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bene nota Zeitschrift f체r die Mitarbeitenden der Z체rcher Landeskirche Nummer 8 Oktober 2011

Neue Kr채fte im Kirchenrat Kirchensynode setzt auf Fachkompetenz und Politprominenz


AKTUELL

E D I T O R I A L / I N H A LT

Liebe Leserin, lieber Leser Einmal angenommen, der neue UBS- Engagement – auch im Pfarramt – für Chef würde nur noch Teilzeit arbeiten viele ein Pluspunkt, weil es den Freidürfen, sagen wir 70 Prozent. Einfach, raum für ein zweites berufliches, famiweil man findet, man wolle für das Amt liäres oder soziales Engagement offennicht so viel investieren, es rentiere ein- hält. Kirchgemeinden, die Teilzeitstellen fach nicht. Dass das eine Enttäuschung ausschreiben, können die Attraktivität für jemanden sein muss, der so ein Amt dieser Jobs bestätigen. Und auch für bis anhin vollamtlich ausgefüllt hat, ist den Arbeitgeber verfügen Teilzeitmitarklar. Dafür muss man nicht CEO einer beitende (bei zugegeben höherem adBank sein. ministrativen Aufwand) über ein interSo eine Reduktion ist frustrierend, essantes und wertvolles Potenzial: Im weil sie bedeutet, dass die Aufgabe Idealfall können Erfahrung, Know-how nicht mehr das ganze und Netzwerke aus den Engagement wert sein verschiedenen Berufssoll oder weil sie un- «Teilzeitmitarbeitende und Lebenswelten geverfügen über ein terstellt, der Inhaber winnbringend verhätte das wirklich Nöti- besonderes Potenzial.» knüpft werden. Und ge schon vorher mit davon profitiert gerade einem kleineren Peneine Institution wie die sum erledigen können. Dass Stellen- Kirche, die als Volkskirche ja mitten in prozente bei Chefposten in Grossban- der Gesellschaft verwurzelt sein soll. ken gekürzt werden, ist allerdings eher Dass das Teilzeitmodell bis auf die selten, selbst wenn sich die Massnahme Leitungsebene der Landeskirche funktibei schlechtem Geschäftsgang eigent- oniert und gelebt wird, dafür sind der lich rechtfertigen liesse. Kirchenrat als Ganzes und sein jüngstes Bei der Kirche ist das anders. Mitglied, Bernhard Egg, im Speziellen Schrumpfen die Mitgliederzahlen und prominente Zeugen (lesen Sie mehr zu die Mittel, dann schrumpfen auch die den Wahlen auf Seite 3). Der neu gePensen bei den Mitarbeitenden. Solche wählte Kirchenrat leistet seinen Dienst Rückstufungen müssen derzeit zahlrei- für die Landeskirche wie alle seine Kolche Pfarrerinnen und Pfarrer in Zür- legen (abgesehen vom Präsidenten) cher Kirchgemeinden verkraften (lesen mit 30 Stellenprozenten. Nebenher Sie dazu den Artikel ab Seite 8). Die bleibt Egg weiterhin als Jurist und Pensenreduktionen bei Pfarrstellen, Rechtsberater tätig und als designierter schon vor drei Jahren vom Kirchenrat Kantonsratspräsident ist er zugleich angekündigt, werden jetzt umgesetzt. Es hoch engagierter Politiker. Ohne die ist allen klar, dass der Arbeitgeber da- Leistungen und Vorzüge der kirchlifür triftige Gründe hat und unbestechli- chen Vollprofis schmälern zu wollen, che Finanzzahlen und Quoren, die bele- darf man sagen: mit der Vielfachvernetgen, dass pro Pfarrstelle nicht beliebig zung der Teilzeitler fährt die Kirche gut. wenige Mitglieder sein dürfen. Und nach dieser Laudatio ahnen Sie es Schmerzlich ist es trotzdem, wenn man ja schon: ich bin auch so einer. ungewollt und vor allem unverschuldet zum Teilzeitler wird. Christian Schenk Anders sieht die Sache aus, wenn Redaktor (80 Prozent) «notabene» man auf Jobsuche auf eine solche Teilzeitstelle trifft. Dann ist das teilzeitliche

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Predigt auf der falschen Frequenz Soforthilfe für Dürreopfer in Afrika Umbruch auf Boldern Reformationstagung in Kappel Gleicher Lohn für gleichen Job? Gemeinde bauen mit Diakonie So lief die Glückskampagne 3–7 LESERBRIEF 5 BIBLISCHE AHAERLEBNISSE «Wie Bäume sehe ich sie umhergehen» 5 GLEICHE LEISTUNG MIT WENIGER PERSONAL? Personalabbau im Pfarramt 8–9 «ISRAEL IST NICHT GLEICH ISRAEL» Der Hilferuf der palästinensischen Christen und die Antwort der Kirchen 10 THEMEN UND TERMINE Hinweise und Veranstaltungen 11 – 13 ARBEITEN BEI DER KIRCHE Damit alles mit rechten Dingen zugeht Pfarrstellen und -wahlen 14 M O N AT S A G E N D A 15 DENKZETTEL Illustration, Impressum 16

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Kirchenratswahl

AKTUELL

Foto: Tula Roy

Politprominenz und Fachkompetenz komplettieren den Kirchenrat

Die neue Exekutive der Zürcher Landeskirche, v. l.: Bernhard Egg (neu), Fritz Oesch (neu), Thomas Plaz, Daniel Reuter, Andrea Marco Bianca, Irene Gysel-Nef und Michel Müller (Präsident).

kid. An ihrer konstituierenden Versammlung für die Legislaturperiode 2011–2015 hat die Kirchensynode Fritz Oesch und Bernhard Egg in den Kirchenrat gewählt. Michel Müller als Kirchenratspräsident sowie die weiteren Mitglieder des Kirchenrates wurden im Amt bestätigt, ebenso Peter Würmli als Präsident der Kirchensynode. Durch die Rücktritte der beiden langjährigen Kirchenrätinnen Helen Gucker-Vontobel und Jeanne PestalozziRacine wurden im Kirchenrat auf das Ende der auslaufenden Legislatur zwei Sitze frei. Sie werden neu besetzt durch Fritz Oesch für die Liberale Fraktion und durch Bernhard Egg für die Religiös-soziale Fraktion. Beide Kandidaten waren als Personen unbestritten und wurden mit sehr guten Resultaten gewählt, Oesch mit 85 und Egg mit 95 Stimmen. Fritz Oesch, 68, wohnhaft in Wermatswil, ist seit 2007 Mitglied der Kirchensynode. Als langjähriger Statthalter

des Bezirks Uster verfügt er über eine breite Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere in Rechtsund in Finanzfragen. Bernhard Egg, 52, aus Elgg, ist Jurist, zurzeit erster Vizepräsident des Kantonsrates und Bezirksrat in Winterthur. Er ist seit Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen kirchlich engagiert. Nächstes Jahr steht er auf der politischen Bühne des Kantons Zürich ganz zuoberst. Als Präsident des Kantonsrates ist er dann der höchste Zürcher. Auch wenn der Kirchenrat frei ist, die einzelnen Ressorts unter seinen Mitgliedern zu verteilen, kann man davon ausgehen, dass der neu gewählte Fritz Oesch das Finanzressort übernehmen wird. Seine Fraktion hat ihn im Vorfeld vor allem hinsichtlich seiner Sachkompetenz und seiner Eignung für dieses Amt nominiert. Die Ressortverteilung findet in der ersten Sitzung des Kirchenrates am 5. Oktober (nach Red.Schluss) statt.

Nur noch eine Kirchenrätin

Im Vorfeld hatten einzelne Medien kritisch darauf hingewiesen, dass die Frauen während mehreren Jahren die Mehrheit im Kirchenrat gestellt hatten, nun aber mit Irene Gysel-Nef nur noch eine Frau in der Exekutive verblieben sei. Die Präsidien der betroffenen Fraktionen wiesen demgegenüber in ihren Voten darauf hin, man habe die Evaluation sorgfältig vorgenommen und hätte gerne Frauen nominiert, aber die Eignung für das Amt habe Vorrang gehabt. Der Präsident der Evangelisch-Kirchlichen Fraktion, Willi Honegger, sprach von einer «zufälligen Fluktuation», die sich schnell auch wieder ändern könne. Leicht rückläufig ist der Frauenanteil auch in der Kirchensynode. Er liegt mit 43 Parlamentariern bei 35 Prozent. In der letzten Legislatur lag er noch bei 37 Prozent.

Kirchensynode eröffnet Legislatur 2011–215

Mehr Zeit für Inhalte statt Strukturen kid. 98 bisherige und 22 neue Synodale und drei Vertreterinnen und Vertreter der französisch-, italienisch- und spanischsprachigen Kirchgemeinschaften eröffneten am 20. September die neue Legislatur des Kirchenparlaments. 31 Mitglieder sind in einer pfarramtlichen Funktion tätig, 19 Mitglieder sind zugleich Mitglied einer Kirchenpflege nota bene

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oder des Vorstands eines Stadtverbandes. Im neuen Kirchenparlament seien über 50 verschiedene Berufe vertreten, entsprechend breit das Know-how, sagte Peter Würmli, wiedergewählter Präsident der Kirchensynode. In der kommenden Legislatur bleibe nun vermehrt Zeit für Inhalte und für kreative Lösungen, nachdem man in den letzten Jah-

ren mit der Kirchenordnung eine gute Grundlage gelegt habe. Die Fraktionsstärken sind in etwa gleich geblieben, etwas Boden gutgemacht hat die Evangelisch-kirchliche Fraktion. Sie verfügt über 21 Mitglieder, der Synodalverein zählt 39 Mitglieder, die Liberale und die Religiös-soziale Fraktion je 30. Drei Zugehörigkeiten sind noch offen. 3


Konzessionen und neue Frequenzen für Funkmikrofone

Predigen auf der falschen Frequenz

AKTUELL

Für drahtlose Mikrofone müsste man eigentlich Konzessionen zahlen. Die wenigsten tun das. Jetzt stellt das BAKOM die Frequenzen um. Kirchgemeinden müssen handeln.

sch. Aufgrund von europäischen Umstellungen im Bereich der Funkfrequenzen hat das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) entschieden, dass der bislang den drahtlosen Mikrofonen vorbehaltene Frequenzbereich ab 2013 dem Mobilfunk zugeteilt wird. Die Nutzung dieses Bereichs durch Funkmikrofone wird verboten. Ab 1.1.2013 wird den drahtlosen Mikrofonen dafür ein neuer Frequenzbereich zugewiesen (470–786 MHz; 1785– 1800 MHz). Die Betreiber der konzessionierten Geräte wurden durch das BAKOM auf diesen Wechsel aufmerksam gemacht. Die vielen Betreiber, die ihre Geräte nicht angemeldet haben, konnten – da sie nicht registriert sind – nicht informiert werden. Auch in zahlreichen Kirchen und Kirchgemeindehäusern sind drahtlose Mikrofone in Betrieb. Die Mehrheit die-

ser Geräte wäre konzessionspflichtig; die wenigsten sind jedoch angemeldet und konzessioniert. In einem internen Papier macht jetzt der SEK die Kirchgemeinden darauf aufmerksam, dass die Funkmikrofonanlagen auf die neuen Frequenzen umgestellt werden müssen und de jure auch konzessioniert werden sollten. Die Konzession für den Betrieb einer Anlage kostet 120 Franken pro Jahr. Vertreter von Installationsfirmen weisen allerdings darauf hin, dass nicht nur die Funkmikrofonanlagen in kirchlichem Besitz, sondern auch diejenigen aus anderen Bereichen grossmehrheitlich nicht konzessioniert sind. Das habe noch kaum je Probleme gegeben. Bussverfahren seien ihnen keine bekannt und dies dürfte mit der Neuregelung auch so bleiben. Das Bundesamt habe

Landeskirche spendet für Hungernde am Horn von Afrika

gar nicht die Mittel, den Betrieb der Anlagen flächendecken zu prüfen. Der grundsätzlich illegale Betrieb der vielen Funkmikrofonanlagen werde somit stillschweigend toleriert. Die detaillierten Empfehlungen des SEK werden den Kirchenpflegepräsidien zugestellt.

Bildungszentrum Boldern

120 000 Franken für Dürreopfer Studien ausgelagert

Die dramatische Situation am Horn von Afrika hat sich noch nicht entspannt. Der Kirchenrat hat die im Juli gesprochenen 10 000 Franken für die Hilfe zugunsten der Opfer der Dürrekatastrophe in Äthiopien nun auf insgesamt 25 000 Franken erhöht. Der Beitrag wird dem HEKS zur Verfügung gestellt, das bereits seit 2006 in dieser Region tätig ist. Der Verband der Stadtzürcherischen evang.-ref. Kirchgemeinden hat seinerseits eine Spende in der Höhe von 1 Fr. pro Mitglied bewilligt, was einen Betrag von 96 285 Franken ergibt. Insgesamt hat die Zürcher Landeskirche damit be4

reits über 120 000 Franken für die Dürrekatastrophe in Afrika gespendet HEKS seinerseits hat seine Soforthilfe für die Opfer der Hungersnot am Horn von Afrika auf 3,3 Millionen Franken erhöht. Mehr als zehn Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Betroffen von der Dürre ist auch die HEKS-Projektregion Borana in Äthiopien. Dort verteilt in einer ersten Phase die lokale HEKS-Partnerorganisation Oromo Self-Help Organization Lebensmittel an 30 000 betroffene Menschen. Spenden: PC 80-1115-1, Vermerk «Horn von Afrika»

kid. Der Kirchenrat will den Studienbereich des Tagungszentrums Boldern in die Landeskirche integrieren. Mit der Trennung zwischen Hotelbetrieb und kirchlichen Bildungsveranstaltungen soll die finanziell prekäre Situation von Boldern entschärft werden, wie der Kirchenrat in einem Communiqué am 9. September mitteilte. Die Modalitäten der Integration des Bildungsbereichs in die Landeskirche bedürfen noch der Klärung (Stand Ende September). Der Entscheid bedarf ausserdem der Zustimmung der Kirchensynode. Die Landeskirche hat das Bildungshaus Boldern bis anhin jährlich mit 500 000 Franken unterstützt. Der Boldern-Verein, hauptsächlich getragen von den Kirchgemeinden, wird den Hotelbetrieb weiterführen.

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Leserbrief

Zwingli ins Museum! Was soll das?

«Hier steh ich, ich kann nicht anders.» Gilt das Luther-Zitat auch für die ZwingliStatue?

Wir glauben an die Rettung der Toten

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Pfarrer Kurt Marti formulierte 1985: «Ich glaube an die Erfüllung des Lebens über unser Leben hinaus.» Vor dem Hintergrund bedeutender gesellschaftlicher Umwälzungen nimmt die Tagung die aktuelle Frage nach dem christlichen Bekenntnis am konkreten Beispiel des Auferstehungsglaubens auf. Die Tagung beginnt mit einem Gottesdienst und anschliessenden Workshops. Das Hauptreferat hält Pfarrer Niklaus Peter. Auf dem Podium unter der Leitung von Brigitta Rotach diskutieren Kirchenratspräsident Michel Müller, die Klinikseelsorgerin Daniela Jerusalem-Stucki, der Reinkarnationsvertreter Pfarrer Till Mohr aus Teufen sowie der Praktologe Ralph Kunz. Infos und Anmeldung: Kloster Kappel, Sekretariat Theologie und Kultur, 8926 Kappel am Albis. Tel. 044 / 764 87 84.

In dieser Wundergeschichte findet ein Mensch sein Augenlicht wieder. In ihr findet auch einer der schönsten Wortwechsel des Markusevangeliums statt. Hin und her geht es dabei zwischen Jesus und einer Nebenfigur, dem namenlosen Blinden. Die Geschichte, die den ersten Hauptteil des Evangeliums beendet, verdichtet auf anschauliche Weise die Frage, wer Jesus in Wahrheit ist. Sie bearbeitet die Frage in Etappen – vor den Augen der Lesenden und dem zuvor breit entfalteten Hintergrund der Jünger, die nicht verstehen. Die Wundererzählung spielt am Nordufer des Sees Gennesaret, abseits des Dorfes Betsaida. Nachdem Jesus dem Blinden in die Augen gespuckt und ihm die Hände aufgelegt hat, fragt er: «Siehst du etwas?» Und der blickt auf und spricht: «Ich sehe Menschen – wie Bäume sehe ich sie umhergehen.» Von Jesus berührt, sieht der Namenlose zunächst unscharf, umrisshaft, zuletzt jedoch klar und deutlich, und Jesus schickt ihn nach Hause. So birgt die Wundergeschichte eine heitere Tiefe: Den Lesenden wird vor Augen gemalt, was es heisst, zu verstehen oder eben – sehend zu werden im Blick auf Jesus. Angesichts der eigenen Wahrnehmung darf, so jedenfalls der Evangelist Markus, durchaus ein Stück (Selbst-) Ironie zum Zug kommen. Pascale Rondez, Dr. theol., Verfasserin des Kommentars zum Markusevangelium in «bibel(plus) − erklärt» Neugierig geworden? «Biblische Aha-Erlebnisse» gibts im nächsten «notabene» oder direkt in den Begleitwerken bibel(plus) zur Zürcher Bibel: www.tvz-verlag.ch

www.klosterkappel.ch

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K O M M E N TA R E

Sehendwerden in Markus 8,22–26

Reformationstagung im Kloster Kappel

Was kommt nach dem Tod? Können wir, sollen wir das Unsagbare in Worte fassen? Am Sonntag, 30. Oktober, 9.30 bis 16.30 Uhr, findet im Kloster Kappel eine Tagung zum Thema «Wir glauben – an die Rettung der Toten; oder: Was können wir heute noch glauben und bekennen?» statt. Die Fragen sind nicht neu. Schon die deutsche Fassung des Apostolicums hat eine Entwicklung hinter sich. Die Aussage über «die Auferstehung des Fleisches» wurde im 19. Jahrhundert umgewandelt in: «Ich glaube an die Auferstehung der Toten». Der Berner

Aha-Erlebnisse

«… wie Bäume sehe ich sie umhergehen»

Foto: sch

Der Artikel von Christian Schenk zum Thema Zwingli und 500-Jahr-Feier hat mich masslos geärgert und verunsichert über die Arbeitweise des Kirchenrates. Die beiden Studien «Bekenntnis» und «Milieustudie» mögen wohl interessant sein, aber haben doch nichts mit dem Zwingli-Jubiläum zu tun. Noch unglaublicher ist die Idee, das Zwinglidenkmal ins Museum zu stellen. Was soll das? Huldrych Zwingli war einer der grössten und wichtigsten Zürcher in der Geschichte und hat als Reformator Ausschlaggebendes zu unserer reformierten Kirche geleistet. Ein riesiges Fest muss man feiern. «Tut um Gottes Willen etwas Tapferes.» Studien bringen in dieser Hinsicht nichts, sondern ein Aktionsplan mit Programm, Aussagen und klaren Meilensteinen zum Fest. Ob das der Kirchenrat kann, fange ich an zu bezweifeln. Offenbar ist sich die Synode aber auch nicht im Klaren, was sie will. «Das Büro prüft die Schaffung einer Kommission!» Ulrich Mannweiler Altkirchenpflegepräsident, Fluntern

Biblische


Neues Personalrecht

AKTUELL

Für die Mitarbeitenden der Landeskirche gilt ab 2012 die neue Personalverordnung. Sie sorgt für mehr Lohngerechtigkeit und für mehr Ferien.

sch. Verdient ein Sigrist in Andelfingen künftig gleich viel wie einer in Zürich? Hat eine Sekretärin in der Kirchgemeinde Thalwil gleich viele Ferientage wie ihre Berufskolleginnen am gegenüberliegenden Seeufer? Im Prinzip ja, wenn es nach der neuen Personalverordnung und der zugehörigen Vollzugsverordnung geht. Das neue Personalrecht der Landeskirche tritt ab 1. Januar 2012 in Kraft und bringt eine Reihe von Neuerungen und Vereinheitlichungen für die Mitarbeitenden der Kirchgemeinden und der Gesamtkirchlichen Dienste. Eben auch die Pflicht, die Mitarbeitenden nach einheitlichem System zu entlöhnen. Mehr Lohngleichheit

Natürlich ist dann die Lohntüte jedes Sigristen nicht überall identisch gefüllt. Aber die Einreihung in Lohnklassen und Stufen erfolgt überall nach den gleichen Kriterien. Für den Leiter des Personaldienstes der Landeskirche, Harry Nussbaumer, ist das ein «grosser Schritt in Richtung Lohngleichheit». Damit diese überall umgesetzt werden kann, stellt die Personalabteilung den

Foto: sch

Gleicher Lohn für gleichen Job?

Künftig werden kirchliche Mitarbeitende überall nach den gleichen Kriterien besoldet.

Gemeinden Klassierungshilfen zur Verfügung und führt derzeit Schulungen mit den Personalverantwortlichen der Kirchgemeinden durch. Diese haben bis Ende 2012 Zeit, das neue Lohnsystem umzusetzen. Viele Kirchgemeinden starten bereits auf Anfang oder Mitte 2012 mit der Überführung. Erfreuliche Verbesserungen bringt dies auch für Mitarbeitende bis 50 Jahre. Sie haben neu Anrecht auf eine fünfte Ferienwoche – ein Privileg, das bis anhin erst ab 50 zu erlangen war. Familienfreundliche Neuerungen sind überdies die Gewährung eines 10-tägigen Vaterschaftsurlaubs und die Zahlung der Kinder- und Ausbildungszulagen in der Höhe von 120 Prozent des gesetzlichen Minimums. Wenn auch der Grossteil der Mitarbeitenden mit Inkraftsetzung der neuen PVO und der Vollzugsverordnung linear in die neuen Lohnklassen überführt werden und folglich gleich oder geringfügig mehr verdienen, gibt es auch Verlierer. Lohneinbussen verbuchen vor allem Pfarrerinnen und Pfarrer in den

obersten Stufen der Pfarrlohnklassen. Harry Nussbaumer sagt, man sei bei den Betroffenen in den meisten Fällen zwar nicht auf Freude, aber doch auf Verständnis gestossen. Bei Pfarrpersonen, die kurz vor der Pensionierung stehen, werde auf die Rückstufung verzichtet. Gewöhnungsbedürftig ist die neue Form der Anstellung: Statt Arbeitsverträgen erhalten die Mitarbeitenden künftig Anstellungsverfügungen. Diese Vertragsform gilt auch für die Angestellten des Kantons und ist für öffentlichrechtliche Institutionen gängig. Eine Einigung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist auch hier Voraussetzung. Sie verlangt aber von den Angestellten keine Unterschrift mehr.

Kontakt: Leitung Personaldienst: harry.nussbaumer@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 24

Tagung Diakonie und Gemeindeaufbau

Gemeinde gestalten mit Diakonie sch. Wie können Kirchgemeinden und diakonische Einrichtungen besser zusammenarbeiten? Welches sind die aktuellen Brennpunkte, wo die Kirche ihr soziales Engagement sinnvoll und wirksam einbringen kann? Und wie stärkt dieses Engagement das Leben der Kirchgemeinde? Diese Fragen werden an einer Tagung der Landeskirche für Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone, Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenpflegen sowie Mitarbeitende von diakoni6

schen Einrichtungen aufgeworfen und diskutiert. Als Referenten sind geladen: Pfarrer Ulrich Laepple, Verantwortlicher im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland, und Heinz Rüegger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Neumünster. Möglichkeiten der Vernetzung bietet der grossangelegte Marktplatz: In einer einmaligen Fülle präsentieren sich verschiedenste diakonische Einrichtungen, unter anderen: Gastgewerbeseel-

sorge, Paarberatung, Stellennetz, Kompass Thalwil, work4you, HEKS, Caritas Zürich, Solinetz, streetchurch, Sihlcity-Kirche, Behindertenseelsorge, Sozialwerke Pfr. Sieber, dfa (Die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit), Kabel. 10. und 11. November. Zentrum für Migrationskirchen, Rosengartenstrasse 1a, 8037 Zürich-Wipkingen. Programm und Anmeldung: www.zh.ref. ch/diakonie-gemeindeaufbau

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Öffentlichkeitskampagne

«Toll, dass die Kirche mal etwas anderes macht»

kid. Nach drei Wochen, 136 000 gespielten Codes und 32 100 Franken ausgespielten Gewinnen wurde das Glücksspiel der reformierten Kirchen in den Kantonen Aargau, Bern, Solothurn und Zürich beendet. Wenn man den Code eines der 600 000 verteilten Rubbellose auf der Internetseite kirchenglücksspiel.ch eingab, konnte man 50 Franken gewinnen, die man für eines der vorgestellten Kirchenprojekte spenden konnte. Auf diese Weise präsentierte das «Kirchenglücksspiel» der Öffentlichkeit über 300 moderne und ungewohnte Angebote von 140 mitwirkenden Kirchgemeinden, die mit ihrer Tätigkeit zum Glück vieler Menschen beitragen. Die Internetseite bleibt noch einige Monate online, damit man sich über die Ergebnisse und die Projekte der Kirchgemeinden weiterhin informieren kann. 13% der Lose aufgerubbelt

Von den 136 000 eingegebenen Codes stammten 76 000, ca. 56 %, von den 600 000 Rubbellosen, die die Kirchgemeinden via Zeitungen und bei dutzenden von Strassenaktionen und an Veranstaltungen seit dem 26. August verteilt haben. Die Wirkung der oft an den Wochenenden konzentrierten Aktivitäten der Kirchgemeinden konnte regelmässig aufgrund der erhöhten Zugriffe auf die Internetseite beobachtet werden. Mit einem Rücklauf von ca. 13 % der verteilten Lose hat die Kampagne ihre Ziele im Vergleich zu den üblichen Werten bei solchen Werbeaktionen erfüllt. Zusätzlich wurde 60 000 Mal online gespielt. Mit den insgesamt 136 000 Spielen übertraf die Wirkung der Kampagne die Erwartung der Kirchen bei weitem. Aufgrund des Erfolgs war die vorgesehene Gewinnsumme von 30 000 Franken nach gut zwei Wochen bereits ausgespielt und musste erhöht werden. Zum Schluss wurden insgesamt 32 100 Franken oder 642 Gewinne à 50 Franken an die Projekte der Kirchgemeinden verteilt. Drei Projekte erhielten mit Abstand am meisten Gewinne: «Brunch nota bene

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& Spirit» in Hägendorf SO, ein Spielund Begegnungsplatz in Brittnau AG und auf Platz drei «Les Moments Musicaux» der Kirchgemeinde BremgartenMutschellen AG. Diesen Projekten wurden jeweils über 25 Mal die Gewinne zugeteilt. Seelsorge auf der Hotline

Nicht alle hängten die Kampagne so hoch wie Illnau-Effretikon.

Die Teilnehmenden haben nicht nur gespielt, sie interessierten sich auch für die Projekte und Angebote der Kirchgemeinden, wie die Auswertung der Internetseite zeigt: Insgesamt über 187 000 Mal haben sie Informationen zu den 300 Projekten und Angeboten der Kirchgemeinden angeschaut. 6300 Mal wurden zusätzliche Detailinformationen zu einzelnen Projekten angeklickt. Zur Auswertung der Kampagne wird aber nicht nur die Nutzung der Internetseite analysiert, auch die Kirchgemeinden werden in den nächsten Wochen über ihre Erfahrungen und Einschätzungen befragt. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden bis Ende Oktober in einem Gesamtbericht der Kampagne verarbeitet.

Auf der Hotline der Kampagne riefen in den drei Wochen ca. 1400 Personen an, zum grössten Teil Frauen. Die meisten hatten keinen Zugang zum Internet und wollten via Telefon erfahren, ob sie etwas gewonnen hatten, oder was das überhaupt für eine Aktion sei. Neben dem Überprüfen der Codes kam es in einzelnen Fällen auch zu seelsorgerlichen Gesprächen. Viele äusserten sich begeistert über die moderne Kampagne, manche aber auch sehr kritisch zu einem derartigen Auftreten der reformierten Kirchen. Die Kommentare reichten von «die Kirche tritt wie ein billiger Jakob auf» bis zu «toll, dass die Kirche mal etwas anderes macht» und «man muss auch mal etwas wagen, um die Leute heute zu erreichen».

Über die Kampagne ins Gespräch kommen: Standaktion in Illnau-Effretikon.

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KIRCHENGLÜCKSSPIEL

«Gewinnen Sie ein gutes Gefühl», versprach die Kampagne all jenen, die ein Glückslos der Reformierten in die Hand bekamen. Zehntausende versuchten ihr Glück. Ein gutes Gefühl bescherten sie auch den Machern, die eine positive Bilanz ziehen.


Pfarrstellenabbau

Gleiche Leistung mit weniger Personal? Während der letzten drei Jahre musste der Kirchenrat rund 18 Pfarrstellen kürzen, um die Pfarrpensen an die kleineren Mitgliedszahlen anzupassen. Wie gehen die Betroffenen damit um? Und was heisst der Personalabbau für die Leistungen der Kirchgemeinden?

Minus 20 Prozent, minus 30 Prozent oder minus 50 Prozent: Es sind meist kleinere Tranchen, die den Kirchgemeinden bei ihren Pfarrstellen abgeschnitten wurden oder bis 2014 noch werden. Schmerzhaft sind die Kürzungen trotzdem: Für die Stelleninhaber, die den Rückbau und die damit verbundenen Lohneinbussen verkraften müssen, aber auch für die Kirchgemeinden, die sich überlegen müssen, ob sie mit weniger Personal noch die gleichen Dienstleistungen bieten können. Rund 50 Kirchgemeinden sind von solch einem Rückbau betroffen. Bei einigen Kirchenpflegen herrscht Verunsicherung. Die Bezirkskirchenpflegen streichen diese Sorge in ihrem im Mai dieses Jahres erstellten Gesamtbericht hervor. Sie stellen fest, dass insbesondere Kirchgemeinden, in denen keine Sozialdiakoninnen und -diakone angestellt sind, durch die Pensenreduktion unter Druck gerieten und gezwungen seien, Formen der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden zu finden. Der Druck durch die Verdichtung der Arbeitszeit und die Anforderungen an die Koordination aller pfarramtlichen Aufgaben berge ein «Gefahrenpotenzial für

Infografik: Vladimir Ivanov

P FA R R S T E L L E N

Von Christian Schenk

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Spannungen und Konkurrenz», konstatieren die Bezirkskirchenpflegen. Die Notwendigkeit, diesen Rückbau zu vollziehen, zweifelt indes niemand an. Die Statistik spricht eine zu deutliche Sprache (siehe Grafik): Pro Pfarrstelle zählte man 2009 im Durchschnitt gerade noch 1582 Reformierte. 15 Jahre vorher waren es noch 1723, und 2001 (der letzten Anpassung der Pfarrstellen) immerhin noch 1652. Diesen Wert haben die Personalverantwortlichen der Landeskirche für 2012 wieder im Visier. Und dafür mussten insgesamt rund 1800 Pfarrstellenprozente im ganzen Kanton gestrichen werden. Angekündigt wurde dieser Schritt schon 2009. Die Kirchensynode hat ihn anschliessend im Rahmen des Rahmenkredits für die Ergänzungspfarrstellen im November 2009 gestützt. Nicht auf dem Buckel der Frauen

Dass die Pensenreduktionen bei der sinkenden Zahl an Mitgliedern nötig seien, stellt auch der Pfarrverein nicht in Frage. «Die Kirche kann ja nicht auf Pump leben», räumt Gina Schibler, Prä-

sidentin des Pfarrvereins, ein. Sie fordert aber vom Kirchenrat, dass der Abbau sozialverträglich vollzogen und nicht auf dem Buckel der Frauen ausgetragen werde. Diese seien bei den Ergänzungspfarrstellen überproportional vertreten und deshalb entsprechend gefährdet. Gina Schibler ist Pfarrerin in der Kirchgemeinde Erlenbach und besetzt eine von der Gemeinde finanzierte Pfarrstelle, die voraussichtlich eine Pensumskürzung erfährt. Die Gemeinde habe dank der zusätzlichen Pfarrstelle bisher Zusatzleistungen erbringen können, die weit über die Gemeinde hinauswirken, sagt Schibler und verweist auf das Haus für geschiedene Männer, das Lehrstellenvermittlungsprojekt access, die aufsuchende Jugendarbeit und intensive Medien- und Vernetzungsarbeit hin. Man werde klären müssen, was man davon beibehalten könne. Kirchenratsschreiber Alfred Frühauf hält demgegenüber fest, dass wenige Frauen von den Kürzungsschritten betroffen seien und dass davon in zwei Fällen durch Rücksichtnahme auf die ordentliche Pensionierung eine Lösung gefunden werden konnte. Überhaupt

Weniger Mitglieder, weniger Pfarrstellen: Entwicklung der Gemeindepfarrstellen und der zeitlich befristeten Ergänzungspfarrstellen von 1984 bis 2012.

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P FA R R S T E L L E N Teilpensen für Pfarrpersonen werden häufiger. In Gemeinden mit weniger als 1000 Mitgliedern ist für Pfarrerinnen und Pfarrer kein 100-Prozent-Job mehr garantiert.

hätte man in vielen Fällen auf Altersrücktritte Rücksicht genommen und den Abbau nicht einfach per 1. Juli 2010, sondern gestaffelt bis 2014 vollzogen. Gerade auch weil man schon 2009 das Gespräch mit den Gemeinden geführt und situativ nach Lösungen gesucht habe, sei der Rückbau praktisch überall gelungen. Kürzungen in kleinen Gemeinden

Nun sind von den Kürzungen nicht nur Ergänzungspfarrstellen betroffen, sondern auch ordentliche Pfarrpersonen in kleinen Kirchgemeinden. Ihnen war bis anhin eine 100-Prozent-Stelle garantiert, auch wenn sie für die Gemeindearbeit selbst nur ein Teilpensum leisten mussten. Sie übernahmen dafür einen Zusatzdienst bei den Gesamtkirchlichen Diensten oder in der Spitalseelsorge. In den meisten Fällen sei dieser Zusatzdienst nun in eine separate Anstellung überführt worden, sagt Alfred Frühauf. In anderen Gemeinden sei in den letzten Jahren bei einem Stellenwechsel im Hinblick auf die neue Regelung eben nicht mehr eine 100-Prozent-Stelle, sondern nur noch ein Teilzeitpensum ausgeschrieben worden. Diese Teilzeitstellen seien leicht zu besetzen gewesen. nota bene

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Leistete eine Pfarrerperson ihren Zusatzdienst bei den Gesamtkirchlichen Diensten, tut sie dies künftig nicht mehr auf dem Lohnniveau des Pfarrsalärs, sondern auf jenem, das der Aufgabe angemessen ist. Das kann dann für einzelne Betroffene einen deutlichen Einkommensrückgang bei gleicher Arbeit bedeuten. Kommt hinzu, dass die Zusatzdienste nicht mehr garantiert sind. Pfarrerinnen und Pfarrer, die ihre verlorenen Stellenprozente kompensieren wollen, müssen sich um einen Zusatzdienst bewerben. Und das ist nicht immer ganz leicht: Gerade in der Spitalseelsorge ist die Liste der Bewerber um einiges länger als bei den Gemeindepfarrämtern. Kleinstpensen vergibt man überdies auch in diesem Bereich eher zurückhaltend, und ausserdem muss auch die Spitalseelsorge bis Mitte 2012 250 Stellenprozente abbauen. Gina Schibler fordert denn auch hier, dass der Kirchenrat weiterhin mithilft, nach Lösungen zu suchen. Von Seiten des Pfarrvereins können betroffene Pfarrpersonen diesbezüglich auch auf Unterstützung und Vermittlung zählen, sagt Schibler. Wie die Kirchgemeinden selbst mit den Pensenkürzungen ihrer Pfarrpersonen umgehen, welche Leistungen sie allenfalls einstellen müssen, das muss vor Ort geklärt werden. Wo eingespielte Muster vorhanden sind, sei

es schwierig, diese zu verlassen, sagt Kirchenratsschreiber Alfred Frühauf. Man spreche dann eher von Leistungsabbau, statt sich zu überlegen, wie man dieselbe Aufgabe anders vielleicht sogar noch besser wahrnehmen könne. Eine Beratung, die die notwendige Aussensicht einbringen kann, sei in solchen Fällen oft hilfreich. Stellenmarkt bleibt attraktiv

Und wie wirkt sich der Stellenabbau auf die Motivation der angehenden Pfarrer und Pfarrerinnen aus? Werden diese sich auf einen grösseren Konkurrenzkampf um die weniger werdenden Stellen gefasst machen müssen? Alfred Frühauf winkt ab: «Gut qualifizierte junge Theologinnen und Theologen brauchen sich keine Sorge zu machen, eine interessante Stelle zu finden.» Der Pfarrberuf bleibe nach wie vor ein faszinierender Beruf mit hoher Stellensicherheit. Sorgen müsse man sich nicht darum machen, dass auf zu wenige Stellen zu viele Pfarrpersonen kämen. Der Trend zeige – trotz Stellenabbau – deutlich in die Gegenrichtung.

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Israel und die palästinensischen Christen

Israel ist nicht gleich Israel Im Kairos-Dokument prangern palästinensische Christen die israelische Siedlungspolitik an und richten sich mit einem Hilferuf an ihre christlichen Geschwister. Landeskirche und Heks laden zu einer Tagung. Peter Dettwiler, Oekumene-Beauftragter der Landeskirche nimmt Stellung.

«Da wir Palästinenser und Palästinenserinnen sind, leiden wir unter der Besetzung, und da wir Christinnen und Christen sind, leiden wir an den falschen Auslegungen einiger Theologen», heisst es im Kairos-Dokument Palästina, das unter dem Titel «Die Stunde der Wahrheit» im Dezember 2009 verfasst wurde. Darin richten sich namhafte palästinensische Christen verschiedener Kirchen an ihre christlichen Geschwister weltweit und hinterfragen jene Theologie, welche die Besetzung rechtfertigt und versucht, «das uns zugefügte Unrecht biblisch und theologisch zu legitimieren», mit einer Bibelauslegung, «die uns Tod und Zerstörung bringt». Das Kairos-Dokument mit seinem «Schrei der Hoffnung in einer hoffnungslosen Situation» ruft uns jene Minderheit in Erinnerung, die uns nicht gleichgültig sein kann: Die christliche Präsenz im Heiligen Land steht auf dem Spiel. Tragisch für die christlich-palästinensische Minderheit ist die Tatsache, dass die einseitige und einäugige Unterstützung der israelischen Politik der Besetzung oft biblisch-theologisch gerechtfertigt wird. An einer solchen Theologie hinkt vor allem der Versuch, biblische Texte eins zu eins auf den heutigen Staat Israel zu

Christus ist mit dem alten Bundesvolk untrennbar verbunden, da es in ihm die Wurzel hat. Es ist der eine Bund, in dem sich die Christen mit den Juden verbunden wissen. Mit anderen Worten: Erwählung ist nicht Besitz, sondern Berufung. Das jüdische wie das christliche Volk sind berufen, die Zuwendung und Liebe Gottes, die in der Erwählung Israels und in der Sendung Jesu Gestalt geworden ist, der ganzen Menschheit zu bezeugen. Der Staat Israel dagegen ist an sich ein Staat wie jeder andere. Er ist einerseits vielen jüdischen Menschen aus aller Welt zur Heimat geworden und gleichzeitig hat er das palästinensische Volk heimatlos gemacht. Als Mitglied der UNO und Teil der Völkergemeinschaft ist Israel verpflichtet, sich an die Richtlinien dieser Gemeinschaft, insbesondere an die Einhaltung der Menschenrechte und an geltende UNO-Resolutionen zu halten. Dass dieser Konflikt wie kaum ein anderer mit der Geschichte der drei Religionen verbunden ist, erklärt die Emotionen. Gerade deshalb ist es wichtig, sich um eine Differenzierung zwischen religiösen und politischen Aspekten zu bemühen und sich vor religiösen oder biblischen Überhöhungen zu hüten.

übertragen. Israel ist nicht gleich Israel, israelitisch nicht gleich israelisch! Dass Israel als Volk Gottes bis heute Teil und Fundament christlicher Identität ist, und dass sich damit eine emotionale Nähe zum heutigen Staat Israel verbindet, wird nicht bestritten. Oft fehlt jedoch die nötige Differenzierung: Der Staat Israel darf nicht gleichgesetzt werden mit dem biblischen Israel. Wohl gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen diesen beiden Grössen, aber

«Biblische Landverheissungen können nicht auf das heutige Israel übertragen werden.» keine Identität und keine direkte Nachfolge, zumal einerseits die Bevölkerung des Staates Israel nicht rein jüdisch ist und andererseits die jüdische Gemeinschaft weit über den Staat Israel hinausgeht. Ebenso wenig können die biblischen Landverheissungen auf den Landanspruch des heutigen Staates Israel übertragen werden. Der Bund Gottes mit Israel ist unbestritten unaufgebbar, er ist jedoch nicht exklusiv sondern inklusiv: Das neue Bundesvolk in Jesus

Die bis zu acht Meter hohe Mauer, die das Westjordanland von Israel trennt.

Tagung zu Kairos Palästina Die Zürcher Landeskirche und Heks laden zu einer Tagung zum KairosDokument und fragen danach, wie christliche und jüdische Stimmen auf die brisanten Kernaussagen reagieren: 29. Oktober, 10 bis 16.30 Uhr, Hirschengraben 50, Zürich. Alle Infos zur Tagung finden Sie auf www.zh.ref.ch/kairos-palaestina

Die Haltung des SEK Foto: Philippe Dätwyler

K O M M E N TA R

Von Peter Dettwiler

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Auf den Kairos-Aufruf hat jüngst auch der SEK reagiert. Seine Stellungnahme finden Sie auf www.sek-feps.ch. An der Tagung vertritt die Vizepräsidentin des Rates SEK, Kristine Rossier, die Position des Kirchenbunds.

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Hinweise und Veranstaltungen

Themen und Termine

Hochschulgottesdienst zum Semesterthema «beten»

Reden – verhandeln – sich durchsetzen

Diakonie & Seelsorge

Predigt «flehen» (Psalm 31): Anke Ramöller, Germanistin und Religionspädagogin. Tanz/Performance: Nadine Schwarz (Videoelemente). Konzept und Gesamtverantwortung: Pascale Rondez, Reformiertes Hochschulforum Zürich und Anke Ramöller. Sonntag, 23. Oktober, 11 Uhr. Predigerkirche, anschliessend Apéro. Alle Hochschulgottesdienste im Herbst 2011 haben «beten» zum Thema. Weitere Infos zu den Hochschulgottesdiensten «flehen», «danken», «loben»: www.hochschulforum.ch

Staffel streetchurch@konf Für die 3. Staffel sind bereits über 750 Anmeldungen eingegangen: Sichern Sie sich die letzten Plätze! Rap, Tanz und Gottesdienste sind nicht die einzigen Elemente der streetchurch. Zurzeit berät die streetchurch rund 90 junge Menschen und bietet ihnen sowohl Arbeitsintegration als auch eine Tagesstruktur an. Wer mehr über die streetchurch erfahren möchte, für den sind die streetchurch@konf Anlässe das Richtige. Hintergründe und Motivationen von Beteiligten gehören genauso zum Programm wie ein vertiefter Einblick in die diakonische und soziale Arbeit der

Engagement als Kitt der Gesellschaft?

Freiwilligenarbeit im Wertewandel. Freiwilliges Engagement wird häufig als «der Kitt» bezeichnet, «der eine Gesellschaft zusammenhält». Gleichzeitig mehren sich Stimmen, die aufgrund eines Wertewandels hin zu mehr Individualisierung und Selbstentfaltung das freiwillige Engagement in Gefahr sehen. Studien bestätigen einen Wandel auch bezüglich Motivationen und Formen des Engagements. Referierende: Heiner Keupp (Sozialund Gemeindepsychologe, München), Martin Graf (Regierungsrat im Kanton Zürich), Isabelle Stadelmann-Steffen (Institut für Politikwissenschaften der Universität Bern) und Michael Allgäuer (Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich). 31. Oktober, 18.30 Uhr. Glockenhof Zürich.

Besuchsdiensttagung November Die Teilnehmenden lernen die Welt von desorientierten Menschen verstehen und erhalten praktische Hinweise für die Begegnung und Begleitung von demenzkranken Menschen. Leitung: Barbara Hitz. 10. November, 9 bis 16 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: Fachstelle Freiwilligenarbeit, Tel. 044 258 92 91, www.zh.ref.ch/freiwillig

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Bildung & Spiritualität

Kommunikationskurs für Frauen. Zweiergespräche, Besprechungen, Diskussionen gehören zu Ihrem Engagement. Das heisst, Ihre kommunikativen Fähigkeiten sind gefordert. Haben Sie dabei ab und zu das Gefühl, verbal unterlegen zu sein? Dieser Kurs soll die persönliche Kommunikationsfähigkeit und die Freude am Kommunizieren steigern. Leitung: Doris ZindelRudin, dipl. Erwachsenenbildnerin und Kommunikationstrainerin. 27. Oktober und 3. November, 9 bis 17 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Kurskosten: Fr. 260.–. Anmeldung: Fachstelle Frauen & Männer, Sara Ejiro, frauenarbeit@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 83.

Aus dem eigenen Handeln lernen Selbstmanagement für Frauen. Selten bleibt Zeit für gezielte Reflexion über das eigene Tun und Handeln, dabei liegt hier ein grosser Schatz verborgen. Diesen gilt es zu bergen und gleichzeitig anzuhäufen. Leitung: Doris Zindel-Rudin. 26. Januar. Hirschengraben 7, Zürich. Kurskosten: Fr. 150.–. Anmeldung: Fachstelle Frauen & Männer, Sara Ejiro, frauenarbeit@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 83.

Informieren – delegieren – motivieren Führungskurs für Frauen. Bewusstes und gezieltes Informieren, Delegieren und Motivieren schafft Zeit und Raum für die Hauptaufgaben. Gleichzeitig werden die Mitarbeitenden geführt und gefördert. Leitung: Doris Zindel-Rudin. 5. bis 6. Juni 2012, 9 bis 17 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Fr. 260.–. Anmeldung: Fachstelle Frauen & Männer, Sara Ejiro, frauenarbeit@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 83.

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THEMEN UND TERMINE

Verkündigung & Gottesdienst

streetchurch. Die Anlässe finden an vier Orten im Kanton Zürich jeweils ab 18.30 Uhr statt. Am 17. Januar in Affoltern am Albis, am 19. Januar in Zürich, am 24. Januar in Bülach und am 26. Januar in Wetzikon. Anmeldungen: www.streetchurch.ch


Hinweise und Veranstaltungen

Gemeindeaufbau & Leitung Freiwillige entschädigen?

THEMEN UND TERMINE

Das Kreuz mit dem Kreuz Gemeinsam Kirche sein trotz Uneinigkeit im Verständnis ihres Zentrums?! Den inhaltlichen Kern der Kontroverse um den «Sühnetod Jesu» verstehen. Möglichkeiten des Dialogs in der Gemeinde finden. Die Deutung des Kreuzestodes Jesu als Sühne und Opfer ist theologisch zunehmend umstritten, ja wird von Gegnern dieser Interpretation sogar als heidnisch bekämpft. Das Reden darüber gibt Streit, das Schweigen dazu lähmt. Viele Menschen vertreibt es aus der Kirche. Gibt es einen dritten Weg, der aus diesem Dilemma führt? Dieser Frage soll inhaltlich und methodisch nachgegangen werden, um Pfarrschaft und Kirchenpflegen zu ermutigen, in ihrer Gemeinde den schwierigen Dialog zum Ausgangspunkt unserer Kirche zu führen. Leitung: Samuel Jakob, Matthias Krieg Montag, 28. November 2011, 18 bis 21 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Fr. 50.–. Anmeldung: gemeindedienste@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 91 40.

Excellence – Menschen, die etwas bewegen Unter dem Titel «Excellence» laden die Paulus-Akademie Zürich und die Reformierte Landeskirche Zürich zu einer neuen Gesprächsreihe ein. Persönlichkeiten mit Unternehmergeist, denen «Excellence» mehr bedeutet als wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sind die Gäste. Wie lassen sich beruflicher Erfolg, persönliches Glück und gesellschaftliches Engagement miteinander verbinden? Welche Bedeutung kommt ethischen und religiösen Fragen im Berufsleben zu? Zu Gast am 21. November: Rolf Hiltl und Hubertine Ruder-Underberg. 21. November, 18.15 bis 20 Uhr. Zunfthaus zur Waag, Münsterhof 8, Zürich. Kosten Fr. 20.– (inkl. Apéro); Anmeldung: www.paulus-akademie.ch oder an eva.lipp-zimmermann@paulus-akademie.ch, Tel. 043 336 70 42.

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Alternativen und faire Lösungen. Weiterbildung für Verantwortliche. Leitung: Franziska Dürst. 3. November, 17 bis 20 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Anmeldung: Fachstelle Freiwilligenarbeit, Tel. 044 258 92 56, www.zh.ref.ch/freiwillig

tion einen modernen und glaubwürdigen Auftritt? Leitung: Nicole Zeiter (dipl. PR-Beraterin SPRV). Donnerstag, 12. Januar, 13.30 bis 18 Uhr; Freitag, 13. Januar, 9 bis 16.30 Uhr; Donnerstag, 26. Januar, 13.30 bis 21 Uhr; Freitag, 27. Januar, 9 bis 16.30 Uhr. Kursort: Hirschengraben 50, Zürich. Fr. 550.–. Für den Kurs verantwortlich sind: Aschi Rutz (Infostelle Röm.-kath. Synodalrat), Simone Strohm (Kirchlicher Informationsdienst), Hans-Peter von Däniken (Paulus-Akademie Zürich). Anmeldung und Infos auf: www.paulus-akademie.ch

Diakonie und Gemeindeaufbau Tagung «Zusammen Gemeinde gestalten». Gemeinden schärfen den Blick für aktuelle soziale Brennpunkte. 10./11. November. Zentrum für Migrationskirchen, Zürich-Wipkingen. Anmeldung: edwin.blumer@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36.

Kirchgemeinden mit administrativer Leitung Vor zwölf Jahren wurde in Bülach die erste Stelle für die Verwaltungsleitung in einer Kirchgemeinde im Kanton Zürich geschaffen. Weitere Kirchgemeinden sind diesem Vorbild gefolgt. Der VPK (Verband des Personals Zürcherischer Evangelisch-reformierter Kirchgemeindeverwaltungen) führt am 30. November eine Podiumsveranstaltung zum Thema Kirchgemeinden mit administrativer Leitung durch. Unter der Leitung von Urs Meier, Geschäftsführer bei den Reformierten Medien, werden Vor- und Nachteile einer geleiteten Verwaltung erörtert. Es wird aufgezeigt, was diese Stelle den einzelnen Kirchgemeinden bringen kann. Teilnehmende: Michel Müller, Kirchenratspräsident; Fritz Oesch, Kirchenrat; Samuel Jakob, Fachstelle Behördenschulung und Beratung; Mitglieder aus Kirchenpflegen mit administrativer Leitung. 30. November, 19 bis 22 Uhr. Kirchgemeindehaus, Bahnhofstr. 37, Dübendorf. Anmeldung erwünscht an: schulung@vpk-zh.ch. Weitere Auskünfte: karin.huegli@wetzikonref.ch

Werben für die Kirche Öffentlichkeitsarbeit in Kirchgemeinden und kirchlichen Institutionen. Wie können Kirchgemeinden oder Pfarreien Erkenntnisse aus der «weltlichen» Öffentlichkeitsarbeit zeitgemäss nutzen? Mit welchen Mitteln erreicht man neue, auch jüngere Zielgruppen? Wie verschafft man der eigenen Institu-

Von und für Gemeinden Gossau rennt für Afrika 244 Läuferinnen und Läufer, unterstützt von 1313 Sponsoren, haben am Sponsorenlauf der Reformierten Kirchgemeinde Gossau ZH 95 950 Franken erlaufen. Geld, welches Jugendhäusern in Afrika und Gossau zu Gute kommt. Der Sponsorenlauf Race for Kisangani vom 24. September war der Abschluss einer zweijährigen Sammelaktion, bei der bereits im Vorfeld des Laufs 123 000 Franken gespendet wurden. Die Reformierte Kirchgemeinde Gossau unterstützt die Jugendprojekte der in Afrika ansässigen Organisation «Bibellesebund» schon seit über 30 Jahren. Kisangani steht wegen des Bürgerkrieges vor grossen Problemen. Die Zahl der obdachlosen und oft elternlosen Jugendlichen in dieser Stadt ist riesig – viele werden kriminell oder prostituieren sich.

Wanderausstellung Verdingkinder Die Wanderausstellung «Verdingkinder reden – enfences volées», gastiert vom 7. November 2011 bis zum 1. April 2012 im Schulhaus Kern in Zürich (Kernstrasse 45, 8004 Zürich). Die Ausstellung will ein Kapitel der Schweizer Geschichte vor dem Vergessen bewahren und ehemalige Verding- und Heimkinder in persönlichen Berichten zu Wort kommen lassen. Über 71 000 Personen und 460 Schulklassen haben die Ausstellung an ihren ersten sechs Standorten bereits besucht. Infos: www.verdingkinderreden.ch

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Hinweise und Veranstaltungen

Kloster Kappel

boldern!

Würdig sterben lassen

Sinn durch Engagement

Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen Sibylle Schär 28. bis 30. Oktober.

Tagung mit Heiner Keupp. Leitung: Jeannette Behringer. 1. November. Boldern.

Tagung. Mit Ralph Kunz, Markus Sahli, Niklaus Peter, Brigitte Rotach. (siehe Seite 4). 30. Oktober.

Das Zwei mal Eins der Liebe Paartraining nach dem Paarlife-Konzept der Uni Zürich. Hans-Peter Dür. 5. bis 6. November.

Warten – ganz wach Robert Lax als spiritueller Autor. Peter Wild. 11. – 13. November.

LAufmerksamkeit – Pilgerweg von Zürich nach Kappel Treffpunkt: in der Krypta des Grossmünsters Zürich. 12. November, 9.30 Uhr.

Geschichte der Armenanstalt Kappel Referate von Verena Rothenbühler, Andreas Müller, und Erinnerungen von Alice Schmutz. 18. November, 19.30 Uhr.

Schweigen und hören Kontemplation. Elisa-Maria Jodl. 18. bis 20. November.

Segnen und Heilen – Eine vergessene Gabe? Ein Wochenende zur Vertiefung der Gabe des Segnens und Heilens. Vreni Schaer und Matthias Weiss. 18. bis 20. November.

Leben und Tod in wundersamem Zweikampf Kappeler Bekenntnis: Ich glaube an die Rettung der Toten. Christof Nikolaus Schröder. 18. bis 20. November.

Infos: Tel. 044 921 71 71 www.boldern.ch

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Boldern-Forum: Der Zauber des Wir Wie Politik und Gemeinschaft gelingt. Mit Christoph Quarch, Philosoph und Theologe. Leitung: Jeannette Behringer. 6. November, 10 bis 13.30 Uhr. Boldern.

THEMEN UND TERMINE

Was können wir heute glauben?

Bücher & Medien

Mit Wurzeln und mit Flügeln Tagung für geschiedene, getrennt lebende und alleinstehende Frauen und Männer. Leitung: Christian Randegger. 12 bis 13. November. Boldern.

Wir kommen nackt ins Licht ... ... wir haben keine Wahl. Das Gebären erzählen, das Geborenwerden. Buchpräsentation: 125 Szenen aus der schönen Literatur zwischen 1760 und 2010. Eine Anthologie, herausgegeben und kommentiert von Ina Praetorius und Rainer Stöckli. Leitung: Brigitte Becker. 18. November, 19 Uhr. Zentrum Karl der Grosse, Zürich.

Nackt bin ich gekommen aus dem Leib meiner Mutter Was bedeutet es, dass wir alle geboren sind? Tagung im Rahmen des Boldern-Projekts Theologie der Zugehörigkeit für Menschen, die das Geborensein, die Gebürtigkeit (Hanna Arendt), neu bedenken wollen. Mit Ina Praetorius, Elke Rüegger-Haller, Hans Saner und Christina Schües Leitung: Brigitte Becker. 19. bis 20. November. Boldern.

Wenn alte Eltern Hilfe brauchen Hilfestellungen für Angehörige in der Pflege und Begleitung. Leitung: Walter Lüssi und Christa Gäbler-Kaindl. 19. November, 9.30 bis 17 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.

Mitten im Glauben – die mystische Seite von Paulus sch. Wie nähert man sich einem Bibeltext? Wie geht man mit einem wie Paulus um? Wie kommt man zur Mitte dessen, was der Apostel mit seinen Briefen den jungen Christengemeinden vermitteln will? Der neue Band aus der Reihe «Werkstattbibel» des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks und wtb (Deutschschweizer Projekte Erwachsenenbildung) versucht, mit der Methodik der zentrierten Bilder an die Paulusbriefe heranzutreten. Zentrierte Bilder zeigen an, dass es eine Mitte gibt, ohne sie immer darzustellen. Deshalb eigneten sie sich genau dafür, das auszudrücken, was eigentlich nicht sagbar ist, schreiben die Autoren. Wie dies konkret in der Bibelarbeit und bei den Texten des Paulus anwendbar ist, das zeigen sechs ausgearbeitete Lektionen mit Verlaufsskizzen und Zusatzinformationen für die Kursleitung. Brigitte Schäfer: Mitten im Glauben. Die mystische Seite des Apostels Paulus. Reihe Werkstattbibel 15. Katholisches Bibelwerk, 2011. 96 Seiten, Fr. 21.90.

Infos: Tel. 044 764 88 10 www.klosterkappel.ch

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Arbeiten bei der Kirche

In der Kirche gelinge es, viele Konflikte einvernehmlich zu lösen, sagt Kirchenjuristin Barbara Mathis. Über zu wenig Arbeit kann sich das Juristische Sekretariat der Landeskirche gleichwohl nicht beklagen.

PERSONELLES

Von Christian Schenk

Foto: sch

Damit alles mit rechten Dingen zugeht

Barbara Mathis, Juristin im Dienste der Landeskirche.

Eine kurze Lektion in Staatskunde kann nicht schaden, wenn man das Jobprofil von Barbara Mathis verstehen will. Die Juristin im Dienste der Landeskirche erteilt sie in angenehmer Kürze und mit einer Klarheit, die neben Fachwissen auch von didaktischen Fähigkeiten zeugt: Die Landeskirche funktioniere bekanntlich ganz ähnlich wie der Kanton. Sie habe föderale Strukturen und sei durch und durch demokratisch aufgebaut. So bedürften denn auch alle Kirchgemeinden im Kanton ihrer eigenen Rechtsgrundlagen, die festhielten, wie die Kirchgemeinde organisiert sein soll, wie die Behörden aufgebaut und welche Organe wofür zuständig seien. Natürlich müssten diese Gemeindeordnungen den Vorgaben der Kantonsverfassung, des Kirchengesetzes, der Kirchenordnung und des Gemeindegesetzes entsprechen. Spätestens an diesem Punkt ahnt der Zuhörer, dass die Kirchgemeinden wohl heilfroh sind, dass es ein juristisches Sekretariat gibt, wo Profis wie Barbara Mathis arbeiten, die beraten und überprüfen können, ob in diesem Bereich alles mit rechten Dingen zugeht. Barbara Mathis arbeitet seit vergangenem November im Juristischen Sekretariat und unterstützt mit einem

60-Prozent-Pensum den langjährigen Leiter der Stelle, Martin Röhl. Die juristische Stabsstelle war in den letzten Jahren mit der Neuregelung des Verhältnisses von Kirche und Staat im Kanton Zürich intensiv gefordert. Und sie ist es mit der Umsetzung aller Folgeordnun-

«Die liberale Haltung der reformierten Kirche ist für mich wichtig.» gen – eben auch auf Gemeindeebene – immer noch. Daneben ist der übliche juristische Support auch immer noch gefragt: beispielsweise bei Pfarrwahlen, zur Unterstützung und Schulung der Bezirkskirchenpflegen oder bei personalrechtlichen Fragen. Sie finde, dass die Kirche im Vergleich mit anderen Institutionen, die sie in ihrer Berufslaufbahn erlebt habe, ihre Zwiste sehr lange einvernehmlich und wohlwollend zu lösen versuche. Manchmal komme aber einfach der Punkt, wo man rechtlich konsequent entscheiden müsse. Davor dürfe man sich nicht scheuen, sagt die 53-jährige Zürcherin. Das «Gnade-vor-Recht-Prin-

zip» finde eben auch in der Kirche seine Grenzen. Der demokratische Aufbau der reformierten Kirche ist für Barbara Mathis nicht nur beruflich interessant und herausfordernd. Er überzeugt sie auch inhaltlich. «Die liberale Haltung der reformierten Kirche ist für mich sehr wichtig», sagt die Juristin, die in einer konfessionell gemischten Familie aufgewachsen ist. Motivierend sei für sie die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden und Behörden der Kirchgemeinden: «Ich spüre immer viel Wertschätzung für unsere Unterstützung.» Recht so!

Juristisches Sekretariat Das Juristische Sekretariat, mit Sitz an der Kirchgasse 50 in Zürich, bietet dem Kirchenrat, der Kirchensynode und den Bezirkskirchenpflegen administrative, rechtliche und planerische Unterstützung. Daneben steht es für Rechtsauskünfte und -beratungen zugunsten der Kirchgemeinden zur Verfügung. Infos: www.zh.ref.ch (Suchstichwort «Juristisches Sekretariat»).

Offene Pfarrstellen Buch am Irchel, 70% Dällikon Dättlikon, 70% Dietlikon, Ergänzungspfarrstelle, 60% Dorf, 70 % Dübendorf Ellikon an der Thur, 70% Fehraltorf Fehraltorf, Ergänzungspfarrstelle, 50% Hausen am Albis

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01.08.09 11.04.11 01.08.11 01.08.11 01.09.11 01.10.11 01.05.11 01.09.11 01.05.11 01.03.12

Hombrechtikon Mönchaltorf Niederhasli-Niederglatt Niederweningen Ottenbach Regensdorf Seuzach Thalwil Urdorf Uster, Ergänzungspfarrstelle, 100% Wallisellen,

01.07.10 01.09.11 01.09.11 01.02.10 01.10.12 01.10.10 01.09.11 01.05.11 01.03.11 01.07.12

Ergänzungspfarrstelle, 50% 01.03.11 Winterthur Seen 01.01.11 Zürich Albisrieden, 50% 01.09.11 Zürich Affoltern, Ergänzungspfarrstelle, 80% 01.04.11 Zürich Altstetten 01.12.11 Zürich Enge, Ergänzungspfarrstelle, 50% 01.06.11 Zürich Industriequartier 01.09.11 Zürich Industriequartier, 50%01.09.11 Zürich Unterstrass, 30% 01.09.11

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Monatsagenda der Zürcher Landeskirche

Sonntag, 23. Oktober

Sonntag, 30. Oktober

Samstag, 5. November

Hochschulgottesdienst mit Tanzperformance. 11 Uhr. Predigerkirche, Zürich.

Reformationstagung: Was können wir glauben? 9.30 bis 16.30 Uhr. Kloster Kappel.

Das Zwei mal Eins der Liebe 5. bis 6. November. Kappel.

Termine unter einen Hut? 14.15 bis 17.45 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Samstag, 12. November

«Konflikte wagen – gewaltfrei!» Start Trainingszyklus. Hirschengraben 50, Zürich.

Pilgerweg von Zürich nach Kappel 9.30 Uhr. Treffpunkt Krypta Grossmünster, Zürich.

Sonntag, 6. November

Einführungskurs Fiire und Kolibri 9 bis 17 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Dienstag, 25. Oktober Social Media Facebook, Twitter & Co. für Ihre Kirchgemeinde? 18 bis 21 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Mittwoch, 26. Oktober Leitung Gemeindekonvent 13.45 bis 16.45 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Freitag, 28. Oktober Planungshilfe Erscheinungsbild 9 bis 13 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Kirchenjahr Gestaltungsideen. 8.30 bis 16.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Würdig sterben lassen 28. bis 30. Oktober. Kloster Kappel. Reden, verhandeln Kommunikationskurs für Frauen. 9 bis 17 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Samstag, 29. Oktober Kairos Palästina: Die Stunde der Wahrheit 10 bis 16.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Montag, 31. Oktober Engagement als Kitt der Gesellschaft 18.30 Uhr. Glockenhof, Zürich. Grundkurs Kirchenpflege 18.15 bis 21.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Amtseinsetzung des neuen Kirchenrats Grusswort von Regierungsrat Martin Graf. 17 Uhr. Grossmünster, Zürich.

Sinn durch Engagement 9.30 bis 17.30 Uhr. Boldern.

Boldern-Forum: Der Zauber des Wir 10 bis 13.30 Uhr. Boldern.

Mit Wurzeln und Flügeln Tagung für alleinstehende Frauen und Männer. 12 bis 13. November. Boldern.

Mittwoch, 2. November

Donnerstag, 10. November

Montag, 14. November

Intervision Erwachsenenbildung 10 bis 12 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.

Besuchsdiensttagung 9 bis 16 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Frischer Wind im Liederblätterwald 9.15 bis 11.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Dienstag, 1. November

Gelassenheit ist lernbar 14 bis 17 Uhr. (zusätzlich 9. und 23. Nov.). Hirschengraben 7, Zürich. Klangwerkstatt Bibel 18.30 bis 21.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Diakonie und Gemeindeaufbau 10. bis 11. November. Zentrum für Migrationskirchen, Zürich-Wipkingen.

Gemeindeseite reformiert Entwicklungen, Konzepte. 9 bis 13 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.

Religiöse Rituale verstehen und gestalten 8.30 bis 111.45 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Freitag, 11. November

Mitgefühl als Kraftquelle 9 bis 17 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.

Warten – ganz wach 11. bis 13. November. Kloster Kappel. Integrative Förderung 8.30 bis 16.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Pfarrwahlen und Ordinationen ordiniert am 28. August in der Kirche Erlenbach:

gewählt:

Monika Götte Bigna Hess Karoline Iseli Elisabeth Jahrstorfer Selina Jakob Francesco Mordasini Gottfried Schill Patrick Schwarzenbach Anne-Marie Vogel

Ruff Matthias per 01.10.11 in Stallikon-Wettswil.

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Dienstag, 15. November

Ausbildung Katechet/in Informationsabend. 17.30 bis 19 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Donnerstag, 3. November Freiwillige entschädigen 17 bis 20 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.

Protokollführung 18.15 bis 21.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Sorbara Franco per 01.11.11 in Zürich Hirzenbach.

Donnerstag, 17. November Staunend der Schöpfung begegnen Religionspädagogische Praxis. 9 bis 13 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Freitag, 18. November Integrative Förderung 8.30 bis 16.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Segnen und Heilen 18. bis 20. November. Kloster Kappel.

Alle Kurse und Events auf: www.zh.ref.ch

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M O N AT S A G E N D A

Wann, was, wo ...


notabene-Denkzettel

«notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten. Redaktion und Gestaltung Christian Schenk (sch) Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich Tel. 044 258 92 97 www.zh.ref.ch/notabene notabene@zh.ref.ch Redaktionssekretariat Helena Klöti helena.kloeti@zh.ref.ch Tel. 044 258 92 13

Herausgeber Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Kirchlicher Informationsdienst kid

Titelbild: Bernhard Egg und Fritz Oesch wurden am 20. September von der Kirchensynode in den Kirchenrat gewählt.

Druck Robert Hürlimann AG, Zürich

Foto: Delf Bucher

Auflage 6900 Exemplare Erscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli/August und Dezember/Januar. Nächste Ausgaben Nr. 9/2011 (November, Woche 45) Nr. 10/2011 (Dezember/Januar, Woche 50) Redaktionsschluss: Am 15. des Vormonats

Absender: Ev.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Adressberichtigung melden an: Ev.-ref. Landeskirche, Zentrale Dienste Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Impressum

P. P.

8001 Zürich

Eine Illustration von Daniel Lienhard, Illustrator, Zürich.


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