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Ertüchtigung von Großarmaturen die Königsdisziplin im Anlagenbau

Foto: Bilfinger

ADAMS Drosselklappe DN2800 PN20 um 90° gedreht für das Kraftwerk Gordola im Tessiner Verzasca: Der Transport erfolgt mittels einer selbstfahrenden Plattform. Anschließend wird sie vertikal in den Schacht zur Drosselklappenkammer abgesenkt. Vor dem Einbau ist noch eine 90°-Drehung zur horizontalen Ausrichtung der Wellen erforderlich.

Anlieferung der Drosselklappe für das Kraftwerk Gebidem bei winterlichen Bedingungen.

ERTÜCHTIGUNG BESTEHENDER KRAFTWERKE MIT GROSSARMATUREN – DIE KÖNIGSDISZIPLIN IM ANLAGENBAU

Revisionen oder Erneuerungen von bestehenden Großarmaturen in den Hochdruckspeicher- bzw. Pumpspeicherkraftwerken der Alpen stellen eine besondere Herausforderung für die beteiligten Unternehmen dar. Nicht nur die Einbausituation, auch Fragen der Zugänglichkeit sowie Transportmöglichkeiten gilt es bereits im Vorfeld abzuklären. Neben dem technischen Knowhow und der nötigen Erfahrung ist bei Aufträgen dieser Art auch Umsicht und Weitblick für mögliche weitere Entwicklungen der Anlage erforderlich. Kurzum: Die Ertüchtigung von Großarmaturen bedarf des Einsatzes erfahrener Spezialfirmen.

Anerkanntermaßen kommt der Wasserkraft bei der Energiewende eine besonders wichtige Rolle zu. Zur Erreichung der gesteckten Ziele sollen nicht nur neue Kraftwerke entstehen, sondern auch das erhebliche Potential des bestehenden Maschinenparks für eine Leistungserhöhung genutzt werden. Vor allem bei den in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gebauten Großwasserkraftwerken können Wirkungsgrad und Leistung mittels Ertüchtigung und durch den Einsatz moderner Maschinensätze erheblich erhöht werden. Bei den meisten dieser Kraftwerke handelt es sich um Anlagen mit großen Fallhöhen in hochalpiner Umgebung oder um Kraftwerke im Vorland mit geringeren Fallhöhen, dafür aber mit Zuleitungen großer Nennweiten.

Foto: ADAMS

HERAUSFORDERUNGEN SONDERZAHL Ausbau und Ertüchtigung solcher Anlagen bringen für Hersteller und Fachfirmen häufig eine besondere Herausforderung mit sich. Im Fall, dass Gebäude, Kavernen und Zugangsstollen in einem guten baulichen Zustand sind, sollte bei der Ertüchtigung und Leistungserhöhung möglichst auf bauliche Maß- nahmen verzichtet werden. Beim Ersatz von Großarmaturen kommt der Zugänglichkeit und den Platzverhältnissen daher spezielle Bedeutung zu. Weitere wichtige Aspekte sind die Integration in die bestehenden Betriebskonzepte (Hydraulikanlage, Steuerung), Stillstandzeiten sowie die Vereinbarkeit der Auslegungskriterien mit den derzeit gültigen Normen. Letzteres wird immer dann zum Thema, wenn beim Ersatz von Absperrorganen diese mit bestehenden Anschlüssen der Druckleitung und des Spiralrohrs verbunden werden. Der Zustand der bestehenden Anlagenteile verdient eine erhöhte Aufmerksamkeit. Beim Korrosionsschutz ist häufig eine Schadstoffsanierung erforderlich, während die Anschlussflansche und die angrenzenden Rohr- und Leitungsabschnitte ebenfalls saniert und instandgesetzt werden müssen. Vor allem die Reparatur von Flanschen großer Nennweiten bedarf sorgfältiger Planung, da für solche Arbeiten spezielle Werkzeuge und Maschinen zum Einsatz kommen.

RAHMENBEDINGUNGEN BEACHTEN Man kann zu Recht davon sprechen, dass solche Projekte für Hersteller und Spezialfirmen die Königsdisziplin darstellen und entsprechend anspruchsvoll abzuwickeln sind. Bereits im Rahmen der Ausarbeitung der Angebote sind die örtlichen Gegebenheiten genau zu studieren, damit ein passendes Konzept angeboten werden kann. Es geht nicht nur um die richtige Auslegung des Absperrorgans, sondern auch um die Integration in die bestehende Anlage. Mögliche Einschränkungen ergeben sich aus der Nutzlast der vorhandenen Krananlage oder eingeschränkter Lichtraumprofile bei den Zugangsstollen sowie Gewichtsbeschränkungen an Zufahrtswegen. Eine besondere Herausforderung sind Anlagen, bei denen die damals gebauten Zufahrtswege oder Materialseilbahnen nach erfolgreicher Inbetriebnahme rückgebaut wurden. Derartige Voraussetzungen sind bei der Konstruktion der Absperrorgane besonders zu beachten. Je nach Situation kann das Gehäuse erst vor Ort zusammengesetzt werden und es sind spezielle Vorrichtungen für die Montage und Dichtungsprüfung erforderlich.

PROFESSIONELLE PARTNER GEFRAGT Auch der Blick in die Zukunft darf nicht fehlen – eine für später geplante Erhöhung der

Per Materialseilbahn lieferte ADAMS für das Lünerseewerk der Vorarlberger illwerke vkw eine zuverlässige Drosselklappe.

Dammkrone, ein neuer Maschinensatz mit höherer Leistung oder sich ändernde Betriebsbedingungen wie zum Beispiel häufigeres Ab- und Anschalten wirken sich erheblich auf die Auslegung und Konstruktion der Absperrorgane aus. Entscheidend für den Erfolg solcher Projekte ist in erster Linie die Professionalität und Erfahrung der beteiligten Leistungsträger. Jeder von ihnen muss in seinem Gebiet auf dem

Foto: ADAMS

neuesten Stand sein und fachlich hervorragende Arbeit leisten. Für den Auftraggeber ist es daher von zentraler Bedeutung, dass er auf Partner setzt, die nicht nur in ihrem Bereich nachweislich führend sind, sondern auch befähigt sind, im Verbund mit anderen Leistungsträgern das Projekt im gegebenen Zeit- und Budgetrahmen sicher und mit der nötigen Sorgfalt zur vollsten Zufriedenheit realisieren zu können.

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