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Editorial

WASSERKRAFT BLEIBT ALS CHAMPION IN DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE UNANGEFOCHTEN

Eines scheint momentan sicher: Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist nicht mehr aufzuhalten. Damit einhergehend erfolgt auch die Transformation unserer Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität sukzessive. Und in dieser Dynamik hört man endlich auch wieder mehr von Chancen als von den Gefahren, die die Ökologisierung unseres Energiesystems mit sich bringen wird. In Österreich will die Regierung im Rahmen des EAG (Erneuerbaren-Aubau-Gesetz) bis 2030 jährlich eine Milliarde Euro für den Ausbau erneuerbarer Ressourcen zur Verfügung stellen. Welche Effekte das auf die rot-weiß-rote Wirtschaft haben wird, hat sich zuletzt das Institut für Höhere Studien Wien genauer angesehen. In ihrer Studie, die unlängst veröffentlicht wurde, gehen die Autoren des IHS davon aus, dass aus der „Ökostrommilliarde“ bis zum Jahr 2032 eine kumulierte Wertschöpfung von 21,6 Mrd. Euro resultiert. Hinzu kommen noch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Staatseinnahmen: Der neuen Studie zufolge würde dies zudem 254.000 Vollzeit-Arbeitsstellen sicherstellen und Rückflüsse an die öffentliche Hand in der Höhe von 8,1 Mrd. Euro nach sich ziehen. Dabei weisen die unterschiedlichen erneuerbaren Technologien durchaus erhebliche Unterschiede bei den Investitions- und Betriebseffekten auf. Während Windkraft und Photovoltaik relativ geringe Wertschöpfungseffekte erbringen, zeigt die heimische Wasserkraft eine sehr hohe Wertschöpfung von etwa 0,83 Mio. Euro pro investierter Million. Hier schlägt natürlich die hohe eigene Produktion und Bauleistung durch. Umgekehrt verhält es sich bei der Windkraft, schließlich kommen so gut wie alle Anlagen aus dem Ausland und werden nur hierzulande montiert. Ein weiteres starkes Argument, warum der Umbau ohne Wasserkraft nicht funktionieren kann. Anders sieht es die Politik derzeit in Deutschland, speziell im Hinblick auf die kleine Wasserkraft. Im so genannten „Osterpaket“ hat die Bundesregierung in einem neuen Gesetzesentwurf einerseits die Beschleunigung des Ausbaus von Windkraft und Photovoltaik beschlossen, andererseits aber den Entzug von Förderungen für Kleinwasserkraftanlagen unter 500 kW Leistung vorgesehen. „Wegen ihrer besonderen gewässerökologischen Auswirkungen“ sollen sie nicht mehr länger gefördert werden, heißt es. Dass gerade in Bayern, wo 60 Prozent der deutschen Kleinwasserkraftwerke beheimatet sind, dagegen Sturm gelaufen wird, überrascht daher wenig. Was mehr überrascht, ist die verengte Sicht der politischen Akteure in Berlin. Keine Frage: Windkraft und Photovoltaik sind eine gute Sache. Aber woher will man die Regelenergieressourcen nehmen, wenn Kohle ebenso wegfällt wie Atomstrom und das russische Gas? Man möchte doch meinen, dass in Zeiten wie diesen jede Kilowattstunde aus erneuerbaren Quellen zählen sollte.

Abschließend möchte ich mich wieder bei allen bedanken, die am Entstehen der vorliegenden Ausgabe mitgeholfen haben. Ich darf Ihnen, liebe(r) Leser(in) eine gute Zeit mit der neuen zek HYDRO wünschen.

Ihr Mag. Roland Gruber (Herausgeber)

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