BAUKULTUR Zeitschrift des DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.
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Schwerpunkte Energiesparendes Bauen Bauen mit Holz
OAIV Freiburg Herbstreise nach Franken
AIV KölnBonn AIV Plakette für Kaspar Kraemer
BAUKULTUR
klima
Waschtisch CONO
kaldewei.de
editorial
3 © Till Budde für die Bundesstiftung Baukultur
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VEREHRTE LESER UND FREUNDE DER BAUKULTUR, die Pariser Klimakonferenz ist nicht nur ein diplomatisches Meisterstück, sondern auch ein echter Meilenstein für die Weltgemeinschaft: Erstmalig soll weltweit nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gehandelt werden, anstatt Wachstum und Nachfrage ungebremst zu folgen. Dieses großartige Ergebnis darf aber nicht zu einem Primat von Umweltgesetzen und Forschungslabors für den Bau der Stadt der Zukunft werden, denn Baukultur schließt das echte Leben mit ein, ist mehr als bloßes Zahlenwerk. Gerade in Deutschland sind die Anforderungen an das Bauen bereits sehr hoch und durch die Energieeinsparverordnung 2016 weiter verschärft worden. Deutschland ist positives Beispiel und Vorreiter. Doch dem gegenüber steht ein fehlendes Wissen über die Handhabung neuer Techniken und die Langzeitfolgen vieler Maßnahmen. So sehe ich den großflächigen Einsatz von Fassadendämmung, insbesondere an baukulturell wertvollen Bestandsgebäuden, kritisch in punkto Lebensdauer, Materialverbrauch und -entsorgung, ebenso wie für die Bau- und Wohngesundheit. Schimmelbildung durch falsche Taupunkte bei neuen Fenstern, Wärmepumpen, die nur wenige Fachleute verstehen oder der Specht, der in der Dämmung wohnt: Das alles zeigt, dass wir eigentlich noch in einer Erprobungsphase sind und noch das Gleichgewicht zwischen Technik und Gestaltung, Einsparung und Komfort suchen. Dass auch beim Klimaschutz weniger oft mehr ist, wird dabei viel zu selten beherzigt. Ganz konkret muss gefragt werden, welche Bauteile welchen Einspareffekt bieten. Statt vollflächigem Wärmedämmverbund sollte den tatsächlichen Schwachstellen, also z. B. den Heizungsanlagen, den Fenstern oder den Dächern – wo oft zugleich zusätzlich benötigter Wohnraum entstehen kann – mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Auch die Produktionsbedingungen eines Bauteils und die darin versammelte graue Energie spielen eine große Rolle. Wir wissen längst, dass sich Einsparung von CO2 aufgrund vielfacher ReboundEffekte nicht mechanisch steuern lässt: Die Schweizer Idee der 2000-Watt-Gesellschaft ist daher näher an der Lebenswirklichkeit und am Bewusstsein der Menschen als ein hochtechnisiertes Haus, das sich nicht mehr von Hand und mit Augenmaß bedienen lässt. An unserem Stiftungssitz etwa konnte zwar auf eine Außendämmung vor der historischen Klinkerfassade verzichtet werden – stattdessen Innendämmung und Deckenheizung, Solarthermie und vieles mehr –
doch im Ergebnis versagt das ausgeklügelte Klimakonzept und mit ihr die Techniker. 35 Grad im Winter in einigen Büros sind die Folge. Wenn Räume und Gebäude mit Identifikationswert entstehen sollen, darf der Einfluss des Nutzers nicht verloren gehen. Ein öffenbares Fenster statt Lüftungsanlage, Fensterläden statt fehleranfälliger Steuerungstechnik, dauerhafte Materialien statt synthetischer Industrieerzeugnisse: Althergebrachte Bauweisen, die per se zumeist klimagerecht sind, dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Den größten Beitrag zum Klimaschutz sehe ich darin, Bestandsgebäude zu erhalten. Sanieren und Umnutzen sind immer klimafreundlicher als Abriss und Neubau. Dauerhaft akzeptierte, genutzte und gepflegte Gebäude und Stadträume sind die wichtigste Bedingung für Nachhaltigkeit. Eine umfassende Klimabaukultur darf sich deshalb nicht nur auf das einzelne Gebäude beziehen, sondern muss ganze Stadt- und Landschaftsräume betrachten, sowohl was zukünftige Konzepte der Energieversorgung angeht als auch Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Wir brauchen Konzepte, die Hochwasserschutz mit Aufenthaltsqualitäten verbinden, die mit hellen Materialien und viel Grün für kühlende und gut durchlüftete Stadträume sorgen und die neue Konzepte von Energiegewinnung, Mobilität und Stadttechnik als baukulturelle Gestaltungsaufgaben akzeptieren. In Paris wurde eine historische Zielvereinbarung geschlossen. Bei deren Umsetzung muss Nachhaltigkeit auch die Aspekte Funktionalität, Emotionaliät und Ästhetik mit einbeziehen. Gestaltung ist wie so häufig der Weg zum Ziel. Herzlichst Ihr
Reiner Nagel Bundesstiftung Baukultur Vorstandsvorsitzender
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DAI in deutschland
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Kiel
Pinneberg
DAI Fachexkursion nach Japan Die diesjährige DAI Fachexkursion für Architekten und Ingenieure führt nach Japan. Angeboten werden zwei Reisetermine: • •
Osnabrück
Dortmund
17.10.–25.10.2016 30.10.–07.11.2016
Düsseldorf
Besichtigt werden die Städte Tokio und Kyoto. Das ausführliche Reiseprogramm und das Anmeldeformular finden Sie auf der DAI Web-Seite.
Wiesbaden Aschaffenburg Mainz
www.dai.org/veranstaltungen Mannheim
Saar
Nürnberg
Freiburg
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DAI Mitgliedsverein kein DAI Mitgliedsverein
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DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe
DAI MITGLIEDSVEREINE AIV Aschaffenburg AIV Aschersleben-Staßfurt AIV Bad Hersfeld AIV Bielefeld AIV Braunschweig AIV Frankfurt AIV Hamburg AIV Hanau AIV Hannover AIV Hildesheim AIV Ulm
AIV Karlsruhe AIV Koblenz AIV KölnBonn AIV Konstanz AIV Magdeburg AIV Marburg AIV Mark-Sauerland AIV Oberhessen AIV Schweinfurt AIV Stuttgart AIV Würzburg
AIV zu Berlin Dortmunder AIV Mittelrheinischer AIV Darmstadt Münchener AIV Münsterländer AIV Oberrheinischer AIV Freiburg Oldenburgischer AIV Ruhrländischer AIV zu Essen Schwäbischer AIV Augsburg
inhalt
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Editorial Reiner Nagel DAI in Deutschland Inhalt Rubriken Nachrichten Kolumne Bundesstiftung Baukultur Wirtschaft + Recht DAI aktuell Aus dem Präsidium
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DAI regional OAIV Freiburg: Herbstreise nach Franken AIV KölnBonn: AIV Plakette für Kaspar Kraemer
12–22 12–13 14–15 16 17 18–19 20–21 22
Schwerpunkte: Energiesparendes Bauen | Bauen mit Holz Unikat der Vielfalt: Projekt VIER in Hannover Effizienzhaus Plus: Wohnhaus in Frankfurt Aktiv-Stadthaus: Wohnhaus in Frankfurt Pavillon aus Holz und Glas: Schulmensa in Stuttgart Auf Holz gebaut: Stadtwerke in Lübeck Ressourcenschonender Weiterbau: Umbau in Weikersheim Energieautark wohnen auf dem Wasser: Schwimmendes Haus in der Lausitz
23–30 23 24 25 26 27 28 29 30
Advertorials | Anzeigen Poppensieker & Derix GmbH & Co. KG: Höher, weiter, filigraner IVPU: Nicht dicker, sondern besser dämmen Caparol GmbH: Naturnah gebaut, ökologisch gedämmt Novelis Deutschland GmbH: Grünes Wahrzeichen Rudolf Hensel GmbH: Nachhaltiger Brandschutz für Stahlkonstruktionen KLB Klimaleichtblock GmbH: Leistungsstarke Gebäudehülle Schlagmann Poroton GmbH & Co. KG: (Ziegel)Haus der Zukunft Schindler Deutschland AG & Co. KG: Erste Solaraufzüge in Deutschland
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Titel: Effizienzhaus Plus von HHS Planer + Architekten AG (Foto: Constantin Meyer)
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Autoren | Vorschau | Impressum
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nachrichten
Klimadetektive im Schulunterricht Die Bayerische Architektenkammer ist Partner der bayerischen Klima-Allianz. Mit dem Unterrichtsangebot Klimadetektive legt sie einen Schwerpunkt auf die frühe Bewusstseinsbildung zu Themen wie Energieeffizienz und Klimaschutz. Hiefür erforschen Schüler gemeinsam mit Architekten und Energieberatern ihre Schule. Anhand von Arbeitsblättern werden Fachbegriffe und Zusammenhänge veranschaulicht: Licht, Luft, Wärme, Material und Konstruktion des Schulgebäudes. Die Experten werden dabei von der Bayerischen Architektenkammer finanziell unterstützt, den bayerischen Schulen entstehen keine Kosten. Die Unterrichtsunterlagen sind für unterschiedliche Gebäudetypen und Schularten geeignet und wurden für die Jahrgangsstufen 3–7 und 8–11 konzipiert. Die Unterrichtsmaterialien stehen als PDF zum Download bereit. Eine einführende Power-Point-Präsentation kann bei der Bayerischen Architektenkammer angefordert werden. www.byak.de Neue Holz-Datenbank Um die Nachhaltigkeit am Bau voranzubringen, fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) nun fachlich und finanziell ein Projekt der TU München mit rund 693.000 Euro. Auf der Basis eines österreichischen Online-Bauteilkatalogs wird eine neue Plattform geschaffen, die schnellen Zugang zu allen baurechtlichen Informationen liefert. In den kommenden 36 Monaten soll der Datenpool an deutsche Verhältnisse angepasst und dadurch der Nachweis der baurechtlichen Verwendbarkeit erleichtert werden. www.dbu.de HolzbauPlus 2016 Der Bundeswettbewerb „HolzbauPlus“ zeichnet Bauherren für Bauprojekte aus, in denen Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen auf innovative Weise einge-
Rupert-Ness-Gymnasium in Wangen im Allgäu, ARGE Maier Neuberger und Keiner Balda Architekten, München (Foto: FNR/Quirin Leppert)
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setzt wurden. Über die maßgebliche Verwendung von Holz in Gebäudeteilen hinaus sollen weitere nachwachsende Baustoffe wie Dämmstoffe, Naturfarben, Fassadenlösungen sowie die Verwendung biobasierter bzw. natürlicher Baustoffe im Innenausbau als Teil einer ganzheitlichen Planung realisiert sein. Zur Teilnahme eingeladen sind private, gewerbliche oder öffentliche Bauherren, die im Zeitraum vom 31.8.2011–31.8.2016 innovative Gebäude errichtet oder Bestandsbauten saniert haben. Auslober ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Die Preissumme beträgt 48.000 Euro. Einsendeschluss ist am 1.9.2016. www.bmel.de www.holzbauplus-wettbewerb.info Neues Bauen mit Holz Holz ist ein nachwachsender Baustoff und hilft als CO2-Senke beim Klimaschutz. Zugleich ist er dank moderner Berechnungsund Fertigungsverfahren für zahlreiche Bauaufgaben einsetzbar. Holz weist hervorragende konstruktive wie raumklimatische Eigenschaften auf und lässt sich problemlos mit sämtlichen anderen gängigen Baumaterialien kombinieren. Ein n e u e s F a c h buch gibt anhand von 24 internationalen Projekten einen Überblick über die derzeit realisierte Vielfalt an Möglichkeiten im modernen Holzbau. Die Beiträge dokumentieren die architektonischen und konstruktiven Qualitäten zeitgemäßer Holzbauten, von der Entwurfsplanung über das Tragwerk bis ins Detail. Lennartz, Marc Wilhelm; Jacob-Freitag, Susanne: Neues Bauen mit Holz, Birkhäuser Verlag 2015. www.birkhauser.com Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2015 Das Konsortium C3 Carbon Concrete Composite der TU Dresden erhält den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2015 in der Kategorie Forschung und den Rohstoffeffizienzpreis 2015. Deutschlands größtes Bauforschungsprojekt C3
befasst sich mit der Entwicklung und Einführung des neuen Verbundwerkstoffs Carbonbeton. Untersucht werden Herstellverfahren aus dem Bereich der Kunststoffe, um sie auf die neuen Carbonbetonbauteile zu adaptieren und neuartigen Verbundeigenschaften anzupassen. Mit Carbonbeton lässt sich im Bau bis zur Hälfte der Energie und Rohstoffe, die für eine konventionelle Bauweise benötigt werden, einsparen. Carbonbeton ist durch seine Flexibilität und Langlebigkeit eine ressourcenschonende Alternative zu Stahlbeton und ebnet gleichzeitig den Weg für eine völlig neue Formensprache in Architektur und Städtebau. www.skz.de Münster – aber wirklich! Die TorhausGalerie in Münster zeigt vom 7.2.– 24.3.2016 Zeichnungen des Architekten Rainer Karliczek. Karliczek ist Mitglied des Münsterländer AIV und illustriert seit vielen Jahren mit seinen „Archikaturen“ die Heftvorschau für die BAUKULTUR. „Warum unser Rathaus 5 Beine hat“ lautet der Titel der Ausstellung. www.stadtheimatbund-muenster.de Pritzker-Preis 2016 Der chilenische Architekt Alejandro Aravena erhält den Pritzker-Preis 2016. Für die Jury verkörpert Aravena die Wiederkehr des sozial engagierten Architekten. Er konzentriert sich in seiner Arbeit auf die Gestaltung kostengünstiger Sozialwohnungen sowie auf den Wiederaufbau von Städten nach Naturkatastrophen. Aravena schafft mit seinem Alejandro Aravena (Foto: Cristo- Büro kraftbal Palma) volle Architektur und geht die wichtigen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts an. Seine Bauten geben den Unterprivilegierten ökonomische Chancen, lindern die Auswirkungen von Naturkatastrophen, reduzieren den Energieverbrauch und schaffen wertvollen öffentlichen Raum. Seine innovative und inspirierende Architektur zeigt beispielhaft, wie das Leben von Menschen verbessert werden kann. www.pritzkerprize.com
kolumne
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Die Bundesstiftung Baukultur stellt ihre Arbeit vor
NEUE RÄUME GESUCHT Die Bundesstiftung Baukultur und der BDA Bayern suchen gemeinsam nach baukulturellen Antworten auf die Flüchtlingsfrage und laden am 10. und 11.3.2016 zur Werkstatt „Flucht nach Vorne – Gebaute Lösungen für die Integration von Geflüchteten in unsere Gemeinschaft“ ins Museum Fünf Kontinente nach München ein. Der anhaltende Strom von Flüchtlingen hat für das Thema Wohnen in Deutschland eine neue Dimension gebracht. Dabei geht es nicht nur darum, für Zuwanderer geeignete Unterkünfte in integrierten Lagen bereitzustellen, sondern auch die langfristige Einbindung dieser Menschen in unsere Gemeinschaft bei der Planung zu berücksichtigen. Hierzu bedarf es mehr Kommunikation zwischen allen Beteiligten, also den Kommunen, Politikern, Architekten, Planern, Sozialarbeitern und Fachleuten der unterschiedlichen Disziplinen, um in einem transkulturellen und interdisziplinären Erfahrungsaustausch diese große baukulturelle, aber auch gesellschaftliche Herausforderung bewältigen zu können. Zur Werkstatt in München sind Akteure unterschiedlicher Disziplinen eingeladen, gemeinsam Strategien zu entwickeln und Ausblicke in die Zukunft zu wagen. Denn trotz teilweise unzulänglicher Bedingungen in den Erstaufnahmen und Folgeeinrichtungen sollten nicht übereilte Lösungen gesucht, sondern langfristig durchdachte und gesellschaftlich nachhaltige bauliche Maßnahmen im Sinne der Baukultur ergriffen werden. Temporäre Unterbringungen können kurzfristig für Entlastung sorgen, werden langfristig aber eher Probleme schaffen, wenn aus ursprünglich zeitlich begrenzter Containerarchitektur dauerhafte Orte ohne Integrationspotenzial werden. Angesichts der hohen Anzahl von Flüchtlingen sind zunächst qualifizierte Provisorien erforderlich, die durch den intelligenten Einsatz serieller Bauweisen errichtet werden können. Bereits hierbei können durch geschickte Anordnung oder Aufteilung der Module räumliche und funktionale Qualitäten geschaffen werden, die über diejenigen eines Containerdorfs hinaus gehen. Damit sich diese Provisorien nicht verfestigen, muss parallel dauerhafter Wohnungsbau entstehen, der unabhängig von einer Nutzergruppe vielerorts benötigt wird. Da dieser unsere gebaute Umwelt für lange Zeit prägen wird, darf es keine Abstriche an baukulturellen Qualitäten oder technischen Standards geben. Es ist keineswegs egal, welche bauliche Qualität neuer Wohnraum hat, wie
er aussieht und ob er auch noch in 20 Jahren marktfähig ist. Es muss Wohnraum entstehen, der in lebenswerte und gemischte Strukturen eingebunden ist – in der Stadt und auf dem Land. Statt neuer Problemviertel brauchen wir Quartiere, die gesellschaftliche Integration fördern, die Arbeitsmöglichkeiten bieten und Begegnungen im öffentlichen Raum begünstigen. Auch eine Beteiligung der zukünftigen Bewohner am Planungs- und Bauprozess ist denkbar. Insbesondere München hat mit seinem bürgerschaftlichen Engagement deutlich gezeigt, dass es bereit ist, die Herausforderungen anzunehmen und neue Wege zu gehen. Die krisenhafte Situation bietet also auch die Chance, alternative Planungsprozesse, neue Wohntypologien oder Konstruktionsweisen zu erproben, für die sonst kein Innovationsdruck besteht. Konventionen müssen hinterfragt werden – aber Standards bei Gestaltung und Ausführungsqualität zu senken, kann nicht die Lösung sein. Ziel der Münchner Werkstatt wird sein, den Prozess und die Diskussion voranzutreiben und einen Beitrag zu leisten, auf dem aufgebaut werden kann: Vorschläge zu machen, die zurück in die Politik fließen, Inspirationen zu liefern, die Projekte hervorbringen und Erfahrungen weiterzugeben, von denen zukünftige Projekte profitieren können. „Flucht nach Vorne“ steht unter der Schirmherrschaft von Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr. Kuratorin der Veranstaltung ist Julia Hinderink MA RCA. www.bundesstiftung-baukultur.de www.bda-bayern.de
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wirtschaft + recht
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§§ Die in Berlin, Frankfurt, München und Wien ansässige Kanzlei Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft ist Premiumpartner des DAI. Zu ihren bundesweiten Arbeitsschwerpunkten zählen das Immobilien- und Baurecht sowie das Vergaberecht.
NEUES AUS DEM... ...Immobilien- und Baurecht
...Vergaberecht
Keine Verlängerung der Verjährungsfrist durch Mängelbeseitigungsverlangen per „einfacher“ E-Mail
Zum Angebotsausschluss in einem VOF-Verfahren
Bei einem VOB/B-Vertrag hat ein schriftliches Mängelbeseitigungsverlangen des Auftraggebers verjährungsverlängernde Wirkung. Das OLG Jena hat mit Urteil vom 26.11.2015, Az. 1 U 201/15, entschieden, dass ein Mängelbeseitigungsverlangen per E-Mail ohne qualifizierte elektronische Signatur das Schriftformerfordernis des § 13 Abs. 5 Nr. 1 Satz 2 VOB/B nicht erfüllt und deshalb die Verjährungsfrist für Mängel nicht wirksam verlängern kann.
Ein öffentlicher Auftraggeber hatte Planungsleistungen in einem Planungswettbewerb nach VOF ausgeschrieben. Das Architekturbüro A ging als erster Preisträger hervor. Im Folgenden waren insbesondere die Kosten strittig. Nachdem eine Einigung über diese Kosten nicht gelang, schloss der AG das Angebot des A aus.
In den Entscheidungsgründen führt das OLG Jena – in Übereinstimmung mit dem Beschluss des OLG Frankfurt vom 30.04.2012, Az. 4 U 269/11 – aus, die Einhaltung der Schriftform nach § 126 Abs. 1 BGB verlange, dass die Mängelanzeige von dem Anzeigenden eigenhändig durch Namensunterschrift oder mittels notariell beglaubigten Handzeichens unterzeichnet werde. Diese Form könne zwar nach § 126 Abs. 3 BGB durch die in § 126 a BGB geregelte elektronische Form ersetzt werden. Auch diesem Formerfordernis genüge die E-Mail im streitgegenständlichen Fall jedoch nicht, da diese keine qualifizierte elektronische Signatur enthalte. Zutreffender Weise beurteilt das Gericht die Anforderungen an die Schriftform nach den §§ 126 ff. BGB, da die VOB/B hierzu keine speziellen Regelungen enthält. Allerdings gehen weite Teile der Literatur davon aus, dass die in § 13 Abs. 5 Nr. 1 VOB/B geforderte Schriftform infolge der vollständigen Einbeziehung der VOB/B eine vereinbarte Form im Sinne der amtlichen Überschrift des § 127 BGB ist. Nach der Regelung in § 127 Abs. 2 BGB genügt zur Wahrung der durch Rechtsgeschäft bestimmten schriftlichen Form, soweit nicht ein anderer Wille anzunehmen ist, die telekommunikative Übermittlung. Dazu genügt auch eine einfache E-Mail ohne elektronische Signatur. Diese Auffassung der Literatur ist im Ergebnis überzeugend und gesetzeskonform. Dennoch ist Auftraggebern aufgrund der neuerlichen Entscheidung des OLG Jena dringend zu empfehlen, Mängelbeseitigungsaufforderungen per E-Mail ausnahmslos mit einer qualifizierten elektronischen Signatur zu versehen. Rechtsanwältin Liska Müßig
Nach Ansicht der Vergabekammer Sachsen (10.09.2015 – 1/SVK/022-15) zu Unrecht. Zwar gebe es im Anwendungsbereich der VOF keine Regelung, nach der Angebote, die Änderungen an den Vergabeunterlagen enthielten, von der weiteren Wertung auszuschließen seien. Allerdings ergebe sich auch für ein Verhandlungsverfahren nach VOF aus den übergeordneten Grundsätzen der Gleichbehandlung und Transparenz des Vergabeverfahrens, dass Angebote, die Angebotsbedingungen nicht einhielten, vom weiteren Verfahren auszuschließen seien. Diese Grundsätze folgten aus § 97 Abs. 1 und 2 GWB, die als höherrangigeres Recht den Vorschriften der VOF vorgingen und damit unmittelbare Geltung auch in der VOF beanspruchten. Voraussetzung für einen solchen Ausschluss sei allerdings, dass sich eine zwingend einzuhaltende Baukostenobergrenze tatsächlich aus den Vergabeunterlagen ergebe, was hier aber nicht der Fall gewesen sei. Allerdings könne die Frage, ob der Entwurf des A in finanzieller Hinsicht umgesetzt werden könne, im Rahmen der Zuschlagsentscheidung nach § 17 Abs. 1 VOF berücksichtigt werden. Die Verpflichtung des Auslobers zur Übertragung weiterer Planungsleistungen bestehe danach gegenüber allen Preisträgern. Diese Verpflichtung entfalle jedoch, wenn dieser ein wichtiger Grund entgegenstehe. Hier könne von einem solch wichtigen Grund ausgegangen werden. Denn nach Abschluss des Verhandlungsverfahrens sei offen zu Tage getreten, dass sich die Realisierung des Wettbewerbsentwurfs des A unter Einhaltung der Kostenobergrenze bei gleichzeitiger Erfüllung des vorgegebenen Raumprogramms nicht werde realisieren lassen. Eine solche Nichteinhaltung eines vorgegebenen, dem AG zur Verfügung stehenden Kostenrahmens durch eine vom Preisträger mehrfach überarbeiteten Planungsentwurfs sei ein solcher „sonstiger wichtiger Grund“ im Sinne des § 17 Abs. 1 VOF, der zur Nichtberücksichtigung des Angebotes berechtige. Rechtsanwalt Michael Werner
Ansprechpartner Berlin: RA Lars Robbe, Tel.: 030–880331–231, Fax: 030–880331–100, Mail: l.robbe@zl-legal.de, www.zl-legal.de Ansprechpartner München: RA Dr. Ulrich May, Tel.: 089–29050–231, Fax: 089–29050–290, Mail: u.may@zl-legal.de, www.zl-legal.de
DAI aktuell
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AUS DEM PRÄSIDIUM 67. Berliner Verbändegespräch Das 67. Berliner Verbändegespräch fand am 2.2.2016 auf Einladung des BDB statt. Mit dem ZBI (Zentralverband der Ingenieurvereine) ist ein weiterer Verband „Mitglied“ im Verbändegespräch – dieser informellen Runde aus Kammern und Verbänden der planenden und bauenden Berufe. Formal soll darüber noch im Umlaufverfahren abgestimmt werden. Länger diskutiert wurden die Punkte EU-Vertragsverletzungsverfahren HOAI und die Stellungnahmen der Bundestagsregierungsfraktionen zur EU-Binnenmarktstrategie mit Blick auf das Handwerk und die Freien Berufe. Die Vertreter von BAK, BingK und AHO berichteten aus ihren Gesprächen im Wirtschaftsministerium. Mit Blick auf die HOAI deuten die Zeichen auf Unterstützung aus dem BMWi, aber die Stellungnahme der Bundesregierung ist vertraulich – auch für die betroffenen Berufsgruppen. Hier muss also weiter abgewartet werden. Interessant bleibt die Frage, wie die Bundesregierung auf eine Antwort der EU-Kommission reagieren wird. Verteidigt sie die HOAI als erhaltenswertes und qualitätssicherndes Regime oder „verkämpft“ sie sich deshalb besser doch nicht in Brüssel? Das besagte EU-Strategiepapier wurde seitens der Bundestagsregierungsfraktionen (Bundestagsdrucksache 18/7395) am 27.1.16 mit einer Beschlussempfehlung ins Parlament eingebracht. Diese Beschlussempfehlung ist gleichzeitig die Stellungnahme der Bundesregierung dazu an die EU-Kom-
Teilnehmer des 67. Berliner Verbändegesprächs in der Landesvertretung des Saarlandes in Berlin-Mitte
mission. Ziel ist es, die „berechtigten Interessen des Handwerks und der Freien Berufe im europäischen Binnenmarkt zu schützen“. Desweiteren wurden die Themen Vergaberechtsreform, neues Architekten- und Ingenieurvertragsrecht, die Beschlüsse der Wirtschaftsministerkonferenz zum Muster-Ingenieurgesetz, die Initiativen für bezahlbares Wohnen, Energiewendethemen, Musterbauordnung und Bauproduktenverordnung Building Information Modelling (BMI) diskutiert. Abschließend wurde seitens des Fördervereins Bundesstiftung Baukultur auf die neue Publikation „Who is who“ der Baukultur hingewiesen und um Daten/Angaben bis zum Herbst dieses Jahres gebeten. Udo Sonnenberg
“Im Land der aufgehenden Sonne” Erleben Sie unsere Fachstudienreise nach
Japan Vom 17.10. bis 25.10.2016 sowie vom 30.10. bis 07.11.2016 Ei n m a l i g e K o mb in a tio n a u s einem t ourist ischen Programm und ein em F a c h p ro gramm fü r P la n er, Archit ekt en und Ingenieure! Detaillierte Informationen unter www.dai.org/veranstaltungen/fachexkursionen
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rechts Reiseteilnehmer des OAIV Freiburg auf dem Kettensteg über die Pegnitz in Nürnberg, der ältesten erhaltenen eisernen Kettenbrücke Europas
Oberrheinischer AIV Freiburg
HERBSTREISE NACH FRANKEN Die Herbstreise 2015 des OAIV Freiburg führte nach Franken. In Regensburg waren neben der kunsthistorischen Stadtentwicklung auch der Ingenieurbau mit Sanierung der alten Steinernen Brücke – im Mittelalter eine Ingenieurleistung allerersten Ranges – sowie der Hochwasserschutz wichtige Themen. Nürnberg alt und neu: Das neue Museum, dominierend die Schaufassade zum Klarissenplatz hin und im Inneren die schwingende Wendeltreppe, ein Meisterwerk von Staab Architekten. Auf dem Reichsparteitagsgelände der Speer im Speer von Günther Domenig, ein Zeichen gegen
die Bauweise der nationalsozialistischen Architekten. Kuchelbauer’s Bierwelt, die Verbindung fränkischer Braukunst mit einem Hundertwasser-Architekturprojekt: der Kuchelbauer Turm. Hans-Joachim Bumann Paul Bert, langjähriges Vorstandsmitglied des OAIV, fasste die Eindrücke der Exkursion gelungen zusammen. Hier ein Auszug, der Gesamtbericht kann unter www.oaiv-freiburg.de nachgelesen werden: Im letzten Jahr, der OAIV war im Westen. Der Vorstand meinte: es ist am besten, mal in der Mitte Deutschlands bleiben, wo’s Bayern mit den Franken treiben! Und Regensburg war das diesjährige Ziel, UNESCO-Erbe! Ist schon viel! Regensburg, die schöne Stadt, viel Heimlichkeit zu bieten hat. Mit Plätzen und Geschlechtertürmen, die’s Herz und auch Gemüt bestürmen. Der Reichstag, der war immerwährend, den Wohlstand für die Stadt bescherend. Den Münchner Hof in engen Gassen, den mussten wir stets früh verlassen. Wir wollten ja so vieles sehn, da muss man eben früh aufstehen.
oben Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg unten Sanierung der Steinernen Brücke in Regensburg
Dort, wo Bier und Kunst sich paaren, da sind wir auch noch hingefahren. Gemütvoll dacht der Hundertwasser, dass man zum Gären braucht auch Wasser! Die Brauerei muss man sich merken: mit goldner Kuppel und Gesang von Zwergen. Wir wissen jetzt: Der Kuchelbauer ist von den Brauern ein ganz Schlauer. Auch nach Nürnberg ging die Exkursion als edler Perl mit Tradition. Der Burgberg mit den Festungsmauern ließ immer schon den Mensch erschauern. Genau wie Speer mit seinen Hallen, die sollten tausend Jahr gefallen. Messehallen schräge Stützen der Hadid, der Zeitgeist lebt, wer macht noch mit? Und weiter auf 1000 Stufen gings hinauf: Walhalla dort am Donaulauf, in Kelheim die Befreiungshalle! Ein großer Eindruck für uns alle. Und Griechenland bleibt unvergessen. Wir haben ja das Geld besessen. Die Gruppe, alle waren sehr begeistert, wie der OAIV die Exkursion gemeistert.
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AIV KĂślnBonn
AIV PLAKETTE FĂœR KASPAR KRAEMER Mit der Verleihung der AIV Plakette gibt der AIV KĂślnBonn seinem Ziel Ausdruck, zwischen Architektur und Ingenieurwissenschaft zu vermitteln. In diesem Jahr wurde Kaspar Kraemer ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Hubertus Oelmann, seinerseits Preisträger in 2012. Er zeichnete Leben und Werk Kaspar Kramers freundschaftlich nach. Kaspar Kraemer, Sohn des Architekten und Hochschullehrers Friedrich Wilhelm Kraemer, erhielt nach seinem Architekturstudium in Darmstadt und ZĂźrich ein Stipendium an der Yale University in den USA. Von 1977 an arbeitete er im ArchitekturbĂźro seines Vaters. Bei KSP Kraemer, Sieverts + Partner trug er dann selbst als Partner von 1985–1998 maĂ&#x;geblich zum Erfolg des Unternehmens bei. Nach 22 Jahren bei KSP grĂźndete Kaspar Kraemer sein eigenes BĂźro und fĂźhrte auch dieses schnell zum Erfolg. Seit jeher der Stadt KĂśln eng verbunden, plante er bedeutende Landmarken in der Domstadt, sei es das Hochwasserpumpwerk in Bayenthal, der Abenteuer-Wissenspark Odysseum in Kalk oder das von Kraemer als Ritterschlag bezeichnete Projekt des Zugangsbauwerks zum SĂźdturm des Doms. Kraemers Arbeit ist geprägt von klassizistischer Tradition. Dieser vom Laudator als „Retro-Architektur“ bezeichnete Stil spiegelt sich in zahlreichen Projekten wider.
Oelmann hob zudem die ehrenamtlichen Aktivitäten Kaspar Kraemers hervor, so die Präsidentschaft beim BDA, die Mitgliedschaft in 50 Vereinen und Verbänden oder die Beiratschaft in der Goethe- und der Schillergesellschaft in Weimar und Marbach. Zusammenfassend beschrieb Oelmann die Qualitäten des Preisträgers anhand dessen Familiennamens: K – Kompetenz und Kreativität R – Redegewandtheit A – Aktivität E – Engagement M – Motorik E – Effizienz und Erfolg R – Rezitator Helmut LÜhr
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Projekt VIER in Hannover: 4 Architekturbüros haben 4 Wohnstile realisiert
UNIKAT DER VIELFALT Projekt VIER in Hannover
Das hannoversche Familienunternehmen Gundlach setzte mit dem VIER ein innovatives Leuchtturmprojekt der vielfältigen Gestaltung um. Mit einem Marktforschungsinstitut wurde die Leitidee der „Wohnvielfalt“ entwickelt. Ergebnis ist eine außerordentlich hohe Individualität der Wohnungen – keine ist wie die andere. Das Projekt realisiert auch einen hohen Nachhaltigkeitsanspruch als Teil der Gundlach Unternehmenskultur. Dieser wird mit einem DGNB-Zertifikat nachgewiesen. Weg zur Projektidee Vor Projektbeginn wurde das Ziel festgelegt, auf dem zentral in Hannover gelegenen, rund 10.000 m² großen Areal ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren. Ausgangspunkt der planerischen Überlegungen war eine bedürfnisorientierte Leitidee. Mit dem hannoverschen imug Institut für MarktUmwelt-Gesellschaft e.V. wurden Lebens- und Konsumstile, Wohntrends und Megatrends untersucht und bewertet. Aus der Verdichtung der Erkenntnisse, u. a. in Diskussionen mit Künstlern, Werbeagenturen, Architekten, Nachbarn und möglichen Bewohnern, ergaben sich die 4 Wohnstile „Komfortabel“, „Nachhaltig“, „Entspannt“ und „Extravagant“ für unterschiedliche Zielgruppen. Internationaler Architektenwettbewerb Auf Basis dieser Leitidee wurde ein internationaler, zweistufiger Architektenwettbewerb ausgelobt. Für eine möglichst hohe Entwurfsvielfalt wurden 24 Architekturbüros aus dem In- und Ausland eingeladen. Stadt und Politik wurden intensiv in das Verfahren eingebunden. Die Architekten sollten nicht nur einen nachhaltigen Städtebau und eine anspruchs-
volle Architektur erarbeiten, sondern auch individuelle neue Lösungen für die formulierten Wohnstile finden. In der ersten Wettbewerbsstufe wurde mit dem Entwurf des Büros BKSP aus Hannover das städtebauliche Konzept prämiert. In der zweiten Stufe wurden 4 Architekten für die Umsetzung der Gebäude durch das Preisgericht ausgewählt. Vielfalt in der Einheit Das städtebauliche Konzept der Architekten BKSP stellt eine aufgelöste Blockrandbebauung mit insgesamt 8 Gebäuden auf einer verbindenden Tiefgarage und einem gemeinschaftlichen Innenhof dar. Bei der Entwicklung der Einzelgebäude interpretierte jedes Architekturbüro in der zweiten Stufe die 4 Wohnstile hinsichtlich Ausstattung, Materialwahl und Grundrissgestaltung ganz individuell. Auch in der Fassadengestaltung formulierte jedes Büro seine eigene Architekturauffassung. Zusammenhaltende Komponenten wie einheitliche Fassadenmaterialen, z. B. Klinker im gleichen Format eines Herstellers, wiederholende Gebäudeabmessungen und abgestimmte Höhenbezüge, wurden für die zweite Stufe als „Klammer“ festgelegt.
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rechts Die großzügigen Foyers sind individuell gestaltet
Auch die einheitliche Gestaltung des Innenhofes dient als zusammenhaltendes Glied. Amorphe Bepflanzungsinseln aus Rhododendronskulpturen mit Ruhe- und Spielflächen erfüllen unterschiedliche Bedürfnisse nach Öffentlichkeit und Privatheit. Das neue Quartier stellt sich als moderne Interpretation eines Gründerzeitblocks dar. Dabei dienen Gründerzeithäuser als Referenz für eine hohe Nachhaltigkeit, eines der Leitmotive im VIER. Nachhaltigkeit Für die Nachhaltigkeit von Gebäuden ist neben der Energieeffizienz die räumliche und gestalterische Qualität in Städtebau und Architektur von entscheidender Bedeutung. Die Nachnutzung einer Industriebrache in zentraler Lage mit einer urban gemischten Nutzung in hoher baulicher Dichte ist die nachhaltigste Form des Umgangs mit Flächen in der Stadt. Die im städtebaulichen Konzept enthaltene Verflechtung mit benachbarten Quartieren mit kurzen Wegen und großen Freiraumqualitäten integriert das neue Stadtquartier. Um den eher abstrakten Begriff der Nachhaltigkeit greifbar zu machen, wurde eines der 8 Gebäude als „Green Building“ mit einer DGNB-Zertifizierung ausgeführt. Mit definierten Vorgaben, z. B. hinsichtlich Bauprodukten, Flexibilität und Rückbaubarkeit, wurden der Bauprozess und die Qualität unter den vorgegebenen Kriterien der DGNB nachvollziehbar und messbar. Als bundesweit erstes Wohngebäude erhielt das Haus Günther-Wagner-Allee 45 (B1) das Vorzertifikat in Gold. Mit der Fertigstellung im Dezember 2015 ist das DGNB-Zertifikat im Jahr 2016 nun in greifbarer Nähe. Gebäudetechnik und Energieeffizienz Im Sinne der Nachhaltigkeit steht als ein Baustein die Gebäudetechnik, bei der zum einen die Energieeffizienz, zum anderen aber auch die Betriebs- und Unterhaltswirtschaftlichkeit in Form einer Ökobilanz im Fokus steht. So wurden z. B. im Planungsprozess zum Haus B1 mehrere bauliche und technische Konzepte unter Betrachtung des Energieverbrauchs bei gleichzeitigem Abgleich der Investitions-, Unterhalts- und Wartungskosten entwickelt und gegenübergestellt. Bei der Variantenbetrachtung stellte sich heraus, dass durch die im gesamten Projekt einzusetzende Fernwärmeversorgung mit einem Primärenergiefaktor von 0,19 eine für die Energieeffizienz der Gebäude hervorragende Voraussetzung bereits gegeben war. Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über einen Zeitraum von 50 Jahren erwiesen sich für das Haus B1 zusätzlich eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie eine Photovoltaik- und Solaranlage als effizient und rentabel. Der gewonnene Strom wird dabei für alle gemeinschaftlichen Bereiche im Haus genutzt. Überschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist. Die Solaranlage unterstützt die Warmwasserbereitstellung.
Eine andere grundsätzliche Voraussetzung für ein energieeffizientes Gebäude stellt die Gebäudehülle dar. Das Haus B1 ist, wie alle anderen Gebäude im VIER, hochgedämmt und mit massiven wärmespeichernden Stahlbetonwänden und -decken ausgestattet. In Kombination mit der genannten haustechnischen Ausstattung besitzt das Gebäude den Standard eines KfW-Effizienzhauses 70. Das Projekt zeichnet sich durch viele Besonderheiten, wie z. B. einem komfortablen Müllkonzept mit Abwurfschächten, aus. Mit einem Transponderclip können alle für die Bewohner relevanten Türen inkl. der persönlichen Briefkästen und des Tiefgaragentores geöffnet werden. Die großzügigen Foyers sind ansprechend individuell gestaltet. In der Tiefgarage finden sich Anschlüsse für Elektrofahrzeuge. Vielfalt und Kosten Die Wohnungen bilden die Vielfalt in ihrer Größe von 40 bis über 200 m², zur Miete oder zum Kauf mit Preisen zwischen unter 3.000 bis über 5.000 Euro und Mieten von unter 9 bis über 15 Euro pro m² ab. Diese Kaufpreise und Mieten verdeutlichen, dass Vielfalt und Individualität und der damit verbundene Aufwand in Planung, Koordination und Ausführung nicht gleichzeitig mit sehr kostengünstigem Bauen umsetzbar sind. Die Vielfalt zeigt sich in Materialien über die Grundrissgestaltung, von offenen Bädern über Lehmputzwände bis zur Einliegerwohnung für die Schwiegermutter oder das Büro. Bei Betrachtung der Mieter und Käufer ergibt sich kurz vor Abschluss des Projektes ein buntes Bild, welches den anvisierten Ansatz belegt. Familien mit Kindern wohnen mit Rentnern, Studenten bis zur Piloten-WG in einem Quartier zusammen und bilden ein „Unikat der Vielfalt“. Jens Ludwig, Michael Pape, Frank Scharnowski www.gundlach-bau.de | www.vier-gundlach.de
PROJEKTDATEN Bauherr: Gundlach GmbH & Co. KG, Hannover 8 Gebäude: zentrale Lage in Hannover-List 4 Architekten Architekten BKSP (Hannover), Gruppeomp (Bremen, Rastede), Kellner Schleich Wunderling (Hannover), Ludes Generalplaner (Berlin) 4 Wohnstile: komfortabel, nachhaltig, entspannt, extravagant Nutzung: 168 Wohnungen (105 Miete, 63 Eigentum), 10 Gewerbeeinheiten, 1 Kita Gesamtwohnfläche: rund 19.000 m²
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rechts Jede Wohnung verfügt über eine Loggia, Fenster können mit Jalousien verschattet werden (Alle Fotos: Constantin Meyer)
EFFIZIENZHAUS PLUS Wohnhaus in Frankfurt
Das im Jahr 2015 durch die HHS Planer + Architekten AG fertig gestellte Wohnhaus im Frankfurter Stadtteil Riedberg ist Teil des Netzwerks Effizienzhaus Plus des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Das Netzwerk fördert den Einsatz innovativer Techniken sowie die Begleitforschung von Projekten, die in der Jahresbilanz mehr Energie produzieren als für den Betrieb notwendig ist. Städtebauliche Lage Das Gebäude befindet sich auf einem dreieckigen Grundstück des Wohnungsunternehmens Nassauische Heimstätte im neuen Stadtteil Riedberg im Frankfurter Norden. Die 5-eckige Gebäudeform resultiert aus dem Grundstückszuschnitt am Überschneidungsbereich zweier städtebaulicher Raster. Die Kompaktheit des Baukörpers und seine Ausrichtung sorgen dafür, dass Tageslicht, natürliche Lüftung und Sonneneinstrahlung optimal genutzt werden können. Bauweise Die Gebäudehülle orientiert sich an den Anforderungen des Passivhaus-Standards, einer baurechtlichen Vorgabe der Stadt Frankfurt. Die gedämmten Stahlbeton-Außenwände mit einer vorgehängten Fassade aus Faserzementtafeln erreichen einen U-Wert von 0,12 W/m²K. Das StahlbetonPultdach mit einer Neigung von 10° hat 30 cm Wärmedämmung und einen U-Wert von 0,13 W/m²K. Die 3-fach verglasten Fenster erzielen einen U-Wert von 0,80 W/m²K. Die Geschossdecke der Wohnungen über der Tiefgarage ist als Stahlbetondecke mit schwimmendem Estrich und unterseitiger 24 cm starker Dämmung ausgebildet und erreicht einen U-Wert von 0,12 W/m²K. Energiekonzept Über das Jahr hinweg wird das Gebäude deutlich mehr Energie erzeugen als es verbraucht. Der benötigte Strom wird
Die gedämmten Außenwände bestehen aus Stahlbeton mit einer vorgehängten Fassade aus Faserzementtafeln
über zwei verschiedene Photovoltaikarten bereitgestellt. Auf dem 426 m² großen Dach sind hocheffiziente Module mit einer Leistung von 84 kWp verlegt. In die Südfassade wurden auf 127 m² Fläche Module mit 15 kWp Leistung integriert. Insgesamt liefern die Photovoltaikanlagen über das Jahr mehr als 86.500 kWh Strom. Durch Einsatz eines Batteriespeichers kann der lokal erzeugte Strom auch abends und nachts genutzt werden. Erzeugungsüberschüsse dienen zur Ladung der Batterien. Die Wärmepumpe für die Wärmebereitstellung im Gebäude verbraucht ca. 15.000 kWh/a Strom. Als Wärmequelle dienen einfache Kunststoff-Rohrregister unter der PV-Anlage und ein Eisspeicher. Der unterirdische Eisspeicher füllt sich im Sommer mit solar erwärmtem Wasser. In der Heizperiode wird ihm über ein Wärmetauschersystem Wärme entzogen, sodass dieser nach und nach vereist. Dabei wird gezielt die Energie genutzt, die im Phasenwechsel von Wasser zu Eis enthalten ist. Eine zentrale mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung reduziert Wärmeverluste im Winter und erhöht den Wohnkomfort. Die natürliche Lüftung über die Fenster bleibt jederzeit möglich. Monitoring Über ein Monitoring wird überprüft, ob die Anforderungen, die an ein Effizienzhaus Plus gestellt sind, in der Praxis auch erfüllt werden. Hierzu werden die dem Gebäude zugeführten
Blick ins Treppenhaus
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Verantwortung übernehmen.
WOHNGESUND BAUEN. Wärmeschutz durch integrierte, natürliche Perlitfüllung Umweltschutz durch 100% Natur in Ziegel und Füllung Von Natur aus brandsicher.
POROTON®-T7® Der Ziegel. Energiemengen, die vom Gebäude ins Netz eingespeisten Energiemengen, die äußeren Klimabedingungen, das Nutzerverhalten und viele andere Parameter kontinuierlich erfasst. Nachhaltige Mobilität Der Energieüberschuss des Gebäudes wird zur Aufladung von e-Mobilen in der Tiefgarage des Gebäudes und von e-Bikes im Erdgeschoss genutzt. Durch ein ebenfalls im Haus integriertes Car-Sharing-Angebot können sich die Mieter für nachhaltige Mobilität entscheiden und auf ein eigenes Fahrzeug verzichten. Andreas Wiege
Fortluft
Zuluft
5.OG
Dach Außenluft
Abluft
Stromspeicher LiFePo 60 kWh
Zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung
UG
POROTON®-S9® Der Objektziegel. Der „massive“ Objektziegel, gefüllt mit natürlichem Perlit. Sicherer Brandschutz, hervorragender Wärme- und guter Schallschutz sind in einem natürlichen Baustoff für die einschalige Außenwand vereint. Massive Ziegelstege geben statische Sicherheit und meistern problemlos höchste Belastungen im mehrgeschossigen Wohnungs- und Objektbau.
Energie-Absorber
PV 80 kWp
Beste Werte für jede Anforderung: Die U-Werte reichen von beachtlichen 0,14 W/(m2K) bei einer Wandstärke von 49,0 cm bis hin zu 0,18 bei einer 36,5 cm dicken Wand! Mit der beeindruckenden Wärmeleitzahl von 0,070 W/(mK) erfüllt der neue POROTON®-T7® die strengen Anforderungen an KfW-Effizienzhäuser mit Leichtigkeit!
PV 15 kWp
2,135
2,135
2,135
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Geprüftes, sicheres Produkt. eco Institut: Unser perlitgefüllter Ziegel erfüllt die Anforderungen an emissionsarme Baustoffe.
1000 L Speicher 2,30
E-Mobilität
Wärmepumpe 50kW/th Netz Eisspeicher 100 I 120 m3
Der Perlit-Dämmstoff für unsere Premiumziegel ist mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.
Energiekonzept: Über das Jahr hinweg wird das Effizienzhaus Plus deutlich mehr Energie erzeugen als es verbraucht (Grafik: HHS, egs-plan)
www.schlagmann.de
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Das Aktiv-Stadthaus wurde als aktuell erstes und größtes innerstädtisches Mehrfamilienhaus, das den Effizienzhaus-Plus-Standard erreicht, mit dem Europäischen Solarpreis 2015 ausgezeichnet (Fotos: Constantin Meyer)
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Energiequelle ist das Pultdach: Um ausreichend elektrische Energie über Photovoltaikmodule zu generieren, überragt es allseitig den Baukörper
AKTIV-STADTHAUS Wohnhaus in Frankfurt
Mit dem Aktiv-Stadthaus der HHS Planer + Architekten AG entstand im Frankfurter Gutleutviertel ein scheibenartiges Mehrfamilienhaus im Effizienzhaus Plus-Standard. Dabei reagiert die Gebäudeform auf den besonders knappen Grundstückszuschnitt. Das äußere Erscheinungsbild wird im Wesentlichen durch Glas und Faserzementplatten bestimmt. Architektur und Bauweise Das 150 m lange und nur 10 m tiefe Gebäude erstreckt sich parallel zum Main und umfasst 74 Mietwohnungen von 60–120 m2 Größe. Eine leichte Faltung der nach Südosten ausgerichteten Fassade gliedert die lange Straßenfront und schafft im Innern notwendige Grundrisstiefen. Um möglichst ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu bauen, fiel die Entscheidung auf eine Hybridkonstruktion. Nur die primäre Tragstruktur ist aus Stahlbeton. Die Dach- und die Außenwandkonstruktion wurden in vorgefertigten Holzrahmenelementen erstellt. Der Wandaufbau mit KfW-40 Standard misst rund 47 cm bei der Nordfassade (Eternitverkleidung) und rund 55 cm bei der Südfassade (Photovoltaik mit Hinterlüftungsebene). Energiekonzept Obwohl das Gebäude ein Pilotprojekt ist, war eine wirtschaftliche Bauweise sicherzustellen. Technisch basiert das Aktiv-Stadthaus auf der wirtschaftlichen Reduzierung des Energiebedarfs und der Bereitstellung von Energie aus lokal verfügbaren Energiequellen. Eine wärme- und luftdichte Gebäudehülle sowie dezentrale mechanische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung in den Wohnungen führen zu einem sehr geringen Heizwärmebedarf. Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine elektrische Wärmepumpe mit 120 kW thermischer Leistung, als Wärmequelle wird der nahegelegene Abwasserkanal genutzt. Um das Ziel des Plusenergie-Wohnhauses zu erreichen, sind zur Energieerzeugung sowohl das Dach als auch die Südfassade mit Photovoltaikmodulen belegt. Auf dem ca. 1.500 m2 großen auskragenden Pultdach befinden sich 769 hocheffiziente Module mit einem Wirkungsgrad von 20 % und einer nominalen Leistung von ca. 250 kWp. Auf der Südfassade
sind insgesamt 348 PV-Module mit einer Leistung von ca. 120 kWp installiert. Der jährliche Stromertrag aus den PVAnlagen beträgt etwa 300.000 kWh/a. Der Strom aus „eigener Produktion“ wird in einer Li-Fe-PoBatterie gespeichert. Dieser Puffer mit rund 250 kWh Kapazität dient dem Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Damit soll ein hoher Eigenstrom-Nutzungsanteil von 53 % aus den PV-Anlagen erreicht werden. Alle Wohnungen wurden mit besonders sparsamen A+++ Haushaltsgeräten ausgestattet. Energie im Blick Die Wohnungen werden mit einem auskömmlichen Budget für Heizung, Warmwasser und Elektrizität vermietet, das bereits im Mietpreis enthalten ist. Um den Verbrauch nachverfolgen zu können, erhält jede Mietpartei einen Tablet-PC mit vorinstallierter App. Dies dient dem Überblick über den Energieverbrauch im Verhältnis zum Budget sowie vielen weiteren Informationen über das Haus, wie z. B. die Verfügbarkeit der Car-Sharing-Autos. Über den spielerischen Zugang werden die Identifikation mit dem Haus und das Bewusstsein zum Thema Energie und Wohnen gestärkt. Andreas Wiege
PROJEKTDATEN Bauherr: ABG FRANKFURT HOLDING, Frankfurt Planung: HHS Planer + Architekten AG, Kassel Tragwerk: Bollinger + Grohmann, Frankfurt TGA-Planung: egs-plan, Stuttgart Ausführung: Gumpp & Maier GmbH, Binswangen Produkt: Eternit Fassadentafeln Equitone Tectiva, TE 00
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rechts Neue Mensa des WilhelmsGymnasiums in Stuttgart
PAVILLON AUS HOLZ UND GLAS Das Wilhelms-Gymnasium in Stuttgart erhielt in parkähnlicher Umgebung eine neue Schulmensa, geplant durch das Architekturbüro Gergs-Blum-Schempp. Ende November wurde sie offiziell eröffnet. Räumliche Erweiterung Ein nur 88 m2 großer Speisebereich in der Aula und eine 17 m2 große Verteilerküche waren zu Beginn des ehrenamtlichen Engagements der Eltern für die Ausgabe von 40 Mittagessen pro Tag vorgesehen. Heute werden im Schichtbetrieb bis zu 300 Essen ausgegeben. Um diesem erhöhten Bedarf gerecht zu werden, ist eine neue Schulmensa in einem Pavillon entstanden, der zusammen mit dem Erdgeschoss des Hauptgebäudes, dem Atrium und der Turnhalle einen dreiseitig umschlossenen Schulhof bildet. Verbindende Loggia Charakteristisch für die neue Mensa ist die gedeckte Loggia, eine Art Schwellenbereich zwischen Speisesaal und Schulhof. Das 5 m weit auskragende Dach schützt im Sommer vor starker Sonneneinstrahlung und erlaubt auch bei feuchter Witterung den Aufenthalt im Freien. 4 gedrechselte Stützen aus Brettschichtholz tragen dieses Dach. Der Durchmesser des runden Querschnitts nimmt von 10 cm am Fußpunkt bis zur mittleren Höhe auf 20 cm zu und bis zum Kopf wieder auf 10 cm ab. Die konische Form der freistehenden Stützen entspricht den orthogonal zum Querschnitt wirkenden Knickkräften (Eulerkräfte). Im Kontrast zu dieser Öffnung des Baukörpers Richtung Schulhof steht die weitgehend geschlossene Wand Richtung Hauptgebäude. Hier befinden sich alle notwendigen Nebenräume, die Zufahrt für die Anlieferung und die Feuerwehr. Erweiterungsoption Die neue Mensa kann in Zukunft zu einer L-förmigen Gesamtanlage erweitert werden. Die beiden Flügel dieser
Anlage umfassen eine gut besonnte und ruhige Wiese, deren Qualität durch die räumlichen Beziehungen zu den beiden Sälen für den Schulalltag aktiviert werden soll. Die Küche ist so angeordnet, dass bei Realisierung eines zweiten Saales zwei über Eck getrennte Essensausgaben entstehen. Holzkonstruktion Die Tragkonstruktion besteht aus Stützen und Trägern aus Brettschichtholz, die im Bereich des Saales sichtbar sind. Über eine Pfosten-Riegel-Fassade öffnet sich der Saal zum Schulhof und zur weitläufigen Wiese. Die geschlossenen Innenwände sind mit Drei-SchichtPlatten verkleidet. Eine Schutzschicht aus Hartwachsöl bringt die Maserung und die Farbe des Holzes zur Geltung. Energetisches Konzept Trotz großzügiger Glasfassade wird die vom Amt für Umweltschutz vorgeschriebene Quote des Glasanteils an der Gesamtfassade von 35 % nicht überschritten. Das weit auskragende Vordach reicht aus, um den Saal vor sommerlicher Hitze zu schützen. Im Süden und Westen umfasst der um 1 m in der Höhe abgesetzte, weitgehend geschlossene Gebäuderiegel mit den Nebenräumen die Hauptanlage. Die infolge des Höhenversatzes entstehenden Oberlichter ermöglichen eine natürliche Durchlüftung des Saales. Nur über der Küche wird eine mechanische Entlüftung benötigt. Die Heizung ist umweltschonend an die neu installierte zentrale HackschnitzelHeizung der Schule angeschlossen. Siegfried Gergs Alle Fotos: Brigida González
oben und unten Charakteristisch ist das weit auskragende Dach mit den gedrechselten Stützen
oben und unten Die Innenräume sind dank des hohen Verglasungsanteils lichtdurchflutet
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Der Neubau der Stadtwerke Lübeck ist derzeit der größte Verwaltungsbau in Holzbauweise und im Passivhaus-Standard
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Zwei L-förmige Baukörper lassen einen großzügigen Innenhof entstehen
AUF HOLZ GEBAUT Die Stadtwerke Lübeck erfüllen mit dem Neubau ihrer neuen Unternehmenszentrale höchste Standards bezüglich Nachhaltigkeit, Effizienz und Klimaschutz. Zum Jahreswechsel 2014/15 wurde die neue Gesamtverwaltung im Passivhaus-Standard bezogen. 256 Büros, Konferenz- und Seminarräume sowie ein Service-Center und ein Restaurant stehen den Mitarbeitern seither zur Verfügung. Wettbewerb und Realisierung Die Stadtwerke in Lübeck sind der bedeutendste Energieversorger im Wirtschaftsraum Lübeck und zählen zu den größten Unternehmen in Schleswig-Holstein. Um die bisherigen Betriebsstrukturen auf einen Standort zu konzentrieren, lobte die Gesellschaft einen Teilnahmewettbewerb aus. Das daraus hervorgegangene Verhandlungsverfahren konnte die Ed. Züblin AG, Direktion Mitte, Bereich Thüringen für sich entscheiden. In deren Auftrag erbrachte die pbr AG die Genehmigungs- und Ausführungsplanung. Der Entwurf für den Neubau sowie die funktionale Leistungsbeschreibung und Kostenschätzung stammen vom Architekturbüro Klein Architekten aus Budenheim. Außen rund, innen eckig Der von außen geschlossen wirkende Komplex mit seinen abgerundeten Gebäudeecken besteht aus zwei L-förmigen Baukörpern, die durch ihre Anordnung einen großzügigen und lichtdurchfluteten Innenhof entstehen lassen. Lediglich an einer Stelle sind beide Baukörper miteinander verbunden. Hier dient der verglaste Haupteingang als verbindendes Element, das über die gesamte Gebäudehöhe von 15 m reicht. Nord- und Südfassade bestehen aus einer Pfosten-RiegelKonstruktion und Drei-Scheiben-Verglasung. Lebhaftes Fassadenbild Glas und die Farbe grün sowie Fichten- und Lärchenholz bestimmen die Fassadengestaltung und transportieren das umweltfreundliche Image der Stadtwerke Lübeck erfolgreich nach außen. In den Brüstungs- und Sturzbereichen kam eine unbehandelte, glatte Lärchenholzschalung in Nut-FederKonstruktion zum Einsatz. Der nachwachsende Rohstoff ist durch die PEFC-Zertifizierung nicht nur besonders ökologisch, sondern besitzt zudem sehr gute Dämmeigenschaften und bedeutet geringe Instandhaltungskosten.
Graue Fensterbänder gliedern die Fassade im Rhythmus der 4 Geschosse. Für diese wurden pulverbeschichtetes Aluminium im Außenbereich und Fichtenholz im Innenbereich verwendet. Grüne Faserzementplatten lösen die Fensterbänder in regelmäßigen Abständen auf und lassen ein lebhaftes Fassadenbild entstehen. Alle Fenster entsprechen dem Passivhaus-Standard, sind hoch wärmegedämmt und dreifach verglast. An der Süd-, Ost- und Westfassade wurden sie mit hinter der Holzfassade verdeckt liegenden Verschattungselementen verkleidet, die raumweise gesteuert werden können. Tragwerk aus Holz Die statische Konstruktion des Gebäudes ist als Holzrahmen errichtet. So bilden Stützen und Träger aus Brettschichtholz in ihrer Anordnung über dem Grundriss ein Holzskelett. Brettsperrholz-Elemente, die über die Stützen- und Trägerkonstruktion spannen, bilden die Geschossdecken und steifen das Gebäude in Anlehnung an die Erschließungskerne in Stahlbeton horizontal aus. Ebenso dienen gebäudehohe Stahlbeton-Wandscheiben, die als Brandwände fungieren, der Horizontalaussteifung. Neben den Erschließungskernen wurden auch die Teilunterkellerung und der Gastronomiebereich in Stahlbeton errichtet. Holz als atmosphärisches Gestaltungselement Das Innenraumkonzept wurde nicht nur durch die offene Holzkonstruktion, sondern maßgeblich durch die Tragwerkskonstruktion beeinflusst. Stützen und Träger galt es in die Konzeption miteinzubeziehen, sodass die Holzkonstruktion und der Werkstoff Holz als dominierendes, gestalterisch sichtbares Element erhalten bleiben und bewusst hervorgehoben werden. Das Ergebnis ist eine individuelle Raumaufteilung und eine einzigartige Atmosphäre. In den Eckbereichen des Gebäudes wurden aufgrund der abgerundeten Außenwände und dem damit verbundenen
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oben links Die Holzrahmen- Konstruktion wird für Mitarbeiter und Besucher im Bürobereich erlebbar oben Mitte Die Farbe grün setzt auch in der Mitarbeiterkantine Akzente oben rechts Die Treppenhauskerne bestehen aus Stahlbeton
besonderen Grundriss repräsentative Büros, Besprechungszimmer und Schulungsräume eingerichtet. Die Konferenzräume, die mit modernster Medientechnik ausgestattet sind, können über eine Ressourcendatenbank gebucht werden. Zusätzlich zu den zentralen Konferenzräumen wurden in den einzelnen Geschossen innen liegende Besprechungsräume eingerichtet. Getrennt werden offene und geschlossene Bereiche durch Glaswände. Sie erleichtern die Kommunikation, erhöhen den Lichteinfall und erzeugen größtmögliche Transparenz.
einer CO2-Bilanzierung. Die Bauteile der Tragkonstruktion stammen aus PEFC-zertifizierten Holzressourcen, das Lärchenholz für die Fassadengestaltung aus FSC-Beständen. Bereits im Bau wurden rund 90 % CO2 gegenüber der Verwendung von herkömmlichen Materialien eingespart. Durch ein Ausgleichsprogramm ist sichergestellt, dass auch das durch die Materialtransporte entstandene CO2 im Laufe einer Generation wieder gebunden wird. 2.438 m³ Holz wurden verbaut. Eine Menge, die in Deutschlands Wäldern in einem Zeitraum von 10 Minuten wieder nachwächst.
Klimaschutz anspruchsvoll umgesetzt Von der Planung über die Bauphase bis hin zur Auswahl der Gebäudeausstattung wurden die Aspekte Nachhaltigkeit, Effizienz und Klimaschutz berücksichtigt. Sämtliche Vorgänge der einzelnen Gewerke und der Beschaffung unterlagen
Frauke Stroman Alle Fotos: Ulrich Hoppe
Kompetenz im Holzbau
Gumpp & Maier GmbH, Hauptstr. 65, 86637 Binswangen info@gumpp-maier.de, www.gumpp-maier.de
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RESSOURCENSCHONENDER WEITERBAU Der ehemalige landwirtschaftliche Hof 8 in Weikersheim-Schäftersheim wurde zu einem Bürogebäude, einer Hebammenpraxis und zwei Seniorenwohnungen umgenutzt. Das Architekturbüro Rolf Klärle, Bad Mergentheim, und das Planungsbüro der Bauherrin, Klärle – Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH, Weikersheim, legten beim Umbau besonderen Wert auf ein fortschrittliches Energiekonzept. Ausgangssituation Der ehemals landwirtschaftliche Hof stand zum Verkauf. Wie vielen anderen Objekten in den schrumpfenden ländlichen Dörfern drohte ihm der Abriss. Die Bauherrin wohnt in der direkten Nachbarschaft und ist, wie auch der Architekt des Projekts, Rolf Klärle, dort aufgewachsen. Sie erwarb den Hof mit dem Wunsch, ihn behutsam und ressourcenschonend umzunutzen und wieder mit Leben zu füllen. Allgemeine Zielsetzung Zu den allgemeinen Zielen gehörten die Belebung und funktionale Stärkung der Dorfmitte sowie die Bewahrung der ortsbildprägenden Hofanlage. Beispielhaft sollte aufgezeigt werden, dass der Erhalt und Umbau einer Hofanlage mitten im Ort zu einem Plusenergiehof mit hoher Gestaltqualität in einem vorgegebenen wirtschaftlichen Rahmen möglich ist. Architektonische Zielsetzung Zu den architektonischen Zielen gehörte die Transformation des ehemaligen Bauernhofs in eine zukunftsfähige Architektur und Nutzung. Die Gebäude sollten ihre Herkunft nicht verschlei-
ern und als „Weitergebautes“ erfahrbar werden. Gewünscht war eine Identität stiftende Anmutung der Hofanlage und die Bewahrung ihrer Authentizität. Technische Komponenten, insbesondere die Solaranlagen, waren in die Gebäudehülle zu integrieren. Die in kleinen Ortschaften oft brach liegenden großen Dachflächen von Scheunen können, hier beispielhaft aufgezeigt, sinnvoll zur Energiegewinnung genutzt werden. Weitere architektonische Ziele waren die Herausarbeitung der Grundstruktur des Hofs durch Abstraktion der Gebäude und die Vorsorge für variable Nutzungsmöglichkeiten aller Bereiche. Nutzungskonzept Die Grundrisse erlauben Nutzungsänderungen in allen Gebäudeteilen und bieten die Grundlage für die Möglichkeit vielfältiger Lebensbereiche auf dem Hof. Das ehemalige Bauernhaus wurde zum Bürogebäude umgebaut. In den ehemaligen Stall ist eine Hebammenpraxis eingezogen. Das ehemalige Remisengebäude bietet Raum für zwei Seniorenwohnungen. In der großen Scheune können Sonderveranstaltungen stattfinden. Ein kleines Hofmuseum soll eingerichtet werden.
oben Das ehemalige Bauernhaus wurde zum Bürogebäude umgenutzt unten In den ehemaligen Stall ist eine Hebammenpraxis eingezogen
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links Die Umnutzung sollte die Hofgebäude nicht verschleiern, sondern als „Weitergebautes“ erfahrbar machen
Energiekonzept Die bestehenden Gebäude wurden grundlegend saniert. Die Gebäudehüllen sind optimal wärmegedämmt worden, um den Energiebedarf so niedrig wie möglich zu halten. Auch wurde besonders darauf geachtet, den Bestand zu schonen und damit den Anteil der grauen Energie hoch zu halten. Dämmungen aus Cellulose wurden außen auf die Fassaden aufgebracht. Die vorhandenen Natursteinfüllungen des Fachwerks, Lehmfüllungen der Decken und die Kellergewölbe fungieren jetzt als wärme- und feuchteregulierende Massenspeicher. Die Grundversorgung mit Wärme erfolgt über eine zentrale Grundwasserwärmepumpe, für die der ehemalige Wasserbrunnen des Hofs wieder aktiviert werden konnte und der jetzt wieder, wie früher, eine zentrale Rolle einnimmt. Über ein Nahwärmenetz werden die einzelnen Gebäudeteile mit Wärme versorgt. Intelligente Regelungstechnik bewirkt eine um ca. 15–20 % günstigere Ausnutzung der Heizenergie gegenüber einer konventionellen Regelung. Auf den Dachflächen von Scheune, Remise und Bauernhaus sind vollflächig 550 m² PV-Module angebracht. Sie erzeugen den gesamten Strombedarf des Hofs einschließlich der Grundwasser-Wärmepumpe und darüber hinaus noch einen deutlichen Überschuss, der ins Stromnetz eingespeist wird. Zwei Ladestationen für Elektrofahrzeuge stehen den Nutzern und der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung.
Das Bürogebäude ist mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet und kann im Sommer auch gekühlt werden. Die Versorgung der angrenzenden Nachbarn mit Strom ist möglich. Ebenso ist die Einbindung einer exemplarischen Kleinwindradanlage vorgesehen. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral in den einzelnen Nutzungseinheiten in Unterstationen im Durchlaufprinzip. Warmwasserspeicher sind dadurch nicht erforderlich, und eine Legionellenbildung kann ausgeschlossen werden. Nachhaltigkeit Schon der Erhalt der Gebäude bewirkt ein hohes Maß an Nachhaltigkeit. Zudem wurden vorhandene Materialien, wie z. B. Kopfsteinpflaster, Altholz für Holzreparaturen, Natursteine, Treppenstufen oder alte Rahmen-Füllungstüren, wieder eingebaut, auch um die Authentizität des Hofs zu bewahren. Als neues Baumaterial, insbesondere das Fassaden- und Dämmmaterial, wurden ausschließlich CO²-neutrales Holz und Holzwerkstoffe verwandt. Auszeichnungen Die Umnutzung der ehemaligen Hofanlage in Weikersheim-Schäftersheim wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2014, dem Landespreis Baden-Württemberg und dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet.
PROJEKTDATEN Bauherrin: Prof. Dr. Martina Klärle, Weikersheim Planung: Architekturbüro Rolf Klärle, Bad Mergentheim Geländegröße: ca. 2.000 m² Bauvolumen insgesamt: ca. 5600 m³ Nutzfläche insgesamt: ca. 1300 m² Projektkosten ca. 1.850.000 Euro Kosten für zusätzliche/erhöhte Energieeinspar-Standards: ca. 150.000 Euro PV-Fläche: 550 m² und 108 kWp Leistung Überschuss der Stromerzeugung: ca. 80% Deckungsgrad der bestehenden Dachflächen mit PV-Modulen: 48% Primärenergiebedarf: 36,5 kWh/m²a
Rolf Klärle
Musikkens Hus, Aalborg
HENSOTHERM® Brandschutz-Beschichtungen für ökologisches Bauen HENSOTHERM® Brandschutz-Beschichtungssysteme sind nach DIN und EN zugelassen und besitzen weitere internationale Zulassungen / Zertifikate nach BS, VKF, UL und GOST. Im Fokus unserer Entwicklungsarbeit stehen die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit der auf Wasser basierenden und wartungsfreien Produkte unserer Green ProductLinie. Sie sind frei von VOC und neben der LEEDBestätigung auch AgBB-geprüft, eingestuft in die VOC-Emissionsklasse A+, besitzen bereits eine Umweltproduktdeklaration (EPD) Typ III und sind im DGNB-Navigator registriert. HENSOTHERM® Stahlbrandschutz-Beschichtungen, nach DIN EN 13501-2 zugelassen, bieten fast uneingeschränkte Möglichkeiten, filigrane und vielfältige Stahlbauteile als architektonisches Element sichtbar zu lassen und gleichzeitig den Anforderungen des passiven baulichen Brandschutzes zu entsprechen. Unsere breite Produktpalette bietet dämmschichtbildende und ablativ wirkende Systeme von Brandschutz-Beschichtungen für Stahl, Holz, Beton und Kabel, zudem für die Herstellung von Wand- und Deckenschotts und von feuerbeständigen Fugen. Sie haben Fragen zu unseren Produkten oder benötigen fachkundige Beratung für Ihr Projekt? Dann rufen Sie uns an unter +49 (0)40 / 72 10 62-44, wir beraten Sie gern. Informationen erhalten Sie auch auf www.rudolf-hensel.de Über 90 Jahre Kreativität, Qualitätsanspruch und kontinuierliche Nähe zum Kunden haben uns zu einem der führenden Hersteller von Beschichtungen für den vorbeugenden baulichen Brandschutz made in Germany gemacht.
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links Gebäudeentwurf eines schwimmenden Hauses, das sich selbst mit Wärme und Wasser versorgt (Visualisierung: Fraunhofer IVI)
ENERGIEAUTARK WOHNEN AUF DEM WASSER Energieautarke schwimmende Häuser gibt es bisher noch nicht. Im Rahmen des Forschungsprojekts autartec© soll bis 2017 auf dem Geierswalder See nordwestlich von Hoyerswerda ein schwimmendes Haus entstehen, das sich selbst mit Wasser, Strom und Wärme versorgt. Abseits von Autolärm und Abgasen Das Lausitzer Seenland ist mit 23 Seen und einer Fläche von 13 000 ha das größte künstliche Seengebiet Europas. Die Region zwischen Ostsachsen und Südbrandenburg war über Jahrzehnte durch den Braunkohletagebau geprägt. Das Lebensgefühl auf dem Wasser soll der Landschaft in den kommenden Jahren zu mehr Anziehungskraft und wirtschaftlichem Erfolg verhelfen. Forschungsprojekt autartec© Dieses Ziel verfolgt auch das Forschungsprojekt autartec©, an dem die beiden Dresdner Fraunhofer-Institute für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI und Keramische Technologien und Systeme IKTS beteiligt sind sowie Industriepartner aus der Region sowie die TU Dresden und die BTU Cottbus. Bis 2017 soll auf dem Geierswalder See ein schwimmendes Haus entstehen, das nicht nur elegant aussieht, sondern sich selbst mit Wasser, Strom und Wärme versorgt. Viele Seen in der Lausitz sind von Infrastrukturen wie Wasser- und Energieversorgung abgeschnitten. Für dieses Umfeld soll eine Lösung gefunden werden. Selbstversorger-Hausboot Das Haus auf dem 13 x 13 m großen Stahlponton erstreckt sich über zwei Geschosse: Das Erdgeschoss umfasst
75 m² Wohnfläche, das Obergeschoss weitere 34 m². Auf der 15 m² großen Terrasse überblickt man den gesamten See. Das Haus verbindet moderne Architektur und Bautechnik mit hoch effizienter Anlagen- und Gebäudeausstattung. Solarzellen werden z. B. in die Gebäudehülle integriert, LithiumPolymer-Akkumulatoren speichern die gewonnene Energie. Um Platz zu sparen, werden die vom IVI entwickelten Batteriesysteme in die Textilbetonwände oder Treppenelemente eingebaut. Wärme- und Kälteversorgung Forscher des IVI arbeiten derzeit an der effizienten Bereitstellung von Wärme und Kälte. Für Wärme im Winter sorgt ein Salzhydrat-Kamin: Oberhalb des Feuers befindet sich eine wassergefüllte Wanne mit Salzhydraten. Brennt das Feuer, werden die Salzhydrate flüssig und nehmen Wärme auf. Sind sie vollständig verflüssigt, lässt sich die Wärmeenergie zeitlich nahezu unbegrenzt speichern. Um sie bei Bedarf wieder freizusetzen, werden funkbasierte Kristallisationsauslöser verwendet. Allerdings reicht ein Kamin nicht aus, um das Haus den Winter über zu heizen. Ein Zeolithspeicher im Ponton hilft weiter: Die Zeolithmineralien werden im Sommer getrocknet – ein rein physikalischer Prozess, bei dem Wärme gespeichert wird. Und im Win-
ter reicht feuchte Luft aus, damit der Speicher Wärme abgibt. Für angenehme Temperaturen im Sommer sorgt die adiabate Kühlung. Anders als bei herkömmlichen Klimaanlagen benötigt das System keine elektrische Energie, sondern nutzt die Verdunstungskälte von Luft und Wasser. Eine Seitenfläche des Hauses wird begrünt und befeuchtet, die entstehende Verdunstungskälte kühlt die Gebäudehülle. Wasserversorgung Forscher des IKTS entwickeln und erproben zurzeit ein geschlossenes Kreislaufsystem für Trink- und Brauchwasser. Dafür setzen die Wissenschaftler auf eine Kombination aus keramischen Membranen und verschiedenen elektrochemischen und photokatalytischen Prozessen. Während an Land das Abwasser immer auch biologisch behandelt wird, ist dieser Prozess auf einem schwimmenden Haus nicht möglich. Keramik bietet sehr effiziente Möglichkeiten, um Prozesse wie Photokatalyse, Elektrochemie und Filtration auf engstem Raum zusammenzubringen. Andere Materialien wie Stahl und Kunststoff würden bei derart aggressiven Vorgängen versagen. Die Technik für das Kreislaufsystem soll im Ponton untergebracht werden. Britta Widmann
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Reitsportzentrum Riesenbeck International: Eine gute Passgenauigkeit und ein hoher Vorfertigungsgrad sorgten für kurze Montagezeiten vor Ort
HÖHER, WEITER, FILIGRANER Die Unternehmensgruppe Derix ist ein Holzbauunternehmen mit Schwerpunkt auf konstruktivem Holzleimbau. Als inhabergeführtes Familienunternehmen mit rund 180 Mitarbeitern und Betriebsstandorten in Niederkrüchten und Westerkappeln zählt Derix zu den Marktführern im konstruktiven Holzbau in Europa. Architekten und Ingenieure berät das Unternehmen bei Bauvorhaben und entwickelt und realisiert mit Partnern aus der Holzindustrie nationale und internationale Projekte. Konstruktiver Holzleimbau Schwerpunkt sind Hallentragwerke, auch mit Formen von hohem Schwierigkeitsgrad. In der Verbindung von Handwerk mit High Tech bietet Derix das ganze Spektrum des Holzleimbaus. Von den beiden Produktionsstandorten in Deutschland werden europaweit Tragwerkskonstruktionen in variabler Formgebung, mit denen auch außergewöhnliche architektonische Ideen umgesetzt werden, geliefert. Darüber hinaus werden tragende Bauelemente aus Brettsperrholz (X-LAM) produziert. Die vorgefertigten Bauteile sind schnell und einfach vor Ort montiert – ob Dach, Decke oder Wand.
Reitsportzentrum Riesenbeck International in Hörstel Für die Tragwerke der beiden Reithallen hat das Holzleimbauunternehmen Poppensieker & Derix aus Westerkappeln die Holzbinder produziert sowie Statik und Werkplanung gefertigt. Die 14 Dreigelenkrahmen sind im First und am Fußpunkt gelenkig gelagert. Bei der beträchtlichen Spannweite von 53 m sind die einzelnen Bauteile mehr als 30 m lang und wiegen jeweils etwa 5,5 t. Insgesamt wurden für beide Hallen rund 600 m³ Brettschichtholz verbaut. Einen Film zum Bau der Reithallen finden Sie über den unten abgebildeten QR-Code oder unter www.derix.de.
High-Tech Holz für den Hallenbau
W. u. J. Derix GmbH & Co. Dam 63 · 41372 Niederkrüchten T. (0 21 63) 89 88-0 · F. (0 21 63) 89 88-87 info@derix.de · www.derix.de
Poppensieker & Derix GmbH & Co. KG Industriestr. 24 · 49492 Westerkappeln T. (0 54 56) 93 03-0 · F. (0 54 56) 93 03-30 info@poppensieker-derix.de
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NICHT DICKER, SONDERN BESSER DÄMMEN Für das Gelingen der Energiewende sind leistungsfähige Lösungen auch bei der Steildachdämmung gefragt. Dies betrifft die geforderten Neubau-Werte der EnEV 2016 und die damit verbundenen Anforderungen an einen zeitgemäßen baulichen Wärme- und Feuchteschutz.
Zeitgemäßer und zukunftssicherer Wärmeschutz für Dächer EnEV 2016: um 20 % verbesserter Wärmeschutz bei Neubauten Mit einem U-Wert von 0,14 W/m²K für Dachaufbauten liegen Planer auf der sicheren Seite. Die KfW fördert den Neubau von Wohnhäusern mit KfW-Effizienzhaus-Standard. Für das KfW-Effizienzhaus 70 endet dies am 31.3.2016. Ab dem 1.4.2016 wird neben den bereits bestehenden Förderstandards KfW-Effizienzhaus 55 und 40 ein weiterer Standard KfW-Effizienzhaus 40 Plus eingeführt. Dachsanierung als Einzelmaßnahme gefördert Hier schreiben die technischen Mindestanforderungen der KfW ebenfalls einen U-Wert von 0,14 W/m²K vor. Die EnEV-Anforderungen an den Baubestand werden sich 2016 nicht verschärfen. Tauwassersicher: PU-Aufsparrendämmung im Neubau Im Winter kann bei Dachkonstruktionen ein Dampfdruckgefälle von innen nach außen auftreten. Durch PU-Aufsparrendämmungen in Kombination mit bestehenden oder neuen Zwischensparrendämmungen werden zukunftsfähige, tauwassersichere und wirtschaftliche Konstruktionslösungen realisiert. Sie bieten sehr guten Wärmeschutz, sind EnEV 2016-konform und einfach in der Ausführung. Die Dampfbremse wird vollflächig über die Sparrenlage verlegt und dient gleichzeitig als Luftdichtheitsschicht. Für die Zwischensparrendämmung ist nur die statisch notwendige Sparrenhöhe erforderlich. Die Dampfbremse mit einem sd-Wert zwischen 2 und 10 m kann die Feuchteaufnahme während der Bauphase abmindern.
Beispiel für eine PU-Neubaulösung 1 = Dackdeckung 2 = Dachlatte 3 = Konterlatte 4 = PU-Aufsparrendämmelement 8 cm 6 = Sparrenebene mit Vollsparrendämmung 7 = Sparren 8 = Dampfbremse 9 = Raumseitige Bekleidung
Regeln für eine feuchtesichere Steildachdämmung • • •
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Die Wärmedämmung ist auf der Außenseite von Holzkonstruktionen anzuordnen. Überdämmung der Sparren erhöht die Tauwassersicherheit. Die Holzkonstruktion bleibt nur im warmen Bereich trocken. Wasserdichte, druckfeste, dauerhafte PU-Dämmelemente geben der Tragkonstruktion zusätzlichen Schutz gegen Wind und Wetter. Was ganz (diffusions)offen ist, ist oft nicht (luft)dicht. Darum sollte bei der Sanierung immer eine luftdichte, diffusionshemmende Bahn auf den Sparren verlegt und oberseitig mit einer PU-Aufdachdämmung versehen werden. Die vorhandene alte Dämmung kann meist im Dach verbleiben. Oberhalb der Sparren ist eine weitgehend durchdringungsfreie Verlegung der Bahn möglich. Der Sparrenzwischenraum kann für Installationen genutzt werden. Sparren und andere Holzbauteile sollten nicht komplett zwischen diffusionsdichten Schichten eingepackt werden, um eine Austrocknung nicht zu behindern. Steildachaufbauten sind auf der Innenseite nicht diffusionsdicht auszuführen, ebenfalls, um die Trocknung nicht zu behindern.
Beispiel für eine PU-Sanierungslösung 1 = Dackdeckung 2 = Dachlatte 3 = Konterlatte 4 = PU-Aufsparrendämmelement 12 cm 6/7 = Sparrenebene: vorhandene Dämmschicht und Luftschicht 8 = Sparren 9 = Raumseitige Bekleidung
IVPU Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V. Im Kaisermer 5 70191 Stuttgart www.ivpu.de www.daemmt-besser/steildach
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rechts Weingut Arndt Köbelin am Kaiserstuhl (Alle Fotos: Arndt Köbelin)
NATURNAH GEBAUT ÖKOLOGISCH GEDÄMMT Harmonisch fügt sich das Weingut Arndt Köbelin in die einzigartige Kulturlandschaft des Kaiserstuhls ein. Dort entwarf Architekt Thomas Martin ein modernes, puristisches Gebäude, das durch seine zurückhaltende Formensprache und angepassten Materialien eigene Akzente setzt. Verarbeitet wurden Eichenholz, verzinkter Stahl und Löss. Teilbereiche der Fassade wurden mit natürlichen Hanffaserdämmplatten von Caparol gedämmt. Qualitätvolle Architektur Wer neu bauen kann, hat als Bauherr die Chance, seine Vorstellungen eins zu eins zu realisieren. Immer vorausgesetzt, er findet einen Planer, der mit der notwendigen Sensibilität gestalterische Ideen in eine authentische Formensprache übersetzt und die Besonderheiten und Möglichkeiten des Ortes erkennt. Kommt beides zusammen, sind wichtige Voraussetzungen für eine qualitätvolle Architektur erfüllt. In Eichstetten am Kaiserstuhl war genau das der Fall. Weinkultur und Baukultur Der Winzer Arndt Köbelin, der 2005 den elterlichen Betrieb übernommen hatte, hatte klare Vorstellungen: Ein authentisches, offenes und modernes Gebäude sollte es sein, das sein Verständnis von Weinkultur mit unverwechselbarer Baukultur verbindet. Ehrlich, tiefgründig und handwerklich exzellent – so versteht Arndt Köbelin seine Winzerarbeit. Diesen Anspruch übersetzte Architekt Thomas Martin in ein vielschichtiges Entwurfskonzept. Realisiert wurde ein bauliches Gesamtkonzept, in dem vielfältige Detaillösungen sorgfältig aufeinander abgestimmt sind. unten Von außen besticht das Weingut durch seine puristische Architektur unten Mitte + unten rechts Einbauten aus Eichenholz prägen den Innenraum
Erweiterter Raumbedarf 2013 erhöhte sich mit der Vergrößerung der Anbaufläche der Raumbedarf des Weinbaubetriebes. Den nach drei Seiten offenen Betriebshof ließ Arndt Köbelin um einen in den Weinberg eingelassenen, unterirdischen 250 m² großen Holzfasskeller sowie einen 550 m² großen BetriebshallenAnbau ergänzen. Nachhaltige Lösung Als Dämmstoff für die Fassade favorisierte Architekt Thomas Martin natürliche Hanffaserdämmplatten von Caparol – ein neuer ökologischer Dämmstoff, der sich in puncto Wärmedämmung absolut mit konventionellen Dämmstoffen messen kann. Entscheidendes Kriterium für die Wahl war jedoch auch die positive Ökobilanz des natürlichen Rohstoffes. Denn nicht allein die Leistungsfähigkeit bezogen auf die Dämmstoffdicke ist in Zukunft das Maß der Dinge. Vielmehr sind nachhaltige Lösungen gefragt. Die Ausführung der Fassadendämmung mit Hanffaserdämmplatten fügte sich so ideal in das architektonische Gesamtkonzept für das Weingut Arndt Köbelin ein.
CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH Roßdörfer Straße 50 64372 Ober-Ramstadt www.caparol.de
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GRÜNES WAHRZEICHEN Unmittelbar neben den beiden von Paragon Architects errichteten markanten Türmen an der Alice Lane 15 in Sandton (Südafrika) liegt das Gebäude Alice Lane Annex. Seit seiner Generalsanierung glänzt es mit einer lochgestanzten Fassade aus Novelis ff2®, die durch ihre Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit besticht.
Bei Einbruch der Dunkelheit scheint die Innenbeleuchtung des Gebäudes durch die perforierte Fassade und bietet ein besonderes Lichtspiel
Funktionale Vorteile Das Lochblechdesign lässt beeindruckende Silhouetten von Baummotiven an den westlichen und östlichen Gebäudeseiten entstehen. Die Novelis ff2® Aluminiumtafeln bieten neben der optischen Gestaltung weitere funktionale Vorteile: Sie schützen durch die lochgestanzte, hinterlüftete Fassade vor der Morgen- und Nachmittagssonne. Mit einer Oberflächenperforation von 30-35 % können bis zu 70 % der Sonneneinstrahlung an der Ost- und Westfassade abgeschirmt werden. Langlebig und wirtschaftlich Insgesamt wurden 4.686 m² Farbaluminium im metallischen Farbton Sunrise Silver mit einer Dicke von 2 mm verbaut. Für den Außeneinsatz verwendet Novelis Lacke mit einem PVdF-Anteil von 80 %, die durch eine dauerhafte Farbwirkung überzeugen. Die Materialentscheidung des Fassadenplaners Andrew Riley & Associates (Kalifornien) für ff2® Farbaluminium findet sich in dem vergleichsweise geringen Wartungsaufwand bestätigt.
Die Gestaltung des 5-stöckigen Bürokomplexes mit den drei darunter liegenden Parkdecks folgt einem nachhaltigen Konzept
Nachhaltigkeit Durch die Kombination aus großen Glasfronten mit schattenspendenden perforierten Fassadentafeln können 57 % des Komplexes mit Tageslicht versorgt und gleichzeitig der Stromverbrauch des Gebäudes reduziert werden. Der Wasserverbrauch des Gebäudes konnte durch Regenwassernutzung, für z. B. sanitäre Anlagen, um 90 % reduziert werden. Letztlich wurden schätzungsweise 84 % des bei der Sanierung anfallenden Schrottes bzw. Abfalls in sozialen Projekten weiterverwendet oder recycelt. Außerdem wurde die lochgestanzte Außenfassade aus recycelbarem NovelisAluminium gefertigt. Auszeichnung Das Annex-Gebäude wurde durch den Green Building Council of South Africa mit einem 4-green-star für das beispielhaft nachhaltige Konzept ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um ein offizielles Bewertungssystem, das nach vereinbarten Standards und Benchmarks die Umweltfreundlichkeit eines Gebäudes beurteilt. Oberstes Ziel der Sanierung war es, das bestehende Gebäude zu erhalten. So gelang es, aus den bestehenden Gebäudestrukturen einen modernen Bürokomplex zu realisieren.
Das von der Natur inspirierte Design spiegelt sich auch im Interieur des Gebäudes wider
Novelis Deutschland GmbH Hannoversche Straße 1 37075 Göttingen www.novelis.com
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rechts Das Ende 2015 von OMA fertig gestellte Geschäftshaus Timmerhuis in Rotterdam wird das Nachhaltigkeitszertifikat BREEAM Excellent**** erhalten (Foto: Niels van Empel)
NACHHALTIGER BRANDSCHUTZ FÜR STAHLKONSTRUKTIONEN Die Umweltverträglichkeit und die Nachhaltigkeit ihrer Brandschutzbeschichtungen stehen seit langem im Fokus der Entwicklungsarbeit der Rudolf Hensel GmbH. Die zur Green Product Linie gehörigen Produkte besitzen nicht nur einen Anteil flüchtiger organischer Verbindungen unterhalb der Nachweisgrenze (Non-VOC), sondern erfüllen darüber hinaus maßgebliche europäische und internationale Emissionsanforderungen. Aufnahme in den DGNB-Navigator HENSOTHERM 410 KS und HENSOTHERM 420 KS sind wasserbasierende Beschichtungen für den Brandschutz von Stahlprofilen. Diese Produkte und mehrere andere aus der Green Product Linie von Hensel sind die ersten Brandschutzbeschichtungen, die in die Online-Datenbank DGNB-Navigator aufgenommen wurden und das DGNB-Label führen. Im DGNB-Navigator befinden sich detaillierte Informationen über die Produkte und deren Kennwerte zu Umweltwirkungen, zur Berechnung von Lebenszykluskosten, Energiebedarf oder Emissionsverhalten. HENSOTHERM 410 KS und HENSOTHERM 420 KS sind die Produkte der Wahl, wenn eine Zertifizierung nach dem DGNB Standard Gold oder Silber erreicht werden soll. Emissionszertifikate Nach der Bauproduktenrichtlinie muss in Deutschland ein Bauwerk so errichtet werden, dass sich über seine gesamte Lebensdauer hinweg keine negativen Einflüsse auf Umwelt und Klima ergeben. Hier geht es u.a. um Emissionen gefährlicher Stoffe, flüchtiger organischer Verbindungen, von Treibhausgasen oder gefährlicher Partikel in die Innen- und Außenluft. Für die Hensel-Produkte liegen Emissionszertifikate nach ISO 16000 und nach dem Bewertungsschema des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) vor. Sie erfüllen damit die Anforderungen nach den „Zulassungsgrundsätzen zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten in Innenräumen“ des Deutschen Instituts für Bautechnik in Verbindung mit den sog. NIK-Werten, den „niedrigsten interessierenden (toxischen) Konzentrationen“. Baumaterialien, die in öffentlichen Bauten des Bundes eingesetzt werden sollen, müssen sowohl den Zulassungsgrundsätzen entsprechen als auch Inhaltsstoffe unterhalb der NIK-Werte haben. Aufgrund der französischen Emissionszertifikate nach DEVL1101903D und DEVL1104875A wurden die Green Product Brandschutzprodukte in die Emissionsklasse A+ (sehr geringe Emissionen) eingestuft.
Credit point-Verfahren Die verschiedenen Emissionszertifikate der Hensel-Produkte bringen sog. credit points, wenn ein Gebäude mit dem Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet oder nach dem britischen Standard BREEAM bewertet werden soll. Ein Gebäude wird durch die DGNB nicht zertifiziert, wenn die Innenraumluft u. a. eine TVOC-Konzentration über 3.000 μg/m³ oder eine Formaldehyd-Konzentration über 120 μg/m³ aufweist. Durch die Einstufung in die französische Emissionsklasse A+ wurde z. B. für Hensel Produkte nachgewiesen, dass der entsprechende Formaldehyd-Beitrag kleiner 10 μg/m³ ist. Umweltdeklarationen Für mehrere Green Products hat Hensel als einziger Hersteller von Brandschutz-Beschichtungen Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) erarbeitet und durch das Institut Bauen und Umwelt (IBU) verifizieren lassen, die künftig auch in der Baustoffdatenbank ÖKOBAUDAT zu finden sind. Bei diesen EPDs handelt es sich um Typ III Umweltzeichen, die qualitative und quantitative Aussagen auf Basis von Umweltdeklarationen nach ISO 14025 treffen. Eine EPD beruht auf unabhängig überprüften Daten aus Ökobilanzen, aus Sachbilanzen oder Informationsmodulen, die mit der Normenreihe ISO 14040 konform sind. EPDs liegen Hensel neben denen für Stahlbrandschutzsysteme auch für das Holzbrandschutzprodukt HENSOTHERM® 2 KS INNEN weiß und für HENSOMASTIK® 5 KS zum Einsatz im Kabelbrandschutz und beim Abschottungsbau vor. Das IBU hat mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung eine Schnittstelle geschaffen, sodass zukünftig alle EPDs für Bauprodukte auch in der öffentlichen Baustoffdatenbank ÖKOBAUDAT zu finden sind. Rudolf Hensel GmbH | Lack- und Farbenfabrik Lauenburger Landstraße 11 21039 Börnsen www.rudolf-hensel.de
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links Klimaschutzsiedlung „Mühlenberg“ in Kleve (Foto: KLB-Klimaleichtblock, Reppco Architekten)
LEISTUNGSSTARKE GEBÄUDEHÜLLE Die innerstädtische Klimaschutzsiedlung „Mühlenberg“ in Kleve zeigt, wie der Passivhausstandard besonders wirtschaftlich zu realisieren ist. Mineralische Leichtbeton-Mauersteine von KLB-Klimaleichtblock sorgen für einen hohen Wärmeschutz und stellen die gewünschte ganzheitliche Nachhaltigkeit der Neubauten sicher. Erhöhter Wohnbedarf Der Bebauungsplan sieht eine gemischte Bebauung mit Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern vor. Diese verschiedenen Gebäudetypen ermöglichen maßgeschneiderte Wohnungsangebote für unterschiedliche Altersgruppen und Haushaltsgrößen. Gleichzeitig schafft die Stadt Kleve damit eine Grundlage für neue Wohnformen und unterstreicht den modellhaften Charakter der Siedlung. In einem ersten Bauabschnitt wurden im Oktober 2015 drei Mehrfamilienhäuser nach Plänen des Architekturbüros Reppco fertig gestellt. Nach Abschluss des Gesamtprojekts im Sommer 2016 wird die Siedlung über rund 200 Wohneinheiten in ca. 140 Gebäuden verfügen. Projektbeginn Nach der Erschließung des Geländes wurde ab Juni 2014 zunächst mit der Bebauung des Baufeldes 7 begonnen. Der Entwurf für den gewonnenen Investor, die WohnBau eG Goch, sah drei 4-stöckige Mehrfamilienhäuser mit jeweils 10 Wohneinheiten über einer gemeinschaftlichen Tiefgarage vor. Variable Grundrisse, Wohnungsgrößen von 50–120 m², hochwertige Ausstattung und durchgehende Barrierefreiheit stellten eine breite Nachfrage für die Mietwohnungen sicher. Im obersten Geschoss aller drei Häuser finden sich zudem luxuriöse Penthouse-Wohnungen mit Dachterrasse. Passivhausstandard Wie alle Wohngebäude der Siedlung sollten auch die Mehrfamilienhäuser des Baufeldes 7 Passivhausstandard erfüllen. Hinsichtlich moderner Anlagentechnik vertrauten die Planer auf einen Mix aus Photovoltaik, Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung und einer besonders energieeffizienten Warmwasseraufbereitung. Zentrales Element auf dem Weg zum Passivhaus war aber der hohe bauliche Wärmeschutz durch eine leistungsstarke Gebäudehülle. Der gewählte Leichtbeton-Planstein „SW1“ von KLB-Klimaleichtblock (Andernach) konnte seine ökologische Qualität durch eine
weitreichende Umwelt-Produktdeklaration (EPD) nachweisen. Diese unabhängige Ökobilanz belegt durch exakte Wertermittlung den für einen massiven Wandbaustoff äußerst geringen Primärenergiebedarf des KLB-Mauersteins. Gleiches gilt für das vergleichsweise niedrige Treibhauspotenzial. Die zweischalige Ausführung der Fassaden erfolgte vorrangig aus optischen Gründen. Für die hohe Tragfähigkeit des Hintermauerwerkes (d = 30 cm) sorgt der KLB-Planstein „SW1“ (Festigkeitsklasse 4). Darüber liegt eine 16 cm dicke Mineraldämmplatte (Wärmeleitgruppe 032), auf die eine hinterlüftete 11,5 cm starke Klinker-Außenschale als Verblendmauerwerk folgt. Die Fassaden der Penthouse-Wohnung wurden hingegen mit einem Außenputz beschichtet. Der für ein Passivhaus geforderte Wärmedurchgangswert U = max. 0,15 W/m²K konnte mit ermittelten Wärmedurchgangskoeffizienten von bis zu 0,129 W/m²K deutlich unterschritten werden. Qualitätsgeprüftes Mauerwerk Das zweite Argument für die Auswahl des KLB-Plansteins war, neben der Verbindung von Ökologie und Bauphysik, sein Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Rohbaus. Dabei überzeugte nicht nur der günstige Materialpreis, sondern auch die hohe Verarbeitungsfreundlichkeit. Der geschlitzte KLB-Hohlblock ließ sich von den Verarbeitern der Joormann GmbH (Rees) aufgrund seiner Handlichkeit und Maßhaltigkeit zügig und mörtelsparend knirsch im Dünnbett verlegen. Weitere Vorteile des Leichtbetonsteins sind eine ausgleichende Wirkung auf die Raumtemperatur und ein hohes Maß an Schallschutz. . KLB-Klimaleichtblock GmbH Lohmannstraße 31 56626 Andernach www.klb-klimaleichtblock.de
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rechts Das „Effizienzhaus Plus Schlagmann/BayWa“ verbindet Klimaschutz und Wohngesundheit mit regionaltypischer Bauweise (Alle Fotos: Schlagmann Poroton)
(ZIEGEL)HAUS DER ZUKUNFT Unter dem Projektnamen „Effizienzhaus Plus Schlagmann/BayWa“ wird seit Februar 2014 ein Einfamilienhaus in Burghausen auf Herz und Nieren geprüft. Mit dem Einzug der dreiköpfigen Familie startete das zweijährige Monitoring der Hochschule Deggendorf, das eine positive Energiebilanz des Hauses unter realen Wohnbedingungen im täglichen Betrieb unter Beweis stellen soll. Wohnen im Plus Das Ziegelhaus, das von Schlagmann Poroton zusammen mit dem Projektpartner BayWa errichtet wurde, wird vom Bundesbauministerium im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ gefördert und wissenschaftlich begleitet. Dabei soll es laut Definition „Effizienzhaus Plus“ mehr Energie produzieren, als für seinen Betrieb im Jahresdurchschnitt notwendig ist. Basis des Energieüberschusses ist neben innovativer Energiespeichersysteme die optimale Gebäudehülle. Die überschüssige Energie steht in erster Linie für die Elektromobilität zur Verfügung – auch das Teil des Konzepts. Bereits im ersten Jahr der Evaluierung produzierte das Haus mit Hilfe moderner Solartechnik über 30.000 kWh, von denen die Bewohner jedoch nur 19.000 verbrauchten. Klimaschutz und Wohngesundheit Das konventionelle Einfamilienhaus verbindet Klimaschutz und Wohngesundheit mit regionaltypischer Bauweise: Ein schlichter, weiß verputzter, zweigeschossiger Baukörper, ein Keller über die gesamte Grundfläche, ein naturrot eingedecktes geneigtes Satteldach. Die Ausrichtung erfolgte aufgrund einer höheren solaren Gewinnung nach Süden. Ebenso orientieren sich die Wohnräume gegen Süden. Die Wohn- und Aufenthaltsräume befinden sich im Erdgeschoss, die Schlafräume und das Bad im Obergeschoss. Die Gebäudehülle des Hauses wurde aus massivem, monolithischem Ziegelmauerwerk errichtet und dient mit ihrer Speichermasse als großes Energiedepot. Der verwendete Ziegelstein Poroton-T7 von Schlagmann Poroton besteht aus einem massiven, stabilen Ziegelgerüst mit einem Kern aus hochwärmedämmendem Perlit, einem natürlichen Gestein
vulkanischen Ursprungs. Der Ziegel verfügt über einen Wärmeleitwert von λ = 0,07 W/mK und erreicht bei der ausgeführten Wandstärke einen Wärmedurchgangskoeffizienten von U = 0,14 W/m2K. Die Innenwändesind ebenfalls aus speicherfähigem Ziegelmauerwerk errichtet, die Geschossdecken in Stahlbeton hergestellt. Für die Fenster wurde eine Holz-Alu-Konstruktion mit dreifacher Wärmeschutzverglasung und Dämmkammertechnologie verwendet. Bei der Auswahl der Baumaterialien wurden hohe Qualitätsmaßstäbe angesetzt. Neben Lebensdauer und Wertbeständigkeit wurde größter Wert auf eine hohe Emissionsarmut gelegt. Das „Effizienzhaus Plus Schlagmann/BayWa“ wurde streng nach Kriterien der Wohngesundheit errichtet sowie mit einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Energiegewinnung und -verbrauch Für das Plus an Energie sorgen Photovoltaikanlage und Solarthermie zur Strom- und Wärmegewinnung in Verbindung mit innovativen Energiespeichersystemen in Form einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie und eines Wasserspeichers. Ein innovatives Strommanagement sorgt dafür, dass der Strombedarf des Hauses für Haushalt und Gebäudetechnik so weit wie möglich durch den Solarstrom aus der Photovoltaikanlage gedeckt wird. Schlagmann Poroton GmbH & Co. KG Ziegeleistraße 1 84367 Zeilarn www.schlagmann.de
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Barrierearm und komfortabel: Im Neubauprojekt „Quartier 452“ entstehen 108 genossenschaftliche Mietwohnungen
Sie fahren. Auf und ab. Das ist nichts Besonderes. Aufzüge tun das. Aber diese hier tun es mit der Kraft der Sonne. Das macht sie zu etwas Besonderem. Schließlich sind sie die ersten in Deutschland, die das können. Seit Ende Januar sind sie in Betrieb, in Norderstedt, in der Nähe von Hamburg, im „Quartier 452“.
ERSTE SOLARAUFZÜGE IN DEUTSCHLAND Das „Quartier 452“ ist Teil eines neuen Wohngebietes, das im Norderstedter Stadtteil Garstedt entsteht. Hier errichtet die Adlershorst Baugenossenschaft eG in zwei Bauabschnitten insgesamt 108 Wohnungen. Baustart war im Oktober 2014. Jetzt ziehen die ersten Mieter ein. Alle Wohngebäude erfüllen den Standard eines KfW-Effizienzhauses 55 und unterschreiten somit die energetischen Anforderungen der EnEV an einen Neubau um 45 %. Nachhaltiges Wohnen mit Komfort Im „Quartier 452“ kommen mit 7 Schindler 3300 Solaraufzügen zum ersten Mal in Deutschland Schindler Aufzüge zum Einsatz, die ausschließlich durch Sonnenenergie betrieben werden können. Zwei weitere sind bereits bestellt. „Wir freuen uns, die neue Aufzugstechnologie erstmals in Deutschland einzusetzen und damit zugleich die lange partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Adlershorst fortzusetzen“, sagt Stefan Janßen, zuständiger Verkaufsleiter bei Schindler. Die Adlershorst Baugenossenschaft entschied sich für diese Technologie, um in den neuen Gebäuden hohen Wohnkomfort mit Energieeffizienz zu verbinden. „Die Solaraufzüge passen perfekt zu unserem Anspruch, nachhaltiges Wohnen zu ermöglichen, ohne auf Komfort zu verzichten“, sagt Uwe Wirries, Vorstandssprecher der Adlershorst. 400 Fahrten ohne externe Energiezufuhr Der Schindler 3300 Solaraufzug lässt sich zu 100 % mit Solarenergie betreiben. Dafür genügt der Anschluss an eine Photovoltaik-Anlage. Sollte die Sonne über Norderstedt aber
mal nicht ausreichend Energie liefern, sorgt der HybridPower-Manager des Solaraufzuges dafür, dass die Anlage nicht stehen bleibt. In diesem Fall greift der Aufzug auf den eingebauten Energiespeicher zu, der aus der Solaranlage oder aus einer Spannungsversorgung mit 230 V gespeist wird. Zudem wird vom Aufzug erzeugte, überschüssige Energie, die z. B. beim Bremsen entsteht, gespeichert und dann vom Aufzug wiedergenutzt. Selbst bei einem Ausfall der Netzversorgung mitten in der Nacht ist der Aufzug durch den Hybrid-Power-Manager voll funktionsfähig und ermöglicht bis zu 400 Fahrten ohne externe Energiezufuhr. Auf diese Weise stellt der Schindler 3300 Solaraufzug eine sehr hohe Verfügbarkeit sicher. Vor allem auch dadurch, dass der Solaraufzug auf die bewährte Technik des Schindler 3300 setzt, einer der am häufigsten verwendeten Aufzugslösungen für Wohngebäude und kleinere Bürobauten. Aus der langjährigen Partnerschaft mit dem Solar Impulse Projekt, dem Solarflugzeug, das ab April weiter die Welt umrunden wird, flossen zudem Forschungsergebnisse zur effizienten Nutzung der Solarenergie in die Entwicklung des Schindler 3300 Solar ein.
Schindler Deutschland AG & Co. KG Schindler-Platz 12105 Berlin www.schindler.de
autoren | vorschau | impressum
BAUKULTUR 2_2016
Impressum BAUKULTUR – Zeitschrift des DAI 38. Jahrgang ISSN 1862-9571 Herausgeber DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. DAI Geschäftsstelle c/o KEC Planungsgesellschaft mbH Salzufer 8 10587 Berlin Telefon: +49 (0)30.400 54 100 Telefax: +49 (0)30.21 47 31 82 E-Mail: kontakt@dai.org www.dai.org DAI Geschäftsführung Udo Sonnenberg M.A. E-Mail: sonnenberg@dai.org DAI Präsidium Prof. Dipl-Ing. Christian Baumgart (Präsident) Dipl.-Ing. Gerd Schnitzspahn (Vizepräsident) Dipl.-Ing. Arnold Ernst (Schatzmeister) Marion Uhrig-Lammersen (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Dipl.-Ing. Alexander von Canal (Veranstaltungen und Mitgliederbetreuung) Verlag, Gestaltung, Anzeigenverwaltung VBK Verlag S. Kuballa Verlag für Bau + Kultur Zur Leiten 11 95517 Emtmannsberg (Lkr. Bayreuth) Telefon: +49 (0)9209.91 86 240 Telefax: +49 (0)3212.45 26 570 E-Mail: info@vbk-verlag.de www.vbk-verlag.de Chefredaktion Susanne Kuballa M.A. E-Mail: kuballa@dai.org Anschrift wie Verlag Redaktion Dipl.-Ing. Sylvia Jung E-Mail: jung@vbk-verlag.de Anzeigen Christina Ahr M.A. E-Mail: ahr@vbk-verlag.de Dipl.-BW (FH) Ines Moritz E-Mail: moritz@vbk-verlag.de Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1.10.2015. Druck Benedict Press, Vier-Türme GmbH Abtei Münsterschwarzach www.benedictpress.de Der Bezug der Zeitschrift ist im DAI Mitgliedsbeitrag enthalten. Druckauflage: 5.200 Exemplare (IVW III/2015)
Vorschau Ausgabe 3_2016 >> lichtBAUKULTUR Autoren dieser Ausgabe Hans-Joachim Bumann Oberrheinischer AIV Freiburg 1. Vorsitzender www.oaiv-freiburg.de Siegfried Gergs Gergs-Blum-Schempp Partnerschaft freier Architekten Stuttgart www.gergs-blum.de Rolf Klärle Architekturbüro Rolf Klärle Bad Mergentheim www.klaerle-architektur.de Helmut Löhr AIV KölnBonn 1. Vorsitzender www.aiv-koelnbonn.de Jens Ludwig Gundlach GmbH & Co. KG Projektleiter Hannover www.gundlach-bau.de Liska Müßig Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft www.zl-legal.de Reiner Nagel Bundesstiftung Baukultur Vorstandsvorsitzender Potsdam www.bundesstiftung-baukultur.de
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Michael Pape Gundlach GmbH & Co. KG Projektleiter Hannover www.gundlach-bau.de Frank Scharnowski Gundlach GmbH & Co. KG Leiter Marketing Hannover www.gundlach-bau.de Udo Sonnenberg DAI Geschäftsführer elfnullelf® Unternehmensberatung Berlin www.dai.org Frauke Stromann Kuhl|Frenzel GmbH & Co. KG Osnabrück www.kuhlfrenzel.de Michael Werner Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft www.zl-legal.de Britta Widmann Fraunhofer-Gesellschaft e.V. Redakteurin München www.fraunhofer.de Andreas Wiege HHS Planer + Architekten AG Vorstandsmitglied Kassel www.hhs.ag
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BAUKULTUR | Zeitschrift des DAI | März 2016 | Ausgabe 2 | ISSN 1862-9571
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