5 minute read
Viel mehr als nur Wert schöpfung für die Region
Seit jeher ist das Produkt Gussrohr von TRM von einem nachhaltigen Regionalitätsgedanken geprägt.
Foto: TRM / Löwenzahm
REGIONALITÄT IN DER WASSERKRAFT: VIEL MEHR ALS NUR MEHRWERT FÜR DIE REGION
Trotz der allgegenwärtigen Globalisierung kommt auch in der Wasserkraft dem Thema „Regionalität“ zusehends mehr Gewicht zu. Das liegt längst nicht nur an der wirtschaftlichen Wertschöpfung für die Region sowie dem Bewusstsein für den CO2-Fußabdruck. Hinzu kommt auch, dass die eigene Wertschöpfungstiefe einen signifikant positiven Einfluss auf die Gewinnsituation eines Unternehmens mit sich bringt. Eines jener Unternehmen, die den Begriff „Regionalität“ in allen Facetten praktizieren und leben, ist der bekannte Rohrhersteller Tiroler Rohre GmbH – TRM: Kurze Transportwege, recycelbare Rohstoffe, ein hoher Lebenszyklus der Produkte sowie der Einsatz erneuerbarer Energien machen das Unternehmen zu einem Vorreiter in Sachen „Regionalität“. Eines scheint dabei offenkundig: Die Vorteile eines starken Regionalitätsbekenntnisses beschränken sich nicht nur auf die Region, sondern betreffen auch den Kunden und letztlich das Unternehmen selbst.
Seiner Popularität zum Trotz fehlt für den Begriff „Regionalität“ eine klare, gesetzliche Definition. Während sie für die einen bereits bei den Bezirksgrenzen endet, fassen sie andere weiter – bis zu den Landesgrenzen, den DACH-Raum oder sogar bis zu den EU-Grenzen. Grundsätzlich werden heute vor allem zwei Parameter als wesentlich genannt: Zum einen, dass ein geringer Transportaufwand entsteht und zum anderen, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. Doch beließe es man bei diesen beiden Punkten, wären damit die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit unberücksichtigt. Doch sie sind heute ebenfalls ein zentraler Baustein gelebter Regionalität. Speziell wenn man etwa das Produkt an sich näher betrachtet, stellen sich Fragen wie: Woher kommen die Rohstoffe, die eingesetzte Energie, werden lokale Strukturen genutzt und wo wird produziert? Außerdem: Wie steht es um die Qualität? Geht es um ein Produkt, das für nur wenige Monate gemacht ist, oder um eines, das für Jahrzehnte ausgelegt wurde? Entlang dieser Antwortkette entscheidet sich, wie stark von einer nachhaltig geprägten Regionalität die Rede sein kann.
GELEBTE REGIONALITÄT UND NACHHALTIGKEIT Mittlerweile spielt das Thema Regionalität auch in der Wasserkraft eine Rolle. Etwa im Rahmen ihrer „Corporate Social Responsibility“ verweisen immer mehr Unternehmen auf ihre bewusste Eindämmung des CO2-Fußabdrucks oder die Betonung einer regionalen Wertschöpfung. Ein Unternehmen, das dabei schon seit Jahren eine Vorreiterrolle im Alpenraum einnimmt, ist die Tiroler Rohre GmbH – kurz TRM. Seit 75 Jahren entwickelt, produziert und vermarktet TRM hochwertige Rohr- und Pfahlsysteme aus duktilem Gusseisen am Standort in Hall in Tirol. Regionalität wird als Teil eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmodell gelebt. „Der Rohstoff für unsere Rohre und Pfähle aus Gusseisen besteht aus nahezu 100 Prozent Recyclingmaterial, also Alteisen, und wird nach der Lebensdauer von hundert Jahren wieder recycelt. Durch den geringen Wartungs- und Instandhaltungsaufwand unserer Produkte während des Betriebes, wird nicht nur Verschwendung vermieden, sondern auch beim Ressourcenverbrauch und damit bei den CO2-Emissionen gespart. Hinzu kommt, dass wir dank optimierter Logistik bei der Anlieferung des Recyclingmaterials per Bahn und dank kurzer Transportwege zur Baustelle faktisch einen geringen CO2-Fußabdruck garantieren können“, erklärt Walter Korenjak, Leiter des Vertriebs Rohr Österreich bei TRM.
Foto: TRM / Löwenzahm Durch die regionale Produktion leistet TRM einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssicherheit von Kunden und Partnern.
Regionalität baut auch auf dem „Faktor Mitarbeiter“ auf. Beim Kärntner Wasserkraftallrounder EFG ist man sich dessen bewusst, dass das wahre Kapital aus den eigenen Mitarbeitern besteht.
Bei TRM setzt man auf eigenes Know-how –und schafft damit eine hohe Fertigungstiefe.
WERTSCHÖPFUNGSTIEFE ZAHLT SICH AUS Wichtig ist dabei, dass ein Unternehmen wie TRM über eine überaus hohe Fertigungstiefe und somit Wertschöpfungstiefe verfügt. Wie eine umfangreiche wissenschaftliche Studie der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft und dem Fraunhofer Institut ISI belegt, besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Wertschöpfungstiefe und dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Die Autoren der Studie haben ein Modell erstellt, welches letztlich zeigte, dass eine Erhöhung der Wertschöpfungstiefe um 1 Prozent mit einer Erhöhung des Gewinns um 0,2 Prozentpunkte einhergeht. Die Wertschöpfungstiefe wurde als der mit Abstand wichtigste Erklärungsfaktor für die Wahrscheinlichkeit identifiziert, dass ein Unternehmen eine Umsatzrendite von mehr als 2 Prozent erwirtschaftet. Umgekehrt hatten die Autoren keinerlei signifikanten Erklärungen für die Produktivität oder die Gewinnsituation von Unternehmen ausgemacht, die verstärkt auf die Nutzung globaler Zulieferketten gesetzt hatten. Als Erklärung dafür liefern die Wirtschaftswissenschaftler Begründungen, wonach mögliche Kostenreduktionseffekte durch einen höheren Koordinations- und Abstimmungsaufwand zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit in der Lieferkette wieder verlorengingen. Der Ausbau der eigenen Wertschöpfung scheint sich somit nicht nur aus nachhaltiger Hinsicht, sondern auch aus wirtschaftlichem Kalkül auszuzahlen.
MITARBEITER – DAS WERTVOLLSTE KAPITAL Dass die Wertschöpfungstiefe auch in der Wasserkraftindustrie ein wichtiges Thema ist, bestätigt nicht nur der Rohrspezialist TRM. Auch andere Branchenunternehmen sind davon längst überzeugt. Eines davon ist der Linzer Generatorspezialist Hitzinger. „Wir können aktuell auf eine Fertigungstiefe von etwa 50 bis 60 Prozent verweisen. Das erhöht unsere Flexibiliät und macht das Unternehmen insgesamt resilienter gegenüber Krisen“, erklärt dazu Volker Schmid, Business Unit Manager Alternators & Converters bei Hitzinger. Ganz ähnlich argumentiert auch der Geschäftsführer des erfahrenen Kärntner Wasserkraftallrounders EFG, Ing. Werner Goldberger, der auf Nachfrage betont, dass man über eine hohe Wertschöpfungstiefe verfüge und bringt in diesem Zusammenhang einen weiteren wichtigen Faktor ins Spiel – bestens ausgebildete Mitarbeiter: „Konstruktion, Fertigung und Montage unserer selbst hergestellten Produkte können großteils durch unsere eigenen Mitarbeiter erledigt werden. Dank der eigenen Lehrlingsausbildung reifen langfristig zuverlässige und sehr gute Mitarbeiter heran. Und gute Mitarbeiter sind das Potenzial und das Aushängeschild jeder Firma. Ein Großteil unserer Mitarbeiter kommt aus der umliegenden Region.“ Nahezu ident sieht das Ing. Daniel Mayrhofer, seines Zeichens Bereichsleiter Wasserkrafttechnik beim bekannten steirischen Maschinenbauunternehmen Mayrhofer, das sich in der Wasserkraftbranche vor allem durch ausgereifte Stahlwasserbaureferenzen einen Namen gemacht hat: „Unser Unternehmen ist in einer strukturschwachen Region beheimatet. Dementsprechend sind wir regional ein sehr wichtiger Arbeitgeber, was auch der Umstand belegt, dass der Großteil der Mitarbeiter aus den umliegenden Gemeinden stammt. In unserer Heimatgemeinde Wenigzell sind wir mit ca. 40 Mitarbeitern überhaupt der größte
Foto: TRM / Löwenzahm
Foto: C. Theny