Nr 5 / Juni 2017
notabene Zeitschrift fĂźr die Mitarbeitenden der ZĂźrcher Landeskirche
Kinder begleiten und begeistern Katechetik-Ausbildung /
Seite 4
Seite 6
Was die Kirchgemeinden zu KichGemeindePlus sagen
Check-in in der Flughafenkirche
Ergebnisse der Vernehmlassung
Seelisch auftanken vor dem Abflug 1
Editorial / Inhaltsverzeichnis
Liebe Leserin, lieber Leser Mir kam es damals vor wie Nachsitzen: Religionsunterricht für eine Handvoll Reformierter an einem späten Sommernachmittag in einem längst verwaisten Schulhaus im Freiamt. Die katholischen Schulkollegen (90 Prozent) schon längst in der Badi – nur wir Protestanten in der äussersten Randstunde in ein stickiges Unti-Zimmer verbannt. Und dann dies: Der Unti-Lehrer – wir kannten ihn erst seit Kurzem – kommt zur Türe herein, kramt einen Fussball aus der Tasche und fragt, ob wir die anstehende Doppelstunde bei diesem Wetter nicht lieber nach draussen verlegen wollten…
«Mein Katechet war ballsicher und bibelfest.» Die Episode ist kein Erweckungserlebnis und kein Werbespot für zusätzliche Turn- statt Unti-Lektionen. Auch vor und nach jenem befreienden Fussball-Nachmittag mit einem überraschend dribbelstarken und schussgewaltigen Katecheten gab es immer wieder auch klassische Unti-Stunden, die wohl im stickigen Zimmer stattfanden, aber dank packender Themen und guter Stimmung sich ebenfalls wohltuend vom sonstigen Schulgroove abhoben. Der Mann hatte es nicht nur beim Tschutten drauf, sondern auch dann, wenn es da-
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rum ging, mit uns zappeligen Jungs und Mädchen über die grossen Fragen des Lebens ins Gespräch zu kommen und die Schätze der Bibel mit uns in die Gegenwart und in unser Leben zu hieven. Das will gelernt sein. Dafür braucht es neben Begabung und Begeisterung gutes Werkzeug: Pädagogik, Didaktik, Psychologie, Musik, Theologie. Angehende Katechetinnen und Katecheten eignen es sich in einer anspruchsvollen Ausbildung an. Sie setzen sich mit ihrem eigenen Glauben auseinander, lernen andere Ansichten kennen und einordnen und rüsten sich mit allen Fähigkeiten aus, die es für die Gestaltung spannender UntiStunden braucht. (Lesen Sie dazu den Bericht ab Seite 8.) Dass die angehenden Katechetinnen und Katecheten während ihrer Ausbildung auch persönlich profitieren und ihren Glauben neu erfahren und vertiefen, ist mehr als nur ein positiver Nebeneffekt der Ausbildung. Ein Weg auch für Sie? Katechetinnen und Katecheten sind sehr gesucht. Und übrigens: Die Ausbildung zur Katechetin findet grundsätzlich nicht in verlassenen Schulhäusern zu unmöglichen Randzeiten statt. Aber wer weiss: Vielleicht kommt an einem sonnigen Nachmittag auch da mal ein Ball zum Einsatz.
Aktuell
Nachrichten 3 Best of «diesseits.ch»
Was im Blog zu reden gibt 5 Schwerpunkte
Das sagen die Kirchgemeinden zu KirchGemeindePlus 4
Check-in bei der neuen Flughafenkirche 6–7
Katechetik: Was es braucht, um Kinder im Glauben zu begleiten 8 – 11 Rubriken
Themen und Termine 12 – 14
Porträt: Reformarathon 15
Impressum / Die kleine Predigt 16
Christian Schenk Redaktor «notabene»
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Kirchensynode / Entschulden rod. Künftig sind Entschuldungsbeiträge an Kirchgemeinden möglich, wenn diese mit anderen Gemeinden fusionieren wollen, jedoch verschuldet sind. Im Rahmen der Teilrevision der Finanzverordnung hiess die Kirchensynode den entsprechenden Antrag am 2. Mai gut. Unumstritten war das Geschäft nicht: Die Finanzkommission wollte Beiträge zwar nicht ausschliessen, die Detailregelung jedoch dem Kirchenrat überlassen. Die Mehrheit der vorberatenden Kommission lehnte Entschuldungsbeiträge ab; eine Minderheit wollte diese an eine Rückforderungsmöglichkeit koppeln. Die Synodale Ursula Sigg-Suter, Dinhard, fragte, ob diese Beiträge nicht einfach Zückerchen für fusionswillige Gemeinden seien. Mehrere Synodale stellten die Frage nach der Gerechtigkeit gegenüber Gemeinden, die mit ihren finanziellen Mitteln unterschiedlich umgingen. Mit 55 gegen 38 Stimmen obsiegte die Kommissionsminderheit mit ihrem an eine Rückforderungsmöglichkeit gekoppelten Antrag. Die übrigen Anpassungen wurden praktisch diskus-
bei Fusionen
sionslos genehmigt. Die überarbeitete Finanzverordnung wurde bei einer Enthaltung einstimmig angenommen. Sie wird damit an das neue Gemeindegesetz angepasst, das im Jahr 2018 in Kraft treten wird. Gleichzeitig schafft sie mit Blick auf Kirchgemeindefusionen eine geeignete Rechtsgrundlage für die Haushalts- und Rechnungsführung der Kirchgemeinden.
nicht zu unterschätzen gelte. Aufgrund der Mitgliederentwicklung und der hohen Kosten für Immobilien sei jedoch absehbar, dass langfristig nicht mehr alle Pfarrhäuser benötigt würden. Allfällige Änderungen müssten vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Finanzstrategie erfolgen. Er wies darauf hin, dass die Nutzungs- und Ertragsoptimierungen bei Immobilien ohnehin einen Schwerpunkt der Legislaturziele bildeten.
Was geht mit den Pfarrhäusern? Zu einem kurzen, aber pointierten Schlagabtausch führte die Interpellation von Bernhard Neyer, Volketswil, u. a. Er hatte gefragt, ob sich die Kirchgemeinden künftig die finanziellen Aufwendungen für Pfarrhäuser noch leisten könnten. Zudem hatten die Interpellanten angeregt, alternative «gewinnbringende oder sozialverantwortliche Nutzungsmöglichkeiten» zu prüfen. In seiner Antwort betonte der Kirchenrat, dass die Pfarrhäuser für die Präsenz der Kirche in der Gesellschaft stünden und einen symbolischen Wert darstellten, den es
Synodesitzungen vom 13. Juni und 4. Juli In der Juni-Sitzung steht die Genehmigung von drei Gemeindezusammenschlüssen auf dem Programm: Horgen und Hirzel; Dübendorf und Schwerzenbach; Schönenberg und Hütten. Auf der Traktandenliste steht ausserdem das Bauprojekt im Kloster Kappel (vergl. «notabene» 4/17). Im Juli befindet die Kirchensynode u. a. über Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Vernehmlassung KirchGemeindePlus (siehe Seite 4).
500 Jahre Reformation / Stolz
darauf, dass Zürich die Welt veränderte
sch. Das Reformationsjubiläum ist bei weitem nicht nur ein kirchliches Ereignis. Dies haben Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Kanton Zürich und der Landeskirche an der Medienkonferenz des Vereins «500 Jahre Zürcher Reformation» am 11. Mai erneut unterstrichen und ein reiches kulturelles Programm präsentiert, das das Jubiläum in den nächsten anderthalb Jahren ins Gespräch bringen soll. Die beiden Kuratoren des Programms, Barbara Weber und Martin Heller, boten einen Überblick über das breite Spektrum an Projekten und Veranstaltungen, die sich aus künstlerischer und forschender Perspektive mit den reformatorischen Umbrüchen notabene
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beschäftigen: Theater, Oper, Ringvorlesungen, Stadtführungen, Ausstellungen, Jugend-Schreibprojekte und ein «Denkfest» sind die Gefässe, die der Bevölkerung unterschiedliche Zugänge zum Thema öffnen. Regierungsrätin Jacqueline Fehr betonte ihre Vorfreude auf das Programm und ihren Stolz darüber, «dass Zürich vor 500 Jahren an der Spitze einer Entwicklung stand, welche die Welt verändern sollte». Schauplatz eines ersten Theaterprojekts ist ab dem 16. Juni das Grossmünster. Dort inszeniert der Regisseur Volker Hesse das Mysterienspiel «Akte Zwingli». Über 70 Schauspielerinnen und Schauspieler stehen auf der Bühne.
Jugend schreibt zur Reformation: eines der Projekte von zh-reformation.ch
zh-reformation.ch Im Verein «500 Jahre Zürcher Reformation» haben sich Stadt und Kanton Zürich, die Landeskirche, der Stadtverband und Zürich Tourismus zusammengetan. Der Verein verfügt über ein Budget von 13,8 Mio. Franken. 8,5 Mio. stammen aus dem Lotteriefonds. www.zh-reformation.ch
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Vernehmlassung Kir chGemeindePlus / Die
Gemeinden der Zukunft
nehmen Formen an kom. Fast 98 Prozent der Kirchgemeinden beabsichtigen, in Zukunft intensiver übergemeindlich zusammenzuarbeiten. Als geeignete Form dafür werden zwei Modelle favorisiert: der Zusammenarbeitsvertrag und der Zusammenschluss. Diese Befunde gehen aus der Vernehmlassung hervor, die im vergangenen Winter durchgeführt wurde. Im letzten Juli hatte der Kirchenrat der Kirchensynode einen Bericht vorgelegt, in dem der Zusammenschluss als geeignetste Form der Zusammenarbeit für eine nahe, vielfältige und profilierte Kirche erläutert wurde und der auch einen Reformplan möglicher künftiger Kirchgemein-
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den sowie einen Zeitplan enthielt. Die Kirchensynode beauftragte daraufhin den Kirchenrat, zu diesen Themen eine Vernehmlassung durchzuführen. Die Auswertung der Vernehmlassung wurde vom Büro Brägger, Wallisellen, vorgenommen und am 22. Mai an einer Medienkonferenz der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ergebnisse flossen in einen Bericht und Antrag an die Kirchensynode, die am 4. Juli darüber befinden wird. Insgesamt sind 150 Stellungnahmen auf der Ebene der Kirchgemeinden eingegangen, wobei 137 Stellungnahmen von Kirchgemeinden ausserhalb der Stadt Zürich stammen. Der Rücklauf im Gebiet der Stadt Zürich war tiefer, weil dort der Reformpro-
zess, der in eine gesamtstädtische Kirchgemeinde münden soll, bereits durch eine Volksabstimmung beschlossen ist. Von den 137 Kirchgemeinden (exkl. Stadt Zürich) favorisieren 58 einen Zusammenschlussvertrag, 46 den Zusammenschluss. Vier sprachen sich für eine übergemeindliche Zusammenarbeit in einem Verband aus. Rund 40 Prozent derer, die momentan noch nicht bereit sind, auf einen direkten Zusammenschluss hinzuarbeiten, sehen die verstärkte Zusammenarbeit als Zwischenschritt zu einer späteren Fusion.
Reform- und Zeitplan justieren Wie Kirchenrat Daniel Reuter vor den Medien ausführte, erkennen also mehr als zwei Drittel der Kirchgemeinden, welche die Fragen zur bevorzugten Form der Zusammenarbeit beantwortet haben, im Zusammenschluss auf längere Sicht die geeignetste Form der Zusammenarbeit. Rechne man noch die 34 Stadtzürcher Kirchgemeinden hinzu, die den Zusammenschluss bereits beschlossen haben, seien es sogar drei Viertel der Kirchgemeinden. Der Kirchenrat sieht sich diesbezüglich bestärkt
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Best of Blog / und will künftig die zwei meistgenannten Formen der Zusammenarbeit unterstützen: Zusammenschlüsse in Fortsetzung der bisherigen Praxis (auch mit finanziellen Beiträgen) und Zusammenarbeitsverträge durch den Support der Gesamtkirchlichen Dienste mit Musterverträgen und einem Leitfaden. Letzterer soll bis September 2017 vorliegen. Bis dahin bleiben geplante Zusammenarbeitsverträge noch sistiert. Zum geografischen Reformplan lieferten die Kirchgemeinden insgesamt kritischere Rückmeldungen. Lediglich 26 % sämtlicher 137 Vertretungen der Kirchgemeinden sprechen sich für den Reformplan-Entwurf des Kirchenrates aus. Damit korrespondiert die Einschätzung übergemeindlicher Gremien wie der Bezirkskirchenpflegen. Auch den Zeitplan für Zusammenschlüsse erachten viele Antwortende als zu restriktiv. Zur Fortführung des Prozesses will der Kirchenrat den Zeitrahmen ausdehnen und in Absprache mit den Kirchgemeinden Regionen festlegen, innerhalb derer sich die Zusammenarbeit und die Zusammenschlüsse bewegen (siehe Karte). Gemäss Kirchenratspräsident Michel Müller ist diese Regionalplanung wichtig, damit keine Kirchgemeinde alleine gelassen wird und keine «unlogischen» Gebilde entstehen. Auch um Fairness unter den Kirchgemeinden will der Kirchenrat besorgt sein. Beispielsweise soll mit den künftigen Berechnungsgrundlagen für Pfarrstellen erreicht werden, dass Kirchgemeinden, die sich zusammenschliessen, nicht schlechter fahren, als wenn sie vorderhand alleine geblieben wären. Die Pfarrstellenzuteilung wird darum in der sich aktuell in der Vernehmlassung befindenden Teilrevision der Kirchenordnung neu geregelt. Auswertung der Vernehmlassung und zugehöriger Antrag und Bericht des Kirchenrates auf: www.kirchgemeindeplus.ch
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Eintauchen auf diesseits.ch
Lesen verboten? von Michel Müller Wird jemand zum Muslim, weil er den Koran liest? Der Optimismus scheint gross: «Lies!» und du wirst überzeugt sein. Das erinnert ein wenig an den Optimismus der Reformatoren: Lest die Bibel, und ihr werdet schon verstehen. Das hat dann allerdings nur teilweise funktioniert: Das Lesen der Bibel in der jeweiligen Volkssprache führte zu verschiedenen Auslegungen und Folgerungen und gerade nicht zu einem einheitlichen Verständnis des Glaubens. Das ist ein Problem für die reformatorischen Kirchen bis heute, sofern überhaupt noch die Bibel gelesen wird. Einheit wird eher dann gefunden, wenn Dogmatik oder Ideologie anstelle der Bibel tritt. Dazu gehört auch die Vorstellung, man müsse die Bibel nur «wörtlich» lesen und sie befolgen. Als ob ein wörtliches Lesen (welcher Worte in welcher Übersetzung?) der Bibel gerecht würde. Dem Lesen des Korans wird es nicht anders ergehen. Erstens kann eine Übersetzung die dichterische Schönheit des Originals in arabischer Sprache nur beschränkt wiedergeben. Zweitens ist der Koran ein sperriges Buch, dem etwas abgeht, was die Bibel attraktiv macht, nämlich die Geschichten! Man liest ja in der Bibel auch nicht nur das 3. Buch Mose und die Psalmen. Und drittens: Wenn man denn den Koran interpretieren darf und nicht einfach «wörtlich» nehmen muss, dann wird auch das zu verschiedenen Auslegungen führen. Das wäre an sich im Islam durchaus Tradition, wenn abweichende Auslegungen
nicht sogleich mit Todesurteilen bedroht würden. Allerdings haben gerade in der Reformationszeit auch Behörden reformierter Gemeinwesen Todesurteile gefasst. Etwa gegen die abweichende Auslegung der Täufer in der Tauffrage. Das sollte uns einerseits selbstkritisch bescheiden machen, und andererseits vorsichtig gegenüber staatlichen Verboten, die die Religion betreffen. Koranverteilverbot, Burkaverbot, Beschneidungsverbot: letztliche alles dasselbe? Als Religionsvertreter bin ich jedenfalls zurückhaltend, weil ich immer auch andere Motive dahinter vermuten muss: Werden beim Burkaverbot nicht auch pauschale antiislamische Vorurteile bedient? Ob das «Lies!»-Verbot wirklich gewalttätigen Islamismus bekämpfen kann? Auch das Verbot der Beschneidung trägt potenziell antisemitische Aspekte in sich, was die Forderung sehr bedenklich macht. Und dann kommt mir auch der Subventionsentzug von J+S-Geldern an religiös aktive Jugendvereine durch das Bundesamt für Sport in den Sinn. Geht es da wirklich nur um Sport? Andererseits wäre Sport als Lockvogel für christliche Missionierung unfair. Und Koranverteilaktionen, die eigentlich der Gewinnung von Islamisten dienen, wären eine Pervertierung der Religionsfreiheit. Fairness und Transparenz auf allen Seiten und differenziertes Hinschauen sind gefordert...
«Wird man Muslim, wenn man den Koran liest?»
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Ein Besuch in der neuen Flughafenkirche /
Check-in beim Flughafenpfarrer Verirrte Reisende lotsen, trauernde Flughafen-Angestellte begleiten oder das CareTeam schulen: Für das Team der Flughafenkirche sieht kein Tag aus wie jeder andere. Ein Besuch in ihren neuen Räumen am Check-in 2. Von Madeleine Stäubli-Roduner
Muscat, Madrid, Moskau – wohin darfs denn gehen? Noch stehen die Schalter fast gänzlich leer an diesem Nachmittag im Check-in 2. Einige Frauen schieben ihre Kinderwagen durch den Gang. Drei Flight Attendants huschen vorüber, zwei Personen in gelben Westen mit der Aufschrift «Visitor Services» besprechen sich leise. Vor dem Boarding verabschiedet sich ein Paar, küsst sich immer wieder innig, als könne einfach kein Kuss der letzte gewesen sein. Das ist die Welt von Stephan Pfenninger Schait und seinem Team der Zürcher Flughafenkirche. «Andachtsraum / Chapel» steht in grossen Lettern über dem Durchgang, der zur Zuschauerterrasse führt. Im Piktogramm ein Mensch auf Knien, über ihm ein Bogen, dem Himmel ähnlich. Den gläsernen Eingang zur «Flughafenkirche Zurich Airport» zieren Symbole der fünf grossen Weltreligionen. Den Eintretenden öffnet sich ein Blick auf den Meditations- und den Andachtsraum, durch dessen halbtransparente Tür brennende Kerzen zu sehen
sind. «Viele Menschen kommen einfach hierher, um eine Kerze anzuzünden, für manche ist dies das morgendliche Ritual vor der Arbeit», sagt der 41-jährige Pfarrer, der sein Amt im vergangenen September angetreten hat.
Ist die Kirche auch Moschee? Mit seinen hinterleuchteten und symbolhaft als Netzwerke gestalteten Wänden und dem schlichten Altar lädt der Andachtsraum zum Innehalten ein. Und er öffnet Herzen: Im aufliegenden Gebetsbuch haben zahlreiche Menschen ihre Sorgen und Gebete, ihre Hoffnungen und Wünsche festgehalten. «Das ist die niederschwelligste Art, sich mitzuteilen», sagt Stephan Pfenninger. Aus allen Ländern, Kulturen und Religionen kommen Menschen hierher zum Beten. Ist denn die Flughafenkirche auch Moschee und Synagoge? Ja und nein, schmunzelt der Theologe. Ja, indem der Raum das darstellt, was die Besucherinnen und Besucher aus ihm machen: eine
Offen für Menschen aller Religionen: der Andachtsraum der Flughafenkirche.
Kirche für die Einen, eine Moschee für die Anderen. Und nein, da der Ort als Raum weder Kirche noch Moschee sei, sondern schlicht eine Stätte der Stille und spirituellen Einkehr, die alle Menschen aufsuchen könnten. Und es kommen viele, täglich 80 bis 100 Personen, oft im Rhythmus der Abflüge und Ankünfte der Flieger. Manche bleiben sogar über Nacht, so dass das Seelsorgeteam am Morgen zuweilen die Stühle wieder zurechtrücken muss. Abgesehen von diesem Herrichten der Gebetsräume sei jeder Tag anders: «Wir versuchen einfach, präsent zu sein.» Wir, das sind an seiner Seite die katholische Pastoralassistentin Andrea Thali, die reformierte Sozialdiakonin Jacqueline Lory und die christkatholische Priesterin Melanie Handschuh. Am Morgen bespricht sich das Team, prüft Auffälligkeiten betreffend Flugverkehr, checkt die Situation am Flughafen. Erst kürzlich hat sich eine aufgewühlte Frau gemeldet, da sie wegen der Annullation eines Südamerika-Flugs die Beerdigung ihrer Mutter verpasste. Auch eine Portion Büroarbeit hat das Seelsorge-Team zu bewältigen. Es führt Weiterbildungen und Übungen mit den Mitgliedern des 80 Personen umfassenden Care-Teams des Flughafens durch, tauscht sich mit den Sicherheitsverantwortlichen aus. Ansonsten gilt: «Wir lassen uns überraschen, was kommt.»
Raus zu den Menschen Wer vorbeikommt, hat nicht unbedingt einen Flug hinter oder vor sich. Auch zahlreiche Mitarbeitende der grossen «Flughafenfamilie» kommen bei der Flughafenkirche vorbei. Zur «Familie» gehören rund 26 000 Personen. Nicht 6
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Fotos: Zeljko Gataric
Flughafenpfarrer Stephan Pfenninger: Ansprechperson für alle Reisenden und für die 26 000-köpfige «Flughafenfamilie».
selten trifft Stephan Pfenninger den einen oder anderen von ihnen spontan irgendwo auf dem Flughafengelände. Dann erfährt er von Erkrankungen, Beziehungsproblemen oder finanziellen Sorgen. «Wir verlassen unsere Büros ganz bewusst, gehen hinaus, hören zu, reden mit Menschen und vernetzen sie falls nötig mit Fachkräften.» Die Personalabteilungen der Betriebe machen explizit auf die Gesprächs- und Beratungsangebote der Flughafenseelsorge aufmerksam. Wenn Mitarbeitende sterben, deren Familien zum Teil in fernen Ländern wohnen, wird das Seelsorgeteam oft angefragt für Abdankungen oder Abschiedsrituale. Auch Familien von einstigen Airline- oder Flughafenmitarbeitenden wünschen manchmal Abdankungen in der Flughafenkirche. Das Team prüft jede Anfrage sorgfältig, denn es will nicht in Konkurrenz zu umliegenden Kirchgemeinden treten. Der sonntägliche Gottesdienst im Andachtsraum findet daher auch nicht wöchentlich statt, sondern einmal pro Monat und an Feiertagen. Über die Resonanz am Flughafen sind die Seelsorgerinnen und der Seelsorger erfreut. «Ob Reinigungskraft, CEO oder Techniker – uns kommt viel Wertschätzung entgegen», sagt Pfenninger. «Die notabene
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unterschiedlichen Perspektiven dieser Menschen verändern mich sehr.» Der Sohn eines Piloten und ehemalige Flughafen-Mitarbeiter besucht auch gerne Angestellte, die in eher verborgenen Bereichen des Flughafens arbeiten, um ihre Arbeits- und Lebenswelt kennen zu lernen. Von Zeit zu Zeit trifft er auf Passanten oder Passagiere, die akut Hilfe brauchen, wie etwa jene Frau, der das Boarding aufgrund schwerer psychischer Probleme versagt blieb. In solchen Momenten zieht er das Medical Center am Flughafen bei, in dem auch eine Psychiaterin wirkt. Zudem gilt es, Obdachlose, Arbeitsmigranten oder Bewohner der Asylunterkunft im Transitbereich zu unterstützen.
Ort der Emotionen und Träume Zurück in der «Chapel» sieht er Einkehrer aus allen Kontinenten kommen und gehen. Vertragen sich Vertreter von fünf Weltreligionen unter einem Dach? Ja, sagt Stephan Pfenninger, denn die anfallenden Probleme seien menschlich und die Betroffenen froh, jemanden zu haben, der für sie da sei. Er hat schon Momente erlebt, in denen im Andachtsraum jemand den Rosenkranz sprach und daneben Muslime auf Teppichen
beteten, während im Meditationsraum nebenan eine Besucherin im Lotus-Sitz auf einem muslimischen Gebetsteppich sass. Personen, die miteinander am Flughafen arbeiteten, hätten keinerlei Scheu, sich eben auch in der Flughafenkirche anzutreffen. «Der Kirche tut es gut, an solchen Orten präsent zu sein», sagt der vierfache Familienvater aus Kloten. Die Kirche biete hier, an einem Ort der Emotionen und Träume, eine Kombination aus Meditations- und Gebetsort, Notfall-Seelsorge und Gemeindepfarramt. Und eben wunderbare Räume der Stille und Besinnung. Wenn sich dann die Glastür in Richtung Schalterhalle wieder öffnet, scheint das Treiben der Reisenden wie aus einer anderen Welt zu kommen. 16 Uhr nachmittags, vor dem Check-in 2: «Ihren Pass bitte…» So finden Sie die Flughafenkirche: Im Check-in 2, direkt beim Durchgang zur Zuschauerterrasse. www.flughafenkirche.ch
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Mit Kindern den Glauben gestalten Katechetik-Ausbildung /
Katechetinnen und Katecheten sorgen dafür, dass Kinder Zugang zum Glauben und eine Heimat in der Kirche finden. Wie werden sie auf diese Aufgabe vorbereitet? Und wie prägt die knapp vierjährige Ausbildung ihren eigenen Glauben und ihre Persönlichkeit? Von Christian Schenk
Was heisst glauben für mich? Was kann ich glauben, und was nicht? Wann ist Glauben gut, und warum glaube ich eigentlich, was ich glaube? Die Fragen sind ziemlich delikat und persönlich. 15 angehende Katechetinnen stellen sich ihnen an diesem Morgen im Schulsaal der Landeskirche am Hirschengraben 50. Sie tun es behutsam und still, schreiben einzelne Worte oder Sätze auf farbige Post-it-Zettel und heften diese auf die Tischplatte, um die sich alle versammelt haben. «Ich glaube an das Gute auf dieser Welt», «Ich glaube an die Liebe», «an die Gerechtigkeit» oder schlicht «an Vieles», liest man später in diesem Sammelsurium an Gedankensplittern. Auch 8
theologisch ausgefeilte Bekenntnisse werden angeheftet: «Ich glaube an den heiligen Geist, Gott den Allmächtigen und seinen Sohn Jesus» oder «an Jesus Christus, den auferstandenen Herrn».
Glauben in Vielfalt Den ganzen Vormittag ist die Gruppe mit diesen Fragen unterwegs. «Glaube in Vielfalt» ist der Titel des Moduls, das alle angehenden Katechetinnen während ihrer Ausbildung durchlaufen. Mit dieser Vielfalt an Zugängen und Ausprägungen des Glaubens sind sie heute besonders konfrontiert. Sie werden es während ihrer ganzen Ausbildung und
auch später im Unterricht immer wieder sein. Heute erforschen sie deshalb ihre eigene Glaubensbiografie und erleben gleichzeitig, mit welch unterschiedlichen Erfahrungen und Einstellungen ihre Kolleginnen unterwegs sind. Von richtig oder falsch ist dabei nie die Rede, dafür umso mehr vom Wahrnehmen der einzelnen Lebens- und Glaubensgeschichten.
Eine eigene Sprache finden Solch eine Auseinandersetzung mit Fragen zu Glauben und Spiritualität bringt bei den Teilnehmenden einiges in Bewegung, lässt Gewissheiten wanken. «Da notabene
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Foto: Peter Hürlimann
Was Katechetinnen leisten Die Katechetinnen und Katecheten sind die Hauptverantwortlichen in den verbindlichen Angeboten des Religionspädagogischen Gesamtkonzepts rpg während der Primarschulzeit. Im Kanton Zürich sind es derzeit 339 Frauen und 18 Männer, die diese Aufgabe wahrnehmen. Dabei stehen sie im Austausch mit den Familien der Kinder. Sie führen die Kinder in das biblische Erbe ein und vertiefen deren Grundwissen über den Glauben. Sie geben ihnen Anstösse zum Aufbau einer christlichen Werteorientierung und leiten die Heranwachsenden dazu an, für ihre Erfahrungen und Entdeckungen im Glauben eine Sprache und einen kreativen Ausdruck zu finden. Infos zum Religionspädagogischen Gesamtkonzepts: www.rpg-zh.ch
Wie man Katechetin, Katechet wird Die Ausbildung ist modular aufgebaut und kann mit einem Diplom für Unter-, Mittel- oder die gesamte Primarstufe abgeschlossen werden. Die Grundmodule legen die Basis für eine religionspädagogische Tätigkeit. Sie umfassen Bereiche wie Entwicklungs- und Sozialpsychologie, Pädagogik, Didaktik, Singen und Musizieren, Theologie. Mit Übungsschulen werden die Katechetinnen in die Berufspraxis eingeführt, und mittels der Wahlpflichtmodule lassen sich stufenspezifische und individuelle Schwerpunkte setzen: z.B. im Bereich Gottesdienst, Theater- oder Spielpädagogik. Die Aufbaumodule führen in die Themen der verbindlichen religionspädagogischen Angebote ein. Infos zur Ausbildung: www.rpg-zh.ch/phase-2/aus-und-weiterbildung
Verantwortliche der Zürcher Landeskirche für Aus- und Weiterbildung Katechetik
Gemeinsam gestalten und Gemeinschaft erleben: Unti-Stunde in der Kirchgemeinde Stäfa.
Pfarrerin Sabine Stückelberger und Katharina Sigel, Religionspädagogin, Coach und Mediatorin. sabine.stueckelberger@zh.ref.ch, Tel. 044 258 91 58; katharina.sigel@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 57
passiert einiges im Lauf des Lehrgangs», sagt Sabine Stückelberger, Pfarrerin und Co-Verantwortliche Aus- und Weiterbildung Katechetik der Zürcher Landeskirche. Gerade durch den Austausch mit anderen Lernenden tauchten neue Fragen auf. Dieses Fragestellen zur Bibel und zur Theologie wolle sie fördern. Katharina Sigel, Religionspädagogin und zuständig für die Praxisbegleitung der angehenden Katechetinnen, ergänzt: Oft beobachte sie, wie Teilnehmende mit anfänglich vagen oder auch etwas naiven Vorstellungen allmählich ihre eigene Sprache finden für den Glauben. Eine solche Entwicklung ihrer religiösen Sprachfähigkeit während der Katenotabene
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Foto: sch
Die Vielfalt der Glaubenshaltungen wahrnehmen: angehende Katechetinnen während eines Ausbildungsmoduls am Hirschengraben 50.
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Foto: Peter Hürlimann
Kinder dort «abholen», wo sie stehen: Dafür brauchen Katechetinnen und Katecheten didaktische Werkzeuge und viel Einfühlungsvermögen.
chetik-Ausbildung beschreibt auch Claudine Ackermann. Die gelernte Kauffrau und Mutter zweier bald erwachsener Kinder hat die Ausbildung vor knapp vier Jahren begonnen und steht kurz vor den Abschlussprüfungen. «Theologisch habe ich dazugelernt. Ich merkte im Lauf der Ausbildung, dass bei mir doch nicht so viel Substanz war, wie ich gedacht habe. Ich wusste zwar, dass mir die Bibel viel bedeutet, erlebte dann aber, wie verschieden man sie lesen und weitererzählen kann.» Viel dazugelernt habe sie auch im Bereich Pädagogik und Didaktik, obwohl sie bereits einige Jahre Erfahrung als Kolibri-Leiterin in Zürich Oberstrass in die Ausbildung mitgebracht habe. Auch persönlich habe sie die anspruchsvolle und zeitintensive Ausbildung weitergebracht und ihren beruflichen Horizont und die Gestaltungsmöglichkeiten in der Kirchgemeinde erweitert. Und sie habe im Austausch mit ihren Kolleginnen neue Wege kennen gelernt, biblische Themen in die Gegenwart zu transportieren, mit der eigenen Welt und jener der Kinder ins Gespräch zu bringen.
den der Kinder und Eltern geniesse die Glaubensvermittlung heute keine sehr hohe Priorität. Also gehe es erst einmal darum, die Kinder in ihrer Lebenswelt und mit ihren Fragen abzuholen. Isabella Schmidt legt deshalb Wert darauf, dass die Kinder den Unti als Insel ohne Leistungsdruck und in guter Gemeinschaft erleben. Erst damit sei die Ausgangslage geschaffen, um für die Kinder auch die Türe zu den Geschichten der Bibel aufzustossen und etwas von der hoffnungsvollen Botschaft, die diese beinhalten, an die Kinder weiterzugeben. Dabei sei es natürlich hilfreich, wenn man auf das theologische Basiswissen der Ausbildung zurückgreifen und den Kindern – altersgerecht – auf ihre Fragen antworten könne. Sie selbst habe dank der Katechetik-Ausbildung einen anderen Blick auf die Bibel gewonnen – sie zu deuten und einordnen gelernt als Gotteserfahrungen der Menschen der damaligen Zeit. Das versuche sie auch im Unti an die Kinder weiterzugeben. Fixfertige Antworten seien dabei nicht gefragt,
sondern die Fähigkeit, verschiedene und immer wieder neue Blickwinkel zu öffnen.
Von Kindern lernen Impulse dazu können durchaus auch von Seiten der Kinder kommen, bestätigen Claudine Ackermann und Isabella Schmidt. Das Lernen geht deshalb für beide Katechetinnen auch nach der Ausbildung in jeder Unti-Stunde weiter. Die Kinder lieferten die nötigen Anstösse, sagt Claudine Ackermann: «Ich lerne immer wieder von ihnen, von ihren Sichtweisen. Sie holen mich zurück, wenn ich zu kopflastig werde.» Beide Katechetinnen halten fest, dass es nie darum gehe, den Kindern einen bestimmten Glauben überzustülpen, sondern sie auf ihrer Suche zu begleiten – und die Vielfalt des Glaubens zu leben und zu erleben. Ganz wie in der Ausbildung.
Ein neuer Blick auf die Bibel Isabella Schmidt, seit einem Jahren diplomiert und seither mit einem Pensum von 20 bis 30 Prozent als Katechetin in Thalwil tätig, zieht ebenfalls ein positives Fazit, wenn sie auf ihre KatechetikAusbildung zurückblickt. Sie betont aber auch, dass es immer wieder eine grosse Herausforderung sei, die Unterrichtsstunden gut zu gestalten. Im Schulalltag und in den überfüllten Agen10
Belebender Austausch: Glaubensvorstellungen können sich während der Ausbildung verändern.
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Katechetik-Ausbildung /
Austausch und Aha-Effekte
Jedes Jahr starten rund 15 Personen eine Katechetik-Ausbildung in der Landeskirche. Wer wählt diesen Weg? Und mit welchen Motiven? Im Gespräch mit den Ausbildungsverantwortlichen Sabine Stückelberger und Katharina Sigel. Von Christian Schenk
Ordnung. Aber das Volumen ist das Problem.
Fotos: Gion Pfander
Die Ausbildung ist anspruchsvoll und mit vier Jahren zeitintensiv. Was motiviert die künftigen Katechetinnen, den Diplomlehrgang in Angriff zu nehmen?
Um die Katechetik-Ausbildung starten zu können, braucht es eine abgeschlossene Berufslehre. Welche Berufsgruppen, oder generell, wen spricht die Ausbildung besonders an?
Stückelberger: Da gibt es keine speziellen Häufigkeiten. Oder anders gesagt: Wir haben eine grosse Vielfalt, was schulische und berufliche Hintergründe der Diplomandinnen angeht. Da hat es kaufmännische Angestellte, Coiffeusen, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen; auch Hochschulabsolventinnen starten die Ausbildung. Sie sind zwischen 25 und 55 Jahre alt. Der Männeranteil liegt bei etwa fünf Prozent. Es sind städtische und ländlich geprägte Menschen dabei, auch rund ein Fünftel Ausserkantonale.
Sigel: Bei allen ist es sicher die Freude daran, mit Kindern zu arbeiten und sie dabei zu begleiten, im christlichen Glauben Wurzeln schlagen und eine Heimat finden zu können. Eine andere Motivation ist auch, sich persönlich mit den Themen des Glaubens auseinander setzen zu wollen. Oft erfolgt auch eine Berufung durch die Kirchgemeinde für Frauen, die sich bereits in der Kirchgemeinde engagieren. Wie sieht es auf dem Arbeitsmarkt für Katechetinnen aus?
Stückelberger: Es hat zu wenige. Katechetinnen und Katecheten sind also sehr gefragt. Sie haben die grosse Bandbreite an Glaubenshaltungen erwähnt. Kommt es deswegen zu Reibungen?
Ausser beim Geschlechterverhältnis, da bleiben die Männer in der Unterzahl.
Stückelberger: Es gehört zur Ausbildung dazu, dass man gegenseitig die unterschiedlichen Standpunkte wahrnimmt. Und da kann es schon zu Diskussionen unter den Teilnehmenden kommen. Sigel: Das ist auch im Hinblick auf den Unterricht wichtig. Es geht nicht an, den Kindern den eigenen Glauben als die Wahrheit überstülpen zu wollen. Die Katechetinnen müssen darauf achten, einen Spielraum für die Kinder im Glauben zu lassen, sie nicht mit einem engen Textverständnis oder mit einem Gebet im eigenen Glauben zu vereinnahmen.
Sigel: Da spielt sicher eine grosse Rolle, dass der Beruf nur als Teilzeitstelle, meist nur in kleinen Pensen ausgeübt werden kann. Der Lohn ist sicher in
Was lösen diese Diskussionen aus? Führen sie zu Horizont-Erweiterungen, Aha-Effekten?
Wie ist die Mischung bezüglich Glaubensvorstellungen? Sind Katechetinnen besonders fromm?
Stückelberger: Auch da ist die Bandbreite gross: Da hat es landeskirchlich und eher freikirchlich geprägte Reformierte, aber auch Kandidatinnen aus kirchenfernen Verhältnissen auf der Suche nach einer eigenen religiösen Identität. Man bringt es also nicht auf einen Nenner. Es gibt nirgends eine Ballung.
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Sigel: Ja, das nehmen wir wahr. Oft beobachten wir auch solche Effekte bei Personen, die mit einer vagen Vorstellung ankommen. Sie lernen sich – gerade durch die Vielfalt der Glaubenshaltungen – persönlich zu positionieren. Das finde ich etwas vom Schönsten, wenn sie für sich eine religiöse Sprache finden – wo sie anfänglich noch unsicher waren. Stückelberger: Wir versuchen das zu fördern – diese eigene religiöse Sprachfindung. Es ist uns wichtig, die Floskeln zu hinterfragen, auch Zweifel zuzulassen und zu vermitteln, dass es gut ist, um den Glauben zu ringen. Wenn Sie zurückschauen auf Ihre eigene Biografie: Wie hat sich Ihr Glaube entwickelt? Was passiert, wenn man mehr über Theologie weiss?
Stückelberger: Es ist ein gewaltiger Weg, den man da zurücklegt. Ich wurde von meiner Familie konfessionell sehr unterschiedlich und vielfältig geprägt. Mich mit den Themen der Theologie auseinanderzusetzen, war und ist eine grosse Herausforderung und ein Transformationsprozess, den ich nicht missen möchte. Sigel: Mir ist wichtig, dass wir vermitteln, dass man nicht auf alles eine Antwort haben muss. Ich selber bin in einer eher kirchenfernen Familie aufgewachsen, habe aber als Kind und Jugendliche gute Erfahrungen im Unti, in Lagern und im Konf gemacht. Ich wollte von mir aus konfirmiert werden. Beruflich habe ich dann aber ganz andere Wege eingeschlagen. Erst später habe ich mich zur Katechetin und als Religionspädagogin ausbilden lassen und in diesem Bereich zu arbeiten begonnen. Es ist mir wichtig, mich für die Kinder stark zu machen. Wenn wir Katechetinnen ausbilden, sie für ihre Aufgabe stärken, stehen letztlich die Kinder im Mittelpunkt.
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Themen und Termine
Die Bibel lesen wie Zwingli Zwinglis Prophezey heute – am Beispiel des Briefs an die Gemeinde in Rom, Kapitel 8, die Bibel entdecken. Zwingli führte regelmässige Bibelstudien während der Reformation ein, was sich auch auf das gesellschaftliche Leben auswirkte. Im Kurs werden die Relevanz und Tragfähigkeit des Textes im heutigen Alltag ausgelotet und die Bibel neu entdeckt. Leitung: Angela Wäffler-Boveland und Claudia Steinemann 5 Abende am Montag (können auch einzeln besucht werden), ab 21. August, 18 bis 21 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: wtb@ref.ch 044 258 92 17 www.zhref.ch/kurse
«Ich und du und so weiter …» Einführung in die Sozialpsychologie. Was ist eine Gruppe und wie tickt sie? Welche Erwartungen und Ziele prägen das Miteinander und wie kommunizieren wir? Was tun bei Störungen und Konfliktsituationen? Praxisbeispiele aus dem religionspädagogischen Bereich. Leitung: Sabine Stückelberger, Markus Zimmermann, Irene Orda
Eingabefrist: 31. Juli Infos: 041 62 838 00 28 christine.stuber@ref-aargau.ch www.ref-ag.ch/sylvia-michel
Ökumenischer Brückenschlag Eine Reihe von Veranstaltungen sorgen in diesem und dem kommenden Jahr dafür, dass das Zürcher Reformationsjubiläum auch ökumenische Impulse erhält. Unter anderem sind drei ökumenische Disputationen vorgesehen: die erste zum Thema Zürcher Katholizismus mit Generalvikar Josef Annen, Kirchenratspräsident Michel Müller, Nationalrätin Barbara Schmid-Federer und Irene Gysel, Alt-Kirchenrätin und Präsidentin der Stiftung Evangelische Gesellschaft. Disputationen zum Thema Heilige und Ritual sind für November und März geplant. Auch dann sind Vertreter der röm.-katholischen Kirche geladen: an Allerheiligen werden Abt Urban und Pater Theo Flury aus dem Kloster Einsiedeln erwartet. Initiiert wird der Brückenschlag von Christoph Sigrist, Botschafter für das Reformationsjubiläum.
1. September, 14 bis 17.30 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: 044 258 92 36 edwin.blumer@zh.ref.ch
Geistreich leiten – Seminar für Frauen in Kirchenleitungen Wie kann man in der Kirche professionell und zugleich theologisch verantwortlich führen? Welchen Ort hat das geistliche Leben in den Sitzungen? Leitung: Pfrn. Isabel Hartmann, Sabine Brändlin, Judith Borter, Sabine Scheuter 9. / 10. September 10.30 bis 15.45 Uhr Seminarhotel Leuenberg, Hölstein BL Anmeldung: 044 258 91 26 susanne.gehrig@zh.ref.ch
Veranstaltungen
11. Juli, Kirchgemeindehaus Liebfrauen, Weinbergstrasse 36, Zürich. www.liebfrauen.ch www.grossmuenster.ch
Internationaler Sylvia-Michel-Preis Zur Förderung der Leitungsfunktionen von Frauen in den Kirchen. Verliehen durch die Präsidentinnen und Vizepräsidentinnen der Reformierten
«Stilles Zürich» Stadt und Stille – geht zusammen! Über 30 kostenlose öffentliche Veranstaltungen zum
Foto: www.stilleszuerich.ch
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25. / 26. August, 14 bis 16 Uhr 31. August, 8.30 bis 16.15 Uhr 7. / 14. / 21. / 28. September 8.30 bis 11.45 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Anmeldung: 044 258 92 93 katechetik@zh.ref.ch
Landeskirchen der Schweiz in Zusammenarbeit mit der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Das Preisgeld wird gestiftet durch die Reformierte Landeskirche Aargau.
Behördenwechsel – aus der Sicht der Verwaltung Behördenwechsel sind anspruchsvoll und bedeuten immer auch einen Verlust von Wissen. In diesem Kurs lernen Sie Vorgehensweisen und Instrumente kennen, mit denen Sie einfacher Behördenmitglieder finden, einen Behördenwechsel vorbereiten, die Amtsübergabe sicherstellen und die Einführung in die Ämter bestmöglich unterstützen können. Leitung: Bernhard Neyer, Barbara von Gunten
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Thema Stille: u.a. Fotoexkursionen, Filmvorführungen, Spaziergänge, Meditations- und Bewegungsangebote. Oranisiert von Christinnen und Buddhisten, Juden, Yogis und Suchenden. 12. bis 18. Juni www.stilleszuerich.ch
Pray Without Ceasing Beten ohne Unterlass Konferenz zu Perspektiven der Spiritualitätsforschung. Eine internationale Konferenz des CASCS mit der Society for the Study of Christian Spirituality als Gast. 26. bis 29. Juni. Kloster Kappel Anmeldung: www.theologie.uzh. ch/de/faecher/praktisch/cascs
Führung zur Reformation – Zürich Tourismus Erfahren Sie, wie die Reformation in Zürich ihren Anfang genommen hat. Private Führung: ganzjährig, täglich (auf Anfrage) Öffentliche Führungen: 13. / 27. Mai, 10. / 24. Juni, jeweils 14. Uhr; 7. Oktober, 16 Uhr 6. Januar 2018, 16 Uhr Treffpunkt: Vor der Hans-Waldmann-Statue beim Münsterhof www.zuerich.com/de/besuchen/ touren-ausfluege/reformation
Auf den Spuren von Heinrich Bullinger Beim Thema Reformation stehen gewöhnlich Luther und Zwingli im Mittelpunkt. Im Rahmen dieser Führung tritt nun mehr der Vater des reformierten Protestantismus in den Vordergrund: Heinrich Bullinger. Der Schweizer Theologe war der Nachfolger von Zwingli und galt als sein
Foto: www.wikipedia.org
Kurse & Weiterbildungen
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Gegenstück – als ein stiller Denker, der die Reformation in Zürich nachhaltig festigte.
und Theater für Kinder ab der 1. Klasse.
Eine Fussreise durchs Oberdorf des 16. Jahrhunderts Im Mittelpunkt der Führung steht Katharina von Zimmern, die letzte Äbtissin des Fraumünsters, die Zürich während der Reformationszeit vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen bewahrte.
Predigtreihe zu 500 Jahre Reformation Veranstaltet von der Kirchgemeinde Wangen-Brüttisellen und Dietlikon. Ab 16. Juli beginnt die Reihe in Wangen. Gleichzeitig eröffnet Sabine Schüpbach, Redaktorin «reformiert.», die Wanderausstellung «Reformiert sein» in der Kirche Wangen.
23. Juli, 14 Uhr 28. August, 18 Uhr 24. September, 14 Uhr 22. Oktober, 14 Uhr www.tours.zuerich.com/Zurich
Sie war die Ehefrau des Reformators Huldrych Zwingli. Ansonsten ist über Anna Reinhard kaum etwas bekannt. Der renommierte Regisseur Volker Hesse und Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist machen die frühe Vertreterin eines neuen Frauenbildes nun zur Heldin ihres Mysterienspiels. Der Rollenwechsel der Frau in der Öffentlichkeit und im privaten Bereich wird zu einer wichtigen Leistung der Reformation gezählt. Mit dem mittelalterlich-barocken Mysterienspiel erweckt Christoph Sigrist eine uralte Theaterform, die mit der Reformation im protestantischen Raum zunächst verschwand, zu neuem Leben.
Handauflegen und Heilen in Kirche und Seelsorge Wirkungen von Beten, Handauflegen, Salben und Segnen. Eine Tagung der Kommission NRB (Neue religiöse Bewegungen) des SEK.
Verein Mysterienspiel Huldrich Zwingli; Regie: Volker Hesse; Libretto: Christoph Sigrist; Komposition: Hans-Jürgen Hufeisen; musikalische Leitung: Davide Fior
10. / 11. November, 14 bis 19 Uhr / 9 bis 16.30 Uhr. Eventfabrik, Fabrikstrasse 12, Bern Anmeldung: www.relinfo.ch/ tagungen/anmeldung.html Infos: www.eventfabrikbern.ch
26. Juni, 18 bis 21 Uhr Kloster Fahr, Unterengstringen Anmeldung: https://de.surveymonkey.com/r/ G5KSBD3
Uraufführung: THEATER Grossmünster 16. Juni, 20.45 Uhr Weitere Aufführungen: 17. / 18. / 22. bis 25.Juni, jeweils 20.45 Uhr Abendkasse ab 19.30 Uhr, Türöffnung ab 20.15 Uhr Preiskategorien: Fr. 65.– / Fr.50.–/ Fr. 35.–
Ferienlager für Flüchtlingsfamilien In Zusammenarbeit mit dem Solidaritätsnetz Zürich, der Katholischen Kirche sowie Caritas bietet die Reformierte Kirche zum dritten Mal in Folge ein Ferienlager für Flüchtlingsfamilien an. Kennen Sie eine Flüchtlingsfamilie, der Sie ein paar unbeschwerte Tage ermöglichen möchten? Die Kosten betragen Fr. 300 für Erwachsene und Fr. 200 für Kinder.
KunstKlangKirche Zürich LuegeLoseLaufe – 2. Öffentlichkeitstag der KunstKlangKirche Zürich. «Aus dem Moment für den Moment». 2. Juli. Ref. Kirche «Auf der Egg», Zürich-Wollishofen www.kunstklangkirche.org sekretariat@kunstklangkirche.org
Zwingli auf TV-Zrrikk Ein Singspiel von Andrew Bond. Musicalwoche mit Musik
www.aktezwingli.ch www.zh-reformation.ch/event/akte-zwingli
p.alldis@caritas-zuerich.ch Falls Sie das Projekt finanziell unterstützen möchten: Verein Solidaritätsnetz Zürich, Ferienlager, Postkonto 61-105995-1, IBAN CH29 0900 0000 6110 5995 1
tung zur Reformation im Rahmen der ACKH im LutherJubiläumsjahr mit Pfarrer Adrian Lüchinger, Diakon Stephan Kaiser, Pastor Matthias Wuttke, Pfarrerin Hanna Läng und Pfarrer Daniel Frei.
Reformation gestern und heute Impulse und Podiumsgespräch. Eine ökumenische Veranstal-
29. August, 19.30 Uhr Katholisches Pfarreizentrum St. Josef Horgen. www.kath-horgen.ch www.emk-horgen.ch www.ecg-horgen.ch www.refhorgen.ch
Foto: ZVG
13. bis 18. August Anmeldung: 044 366 68 09
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Akte Zwingli - Mysterienspiel
16. Juli bis 20. August www.ref-wangen-bruettisellen.ch
Nachhaltige Kirche – Utopie oder Realität? Diskutiert werden in der ökumenischen Veranstaltung theologische Ansätze, Umweltmanagement in den Kirchgemeinden und Unterstützung durch die Landeskirchen. Leitung u. a. P. Martin Werlen, Priorin Irene Gassmann, Andreas Frei (NASKA) und Jeannette Behringer.
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Vorproben: 24. Juni, 1. / 8.Juli, 9 bis 12 Uhr. Musicalwoche: 14. bis 18. August, 9 bis 16 Uhr, Kirchgemeindehaus Balgrist. Aufführung: 19. August, 17 Uhr, Kirche Balgrist Anmeldung: 079 552 52 15 heidi.trachsel@zh.ref.ch www.zhref.ch/themen/ reformationsjubilaeum/aktuelles
15. Juni, 5. Juli, 11. August, 6. September, 20 Oktober, jeweils 13.30 Uhr. Treffpunkt: Haus zum Rech www.zuerich.com/de/besuchen/ theologe-heinrich-bullinger
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Kloster Kappel Auskunft / Anmeldung: Tel. 044 764 88 30 info@klosterkappel.ch www.klosterkappel.ch
Johannisnacht In der (fast) kürzesten Nacht unterwegs zum (fast) längsten Tag. Eine Pilgersternwanderung ins Kloster Kappel 17./18. Juni
Vernissage «Vielschichtig – Tief» Bilderausstellung von Bruno Arnold. Musikalische Umrahmung: Federico Ahumada, Gitarre 25. Juni, 15.30 Uhr Ausstellung: bis 13. August
Musik und Wort Die Choralschola «Linea et Harmonia» (Leitung: Prof. David Eben, Prag; Orgel: Mutsumi Ueno) bietet mit dem Konzert «Ave Coronata» die Gelegenheit, verschiedene Regionen Europas zu durchqueren. Charakteristische Gesänge, die im Zusammenhang mit der Marienverehrung entstanden sind, werden zusammengeführt. Die Orgel wird dabei als «farbiger Hintergrund» der spätmittelalterlichen Lieder wie auch als Soloinstrument in, mehrstimmigen Stücken eingesetzt. Lesungen: Pfr. Markus Sahli
Leitung: Eva Woodtli Wiggenhauser 1. bis 3. September
Hagios – Gesungenes Gebet Seminar mit Gesang und Kontemplation. Leitung: Helge Burggrabe 8. bis 10. September
Pilgertipp Pilgerzentrum St. Jakob Zürich www.jakobspilger.ch
Auf dem Hugenottenund Waldenserpfad 11. Etappe Tagespilgern: Lüscherz – Dotzigen 1. und 3. Juli
12. Etappe: Dotzigen – Solothurn 15. und 17. Juli
13. Etappe: Solothurn – Aarwangen 29. und 31. Juli
14. Etappe: Aarwangen – Oftringen 12. und 14. August
26. und 28. August Abfahrts- und Besammlungszeiten auf www.jakobspilger.ch
Feier des Jakobstages 25. Juli, 18 Uhr, Kirche Offener St. Jakob Zürich
Kräuterapotheke Heilpflanzen aus Garten, Wald und Wiese. Leitung: Chrischta Ganz und Katrin Hänsli
LAufmerksamkeit – ein Pilgerweg Von Zürich über den Albiskamm nach Kappel am Albis. Liturgischer Beginn, unterwegs kurze Impulse, liturgischer Abschluss in der Kirche Kappel.
Singen – Klang – Spiritualität Der Stimme Gehör schaffen. Im Klang zu Hause sein. Leitung: Christof Menzi 18. bis 20. August
Heilend berühren Die Kraft unserer Hände Leitung: Roswita und Ernst Timm
1. Juli, 9 Uhr. Treffpunkt: Kirchenportal Offene Kirche St. Jakob am Stauffacher. Leitung und Informationen: Pilgerzentrum St. Jakob Tel. 044 242 89 15
26. bis 27. August
Stellen im Web
«Achtsam sprechen – kraftvoll schweigen» Mit Anselm Grün auf dem Weg zu bewusster Sprache
Offene Pfarrstellen, Stellen in den Gesamtkirchlichen Diensten und den Kirchgemeinden finden Sie auf: www.zhref.ch/angebote/ offene-stellen
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sch. Die Lebensgeschichte Martin Luthers ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder spannend – man muss nur wissen, wie man sie erzählen kann. Der Autorin und Religionspädagogin Meike Roth-Beck und dem Illustrator Klaus Ensikat gelingt es, die wichtigsten Lebensstationen des Reformators packend nachzuerzählen und szenisch eindrücklich festzuhalten. Auf den reich bebilderten Seiten taucht man ein in die Zeit des späten Mittelalters und in die so stürmische Zeit der Reformation und erfährt, warum der Mönch und Theologe sich gegen die Kirche seiner Zeit aufzulehnen begann. Das Buch vermag – so steht es auf dem Buchrücken – ein Stück Weltgeschichte ins Kinderzimmer zu holen. Was dabei fehlt, ist ein Hinweis auf die Schattenseiten und Auswüchse der Reformation und die dunklen und streitbaren Seiten des Reformators. Die dürfte man den Kindern durchaus auch zumuten. Meike Roth-Beck, Klaus Ensikat: Von Martin Luthers Wittenberger Thesen. Kindermann-Verlag, 2015. 44 Seiten, Fr. 27.90. Ab 8 Jahren.
Buchtipp: Als in Turbenthal die Adligen das Sagen hatten
15. Etappe: Oftringen – Aarau
25. Juni, 17.15 Uhr Eintritt frei / Kollekte
12. bis 13. August
Buchtipp: Luther fürs Kinderzimmer
sch. Manchmal reicht das Interesse an der Geschichte eines Kirchengebäudes kaum weiter als bis an die Dorfgrenze. Die Kirche von Turbenthal allerdings, die exakt vor 500 Jahren geweiht wurde, hat Eigenheiten, die sie auch für ein breiteres, geschichtsaffines Publikum interessant machen. Diese Eigenheiten hat der Historiker Peter Niederhäuser im Auftrag der Kirchgemeinde in einem kurzen Gedenkband herausgearbeitet. Bemerkenswert ist die Geschichte der Kirche deshalb, weil sie seit der Gründung und bis ins 19. Jahrhundert eng mit den in Turbenthal herrschenden Adelsfamilie von Landenberg verbandelt ist. Das Gebäude war lange Zeit nicht nur Gotteshaus und Ort der Verkündigung, sondern auch Bühne adliger Selbstdarstellung. Daran änderte auch die kurz nach der Einweihung angebrochene Reformation wenig. Die Uhren tickten in Turbentahl noch lange Zeit anders, als man es in der reformierten Stadt Zürich erwartete. Auch davon erzählt der kleine und schmuck illustrierte Jubiläumsband. Peter Niederhäuser: Von der Adels- zur Dorfkirche. 500 Jahre Kirche Turbenthal. Chronos-Verlag, 2017. 40 Seiten, Fr. 18.–
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Kirchenrat mit Ausdauer
Bernhard Egg, Jurist und Kirchenrat, lüftet seinen Kopf mit Triathlon. Im Juli läuft er am Gigathlon in Zürich unter dem Motto «Reformotion». Text und Foto: Madeleine Stäubli-Roduner
Locker, aber fokussiert legt er die letzten Meter seiner Joggingrunde zurück und läuft noch einige Schritte aus, bis er den Garten seines Hauses erreicht hat. Ein Montagnachmittag im Mai. Bernhard Egg hat den Vormittag mit juristischen und kirchenspezifischen Themen verbracht, er ist bereits nach Bern und zurück nach Elgg gependelt. Der späte Nachmittag gehört nun seiner Vorbereitung auf den Zürcher Gigathlon, den er im Juli laufen wird. Stress? Nein, im Gegenteil. «Eine lange Sitzung verlangt mir mehr Energie ab als ein Training», sagt Bernhard Egg, der sehr viel Zeit mit Sitzen und Computertätigkeit verbringt und daher den Sport als «prima Ausgleich» sieht. «Ich lüfte den Kopf durch, lasse Negatives hinter mir, geniesse die Natur, die Bäume, das Singen der Vögel und das Wetter», lächelt er. Und: «Ich sammle auch Ideen für kirchenrätliche Grussworte und Ähnliches.»
Der erste Marathon mit 41
Fit für den Gigathlon: Kirchenrat und Ausdauersportler Bernhard Egg.
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Seinem sportlichen Hobby frönt er schon viele Jahre. Bereits in der Kantonsschule sei er oft gelaufen. Während seines Studiums trainierte er ein- bis zweimal pro Woche für sich selber, um für das Bergsteigen fit zu sein. Zu den Volksläufen und Ausdaueranlässen fand er erst später, über Freunde, teils über die Politik, berichtet der einstige Kantonsratspräsident. Zu seinem 40. Geburtstag «schenkte» er sich den Transswiss Triathlon, der innerhalb eines Tages von Locarno auf den Munot führt. «Ein absolut grossartiges Erlebnis», schwärmt Egg. Seinen ersten Marathon absolvierte er mit 41. Heute, 17 Jahre später, ist er noch immer leidenschaftlicher Ausdauersportler und sieht viele Parallelen zur Behördentätigkeit, brauche doch beides Zeit, Energie und Durchhaltewillen.
Einen besonderen Trainingsplan hat er nicht. «Ich schaue einfach, dass ich mindestens zweimal in der Woche etwas Sportliches mache: eine Stunde Laufen, Velofahren, Wandern oder Schwimmen.» Reicht das für den Gigathlon? Auf einen Wettkampf hin versuche er natürlich mehr zu machen, räumt er ein, dann schränke er sich auch bei den Süssigkeiten und beim Alkohol ein. Das Besondere am Gigathlon: Man sei nicht nur für sich selber unterwegs, sondern wolle auch für die Teammitglieder eine gute Leistung abliefern, sagt Egg.
Ein Slogan mit Bewegung Der Slogan «Reformotion» des Gigathlons habe ihn zuerst irritiert, gibt Egg zu. «Ein Breitensport-Anlass will doch sicher nicht mit Reformation, geschweige denn mit Kirche assoziiert werden.» Doch nach einem Kontakt mit den Initianten des Gigathlons, Peter und Manuel Wirz, könne er diesem Slogan nun viel abgewinnen. «Es steckt Bewegung drin. Bewegung geistig und körperlich», so Egg. Dies passe zur Kirche: «Reformierte bewegen sich, sie lassen sich nicht in Denkschemen pressen, nicht von Dogmen erdrücken.» Umgekehrt passe das Motto «selber denken» auch zum Joggen: Auch hier sei es gut, sich selber zu bewegen, herausfinden, wozu man fähig sei, wie weit einen die Ausdauer trage.
Gigathlon: 7. bis 9. Juli Der Gigathlon ist dieses Jahr in Zürich zu Gast und steht im Gedenkjahr 500 Jahre Reformation unter dem Motto «Reformotion». Als Single, Couple oder im Team of Five werden die Disziplinen Schwimmen, Velo, Bike, Laufen und City Trailrun absolviert. www.gigathlon.com
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AZB CH-8001 Zürich P. P. / Journal Post CH AG
Autorinnen und Autoren Madeleine Stäubli-Roduner (rod), Nicolas Mori (mo) Druck Robert Hürlimann AG, Zürich Auflage 7000 Exemplare. Erscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli und Dezember . Nächste Ausgabe Nr. 6/2017 (Juli-August, Woche 28) Nr. 7/2017 (September, Woche 36) Redaktionsschluss: am 15. des Vormonats «notabene» im Web: www.zhref.ch / notabene
Titelbild Unti-Stunde in der Kirchgemeinde Stäfa. Wie man zum nötigen Rüstzeug für den Unterricht kommt, lesen Sie im Artikel zur Katechetik-Ausbildung ab Seite 8. Foto: Peter Hürlimann
Absender: notabene Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Hirschengraben 7, 8024 Zürich
Adressberichtigung melden an: Evang.-ref. Landeskirche, Kommunikation Hirschengraben 7, Postfach 673, 8024 Zürich
Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mitglieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten. Herausgeberin Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. Abteilung Kommunikation (kom), Hirschengraben 7, 8024 Zürich Redaktion und Gestaltung Christian Schenk (sch), Tel. 044 258 92 97, notabene@zh.ref.ch Redaktionssekretariat franziska.schellenberg@zh.ref.ch Tel. 044 258 92 13