all diesen Ländern haben die Ypsomed-Vertriebsmitarbeitenden im Geschäftsjahr 2013/14 erneut hervorragende Arbeit geleistet. Und: Wir werden unsere Anstrengungen weiter intensivieren, um den Schwung mitzunehmen, den das Unternehmen aus dem Überspringen der Gewinnschwelle bei den mylife™ Diabetescare Produkten aufgenommen hat.
Heterogenität der europäischen Märkte
Niederlande (Tochtergesellschaft gegründet 20031)
Nordics (gegründet 20031)
Krankenkassensystem: Private Krankenkassen Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung – teilw. mit Mengenbeschränkung Vertriebssystem: Ärzte, Apotheken und Direktvertrieb inkl. Internet-Apotheken für Medikamente Bieterverfahren: Keine (erwartet ab 2014/15)
Krankenkassensystem: Staatliche Sozialversicherung – Schweden, Finnland und teilw. Dänemark mit dezentraler Budgetverantwortung in Bezirken Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung, teilweise mit begrenzter Zuzahlung Vertriebssystem: Apotheken, aber in Schweden und Finnland direkte Verträge zw. Herstellern und Behörden Bieterverfahren: Ja, national und in Bezirken regional
Grossbritannien (gegründet 2010) Krankenkassensystem: Staatliche Sozialversicherung – National Health Service (NHS), seit Kurzem mit dezentraler Budgetverantwortung in den Regionen Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung – teilw. abhängig von den regional vorhandenen Finanzmitteln Vertriebssystem: Direkte Verträge zw. Herstellern und Clinical Commissioning Groups (CCG), womit Grosshandel und Apotheken umgangen werden Bieterverfahren: Ja, regional mit jeweiligen Clinical Commissioning Groups (CCG)
Deutschland (gegründet 20031)
Frankreich (gegründet 20031)
Österreich (gegründet 2011)
Krankenkassensystem: Staatliche Sozialversicherung Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung Vertriebssystem: Ausschliesslich über Apotheken – der Direktvertrieb ist verboten Bieterverfahren: Keine
Krankenkassensystem: Öffentliche Sozialversicherung pro Bundesland (Berufsgruppen) Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung Vertriebssystem: Primär direkte Verträge zwischen Herstellern und Sozialversicherungen der Bundesländer, vermehrt mit Umgehung des Grosshandels und der Apotheken Bieterverfahren: Keine
Schweiz (gegründet 20031) Krankenkassensystem: Private Krankenkassen mit Grund- und Zusatzversicherung Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung – mit Selbstbehalt Vertriebssystem: Ärzte, Grosshandel, Apotheken und Direktvertrieb über Online-Shop Bieterverfahren: Keine
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Aus den Tochtergesellschaften der 1984 gegründeten Disetronic hervorgegangen
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Krankenkassensystem: Private Krankenkassen (mit Konsolidierungstendenz) Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung, teilweise geringer Selbstbehalt, Tendenz zur Pauschalversorgung Vertriebssystem: Ärzte, Apotheken und Direktvertrieb für Diabeteshilfsmittel Bieterverfahren: Keine
Italien (gegründet 2013) Krankenkassensystem: Staatliche Sozialversicherung Kostenrückerstattung: Teilweise Kostenübernahme durch Patienten Vertriebssystem: Regional unterschiedlich organisiert. Vertrieb über Apotheken, spezielle Ausgabezentren, Fachkliniken und teilweise Direktvertrieb Bieterverfahren: Ja, national und regional
Dynamik in der Vertriebsorganisation
Geschäftsbericht
Ypsomed – Geschäftsbericht
Nadel-Produktionsanlage in Solothurn
In Italien gibt es heute rund 500 000 Menschen, die an Diabetes erkrankt sind und sich regelmässig Insulin verabreichen müssen. Diesen Menschen werden wir mit unserer neu gegründeten, italienischen Tochtergesellschaft noch näher sein und deren Bedürfnisse daher noch besser befriedigen können. Die im Dezember 2013 gegründete Ypsomed srl. wird vom lombardischen Varese aus den drittgrössten Diabetes-Markt in Europa bearbeiten. Ab Mai 2014 wurden die ersten Patienten auf dem mylife™ OmniPod ® geschult und Geschäftsführer Peter Haag arbeitet mit seinem Team mit Hochdruck am weiteren Auf- und Ausbau der Organisation. Auch der Vertrieb in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland wurde Anfang des Jahres gestärkt: Die drei ganz, beziehungsweise mehrheitlich deutschsprachigen Länder wurden unter eine gemeinsame Führung gestellt, um Synergien und Effizienzgewinne in den Geschäftsprozessen zu realisieren. Geschäftsführer aller drei Gesellschaften ist seit Januar 2014 Dirk Scherff. Dass in Deutschland mylife™ Diabetescare Produkte auch über den Ypsomed eigenen Fachhändler DiaExpert verkauft werden, ist eine Besonderheit im Ypsomed-Vertriebskonzept. Einen Grossteil ihres Umsatzes bezieht DiaExpert jedoch aus dem Verkauf von Produkten, die von Drittfirmen stammen. Dass Ypsomed ihren Fokus künftig neben dem B2B-Geschäft mit Injektionssystemen auf den Vertrieb der mylife™ Diabetescare Produkte richten und DiaExpert verkaufen möchte, haben wir bereits im April 2013 kommuniziert. Entsprechende Verhandlungen mit potenziellen Käufern sind fortgeschritten.
Dynamik auch in der Produktion Seit August 2013 stellt Ypsomed seine Pen-Nadeln an einem einzigen Standort her, nämlich im Produktionswerk Solothurn. Eingestellt wurde hingegen die Nadelherstellung in Burgdorf. Damit ging dort zwar eine 20 Jahre währende Ära zu Ende, doch insbesondere in puncto Effizienz war es nicht länger sinnvoll, die entsprechenden Arbeiten auf zwei Standorte zu verteilen. Gestartet wurde das Projekt im Dezember 2012, der Umzug der Anlagen erfolgte im Mai 2013. Seit August 2013 läuft die gesamte Produktion zentralisiert in Solothurn. Parallel zum Umzug hat Ypsomed in eine weitere Nadelmontageanlage investiert, um die Nadelproduktion in Solothurn nochmals zu modernisieren und auszuweiten. Denn: Die Entwicklung auf dem Markt mit Pen-Nadeln lässt weltweit einen jährlichen Anstieg der Nachfrage von gut 8 % als realistisch erscheinen. Hinzu kommt, dass wir mit unserem Vertrieb die Nadel-Märkte noch besser durchdringen, Marktanteile gewinnen und auch neue Märkte erschliessen wollen. Das Werk in Solothurn verfügt heute über eine Produktionskapazität von mehreren 100 Millionen Pen-Nadeln pro Jahr.
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Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung
Mitarbeitende in der Berufsbildung
Der Name «Ypsomed» leitet sich von «ipso» (lateinisch für «selbst») und «med» (für Medikation) ab und widerspiegelt gleichzeitig die Kompetenz und Vision von Ypsomed: Selbstmedikation wird mit Ypsomed-Produkten zur Selbstverständlichkeit. Der Firmenname versinnbildlicht darüber hinaus das Kerngeschäft von Ypsomed: Ypsomed bietet Produkte und Dienstleistungen an, die es Patienten erlauben, sich selber auf einfache und sichere Art Medikamente zu verabreichen. Ypsomed verhilft Millionen, vorwiegend von Diabetes mellitus betroffenen Menschen, mit Selbstinjektions- und Diagnosesystemen zu einer bestmöglichen Lebensqualität. Die Mission von Ypsomed lautet deshalb:
13 erfolgreiche Lehrabschlüsse
Mit innovativen, einfach anwendbaren und zuverlässigen Produkten sowie modernen Versorgungskonzepten tragen wir massgeblich zum Therapieerfolg und zu bestmöglicher Lebensqualität bei. Bei der Umsetzung der Vision und Mission hat Ypsomed eine langfristige und unternehmerische Ausrichtung. Ypsomed orientiert sich an den Bedürfnissen von Patienten und Kunden wie Pharmaunternehmen, Ärzten und medizinischem Fachpersonal. Ypsomed fühlt sich darüber hinaus Mitarbeitenden, der Gesellschaft und der Umwelt gleichermassen verpflichtet und berücksichtigt bei Entscheidungen deshalb immer ökonomische, ökologische und soziale Aspekte.
Das Qualifikationsverfahren im Juli 2013 beendeten im vergangenen Geschäftsjahr 13 junge Damen und Herren. Dabei wurden mehrere sehr gute Teilabschlüsse, zum Beispiel in den Individuellen praktischen Arbeiten (IPA), sowie ein erfreulicher Notendurchschnitt von fast 5.0 erzielt. Im August 2013 starteten 14 neue Lernende mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren ihre Lehre bei Ypsomed. Die Tendenz, dass sich junge Berufsleute für eine zweite Grundausbildung entscheiden oder Maturanden noch eine Grundbildung in Angriff nehmen wollen, nimmt stark zu. Erfreulich für Ypsomed, dass sich diese Interessenten sehr oft für unser Unternehmen entscheiden. Hiermit betrug die Anzahl der Lernenden im August 2013 total 39, auszubilden in den folgenden Berufsfeldern: Konstrukteur, Polymechaniker, Kunststofftechnologe, Logistiker, Informatiker, Kaufmann/Kauffrau. Gefragte Lieblingsberufe
Nach wie vor ist den Schülern die Möglichkeit einer Berufslehre mit Berufsmaturität viel zu wenig bekannt respektive wird diese Möglichkeit in der Berufswahlphase zu wenig deutlich aufgezeigt. Ebenso sind die «Lieblingsberufe» unverändert bei den Berufsfeldern Informatiker und Kaufmann/ Kauffrau zu finden, was zu vielen Absagen in diesen Bereichen führt. Anderseits gestaltet sich die Besetzung der Lehrstellen in den übrigen Berufsfeldern weiterhin schwierig.
Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden Kontinuierliche Schulung
Die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden ist für ein Medizintechnikunternehmen wie Ypsomed unerlässlich. Im Rahmen von zahlreichen internen und externen Schulungen wurden die Mitarbeitenden in wichtigen Feldern, beispielsweise Qualitätsmanagement, Sicherheit, Informatik und Personalführung, weitergebildet. Folgende vier externe Seminare mit insgesamt 44 Teilnehmenden wurden durchgeführt: • Führungskompetenzen für Gruppenleiter • Führungsausbildung Schichtführer • Führen ohne Vorgesetztenfunktion – Arbeiten in Projekten • Leadership-Standortbestimmung für Abteilungsleiter 35
Nachhaltigkeitsbericht
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Des Weiteren bietet Ypsomed ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, Englischkurse zu besuchen, was aktuell von rund 60 Personen genutzt wird.
MedGyver-Pokale
Personalentwicklung über Führungs-, Projektleiterund Fachkarriere
Im Rahmen der Personalentwicklung bewähren sich die drei Ypsomed-Laufbahnmodelle mit Führungs-, Projektleiter- und Fachkarriere. Im Geschäftsjahr 2013/14 haben sich 18 Personen im Rahmen dieser Laufbahnmodelle in eine neue Funktion weiterentwickelt. Zwölf Personen verfolgen eine Fachkarriere, fünf Personen übernahmen eine Führungsfunktion und eine Person beschritt die Laufbahn als Projektleiter.
Mitarbeitendenstruktur
Verbesserungswesen
Die Ypsomed Gruppe beschäftigte per 31. März 2014 insgesamt 999 Mitarbeitende, davon 712 in der Schweiz und 287 im Ausland. Im Vorjahr beliefen sich diese Zahlen auf 1015, 764 und 251 Personen.
Neuer MedGyver-Award
Mitarbeitendenstruktur per 31. März 2014
Ausland
Ypsomed Burgdorf
287 Mitarbeitende
438 Mitarbeitende
Ypsotec Grenchen
Ypsomed Solothurn
90 Mitarbeitende
184 Mitarbeitende
Das traditionelle jährliche Ypsomed-Firmenfest ist künftig um eine Zeremonie reicher: die Verleihung des «MedGyver»Awards für besonders effektive Verbesserungsvorschläge einzelner Mitarbeitenden. Die MedGyvers können in den Kategorien Qualität, Prozesse und Produktion zusätzlich zu den bereits üblichen Teamprämien gewonnen werden. Vorgestellt wurde der Award anlässlich der Neulancierung des Verbesserungswesens an der Jubiläumsgala zum zehnjährigen Bestehen von Ypsomed. Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält die MedGyverTrophäe – designt, konstruiert und produziert von Konstrukteur- und Polymechaniklernenden – jeweils im Sinn eines Wanderpokals für ein Jahr überreicht. Zusätzlich wird der Gewinnername auf das Schild am Fuss des MedGyvers eingraviert. 26 Verbesserungsvorschläge
Die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung ist für ein Unternehmen essenziell, um erfolgreich zu sein. Jeder einzelne Mitarbeitende kann mit seinen Ideen einen wichtigen Beitrag zum Erfolg von Ypsomed beitragen. Ziel der Neulancierung des Verbesserungswesens ist, wieder vermehrt Vorschläge aus dem gesamten Unternehmen zu erhalten. Umso erfreulicher ist, dass im Geschäftsjahr 2013/14 insgesamt 26 Verbesserungsvorschläge eingereicht wurden. Davon sind sieben bereits umgesetzt, neun befinden sich derzeit in Abklärung oder Umsetzung und zehn wurden abgelehnt.
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Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Betriebliche Sicherheit
Nachhaltige Personalverpflegung mit «ONE TWO WE»
Ypsomed ist vorbildlich organisiert, um Mitarbeitenden und Besuchern die grösstmögliche Sicherheit zu bieten. Seit Oktober 2013 verfügt das Unternehmen zusätzlich zu den etablierten Betriebssanitätern über 15 Evakuierungshelfer, verteilt auf alle Standorte. In einem Notfall sorgen diese Helfer dafür, dass alle betroffenen Gebäudeteile so rasch wie möglich geräumt werden und die Schutzeinrichtungen in Funktion sind. Des Weiteren weisen sie die Feuerwehr ein, machen wenn möglich eine Erstintervention, organisieren den Sammelplatz und leisten zusammen mit den Betriebssanitätern Erste Hilfe.
Berufsunfälle pro 1000 Mitarbeitende 60 50 40 30 20 10 0 2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Saisonale Gerichte, regionale Zutaten und feine vegetarische Menüs, aber auch reduzierter Energieverbrauch und weniger Abfall: Das ist «ONE TWO WE», ein Programm, welches die SV Group – Betreiberin des Ypsomed-Personalrestaurants «Schlossblick» in Burgdorf – in Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz entwickelt hat. Ziel ist eine klimafreundliche Personalgastronomie, denn gemäss SV Group wird rund ein Drittel der Umweltbelastungen in der Schweiz durch die Ernährung verursacht. CO2-Einsparung im Gegenwert von 7500 Flugreisen nach London
Seit Jahren legt auch Ypsomed den Fokus auf Nachhaltigkeit. Nun gehen wir noch einen Schritt weiter, denken auch bei der Personalverpflegung an zukünftige Generationen und betreiben deshalb seit März 2014 das Restaurant Schlossblick nach den «ONE TWO WE»-Prinzipien. Vom Produzenten über den Koch bis hin zum Gast werden alle involviert. Jeder Einzelne soll künftig seinen Teil dazu beitragen, den CO2-Verbrauch beim Essen zu verringern. So will die SV Group ab 2015 den CO2-Ausstoss in den «ONE TWO WE»-Betrieben gegenüber 2012 jährlich um 20 % senken. Im Fall von Ypsomed bedeutet dies eine Einsparung von 10 % oder von 3000 Tonnen CO2, was 500 Autofahrten um den Äquator oder 7500 Flugreisen von Zürich nach London entspricht.
Weniger Berufsunfälle
Mit 50 Unfällen pro 1000 Mitarbeitende ist die Unfallzahl gegenüber 2012 leicht gesunken. In absoluten Zahlen sank die Anzahl Berufsunfälle von 35 auf 32. Mehrheitlich handelte es sich um Bagatellunfälle, welche keinen Arbeitsausfall zur Folge hatten. Dennoch stiegen die Unfälle mit Arbeitsausfall auf elf an, was aber aktuell nicht signifikant ist. Nebst einem Elektrounfall, der dank viel Glück glimpflich verlief, zeigt sich ein Schwergewicht an Unfällen, welche durch das Bewegen von Lasten verursacht werden. Das Tragen von Lasten, aber auch das Anschieben und Abbremsen von Rollwagen und Palettrollis führte zu Unfällen mit grösseren Verletzungen und somit längeren Arbeitsausfällen. Die Vorgesetzten in der Produktion wurden auf diese Entwicklung hingewiesen und mit den nötigen Informationen zur Schulung ihrer Teams ausgerüstet. Es ist uns auch in Zukunft ein Anliegen, Berufsunfälle konsequent abzuklären, um Wiederholungen zu verhindern und die Unfallzahlen möglichst tief zu halten.
Handlungsfelder von «ONE TWO WE» Beschaffung - Bio- und Fairtrade-Produkte fördern - Einkauf in der Schweiz - Ware aus beheizten Gewächshäusern verringern
Angebot - Ausbau und attraktivere Gestaltung des vegetarischen Angebotes - Regional und saisonal Kochen
Betrieb - Bezug von Ökostrom etc. - Verringern der Speiseabfälle - Sparsamer Gebrauch von Spülmaschinen
Logistik - Reduktion von Produkten, die per Flugzeug transportiert werden
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Nachhaltigkeitsbericht
Evakuierungshelfer
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Saisonale, regionale und vegetarische Menüs
Erreicht werden kann dieses Ziel beispielsweise dank immer effizienteren Küchengeräten und einem verbesserten Handling – man denke an Ein- und Ausschaltzeiten – sowie Umsetzung der Resultate aus regelmässigen Energieberatungen. Angesetzt wird auch beim Transport: Flugwaren – mit dem Flugzeug transportierte Lebensmittel – erhöhen den Ausstoss von Treibhausgasen massiv. Deshalb gilt es, möglichst wenige Produkte auf dem Luftweg aus Übersee zu importieren. Auch sollen wieder vermehrt saisonale Produkte aus der Region eingesetzt sowie häufiger vegetarische Menüs angeboten werden.
Energieverbrauch und Geschäftsverkehr
systemen zurückzuführen, die einen erhöhten Gasverbrauch für die Beflammung zur Folge hat. Eingesetzt wird die Beflammung mit Erdgas beispielsweise bei der Vorbereitung der Pen-Komponenten für den Aufdruck der Dosierskala. 2013 hat Ypsomed den Geschäftsverkehr in den Schweizer Gesellschaften im Vergleich zum Vorjahr um einen ganzen Drittel von 2.1 Millionen Kilometern auf 1.4 Millionen gesenkt. Der Grund dafür ist vor allem in den mit 40 % massiv gesunkenen Flugreisen zu suchen. Diese Entwicklung dürfte sich aber nicht im selben Stil fortsetzen, erfordert doch die internationale Präsenz von Ypsomed und die steigende Zahl von Kundenanfragen – gerade aus Übersee – eher eine intensivierte Reisetätigkeit. Positiv ist der Rückgang des individuellen Verkehrs durch Fahrzeuge der Mitarbeitenden von 23 % – ein Trend, den wir fördern wollen. Die gefahrenen Kilometer mit firmeneigenen Fahrzeugen stiegen nur leicht um 6 %.
Energie in Megawattstunden (MWh)
Geschäftsverkehr in Tausend km
3000
2500
2500
2000
2000 1500 1500 1000 1000 500
500 0
0 2007
Erdgas 35.29%
2008
2009
Heizöl –95.65%
2010
2011
2012
2013
Strom 5.97%
Der Stromverbrauch von Ypsomed ist gestiegen, aber die Gründe dafür sind erfreulich: Diese nämlich sind im gesteigerten Produktionsvolumen gewisser Injektionssysteme zu suchen. Heizöl wird mittlerweile an allen Standorten nur noch als Redundanz zum Gas verwendet. Entsprechend war 2013 der Verbrauch mit 5600 Litern praktisch vernachlässigbar. Der Gasverbrauch wiederum ist stark angestiegen. Dies ist unter anderem auf die gesteigerte Produktion von Injektions-
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2007
2008
Eigene Fahrzeuge 6.07%
2009
2010
2011
Fahrzeuge MA/GL –23.81%
2012
2013
Flugreisen –40.05%
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Auch im Geschäftsjahr 2013/14 hat sich Ypsomed wiederum stark im Bereich Corporate Social Responsibility engagiert. 25 Ypsomed-Mitarbeitende brillierten am Gigathlon
Während einer ganzen Woche des Juli 2013 nahmen 25 Ypsomed-Mitarbeitende am Sportevent «Gigathlon» quer durch die Schweiz teil. Dabei konnten die Ypsomed-Sportlerinnen und -Sportler dank seriöser Vorbereitung, Fokus, Leistungsorientierung und grossem Teamgeist eine sensationelle Wettkampfwoche erleben, Ziele erreichen und exzellente Teamarbeit sowie höchstes Engagement beweisen. Das Startgeld und die Trikots aller Teilnehmenden finanzierte Ypsomed. Im Gegenzug wurde der Name Ypsomed durch alle Sportlerinnen, Sportler und deren Supporter würdig vertreten und mit Stolz von Chur bis nach Lausanne getragen.
Von der Kindertagesstätte bis zum Ökobonus
Weiter engagierte sich Ypsomed in folgenden Bereichen und Projekten: • familienfreundliche Unternehmenskultur: flexible Arbeitszeitmodelle, Teilzeitarbeit, Elternurlaub, Zurverfügungsstellen von subventionierten Betreuungsplätzen in einer Kindertagesstätte (KITA) in Burgdorf • Gesundheitsförderung: freier Eintritt in Fitnesscenter und Hallenbad, vorsorgliche Grippeimpfungen, laufende Verbesserung der Arbeitsplatzergonomie • betriebliche Sozialberatung • Teilnahme am Nationalen Zukunftstag • Ökobonus: Ypsomed bewirtschaftet ihre Parkplätze aktiv und schüttet den Ertrag in Form von SBB-Gutscheinen an die Mitarbeitenden aus. Damit kann zum Beispiel ein jährliches Halbtax-Abo finanziert werden. • Beteiligung an der Aktion «bike to work»: Anlässlich dieser Aktion zur Förderung des Fahrradverkehrs fuhren 40 Mitarbeitende in zehn Teams an 81 % der Arbeitstage des Juni 2013 mit dem Velo zur Arbeit und spulten so eine Strecke von 8031 Velokilometer ab.
Etappen-Zieleinlauf auf dem Bundesplatz in Bern
Alle Gigathlon-Teilnehmenden konnten eine sensationelle Wettkampfwoche erleben, Ziele erreichen und dabei exzellente Teamarbeit und höchstes Engagement beweisen.
39
Nachhaltigkeitsbericht
Corporate Social Responsibility
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Regionales Engagement: sonnige Zeiten dank Ypsomed Am 23. September 2013 ging die grösste Solaranlage der Region Burgdorf auf dem Ypsomed-Logistik- und -Produktionsgebäude «BUCH100» in der Buchmatt ans öffentliche Stromnetz. Die Anlage gilt als Pilotprojekt und ersten Schritt im «Unternehmen Solarstadt Burgdorf», initiiert durch YpsomedCEO Willy Michel sowie Hans Ulrich Flückiger, Inhaber der Energietechnikfirma Febacom AG. Installiert wurden auf der freien Dachfläche von 3600 Quadratmetern insgesamt 1 708 Solarpanels mit einer voraussichtlichen Jahresleistung von ca. 450 000 Kilowattstunden. An dem 16 Meter hohen Gebäude BUCH100 konnten die Initianten wichtige Erfahrungen im Bau von Photovoltaikanlagen sammeln: von der Anlagedimensionierung über Planung und Bewilligungsverfahren bis hin zu technischen Lösungen bezüglich Gebäudekonstruktion und Anlagenbau auf einem zertifizierten Gebäude. Grosse Anlagen unterliegen speziellen technischen Vorschriften für die Einspeisung ins öffentliche Netz, für das vorliegende Projekt wurde gar eine eigene Trafostation benötigt. Nutzung grosser Industriedächer
Begonnen hatte alles im Jahr 2011: Nach dem Atomausstiegbeschluss der Schweizer Regierung im Nachgang zum Reaktorunglück von Fukushima starteten Flückiger und Michel eine Initiative zur Nutzung brachliegender Industriedächer durch Photovoltaikanlagen. Es entstand der Begriff «Solarstadt Burgdorf». Ingenieure der Ypsomed AG erstellten in einer Grobanalyse ein Gebäudeinventar sowie eine Dachnutzungs-
analyse für die Industriezone Buchmatt und evaluierten so das Potenzial für die Solarstromgewinnung. Aus dieser Erkenntnis entwickelte sich der Gedanke, eine Betriebsgesellschaft für mittlere und grosse Solaranlagen zu gründen. Die beiden Unternehmer holten die Gemeinde und den lokalen Energieversoger Localnet AG mit ins Boot. 2014 soll eine Gesellschaft zur Förderung der Solarenergie mit dem Namen «Solarstadt Burgdorf AG» gegründet werden. Die Gesellschaft hat zum Ziel, bis zum Jahr 2020 auf den grossen Dächern von Burgdorf fünf Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr aus Photovoltaikanlagen zu produzieren. Finanzierung wie beim Burgdorfer Bier
Die Strategie der Gesellschaft sieht eine Kapitalbeschaffung über Publikumsanteilscheine vor, ähnlich wie dies 1999 bei der Burgdorfer Gasthausbrauerei AG umgesetzt wurde. Mit dem Kauf von Anteilscheinen an der Gesellschaft «Solarstadt Burgdorf AG» erhalten Interessierte die Möglichkeit, an den Gemeinschaftsanlagen zu partizipieren und so ihren eigenen Strom zu produzieren. Die Gesellschaft will aber auch Wegbereiter sein für Investoren von grossen Anlagen sowie die nötige Unterstützung bieten für Gebäudeeigentümer, die ihre Dachflächen selber nutzen wollen.
Willy Michel und Hans Ulrich Flückiger inmitten der Solaranlage Anlagedaten Standort: Gebäude: Dachfläche: Panelfläche: Anzahl Panel: Panelleistung: Wechselrichter: Einspeisung Netz: Installierte Leistung: Jahresleistung: Gebäudeeigentümer: Anlageneigentümer: Anlagenwartung:
40
Buchmattstr. 100, Burgdorf BUCH100 Ypsomed AG 3600 m2 2700 m2 1708 265 W KACO 8 × 60 kW 16 kV Mittelspannung 448 kW 450 000 kWh Techpharma Management AG Febacom AG Resiq AG
Ypsomed – Finanzbericht
Kommentar zur Konzernrechnung
Im Geschäftsjahr 2013/14 erzielte die Ypsomed Gruppe einen konsolidierten Umsatz von CHF 276.3 Mio., was einer Steigerung von 13% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der operative Gewinn von CHF 15.6 Mio. hat sich dabei mehr als verdreifacht: Im Vorjahr lag dieser noch bei CHF 4.8 Mio.
Positive Trendwende für das Segment Delivery Devices Im Segment Delivery Devices erzielte Ypsomed 2013/14 einen Umsatz von CHF 141.9 Mio. Gegenüber dem Vorjahr ist der Umsatz um 3.0 % gewachsen, was eine Trendwende markiert: In den vorangehenden Jahren war der Umsatz aufgrund auslaufender Verträge von CHF 153.4 Mio. (2011/12) auf CHF 137.8 Mio. (2012/13) zurückgegangen. Das Wachstum hatte mehrere Treiber: Im Nadelgeschäft hat Ypsomed die Absatzmenge um rund 10 % gesteigert. Aufgrund des Preisdrucks auf den Absatzmärkten betrug das Umsatzwachstum rund 4 %. Höhere Abnahmemengen von SoloSTAR ® Komponenten sowie gestiegene Erträge aus der Industrialisierung von künftigen Pen-Systemen für Pharmapartner haben weiter zu diesem positiven Wachstum beigetragen. Zusätzliches Wachstum wurde gebremst, da das End of Life eines Pen-Produkts eine Umsatzeinbusse von rund CHF 8 Mio. zur Folge hatte und die bereits geplante Zusammenarbeit mit einem Grosskunden für Pen-Nadeln nicht zustande kam. Aufgrund der Nichtweiterentwicklung einer Pen-Plattform wurde eine Wertberichtigung von CHF 0.5 Mio. gebildet. Ebenso belastete das Ergebnis der Umzug der Nadelproduktion von Burgdorf nach Solothurn, da die gesamte Pen-Nadelproduktion optimiert wurde und nun nur noch an einem Standort erfolgt. Trotz dieser Effekte lag der operative Gewinn dieses Segments mit CHF 9.3 Mio. praktisch gleichauf mit dem Vorjahreswert (CHF 9.5 Mio.). Eine sehr gut gefüllte Projektpipeline mit rasch voranschreitender Industrialisierung neuer Pen-Plattformen sowie vielversprechende Entwicklungsprojekte lassen uns für dieses Segment mit grosser Zuversicht in die Zukunft blicken.
Erneut massives Wachstum und Turnaround für das Diabetes Direct Business Im Segment Diabetes Direct Business konnten wir 2013/14 den Umsatz von CHF 91.4 Mio. auf CHF 118.4 Mio. erhöhen und erzielten so eine Zunahme von rund 30 % gegenüber dem Vorjahr. Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist die schlauchlose Insulin Patch-Pumpe mylife™ OmniPod ®, deren Umsätze sich zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahr verdoppelt haben. Auch die mylife™ Diabetescare Produkte zur Blutzuckermessung zeigten ein ansprechendes Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Ein Meilenstein bedeutet das Erreichen des Turnaround im Segment Diabetes Direct Business: 2013/14 landete das Betriebsergebnis (EBIT) mit CHF 6.3 Mio. erstmals in der Gewinnzone, im Vorjahr hatte noch ein Verlust von CHF –2.9 Mio. resultiert. Für das erfreuliche Ergebnis gibt es nebst dem Grosserfolg mit mylife™ OmniPod ® zweierlei Gründe: Erstens wächst Ypsomed dank der langjährigen Investitionen in ihre internationalen Verkaufsorganisationen. Zweitens verfügt unser Unternehmen über eine umfassende Management- und Verkaufskompetenz, welche die Opportunitäten richtig antizipiert und nutzt. Beispielsweise tendieren die staatlichen Gesundheitswesen immer öfter dazu, Versorgungsaufträge in Bietverfahren (Tender) zu vergeben, so unter anderem in Grossbritannien. In diesem Markt war Ypsomed mit massgeschneiderten Angeboten für Blutzucker-Messgeräte und -Teststreifen rechtzeitig bereit und konnte damit zum Wachstum beitragen.
Erholung für Ypsotec Für das Segment Übrige ist die Erholung von Ypsotec hervorzuheben. Der Lieferant von mechanischen Präzisionsteilen profitierte von der deutlich verbesserten Lage des Décolletage-Marktes. Ebenso wurde die Wettbewerbsfähigkeit durch den Aufbau des Produktionsstandorts Tabor in Tschechien, wo personalintensive Arbeiten wie Fräsen und BaugruppenAssemblierung stattfinden, weiter erhöht. Da Betriebsanlagen über eine längere Nutzungsdauer verfügen als ursprünglich geschätzt, resultierte aus den entsprechenden buchhalterischen Anpassungen ein Ergebniseffekt von CHF 0.4 Mio. Der Erfolg der Strategie mit Produktionsstandorten in der Schweiz und Tschechien zeigt sich in den gestiegenen Umsätzen sowie einem Betriebsergebnis von CHF 0.1 Mio., welches vom Vorjahresverlust von CHF –1.7 Mio. wieder in die Gewinnzone geklettert ist.
41
Finanzbericht
Gewinn mehr als verdreifacht
Ypsomed – Finanzbericht
Profitabilität steigt deutlich
Positiver Free Cashflow
Während auf Gruppenebene der Verwaltungsaufwand, die übrigen betrieblichen Aufwände sowie die Ausgaben für Marketing und Vertrieb nur marginal über dem Niveau des Vorjahres lagen, waren 2013/14 andere betriebliche Aufwendungen von CHF 1.3 Mio. für die Führung eines patentrechtlichen Prozesses zu verzeichnen. Ypsomed ist sehr bestrebt, den Schutz geistigen Eigentums vor Verletzungen durch andere Marktteilnehmer umzusetzen. Im Geschäftsjahr 2013/14 erwirtschaftete Ypsomed konsolidiert einen operativen Gewinn von CHF 15.6 Mio., ein sehr erfreuliches Ergebnis, das sich in der von 2.0 % auf 5.7 % gestiegenen EBIT-Marge spiegelt. Der Finanzaufwand lag im Geschäftsjahr 2013/14 mit CHF 2.7 Mio. unter Vorjahresniveau, der Finanzertrag stieg von CHF 1.5 Mio. auf CHF 2.3 Mio. Im Berichtsjahr konnte eine vorjährige Wertberichtigung auf Beteiligungen rückgängig gemacht werden, was mit CHF 1.1 Mio. positiv zu Buche schlug. Möglich wurde dieser Vorgang dank der Erholung des Aktienkurses der Bionime Corp., an welcher Ypsomed beteiligt ist. Nach Abzug der Steuern erzielte Ypsomed somit im Geschäftsjahr 2013/14 einen Reingewinn von CHF 13.6 Mio. gegenüber CHF 1.6 Mio. im Vorjahr, was einem Gewinn pro Aktie von CHF 1.08 entspricht.
Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit ist im Berichtsjahr um ganze CHF 26 Mio. auf CHF 41.2 Mio. angewachsen. Die zentralen Positionen sind natürlich der Anstieg des Reingewinns um CHF 12.0 Mio., aber auch der sich positiv auswirkende Abbau von Vorräten. Der Abbau ist darauf zurückzuführen, dass für die Verlagerung der Nadelproduktion von Burgdorf nach Solothurn im Vorjahr ein Sicherheitslager aufgebaut worden war, welches nun auf ein normales Niveau zurückgeführt wurde. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit erhöhte sich von CHF –26.3 Mio. im Vorjahr auf CHF –30.1 Mio. im Geschäftsjahr 2013/14 aus genannten Gründen. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass der Free Cashflow im Berichtsjahr mit CHF 11.1 Mio. positiv ausgefallen ist (Vorjahr CHF –11.1 Mio.). Es ist ein erklärtes Ziel von Verwaltungsratspräsident und CEO Willy Michel, dass Investitionen durch die operative Tätigkeit finanziert werden können. Weiter konnten im Finanzierungsbereich Bankschulden im Umfang von CHF 2.0 Mio. zurückbezahlt werden, was für die unternehmerische Unabhängigkeit zentral ist.
Hohe Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktionsanlagen Ypsomed tätigte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut hohe Ausgaben in Forschung und Entwicklung, insbesondere in die Entwicklung der eigenen Insulinpumpe mylife™ YpsoPump® und in neue Pen-Plattformen für Pharmakunden. Die Totalausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf CHF 23.5 Mio. (Vorjahr CHF 23.7 Mio.). Im Geschäftsjahr 2013/14 hat Ypsomed darüber hinaus Investitionen in neue Sachanlagen – vor allem Montage- und Bedruckungsanlagen für UnoPen™ und YpsoPen ® – im Umfang von CHF 18.5 Mio. getätigt, CHF 2.6 Mio. mehr als im Vorjahr. Die aktuelle Situation in den Kundenprojekten, die im Geschäftsbericht auf Seite 21 ausführlich dargestellt ist, ist die Basis für diese Investitionen in die Sachanlagen. Die Ausgaben und Investitionen in die künftigen Plattformen und in die Produktionsanlagen widerspiegeln die positiven Erwartungen in die Zukunft und das Vertrauen in die Strategie der Ypsomed.
42
Selbstbestimmtes Unternehmen dank solider Bilanz Die Bilanz der Ypsomed ist seit Jahren sehr solide und weist aktuell eine hohe Eigenkapitalquote von 64.4 % aus. Einen wichtigen Beitrag leistete wiederum Hauptaktionär Willy Michel, welcher sein bestehendes Aktionärsdarlehen über CHF 20 Mio. unverändert beliess und auf die jährliche Rückzahlung von CHF 5 Mio. verzichtete. Diese Regelung gilt auch für das Geschäftsjahr 2014/15 – die Ypsomed Gruppe soll auch in Zukunft unternehmerisch und unabhängig geführt werden.
Ausschüttung aus Kapitalreserven Die Ausschüttung an die Aktionärinnen und Aktionäre für das letzte Geschäftsjahr betrug insgesamt CHF 2.5 Mio. Der Verwaltungsrat der Ypsomed wird der Generalversammlung den Antrag stellen, die Dividende um 50 % zu erhöhen. Den Aktionärinnen und Aktionären soll für das Geschäftsjahr 2013/14 eine steuerlich vorteilhafte Ausschüttung aus Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.30 pro Namenaktie ausbezahlt werden. Die Generalversammlung der Ypsomed Holding AG findet am Dienstag, 1. Juli 2014, in Bern statt.
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierte Erfolgsrechnung
Nettoerlös
Anhang
19
Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen
1. April 2013 – 31. März 2014
in %
276 257 100.0% –205 731
–74.5%
70 526
25.5%
Marketing- und Vertriebsaufwand
–41 529
–15.0%
Verwaltungsaufwand
–13 884
–5.0%
Bruttoergebnis
Andere betriebliche Erträge Andere betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis
19
1. April 2012 – 31. März 2013
244 565
in %
100%
–187 490 –76.7%
57 074
23.3%
–41 368 –16.9% –12 752
–5.2%
4 065
1.5%
4 086
1.7%
–3 534
–1.3%
–2 194
–0.9%
15 645
5.7%
4 846
2.0%
Finanzertrag
16
2 299
0.8%
1 506
0.6%
Finanzaufwand
17
–2 702
–1.0%
–3 270
–1.3%
15 243
5.5%
3 082
1.3%
–1 635
–0.6%
–1 435
–0.6%
13 608
4.9%
1 646
0.7%
Ergebnis vor Ertragssteuern Ertragssteuern
18
Reingewinn Gewinn pro Aktie (Basis und Verwässerung) in CHF
23
1.08
0.13
Betriebsergebnis
15 645
4 846
Abschreibungen auf Sachanlagen
18 931
19 939
Amortisationen auf immateriellen Vermögenswerten EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen)
6 139
40 715
5 704
14.7%
30 489
12.5%
43
Finanzbericht
(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierte Bilanz (Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF Aktiven
Anhang
31. März 2014
in %
31. März 2013
in %
Flüssige Mittel
3
16 164
4.6%
9 613
2.8%
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
4
35 342
10.0%
31 189
9.1%
Übrige kurzfristige Forderungen
5 172
1.5%
4 474
1.3%
Aktive Rechnungsabgrenzungen
5 571
1.6%
6 198
1.8%
Laufende Ertragssteuerguthaben
75
0.0%
100
0.0%
52 231
14.7%
56 573
16.6%
30
0.0%
584
0.2%
114 584
32.3%
108 731
31.8%
9 376
2.6%
8 338
2.4%
Vorräte
5
Kundenanlagen Total kurzfristige Aktiven Finanzanlagen Latente Ertragssteuerguthaben Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte Total langfristige Aktiven
6 18
8 835
2.5%
7 897
2.3%
7
160 437
45.3%
161 686
47.3%
61 296
17.3%
55 141
16.1%
239 944
67.7%
233 062
68.2%
8
354 528 100.0%
Total Aktiven
Passiven
Anhang
341 793 100.0%
31. März 2014
in %
31. März 2013
in %
Finanzverbindlichkeiten
62 500
17.6%
64 500
18.9%
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
15 928
4.5%
16 659
4.9%
Anzahlungen von Kunden
3 442
1.0%
2 050
0.6%
Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten
1 076
0.3%
2 014
0.6%
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
2 720
0.8%
2 169
0.6%
16 306
4.6%
13 378
3.9%
1 063
0.3%
597
0.2%
103 037
29.0%
101 367
29.7%
20 000
5.6%
20 000
5.9%
1 086
0.3%
1 693
0.5%
1 173
0.3%
1 008
0.3%
Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Rückstellungen
11
Total kurzfristige Verbindlichkeiten Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär
10
Übrige langfristige Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen
11
Latente Ertragssteuerverbindlichkeiten
11
Total langfristige Verbindlichkeiten Aktienkapital Kapitalreserven Eigene Aktien/Währungsumrechnungsdifferenzen Verrechneter Goodwill Gewinnreserven
12
1 069
0.3%
350
0.1%
23 329
6.6%
23 052
6.7%
178 994
50.5%
178 994
52.4%
173 492
48.9%
176 015
51.5%
–8 525
–2.4%
–8 228
–2.4%
–322 892 –91.1%
–322 892 –94.5%
207 093
58.4%
193 485
56.6%
Total Eigenkapital
228 162
64.4%
217 375
63.6%
Total Passiven
354 528 100.0%
341 793
100%
44
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierte Mittelflussrechnung Anhang
Reingewinn Abschreibungen des Anlagevermögens Verluste aus Wertbeeinträchtigungen (+) / Wegfall von Wertbeeinträchtigungen (–)
8/16/17
Veränderung Rückstellungen (inkl. latenter Steuern) Sonstige fondsunwirksame Aufwendungen/Erträge Erfolg aus Veräusserung von Sach- und Finanzanlagen Zunahme (–) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zunahme (–) / Abnahme (+) der übrigen Forderungen und akt. Rechnungsabgrenzungen Zunahme (–) / Abnahme (+) der Vorräte Zunahme (–) / Abnahme (+) der Kundenanlagen Zunahme (+) / Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zunahme (+) / Abnahme (–) der Anzahlungen von Kunden Zunahme (+) / Abnahme (–) der sonstigen Verbindlichkeiten und pass. Rechnungsabgrenzungen Cashflow aus Geschäftstätigkeit Erwerb von Finanzanlagen Veräusserung von Finanzanlagen
1. April 2012 – 31. März 2013
13 608
1 646
24 530
25 362
–592
1 414
450
–1 674
0
–655
–113
–78
–4 199
–6 531
–38
–769
4 321
–6 200
555
–356
–685
3 146
1 392
–234
1 978
97
41 206
15 168
0
–413
14
0
Erwerb von Sachanlagen
7
–18 530
–15 945
Veräusserung von Sachanlagen
7
562
535
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten
8
–12 107
–10 466
–30 062
–26 290
0
–4 500
–2 000
18 000
Cashflow aus Investitionstätigkeit Rückzahlung kurzfr. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär Aufnahme (+)/Rückzahlung (–) von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen
10
0
–20
Ausschüttung Kapitalreserven
–2 523
–2 523
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
–4 523
10 957
–71
43
6 551
–122
1
Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln Total Cashflow Bestand flüssige Mittel am 1. April Bestand flüssige Mittel am 31. März Zunahme (+) / A bnahme (–) flüssige Mittel 1
1. April 2013 – 31. März 2014
9 613
9 735
16 164
9 613
6 551
–122
Kosten in Zusammenhang mit der genehmigten Kapitalerhöhung.
45
Finanzbericht
(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierter Eigenkapitalnachweis (Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF
Stand 1. April 2012
Aktienkapital
Kapitalreserven
Eigene Aktien
Kumulierte Umrechnungsdifferenzen
Verrechneter Goodwill nach Steuern
Gewinnreserven
Total
178 994
178 558
–2 337
– 6 159
–322 892
191 839
218 004
1 646
1 646
Gewinn des Geschäftsjahres Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen
–2 523
– 2 523
Umrechnungsdifferenzen
268
Kosten aus genehm. Kapitalerhöhung Stand 31. März 2013
Stand 1. April 2013
268
–20
–20
178 994
176 015
–2 337
–5 891
–322 892
193 485
217 375
178 994
176 015
–2 337
– 5 891
–322 892
193 485
217 375
13 608
13 608
Gewinn des Geschäftsjahres Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen
–2 523
– 2 523
Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März 2014
46
–297
178 994
173 492
–2 337
–6 188
–297
–322 892
207 093
228 162
Ypsomed – Finanzbericht
Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung
Die Ypsomed Holding AG ist eine am 29. Dezember 2003 nach schweizerischem Recht gegründete Aktiengesellschaft mit Sitz in Burgdorf (Kanton Bern, Schweiz). Die Ypsomed Gruppe ist eine führende unabhängige Medizinaltechnikfirma für Injektionssysteme für Pharma- und Biotechunternehmen sowie Anbieterin im Bereich Pen-Nadeln. Das Kerngeschäft der Ypsomed sind die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen, die es Patienten erlauben, sich selber Medikamente zu verabreichen. Die Gruppe verfügt über Produktionsstätten in Burgdorf, Solothurn, Grenchen (alle CH) und Tábor (CZ) und kann auf ein europaweites Vertriebsnetz zurückgreifen. Die Aktien der Ypsomed Holding AG werden seit 2004 an der SIX Swiss Exchange und seit 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt. Das Unternehmen ging aus einem im Jahr 2003 erfolgten Splitting der Disetronic Gruppe hervor. Disetronic hatte sich seit der Unternehmensgründung 1984 auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Infusionspumpen spezialisiert. 1986 erfolgte eine Geschäftsausweitung in den Bereich Injektionssysteme. Die konsolidierte Jahresrechnung wurde am 19. Mai 2014 vom Verwaltungsrat zur Veröffentlichung genehmigt und wird der Generalversammlung am 1. Juli 2014 zur Annahme empfohlen.
2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Grundsätze Die konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit dem gesamten Regelwerk der Schweizerischen Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) nach dem Prinzip der «true and fair view» erstellt. Sie basiert auf den für die Berichtsperiode nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften. Die Konzernberichtswährung ist der Schweizer Franken (CHF). Die Berichtsperiode umfasst zwölf Monate und endet per 31. März. Die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung wird in den Sprachen Deutsch und Englisch erstellt. Rechtlich verbindlich ist jedoch die konsolidierte Jahresrechnung in deutscher Sprache. Alle in der Jahresrechnung und im Anhang angegebenen Zahlen sind – falls nicht anders angegeben – jeweils auf das nächste Tausend (CHF 1000) gerundet. Konsolidierung Tochtergesellschaften Tochtergesellschaften sind jene Unternehmen, deren finanzielle und betriebliche Aktivitäten von der Gruppe gelenkt werden aufgrund einer Beteiligung, die mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Anteile ausmacht. Die Kontrolle über ein Unternehmen kann auch durch das Vorhandensein und die Wirkung potenzieller Stimmrechte begründet sein, die zum aktuellen Zeitpunkt ausgeübt oder gehandelt werden können. Tochtergesellschaften werden voll konsolidiert, wenn die Kontrolle über sie auf die Gruppe übertragen wurde. Endet diese Kontrolle, so endet auch die Vollkonsolidierung. Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird nach der Erwerbsmethode (Purchase Method) bilanziert. Die Kaufpreisleistungen umfassen die Entschädigung, die im Austausch gegen die Kontrolle über die identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens geleistet wurde. Die Entschädigung umfasst Zahlungen in bar sowie den aktuellen Wert der abgegebenen Vermögenswerte, der eingegangenen oder angenommenen Verpflichtungen und der vom Konzern ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente am Transaktionsdatum. Das erworbene Nettovermögen, das sich aus den identifizierbaren Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zusammensetzt, wird zu seinem aktuellen Wert erfasst. Der Goodwill entspricht dem Überschuss der Kaufpreisleistung verglichen mit dem aktuellen Wert des erworbenen Nettovermögens. Sofern der Konzern nicht eine 100%-Beteiligung am Unternehmen erwirbt, werden die
Minderheitsanteile entsprechend ihrem Anteil im Eigenkapital gesondert ausgewiesen. Transaktionen, Salden und Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, aus der Transaktion wird eine Wertminderung des transferierten Vermögenswerts ersichtlich. Assoziierte Unternehmen Assoziierte Unternehmen sind jene Unternehmen, die von der Gruppe zwar wesentlich beeinflusst, aber nicht kontrolliert werden. In der Regel besteht eine Beteiligung von 20% bis 50%. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden nach der Methode der Kapitalzurechnung (Equity-Methode) bilanziert. Die von der Gruppe gehaltene Beteiligung an assoziierten Unternehmen schliesst den zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Goodwill mit ein. Ypsomed ist zurzeit an keinen assoziierten Unternehmen beteiligt. Umrechnung von Fremdwährungen Geschäfte in Fremdwährungen werden zum Umrechnungskurs per Datum der Transaktion in die funktionale Währung umgerechnet. Kursgewinne und -verluste aus Transaktionen in Fremdwährungen und aus der zu Jahresendkursen erfolgten Umrechnung der in Fremdwährungen denominierten Aktiven und Passiven werden erfolgswirksam verbucht (Einzelabschlüsse). In der konsolidierten Jahresrechnung werden Aktiven und Passiven der in Fremdwährung erstellten Bilanzen ausländischer Tochtergesellschaften zum Jahresendkurs in Schweizer Franken umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet. Die Umrechnung der Erträge und Aufwendungen sowie der Mittelflussrechnung erfolgt zu Durchschnittskursen der Berichtsperiode. Die Auswirkungen dieser Umrechnungsmethode sowie die Umrechnungsdifferenzen auf nicht währungskongruent finanzierten langfristigen Konzerndarlehen mit Eigenkapitalcharakter werden erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht. Flüssige Mittel Flüssige Mittel beinhalten Kassenbestände, Sichtguthaben und Termineinlagen mit einer Restlaufzeit ab Bilanzstichtag von höchstens 90 Tagen. Die flüssigen Mittel bilden den Fonds der konsolidierten Mittelflussrechnung. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/sonstige Forderungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen werden zum Nominalwert unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bilanziert. Bei Vorliegen von objektiven Anzeichen, dass die Forderungen nicht vereinnahmt werden können, wird eine Wertberichtigung erfasst. Die Wertberichtigungen basieren auf Einzelbewertungen. Vorräte Eingekaufte Rohwaren und Handelswaren werden zu Anschaffungskosten, Halb- und Fertigfabrikate zu Herstellungskosten erfasst. Skonti werden als Anschaffungspreisminderung berücksichtigt. Die Herstellungskosten beinhalten die zugehörigen Produktionseinzelkosten und -gemeinkosten. Sind die Anschaffungs- oder Herstellkosten höher als der Nettomarktwert, so erfolgt eine Wertberichtigung über das Periodenergebnis und die Bewertung zum Nettomarktwert (Niederstwertprinzip). Der Nettomarktwert entspricht dem aktuellen Marktpreis, abzüglich der üblichen Erlösschmälerungen, Vertriebs- sowie noch anfallender Verwaltungsaufwendungen. Unverkäufliche Ware wird vollständig wertberichtigt. Als Verbrauchsfolgeverfahren wird die FIFO-Methode angewendet. Kundenanlagen/Anzahlungen von Kunden Ypsomed erhält Vorauszahlungen von Pharmapartnern, um Produktionsanlagen für ebendiese Pharmapartner zu erwerben. Ypsomed koordiniert die Herstellung dieser Anlagen mit Lieferanten und bezahlt vertragsgemäss Anzahlungen an die Lieferanten. Nach Installation und erfolgreichen Testläufen werden die Anlagen von Ypsomed abgenommen. Rechtlich und auch wirtschaftlich gesehen, stehen die Anlagen nach Abnahme vom Lieferanten im Eigentum der Pharmapartner. Die An- und Schlusszahlungen an Lieferanten für Kundenanlagen sind bis zur Abnahme unter den kurzfristigen Aktiven ausgewiesen. Die Anzahlungen der Kunden werden als kurzfristige Verbindlichkeiten bilanziert. Nach erfolgter Abnahme werden die Anlagen mit allfällig vorhandenen Anzahlungen verrechnet.
47
Finanzbericht
1. Allgemeine Angaben
Ypsomed – Finanzbericht
Sachanlagen Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben: • Gebäude 20 bis 40 Jahre • technische Anlagen 6 bis 20 Jahre • Maschinen und Betriebseinrichtungen 3 bis 12 Jahre • Büroeinrichtungen und Fahrzeuge 3 bis 8 Jahre • sonstige Sachanlagen 2 bis 10 Jahre Die Abschreibungen sind in den Erfolgsrechnungspositionen Herstellkosten der verkauften Produkte, Marketing-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und anderen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen werden in den Abschreibungen erfasst und als Impairment separat ausgewiesen. Wertvermehrende Aufwendungen werden aktiviert, wenn sie zu einer Erhöhung des Markt- oder Nutzwertes führen. Langfristige Leasingverträge, die Anlagekäufen mit langfristiger Finanzierung entsprechen (Financial Leasing), werden bei Vertragsbeginn zum tieferen Wert zwischen Anschaffungs-/Nettomarktwert des Leasinggutes und Barwert der Leasingzahlungen aktiviert und nach betriebswirtschaftlichen Kriterien abgeschrieben. Renditeliegenschaften werden zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen bilanziert. Abschreibungsdauer gemäss der entsprechenden Sachanlagenkategorie. Immaterielle Vermögenswerte Goodwill Bei einer Akquisition sind die übernommenen Nettoaktiven zu aktuellen Werten zu bewerten. Die Differenz zwischen den Erwerbskosten und den identifizierten Nettoaktiven wird als Goodwill bezeichnet (Purchase Price Allocation). Der erworbene Goodwill wird im Zeitpunkt des Erwerbs mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung sind im Anhang der konsolidierten Jahresrechnung dargestellt.
Entwicklungskosten Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögenswert identifiziert, fertiggestellt, vermarktet oder zum Eigengebrauch genutzt werden kann und in der Verfügungsgewalt der Ypsomed Gruppe steht. Ausserdem muss dieser der Ypsomed Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen über mehrere Jahre bringen und die Kosten dieses Vermögenswertes müssen zuverlässig bestimmt werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten werden ab Beginn der Vermarktung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind in den Herstellungskosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen enthalten. Aufgelaufene Kosten für Entwicklungsprojekte werden jährlich auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Übrige immaterielle Vermögenswerte Patente werden zu Anschaffungskosten erfasst und über ihre erwartete Nutzungsdauer von 15 bis 20 Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen werden den Forschungs- und Entwicklungskosten zugeordnet, welche in den Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen integriert sind. Software wird auf der Basis der Anschaffungskosten und der Inbetriebnahmekosten aktiviert und über ihre geschätzte Nutzungsdauer von drei bis vier Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind hauptsächlich in den Verwaltungskosten enthalten. Immaterielle Vermögenswerte, z.B. Markennamen, Kundenbeziehungen, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden und separat identifizierbar sind, werden erfasst, sofern sie die Definition eines immateriellen Vermögenswertes erfüllen. Die Anschaffungskosten solcher immaterieller Vermögenswerte entsprechen ihrem Marktwert im Erwerbszeitpunkt. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen. Die geschätzte Nutzungsdauer liegt bei fünf bis acht Jahren. Die Abschreibungen sind in den Marketing- und Vertriebskosten enthalten. Finanzanlagen Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bewertet. Wertberichtigungen werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst.
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Wertminderungen von Aktiven Bei allen Aktiven wird auf jeden Bilanzstichtag geprüft, ob Anzeichen für eine Wertbeeinträchtigung vorliegen. Bestehen Anzeichen für eine mögliche Wertminderung eines Aktivums, wird der erzielbare Betrag des Aktivums ermittelt und eine Beurteilung der Wertminderung vorgenommen. Liegt der geschätzte erzielbare Betrag des Aktivums, der dem höheren der beiden Beträge aus Nettomarktwert und Nutzwert des Vermögenswertes entspricht, unter seinem Buchwert, dann wird der Buchwert des Aktivums auf den geschätzten erzielbaren Betrag in derselben Periode, in der die Wertberichtigung festgestellt wurde, erfolgswirksam verringert. Der Nettomarktwert ist der zwischen unabhängigen Dritten erzielbare Preis abzüglich der damit verbundenen Verkaufsaufwendungen. Der Nutzwert wird basierend auf den zukünftigen geschätzten Geldflüssen aus der Nutzung des Aktivums, einschliesslich eines allfälligen Geldflusses am Ende der Nutzungsdauer, unter Anwendung eines angemessenen langfristigen Zinssatzes diskontiert. Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Aktionären Das Aktionärsdarlehen wird zum Nominalwert bilanziert. Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung aus bisherigen Ereignissen entstanden ist, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen wird, und dieser Mittelabfluss zuverlässig geschätzt werden kann. Die gebildeten Rückstellungen stellen die bestmögliche Einschätzung der endgültigen Verpflichtung dar. Langfristige Rückstellungen werden auf den Zeitwert des Geldes abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich sind. Die Unterteilung in kurzfristige und langfristige Rückstellungen basiert auf der Annahme, dass eine Inanspruchnahme innerhalb eines Jahres oder später wahrscheinlich ist. Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz durch zukünftige Ereignisse bestätigt werden muss, oder Verpflichtungen, deren Höhe nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann, werden als Eventualverbindlichkeiten im Anhang offengelegt. Personalvorsorge Die Vorsorgeverpflichtungen der Konzerngesellschaften für Alter, Todesfall und Invalidität richten sich nach den rechtlichen Vorschriften und Bestimmungen in den entsprechenden Ländern. Die Mitarbeitenden der Schweizer Unternehmen sind in rechtlich selbständigen Einrichtungen für die Altersvorsorge, gegen Tod und Invalidität versichert. Die Vorsorgeeinrichtungen werden aus Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert (Beitragsprimat). Tatsächliche wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf das Unternehmen werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Die Aktivierung eines wirtschaftlichen Nutzens erfolgt, sofern dieser für künftige Vorsorgeaufwendungen der Gesellschaft verwendet werden kann. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, sofern die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Bestehen frei verfügbare Arbeitgeberbeitragsreserven, werden diese als Aktivum erfasst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Über- und Unterdeckungen in Vorsorgeeinrichtungen auf den Konzern sowie die Veränderung allfälliger Arbeitgeberbeitragsreserven werden neben den auf die Periode abgegrenzten Beiträgen erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Ertragssteuern Ertragssteuern werden auf der Grundlage der steuerbaren Gewinne gebildet und in Übereinstimmung mit den in den einzelnen Ländern geltenden Steuergesetzen ermittelt und periodengerecht der Erfolgsrechnung belastet. Auf steuerbaren temporären Differenzen zwischen Steuerwerten und für den Konzernabschluss massgebenden Werten werden latente Steuern berücksichtigt. Die Berechnung der latenten Ertragssteuern erfolgt auf Basis der Liability-Methode sowie auf der Basis der tatsächlichen oder der erwarteten lokalen Steuersätze. Für Verlustvorträge, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit steuerbaren Gewinnen verrechnet werden können, werden latente Steuerforderungen bilanziert. Die Veränderungen der latenten Steuerforderungen und Steuerschulden werden in der konsolidierten Erfolgsrechnung erfasst. Bei latenten Steuern auf Transaktionen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, erfolgt die Verbuchung dieser latenten Steuern ebenfalls im Eigenkapital.
Ypsomed – Finanzbericht
Nettoerlös und Ertragsrealisierung Nettoerlöse Der Erlös umfasst sämtliche mit Warenlieferungen und Dienstleistungen an Dritte erzielte Verkaufserlöse nach Abzug von Preisnachlässen, Rabatten, Skonti und Mehrwertsteuern. Verkaufserlöse werden grundsätzlich in der Erfolgsrechnung erfasst, sobald die Lieferung der Ware erfolgt ist und Nutzen und Gefahr an den Käufer übergegangen sind respektive die Dienstleistung erbracht ist. Der Nettoerlös umfasst auch Erlöse aus Forschungs-, Entwicklungs-, Industrialisierungs- sowie Marketingleistungen.
Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Medizinaltechnikprodukten ist mit produkthaftungsrechtlichen Risiken verbunden und kann Produktrückrufe zur Folge haben. Es gibt keine Absicherung dafür, dass die gegenwärtige Haftpflichtversicherungsdeckung alle Schadenfälle, die mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Medizinalprodukten zusammenhängen, abdeckt und dass die Versicherungsgesellschaften auch zukünftig noch bereit sein werden, die mit den im Rahmen der Geschäftstätigkeit der Ypsomed Gruppe verbundenen Haftungsrisiken zu valablen Konditionen zu versichern.
Andere betriebliche Erträge Die anderen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Mietzinserträge aus der Vermietung von im Besitz der Ypsomed Gruppe stehenden Liegenschaften, Lizenzerträge aus der Nutzung von Vermögenswerten der Ypsomed durch aussenstehende Dritte sowie Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen.
Das Risiko von Patentverletzungsklagen oder Produkthaftungsklagen Dritter, Risiken im Zusammenhang mit Produktrückrufen, negativen Entwicklungen bei der Übernahme von Kosten von Ypsomed-Produkten durch staatlich verordnete Sparmassnahmen im Gesundheitsbereich oder durch Krankenkassen sowie Probleme bei der Zulassung und Aufrechterhaltung der Zulassung der mit Ypsomed-Produkten zusammen vertriebenen Medikamente können nachhaltig nachteilige Auswirkungen nicht nur auf den Geschäftsverlauf der Ypsomed Gruppe, sondern auch auf deren Finanzsituation und deren Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt zur Folge haben.
Forschungs- und Entwicklungskosten Forschungskosten werden laufend in den Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen erfasst. Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögenswert identifiziert, fertiggestellt, vermarktet oder zum Eigengebrauch genutzt werden kann und in der Verfügungsgewalt der Ypsomed Gruppe steht und ausserdem der Ypsomed Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen über mehrere Jahre bringen wird und die Kosten dieses Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten im Zusammenhang mit dem Bau von Sachanlagen können unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert werden. Alle übrigen Fremdkapitalkosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.
3. Risikobeurteilung Das Management der Ypsomed Gruppe führt mindestens einmal jährlich eine umfassende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Management Risiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und Ereignisrisiken inklusive politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungsrat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.
4. Rechtliche Risiken Die Ypsomed Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt innovative medizinaltechnische Geräte, die auf technischem Know-how und immaterialgüterrechtlich geschützter Technologie basieren. Die Ypsomed Gruppe ist entweder Eigentümerin der erforderlichen Rechte oder Inhaberin von Lizenzen an Eigentumsrechten Dritter. Im Medizinaltechnikmarkt treten Auseinandersetzungen um Patentrechte und angebliche Patentverletzungen relativ häufig auf, was mit kosten- und zeitintensiven Patentverletzungsklagen verbunden sein kann.
5. Wesentliche Schätzungen und Annahmen Die Erstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit allgemein anerkannten Rechnungslegungsprinzipien erfordert vom Management die Vornahme von Schätzungen und Annahmen, welche Auswirkungen auf die zum Stichtag bilanzierten Aktiven und Passiven und die im Berichtszeitraum ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen haben. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf Zukunftserwartungen und gelten zum Zeitpunkt der Erstellung der Jahresrechnung als angemessen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzwerten abweichen. Die wichtigsten Einflussfaktoren der auf Schätzungen und Annahmen basierenden Positionen werden nachfolgend erläutert: Aktivierte Entwicklungskosten Die Aktivierung von Entwicklungskosten erfolgt, wenn die Kriterien für eine Aktivierung erfüllt sind. Ypsomed beurteilt die Wahrscheinlichkeit eines erwarteten künftigen wirtschaftlichen Nutzens anhand bestmöglicher Einschätzungen seitens des Managements in Bezug auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die erwarteten zukünftigen Geldflüsse, die anzuwendenden Diskontierungssätze und den erwarteten Zeitraum, in dem eine wirtschaftliche Nutzung erzielt wird. Die aktivierten Entwicklungskosten per 31. März 2014 betragen CHF 58.7 Mio. (Vorjahr CHF 51.5 Mio.). Rückstellungen für Garantien Bei der Festlegung der Rückstellungen für Garantien geht das Management von den noch im Markt befindlichen eigenen Produkten aus und legt je nach Lebensdauer und Eigenschaften der Produkte sowie aufgrund von Erfahrungswerten die zur Deckung allfälliger Garantieansprüche notwendigen Rückstellungen fest. Ypsomed weist per 31. März 2014 eine Rückstellung für Garantien in der Höhe von CHF 0.9 Mio. (Vorjahr CHF 0.8 Mio.) aus. Ertragssteuern Bei der Abgrenzung der Ertragssteuern für eine Periode bestehen Unsicherheiten über die definitiv zu entrichtenden Steuern. Abweichende Einschätzungen zum definitiven Steuerbetrag wirken sich auf die laufenden und latenten Ertragssteuern aus. Insbesondere bei der Aktivierung von latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen müssen die Werthaltigkeit dieser Forderungen und die anzuwendenden Steuersätze eingeschätzt werden. Die aktivierten latenten Steuern aus Verlustvorträgen per 31. März 2014 betragen CHF 6.9 Mio. (Vorjahr 6.0 Mio.).
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Finanzbericht
Langfristige Aufträge Entwicklungs- und Industrialisierungsprojekte werden nach der Percentageof-Completion-Methode (PoCM) bilanziert. Leistung und Kosten werden dem Fertigstellungsgrad entsprechend berücksichtigt (Cost-to-cost-Methode) und ein allfälliger Gewinn anteilsmässig berücksichtigt. Der Fertigstellungsgrad wird durch die Gegenüberstellung der angefallenen und der erwarteten Kosten des gesamten Auftrages berechnet. Bilanziert sind die langfristigen Aufträge unter den Vorräten, Kundenanlagen und Anzahlungen von Kunden.
Ypsomed – Finanzbericht
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Werte in Tausend CHF, wenn nicht anders angegeben
Ereignisse nach Bilanzstichtag Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine die Finanz- und Ertragslage signifikant beeinflussenden Ereignisse.
1. Konsolidierungskreis
Beteiligung
Ypsomed Holding AG, CH-Burgdorf
CHF
178 993 807
Forschung und Entwicklung
Produktion
Marketing und Vertrieb
100 %
CHF
10 000 000
Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf
100 %
CHF
6 000 000
TecPharma Licensing AG, CH-Burgdorf
100 %
CHF
100 000
Ypsotec AG, CH-Grenchen
100 %
CHF
1 000 000
•
•
Ypsotec s.r.o., CZ-Tábor
100 %
CZK
33 200 000
•
•
Ypsomed GmbH, DE-Liederbach
100 %
EUR
100 000
•
DiaExpert GmbH, DE-Liederbach
100 %
EUR
50 000
•
Feelfree GmbH, DE-Liederbach
100 %
EUR
25 000
•
Ypsomed AB, SE-Bromma
100 %
SEK
10 000 000
•
Ypsomed S.A.S., FR-Paris
100 %
EUR
1 000 000
•
Ypsomed BV, NL-Vianen
100 %
EUR
50 000
•
Ypsomed India Private Ltd., IN-Gurgaon
100 %
INR
57 801 470
•
Ypsomed Limited, GB-Selby
100 %
GBP
300 000
•
Ypsomed GmbH, A-Wien
100 %
EUR
35 000
•
Ypsomed S.r.l., ITA-Varese
100 %
EUR
50 000
•
Euro (EUR) US-Dollar (USD)
Finanzierung und Dienstleistung
•
Ypsomed AG, CH-Burgdorf
2. Fremdwährungen
50
Aktienkapital
•
•
•
•
• •
Bilanz Jahresendkurse
Erfolgsrechnung Durchschnittskurse
31. März 2014
31. März 2013
2013/14
2012/13
1.22
1.22
1.23
1.21
0.88
0.95
0.92
0.94
Schwedische Krone (100 SEK)
13.63
14.61
14.07
14.05
Norwegische Krone (100 NOK)
14.76
16.25
15.33
16.27
Dänische Krone (100 DKK)
16.31
16.35
16.48
16.24
Tschechische Krone (100 CZK)
4.44
4.73
4.66
4.79
Indische Rupie (100 INR)
1.47
1.75
1.53
1.73
Britisches Pfund (GBP)
1.47
1.44
1.46
1.49
Ypsomed – Finanzbericht
3. Flüssige Mittel 31. März 2014
Kassenbestand Postgiroguthaben Bankguthaben Total
31. März 2013
422
16
1 651
715
14 090
8 882
16 164
9 613
31. März 2014
31. März 2013
35 644
31 855
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Wertberichtigungen Total
Wertberichtigungen
Stand 1. April Bildung Wertberichtigungen für Forderungen Verwendung Wertberichtigung für ausgebuchte Forderungen Auflösung nicht benötigter Wertberichtigungen Umrechnungsdifferenzen
–303
–666
35 342
31 189
2013/14
2012/13
666
569
63
157
–399
–20
–26
–42
0
3
303
666
31. März 2014
31. März 2013
4 720
5 776
Unfertige Erzeugnisse
16 144
22 035
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren
34 514
30 258
Gesamte Vorräte brutto
55 377
58 070
Wertberichtigungen
–3 146
–1 497
52 231
56 573
31. März 2014
31. März 2013
9 329
8 196
47
141
9 376
8 338
Stand 31. März
5. Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Total
6. Finanzanlagen Beteiligungen Bionime Corp. Taiwan und Insulet Corp. USA Übrige Finanzanlagen Total
51
Finanzbericht
4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Ypsomed – Finanzbericht
7. Sachanlagen Land und G ebäude
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen
78 497
237 423
218
3 032
–31
–21 944
–832
–942
739
216
Anschaffungswert
Stand 1. April 2012 Zugänge Abgänge Umbuchungen Umrechnungsdifferenzen
Anzahlungen Anlagen im Bau
Rendite Liegenschaften
Total
12 594
2 550
19 490
350 556
837
11 859
15 945 –22 808
–1 233
1 019
–202
–19
–32
20
–22
77 723
219 218
12 835
13 154
20 509
343 439
Stand 1. April 2012
–27 198
–144 617
–9 672
0
–2 708
–184 195
Abschreibungen
–2 748
–15 050
–1 423
–718
–19 939
Abgänge
31
21 548
791
Umbuchungen
20
39
Umrechnungsdifferenzen
–1
11
–15
–29 896
–138 070
–10 319
Nettobuchwert 1. April 2012
51 299
92 807
Nettobuchwert 31. März 2013
47 827
81 149
Stand 31. März 2013
–53
Kumulierte Abschreibungen
Stand 31. März 2013
22 369 –42
16 –4
0
–3 468
–181 753
2 923
2 550
16 782
166 361
2 516
13 154
17 041
161 686
20 509
343 439
Anschaffungswert
77 723
219 218
12 835
13 154
Zugänge
92
3 668
631
14 139
Abgänge
–33
–11 561
–769
1 256
9 783
101
–10 993
147
–105
–144
–18
–26
–293
78 933
220 964
12 780
16 274
20 509
349 460
Stand 1. April 2013
–29 896
–138 070
–10 319
0
–3 468
–181 753
Abschreibungen
–709
–18 931
Stand 1. April 2013
Umbuchungen Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März 2014
18 530 –12 363
Kumulierte Abschreibungen
–2 607
–14 463
–1 152
Abgänge
37
11 174
703
11 914
Umbuchungen
28
–325
–33
–330
3
68
6
76
–32 435
–141 616
–10 795
0
–4 178
–189 023
47 827
81 149
2 516
13 154
17 041
161 686
46 498
79 348
1 985
16 274
16 332
160 437
Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März 2014
Nettobuchwert 1. April 2013 Nettobuchwert 31. März 2014
Es bestehen keine Verpfändungen zur Sicherstellung von Krediten und keine Anlagen in Finanzleasing. Der Brandversicherungswert der Sachanlagen beläuft sich per 31. März 2014 auf CHF 512.0 Mio. (Vorjahr CHF 506.1 Mio.).
52
Die Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen betrugen im Geschäftsjahr 2013/14 CHF 0.1 Mio. (Vorjahr CHF 0.1 Mio.). Die Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen sind in der Erfolgsrechnung in den anderen betrieblichen Erträgen enthalten.
Ypsomed – Finanzbericht
8. Immaterielle Vermögenswerte Anschaffungswert
Entwicklungskosten
Patente
Software
Kundenstamm
50 795
660
13 456
12 404
77 315
864
60
10 466
Stand 1. April 2012 Zugänge
9 542
Abgänge Umbuchungen Umrechnungsdifferenzen
Total
–868
–868
185
185
9
59
68
60 338
660
13 647
12 523
87 167
Stand 1. April 2012
–5 527
0
–11 305
–10 293
–27 125
Abschreibungen
–3 048
–132
–1 566
–678
–5 424
Stand 31. März 2013 Kumulierte Abschreibungen
–281
–281
Abgänge
850
Umrechnungsdifferenzen
850
–8
–39
–47
Stand 31. März 2013
–8 855
–132
–12 028
–11 011
–32 026
Nettobuchwert 1. April 2012
45 269
660
2 152
2 110
50 191
Nettobuchwert 31. März 2013
51 482
528
1 618
1 512
55 141
60 338
660
13 647
12 523
87 167
Anschaffungswert
Stand 1. April 2013
Zugänge
11 442
665
12 107
Abgänge
–93
–125
–218
Umbuchungen Umrechnungsdifferenzen
242
–60
181
–2
–4
–7
71 687
660
14 426
12 459
99 231
Stand 1. April 2013
–8 855
–132
–12 028
–11 011
–32 026
Abschreibungen
–3 672
–132
–1 080
–714
–5 599
Stand 31. März 2014 Kumulierte Abschreibungen
Wertbeeinträchtigung Abgänge
–540
–540
93
124
Umrechnungsdifferenzen Stand 31. März 2014
Nettobuchwert 1. April 2013 Nettobuchwert 31. März 2014 Durch einen Konzeptwechsel in einem Entwicklungsprojekt wurden CHF 0.4 Mio. wertberichtigt. Die aktivierten Entwicklungskosten enthalten Produkte in der Entwicklungsphase in der Höhe von CHF 32.2 Mio. (Vorjahr: CHF 27.1
217
2
10
12
–264
–12 982
–11 716
–37 936
51 482
528
1 618
1 512
55 141
58 712
396
1 444
743
61 296
–12 974
Mio.). Produkte in der Industrialisierungsphase in der Höhe von CHF 4.2 Mio. (Vorjahr CHF 5.1 Mio.) und Produkte in der Vermarktungsphase von CHF 22.3 Mio. (Vorjahr: CHF 19.2 Mio.).
53
Finanzbericht
Wertbeeinträchtigung
Ypsomed – Finanzbericht
9. Nicht bilanzierter Goodwill Erworbener Goodwill, als Differenz zwischen den Akquisitionskosten und dem neubewerteten aktuellen Wert aller übernommenen Nettoaktiven, wird zum Zeitpunkt des Erwerbs einer Beteiligung/eines Geschäftsbetriebes direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Eine theoretische Aktivierung des
Anschaffungswert
Stand 1. April Zugänge vor Steuern Kumulierte Währungsdifferenz Stand 31. März
Goodwills sowie eine Abschreibung über fünf Jahre würden folgende Bilanzwerte in den Aktiven und planmässigen Goodwill-Abschreibungen in der Erfolgsrechnung ergeben:
2013/14
2012/13
325 048
324 945
0
0
78
103
325 126
325 048
–313 700
–309 508
–3 530
–4 113
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. April Amortisation, planmässige Abschreibungen über 5 Jahre Veränderung kumulierte Währungsdifferenz Stand 31. März Nettobuchwert 1. April Nettobuchwert 31. März
–52
–80
–317 283
–313 700
11 348
15 438
7 843
11 348
Der Reingewinn und das Eigenkapital würden sich wie folgt verändern:
Ausgewiesener Reingewinn
13 608
1 646
Planmässige Abschreibungen über 5 Jahre
–3 530
–4 113
Steuereffekte Reingewinn/-verlust bei Erfassung des Goodwills
788
753
10 865
–1 714
228 162
217 375
7 843
11 348
Ausgewiesenes Eigenkapital am 31. März
Ausgewiesenes Eigenkapital am 31. März Auswirkung der Erfassung des Goodwills in der Bilanz FX-Effekte auf Goodwill Eigenkapital bei Erfassung des Goodwills am 31. März
54
–26
–23
235 979
228 700
Ypsomed – Finanzbericht
10. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 31. März 2014
31. März 2013
Darlehen der Techpharma Management AG, Burgdorf Kurzfristig
0
0
Langfristig
20 000
20 000
Ab 1. April 2010 erfolgt die Verzinsung basierend auf dem 12-Monats-Libor CHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5% Marge. Der Zinssatz wird in der Folge halbjährlich angepasst. Die Ypsomed Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen. Die Techpharma Management AG kann mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich maximal
CHF 5.0 Mio. verlangen. Im Geschäftsjahr 2014/15 verzichtet die Techpharma Management AG auf die Rückzahlung der CHF 5.0 Mio. Die Techpharma Management AG ist eine von Willy Michel beherrschte Gesellschaft. Im Geschäftsjahr 2013/14 wurden Zinsen in Höhe von CHF 0.1 Mio. (Vorjahr CHF 0.2 Mio.) für das Darlehen bezahlt.
Steuern
Garantien
577
1 550
49
271
–278
–809
Verwendung
0
Umrechnungsdifferenzen
2
Stand 1. April 2012 Bildung Auflösung
Stand 31. März 2013 Davon kurzfristig Stand 1. April 2013
Bildung Auflösung Verwendung Umrechnungsdifferenzen
Restrukturierungen
Andere
Total
66
635
2 828
40
145
505
0
0
–1 087
–256
–38
0
–294
0
0
1
3
350
756
68
781
1 955
0
569
27
0
597
350
756
68
781
1 955
722
250
0
910
1 882
–2
–131
–32
0
–166
0
–17
–36
–311
–365
–2
0
1
0
–1
Stand 31. März 2014
1 069
857
0
1 380
3 306
Davon kurzfristig
0
819
0
245
1 063
Garantien Die von Ypsomed entwickelten, produzierten und vertriebenen Medizinaltechnikprodukte können Materialdefekte oder Produktfehler aufweisen, die haftungsrechtliche, insbesondere auch produkthaftungsrechtliche Folgen und andere Verantwortlichkeiten, beispielsweise die Rücknahme bzw. den Rückruf von Produkten, nach sich ziehen können. Die Rückstellungen werden nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen vorgenommen und beziehen sich auf Gewährleistungen und auch auf Ersatzkosten bei Rücknahmen. Das Management trifft dabei Annahmen über die je nach Produkt möglichen Garantieansprüche. Ypsomed hält Versicherungspolicen mit Dritten bezüglich Sachschäden, Betriebsunterbrechung, Produkthaftung und anderer Risiken mit weltweiter Deckung. Ypsomed ist der Ansicht, dass ihre Versicherungsdeckungen und Rückstellungen angesichts ihrer Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Risiken angemessen und vernünftig sind. Es können jedoch Ereignisse eintreten, die nicht oder nur zum Teil durch Versicherungen oder die von Ypsomed gebildeten Rückstellungen gedeckt sind. Der Abschluss von Versicherungsverträgen, die das Produkthaftungsrisiko abdecken, ist
abhängig von den Entwicklungen im Versicherungsmarkt, insbesondere von den allgemeinen Entwicklungen in der Pharmabranche, die durch hohe Schadenersatzforderungen charakterisiert ist. Obwohl zurzeit keine solchen Verluste bei Ypsomed erwartet werden, besteht keine Garantie, dass das Unternehmen in Zukunft nicht ebenfalls einen Schaden erleidet, der die vorhandene Deckung massiv übersteigt. Die Rückstellungen für Garantien decken allfällige Garantieansprüche für die auf dem Markt befindlichen Produkte. Der Rückstellungsbestand richtet sich nach der durchschnittlichen Lebensdauer der Produkte, welche je nach Produkt zwischen einem und vier Jahren liegt, sowie einer bestmöglichen Risikoeinschätzung des Eintretens eines Garantiefalles je Produktkategorie. Andere Rückstellungen Die anderen Rückstellungen basieren auf Schätzungen und sind bestimmt für die Erfüllung von Entsorgungsauflagen bei mittelfristig anstehenden Umbauarbeiten an Liegenschaften. Sie umfassen auch Rückstellungen für Dienstaltersgeschenke der Mitarbeitenden.
55
Finanzbericht
11. Rückstellungen
Ypsomed – Finanzbericht
12. Aktienkapital Aktienkapital (in Tausend CHF)
2013/14
2012/13
Stand 1. April
178 994
178 994
Stand 31. März
178 994
178 994
12 649 739
12 649 739
35 013
35 013
12 614 726
12 614 726
0
0
Ausgegebene Aktien per 31. März Aktien im Eigenbestand per 31. März Ausstehende Aktien per 1. April
Kauf Anzahl Aktien Durchschnittspreis in CHF Ausstehende Aktien 31. März Die Ypsomed Holding AG wurde am 29. Dezember 2003 mit einem Gesellschaftskapital von CHF 250 000, bestehend aus 2 500 Aktien mit einem Nominalwert von je CHF 100, gegründet. Aktuell bestehen
0
0
12 614 726
12 614 726
insgesamt 12 649 739 Aktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15. Die Ypsomed Gruppe und die Personalvorsorgestiftung hielten per 31. März 2014 insgesamt 51 469 eigene Aktien (Vorjahr: 51 469).
Bedingtes Aktienkapital (in Tausend CHF)
2013/14
2012/13
Stand 1. April
2 264
2 264
Stand 31. März
2 264
2 264
Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.3 Mio. (Vorjahr: CHF 2.3 Mio.) Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000
Genehmigtes Aktienkapital (in Tausend CHF)
vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr: CHF 14.15) ausgeben.
2013/14
2012/13
Stand 1. April
42 450
0
Stand 31. März
42 450
42 450
Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, jederzeit bis zum 26. Juni 2014 das Aktienkapital im Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausgabe von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträgen sind gestattet. Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre zu beschränken oder aufzuheben und Dritten zuzuweisen (1) für die ganze oder teilweise Übernahme von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, (2) zur Finanzierung oder Refinanzierung des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, oder (3) für den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen. Aktien für welche Bezugsrechte
56
eingeräumt, aber nicht ausgeübt werden, sind durch den Verwaltungsrat im Interesse der Gesellschaft zuzuweisen. Der Verwaltungsrat bestimmt den jeweiligen Ausgabezeitpunkt und Ausgabebetrag, den Zeitpunkt der Dividendenberechtigung, die Art der Einlagen und gegebenenfalls die Art der Sacheinlage oder Sachübernahme. Dabei kann der Verwaltungsrat neue Aktien mittels Festübernahme durch eine Bank oder einen Dritten und anschliessendem Angebot an die bisherigen Aktionäre ausgeben. Zeichnung und Erwerb der neuen Aktien sowie jede nachfolgende Übertragung der Aktien ist nach Massgabe der Statuten beschränkt. Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahr von der Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.
Ypsomed – Finanzbericht
13. Langfristige Aufträge Nettoerlös aus langfristigen Entwicklungs- und Industrialisierungsaufträgen Langfristige Aufträge in der Bilanz
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vorräte Anzahlungen von Kunden
2013/14
2012/13
2 755
347
31. März 2014
31. März 2013
150
360
0
17
2 017
524
2013/14
%
2012/13
%
Löhne und Gehälter
81 116
84.9
79 824
84.2
Sozialversicherungen
13 330
14.0
13 077
13.8
1 080
1.1
1 909
2.0
95 526
100.0
94 810
100.0
31. März 2014
31. März 2013
Schweiz
690
736
Deutschland
156
146
Übriger Personalaufwand Total Personalbestand zum 31. März (Anzahl Vollzeitstellen)
Niederlande Frankreich Skandinavien
7
7
27
26
6
3
Tschechische Republik
43
30
Grossbritannien
13
12
3
2
Indien
12
9
Italien
2
0
958
971
999
1 015
Österreich
Total
Anzahl der Beschäftigten
57
Finanzbericht
14. Personalaufwand
Ypsomed – Finanzbericht
15. Personalvorsorge Für die Personalvorsorge bestehen in der Gruppe verschiedene Vorsorgepläne, denen die meisten Mitarbeitenden angeschlossen sind. Für die Gesellschaften im Ausland und eine Gesellschaft in der Schweiz bestehen Vorsorgepläne, bei denen die Verpflichtung für Leistungen wie Ruhestand, Todesfall oder Invalidität bei einer staatlichen Institution und/oder einer Versicherungsgesellschaft liegt. Beim Vorsorgeplan von zwei Gesellschaften in der Schweiz mit einem Mitarbeiteranteil an der Gruppe per 31. März 2014 von 63% besteht eine eigene vom Konzern unabhängige Vorsorgeeinrichtung gemäss BVG. Die Vorsorgeeinrichtung verfügt per 31.03.2014 über eine Wertschwankungsreserve von CHF 19.6 Mio. (Vorjahr 16.0 Mio.). Der Überschuss bei der Wertschwankungsreserve,
Über-/Unterdeckung
Vorsorgeeinrichtungen mit Überdeckung Vorsorgeeinrichtungen ohne eigene Aktiven
d. h. der Teil der Wertschwankungsreserven, der die Zielgrösse von 14.6% der Vermögenswerte übersteigt, beträgt CHF 3.0 Mio. (Vorjahr: CHF 0.0 Mio.). Dies entspricht einem errechneten Deckungsgrad im Sinne von Art. 44 BVV2 von 120.6%, basierend auf einem technischen Zinssatz von 2.75% und BVG 2010 (Vorjahr 117.1%, technischer Zinssatz 2.75% und BVG 2010). Der Stiftungsrat hat entschieden, dass der Überschuss bei der Wertschwankungsreserve nicht zur Senkung der Beiträge eingesetzt wird. Dieser Überschuss entspricht somit keinem wirtschaftlichen Nutzen gemäss Swiss GAAP FER 16 und wurden folglich nicht aktiviert. Der Vorsorgeaufwand im Personalaufwand entspricht den ordentlichen Beitragszahlungen der angeschlossenen Konzerngesellschaften.
Wirtschaftlicher Nutzen/Verpflichtung
Vorsorgeaufwand im Personalaufwand
Auf die Periode abgegrenzte Beträge
31.03.2014
31.03.2014
31.03.2013
2013/14
2013/14
2012/13
2 984
0
0
3 666
3 666
3 797
0
0
0
432
432
466
2013/14
2012/13
28
20
Per Jahresende 2012/13 und 2013/14 bestanden keine Arbeitgeberbeitragsreserven.
16. Finanzertrag Zinsertrag Wegfall einer Wertberichtigung
1 133
0
Fremdwährungsgewinne
1 018
977
Sonstige Finanzerträge Total
120
508
2 299
1 506
Im Berichtsjahr konnte die Wertberichtigung auf der Beteiligung an Bionime vollständig rückgängig gemacht werden, da sich der Aktienkurs erholt hat.
17. Finanzaufwand Zinsaufwendungen
2012/13
1 041
874
Verluste aus Wertschriften
9
10
Wertberichtigung
0
1 133
1 576
1 154
74
99
2 702
3 270
Fremdwährungsverluste Sonstige Finanzaufwendungen Total Die Wertberichtigung im Vorjahr erfolgte aufgrund einer tieferen Börsenbewertung der Finanzbeteiligung an Bionime.
58
2013/14
Ypsomed – Finanzbericht
18. Ertragssteuern 2013/14
Laufende Steuern Latente Steuern Total Durchschnittlicher Steuersatz in %
2012/13
1 869
2 461
–234
–1 025
1 635
1 435
10.7%
46.6%
auf diese Gesellschaften wirken sich auf den effektiven Steuersatz aus. Ein Teil der im Vorjahr gebuchten Steuernachforderungen konnte im Berichtsjahr erfolgswirksam aufgelöst werden.
Die Gruppe profitiert von reduzierten Steuersätzen bei einzelnen Gesellschaften, die jährlichen Veränderungen unterworfen sind. Änderungen dieser Steuersätze sowie eine unterschiedliche Allokation der Ergebnisse
31. März 2014
31. März 2013
8 835
7 897
auf temporären Differenzen
1 917
1 871
für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge
6 918
6 026
Total bilanzierte latente Ertragssteuerguthaben
Latente Ertragssteuerguthaben von noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen werden nur aktiviert, wenn es sehr wahrscheinlich ist,
dass zukünftig zu versteuernde Gewinne erzielt werden.
Zur Unternehmensführung ist die Ypsomed Gruppe nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftsbereiche organisiert. Das Segment «Delivery Devices» enthält die von Ypsomed hergestellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln, Infusionssets und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst das Direkthandelsgeschäft mit
Geschäftsjahr 2012/13
Erlös von Drittkunden
verschiedenen Diabetesartikeln. Unter «Übrige» werden das Geschäftssegment «Präzisionsteile» und die zurzeit nicht betrieblich genutzten Liegenschaften zusammengefasst. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Konditionen getätigt.
Delivery Devices
Diabetes Direct Business
Übrige
137 807
91 426
15 332
Erlös aus Intersegmentverkäufen Total Erlös
Eliminationen
Konzern
244 565
2 196
–2 196
0
–2 196
244 565
137 807
91 426
17 528
9 453
–2 893
–1 714
4 846
Investitionen
22 571
458
3 383
26 412
Abschreibungen/Amortisationen/Wertbeeinträchtigungen
22 509
1 190
3 077
26 776
Delivery Devices
Diabetes Direct Business
Übrige
141 877
118 380
16 000 1 950
–1 950
0
141 877
118 380
17 950
–1 950
276 257
9 274
6 289
83
15 645
Betriebsergebnis
Geschäftsjahr 2013/14
Erlös von Drittkunden Erlös aus Intersegmentverkäufen Total Erlös Betriebsergebnis
Eliminationen
Konzern
276 257
Investitionen
28 821
256
1 560
30 637
Abschreibungen/Amortisationen/Wertbeeinträchtigungen
20 207
1 161
2 570
23 938
59
Finanzbericht
19. Segmentinformationen
Ypsomed – Finanzbericht
Erlöse
Nettoerlös nach Regionen
2013/14
Schweiz Europa Nordamerika Rest of World Total Der Nettoerlös wird in der geografischen Aufteilung entsprechend der Fakturaadresse ausgewiesen. Verkauf von Pen-Systemen an Biotech- und
2012/13
18 079
15 799
229 481
206 937
22 066
19 792
6 631
2 036
276 257
244 565
Pharmapartner erfolgt vorwiegend an deren europäische Konzerngesellschaften. Diese vertreiben die Pen-Systeme weltweit.
20. Eventualverbindlichkeiten Aus der laufenden Geschäftstätigkeit von Ypsomed bestehen Dritten gegenüber unbefristete Eventualverbindlichkeiten (Bürgschaften) in der Höhe
von TCHF 669 (Vorjahr TCHF 698). Ypsomed ist der Ansicht, dass eine Inanspruchnahme dieser Eventualverbindlichkeiten nicht wahrscheinlich ist.
21. Vertragliche Verpflichtungen 31. März 2014
31. März 2013
27 989
15 684
Vertr. Verpflichtungen aus Mietvertrag mit der Techpharma Management AG bis 31.03.2016
1 813
2 493
Vertr. Verpflichtungen aus Servicevertrag mit der GBUK Healthcare bis 31.03.2016
1 641
0
Vertr. Produktabnahmeverpflichtungen
Vertr. Verpflichtungen aus Servicevertrag mit Exel Medical GmbH bis 30.10.2015 Total vertragliche Verpflichtungen Der Mietvertrag zwischen der Ypsomed AG und der Techpharma Management AG, einer von Willy Michel beherrschten Gesellschaft, wurde zu Marktkonditionen abgeschlossen. Der Mietzins basiert auf einem unabhängigen Mietwertgutachten und wurde per 1. Januar 2012 von CHF 985 402 auf jährlich CHF 906 570 zuzüglich MWST gesenkt. Der Mietzins ist an den Landesindex der Konsumentenpreise gekoppelt. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten
60
35
59
31 478
18 235
am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2.0% des Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind. Per 31. März 2014 betragen die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen CHF 4.2 Mio. (Vorjahr CHF 9.0 Mio.), für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten CHF 0.3 Mio. (Vorjahr CHF 0.4 Mio.).
Ypsomed – Finanzbericht
22. Transaktionen mit nahestehenden Parteien Leistungen und Anzahlungen gegenüber nahestehenden Parteien TCHF 14 (Vorjahr TCHF 684). Die Verbindlichkeiten betrugen TCHF 2 (Vorjahr TCHF 97). Das Berichtsjahr enthält folgende wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Parteien: 2013/14
2012/13
Techpharma Management AG (Darlehenszins gem. Ziffer 10)
149
185
Techpharma Management AG (Entschädigungen für genutzte Mietobjekte)
907
907
99
54
Adval Tech Group
561
2 286
Adval Tech Group
0
–354
–76
–48
Techpharma Management AG (Beträge aus Dienstleistungsvertrag)
Finox AG Finox AG Total Die Ypsomed AG mietet seit dem 1. Januar 2006 eine Gewerbeliegenschaft von der Techpharma Management AG, die dem Mehrheitsaktionär Willy Michel gehört. Der Mietvertrag wurde zu Marktkonditionen abgeschlossen und kann mit einer Frist von 24 Monaten auf jeden Monat gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufsrecht während der ganzen Mietdauer, jedoch während maximal 25 Jahren ab Mietbeginn, eingeräumt erhalten. Herr Willy Michel bzw. die durch ihn kontrollierte Techpharma Management AG und die Ypsomed haben einen jederzeit beidseitig kündbaren Rahmendienstleistungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma Management AG der Ypsomed Gruppe vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Hotellerie-, Gastro- und Transportdienstleistungen) und vereinzelte Managementunterstützung (inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet und die Ypsomed Gruppe ihrerseits der Techpharma Management AG vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Management- und IT-Unterstützung inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet. Die einzelnen Dienstleistungen werden zu marktüblichen Konditionen verrechnet. Der Rahmendienstleistungsvertrag wurde insofern erweitert, als Willy Michel seit August 2011 die Funktion des CEO der Gesellschaft ausübt. Die bisherige Höhe der Vergütung für die von Willy Michel der Gesellschaft persönlich zur Verfügung gestellten Managementdienstleistungen wurde deswegen nicht angepasst. Siehe auch Corporate Governance Seite 80. Die Ypsomed AG und die Adval Tech Holding AG haben im Juni 2007 eine Vereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit im Werkzeugbau mit einer festen Vertragsdauer von fünf Jahren unter-
4
16
1644
3 046
zeichnet. Die Leistungen der Adval Tech Group werden zu marktüblichen Konditionen bezogen. Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochtergesellschaften einerseits und der durch Willy Michel kontrollierten Techpharma Management AG und deren Tochtergesellschaft Finox AG andererseits bestand eine Kooperationsvereinbarung, welche am 20. Dezember 2011 aufgelöst und durch eine Lizenzvereinbarung ersetzt wurde. Finox AG entwickelt primär Arzneimittel, insbesondere Fertilitätshormone sowie Geräte zu deren Verabreichung. In der Lizenzvereinbarung werden die Rechte an den unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Technologien und Schutzrechte bezüglich der Verabreichungsgeräte geregelt. Ypsomed AG erhält eine Lizenz auf zwei Verabreichungstechnologien zur Nutzung ausserhalb definierter Anwendungsbereiche. Finox AG darf die unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Schutzrechte innerhalb definierter Anwendungsbereiche exklusiv nutzen. Finox AG kann unter der Lizenzvereinbarung weiterhin Beratungsdienstleistungen, die von Ypsomed Mitarbeitern geleistet werden, zu marktgerechten Stunden- resp. Tagesansätzen beziehen. Schliesslich ist das vormalige Vorkaufsrecht der Ypsomed AG an den Aktien der Finox AG mit der Auflösung der Kooperationsvereinbarung weggefallen. Die Auflösung der Kooperationsvereinbarung sowie der Abschluss der neuen Lizenzvereinbarung wurden im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entsprechen nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit. Die Angaben zum Transparenzgesetz sowie zu den bedeutenden Aktionären nach schweizerischem Obligationenrecht sind im Anhang zur Jahresrechnung der Ypsomed Holding AG enthalten.
23. Gewinn pro Aktie Der Gewinn pro Aktie wird mittels Division des Reingewinnes durch die monatlich gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien ermittelt.
Dabei wird von den ausgegebenen Aktien die durchschnittliche Anzahl der von den Konzerngesellschaften gehaltenen eigenen Aktien abgezogen. 2013/14
Reingewinn in Tausend CHF Auf Monatsbasis gewichtete Anzahl ausstehender Aktien Gewinn pro Namenaktie in CHF (Basis und Verwässerung)
2012/13
13 608
1 646
12 614 726
12 614 726
1.08
0.13
24. Vergütungsbericht und wesentliche Aktionäre Siehe Anhang zur Jahresrechnung 2013/14 der Ypsomed Holding AG ab Seite 66.
61
Finanzbericht
Als nahestehende Parteien gelten die Techpharma Management AG, die Adval Tech Group, die Finox AG und die Personalvorsorgeeinrichtungen. Die Dienstleistungen werden zu branchenüblichen Konditionen entschädigt. Am Bilanzstichtag betrugen die Forderungen aus Lieferungen und
Ypsomed – Finanzbericht
Bericht des Konzernprüfers
62
Finanzbericht
Ypsomed – Finanzbericht
63
Ypsomed – Finanzbericht
Bilanz der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss In Tausend CHF Aktiven
Flüssige Mittel Wertschriften Abgrenzungsposten Übrige kurzfristige Forderungen
31. März 2014
31. März 2013
317
317
2 343
1 926
18
40
19
20
2 698
2 302
Darlehen an Konzerngesellschaften
201 268
197 202
Beteiligungen
324 315
323 182
Total kurzfristige Aktiven
0
397
Total langfristige Aktiven
Aktivierte Kapitalerhöhungskosten
525 583
520 781
Total Aktiven
528 281
523 083
31. März 2014
31. März 2013
Passiven
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Abgrenzungsposten Bankverbindlichkeiten Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten Total kurzfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär
37
33
1 079
927
50 500
52 500
339
126
51 955
53 586
20 000
20 000
20 000
20 000
Aktienkapital
178 994
178 994
Reserven aus Kapitaleinlagen
176 105
178 628
–150
–150
50
50
Total langfristige Verbindlichkeiten
Disagio Allgemeine gesetzliche Reserven Reserven für eigene Aktien Gewinnvortrag Reingewinn
2 343
2 343
89 632
80 866
9 352
8 766
Total Eigenkapital
456 326
449 497
Total Passiven
528 281
523 083
64
Ypsomed – Finanzbericht
Erfolgsrechnung der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss In Tausend CHF
1. April 2013 – 31. März 2014
Ertrag
Finanzertrag Total Ertrag
1. April 2012 – 31. März 2013
12 708
12 884
12 708
12 884
Aufwand
Abschreibungen
–397
–371
Finanzaufwand
–847
–1 911
–1 691
–1 588
–421
–248
–3 356
–4 118
9 352
8 766
31. März 2014
31. März 2013
89 632
80 866
0
0
Verwaltungsaufwand Steueraufwand Total Aufwand Reingewinn
In Tausend CHF
Gewinnvortrag Bildung Reserve für eigene Aktien Reingewinn des Geschäftsjahres Bilanzgewinn zur Verfügung der Generalversammlung
Zuweisung aus Reserven aus Kapitaleinlagen Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen
1
Vortrag auf neue Rechnung 1
9 352
8 766
98 984
89 632
3 784
2 523
–3 784
–2 523
98 984
89 632
er Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen von D CHF 0.30 je Aktie vor. Die Gesamtausschüttung basierend auf dem per 31. März 2014 ausgegebenen A ktienkapital beträgt CHF 3.8 Mio. (Vorjahr CHF 2.5 Mio.). Dieser Betrag wird den Aktionären vergütet.
65
Finanzbericht
Antrag zur Gewinnverwendung Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden:
Ypsomed – Finanzbericht
Anhang zur Jahresrechnung der Ypsomed Holding AG Ertrag Der Finanzertrag besteht hauptsächlich aus Dividenden-, Zins- und Wertschriftenerträgen.
Aktienkapital Das Aktienkapital in Höhe von CHF 178 993 806 (Vorjahr CHF 178 993 806) besteht aus 12 649 739 (Vorjahr 12 649 739) Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.15).
Bedingtes Aktienkapital Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.3 Mio. (Vorjahr CHF 2.3 Mio.). Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000 (Vorjahr 160 000) vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.15) ausgeben.
Genehmigte Kapitalerhöhung Anlässlich der Generalversammlung vom 27. Juni 2012 wurde der Verwaltungsrat ermächtigt, das Aktienkapital um den Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausgabe von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Aktien mit Nennwert CHF 14.15 jederzeit bis zum 26. Juni 2014 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträgen sind gestattet.
Bedeutende Aktionäre und Aktionärsgruppen
31. März 2014
31. März 2013
Anzahl Aktien
Kapitalanteil 1
Anzahl Aktien
Kapitalanteil 1
Aktionärsgruppe Familie Michel
9 681 119
76.5 %
9 658 667
76.4%
Patinex AG
1 350 724
10.7%
659 472
5.2%
Mit Bezug auf Art. 16 Absatz 2 der Statuten darf kein Aktionär für eigene und vertretene Aktien zusammen mehr als 5% aller Aktienstimmen direkt oder indirekt auf sich vereinigen, wobei diese Bestimmung gemäss 1
Beteiligungen Ypsomed AG, CH-Burgdorf
Absatz 3 für Aktionäre nicht gilt, die beim Erlass dieser Statutenbestimmung mit einem Bestand von mehr als 5 % aller Aktienstimmen eingetragen waren.
31. März 2014
31. März 2013
Beteiligung
Buchwert (CHF)
Beteiligung
Buchwert (CHF)
100 %
277 180 644
100 %
277 180 644
100 %
13 643 520
100 %
13 643 520
100 %
18 161 816
100 %
18 161 816
100 %
6 000 000
100 %
6 000 000
10.2 %
9 318 261
10.2 %
8 185 641
0.0 %
10 638
0.0 %
10 638
Aktienkapital CHF 10 000 000 Ypsotec AG, CH-Grenchen Aktienkapital CHF 1 000 000 TecPharma Licensing AG, CH-Burgdorf Aktienkapital CHF 100 000 Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf Aktienkapital CHF 6 000 000 Bionime Corporation, Taiwan Aktienkapital TWD 439 467 940 (Vorjahr TWD 439 467 940) Insulet Corporation, Bedford, MA, U.S.A. Aktienkapital USD 45 441 Total Beteiligungen
Eigene Aktien
31. März 2014 Anzahl Aktien
31. März 2013 Ø-Preis
Anzahl Aktien
Kauf eigene Aktien
0
0
Verkauf eigene Aktien
0
0
35 013
35 013
Bestand
66
323 182 259
324 314 879
Ø-Preis
Ypsomed – Finanzbericht
Rangrücktritte gegenüber Tochtergesellschaften Von Darlehen gegenüber Tochtergesellschaften besteht ein Rangrücktritt gegenüber: Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf
31. März 2014
31. März 2013
32 100 000
32 100 000
31. März 2014
31. März 2013
37 500 000
37 500 000
Ferner besteht eine betragsmässig nicht limitierte Patronatsvereinbarung zugunsten einer Konzerngesellschaft.
Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter Credit Suisse, CH-Zürich Sicherstellung im Zusammenhang mit Kreditgeschäft für die Ypsomed AG
Risikobeurteilung politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungsrat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.
Finanzbericht
Die Ypsomed Holding AG führt mindestens einmal jährlich eine umfassende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Managementrisiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken sowie Ereignisrisiken inklusive
Vergütung Verwaltungsrat (Brutto, in Tausend CHF, exklusive MWST) Entschädigungen Verwaltungsrat
Willy Michel (Präsident) 13/14
VR-Honorar fixer Anteil VR-Honorar variabler Anteil
Total Entgelt Verwaltungsrat
Gerhart Isler (Mitglied)
13/14
12/13
13/14
12/13
13/14
12/13
150.0 150.0
90.0
90.0
90.0
90.0
90.0
90.0
Total 13/14
12/13
420.0 420.0
56.7
7.5
34.0
4.5
34.0
4.5
34.0
4.5
158.7
21.0
6.0
7.5
6.0
7.5
6.0
7.5
6.0
7.5
24.0
30.0
212.7 165.0
Techpharma Management AG: für Beratungsdienstleistungen Willy Michel VR-Honorar an Willy Michel als Präsident der Ypsomed AG1
Prof. em. Dr. Norbert Thom (Mitglied)
12/13
Sitzungsgeld und weitere Vergütungen Total VR-Honorare und Sitzungsgeld Ypsomed Holding AG
Anton Kräuliger (Vizepräsident)
130.0 102.0
130.0 102.0
130.0 102.0
0 140.0 140.0
0 140.0
0
352.7 305.0
602.7 471.0
130.0 102.0
Das höchste Entgelt, an Willy Michel, betrug
130.0 102.0
130.0 102.0
140.0
0
742.7
611.0
352.7 305.0
Weitere Entgelte an Willy Michel nahestehende Personen
1
Techpharma Management AG: für Darlehen (Zins)
149.2 185.5
Techpharma Management AG: für genutzte Mietobjekte (Mietzins)
906.6 906.6
Details dazu siehe Corporate Governance Seite 89.
67
Ypsomed – Finanzbericht
Vergütung Geschäftsleitung (Brutto, in Tausend CHF) Grundsalär
Höchste Entschädigung erfolgte an:
Dr. Beat Maurer, Senior Vice President Legal Services & Intellectual Property Weitere Mitglieder GL
Variabler L ohnanteil
Zusatzleistungen
Total
Arbeitgeberbeit räge an Sozial versicherungen
13/14
12/13
13/14
12/13
13/14
12/13
13/14
12/13
13/14
12/13
303.5
300.2
83.5
29.4
0.0
5.0
55.0
51.5
442.0
386.1
325.4 111.6
3.0
6.0
1 168.9 1 143.0
203.3 191.0
1 700.6 1 451.6
2 142.6
Total Entschädigungen Geschäftsleitungsmitglieder
1 837.7
Per 31. März hielten exekutive und nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen insgesamt folgende Beteiligungen. Es wurden keine Optionen auf Ypsomed-Aktien gehalten.
Verwaltungsratsmitglieder
Willy Michel, Präsident Techpharma Management AG als nahestehende Person von Willy Michel, Präsident BV Holding AG als nahestehende Person von Willy Michel, Präsident
Aktienbestand per 31.03.2014
Aktienbestand per 31.03.2013
8 574 114
8 574 114
657 480
657 528
22 500
0
9 254 094
9 231 642
Gerhart Isler, Mitglied
5 000
5 000
Anton Kräuliger, Vizepräsident
2 000
1 225
75
0
9 261 169
9 237 867
8 574 114
8 574 114
657 480
657 528
22 500
0
144 888
144 888
500
500
Total Willy Michel und Techpharma Management AG und BV Holding AG
Prof. em. Dr. Norbert Thom, Mitglied Total Aktien Verwaltungsratsmitglieder Geschäftsleitungsmitglieder
Willy Michel, CEO seit August 2011 Techpharma Management AG als nahestehende Person von Willy Michel BV Holding AG als nahestehende Person von Willy Michel, Präsident Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales Dr. Beat Maurer, Senior Vice President Legal Services & Intellectual Property Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources
800
800
1 069
1 069
Hans-Ulrich Lehmann, Senior Vice President Technology
70
70
Dr. Benjamin Reinmann, Senior Vice President Operations
50
50
9 401 471
9 379 019
Niklaus Ramseier, Senior Vice President Finance/IT (CFO)
Total Aktien Geschäftsleitungsmitglieder
Ausführungen zur Aktionärsgruppe Familie Michel und deren gehaltenen Aktien siehe auch Corporate Governance Seite 78. Weitere Ausführungen zum Aktienbesitz siehe auch Corporate Governance Seite 90.
68
Ypsomed – Finanzbericht
Finanzbericht
Bericht der Revisionsstelle
69
Ypsomed – Finanzbericht
70
Ypsomed – Finanzbericht
Fünfjahresübersicht 1. April – 31. März In Tausend CHF
Werte nach IFRS
2013/14
2012/13
2011/12
2010/11
2009/10
276 257
244 565
248 593
261 822
254 014
Bruttoergebnis
70 526
57 074
56 373
60 987
66 446
Bruttoergebnis in %
25.5 %
23.3 %
22.7 %
23.3 %
26.2 %
Betriebsergebnis
15 645
4 846
5 140
8 817
13 449
5.7 %
2.0 %
2.1 %
3.4 %
5.3 %
13 608
1 646
8 500
5 468
9 425
4.9 %
0.7 %
3.4 %
2.1 %
3.7 %
18 931
19 939
19 578
19 645
23 946
Nettoerlös 1/Total Erlös 2
Betriebsergebnis in % Konzernergebnis Konzernergebnis in % Abschreibungen auf Sachanlagen Amortisationen auf immateriellen Vermögenswerten
6 139
5 704
8 146
5 436
3 532
40 715
30 489
32 865
33 808
40 926
14.7%
12.5%
13.2 %
12.9 %
16.1 %
Kurzfristige Aktiven
114 584
108 731
94 604
107 385
100 152
Langfristige Aktiven
239 944
233 062
232 668
246 443
561 858
Kurzfristige Verbindlichkeiten
103 037
101 367
90 895
100 777
77 953
Langfristige Verbindlichkeiten
23 329
23 052
18 374
27 983
46 314
Bilanzsumme
354 528
341 793
327 273
353 829
662 010
Investitionen in Sachanlagen
–18 530
–15 945
–7 501
–14 485
–32 487
Cashflow aus Geschäftstätigkeit
41 206
15 168
31 055
28 876
22 480
Cashflow aus Investitionstätigkeit
–30 062
–26 290
–19 781
–27 903
–43 739
–4 523
10 957
–6 425
–3 838
20 489
EBITDA 3 EBITDA in %
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Ausgegebene Aktien per 31. März
12 649 739 12 649 739 12 649 739 12 649 739 12 649 739
Durchschnittlich ausstehende Aktien
12 614 726 12 614 726 12 615 303 12 621 863 11 975 054
Gewinn pro Aktie in CHF (Basis / Verwässerung)
1.08
0.13
0.67
0.43
0.79
Dividende pro Aktie aus Kapitalreserven (in CHF)
0.30
0.20
0.20
0.00
0.00
Nennwertrückzahlung pro Aktie (in CHF)
0.00
0.00
0.00
0.25
0.60
Buchwert pro Aktie (in CHF)
18.04
17.18
17.23
17.79
42.51
Aktienkurs: Jahreshöchst (in CHF)
80.80
60.00
58.00
70.00
79.00
Aktienkurs: Jahrestiefst (in CHF)
52.00
47.00
43.50
51.50
58.75
Aktienkurs: Jahresende (in CHF)
4
78.00
55.00
55.00
57.00
68.00
Börsenkapitalisierung (in Mio. CHF)
987
696
696
721
860
Anzahl Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
996
1 021
1 062
1 150
1 228
Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, Jahresdurchschnitt)
954
976
1 018
1 104
1 176
Anzahl Mitarbeiter (per Jahresende)
999
1 015
1 026
1 097
1 199
Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, per Jahresende) Umsatz in CHF pro Vollzeitstelle (Jahresdurchschnitt)
958
971
980
1 056
1 149
289 578
250 579
244 197
237 158
215 998
Siehe Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung Seite 47. Seit 1. April 2008 sind die Mietzinserträge der Liegenschaften enthalten (Werte nach IFRS). 3 Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen. 4 Nach Swiss GAAP FER wurde der Goodwill mit dem Eigenkapital verrechnet. 1 2
71
Finanzbericht
Werte nach Swiss GAAP FER
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Corporate Governance
Ypsomed mit Sitz in Burgdorf ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich von Injektionssystemen für die Verabreichung von pharmazeutischen Substanzen. Ypsomed entwickelt und produziert die Produkte hauptsächlich in der Schweiz. Injektionssysteme von Ypsomed werden von international tätigen Biotech- und Pharmafirmen vertrieben. Im Rahmen ihres Geschäftsfeldes Diabetes-Versorgung legt Ypsomed den Fokus auf Produkte für Patienten zur Selbstversorgung im Diabetesbereich. Sowohl selbst produzierte Injektionssysteme und Pen-Nadeln sowie Infusionssets wie auch von Dritten bezogene Handelsprodukte, insbesondere Geräte zur Blutzuckerselbstkontrolle sowie Infusionspumpen, Zubehör und viele Artikel des täglichen Diabetesbedarfs, werden von eigenen Vertriebsgesellschaften und unabhängigen Vertriebsunternehmen verkauft. Zudem gehört die Ypsotec mit Sitz in Grenchen als Anbieterin von Präzisionsdrehteilen und Baugruppen zur Ypsomed Gruppe.
Die Grundsätze und Bestimmungen der Ypsomed Gruppe zur Corporate Governance sind in den Statuten, im Organisationsreglement der Ypsomed Holding AG sowie im Verhaltenskodex (Code of Conduct) der Ypsomed Gruppe niedergelegt und erfolgen in Übereinstimmung mit der Corporate-Governance-Richtlinie der SIX Swiss Exchange vom 29. Oktober 2008. Das vom Verwaltungsrat erlassene Organisationsreglement regelt Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten der geschäftsleitenden Organe der Ypsomed Gruppe, welche auf Seite 84 unter dem Titel Kompetenzregelung in ihren Grundzügen wiedergegeben werden. Die Statuten der Ypsomed Holding AG können (in deutscher Fassung) bei der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. in der jeweils gültigen Fassung auf der Homepage der Gesellschaft, www. ypsomed.ch (unter: Medien & Investoren/Publikationen/ Corporate Governance), eingesehen werden. Der Verhaltenskodex (Code of Conduct) der Ypsomed Gruppe kann (in deutscher, englischer und französischer Fassung) bei der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. in der jeweils gültigen Fassung auf der Homepage der Gesellschaft, www. ypsomed.ch (unter: Medien & Investoren/Publikationen/ Corporate Governance), eingesehen werden. Die Umsetzung der im Verhaltenskodex festgehaltenen Grundsätze und Werte wird im Tagesgeschäft des Unternehmens laufend überprüft. Dazu wird der Verwaltungsrat periodisch über die Erfahrungen mit dem Verhaltenskodex orientiert.
Corporate Governance
Der Bericht zur Corporate Governance beschreibt gemäss der Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Governance der SIX Swiss Exchange die Grundsätze der Führung und Kontrolle auf oberster Unternehmensebene bei der Ypsomed Holding AG und ihren Tochtergesellschaften.
73
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Konzernstruktur
Kotierte Konzerngesellschaft
Die Ypsomed Holding AG ist als Holdinggesellschaft nach Schweizer Recht organisiert und hält direkt oder indirekt alle Gesellschaften weltweit, die zur Ypsomed Gruppe gehören. Die von der Ypsomed Holding AG gehaltenen Tochtergesellschaften sind nicht kotiert.
Die Ypsomed Holding AG mit Sitz in Burgdorf ist die Dachgesellschaft der Ypsomed Gruppe. Das Aktienkapital beträgt CHF 178 993 806.85 und ist in 12 649 739 Namenaktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15 eingeteilt. Die Aktien der Ypsomed Holding AG wurden vom 22. September 2004 bis zum 28. September 2011 im Main Standard der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt. Seit dem 29. September 2011 sind die Aktien der Ypsomed Holding AG im Domestic Standard der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt. Zudem sind die Aktien seit dem 27. Juni 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt. Die Umstellung vom Main Standard in den Domestic Standard von SIX Swiss Exchange stand im Zusammenhang mit dem Wechsel des Rechnungslegungsstandards von IFRS (International Financial Reporting Standards) auf Swiss GAAP FER, welcher gemäss der Richtlinie betreffend Rechnungslegung der SIX Swiss Exchange zu einem Segmentswechsel führt. Valorennummer 1 939 699/Tickersymbol: YPSN
Entstehungsgeschichte der Ypsomed
Die Ypsomed ist aus der seinerzeitigen Disetronic entstanden, die im Jahre 1984 gegründet wurde und Infusionssysteme sowie ab 1986 auch Injektionssysteme entwickelte und produzierte. Das Infusionsgeschäft der Disetronic wurde per 30. April 2003 durch die Roche Holding AG im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebotes erworben. Das Injektionsgeschäft wurde von Willy Michel unter der Firmenbezeichnung Ypsomed weitergeführt.
Börsenkapitalisierung CHF in % des Eigenkapitals Aktienkurs in CHF Kurs-Gewinn-Verhältnis * Eigenkapital am 31. März 2013: TCHF 217 375 Eigenkapital am 31. März 2014: TCHF 228 162 ** Gewinn pro Aktie 31. März 2013: CHF 0.13 Gewinn pro Aktie 31. März 2014: CHF 1.08
74
Per 31. März 2014
Per 31. März 2013
986 679 642
695 735 643
432.4*
320.1*
78.0
55.0
72.5**
423.1**
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Operative Organisation
Die operative Organisation der Ypsomed Gruppe entspricht einer Stammhausstruktur. Sie ist in die Bereiche Delegierter des Verwaltungsrates und CEO, Operations (inkl. Produktion, Logistik und Quality Management & Regulatory Affairs), Technology, Corporate Finance/IT, Marketing & Sales, Human Resources und Legal & Intellectual Property aufgeteilt. Zwei Geschäftsleitungsmitglieder der Ypsomed Gruppe gehören in der Regel dem obersten Organ der Tochtergesellschaften an. Operativ ist die Ypsomed Gruppe in zwei Geschäftssegmente aufgeteilt: Das Segment «Delivery Devices» umfasst das Geschäft mit den von Ypsomed entwickelten und hergestellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln, Infusionssets und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst den Handel und das Direkthandelsgeschäft mit verschiedenen Artikeln zur Diabetes-Versorgung, beispielsweise Geräte zur Blutzuckerselbstkontrolle sowie Infusionspumpen, Zubehör und weitere Artikel des täglichen Diabetesbedarfs. Das Segment «übrige» fasst Präzisionsdrehteile sowie zurzeit betrieblich nicht genutzte Liegenschaften zusammen.
Corporate Governance
Konzernstruktur per 31. März 2014
Ypsomed Holding AG Burgdorf
Ypsomed AG Burgdorf / S olothurn 100 %
Ypsomed Distribution AG Burgdorf 100 %
TecPharma Licensing AG Burgdorf 100 %
Ypsotec AG Grenchen 100 %
Ypsotec s.r.o Tábor, CZ 100 %
Ypsomed GmbH Liederbach, DE 100 %
feelfree GmbH Liederbach, DE 100 %
Ypsomed BV Vianen, NL 100 %
Ypsomed AB Bromma, SE 100 %
Ypsomed SAS Paris, FR 100 %
Ypsomed Ltd. Selby, UK 100 %
Ypsomed India Private Ltd. New Delhi, IN 100 %
Ypsomed GmbH Wien, AT 100 %
Ypsomed S.r.l. Varese, ITA 100 %
DiaExpert GmbH Liederbach, DE 100 %
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Datum
Vorgang
Kapitalstruktur
29.12.03
Gründung
31.03.04
Jahresgewinn
Kapital Das Aktienkapital der Ypsomed Holding AG beträgt CHF 178 993 806.85. Es ist eingeteilt in 12 649 739 voll liberierte Namenaktien zu je CHF 14.15 Nennwert. Alle Aktien sind dividendenberechtigt. Die Gesellschaft hat weder Genussscheine noch Partizipationsscheine begeben. Es sind keine Wandelanleihen ausstehend und keine Optionen auf Beteiligungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzerngesellschaften begeben worden.
01.04.04
Total Bestand
Bedingtes Aktienkapital Die Ypsomed Holding AG verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2 264 000. Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000 vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 ausgeben. Das Bezugs- und Vorwegzeichnungsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Die Ausgabe von Aktien und Optionsrechten kann nach den Statuten zu einem unter dem Börsenkurs liegenden Preis erfolgen. Der Erwerb von Aktien durch die Ausübung von Bezugs- oder Optionsrechten unterliegt der statutarischen Eintragungsbeschränkung und der statutarischen Stimmrechtsbeschränkung (siehe nachfolgend). Die Gesellschaft hat bisher keine Aktien und Optionsrechte begeben. Genehmigtes Aktienkapital Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, jederzeit bis zum 26. Juni 2014 das Aktienkapital im Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausgabe von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträgen sind gestattet. Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre zu beschränken oder aufzuheben und Dritten zuzuweisen (1) für die ganze oder teilweise Übernahme von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, (2) zur Finanzierung oder Refinanzierung des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, oder (3) für den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen. Aktien für welche Bezugsrechte eingeräumt, aber nicht ausgeübt werden, sind durch den Verwaltungsrat im Interesse der Gesellschaft zuzuweisen. Der Verwaltungsrat bestimmt den jeweiligen Ausgabezeitpunkt und Ausgabebetrag, den Zeitpunkt der Dividendenberechtigung, die Art der Einlagen und gegebenenfalls die Art der Sacheinlage oder Sachübernahme. Dabei kann der Verwaltungsrat neue Aktien mittels Festübernahme durch eine Bank oder einen Dritten und anschliessendem Angebot an die bisherigen Aktionäre ausgeben. Zeichnung und Erwerb der neuen Aktien sowie jede nachfolgende Übertragung der Aktien ist nach Massgabe der Statuten beschränkt. Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahr von der Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht. Kapitalveränderungen Das Kapital hat sich in den letzten Jahren wie folgt verändert: Veränderung Eigenkapital bis 31. März 2014 gemäss handelsrechtlichem Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG.
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01.07.04
Absorptionsfusion (reverse merger) mit Finox Beteiligungen AG
28.07.04
Kapitalerhöhung gegen Verrechnung Aktionärsdarlehen
18.09.04
Aktiensplit 1 : 8
20.09.04
Kapitalerhöhung IPO
28.09.04
Kapitalerhöhung IPO aus Mehrzuteilungsoption
31.03.05
Jahresgewinn
31.08.05
Nennwertrückzahlung CHF 0.90 pro Aktie
31.03.06
Jahresgewinn
05.09.06
Nennwertrückzahlung CHF 1.25 pro Aktie
31.03.07
Reserven für eigene Aktien
31.03.07
Jahresgewinn
31.03.08
Reserven für eigene Aktien
31.03.08
Jahresgewinn
16.09.08
Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie
31.03.09
Reserven für eigene Aktien
31.03.09
Jahresgewinn
03.07.09
Nominalwerterhöhung
23.09.09
Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie
Kapitalerhöhung
31.03.10
Reserven für eigene Aktien
31.03.10
Jahresgewinn
14.09.10
Nennwertrückzahlung CHF 0.25 pro Aktie
31.03.11
Reserven für eigene Aktien
31.03.11
Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen
31.03.11
Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen
31.03.11
Umklassierung an Allgemeine Reserven
31.03.11
Jahresgewinn
15.07.11
Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen
30.09.11
Anpassung Reserven aus Kapitaleinlagen gemäss ESTV
31.03.12
Reserven für eigene Aktien
31.03.12
Jahresgewinn
12.07.12
Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen
31.03.13
Jahresgewinn
11.07.13
Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen
31.03.14
Jahresgewinn
31.03.14
Total Bestand
Agioberechnung aus IPO 20. + 28.09.2004
18.09.04
Kapitalerhöhung
28.09.04
Kapitalerhöhung Total
Die IPO-Kosten wurden im handelsrechtlichen Abschluss aktiviert und wurden ab September 2004 auf fünf Jahre abgeschrieben.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Allgemein gesetzliche Reserven Anzahl Aktien in St.
Nennwert Aktien
Aktienkapital
2 500
100.00
250 000.00
Kapitalreserven
Gewinnreserven
Reserven aus Kapitaleinlagen
Allgemeine Reserven
Eigene Aktien
Total Eigenkapital
250 000.00 11 096 910.20
11 346 910.20
11 096 910.20
11 346 910.20
2 500
100.00
250 000.00
997 500
100.00
99 750 000.00
8 000 000
12.50
3 016 000
12.50
37 700 000.00
165 143 042.21
320 105 867.65
228 213
12.50
2 852 662.50
12 495 951.29
335 454 481.44
–0.90
–10 119 791.70
–1.25
–14 055 266.25
–150 000.00
6 315 915.24
17 512 825.44 117 262 825.44 117 262 825.44
825 726.81
336 280 208.25 326 160 416.55
1 187 206.38
327 347 622.93 313 292 356.68
–2 223 985.21
2 223 985.21
1 020 967.85
314 313 324.53
873 759.26
–873 759.26
6 099 149.38
320 412 473.91
–6 746 527.80
313 665 946.11 –392 705.90
392 705.90
11 968 630.02 5.25 1 405 526
384 666 694.38 16 163 522.75
421 913 107.13
–7 589 843.40
414 323 263.73 –208 715.75
208 715.75
11 715 880.66 –0.25
–3 162 434.75
422 876 709.64
–193 802 516.25
51.50 193 802 516.25
150 000.00
422 876 709.64 50 000.00
422 876 709.64
8 308 089.98
431 184 799.62 –2 522 945.20
–150 000.00
10 129 024.25
428 661 854.42
–9 979 024.25
428 661 854.42
–391 760.30
391 760.30
14 591 564.24 –2 522 945.20
440 730 473.46 449 496 921.40
–2 522 945.20
446 973 976.20
9 352 303.09 –150 000.00
428 661 854.42 443 253 418.66
8 766 447.94
178 993 806.85
422 876 709.64 422 876 709.64
–150 000.00 –50 000.00
14.15
414 323 263.73 426 039 144.39
–51.50
12 649 739
313 665 946.11 325 634 576.13
59 032 118.25 21 082 890.00
–0.60
314 313 324.53
456 326 279.29
98 984 356.64
176 104 656.40
50 000.00
2 343 459.40
456 326 279.29
Kapital
in %
IPO-Kosten
Agio brutto
Agio netto
37 700 000.00
92.97 %
10 189 057.47 165 143 042.21
154 953 984.74
2 852 662.50
7.03 %
770 979.90
12 495 951.29
11 724 971.39
40 552 662.50
100.00 %
10 960 037.37
177 638 993.50
166 678 956.13
77
Corporate Governance
–0.60
313 292 356.68
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Aktionariat Eingetragene Aktionäre
Per 31. März 2014 waren 4241 Aktionäre mit Aktienbeständen im Aktienregister eingetragen (Vorjahr: 4577 Aktionäre). 98% der Aktionäre geben die Schweiz als ihr Domizil an. Der Aktienbesitz verteilt sich wie folgt: Anzahl Aktionäre per 31. März 2014
Anzahl Aktionäre per 31. März 2013
1 bis 100
2 399
2 635
101 bis 1000
1 705
1 796
121
127
10 001 bis 100 000
9
13
über 100 000
7
6
Anzahl Aktien
1001 bis 10 000
Bedeutende Aktionäre und bedeutende Aktionärsgruppen
Die Aktionärsgruppe Familie Michel, die das Halten von Aktien im Familienbesitz bezweckt, besteht aus Willy Michel, Präsident des Verwaltungsrates und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe, der Aktien sowohl direkt als auch indirekt über die von ihm kontrollierten Gesellschaften Techpharma Management AG und BV Holding AG hält, und seinen Kindern Simon Michel, Serge Michel und Lavinia Camilla Nussio, die die Aktien jeweils direkt halten. Die Aktionärsgruppe «Familie Michel» hält per 31. März 2014 zusammen insgesamt 9 681 119 (Vorjahr: 9 658 667) Namenaktien der Ypsomed Holding AG, was 76.53% (Vorjahr: 76.35%) sämtlicher Aktien der Gesellschaft entspricht. Die von Martin und Rosmarie Ebner kontrollierte Patinex AG, Egglirain 24, 8832 Wilen, hat per 31. März 2014 eine Beteiligungen an der Gesellschaft von 10.68% (Vorjahr: 5.21%; gemäss Meldung vom 5. November 2013) gemeldet. Im Berichtsjahr wurden der Gesellschaft keine weiteren Veränderungen gemeldet. Es sind keine weiteren bedeutende Aktionäre sowie bedeutende Aktionärsgruppen bekannt.
78
Rechnungslegung
Ypsomed hat ihren Rechnungslegungsstandard per 30. September 2011 von IFRS auf Swiss GAAP FER umgestellt. Seither wird SWISS GAAP FER als Rechnungslegungsstandard angewendet. Auch unter Swiss GAAP FER, welcher als oberstes Prinzip die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage fordert (true and fair view), wird eine aussagekräftige und zuverlässige Rechnungslegung sichergestellt. Die umfassende Konzernrechnung gemäss SWISS GAP FER enthält Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis sowie ausgewählte Führungskennzahlen.
Kreuzbeteiligungen
Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Die Aktien der Ypsomed Holding AG sind nicht verurkundet. Jeder Aktionär kann von der Gesellschaft jederzeit die Ausstellung einer Bescheinigung über seine im Aktienregister eingetragenen Namenaktien verlangen. Im Verhältnis zur Gesellschaft gilt als Aktionär, wer im Aktienbuch gültig als Eigentümer oder Nutzniesser eingetragen ist. Der Erwerber von Namenaktien bzw. der Nutzniesser an Namenaktien hat einen schriftlichen Antrag auf Eintragung ins Aktienbuch zu stellen. Die Genehmigung wird durch den Verwaltungsrat erteilt, der diese Befugnis delegieren kann. Die Übertragung wird sodann im Aktienbuch eingetragen. Die Antragsteller werden im Aktienbuch als Aktionäre mit Stimmrecht eingetragen, sofern sie ausdrücklich erklären, die Namenaktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben zu haben. Wird diese Erklärung nicht abgegeben, kann der Verwaltungsrat die Eintragung verweigern. Der Verwaltungsrat kann Grundsätze über die Eintragung von Nominees aufstellen und Nominees bis maximal 5.0% des Aktienkapitals mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen. Der Verwaltungsrat kann über diese Eintragungsgrenze hinaus Nominees mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen, falls die Nominees die Namen, Adressen, die Staatsangehörigkeit, den Sitz und die Aktienbestände von natürlichen und juristischen Personen offenlegen, für deren Rechnung sie 1.0% oder mehr des Aktienkapitals halten. Die 5.0%-Grenze findet entsprechende Anwendung auf Nominees, welche mit einem anderen Nominee kapital- oder stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise verbunden sind. Der Verwaltungsrat kann nach Anhörung des Betroffenen dessen Eintragung als stimmberechtigter Aktionär im Aktienbuch streichen und ihn als Aktionär ohne Stimmrecht eintragen, wenn die Eintragung durch falsche Angaben zustande gekommen ist. Im Berichtsjahr wurden keine Anträge zum Eintrag von Nominees gestellt. Für die Abänderung der Übertragbarkeitsbeschränkungen von Namenaktien ist ein Beschluss der Generalversammlung erforderlich, der mindestens 2/3 der vertretenen Stimmen und die absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte auf sich vereinigen muss.
Verwaltungsrat Mitglieder des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat besteht aus mindestens drei und höchstens fünf Mitgliedern, die bisher für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt wurden. Aufgrund der Minder-Initiative müssen die Verwaltungsräte neu jährlich gewählt werden. Eine Wiederwahl ist möglich. Die Mitglieder des Verwaltungsrats wurden anlässlich der Generalversammlung 2013 in globo wiedergewählt. Der Verwaltungsrat konstituiert sich selbst. Herr Willy Michel gehörte bis April 2003 der Konzernführung der Disetronic Holding AG an, war von 2003 bis August 2011 nicht exekutiver Verwaltungsratspräsident der Ypsomed Holding AG und ist seit August 2011 Delegierter des Verwaltungsrats und CEO der Ypsomed Holding AG und der Ypsomed Gruppe. Die anderen Verwaltungsräte sind nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrats. Hauptaufgabe des Verwaltungsrats ist die Oberleitung der Gesellschaft und die Aufsicht und Kontrolle der Geschäftsleitung. Willy Michel vertritt als Delegierter und CEO den Verwaltungsrat der Ypsomed Holding AG sowie die Ypsomed Gruppe nach aussen. Die anderen Mitglieder des Verwaltungsrats sind weder bei der Ypsomed Holding AG noch bei einer ihrer Tochtergesellschaften in operativen Funktionen tätig und haben auch keine solche in den vergangenen drei Jahren innegehabt. Mit Ausnahme von Willy Michel bestehen keine geschäftlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Ypsomed Holding AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften. Folgende geschäftliche Beziehungen zwischen Willy Michel und ihm nahestehenden Personen sowie der Ypsomed Holding AG bzw. ihrer Tochtergesellschaften bestanden im Berichtsjahr (Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2013/14 gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2013/14, Seite 66 zu finden).
Organdarlehen
Willy Michel hat der Gesellschaft ein Darlehen gewährt, das er seiner durch ihn kontrollierten Techpharma Management AG abgetreten hat. Im Berichtsjahr erfolgte keine Amortisationszahlung. Per 31. März 2014 sind insgesamt noch CHF 20.0 Mio. Darlehen ausstehend. Die wichtigsten Bedingungen des Darlehensvertrages per 31. März 2014 sind: Das Darlehen wird seit dem 1. April 2010 zum 12-Monats-Libor CHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5% verzinst und jeweils per Ende März und Ende September dem aktuellen Satz entsprechend angepasst. Die Ypsomed 79
Corporate Governance
Beschränkung der Übertrag barkeit der Aktien
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen, es wird jedoch spätestens am 31. März 2017 zur Rückzahlung fällig. Die Techpharma Management AG hat auf die Möglichkeit einer weiteren Amortisation bis zum 31. März 2015 verzichtet. Ab 1. April 2015 kann sie mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich max. CHF 5.0 Mio. verlangen. Es bestehen keine weiteren Organdarlehen. Mietvertrag
Herr Willy Michel bzw. die von ihm kontrollierte Techpharma Management AG vermietet seit dem 1. Januar 2006 der Ypsomed AG das Gebäude an der Buchmattstrasse in Burgdorf (Ypsomed Nord). Die Parteien haben, basierend auf einem durch einen unabhängigen Dritten erstellten Gutachten zur Berechnung von Mietzinsen, einen Mietvertrag unterzeichnet, der für die Miete einen indexierten, marktüblichen Mietzins vorsieht. Per 1. Januar 2012 wurde der Mietzins auf CHF 906 570 plus MWST (ohne Nebenkosten) reduziert. Der Mietvertrag kann mit einer Frist von 24 Monaten auf jeden Monat gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufsrecht während der ganzen Mietdauer, jedoch max. während 25 Jahren ab Mietantritt, eingeräumt erhalten. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2.0% des Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind. Der grössere Unterhalt und der zur Substanzerhaltung des Gebäudes notwendige Unterhalt gehen zulasten der Vermieterin. Die am Mietobjekt mit Einwilligung der Vermieterin vorgenommenen Änderungen werden bei Vertragsbeendigung der Mieterin unter Anwendung von Swiss GAAP FER Abschreibungssätzen zum Restbuchwert entschädigt. Der Mietvertrag wurde im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einem marktüblichen Mietvertrag. Weitere vertragliche Beziehungen
Herr Willy Michel bzw. die durch ihn kontrollierte Techpharma Management AG und die Ypsomed AG haben einen jederzeit beidseitig kündbaren Rahmendienstleistungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma Management AG der Ypsomed Gruppe vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Hotellerie- und Gastrodienstleistungen) und vereinzelte Managementunterstützung (inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet und die Ypsomed Gruppe ihrerseits der Techpharma Management AG vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Management- und IT-Unterstützung inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet. Die einzelnen Dienstleistungen werden zu marktüblichen Konditionen verrechnet. Der gegenseitige Personalverleih wird zu Personalkostenansätzen verrechnet. 80
Der Vertrag wurde im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit. Der Rahmendienstleitungsvertrag wurde insofern erweitert, als Willy Michel seit August 2011 die Funktion des CEO der Gesellschaft ausübt. Die bisherige Höhe der Vergütung für die von Willy Michel der Gesellschaft persönlich zur Verfügung gestellten Managementdienstleistungen wurde deswegen nicht angepasst. Sie beträgt seit Jahren unverändert CHF 140 000. Infolge Annahme der Minder-Initiative und unter entsprechender Abänderung des Rahmendienstleistungsvertrages wird diese Vergütung in selber Höhe neu als Honorar für das Verwaltungsratspräsidium der Ypsomed AG an Willy Michel ausbezahlt. Dieser Betrag stellt, neben der Vergütung als Präsident des Verwaltungsrates der Ypsomed Holding AG, die vollständige Vergütung für sämtliche Beratungs- und Managementleistungen von Willy Michel, inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr, dar. Willy Michel hat ausdrücklich auf eine weitergehende Vergütung für seine operativen Tätigkeiten als CEO im Geschäftsjahr verzichtet. Vertragliche Beziehung mit Finox AG
Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochtergesellschaften einerseits und der durch Willy Michel kontrollierten Techpharma Management AG und deren Tochtergesellschaft Finox AG andererseits bestand eine Kooperationsvereinbarung, welche am 20. Dezember 2011 aufgelöst und durch eine Lizenzvereinbarung ersetzt wurde. Finox AG entwickelt primär Arzneimittel, insbesondere Fertilitätshormone sowie Geräte zu deren Verabreichung. In der Lizenzvereinbarung werden die Rechte an den unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Technologien und Schutzrechte bezüglich der Verabreichungsgeräte geregelt. Ypsomed AG erhält eine Lizenz auf zwei Verabreichungstechnologien zur Nutzung ausserhalb definierter Anwendungsbereiche. Finox AG darf die unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Schutzrechte innerhalb definierter Anwendungsbereiche exklusiv nutzen. Finox AG kann unter der Lizenzvereinbarung weiterhin Beratungsdienstleistungen, die von Ypsomed Mitarbeitern geleistet werden, zu marktgerechten Stunden- resp. Tagesansätzen beziehen. Schliesslich ist das vormalige Vorkaufsrecht der Ypsomed AG an den Aktien der Finox AG mit der Auflösung der Kooperationsvereinbarung weggefallen. Die Auflösung der Kooperationsvereinbarung sowie der Abschluss der neuen Lizenzvereinbarung wurden im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entsprechen nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Mitglieder des Verwaltungsrats Prof. em. Dr. Norbert Thom, Mitglied Verwaltungsrat der
der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe, gründete mit seinem Bruder 1984 die Disetronic und war mit ihm bis zu dessen Ausscheiden im Jahre 1995 zusammen und danach alleine für Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Verkauf der Disetronic-Produkte verantwortlich (bis 1999). Im Rahmen des Verkaufs der Disetronic an die Roche Holding AG im Jahre 2003 kaufte Herr Willy Michel den Injektionsbereich der Disetronic zurück, der fortan unter Ypsomed firmiert war. Er war seit Beginn ununterbrochen Präsident des Verwaltungsrats der Disetronic Gruppe und heute der Ypsomed Gruppe. Vor Gründung der Disetronic sammelte Herr Willy Michel, welcher einen Berufsabschluss als eidg. dipl. Pharmaberater innehat, bei mehreren Industrie- und Pharmafirmen umfassende Erfahrungen in den Bereichen Entwicklung, Aussendienst und Marketing, und er stand sechs Jahre an der Spitze von Novo Nordisk Schweiz (von 1978 bis 1984). Während dreier Jahren gehörte er dem Gemeinderat der Stadt Burgdorf an (von 1998 bis 2001), die ihm 2004 die Ehrenmedaille verlieh. Willy Michel ist Mehrheitseigentümer und Präsident des Verwaltungsrats der kotierten Finox AG, die die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Arzneimitteln bezweckt, Vizepräsident des Verwaltungsrates der an der Berner Börse BX Berne eXchange kotierten Beteiligungsgesellschaft BV Holding AG (von 2001 bis März 2008 deren Präsident), Präsident (seit 2012, Mitglied seit 2007) des Verwaltungsrates der an der SIX Swiss Exchange kotierten Adval Tech Holding AG). Er ist zudem Inhaber mehrerer Unternehmen, darunter profilierte Gesellschaften im Kunstbereich, in der Uhrenbranche und in der Gastronomie und amtet als Verwaltungsrat diverser nicht kotierter, branchenfremder und für die Geschäftstätigkeit der Ypsomed Gruppe unbedeutender Gesellschaften. Herrn Willy Michel wurde für seine unternehmerische Gesamtleistung von der Ernst&Young AG im Jahre 2005 der «Master Entrepreneur of the Year» und von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern 2006 der Ehrendoktor (Dr. h.c.) verliehen.
Ypsomed Holding AG seit 2005. Nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln (Dr. rer. pol. und Habilitation für Betriebswirtschaftslehre) absolvierte Norbert Thom in rund 40 Jahren bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2012 eine komplette wissenschaftliche Laufbahn an vier Universitäten (Köln, Giessen, Freiburg/ CH, Bern). In Bern war Prof. Thom Gründer und Direktor des Instituts für Organisation und Personal (1991 bis 2012); er übernahm parallel Verantwortung in weiteren Universtitätsämtern, z.B. als Vize-Rektor für Finanzen und Planung. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Prof. Thom Auszeichnungen aus dem In- und Ausland, unter anderen drei Ehrendoktorate und eine Ehrenprofessur. Prof. Thom pflegt seit vielen Jahren enge Kontakte mit der Wirtschaft. Neben Beratungstätigkeiten und der Mitwirkung in Beiräten übernahm er in mehreren Verwaltungsräten nichtkotierter, branchenfremder und für die Geschäftstätigkeit der Ypsomed Gruppe unbedeutender Gesellschaften Verantwortung. Heute ist er als Professor Emeritus mit der Universität Bern weiterhin verbunden, insbesondere als Dozent im Executive Master Programm für Health Administration. Zudem ist er seit 2012 Mitglied im Supervisory Board der REHAU Gruppe (Muri bei Bern), die im Kunststoffbereich weltweit tätig ist.
Corporate Governance
Dr. h. c. Willy Michel, Präsident Verwaltungsrat und CEO
81
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Gerhart Isler, Mitglied Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG seit 2008. Nach dem Studienabschluss an der Universität in Zürich als Ökonom trat Gerhart Isler 1976 in den familieneigenen Zeitungsverlag Finanz und Wirtschaft AG als Redaktor ein. 1980 führte er die firmeneigene Redaktion in New York, war von 1981 bis 1986 Leiter des Auslandsressorts und bekleidete danach bis ins Jahr 1989 das Amt des Verlagsleiters. Danach wurde er zum Verleger der Finanz und Wirtschaft, die bis zum Jahre 2000 ein starkes Wachstum erlebte und zum bedeutendsten Wirtschaftsblatt des Landes avancierte. Herr Isler verkaufte den Verlag anschliessend, blieb aber bis Ende 2004 noch als Herausgeber tätig. Herr Isler war von 2005 bis Ende 2008 Mitglied des Verwaltungsrates der börsenkotierten PubliGroupe und von 2008 bis Frühling 2012 Mitglied des Verwaltungsrats der börsenkotierten Investmentgesellschaft New Value. 2005 wurde er in den Verwaltungsrat des Grand Casino Baden gewählt. Seit 2005 ist Herr Isler Stiftungsrat der move>medStiftung, die im Sportbereich engagiert ist. Herr Isler ist seit Anfang 2010 zudem Gemeindepräsident von Bergdietikon.
Name
Nationalität
Anton Kräuliger, Vizepräsident Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG (Mitglied VR seit 2007). Nach dem Studienabschluss an der ETH Zürich als dipl. Masch.-Ing. trat Anton Kräuliger 1971 in das Familienunternehmen ein und übernahm im Jahre 1978 die Aktienmehrheit der Metallgiesserei und Armaturenfabrik Lyss AG (heute Metalyss AG). Diese baute er zur marktführenden Schweizerischen Armaturengruppe, der Similor Gruppe, aus. Im Rahmen des Verkaufs von deren Armaturenbereich an die Madison Private Equity Holding AG 2002 und 2005, kaufte Herr Kräuliger den Industriebereich, heute wieder in der Metalyss AG zusammengefasst, zurück. Herr Kräuliger war zwischen 1993 und 2004 Mitglied des Verwaltungsrats der börsenkotierten Berner Kantonalbank BEKB I BCBE, Mitglied des Verwaltungsrats bei der Sécheron-Hasler Holding AG (2005 bis 2013) und Präsident des Verwaltungsrats der Sécheron SA (2005 bis 2014). Er ist weiterhin als Präsident des Verwaltungsrats in der Metalyss AG (seit 1978) tätig. Herr Kräuliger leitet zudem als Vizepräsident des Gemeinderates Kappelen das Ressort Finanzen.
Jahrgang
Position
Mitglied seit *
Gewählt bis GV**
Dr. h. c. Willy Michel
Schweiz
1947 Präsident VR
1984
2016
Gerhart Isler
Schweiz
1949 Mitglied VR
2008
2016
Deutschland
1946 Mitglied VR
2005
2016
1946 Vizepräsident VR
2007
2016
Prof. em. Dr. Norbert Thom
Schweiz Anton Kräuliger
Schweiz
* Inklusive Verwaltungsratstätigkeit unter Disetronic ** Infolge Annahme der Minder-Initiative unterstehen die gewählten Mitglieder des Verwaltungsrates einer Wiederwahl an der GV 2014.
82
Prof. em. Dr. Norbert Thom
Anton Kräuliger
Gerhart Isler
Corporate Governance
Dr. h. c. Willy Michel
83
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Kreuzverflechtungen
Willy Michel ist ebenfalls Vizepräsident des Verwaltungsrates der an der BX Berne eXchange kotierten BV Holding AG. Die BV Holding AG hielt per 31. März 2014 insgesamt 22 500 Aktien der Ypsomed Holding AG (Vorjahr: 22 500 Aktien), was einer Beteiligung von 0.18% (Vorjahr: 0.18%) entspricht. Die von Willy Michel kontrollierte Techpharma Management AG hat im Februar 2014 ihre Beteiligung an der BV Holding AG auf über 50% aufgestockt. Im Berichtsjahr hat die an der SIX Swiss Exchange kotierten Adval Tech Holding AG mit Sitz in Niederwangen, welcher Willy Michel als Präsident des Verwaltungsrats vorsteht, zwei Tochtergesellschaften, mit welchen die Ypsomed geschäftliche Beziehungen pflegt, an ein Drittunternehmen verkauft. An diesem ist Willy Michel nicht beteiligt. Im Übrigen lässt Ypsomed von Adval Tech bzw. ihren Gruppengesellschaften gelegentlich Werkzeuge zu branchenüblichen Konditionen, bzw. nach Vorliegen von Konkurrenzofferten zu marktgerechten Preisen herstellen.
Infolge der Grösse und Zusammensetzung des Verwaltungsrats kann der Verwaltungsrat in allen Fragen als Gesamtverwaltungsrat beraten und entscheiden. Er kann jedoch einzelne Befugnisse einem Verwaltungsratsausschuss übertragen. Es besteht ein Überwachungsausschuss, welchem drei Verwaltungsratsmitglieder angehören, wobei der Verwaltungsratspräsident diesem Ausschuss nicht zugehört. Der Überwachungsausschuss besteht aus den Herren Kräuliger, Isler und Prof. em. Thom. Der Verwaltungsrat tagte im Berichtsjahr insgesamt viermal und fasste mehrere Zirkulationsbeschlüsse. Anlässlich der VR-Sitzung im Mai 2013 nahm der leitende Revisor an der VR-Sitzung teil. Der Verwaltungsrat versammelte sich zusätzlich im März 2014 während 2.5 Tagen im Rahmen des Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Alle Mitglieder des Verwaltungsrats nahmen an sämtlichen Sitzungen des Verwaltungsrats, an der Generalversammlung im Juni 2013 und am Strategiemeeting im März 2014 teil.
Kompetenzregelung Arbeitsweise des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat tagt ordentlicherweise viermal jährlich, wo er die schriftliche Berichterstattung der Geschäftsleitung sowie die mündlichen Erläuterungen des Delegierten und CEO entgegennimmt, sich berät und über Anträge aus der Geschäftsleitung entscheidet. Anlässlich der Maisitzung nimmt die Revisionsstelle an der VR-Sitzung teil, wo sie Auskünfte zum umfassenden Bericht und zu weiteren Fragen erteilt. Der Verwaltungsrat versammelt sich zusätzlich ordentlicherweise jährlich während zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Im Weiteren fasst der Verwaltungsrat gelegentlich Beschlüsse auf dem Zirkulationsweg. Die Sitzungstraktanden werden durch den Präsidenten festgelegt; jedes Mitglied kann die Aufnahme von Traktanden beantragen. Die Mitglieder erhalten die Traktanden und die notwendigen Entscheidungsgrundlagen üblicherweise sieben bis zehn Tage vor den Sitzungen zugestellt. Jedes Verwaltungsratsmitglied kann Auskunft über alle Angelegenheiten der Gruppe verlangen. Wahlen und Abstimmungen im Verwaltungsrat erfolgen mit Mehrheitsentscheid, bei Stimmengleichheit hat der Präsident bzw. bei dessen Abwesenheit der Vizepräsident den Stichentscheid, eine Stellvertretung ist ausgeschlossen. An den Sitzungen des Verwaltungsrats nehmen regelmässig Geschäftsleitungsmitglieder (CFO, Leiter Technology, Leiter Operations, Leiter Marketing & Sales) sowie der Leiter der internen Revision mit beratender Stimme teil.
84
Der Verwaltungsrat hat die ihm von Gesetzes wegen zustehenden, unübertragbaren und unentziehbaren Aufgaben. Er hat die oberste Entscheidungsgewalt im Unternehmen, unter Vorbehalt derjenigen Angelegenheiten, über die gemäss Gesetz die Aktionäre zu bestimmen haben. Er legt insbesondere die Unternehmenspolitik, das Leitbild, bestehend aus Vision und Mission, und die strategische Ausrichtung der Ypsomed Gruppe fest, bestimmt deren Ziele und Prioritäten und weist die Mittel zur Erreichung der festgelegten Ziele zu. Der Verwaltungsrat legt die Organisation der Ypsomed Gruppe fest, übt die Oberaufsicht über die Geschäftstätigkeit aus, kontrolliert das Finanz- und Rechnungswesen und ist für die Ernennung und Abberufung sowie für die Überwachung der mit der Geschäftsleitung betrauten Personen verantwortlich. Er ist für den Geschäftsbericht verantwortlich, erlässt den Verhaltenskodex (Code of Coduct), genehmigt das Budget sowie die Mittelfristplanung für die Geschäftsleitung und überwacht im Weiteren den Geschäftsgang der Gruppengesellschaften und nimmt periodisch eine Beurteilung strategischer, operativer und finanzieller Risiken vor. Der Verwaltungsrat genehmigt einzelne Sachgeschäfte. Dazu gehören insbesondere Entscheide über den Kauf oder Verkauf von Unternehmen und von Liegenschaften sowie der Abschluss von Verträgen über strategische Kooperationen und von weiteren wirtschaftlich bedeutenden Verträgen. Der Verwaltungsrat genehmigt des Weiteren Bürgschaftsverpflichtungen und Arbeitsverträge mit Mitgliedern der Geschäftsleitung. Die Mitglieder des Überwachungsauschusses besprechen
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Geschäftsleitung
Das dem Gesamtverwaltungsrat zur Verfügung gestellte Informations- und Kontrollinstrumentarium der Ypsomed Gruppe (MIS) besteht aus einem vierteljährlich erstellten Managementreporting (Management Review, Quartalsberichte) und einem Finanzreporting. Der Verwaltungsratspräsident und CEO kann jederzeit direkt auf das Managementinformationssystem (MIS) zugreifen. Willy Michel als Präsident des Verwaltungsrats und CEO der Ypsomed leitet die regelmässig alle zwei Wochen stattfindenden Geschäftsleitungssitzungen und nimmt an diesen teil. An den Sitzungen des Verwaltungsrats nehmen regelmässig Geschäftsleitungsmitglieder (CFO, Leiter Technology, Leiter Operations, Leiter Marketing & Sales) sowie der Leiter der internen Revision teil. Des Weiteren bespricht sich der Gesamtverwaltungsrat zusätzlich während zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung und weiteren Mitarbeitern, an welchem auch auf Risikomanagement fokussiert wird. Der für das Risikomanagement zuständige Funktionsinhaber nimmt an sämtlichen Sitzungen sowohl der Geschäftsleitung als auch des Gesamtverwaltungsrats sowie am Strategiemeeting teil. Des Weiteren dienen strategische Planungsunterlagen dem Gesamtverwaltungsrat als Führungsinstrumente zur Steuerung des Unternehmens. Risikomanagement und Monitoring sind Aufgabe der Geschäftsleitung und werden periodisch, mindestens einmal jährlich dem Verwaltungsrat zur Kenntnis gebracht. Der Geschäftsleitung stehen zusätzlich zu diesen Unterlagen weitere ausgewählte Finanzzahlen auf monatlicher Basis zur Verfügung. Die Risikobeurteilung basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Managementrisiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und
Ereignisrisiken inklusive politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst und bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet werden. Die Funktion «Interne Revision», die direkt dem Gesamtverwaltungsrat gegenüber in Verantwortung steht, ist mit dem ständigen Ausbau des dokumentierten, internen Kontrollsystems beauftragt. Die Auditpläne basieren auf einer risikoorientierten und auf Geschäftsprozesse bezogenen Vorgehensweise und sind auf folgende Ziele und Aufgaben ausgerichtet: Überprüfung der Erfüllung der Geschäftsziele, Beurteilung der Effektivität des Risikomanagements, der Steuerungs- und Unternehmungsführungsprozesse, Optimierung von Geschäftsprozessen, Verbesserung der Steuerung und der Prozesse bezüglich der Informationssysteme, Verifizierung der Steuerung und der Prozesse im Rechnungswesen und der finanziellen Berichterstattung, Bestätigung und Gewähr von autorisierten Geschäftstransaktionen, Sicherstellung und Schutz von Vermögenswerten, Unterstützung bezüglich der Einhaltung der rechtlichen und regulatorischen Vorgaben, Überprüfung von signifikanten oder besonderen Geschäftsfällen und Transaktionen. Der Verwaltungsrat kann weitere Prüfbereiche festlegen. Der Funktionsinhaber «Interne Revision» dokumentiert die Revisionsstelle viermal jährlich über seine internen Revisionstätigkeiten und koordiniert diese mit den von der Revisionsstelle durchzuführenden Revisionsarbeiten im Rahmen von Zwischen- und Jahresendaudits.
Corporate Governance
sich einzeln mindestens einmal jährlich mit den für IKS, Risikomanagement und Compliance Verantwortlichen zu den Themen Überwachung des internen Kontrollsystems, des Riskmanagements, der Compliance und der internen Auditplanung und berichten darüber dem Gesamtverwaltungsrat. Die Zuständigkeiten des Verwaltungsrats und der übrigen Entscheidungsträger innerhalb der Ypsomed Gruppe sind in der Kompetenzordnung festgelegt. Im Übrigen hat der Verwaltungsrat die Geschäftsführung an den Delegierten und CEO delegiert.
85
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Geschäftsleitung Der Delegierte und CEO sowie die Geschäftsleitung sind für die operative Führung der Ypsomed Gruppe im Rahmen der vom Verwaltungsrat definierten Vorgaben verantwortlich. Name
Dr. h. c. Willy Michel
Nationalität
Jahrgang
Schweiz
1947
Position
Für Ypsomed (bzw. vor 2003 für Disetronic) tätig seit
als Präsident Verwaltungsrat
1984
als CEO
2011
Dr. Benjamin Reinmann
Schweiz
1969
Senior Vice President Operations
2002
Hans Ulrich Lehmann
Schweiz
1966
Senior Vice President Technology
2000
Simon Michel
Schweiz
1977
Senior Vice President Marketing & Sales
2006
Niklaus Ramseier
Schweiz
1963
Chief Financial Officer (CFO)
2002
Yvonne Müller
Schweiz
1969
Senior Vice President Human Resources
2003
Dr. Beat Maurer
Schweiz
1958
Senior Vice President Legal & Intellectual Property, Secretary of the Board
1992
Dr. h. c. Willy Michel Chief Executive Officer, CEO und Delegierter des Verwaltungsrates 86
Dr. Benjamin Reinmann Senior Vice President Operations
Hans Ulrich Lehmann Senior Vice President Technology
Niklaus Ramseier Chief Financial Officer (CFO)
Yvonne M端ller Senior Vice President Human Resources
Dr. Beat Maurer Senior Vice President Legal & Intellectual Property
Corporate Governance
Simon Michel Senior Vice President Marketing & Sales
87
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Organisation der Ypsomed Verwaltungsrat
CEO und Delegierter des Verwaltungsrates Dr. h. c. Willy Michel
Legal & IP Dr. B. Maurer
Finance & IT CFO N. Ramseier
Marketing & Sales S. Michel
Dr. h. c. Willy Michel ist Präsident des Verwaltungsrates der
Ypsomed Holding AG seit deren Bestehen (1984) und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe seit August 2011. Weitere Angaben zur Person finden sich im Kapitel Mitglieder des Verwaltungsrats auf Seite 79. Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales, bei
Ypsomed seit Oktober 2006. Seit 2008 Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für Marketing und Vertrieb. Von 2003 bis 2006 hat Herr Simon Michel bei der Firma Orange Communications AG in Zürich und Lausanne gearbeitet, wo er unter anderem für die Einführung und Vermarktung von UMTS verantwortlich zeichnete. Simon Michel hat an der Universität St. Gallen Wirtschaft studiert und in der Vertiefung Medien- und Kommunikationsmanagement mit einem Master abgeschlossen. Seit 2006 ist er Verwaltungsrat bei der Sphinx Werkzeuge AG und seit 2008 im Vorstand des lokalen Handels- und Industrievereins. Benjamin Reinmann, Dr. med., Dr. phil. med., Senior Vice
President Operations. Seit 2011 Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Bereich Operations. Benjamin Reinmann übte bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit seinem Eintritt im Jahre 2002 verschiedene Funktionen in den Bereichen Marketing & Sales, Technology und Produktion aus. Vorher war er als Arzt im Universitätskinderspital Bern (2001 bis 2002) und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bern und Indianapolis USA (1997–2001) tätig. Ausbildung: Medizinstudium, Doktorate in Medizin und Strukturbiologie an der Universität Bern sowie Nachdiplomstudium in Unternehmensführung an der PHW Bern. Hans Ulrich Lehmann, Senior Vice President Technology.
Seit 2011 Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Bereich Technology. Seit seinem Eintritt bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) im Jahr 2000 war er in verschiedenen Positionen im Unternehmen tätig, anfänglich als Senior Project Manager für Entwicklungsprojekte und anschliessend für meh88
Human Resources Y. Müller
Operations Dr. B. Reinmann
Technology H. U. Lehmann
rere Jahre als Vice President Manufacturing und Vice President Technology. Zuvor arbeitete er bei verschiedenen Unternehmen in der Medizin- und Kunststoffspritzgusstechnik in der Schweiz sowie in den USA. Er verfügt über einen Berufsabschluss als Masch.-Ing. HTL und ein Nachdiplomstudium FH in Unternehmensführung der Berner Fachhochschule sowie einen Abschluss des «Program for Leadership Development PLD» an der Harvard Business School in Boston, USA. Niklaus Ramseier, CFO, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit 2002, vorher Leiter Finanzen und Controlling für den Bereich Industrial Services der Von Roll Gruppe (von 1995 bis 2002), und diverse Beratungs- und Buchführungstätigkeiten in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbildung: diplomierter Experte in Rechnungslegung und Controlling. Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources, bei
Ypsomed seit 2003, vorher Verantwortlichkeiten im Ausbildungsbereich bei der Berner Kantonalbank BEKB I BCBE (2002 bis 2003), im Bereich Personalwesen bei X-Media und Scout24 (von 2000 bis 2002) und IKEA (von 1996 bis 2000). Ausbildungen: diplomierte HR-Leiterin und Executive MBA in General Management der Berner Fachhochschule. Beat Maurer, Dr. iur., Rechtsanwalt, Senior Vice President
Legal und Intellectual Property, Sekretär Verwaltungsrat der Ypsomed Holding AG, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit 1992, vorher Steuer- und Rechtsberatung in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbildung: Lizentiat in Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ü., Studien an der Freien Universität Berlin, Doktorat in Rechtswissenschaften an der Universität Bern und Rechtsanwalt Kanton Bern. Beat Maurer ist seit 2002 Fachrichter für wirtschaftsrechtliche und immaterialgüterrechtliche Fragen am Handelsgericht des Kantons Bern. Im Weiteren ist er Vorstandsmitglied des Dachverbandes der Schweizerischen Handels- und Industrievereinigung der Medizintechnik FASMED mit Sitz in Muri bei Bern.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Es gibt keine Managementverträge.
Vergütungen Verwaltungsrat Die Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen für ihre Tätigkeit als Verwaltungsratsmitglied eine Vergütung, welche vom Gesamtverwaltungsrat diskutiert und nach freiem Ermessen ohne Beizug von externen Beratern im Plenum neu festgelegt wird. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktien- oder Optionspläne. Die Grundlagen und Elemente des Verwaltungsratshonorars (bestehend aus einem fixen Anteil, einem variablen Anteil sowie einem Sitzungsgeld) werden vom Verwaltungsrat jährlich überprüft und nach freiem Ermessen neu festgesetzt. Der fixe Anteil beträgt CHF 150 000 (Vorjahr: CHF 150 000) für den Präsidenten des Verwaltungsrates und CHF 90 000 (Vorjahr: CHF 90 000) je Mitglied des Verwaltungsrates. Der 1 variable Anteil beträgt zwischen 0% bis maximal 33 / 3 % des Fixanteils. Die Höhe des variablen Anteils ist abhängig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen, basierend auf ²/3 der konsolidierten EBIT-Marge und 1/3 des konsolidierten Umsatzes und beträgt im Berichtsjahr 5.0% des Fixanteils. Das Sitzungsgeld beträgt CHF 1500 für jede mindestens einen halben Tag dauernde Sitzung (Vorjahr: CHF 1500). Für kürzere Sitzungen sowie für die Teilnahme am Strategiemeeting und an der Generalversammlung wird kein Sitzungsgeld entrichtet. Verwaltungsratshonorar und Sitzungsgeld werden den Mitgliedern des Verwaltungsrates nach der Generalversammlung bezahlt.
Für Beratungsdienstleistungen wurde dem Präsidenten des Verwaltungsrates bzw. der durch ihn kontrollierten Techpharma Management AG zudem ein seit Jahren unveränderter Betrag von pauschal CHF 140 000 bezahlt. Infolge Annahme der Minder-Initiative und unter entsprechender Abänderung des Rahmendienstleistungsvertrages wird diese Vergütung in selber Höhe neu als Honorar für das Verwaltungsratspräsidium der Ypsomed AG an Willy Michel ausbezahlt. Dieser Betrag stellt die vollständige Vergütung, nebst erwähntem Verwaltungsratshonorar und Sitzungsgeld der Ypsomed Holding AG, für sämtliche Beratungs- und Managementleistungen von Willy Michel, inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr, dar. Das Verhältnis zu nahestehenden Personen wird im Kapitel Verwaltungsrat, Mitglieder des Verwaltungsrates, Seite 84, beschrieben. Informationen über sämtliche tatsächlichen, im Geschäftsjahr 2013/14 an die gegenwärtigen und ehemaligen Mitglieder des Verwaltungsrats gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663b bis des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2013/14, Seite 67, zu finden.
Corporate Governance
Managementverträge
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Vergütungen Geschäftsleitung Der an Willy Michel als Präsident des Verwaltungsrates der Ypsomed Holding AG und Ypsomed AG bezahlte Betrag (siehe Seite 67) stellt die vollständige Vergütung für sämtliche Beratungs- und Dienstleistungen von Willy Michel inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr dar. Willy Michel hat ausdrücklich auf eine weitergehende Vergütung für seine operativen Tätigkeiten als CEO im Geschäftsjahr verzichtet. Die Grundlagen und Elemente der Vergütungen der anderen Mitglieder der Geschäftsleitung bestehen aus einem Grundsalär und einem vom Unternehmenserfolg und dem Erreichen individueller Ziele abhängigen variablen Lohnanteil. Der Präsident des Verwaltungsrates überprüft jährlich das Grundsalär jedes einzelnen Mitgliedes der Geschäftsleitung und legt allfällige Anpassungen des Grundsalärs nach freiem Ermessen fest. Der variable Lohnanteil beträgt zwischen 0% und maximal 31.25% des gesamten Jahressalärs (brutto) des einzelnen Geschäftsleitungsmitglieds. Der variable Lohnanteil ist abhängig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen, basierend zu 50.0% von der konsolidierten EBIT-Marge, 25.0% auf dem konsolidierten Umsatz und zu 25.0% auf dem Erreichen der individuellen Ziele des betreffenden Geschäftsleitungsmitglieds. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktienoder Optionspläne. Die Ausrichtung von Pauschalspesen richtet sich nach dem durch den Kanton Bern genehmigten Spesenreglement; Pauschalspesen decken danach nur effektive Spesenereignisse ab und werden daher nicht gesondert ausgewiesen. Ebenfalls sind keine Zusatzleistungen (beispielsweise Vergünstigungen für den Bezug von Reka-Checks und Weiteres) ausgewiesen, soweit sie den Betrag von total CHF 2 000 pro Person und Jahr nicht übersteigen. Es sind keine Abgangsentschädigungen mit Organmitgliedern und keine langen Vertragsdauern von mehr als sechs Monaten mit Mitgliedern der Geschäftsleitung vereinbart. Es wurden im Berichtsjahr keine Abgangsentschädigungen an ehemalige Organmitglieder bezahlt.
90
Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2013/14 an die Mitglieder der Geschäftsleitung sowie an die früheren Mitglieder der Geschäftsleitung gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2013/14, Seite 68, zu finden.
Aktienzuteilung im Berichtsjahr
Es wurden im Berichtsjahr keine Aktien zugeteilt.
Aktienbesitz
Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2013/14 von den Mitgliedern des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und ihnen nahestehenden Personen gehaltenen Aktien, die durch Art. 663c des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2013/14, Seite 68, zu finden. Es wurden von der Gesellschaft keine Optionen auf Beteiligungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzerngesellschaften begeben.
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Stimmrechtsbeschränkungen und -vertretung
Alle im Aktienbuch mit Stimmrecht eingetragenen Aktionäre sind an der Generalversammlung stimmberechtigt. Die Aktionäre können sich an der Generalversammlung durch schriftlich bevollmächtigte Personen vertreten lassen. Bei der Ausübung des Stimmrechtes kann kein Aktionär für eigene und vertretene Aktien zusammen mehr als 5.0% aller Aktienstimmen direkt oder indirekt auf sich vereinigen. Juristische Personen und Personengesellschaften, die untereinander kapitaloder stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise, verbunden sind, sowie natürliche oder juristische Personen und Personengesellschaften, die zur Umgehung der Stimmrechtsbeschränkung koordiniert vorgehen, gelten dabei als eine Person. Die Stimmrechtsbeschränkung findet hingegen keine Anwendung auf die Ausübung des Stimmrechts durch den Organvertreter, den Depotvertreter und den unabhängigen Stimmrechtsvertreter sowie auf Willy Michel, da er beim Erlass der entsprechenden Statutenbestimmung mit einem Bestand von über 5.0% aller Aktienstimmen im Aktienbuch eingetragen war (Art. 16 Statuten).
Statutarische Quoren
Die Generalversammlung fasst ihre Beschlüsse und vollzieht ihre Wahlen, soweit Gesetz oder Statuten nichts anderes bestimmen, mit der absoluten Mehrheit der abgegebenen Aktienstimmen, unter Ausschluss der leeren und ungültigen Stimmen. Der Vorsitzende stimmt mit und hat bei Stimmengleichheit den Stichentscheid. Die statutarischen Quoren stimmen mit den gesetzlichen überein.
Einberufung der Generalversammlung
Die Einladung an die Generalversammlung erfolgt per Brief an die im Aktienbuch eingetragenen Aktionäre spätestens 20 Tage vor dem Versammlungstag sowie durch einmalige Veröffentlichung im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB).
Traktandierung
Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens einer Million Franken vertreten, können unter Angabe des Verhandlungsgegenstandes und der Anträge die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen. Entsprechende Begehren sind schriftlich und spätestens 45 Tage vor der Versammlung an den Präsidenten des Verwaltungsrates zu richten.
Eintragungen im Aktienbuch
Eintragungen im Aktienbuch werden bis sechs Tage vor der Generalversammlung vorgenommen.
Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen Im Falle eines öffentlichen Kaufangebotes ist ein Anbieter im Sinne von Art. 32 BEHG verpflichtet, ein Angebot für alle kotierten Beteiligungspapiere der Gesellschaft zu unterbreiten, sobald er direkt, indirekt oder in gemeinsamer Absprache mit Dritten Beteiligungspapiere der Gesellschaft erwirbt und damit zusammen mit Papieren, die er bereits besitzt, den Grenzwert von 49.0% der Stimmrechte, ob ausübbar oder nicht, überschreitet (Art. 10 Statuten). Es gibt keine Kontrollwechselklauseln mit Mitgliedern des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und/oder weiteren Kadermitgliedern.
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Corporate Governance
Mitwirkungsrechte der Aktionäre
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Revisionsstelle Dauer des Mandates und Amtsdauer des leitenden Revisors
Am 27. Juni 2007 wählte die Generalversammlung der Ypsomed Holding AG erstmals die Ernst & Young AG, Bern, als Revisionsstelle. Der leitende Revisor, Herr Christian Schibler, ist bei Ypsomed Holding AG seit Juni 2007 im Amt und wird aufgrund der Rotationspflicht im neuen Geschäftsjahr 2014/15 ersetzt. Die Revisionsstelle wird jeweils von der Generalversammlung für die Amtsdauer von einem Jahr gewählt, letztmals anlässlich der Generalversammlung 2013.
Revisionshonorare
Die Summe der von der Revisionsstelle im Laufe des Berichtsjahres der Ypsomed Holding AG und ihren Konzerngesellschaften in Rechnung gestellten Revisionshonorare beträgt TCHF 275. Die Revisionsstelle erbrachte im Berichtsjahr zusätzliche, sogenannte Non-Auditing-Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der DiaExpert (Due Dilligence, Steuerberatungen) sowie für Interpretationen von Swiss GAAP FER und Offenlegungspflichten. Die Revisionsstelle stellte hierfür Ypsomed Holding und ihren Konzerngesellschaften Rechnung im Betrag von insgesamt TCHF 289.
Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der R evision
Die Aufsicht und Kontrolle der Revisionsstelle nimmt der Gesamtverwaltungsrat wahr. Bei der Behandlung und Abnahme der Konzern- und der Jahresrechnung durch den Verwaltungsrat ist der leitende Revisor anwesend. Die Revisionsstelle erstellt jährlich einen umfassenden Bericht zuhanden des Verwaltungsrates, der vom Verwaltungsrat in Anwesenheit des leitenden Revisors beraten wird.
92
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Informationspolitik
Aktienhandel
Die Ypsomed Holding AG pflegt gegenüber Aktionären, potenziellen Investoren, Finanzanalysten, Medien, Kunden und weiteren interessierten Personen eine offene, transparente und sich am Grundsatz der Gleichbehandlung orientierende Kommunikationspolitik. Die Gesellschaft bedient sich folgender Instrumente: jährlicher Geschäftsbericht, Halbjahresbericht, Präsentation des Jahresergebnisses für Medien und Finanzanalysten vor der Generalversammlung sowie Medienorientierungen und Publikationen des Unternehmens mit potenzieller Relevanz auf den Aktienkurs. Die Kommunikation mit Investoren ist Aufgabe des Verwaltungsratspräsidenten.
Die Namenaktien der Ypsomed Holding AG werden an der SIX Swiss Exchange und an der BX Berne eXchange gehandelt.
Folgende Research-Banken decken die Entwicklung der Ypsomed Gruppe ab:
Tickersymbole: YPSN (Telekurs) YPSN.S (Reuters) YPSN SW (Bloomberg) Valorennummer 1939 699 ISIN CH 001 939 699 0
Wichtige Termine 1. Juli 2014
Credit Suisse, Zürich (www.credit-suisse.com), Christoph Gretler Vontobel, Zürich (www.vontobel.com), Carla Bänziger Zürcher Kantonalbank, Zürich (www.zkb.ch), Sibylle Bischofberger Frick Auf unserer Website www.ypsomed.ch (unter Medien & Investoren) kann jede interessierte Person kostenlos und zeitnah potenziell kursrelevante Tatsachen abrufen (Pull-System). Weiter kann sich jede interessierte Person für die Zustellung von Unterlagen unter www.ypsomed.ch/medien.html in einen E-Mail-Verteiler eintragen lassen (Push-System). Offizielles Publikationsorgan der Ypsomed Holding AG ist das Schweizerische Handelsamtsblatt (SHAB). Publikationen des Unternehmens mit potenzieller Relevanz auf den Aktienkurs ergehen in der Regel nach Handelsschluss. Solche Publikationen werden vorab an die SIX Swiss Exchange Regulation gemeldet und werden danach zeitgleich zur Aufschaltung auf der oben erwähnten Website an mehrere nationale Tageszeitungen, elektronische Informationssysteme sowie an die sich im entsprechenden E-Mail-Verteiler eingetragenen Personen zugestellt.
Generalversammlung, Bern 30. Oktober 2014
Medienkonferenz und Analystenpräsentation zu den Halbjahreszahlen 2014/15, Solothurn 28. Mai 2015
Medienkonferenz und Analystenpräsentation zu den Jahreszahlen 2014/15, Burgdorf
Kontakt
Corporate Governance
BZ-Bank, Wilen (www.bzbank.ch), Roger Steiner
Ypsomed Holding AG Benjamin Overney, Head of Investor & Public Relations benjamin.overney@ypsomed.com Telefon +41 34 424 41 59 Telefax +41 34 424 41 55 www.ypsomed.com
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Ypsomed – Glossar
Glossar
Ampulle / Patrone Behälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z.B. bei wiederverwendbaren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Karpule). Amylin Hormon, das zusammen mit Insulin von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Bei Funktionsunfähigkeit der Bauchspeicheldrüse wird es wie Insulin nicht mehr produziert. Gemäss neueren Untersuchungen ergänzt Amylin die Wirkung von Insulin in der Diabetesbehandlung und ermöglicht eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Anämie (Blutarmut) Anämie bezeichnet einen Zustand der Blutarmut. Diese kann sich in einer Verminderung der Hämoglobinkonzentration (roter Blutfarbstoff), des Hämatokrits (Mass für die Dicke des Bluts, Anteil zellulärer Bestandteile) und / o der der Erythrozytenzahl (rote Blutkörperchen) im Blut im Verhältnis zur Altersnorm äussern. Dadurch ist bspw. die Transportkapazität des Blutes für Sauerstoff vermindert. Zu den typischen Symptomen gehören Leistungsabfall und schnelle Ermüdung sowie Blässe, Müdigkeit, Atem losigkeit und Palpitationen (unregelmässiger, beschleunigter oder verstärkter Herzschlag im Verhältnis zur geforderten Aktivität). Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben. Autoinjektor Injektionsgerät, bei dem das Durchstechen der Haut mit der Nadel (Insertion) und / o der das Ausschütten des Medikaments (Injektion) automatisch ausgeführt wird, wobei der Antrieb üblicherweise über einen Feder mechanismus erfolgt. Basalraten Als Basalrate bezeichnet man die Menge eines kontinuierlich verabreichten, kurzwirksamen Insulins. Sie deckt den Grundbedarf. Biomoleküle (injizierbare) Biotechnologisch hergestellte Medikamente, die nicht auf dem herkömmlichen Weg verabreicht werden können (z. B. oral), da sie im Verdauungstrakt zerstört würden, und somit injiziert werden müssen. Biosimilar Der Fachbegriff Biosimilar bezeichnet einen biotechnologisch erzeugten, proteinbasierten Nachahmer-Arzneistoff, der nach Ablauf der Patentzeit eines Originalwirkstoffs zugelassen wird. Die Wirkstoffe dieser neuartigen Biotechnologieerzeugnisse sind, anders als die klassischen, molekülstrukturdefinierten Arzneistoffe, nicht völlig identisch mit dem Originalwirkstoff und erfordern deshalb aufwendigere Zulassungsverfahren und Über wachungsmassnahmen als die klassischen Generika. Hauptgründe für diese Unterschiede sind die unterschiedlichen Organismen (bspw. Bakterien E. coli), auf denen das Zielprotein exprimiert wird, und die anderen angewendeten Verfahren wie Abtrennung und Reinigung. Bolus In Phasen erhöhten Insulinbedarfs (v. a. bei Mahlzeiten) wird durch die Abgabe eines Bolus, also von zusätzlichen Insulineinheiten, dieser erhöhte Bedarf gedeckt. Blutzucker (Glukose) Blutzucker bedeutet im Allgemeinen die Höhe des Glukoseanteils im Blut. Glukose ist ein wichtiger Energielieferant für den Körper und stellt einen wichtigen Messwert in der Medizin dar. Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft
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rhöht (Hyperglykämie), liegt in der Regel ein Diabetes mellitus vor. In der e intensivierten Insulintherapie sollte der Blutzuckerwert mindestens viermal täglich gemessen werden, um die Insulingabe dem aktuellen Insulinbedarf anpassen zu können. Veränderungen des Insulinbedarfs können durch die im Tagesverlauf variierende Ausschüttung blutzuckerbeeinflussender Hormone, das Einnehmen von Mahlzeiten, körperliche Aktivitäten oder fieberhafte Infektionskrankheiten auftreten. Blutzuckermessung Die Blutzuckermessungen werden von den Diabetikern üblicherweise selbständig mit portablen Blutzuckermessgeräten durchgeführt. Dabei wird zuerst eine kleine Blutprobe auf einen Teststreifen aufgebracht. Durch eine enzymatische Reaktion auf dem Teststreifen wird der Blutzucker in ein messbares Produkt umgewandelt, das dann vom Messgerät auf der Grundlage eines fotometrischen oder elektrochemischen Verfahrens ausgewertet und angezeigt wird. Die Blutzuckermessung erfolgt bei einer intensivierten Insulintherapie mindestens viermal pro Tag. CE-Registrierung Eine CE-Registrierung umfasst in Europa die unabhängige Überprüfung und Zulassung eines Produktes und bestätigt die vorgeschriebene Kennzeichnung hinsichtlich der Sicherheit. Contract Manufacturing (CM) Das Contract Manufacturing zeichnet sich dadurch aus, dass einem Auftragnehmer mehrere oder einzelne Stufen der Fertigung eines Produktes aufgetragen werden (Fremdproduktion). Es entstehen dem OEM / O DM Kostenvorteile, da die Infrastruktur nicht nur für eine einzelne Produkt linie / Fertigungslinie oder ein einzelnes Produkt genutzt wird, sondern für mehrere Hersteller oder Produkte. Die Spezialisierung des Auftragnehmers mit definierter Infrastruktur führt zu einem grösseren Fertigungsvolumen (Stückzahl). Somit profitieren beide Parteien. Compliance In der Medizin spricht man von der Compliance des Patienten. Damit wird der Umstand angesprochen, dass die Heilung vieler Krankheiten ein kooperatives Verhalten des Patienten voraussetzt. Im medizinischen Sinne kann man Compliance also mit Therapietreue oder konsequentem Befolgen von ärztlichen Empfehlungen übersetzen, sprich, ob der Patient das tut, was der Arzt ihm empfiehlt. Besonders wichtig ist Compliance bei Diabetikern in Bezug auf die Einnahme von Medikamenten, das Befolgen einer Diät oder die Veränderung des Lebensstils. Diabetes mellitus Chronische Störung des Stoffwechsels mit erhöhten Blutzuckerwerten. Der Blutzucker kann bei Personen mit Diabetes mellitus nicht mehr im erforderlichen Masse von Körperzellen zur Energiegewinnung aufgenommen werden, so dass sich zu viel Glukose im Blut befindet (Hyperglykämie / Ü berzuckerung), die dann teilweise über die Nieren ausgeschieden wird. Beim Diabetes mellitus Typ 1 produziert der Körper nur noch wenig oder überhaupt kein Insulin mehr (absoluter Insulinmangel), da die meisten oder alle insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse aufgrund einer Autoimmunerkrankung zerstört worden sind. Er manifestiert sich in der Regel bis zum 35. Lebensjahr und bedarf der regelmässigen subkutanen Verabreichung (Injektion) von Insulin. Der Diabetes mellitus Typ 1 macht etwa 10 .0% aller Diabetes-mellitus-Fälle aus und wird durch den Arzt aufgrund seiner ausgeprägten Leitsymptome richtig erkannt und behandelt. Beim weitaus häufigeren Diabetes mellitus Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse weiterhin Insulin, jedoch ist durch eine Insulinresistenz (Insulinunempfindlichkeit) der Körperzellen die Wirkung vermindert. Dies führt in der Regel zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin (Hyperinsulinämie), um die mangelnde Insulinwirkung zu kompensieren.
Ypsomed – Glossar
Doppelkammerkarpule Die Doppelkammerkarpule wurde vor allem für lyophilisierte Substanzen entwickelt. Die Doppelkammertechnologie ermöglicht einen effizienten Wirkstoffeinsatz durch schonende Produktrekonstitution: So wurde die Doppelkammertechnologie speziell für empfindliche Arzneimittel konzipiert, die durch Gefriertrocknung haltbar gemacht werden. Eine der beiden Kammern enthält den lyophilisierten Wirkstoff (gefriergetrockneter Wirkstoff), die andere das Lösungsmittel. Beide werden erst unmittelbar vor der Anwendung miteinander vermischt. Dieses «All-in-one»-Konzept unterstützt sowohl eine höhere Dosiergenauigkeit als auch eine leichtere Handhabung. Follicle Stimulating Hormone (FSH) Das follikelstimulierende Hormon FSH ist ein Keimbahnhormon, das in Zellen des Hypophysenvorderlappens und der Plazenta gebildet wird und die Follikelreifung bei Frauen sowie die Spermatogenese bei Männern fördert. FSH wird zur Behandlung von Unfruchtbarkeit eingesetzt. GLP-1 Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) ist ein im Darm gebildetes Peptidhormon, das eine wichtige Rolle im Zuckerstoffwechsel im Rahmen des InkretinEffekts – der Insulinantwort der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse auf Zuckerzufuhr über den Darm und das Blut – spielt. GLP-1 wird bei Nahrungsaufnahme direkt in den Blutkreislauf freigesetzt. Es wird innerhalb von Minuten von dem Enzym Dipeptidylpeptidase 4 (DPP 4) abgebaut und muss also ständig neu produziert werden. Es stimuliert die Produktion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse, es verzögert die Entleerung des Mageninhaltes in den Darm, wodurch das Appetit- und Durstgefühl gehemmt wird. Es senkt den Glucagon-Spiegel. Glucagon fördert die Freisetzung und Neusynthese von Glukose aus der Leber. So verhindert eine adäquate Ausschüttung oder die subkutane Injektion von GLP-1 zu hohe Glukosewerte im Blut. Heparin Ein Antikoagulans, d. h. ein Wirkstoff zur Hemmung der Blutgerinnung. Hyperglykämie Bei einer Hyperglykämie (Überzuckerung) liegt ein erhöhter Blutzuckerwert (Glukosewert) mit Werten über 110 mg / dl (6.1 mmol / l) nüchtern bzw. über 140 mg / d l (7.8 mmol / l) zwei Stunden nach dem Essen vor. Die Ursache einer Hyperglykämie ist ein relativer oder absoluter Insulinmangel (Diabetes mellitus). Dieser bewirkt, dass die Glukose aus dem Blut nicht in die Zellen transportiert werden kann und gleichzeitig Glukose z.B. aus der Leber freigesetzt wird. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt an. Der Körper versucht, den überschüssigen Blutzucker über die Nieren auszuscheiden, und verliert dabei gleichzeitig notwendiges Flüssigkeitsvolumen. Betroffene reagieren durch häufiges Urinieren und starken Durst. Leichte Blutzuckere rhöhungen bleiben meist unbemerkt, da erste Symptome wie Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit nicht als Folge von hohen Blutzucker-
werten verstanden werden. Bei kompletter Insulinkarenz und damit starker und anhaltender Blutzuckererhöhung kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Azetongeruch im Atem, dem Auftreten von Glukose und Azeton im Urin und schliesslich zu einem lebensbedrohlichen diabetischen Koma kommen. Zur Behandlung einer Hyperglykämie werden Insulin verabreicht und die Flüssigkeitszufuhr erhöht. Hypoglykämie Eine Hypoglykämie bezeichnet eine Unterzuckerung einhergehend mit einem Blutzuckerwert von unter 40 mg / dl (2.2 mmol / l) ohne Vorliegen von Symptomen. Hypoglykämien können bei allen Diabetikern, die mit Sulfonylharnstoff, Gliniden oder Insulin behandelt werden, vorkommen. Zur Unterzuckerung kommt es immer dann, wenn die blutzuckersenkenden Faktoren (z.B. Insulin, Tablettenwirkung, körperliche Aktivität) gegenüber den blutzuckersteigernden Faktoren (z.B. Nahrungsaufnahme, Zuckerneubildung in der Leber) überwiegen. Zu den Symptomen einer Hypoglykämie gehören unter anderem Zittern und Schwitzen, starkes Hungergefühl, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, sinkende Konzentrationsfähigkeit, Sehstörungen. Sie kann mit der sofortigen Einnahme von Traubenzucker oder Fruchtsaft bekämpft werden. Eine schwere Hypoglykämie kann bis zur Bewusstlosigkeit führen und erfordert dann umgehend ärztliche Hilfe. Injektion Spritzen (Injizieren) flüssiger Substanzen. Injektionssysteme / Injektionsgeräte Als Injektionssysteme bzw. Injektionsgeräte werden Geräte zur Injektion von Medikamenten bezeichnet, z.B. Pens, automatische Injektoren und Pen-Nadeln. Inkretine Inkretine sind Dünndarmhormone (Peptidhormone), die nach der Nahrungsaufnahme freigesetzt werden und die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse anregen. Gleichzeitig hemmen sie die Freisetzung des Insulingegenspielers Glucagon. Bei Typ-2-Diabetikern werden weniger Inkretine freigesetzt als bei Gesunden. Für die Diabetestherapie sind vor allem die Inkretine GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) und GIP (Gastric Inhibitor Peptide) interessant. Es gibt zwei neue Arzneistoffgruppen, die am Inkretinstoffwechsel wirken: sogenannte Inkretin-Mimetika, die die Wirkung von Inkretinen nachahmen, und sogenannte DPP-4-Hemmer, die den Abbau von körpereigenen Inkretinen verzögern. Insulin Lebensnotwendiges Peptidhormon, das von der Bauchspeicheldrüse in den Betazellen der Langerhans’schen Inseln produziert wird. Die Hauptwirkung des Insulins ist die rasche Senkung der Blutzuckerkonzentration, indem es den Transport von Glukose aus dem Blut in das Zellinnere unterstützt. Insulin wurde erst 1921 von den beiden Kanadiern Dr. Frederick Banting und Charles Best entdeckt und wird seither zur Diabetesbehandlung eingesetzt. Es wird heute grösstenteils mittels biotechnologischer Verfahren hergestellt und muss entweder injiziert oder infundiert werden. Die orale Einnahme ist nicht möglich, da das Peptidhormon Insulin durch die Magensäure zerstört würde. Insulinanaloga Als Insulinanaloga bezeichnet man Insuline mit modifizierter Aminosäure sequenz, die eine gegenüber dem Humaninsulin veränderte Verstoffwechselung besitzen. Die Motivation für die Entwicklung der Insulinanaloga war, die Steuerbarkeit der Insulintherapie zu verbessern. Bei Normalinsulin setzt die Wirkung nach etwa 30 Minuten ein, das Wirkmaximum wird nach ein bis zwei Stunden erreicht. Durch den Austausch bestimmter Aminosäuren kann die Verstoffwechselung (Pharmakokinetik) des Insulins verändert
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Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes, daher erfolgt häufig die Bezeichnung als Wohlstandskrankheit. Der Diabetes mellitus Typ 2 wird in der Regel bei über 40-jährigen und übergewichtigen Personen diagnostiziert und in einer ersten Phase oftmals ausreichend mit einer gesunden Ernährung und vermehrter körperlicher Aktivität behandelt. In späteren Phasen gelangen zusätzlich Tabletten sowie Insulininjektionen zum Einsatz. Gemäss Schätzungen sind sich heute rund die Hälfte aller Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 nicht bewusst, dass sie einen Diabetes haben. Für beide Diabetestypen gilt: Wird der Diabetes nicht frühzeitig erkannt oder nur unzureichend behandelt, können schwerwiegende Folgeerkrankungen unter anderem an den Nieren, Nerven, Augen oder Blutgefässen auftreten.
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werden, ohne seine Wirkung, d. h. die Bindung an die Insulinrezeptoren, zu beeinflussen. Insulinpumpe Insulinpumpen sind handliche, batteriebetriebene Geräte von der Grösse eines Mobiltelefons oder Pagers, die regelmässige Insulininjektionen bei Diabetikern ersetzen können. Sie enthalten Insulinampullen mit kurz wirksamem Insulin. Das Insulin wird über einen Katheter, dessen Kanüle im Unterhautfettgewebe (subkutan) liegt, regelmässig in das subkutane Fettgewebe des Körpers abgegeben. Der Katheter mit Kanüle wird alle ein bis drei Tage gewechselt. Die Infusionspumpe ermöglicht eine normnahe Blutzuckereinstellung, indem sie kontinuierlich rund um die Uhr (auch nachts) kleine, durch den Patienten vorprogrammierte Dosen Insulin abgibt. Zusätzlich kann der Patient auf Knopfdruck weitere Insulindosen abgeben, um den zusätzlichen Insulinbedarf, z.B. bei Mahlzeiten, abzudecken. Die Behandlung mit einer Insulinpumpe erfordert weiterhin regelmässige Blutzuckermessungen durch den Patienten, damit er die Insulindosis gegebenenfalls anpassen kann. Interferon-alpha Interferone spielen bei verschiedenen Abwehrmechanismen im Immunsystem als Boten- und Signalstoffe eine wichtige Rolle. Sie werden von Zellen freigesetzt, die mit Viren befallen sind. So aktivieren bestimmte Abwehrzellen des Immunsystems wie Makrophagen, natürliche Killerzellen und zellzerstörende T-Lymphozyten. Interferone hemmen darüber hinaus das Wachstum und die Teilung sowohl von gesunden als auch von bösartigen Zellen. Alphainterferon wird zur Therapie der akuten und chronischen Hepatitis-C-Infektion eingesetzt. Kanüle Siehe Pen-Nadel. Karpule Behälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z.B. bei wiederverwendbaren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Ampulle / Patrone). Lantus® Lantus ® von Sanofi ist ein lang wirksames Insulinanalogon, das ein- bis zweimal pro Tag injiziert wird und den Glukosespiegel über bis zu 24 Stunden senkt. Lantus ® gehört zu den Basalinsulinen, indem es eine langsame und gleichmässige Insulinabgabe gewährleistet. Monoklonale Antikörper Monoklonale Antikörper sind hochspezialisierte und zielgerichtete Antikörper – aktive Eiweissmoleküle, die vom Immunsystem als Antwort auf eine fremde Substanz (z.B. Fremdkörper, Krankheitserreger) hergestellt werden und diese unschädlich machen können –, die mit Hilfe biotechnologischer Verfahren synthetisch hergestellt werden. Das Besondere an ihnen ist, dass sie in der Lage sind, natürliche Abwehrprozesse des Körpers gegen eine Krankheit zu aktivieren. Bisher werden monoklonale Antikörper insbesondere zur Krebstherapie und zur Unterdrückung unerwünschter Immunreaktionen, z.B. bei Psoriasis, eingesetzt. Das können auch Autoimmunerkrankungen sein oder auch die Verhinderung von Abstossungsreaktionen nach einer Organtransplantation. Original Design Manufacturer (ODM) Als Original Design Manufacturer (abgekürzt: ODM) wird ein Unternehmen bezeichnet, das für ein anderes Unternehmen Auftragsfertigungen übernimmt. Ein ODM stellt von anderen Unternehmen in Auftrag gegebene,
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jedoch zum Teil selbst entwickelte Produkte her, die letztlich unter dem Markennamen des Auftraggebers verkauft werden. Dieses Vorgehen erlaubt es einem Kunden eines ODM, Markenprodukte anzubieten, ohne dass der Kunde eine eigene Fabrik für dieses Produkt betreiben muss. Entscheidend bei der Definition des ODM ist das Design, denn ein ODM führt auch die Planung und Konstruktion der produzierten Teile aus. Im Gegensatz dazu steht der CM (Contract Manufacturer), der lediglich die Auftragsproduktion übernimmt. Pen (Injektions-Pen) Injektionshilfe, die äusserlich einem Füllfederhalter oder Kugelschreiber gleicht. Die vom Arzt verschriebene Medikamentendosis wird beim Pen durch Drehen an einem Dosierknopf eingestellt und mit einfachem Knopfdruck aus der Pen-Ampulle durch eine Kanüle (Pen-Nadel) in den Körper injiziert. Pen-Nadel Feine Hohlnadel für den einmaligen Gebrauch, die auf die Spitze des Injektions-Pen aufgesteckt wird, um das Medikament zu injizieren. Die PenNadeln von Ypsomed sind mit einem einrastenden Aufsteckmechanismus (click-on) ausgestattet, der das Aufsetzen der Nadel auf den Pen vereinfacht. Peptidhormone Peptidhormone sind fettunlösliche Hormone, die eine Eiweiß- bzw. Proteinstruktur besitzen. Sie bestehen aus verbundenen Aminosäuren und entstehen durch Proteinsynthese. Es sind spezielle Eiweiße, die Hormonfunktionen ausüben, also Botenfunktionen, die bestimmte Regelungen in menschlichen (und tierischen) Körpern bewirken. Insulin ist beispielsweise ein Peptidhormon. Psoriasis (Schuppenflechte) Eine nicht ansteckende Autoimmunkrankheit der Haut, die zu Läsionen an verschiedenen Körperteilen führt. Die verbreitetste Form ist die PlaquePsoriasis (80% der Fälle), die durch gerötete und erhabene Hautveränderungen mit Schuppenbildung gekennzeichnet ist. ® / ™ Wenn Zeichen ® / ™ in diesem Dokument verwendet werden, bedeutet dies, dass der erwähnte Name ein eingetragenes Markenzeichen eines Partnerunternehmens von Ypsomed oder von Ypsomed selbst ist. Rheumatoide Arthritis Die rheumatoide Arthritis (auch: chronische Polyarthritis) ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Die chronische Erkrankung verläuft überwiegend schubweise, ein Schub dauert typischerweise zwischen einigen Wochen und Monaten an. Zwischen den einzelnen Schüben lassen die Beschwerden nach. Die Ursache der Erkrankung ist nicht abschliessend geklärt, eine autoimmune Ursache wird angenommen. Selbstinjektionssysteme In diesem Dokument werden als Selbstinjektionssysteme Pens (Einund Mehrweggeräte sowie Mischformen), Autoinjektoren, motorbetriebene Injektionsgeräte, Sicherheitsprodukte und nadelfreie Geräte bezeichnet. Subkutan (von lat. sub = unter, cutis = Haut, Abk. s.c.) Eine subkutane Injektion bedeutet eine Injektion in das Fettgewebe unter der Haut. Pens oder andere Injektionssysteme können für intramuskuläre, subkutane oder intravenöse Injektionen verwendet werden. Tender Anglizismus für (öffentliche) Ausschreibung/Ausschreibungsverfahren.
Herausgeber und Gestaltung: Ypsomed Holding AG, Burgdorf Konzept: KOMET Werbeagentur AG BSW, Bern www.komet.ch Fotografie: André Raul Surace, Photographer, Bern Druck: Stämpfli Publikationen AG, Bern Dieser Geschäftsbericht erscheint in englischer und deutscher Sprache. Rechtlich verbindlich ist die deutsche Originalfassung. Haftungsausschluss Dieser Geschäftsbericht enthält gewisse zukunftsgerichtete Aussagen. Diese können erkennbar sein an Begriffen wie «sollen», «annehmen», «erwarten», «rechnen mit», «beabsichtigen» oder ähnlichen Begriffen und Formulierungen. Die künftigen tatsächlichen Resultate können wesentlich von den zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Bericht abweichen, dies aufgrund verschiedener Faktoren, beispielsweise gesetzlicher und regulatorischer Entwicklungen, Wechselkursschwankungen, veränderter Marktbedingungen sowie von Aktivitäten der Mitbewerber, Nichteinführung oder verzögerter Einführung neuer Produkte aus verschiedenen Gründen, Risiken in der Entwicklung neuer Produkte, Produktionsunterbrechungen, Verlust oder Nichtgewährung von Immaterialgüterrechten, rechtlicher Auseinandersetzungen und behördlicher Verfahren, negativer Publizität und Medienberichten. Links zu Websites Dritter und andere Hinweise zu Informationen Dritter werden im Sinne einer Gefälligkeit angeboten; jegliche Verantwortung für Drittinformationen wird abgelehnt. Bei allen in diesem Bericht erwähnten Produktbezeichnungen handelt es sich um eigene oder in Lizenz genommene Marken der Ypsomed Gruppe. Marken von Drittunternehmen sind mit ® in Kombination mit dem Produktnamen gekennzeichnet.
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