wundersam zum Erdfest 2021

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Expedition wundersam

wundersam zur Sonnwende und zum Erdfest 2021


Sehen und gesehen werden: Expedition in das Labyrinth des Auwaldes In diesem Jahr kam uns die Erde mit einer Gewitterwarnung entgegen und hielt uns eine Zeit lang in Atem, ob „unser“ Erdfest überhaupt stattfinden kann. Die unklaren Wetterbedingungen verfeinerten unseren Blick - diesmal auch mit einem sehr wachen Auge zum Himmel. Wir hatten Glück: Die Ruhe vor dem Sturm begleitete uns bis zum Schluss mit Sonnenschein. Erst in der Nacht rauschten Blitz und Donner herbei.




Im moorigen Auwald nahe des Nürnberger Tierparks riecht es bei feuchter Witterung nach Löwenfell. Das Baumkronensummen der Bienen, der Rhythmus des Spechtes, die Gesänge der Vögel, das Sausen der Käfer und der Ruf des Kuckucks durchweben den Wald. Manchmal ist auch das Bellen der Seehunde oder das Brüllen der Löwen vom Zoo her zu hören. So zeigt sich die Natur in diesem welttiernahen Lebensreich auf mystisch-verwobene Weise. Labyrinthisch verlaufende Wege bringen den Orientierungssinn des Öfteren in Verlegenheit und bereichern dadurch die Sinne des Wo-bin-ich. An besonderen Aufenthaltsorten des Waldlabyrinthes gingen wir kreativ in die lebendige Wahrnehmung der Natur und in die Stille mit wortloser Betrachtung und Aufmerksamkeit.

Das Lebensgewebe umfing uns: Tiere und Pflanzen verschiedenster Art, vielfältige Lichtstimmungen, Gedankenflüsse, Leibwahrnehmung und Orientierungsbewegungen. Als unsere Denkersteinchen nach einer Weile zur Seite rollten, fühlten wir Berührungen der feinen Luft und die Kraft des kühlenden Bodens. In solchen Entdeckungsmomenten zeigt sich leise: Menschen können auch anders wahrnehmen und die andere, nichtmenschliche Mitwelt taucht auf. Viele kleine Bächlein begleiteten uns auf dem Rückweg. Wasserläufer brachten das rötlich schimmernde Abendlicht tausendfach zum Glitzern. In der Dämmerung und kurz vor dem Gewitter schlossen wir die Sonnwendexpedition mit einem Dankesgruß an den Auwald und seine nahen und fernen Bewohner in Form einer gemeinsamen Blüte ab. Jubel. Aus der Ferne brüllte ein Löwe.


Mit Freude Wahrnehmung und Achtsamkeit schulen. Gärten zum Blühen bringen. Der Wildnis Raum geben. Den Reichtum der Stille erfahren. Für ein neues Miteinander von Mensch, Natur und Kunst.


Herzlichen Dank an Jasmin Reulbach und Frederik Alt von Wald-der-Sinne für ihre Mitwirkung und kreative Mitgestaltung bei der Vorbereitung und Durchführung dieser wundersam Expedition.

wundersam - Wirkstatt zur Erforschung und Vermittlung der Sprachen der Natur

Ein ganz großes Dankeschön auch an all die naturliebenden mitforschenden Menschen, die mutig im Labyrinth mit uns dabei waren.

Fotos: Michael Schels dialogische-aesthetik.weebly.com

Barbara Kastura und Michael Schels www.barbarakastura.de/wundersam

© wundersam 2021

ERDFEST Wirkliche Beziehungen zum Lebendigen feiern. Auf Du mit der Natur – bei den »Erdfesten« vom 18. bis 20. Juni 2021 „Dem Lebendigen Lebendigkeit zurück schenken – bewusst sein. Eine Antwort geben auf den Zustand der Welt.“ www.erdfest.org

Erd-Charta Die Erd-Charta ruft alle Menschen auf der ganzen Welt dazu auf, einen neuen Sinn für gemeinsame Verantwortung und globale Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit) zu entwickeln, zum Wohl aller Lebewesen, jetzt und in Zukunft. www.erdacharta.de



Künstlerische Forschung in der Begegnung mit der Natur „So wie wir auf der Haut den Wind streichen spüren, könnten wir das schöpferische Wunder erfahren, das die Welt ausmacht und jeden Augenblick durchdringt. Dieses Sensorium zuzulassen, kommt einer kosmischen Taufe gleich.“ Michael Schels „Ich gebe eingespielten Denk- und Wahrnehmungsstrukturen die Möglichkeit, in der Begegnung mit der Natur und zueinander umgedreht und perspektivisch vielfältig zu werden. Diese künstlerische Durchforstung der Lebenswälder öffnet einen gemeinsamen Begegnungsraum mit, in und aus der Natur. Die Mitwirkenden erleben sich als experimentell Forschende in einem umfassenden, lebendigen Erfahrungs- und Erkenntnisgeschehen. Jede Betrachtungsweise ist wertvoll und birgt unendliches Potenzial im gemeinsamen Prozess. Leben begegnet Leben: Aus dem Reich der Menschen, der Pflanzen, der Wolken, der Tiere, der Landschaften, der Flüsse, der Organisationen, der Steine oder der Winde. Sehen und gesehen werden.“ Barbara Kastura


Kunst Workshops Naturpädagogik Ausdruckscoachings Miniaturaufführungen Künstlerische Forschung Dialogische Ästhetik Ausstellungen Exkursionen Vorträge Stille

wundersam www.barbarakastura.de


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