BAUKULTUR 3_2013 holzBAUKULTUR

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BAUKULTUR Zeitschrift des DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.

2013

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Schwerpunkt Bauen mit Holz

AIV KölnBonn Regionales Treffen in Remagen AIV-Plakette für Hubertus Oelmann

AIV zu Berlin Schinkel-Wettbewerb 2013

Münchener AIV Studienpreis 2013

holz

BAUKULTUR


Nachhaltig und modern: DAUERHOLZ

Bildnachweis: rutsch+rutsch architektur + szenografie / Drieberg

Eingangspavillon Gerhart Hauptmann Haus, Kloster / Hiddensee. Terrasse aus DAUERHOLZ. Umsetzung durch rutsch+rutsch architektur + szenografie / Drieberg

DAUERHOLZ ist die ökologische Alternative zu Tropenholz. Heimisches Holz wird bis in den Kern komplett mit Wachs durchtränkt. In den Holzzellen wirkt diese patentierte Imprägnierung wie ein Schutzpanzer, so dass Feuchtigkeit & Co. keine Angriffsfläche haben. DAUERHOLZ ist besonders geeignet für öffentliche Flächen und Stadtmobiliar mit hohen Anforderungen an Langlebigkeit und Stabilität. Ihre Vorteile U Heimisches Holz mit PEFC-Zertifizierung U Ideale Alternative zu Tropenholz U Keine chemische Imprägnierung U Überzeugende Resistenzklasse www.dauerholz.de

Fragen zu DAUERHOLZ beantwortet: Christof Schmidt (Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektur) Abteilung ProObjekt Tel.: 040-23 644 899-17 christof.schmidt@dauerholz.de

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ÖKOLOGISCH – HALTBAR – SCHÖN


editorial

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LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, VEREHRTE LESER UND FREUNDE DER BAUKULTUR,

in Ihren Händen halten Sie die Frühjahrsausgabe unserer Fach- und Verbandszeitschrift, die wir dem Thema Holzbau gewidmet haben. Holz als Roh- und Baustoff seit langem hoch im Kurs stehend bietet vielfältige Möglichkeiten als Werkstoff, sehen Sie selbst, lassen Sie sich inspirieren. Weniger als ein halbes Jahr vor der nächsten Bundestagswahl am 22.9.2013 bringen die Parteien sich langsam in Stellung. Alle legen Wert auf eigenständige und individuelle Wahlkampfaussagen, einige Parteien haben bereits ihre Wahlprogramme verabschiedet oder arbeiten dieser Tage intensiv daran. Der DAI nimmt die bevorstehende Wahl zum Anlass, auf kompetente Vertreter der einzelnen Parteien zuzugehen und die Positionen speziell mit Blick auf die planenden und bauenden Berufe abzufragen. In der Ausgabe 5_2013 unserer Zeitschrift BAUKULTUR werden wir Sie über die Ergebnisse informieren. Unsere Voranfragen, die wir bereits zu Beginn des Jahres auf den Weg gebracht haben, wurden erfreulicherweise von allen im Bundestag vertretenen Parteien positiv beantwortet, sodass wir uns heute schon auf informative Stellungnahmen freuen. Natürlich werden wir in der täglichen Arbeit unseres Verbandes auch weiterhin die für unsere Berufsstände der Architekten und Ingenieure entscheidenden Themen im Fokus behalten, sei es für die Aus- und Fortbildung in unseren Berufen, Fragen der Honorarordnung oder die finanzielle Ausstattung der für uns relevanten Bundesprogramme. Erfreulich aus Sicht des DAI – das Präsidium hat sich hierzu auch in einer Pressemitteilung geäußert – ist die Entscheidung der Bundesregierung, eine „Reformkommission Bau Großprojekte“ einzurichten. Angesichts der anhaltenden massiven Kritik an und Skepsis gegenüber nahezu allen größeren Bauprojekten könnte dies ein Schritt in die richtige Richtung sein. Unverzichtbar ist hier allerdings die Einbindung der am Planen und Bauen beteiligten Praktiker, was der DAI wie auch andere Verbände nachhaltig angemahnt haben. Nach Veröffentlichung des Referentenentwurfs der HOAINovelle im März gab es weitere Gespräche und Anhörungstermine, es besteht die Hoffnung, dass die Novelle noch vor der Sommerpause im Bundestag auf den Weg gebracht wird. Damit könnte die novellierte Fassung im Sommer in Kraft treten, die intensive und umfangreiche Arbeit von Verbänden und Kammern hätte Erfolg gebracht. Dank gebührt hier für die Federführung der Bundesarchitektenkammer, der Bundesingenieurkammer und dem AHO.

Erfreuliche Nachrichten gibt es auch aus unserem Verband. Auf Seite 10 dieser BAUKULTUR finden Sie die Meldung über ein neues Mitglied im Verband der Deutschen Architektenund Ingenieurvereine. Der Dortmunder Architekten- und Ingenieurverein (DAIV) hat sich nach jahrelanger Inaktivität runderneuert. Unter Federführung von Dipl.-Ing. Barbara Breitenbach ist es gelungen, den AIV in der Ruhrmetropole neu zu begründen. Die aktive Vorstandsriege des DAIV hat parallel zur Neugründung auch die Mitgliedschaft im DAI beschlossen, voraussichtlich im Mai werden wir Gelegenheit zu einer ersten gemeinsamen Tagung mit den Kollegen in Dortmund haben. Zuwachs gibt es auch bei den Förderpartnern unseres Verbandes, die Bayer MaterialScience AG ist mit ihrem Netzwerk, dem EcoCommercial Building-Programm, seit Februar neu dabei. Noch im Laufe dieses Jahres wird es gemeinsame Veranstaltungen rund um das innovative Bauen geben. In diesen Wochen tritt außerdem der neue Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, Dipl.-Ing. Reiner Nagel, sein Amt an. Umgehend nach seiner Wahl hat das DAI Präsidium gratuliert und bekräftigt, dass dem DAI viel an der Fortsetzung und auch Vertiefung der langjährig bestehenden Kooperation liegt. Hierzu werden in Kürze weitere Gespräche zu führen sein, das Präsidium des DAI freut sich auf eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit. An dieser Stelle spreche ich gerne und aus tiefer Überzeugung dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden und Kollegen Prof. Michael Braum meinen ausdrücklichen Dank für eine langjährige hervorragende Zusammenarbeit aus. Wir alle im DAI wünschen ihm für seine neuen Aufgaben als Direktor der Internationalen Bauausstellung in Heidelberg viel Erfolg. Bei der Lektüre dieser Ausgabe der BAUKULTUR wünsche ich Ihnen viel Vergnügen und neue Erkenntnisse, gerne nehmen wir Ihr Feedback entgegen. Bitte teilen Sie uns Ihre Meinung zu unserer Verbandsarbeit, aber auch zu unserer Verbandszeitschrift mit. Herzlichst Ihr

Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart DAI Präsident


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DAI in deutschland

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Neuer DAI Mitgliedsverein Der DAIV Dortmunder Architekten- und Ingenieurverein hat auf seiner Jahreshauptversammlung 2013 den Beitritt in den DAI beschlossen (vgl. Seite 10).

Kiel

Pinneberg

Neuer DAI Förderpartner Seit Februar 2013 gehört ECB zu den Förderpartnern des DAI. Das von Bayer MaterialScience initiierte EcoCommercial Building Programm (ECB) ist ein Kompetenznetzwerk führender Spezialisten für energieeffizientes, umweltfreundliches und kosteneffektives Bauen. Mit europaweit rund 20 Partnern steht es öffentlichen und gewerblichen Bauherren und Planern beim Bau energieoptimierter und nachhaltiger Gebäude sowie der energetischen Sanierung im Bestand zur Seite. www.ecocommercial-building-network.com/de/

Osnabrück

Dortmund

Düsseldorf

Wiesbaden Aschaffenburg Mainz

Mannheim

Saar

Folgen Sie dem DAI im Netz:

Nürnberg

Freiburg

www.dai.org www.facebook.com/baukultur

DAI Mitgliedsverein kein DAI Mitgliedsverein

www.twitter.com/baukultur

DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe

DAI MITGLIEDSVEREINE AIV Aschaffenburg AIV Aschersleben-Staßfurt AIV Bad Hersfeld AIV Bielefeld AIV Braunschweig AIV Frankfurt AIV Hamburg AIV Hanau AIV Hannover AIV Hildesheim AIV Ulm

AIV Karlsruhe AIV Koblenz AIV KölnBonn AIV Konstanz AIV Leipzig AIV Magdeburg AIV Marburg AIV Mark-Sauerland Hagen AIV Mecklenburg-Strelitz AIV Schweinfurt AIV Stuttgart

AIV Wetterau AIV Würzburg AIV zu Berlin Dortmunder AIV Mittelrheinischer AIV Darmstadt Münchener AIV Münsterländer AIV Oldenburgischer AIV Ruhrländischer AIV zu Essen Schwäbischer AIV Augsburg


inhalt

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Editorial Christian Baumgart DAI in Deutschland Inhalt

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Nachrichten Kolumne Bundesstiftung Baukultur Baukultur Verkehr

8–9 10

DAI Mitglied im Blickpunkt Frank Lattke, SAIV Augsburg DAI aktuell Aus dem Präsidium

10–13 10 11 11–12 12–13

DAI regional AIV KölnBonn: Regionales Treffen in Remagen AIV KölnBonn: AIV-Plakette für Hubertus Oelmann AIV zu Berlin: Schinkel-Wettbewerb 2013 Münchener AIV: Studienpreis 2013

14–25 14–15 16–17 18 19 20–21 22–23 24–25

Schwerpunkt Bauen mit Holz Einfach komplex: Konstruieren mit Holz Mit dem Herzen himmelwärts: Kirche in Augsburg Altar auf dem Feld: Kapelle in Langenseifen Unfassbare Skulptur Ein Haus für Kinder: Kindertagesstätte in Uttenreuth Ruhiger Ort im Grünen: Schulmensa in Stuttgart In neuem Gewand: Sanierung einer ehemaligen Fabrik in München

26–30 26–27 28 29 30

Advertorials Keimfarben GmbH: Investition in die Zukunft Solarlux GmbH: Raumhohe Glas-Faltwände aus Holz Lignatur AG: Neues Ambiente in alten Mauern Gutex GmbH & Co KG: Holzfaserdämmung in Dach und Wand

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Titel: Alt-Katholische Kirche in Augsburg (Foto: Eckart Matthäus)

Autoren | Vorschau | Impressum

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nachrichten

Feinstaubemissionsmessung Beim Verbrennen von Biomasse wie Pellets, Holzscheiten und Holzbriketts wird gesundheitsschädigender Feinstaub freigesetzt. Seit März 2010 gelten daher neue Grenzwerte zum Feinstaubausstoß für Kaminöfen. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM in Hannover haben gemeinsam mit der Vereta GmbH und dem Institut für Mechanische Verfahrenstechnik der TU Clausthal ein System entwickelt, das die Staubemission exakt ermittelt: Der Feinstaubmesskoffer inklusive Messlanze ist das erste mobile Gerät, das die Messungen direkt im Abgasrohr vornimmt, die Messwerte bei laufendem Betrieb anzeigt und dokumentiert. Dabei saugt eine Probenahmesonde das Abgas ab, das an der Probenahmespitze mit aufbereiteter Luft verdünnt und in einer Konditioniereinheit abgekühlt wird. Das Abgas wird dann durch optoelektronische Sensoren geleitet und ausgewertet. www.item.fraunhofer.de Bauprodukte aus Holz Bauprodukte aus Holz gelten als besonders umweltfreundlich, da sie einer nachhaltigen Forstwirtschaft entstammen, mit niedrigem Energieaufwand erzeugt werden und als langjährige CO2-Senke fungieren. Im Rahmen einer Forschungsarbeit erstellte das Johann Heinrich von Thünen-Institut für Holztechnologie und Holzbiologie nun umfassende Ökobilanzdatensätze für Bauprodukte aus Holz. Mit Förderung des BMELV und in Zusammenarbeit mit den Verbänden und den Unternehmen der deutschen Holzindustrie erfasste das Hamburger Institut Sachbilanzdaten für 19 Vollholzund Holzwerkstoff-Produktgruppen und berechnete ihre Ökobilanz nach DIN EN ISO 14040. Die ermittelten Daten repräsentieren Durchschnittswerte der an der Untersuchung beteiligten Unternehmen und stehen nun für öffentliche Datenbanken im Bereich des nachhaltigen Bauens in den geforderten Formaten für Deutschland zur Verfügung. Der vollständige Bericht steht im Internet als Download bereit. www.fnr-server.de/ftp/pdf/berichte/22028808.pdf

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Seegras im Dachstuhl Im Winter prägen sie das Bild der Mittelmeerstrände: Seegraskugeln der Pflanze Posidonia oceanica, die auch als Neptunbälle bekannt sind. Der in großen Mengen vorkomm e n d e Rohstof f gilt als Abfallpro dukt, doch zeichnet er sich durch eine Reihe von Eigenschaften aus, die Seegraskugeln lassen sich ohne ihn für das chemische Zusätze als DämmBaugewerwerkstoff nutzen (Foto: Fraunbe intehofer ICT) ressant machen: Seegrasfasern sind schwer entflammbar, schimmelresistent und lassen sich ohne chemische Zusätze als Dämmwerkstoff nutzen. Geeignete Verfahren, um aus Neptunbällen Dämmwolle zu produzieren, hat das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT in Pfinztal in Kooperation mit Industriepartnern entwickelt. Die für den Dämmstoff ermittelte Wärmespeicherkapazität von 2,502 J/kgK liegt etwa 20 % höher als bei Holz und Holzwerkstoffen. Geplant ist nun, eine feste, ökologisch einwandfreie Platte zu entwickeln, um komplette Systeme für die Dach-, Fassaden-, Innen- und Kellerdeckendämmung aus dem Fasermaterial anbieten zu können. www.ict.fraunhofer.de Netzwerk Holzbau Auf Initiative der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH mit Unterstützung des Bayerischen Clusters Forst & Holz haben sich im Netzwerk Holzbau im Wirtschaftsraum Augsburg Holzbauunternehmen aus der Region zusammen geschlossen, die von Unternehmen und Initiativen der gesamten Wertschöpfungskette Forst & Holz unterstützt werden. Ziel ist es, die N u t zung v o n H o l z zu steigern. Um dies zu erreichen, organisiert das Netzwerk Holzbau Veranstaltungen für Architekten, Bauingenieure, kommunale Entscheider und Unternehmer www.netzwerkholzbau.de

Tag des offenen Denkmals Der Tag des offenen Denkmals am 8.9.2013 wird sich dem Thema „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ widmen. Das Motto kann auf unterschiedlichste Denkmale und Denkmalgattungen angewendet werden und bietet bewusst viel eigenen Interpretationsspielraum. Noch bis zum 31.5.2013 können Eigentümer von historischen Bauten ihre Objekte zum Denkmaltag anmelden. Im vergangenen Jahr waren am Denkmaltag mehr als 8.000 Denkmale bundesweit geöffnet. Die Stiftung zählte über 4,5 Millionen Besucher. www.tag-des-offenen-denkmals.de Pritzker Preis 2013 Am 29.5.2013 wird der japanische Architekt Toyo Ito den Pritzker Preis 2013 verliehen bekommen. Der Preis ist mit 100.000 Dollar und einer Bronzemedaille dotiert. Der Vorsitzende der Jury, Lord Peter Palumbo, begründete die Wahl Itos damit, dass dessen Architektur konzeptionelle Innovation mit hervorragender Ausführung verbinde und er beständig an der Erweiterung der architektonischen Toyo Ito Museum of Architecture Möglichin Japan, errichtet 2006 – 2011 ke i t e n (Foto: Daici Ano) arbeite. In den 40 Jahren, in denen er Bibliotheken, Häuser, Parks, Theater, Geschäfte, Bürogebäude und Pavillons entstehen ließ, habe er immer wieder die Chancen genutzt, die in jedem Auftrag und jedem Grundstück steckten. www.pritzkerprize.com


kolumne

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Die Bundesstiftung Baukultur stellt ihre Arbeit vor

BAUKULTUR VERKEHR Neue Publikation

Wie kommen Baukultur und Verkehr zusammen? Mit einer Buchpublikation gibt die Bundesstiftung Baukultur Orientierung für eine stadtverträgliche Mobilität. Carsharing, Smartcards oder Mautsysteme haben den mobilen Alltag unserer Städte längst verändert. Entsprechend passt sich das persönliche Verhalten an und prägt den Stadtraum. Der Umbruch, in dem die städtische Mobilität sich befindet, ist eine Chance für einen qualitätsvollen Stadtumbau. Doch dazu muss eine baukulturell anspruchsvolle Verkehrsplanung weiter voraus schauen als bisher. Es muss ihr gelingen, sich im Sinne einer umfassenden Raumkultur mit gesellschaftlichen Veränderungen, neuen Technologien und ökonomischen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Die Publikation „Baukultur Verkehr. Orte – Prozesse – Strategien“ zeigt Planern, Nutzern und Entscheidern an internationalen Beispielen, wie integrierte Ansätze entstehen und umgesetzt werden. Experten aus unterschiedlichen Bereichen kommen zu Wort. Der Mobilitätsforscher Weert Canzler fordert einen Paradigmenwechsel, der sowohl den Aufbau einer postfossilen Mobilität als auch den größtmöglichen

rechts Busbahnhof und Bahnhof werden im niederländischen Arnheim zu einer komplexen Transferzone zusammengefasst (Foto: Tim Snoek) unten Erst temporär, später dauerhaft: Die Rückeroberung des Stadtraums durch Fußgänger ist eine stadtplanerische Zielstellung in New York City (Foto: NYCSTREETS)

Umstieg auf Leihfahrzeuge einschließt. Christine Bräm vom Tiefbauamt Zürich zeigt, wie sich aus der Mobilitätsstrategie der Stadt Zürich eine übergreifende Aufwertung der Stadträume entwickelt hat. Und der Architekt Ton Venhoeven berichtet, wie in den Niederlanden Regierungsberater die Themen Architektur, Infrastruktur, Landschaft und Kulturerbe in der Politik etablieren und „Modal Merge“, die optimierte Kombination unterschiedlicher Fortbewegungsmittel, als Zielvorgabe durchsetzen konnten. Weitere Aufsätze fassen mögliche Neubewertungen, übergeordnete Zielsetzungen, Partizipations- und Finanzierungsmodelle zusammen. Ingesamt 27 Fallbeispiele von der komplex gestalteten Centraal Station im niederländischen Arnheim über das innovative System japanischer Autobahnraststätten bis zum integrierten Netzumbau in Bordeaux geben einen Überblick über die Avantgarde der städtischen Verkehrsplanung und zeigen, wie es gelingt, baukulturelle Belange aufzugreifen. Michael Braum, Wilhelm Klauser (Hrsg.): Baukultur Verkehr. Orte – Prozesse – Strategien“, Park Books Zürich, April 2013, ca. 38 Euro. Nina Schwab


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DAI blickpunkt

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DAI MITGLIED IM BLICKPUNKT Frank Lattke Dipl.-Ing. Architekt Mitglied im SAIV Augsburg

lattkearchitekten Beim Schnarrbrunnen 4 86150 Augsburg www.lattkearchitekten.de

Zur Person 1989 – 1992 Tischlerlehre 1993 – 2000 Architekturstudium an der TU München und ETSAM Madrid seit 2001 Eigenes Büro in Augsburg seit 2002 Forschung und Lehre an der TU München, Fakultät für Architektur, Fachgebiet Holzbau, Prof. Hermann Kaufmann 2007 – 2010 Projektleiter TES EnergyFacade (Forschungsprojekt WoodWisdom Net) seit 2010 Projektleiter smartTES (Forschungsprojekt WoodWisdom Net) seit 2010 Mitarbeit E2ReBuild (Forschungsprojekt 7. Rahmenprogramm)

Druckerei „Typografica“ in Friedberg (Fotos oben und unten: Eckhart Matthäus)

Veröffentlichungen • Portrait des Fachgebiets Holzbau der TU München, in: PUU Magazine, 1/2006 • Multi-Storey Residential Timber Construction, Current Developments in Europe, in: The Journal of Green Building, 2/2007 • Das Holzbüro im Sommer, in: zuschnitt, 30/2008, Co-Autor: Stefan Mayerhofer • Quadrat hält Hof – Woodcenter Kösching, in: zuschnitt, 31/2008, Co-Autor: Wolfgang Huß • Eine zweite Chance für die Architektur – Holz und Holzwerkstoffe in der energetischen Gebäudemodernisierung, in: zuschnitt, 34/2009 • Historische Entwicklung der Holzwand, in: zuschnitt, 43/2011, Co-Autor: Dr. Stefan Winter • Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft, in: H. Kaufmann, W. Nerdinger et. al., Neues Bauen im Bestand, 2011

Mitgliedschaften • Vorsitzender und Mitglied im Beirat des Treffpunkts Architektur Schwaben der Bayerischen Architektenkammer • Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA) • Mitglied im Werkbund Bayern • Mitglied im Netzwerk Holzbau der A³ Regio Augsburg Wirtschaft GmbH • Mitglied im Vorstand des Informationsvereins HOLZ e.V.

oben und unten: Druckerei „Typografica“ in Friedberg, Bürobereiche


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Peter-Schweizer-Schule in Gundelfingen (Foto: Eckhart Matthäus)

Bauen aus der Tradition mit Gespür für Ort und Kontext, Material und Proportionen, Gebrauch und Nutzen

Druckerei in Friedberg Die Druckerei „Typografica“ in Friedberg steht selbstbewusst am Rand eines neuen Gewerbegebietes. Die Bekleidung aus senkrechten Lärchenhölzern spielt mit dem Blick des Betrachters und gewährt je nach Standort Einblicke auf die Produktion im Erdgeschoss und die Bürolandschaft im Obergeschoss. Der breite, abgehängte Balkon im Süden dient den Mitarbeitern als großzügige Aufenthaltszone und schützt gleichzeitig vor zu starker Sonneneinstrahlung. Der Drucksaal braucht ein konstantes Innenraumklima mit minimalen Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Der technische Betrieb basiert auf einem robusten thermisch aktivierten Betonkern mit Grundwasserkühlung und einer hochwertigen feuchtegesteuerten Lüftungsanlage. Die offene, lichtdurchflutete Aufteilung der Bürowelt, der dunkle Walnussboden, die helle hölzerne Akustikdecke und die Möblierung in funktionalem Design unterstützen die kreative Haltung des Unternehmens. Das Projekt Typografica ist mit dem thomaswechspreis 2012 ausgezeichnet worden.

DAI blickpunkt

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Wohnanlage in Augsburg (Foto: Dörthe Hagenguth)

Peter-Schweizer-Schule in Gundelfingen Die Modernisierung der städtischen Grundschule in Gundelfingen beinhaltete Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Raumklimaoptimierung und zur Verbesserung des Brandschutzes. Die vorhandene Stahl-Glas-Fassade wurde komplett abgebaut und gegen eine vorgefertigte Hülle ersetzt. Die Struktur und Oberfläche der Faserzementtafeln nehmen die Größe und die Farbigkeit des Bestandes auf und vermitteln zwischen alter und neuer Bausubstanz. Das TES-Element besteht aus einer statisch wirksamen Ständerstruktur, die auf das Stützenraster der Hauptkonstruktion abgestimmt ist. Die hochwärmegedämmte neue Hülle mit einem außenliegenden Sonnenschutz und Isolierverglasung erhöht den sommerlichen Wärmeschutz. Die Oberlichtpyramide über dem Treppenhaus wurde entfernt und gegen eine vorgefertigtes Dachelement mit seitlichen Verglasungen ersetzt. Damit wurden die solaren Lasten erheblich reduziert und die Tageslichtführung erhalten.

Wohnanlage in Augsburg Die Modernisierung der Wohnanlage der WBG in der Grüntenstraße in Augsburg wurde im Rahmen des Modellvorhabens der Obersten Baubehörde „e% – Energieeffizienter Wohnungsbau“ realisiert und gefördert. Ziel des Modellvorhabens war es, zur dauerhaften Reduzierung der CO2-Emissionen im geförderten Wohnungsbau beizutragen und die Möglichkeiten eines sparsamen und effizienten Umgangs mit Energie in der Praxis zu erproben. Im Zuge der Modernisierung erhielten die Gebäude eine neue Hülle aus vorgefertigten Holztafelbauelementen mit einer gestrichenen, sägerauhen Brettschalung. Durch den hohen Vorfertigungsgrad von Ausbauelementen und Gebäudehülle konnten die Belastungen der Bewohner auf ein notwendiges Minimum reduziert und die Bauzeit minimiert werden. Die Architektur setzt ein deutliches Zeichen und prägt den städtebaulichen Kontext im Osten der Stadt. Das Projekt diente als Demonstrationvorhaben im EU-Forschungsprojekt E2ReBuild. Frank Lattke


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DAI aktuell | DAI regional

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AUS DEM PRÄSIDIUM DAI Präsidiumssitzungen In den beiden DAI Präsidiumssitzungen am 15.2.2013 und am 21.3.2013 hat sich das Präsidium mit der Vorbereitung einer Veranstaltung mit Schwerpunktthema sowie mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit befasst. Bei der für Oktober 2013 geplanten Schwerpunktveranstaltung wird es in erster Linie um das Thema Stadtplanung und Stadtgestaltung am Beispiel Berlin gehen. Das Thema Öffentlichkeitsarbeit bezog sich zum einen auf die kürzlich abgeschlossene Umgestaltung der DAI Web-Seite, zum anderen wurden verschiedene Themen für die Pressearbeit diskutiert. DAI Regionaltreffen Das erste DAI Regionaltreffen in diesem Jahr fand am 15.3.2013 in Koblenz statt. Der Grund liegt auf der Hand: Vom 27.–29.9.2013 wird dort der DAI Tag 2013 stattfinden. Daher haben DAI Präsident Prof. Christian Baumgart und DAI Geschäftsführer Udo Sonnenberg die Gelegenheit genutzt, um mit den Kollegen vor Ort über den Stand der Vorbereitungen zu

sprechen. Der gastgebende AIV Koblenz hat bereits eine Reihe von interessanten Programmpunkten erarbeitet. Dieses Jahr wird turnusmäßig der DAI Literaturpreis verliehen. Außerdem stehen Präsidumswahlen auf dem Programm. Wir freuen uns bereits heute auf zahlreiche Repräsentanz aus den Mitgliedsvereinen. Das Programm finden Sie auf unserer Web-Seite unter www.dai.org/veranstaltungen/jahresprogramm – Anmeldungen sind schon heute willkommen. Udo Sonnenberg DAIV Dortmund Der AIV Dortmund war mit seinen Mitgliedern in die Jahre gekommen. Aus dem DAI war er schon vor geraumer Zeit ausgetreten, auch wurde die Auflösung des Vereins erwogen. Am 14.3.2013 wurde nun auf der Jahreshauptversammlung des AIV Dortmund ein neuer Vorstand gewählt. Zuvor hat sich der AIV, der 1901 als „Westfälischer Architekten- und Ingenieurverein e.V.“ gegründet worden war, einen neuen Namen und eine zeitgemäße Satzung gegeben. Er heißt nunmehr

AIV KölnBonn

REGIONALES TREFFEN IN REMAGEN Auf Initiative des AIV KölnBonn veranstalteten die AIVe Koblenz, Mainz und KölnBonn am 16.2.2013 in Remagen ein Regionaltreffen mit nahezu 100 Teilnehmern. Anlass waren zwei Ausstellungen im Arp Museum Rolandseck: Zum einen wurden in der Ausstellung „Richard Meier.Building as Art“ Skizzen, Zeichnungen und Modelle aus der Privatsammlung Richard Meiers erstmalig in Deutschland präsentiert. Zum anderen wurden in der Sonderausstellung „Lichtgestöber – Der Winter im Impressionismus“ Werke aus verschiedenen europäischen Museen, darunter Winterbilder von Monet aus dem Louvre, geboten. Durch beide Ausstellungen fanden fachkundige Führungen statt. Die Vorsitzenden der Vereine – Alexander von Canal für den AIV

Koblenz, Albert Edelmann für den AIV Mainz und Helmut Löhr für den AIV KölnBonn – brachten in ihren Ansprachen den Wunsch für weitere gemeinsame Treffen zum Ausdruck, da sie dem Zusammenhalt der AIVe an der Rheinschiene förderlich sind. Helmut Löhr

rechts oben und unten Mitglieder der AIVe Koblenz, Mainz und KölnBonn im Festsaal des alten Bahnhofs Rolandseck

Barbara Breitenbach ist neue Vorsitzende des DAIV Dortmund

„DAIV Dortmunder Architekten- und Ingenieurverein“. Neue Vorsitzende des DAIV Dortmund ist Barbara Breitenbach, als Stellvertretende Vorsitzende wurde Evelyn-Jasmin Heege gewählt. Geschäftsführer ist Dr. Wolfgang Echelmeyer, und Schatzmeister ist Josef Burmann. Schwerpunkt der Arbeit des neuen Vorstands wird die Mitgliederwerbung sein. Der Beitritt in den DAI ist geplant. Wolfgang Echelmeyer


DAI regional

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AIV KölnBonn

AIV-PLAKETTE FÜR HUBERTUS OELMANN Am 25.10.2012 wurde Hubertus Oelmann als Mitglied des AIV KölnBonn mit der AIV-Plakette „Für Verdienste um unsere gebaute Umwelt“ geehrt. Diese Auszeichnung verleiht der AIV KölnBonn seit 1979 alle drei Jahre an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise an der Pflege und Entwicklung der Baukultur mit erkennbaren Auswirkungen auf die Umwelt beteiligt haben. Die Laudatio hielt der vorherige Preisträger Walter von Lom. Hubertus Oelmann war Beigeordneter für Tiefbau und Verkehr und danach erster Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe der Stadt Köln. Auf seine Initiative hin und unter seiner Verantwortung wurden 1986/87 das Abwasserkonzept 2000 sowie 1995/96 das Hochwasserschutzkonzept entwickelt. Das Hochwasserschutzkonzept hat Hubertus Oelmann zum großen Teil noch in seiner Amtszeit bis zum März 2006 konkret umgesetzt. Im Vor-

wort seiner Publikation „Die Rheinflut“ schreibt er: „Der Bau des Hochwasserschutzes war von einem wichtigen Grundgedanken bestimmt, ein Werk zu schaffen, das zumindest ein Jahrhundert überdauern würde. Das bedeutet hohe Ansprüche an die Statik, an die Solidität und auch an die Gestaltung aller die Stadt Köln prägenden Bauten. Deshalb war es nicht nur selbstverständlich, sondern auch notwendig, über Architekturwettbewerbe und detaillierte fachliche Begleitung die Voraussetzungen für die bestmögliche Umsetzung zu schaffen.“ Hubertus Oelmann fiel dabei die verantwortungsvolle Rolle als Manager zu, die er mit Phantasie, unermüdlichem Einsatz und Durchsetzungsgeschick meisterte. Und so ist das realisierte Werk auch Beweis für eine qualitätvolle und harmonische Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren und Architekten, die besonders an den Hochwasserpumpwerken sichtbar wird,

die wie an einer Perlenkette entlang des Rheins eindrucksvolle Landmarken darstellen. Helmut Löhr, Carsten Roß

AIV zu Berlin

SCHINKEL-WETTBEWERB 2013 Am 158. Schinkel-Wettbewerb zum Thema „Transformation TXL – Vom Flugfeld zum Lebensraum“ beteiligten sich rund 366 Teilnehmer mit 154 Arbeiten aus dem In- und Ausland. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 18.000 Euro vergeben. Die Preise wurden – in Erinnerung an den Geburtstag von Karl-Friedrich Schinkel – am 13.3.2013 verliehen. Nachnutzung Flughafen Berlin-Tegel Einer der mit 2.500 Euro dotierten Schinkel-Preise ging an Teilnehmer aus Breslau in der Fachsparte Architektur. Einen weiteren Schinkelpreis erhielten Teilnehmer aus Berlin in der Fachsparte Landschaftsarchitektur. Außerdem wurden 9 weitere Sonder- und Anerkennungspreise vergeben. Ein Aspekt der Aufgabenstellung forderte die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen der Mischung von Wohnen und Arbeiten im Zuge der Nachnutzung des Flughafengeländes in Tegel. Ergänzend zu den vorliegenden Masterplanentwürfen der Senatsverwaltung für die Entwicklung eines Forschungs- und Industrieparks im Umfeld des Flugha-

fengebäudes sollten die Themen Mobilität und Nachhaltigkeit, Perspektiven für den Schutz der landschaftlichen Weite sowie eine Qualifizierung der Übergänge zu den benachbarten Stadtquartieren aufgegriffen werden. Schinkelpreis Fachsparte Architektur Für den Entwurf „Arbeitswelt = Lebenswelt“ zeichnete die Jury die Studenten Dagmara Sietko-Sierkiewicz und David Weclawowicz in der Fachsparte Architektur mit dem Schinkelpreis aus. Beide machen an der TU Breslau ihren Masterabschluss. In ihren Plänen heben sie die Trennung von

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DAI regional

oben Schinkelpreis in der Fachsparte Landschaftsarchitektur Bäume säumen die einstige Startbahn

oben und unten Schinkelpreis in der Fachsparte Architektur Wohn- und Dienstleistungstürme unweit des einstigen Terminals

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Arbeits- und Lebenswelt auf. Unweit des heutigen Terminalgebäudes auf dem Flugfeld schlagen sie den Bau von Wohnund Dienstleistungstürmen vor, die sich in einer L-Form mit einer rechteckigen Produktionshalle auf einem quadratischen Raster verzahnen. Wie in einem Baukastensystem setzen die Architekten aus einem modularen Stahlskelett die Gebäude zusammen, was eine flexible Flächenaufteilung erlaubt. Hell und licht erscheinen Halle und Türme in ihrem Entwurf, von dem sich die Planer durch den Funktionsmix die Entwicklung eines kreativen und lebendigen Quartiers versprechen. Schinkelpreis Fachsparte Landschaftsarchitektur Bäume säumen die einstige Startbahn, die sich als graues breites Band mehr als zwei Kilometer durch den Wald zieht. Wo einst Flugzeuge beschleunigten und tosend in die Lüfte abhoben, wandern in wenigen Jahren vielleicht schon Berliner Richtung Jungfernheide, sausen Skater über die Bahn. Für ihren Entwurf „Urbane Wälder TXL“ erhielten die Berliner Landschaftsarchitekten Niklas Mayr und Martin Schmitz, beide Studenten der TU Berlin, den Schinkelpreis. Als besondere Auszeichnung für ihre hervorragende Leistung erhielten sie außerdem das Reise-Stipendium der Hans-JoachimPysall-Stiftung in Höhe von 2.500 Euro, das ihnen einen Italienaufenthalt auf den Spuren Karl-Friedrich Schinkels ermöglicht. „Es entsteht ein besonderer und eigenständiger Freiraum, der sowohl Naturerlebnisräume bietet, durch den Kontrast zu den Landebahnen die ehemalige Nutzung des Flughafens spüren lässt und verschiedenste Spiel- und Sportmöglichkeiten erlaubt“, würdigte die Jury die Arbeit. Jörg Brause

Münchener AIV

STUDIENPREIS 2013 Im 180. Jahr seines Bestehens ist der Münchener AIV jung und lebendig. Wichtigen Anteil daran hat der jährlich ausgelobte MAIV Studienpreis für gemeinsame Projekte von Studierenden der Architektur und des Bauingenieurwesens der TU München, seit 2005 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Stefan Winter und Prof. Hermann Kaufmann im Fach Holzbau. Thema Holzbau Der Wettbewerb erfreut sich steigender Beliebtheit und damit wachsender Teilnehmerzahlen. Im Wettbewerb 2013 wurden daher zwei völlig verschiedene Aufgaben gestellt, mit denen die gesamte Bandbreite des Holzbaus abgebildet werden sollte. Der MAIV trug dieser Entwicklung Rechnung, indem er das Preisgeld nochmals um 50 % auf 4.500 Euro aufgestockt hat. Jede Aufgabe wurde von 9 interdisziplinären Teams von je zwei Architektur- und Bauingenieurstudenten im Rahmen eines Semesterentwurfs bearbeitet, sodass insgesamt über 70 Studenten am Wettbewerb beteiligt waren. Prototyp einer Schule für Sambia In Sambia besteht ein riesiger Bedarf an funktionierenden, den örtlichen Anforderungen angepassten Schulgebäuden,

die einen angemessenen Schulbetrieb ermöglichen. Die Studenten haben auf unterschiedlichste Art auf die gestellte Aufgabe geantwortet, einen Prototyp für ein modular zu einem gesamten Schulcampus erweiterbares Schulgebäude zu planen. Dabei waren vor Ort im ganzen Land verfügbare Materialien und Konstruktionen zu verwenden und die klimatischen Besonderheiten des Landes zu berücksichtigen. Im folgenden Semester werden die Studenten den Siegerentwurf bis zur Ausführungsreife weiter vertiefen und auf einem bereits festgelegten Schulgrundstück in der sambischen Hauptstadt Lusaka mit eigenen Händen bauen. Das Preisgeld des MAIV ist dabei eine willkommen Unterstützung bei den Kosten für Reise und Aufenthalt der Studenten.


DAI regional

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Prototyp für eine Schule in Sambia: Der Siegerentwurf wird in Lusaka von den Studenten selbst realisiert

Der mit dem 1. Preis ausgezeichnete Entwurf für eine Eissporthalle in München-Pasing

Eissporthalle in Pasing Die zweite Aufgabe bestand in der Planung einer Eissporthalle für 4.000 Zuschauer im Münchener Stadtteil Pasing. Hier war ein komplexes Raumprogramm an einem städtebaulich anspruchsvollen Ort umzusetzen. Weit gespannte Holztragwerke, die Tribüne, die Eisfläche und eine Vielzahl von weiteren Nutzungen waren zu entwerfen und umsetzbar darzustellen.

dern Petra Schober und Dieter Lang, dem ehemaligen MAIV Vorsitzenden und Münchener Flughafenarchitekten Norbert Koch sowie dem Stadionspezialisten Dr. Stefan Nixdorf – hat zwar eine eindeutige Reihung der jeweils drei Preisträgerteams gefunden, war aber von der Leistungsdichte aller vorgestellten Arbeiten sehr beeindruckt. Die Preisverleihung fand im Anschluss an die Jurysitzung am 8.2.2013 im Vorhoelzer Forum der TU München statt. Dieter Lang

Jurysitzung und Preisverleihung Die Jury – bestehend aus den Professoren Dr. Stefan Winter und Hermann Kaufmann, den MAIV Vorstandsmitglie-

„Komfort ist für mich eine Heizung, die sich automatisch auf unsere Bedürfnisse einstellt.“

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EINFACH KOMPLEX Konstruieren mit Holz

Das Würzburger Architekturbüro Atelier Fischer realisiert derzeit ein Holzhaus in der Nähe von Bregenz. Eines von mehreren Holzhäusern deutschlandweit. Die Chance, vergleichend Bilanz zu ziehen. Entwurfsansatz Der Holzbau will klares Denken. Er diszipliniert. Die Besonderheit des Ortes – Topographie, Ausrichtung, Nachbarschaft – ist der erste Zugang zur Entwurfsidee. Unmittelbar damit verknüpft sind die Bedürfnisse der Bewohner. Der Entwurfsansatz geht aus von einem minimierten Raumkonzept, bei dem die Räume und Raumzuordnungen bezüglich der Nutzung und Möblierbarkeit optimiert sind. Die Öffnungen ergeben sich aus der Nutzung und aus dem Schutzbedürfnis der Privatheit. Bereits beim Entwurf wurden die Eigenschaften des Holzbaus im Hauskonzept integriert: Raster, Spannweite und Materialwahl. Konstruktive Aspekte Bauen mit Holz ist zunächst simpel. Balken, flache Holzelemente oder Platten werden zu Häusern gefügt. Die Konstruktionen sind schnell errichtet. Das ist Anreiz für Bauherren wie für Architekten. Jedoch sind beim modernen Holzbau viele Komponenten zu beachten, die dann erst im sinnvollen Zusammenspiel eine langlebige Qualität sichern können. Boden, Wand und Decke müssen in Aufbau und bauphysi-

kalischem Verhalten genau aufeinander abgestimmt sein. Auch das Nutzerverhalten spielt eine Rolle. Wieviele Personen benutzen wann und wie das Haus? Und schließlich auch die Lage des Hauses – gerade für die Ausbildung des flachen Daches kann die Besonnung von immenser Wichtigkeit für eine dauerhafte Dachkonstruktion sein. Gründung Um der zunehmend gewünschten Barrierefreiheit Rechnung zu tragen, ist es sinnvoll, den Holzbau aus dem erdnahen Bereich zu heben und auf eine Betonaufkantung zu stellen. Diese muss außenseitig gedämmt werden. Die Dämmung gegen Erdreich kann dann – weil kostengünstig – auf der Bodenplatte erfolgen. Auf einen Keller wird üblicherweise verzichtet. Wandaufbau Der klassische Holzrahmenbau mit KVH-Ständern und einer aussteifenden Beplankung hat sich mittlerweile zu einem sehr guten Standard entwickelt. Sinnvoll ist der nach außen diffussionsoffene Aufbau mit einer etwas stärkeren äußeren Weichfaserplatte zur Überdämmung der Balken. Die innere Beplankung ist z. B. eine aussteifende OSB-Platte. Sparsam ist eine Aussteifung mit Gipsfaserplatten als fertige Oberfläche. Diese muss jedoch mit einer Dampfsperre unterlegt werden. Die Steckdosen in der Außenwand sollten dann minimiert und winddicht ausgeführt werden. Die Aus-


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oben links und rechts Dem Entwurf für das Wohnhaus in Bregenz liegt ein minimiertes Raumkonzept zugrunde (Alle Fotos: Atelier Fischer)

bildung einer Installationsebene auf der Rauminnenseite ist dieser „Sparlösung“ vorzuziehen, da die winddichte Ebene nicht durchstoßen wird und zusätzlich nochmals bis zu 6 cm gedämmt werden kann. Dachaufbau Der flachen Dachkonstruktion ist im Holzbau besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Prinzipiell sind zwei Konstruktionsarten sinnvoll: Die Dämmung über der Balkenlage oder die Vollsparrendämmung. Bei der ersten Variante wird über der Tragkonstruktion und der oberseitigen Schalung eine Dampfsperre vollflächig aufgebracht. Auf dieser liegt die Gefälledämmung mit der Abdichtung und dem Kies oder der Begrünung. Diese Konstruktion führt zu einem relativ hohen Dachaufbau bzw. zu einer hohen Attika, ist jedoch bauphysikalisch unbedenklich. Die zweite Möglichkeit – die Vollsparrendämmung – bedarf genauerer Betrachtung. Die Abdichtung liegt hier gewöhnlicherweise auf der OSB-Platte über der Balken- und damit Dämmebene. Da die Abdichtung dampfdiffussionsdicht ist, empfiehlt sich eine so genannte variable Dampfbremse auf der Rauminnenseite. Es wird davon ausgegangen, dass Feuchtigkeit, die sich vor allem in den Wintermonaten in der Konstruktion sammeln kann, über die Sommermonate wieder „herausgebraten“ wird. Voraussetzung für ein funktionierendes System ist jedoch, dass die Dachfläche auch entsprechend aufgeheizt werden kann. Verschattung durch Bäume

oder Kollektoren muss vermieden werden. Auch kann eine Bekiesung oder Begrünung hinderlich sein. Realisierung Das Wissen um den modernen Holzrahmenbau ist heute bei den ausführenden Zimmereibetrieben weit verbreitet. Dennoch müssen die Detail- und Übergangspunkte genauestens geplant und auf der Baustelle kontrolliert werden. Die Führung der Dampfsperrebene in den Anschlusspunkten Wand – Decke und Wand – Dach ist nicht selten eine geometrische und ausführungstechnische Herausforderung. Ökologie und Ökonomie Der Holzbau heute leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Schutz der Umwelt. Verarbeitet wird ein nachwachsender Rohstoff, der ohne großen Primärenergieeinsatz und ohne weite Transportwege auskommt. Die Wandund Dachaufbauten gewährleisten einen guten „passiven“ Dämmstandard mit warmen Oberflächen. Der Einsatz technischer Komponenten kann somit auf ein sinnvolles Maß reduziert werden. Bei optimierter Raumeffizienz im Entwurf und angemessener Konstruktion kann der Holzbau heute zu tragbaren Kosten realisiert werden. Die Reduktion und Konzentration auf das Notwendige führen zudem zu einer hohen Gestaltqualität. Wolfgang Fischer


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MIT DEM HERZEN HIMMELWÄRTS Alt-Katholische Kirche in Augsburg

Der Neubau der Alt-Katholischen Kirche Apostelin Junia stellt einen wichtigen gesellschaftlichen Baustein im Herzen des neuen Stadtteils Sheridan-Park im Westen der Stadt Augsburg dar, der angemessenen Raum für die prosperierende Gemeinde bietet. Insgesamt kamen über 260 m³ Holz zum Einsatz. Städtebauliche Lage Sheridan-Park ist ein neuer, 70 ha großer Stadtteil, der auf dem Areal einer ehemaligen Kaserne entstanden ist. Wohnen, Gewerbe und Freibereiche finden in einer neuen städtebaulichen Ordnung zueinander. Der alte Baumbestand und weite grüne Parkflächen sind zusammen mit wenigen Gebäuden die Bausteine einer früheren Zeit. Der Neubau mit Sakralraum, Gemeindesaal, Pfarrbüro und drei Wohneinheiten ist bewusst auf ein Grundstück in die Mitte des Sheridan-Parks gesetzt. Eine Mauer bildet den räumlichen Halt des Kirchplatzes, der sich zum weiten Park nach Süden hin öffnet. Raumdisposition Kirche, Gemeinde und Wohnen finden in zwei kompakten Baukörpern zueinander. Der Hauptbau bietet Raum für den Gemeindesaal im Erdgeschoss und den Sakralraum im Obergeschoss – so steht die Gemeinde mit den Füßen auf dem Boden und blickt mit dem Herzen himmelwärts. Der Hauptraum bildet als Versammlungsraum eine Mitte ohne überhöhte Hierarchien. Weder Fenster noch Wanddekoration stören die Konzentration. Eine kleine Kapelle als Rückzugsraum und die Tabernakelnische sind angrenzend unter der Empore angeordnet. Die

Tabernakelnische liegt auf einer Linie mit Buchtisch und Altar und bildet eine unaufdringliche Verbindung der wesentlichen liturgischen Orte. Der Ambo links vom Altar schließt leicht gedreht den Bogen zur Bestuhlung. Das Taufbecken im Eingangsbereich kann bei Bedarf in die Raummitte gerückt werden. Ein offenes Treppenhaus bildet die räumliche Verbindung von Kirche und privatem Wohnhaus. Pfarrbüro und Sakristei liegen im ersten Geschoss, das auch per Aufzug erreichbar ist. Drei Wohnungen unterschiedlicher Größe sorgen dafür, dass verschiedene Bedürfnisse erfüllt werden können. Die Mieteinnahmen dienen der Refinanzierung und werden zum Bauerhalt eingesetzt. Materialien Der schlichte Kirchenraum aus Holz ist hell und mit einer Grundfläche von 13 x 16 m beinahe quadratisch. 4 Wände spannen ihn auf 9 m Höhe auf. Schwarz polierter Estrich und die horizontale Kiefernleistenschalung der Wände schaffen eine ruhige Atmosphäre. Die einem Sheddach ähnliche Dachkonstruktion mit 4 verglasten Fachwerkträgern und konvex gebogenen, weiß lasierten Dachflächen lenkt das Tageslicht modulierend von oben in den Kirchenraum, der Platz für bis zu 80 Personen bietet.


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Die senkrecht gehobelte Brettschalung der Fassade in Lärche wird bald eine feine silbergraue Oberfläche, eine natürliche Patina ansetzen

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Kirche, Gemeinderäume und Wohnungen finden in zwei kompakten Baukörpern zueinander

links Die horizontale Kiefernleistenschalung der Wände schafft in Kombination mit dem schwarz polierten Estrichboden eine ruhige Atmosphäre (Alle Fotos: Eckhart Matthäus)

Eine filigrane Lichtwolke aus 160 dimmbaren Halogen-Lichtpunkten ermöglicht unterschiedlichste Lichtstimmungen

Tageslicht und Kunstlicht Eine Lichtwolke aus 160 Lichtpunkten greift im Hauptraum den Gedanken der Leichtigkeit auf. Die unterschiedlichen Längen der filigranen Lichtelemente und das offene Konzept mit viel Tageslicht von oben sorgen gemeinsam für Ruhe. Jeder Lichtpunkt hat eine definierte Höhe, alle Lichtpunkte zusammen bilden die Leichtigkeit einer Wolke. Der Lichtpunkt selbst ist die Reduktion auf ein Minimum: Ein freistrahlender 35 W-Halogen-Punkt, gefasst von einem 20 mm dicken und 20 cm langen Alu-Rohr, ist an nur 2,5 mm starken Kabeln aufgehängt. Bereits im Holzwerk wurde die komplette Verkabelung integriert. Die Lichtwolke ist in 6 Gruppen dimmbar, um je nach Art der liturgischen Veranstaltung differenzierte Lichtstimmungen zu ermöglichen. Klimaschutz und Energie Der Kirchenneubau wurde in Niedrigstenergiestandard in moderner vorgefertigter Holztafelbauweise errichtet. Gebäudehülle und Dach sind hoch wärmegedämmt. Sichtbare Brettstapeldecken im Wohngebäude und eine Betondecke zwischen Gemeindesaal und Kirchenraum erhöhen die Speichermasse. Der Hauptbaustoff ist Holz. So leistet die Alt-Katholische Kirche Augsburg einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, zumal in diesem Bauwerk ein CO2-Volumen von ca. 260 t für lange Zeit gespeichert ist. Frank Lattke

Unter der Empore ist eine kleine Kapelle als Rückzugsraum angeordnet

PROJEKTDATEN Bauherr: Alt-Katholische Kirche, Augsburg Planung: lattkearchitekten, Augsburg Tragwerksplanung: bauart Konstruktions GmbH & Co. KG, München Haustechnik: IB Redinger, Kaufbeuren Licht: korona GmbH, Augsburg Holzbau: Gumpp & Maier GmbH, Binswangen


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ALTAR AUF DEM FELD Wetterbeständiges Lärchenholz prägt das Fassadenbild der Kapelle in Langenseifen (Alle Fotos: Baumgarten GmbH)

Der Kapellenraum wurde um den zuvor auf dem Feld platzierten steinernen Altar herum errichtet

Langenseifen ist eine kleine Gemeinde mit 500 Einwohnern im Rheingau-Taunus-Kreis bei Bad Schwalbach. Eine Kirche hatte Langenseifen bislang nicht – der Gottesdienst wurde im ehemaligen Rathaus gefeiert. Verständlich war daher der Wunsch der Gemeinde nach einem richtigen Kirchenraum. Auf einem Ackergrundstück wurde im Sommer 2012 die evangelische Kapelle fertig gestellt. Geplant hat sie Barbara Schmid, Architektin im Referat Bauwesen der Evangelischen Kirche von Hessen-Nassau. Im Kunstprojekt „Altar auf dem Feld“ liegt die Idee für einen Kapellenbau begründet. Der Karlsruher Künstler Holger Walter ließ zunächst eine knapp 4 m hohe und über 6 t schwere Säule aus Basaltlava errichten. Sie sollte den zukünftigen Bauplatz markieren und der geistige und räumliche Kern des zukünftigen Kirchenbaus werden. Vom Fundament aufsteigend durchdringt die Altarsäule die Decke und endet im Gottesdienstraum als Altarblock. Im Untergeschoss ist der untere Teil der Skulptur in einem begehbaren Raum erlebbar. Den Innenraum des Gotteshauses definiert eine Kuppel, die sich über den aus dem Kapellenboden herausragenden Altar wölbt. Eine runde Himmelsöffnung über dem Altar bleibt die einzige Lichtquelle in diesem Raum. Auf weitere Fenster wurde verzichtet, um die Konzentration und Ruhe auf den Gottesdienst zu lenken. Der Kuppelbau besteht aus Leimholzbindern, die von außen verkleidet und von innen sichtbar sind. Für die Außenverschalung kam wetterbeständiges Lärchenholz zum Einsatz. Der Innenraum besteht aus unbehandelter Weißtanne. Ein über quadratischem Grundriss errichtetes Nebengebäude erfüllt die praktischen Belange für die Kirchengemeinde. www.baumgarten-bauen.de

Der Altar durchdringt den Fußboden des Kapellenraums

Eckhart Matthäus Fotografie Augsburg 0821 584905 www.em-foto.de

Stadthaus Ulm | Richard Meier

Augsburger Aktienbank | Ott Architekten


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rechts Die Skulptur besteht aus Furnierschichtholz und ist äußerst präzise gearbeitet, entsprechend präzise sind die Lichtreflexe (Foto: Marco Ganz ©2012 ProLitteris)

UNFASSBARE SKULPTUR Der Zürcher Künstler Marco Ganz hat in Zürich Oerlikon eine 8,5 m hohe Holzskulptur realisiert. Im großen Innenhof einer 2012 fertig gestellten Genossenschaftssiedlung erscheint sie einem als unangekündigt auftretendes Wesen, das einem Comic oder einem Traum entsprungen sein könnte. Der wundersame Name Snaporaz stammt aus einem Film von Federico Fellini. Die dynamische Statur der Skulptur ist geprägt von der Vorstellung des Künstlers, dass eine imaginäre Wirbelsäule im Inneren ihres Körpers ihr ganzes Gewicht trägt, ihre Balance hält und ihre energetisch schwingende Bewegung kontrolliert. Snaporaz ist ein Symbol, das wie ein Blitz aus heiterem Himmel im Boden einschlägt – oder sich kraftvoll nach oben windet und der Sonne entgegen reckt. Die Skulptur zeigt exakt nach Süden. Sie wird dadurch zu einer Art Sonnenuhr, deren Schatten jeden Tag anders über die Rasenfläche wandert. Auch ihr Farbton wandelt sich ständig. Bei praller Sonne beginnen die Effektpigmente in der Lackierung orange zu leuchten.

Erst aus der Nähe zeigt sich, dass diese Skulptur komplett aus Holz gebaut ist. Sie besteht aus hunderten von Lagen Furnierschichtholz und zeigt je nach Blickwinkel völlig andere Strukturen. Die skulpturale Form entstand zunächst handwerklich über Zeichnungen und Modelle. Daraus wurde dann ein 3D-CADModell konstruiert, das den Holzbauern dazu diente, mittels computergesteuerter Fräsen und in viel Handarbeit diese riesige, fast 8 t schwere Skulptur zu erschaffen. Das Resultat ist verblüffend: Snaporaz wirkt wie aus einem einzigen Stück Holz gedrechselt. red.


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Beim Bundeswettbewerb „HolzbauPlus – Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen“ wurde das Kinderhaus Uttenreuth mit dem 1. Preis in der Kategorie öffentliche Bauten ausgezeichnet

EIN HAUS FÜR KINDER Das Kinderhaus Uttenreuth öffnet sich zum alten Ort, der hinter Obstgärten als malerische Silhouette das Bild bestimmt. KJS+ Architekten BDA aus Erlangen haben einen Bau errichtet, der konzeptionell und deutlich sichtbar aus dem nachwachsenden Baustoff Holz besteht. Freiraumgestaltung Der Eingangsbereich bildet die Übergangszone zur Welt der Kinder. Auf der Ostseite des Gebäudes sind den Gruppenräumen Außenspielbereiche mit jeweils einem Baum zugeordnet. Eine beschattete Holzterrasse ermöglicht das Spiel im Freien zu jeder Jahreszeit. Davor liegt der eigentliche Garten der Kinder. Essbare Pflanzen, Obst- sowie Vogelnähr- und Nistgehölze bieten genauso wie die benachbarte Kuhweide die Möglichkeit, Naturerfahrungen zu sammeln.

Gebäudekonzeption Die Fassade des Kinderhauses ist aus einheimischer Lärche in unterschiedlichen Breiten gegliedert, was bei aller Lebendigkeit ein klares und ruhiges Gesamtbild erzeugt. Der Logik des Materials Holz folgt der Grundriss mit klar strukturierten Räumen, die sich entlang einer Spielflurzone als „Hauptstraße“ aufreihen. Am Schnittpunkt von äußerer Erschließung und innerer Straße liegt der „Marktplatz“, ein sich hell abzeichnender Oberlichtraum, von dem aus Kinder-


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FALLS NACH DER BAUABNAHME ETWAS SCHIEFGEHT.

VHV BAUGEWÄHRLEISTUNG

Die Versicherung, die dafür geradesteht. Die Baugewährleistungsversicherung bietet Bauunternehmen Schutz vor den finanziellen Belastungen, die aus der Verpflichtung zur Mängelhaftung resultieren. Nähere Informationen erhalten Sie beim Verbands- und Kooperationsmanagement Bau, Abraham-Lincoln-Str. 30, 65189 Wiesbaden, Tel.: 0611.723 77-10, VKBinternet-Service@vhv.de

oben Das Außenspieldeck wird gegliedert von Boxen, in denen die Spielgeräte lagern

krippe und Kindergarten zugänglich sind. Tageslicht gelangt auch durch zwei Innenhöfe in die Tiefe des Raumes. Beide Innenhöfe sind mit Holzbelag und eingelassenen amorphen Pflanzflächen mit duftenden Stauden und Gräsern ausgestattet. Sitzwürfel aus Holz laden zum Verweilen ein. Transparenz nach allen Seiten verbindet das Innen mit dem Außen, was besonders im Winter von großer Attraktion ist. Jeder Gruppenraum bietet Zugang auf die Terrassen. Das Außenspieldeck aus gedämpften einheimischen Hölzern wird gegliedert von Boxen, in denen die Spielgeräte lagern. Über diese optischen Grenzen hinweg ist die Nutzung auf der ganzen Länge des Kinderhauses möglich. Im Westen an die Hauptstraße angegliedert sind Verwaltung, Besprechung und Mensa. Ein Wirtschaftshof mit Nebengebäude trennt die Abläufe des Kinderhauses vom Alltag. Energiekonzeption Ziel des Entwurfes war ein Haus, in dem die Kinder den sorgsamen Umgang mit Energie erfahren können und das qualitätvolle Architektur mit Ingenieurwissen selbstverständlich im Alltag verbindet. links Einheimische Lärche in unterschiedlichen Breiten gliedert die Fassaden

Die für das Passivhauslabel geforderte Dämmstoffdicke wurde zwar nicht eingesetzt, dem Aspekt der Nachhaltigkeit wurde aber durch die wirtschaftliche Verwendung der Materialien und einer differenzierten Konstruktion größte Wichtigkeit eingeräumt. Sommerlichen Wärmeschutz der raumhohen und raumbreiten Fenster sichern ausfahrbare textile Sonnensegel vor den Gruppenräumen. Im Bereich der Schlaf- und Sonderräume ist ein starrer Sonnenschutz aus Holzlamellen montiert. Dadurch entstehen helle und dunklere Bereiche. Alle Fensterflächen sind dreifach verglast. Zur flach einfallenden Ostsonne mussten nach Simulation der Sonneneinträge Teilflächen der Terrassentüren opak gestaltet werden. Hier sind über den Türen Lamellen zur Einströmöffnung der kühlen Nachtluft integriert. Die Räume haben elektrisch betriebene Lüftungsklappen hinter der Lamellenkonstruktion. In den westlich gelegenen Funktionsräumen können diese Nachtkühlungen durch seitlich in der Fassade liegende Klappen neben den Fenstern sichergestellt werden. Eine Zellulosedämmung der Fassade, großflächige thermische Solarkollektoren auf dem Dach und eine Gasbrennwerttherme sorgen für Wärme im Winter. Dezentral angeordnete mechanische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung regulieren die Luftzufuhr. Hubert Kress Alle Fotos: Gerhard Hagen


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RUHIGER ORT IM GRÜNEN Schulmensa in Stuttgart

Ausgangssituation Im Zuge der Einführung des G8 stieg am Königin-CharlotteGymnasium in Stuttgart die Essensausgabe auf 250-300 Essen pro Tag. Mit der bestehenden Küche und dem viel zu kleinen Speisebereich im 1. Obergeschoss konnte dieser Bedarf nicht mehr gedeckt werden. Zur Verbesserung der Situation wurde neben dem Haupteingang zum Schulzentrum ein Pavillon mit einer Mensa errichtet. Die Planung stammt vom Stuttgarter Architekturbüro Gergs Blum Schempp. Lage auf dem Grundstück Zwischen Haupteingang und Schulgebäude erstreckte sich bisher eine brachliegende Baumwiese – ein ruhiger Ort im Grünen. Diese Qualität wird durch den Neubau der Mensa für den Schulalltag aktiviert. Der Baukörper bildet dabei eine Art äußeren Rahmen, der den Park nach Norden zur Straße hin abschirmt. Die Nähe zum Haupteingang hat zudem den Vorteil, dass die Mensa von der angrenzenden Straße aus

erschlossen wird, ohne dass das Schulgelände überquert werden muss. Dieser Vorteil ist einerseits für Abendveranstaltungen von Bedeutung und andererseits für eine störungsfreie Belieferung. Bauliche Form Charakteristisch für den Neubau ist die L–förmige Veranda, eine Art Schwellenbereich zwischen Speisesaal und Park. Ihr bis zu 4 m frei auskragendes Dach schützt im Sommer vor starker Sonneneinstrahlung und erlaubt auch bei feuchter Witterung den Aufenthalt im Freien. Im Kontrast zu dieser Öffnung des Baukörpers Richtung Park stehen die weitgehend geschlossenen Wände nach NordWesten. Hier befinden sich die Küche, alle notwendigen Nebenräume und die Zufahrt für die Anlieferung. Konstruktion und Materialwahl Pfosten und Träger aus Konstruktionsvollholz bilden das tragende Skelett des Gebäudes. Wandelemente mit einer inneren Verkleidung aus Drei-Schicht-Platten wurden an den beiden geschlossenen Seiten des Pavillons als Holzrahmen in das Skelett eingefügt. Eine Schutzschicht aus Hartwachsöl bringt die Maserung des rötlichen Douglasienholzes zur Geltung. Außen schützt eine gut hinterlüftete vertikale Schalung aus Douglasie die Fassade. Unterschiedlich tiefe Schalbretter strukturieren die Fassade im Gegensatz zur glatten Glasfassade Richtung Park.

links Licht und hell wirkt der Innenraum der neuen Schulmensa am Königin-Charlotte-Gymnasium in Stuttgart (Foto: Achim Birnbaum)


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rechts Unterschiedlich tiefe Schalbretter aus Douglasienholz strukturieren die Fassade (Foto: Achim Birnbaum)

Bei der Wahl der Materialien wurden nachwachsende, natürliche Baustoffe bevorzugt. Auf dem Flachdach breitet sich eine extensive Begrünung aus. Der mit grünem Linoleum belegte Boden setzt die Wiese des umgebenden Parks im Speisesaal fort. Eine abgehängte Decke aus gelochten Platten sorgt für die vorgeschriebene Senkung der Nachhallzeit im Speisesaal auf 0,6 sec. Die Glasfassade besteht aus Holz-Aluminium-Elementen. Um 180° drehbare Türen erlauben eine großzügige Öffnung der Fassade des Speisesaals über die Veranda zum Park. Energetisches Konzept Trotz großzügiger Verglasung zum Park wird die vom Amt für Umweltschutz vorgeschriebene Quote des Glasanteils an der Gesamtfassade von 35 % nicht überschritten. Das weit auskragende Vordach reicht aus, um den Saal vor der sommerlichen Hitze zu schützen. Solarkollektoren auf

dem Dach erschienen aufgrund der Verschattung durch die Bäume nicht sinnvoll. Dafür konnte das Gebäude umweltschonend an die neu installierte zentrale Holzpellet-Heizung der Schule angeschlossen werden. Ein horizontaler Fensterschlitz auf der Nordwestseite macht eine natürliche Durchlüftung des Saales möglich. Nur über der Küche ist eine mechanische Entlüftung notwendig. Siegfried Gergs

Jeder unserer Handgriffe ist ein Bekenntnis zur Spitzenqualität.

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IN NEUEM GEWAND

Sanierung einer ehemaligen Kleiderfabrik in München Im Münchener Stadtteil Berg am Laim hat die Genossenschaft KunstWohnWerke ihr erstes Projekt realisiert. Nach dem Umbau und der energetischen Sanierung einer ehemaligen Kleiderfabrik arbeiten heute 50 Künstler in dem in den 1960er Jahren errichteten Gewerbebau. Raum für Kultur Die Genossenschaft KunstWohnWerke hat das Ziel, für ihre fast 100 Mitglieder aus dem Kulturbereich bezahlbaren Arbeits- und Wohnraum zu schaffen. Im Jahr 2010 hatte die Gemeinschaft das in den 1960er Jahren von dem Architekten Paolo Nestler entworfene Ensemble erworben. Die architektonisch qualitätvolle Substanz erlaubte zwar die notwendige flexible Nutzung, forderte aber auch den behutsamen Umgang bei der energetischen Sanierung der klar gegliederten Fassade.

Der Einsatz von TES-Fassadenelementen schien hierfür ideal. Vorgefertigtes Fassadensystem „Timberbased Element Systems“ kurz „TES“ heißt das Verfahren, das das Holzbauunternehmen Ambros in Zusammenarbeit mit der TU München sowie Forschungsinstituten in Finnland und Norwegen entwickelt hat. Inzwischen wird es nicht nur bei der Sanierung von Wohnhäusern, sondern auch bei der Modernisierung von Schulen erfolgreich angewendet.

Die im Werk vorgefertigten Elemente – inklusive Fenster und Dämmung – werden dabei vor Ort an die Bestandsgebäude montiert. Damit gestaltet sich der Umbau so effizient wie möglich, alle zu sanierenden Bauteile (Fassade, Fenster) werden gleichzeitig erneuert. Das spart Zeit und vermeidet Staubund Lärmbelästigung. Die hochwärmegedämmte Hülle sitzt anschließend wie ein maßgefertigtes Kleid und vermindert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern speichert in ihrem Rahmen auch noch CO2 in Form von Holz. Die Elemen-


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Fassade vor der Sanierung

Unser Leistungsspektrum Energieeffizienter und nachhaltiger Holzhausbau vom Effizienzhaus bis zum Nullenergiehaus

Sanierung/Modernisierung – maximaler Wohnkomfort bei minimalen Energiekosten

Innovativer Gewerbebau – zukunftssicher durch minimale Nebenkosten Dank des Einsatzes der TES-Fassadenelemente blieb die Struktur des Gebäudes auch nach der Sanierung erhalten

Demontage der alten Fassade

Alles aus einer Hand – von der Beratung über die Planung bis zur qualitätsgesicherten Ausführung

Verwendung nachwachsender und

te lassen sich flexibel anfertigen, denn Holz ist ein leichter Baustoff, jedoch mit hoher Tragkraft. So stehen aus architektonischer Sicht verschiedenste Lösungswege offen. Charme der 1960er Jahre Gestalterisches Ziel des mit der Sanierung beauftragten Architekten Stefan Holzfurtner war es, das äußere Erscheinungsbild und die Struktur des Gebäudes mit seinen markanten Trägern und Pfeilern zu erhalten. Daher wurden zusammen mit den Mitarbeitern des Unternehmens Ambros zum Gebäude passende Holzelemente mit einer bis zu 28 cm dicken Dämmung entwickelt, die Stück für Stück am bestehenden Gebäude befestigt wurden –

links Die vorgefertigten Fassadenelemente werden inkl. sämtlicher Bauteilschichten vor Ort an das Bestandsgebäude montiert (v.l.n.r.)

ohne Einsatz eines Gerüsts, das bei konventionellen Sanierungen als nicht unerheblicher Kostenfaktor zu Buche schlägt. Auf diese Weise konnte eine neue Fassade geschaffen werden, die dem bisherigen Charakter des Gebäudes entspricht, aber gleichzeitig den Energieverbrauch deutlich senkt und damit die Nebenkosten für die Künstler in einem akzeptablen Rahmen hält.

vorher ▲ nachher

regionaler Baustoffe

Herausforderung Holzbau Ein 5-geschossiger Holzbau bildet in einer Großstadt wie München die große Ausnahme. Vor allem die Erfüllung der im städtischen Bereich strengen Brandschutzauflagen stellte für die Holzbauspezialisten eine große Herausforderung dar. Dank Kompensationsmaßnahmen und dem Einbau von Brandschutzplatten im Sturzbereich konnten die Vorgaben erfüllt werden. Am Beispiel dieser Gebäudesanierung haben sich die Vorteile des TES-Fassadensystems eindrucksvoll gezeigt auch was seine architektonischen Möglichkeiten angeht. Roland Wiedemann Alle Fotos: David John Flynn

Anton Ambros GmbH 87659 Hopferau - Hauptstr. 5 Telefon 0 83 64 / 98 34 3 - 0

www.ambros-haus.de

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INVESTITION IN DIE ZUKUNFT Die Sanierung eines immissionsbelasteten 1970er JahreWohnblocks in der Augsburger Grüntenstraße zeigt neue Wege auf: Mit einer hochwärmegedämmten Hülle aus vorgefertigten Holztafelbauelementen wird nicht nur der energetische Standard eines modernen, energieeffizienten Gebäudes erreicht, die architektonische Qualität der Umgestaltung erhöht zudem die Wohnqualität und wirkt positiv auf den städtebaulichen Kontext. Modellhafte Sanierung Gesichtslosigkeit einerseits und in die Jahre gekommene Bausubstanz und unzulänglicher Wärmeschutz andererseits kennzeichnen vielerorts Wohnbebauungen aus der Nachkriegszeit. Doch genau darin sah die Eigentümerin der Augsburger Wohnanlage, die städtische Wohnungsbaugesellschaft WBG, eine Chance und bewarb sich mit dem Sanierungsfall bei „e% – Energieeffizienter Wohnungsbau“. Dieses Modellvorhaben der Obersten Baubehörde im Bayerischen Innenministerium fördert und begleitet insgesamt 10 Projekte in ganz Bayern, die energetische Anforderungen von morgen architektonisch ambitioniert, ökonomisch sinnvoll und nutzerfreundlich in die Praxis umsetzen und die Möglichkeit einer Übertragbarkeit auf vergleichbare Baumaßnahmen eröffnen.

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TES-EnergyFacade Der Bewerbung vorausgegangen war ein durch die WBG ausgelobter Wettbewerb, den das Augsburger Architekturbüro lattkearchitekten mit einem energetisch wie gestalterisch überzeugenden Gesamtkonzept für sich entschieden hatte. Grundlage des Entwurfs war die Ertüchtigung der alten Fassade durch vorfabrizierte Holzrahmenelemente mit 25 cm dicker Dämmschicht und integrierten Fenstern mit Dreifachverglasung, die just in time auf die Baustelle geliefert und an das Bestandsgebäude montiert wurden. TES-EnergyFacade heißt das mehrfach ausgezeichnete System, das in Zusammenarbeit mit der TU München, Industriepartnern sowie Forschungsinstituten in Finnland und Norwegen entstanden ist. Frank Lattke von lattkearchitekten leitete an der TU München das TES-Forschungsprojekt und zeichnet nun auch für das Nachfolgeprojekt „smartTES“ verantwortlich. Die Methode garantiert eine verlässliche Qualität zu vereinbarten Kosten und zu einem definierten Zeitpunkt. Zudem reduziert der hohe Vorfertigungsgrad die Bauzeit vor Ort erheblich und ermöglicht relativ unkompliziert eine architektonische Umgestaltung inklusive Wohnraumerweiterung. Auch dass die Mieter während der Demontage der Außenwände im Haus wohnen bleiben konnten, ist dem TES-System geschuldet und dennoch eine technische und logistische Herausforderung für die Planer. Dank perfekter digitaler Aufmaße mit modernen Messmethoden, maximaler Vorfertigung und der schnellen, sauberen Montage der neuen Fassadenelemente blieb die Belastung für die Bewohner relativ gering. Der Mensch im Mittelpunkt „Unser Ansatz war ganzheitlich, es ging nicht nur um energetische Optimierung“, erläutert Architekt Frank Lattke. „Natürlich ist ein Gebäude aus dieser Bauzeit eine Energieschleuder. Aber uns war auch die architektonische Aussage wichtig und die Anpassung der insgesamt 60 Wohnungen an heutige Standards, um die sozialen wie emotionalen Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen.“ Die beiden 3- und 6-geschossigen Gebäude wurden mit neuen Bädern, barrierefreien Zugängen und Aufzügen ausgestattet. Eine Holzpelletheizung trägt wesentlich zur CO2Reduzierung bei und ermöglicht das vorgegebene Energieeinsparziel. Nicht nur, dass das Heizen mit der neuen TES-Fassade beinahe obsolet wird, durch die vergrößerten Balkone mit teilweiser Verglasung ist eine Verbesserung der Lebensqualität eindrucksvoll erlebbar. Die Bestandsbalkone, die als Wintergärten in die thermische Gebäudehülle integriert und zu voll nutzbaren Innenräumen umgestaltet wurden, haben eine deutliche Pufferwirkung und schirmen den Lärm von der vielbefahrenen Friedberger Straße ab. Architektonisch bilden die verglasten Raumboxen und die zu Balkonen erweiterten Zwischenräume ein elegantes, zeitgemäßes Fassadenbild mit eigener Identität.


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Die TES-EnergyFacade transformiert Balkone in Wintergärten und Zwischenräume in Balkone

Mit dem Kran werden die großen Fassadenelemente von oben hinter das Baustellengerüst gehoben

Die weiß gestrichene Holzverschalung überzeugt durch ihre samtmatte Oberflächenoptik, welche die Holzstruktur durchscheinen lässt

Sanierung mit Mehrwert Um ein Zeichen für die Veränderung zu setzen und nicht in kurzer Zeit wieder unter Sanierungsdruck zu stehen, entschieden sich die Architekten für eine Fassadenverkleidung aus Holz. Allerdings wurde das Holz nicht natursichtig verwendet, sondern farbig gestaltet, weil die natürliche Vergrauung nicht immer gleichmäßig vonstatten geht. Wie ein Gebäude altert, ist jedoch ein wesentlicher Aspekt für langfristige Identifikation und Wertschätzung. Die weiß gestrichene Holzverschalung wirkt edel und fügt sich in ihrer Schlichtheit gut in den städtebaulichen Kontext ein.

zung namhafter Institute am Transfer der Silikattechnik auf den Untergrund Holz. Die Vorteile liegen auf der Hand: KEIM Lignosil verbindet sich – wie jede silikatische Farbe – dauerhaft mit dem Untergrund, ist UV-stabil, absolut lichtecht und überzeugt durch hervorragenden Feuchteschutz und eine samtmatte Oberflächenoptik, welche die Holzstruktur durchscheinen lässt.

Holzbeschichtung Auf der Suche nach einer geeigneten Holzbeschichtung wurden die Architekten bei der Firma KEIMFARBEN fündig, die mit KEIM Lignosil in diesem Jahr die weltweit erste Silikatfarbe für Holz und Holzwerkstoffe auf den Markt gebracht hat. Ein derart innovatives Beschichtungssystem passte natürlich besonders gut zum Modellcharakter des Projekts in der Grüntenstraße. Innovativ und nachhaltig Über 20 Jahre arbeiteten die Entwickler bei KEIMFARBEN im Rahmen eines Forschungsprojekts und mit Unterstüt-

Mit der Modernisierung der Augsburger Wohnanlage wurde nicht nur das erklärte Ziel des Modellvorhabens erfüllt, nämlich den durch die Energieeinsparverordnung 2007 festgelegten Jahresprimärenergiebedarf um mindestens 40 % zu unterschreiten, es wurden darüber hinaus noch weitere Perspektiven geschaffen. Denn neben der energetischen Ertüchtigung und dem Zugewinn an Wohnqualität ist auch die durch Material und Farbigkeit neu geschaffene Identität des Wohnblocks ein nachhaltiger Zukunftswert.

KEIMFARBEN GmbH Keimstraße 16 86420 Diedorf www.keimfarben.de


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Der starke Bezug aller Wohnungen zum Außenraum wird durch die großformatige Verglasung gefördert (Alle Fotos: Simon Menges)

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Schlanke Profile aus Kiefernholz sorgen für einen transparenten Übergang vom Innenraum zum vorgelagerten gemeinschaftlichen Gartenhof

RAUMHOHE GLAS-FALTWÄNDE AUS HOLZ Einfamilienhäuser mitten in der Großstadt In Berlin-Prenzlauer Berg realisierte das Berliner Büro Zanderroth Architekten eine Wohnbebauung aus zwei parallel zueinander liegenden Riegeln. Entlang der Straßenflucht reiht sich der vordere Baukörper in die umgebende Blockrandstruktur der Gründerzeit ein. Der rückwärtige Baukörper schließt über die gesamte Länge des Grundstücks an die Brandwand der Nachbargebäude an. Entstanden ist eine nach außen effizient wirkende Bebauung, die im Innenraum mit drei unerwartet großzügigen Haustypen überzeugt. Spezifisch formulierte Raumangebote Eine dieser drei Typologien ist das zu zwei Seiten orientierte Townhouse. Ein straßenseitiger Raum mit Schaufenster bietet hier die Möglichkeit der gewerblichen Nutzung. Der rückwärtige 7-geschossige Riegel ist zum gemeinsamen Gartenhof ausgerichtet. Die unteren drei Geschosse nehmen 10 Gartenhäuser mit direktem Zugang zum Hof auf. Die oberhalb liegenden drei Geschosse bilden 12 Wohnungen vom unten Die großformatigen Glas-Faltwände lassen sich komplett öffnen und seitlich parken

Typ Penthouse. Ihre Bewohner schauen über den vorderen Riegel hinweg. Das oberste Geschoss ist beidseitig belichtet und verfügt über einen direkten Zugang zu den Dachgärten. Realisiert wurden insgesamt 45 Wohneinheiten mit 3 bis 7 Zimmern als KfW-Effizienzhaus 55. Großflächige Verbindung zum Außenraum Um die Ausrichtung nach Nordost und die hohe Dichte der Bebauung zu kompensieren, planten die Architekten Räume mit doppelter Höhe und raumhoher Verglasung. So lassen die Fassaden auch ohne direkte Sonneneinstrahlung ausreichend Tageslicht bis tief in das Innere der Wohnungen. 55 Glas-Faltwände und 23 Hebe-Schiebe-Anlagen vom marktführenden Systementwickler und -hersteller Solarlux gewährleisten sowohl im offenen als auch im geschlossenen Zustand eine hohe Transparenz. Die Hebe-Schiebe-Anlagen wurden mit einer Höhe von 2,35 m und einer Breite von bis zu 3,50 m eingebaut. Die Glas-Faltwände vom Typ SL 66 aus Holz bestehen durchschnittlich aus 4 Flügeln mit einer Höhe von 2,40 m. Um eine raumhohe Verglasung realisieren zu können, wurde oberhalb der faltbaren Glas-Elemente eine Festverglasung eingesetzt. Das gesamte Fensterelement kommt damit auf eine Höhe von 4,20 m. Dank ihrer leichten Handhabung lassen sich die Flügel der Glas-Faltwände schnell und bequem über die gesamte Fensterfront öffnen und Platz sparend seitlich parken. Selbst im geschlossenen Zustand gewährleisten die schlanken Kiefernholz-Profile beider Systeme einen großflächigen und ungestörten Blick nach draußen. Den Witterungsschutz erhält das Holz durch eine nicht deckende Lasur, der Farbpigmente beigemischt wurden. Auf diese Weise bleiben die Maserung des Holzes und dessen natürlicher Charakter erhalten. Standardmäßig wurden alle Fenster mit Wärmeschutzverglasung ausgestattet, die auf Wunsch stellenweise durch Sonnenschutzglas ersetzt wurde. SOLARLUX Aluminium Systeme GmbH Gewerbepark 9-11 49143 Bissendorf www.solarlux.de


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NEUES AMBIENTE IN ALTEN MAUERN Das Antonie-Leins-Künstlerhaus in Horb stammt aus dem Jahr 1888. Es war ursprünglich ein so genanntes Sudhaus und vor seiner Sanierung fast eine Ruine. Der Förderverein zur Rettung des ehemaligen Malz- und Gärkellers am Kloster Horb und seiner Nutzung als Künstlerhaus e.V. beschloss 2004, das Gebäude zu sanieren. Anfang Mai 2012 wurde das Künstlerhaus Horb eröffnet.

Seit Mitte 2012 nutzen Absolventen der beiden baden-württembergischen Kunstakademien die drei Atelierwohnungen im Künstlerhaus Horb

Großzügige Räumlichkeiten Die historische Holzkonstruktion des dreigeschossigen Gebäudes war in sehr schlechtem Zustand und musste zum Großteil erneuert werden, das Bestandsmauerwerk konnte erhalten bleiben. Um zeitgemäße Räumlichkeiten für die vorgesehene Nutzung zu schaffen, griff das mit der Sanierung beauftragte Architekturbüro Ewald Loschko aus Bondorf auf die Decken- und Dach-Systeme der Lignatur AG zurück. Die industriell gefertigten Kasten-, Flächen- und Schalenelemente lassen sich mit allen gängigen Elementbau-Systemen kombinieren. Wenig Holz, viel Statik Über dem Erdgeschoss kam als Zimmertrenndecke das Standardelement LIGNATUR-Flächenelement (LFE) zum Einsatz. Die 1 m breiten und 24 cm starken LFEs spannen über die gesamte Gebäudebreite und erfüllen einen Brandwiderstand von REI60 (nach ETA 11/0137). In den unterschiedlichen Gebäudezonen ließen sie sich entsprechend variieren: In der rückwärtigen Gebäudehälfte, wo die Decke zum Teil über einem offenen Bereich liegt, sind die Elemente lediglich mit Mineralwolle gedämmt und nach unten diffusionsoffen ausgeführt. Im vorderen Teil, wo die Ateliers untergebracht sind, war eine Akustikdecke gefordert, sodass die LFEs zur Schallabsorption eine profilierte Untersicht mit Absorberfließ erhielten. Da sie außerdem die Trenndecke zu den Wohnungen darüber bilden, war ein erhöhter Schallschutz zwingend. Hierfür wurden zusätzlich Kalksandsteine in die Hohlkammern eingelegt (LFE silence). Auch für die Zimmertrenndecke über dem Obergeschoss kamen 24 cm starke LFEs zum Einsatz – hier in Kombination mit deckengleichen Stahlauswechslungen für die drei Wendeltreppen der zweigeschossigen Wohnungen. Das Satteldach und die großen Schleppgauben bilden ebenfalls LFEs – hier mit einer Elementdicke von 32 cm. Sie spannen ohne Pfettenkonstruktionen über 7,50 m und sind voll gedämmt. Die Summe der gewünschten Bauteil-Eigenschaften führte bei diesem Projekt zu einer Kombination verschiedener LIGNATUR-Produkte. Sie sind nicht nur statisch optimal ausgenutzt, sondern bringen auch eine ideale Raumakustik, besten Wärme-, Schall- und Brandschutz. Ralph Schläpfer

Mit LIGNATUR-Lächenelementen lassen sich Spannweiten von 6 m ohne Zwischenkonstruktion überbrücken

Die jeweils erforderlichen Wärme-, Brand- und Schallschutz-Eigenschaften lassen sich durch entsprechende Dämmstoffe, Beschwerungen oder durch zusätzliche Bodenaufbauten erreichen

Lignatur AG Herisauerstraße 30 CH – 9104 Waldstatt www.lignatur.ch


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Die Galerie im Dachgeschoss erhielt eine Gutex Thermoflex Holzfaserdämmung (Foto: Gutex)

BAUKULTUR 3_2013

Verlegung der Aufdachdämmplatten Gutex Thermosafe-homogen (Foto: Gutex)

HOLZFASERDÄMMUNG IN DACH UND WAND Liebevoll gestaltete Holzdetails sowie ein schlüssiges Energiesparkonzept zeichnen das 2012 im Südschwarzwald fertig gestellte Wohn- und Bürogebäude aus. Die Planung stammt von Architekt Martin Lauber aus Rickenbach. Wohnen und Arbeiten Das Gebäude teilt sich in drei Ebenen auf. Im Kellergeschoss liegt eine 65 m² große Wohnung mit Gartenzugang. Die 105 m² große Wohnung im Erdgeschoss verfügt über Erker und Südterrasse und hat ebenfalls Gartenzugang. Obergeschoss und Galerie sind auf 140 m² als Büro ausgebaut. Zwei Doppelgaragen, ein Keller und ein Lagerraum unter der Garage bieten zusätzlich Platz. Konstruktion des Daches Flache schwarze Tonziegel auf dem Dach des Hauses bilden optisch eine ebene Fläche. Zur Regensicherheit wurde eine Unterdeckplatte aus Holzfasern GUTEX Multiplex-top 22 mm auf der eigentlichen Dämmebene verlegt. Die Aufdachdämmung aus GUTEX Thermosafe-homogen 200 mm leistet besonders guten Hitzeschutz im Sommer sowie Kälteschutz im Winter. Das offenporige Material puffert die auftreffende Wärme und gibt den Hauptteil in den kühleren Abendstunden wieder an die Außenluft ab. Um die Holzansicht des Dachstuhls filigraner zu gestalten, wurden seitlich in die Sparren Nuten eingefräst, in die direkt Sichtschalungsbretter eingelegt sind. Im Hohlraum dahinter verstärken 120 mm

GUTEX Thermoflex die Dämmebene sowie den Hitze- und Kälteschutz. Durch diesen Aufbau sind die starken, tragenden Dachsparren nur zu einem kleinen Teil sichtbar, was der Deckenansicht mehr Eleganz verleiht. Da die Sichtschalung aus unterschiedlich breiten Brettern besteht, erscheinen optisch nicht nur Linien, sondern die Holzansicht als Ganzes. Konstruktion der Wände Außergewöhnlich ist der Aufbau der Außenwände. Im Gegenspiel zu den Garagen und dem mittig aufsteigenden Treppenhaus mit Pultdachgaube erhielten die Gebäudeaußenwände ein Wärmedämmverbundsystem aus Holzfaserdämmplatten GUTEX Thermowall 60 mm und mineralische Putzkomponenten gegen Wettereinflüsse. Darunter ist GUTEX Thermofibre zwischen den Hölzern in 160 mm Dämmstärke eingeblasen. Eine Trennschicht aus stumpf gestoßenen Fichtenschalungsbrettern führt zur tragenden Pfosten-Riegel-Konstruktion, die ebenfalls eine GUTEX Thermofibre Holzfaser-Einblasdämmung hat. Den Abschluss nach innen bildet eine OSBPlatte als Luftdichtungsebene. Die Installationsebene von 40 mm Stärke ist zusätzlich mit GUTEX Thermoflex gedämmt. Im thermisch getrennten Treppenhausbereich wurde das Dämmpaket der Außenwand leicht reduziert, da die Anforderungen an den Wärmeschutz nicht so hoch sind. Heizungskonzept Die starke Dämmung bringt das Gebäude auf Passivhausniveau und bietet daher Raum für Heizungsalternativen. Eine thermische Solaranlage liefert Wärme vom Dach an einen Speicher im Keller, der zusätzlich über eine Stückholzheizung erwärmt wird. Zwei getrennte Lüftungsanlagen versorgen das Haus mit Frischluft. Der Pufferspeicher gibt die Wärme über Heizregister in den Lüftungsanlagen an die Zuluft der Räume ab, auf eine Fußbodenheizung und Radiatoren konnte verzichtet werden. Das System hat eine Wärmerückgewinnung von 90% sowie eine sensorisch geregelte Luftfeuchtigkeitskontrolle.

Holzneubau mit Passivhausniveau (Foto: Architekturbüro Lauber)

www.gutex.de


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BAUKULTUR 3_2013

Impressum BAUKULTUR – Zeitschrift des DAI 35. Jahrgang ISSN 1862-9571 Herausgeber DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. DAI Geschäftsstelle c/o KEC Planungsgesellschaft mbH Salzufer 8 10587 Berlin Telefon: +49 (0)30.400 54 100 Telefax: +49 (0)30.21 47 31 82 E-Mail: kontakt@dai.org www.dai.org DAI Geschäftsführung Udo Sonnenberg M.A. E-Mail: sonnenberg@dai.org DAI Präsidium Prof. Dipl-Ing. Christian Baumgart (Präsident) Dipl.-Ing. Gerd Schnitzspahn (Vizepräsident) Dipl.-Ing. Arnold Ernst (Schatzmeister) Marion Uhrig-Lammersen (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer (Veranstaltungen und Mitgliederbetreuung) Verlag, Gestaltung, Anzeigenverwaltung VBK Verlag S. Kuballa Verlag für Bau + Kultur Adolf-von-Groß-Str. 15 95445 Bayreuth Telefon: +49 (0)921.99 00 51 53 Telefax: +49 (0)3212.45 26 570 E-Mail: info@vbk-verlag.de www.vbk-verlag.de

Vorschau Ausgabe 4_2013 >> fassadenBAUKULTUR Autoren dieser Ausgabe Prof. Christian Baumgart DAI Präsident Stadt Würzburg Berufsmäßiger Stadtrat und Stadtbaurat www. dai.org Jörg Brause AIV zu Berlin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit www.aiv-berlin.de Dr. Wolfgang Echelmeyer DAI Präsidiumsmitglied DAIV Dortmund, Geschäftsführer www.dai.org

Chefredaktion Susanne Kuballa M.A. E-Mail: baukultur@dai.org Anschrift wie Verlag

Prof. Wolfgang Fischer Atelier Fischer Würzburg www.atelier-fischer.com

Redaktion + Anzeigen Dipl.-Ing. Sylvia Jung E-Mail: jung@vbk-verlag.de Christina Ahr M.A. E-Mail: ahr@vbk-verlag.de

Siegfried Gergs Gergs-Blum-Schempp Partnerschaft Freier Architekten Stuttgart www.gergs-blum-schempp.de

Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 7 vom 1.10.2012.

Prof. Hubert Kress KJS+ Stadtplaner und Architekten BDA Erlangen www.kjs-architekten.de

Druck Benedict Press Vier-Türme GmbH Abtei Münsterschwarzach www.benedictpress.de Der Bezug der Zeitschrift ist im DAI Mitgliedsbeitrag enthalten.

Druckauflage: 5.000 Exemplare (IVW III/2012)

DAI Kooperationspartner

Dieter Lang Münchener AIV, 2. Vorsitzender www.aiv-muenchen.de Frank Lattke Schwäbischer AIV Augsburg, Beirat lattkearchitekten www.saiv.de www.lattkearchitekten.de Helmut Löhr AIV KölnBonn, 1. Vorsitzender www.aiv-koelnbonn.de Carsten Roß AIV KölnBonn, Mitglied www.aiv-koelnbonn.de Nina Schwab Bundesstiftung Baukultur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Potsdam www.bundesstiftung-baukultur.de Udo Sonnenberg DAI Geschäftsführer elfnullelf® Unternehmensberatung Berlin www.dai.org Roland Wiedemann JensenMedia www.jensen-media.de

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BAUKULTUR | Zeitschrift des DAI | Mai 2013 | Ausgabe 3 | ISSN 1862-9571

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