BAUKULTUR Zeitschrift des DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.
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Schwerpunkt Umbau + Sanierung
AIV Braunschweig Nachruf Prof. Dieter Quiram Ausstellung „Architekten zeichnen“
BAUKULTUR
um
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KARRIERE BEI ZÜBLIN
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editorial
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LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, VEREHRTE LESER UND FREUNDE DER BAUKULTUR, beim Verfassen dieser Zeilen steht noch nicht fest, welche Regierungskonstellation uns in den nächsten Jahren auf Bundesebene begleiten wird. Fest steht hingegen, dass die diesjährige Bundestagswahl und die Landtagswahlen die politische Landschaft verändern werden. Das ist die immer wieder neue Herausforderung in einer Demokratie. Als Bürger, Wähler und Bauschaffende haben wir uns in den unterschiedlichsten Rollen mit der politischen Kultur und den politischen Diskussionen auseinander zu setzen. Beim Planen und Bauen brauchen wir eine gewisse Sicherheit und Kontinuität in den Entscheidungen. Gebäude und Quartiere sind das Ergebnis langer Entscheidungsprozesse und oftmals langwieriger Genehmigungsverfahren. Umso wichtiger ist es, dass wir Rahmenbedingungen vorfinden, die uns unsere im wahrsten Wortsinne in der Öffentlichkeit stehende Arbeit nicht zusätzlich erschweren. Gute Entscheidungen müssen reifen. Sie müssen aber auch von einer Mehrheit durchgetragen werden. Darum ist es wichtig, dass wir stabile politische Verhältnisse in Aussicht haben und uns auf einmal getroffene Entscheidungen verlassen können. Umgekehrt sind natürlich auch wir mehr denn je aufgefordert, unser Fachwissen ins politische (Bau-)Geschehen einzubringen. Das tun wir nicht zuletzt über die Architekten- und Ingenieurvereine bzw. deren Dachverband, den DAI. Das Ansehen der bauenden und planenden Berufe in Deutschland ist leider kein Selbstläufer. Politik und Gesellschaft müssen immer wieder auf die Bedeutung der Baukultur und ihrer Träger hierzulande hingewiesen werden. Das habe ich bereits anlässlich unseres diesjährigen Verbandstages in Koblenz gesagt, und ich wiederhole es gerne, weil es immer wieder der Betonung bedarf. Über den hervorragend organisierten und durchgeführten DAI Tag in Koblenz können Sie erste Eindrücke in diesem Heft (S. 8) finden. Alle, die in Koblenz dabei waren, können bestätigen, wie wichtig und sinnvoll dieses Treffen für unseren Verband ist. Der Dank geht darum erneut an die unermüdlichen Organisatoren und Unterstützer, die das ermöglichen. Das macht Mut und erzeugt Vorfreude auf den DAI Tag 2014 in Augsburg. Die Kollegen dort haben bereits viel Vorarbeit geleistet, und ich freue mich schon heute, in gut einem Jahr (26.–28.9.2014) in der Fugger-Stadt Gast sein zu dürfen. Nach der Bestätigung im Amt durch die turnusmäßigen Präsidiumswahlen in Koblenz freue ich mich natürlich, dass ich die Arbeit an der Spitze des DAI Präsidiums fortsetzen kann. Der Kollegenkreis im Präsidium hat sich zudem etwas verändert: Die Aufgaben im Bereich Mitgliederbetreuung und
Veranstaltungen werden fortan von Dipl.-Ing. Alexander von Canal wahrgenommen. Er übernimmt damit die Funktion von Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer, dem ich auch an dieser Stelle ausdrücklich für sein Engagement und seinen Einsatz in den zurück liegenden zwei Jahren danke. Es ist außerdem schön zu beobachten, dass der Planungsund Baubereich wieder etwas an Fahrt aufgenommen hat. Das war u.a. Anfang Oktober auf der EXPO REAL in München zu spüren. Die Unternehmen sind willens zu investieren, und auch die Kommunen erscheinen motiviert, ihre Quartiere zukunftsfest zu gestalten. Gefragt sind gemischte Quartiere, die soziale Sicherheit bieten; Nahversorgung und Mobilität sind wichtige Stichworte. Die gute Nachbarschaft als Familie des Alters könnte (und sollte) rasch Schule machen. Das ist ein Thema, das der DAI seit Jahren aktiv begleitet. Wir werden auch eine neue Bundesregierung nicht aus ihrer Verantwortung entlassen, ausreichend Mittel für die Städtebauförderung im Land zur Verfügung zu stellen. Jeder dort investierte Euro hat einen vielfachen Hebel, und das dürfen wir nicht ungenutzt lassen – weder in direktem Bezug auf unsere Berufe noch mit Blick auf die Stadtplanung als wichtiges Gestaltungselement. Zentrales politisches Thema der nächsten Jahre wird weiterhin der energetische Umbau unserer Gesellschaft sein. Ich habe es bereits mehrfach angesprochen: Wir brauchen in diesen Fragen mehr Bewegung. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn sie von vielen Seiten – abgestimmt – in Angriff genommen wird. Stromerzeugung, -verteilung und der Effizienzbereich. Letzterer betrifft uns bei Planung und Bau an vorderster Stelle. Das ist auch einer der Gründe, warum wir zusammen mit unserem DAI Förderpartner ECB (EcoCommercialBuilding-Programm der Bayer Material Science AG) eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Dämm-Wert = (K)ein Mehr-Wert“ organisiert haben, die am 27.11.2014 in der Hamburger Kunsthalle stattfindet. Nun wünsche ich Ihnen eine gute und entspannte Lektüre. Herzlichst Ihr
Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart DAI Präsident
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DAI in deutschland
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Tagung in Hamburg Gemeinsam mit seinem Förderpartner ECB veranstaltet der DAI am 27.11.2013 ab 13 Uhr die Tagung „Dämm-Wert = (K)ein Mehr-Wert“.
Kiel
Pinneberg
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für energieeffiziente Häuser ist eine hervorragende Wärmedämmung. Wärmedämmung ist aktiver Klimaschutz und eine zentrale Stellschraube, um den Energieverbrauch, den CO2-Ausstoß und die Energiekosten deutlich zu reduzieren. Die Tagung „Dämm-Wert = (K)ein MehrWert“ gibt Einblicke, vermittelt Hintergrundwissen und zeigt innovative Lösungen rund um das Thema Dämmung mithilfe eines innovativen Hochleistungsdämmstoffes. Aspekte wie Recycling oder Brandschutz werden ebenfalls betrachtet.
Osnabrück
Dortmund
Düsseldorf
Wiesbaden
www.dai.org/ecb-programm
Aschaffenburg Mainz
Mannheim
Saar
Folgen Sie dem DAI im Netz:
Nürnberg
Freiburg
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DAI Mitgliedsverein kein DAI Mitgliedsverein
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DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe
DAI MITGLIEDSVEREINE AIV Aschaffenburg AIV Aschersleben-Staßfurt AIV Bad Hersfeld AIV Bielefeld AIV Braunschweig AIV Frankfurt AIV Hamburg AIV Hanau AIV Hannover AIV Hildesheim AIV Ulm
AIV Karlsruhe AIV Koblenz AIV KölnBonn AIV Konstanz AIV Leipzig AIV Magdeburg AIV Marburg AIV Mark-Sauerland Hagen AIV Mecklenburg-Strelitz AIV Schweinfurt AIV Stuttgart
AIV Wetterau AIV Würzburg AIV zu Berlin Dortmunder AIV Mittelrheinischer AIV Darmstadt Münchener AIV Münsterländer AIV Oldenburgischer AIV Ruhrländischer AIV zu Essen Schwäbischer AIV Augsburg
inhalt
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Editorial Christian Baumgart DAI in Deutschland Inhalt
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Nachrichten Kolumne Bundesstiftung Baukultur Gebaute Lebensräume der Zukunft: Fokus Stadt
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DAI aktuell Aus dem Präsidium
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11–25 11 12 13–15 16–17 18–20 21 22–23 24–25
Schwerpunkt Umbau + Sanierung Oberflächenreinigung der Porta Nigra in Trier Pilotlüftungsanlage für Schloss Linderhof Sanierung im Kurpark in Bad Homburg Revitalisierung der Kläranlage Bernemündung Sanierung des Funkhauses Deutschlandradio in Köln Sanierung und Erweiterung der Domäne Marienburg in Hildesheim Sanierung einer Großsiedlung in Wernigerode Rundum optimiert: Neue Dachfenstergeneration
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Advertorials
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Titel: Kreuzgang in Kloster Dalheim (Foto: S. Fuchs)
DAI regional AIV Braunschweig: Nachruf Prof. Dieter Quiram AIV Braunschweig: Ausstellung „Architekten zeichnen“
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nachrichten
Deutscher Bauherrenpreis 2013 Im September wurden die Auszeichnungen zum Deutschen Bauherrenpreis 2013 in der Kategorie Modernisierung verliehen. Zu den Preisträgern gehören die städtische WBG Wohnbaugesellschaft und das Augsburger Büro lattkearchitekten BDA, die zusammen
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stabilisieren. Die oberste Farbhaut der Bilder soll mit Kalk- und Siliziumverbindungen konserviert werden. Neben Restauratoren und Archäologen arbeiten auch Ingenieure mit: Seismische Messungen geben Aufschluss über künftige Belastungen. www.ibp.fraunhofer.de Projekt Opernhaus Bayreuth Seit Anfang 2013 ist das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörige Opernhaus in Bayreuth wegen Restaurierung
Wohnanlage in Augsburg (Foto: Frank Lattke)
in Augsburg eine Wohnanlage aus den 1950er Jahren im bewohnten Zustand modernisiert haben. Mit Holztafelelementen wurde eine neue Fassadenebene vorgefertigt und angebracht, die alle erforderlichen Elemente mit Fenstern, Wärmedämmung etc. integriert. Entstanden ist ein hoch energieeffizientes Ensemble mit einer schadstoffarmen, einfach rückbaubaren Konstruktion. Architekt Frank Lattke ist Mitglied im SAIV Augsburg. www.gdw.de Projekt Pompeji Bewahren vor dem Verfall ist das Ziel des „Pompeii Sustainable Preservation Project“. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP, der TU München und des ICCROM
Schadensbild Pompeji (Foto: iStock)
kümmern sich in den nächsten 10 Jahren um das Weltkulturerbe Pompeji. Ab 2014 dient ein Häuserblock, eine so genannte Insula, als Forschungsobjekt. Der Block wird komplett konserviert, dazu gehören auch die Entwässerung und neu gestaltete Schutzbauten. Ein neuer Ansatz gilt der präventiven Restaurierung. Eingesetzt werden Kalk und andere traditionelle Materialien, aber auch Nanotechnologien, um die Fließfähigkeit des Kalks zu steigern und damit Fresken durch Hinterfüllung zu
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth (Foto: Bayerische Schlösserverwaltung)
geschlossen. Besucher können sich jedoch in einer Ausstellung im Gebäude über die Architektur informieren und auch die Fürstenloge betreten. Von der Empore ist durch ein Sichtfenster der Blick in den Zuschauerraum möglich. Über die laufende Restaurierung gibt eine Web-Seite Auskunft. Unter „Aktuell“ wird monatlich über neue Befunde und Maßnahmen berichtet, Detailfotos dienen der Anschaulichkeit. www.sanierung-opernhaus-bayreuth.de Röntgenblick für Gebäudewände Eigentümern von Altbauten fehlen oftmals Informationen über den exakten Verlauf von elektrischen Leitungen oder Wasserrohren. Offen bleiben auch Fragen wie: Wann wurden die Leitungen und Rohre überprüft? Welche Reparaturen sind bereits durchgeführt worden? Künftig soll eine App dafür sorgen, dass solche Daten und Informationen nicht verloren gehen – und Wartungen und Reparaturen über den gesamten Lebenszyklus eines Hauses dokumentieren. Um herauszufinden, wie sich die Leitungen auf der Wand verteilen, muss die im Smartphone integrierte Kamera auf die jeweilige Wand gerichtet werden. Das Smartphone zeigt dann über Augmented Reality die Verläufe der Leitungen an – die App blendet die gewünschten Informationen über das aufgenommene Kamerabild ein. Entwickelt haben das Programm Forscher am Fraunhofer-Institut
für Graphische Datenverarbeitung IGD gemeinsam mit Forschern des Centre Scientifique et Technique du Bâtiment CSTB. Die Software ist momentan in der Testphase, anschließend wird die App zum Produkt weiterentwickelt. www.igd.fraunhofer.de 10. tubag Sanierungsforum Das 10. tubag Sanierungsforum findet am 22.11.2013 in Worms statt. Unter dem Motto „Planung – Ausführung – Monitoring“ lädt tubag zum Wissens- und Erfahrungsaustausch über den Erhalt historischer Bauwerke ein. Das im jährlichen Rhythmus ausgerichtete Forum wendet sich an Denkmalschützer, Architekten, Planer und Fachhandwerker sowie Baustoffhändler, die sich mit dem zeitgemäßen Schutz alter Bausubstanz befassen. Die Referenten der Veranstaltung spannen mit ihren Vorträgen einen Bogen von der denkmalgerechten Planung über die Ausführung bis hin zum unentbehrlichen Objektmonitoring. Im Mittelpunkt stehen aufschlussreiche realisierte Projekte sowie die Abstimmung der Baustoffe und Verfahren auf den historischen Gebäudebestand. www.tubag.de Archipendium 2014 Der Architekturkalender Archipendium 2014 zeigt moderne Architektur weltweit. Auf 365 Abreißblättern werden Projekte teils junger, teils international bekannter Büros präs en t i er t . Die Inhalte wurden von den Architekten selbst und ohne redaktio nelle Einwirkung zusammengestellt, sodass sich ein authentisches Panorama zeitgenössischer Architektur eröffnet. Die Kalenderblätter enthalten jeweils ein Farbfoto des Bauprojekts auf der Vorderseite und einen erklärenden Text sowie eine Zeichnung auf der Rückseite. Die Texte sind in englischer Sprache. Neue Projekte werden kontinuierlich gesammelt. www.archipendium.com
kolumne
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Die Bundesstiftung Baukultur stellt ihre Arbeit vor
GEBAUTE LEBENSRÄUME DER ZUKUNFT: FOKUS STADT Schwerpunkte der Bundesstiftung Baukultur 2013/2014 Die Bundesstiftung setzt für die Programmjahre 2013/2014 den thematischen Schwerpunkt „Gebaute Lebensräume der Zukunft: Fokus Stadt“. Drei Teilaspekte Ausgangspunkt sind zahlreiche aktuelle Debatten um ein lebenswertes Umfeld in unseren Städten, wie z. B. zu bezahlbarem Wohnraum, der Qualität unserer öffentlichen Räume und Infrastrukturen oder um die Qualität von Planungsprozessen. Dabei ist die Stiftung geleitet von der Überzeugung, dass die Verankerung von Baukultur in die Gestaltung unserer Lebensräume einen positiven ästhetischen, aber auch sozialen, ökologischen und ökonomischen Effekt hat. Um der Bandbreite und den komplexen Zusammenhängen des urbanen Lebensraums gerecht zu werden, fokussiert sie sich dabei auf drei Teilaspekte: „Gemischte Quartiere“, „Öffentlicher Raum und Infrastruktur“ und „Planungskultur/Prozessqualität“. Baukulturbericht Ein wesentliches Instrument der Bundestiftung Baukultur ist der Baukulturbericht, der im Juni 2014 dem Deutschen Bundestag vorgelegt wird. Neben dem überblickshaften Statusbericht zur Baukultur in Deutschland und der Sensibilisierung für die damit zusammenhängenden Belange wird sich der Baukulturbericht den oben genannten Themen im Besonderen widmen und sie mit Best-Practice-Beispielen und konkreten Handlungsempfehlungen verbinden. Dieser Bericht wird das Bewusstsein für die Qualität der zeitgenössischen Architektur im Sinne der Baukultur schärfen, Möglichkeiten der Einbindung von baukulturellen Belangen in Planung und Baupraxis aufzeigen und nicht zuletzt Vorschläge für politische Maßnahmen enthalten.
Baukulturwerkstätten Das neue zentrale Veranstaltungsformat der Bundesstiftung Baukultur sind die Baukulturwerkstätten. Mit drei Veranstaltungen wird ihr aktueller Schwerpunkt anhand von BestPractice-Beispielen mit interdisziplinären Experten diskutiert. Die Veranstaltungen zu den Themen „Gemischte Quartiere“, „Öffentlicher Raum und Infrastruktur“, „Planungskultur/Prozessqualität“ untersuchen, wie qualitätsvolles Wohnen und Arbeiten in gemischten Quartieren mit lebendigen öffentlichen Räumen und zukunftsfähigen technischen Infrastrukturen für unsere gebauten Lebensräume in den Städten der Zukunft zu sichern und zu verbessern sind. Werkstatt 1 am 18.1.2014: „Gemischte Quartiere“ Urbane Vielfalt, Lebensqualität, beispielgebende Gebäude- und Wohntypologien, funktionale und soziale Mischung, Gemeinschaftseinrichtungen und Inklusion, generationsübergreifende Vorhaben, Wandel von Verhaltensweisen und Werten, Wohnumfeldverbesserung, Quartiersmanagementmodelle Werkstatt 2 am 29.3.2014: „Öffentlicher Raum und Infrastruktur“ Technologie und Experiment, Ver- und Entsorgungsmodelle, Freiraumplanung, ressourcenschonende Gestaltung, Materialien, Mobilitätskonzepte, Shared Space, urbanes Gärtnern, Kulturlandschaft, landschaftsintegrierte Ingenieurbauten, technische Infrastruktur, Smart City Werkstatt 3 am 24.5.2014: „Planungskultur“ Prozessqualität, Planungs- und Entwicklungsmanagement, Partizipation, Wettbewerbe und Planungsverfahren, Bürgerdialoge, Gestaltungsbeiräte, Baupflege Die Veranstaltungen finden in der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Berlin statt, die auch Kooperationspartner für die Baukulturwerkstätten ist. Mit einem internationalen Aufruf im Rahmen der Werkstätten wird eine Bandbreite von Akteuren und Experten angesprochen und aufgefordert, sich mit beispielhaften Projekten, Fragestellungen und Handlungsempfehlungen an den Werkstätten zu beteiligen.
(Grafik: Panatom, Berlin für die Bundesstiftung Baukultur)
Nächste Termine zu weiteren Veranstaltungsreihen, Informationen zum Konvent der Baukultur sowie die Vorstellung weiterer neuer Formate finden Sie in Kürze unter www.bundesstiftung-baukultur.de Reiner Nagel
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DAI aktuell
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AUS DEM PRÄSIDIUM
Das neu gewählte DAI Präsidium (v.l.n.r.): Alexander von Canal, Arnold Ernst, Marion Uhrig-Lammersen, Christian Baumgart, Gerd Schnitzspahn
Im Rahmen des DAI Tages vom 27.–29.9.2013 in Koblenz wurde das Präsidium wieder bzw. neu gewählt. Präsident Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart wurde im Amt bestätigt, ebenso Vizepräsident Dipl.-Ing. Gerhard Schnitzspahn und Schatzmeister Dipl.-Ing. Arnold Ernst. Außerdem wurde Marion Uhrig-Lammersen in der Position Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erneut ins Präsidium gewählt. Neu hinzugekommen ist der derzeitige AIV Vorsitzende in Koblenz, Dipl.-Ing. Alexander von Canal. Er übernimmt fortan die Aufgaben von Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer, der auf eigenen Wunsch aus dem DAI Präsidium ausgeschieden ist. Neben den Regularien von Verbandsrat, Mitgliederversammlung und Wahlen standen städtebauliche Fachexkursionen und die Verleihung des DAI Literaturpreises auf dem Programm. Dipl.-Ing. Gerhard Matzig ist der diesjährige Preisträger. Darüber werden wir in der nächsten Ausgabe der BAUKUKLTUR ausführlicher berichten. Ebenso über den nächsten DAI Tag 2014 in Augsburg, der bereits in Koblenz seine Schatten vorausgeworfen hat.
DAI Tag 2013: Gastgeber Alexander von Canal begrüßt die Teilnehmer der Mitgliederversammlung
Der im Vorfeld des DAI Tages eingereichte Antrag auf Abschaffung des DAI Verbandsrates wurde dahingehend diskutiert und entschieden, dass das Gremium bis auf weiteres einmal jährlich im Zusammenhang mit dem DAI Tag zusammenkommt. Von zusätzlichen Zusammenkünften des Verbandsrates soll in Zukunft zugunsten der erfolgreichen und konstruktiven DAI Regionaltreffen abgesehen werden. Am 27.11.2013 ist zusammen mit dem DAI Förderpartner ECB (EcoCommercialBuilding-Programm der Bayer Material Science AG) eine Fachveranstaltung in der Hamburger Kunsthalle geplant. Interessierte können sich kurzfristig noch unter www.dai.org/ecb-programm online anmelden. Der Titel der Nachmittagsveranstaltung lautet „Dämm-Wert = (K)ein Mehrwert“. Udo Sonnenberg
Alexander von Canal vom AIV Koblenz übergibt den Staffelstab an Eberhard Wunderle und Harald Tiefenbacher vom Schwäbischen AIV Augsburg
unten DAI Tag 2013: Besichtigung des Forum Confluentes (links) und der Festung Ehrenbreitstein (rechts)
DAI regional
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AIV Baunschweig
NACHRUF PROF. DIETER QUIRAM Mit dem unerwarteten Tod von Prof. Dipl.-Ing. Dieter Quiram im Juni 2013 hat der AIV Braunschweig einen überaus geschätzten Kollegen und Freund verloren. Als engagierter Architekt hat er sich mit seinem Büro und als Professor an der Hochschule Bremen durch seine hervorragende Arbeit um die Baukultur verdient gemacht. Er hat über viele Jahre Generationen von Studierenden die Grundlagen des Entwerfens und Gestaltens vermittelt. Seine Ausstrahlung und Lockerheit haben ihn auch bei den Studenten beliebt gemacht, dabei hatte er hohe gestalterische Ansprüche – bei allem was er anpackte. Neben seiner Hochschultätigkeit hat er mit seinem Büro in Braunschweig den Bezug zur Praxis behalten. Besonders durch den Umbau und die Neunutzung historisch wertvoller Gebäude – z. B. Vieweghaus und Altstadtrathaus in Braunschweig, Schloss Corvey, Gesellschaftshaus in Magdeburg – hat er sich einen Namen gemacht. Im AIV Braunschweig haben seine Begeisterungsfähigkeit und sein Einsatz die Aktivitäten bereichert. Er war Initiator und Planer vieler Exkursionen und Ausstellungen. Als genialer Zeichner – schon als Assistent von Prof. Heinz Röcke an der TU Braunschweig – hat er die „Zeichen-Exkursionen“ erfunden – morgens besichtigen und nachmittags zeichnen. Prof. Dieter Quiram wird dem AIV Braunschweig fehlen, dieser aber wird in seinem Sinn weitermachen. Zunächst wird er die Ausstellung, die Prof. Quiram zu seinem 75. Geburtstag geplant hatte, organisieren. Nach Prof. Heinz Röcke, Prof. Daniel Thulesius und Horst von Bassewitz werden im November 2013 seine Zeichnungen und Aquarelle in der Brüdernkirche in Braunschweig der Öffentlichkeit präsentiert.
Prof. Dipl.-Ing. Dieter Quiram (1938–2013)
Maren Käferhaus
AUSSTELLUNG „ARCHITEKTEN ZEICHNEN“ Seit in der Architekturausbildung im Zeitalter der Computer auch an der TU Braunschweig fast ausschließlich mediale Darstellung gelehrt wird, veranstaltet der AIV Braunschweig schon seit längerem Zeichenexkursionen mit Seminaren. Damit soll links und unten Stadtansichten von Dresden Dieter Quiram (links oben) Karl Hubert Schäfer (links unten) Helmut Müller (oben)
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DAI regional
Pitigliano, Eduard Stura
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Massa Marittima, Dieter Quiram
die Tradition des Freihandzeichnens wiederbelebt werden – auch bei den Mitgliedern. Nach einer ersten Ausstellung 2009 hatte der AIV Braunschweig vom 5.–17.5.2013 im BDA Torhaus in Braunschweig die Ergebnisse einer kurzen Fahrt „auf den Spuren von Canaletto“ nach Dresden und einer 1-wöchigen Reise in die Toskana präsentiert. Die hier gezeigte Auswahl zeugt von der hohen zeichnerischen Qualität der unterwegs entstandenen Werke. Maren Käferhaus
Pienza, Eduard Stura
Grosseto, Norbert Koch
Siena, Helmut Müller
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