ZEIT CAMPUS Sonderheft Consultig - Berufseinstieg 4/23

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BERUFSEINSTIEG

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SONDERHEFT CONSULTING

»Als ich noch Sprachwissenschaft in Heidelberg studierte, war mir BWL fremd. Heute leite ich mit Fairlanguage und der Linguistischen Unternehmensberatung gleich zwei Firmen, mit denen wir Kund:innen wie Disney, Siemens oder der Otto Group die Vorteile gendergerechter und antirassistischer Sprache näherbringen. Das heißt: Wir erklären nicht nur, wie sie mit dem Doppelpunkt gendern können, sondern helfen auch dabei, Jobausschreibungen so zu formulieren, dass sich davon auch Frauen oder Schwarze Personen angesprochen fühlen. Am Anfang sind ältere und konservative Kolleg:innen oft skeptisch. Doch meinem Team und mir macht es besonders Spaß, ihnen die wirtschaftlichen Vorteile fairer Sprache aufzuzeigen und sie so vom Gegenteil zu überzeugen.« Simone Burel, 36, ist Geschäftsführerin von zwei Beratungen.

Text: Aufgezeichnet
Titelillustration:
von Julian Schmelmer;
Igor Bastidas; Foto rechts: Katharina Dubno
Und was machst du so?

Liebe Leser:innen, bis in die Morgenstunden durcharbeiten, von Termin zu Termin jetten und Chef:innen sagen, dass sie Mitarbeitende entlassen müssen:

So stellen viele sich den Berufsalltag als Berater:in vor. Klar, manches davon stimmt, aber es kommt eben auch drauf an. Denn Beratung ist nicht gleich Beratung. Bei einer kleineren hat man vielleicht schon um 16 Uhr Feierabend, für eine größere kann man auch mal in Kalifornien arbeiten. Damit dir der Job-Start in der Beratung gelingt und du weißt, was möglich ist, haben wir in diesem Sonderheft die wichtigsten Tipps von Berater:innen und Expert:innen gesammelt.

Viel Spaß beim Lesen.

Martina Kix, Chefredakteurin

HERAUSGEBER

Thomas Kerstan

CHEFREDAKTEURIN

Martina Kix

ART-DIREKTORIN

Lea Pürling

BERATUNG

Art-Direktion

Malin Schulz

S. 3

Und was machst du so? Unternehmen gendergerechte und antirassistische Sprache beibringen S. 6

Diese Dinge solltest du vor deiner Karriere als Berater:in wissen

S. 18

Case-Studies: Kannst du sie lösen?

S. 20

Eine Recruiterin erklärt, worauf es beim Auswahlverfahren ankommt

S. 22

Gründer:innen erzählen, wie sie ihre erste Million gemacht haben und woher sie wissen, was die Gen Z will

S. 26

Ab nach Kalifornien

REDAKTION

Laura Binder, Christoph Farkas, Katharina Meyer zu Eppendorf, Nina Piatscheck, Cathrin Schmiegel, Theresa Tröndle; Frieder Oelze (Grafik); Frauke Schnoor (Bildredaktion); Ramona Loppnow (Redaktionsassistenz)

FREIE MITARBEIT

Igor Bastidas, Rachel Bujalski, Katharina Dubno, Anne-Lena Leidenberger, Julian Schmelmer

ZEIT Campus, Zeitverlag

Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Buceriusstraße, Eingang Speersort 1, 20095 Hamburg

E-Mail: campus@zeit.de www.zeit.de/campus

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Dr. Rainer Esser

VERLAGSLEITUNG MAGAZINE

Sandra Kreft, Malte Winter (stellv.)

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ZEIT Media: www.media.zeit.de

Es gilt die ZEIT CampusAnzeigenpreisliste Nr. 17 vom 1. Januar 2023

DIE ZEIT
EDITORIAL INHALT IMPRESSUM
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Dieses Spezial ist eine Beilage zu ZEIT Campus 4/23, vollständiges Impressum dort.

Mobilität lässt Chancen auf der Straße liegen?

Für Veränderungen braucht es den richtigen Antrieb

Davon hat Sihong mehr als genug. Bei McKinsey sucht sie gemeinsam mit Automobilherstellern und Zulieferern nach Wegen, Mobilität zu einem neuen Erlebnis zu machen

Was willst du verändern? karriere mckinsey de/change-it

C h n ge it .

erlebe M cKinse y

11 Tipps, mit denen du in der durchstarten kannst

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ILLUSTRATION: IGOR BASTIDAS

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Kann ich auch ohne Wirtschaftsstudium in der Beratung anfangen? Wie verhandle ich mein Gehalt? Und: Werde ich wirklich regelmäßig bis in die Morgenstunden arbeiten? Berater:innen und Expert:innen beantworten die wichtigsten Fragen zum Jobstart

Du musst kein:e

»Früher war ich Hotelfachfrau« 1 2

BWLer:in sein

Als Berater:in berätst du oft Unternehmen, manchmal aber auch Städte und Gemeinden, Regierungen oder Privatpersonen. Meistens bist du entweder bei einer Beratungsfirma beschäftigt, selbstständig oder berätst im sogenannten Inhouse-Consulting als Angestellte die Firma selbst. Du kannst zu fast allen Themen beraten, beispielsweise Strategie, Finanzen, IT, Gesundheit, Personalwesen, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit oder Nachhaltigkeit. Welches Studium dazu passt, hängt also vor allem davon ab, welche Beratung du machen möchtest. Doch auch für die Strategie- und Managementberatung musst du nicht unbedingt was mit Wirtschaft studiert haben. »Nur rund die Hälfte unserer Berater:innen haben wirtschaftliche Studienabschlüsse in BWL und VWL«, sagt Jonathan Steinbach, Recruitingchef bei der Unternehmensberatung McKinsey in Deutschland und Österreich. Die andere Hälfte komme aus verschiedensten Fachbereichen von Psychologie bis Theologie, die meisten aber aus den Naturwissenschaften wie Physik oder Mathematik.

»Ich habe nach dem Abi erst mal eine Ausbildung zur Hotelfachfrau gemacht und danach in einem Hotel im Allgäu gearbeitet. Weil ich meine Karrierechancen verbessern wollte, studierte ich nebenbei noch BWL, arbeitete nach meinem Abschluss aber weiter im Hotel. Dort überlegte ich oft, wie man Prozesse verbessern könnte, wie man zum Beispiel beim Check-in Zeit sparen kann. Meine Freund:innen und Kolleg:innen haben mir deswegen häufig gesagt, dass ich gut in die Beratung passen würde. Irgendwann habe ich mich mit einer Freundin getroffen, die bei einer kleinen IT-Beratungsfirma arbeitet. Sie schlug vor, dass ich mich als Quereinsteigerin bewerben solle. Heute arbeite ich dort seit fast zwei Jahren als Agile Consultant und bin für die Organisations- und Teamentwicklung zuständig. Durch die Erfahrung im Hotel und in der Beratung weiß ich: Die Probleme sind schon überall ähnlich. Jetzt habe ich aber die Möglichkeit, sie strategisch anzugehen.« Sarah Porep, 35, arbeitet bei Pragtics in Esslingen am Neckar.

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Noten sind (teilweise) wirklich noch wichtig

Wer in die Management- und Strategieberatung bei BCG, McKinsey oder Bain & Company einsteigen möchte, braucht sehr gute Noten. »Studierende sollten für eine realistische Chance die Eins vor dem Komma im Uni-Zeugnis anstreben«, sagt Heike Hülpüsch, Direktorin des Career Centers der Privathochschule WHU Otto Beisheim School of Management. Dort zahlen Studierende mindestens 7900 Euro pro Semester, solche Summen sind nicht unüblich. »Rund 40 Prozent unserer Studierenden wollen später in die Beratung, meistens in den Bereich Strategie- und Projektmanagement«, sagt Hülpüsch. Die Konkurrenz ist groß: »Wir achten bei Bewerber:innen auf überdurchschnittliche Noten«, sagt Jonathan Steinbach von McKinsey. Fernab der Strategieberatung sieht es anders aus. »Vor allem in der IT sind Noten nicht mehr so wichtig, da zählt das technische und praktische Wissen«, sagt Dominic Lindner, IT-Berater und Coach.

»Ich hatte nach meinem Abschluss in Psychologie zeitgleich ein Bewerbungsgespräch bei einer der Big Four und bei der kleineren Beratungsfirma Clevis, die sich auf HR-Digitalisierung spezialisiert hat. Bei Clevis gefiel es mir besser: Von Anfang an erklärte man mir, wie das Onboarding ablaufen und wer mein Mentor sein würde. Mein guter erster Eindruck bestätigte sich: Die Hierarchien sind flach, die Fehler-Kultur ist gut, und es gibt ein nettes Miteinander unter den rund 50 Mitarbeitenden. Mit etwa 10 Prozent Überstunden pro Woche muss man allerdings rechnen. Für meine Promotion in Sozialpsychologie konnte ich meine Arbeitswoche jetzt auch problemlos auf dreieinhalb Tage reduzieren. Seit zwei Jahren arbeite ich hier und würde mich immer wieder so entscheiden. Ich fühle mich behütet: keine Ellenbogenkultur, kein übersteigerter Leistungsdruck. Das fand ich vor allem für den Start ins Berufsleben angenehm.« Johanna Riester, 26, arbeitet bei Clevis in München.

»Die kleine Beratung gefiel mir besser«
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* Nicht alle Gesprächspartnerinnen wollten, dass wir ihren Namen nennen. Sie sind der Redaktion bekannt.

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»Meine Eltern sind ziemliche Workaholics. Ich wollte es anders machen und fing als Berater bei einer Suchmaschinen-Werbeagentur an. Alles ging langsam los, die ersten drei Monate lernte ich wichtige Skills für meinen Job, vor allem den Umgang mit Google Ads. Ich bin drei Tage pro Woche im Homeoffice und kann zwei Wochen im Jahr remote aus dem europäischen Ausland arbeiten. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen es mir, morgens so früh zu starten, dass ich um 16 Uhr Feierabend machen kann. Dazu gibt es viele Benefits wie Sport- oder Meditationskurse. Mein Tipp: Wer wirklich wissen will, wie es um die Work-Life-Balance in einer Beratung steht, sollte Mitarbeitende auf LinkedIn anschreiben. So bekommt man einen realistischeren Einblick in die Firmenkultur, denn die Unternehmen selbst stellen sich meist bestmöglich dar. Ich konnte damals zum Glück eine Kommilitonin fragen.« Mino Atzeni, 26, arbeitet als Berater.

Der Master kann sich lohnen

Laut einer Studie der Plattform Consulting.de verdienen Berater:innen beim Jobstart im Schnitt rund 47.000 Euro brutto im Jahr. Innerhalb von drei Jahren erhöht sich das Gehalt um fast 10.000 Euro. Am meisten verdient man in der Strategieberatung. Hier kannst du schon nach wenigen Berufsjahren mit sechsstelligen Gehältern rechnen. Am wenigsten gibt ’s im Bereich Industrie, Technologie, Ingenieursdienstleistungen und Logistik. In der Regel hängt dein Einkommen von verschiedenen Faktoren ab: Mit wachsender Unternehmensgröße, Personal- und Projektverantwortung wächst auch dein Gehalt. »Bei Beratungen wie McKinsey, BCG oder Bain & Company gibt es ein Fixgehalt ohne viel Verhandlungsspielraum«, sagt David Döbele, Gründer der Karriereberatung für Studierende pumpkincareers. Auch ein Master kann sich lohnen: »Dadurch steigst du jährlich meist mit rund 20.000 Euro mehr ein als mit einem Bachelor«, sagt David Döbele.

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Je mehr Praxiserfahrung du vor dem Jobstart hast, desto besser. »Als Berater:in arbeitet man vom ersten Tag an mit Klient:innen, häufig auch mit Menschen in Leitungs- und Vorstandspositionen«, sagt Jonathan Steinbach von McKinsey. Das souveräne Auftreten könne man laut dem Recruitingchef am besten in der Praxis üben. Für den Berufseinstieg bei einem Beratungsunternehmen solltest du daher mindestens ein bis zwei Praktika im Wirtschaftsbereich mitbringen. Zum Beispiel in kleineren Beratungsfirmen, bei Banken und Versicherungen oder auch Konzernen und Startups. »Ein Praktikum in einem Bereich, in dem man später beraten will, ist eine sinnvolle Vorbereitung«, sagt Zippel von KPMG. Passende praktische Erfahrungen können in manchen Beratungsunternehmen auch mittelmäßige Noten ausgleichen: »Wir haben durchaus Einsteiger:innen, die sich trotz Dreierschnitt durch sehr gute Praktika qualifiziert haben«, sagt Zippel.

»Als ich 2021 bei einer kleinen Strategie- und Managementberatung anfing, wusste ich, dass es stressig werden würde. Aber dass es mich so an die Grenzen bringen würde, ahnte ich nicht. Schon in den ersten Wochen arbeitete ich von 7 bis 22 Uhr oder bis in die Morgenstunden hinein. Im Bewerbungsgespräch hieß es noch, dass die Wochenenden frei bleiben würden. Doch das stimmte nicht. Dazu unterforderte mich die Arbeit inhaltlich: Statt in internationalen Teams strategisch Probleme zu lösen, saß ich meistens allein vorm Rechner und musste Copy-Paste-Lösungen anbieten. Irgendwann entwickelte ich Schlafstörungen: Ich wachte nachts regelmäßig panisch auf und sorgte mich, dass ich irgendetwas übersehen hatte. Eine Begegnung mit einer Ex-Beraterin veränderte alles: Sie sah so glücklich aus, als sie von ihrer Kündigung erzählte. Drei Monate später fasste ich denselben Entschluss.« Marie*, 32, sucht gerade einen neuen Job.

Ohne Praktikum geht es nicht
»Ich entwickelte Schlafstörungen«
»Ich kann um 16 Uhr Feierabend machen« 6 7
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Mit Netzwerken kommt man weiter Du solltest irgendwann ins Ausland gehen

Fast jede Hochschule veranstaltet Events, auf denen sich Unternehmen vorstellen. Heike Hülpüsch von der WHU sagt: »Dort können Studierende wertvolle Kontakte knüpfen. Sie können sich dann zum Beispiel auf LinkedIn vernetzen und Follow-up-Nachrichten schreiben.« Das könnte so klingen: »Danke für das nette Gespräch vor zwei Wochen. Ich bin Ihrem Tipp gefolgt. Im kommenden Jahr bin ich mit dem Master fertig und melde mich noch mal bei Ihnen.« Vernetzen kann man sich aber auch mit Alumni, bei studentischen Unternehmensberatungen oder in sogenannten Usergroups. Der IT-Berater Dominic Lindner sagt: »Das sind Stammtische, die man meist über Meetup oder LinkedIn findet und in denen sich Menschen über bestimmte Themen austauschen, oft im Bereich Software.« Die großen Beratungen bieten außerdem oft Recruitingevents an, auch wenn ’s mit dem Job nicht klappt, kann man dort nette Leute kennenlernen. Gap-Year-Programme können auch dabei helfen, sich zu vernetzen.

In vielen Unternehmensberatungen können schon Berufseinsteiger:innen für Consulting-Projekte ins Ausland gehen, zum Beispiel wenn ein deutsches Unternehmen mit einer Firma im Ausland fusioniert. Dagmar Zippel von KPMG rät deshalb, möglichst bereits im Studium Auslandserfahrung zu sammeln. Heike Hülpüsch vom Career Center der WHU – Otto Beisheim School of Management sagt auch: »Ohne Auslandserfahrungen kommen Studierende heute nicht in die großen Strategieberatungen.« Jonathan Steinbach von McKinsey rät, sich dafür Zeit zu nehmen: »Lieber startest du ein Jahr später in den Job und kannst dafür zum Beispiel durch ein Gap Year Monate an Arbeits- und Auslandserfahrung vorweisen.« Von Bewerber:innen wünscht sich der Recruitingchef mindestens ein Semester oder ein Praktikum im Ausland. Welches Land im Lebenslauf steht, sei laut Steinbach dabei zweitrangig. Doch er sagt auch: »Gute Englischkenntnisse setzen wir bei Unternehmensberater:innen voraus.«

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»Der mysteriöse Berater Regus Patoff verschafft sich in der Amazon-Prime-Serie ›The Consultant‹ ungefragt Zutritt zu allen Räumen und Akten in einem Unternehmen. So übergriffig sind wir echten Berater:innen natürlich nicht. Wir durchforsten auch nicht wahllos Personalakten in Archiven, sondern arbeiten nur mit dem, was Kund:innen uns auch zur Verfügung stellen. Was undenkbar ist: In der Serie weiß Patoff nicht einmal, welches Produkt die Firma herstellt, die er berät. Als Beraterin muss man sich schon vor Projektstart gut vorbereiten. Für Patoff ist es außerdem selbstverständlich, dass der Programmierer Craig mit ihm auch nach Feierabend noch um die Häuser zieht. After-Work-Treffen mit Kolleg:innen gehören dazu, aber viele haben donnerstags und freitags auch andere Pläne. Was aber stimmt: Vor allem in großen Strategieprojekten bekommen wir viele Einblicke.« Pauline*, 26, arbeitet bei einer großen Beratungsfirma im Strategiebereich mit dem Fokus auf Operations.

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»So übergriffig sind wir nicht«
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KARRIERESTART CONSULTING

Unternehmensberatungen gehören bei wirtschaftswissenschaftlichen Absolvent:innen zu den beliebtesten Arbeitgebern.

Doch wie genau kommt man in die Branche? Ralf Strehlau, Präsident des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU), erklärt, was Berufseinsteiger:innen bei Unternehmen des BDU erwartet – und wie es nach einer Karriere in einer Unternehmensberatung weitergehen kann.

Wenn es um Unternehmensberatungen geht, denken die meisten an die großen anglo­amerikanischen Player. Mindestens genauso typisch sind jedoch die mittelständisch geprägten Beratungen, wie sie im BDU, neben vielen großen internationalen Unternehmensberatungen, organisiert sind.

Welche Voraussetzungen

sollten Absolvent:innen für den Einstieg mitbringen?

Wir beim BDU lieben Studierende, die sich mit der Unternehmensberatung bereits auseinandergesetzt haben, also beispielsweise schon ein Praktikum gemacht oder sich eventuell in einer studentischen Unternehmensberatung engagiert haben. Ideal ist, wenn man merkt: Da brennt jemand für das

Thema und weiß, wovon er spricht. Es muss auch nicht sofort der Direkteinstieg nach dem Studium sein. Manche liebäugeln schon länger mit der Branche, arbeiten zwei bis drei Jahre in einem Unternehmen und machen dann den Schritt in die Beratung. Sie steigen dann vielleicht nicht als Consultant, sondern als Senior Consultant ein, durchlaufen aber auch noch einmal die Berater-Grundausbildung. Und dann gibt es natürlich Leute, die gleich als Spezialisten eingestellt werden. In den Bereichen CSR oder KI beispielsweise ist der Bedarf sehr hoch. Natürlich sind uns auch die Noten wichtig, sie sind Ausdruck einer soliden Ausbildung.

Wie sieht es mit den Zusatzqualifikationen aus?

Generell sind Zusatzqualifikationen immer positiv – und es gibt so viele Möglichkeiten, sich von

der Masse abzuheben: Es hilft, Tools wie MS Office wirklich zu beherrschen, vielleicht das Statistik-Programm SPSS oder Grundkenntnisse im Programmieren, Kenntnisse im Google-Marketing … Auch Auslandsaufenthalte sind sicher positiv. Besonders wichtig ist für uns aber vor allem die Teamfähigkeit. Und die lässt sich gut über freiwilliges Engagement unter Beweis stellen, indem man eine Fußballmannschaft trainiert hat oder durch ein Parteiengagement, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Teamfähigkeit und der Wille zu Weiterbildung sind im Consulting unerlässlich

Wie findet man konkret Einstiegspositionen?

Das ist nicht schwer: Viele Stellen werden über die klassischen

Bewerberplattformen ausgeschrieben. Auch Karrieremessen sind eine gute Kontaktmöglichkeit. Unsere Branche tut sehr viel, um eine möglichst gute »Sichtbarkeit« zu erreichen. Außerdem rate ich Ihnen, einfach mal auf unserer Webseite vorbeizuschauen und einen Blick auf unsere mehr als 700 Mitgliedsunternehmen zu werfen, die sich hier sehr genau präsentieren. Viele Unternehmen gewinnen ihre Mitarbeitenden besonders gerne aus dem Pool der Praktikant:innen und Werkstudent:innen. Was nicht bedeutet, dass man ohne diese Erfahrungen keine Chance hätte. Wer sich aufs Studium konzentriert, um schnell zum Abschluss zu kommen – zum Beispiel, weil die Studienfinanzierung schwierig ist –, hat auch gute Chancen, zumal die Nachfrage in der Branche sehr groß ist.

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FRANCOISE HAUSER

Welche Weiterbildungschancen gibt es bei den Unternehmen des BDU?

Es gibt kaum eine Branche, die so viel in Aus- und Fortbildung parallel zur Arbeit investiert wie die Beraterbranche: Um 1.000 Euro zu erwirtschaften, werden statistisch 24 Euro in die Weiterbildung gesteckt! Da ist einfach Teil unseres Geschäftsmodells.

Wir erwarten also zu Beginn keineswegs, dass Hochschulabsolvent :innen alles können, sondern eine hohe Bereitschaft zur Weiterbildung. Aber auch die Aufgabe an sich bringt viele Lernmöglichkeiten, denn es ist ein Teil des Geschäftsmodells in der Beratung, dass man immer wieder bei unterschiedlichen Unternehmen arbeitet und damit automatisch den Horizont erweitert.

Nicht nur Betriebswirtschaftler:innen – auch Absolvent:innen

anderer Fächer sind durchaus gefragt

Besonders gut sind die Einstiegschancen für Betriebswirtschaftler:innen, sagt man – aber wie steht es um die Absolvent:innen anderer Fächer? Das hängt vom Unternehmen und dem Beratungsschwerpunkt ab. Das Brot- und Butter-Geschäft in der Beratung ist natürlich, dass man eine Bilanz lesen können muss, wie es für einen BWLer:in normal sein sollte. Es gibt aber auch Beratungsgesellschaften, die vorrangig Mathematiker:innen und Physiker:innen einstellen, auch Volkswirtschaftslehre, Informatik und

BACHELOR ODER MASTER?

Während Bachelor-Absolvent:innen meist als Analyst beginnen, starten Absolvent:innen mit Master-Abschluss ihre Karriere in der Regel bereits als Consultant. Dies spiegelt sich nicht nur in den Aufgaben, sondern auch in der Gehaltshöhe wider: Einsteiger:innen mit Bachelor-Abschluss starten mit einem durchschnittlichen jährlichen Einstiegsgehalt von rund 44.000 Euro, bei einem Masterabschluss sind mit rund 49.000 Euro circa zehn Prozent mehr drin.

Wirtschaftsingenieurwesen sind gefragt. In einigen Bereichen wie Human Ressources kommen auch Geisteswissenschaftler:innen gut unter. Nicht Betriebswirtschaftslehre studiert zu haben, ist also kein KO-Kriterium. Gut ist, wenn man dann noch mit ein paar Zusatzqualifikationen punkten kann. Fakt ist, die aktuelle Arbeitsmarktsituation spielt den Absolvent:innen in die Hände.

Wie könnte eine Karriere nach der Unternehmensberatung aussehen?

Viele Angestellte verlassen die Unternehmensberatung nach vier bis sechs Jahren wieder, und die Perspektiven danach sind sehr gut. Immerhin zeichnet sich die Arbeit in der Unternehmensberatung durch eine steile Lernkurve aus. Es gibt Stimmen, die

UNTERNEHMENSBERATUNG / KEMÉNY BOEHME & COMPANY GMBH

Was macht es besonders, für KBC zu arbeiten?

Wir wurden mehrfach als Great Place to Work® ausgezeichnet und zählen zu den besten Arbeitgebern. Unsere einzigartige Unternehmenskultur lebt von Vertrauen und Wertschätzung. Dabei pflegen wir einen freundschaftlichen Umgang miteinander.

Was unterscheidet KBC von anderen?

Wir ermöglichen Projekteinsätze gemäß den individuellen Stärken und Interessen unserer Berater:innen. Die Weitergabe von Wissen und level-übergreifende Zusammenarbeit sind für uns selbstverständlich und Teil der Unternehmensstrategie.

IM PROFIL

KONTAKT

Hauptsitz: München | Mitarbeiter: 60 Gründungsjahr: 2007 | Tätig in: Deutschland und weltweit

ANSCHRIFT

Kemény Boehme & Company GmbH (KBC) Constanze Schöffmann

Streitfeldstraße 17 – 19 | 81673 München Tel.: 089 4520 562 00

karriere@kbc-consultants.com www.kbc-consultants.com

BEWERBUNGSFORM

Bevorzugt online über unsere Karriereseite www.kbc-consultants.com/karriere

MEHR ERFAHREN

Wir suchen Mitarbeitende mit Enthusiasmus und Innovationsgeist, Technik und Zahlenfreaks, aber vor allem Menschen mit Neugier und Lernwille, die uns mit ihrer Persönlichkeit bereichern. Für uns zählen neben der fachlichen Qualifikation vor allem Deine persönlichen und sozialen Kompetenzen als Berater:in sowie Deine Flexibilität und Bereitschaft zu lernen und Dich zu entwickeln.

linkedin.com/company/kbcconsultants www.xing.com/company/kbc www.kununu.com/de/kbcconsultants

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Flexible Arbeitszeiten MitarbeiterEvents Fahrgeldzuschuss
Was ist der wertvollste Tipp für ein Bewerbungsgespräch bei KBC?

BERATUNG / TEAMWILLE GMBH

Was macht es besonders, für TEAMWILLE zu arbeiten?

Die Menschen und der Teamgedanke! Bei uns arbeiten unterschiedliche Persönlichkeiten, die ihre individuellen Stärken und Erfahrungen einbringen. Gleichzeitig hat jede*r die Möglichkeit, die Arbeit selbstständig und flexibel zu gestalten.

Was unterscheidet TEAMWILLE als Arbeitgeber von anderen?

Unser an Soziokratie angelehntes Zusammenarbeitsmodell. Dieses ermöglicht ein Arbeiten auf Augenhöhe mit flachen Hierarchien. Gleichzeitig bedeutet es für jede*n Einzelne*n ein hohes Maß an Selbstorganisation und Motivation.

Was ist der wertvollste Tipp für ein Bewerbungsgespräch bei TEAMWILLE?

IM PROFIL

KONTAKT

Hauptsitz: München | Mitarbeitende: 65 Gründungsjahr: 2004

Tätig in: D-A-CH-Region

ANSCHRIFT

TEAMWILLE GmbH | Sarah Meinicke

Walter-Gropius-Str. 21 | 80807 München

Tel.: +49 176 1188 3002

sarah.meinicke@teamwille.com

www.teamwille.com

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Bevorzugt online

MEHR ERFAHREN

www.linkedin.com/company/ teamwille-gmbh

Sei offen und stell so viele Fragen wie möglich! So bekommst Du ein klares Bild von der Organisation, der Arbeit und den Anforderungen. Mach Dir aber auch Deine Erwartungen klar und formuliere diese. So können wir uns gegenseitig kennenlernen und ein Gefühl füreinander bekommen.

Sportangebote/ -events Flexible Arbeitszeiten

Mitarbeiter-Events

H&Z UNTERNEHMENSBERATUNG AG

Was macht es besonders, für H&Z zu arbeiten?

Bei H&Z sind Teamzusammenhalt und flache Hierarchien Teil unserer Kultur. Neben umfangreichen Benefits bieten wir hervorragende und individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten sowie einen spannenden Arbeitsalltag in einem motivierten und familiären Umfeld.

Was unterscheidet H&Z als Arbeitgeber von anderen?

H&Z steht für Beratung mit Hirn, Herz und Hand. Wir konzipieren, steuern und begleiten erfolgreich Transformationsprozesse. Mit diesem einzigartigen Beratungsansatz stellt H&Z nachhaltige Ergebnisse bei internationalen Konzernen und führenden Mittelständlern sicher.

Was ist der wertvollste Tipp für ein Bewerbungsgespräch bei H&Z?

IM PROFIL

KONTAKT

Hauptsitz: München | Mitarbeiter: 160 Gründungsjahr: 1997

Tätig in: International

ANSCHRIFT

H&Z Unternehmensberatung AG

Max-Joseph-Straße 6 | 80333 München

Tel.: +49 89 242969-0

hq@hz.group

www.hz.group

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Bevorzugt online

MEHR ERFAHREN

www.hz.group/de/karriere

Sei einfach Du selbst. Wir wollen Dich als Mensch mit Deinen Stärken und auch Deinen Schwächen kennenlernen und uns ein Bild davon machen, ob wir Lust darauf haben, gemeinsam mit Dir zu arbeiten. An einem Bewerbungstag lernen wir nicht nur Dich kennen, sondern Du auch uns. Nutze diese Chance. Stelle Fragen und finde heraus, ob wir auch die Richtigen für Dich sind.

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Das Umfeld muss stimmen: Für Berufseinsteiger:innen zählt die Unternehmenskultur bei der Wahl des Arbeitgebers zu den wichtigsten Kriterien.

sagen, ein Jahr in der Beratung zählt wie zwei oder drei Jahre in anderen Branchen. Dies ist sicherlich plakativ – und doch ist etwas Wahres dran, weil man einfach viel mehr sieht und eine sehr gute Ausbildung bekommt.

Stimmt das Klischee von rund um die Uhr arbeitenden Berater:innen eigentlich noch? Nein, nicht unbedingt. Da müssen wir zwischen kontinentaleuropäisch geprägten und anglo-amerikanisch geprägten

Unternehmen unterscheiden. Die anglo-amerikanischen Beratungsfirmen haben schon eher die Tendenz, die Mitarbeitenden stärker zu vereinnahmen. Von diesen überholten Einstellungen haben sich viele Mitglieder des BDU längst verabschiedet. Das ist nicht mehr zeitgemäß, nicht zuletzt, weil die Digitalisierung viele Routineaufgaben wie Übersetzungen und dergleichen unglaublich reduziert hat. Für mich sind Nachtschichten kein Ausdruck von Unternehmenskultur, sondern von schlechtem Projektmanagement, sieht man einmal von Sondersituation wie Sanierungen, Insolvenzen, Cyberangriffen bei Mandanten oder Ähnlichem ab. Außerdem haben sich die Erwartungen der Studierenden geändert, darauf

CONSULTING / ABIDE CONSULT AG

Was macht es besonders, für abide consult AG zu arbeiten?

Projekte und eigene Entwicklung machen Spaß, weil das Miteinander stimmt. Das Team ist verlässlich. Ist für Dich da, wenn es eng wird. Du zählst als Mensch: bei gemeinsamen Herausforderungen. Bei Team-Events. Auch bei Deinen individuellen Plänen.

Was unterscheidet abide von anderen?

Neueste Ausstattung und Technologie auch fürs Homeoffice. Coaching und Weiterbildung (fachlich/persönlich). Freier Zugang zu Online-Fachbibliotheken, Espresso-Tutorials, SAP-Learning-Hub, Zertifizierungen. Schnelle Entscheidungen statt Formalismus. Hohe Selbstverantwortung.

Was ist der wertvollste Tipp für ein Bewerbungsgespräch bei abide?

Sei Du selbst. Lass uns Deine Ideen wissen. Wir freuen uns schon jetzt, wie Dein heller Kopf und Dein Spaß am SAP-Finance-Business unser Miteinander bereichert.

haben wir uns in europäisch geprägten Unternehmen längst eingestellt.

IMPRESSUM

Verantwortlich für den redaktionellen

Inhalt: ZEIT Verlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Helmut-SchmidtHaus, Speersort 1, 20095 Hamburg

Geschäftsführung: Dr. Rainer Esser

Art Direction: Dietke Steck

Realisierung: Studio ZX GmbH –Ein Unternehmen der ZEIT

Verlagsgruppe Projektmanagement:

Stefanie Eggers Redaktion: Francoise

Hauser Grafik: Jörg Maaßen

Lektorat: Egbert Scheunemann

Bilder/Illustrationen: istockphoto; Noun Project (CCBY3.0)

Produktmanagement:

Nils Strähuber Chief Sales Officer

ZEIT Verlagsgruppe (ad interim):

Dr. Hanna Proner Head of Client

Development/Sales: Angelika

Brandenstein-Wendt, 040-3280-5800, angelika.brandenstein-wendt@zeit.de

Anzeigenpreise: Preisliste Nr. 17 vom 1. Januar 2023

IM PROFIL

KONTAKT

Gründungsjahr: 2007 | erfolgreiche Projekte als SAP-Finance- und Analytics-Consultants | Einsatzgebiete: deutschlandweit, auch international, virtuell und vor Ort

ANSCHRIFT abide consult AG Steinachstraße 80 | 74172 Neckarsulm www.abide.de

BEWERBUNGSFORM

Bevorzugt online über welcome@abide.de

MEHR ERFAHREN de.linkedin.com/company/ abide-consult-ag

www.xing.com/pages/abideconsultag www.kununu.com/de/abide-consult1

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Firmenwagen MitarbeiterEvents Flexible Arbeitszeiten

UNTERNEHMENSBERATUNG / D-FINE

Was macht es besonders, für d-fine zu arbeiten?

1.000 kluge Köpfe aus 30 Nationen – eine Sprache. Die naturwissenschaftlich, technisch oder mathematisch geprägten Studienabschlüsse unserer Belegschaft bedeuten: Unsere Teams sprechen eine Sprache und gehen Fragestellungen ähnlich an.

Was unterscheidet d-fine als Arbeitgeber von anderen?

Neben spannenden und abwechslungsreichen Projekten bieten wir maßgeschneiderte Arbeitsmodelle und -orte mit der Möglichkeit, persönlichen Bedürfnissen und verschiedenen Lebenslagen gerecht zu werden – bei gleichen Chancen für alle.

Was ist der wertvollste Tipp für ein Bewerbungsgespräch bei d-fine?

IM PROFIL

KONTAKT

Hauptsitz: Frankfurt am Main

Mitarbeiter: 1.000+

Gründungsjahr: 2002

Tätig in: Deutschland, Europa

ANSCHRIFT

An der Hauptwache 7 60313 Frankfurt

Tel.: +49 69 90737-555 careers@d-fine.com www.d-fine.com

BEWERBUNGSFORM

Bevorzugt online unter www.d-fine.com

MEHR ERFAHREN

Sie überzeugen uns mit starken analytischen Fähigkeiten, einem ergebnisorientierten Vorgehen und sozialer Kompetenz. Teambildung statt Ellenbogengesellschaft ist für uns Teil der Firmenphilosophie. Werden Sie Teil eines kontinuierlich wachsenden europäischen Beratungsunternehmens!

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SYSTEMISCHE ORGANISATIONSBERATUNG / S&P CONSULTING

Was macht es besonders, für S&P Consulting zu arbeiten?

S&P begleitet tiefgreifende Veränderungsprozesse mit hoch individualisierten Lösungen, die unsere stetige Entwicklung fordern. Du bekommst früh Gestaltungsspielraum und kannst Deine Stärken und Ideen direkt im Projektgeschäft einbringen.

Was unterscheidet S&P Consulting als Arbeitgeber von anderen?

Bei S&P ist kein Tag wie der andere, Herausforderungen spornen uns an. Leidenschaftliche Diskussionen über die Sache, direkt und offen, gehören zu unserem Arbeitsmodus. Wir können uns immer aufeinander verlassen –»one business, one team«.

Was ist der wertvollste Tipp für ein Bewerbungsgespräch bei S&P Consulting?

Sei Du selbst und verstelle Dich nicht. Nutze im Bewerbungsprozess die Möglichkeit, über persönliche Gespräche und einen Kennenlerntag im Office oder vor Ort beim Kunden Einblicke in unseren Alltag und das Projekt-Geschäft zu erhalten. Finde heraus, ob Du und S&P zueinander passen. Wir freuen uns auf Dich!

IM PROFIL

KONTAKT

Hauptsitz: Ahrensburg bei Hamburg

Mitarbeiter: >25 | Gründungsjahr: 1989

Tätig in: Deutschland, weltweit, wenn es das Projekt fordert

ANSCHRIFT

S&P Consulting SE | HR: Frédéric Sedlák Schillerallee 4a | 22926 Ahrensburg jobs@spconsulting.de

BEWERBUNGSFORM

Über unsere Karriereseite auf der Homepage:

www.spconsulting.de/karriere/stellen

MEHR ERFAHREN www.linkedin.com/company/spconsulting www.xing.com/pages/s-p-consulting

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Mobile Office Coaching Gesundheitsmaßnahmen
Homeoffice

Kannst du diese Case-Studies lösen?

ILLUSTRATION: IGOR BASTIDAS

Case Studies sind der knifflige Teil vieler Auswahlverfahren. Man sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen. Bastian Schulte, Manager aus dem Bereich Personalmarketing bei PwC Deutschland, sagt: »Wir setzen sie manchmal ein, um zu sehen, wie sich ein:e Bewerber:in einer Aufgabenstellung annähert.« Sein Kollege Marian Machaka hat uns erklärt, wie man diese drei Case Studies löst

Die Wohnungen

Frage: Was kann der Grund dafür sein, dass die Preise von Wohnimmobilien in einer Stadt steigen, obwohl die Einwohnerzahlen konstant bleiben?

Lösungsweg: »In diesem Szenario kann es -mehre re Gründe geben, die zu höheren Preisen geführt haben. So könnte es zum Beispiel sein, dass sich die Anzahl der bewohnbaren Immobilien verändert hat, weil Wohnungen in Gewerbeimmobilien -umge wandelt oder etwa zusammengelegt wurden. Hier wäre die Überlegung: Weniger Angebot führt zu höheren Preisen. Andersherum könnte es aber auch sein, dass die Anzahl der Wohnungen zwar gleich geblieben, die Nachfrage aber deutlich gestiegen ist. Zum Beispiel weil Menschen sich dort

ein Ferienhaus kaufen oder eine Immobilie als Investition sehen. Vor allem durch den letzteren Punkt haben sich in den USA-Immobilienblasen wie die gebildet, die 2007 platzte. Außerdem kann eine hohe Inflation, wie wir sie gerade erleben, auch dazu führen, dass die Rohstoffpreise und damit auch die Preise von Immobilien steigen.«

Frage: Wie ist es möglich, dass ein Luxushotel steigende Gewinne prognostiziert, obwohl das Geschäftsmodell des Hotels nicht verändert worden ist und in der Region ein Rückgang der Übernachtungszahlen erwartet wird?

gesunken sein, weil durch eine längere -Aufenthalts dauer der Hotelgäste die Kosten für Rezeptionsund Reinigungspersonal gesunken sind oder aber die Region unter einer Rezession leidet. Das würde bedeuten: Viele Menschen suchen Jobs und geben sich dadurch auch mit einem niedrigeren Gehalt zufrieden, das entspannt die Personalkosten. -Au ßerdem könnten Zins- und Energiekosten gesunken sein, ebenfalls typische Folgen einer Rezession.«

ausgegeben haben. Die Kosten wiederum könnten

oder mehr Geld für Zusatzleistungen wie das Spa

Das Hotel Die Züge

oder aber die Kosten gesunken sein müssen. Ein

Lösungsweg: »Dies ist eine klassische -betriebswirt schaftliche Fragestellung, für die man sich zuerst bewusst machen muss, was der Gewinn eigentlich ist: der Gesamtumsatz minus die Gesamtkosten. Für unser Szenario bedeutet das also, dass -ent weder der Umsatz des Hotels gestiegen sein muss

Grund für einen höheren Umsatz könnte zum -Bei spiel sein, dass der Rückgang der -Übernachtungs zahlen in der Region nur die Hotels einer geringeren Preisklasse betrifft, nicht aber die Luxussparte, zu der unser Hotel gehört. Ein anderer Grund könnte sein, dass Hotelgäste teurere Hotelzimmer gebucht

Frage: Wie viele ICE-4-Züge gibt es in Deutschland?

ration gehören, also etwa 100.«

etwa ein Viertel dieser ICE-Züge zur vierten -Gene

Zum Schluss die Schätzung, dass demnach

nung wäre hier 1000 x 80.000.000 Deutsche. -Aus gehend von diesen Zahlen müssen also rund 400 (80.000.000.000/210.000.000) ICE-Züge eingesetzt werden, damit ein geregelter Fahrbetrieb gewährleistet werden kann.

Kilometer zurückgelegt. Die -Rech

Personenkilometern entspricht. Weiter kann man schätzen, dass ein durchschnittlicher Deutscher pro Jahr 1000 Kilometer in ICE-Zügen zurücklegt. Nimmt man an, dass Deutsche im Ausland genauso viele Kilometer wie Tourist:innen in Deutschland mit ICE-Zügen zurücklegen, werden in Deutschland insgesamt

(600.000 x 350 Tage, weil auch das besser zu rechnen ist)

kann, nimmt man diesen Wert. Nimmt man weiter an, dass der ICE bei einer Kapazität von 400 Sitzplätzen durchschnittlich zu 75 Prozent ausgelastet ist, ergibt sich die Rechnung: 2000 x 400 x 0,75 = 600.000 -Kilo meter, was wiederum einer jährlichen -Beförderungs leistung von 210.000.000

80.000.000.000

Lösungsweg: »Da man weder Google noch einen Taschenrechner benutzen darf, muss man zuerst schätzen, wie viele Personen ein ICE-Zug im Jahr über wie viele Kilometer befördert. Das geht so: Eine Reise von Hamburg nach München umfasst ungefähr 600 Kilometer und dauert etwa sechs Stunden. So könnte man argumentieren, dass dieser Zug diese Strecke an einem durchschnittlichen Tag viermal fährt und etwa 1800 bis 2400 -Personenkilo meter zurücklegt. Weil man mit 2000 besser rechnen

AUFGEZEICHNET VON KATHARINA MEYER ZU EPPENDORF
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ZEIT Campus: Frau Eistert, erinnern Sie sich noch an Ihr Bewerbungsverfahren?

Carolin Eistert: Ich war 25 Jahre alt und hatte gerade mein Diplom an der Uni Münster in Betriebswirtschaftslehre gemacht, als die Einladung der Boston Consulting Group kam. Ich hatte eigentlich schon eine Zusage für einen anderen Job, war dann aber doch neugierig. Und was soll ich sagen? Schon nach der ersten Interviewrunde im Düsseldorfer Büro war ich begeistert und merkte: Das passt. Und die »Group«, wie wir unser Unternehmen intern nennen, hatte zum Glück denselben Eindruck. Sie machten mir ein Angebot als Associate.

ZEIT Campus: Seit knapp zwei Jahren sind Sie nun Recruitingchefin. Wen suchen Sie?

Eistert: Einfach gesagt: die klügsten Köpfe. Und auf jeden Fall nicht nur Wirtschaftswissenschaftler:innen, wie viele glauben. Rund 50 Prozent unserer Bewerber:innen sind keine BWLer:innen, sondern haben Sozialwissenschaften, Journalismus, Medizin, eine Naturwissenschaft oder etwas ganz anderes studiert. Uns interessiert die akademische Exzellenz und dass die Leute ausgezeichnet sind in dem, was sie tun. Nicht immer kann man das an einem bestimmten Notenschnitt festmachen. Wir wissen zum Beispiel auch, dass eine 1,5 in BWL an der einen Uni überdurchschnittlich gut und an der anderen Uni eher im Durchschnitt liegt. Ansonsten zählen für uns Praktika, Auslandserfahrungen und eine interessante Persönlichkeit.

ZEIT Campus: Wie läuft ein typisches Bewerbungsverfahren ab?

Eistert: Alles beginnt mit einer Online-Bewerbung, mit dem Lebenslauf und den Anhängen. Stimmen die Voraussetzungen, laden wir zur ersten Runde ein, die aus einem virtuellen Gespräch und einem Online-Test aus Multiple-Choice- und offenen Fragen besteht. Im persönlichen Gespräch mit einem oder einer Berater:in möchten wir die Bewerber:innen als potenzielle Kolleg:innen kennenlernen.

Zudem ist auch immer eine Case-Study Teil des Gesprächs. Also Fragestellungen, wie sie auch im Beratungsalltag auftauchen können. Warum verliert eine Bank Kund:innen?

Oder: Wie kann ein Unternehmen nachhaltiger werden? In der zweiten Runde gibt es noch einmal zwei Gespräche mit den Bewerber:innen, diesmal auf Deutsch und auf Englisch. Außerdem spielen wir ein paar Situationen aus dem Beratungsalltag durch.

ZEIT Campus: Wie bereite ich mich darauf am besten vor?

Eistert: Wir versuchen unseren Bewerber:innen bei der Vorbereitung zu helfen, indem wir ihnen mit der Einladung Übungsmaterialien zur Verfügung stellen und virtuelle Briefing-Sessions anbieten. Aber das sollte niemanden verunsichern. Es gibt nie nur die eine perfekte Lösung. Am Ende interessiert es uns mehr, wie jemand ein Problem angeht.

ZEIT Campus: Und was kann ich vor dem Gespräch üben?

Eistert: Gespräche bedeuten für uns vor allem gegenseitiges Kennenlernen. Das heißt: Es gibt im Grunde auch für die Bewerber:innen keine Frage, die man nicht stellen darf. Was allerdings helfen kann: sich konkrete Beispiele zu überlegen, von denen man erzählen kann. Wenn man also deutlich machen möchte, dass man lösungsorientiert denkt, hilft es, eine Situation parat zu haben, in der man in der Vergangenheit schon mal eine Konfliktsituation gelöst hat, etwa in der Uni-Referatsgruppe oder im Sportverein.

ZEIT Campus: Gegenseitiges Kennenlernen bedeutet auch, dass Sie mit vielen Wünschen konfrontiert werden. Welche sind das?

Eistert: Einige Kandidat:innen fragen zum Beispiel, wie es um die Work-Life-Balance stehe. So viel kann ich sagen: Unternehmensberater:innen leben heute nicht mehr wochenlang aus dem Koffer. Je nach Projekt-, Kunden- und Teamanforderung arbeiten wir heute flexibel aus unseren verschiedenen Büros, vor Ort beim Kunden oder von zu Hause aus.

ZEIT Campus: Nehmen wir mal an, ich hätte es durch das Bewerbungsverfahren geschafft und den Vertrag unterschrieben. Wie gelingen die ersten 100 Tage im Job?

Eistert: Neue Kolleg:innen mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund starten mit einem zweiwöchigen Onboarding. Kolleg:innen ohne diesen mit einem vierwöchigen, in dem zusätzlich die wichtigsten Wirtschaftsgrundlagen vermittelt werden. Wir wünschen uns Menschen, die sich offen und neugierig auf den Job einlassen. Wir wissen selbst, wie herausfordernd gerade die ersten Tage sind. Bei uns wird niemand alleingelassen.

»50 Prozent unserer Bewerber:innen sind keine BWLer:innen«
INTERVIEW: KATHARINA MEYER ZU EPPENDORF Foto: privat 20
Carolin Eistert, 40, ist Managing Director und Partner bei BCG und leitet das Recruiting für Zentraleuropa.

Junior Consultants

Boston Consulting Group

»FÄHIGKEITEN AUS DEM VORHERIGEN JOB OPTIMAL EINBRINGEN«

Hendrik Frölian gründete ein Start-up, bevor er in der Group Karriere gemacht hat. Wie es ist, mit Berufserfahrung bei BCG zu starten, und was ihn an der Group fasziniert, erzählt er im Gespräch.

Was begeistert Dich am meisten an Deinem Beruf?

Eine Menge – aber ich versuche, mich kurz zu fassen, und fokussiere mich daher auf drei Aspekte.

Erstens: das Team. Bei BCG arbeiten hoch motivierte Berater:innen, die einander unterstützen, flache Hierarchien fördern und gemeinsam etwas bewegen wollen. Bei BCG arbeitet eine Vielzahl von Expert:innen aus den unterschiedlichsten Industrien, die jederzeit bereit sind, ihr Wissen zu teilen und anderen zu helfen. Ich kann zum Beispiel jeder:m in der Group eine Frage per E-Mail schicken und sicher sein, innerhalb kurzer Zeit eine differenzierte Antwort zu erhalten. Das macht für mich den Group-Spirit aus.

Zweitens: die Arbeit. Denn bei BCG arbeite ich an wichtigen strategischen Themen, etwa der Entwicklung einer digitalen Strategie, um die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele eines global agierenden Sportartikelherstellers zu erreichen. Konkret bedeutet dies, dass ich einen entscheidenden Beitrag dazu leisten konnte, die laufenden Aktivitäten und Initiativen des Kunden und seiner Lieferanten konsequent zu verfolgen und so vorausschauend die richtigen Initiativen und Hebel zu nutzen, mit denen sich der CO₂-Ausstoß effektiv reduzieren lässt. Dabei habe ich immer wieder die Möglichkeit, Lösungsansätze für unsere Kund:innen voranzubringen – und das auf Augenhöhe mit Entscheidungsträger:innen aus der Industrie.

Hendrik Frölian, Junior Consultant Hendrik ist seit 2022 Teil der Group und als Junior Consultant tätig. Seinen Bachelor sowie seinen Master absolvierte er im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen an der RWTH Aachen sowie an der ETS in Montreal. Außerdem hat er einen zweiten Master als Ingenieur von der Tsinguha University in Peking.

Und drittens: Ich habe jeden Tag die Chance, zu lernen und zu wachsen. Ich bekomme zum Beispiel konstant Feedback von unseren Case-Leadern und kann mein Skillset mithilfe professioneller Trainer:innen ausbauen.

Hast Du Dir Deine Karrierelaufbahn so vorgestellt?

Jein – ich hatte zwar schon immer großes Interesse an strategischer Beratung, aber letztendlich war es ein glücklicher Zufall. Bevor ich Teil der Group wurde, habe ich ein Start-up in Kanada gegründet und sehr viele sehr positive Erfahrungen gemacht. Vieles davon hilft mir heute bei meiner Arbeit als

Berater ungemein. Dabei war ich mir anfangs gar nicht sicher, ob der Einstieg bei BCG mit meiner Berufserfahrung überhaupt funktioniert und ein guter Schritt ist. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass man entweder unmittelbar nach der Uni in die Beratung geht oder gar nicht. Heute weiß ich, dass das Quatsch ist. Denn meine Entscheidung war goldrichtig. Ich bin als Junior Consultant eingestiegen und hatte von Anfang an mehr Verantwortung als beispielsweise eine Person, die direkt von der Uni kommt. Das war für mich ideal und von entscheidender Bedeutung, denn es stellte die perfekte Mischung aus Fordern und Fördern dar. Ich konnte innerhalb kurzer Zeit sehr viel lernen, hatte aber immer die Möglichkeit, meine Fähigkeiten aus dem vorherigen Job optimal einzubringen.

Wie vereinbarst Du Dein Privatleben und die Karriere in der Strategieberatung?

Viele Leute denken, dass Work-Life-Balance und Beratung nicht zusammenpassen. Und ich würde lügen, wenn ich jetzt sagen würde, dass Consultants die Ersten sind, die das Büro verlassen. Was die meisten aber nicht wissen, ist, dass unser Job auch viel Flexibilität bietet. So gibt es zwischen den Projekten immer wieder Pausen, die sich für Auszeiten anbieten. Das Arbeiten von zu Hause hat das Ganze zusätzlich vereinfacht. Und wenn es dann mal etwas später wird, sorgen meine Kolleg:innen und ich dafür, dass sich der Tag nicht nur nach Arbeit anfühlt, zum Beispiel mit einem gemeinsamen Abendessen oder einer Sporteinheit. An Wochenenden nehme ich mir immer viel Zeit für meine private Passion Sport und bereite mich auf den nächsten Triathlon vor.

Boston Consulting Group GmbH

Ludwigstraße 21, 80539 München

clados.helena@bcg.com

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»Ukraine-Krieg, Energiepolitik, Materialengpässe, gerade ist Krise, Krise, Krise. Dadurch ist der Mittelstand zutiefst verunsichert. Mit meiner Beratung Mission Mittelstand möchte ich den Unternehmen wieder Mut machen. Mein Team von 150 Mitarbeitenden berät kleine und mittelständische Firmen, meist aus dem Handwerk – Maurer, Maler, Zimmermänner. Die Kund:innen beauftragen uns, um zu lernen, wie sie sich von Wettbewerbern abheben können. Wir erarbeiten mit ihnen unter anderem eine klare Positionierung und schalten Werbung auf Facebook, Instagram und YouTube.

Was mir hilft, ist meine eigene Geschichte: Ich bin nicht vom Hörsaal in den Beratersessel gewechselt. Ich habe mit 23 ein Unternehmen in der Grünflächenpflege gegründet, also Rasen mähen, Hecken schneiden, Unkraut jäten. Um bekannt zu werden, verteilte ich Flyer in Wohnsiedlungen und arbeitete 80 Stunden in der Woche. Meine gute Arbeit sprach sich rum, irgendwann bekam ich Aufträge von Wohnungsgesellschaften. Mit 24 machte ich meine erste Million Umsatz und hatte 15 Mitarbeitende. Dieses Wissen wollte ich weitergeben und gründete 2017 Mission Mittelstand.

Mein erster Kunde war eine Baumpflegefirma, damals stand ich noch etwas hemdsärmelig mit EddingFlecken an den Händen vor einem Flipchart und sprach über Unternehmertum. Mit meiner Hilfe bauten sie digitales Marketing auf und fanden neue Mitarbeitende. Heute hat das Unternehmen einen Jahresumsatz von vier Millionen Euro. Ambitionierte Ziele sind wichtig. Wer erfolgreich selbstständig sein will, muss motiviert bleiben und in Etappen denken. Dann ist jeder Schritt ein Erfolg.«

»Ich möchte in 30, 40 Jahren nicht sagen, ich habe nichts getan, denn ich weiß, die Klimakrise wird uns dann voll erwischen. Deshalb gibt es mir ein gutes Gefühl, heute an der Nachhaltigkeitsentwicklung von Unternehmen beteiligt zu sein.

Eigentlich wollten mein Partner Justus Fischer und ich 2022 eine Weltreise machen. Stattdessen gründeten wir die Beratung Via Tomorrow. Justus hat vorher bei einer Beratungsfirma im Bereich Investor Relations gearbeitet. Ich war drei Jahre bei einer Topmanagement-Beratung aus Düsseldorf. Mit dieser Erfahrung gingen wir selbstbewusst in die Gründungsphase. Außerdem wussten wir: Die Themen Environmental, Social and Governance boomen.

Zwar gibt es in großen Unternehmen schon lange Nachhaltigkeitsabteilungen, aber stetig kommen Regularien dazu, deshalb beraten wir zu den Updates. Außerdem werden in etwa drei Jahren mehr als 10.000 Firmen gesetzlich dazu verpflichtet sein, einen Nachhaltigkeitsbericht zu schreiben. Auf dessen Basis entscheiden Investor:innen, ob sie Geld in das Unternehmen stecken oder nicht. Firmen, die gerade mit solchen Berichten anfangen, geben wir Starthilfe. Wir analysieren die Konkurrenz und schauen mit der Brille der Ratingagenturen auf die Zahlen, zum Beispiel zu CO2Emissionen, Geschlechterparität und Wasserverbrauch. Anders als viele meiner Kolleg:innen habe ich nicht BWL studiert, sondern Philosophie. Damit habe ich am Anfang gehadert und mir vieles nicht zugetraut. Heute weiß ich, mein Studium war wertvoll, weil ich gelernt habe, keine Scheu vor Komplexität zu haben. In Präsentationen sehe ich Logikfehler, die andere nicht sehen.«

Carmen Meixner, 29, studierte Philosophie und Kognitionswissenschaften in Würzburg, Osnabrück und Wien.

»Mit 24 machte ich meine erste Million«
AUFGEZEICHNET VON LAURA BINDER & TIM WINTER
»Wir wussten, Nachhaltigkeit boomt«
Matthias Aumann, 35, studierte nach seiner Gärtnerausbildung Landschaftsbau an der Hochschule Osnabrück.
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Fotos: Mission Mittelstand, Kathy Hennig

»Die Boomer und die Gen X wissen meist nicht mehr, was junge Menschen wollen. Sie gehen entweder davon aus, dass das, was sie cool finden, cool ist, oder versuchen mich und meine Generation in Zielgruppen oder Marketing-Milieus zu pressen. Ich gehöre der Gen Z an, den zwischen 1995 und 2010 Geborenen. Uns erreicht man anders. Viele tauschen sich in den rund 800.000 öffentlichen WhatsApp-Gruppen, bei Reddit oder Discord zu den Themen aus, die sie umtreiben, wie Beauty, Gaming oder HipHop. In diesen digitalen Communitys entstehen Hypes.

Die habe ich schon als Teenager verstanden. Zum Beispiel wenn Rapper wie Capital Bra und Apache 207 über Nacht mehrere Millionen Views bei YouTube gemacht hatten, zeigte ich das meinem Vater. Ich erklärte ihm, wie daraus Memes und Challenges entstehen und

blickte in sein irritiertes Gesicht. Er ist einer der Geschäftsführer des Internetsenders RocketBeans und erzählte Freund:innen davon. Einer lud mich in seine Werbeagentur ein, um auch ihm die Gen Z zu erklären. Das war meine erste Beratung.

Dass ich daraus was machen würde, lag nahe. Schon mit 14 habe ich das erste Mal gegründet, einen Online-Shop für Superfoods. Ein Chatbot half dabei, die Zutaten für Proteinpulver und andere Sachen zusammenzustellen. Damit gewannen wir 2018 bei den ›Startup Teens‹ den ersten Platz und bekamen 10.000 Euro Fördergeld. Danach hatte ich eine BlockchainConsulting-Idee namens NyteBit und sprach darüber auf der TINCON, einer Konferenz für digitale Jugendkultur. Mit meinen Eltern hatte ich den Deal, dass ich mein Abi mache, Schnitt egal, und Unternehmer werde.

Jetzt 1 x gratis sichern! business-spotlight.de/campus +49 89 121 407 10* *Bitte folgende Bestellnummer angeben: 1839588 Print / 1839597 Digital Drei verschiedene Sprachniveaus Erklärung wichtiger Fachbegriffe Praktische Übungen im Heft und online Dein EnglischWegbegleiter für das Studium! Aktuelle Berichte, Reportagen und Einblicke in den Berufsalltag Spannende Artikel rund um die Themen Wirtschaft und Beruf Nützliche Karriere-Tipps Das Sprachlernmagazin der ZEIT »Wir rätseln
Gen Z
nicht, was die
will. Wir fragen sie«
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Die Idee für PlayTheHype, eine Mischung aus Kreativagentur und Gen-Z-Beratung, kam mir in der elften Klasse. Ich gründete mit drei Freunden, der einzige, der volljährig war, wurde der Geschäftsführer. Wir haben auf dem Schulhof am Handy Business-E-Mails geschrieben. Als im Unterricht ein Anruf von einem Kunden kam, wurde auch mal mein Handy einkassiert. Mein Lehrer ging dran und sagte: ›Büro von Neil Heinisch.‹ Um bekannt zu werden, machten wir Lärm auf LinkedIn und schrieben viele Beiträge. Das klappte: Die Chipsmarke funny-frisch gab uns unseren ersten großen Auftrag. Wir überlegten uns eine TikTok-Challenge, in der Leute ihren Chipsmoment teilen sollten, ließen dafür einen Sound komponieren und schafften fast eine Milliarde Aufrufe über #meinfunnyfrischmoment. Die Followerschaft der Marke stieg, und sie machte

mehr Umsatz. Das war krass. Heute managen wir mit PlayTheHype selbst eine Community von rund 180.000 Leuten zwischen 14 und 20 Jahren, mit denen wir quantitative Umfragen machen. Wir rätseln nicht, was die Gen Z will, wir fragen sie.

Inzwischen haben wir Büros in Hamburg und Berlin, beschäftigen mehr als 40 Mitarbeitende, machten vor zwei Jahren die erste Million und nun einen siebenstelligen Umsatz. Wir arbeiten für Marken wie Adidas, Tinder oder die Sparkasse. Wir sind jung und naiv, aber deshalb authentisch in der Beratung.«

Neil Heinisch, 20, gründete in der Schulzeit die Gen-ZBeratung PlayTheHype.

Auf der Suche nach Einstiegsmöglichkeiten?

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Foto: PlayTheHype
Maxime Ott Marketing Managerin DIE ZEIT
www.zeit-verlagsgruppe.de/karriere
»Weil hier meine Stärken gesehen und gefördert werden.«

»Ich habe schon immer davon geträumt, mal in Kalifornien zu arbeiten. Ich sagte deshalb sofort zu, als mir mein Chef vor zwei Jahren das Angebot machte, Teil des in den USA angesiedelten CIO Advisory Services von KMPG zu werden, die Tech- und Finanzunternehmen in ihrer digitalen Strategie berät. Das Leben hier ist toll, aber teuer: Im Monat zahlen meine Frau und ich umgerechnet 2500 Euro Miete für einen 60 Quadratmeter großen Bungalow. Um eine Kompensation zu erhalten, habe ich deswegen einen amerikanischen Arbeitsvertrag unterschrieben, während mein deutscher Vertrag ruht. Wenn ich nicht für Meetings mit Kund:innen ins Silicon Valley fahre, wandere ich gern im Pinnacles-Nationalpark oder surfe im Pazifik.« Dominik Fiebig, 28, studierte Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt am Main und Mannheim.

Text: Aufgezeichnet von Julian Schmelmer; Foto: Rachel Bujalski Ab nach Santa Cruz

Imagine The Future. A nd Make Incredible Happen.

Stell Dir vor, Du könntest Dein K now-how in einem Um feld mit unendlichen Mög lichkeiten einsetzen.

Und dann tu es.

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