Murtal 16 - Kultur & Vergnügen

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Kultur & Vergnügen Ute Veronika Olschnegger, Julia Faßhuber und Melanie Katja Schneider vom Theo Oberzeiring in „Die Ritterinnen”.

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—> Alf Poier Der Kabarettist hat exklusiv für Murtal1 gezeichnet. S. 24–27 Auf die Bühne Im Murtal schlummert viel schauspielerisches Talent. Gerne nach- und mitmachen. S. 10–17 Alles Baukunst Architektonische Perlen und die feine Arbeit der Murtaler Handwerksbetriebe. S. 52–59 M16_Kultur

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D

as Deutsch-OrdensKrankenhaus (DOKH) Friesach ist mit seiner über 800-jährigen Geschichte nicht nur das älteste Spital Österreichs. Es ist auch ein Krankenhaus, das allen Menschen gleichermaßen offensteht – unabhängig von ihrem Wohnort. Das DOKH Friesach ist aufgrund seines Versorgungsauf-

trages in der Region Süd für die Aufnahme und Versorgung von Patienten aus dem Murtal mit ausreichend Betten bestens vorbereitet. Medizinisch betreut wird in den fünf Fachabteilungen Chirurgie, mit 35 Betten, Unfallchirurgie, mit 35 Betten, Innere Medizin inklusive Akutgeriatrie, mit 96 Betten,

sowie Radiologie und Anästhesie/Intensivmedizin. Die menschliche Zuwendung und die fachliche Kompetenz sind überall zu spüren. Zusätzliche Schwerpunkte Neben den Fachabteilungen gibt es im Haus zahlreiche Spezialambulanzen: die Schulter-, Knie-, Fuß-, Hand- und

Helfen und Heilen In einer Erneuerungsoffensive wurde in den letzten Jahren das Krankenhaus im patientennahen und medizinisch-technischen Bereich auf den modernsten Stand gebracht. Somit ist es auch für Murtaler Patienten entsprechend seinem Versorgungsauftrag erste Adresse.

Hüftambulanz, die allgemeine orthopädische Ambulanz, die allgemeine chirurgische Ambulanz, die Gefäß-, Venen-, Schilddrüsen-, Reflux- und Proktologieambulanz sowie die Wundambulanz bzw. Ambulanz für chronische Wunden. Für die Patienten steht das DOKH Friesach rund um die PR Uhr zur Verfügung. In vielen Fachambulanzen kommt das DOKH Friesach seinem Versorgungsauftrag auf höchstem medizinischen Niveau nach.

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Gut. Besser. Am besten. Von der Kultur im Wald.

M

an gibt sich damit zufrieden, was so zugegen ist. Obwohl: Hätten sich so manche hier verabredet, wär’s ein Kultur-Schlaraffenland. Doch keine Sorge – Kultur ist eh fein in Murau und im Murtal. Trotzdem aber. Wenn die Brüder Grimm gewusst hätten, wie reizvoll und über die Maßen entzückend es hierzulande ist – sie hätten sich freilich für eine Auszeit auf der Grebenzen oder am Zirbitzkogel Zeit genommen oder wären sinnierend rund um den Ingeringsee spaziert. Das Märchen „Hänsel und Gretel“ klänge womöglich sanfter! Stellen wir uns weiters vor: Wolfgang Atzenhofer, Ludwig van Beethoven, Jakob und Wilhelm Grimm, Johann Nestroy, Alf Poier, der Samson, Lore Schrettner, William Shakespeare und Giuseppe Verdi – sie alle spielen im heurigen Kulturkalender der Region eine Hauptrolle – hätten sich nur ein einziges Mal verabredet, um gemeinsam hier zu urlauben und sich auszutauschen … Was wäre aus diesem Murau und diesem Murtal in den Sphären von Literatur und Musik geworden! Es hat sich leider nicht ergeben, da sie ihre Urlaubsplanungen nicht abgesprochen haben … Aber nochmals: Kultur ist trotz dieses „Mankos“ fein hier. Zurück in die Realtität Was tun die Murauer und die Murtaler im sonnigen Sommer beziehungsweise im noch sonnigeren Herbst? Nun, dies und jenes. Sie gondeln zum Beispiel erst an die tiefgrünblaue Adria und danach in derselben. Sie schnorcheln entlang kroatischer Meeresfelsen, um in der Folge und ausgezehrt in einer Seoska gostionica aufzutauchen. Sie fliegen weit fort, um etwas zu erzählen zu haben – dort, und später (wieder) zuhause. Gut, finde ich. Wie verbringen die Murauer und die Murtaler des Weiteren die kommenden Monate? Sie kraxeln in die heimischen Seitentäler und erklimmen die knochigsten Berge. Wenn sie irgendwann später wieder im Tal

zurück sein sollten, päppeln sie sich auf mit einem heimischen Bierchen, verzehren sich nach Kraftfutter made by Wirtin oder Sennerin und halten, wieder bei Kräften, die Gäste der Region grandios am Schmäh. Ebenso gut, finde ich. Dann gibt es diese zweiLiebe Murauer und Murtaler, sehr felsfrei anderen Murauer und verehrte Leser – das Team von Murtal1 Murtaler. Die sind dort und da und, mit eherner Wahrfreut sich, Ihnen einmal mehr Kultur scheinlichkeit, anderswo auch der Region in feinen Storys anzubieten. noch. Das sind die Draufsetzer. Die hören (nach einem Und: Nehmen Sie die A6-Beilage Wandertag) zum Beispiel zu diesem Magazin als Ihren fixen Klänge aus einer Kirche und Begleiter mit in die Kultursaison. hocken sich rein, um zuzuhören. Oder sie erfahren von Damit Sie wissen, wo die Musi spielt. einem Gig in einem Schloss Oder anderes. und jazzen hin. Sie können auch bildunterstützte Buchstabenreihen auf Plakaten so interpretieren, dass sie ein Theaterfestival spielerisch besuchen. Und die sangesfreudigsten unter diesen Allround-Freaks nehmen sich einen Boten nach Noten, um die Fahrt zum richtigen Ton anzutreten. Ebenso gut, finde ich. Wenngleich: eigentlich besser. Mutige Möglichmacher Ja, Sommer und Herbst sind Kulturzeit. Konzertant, insgesamt, was sich abspielt und wer aufspielt. Die intensivsten Sekunden, Minuten und Stunden dieser Kulturzeitspanne lassen sich in den impulsiven Hotspots Judenburg, Murau, St. Lambrecht, St. Peter am Kammersberg sowie in Tamsweg im Lungau und in St. Paul im Lavanttal erleben. Orte, in denen sich Kultur zum Teil seit Jahrhunderten etabliert hat, jedenfalls aber seit vielen Jahrzehnten. Orte, die von Mai an viele Gäste anlocken und Kultur damit als Wirtschaftsfaktor erkennen. Denn die, die’s tun, die wissen: Kultur bringt Image. Und Image bringt Gäste. Und Gäste, zumal kulturaffine, öffnen neben ihrem Herzen auch das Portemonnaie.

ERNST WACHERNIG nach dem Studium der Publizistik und Politikwissenschaften zurückgekehrt in die Heimatregion Murau, arbeitet als PR-Berater, Medien- und Projektentwickler mit Partnern in Wien und Graz und ist als freier Journalist tätig.


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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Chefredakteurin Murtal1

Mag. Anja Fuchs Autorin & freie Journalistin

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Kultur bringt Geld Wie Kulturveranstaltungen Regionen wirtschaftlich beflügeln. 28–33

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Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Murtal 1 Corporate Publishing GmbH, 8750 Judenburg, Hauptplatz 22/11, Tel. +43 3572 42222-0 Geschäftsführung: Ernst Wachernig Redaktion: Mag. Anja Fuchs, Mag. Elisabeth Kranabetter (Leitung), Ernst Wachernig Fotografie: Tom Lamm, Heinz Mitteregger, Lucas Pripfl Text: Mag. Anja Fuchs, Mag. Elisabeth Kranabetter, Mag. Marie-Christine Romirer, Dietmar Seiler, Ernst Wachernig Anzeigen: Franz Moser Art Direction: Roberto Grill Produktion/Layout: Claudia Koschak Lektorat: Mag. Eva Grasser Hersteller: Niederösterreichisches Pressehaus Coverfoto: Die Ritterinnen, Mike Traussnigg. Coverfoto: „Die Ritterinnen“ Theo Oberzeiring Foto: Mike Traussnigg

Beiträge über Kooperationspartner von Murtal1 erscheinen in redaktioneller Unabhängigkeit, jedoch mit finanzieller Unterstützung der jeweiligen Kooperationspartner. Entgeltliche Einschaltungen und PRBeiträge sind gekennzeichnet. „Kultur & Vergnügen“ ist das erste Magazin über das kulturelle Leben innerhalb und außerhalb der Region Murau und Murtal und wurde von der Murtal1 Corporate Publishing GmbH in Zusammenarbeit mit unabhängigen Redakteuren erarbeitet. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen erstellt; für allfällige Fehler übernimmt die Murtal1 Corporate Publishing GmbH keine Haftung. Das Werk ist in seiner Gesamtheit urheberrechtlich geschützt, daher ist jede urheberrechtsrelevante Verwertung ohne Zustimmung der Murtal1 Corporate Publishing GmbH unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Nachahmungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

34 Weibliche Blasmusik Vom No-Go zum Standard: Musikkapellen werden zunehmend weiblicher. 34–40

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Inhalt Editorial Reportage: Theater zum Mitmachen

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Kommentar: Modernes Theater? Um Gottes willen!

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Murtaler Bühnen-Karrieren

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Kommentare: Prangnudeln? Nie gehört! Von nix kommt nix

22/23

Interview: Kabarettist & Maler Alf Poier

24–27

Reportage: Wirtschaftsfaktor Kultur

28–33

Reportage: Frauen erobern die Blasmusik

34–40

Fotoreportage: Ein Tag mit Kompass Nord & Styria 3

42–45

Murtaler Fotokunst: Ein anderer Blick auf die Region

46–50

Fesch gebaut: über schöne Häuser und geniale Handwerksbetriebe

52–59

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64–68

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Kultur & Vergn체gen in Murau und im Murtal

Was l채uft denn hier backstage?


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Nachgefragt: Was sich hinter den Bühnenvorhängen der Theatergruppen und -vereine abspielt, was sie für die Region bedeuten und warum Schauspielmotivierte ruhig mutig sein sollen.

B

eim Theater mitmachen. Schauspielen, auf der Bühne stehen. Etwas, wovon viele träumen, sich sagen: „Irgendwann mach’ ich das.“ Aber nicht alle trauen sich drüber. Vor allem, wenn es darum geht, dass man nur „Laientheater“ spielen möchte, es also nicht um Berufstheater geht bzw. der Wunsch, profes­ sionell zu schauspielern nicht im Vordergrund steht. Man braucht sich aber keine Sorgen machen, dass das Theater aussterben könnte. Im Gegenteil: Es gibt so viele, die nur rein „zum Spaß“ auf der Bühne stehen. Gruppen und Vereine, die sich dem Theater verschrieben haben, findet man – salopp ausgedrückt – in jedem kleinsten Winkel. Aber auch unter den Profis, d. h. den alten Theaterhasen oder solchen mit professioneller Ausbildung, schauspielern viele nicht hauptberuflich. Allein der Landesverband für außerberufliches Theater fasst derzeit rund 170 Mitglieder. Die ganzen kleineren regionalen Theatergruppen und -vereine sind da aber noch

gar nicht dabei – die Dunkelziffer unter den Hobbyakteuren ist also hoch. Theaterlust gibt’s überall Man könnte sich jetzt wundern, warum sich die Vereinskultur im Bereich der Theater trotz Schnellebigkeit, Stress, Digitalisierung und Co. immer noch hartnäckig hält. Peter Faßhuber, Geschäftsführer des Theaterlandes Steiermark und Leiter des international bekannten THEO in Oberzeiring, meint dazu: „Die Lust am Theaterspielen findet man zum Glück in allen Regionen, und seien diese noch so klein. Gerade in einer haltlosen Zeit wie heute sind solche Phasen des Zusammenkommens, wie man es etwa beim Theaterspielen hat, immer stärker gefragt. Und das betrifft nicht nur die Spieler, sondern auch die Zuseher: Statt fernzusehen geht man einfach einmal zur Theaterprobe der Dorfbühne. Alles, was in diese Richtung geht, ist wahnsinnig wichtig. Man darf den gesellschaftspolitischen Aspekt solcher Gruppierungen

Szene aus einer Aufführung der „Traumnovelle“ im Theater Oberzeiring (THEO).

Mike Traussnigg

„Unter der Vielzahl von Theatergruppen und -vereinen ist jeder einzelne ein unschätzbar wichtiges Kulturgut für die Region.“ Peter Faßhuber, GF Theaterland Steiermark und Leiter des THEO →


Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

TRM

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Szene aus einer Vorführung von „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ im Rahmen der Pfingstspiele Murau.

„Regionale Theatervereine kommunizieren auf anderen Ebenen als professionelle Bühnen.“ Wolfgang Atzenhofer, Gründer der Theaterrunde Murau sowie Regisseur und künstlerischer Leiter diverser Schauspielprojekte

nicht unterschätzen.“ Und: „Die Lust am Theaterspielen, die gibt es in allen Regionen.“ Zusammenhalt und Identität Früher einmal sei ein Theater im Ort für die meisten Menschen sicher von höherer Bedeutung gewesen, meint Stefan Hatz, Vorsitzender der Theatergruppe Kleinlobming. „Vor 50 bis 60 Jahren konnten sich noch wenige Familien den Luxus eines TV-Gerätes oder regelmäßiger Kinobesuche leisten. Damals waren Theateraufführungen wesentlicher Bestandteil und willkommene Abwechslung im Veranstaltungskalender einer Gemeinde.“ Auch die sozialen Aspekte innerhalb der Theatergruppierungen dürfe man nicht unter-

schätzen: „Aus dem gemeinsamen Spiel sind Freundschaften, Kameradschaften und sogar so manche Ehen entstanden.“ Vernachlässigt habe man das Theater-Brauchtum in Kleinlobming aber bis heute nicht. Im Gegenteil: „Mich freut, dass das Laientheater im ländlichen Raum wieder so große Beliebtheit bei der Bevölkerung genießt.“ Dass sich die regionalen Gruppierungen gegenseitig unterstützen, gehöre dazu: „Man kennt sich, man fährt automatisch zu den Aufführungen, man springt ein, wenn Darsteller ausfallen“, erklärt Helene Kogler, die seit vier Jahrzehnten als Regisseurin von Theateraufführungen tätig ist, etwa für das JuThe in Judenburg. Gegensei-

tiges Fördern muss auch sein, denn „Kultur ist enorm bedeutend für eine Region, ihren Zusammenhalt und ihre Identität. Theater ist eine Kulturform, die von den Leuten gut und gerne angenommen wird.“ So habe es heuer bei der jährlichen Osteraufführung des Theatervereines Weißkirchen, wo sie auch Regie führte, in Summe rund 1000 Besucher gegeben. „Theater werten eine Region kulturell wesentlich auf “, meint auch Peter Kargl, Obmann der Landjugend Gaal, die auch einmal jährlich ein Theaterstück zum Besten gibt. „Wir dachten anfangs auch nicht, dass so viele Leute kommen – aber die Mundpropaganda wirkt.“ Für die heurige Aufführung Anfang April musste man „die

Sessel schon ziemlich zusammenschieben“, wurden es doch rund 400 Besucher – auf einen Schlag um 150 Leute mehr als bei den drei Aufführungen der vergangenen Jahre. Kargl weist auch darauf hin, dass viele unterschätzen, wie viel Arbeit und Organisation hinter einer einzigen Aufführung stecken – auch, wenn es sich „nur“ um ein Dorftheater handle. „Unser Team besteht aus 25 Mitgliedern. Dazu kommen noch die ganzen Mamas, die für die Probetage Kuchen backen und beim Putzen helfen.“ So seien in der Zeit vor dem Auftritt rund 30 Leute über vier Wochenenden jeweils von Freitag bis Sonntag vollbeschäftigt. Was für Kargl am wichtigsten zu erwähnen ist: „Dass ich jeSeite 15 →


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Gemeinsam stark, gemeinsam steirisch Vorstandsdirektor der Volksbank Obersteiermark Dietmar Ceh im Interview über Bündelung und Ausbau von Stärken durch vereinte Steirerkraft.

Regionalität ist eine große Stärke der Volksbanken, wie wird diese in Zukunft gestaltet werden? Die Volksbanken bündeln ihre Stärken, werden sich bis Mitte des Jahres zur Volksbank Steiermark zusammenschließen und setzten auf eine Qualitäsund Regionalitätsoffensive. Wir bauen eine starke steirische Regionalbank mit ho-

her Schlagkraft in einem der wirtschaftlich interessantesten Bundesländer in Österreich. Privatkunden und Unternehmen in unserem steirischen Einzugsgebiet – das sind unsere Zielgruppen – mit klar definierten Kompetenzen in den Regionen und schlanken, effizienten Prozessen im Hintergrund.

Wie wird das konkret in der Obersteiermark aussehen? Wir werden das bewährte System mit dem ausgeprägten lokalen Bezug sogar weiter ausbauen, die Berater für unsere Kunden bleiben selbstverständlich als Ansprechpartner erhalten. Durch die neue Größe der Bank können wir in Zukunft auf ein noch stärkeres Exper-

In der Region verankert Unsere Unternehmen stellen ein Rückgrat der steirischen Wirtschaft dar. Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze in der Region schützen vor Abwanderungen und sorgen für ein stabiles Umfeld der Bevölkerung. Wir, die steirischen Volksbanken, unterstützen besonders diese Betriebe, um die Wertschöpfung in der Region zu erhalten.

tenteam zur Betreuung unserer Kunden zurückgreifen und damit noch kundenorientierter agieren. Die Volksbank Steiermark wird eine optimale Größe dafür haben, schlank und effizient aufgestellt sein und in den Regionen noch mehr Augenmerk auf die spezifischen lokalen PR Märkte legen können.

Lucas Pripfl (3)

Vorstandsdirektor Dietmar Ceh: Die Region ist für mich der Ort, an dem ich mich gerne aufhalte, wo ich die vertraute Umwelt habe, die Menschen, Betriebe und Eigenheiten kenne – es ist meine Heimat. Wir werden für alle Steirer, die regional verankert sind, und ihre Chancen in der ganzen Welt nutzen wollen, ein starker Partner sein.“

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

„Dieser Job ist ein bezahltes Hobby“

Lukas Wachernig Matura am BORG Murau, Studium der Theaterwissenschaften in Wien, zahlreiche freie Film- und Theaterproduktionen, langjähriges Mitglied der Theaterrunde Murau, künstlerischer Leiter der Wandelbühne St. Lambrecht, Regieassistent am Gärtnerplatztheater in München.

In St. Lambrecht hat Lukas Wachernig als Theaterschauspieler angefangen. Als Regieassistent lebt er seinen Traum.

einem richtigen Haus mitzuarbeiten, um noch mehr zu lernen.

Julius Koch

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Trotz vieler Steine und Rückschläge auf dem Weg zur Fixanstellung als Regieassistent gab es für Lukas Wachernig nie eine berufliche Alternative.

Wie hat sich Ihre Leidenschaft für die Bühne entwickelt? Zufällig, ehrlich gesagt. Ich bin durch Freunde zum Chor der Theaterrunde Murau bei den Operettenfestspielen gekommen. Durch die Pfingst- und Adventspiele wurde ich immer tiefer involviert. Ich bin sogar als Einziger von Schulsprach- und Sportwochen zu Hause geblieben, um Theater spielen zu können. Das hat mir mehr Spaß gemacht. Sie wollten ja ursprünglich nicht in die Regie, sondern Schauspieler werden ... Natürlich. Wenn man so reinrutscht und die ganze Zeit auf der Bühne steht, hat man das Gefühl, dass man überall anders auch auf der Bühne stehen kann. Ich habe mich bei vielen Schauspielschulen

beworben, bei ein paar vorgesprochen, mich dabei aber gar nicht so wohl gefühlt. Es ist auch nichts geworden. Also sind Sie nicht traurig darüber? Damals schon, aber heute würde ich es gar nicht mehr wollen. Wann haben Sie gewusst, dass die Regie Ihre Erfüllung ist? Bei der Theaterrunde Murau hat es sich so entwickelt, dass ich Assistent des Regisseurs Wolfgang Atzenhofer wurde. Später ist dann der Wunsch entstanden, dass das irgendwie weitergehen muss. Das nächste größere Ziel war, Regieassistent an einem fixen Theaterhaus zu sein und nicht mehr in der freien Szene. Es war mir Wunsch und Bedürfnis, bei

Mit der Fixanstellung am Gärtnertheater in München hat sich Ihr Wunsch erfüllt. War der Weg dahin einfach? Der Sprung in ein fixes Haus war schwierig, aber für mich gab es keinen Alternativplan. Ich habe mich über zwei Jahre an über hundert Häusern beworben, nur von wenigen Rückmeldung bekommen und drei Vorstellungsgespräche gehabt. Die Anstellung hier in München ist der nächste Zufall, ich habe mich blind beworben. Drei Monate später kam die Antwort vom Intendant Josef Köpplinger, dass er sich gerne mit mir treffen würde. Was war das nach dieser langen Durststrecke für ein Gefühl? Ich war da eigentlich schon am Punkt, wo ich nicht mehr damit gerechnet hatte. Als ich dann in München war und der Vertrag fix war, wurde mir erst bewusst, was das für mich bedeutet. Es ist so schön, das kann man nicht beschreiben. Es fühlt sich nicht wie ein richtiger Job an. Es ist ein bezahltes Hobby. Was würden Sie jemandem raten, der mit Regie sein Geld verdienen will? Ich bin ein Fan von Learning by Doing. Und: Egal, wie der Wind dagegenfährt, immer entspannt bleiben. Denken Sie schon an größere Theater? Natürlich gibt es immer Wünsche. Aber wenn ich das ausplaudere, nehme ich mir selbst das Beste vorweg. Auf alle Fälle will ich in die Regie. Elisabeth Kranabetter


dem Einzelnen, der mitgearbeitet hat, einfach nur danke sagen möchte.“ Regional vs. städtisch Große Bühne in der Stadt vs. regionale Vereinsaufführung: Wie vielfältig Theater in Erscheinung treten kann, erklärt Wolfgang Atzenhofer, u. a. Gründer der Theaterrunde Murau und künstlerischer Leiter sowie Regisseur der Murauer Operettenfestspiele und der Kammeroper Graz. „Regionale Theatervereine kommunizieren auf einer anderen Ebene als professionelle Bühnen, da sich die Schauspieler und auch das Publikum kennen. Dadurch erfolgt die Identifikation und Auseinandersetzung mit einem Stück intimer als auf einer städtischen Länderbühne.“ Wege auf die Bühne Wer vorhat, das Schauspiel zu

seinem Beruf zu machen, dem rät Atzenhofer Folgendes: „Im professionellen Bereich ist eine Schauspielausbildung in der darstellenden Kunst immer vonnöten. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Es geht um gelerntes Sprechen in den unterschiedlichsten Formen, Dialekten, Sprachen und Situationen – aber auch um stilsicheres Auftreten. Wobei auch Tanz und Gesang immer wieder eine Rolle spielen.“ Alles klar – aber was tut man denn nun, wenn man zu denjenigen gehört, die einfach nur gerne einmal auf der Bühne stehen und sich als Theaterdarsteller versuchen würden – aber Muffensausen haben vor dem ersten Schritt in diese Richtung? Vor allem, wenn man nicht einmal weiß, ob man Talent hat? Peter Faßhuber: „Früher einmal gab es regelmäßig eine Ausbildungsschiene, über die

„An all jene, die gerne einmal beim Theater mitspielen möchten: Nur Mut. Sprecht uns an. Macht mit!“

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Viele Jugendliche stehen gerne auf der Bühne – wie hier im JuThe.

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Stücken spielen 16-Jährige gemeinsam mit 76-Jährigen.“

viele ernsthaft zum Theater gekommen sind. An Schulen und im Jugendlichenbereich gibt es auch jetzt noch immer wieder zahlreiche Workshops etc. – aber ein Ausbildungsprogramm für erwachsene Amateurschauspieler existiert derzeit in der Steiermark nicht.“ Deshalb wäre „ein Theaterverein oder eine Gruppe im Ort am naheliegendsten. In den meisten Fällen kann man da hineinschnuppern und mitspielen. Der Rest kommt dann von selbst.“ „Einfach nur trauen“, ermutigt Helene Kogler ganz simpel zum ersten Schritt. Möchte jemand etwa beim JuThe mitmachen: „Am besten eine Mail schreiben oder anrufen. Dann macht man sich etwas aus.“ Welche Eigenschaften bzw. Fähigkeiten von Vorteil sind, wenn man auf die Bühne will: „Wenn sich jemand gut ausdrücken kann, eine gute Aussprache hat sowie ein gutes Aufnahmevermögen hat – um sich die Texte zu merken.“ Interessant: „Bei Burschen ist es schwer – die meisten fangen entweder ganz jung an oder gar nicht. Frauen hingegen stellen sich auch mit 35 oder 40 noch zum ersten Mal auf die Bühne.“, verrät die Regisseurin. „Und bei manchen

Gefühlschaos und Adrenalin Und wenn sich schließlich herausstellen sollte, dass man fürs Schauspiel komplett ungeeignet ist? Dann gibt es auch noch zahlreiche Theaterjobs, bei denen man nicht auf der Bühne im Mittelpunkt steht. Atzenhofer dazu: „Man muss nicht sofort Rollen in einem aufzuführenden Stück übernehmen. Man kann vorerst auch mit stummen Statistenrollen beginnen oder überhaupt am Rande der Produktion in Bereichen wie Bühnenbild, Requisite oder Kostümabteilung mitarbeiten. Wer langsam hineinschnuppert, wird bestimmt seinen Platz innerhalb der Gruppe finden.“ Gründe, sich als Theaterdarsteller zu versuchen, gibt es genug. „Man entwickelt sich persönlich weiter, da man über seine Grenzen gehen muss. Man nimmt viel fürs persönliche Leben, beispielsweise für den Job mit“, bestätigt Peter Kargl den O-Ton aller für diesen Artikel Interviewten. Und: „Das Gefühlschaos und der Adrenalinkick während der Auftritte ist unvergesslich.“ Anja Fuchs

Aufführungen

Ainerdinger

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Theater als Gesellschaftserreignis: „Es geht auch ums Sehen und Gesehen werden“, so Regisseurin Kogler. Hier eine Szene des JuThe Erwachsenentheaters.

„An der Besucherzahl der diversen Aufführungen merkt man sehr wohl, dass die Bevölkerung auf so etwas wie Theater wartet.“ Helene Kogler, langjährige Theater-Regisseurin

Starke Emotionen bei einer Aufführung von „Der verkaufte Großvater“ der Landjugend Gaal. Steiermarkweit gibt es rund 30 Landjugend-Theatergruppen.

Der Wolf und die sieben Geißlein JuThe in der Mauer 6. und 7. Mai, 15 Uhr

Der Talisman Pfingstspiele Murau 13. – 22. Mai

Kontakt

Die Damen warten Theater Oberzeiring 24. und 28. Mai, 20 Uhr

THEO Oberzeiring, +43 3571 20043, www.theo.at

FerienpassTheaterworkshop

JuThe in der Mauer LJ Gaal

für Kinder und Jugendliche, 16. Juli, 10 Uhr, JuThe Anm.: +43676 4171 710

Judenburg, +433572 82097 www.juthe.at


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Ohne Handwerk geht es am Theater nicht Als Jugendlicher hat Wolf Galler in Judenburg und Oberzeiring viel Theater gespielt. Heute verdient er mit Filmen Geld.

Wolf Galler Ausbildung an der Schauspielschule Krauss in Wien, Studium der Romanistik an der Uni Wien, 2015 Promotion. Zahlreiche Fernsehproduktionen, Nominierung für den Undine Award als bester jugendlicher Darsteller.

Und irgendwann haben Sie beschlossen: „Das wird jetzt mein Beruf.“ Nach dem Bundesheer bin ich nach Wien gegangen und habe die Schauspielschule Krauss absolviert. Parallel wollte ich aber auch studieren – und habe vor Kurzem meine Doktorarbeit in Romanistik abgeschlossen. Gratulation! – Hat Ihr Studium auch mit der Unsicherheit zu tun, ob der Schauspielberuf klappt? Das Schauspielen ist halt sehr wankelmütig, und man kann das kaum beeinflussen. Was ist für einen Schauspielprofi anders als für einen Laien – abgesehen von der Bezahlung? Ist der Druck höher? Die Grenze zwischen Laienschauspiel und professioneller Arbeit ist absolut fließend. Der Besuch einer Schauspielschule ist ja nur ein Weg, um Profi zu werden. Es gibt gerade im Film eine Menge Schauspieler, die einfach viel gespielt haben und dadurch immer professioneller wurden.

Merthan

Was wollten Sie werden, als Sie noch ein Kind waren? Schauspieler zu werden war schon ein Kindheitstraum von mir. Ich wollte zum Beispiel Clint Eastwood sein und habe immer seine Filme nachgespielt. Mit 16 habe ich dann beim kleinen Judenburger Kellertheater JuThe mitgespielt. Und damals hat es auch schon die Theo Studienbühne in Oberzeiring gegeben, ein geniales Theater, sehr kreativ und offen für Neues. Da habe ich zehn Jahre lang gespielt und mich wirklich ausprobieren können.

Hat schon als Kind die Filme von Clint Eastwood nachgespielt: Wolf Galler.

Wichtig ist es, glaubhaft zu sein. Und wer das von Natur aus ist, braucht für den Film keine Schauspielschule. Würden Sie jemandem, der Schauspieler werden will, trotzdem empfehlen, eine Ausbildung zu absolvieren? Für das Theater sollte man schon ein gewisses Handwerk gelernt haben. Was wäre das? Da geht es vor allem um die klassischen Stücke und ihre Sprache. Man muss sie richtig lesen und verstehen können. An Schulen lernt man zum Beispiel Tricks wie diesen: Wenn du ein Stück in Versen zu spielen hast, versuchst du, den Text zuerst im eigenen Dialekt zu sprechen. Damit verwendest du die Sprache, die

dir eigen ist, die du kennst. Und wenn du das drauf hast, gehst du langsam wieder zur Hochsprache zurück. Und dann weißt du, wie man den Text intoniert oder wo man die Pausen macht. Was war der beste Moment in Ihrer bisherigen Karriere als Schauspieler? Ein wirklich schöner Moment war, als ich 2008 beim Filmpreis Undine für eine Episoden-Hauptrolle in der „Soko Donau“ als bester Nachwuchsdarsteller in einem Fernsehfilm nominiert war. Und der bisher fürchterlichste Moment? Im Film gab es noch keinen. Im Theater ist es schlimm, wenn man probt und probt und probt, aber es läuft nicht. Dietmar Seiler


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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Modernes Theater? Um Gottes willen! Im zeitgenössischen Theater muss man nicht immer alles verstehen.

Daniel Schaler

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DIETMAR SEILER

war unter anderem beim Steirischen Herbst, der Europäischen Kulturhauptstadt Graz 2003, am Zürcher Theater am Neumarkt und beim Festival Regionale10 kulturell aktiv.

s ist schon wieder ein paar Jahre her, da hatte ich die Ehre (und meist auch das Vergnügen), in der Leitung eines Theaters in Zürich zu arbeiten. Es war nicht das große Zürcher Schauspielhaus, sondern das schmucke kleine Theater am Neumarkt, das dem zeitgenössischen und experimentellen Theater gewidmet ist. Wenn ich davon erzähle, schlagen meine Gesprächspartner gerne die Hände über dem Kopf zusammen. „Modernes Theater? Um Gottes willen!“ Diese Reaktion kann ich gut verstehen. Schließlich muten viele zeitgenössische Theaterproduktionen ihrem Publikum einiges zu. Da gibt es oft keine klar erkennbaren Rollen, und man weiß nicht, was die Schauspieler gerade darstellen. Eine nachvollziehbare Geschichte lässt sich nicht unbedingt erkennen. Die womöglich abstrakt gestaltete Bühne lässt keine Schlüsse zu, wo man sich eigentlich gerade befindet. Und was den Theatermachern heutzutage nicht noch alles an verwirrenden und irritierenden Ideen einfällt ... Solche Theaterformen sind allerdings nicht ohne Grund entstanden. Sie reagieren auf eine moderne Welt, die seit gut hundert Jahren immer unübersichtlicher und unverständlicher geworden ist. Alte Ordnungen und Gewissheiten haben sich aufgelöst. Wir wissen nicht mehr, was wahr ist und was wir glauben dürfen. Ständig prasseln einander widersprechende Nachrichten und Informationen auf uns nieder. Und obwohl wir immer neue wissenschaftliche Erkenntnisse über uns Menschen haben, müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass wir nicht so klar und nachvollziehbar ticken, wie man das lange geglaubt hat. Verständlich, dass Theatermacher auf der Suche nach neuen Formen sind, um von dieser chaotischen Welt zu erzählen und sie dadurch vielleicht besser zu verstehen, oder? Nur hilft einem dieser Gedanke wenig, wenn man gerade ratlos in einem Theater sitzt und keine Ahnung hat, was da auf der Bühne vor sich geht.

Ich kenne viele Kollegen in der Theaterszene, die meinen, man müsse zeitgenössisches Theater erst mal wahrnehmen lernen. Am besten schon als Kind oder Jugendlicher beginnen. Möglichst viel über Theatertraditionen wissen, über Konventionen und Regeln und die Gründe, warum sie in neuerer Zeit gebrochen werden. Und viele verschiedene Produktionen anschauen. Dann würde man zeitgenössisches Theater verstehen und schätzen können. Das ist ein bisschen wie beim Fußball. Wenn man die Regeln und die Entwicklung des Spiels kennt und schon von klein auf viel spielt und übt und übt und übt, dann wird man zum Ballkünstler, wo andere nur über den Rasen stolpern. Deswegen haben wir unseren Theaterbesuchern in Zürich immer Einführungen angeboten, wenn es auf der Bühne „schwere Kost“ zu sehen gab. Wir haben ihnen möglichst viel über Autoren und Regisseure und deren Ideen erzählt. Nur einmal nicht. Da haben wir ein Stück von Elfriede Jelinek aufgeführt. In den Theaterarbeiten der österreichischen Nobelpreisträgerin gibt es schon lange weder Figuren noch eine erkennbare Gliederung. Es gibt keine Handlung und keinen Ort. Man weiß nicht, wer gerade spricht. Manche Sätze sind Bruchstücke aus der Realität, andere Gedanken der Autorin. „Textflächen“ nennt Jelinek selbst ihre Stücke. Wir haben den Besuchern bei unseren Einführungen aber fast nichts darüber erzählt. Wir haben einfach gesagt: „Sie müssen nichts verstehen. Versuchen Sie nur, aufmerksam zu sein! Und achten Sie darauf, was das Gesehene und Gehörte mit Ihnen macht!“ Nach den Vorstellungen haben sich viele Zuschauer bei uns bedankt. „Endlich“, haben sie uns gesagt, „konnte ich einen zeitgenössischen Theaterabend einfach nur genießen.“ Und wissen Sie was? Ausgerechnet dieser schwierige Theaterabend wurde zu einem absoluten Publikumserfolg.



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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Keine brotlose Kunst Diese fünf Murtaler haben den Sprung geschafft und sind auf und hinter der Bühne erfolgreich.

Bernd Jeschek

Michael Schilhan

Seit 40 Jahren auf der Bühne

Der Theaterintendant

Wolfgang Atzenhofer

Gernot Kranner

Mastermind der Theaterrunde Murau

TRM

„Alles dreht sich ums Theater“ Der Fohnsdorfer, der oft bis frühmorgens an neuen Stücken schreibt, arbeitet als Sänger, Schauspieler, Regisseur und künstlerischer Leiter der Musical Akademie in Fohnsdorf. Nach Studienaufenthalten in Paris und London lebt er nun in Wien. Als Tenor an der Volksoper probt er zurzeit „Der Bettelstudent“.

Lupi Spuma

des Next Liberty in Graz arbeitet seit 25 Jahren durchgehend am Theater. Einzige Unterbrechung: Der Zivildienst, den er übrigens mit Christoph Grissemann leistete, den er als „recht theatralisch“ in Erinnerung hat. Die Liebe zum Theater verdankt der geborene Judenburger seiner Deutschlehrerin Johanna Seidl vom BORG Murau. Anfangs musste Schilhan sich mit Nebenjobs als Tankwart, Fließbandarbeiter oder Kammerjäger durchschlagen, konnte aber bald von der Kunst leben. „Man sollte nicht das Geld in den Vordergrund stellen. Sonst endet man in billigen TV-Serien oder in der Werbung.“

„Theater kann bilden, amüsieren, lehren und vieles mehr.“ 1990 gründete Atzenhofer die Theaterrunde Murau, die er noch heute leitet. Der Murauer zeichnet als Regisseur und künstlerischer Leiter ebenfalls für die Murauer Operettenfestspiele verantwortlich und ist zudem Gründer der Kammeroper Graz, wo er u.a. Vivaldi und Haydn inszenierte.

Gregor Stadlober

Mobilefilm/Faruk Pinjo

Ralf Rühmeier

Auf Dokumentar- und Experimentalfilme fokussiert Bekannt wurde der Fohnsdorfer Filmemacher und Autor durch den Film „Kotsch“, eine Tragikkomödie über Fohnsdorf. Stadlobers Drehbuch wurde mit dem Carl-Mayer-Drehbuchpreis ausgezeichnet. Dabei studierte Stadlober erst Psychologie und Geschichte, bevor er sich verstärkt dem Schreiben zuwandte. Sein letzter Film: „Manfred Perl“.

kk

„Ich wusste schon mit vier Jahren, dass ich Schauspieler werde.“ Daneben ist Jeschek übrigens noch Autor, Regisseur und Produzent. Nach zweijähriger Pause ist der Gaaler Bauernbub mit seinem ersten Solo-Kabarettprogramm „Ciocco Moderato“ zurück auf der Bühne (20. Oktober, Literaturhaus Graz).

Der geschäftsführende Intendant


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Gartenland Miedl – Gärten zum Wohlfühlen Das Gartenland Miedl ist die Nummer eins bei der obersteirischen Gartengestaltung, Pflege und Floristik. Lassen Sie sich Ihre persönliche Entspannungsoase vom Profi schaffen!

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Prangnudeln? Nie gehört! Regionale Unterschiede in der Alltagskultur sind ganz normal. Mal ist ein Graben schuld, mal was anderes. Deswegen versteht man sich trotzdem.

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ine Murtalerin und eine Murauerin treffen sich ganz und gar zufällig auf der Spitze der Eiskarlschneid in Filzmoos. Nach langem Aufstieg hungrig, setzen sie sich gemeinsam hin und jausnen. Apfel und Brot sind soweit nichts Neues, wohl aber diese in Öl herausfrittierten, zwei Zentimeter langen, hellbraunen Teigstückchen. Die Murtalerin war in diesem Fall ich, die Murauerin eine liebe Freundin. Und das süße Gebäck, das sie auf den

Berg mitgebracht hatte, die Prangnudeln, die einmal im Jahr zur Feier des heiligen Bartholomäus gebacken werden. Und da auf 1.990 Metern Seehöhe unterm Gipfelkreuz, während ich mir eine Prangnudel schmecken ließ, stellte ich mir die Frage, wie es sein kann, dass ich von dieser köstlich schmeckenden Spezialität meiner Rantener Freundin in Judenburg noch nie etwas gehört oder geschmeckt hatte? Jedoch treten diese kleinen, feinen Unterschiede in der

Esskultur, wie sie erzählte, nicht nur über die Bezirksgrenzen hinaus auf, sondern auch im Ort selbst: Obwohl es eigentlich dasselbe ist, macht nämlich jeder die Prangnudeln anders. Mit Salz, Zucker, einem Hauch Anis ... Ähnlich wie die Murauer im täg-

Von nix kommt nix Hach, diese ganze Kultur ... wenn die nicht so viel Geld kosten würde. Dabei ist viel wichtiger, drauf zu schauen, was sie alles bringt.

ANJA FUCHS

Die Biotechnologin pfeift auf Serienuntersuchungen, übt sich stattdessen mit Bravour in Buchstabenzusammenfügungen, die feinste Texte ergeben.

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enn das nicht alles so teuer wäre. Veranstaltungen kosten jede Menge Geld. Kultur kostet jede Menge Geld. Ergo: Gemeinden, in denen es viele Kulturveranstaltungen gibt, lassen sich diesen Spaß auch ordentlich etwas kosten. Schlau, sehr schlau. Mit der Kultur ist es doch dasselbe wie mit der Werbung: Das Argument „Das frisst nur Geld und das hab’ ich jetzt gerade nicht, darum muss ich mit der Werbung warten, bis wieder Geld reinkommt“ ist

auf den ersten Blick betrachtet vielleicht ein logisches – aber auch ein hochriskantes. Das Problem dabei: Wenn man nicht kommuniziert, was man Tolles zu bieten hat, wie soll denn dann Geld reinkommen (Ausnahmen, Glücks- und Zufälle bestätigen die Regel)? Auch logisch, nicht wahr? Ich könnte das ganze Thema jetzt auch noch auf den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsbelebung und den lieben Steuern ummünzen – aber ich sag’s Ihnen ganz ehrlich: Das

wird mir zu politisch – wer weiß, was dann herauskommt. Es genügt, dass ich heute ein wenig philosophisch drauf bin. Kommen wir lieber zurück zum Thema Kulturveranstaltungen. Für ebenso gefährlich würde ich diesbezüglich die (vor allem in Österreich nicht selten getätigte) Aussage halten: „Das bringt ja eh nix.“ Also wird auch nix gemacht, weil „wahrscheinlich würd’ eh keiner kommen. Wozu also?“ Klassischer Fall von: Wer nichts riskiert, verliert. Oder:


ELISABETH KRANABETTER

Die aus Graz Heimgekehrte fliegt privat gerne ans Ende der Welt. Als Journalistin kümmert sie sich hingegen rührend um ihre Heimat. Des is fix!

lichen Sprachgebrauch kein „net“ nit kennen und die Murtaler kein „nit“ net sagen. Beides bedeutet „nicht“, ist also im Prinzip dasselbe, aber dann doch wieder nicht. Nicht nur in jedem Bezirk, sondern in jedem Ort, in jedem Menschen selbst fließt ein Cocktail an Sprach- und Esskultur, an Traditionen, Werten und Mustern, der wie mit einer Spritze an die Kinder weiterverimpft wird. Manchmal schafft es ein bestimmtes

Wort nicht aus einem Graben hinaus. Kommst du vom Obdacher Berg, versteht man dich im Tal vielleicht schon nicht mehr. Am Gipfel der Eiskarlschneid mit Blick auf die Bischofsmütze und die Dachstein-Südwand hat die Rantener-Judenburger-Verbindung aber bestens funktioniert – perfekte Völkerverständigung dank gemeinsam geschätzter Esskultur.

Genießen ...

Mitteregger (2)

Wer nix hat, kann nichts verlieren. Klopfe ich Ihnen heute schon zu viele Sprüche? Ha, ich hab noch einen, nämlich: Von nix kommt nix! Hinter dieser Phrase stehe ich zu hundert Prozent. Etwas für eine Sache zu tun, etwas zu investieren – ob Zeit, Anstrengung, Hirn oder Geld – ist nie umsonst. Es muss ja nicht immer gleich der schnelle finanzielle Boom sein, der dadurch ausgelöst wird. Auch andere Dinge sind immens viel wert: Image, Erkenntnis, Kontakte, Vergnügen. Wie viel Kultur einer Region bringt, können Sie übrigens auch ab S. 28 nachlesen.

... Sie mittags das gemütliche Chillout-Flair bei Vogelgezwitscher im Gastgarten mitten in der Stadt – oder lassen Sie den Abend bei guter Weinauswahl 2 Mittagsmenüs in lauschiger Atmosphäre zur Auswahl ausklingen! Durchgehend warme Küche

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Alf Poier

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Alf Poier hat für Murtal1 gezeichnet! Der Murtaler ist für ihn „ein sehr zwischenlatenter Steirer, welcher am Fuße des Zirbitzkogels sein versulztes Eigenleben führt. Genau an jener Stelle, wo der Inder sein „Drittes Auge“ wähnt, befindet sich die Bewusstseinszentrale des Murtalers – das Zirbenstüberl (1). Hierin finden – besonders unter dem Einfluss von Zirbengeist – höchst komplizierte Denkprozesse statt, welche manchmal nicht einmal der Murtaler selbst nachvollziehen kann. Besonders stolz ist der Murtaler auf seinen Red Bull Ring (2), seine Latschen (3) und die vielen Eierschwammerl (4) die in den feuchten Gräben seiner Heimat aus dem Boden schießen. Aber nicht nur Schwammerl schießen im Murtal aus dem Boden, sondern auch mit Gewehren, Kanonen und Panzerrohren wird fleißig geschossen. Nämlich am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe (5) wo ich einst selbst diente, und mich mein erster Almrausch (6) derartig niederstreckte, dass ich für mehrere Tage kampfunfähig war! Abschließend kann gesagt werden, dass der Murtaler – egal wohin in der Welt es ihn auch ziehen mag – immer wieder zum Platz seiner Geburt zurückkehrt. Denn seine wahre Heimat ist und bleibt das Murtal! So gesehen ist der Murtaler ein Lachs!“


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Kabarettist im Schwammerlfieber Alf Poier ist zurück. Mit neuem Programm, Ausstellungen und einem Kunstbuch. Und das, obwohl er viel lieber Profischwammerlsucher geworden wäre.

In den letzten zwei Jahren ist es gesundheitsbedingt ruhig um Sie geworden ... Mitte 2014 hatte ich meinen letzten Auftritt, weil ich mich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Live-Geschäft zurückgezogen habe. Ich litt an chronischen Magenentzündungen und dadurch bedingter chronischer Übelkeit. Ich hab’ mich

ja quasi 20 Jahre lang von Leberkäsesemmeln und Red Bull ernährt und bis zu 200 Shows im Jahr gespielt, das war mir einfach zu viel. Was haben Sie während dieser Zeit gemacht? Teilweise war mir wahnsinnig fad (lacht). Aber das Kuriose ist: Ich wollte nie etwas besitzen, habe jetzt aber viel. Und da du das Geld ja nicht mehr auf der Bank liegen lassen kannst, habe ich in Immobilien investiert, und um die musste ich mich intensiv kümmern. Ich habe mich auch der bildenden Kunst zugewandt. Über Jahrzehnte habe ich hunderte Bilder, Objekte und dadaistische Konstrukte geschaffen. Diese habe ich geordnet, fotografiert und das Buch „123 Meisterwerke” herausgegeben. Außerdem hatte ich meine erste große öffentliche Werkschau im Kunstforum der Bank Austria.

Skurril, absurd, manchmal rebellisch: Die Auftritte des aus Rothenthurm stammenden Kabarettisten Alf Poier sind so grotesk wie er selbst. „Ich lebe von meinen Ticks. Ich kann ja auf der Bühne nichts Abnormales machen und sonst normal sein.”

Haben Sie sich auch privat etwas Zeit gegönnt? Oder nur gearbeitet? Ich hab schon versucht, Lebensqualität reinzubringen, wollte zum Beispiel reisen, aber ich bin nicht dazugekommen. Dafür bin ich zweimal gesiedelt. Eigentlich wollte ich das Leben immer genießen, aber ich kann es einfach nicht. Meistens habe ich nichts zu essen zu Hause und ich besitze wenig Gewand. Und wenn ich beschließe, einkaufen zu gehen, komme ich meistens mit Büchern zurück. Meine Nahrung ist eher die geistige.

Essen muss der Mensch ... Ich kann ja nicht kochen. Aber zumindest habe ich versucht, mich nicht nur bei den Würstelständen zu ernähren. Trotzdem, dass ich mir alles leisten kann, hab ich eigentlich keinen Lebensstandard. Wenn ich von einer Tour heimkomme, ist der Kühlschrank leer, die Milch sauer und das Brot hart. Und ich habe auch keine Putzfrau. Deswegen muss ich dann immer Putzen und Waschen wie ein Irrer.

Reinhard Mayr

S

eine Schrägheit ist sein Markenzeichen und Erfolgsgeheimnis – Kabarettist Alf Poier setzt sich oft anders in Szene, bleibt sich aber genau damit selbst treu. Schon immer Teil von Poiers Programmen waren seine bildnerischen Kunstwerke, denen er während einer zweijährigen Bühnenpause besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat. Im Interview spricht er über das neue Programm ”The making of DADA“, seinen nicht vorhandenen Lebensstandard, warum bei ihm zu Hause alles auf Rädern steht und eine verpasste Austropop-Karriere.


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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

„Eigentlich wollte ich Austropopper werden, aber meine Lieder haben keine Plattenfirma interessiert. Je schräger ich wurde, umso mehr Leute wollten mich sehen.“ Alf Poier über seine Liebeslieder, die auch Teil des aktuellen Programms sind.

Haben Sie noch nie daran gedacht, das zu ändern? Ich mag es nicht, wenn jemand in meinen Papierln herumwurschtelt, dann finde ich wieder nichts. Außerdem bin ich Beziehungsphobiker. Ich liebe die Frauen, kann aber mit keiner zusammenwohnen. Und ich will auch nicht, dass sie für mich putzen, sie sollen’s doch schön haben. Diese Bindungsphobie äußert sich aber auch in anderen Bereichen meines Lebens. In meiner Wohnung ist nichts fix, sondern alles auf Rädern, damit ich schnell weg kann.

Neben seinen Strichzeichnungen hat Poier auch viele „soheitliche Malereien” geschaffen: Die höhere Etwasigkeit, Halbes Portrait eines Sonderlings und Parasolia – die Königin der Pilze (von oben).

Alf Poier erleben „The making of DADA“ Am 20. Mai um 20 Uhr präsentiert Alf Poier sein aktuelles Programm im Veranstaltungszentrum Judenburg. Karten: im Tourismusbüro Judenburg und in allen Ö-Ticket Verkaufsstellen, VVK € 22, ermäßigt € 15, AK € 25, ermäßigt € 17, -10% mit der MurtalCard Werkschau Eröffnung am 29. April um 17 Uhr im Kunstatelier Kaserngasse in Judenburg. Die Ausstellung ausgewählter Werke Poiers kann bis 7. Juli freitags von 16–19 und samstags von 9–12 Uhr besucht werden. Eintritt frei.

Aber Einzelgänger sind Sie keiner? Nein, ich bin total gern unter Leuten, brauche aber das Gefühl, dass ich jederzeit gehen kann. Aber von diesen Ticks lebe ich. Ich kann ja auf der Bühne nichts Abnormales machen und sonst normal sein. Ein Gescheiter kann sich blöd stellen, aber ein Blöder nie gescheit.

Wo kommen Sie überhaupt einmal runter? Beim Schwammerlsuchen. Meine wirkliche, wahre Heimat ist der Rothenthurmer Feistritzgraben. „Sterben im Feistritzgraben“ ist auch Teil eines meiner Programme (zu sehen auf Youtube, Anm. der Red.). Ich bringe die Leute nämlich immer zum Lachen und wollte Sie damit einfach einmal zum Weinen bringen – was mir auch gelungen ist. Mein wahrer Beruf ist ja eigentlich Profischwammerlsucher. Denn Suchen kannst du das ganze Jahr. Überhaupt ist die Suche mein Lebensthema.

Die Suche wonach? Nach Sinn, Sein und Erkenntnis. Sie sind also ein Denker? Ich denke eigentlich nicht zu weit nach vorne. Was zählt, ist das Bewusstsein, jetzt hier zu sein. Ich mache auch nie Termine aus – außer berufliche natürlich, sonst geht’s nicht. Aber privat bin ich der Ruf-ma-unszamm’-Typ.


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St. Lorenzen Hoamat is Tracht

Bleiben wir beim Beruflichen. Sie sind aktuell mit Ihrem Programm Dada unterwegs. Wovon handelt es? Die Kunst steht im Fokus, es geht um mein dadaistisches, bildnerisches Gesamtwerk. Wie es und was entstanden ist. Ich zeige auf der Videowall ausgewählte Bilder und lese aus meinen Tagebüchern, die ich über zehn Jahre intensiv geschrieben habe. Darin sind auch wunderbare Liebeslieder, die ich vorsinge. Ich wollte ja eigentlich Austropopper werden, aber meine Lieder haben keine der Plattenfirmen interessiert. Je schräger ich dann wurde, umso mehr Leute wollten mich sehen. Wo treten Sie damit auf? Nur mehr dort, wo ich steirisch reden kann. Deswegen bin ich nicht mehr im deutschen Fernsehen und auch nicht in der Schweiz. Warum ist der Dadaismus Ihr Mittel, sich auszudrücken? Der Dadaismus ist in einer Zeit entstanden, nämlich Anfang des 20. Jahrhunderts, die ähnlich schnelllebig war wie heute. Der zunehmende Lärm, die Technisierung, der Erste Weltkrieg. Heute scheinen Vernunft und Hausverstand völlig abhandengekommen zu sein. Und wie Anfang des 20. Jahrhunderts können und wollen die Men-

schen mit den von oben herab verordneten Strukturen und Wertigkeiten nicht mehr. Es scheint auch keinen Konsens mehr zu geben. Für Kabarettisten ist das schwierig, weil man ja gegen diesen Konsens geht. Also auch für Sie? Nein. Mit dem Skurrilen, Grotesken und Absurden entziehe ich mich diesen gesellschaftspolitischen Themen. Ich habe nämlich auch überhaupt keine Lust, mich instrumentalisieren zu lassen.

Tracht is Edelheiß

Wir sind wieder da!

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Buchtipp 123 Meisterwerke Erschienen anlässlich des 20. Bühnenjubiläums von Alf Poier, zeigt der vom Kabarettisten eigensprachliche querdokumentierte Bildband eine erlesene Auswahl seiner berühmtesten Zeichnungen, Bilder, Fotogramme und Objekte. Seifert Verlag, 152 Seiten, € 29,95 Erhältlich bei Morawa in Judenburg (www.morawa-buch.at) und Hinterschweiger in Murau (www.hinterschweiger.at)

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Kultur & Wirtschaft. Eine Beziehung blüht Wie Kulturveranstaltungen zur regionalen Wertschöpfung beitragen, warum immer mehr Unternehmen Kunst und Kultur sponsern und warum wir Kulturtouristen lieben.

Gastronomie

KUL Vor und nach Veranstaltungen frequentieren Kulturgäste gerne und häufig Cafés und Wirtshäuser.

Betriebsstandort

Kulturelles Leben schafft für die Unternehmen der Region attraktive Standortbedingungen.

Hotellerie

Künstler und Kultururlauber sorgen in den Häusern für volle Betten.

D

er Kultur wird oft nachgesagt, sie koste nur. Doch in Wahrheit ist der Markt für Kunst und Kultur in Österreich im Aufschwung. Aktuelle Zahlen der Initiativen Wirtschaft für Kunst belegen, dass sich die Investitionen im Kunstbereich seit 1989 fast versiebenfacht haben, 66 Millionen Euro jährlich geben Österreichs Unternehmen für Kunstsponsoring aus. Die

Veranstaltungen im Jahr 2010 generierten eine Bruttowertschöpfung von 7,3 Milliarden Euro für die österreichische Wirtschaft. Das sind fast drei Prozent der Gesamtwirtschaft, wie eine Studie im Auftrag der Wirtschaftskammer zeigt. Natürlich ist es wahr, dass Kunst- und Kulturveranstaltungen auch Förderungen erhalten. 58 Millionen Euro schüttet das Kulturressort des

Landes Steiermark heuer aus. Über 700.000 Euro davon gehen nach Murau und ins Murtal, entgegen dem Trend sind die Mittel im Vergleich zu 2015 nicht gekürzt worden. „Ich bekenne mich dazu, dass uns ein vielfältiges künstlerisches und kulturelles Angebot etwas wert sein sollte. Kunst und Kulturprojekte tragen wesentlich dazu bei, die Identität einer Region zu präsentieren,

und haben auch einen touristischen Mehrwert", unterstreicht Wirtschafts- und Kulturlandesrat Christian Buchmann. Auch Peter Faßhuber, Geschäftsführer des Theaterlandes Steiermark und Leiter des Theo in Oberzeiring, vergleicht Kosten und Wertschöpfung: „Kunst kostet zwar auch Geld, aber weit mehr, als an Förderungen hineingeht, fließt in die Regionen zurück. Kunst und Kultur sind


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Shopping

Ein paar Souvenirs für die Lieben daheim ... Doch auch sich selbst gönnen Kulturbesucher gerne etwas Schönes.

Gewerbe

Die Durchführung von Veranstaltungen kostet. Dieses Geld kommt direkt den Händlern zugute. Außerdem werden Arbeitsplätze gesichert.

Image

Immer mehr Unternehmen setzten Kultursponsoring als PR-Instrument zum Imageaufbau ein. Das kulturelle Leben beeinflusst außerdem Image und Identität der Region selbst.

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TUR Tourismus

Gerne nutzt der Kulturtourist auch das übrige Angebot der Region, geht wandern, schwimmen etc.

für Österreich ein enormer Wirtschaftsfaktor.” Ein konkretes Beispiel ist das Festival der Uraufführungen, das im Herbst in Oberzeiring stattfindet. „Im Ort selbst leben 70 bis 80 internationale Künstler und allein in dieser Zeit fallen weit über 1.000 Nächtigungen an. Man sieht also, dass die Kunst- und Kulturarbeit sich auch in einer Region auf die wirtschaftliche Nachhaltigkeit auswirkt. Sei es

beispielsweise im Bereich der Gastronomie oder Hotellerie – Kultur ist ein wichtiger Faktor auf vielerlei Ebenen.“ Kultur sichert Arbeitsplätze Ein kurzer Exkurs vom Kleinen ins Große: Eingangs erwähnte Studie der Wirtschaftskammer belegt, dass durch die Veranstaltungsausgaben mehr als 88.000 Vollzeitarbeitsplätze gesichert wurden – keine Peanuts.

Egal, welche Kulturveranstaltung das Gemüt der Besucher erfreut: Für deren Vorbereitung und Durchführung fallen Kosten an, die direkt in die lokale Wirtschaft fließen und den Standort stärken. „Kunst- und Kulturprojekte sind in vielen Fällen Auftraggeber und damit Förderer der regionalen Wirtschaft”, bestätigt Landesrat Christian Buchmann.

Kultur ist Wirtschaftsmotor Einen enormen monetären Zuwachs für die regionale Wirtschaft schaffen aber nicht nur die Veranstalter selbst, sondern in noch höherem Maße die Kultur-Besucher. Dazu zählt der kulturinteressierte Einheimische ebenso wie der Kulturtourist aus dem In- oder Ausland. Veranstaltungsbesuch bedeutet ja nicht, vor die Tür hinzufahren, rein ins Gebäude, →


Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

FINANZKRÄFTIGE KULTURTOURISTEN

Fotolia

KULTURURLAUBER

EURO TAGESAUSGABEN/PERSON Steiermark Tourismus / Bernhard Loder

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„Das Kultursegment ist ein sehr wichtiges für das Grüne Herz. Es sorgt für Wertschöpfung im ganzen Land.“ Erich Neuhold, Geschäftsführer Steiermark Tourismus

Mauterns Wilde Augenblicke …

… geben Einblick in die Geheimnisse der Tierwelt im Alpentierpark. … kannst Du im Erlebnispark für Jung und Alt spielerisch erleben. … erfährst Du mit dem „Wiesengleiter“. … sind leicht erreichbar durch die gute Lage an der Autobahn A9. … machen tierisch viel Spaß

www.derwildeberg.at

ANDERE URLAUBER EURO TAGESAUSGABEN/PERSON die Vorführung ansehen und sofort nach Ende schnurstracks zurück ins Auto und zack, zack heim, ohne nach links oder rechts zu schauen. Vielmehr ist der Kulturmensch auch ein Genussmensch. Finanzstarke Kulturtouristen Stellen wir uns ein mögliches Szenario vor, etwa einen Deutschen, der für den Judenburger Sommer ins Murtal kommt. Die Veranstaltung dauert zwei Tage, also reist er am Vortag an und hängt, weil das letzte Event bis zum Abend dauert, gleich noch eine Nacht an. Während er drei wunderschöne Tage in Judenburg verbringt, geht er gerne einmal einen Kaffee trinken, lässt sich das Murtal in den Restaurants auf der Zunge zergehen und nutzt auch sonst das vielfältige Angebot der Region. Er bringt Souvenirs für seine Lieben zu Hause mit und kauft noch etwas von diesem Steirerkäse und den Speck, der ihm so geschmeckt hat. Weil er sich vorgenommen hat, schon zu Sonnenaufgang auf dem Zirbitz zu stehen, besorgt er sich noch eine Stirnlampe – die hat er nämlich zu Hause in Deutschland

vergessen. Kulturinteressierte Touristen beleben Hotellerie, Gastronomie und Gewerbe. Außerdem geben sie mehr aus, als alle anderen Urlauber. Laut einer Studie der Österreich Werbung beschenkt der Kulturtourist die Region pro Tag mit 167 Euro, ein anderer Urlauber mit 125 Euro. Kultururlauber schätzen Sterne und nächtigen lieber in höheren Hotelkategorien. Der Kulturtourismus boomt, jeder zehnte Sommerurlauber besucht ein Festival oder Kulturevent, ein Drittel aller Steiermark-Urlauber besichtigt Sehenswürdigkeiten. „Dieses Segment ist ein sehr wichtiges für das Grüne Herz“, betont Erich Neuhold, Geschäftsführer des Steiermark Tourismus. „Darüber hinaus setzen wir für den Sommer 2016 den Schwerpunkt Kulturgenuss im Grünen. Dabei werden vor allem Kulturveranstaltungen im Freien vor den Vorhang geholt, die das künstlerische und kulturelle Angebot der Steiermark musikalisch, literarisch und künstlerisch-kreativ schmackhaft machen und somit für regionale Wertschöpfung im ganzen Land sorgen.“ Insgesamt bringen rund 200 Fes-


31 tivals und Kulturevents jährlich wirtschaftlichen Aufwind. Dazu zählen Großveranstaltungen wie die Salzburger Festspiele ebenso wie kleine, feine Veranstaltungen, etwa die Operette in Murau, die Regionen beleben.

Wenn Sie die passende Stimmungsmusik - steirisch oder modern für Ihren schönsten Tag im Leben suchen, dann haben sie „die Richtige“ soeben gefunden.

Heinz Mitteregger

Kultur ist Wettbewerbsvorteil Zunehmend setzen auch immer mehr Unternehmer im härter werdenden Wettbewerb auf Kultur. „Kultursponsoring hat als Marketing- und Kommunikationsinstrument in den vergangenen Jahren in Österreich einen immer bedeutenderen Stellenwert sowohl im Wirtschaftsleben als auch im Kulturbereich eingenommen“, erläutert Brigitte Kössner-Skoff, Autorin und Geschäftsführerin der Initiativen Wirtschaft für Kunst (IWK), einer unabhängigen Vereinigung von Unternehmen und Wirtschaftstreibenden. Eine Studie der Initiative zeigt, dass 71 Prozent der Top-500-Unter-

nehmen Österreichs sponsern, 43 Prozent davon die Kunst. Durchschnittlich investieren kulturfördernde Unternehmen drei bis fünf Prozent ihres jährlichen Werbebudgets in Kunst und Kultur. Doch warum ist das so? Den Unternehmen geht es vor allem um den Auf- und Ausbau von Image, Bekanntheit und die Ansprache ausgewählter Zielgruppen. „Mit Kultursponsoring ist die Unternehmenspositionierung im Qualitätssegment und die Ansprache von Konsumenten in nicht-kommerziellen Situationen möglich. Außerdem ist auf Kulturveranstaltungen die begehrte Zielgruppe der Opinionleader mit hoher Ausbildung und hohem Einkommen optimal anzutreffen“, betont Kössner-Skoff. „Es ist kein Zufall, dass sich viele Unternehmen seit Jahren im Kultursponsoring engagieren und dadurch die Entwicklung der heimischen Kulturszene wesentlich mit-

„Kunst kostet zwar auch Geld, aber weit mehr, als an Förderungen hineingeht, fließt in die Regionen zurück.“

Kontakt: Hans Enzinger

Peter Faßhuber, Geschäftsführer Theaterland Steiermark, Leiter Theo Oberzeiring →

Tel.: 0664 / 24 14 133 E-Mail: schnuererbuam@aon.at


Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Lucas Pripfl

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„Kunst- und Kulturprojekte tragen wesentlich dazu bei, die Identität einer Region zu präsentieren, und haben einen touristischen Mehrwert.“ Christian Buchmann, Landesrat für Wirtschaft, Tourismus, Europa und Kultur

prägen. Sie haben erkannt, dass sich dieses Engagement positiv auf das gesamte Unternehmen auswirken kann”, weiß Landesrat Buchmann, der gemeinsam mit der IWK erfolgreiche Kultursponsoring-Projekte mit dem Maecenas auszeichnet, um „Lust auf mehr zu machen.” Auch bei Maecenas-Preisträger Bank Austria setzt man seit langer Zeit auf die Förderung von Kunst und Kultur: „Wir verstehen das Kultursponsoring als einen Kanal der Kundenkommunikation – sowohl im übergeordneten Sinn im Rahmen des Kommunikationsmixes, als auch im direkten Sinn, da die Betreuer bei Kulturveranstaltungen abseits des Banken-Alltags mit Kunden sprechen. Sponsoring ist hier – wenn es nachhaltig betrieben wird – eine sehr glaubwürdige Form der Kommunikation“, erklärt die Verantwortliche Katja Erlach. Bei Siemens, einem bedeutenden Sponsor der öster-

reichischen Kulturszene, stellt die Kulturförderung ebenfalls eine feste Größe dar. „Sie ist für uns ein wichtiger Bestandteil der gesellschaftspolitischen Agenda. Genauso wie sich moderne Unternehmen heute zu sozialen, Bildungs- und Umweltfragen verhalten müssen, befassen sie sich mit der kulturellen Situation, von der sie selbst Teil sind“, erklärt Stefan Frucht, Leiter der Kultur- und Sponsoringprogramme. Kultursponsoring ist aber nicht nur für Großunternehmen relevant, spricht Kössner-Skoff den aktuellen Trend an. „Immer mehr Klein- und Mittelbetriebe entdecken dieses erfolgreiche PR-Instrument für sich.“ Neben der positiven Wirkung auf die Unternehmenskommunikation hat Kultursponsoring auch noch einen weiteren günstigen Effekt: Sponsorzahlungen zählen zu den Betriebsausgaben und sind somit steuerlich absetzbar. Elisabeth Kranabetter

Musikalischer Toast auf die Freiheit!

Werner Kmetitsch

Unter dem Motto „Viva la libertà“ spürt das steirische Festival styriarte 2016 der Freiheit nach.

Karina Canellakis zeigt in der styriarte mit dem Concentus Musicus Wien ihren frischen Zugang zu vier Beethoven-Sinfonien.

A

lle neun Sinfonien Beet­ hovens sind heuer das Zentrum einer styriarte, die vom Kampf um die Freiheit handelt. Nikolaus Harnon-

court wollte diesen einzigartigen Kosmos Beethovens in der styriarte 2016 erstmals im Originalklang seines Concentus Musicus aufführen. Nach-

dem er jetzt nicht mehr ist, hat die styriarte entschieden, drei junge, brillante DirigentInnen einzuladen, den Zyklus mit ihren frischen Ideen zu gestalten: Karina Canellakis aus den USA, Jérémie Rhorer aus Frankreich und den Kolumbianer Andrés Orozco-Estrada. Aber noch viel mehr Freiheits-Themen locken: Amerika und die Sklaverei etwa, auf die Bühne gebracht mit einem Spiritual-Abend oder mit Jordi Savalls musikalischem Panorama über die Routen der Sklaverei. Im jungen Konzertformat der styriarte, den SOAPs, wird erzählt, was Freiheit für Mozart, Beet­ hoven, Schubert und Verdi

bedeutete. Die Freiheitsbewegungen der Frauen oder von Nationen, Freiheit in der Natur ... und viele andere in Musik geflossene Ideen der Freiheit machen die styriarte 2016 zu einem Erlebnis, das den wachen Geist ebenso ansprechen wird wie die Freude PR am puren Genuss.

Karten und Informationen: styriarte Kartenbüro Sackstraße 17, 8010 Graz Tel.: 0316.825 000 www.styriarte.com Hotelinfo: www.graztourismus.at


Jahre

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30. April bis 16. Oktober 2016

Mag. Brigitte Kössner-Skoff

IWK

Geschäftsführerin Initiativen Wirtschaft für Kunst & Autorin

Kunst und Kultur als Wirtschaftsfaktor Welche Ziele verfolgt „Initiativen Wirtschaft für Kunst”? Als unabhängige Vereinigung von Unternehmen und Wirtschaftstreibenden sieht die Initiative ihre Aufgabe darin, Erfolg versprechende Wege der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kunst aufzuzeigen und zu fördern. Mit dem Engagement für eine größere Akzeptanz des Kultursponsorings in der Wirtschaft und der Öffentlichkeit wollen wir langfristig dazu beitragen, den Weg für einen attraktiven Kulturstandort Österreich zu ebnen sowie der Kunst und Kultur als Wirtschaftsfaktor mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Daher vergeben wir auch den Kunst- und Kultursponsoringpreis Maecenas.

Historische Luftfahrzeuge technische Gerätschaften, Uniformen und Ausrüstungsgegenstände der Fliegertruppe

Warum arbeiten Wirtschafts- und Kulturtreibende immer enger zusammen? Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wird es zunehmend für Unternehmen interessant, künstlerisches Schaffen in die Unternehmen zu integrieren und neue kreative Sponsoringformen so zu entwickeln, dass sie auf der einen Seite dem Sponsor eine neue Originalität sichern und auf der anderen Seite der Kunst neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Welchen Nutzen bringt Kultursponsoring konkret? Der Vorteil des Unternehmens liegt vor allem in der Kommunikation nach außen, dem Auf- und Ausbau von Unternehmens- und Markenimage, Bekanntheit und Ansprache neuer und ausgewählter Zielgruppen in nichtkommerziellen Situationen. Kunst erschließt dem Unternehmen neue Marktsegmente, verbessert das Betriebsklima und kann Impulse für neue Wirtschaftsentwicklungen geben. Wohin geht der Kultursponsoring-Trend? 2015 haben sich die Investitionen im Bereich Kunst und Kultur in Österreich seit 1989 fast versiebenfacht. Das Volumen schätzen wir auf 66 Millionen Euro. Sponsoring ist in der Unternehmensstrategie neben Werbung, Public Relations und Verkaufsförderung speziell für größere, aber auch für immer mehr Klein- und Mittelbetriebe ein beliebtes Kommunikationsinstrument geworden. EK

Zeltweg / Hangar 8

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Trari, trara, die Frauen sind da!

Lucas Pripfl

Was vor einundfünfzig Jahren noch undenkbar war, ist heute Standard: Frauen in Blasmusikvereinen. Wie sich das Gefüge in Kapellen verändert hat und wie das bei Kollegen und in der Bevölkerung ankommt.


35 Die F-Tuba war einst den Männern vorbehalten. Heute entlocken Claudia Metnitzer, Rebekka Pichler und Thekla Sattler vom Musikverein KatschFrojach dem Instrument die richtigen TÜne.


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S

Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

ie stehen mit ihren Kollegen in Reih und Glied, marschieren mit und sind in allen Registern vertreten: Frauen in der Blasmusik. Was heute ein alltägliches Bild ist, musste vor einundfünfzig Jahren hart erkämpft werden. Blasmusikvereine waren eine unanfechtbare Männerdomäne. Muraus Bezirkskapellmeister Helmut Eichmann erinnert sich: „Als ich 1976 als aktives Mitglied in die Blasmusik eintrat, gab es bei uns noch keine Frau im Verein. Die erste im Bezirk war Friederike Fixl, die 1965 in die Stadtkapelle Murau aufgenommen wurde. Das war aber wirklich ein Ausnahmefall. Heute ist es überhaupt nicht mehr denkbar, dass ein Verein ohne Frauen auskommt.“ Daran, dass die Aufnahme in die Kapelle damals nicht einfach war, denkt Friederike Fixl

noch heute: „Ohne die Unterstützung meines Mannes und des noch heute tätigen Murauer Kapellmeisters Philipp Fruhmann, die an mich geglaubt, den Zeitgeist erkannt und Frauen in der Musik forciert haben, wäre es nicht möglich gewesen.“ Das Klarinettenspiel beigebracht hat Fixl ihr Mann, „sonst hätte ich keine Chance gehabt, das Instrument zu lernen“. Die Akzeptanz erkämpft Anfangs war es für die heute 73-jährige Klarinettistin, die später zum Sopransaxophon wechselte, nicht immer leicht: „Mir persönlich hat es zwar niemand gesagt, aber in meinem Umfeld ist bestimmt darüber geredet worden, wie es möglich ist, dass eine Frau in der Männerdomäne Blasmusik Fuß fasst“, meint Fixl. Und wie kam das bei den Vereinskol-

legen an? „Anfangs wurde ich toleriert. Dann, als die männlichen Musiker merkten, dass eine Frau eine genauso gute musikalische Leistung erbringen kann, wurde ich auch akzeptiert. Und als meine Söhne dann zum Verein kamen, wurde es ohnehin immer besser.“ Seit 44 Jahren spielt die Mutter gemeinsam mit Franz und Gerhard in der Stadtkapelle Murau. „Heute ist es überhaupt nicht mehr denkbar, dass Mädchen oder Frauen eine Schwellenangst vorm Blasmusikverein haben. Und dafür bin ich sehr dankbar. Denn hier können Jung und Alt, Männer und Frauen, einfach das tun, was sie gerne machen – gemeinsam musizieren“, unterstreicht die Vorreiterin lächelnd. Marschrichtung weiblich Der Frauenanteil in Kapellen liegt heute bei durchschnittlich

Bergkapelle Fohnsdorf

Gibt den Schritt vor: Petra Martetschläger ist die Stabführerin der Bergkapelle Fohnsdorf.

40 Prozent – die meisten Vereine wären ohne Damen gar nicht mehr spielfähig. Eine Statistik, die von der Bergkapelle Fohnsdorf mit einem ausgewogenen Herren-Damen-Verhältnis sogar noch getoppt wird. Dort gibt sogar eine Frau die Marschrichtung vor: Stabführerin Petra Martetschläger. Die 44-jährige Saxophonistin ist seit 28 Jahren mit dabei – über ihr gibt es keine weibliche Generation. „Als Stabführerin akzeptiert zu werden, war in der eigenen Kapelle leicht. Es war allerdings für die Bevölkerung eine große Umstellung, plötzlich eine Frau an der Spitze marschieren zu sehen. Da ist schon geschaut worden“, erinnert sich die Lehrerin der HAK Judenburg an die erste Zeit. Mittlerweile habe man sich aber daran gewöhnt. „Die Zusammensetzung der Kapelle spiegelt die Veränderung und Durchmischung in der Gesell-


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Ingrid Skraba

H E IN NDL G U T SISCKIN DERDIR

Friederike Fixl war die erste Frau in einem Murauer Blasmusikverein. Seit 44 Jahren spielt sie mit den Söhnen Gerhard (l.) und Franz (r.) in der Stadtkapelle Murau.

schaft wider. Es ist ein Zeichen der Zeit. Zwar gibt es immer noch Instrumente, die typisch weiblich oder männlich sind – wie Querflöte, Schlagzeug oder Tuba – aber als Männer- oder Frauendomänen können sie nicht mehr bezeichnet werden.“ Die drei Damen vom Bass Das beweisen auch gleich drei F-Tubistinnen des Musikvereins Katsch-Frojach. Rebekka Pichler, Thekla Sattler, und Claudia Metnitzer haben sich für das tiefe Blech entschieden. „Davon kann es nie genug geben“, schmunzeln die drei. Wobei zwei von ihnen, Pichler und Metnitzer, eher wie die Jungfrau zum Kind zur Tuba gekommen sind. Zufälle und Vertretungen waren der Grund. Doch aus der Not wurde Liebe. „Der Klang und das große Instrument – das fasziniert mich einfach“, erzählt die 23-jährige Rebekka Pichler strahlend. „Das ist halt ein g’scheids Instrument.“

Als drei von vier Tubistinnen im Bezirk Murau (die vierte ist Johanna Schneider vom Musikverein St. Veit in der Gegend) zählen sie zu den „Exoten“. Wie es ihnen damit geht und wie ihre männlichen Kollegen darauf reagieren? „Wir sind ja insgesamt sechs Bässe im Verein. Und unsere männlichen Kollegen sind eigentlich sehr stolz auf uns“, lacht Pichler, die seit elf Jahren im Verein mitspielt. „Anfangs gab es schon manchmal komische Blicke, aber mittlerweile sind wir bekannt – und zwar im positiven Sinne“, ergänzt die 42-jährige Thekla Sattler, die erst vor fünf Jahren das Instrument erlernt hat und gemeinsam mit ihrem Sohn die Musikschulbank drückte. „Das ist heute wirklich öfter so, dass Mütter mit ihren Kindern zu lernen beginnen. Es ist noch ein Stück, das du mit deinen Kindern mitgehen kannst – und das ist etwas sehr Schönes“, erzählt Sattler. Seite 40 →

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Und am Helikon der Klarinetten-Mugl Gardemusik, Konservatorium, Musikschuldirektor, Kapellmeister mit höchsten Ehren, exzessiver Blasmusiker. Der Professor!

Ing. Philipp Fruhmann Geboren am 5. Mai 1939 in Farrach bei Zeltweg. Ausgebildeter Landwirtschaftslehrer, später Musikschuldirektor. Seit 55 Jahren in (höchsten) Musiker-Funktionen aktiv. Verheiratet mit Monika, Vater von Dagmar und Karin.

S

eit 50 Jahren ist Philipp Fruhmann verheiratet, fünf Jahre länger ist er in allen Musikkadern auf Bundes-, Landesund Bezirksebene tätig, in „seiner“ Stadt schwingt er bis dato jenes Zepter, nach dem Noten tanzen und Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle Murau pfeifen. 50 Jahre also – deswegen im Marschmusiktempo zu Monika, der Ehefrau des Allzeit-Kapellmeisters. Ihr gebührt der Einstieg in diese Lebensbeschreibung des großartigen Musikers – es soll klingen wie ein Ständchen! Sie hat (ewig) auf ihn gewartet, hat ihm (trotzdem, und nicht zum Trotz) zwei wohlgeratene Töchter erst geboren, dann erzogen. Tausende Musiker sind Frau Fruhmann dafür dankbar. Denn ohne sie hätte Philipp, der Professor, unnachahmlich, empathisch, nicht wirken können. Ohne sie wäre es ihm unmöglich gewesen, die Entwicklung der Blasmusik in Österreich in dieser eindrucksvollen Weise zu beeinflussen. Mit ihm kam die „Blech“ heraus aus der Isolation der Bierzelte, hinein in die Konzerthäuser. Matura, Motorrad, Musikeinsätze Philipp Fruhmann maturiert am Francisco Josephinum in Wieselburg, verdingt sich als Landwirtschaftslehrer, ab 1974 als Musikschullehrer. Mit seinem Motorrad hobelt er zwischen Murau und Klagenfurt hin und her, übernimmt als Kapellmeister im Jahr 1961 die Stadtkapelle Murau – bis heute ergibt das rund 4545 Proben und 3060 Ausrückungen, dutzende (inter-)nationale Auftritte. Und viele tausend Getränke. Wie viele, weiß niemand. Selbst Bacchus hat irgendwann zu zählen aufgehört.

Tom Lamm

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Philipp Fruhmann und die Jungen: „Ich glaube, die mögen mich wirklich“, freut sich der 77-Jährige auf jede Probe. Richard Dullnigg, Obmann der Stadtkapelle, war bereits sein Schüler.

Das Helikon im Klarinettenmodus Als Musiker hat Fruhmann nicht nur dirigiert, sondern auch intoniert. Seine Trompetenklänge haben Rührung hervorgerufen im Publikum und stürmischen Applaus. Geigte er musikalisch in privaten Runden, wurde er zum Schenkelklopfer. Der Bezirks- und Landeskapellmeister, der stellvertretende Bundeskapellmeister, der Herr Professor und Murauer Musikschuldirektor ist eine Legende auf dem Helikon – auf diesem spielte er den Klarinetten-Mugl! Ein „zaches Stück“ schon auf dem feinfühligen Holzblasinstrumenterl, fetzte er es mit dem großen Blechtrichter. Eine wahre Geschichte, überliefert aus einem ehemaligen Landgasthaus nahe der Bezirksstadt Murau, seiner Lebensstadt.

Akribische Arbeit auf mehreren Ebenen Erst zum Vordergrund: Elf Mal dirigierte Philipp Fruhmann das Bundesmusikfest in Wien. Nun zum Hintergrund: Tausende Male saß er in Archiven und kümmerte sich um die Entwicklung von Originalliteratur für Blasmusik. Hunderte Stunden war er als Juror tätig, legte die Pflichtlektüre für Wertungsspiele fest, organisierte Schulungen und Meisterkurse für Dirigenten. Und seine Stadtkapelle Murau? Amtsmüde? Mitnichten: Professor Fruhmann hat noch Gestaltungswillen! Auch ist er gesund – und die Jungen im Musikverein meinen, er sei cool. Freilich: Bei Müdigkeit in langen Proben steht ihm ein Lehnstuhl bei. Ernst Wachernig


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D

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Ebner

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Eine Exotin: Marlene Dockner vom Musikverein St. Blasen ist die einzige Murauer Kapellmeisterin.

Früher, erinnert sich Helmut Eichmann, war das oft anders. „Viele hatten gar nicht die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen. Heute ist das alles einfacher. Und wir freuen uns auch immer über ältere Neueinsteiger. Jung und Alt spielen in einem Verein gemeinsam – das ist etwas Wunderschönes und in kaum einer anderen Situation so natürlich möglich“, so Eichmann. Auch die Zusammenarbeit mit der Musikschule Murau sei „landesweit einzigartig“. Musikschulen spielen mit Genauso sieht das auch Musikschuldirektor Wolfgang Fleischhacker: „Aus unserer Sicht ist die Zusammenarbeit zwischen Musikschule und den Blasmusikvereinen des Bezirks als mustergültig und hervorragend zu bezeichnen. Musikschule und Blasmusik sind für uns untrennbar ver-

bunden. Man könnte sagen, die Musikschule ist ein Teil des Blasmusikwesens und umgekehrt.“ Auch im Murtal gehört die Blasmusik zur Musikschule dazu. „Das Unterrichtsangebot bietet umfangreiche Möglichkeiten im Schwerpunkt Blasmusik. Als Leiter bin ich immer bemüht, die Verantwortlichen aus der Blasmusikszene zu unterstützen“, erzählt Musikschuldirektor und Posaunist Wolfgang Messner. Ein Blick in die Unterrichtszimmer spiegelt das Bild in den Musikvereinen wider: Ohne die vielen Mädchen und Frauen hätten die Musikschulen nicht einmal die Hälfte ihrer Schüler – auch wenn bereits hier zu sehen ist, dass Querflöte, Klarinette und Saxophon immer noch eher in Mädchen- & Frauenhänden sind, während Buben und Männer bevorzugt zu Tuba, Schlagzeug oder Tenorhorn greifen.

Mit Charme und Taktstock Gegen den Strom schwimmt allerdings Marlene Dockner vom Musikverein St. Blasen, die als einzige Kapellmeisterin des Bezirks Murau seit 2011 Ton und Takt angibt. Wie sie die erste Zeit in Erinnerung hat? „Im Musikverein selbst habe ich es überhaupt nie als Problem empfunden – in der Bevölkerung war es anders. Auch wenn es mir selbst niemand gesagt hat, haben mir viele meiner Freunde doch erzählt, dass die Leute meinten: ‚Was will denn das Mäderl mit ihren 25 Jahren ...’, erzählt Dockner von unterschiedlichen Reaktionen. „Nach unserem ersten Wertungsspiel 2011 wurde das schnell anders – der Erfolg hat mich bestärkt.” Mittlerweile wird Dockner akzeptiert, ja geschätzt. „In einer Sache bin ich mir sicher“, meint die Musikschullehrerin, „vielleicht ist es sogar leichter, als Frau vorne zu

stehen, wenn man sich seinen Stellenwert einmal erarbeitet hat. Denn die Männer im Verein behandeln mich als Frau sicher charmanter, als sie es mit einem Mann tun würden“, schmunzelt sie. Nach langjähriger Überzeugungsarbeit sind Frauen aus den Murauer und Murtaler Musikvereinen nicht mehr wegzudenken. Und das nicht nur wegen ihres Könnens. Gäbe es keinen weiblichen Nachwuchs, wären viele Kapellen überhaupt nicht mehr spielfähig. Zwar sind die, die den Ton oder Schritt angeben, meist noch Männer. Doch auch in diese Domänen wagen sich immer mehr Frauen vor und werden Taktgeber, Schrittmacher und Führungskräfte. Marie-Christine Romirer, Elisabeth Kranabetter


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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

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Hautnah und live dabei – und das von früh bis spät: Wie so ein Tag als Musiker abläuft, haben uns zwei junge Murtaler Bands verraten.

Kompass Nord Die fünfköpfige Deutschpop-Rock-Band aus dem Murtal besteht aus Patrick Freisinger, Daniel Stadler, Julian Oppeneiger, Moritz Dörflinger und Philipp Fruhmann. Das Kompass-Nord-Debutalbum nennt sich „Horizont“. Die nächsten Auftritte der Gruppe: „Rockt’s de Burg“-Festival, Straßburg (Kärnten), 25. Juni „Stadtzauber“ St. Johann im Pongau (Salzburg), 2. Juli „Rock den See“, St. Andrä (Kärnten), 15. Juli Booking: martin@badtastemusicagency.com



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Kultur & Vergn端gen in Murau und im Murtal


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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

„Ich bin ein Sammler“, erklärt der 75-jährige Karl Pürer aus Murau. Was er sammelt? Fotos. Und zwar bevorzugt von Telefonzellen – „die immer weniger werden“ –, Stapelstühlen, die je nach Anordnung unterschiedliche Formen bilden, oder Sonnenuhren. Ein Faible hat der Hobbyfotograf auch für Siloballen. Seine Arbeit ist weniger dokumentarisch, er fotografiert viele Dinge, über die andere Leute den Kopf schütteln. Zumindest sagen sie: ,So habe ich das noch nicht gesehen’, erklärt Pürer, der zweimal den steirischen Landespreis und die österreichische Amateurfotomeisterschaft gewonnen hat.

Karl Pürer

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Karl Pürer

Selbstbewusst, prächtig – der Gockel. Ein „Gemälde“, aufgenommen von Karl Pürer in St. Lambrecht.


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Die Fotogenese als Wegweiser zur Kunst Drei Hobbyfotografen ergeben über etliche Jahre viele tausend Bilder. Und damit eine Schwingung. Neun Belege wertvoller Philosophien.

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lorian Baumgartner, Eberhard Lercher und Karl Pürer sind Fotogenetiker des Murtals. Sie produzieren Fingerprints des Lebensalltags in Form von Fotografien. Exkurs zu einer Großen der Szene: Ein bekannter Maler ist ein Künstler, eine berühmte Skulpturistin ist eine Künstlerin – und Elfi Semotan, die mit ihren Bildern Palmers weltberühmt gemacht hat, ist eine Fotografin. Nun, was stimmt denn da nicht? Richtig: Auch Elfi Semotan ist eine Künstlerin. Zurück zu unseren drei Herren: Sie sind ebenfalls Künstler. Denn sie produzieren nicht per zufälligstem Zufall ein Werk pro Leben, sie tun dies in geplanter, vorbereiteter, akribischer Permanenz. Klappe um Klappe. Und Knips.

Eberhard Lercher baut Brücken zwischen Bauwerken und guter Fotografie.

Florian Baumgartner

Eberhard Lercher

Seite 50 →

Trial im Wald 1. In Deutschland preisgekrönte Aufnahme, bei der Florian Baumgartner des Fotografen Zukunftsperspektive auf die leichte Schulter nimmt.


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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Eberhard Lercher (2)

Herzöffner: Sonnenstimmung am Großen Winterleitensee und dem Kreiskogel.

Die Erika verwandelt den Hochwald am Krabauther Gulsenberg in ein blühendes Paradies.

Lercher

Eberhard Lercher Die Landschaftsfotografie ist seit mehr als drei Jahrzehnten die Leidenschaft des Flugsicherungstechnikers Eberhard Lercher. Der 53-jährige Hobbyfotograf aus Judenburg visitiert jedes seiner Motive bis zu 20 Mal. Unterschiedliche Tageszeiten, wechselndes Wetter, der Wandel der Jahreszeiten und damit unterschiedliche Lichtverhältnisse vermitteln ihm faszinierende Live-Eindrücke, die seine Fotografien wiedergeben.


Baumgartner

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Florian Baumgartner Fotografieren? Macht er schon ewig, der renommierte Mediziner aus Murau. Jedoch weniger, um festzuhalten. Doch wenn schon festhalten, dann Schwingung – um Resonanz zu erzeugen. Fotografie ist demnach Kommunikation.

Onkologische Rehabilitation

Ausgleich für die Zeit nach dem Krebs.

Die Arbeit links beschreibt er frei nach Hermann Hesse: „Seltsam, im Nebel zu wandern. Leben ist einsam. Kein Mensch kennt den andern, jeder ist allein.“

Die Onkologische Rehabilitation richtet sich an Patienten, die ihre primäre Krebsbehandlung abgeschlossen haben und die ihren physischen und psychischen Gesundheitszustand wieder verbessern wollen.

„Baumi“ knipst anders – und komponiert aus Bildern auch Märchenbücher für seine Enkelkinder.

Florian Baumgartner (2)

Alle Therapien zielen darauf ab, körperliche und psychische Beeinträchtigungen zu reduzieren und eine konstruktive Bewältigung der Erkrankung und ihrer Folgestörungen zu ermöglichen

Trial im Wald 2. Wenn sich zwei einbremsen, freut sich der Dritte und gibt am Auslöser Vollgas. Reales Foto, ohne „Schminke“, ohne Photoshop.

Die Kosten für die Onkologische Rehabilitation werden von der jeweiligen Sozialversicherung übernommen. Der behandelnde Arzt muss einen Antrag auf Onkologische Rehabilitation beim zuständigen Kostenträger stellen.

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Ernst Wachernig, Recherche: Elisabeth Kranabetter

Karl Pürer (2)

Baumgartner, Lercher, Pürer. Sie sehen Dinge, die andere nicht erkennen können. Ihre Blicke sind lupenreiner und detailfeiner. Florian Baumgartner, Mann des trockenen Humors und Formelschreiber für pataphysische „Einbildereien“, könnte zur Fotografie das Folgende definiert haben: „Wenn die Physik behauptet, Florian Baumgartner ist ein Fotograf, dann erwidert die Metaphysik: Wenn der ein Fotograf ist, ist auch Eberhard Lercher einer. Worauf die Pataphysik feststellen würde, dass keiner der beiden ein Fotograf ist, weil auch Karl Pürer keiner ist. Was bleibt: Genießen wir die Fotografien dieser formidablen Männer. Ganz unpataphysisch.

Eine Aufnahme Karl Pürers, mehrfach belichtet, um die volle Länge des Kirchenraumes der Cäciliakirche in St. Georgen am Kreischberg detailhaft bis in den letzten Winkel zu dokumentieren.

Eines von Pürers fotografischen Sammelobjekten: kunstvoll angeordnete, bunte Stapelstühle.

37. St. Pauler Kultursommer 2016 Was den St. Pauler Kultursommer ausmacht? Die Verpflichtung von jungen Kärntner Künstlern, Künstlern benachbarter Länder und internationalen Solisten und Ensembles, die Berücksichtigung der alternativen Szene, die Einbindung der Jugend durch Schulen und Musikschulen und die Gestaltung von Festmessen. DAS PROGRAMM: Nach der Eröffnung am Pfingstsamstag folgen bis Mariä Himmelfahrt vierzehn Konzerte und drei Festmessen. Den Beginn macht der Stiftschor St. Paul mit Mozarts Krönungsmessse beim Festgottesdienst am Pfingstsonntag. In der Sitftskirche konzertieren einheimische Nachwuchskünstler, Absolventen der Belcanto-Meisterklasse, ein Klezmer-Ensemble, der Landesjugendchor Kärnten mit den Greenwich Academy Madrigal Singers (USA) sowie Cellist Franz Bartolomey und Pianistin Barbara Moser. Im Arkadenhof gastiert der Viola da gamba Consort „anima mea“ und in der Stiftskirche folgen ein Konzert mit dem Herning Kirkes Drengekor aus Dänemark und ein Kammerkonzert für Violoncello und Harfe. Ebenfalls: Die Wiener Instrumentalsolisten mit Musik der Romantik, das Trio Musica Aurea, das AIMS Festival Orchestra Dallas-Graz, Mezzosopranistin Isabel Csarnecki und das Trio Canoris. Informationen, ABO-, Karten- & Gutscheinbestellungen: T. +43 4357 2019–21, kuso@kuso-stpaul.at, www.kuso-stpaul.at

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OOEV

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Otmar Lankmaier, Landesdirektor der OOEV.

Leistbarer RundumSchutz für Familien Der „Keine Sorgen Familienschutz“ der Oberösterreichischen Versicherung

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ltern sein ist schwer genug – deshalb stellt die Oberösterreichische Versicherung in diesem Jahr bewusst die Familien und ihre Risiken in den Mittelpunkt“, erklärt Landesdirektor Otmar Lankmaier. Egal, in welcher Form – ein Elternteil bezahlt und alle anderen profitieren gleichermaßen von diesem Risikoschirm aus Unfall-, Rechtsschutzund Haushaltsversicherung samt Privathaftpflicht. In puncto Unfallversicherung ist oft nicht bekannt, dass Kinder außerhalb der Schule nicht unfallversichert sind, deshalb ist die private Absicherung umso wichtiger. Eine Rechtsschutzversicherung (mit dem neuem

Antistalking-Rechtsschutz) sichert die Familie und ihre Rechte optimal ab. Die Privathaftpflichtversicherung schützt Familien bei Missgeschicken, die schwere finanzielle Belastungen darstellen können. In einem aktuellen Test der Österreichischen Gesellschaft für Verbraucherstudien erhielt die Oberösterreichische Versicherung den ersten Platz für die günstigste Prämie. Der „Keine Sorgen Familienschutz“ ist für eine Familie mit zwei Kindern, beide Ehepartner berufstätig, in einer Wohnung mit 100 Quadratmetern und komfortabler Ausstattung je nach Variante ab etwa 36 Euro pro Monat zu haben. PR

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Handwerk & Architektur

Fusion aus Tradition und Innovation Das Unternehmen Stolz kümmert sich ums Wohlfühlen beim Wohnen – mit Komplettservice im gesamten Innenausbau.

W

er Wert darauf legt, sich in seinen vier Wänden rundum wohl zu fühlen, ist hier richtig – das merkt man spätestens dann, wenn man eines der Stolz-Möbelstudios in Murau und Tamsweg betritt. Denn hier wird individuelle Planung, persönliche Betreuung sowie Handschlagqualität noch gelebt.

Neben dem Einrichtungsfachhandel kann das Traditionsunternehmen auch Tischleranfertigungen anbieten. Hier spielt der natürliche warme Werkstoff Holz eine wesentliche Rolle: Bevorzugt heimische Hölzer sind es nämlich, die in der Tischlerei Stolz verarbeitet werden. Der Fokus liegt auf individuellen Gesamtlösungen

– basierend auf traditioneller Handwerkskunst werden innovative, zeitgemäße Designelemente kreiert. Mit dem Kauf des Installations-Unternehmens Zeiringer wurden weitere Geschäftsfelder geschaffen, um den Kunden „mehr aus einer Hand“ zu bieten. „Ich verstehe mich als Kompletteinrichter, der

In dritter Generation Die Geschichte des Unternehmens Stolz begann bereits vor mehr als 60 Jahren – Lorenz Stolz arbeitete damals auf 30 m2 mit dem Rohstoff Holz. Mittlerweile ist die Betriebsfläche auf 8.500 m2 angewachsen. Jürgen Stolz führt die Firma heute in dritter Generation.

seinen Kunden möglichst viel Arbeit abnehmen möchte. Wir bieten ein Rundum-Service – von der Heizungs- und Sanitärplanung über die Bodenverlegung, die Innen- und Außen-Beschattung, die Möbelpolsterei bis hin zur stimmigen Wohnraumgestaltung“, so FirmeninPR haber Jürgen Stolz. Jürgen Stolz orientiert sich bei der Wahl der Rohstoffe an der Region und arbeitet größtenteils mit heimischen Hölzern. In seiner Branche gilt er als Innovationsvorreiter.

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Stolz Möbel GmbH St. Lorenzen 181 8861 St. Georgen am Kreischberg St. Georgen: +43 3537 606 Murau: +43 3532 2552 Tamsweg: +43 6474 7919 stolz@stolz-moebel.at www.stolz-moebel.at


Handwerk & Architektur

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Knallhart markant In der Holzwelt Murau spricht man viel von Architektur und setzt stylishe Gebäude immer wieder um. Das tun auch andere – extrem erfrischend.

W

Peter Eder Brigida Gonzalez

Das Erste, was die Laternsertaler beim Anblick des „Weißen Hauses“ gesagt haben, war: isch guat wore.

fünf mal fünf mal zehn Meter Feriendomizil mit zwei überdachten Veranden. Schwarze Schöntöne Nicht anders verhält es sich mit dem Schauspielhaus in Erl im Tiroler Unterinntal. Damit setzte der Mäzen Hans Peter Haselsteiner (zum bestehenden weißen Haus) mithilfe der Architekten Delugan Meissl Associated Architects ein Kulturdenkmal als schwarzen Seite 56 →

Dunkles Haus, helle Freude: Erl boomt auch dank herausragender Architektur.

Da schaut die alte Kirche in ein modernes Antlitz. Rattenberg hat sich was Gutes getan.

Christian Flatscher

Weißes Kubisches Sie, die Architektur von exzellenten Planern, macht also einen (wesentlichen) Teil von Identität aus. Sie stiftet. Zum Beispiel durch das kleine weiße Haus im Vorarlberger Laternsertal. Dort haben nicht nur Fuchs und Hase g’schaut, als die Architekten Marte.Marte ein „Schutzhaus“ an die Schipiste geknallt haben. Kubisch bis zum Gehtnichtmehr, in seiner inhaltlichen Bedeutung ein

Rasenmähen anders in Laufnitzdorf – über außenliegende Stufen nämlich.

Marc Lins

orauf weisen arc h it e kt on i s c h e Kunstwerke in der Landschaft hin? Auf das Selbstbewusstsein von Bauherren? Auf das Selbstverständnis von Regionen? Auf eine Zugewandtheit zur Zukunft? Mögliche Antwort: Auf alles das. Und: Wie renovierte historische Gebäude können auch Architektur-„Wahrzeichen“ Balsam für die Seele sein. Feinst Renoviertes wie ebensofeinst Architektonisches ist Ausdruck regionalen Kulturverständnisses – und in der Folge Kommunikationsstreben nach außen. Dazu eine Suggestivfrage: Welches österreichische Bundesland steht eher für Architektur? Das Burgenland oder Vorarlberg? Oder: Welchem dieser beiden Bundesländer entstammen die geileren Architekten? Kleine Hilfe: Dietrich, Giselbrecht, Kaufmann, Untertrifaller und Co. wurden im äußersten Westen Österreichs sozialisiert.


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Handwerk & Architektur

Essl: Alles, was das Heimwerkerherz begehrt Eigene Bau- und Wohnideen dank kompetenter Beratung umsetzten. Der Holzfachmarkt Essl in Murau berät seit 28 Jahren problemlösungsorientiert.

1988

als Zwei-MannBetrieb gegründet, beschäftigt die Firma Essl in Murau heute sechs Mitarbeiter – jeder ein Spezialist auf seinem Gebiet. Im führenden Heimwerkermarkt des Bezirks Murau werden in der hauseigenen Werkstätte Holz und Platten mit modernster Technik zuge-

schnitten sowie kleinere Tischlerarbeiten erledigt. Die führenden Anbieter im Fußbodensektor sind die Firmen Tilo, Meister oder Egger. Die Palette reicht von Parkett Landhausdiele bis Kork oder PVC-freiem Vinyl. Bei Verlegefragen stehen wir beratend zur Seite oder übernehmen die Verlegung fachgerecht!

Innovative Fensterlösungen der Firma Internorm werden im großzügigen Schauraum in kundenfreundlicher Atmosphäre vermittelt. Normgerechter Einbau nach ÖNORM B5320 ist eine Selbstverständlichkeit! Das passende Werkzeug und Heimwerkerbedarf für alle Vorhaben im und ums Haus finden sich im großen Verkaufsraum – von

Kompetenz vor Ort Hineingehen, durchgustieren, sich inspirieren und beraten lassen: Das Team rund um Wolfgang Eßl hilft mit Herz und Kompetenz bei der Umsetzung großer und kleiner Bauvorhaben. Dank der hauseigenen Werkstätte können Kundenwünsche individuell umgesetzt werden.

günstigen Einsteiger- bis hin zu Profigeräten. Bei Lacken und Farben treffen Sie immer den richtigen Ton. Die neueste Farbmischanlage von Adler lässt mit bis zu 52.000 Farbtönen innen wie außen keine Wünsche offen. Egal, was Sie sich vornehmen – das Team um Geschäftsführer Wolfgang Eßl berät Sie gerne bei einem persönlichen Termin. PR

Essl

Sigrid Kobald – Verkaufsabteilung, Mario Marchl – Verkaufs- und Fenster-Innendienst, Christian Raab – Werkstättenleiter, Caroline Schaffer – Büro und Verkauf, Linda Pagitz – Verkauf, Harald Mayr – Spezialist für Böden und Türen und Geschäftsführer Wolfgang Eßl – Chef und Motor des Unternehmens.

Holzfachmarkt Murau Essl GmbH Bundesstraße 14 8850 Murau T. +43 3532 3603 office@holzfachmarkt-murau.at www.holzfachmarkt-murau.at


Handwerk & Architektur

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Handwerk & Architektur

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Home Staging ist die professionelle Präsentation von Immobilien für den Verkauf. Wir setzen Ihre Immobilie richtig in Szene und rücken diese, mit Hilfe von Farbe, Möbeln und Accessoires ins richtige Licht. Dadurch wird ein Ambiente des Wohlfühlens geschaffen, der Interessent sieht sich selber in der Immobilie wieder und eine leer stehende Wohnung wird wieder zu einem Zuhause. Wir sind kompetenter Partner für das In-Szene-setzen Ihrer Immobilie, steigern dadurch den Verkaufserlös um 10 bis 15 Prozent und verkürzen die Verkaufszeit um ein Drittel bis zur Hälfte. Für genauere Informationen VERKÜRZTE sowie für eine Präsentation VERKAUFSZEIT stehe ich Ihnen ab 1. Mai gerne jederzeit IMMOBILIE zur Verfügung. VERKAUFSWERT:

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Weinviertel, Fahndorf. Wenn Architekten selbst bauen, um zu wohnen, wird's puristisch. Wohnzimmer und Bad stehen konsequent in der Auslage. Ehrlich? Das ist ehrlich.

Fingerzeig in die grüne Waldrandwiese und bescherte den seit 1613 aufgeführten Passionsspielen einen Drive, direkt hinein in die Kulturberichterstattung und ins Feuilleton. Wobei: Diese Kommunikation freilich beflügelte Intendant Gustav Kuhn mit den hochklassigen Opernfestspielen. Grüner Knaller Menschen tun zu selten das, was dieses grüne Gebäude in Laufnitzdorf (Steiermark) von Albert Ortis und Reinhold Weichlbauer freizügig macht: das Innere nach außen kehren. Ein Zeichen dessen: eine außenliegende Stiege, die gleichzeitig Stütze ist. Oder Fenster, die so am Eck hocken, dass sie alles sehen, und damit auch die Bewohner des zum Haus gewordenen Rasenstückes. Solitär mit Weitblick Rattenberg (Tirol) ist, analysiert man die Bauhistorie, fernab von Modernistischem. Das umso mehr neben dem Allerheiligsten des Dorfes, der Kirche. Daniel Fügenschuh hat auf das hin einen Bleistift zum Skizzieren aus-

gepackt, den Rattenberg nicht kannte. „A Kobl mit lei oan Aug‘“ – ja, ein solcher wurde gezeichnet, vorgelegt und umgesetzt. Zum Glück für die 440 Einwohner der kleinsten Stadt Österreichs, die sich derart einer Bausünde aus den 1970er Jahren entledigt haben. Insgesamt sehr fein für das spätmittelalterliche Umfeld. Gläserne Holzlage Ein flaches Feld mit kantiger Wohnskulptur in Fahndorf (Niederösterreich) haben die Architekten Carmen Wiederin und Philipp Tschofen für sich selbst umgesetzt. Während deren fröhliche Rotznase Emil seine Energie im Garten verbrät, sinnieren die Architekten-Bauherren nach wie vor glücklich bei einem Glaserl Veltliner, wie wunderbar es ihnen gelungen ist, das Innen mit dem Außen in Schwingung zu bringen. Wer hat schon ein Wohnzimmer „auf der Wiese“ und eine Dusche „direkt angrenzend an den Himmel“. Architektur also. Knallhart. Markant. Oder: Nachahmenswert! Ernst Wachernig


Handwerk & Architektur

Kompetenz rund um Stahl, Metall & Glas

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Komplett zertifiziert Die Sgardelli Stahl- und Aluminiumbau GmbH ist nach europäischer Norm EN 1090 vollständig zertifiziert und besitzt dazu alle notwendigen gültigen Zeugnisse.

Bei Sgardelli dreht sich alles um innovative architektonische Lösungen im Stahl-, Aluminium- und Glasbau – für Industrie und Gewerbe über den Kommunalbereich bis hin zum Häuslbauer.

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in Unternehmen nach Maß: Welch vielfältige Möglichkeiten die Materialien Stahl, Aluminium und Glas bieten, beweist das Traditionsunternehmen Sgardelli seit 51 Jahren immer wieder aufs Neue – für Einkaufsmärkte wie Billa und Merkur ebenso wie als Partner im Industriesektor mit zahlreichen realisierten Baupro-

jekten für Betriebe wie Zellstoff Pöls, Voest Donawitz und Austria Email, VAE Zeltweg und ÖBB. Bei Sgardelli kümmert man sich dabei um alles, angefangen bei der Kundenberatung und -betreuung über Kalkulation und Konstruktion bis hin zur Baustellen- und Projektleitung. „Nimmt man einen strategischen Partner hinzu, sichert das

den Zugang zu neuen Märkten und beide Unternehmen profitieren von den Stärken des anderen“, so Inhaber Helmut Hammer. Auch für kleinere Geschäfte oder Häuslbauer werden innovative Lösungen geboten, z. B. Edelstahl- und Glaskonstruktionen bei Zubauten, Terrassenüberdachungen, Stiegengeländern u. v. m. Nicht

zuletzt wurde der Dienstleistungsbereich rund um Schlosserarbeiten, Reparaturen von Fenstern und Türen sowie Sicherheitseinrichtungen forciert. Was aktuell am Plan steht: „Wir sind dabei, unser Team wieder zu verstärken“, so Hammer. „Einerseits in der Produktion, aber auch in der Montage PR und im Engineering.“ Inhaber Helmut Hammer: „Unsere große Stärke ist, dass wir die gesamte Umsetzung eines Projektes, von der Beratung über die Planung bis hin zur Produktion, selbst gestalten können. Und: Im Metallbau sind wir immer noch ein flexibles Unternehmen, das rasch günstige Lösungen anbieten kann.“ Aktuell ist ein großer Auftrag von der VAE Zeltweg in Arbeit.

Sgardelli Stahl- und Aluminiumbau GmbH Viktor-Kaplan-Straße 49 8720 Knittelfeld T. +43 3512 82 916 F. +43 3512 82 916-6 stahlbau@sgardelli.at www.sgardelli.at


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Handwerk & Architektur

Auszeit zum Genießen im Gasthof Wachter Familienbetrieb investiert 1,6 Mio. Euro und erweitert Wohlfühl-Angebot um 13 Doppelzimmer, Sonnenterrasse, Sauna, Rezeption, Fest- und Seminarraum.

kk (4)

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Auszeit nehmen, Ruhe genießen und schlemmen im neuen Gasthof Wachter.

ie ausgezeichnete Küche des Gasthofs Wachter ist weithin bekannt. Aufgrund der steigenden Zimmeranfragen in den letzten Jahren und in Gedanken an die weiterführende Generation entschloss sich die Familie Wachter, ihren Hotelbetrieb in Gaal komplett zu erneuern. Es entstanden rund 590 m2 zusätzliche Wohlfühl-Fläche in Massivbauweise mit Hackschnitzelheizung. Damit errichtete die Familie ein Leitprojekt für die Region und investierte in die eigene erfolgreiche Zukunft. Geplant wurde das Projekt mit e2 engineering, und die 14 zur Errichtung der Erweiterung beauftragten Firmen kamen allesamt aus dem Murtal – damit blieb die ge-

Typisch steirisch Hier genießen Sie frische, steirische und handgemachte Schmankerl inmitten der wunderschönen Gaaler Berglandschaft – ausgezeichnet als Genusswirt, Kulinarisches Erbe und Gute Steirische Gaststätte. Perfekt für Ihre Auszeit fernab vom Alltag!

samte Wertschöpfung in der Region. Die Baufirmen arbeiteten auf Hochtouren und bei laufendem Gastbetrieb, um das Objekt in einer Bauzeit von 31 Wochen fertig zu stellen. Termingerecht wurde im DezemPR ber 2015 eröffnet.

Gasthof Wachter Familie Wachter vlg. Lasser Gaalgraben 27 · 8731 Gaal T. +43 3513 222 F. +43 3513 88 363 auszeit@gasthofwachter.at www.gasthofwachter.at

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Handwerk & Architektur

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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Wir4

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„Wir4“ kommen zum Judenburger Stadtfest: Uli Bäer, Gary Lux, Harald Fendrich und Harry Stampfer.

Eine Stadt, in der die Kultur gedeiht Feiern, Sternderl schauen & Amazonen: Von Festen bis hin zum Theaterstück hat Judenburg in Sachen Kultur viel zu bieten.

Judenburg feiert 25. Juni, ab 15.00 Judenburger Stadtfest Innenstadt Eintritt frei Infos: www.judenburg.com

E

ine Fülle an Kultur bedeutet hohe Zufriedenheit in der Bevölkerung – so das Credo der Bezirksstadt Judenburg. Deshalb wird Jahr für Jahr intensiv daran gearbeitet, ein buntes Programm an Kulturgenüssen für anspruchsvolles Publikum zusammenzustellen

– und zwar so, dass garantiert für jeden Geschmack etwas dabei ist. Bunter Musik-Mix Ein Event, auf das sich Groß und Klein freuen darf, ist das Judenburger Stadtfest, das heuer am 24. Juni startet – und

zwar mit dem Eröffnungskonzert der AMV Stadtkapelle Judenburg. Am 25. Juni geht es dann in der gesamten Innenstadt rund. Musikalisch umrahmt wird das Fest mit einem Musik-Mix von Austropop über steirischen Reggae bis hin zu zünftiger Volksmu-


61 Wie steirischer Reggae klingt? Davon kann man sich am Stadtfest bei „Millions of Dreads“ überzeugen.

Musik-Events 13. Mai, 19.30 Roth & Roth „Fusion Power“ Gewölbekeller 26.–28. Mai 2016 Liquid Music Grüner Saal und Foyer 21.–24. Juni 2016, ganztags Musik, Musik, Musik Tage der offenen Tür in der U.-v.-L.-Musikschule 23. Juni, 19.00 Turmmusik U.-v.-L.-Musik- und Kunstschule und Posaunenensemble der Kunstuni Graz Sternenturm MoD

8. Juli–23. Juli Judenburger Sommer Das genaue Festivalprogramm wird gesondert veröffentlicht. 6. Oktober, 19.30 Old School Basterds Festsaal

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23. November, 19.30 Bad Boys of Music Jeunesse Konzertabo Festsaal Fusion Power: Der Judenburger Schlagzeuger Karl Roth und sein Sohn Martin an der Gitarre, Alexander Meister an den Keyboards, Martin Reitmann am Bass – dazu die Stimmen von Kelsey Cowie und Gregor Bishops.

Feinste Töne Eines der musikalischen Highlights gibt’s aber bereits vor dem Stadtfest – nämlich am 13. Mai mit Roth & Roth, die mit „Fusion Power“ einen musikalischen Mix aus verschiedenen Genres wie Jazz, Funk und Rock zum Besten geben. Beliebter Fixpunkt im Judenburger Kulturprogramm ist schon seit vielen Jahren der Judenburger Sommer, der in diesem Jahr von 8. bis 23. Juli stattfindet. Das genaue Programm wird ab Juni auf www. judenburg.at/judenburgersommer verfügbar sein. →

Marija Kanizaj

sik – präsentiert von bekannten Top-Künstlern wie Waterloo & Band, Wir4, Millions of Dreads und Udo Wenders.

Die „Old School Basterds“ erwecken den Rock’n’ Roll zu neuem Leben – im Judenburger Festsaal am 6. Oktober.


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Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Kabarett 3. Mai, 20.00 Roland Düringer „Weltfremd?“ Festsaal 13. Oktober, 19.30 Gery Seidl „Bitte.Danke." Festsaal

Lukas Beck, Julia Weseley

1. Dezember, 19.30 Kernölamazonen „Kugel & Keks“ Festsaal

JuThe

Unter den Judenburger Kultur-Highlights 2016: Roland Düringer im Mai und die „Kernölamazonen“ im Dezember.

Wer auf den Sound der 50er-Jahre steht, darf auf keinen Fall die „Old School Basterds“ am 6. Oktober versäumen: Die fünfköpfige Gruppe rockt mit Songs bekannter Größen wie Elvis Presley, Chuck Berry oder Fats Domino. In Sachen Kabarett geht es am 3. Mai mit Kapazunder Roland Düringer los, der sich in seinem aktuellem Programm der Frage „Weltfremd?“ widmet. Etwas für die Lachmuskeln gibt es dann auch am 13. Oktober bei Gery Seidls neuem Soloprogramm „Bitte.

Danke.“ und bei „Kugel & Keks“ von den Kernölamazonen am 1. Dezember. So ein Theater! Das Theater in der Mauer liegt zwar etwas versteckt – unterschätzen darf man es deshalb aber keinesfalls! Seit 1997 begeistert das „JuThe“ als eines der wichtigsten kleinen steirischen Theater mit Inszenierungen und Literaturabenden. Was heuer am Programm steht: Das Märchen „Der Wolf und die sieben Geißlein“ sowie die Komödie „Versteh

Nachwuchs-Schauspielerinnen im JuThe an der Mauer.

Theater-Termine

Das „Austrian Actors Theater“ feiert am 12. Mai die Premiere von „Lumpazivagabundus”.

Ab 30. April, 15.00 Der Wolf und die sieben Geißlein JuThe 12. Mai, 19.30 Lumpazivagabundus Veranstaltungszentrum Infos: www.a-a-t.at

25. November, 15.00 Theater mit Horizont „Aladin“ Kindermusical Festsaal

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Ab 4. Juni, 20.00 Versteh mich nicht falsch JuThe Infos: www.juthe.at


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Wichtige Kulturträger

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Kulturreferat der Stadtgemeinde Judenburg Hier kümmert man sich um die Organisation des Judenburger Kulturlebens – z. B. Festivals wie den Judenburger Sommer, die Jeunesse-Konzerte u. v. m.

Die Judenburger „Voces” unter der Leitung von Siegrid Hermann wirken beim Maisingen am 19. Mai im Festsaal mit.

Singgemeinschaft Magdalena Mit Chorleiterin Helma Glatz und Obfrau Christine Haar brillieren die Sängerinnen bei Chorfestivals.

Chor-Termine 19. Mai, 19.00 Judenburger Maisingen Festsaal, Eintritt frei

Spielmannszug Judenburg Diese Könner sorgen unter Obfrau Reinhild Winkler und Doris Reischenbacher für helle Freude.

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11. Juni, 20.00 Gesangsfabrik: Hitgestöber Festsaal

Wer die „Gesangsfabrik“ live on stage sehen möchte, hat am 11. Juni im Judenburger Festsaal die Gelegenheit dazu.

Sternderl schauen Beeindruckende 75 Meter hoch ist der Judenburger Stadtturm. Und ganz oben birgt er noch ein von außen nicht ersichtliches Highlight, nämlich das modernste Planetarium Europas. Der Sternenturm beamt seine Besucher in die geheimnisvolle Welt der Planeten, Sterne und Galaxien. Die raffinierte Weltraum-Action in 3D macht nicht nur Spaß, sondern erweitert zusätzlich noch den Wissensho-

rizont – mit Dokumentationen rund um unsere Erde und das Weltall. Neben den lehrreichen Hightech-Präsentationen fin-

21.–22. Juni, 19.00 Vocal Nights Vokalklasse der U.-v.-L.Musikschule Grüner Saal

Gesangsfabrik Judenburg Was Chorleiterin Johanna Kocher und Obfrau Karin Oberzaucher so zaubern, klingt einfach nur himmlisch. Kammerchor Voces 1989 von Siegrid Hermann als Jugendchor gegründet, widmet man sich der A-capella-Chorliteratur.

den im Sternenturm aber auch regelmäßige Events wie Konzerte statt. Weitere Infos unter PR www.sternenturm.at.

Kärntnerchor Judenburg Vom Männerverein zum gemischten Chor. Toll: die Kompositionen des früheren Leiters Prof. Franz Fuchs (✝). AMV Stadtkapelle Feinfühlig und wuchtig, konzertant und Marschmusik. Ein Klangkörper, geleitet von Gerlinde Schneider.

Planetarium Judenburg

mich nicht falsch“. Auch das „Austrian Actors Theater“ bringt in Judenburg Emotionen auf die Bühne. So gibt es am 12. Mai die Premiere von „Lumpazivagabundus“.

Ulrich-von-Liechtenstein Musik- & Kunstschule Das breite Ausbildungsangebot wird ergänzt durch Workshops & Projekte mit Künstlern und Pädagogen.

Im Judenburger Stadtturm versteckt sich das modernste Planetarium Europas.

Trachtenkapelle Reifling Die Reiflinger beleben das heimische Brauchtum – auch mit originellen Ideen. Tanzgruppe Lustige Steirer Die Volkstänzer erfreuen zuhause und sind viel unterwegs – auch im Ausland.


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Jubiläumsfeier Murau 400 Jahre Bürgergarde 270 Jahre Samson 50 Jahre Wiedergründung 10. Juni 15.30 Besichtigung Holzmuseum St. Ruprecht 18.30 Eröffnung der Ausstellung „Bosna Quilt“ Stadtmuseum, Murau 11. Juni, 10.00 – 17.00 Steirische Kulturgespräche der Volkskultur Steiermark Renommierte Vortragende referieren zum Thema „Immaterielles Kulturerbe. verehren. vermehren.verwehren.“ Anmeldung erforderlich. Im Anschluss an die Tagung Empfang des Landeshauptmannes Hermann Schützenhöfer 12. Juni Festakt 400 Jahre Murauer Bürgergarde 9.00, Treffpunkt: Parkplatz Bahnhof Murau Marsch zum Festplatz 10.00 Festakt und ökumenischer Festgottesdienst in der Heiligenstatt neben der Berufsschule 11.45 Festzug zum Raffaltplatz mit anschließendem, gemütlichem „Essen, zammsitz’n und dischgrieren“ Informationen: www.buergergarde-murau.at

Lichterloh. So brennt Murau für die Kultur Bürgergarde und Samson feiern Geburtstag. Die Kulturvereinigung verbreitert ihr Programm. Im Pavillon wird gewerkt. Die Theaterrunde Murau spielt mal drei. Das MIMF bringt die Stadt zum Schwingen.

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assen Sie uns zu Beginn in den Höhepunkt des Murauer Kulturjahres eintauchen: die Jubiläumsfeier der Murauer Bürgergarde, die – und das war keine einfache Sache, wie Obmann Rudolf Paschek verrät – unter der Schirmherrschaft der Unesco steht. Drei Tage lang, nämlich von 10. bis 12. Juni, feiern die Murauer 400 Jahre Bürgergarde und 270 Jahre Samson. Und das mit großer Vereinsbeteiligung. Den Anfang macht am Freitag das Holzmuseum in St. Ruprecht, das am Nachmittag besichtigt werden kann. Am Abend wird im Stadtmuseum Murau die Ausstellung „Bosna Quilt“ eröffnet. Dabei dreht sich alles um spezielle Decken, die von einer Initiative bosnischer Frauen in Vorarlberg gefertigt werden. Am Samstag schließt die Volkskultur Steiermark mit den steirischen Kulturgesprächen im Rathaus Murau an. Unter der

Murau feiert von 10. bis 12. Juni 400 Jahre Bürgergarde und 270 Jahre Samson.

Moderation von Dr. Monika Primas referieren international renommierte Vortragende zum Thema immaterielles Kulturerbe. Riesenfiguren aus aller Welt Der Festakt am Sonntag bildet den Höhepunkt der Jubiläumsfeier. Hochkarätige Gäste gestalten die Feierlichkeiten mit: Die Festrede hält der ehemalige Vize­ kanzler Erhard Busek, Bischof Wilhelm Krautwaschl und Super­ intendent Manfred Sauer feiern den Gottesdienst. 700 Gardisten aus Österreich, Polen, Spanien, Deutschland, Italien, Südtirol und Ungarn feiern mit der Murauer Bürgergarde und bringen

ihre Samson- oder Riesenfiguren mit. Der anschließende Festmarsch führt auf den Raffaltplatz, wo zammg’sessn und dischgriert wird.


65 Die Kulturvereinigung. Das Programm 1. Mai, 19.00 Zweysame Trios Murau, Kapuzinerkirche 8. Mai, 19.30 Klavierkonzert am Muttertag Murau, Hotel zum Brauhaus

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1. bis 3. August Workshop: Naturholzinstrumentebau für Kinder Murau, Atelier Simbürger

700 Gardisten und ihre Riesenfiguren aus ganz Europa bringen zum Jubiläum internationales Flair nach Murau.

Auf zu neuen Ufern Von Mai bis Oktober beschenkt die Kulturvereinigung Murau ihre Besucher mit einem gewohnt feinstimmigen Programm auf gehobenem Niveau. Allerdings: Heuer sind die Schwerpunkte zum ersten Mal breiter aufgestellt.

Bisher hat sich die Initiative rund um Anni Stocker nämlich ausschließlich auf Konzerte und Lesungen „eingeschossen“. „Mir ist es ein Anliegen, auch die bildende Kunst mithineinzunehmen und Workshops für Kinder zu veranstalten. Außerdem wollen wir mit dem Bariton Trio aus Buda-

5. Juni, 19.30 Trio Diabolico Murau, Hotel Lercher 15. Juni, 19.30 [umgeQuert] Eine schräge Mischung Murau, Rathaus

pest einen Schritt auf die Ungarn zumachen, die in Murau in einer Parallelgesellschaft leben“, erklärt Anni Stocker die neue Ausrichtung. „Natürlich werden die vielfältigen Konzerte von Klassik über Jazz und Rock bis hin zu Pop und Volkskultur auch weiterhin das tragende Element sein.“

26. Juni Tag der offenen Ateliers 26. Juni, 19.30 Ingo McCoy Murau, Rathaus

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Erstmals im Programm: der Workshop Instrumentebau für Kinder.

3. Juli, 19.30 Haydn Bariton Trio Budapest Murau, Hotel Lercher 22. Juli, 19.30 Hinter den Spiegeln – Spiegelungen Murau, Stadtbücherei

HH abaebe dideieEhr Ehe.re.

23. Juli, 19.30 Swing Baby Swing Murau, Hotel zum Brauhaus

6 Programm jahr rbuch 201 m jah buch 2016 Progrngam Murau

Kulturvereinigung Murau

Kulturvereinigu

www.kulturvereinigung-­ murau.at

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Info

Pürer

BRASStaasciutta kommen mit „Around the World“ nach Murau.

12. August, 19.30 Around the World BRASStaasciutta Murau, AK-Saal 11. September, 19.30 Fortepiano Murau, Stadtmuseum 15. Oktober, 19.00 Erntedank in der Stubn Steir. Laßnitz, Kultursaal

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Bianca Heppner

Hans Georg Ainerdinger

23. Oktober, 12.00 Matinee: Ensemble Saltarello Murau, Hotel Lercher


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TRM (3)

Nach „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ geht es heuer zu Pfingsten mit dem Talisman von Johann Nestroy raus in die Murauer Natur.

Das Dschungelbuch begeisterte letztes Jahr zu Advent, heuer kommt Hänsel & Gretel zur Aufführung.

Wieder lockt das Theater Für die neue Saison hat sich die Theaterrunde Murau – allen voran Regisseur Wolfgang Atzenhofer – allerhand einfallen lassen. Los geht’s zu Pfingsten. Am 13. Mai startet mit „Der Talisman” von Johann Nestroy das traditionelle Stationentheater in der freien Natur. Treffpunkt

Der

Talisman Posse von Johann Nestroy

Die Theaterrunde Murau mit ihrem künstlerischen Leiter, Wolfgang Atzenhofer (vorne Mitte).

13. Pfingstspiele Murau

ist am Hauptplatz, gespielt wird übrigens bei jeder Witterung. Ab 17. September entführt die Theaterrunde mit einer Operette von Franz Lehar in „Das Land des Lächelns”. Namhafte Solisten und der Chor der Theaterrunde Murau D unterhalten auf höchster Stufe. Ganz um die Kinder kümJohann Nestroy mert sichPosse dievonTheaterrunde ab

er

Talisman

Land des Lächelns

Das

Operette von Franz Lehar

dem 2. Dezember. Aufgeführt DStück Hänsel wird heuer das & Gretel von den Gebrüdern Grimm. PosseSovon Johann unterschiedlich Nestroy wie das Programm sind auch die Mitwirkenden: „Unsere älteste Schauspielerin ist über 70, die jüngste 5 Jahre alt”, erklärt Das des Regisseur Wolfgang Atzenhofer. „Unsere Vielseitigkeit von Operette von Franz Lehar Sprechtheater über Musikthe-

er

Talisman

Land Lächelns

Hänsel & Gretel nach den Gebrüdern Grimm

19. Operettenspiele Murau

13. Adventspiele Murau

Das Land des Lächelns Operette von Franz Lehar

Hänsel & Gretel Nach den Gebrüdern Grimm

Vorstellungen: Operette von Franz Lehar 13. Mai, 19.00 14. Mai, 19.00 15. Mai, 19.00 16. Mai, 17.00 20. Mai, 19.00 21. Mai, 19.00 22. Mai, 17.00

Vorstellungen: nach den Gebrüdern Grimm 17. September, 19.00 23. September, 19.00 24. September, 19.00 30. September, 19.00 1. Oktober, 17.00 2. Oktober, 17.00

Vorstellungen: 2. Dezember, 17.00 3. Dezember, 17.00 4. Dezember, 17.00 8. Dezember, 17.00 9. Dezember, 17.00 10. Dezember, 17.00 11. Dezember, 17.00

Treffpunkt: Hauptplatz Murau

Karten im Vorverkauf im Tourismusbüro (T. +43 3532 2720), in der Stadtgemeinde Murau (T. +43 3532 2228) und in allen Raiffeisenbanken erhältlich, Abendkasse.

Land Lächelns

des Der Das Talisman Posse von Johann Nestroy

Hänsel & Gretel nach den Gebrüdern Grimm

Karten im Vorverkauf im Tourismusbüro (T. +43 3532 2720) und in der Stadtgemeinde Murau (T. +43 3532 2228) erhältlich, Abendkasse. www.operettemurau.at

Hänsel & Gretel

AK-Saal, Murau

www.operettemurau.at

AK-Saal Murau Eintritt: freiwillige Spende www.operettemurau.at


Tom Lamm

Bei den Murauer Werktagen wird mit Holz und Stein gearbeitet.

Murau wird zur Bühne Zum elften Mal erfüllt das Murau International Music Festival die Stadtgemeinde mit wunderbaren Klängen. Zum allerersten Mal steht das Festival unter einem Leitthema: Vertrautheit – Fremdheit. Komponisten sind in diesem Jahr dazu eingeladen, sich kreativ mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Hans und Marga Leitner veranstalten den Holzworkshop.

Workshops der Murauer Werktage

Holz: 18.–29. Juli 2016, Stadtparkpavillon Stein: 18.–29. Juli 2016, Stadtparkareal Referenten: Hans und Marga Leitner, Holzbildhauer Vivian und Reinhard Simbürger, Steinbildhauer

Pro Workshop stehen 15 Kursplätze zur Verfügung. Information und Anmeldung: Stadtgemeinde Murau Raffaltplatz 10, Murau T. +43 3532 2228 gde@murau.steiermark.at

Tourismusverband Murau-Kreischberg Liechtensteinstraße 3–5, Murau T. +43 3532 2720 tourismus@murau.at www.murauerwerktage.at

Von 18. bis 29. Juli wird in Murau geschnitzt und gehämmert.

Holzwelt Murau / Tom Lamm

Klopfen, hämmern, sägen Mit Fäustel, Meißel, Schleifsteinen, Schnitzeisen, Raspel und Schleifpapier wecken die Murauer Werktage heuer das kreative Potenzial der Workshop-Teilnehmer. Von 18. bis 29. Juli wird der Fantasie mit Holz, Marmor, Speckstein, Farben und Textilien freier Lauf gelassen. Egal, ob man ein mehrstündiges Schnupperprogramm absolvieren oder lieber doch die vollen zehn Tage genießen möchte: Unterstützt werden die Teilnehmer in ihrer Schaffenskraft von erfahrenen Künstlern, die ihre Schützlinge fördern und ermutigen.

Die Workshops Unter der fachkundigen Leitung des Bildhauerehepaares Marga und Hans Leitner werden beim Holzworkshop im Stadtparkpavillon verschiedene heimische Hölzer bearbeitet. Ausgehend von einer Skizze wird diese direkt am Werkstoff umgesetzt. Maschinen haben hier nichts verloren, gearbeitet wird nur mit der Hand. Vivian und Reinhard Simbürger führen an den Rohstoff Stein heran. Verschiedene Marmorarten werden auf mehreren Tischen im Stadtpark bearbeitet. Die kreative Umsetzung der Ideen erfolgt, wie auch beim Holzworkshop, ausschließlich in Handarbeit.

Alexander Kampusch

ater mit Chor und Orchester, das steiermarkweit übrigens einzigartig ist, bis hin zum Kindertheater zu Weihnachten zeichnet uns aus.” Für ihr Engagement wurde die Theaterrunde Murau, die ihr 25-jähriges Jubiläum feierte, heuer von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer mit dem Preis für die Vereinskultur des Jahres ausgezeichnet.

Alexander Kampusch

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Tom Lamm (2), @Steinbrenner

Mit Dirigent Zane Zalis stehen die Teilnehmer des Chorworkshops beim großen Galakonzert in der WM-Halle gemeinsam mit internationalen Künstlern auf der Bühne.

Beim Chorworkshop wird eifrig geprobt. Multi-Perkussionist Luis Ribeiro eröffnet am 21. August das Musikfestival. Zane Zalis ist einmal mehr künstlerischer Leiter des MIMF.

Die Ausschreibung erfolgte international – die Zuseher dürfen sich auf interessante Beiträge aus dem Ausland freuen. Die künstlerische Leitung des Festivals liegt einmal mehr in Händen des kanadischen Komponisten, Dirigenten und Musikpädagogen Zane Zalis. Die Workshopwoche startet am 19. August mit dem Kreativworkshop für Komposition.

Alles Musik 11. MIMF Murau International Music Festival Konzerttermine 21. August Eröffnungskonzert Luis Ribeiro Project Hotel zum Brauhaus, Murau 24. August Open Air Crossover-Konzert mit Überraschungsprogramm Stadtpark, Murau

Workshops

Tom Lamm

19. August Kreativworkshop für Komposition mit Zane Zalis

www.mimf.at

Die Konzerte Den Auftakt macht am 21. August mit Luis Ribeiro einer der bekanntesten Multi-Per-

kussionisten Österreichs. Als Crossover-Konzert mit Überraschungsprogramm präsentiert sich das Open Air am 24. August im Stadtpark Murau. Die Stilrichtungen: Rock, Pop und Jazz. Beim großen Schlusskonzert am 26. August bringen die Chorworkshopteilnehmer zusammen mit professionellen Künstlern die PR WM-Halle zum Klingen. Elisabeth Kranabetter

Das große Open-AirKonzert findet heuer im Stadtpark Murau statt.

26. August Galakonzert Crossover-Konzert WM-Halle Murau

21. bis 26. August Chorworkshop mit Joanne Kocher, Christoph Murke, Anja Obermayer und Zane Zalis

Von 21. bis 26. August findet der Chorworkshop statt. Unter der Leitung von Zane Zalis wird mit Vocal Coaches eine Woche lang geprobt, um beim Galakonzert als Festivalchor auf der Bühne zu erklingen.


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St. Lambrecht empfängt tausende Besucher dank Kultur Seit langem Konzerte von Jeunesse, erfolgreich die Wandelbühne, aufstrebend der Orgelsommer und erstmals Shakespeare. Was dabei für Sie?

D

a kommt doch einmal dreimal Shakespeare zu Besuch bei Jeunesse, um nach einem Orgelkonzert die Brüder Grimm zu treffen? St. Lambrecht zeigt im heurigen Sommer und im Herbst einmal mehr, wie man sich in die (internationale) Kulturauslage stellt. Eine tolle Geschichte mit nahezu eintausendjährigem Drehbuch. Einsam im Walde. St. Lambrecht um das Jahr 1066, als sich die Benediktiner ansiedelten. Erst entsteht eine Kirche, später in Etappen das Kloster. Und mit dem mondänen Komplex etabliert sich Jahr um Jahr mehr an Kultur. So stellt sich die Marktgemeinde am Wanderberg Grebenzen heute als einer der bemerkenswertesten Punkte in der Kultur-Landkarte Österreichs dar. Motto: „Mein Gott, so schön.“

Die Wandelbühne mit den Brüdern Grimm St. Lambrecht spielt Theater, nämlich viele Jugendliche gemeinsam mit einigen Erwachsenen. Der Besucher erlebt einen spektakulären „Grimm-Remix“ mit über 60 theaterbegeisterten Akteuren zwischen 7 und 97 Jahren, wenn Anfang August „Es war einmal dreimal“ zur Uraufführung gebracht wird. Das Märchen-Potpourri, frei nach den Brüdern Grimm, ist verfasst und inszeniert von Lukas Wachernig, einem Einheimischen, der sich beruflich als Regieassistent in München seine Brötchen verdient. Kurz die Story: Was haben Schneewittchen, Rotkäppchen, Hänsel und Gretel gemeinsam? Alle Figuren wurden durch die Grimm’sche Schreibfeder auf Papier gebannt und da-

durch unsterblich. Eines Tages weht im Märchenwald jedoch ein heftiger Wirbelsturm, so dass alle aufgeschriebenen Geschichten durcheinandergeraten. Jakob und Wilhelm Grimm sind bemüht, die losen Blätter einzusammeln und wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen, doch so ganz will ihnen das nicht gelingen. In der Folge beeinflussen sich die Schicksale der bekannten Märchenfiguren gegenseitig und sorgen für neue Herausforderungen. Wenn sich dann auch noch die vielen Tiere und Bäume einmischen und selbst Jäger und Förster nicht mehr aus dem Märchenwald herausfinden, ist das Chaos bereits vorprogrammiert …

Wandelbühne Es war einmal dreimal Ein Märchen-Potpourri frei nach den Brüdern Grimm 5. & 6. August, 19.00 7. August, 14.00 & 18.00 Schlosspark Tickets & Info www.wandelbühne.at Klosterladen St. Lambrecht +43 03585 2305-29 Das Leading-Team der Wandelbühne Regie & Text: Lukas Wachernig Musikalische Leitung: David Hobelleitner Bühne & Kostüme: Daniel Sommergruber Choreografie: Hannes Muik

Zeichnungen: Daniel Sommergruber

Pantomime: Willi Forwick

Die Vorbereitungen hinter den Kulissen laufen auf Hochtouren. Die Wandelbühne wird wieder mit wundersamen Kostümen brillieren.


70 Shakespeare im Park Die Komödie der Irrungen von William Shakespeare 22. & 23. Juli, 18.30 Benediktinerstift Tickets & Info (ab 1. Juni) Paul Elsbacher Mo–Fr von 10.00–14.00: +43 664 56 77 298 paul.elsbacher@hotmail.com www.shakespeare-park.com Leading-Team Hannah Neuhuber

Regie & Bühne: Eric Lomas Kostümbild: Maria Krebs Produktionsleitung: Paul Elsbacher Besetzung: Jürgen Heigl, Daniel Jeroma, Dragana Weshmashina, Claudia Kohlmann, Christoph Hirschler, Michael Zwiauer

Orgelsommer Stiftskirche 25. Juni, 19.30 Hansgeorg Schmeiser, Flöte Manfred Novak, Orgel 16. Juli, 19.30 Paul Kenyon (GB), Orgel 15. August, 19.30 Wolfgang Fleischhacker, Saxophone Manfred Novak, Orgel 17. September, 19.30 Carl Smith (USA), Orgel 18. September, 15.00 Manfred Novak, Orgelführung an der Westenfelder-Orgel

Shakespeares Komödie der Irrungen wird in St. Lambrecht uraufgeführt.

Shakespeare im Park als komödiantische Irrung Man hört, dass sich William Shakespeare besonders freut auf seinen ersten Besuch in St. Lambrecht. Möglich gemacht hat diese (längst überfällige) Begegnung Intendant Paul Elsbacher, der bei P. Gerwig Romirer nachgefragt hat. Elsbacher, Theatermacher aus Wien, tut (gemeinsam mit William) diesen mutigen Schritt hinter die Klostermauern, wo sich die „Komödie der Irrungen“ so abspielen wird: Ephesus, eine Stadt, die als Ort der Magie und Hexerei bekannt ist, ist Kulisse von Shakespeares rasanter Verwechslungskomödie. Nach der Geburt getrennte, eineiige Zwil-

lingsbrüder (beide mit Namen Antipholus) und ebenso identische Zwillingsbrüder (beide mit Namen Dromio) als Diener finden sich in der Stadt und es dauert nicht lange, bis Chaos ausbricht. Während der in der Stadt fremde Antipholus ganz begeistert von der Zuwendung aller möglichen Bewohner ist, findet der einheimische Bruder die plötzliche Anfeindung in seiner Heimat befremdlich. Die beiden Dromios geraten zwischen die Fronten und kriegen so einiges an Prügel ab, bis nach einer theatralen Tour-de-Force alles doch noch in einem Happy End mündet. Die Inszenierung feiert ihre Premiere im Benediktinerstift

St. Lambrecht in der Steiermark, gefolgt von einem Gastspiel in den Gärten von Schloss Pötzleinsdorf in Wien, die bereits zum vierten Mal die Kulisse für Shakespeare im Park bieten. Orgelspiel durch einen klangvollen Sommer Eine Reihe von vier Konzerten bietet die Gelegenheit, die beeindruckende Westenfelder-Orgel in der Stiftskirche solistisch, kammermusikalisch und begleitend zu erleben. Das Instrument von höchster Qualität besticht durch außergewöhnlichen Farbenreichtum und Klangsinn, der sich auf einzigartige Weise mit der Akustik des gotischen Raumes verbindet.

Einmal mehr Gast beim St. Lambrechter Orgelsommer: der virtuose Wolfgang Fleischhacker auf seinen Saxophonen.

Intendant Manfred Novak.

Orgelsommer

Monika Fahrnberger

Freier Eintritt. Der Veranstalter ersucht um eine angemessene Spende.


71 Jeunesse 15. Oktober, 19.30 Opas Diandl Gartenpavillon 12. November, 19.30 Ventus Quintett Salzburg Kaisersaal 17. November, 11.00 Schulkonzert: Ein Koffer voll Musik Volksschule

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Tickets & Info www.jeunesse.at Mag.Barbara Wachernig +43 664 2555063

Opas Diandl wird den St. Lambrechter Herbst beleben: am 15. Oktober im (beheizten) Gartenpavillon.

Der stilistische Bogen der Konzertreihe wird vom 15. bis ins 21. Jahrhundert gespannt, wobei der Schwerpunkt entsprechend der Charakteristik dieser Orgel auf Musik der Renaissance und des Barock liegt. Neben zwei Soloabenden international renommierter Organisten aus dem angelsächsischen Raum werden zwei Konzerte angeboten, in denen Flöte und Saxophone den Orgelklang bereichern, ergänzen und kontrastieren. Beschlossen wird die Reihe von einer Orgelführung, bei der das Instrument Orgel im Allgemeinen und die St. Lambrechter Westenfelder-Orgel im Speziellen kennenzulernen sind.

Führungen

Jeunesse startet fulminant im Oktober Diese österreichische Konzertreihe zur Förderung junger Talente und ebensolcher Zuhörer ist seit vielen Jahren wesentliche St. Lambrechter Kultursäule. Begründet scheint dies damit, dass die Organisatorinnen ein goldenes Händchen haben bei der Auswahl der Musikgruppen. Eingeladen wird quer durch den musikalischen Gemüsegarten von Jazz über Volksmusik bis zur Klassik. Im Herbst checken „Opas Diandl“ – vier Hawara und eine adrette Dame. Mitbringen werden sie alte Alpenmusi im neuen G’wand. Also: Jodler, Mundart und Zwiefache. Der

November wird etwas getragener, wenn ein Quintett namens „Ventus“ anreist: eine Kombination aus vier Männern und einer Frau, allesamt Musiker des Mozarteum Orchesters Salzburg. Jeunesse spielt schließlich im Frühjahr weiter in St. Lambrecht – das Programm erfährt man früh genug via Internet: www.stlambrecht.at Museen im Stift und Führungen Die Sammlungen des Stiftsmuseums geben einen interessanten Einblick in die über 900-jährige Geschichte des Benediktinerstiftes. Das Museum ist im Rahmen von Führungen

für Besucher zugänglich. Die kunsthistorische Sammlung und die volkskundliche Sammlung zeigen wertvolle Schnitzplastiken und Tafelmalereien, Skulpturen und Gemälde sowie Gegenstände bäuerlichen Lebens am Beginn des 20. Jahrhunderts. Sehenswert ist auch der Prälatensaal mit den Portraits von Stiftern und Äbten, die barocke Lambrechter Krippe und PR das Vogelmuseum.

Der Prälatensaal des Benediktinerstiftes – einer der sehenswerten Prunkräume des Klosters.

Stiftsmuseen täglich von 15. Mai bis 15. Oktober (ab 5 Personen) Montag bis Samstag: 10.45 & 14.30

www.stift-stlambrecht.at www.schuledesdaseins.at www.domenico-stlambrecht.at

Holzwelt Murau /Tom Lamm

Sonn- und Feiertag: nach dem Gottesdienst & 14.30


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Die „Kälberer Buam“ musizieren bereits seit sechs Jahrzehnten gemeinsam. Das Jubiläumsfest steigt am Pfingstsonntag.

15. Mai (Pfingstsonntag) 60 Jahre Kälberer Buam St. Peter am Kammersberg 10.00: Festgottesdienst, danach Festzug zur Greimhalle Frühschoppen mit dem MV Althofen, danach Unterhaltung mit der „Laasner Hausmusi“, der „Hoagascht Musi“ und den „Schönbergern“

St. Peter: ein Hoch auf die Musik! Das heurige Jahr steht in St. Peter am Kammersberg ganz im Zeichen der Musikanten und der Jubiläen.

E 95 Jahre 9.–10. Juli, Peterdorf 95 Jahre Musikverein Althofen – 95 Jahre Hohe Stimmung 9. Juli, ab 14.00: Marschmusikwertung, danach Gästekonzerte; abends Festkonzert der Emausjünger aus Salzburg mit Originalblasmusik­ instrumenten 10. Juli, ab 9.00: Gottesdienst, danach Festumzug zur Festhalle in Peterdorf 11.00: Frühschoppen mit den Original Hoch- und Deutschmeistern aus Wien; danach Gästekonzerte

s war im Jahr 1921, als Albin Metnitzer – der einstige Gründer des Musikvereins Katsch – gemeinsam mit jungen, musikbegeisterten Männern zu proben begann. Daraus entstand der Musikverein Althofen, der am Christtag desselben Jahres seinen ersten Auftritt hatte.

Heute wird der MV „Hohe Stimmung“ mit seinen rund 50 Mitgliedern von Obfrau Karin Dorfer und Kapellmeister Helmut Eichmann geführt – und feiert bereits sein 95-jähriges Bestehen. Jährlich absolviert der Verein im Schnitt 45 Auftritte – vom Osterweckruf über Fronleichnam, Wetterprozes-

sionen am Stolzalpengipfel bis hin zu Kirchweihfesten. Das Bestandsfest des Althofener Musikvereins findet am 9. und 10. Juli in Peterdorf statt. So viele Jubiläen In St. Peter gibt es heuer aber noch weitere Bestandsfeste zu feiern – zum Beispiel das des

Der Musikverein „Hohe Stimmung” feiert heuer bereits 95-jähriges Jubiläum.

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60 Jahre


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Der Musikverein St. Peter am Kammersberg zeichnet für die Abwicklung des Bezirksmusikfestes Anfang September verantwortlich.

Veranstaltungen 11. Juni. 90 Jahre FF Peterdorf Peterdorf 3.–4. September Bezirksmusikfest des Blasmusikbezirkes Murau Greimhalle 3. September musikalischer Nachmittag ab 17.00: Gastkonzerte ab 21.00: Tanz mit dem Rinegger Quartett 4. September ab 10.00: Festakt am Sportplatz 14.00: Festzug durch St. Peter Ausklang mit „Die OverSteirer“

allseits beliebten Quartetts „Kälberer Buam“ am Pfingstsonntag: mit einem Gottesdienst, Frühschoppen und musikalischen Beiträgen – unter anderen werden die Musiker der „Laasner Hausmusi“ zu Ehren der „Kälberer Buam“ aufgeigen. Ebenso ein Jubiläum – nämlich 90 Jahre – feiert die Freiwillige Feuerwehr Peterdorf am 11. Juni. Im Spätsommer wird St. Peter am Kammersberg heuer zum Austragungsort für das Bezirksmusikfest des Blasmusikbezirkes Murau. Im Rahmen dessen finden am 3. und

4. September in der Greimhalle zahlreiche Konzerte diverser Orchester und Kapellen statt. Jazz im Schloss Auf musikalische Unterhaltung ganz anderer Art darf man gespannt sein, wenn der Grammy-Musiker und Integrationsbotschafter Juan Garcia-Herreros am 30. April zum „International Jazz Day“ lädt. Speziell für diesen Anlass wird der Rittersaal des Schlosses

Snow owl

Die Sängerin „SuCh“ und Juan Garcia-Herreros werden am 30. April – der übrigens von der UNESCO zum Weltjazztag ausgerufen wurde – im Schloss Feistritz auf der Bühne stehen.

Feistritz vom Verein „Snow Owl“ in eine Weltbühne verzaubert, auf der dann internationale Künstler und lokale Größen ihr Können zum BesPR ten geben.

Jazztag 30. April, 19.30 International Jazz Day Schloss Feistritz am Kammersberg Infos & Karten: http://the-snow-owl.com/on-tour


Kultur & Vergnügen in Murau und im Murtal

Veranstaltungen

Event-Highlight

26. Juni, ganztags 4. Lungauer Murtallauf www.murtallauf.at

13. August, ab 16.00 Musikpavillon Marktplatz, Tamsweg Große Bühne: • Melanie Payer • Cappuccinos • Die Ladiner • Rosanna Rocci • Die Himmelsstürmer • Hansi Süssenbach • Stefan Peters • Julia Buchner • Rudi der MunterMacher • Natalie Lament • Nicol Stuffer • Nadine Fabielle

8. Juli, 18.00 Schooloutparty King of Pop Tribute Band Marktplatz, Tamsweg

Beim Musikpavillon: Rudi der MunterMacher, die Ladiner, Rosanna Rocci, Melanie Payer (re.).

Tamsweg wärmt sich für den Sommer auf

14. August, 11.00 TV-Melodie-Frühschoppen Marktplatz, Tamsweg Eintritt frei! Für das leibliche Wohl sorgen die Wirte am Marktplatz. 20. August, 19.00 Italienische Nacht Marktplatz, Tamsweg

Der Tamsweger Sommer steht ganz im Zeichen von Musik, Brauchtum und Veranstaltungen für Groß und Klein.

M

usik wird in Tamsweg großgeschrieben – sei es nun Volksmusik oder Pop: Schon zum Schulschluss kommen Musikfans auf ihre Kosten, wenn die „King of Pop Tribute Band“ für eine Atmosphäre wie auf einem echten MichaelJackson-Konzert sorgt. Zu den absoluten EventHighlights zählt der Musikpavillon mit zahlreichen bekann-

21. August, 9.00 Sänger- und Musikantenhüttenroas am Prebersee Treffpunkt: Parkplatz Ludlalm

ten Künstlern und Bands, der am 13. August stattfindet. Der Eintritt ist frei – und für das leibliche Wohl sorgen die Wirte am Marktplatz. Musikalisch wird es auch am 21. August bei der Sänger- und Musikantenhüttenroas am Prebersee, wo auf mehreren Hütten – etwa dem Gasthof Ludlalm, der Eberl Hütte oder der Grazer Hütte

– gemeinsam musiziert wird. Auch die Tradition darf nicht zu kurz kommen. So gibt es in und rund um Tamsweg den ganzen Sommer über zahlreiPR che Samsonumzüge.

Info www.tamsweg.info

Tamsweger Samsonumzüge

6. & 20. Juli, 3., 17. & 31. August Beginn jeweils 18.00 Z’sammsitz’n Marktplatz, Tamsweg

25. und 28. Mai, 19.00 23. Juli, 19.00: mit Großem Österreichischem Zapfenstreich 24. Juli, 14.00 7. August, 13.00 im Rahmen des Tamsweger Waldfestes kk (10)

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11. September, 14.00 Wölting bei Tamsweg Start: Marktplatz, Tamsweg


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bei bei Abgeschlagenheit, Abgeschlagenheit, Müdigkeit Müdigkeit und und Leistungsschwäche Leistungsschwäche für für eine eine bessere bessere Durchblutung Durchblutung der der Herzkranzgefäße Herzkranzgefäße bei bei nachlassender nachlassender Herzleistung Herzleistung rein rein pflanzlich pflanzlich

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