Nr 4 / Mai 2015
notabene Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche
200 Jahre Basler Mission… ...und warum das auch für Zürich ein Grund zum Feiern ist Seite 7
Seite 11
Qualitätskontrolle für menschliches Leben?
Zweiter Blick auf Asyl-Härtefälle
Zur Abstimmung über die Präimplantationsdiagnostik
Die Härtefallkommission auf dem Prüfstand 1
Editorial / Inhaltsverzeichnis
Aktuell
Nachrichten
Liebe Leserin, lieber Leser Es gibt Worte, die sind so schwer und sperrig, wie alte, nie ganz entrümpelte Reisekoffer. Mission ist so ein Wort. Was da im Laufe der Geschichte nicht alles hineingepackt wurde! Öffnet man die abgegriffenen Lederschnallen und hebt den zerbeulten Deckel nur schon einen kleinen Spalt, so erahnt man unter alten Tropenhelmen und zerlesenen Bibeln ein riesiges Sam-
3–6 ren unterwegs. Im Jubiläumsjahr macht sie ihn ganz weit auf. Sie macht sich und der Öffentlichkeit wieder einmal bewusst, was da alles drinsteckt. Und sie erklärt gleichzeitig, auf welche Reisen sie ihn in Zukunft mitnehmen will. Und welche Reisegefährten und -partnerinnen in aller Welt mittlerweile mit ihr gemeinsam und gleichberechtigt unterwegs sind. Sie tut dies mit «unverschämt viel Hoffnung». So lautet ihr Slogan für das Jubiläumsjahr. Diese Hoffnung braucht es, um den Koffer immer wieder neu zu packen und auf den Reisen und Stationen unverschämt zu erzählen, welch gute Botschaft man eigentlich im Gepäck hat. Übrigens: Beim Stöbern im Basler Koffer merkt man schnell, dass da auch ganz viele Zürcher Reiseutensilien zu finden sind (siehe Artikel ab Seite 8). Seit den Gründerjahren unterstützen Zürcher und vor allem auch viele Zürcherinnen die Basler Mission. Sie tun das bis heute. Die Zürcher Landeskirche teilt und unterstützt die Hoffnung des evangelischen Werks in Basel, das heute Mission 21 heisst und zusammen mit siebzig Partnerorganisationen in weltweit hundert Projekten Armut bekämpft und Bildungs- und Friedensarbeit leistet. Sie hält dies auch in ihrer Kirchenordnung fest. Auch das dürfen wir Zürcher nebenbei ganz «unverschämt» erwähnen.
«Mission mit unverschämter Hoffnung.» melsurium von weltbewegenden Plänen, guten und gutgemeinten Ideen, frommen Wünschen und mehr oder minder geglückten Weltverbesserungs- und Bekehrungsversuchen. Mit so einem Koffer reist es sich nicht mehr gar so leicht. Mission, das Wort, das Menschen mit der Frohen Botschaft der Bibel losschickt, um die Welt zu verändern, will erklärt, gedeutet und in seiner Wirkung selbstkritisch geprüft werden – nach all den Jahren und Jahrhunderten, in denen Menschen sich eifrig und bisweilen übereifrig als Sendboten verstanden haben, mehr denn je. Wer es heute verwendet, muss offenlegen, was er damit erreichen, wie er den Menschen begegnen will – und auch, wie er es mit den Lehrstücken hält, die in den dunkleren Ecken des weitgereisten Koffers liegen. Die Basler Mission tut genau dies. Sie ist mit solch einem Koffer seit 200 Jah2
Christian Schenk Redaktor «notabene»
Kolumne «Stadtfuchs–Landei»
Stadtfüchse unter sich 5 Kleines Abc der Theologie
S wie Sünde 6 Schwerpunkte
Seelsorge ohne missionarischen Hausfriedensbruch 6
PID: Fortschritt oder Tor zur Selektion? 7
Wie die Basler Mission mit Zürcher Hilfe ins Rollen kam 8 – 10
Asyl-Härtefälle: Warum es einen zweiten Blick braucht 11 – 12 Rubriken
Themen und Termine 12 – 14
Stellenmarkt 14
Porträt: Schwimmende Pfarrerin 15
Impressum / Bischof zeichnet 16 notabene
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vertritt uns eigentlich im Kirchenparlament?
Foto: sch
Kirchensynodewahlen 2015 / Wer
Who is who? Und wer steht für was in der Kirchensynode?
sch. Die Mitglieder der Kirchensynode bestimmen den Kurs der Zürcher Kirche massgeblich mit. Anders als bei politischen Parlamenten, weiss man bei Neuwahlen der Kirchensynode allerdings nicht immer, wie sich die Kandidierenden positionieren. Denn: Welcher Fraktion sich die Synodalen anschliessen, bestimmen diese erst nach ihrer Wahl. Wer die Kandidaten nicht persönlich kennt, bleibt weitgehend im Ungewissen über deren Ausrichtung und Schwerpunktsetzung. Das soll sich auf die nächsten Wahlen vom 14. Juni 2015 ändern. Die Kandidierenden haben neu die Möglichkeit, ihren Werdegang und ihr
kirchenpolitisches Profil auf der Webseite der Landeskirche kurz zu skizzieren: «Warum will ich mich (erneut) in die Kirchensynode wählen lassen, und was möchte ich dort bewirken?» Auf diese Fragen geben Bisherige und Neue Antwort und ermöglichen so den Stimmberechtigten eine erste Einordnung. • Auf www.zh.ref.ch/wahlen2015 lernen Sie die Vertreterinnen und Vertreter Ihres Wahlbezirks näher kennen. • Weitere Infos zu den Fraktionen der Kirchensynode auf: www.zh.ref.ch/kirchensynode
«Reformiert Swiss Kirchensynode / Sommersession Made»-Zelt am Kirchentag Deutscher Kirchentag / Mit
mb. Vom 3. bis 7. Juni wird in Stuttgart der Deutsche Evangelische Kirchentag begangen. Über 100 000 Gäste treffen sich zu kontroverser und aktueller Diskussion, zu Gemeinschaft und Feier. Unter dem Motto «Reformiert Swiss Made» wird die Zürcher Landeskirche gemeinsam mit dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund und dem Zentrum für Kirchenentwicklung der Universität Zürich auf dem Gelände des Kirchentags präsent sein. Der Stand
nahe der Schlosskirche am Schillerplatz ist der Reformation einst und jetzt gewidmet. Geboten werden neben Informationen und Begegnung stündliche Interviews auf dem roten Sofa, ein SwissQuiz am «Reformat» sowie eine «ReformierBar». Das Standteam freut sich auch über Besuch aus der Heimat. Jede Schweizerstimme zählt beim offenen Singen mit Andreas Hausammann mit Projektchor und Band am Freitag, 5. Juni, ab 12 Uhr auf dem Marktplatz. Illustration: Daniel Lienhard
kom. Die Kirchensynode trifft sich am 9. und am 30. Juni zur Synodeversammlung. Für die erste Sitzung ist die Jahresrechnung 2014 der Zentralkasse traktandiert. Dazu die Antwort des Kirchenrates zur Interpellation von Jacqueline Sonego und Mitunterzeichnenden betreffend Beitrag der Kirchen zu einer Willkommenskultur für Flüchtlinge. Ebenfalls vor das Kirchenparlament kommen Antrag und Bericht des Kirchenrates zur Paarberatung (siehe Seite 4). Am 30. Juni verabschiedet die Kirchensynode den Jahresbericht 2014 und den Rahmenkredit für die Ergänzungspfarrstellen für die Jahre 2016 bis 2020. Die Versammlungen der Kirchensynode im Zürcher Rathaus sind öffentlich und können von der Tribüne aus mitverfolgt werden. Alle Traktanden und Vorlagen auf: www.zh.ref.ch/kirchensynode
So empfangen die Schweizer Reformierten die Besucher am Deutschen Kirchentag.
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Kirchensynode / Ökumenische
Paarberatung und Mediation Foto: adel /pixelio.de
wird neu aufgestellt
Paare und junge Familien unterstützen: Die Paarberatungsarbeit der Kirchen ist seit über siebzig Jahren gefragt.
sch. Mit einer Reorganisation wollen Kirchenrat und katholischer Synodalrat die Ökumenische Paarberatung und Mediation vereinheitlichen und Qualität und Weiterentwicklung sichern. Dazu soll eine kantonale Geschäftsstelle errichtet werden. Die Beratungsstellen sollen weiterhin dezentral geführt werden. Über diesen Antrag des Kirchenrates befindet die Kirchensynode an ihrer nächsten Sitzung vom 9. Juni. Bisher waren Beratungsstellen durch regionale Trägervereine finanziert und geleitet und entsprechend unterschiedlich aufgebaut und ausgestattet. Mit der Reorganisation der Paarberatung führt die Landeskirche eine lange Tradition der Solidarität mit den familialen Lebenswelten fort, wie sie es in der Kirchenordnung festgelegt und wie es der Kirchenrat im Rahmen der Legislaturziele 2012–2016 in Aussicht genom-
men hat. «Das Einstehen der Kirche für Familien, Paare und Kinder auf dem Hintergrund ihrer christlichen Tradition und eines christlichen Menschenbildes ist ein wichtiger Dienst der Kirche in der Offenheit gegenüber der ganzen Gesellschaft und gerade im interreligiösen und interkulturellen Zusammenhang unserer Zeit von Bedeutung», schreibt der Kirchenrat in seinem Antrag und verweist auf das jahrzehntelange Engagement der Kirchen in der Paarberatung.
Jedes Jahr 2400 Paare Vor 70 Jahren, im Mai 1945, befasste sich die Kirchensynode ein erstes Mal mit dem Thema. Ein vom Kirchenrat in Auftrag gegebenes Gutachten ortete damals, dass Ehe und Familie durch die Belastungen der Kriegszeit und durch den gesellschaftlichen Aufbruch der
Pfingstkollekte / Protestantische sg. Fünf Autostunden vom Kanton Zürich entfernt, im französischen Burgund, leben reformierte Kirchgemeinden in ganz anderen Verhältnissen als bei uns. Sie müssen sich selbständig finanzieren, ohne jegliche Unterstützung vom Staat. Bei grösseren Ausgaben wie zum Beispiel dem Gebäudeunterhalt stossen sie schnell an ihre Grenzen. Hier springt der Protestantisch-kirchliche Hilfsver4
Nachkriegsjahre verändert würden und deshalb der Begleitung und Unterstützung bedürften. Diese Einschätzung führte 1948 zum Beschluss, eine «Landeskirchliche Eheberatung» einzurichten. Seither hält die Landeskirche dieses Angebot aufrecht. Paare können sich bei Schwierigkeiten in ihrer Beziehung gemeinsam oder einzeln an die kirchlichen Ehe- und Familienberatungsstellen wenden. Entsprechend den sich verändernden Anforderungen wurde das Angebot schrittweise auf heute neun Beratungsstellen (mit insgesamt rund 1600 Stellenprozent) ausgebaut. Seit den 1980er Jahren wird diese Aufgabe in ökumenischer Zusammenarbeit getragen. Jährlich nehmen heute im Kanton Zürich 2400 Paare das Beratungsangebot in Anspruch. www.paarimpuls.ch
Solidarität
ein des Kantons Zürich ein. Der Verein entstand im Jahr 1843. Er half evangelischen Christen in der Innerschweiz, Kirchgemeinden zu gründen und aufzubauen. Mit den Innerschweizer Reformierten und den Tessinern steht der Verein immer noch in gutem Kontakt und unterstützt regelmässig Projekte. Mit der Pfingstkollekte helfen Spenderinnen und Spender mit, reformierte
Kirchengebäude zu erhalten und das Gemeindeleben von finanzschwächeren Kirchgemeinden zu stärken. Der Vorstand des Vereins arbeitet ehrenamtlich. Der Verein ist Mitglied des Dachverbandes «Protestantische Solidarität Schweiz». www.pkhvzh.ch
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Jahresergebnis von HEKS / HEKS
präsentiert erfreuliche Wachstumszahlen
Illustration: Daniel Lienhard
kom. Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz steigerte dank einem Zuwachs von Legaten und Firmenspenden sowie höheren Beiträgen aus Mandaten des Bundes, von Kantonen und Gemeinden den Gesamtertrag 2014 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Mio. Franken. Dies meldete das Hilfswerk am 9. April. Insgesamt erhielt HEKS im vergangenen Jahr Spenden und Legate in der Höhe von 28,3 Mio. Franken. Zum Gesamtertrag von 69,2 Mio. Franken trugen Kantonalkirchen, Kirchgemeinden sowie weitere kirchliche Organisationen rund 15,2 Mio. Franken bei. Von Privatpersonen stammen 8,8 Mio. Franken; aus Beiträgen von Bund, Kantonen und Gemeinden sowie der Glückskette resultierten 18,5 Mio. Franken.
In der Schweiz finanzierte HEKS 53 Projekte mit einem Volumen von 23,4 Mio. Franken. Thematische Schwerpunkte waren dabei die soziale Integration und die Anwaltschaft für benachteiligte Bevölkerungsgruppen und Einzelpersonen. Rund 24,5 Mio. Franken flossen in 255 Hilfsprojekte in 33 Ländern in Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika. Dabei stand die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften und die Konfliktbearbeitung im Vordergrund. Darüber hinaus leistete HEKS im vergangenen Jahr humanitäre Hilfe nach Naturkatastrophen und kriegerischen Konflikten. Im Rahmen der kirchlichen Zusammenarbeit in Osteuropa wurden zudem Menschen in Albanien, Rumänien, Serbien, Ungarn, Tschechien und in der Ukraine mit diakonischen Angeboten wie Spitex, Frauenhäusern oder Jugendarbeit unterstützt. www.heks.ch
ganz kurz / unter
uns
sch. Was ist eine Kippa? Was eine Mitra? Was drehen Buddhisten beim Gebet? Wie heisst das Gotteshaus der Hindus, und wie nennt man den Mann auf dem Minarett, der zum Gebet ruft? Wer über die grossen Weltreligionen Bescheid weiss, hat beim Quintett der Religionen einen Vorteil. Voraussetzung zum Mitspielen ist das Wissen über die eigene und die anderen Religionen allerdings nicht. Spielfreude und Neugierde reichen bereits aus. Das Wissen über die Religionen gewinnt man beim Quintett, das wie ein Quartett funktioniert, spielerisch dazu. Dafür ist das Spiel vor fünf Jahren von der Landeskirche entwickelt worden. Für gute Unterhaltung und als Ausgangspunkt für spannende Gespräche über die Religionen leistet das Spiel seither in vielen Kirchgemeinden gute Dienste. Fehlt das Quintett noch in Ihren Unterrichtsmaterialien? Holen Sie sich die letzten Exemplare – wegen Lagerräumung – gratis ab. Kommen Sie vorbei beim Sekretariat am Hirschengraben 7, Zürich.
Brot für alle / Konzerne
in Pflicht nehmen ref.ch. Brot für alle unterstützt die Konzernverantwortungsinitiative. Dies meldete der evangelische Entwicklungsdienst am 21. April. Menschenrechte respektieren, Schöpfung bewahren, Verantwortung übernehmen: Die Ziele der Initiative entsprechen der Ausrichtung von Brot für alle. Bfa setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Unternehmen die Menschenrechte einhalten. Das Gleiche gilt beim Umweltschutz. Die Konzernverantwortungsinitiative will, dass alle Konzerne mit Sitz in der Schweiz Massnahmen ergreifen, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu verhindern. Bfa will das Thema in der Kampagne im August 2015 und vor allem in der Ökumenischen Kampagne 2016 vertiefen. www.brotfueralle.ch
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Stadtfuchs
& Landei
Stadtfüchse sind neugierige Viecher. Sie suchen schnuppernd und riechen alles Gute und Feine, auch gegen den Wind. Die erste Grossgruppenkonferenz des reformierten Stadtverbandes war da ein gefundenes Fressen. Da hörte ich im Fraumünster anregende Referate. Der feine Apéro unter den Bildern von Chagall entsprach voll meinem Gusto. Dann der zweite Tag, draussen, nicht ganz vor den Toren der Stadt, in Saatlen. 180 Stadtfüchsinnen (Füchse sind mitgemeint) waren da, auf einem Haufen. Ganz klar: Jeder und jede ein Fall für sich. Alle neugierig. Die Chose ging auf. Wir beschnupperten uns, viele zum ersten Mal. Wir tauschten aus. Wir rangen und träumten. Wir assen zusammen. Wir suchten gemeinsam nach Zielen. Fazit: Da sind Stadtfüchse unterwegs, denen es um die Sache geht. Die berühmte «Stimmung», auf die wir als Kirchentiere – manchmal zu grossen – Wert legen, sie war da. Wir spürten: Es geht nicht um die Verteidigung unseres eigenen Biotops. Es geht darum, dass es den Bewohnerinnen unserer je eigenen Reviere, den Distanzierten und Sympathisierenden, gut geht und die von uns auch in Zukunft vieles erwarten dürfen. So banal es tönt: Da kommt durch Partizipation und Engagement ein Plus heraus, das nie obrigkeitlich verordnet werden kann. Viel Schmackhaftes und Zukunftsweisendes war da zu vernehmen, auch gegen den Trend des aktuellen Windes. Feine und neugierige Füchsinnen und Füchse aller Couleur sind da unterwegs, ringend, träumend und lustvoll. Pfr. Res Peter Als Seelsorger stehen sie mitten im Leben: sie als Dorfpfarrerin von Bonstetten im Säuliamt, er als Stadtpfarrer in Neumünster in Zürich. Wie ticken die Dörfler? Wie trendy sind Landeier und wie geerdet die Cityaner? In dieser Kolumne erzählen Susanne Sauder und Res Peter abwechselnd, wie das Kirchenleben dies- und jenseits des Uetlibergs so spielt. 5
Seelsorge ohne «Hausfriedensbruch» Spitalseelsorgetagung /
Kleines
gie der Theolo S wie Sünde Um Jesus auf die Probe zu stellen, zerren seine Gegner eine Frau zu ihm, die sie in flagranti beim Ehebruch erwischt haben. Sie sagen: «Im Gesetz hat Mose uns vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Du nun, was sagst du dazu?» (vgl. Joh 8, 1–11). Mich fasziniert, wie Jesus reagiert. Er bückt sich und schreibt mit dem Finger auf die staubige Erde. Er macht seinen Finger dreckig, statt mit ihm auf die Frau zu zeigen. Er macht seinen Rücken krumm zwischen ihr und den Anklägern. Diese Geste kommt mir vor wie ein Brückenschlag: Er selbst hält seinen Buckel hin und überbrückt die menschlichen Abgründe, die sich vor ihm auftun, und zwar auf beiden Seiten. Und dann sagt er nur: «Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein!» – ohne Abgrund und Zwiespalt; ohne schmerzliche Entfremdung von sich selbst und anderen, gottvergessen. Jesus entlarvt und durchkreuzt mit seiner Reaktion das eigentlich Abgründige der Sünde: Sich voneinander abwenden und distanzieren, verurteilen, die Verbindung zum Lebensgrund verlieren, sich absetzen auf der eigenen Wahrheitsinsel. «Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein!» Aber es fliegen keine Steine. Auch Jesus wirft keinen, weder auf die eine, noch auf die andere Seite. Er bleibt mit beiden Seiten verbunden, er erdet den Himmel im irdischen Staub, um Abgründe zu überwinden. Pfrn. Sabine Stückelberger
T wie Theologiekurs? Mit dem Abc der Theologie öffnen Angela Wäffler und Sabine Stückelberger ein Fensterchen zur Welt der Bibel und Theologie. Möchten Sie mehr Einblick? Der «Evangelische Theologiekurs» vermittelt fundiertes Grundwissen zur Theologie. Infos auf www.zh.ref.ch/eb-th
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Religiös Entwurzelte oder Angehörige anderer Religionen sind vermehrt das Gegenüber der Seelsorgenden in Spitälern. Wie umgehen mit der neuen «Kundschaft»?
rf / kom. 60 000 Stunden stehen die Spitalseelsorgerinnen und -seelsorger der Reformierten und Katholischen Kirche im Kanton Zürich jedes Jahr im Einsatz. Am 26. März trafen sie sich zur ökumenischen Spitalseelsorgetagung. Der Zürcher Gesundheitsdirektor, Thomas Heiniger, würdigte in seinem Grusswort die Arbeit der Seelsorgenden und das Engagement der Kirchen durch ihre Präsenz in den Spitälern und Kliniken des Kantons. Mit ihrer täglichen Arbeit am Bett der Patientinnen und Patienten sorgten die Seelsorgenden dafür, dass die Patienten ganzheitlich betreut und in allen Dimensionen wahr- und ernst genommen würden. Auch wenn heute die medizinische Heilung stärker im Vordergrund stehe, sei das Grundbedürfnis nach der Auseinandersetzung mit dem Seelenheil nach wie vor vorhanden. Gerade im Spital, wenn der Rhythmus des Lebens durchbrochen wird und das Handy für einmal schweigt, denke man vermehrt über diese Werte nach, sagte Heiniger und verwies dabei auch auf eigene, schmerzhafte und lebensbedrohliche Erfahrungen.
Religiöse Fremdsprachen Wie aber einen guten Dialog finden, wenn der Sprachwortschatz über die Werte und das Seelenheil beim Gegenüber nicht derselbe ist? Wie ein gutes seelsorgliches Gespräch mit Andersoder Nichtglaubenden führen? Diese Fragen stellen sich den Seelsorgenden immer häufiger. Der Basler Theologe Reinhold Bernhardt stellte in seinem Referat mögliche Anworten zur Diskussion. Seelsorgende können sich im Gespräch entweder auf den allgemeinen Gottesglauben beschränken, indem lediglich die Gemeinsamkeiten betont
werden. Oder sie können sich durch Aneignung von Wissen über den Anderen die Kompetenz der religiösen Fremdsprachigkeit aneignen. Bernhardt plädierte jedoch für einen dritten Weg. Ohne «missionarischen Hausfriedensbruch» zu begehen, lädt er die Seelsorgenden ein, ihren christlichen Glauben als Deuteangebot und spirituelle Kraftquelle aus der unvertrauten religiösen Tradition ins Gespräch zu bringen.
Zuerst zuhören Zuerst soll es den Seelsorgenden aber darum gehen, den Menschen zu sehen und mit ihm über seine Lebensdeutung zu sprechen. «Der Seelsorger wird zuerst und vor allem zuhören und weniger oder gar nicht von seinem eigenen Glauben sprechen. Er wird emphatisch darauf eingehen und die von seinem Gesprächspartner in Anspruch genommenen Kraftquellen und Sinnressourcen wertschätzen», sagte Reinhold Bernhardt. Aber sosehr die Seelsorgenden sich auch auf ihr Gegenüber zentrieren, so sei doch ihr gesamtes Handeln getragen von ihrer christlichen Identität, vom Gottes-, Welt- und Menschenverständnis der christlichen Tradition, von dem dort betonten Zusammenhang von Schuld und Vergebung. Deshalb plädierte Bernhardt für eine interreligiöse Offenheit bei gleichzeitiger Standortgebundenheit und verwies auf das Positionspapier «Wahrheit in Offenheit» des SEK, in welchem er diese Position aus der Mitte des trinitarischen Bekenntnisses herleitet. • Infos und Referate auf: www.zh.ref.ch • Positionspapier des SEK auf: www.kirchenbund.ch
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Foto: JMGl /pixelio.de
Fortschritt oder Tor zur Selektion? Präimplantationsdiagnostik /
Soll Präimplantationsdiagnostik erlaubt werden? Am 14. Juni kommt eine entsprechende Vorlage vors Volk und wirft weitreichende ethische Fragen auf. Von Jeannette Behringer
Bei künstlicher Befruchtung ausserhalb des Körpers werden bislang maximal drei Embryonen entwickelt, um sie sofort in den Körper der Frau übertragen zu können. Der neue Textvorschlag in der Verfassung würde diese natürliche Grenze aufheben und Veränderungen im Fortpflanzungsmedizingesetz nach sich ziehen: Neu würden bei In-vitroFertilisation zwölf Embryonen pro Behandlungszyklus entwickelt. Damit wird eine Aufbewahrung von Embryonen notwendig, denn nicht alle können in den Körper der Frau übertragen werden. Deshalb ist vorgesehen, die bisher für Embryonen verbotene Kryokonservierung, das Einfrieren in flüssigem Stickstoff, ebenfalls zu erlauben. Alle Embryonen aus In-vitro-Fertilisationen sollen auch auf mögliche «Risiken» hin untersucht werden können. Der Bundesrat hatte zunächst für eine restriktive Regelung plädiert, die das «RisikoScreening» ausschliesslich Eltern erlaubt, deren Nachwuchs aufgrund von genetischen Prägungen unheilbare Krankheiten erwarten lässt. Die bisher verbotene Präimplantationsdiagnostik (PID) würde mit einer Zustimmung zur Verfassungsänderung in der Schweiz erlaubt. In Österreich und Deutschland ist sie nur in sehr engen Grenzen bei schwerwiegenden Erbkrankheiten der Eltern legalisiert. Befürworter der PID argumentieren, dass durch die frühzeitige Untersuchung notabene
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Leid, wie z.B. eine Abtreibung oder eine Fehlgeburt, vermieden werden könnte. Unfruchtbare Paare, die aufgrund von genetischen Erkrankungen keinen Nachwuchs zeugen können, hätten mit der PID eine Chance, ihren Kinderwunsch umzusetzen. In einer liberalen Gesellschaft sei diese Frage zudem eine persönliche Angelegenheit, in die sich der Staat nicht einzumischen habe. Gesellschaftliche Veränderungen (z.B. spätere Schwangerschaften, veränderte Geschlechterverhältnisse) tragen dazu bei, dass technische Unterstützung bei diesen Fragen zu Recht eine immer wichtigere Rolle spielt. Wenn sie zur Verfügung steht, sollte sie nicht verweigert werden.
Vom Wert des Lebens Es ist offensichtlich, dass die Abstimmung über PID die schwierige Frage nach dem Wert des Lebens stellt. Stimmen, die die PID ablehnen, vertreten die Auffassung, dass Menschenwürde dann gegeben ist, wenn eine Zugehörigkeit zur menschlichen Natur erkennbar ist; dies ist auch bei einem Embryo der Fall. Dass der Embryo überhaupt Bewertungen unterliegt, wie es die PID ermöglichen würde, lässt sich auch mit der christlichen Vorstellung von Menschenwürde, die in der Gleichheit der ursprünglichen Existenz aller Menschen liegt, schwer vereinbaren. Mit der PID
würde dieser Bewertung Raum gegeben: Durch das ermöglichte Screening aller Embryonen, die aus einer In-vitro-Behandlung hervorgehen, ist zu fragen, nach welchen Kriterien die Auswahl von Embryonen stattfindet. Die Gewichtung von Eigenschaften ist in Bezug auf die Gleichheit aller Menschen an sich bereits problematisch. Welches ist der «beste Embryo», den auszuwählen das Ziel von Interpharma ist, des Verband sder forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz? Und: Wer trifft diese Entscheidung? Eine weitere offene Frage ist, was mit eingefrorenen Embryonen geschehen soll, die nicht mehr benötigt werden. Reproduktionsmedizinische Leistungen in der Schweiz umfassen heute bereits ein jährliches Volumen von 90 Millionen Franken. Wie wird sichergestellt, dass kein Handel mit nicht benötigten Embryonen entsteht?
Hat Forschung Vorrang? Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass die Fortpflanzungsmedizin durch das Gesetz in Zukunft weitreichende Freiheiten erhält, Entscheidungen zu treffen, die eigentlich einer gesellschaftlichen und ethischen Auseinandersetzung bedürfen. Zudem werden Frauen im Gesetzestext nicht mehr als Subjekte menschlicher Reproduktion adressiert, sondern Zielperspektive ist das optimale medizinische Verfahren. Forscherinnen kritisieren seit langem, dass Frauen in der Reproduktionsmedizin zum «fötalen Umfeld» degradiert werden, der Kinderwunsch auch als Vorwand für Forschungsinteressen dient. Fragen, die zunächst gelöst werden müssen, bevor eine rechtliche Festlegung stattfindet. • Abstimmungstext: www.admin.ch • Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission: www.nek-cne.ch • Position SEK: www.kirchenbund.ch • Position Befürworter: http://fortpflanzungsmedizin-ja.ch
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ABM QE-30.112.0038 < ABM QC 34.001.0004
Wie die Basler Mission mit Zürcher Hilfe ins Rollen kam
1815 – 2015 /
Seit 200 Jahren ist Basel Dreh- und Angelpunkt der reformierten Missionsbewegung der Schweiz. 1815 als Basler Mission gegründet, wirkt ihre Nachfolge-Organisation Mission 21 bis heute von Basel aus in die Welt. Wie aber hielten es die Zürcher mit der Mission? Von Christian Schenk
«Ruhmsucht, Geldgier, Windbeutelein», so zieht ein Schreiber 1828 in der «Neuen Zürcher Zeitung» über die Mission her und geisselt – ohne die Anwürfe genauer zu belegen – diese und andere «Verderbnisse» der Missionsbewegung. Er ist nicht der Einzige, der sich ereifert. Unpatriotisch und volkswirtschaftlich ungesund sei es, das Geld aus der Schweiz für die Mission in fernen Winkeln der Welt abzuziehen. Die Ärmsten hierzulande hätten es geradeso nötig, liest man in liberalen Zeitungen jener Zeit. Überhaupt sei das «Heidenbekehren» nichts als «missverstandene Frömmigkeit». Mission, das ruft nicht erst im 20. Jahrhundert Kritiker auf den Plan. An diesem Thema scheiden sich die Geister schon Anfang des 19. Jahrhunderts. Im liberalen Zürich sind die kritischen Töne wohl noch etwas lauter als anderswo. Sie entzünden sich auch an der Basler Mission. 1815 gegründet, mausert sich das evangelisch-pietistisch inspirierte Werk bald zur prosperierenden «Pflanzschule für Heidenboten». In Basel bildet man Zöglinge aus, «welche als Verbreiter einer wohltätigen Zivilisation und als Verkündiger des Evangeliums des Friedens nach verschiedenen Gegenden der heid8
nischen Welt versendet werden». So umschreiben die Gründer ihr Vorhaben – eines, das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ungeahnt schnell beeindruckende Dimensionen annimmt: Hundert Jahre nach der Gründung unterhielt die Basler Mission weltweit 73 Hauptund 816 Aussenstationen, 865 Schulen, und sie zählte rund 450 europäische Mitarbeitende.
klopfen bei den kleinen Leuten an, sammeln Halbbatzen oder Schillinge und überweisen regelmässig namhafte Beträge an die Basler Mission. Sie rapportieren auch die Erfolgsmeldungen der Missionare aus den fernen Stationen und öffnen auf diese Weise der Bevölkerung ein Fensterchen in die Welt, die sie durch ihr Werk und die Verbreitung der Frohen Botschaft gerechter und gottgefälliger machen wollen.
Frauen sammeln fleissig Auch eine Zürcher Mission Die Gründer der Basler Mission können bei der Umsetzung ihres Werks nicht nur auf den Zuspruch wichtiger Familien in Basel, sondern auch auf die Unterstützung aus weiten Teilen Süddeutschlands und der ganzen protestantischen Deutschschweiz zählen. Und ja: Auch aus Zürich gibt es, nebst der Kritik, grossen Zuspruch für das Anliegen der Mission und die damit verbundene neue Art von Frömmigkeit und persönlichem Erweckungs- und Sendungsbewusstsein. Breite Bevölkerungsschichten aus Stadt und Land in Zürich tragen es mit – auch finanziell. Kollektenvereine werden ins Leben gerufen. Frauen verrichten darin die Fleissarbeit,
«Die Basler Mission ist auch eine Zürcher Mission», sagt rückblickend auch der Leiter Kommunikation von Mission 21, Peter Felber. Die Basler Mission hätte immer schon als grosses nationales und internationales Netzwerk funktioniert. Aus seinen Recherchen zu den Gründungsjahren der Mission geht hervor, dass schon unter den ersten Absolventen der Missionarsausbildung in Basel auch zahlreiche Zürcher vertreten waren. Sie kamen aus Fluntern, Affoltern am Albis, Bassersdorf oder Fehraltdorf, um sich im Basler Missionshaus zu tüchtigen Missionaren ausbilden zu lassen. Sie holten sich dort das nötige notabene
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Mission 21 heute Im Jahr 2000 hat die Basler Mission sich mit anderen Missionen zusammengeschlossen und ihr operatives Geschäft dem neu gegründeten Gemeinschaftswerk Mission 21 übertragen. Das Evangelische Missionswerk Basel, Mission 21, wirkt zusammen mit seinen Partnerkirchen für die Verkündigung des Evangeliums. Weltweit hilft Mission 21 mit rund 100 Projekten, Armut zu bekämpfen, Gesundheit zu fördern, Frauen zu stärken, Konflikte gewaltlos zu lösen und Menschen im theologisch-kirchlichen Bereich auszubilden. Für die Zürcher Landeskirche zählt Mission 21 neben HEKS und Brot für alle zu den wichtigsten Partnern im Bereich der weltweiten Diakonie und Mission. Die Zusammenarbeit mit Mission 21 ist in Artikel 13 der Zürcher Kirchenordnung namentlich festgehalten. Mission 21 wird unterstützt vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund sowie von der eidgenössischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit.
Unverschämt viel Hoffnung Mit welcher Motivation die Missionare damals den Dienst antraten, mit welchen Visionen sie ins Feld zogen, wie sie reüssierten und scheiterten, mit welchen Kritiken sie sich konfrontiert sahen, das hat Mission 21 für das 200-Jahr-Jubiläum in einem umfangreichen Jubiläumsmagazin aufgearbeitet. Für Peter Felber ist klar, dass es der Basler Mission nie nur um eine eng definierte Mission und Bekehrungsaktion gegangen sei. Das, was die Missionare taten, sei in vielen Fällen das, was man heute Entwicklungszusammenarbeit nenne. Auch Wirtschaftsgeschichte habe man geschrieben – zum Beispiel, indem die Missionare in Ghana die Kakaopflanzen heimisch gemacht notabene
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haben und die Plantagen später zu Zulieferern für die Schweizer Schokoladenindustrie wurden. Die Geschichten, die die Basler Mission – auch mit Zürcher Beteiligung – in den vergangenen 200 Jahren geschrieben hat, sind nicht immer nur erbaulich, aber auf jeden Fall bewegend und in ihrer globalen Dimension durchaus weltbewegend. «Sie zeugen von unverschämt viel Hoffnung», sagt Peter Felber in Anspielung auf den Slogan, den Mission 21 für das Jubiläum gewählt hat. Die Geschichte der Hoffnung will Mission 21 weiter schreiben: in zwanzig Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerika zusammen mit siebzig Partnerkirchen – ehemalige Missionskirchen, die alle längst selbständig geworden sind.
Jubiläumsprogramm Mission 21 feiert das 200-Jahr-Jubiläum der Basler Mission mit einem grossen Jubiläumsprogramm: Theater, Symposium, Ausstellung im Museum der Kulturen, Jubiläumspublikationen beleuchten die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Missionswerks. Eine Festwoche vom 8. bis 14. Juni im Mutterhaus an der Misssionsstrasse 21 in Basel bildet den Höhepunkt. In derselben Woche tagt auch die Missionssynode, das oberste Entscheidungsorgan von Mission 21, mit Delegationen aus 18 Ländern. www.mission-21.org/jubilaeum
Zu Gast in Zürich Am 13. Juni ist die Missionssynode von Mission 21 auf Einladung des Kirchenrates zu Gast in Zürich. Die rund sechzig Delegierten der Partnerkirchen aus 18 Ländern werden in der Wasserkirche und im Grossmünster empfangen und diskutieren im Zentrum für Migrationskirchen in Wipkingen über das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation aus aussereuropäischer Sicht.
Foto: Mission 21
theologische, aber auch das handwerkliche, sprachliche und naturwissenschaftliche Rüstzeug, bevor sie mit ihrem Auftrag in die weite Welt hinausgeschickt wurden: in den Kaukasus, an die Goldküste Afrikas, später nach China, Kamerun und viele weitere Länder .
Foto: Mission 21
Aufbruch mit einer Mission: mit Bahn, Schiff (Kamerun) und Elefantentaxi (Indien) in die weite Welt. Bilder aus dem reichen Bildarchiv der Basler Mission.
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Foto: Shutterstock
Besuchsdienst /
Wie gut gehts «va bene»?
Hochbetagte Menschen besuchen und im Alltag unterstützen. Das ist das Ziel von «va bene – besser leben zuhause». Neun Kirchgemeinden setzten das Pilotprojekt in den letzten Jahren um. Jetzt ziehen sie Bilanz. Von Christian Schenk
Gut gemacht oder nur gut gemeint? Wer sich für eine gute Sache engagiert, neigt möglicherweise dazu, es mit der Rechenschaftslegung und Prüfung des Erreichten nicht allzu genau zu nehmen. Die Macher von «va bene» müssen sich diesen Vorwurf nicht gefallen lassen. Nach Abschluss der Projektphase stellten sich die Verantwortlichen der Landeskirche, des Instituts Neumünster, der Pro Senectute, zusammen mit dem ehemaligen Zürcher Stadtarzt Albert Wettstein und den beteiligten Kirchgemeinden, einer Überprüfung ihres neu konzipierten Besuchsdienstes. Fachleute des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich befragten dazu betagte Personen aus sechs Pilotgemeinden, die während mehrerer Monate den Besuchsdienst «va bene» in Anspruch genommen hatten.
Lebensqualität verbessert Die Befragungen und Bewertungen der besuchten Personen geben nun Aufschluss über die Wirksamkeit regelmässiger Besuche. Fazit der Evaluation: Mit «va bene» ist es «grossmehrheitlich gelungen», die anvisierten Ziele zu erreichen. Konkret: Die besuchten Personen werteten die Besuche als Bereicherung. Sie erlebten die Besuchenden, denen sie durchschnittlich alle zwei Wochen begegneten, als vertrauensvoll und unterstützend, zogen in verschiedenen Bereichen konkreten Nutzen aus den Begegnungen und Gesprächen und stellten eine Verbesserung der Selbständigkeit und des Wohlbefindens fest. Schlechte Ergebnisse förderte die Evaluation in zwei Einzelfällen «wegen unge10
nügender Passung» zutage. Will heissen: Dort stimmte die Chemie zwischen Besuchern und Besuchten offensichtlich nicht.
Nur wenn die Chemie stimmt Eben diese Passung ist laut der Studie einer der Schlüsselfaktoren für den Erfolg von «va bene». Finden Besucherin und besuchte Person keinen guten Draht zueinander, gelingt der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung nur schwer, Gespräche verlaufen harzig und die angebotene Unterstützung kommt nicht an. Zuständig dafür, dass die Passung und der Beziehungsaufbau gelingt, sind die Leitungspersonen der Besuchsdienste in den Gemeinden. Silvia Angst Fuchs und Sandra Oppikofer, Autorinnen der Evaluation, legen in ihren Empfehlungen dar, dass es wichtig sei, dass diese Leitungsaufgaben auch künftig durch professionelle Mitarbeitende ausgeführt werden. Neben der guten Passung sei von Leitungspersonen eine hohe Sensibilität und Professionalität bei der Begleitung, dem Erfahrungsaustausch und der Weiterbildung der freiwilligen Besucherinnen und Besucher gefordert. Angst und Oppikofer empfehlen ausserdem, die Besuchsdienste regional und vernetzt mit anderen Institutionen aufzubauen und den Kreis der Zielgruppe auf hochaltrige Ehepaare auszuweiten. Nicht nur Alleinstehende, sondern auch Paare oder weitere Angehörige könnten dankbare Adressaten des Besuchsdienstes sein. Dass sich die Zielgruppe sinnvoll ausweiten lässt, kommt einzelnen «va-
bene»-Pilotgemeinden gelegen. Dort mangelt es den bereits geschulten Besuchsdienstleistenden bisweilen an Besuchsmöglichkeiten. Die Studie empfiehlt deshalb, das Angebot in der Bevölkerung sichtbar zu machen, die betagten Personen direkt anzusprechen und die weiteren Fachpersonen – Seelsorger, Hausärztinnen, Spitex-Mitarbeitende – auf die Möglichkeiten und die guten Ergebnisse von «va bene» hinzuweisen.
Das will «va bene» Die «va bene»-Besuchsdienste setzen sich zum Ziel, betagte Menschen so zu begleiten, dass diese bei guter Lebensqualität möglichst lange daheim leben können. Dies erfordert von den Freiwilligen erweiterte Kompetenzen im Umgang mit Alter und Altern. Die Freiwilligen sollen die Bedürfnisse der Betagten wahrnehmen und mit Vernetzungsarbeit ein Umfeld schaffen, das ein möglichst langes Zuhausebleiben ermöglicht.
Richtig ausbilden Für Kirchgemeinden, die den «vabene-Besuchsdienst» einführen oder im bestehenden Besuchsdienst eine Weiterbildung anbieten möchten, bietet die Landeskirche Schulungsmodule an. Geleitet werden die Kurse von Anemone Eglin und weiteren Fachleuten des Instituts Neumünster; von PD Dr. Albert Wettstein; in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Kirchgemeinde und jener der Landeskirch, Silvia Nigg Morger. Auskunft und Anmeldung: silvia. nigg@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 95
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Asylsuchende und Sans-Papiers in einem Deutschkurs: Nur wer gut integriert ist und fünf Jahre in der Schweiz lebt, hat eine Chance auf ein Bleiberecht durch die Härtefall-Regelung.
Asyl-Härtefälle gründlich prüfen Härtefallkommission: Ja oder nein? Am 14. Juni entscheidet das Zürcher Stimmvolk. Das Gremium, das Gesuche für humanitäre Aufenthaltsbewilligungen beurteilt, ist umstritten. Die Kirchen wollen es beibehalten. Von Christian Schenk
26 Gesuche landeten letztes Jahr auf dem Tisch der Zürcher Härtefallkommission. Es sind dicke Dossiers mit Fluchtgeschichten, Gutachten und Asyl-Entscheiden der Behörden – Entscheide, die für die Asylsuchenden negativ ausgefallen sind und ihnen eine Rückkehr in ihre Heimat auferlegen. Darunter sind auch Familien, die seit Jahren hier leben, deren Kinder eingeschult sind und die mit dem Gesuch um Anerkennung ihrer Lage als «Härtefall» die letzte Möglichkeit zum Verbleib in der Schweiz wahrnehmen.
Straffällige sind chancenlos Ein Recht darauf, als Härtefall anerkannt zu werden und eine humanitäre Aufenthaltsbewilligung zu erhalten, gibt es nicht. Ob die Ausnahmeregelung in Frage kommt, prüfen die Behörden, vorab das Migrationsamt, anhand von notabene
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Kriterien wie beruflicher, sozialer und schulischer Integration und wägen sie ab mit den Wiedereingliederungsmöglichkeiten im Herkunftsland. Wer straffällig geworden ist oder weniger als fünf Jahre in der Schweiz gelebt hat, ist chancenlos. Eine erste Entscheidung für oder gegen einen Härtefall trifft das kantonale Migrationsamt. Dann berät die Härtefallkommission den Fall und formuliert eine Empfehlung. Kommen Kommission und Migrationsamt zu unterschiedlichen Ergebnissen, entscheidet der Sicherheitsdirektor des Zürcher Regierungsrates. So oder so muss ein Gesuch dem Bundesamt für Flüchtlinge vorgelegt werden. Dieses entscheidet, ob eine Aufenthaltsbewilligung erteilt werden kann.
Kritik von der SVP Die SVP will nun die seit gut vier Jahren tätige Härtefallkommission abschaffen
und hat dazu eine Initiative lanciert, die am 14. Juni vors Stimmvolk kommt. Es sei ein «überflüssiges Beratungsorgan», heisst es im Argumentarium der SVP. Abgewiesene Asylsuchende verfügten überdies über ein «sehr reiches Instrumentarium an Rechtsmitteln», um einen Ausweisungsvollzug abzuwenden. Kantonsrat und Regierungsrat sehen das anders. Sie wollen die Härtefallkommission beibehalten. Ebenso die Reformierte und die Katholische Kirche im Kanton Zürich, die beide im neunköpfigen Gremium einen Vertreter stellen. In einem gemeinsamen Communiqué zeigen sich Kirchenrat und Synodalrat überzeugt, «dass die Härtefallkommission dazu beiträgt, die humanitäre Tradition der Schweiz aufrechtzuerhalten und ihre Glaubwürdigkeit zu stärken».
Kein Abnicker-Gremium Die Stellungnahme der Kirchen verweist auch auf die guten Erfahrungen aus der Praxis: Die Härtefallkommission habe bewiesen, dass sie gegenüber dem Migrationsamt weder ein «Abnicker-Gremium» sei noch eine Instanz, die aus politischen Motiven in permanenter Opposition verharre. In den seit Bestehen der Kommission beurteilten rund 240 Fällen hat die Kommission die negative Empfehlung des Migrationsamts mehrheitlich bestätigt. In durchschnittlich einem von sechs Fällen kam sie entgegen der Einschätzung des Amtes zu einer positiven Empfehlung. In Einzel11
fällen hat sie auch schon Gesuche gegen den positiven Entscheid des Migrationsamtes zur Ablehnung empfohlen. Aufgrund dieser Zurückhaltung bestehe kein Grund zur Befürchtung, aufgrund der Kommission würden Hunderte von abgewiesenen Asylsuchenden in der Schweiz bleiben, schreiben die Kirchen. Das «Mehraugenprinzip» sei aber wegen der möglicherweise gravierenden Folgen eines Entscheids mehr als gerechtfertigt.
Warum ist es gerechtfertigt, dass die Kirche in der Kommission Einsitz hat?
Die Kirchen haben langjährige Erfahrung im Flüchtlingswesen, vor allem durch ihre Hilfswerke mit deren Kontakten zu den Herkunftsländern. Ihr Engagement zeichnet sich durch eine eigenständige und empathische Haltung gegenüber Fremden und Asylsuchenden aus. Neben den juristisch ausgebildeten Leuten in der Kommission braucht es auch Leute mit den Erfahrungen aus der
Braucht es ein «Vier-Augen-Prinzip»? Nachgefragt bei Pfarrer Franz Schüle, ehemals Zentralsekretär des HEKS und heute Vertreter der Landeskirche in der Härtefallkommission.
Entwicklungszusammenarbeit und der Integration im Inland, wie es Vertreter von Kirchen und Hilfswerken mitbringen.
Herr Schüle, warum braucht Zürich weiterhin eine Härtefallkommission?
Die Kommission arbeitet in einem Bereich grosser politischer Spannungen. Wie kann man unter diesen Umständen arbeiten?
Härtefälle sind Ausnahmeregelungen. Entsprechend umstritten sind die Entscheide. Für die Betroffenen sind sie von grosser Tragweite. Da macht es Sinn, die Fälle im Vier-Augen-Prinzip zu prüfen, und sie durch eine Kommission, die breit zusammengesetzt ist, zu begleiten.
Das geht problemlos. Wir arbeiten engagiert, rasch und ruhig. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man die Kommission deshalb abschaffen will, gerade weil sie Ruhe in die Sache gebracht hat. An
Themen und Termine
Verkündigung & Gottesdienst
Diakonie & Seelsorge
Feier zur Eröffnung der Legislatur von Kantons- und Regierungsrat Mit Kirchenratspräsident Michel Müller, Generalvikar Josef Annen, Pfr. Lars Simpson (Christkatholische Kirche), Marlise Dreifuss-Paucker (Jüdische Liberale Gemeinde Or Chadasch), Daniel Schmid (Kantor) und Andreas Jost (Organist).
Lebensgeschichten – Besuchsdiensttagungen Was ist Biographie-Arbeit? Wie können wir selber an unseren Lebensgeschichten arbeiten? Welche Erkenntnisse gewinnen wir daraus für die Arbeit im Besuchsdienst? Leitung: Silvia Nigg Morger.
18. Mai, 8.15 Uhr. Grossmünster, Zürich
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17. Juni, 9 bis 16 Uhr. Helferei, Kirchgasse 13, Zürich. Anmeldung: dorathea.morf@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66
den Kosten der Kommission kann es wohl kaum liegen. Allein die Debatte im Kantonsrat hat womöglich mehr gekostet als wir in einem Jahr. Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit mit dem Migrationsamt ein?
Die ist sehr gut und völlig entkrampft. Und ich glaube, das Amt hält unsere Arbeit für hilfreich. Welches Engagement wünschen Sie sich von der Kirche im Bereich des Flüchtlings- und Asylwesens?
Es ist wichtig, dass die Kirchen das Thema Flucht im Auge behält – im Inund Ausland. Man muss darauf hinweisen, wie viele Menschen derzeit weltweit auf der Flucht sind, wie viele Flüchtlinge auch arme Länder aufnehmen. Ebenfalls wertvoll ist das Engagement der Kirche und der kirchlichen Hilfswerke im Bereich der Rechtsberatung. Speziell gilt es auch das Thema der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Auge zu behalten. Diese Menschen brauchen Begleitung, sie brauchen eine Chance, etwas zu lernen, damit sie sich später selber durchbringen können.
Aufbau und Gestaltung eines interkulturellen Treffpunkts Erfahrungsaustausch für Kirchgemeinden. Sie lernen bestehende Angebote kennen und setzen sich mit den Herausforderungen eines kirchlichen Treffpunktes für Migrantinnen und Migranten auseinander. Leitung: Gabriela Bregenzer. 18. Juni, 13.45 bis 16.45 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: Tel. 044 258 92 39, gabriela.bregenzer@zh.ref.ch
Tagung zum internationalen Flüchtlingstag 2015 Die Flüchtlingskatastrophe in Syrien und Irak – und die Schweiz? Die Tagung fragt nach Hintergründen und Perspektiven, lässt Betroffene zu Worte kommen und debattiert die Schweizerische Flüchtlingspoli-
tik. Es laden ein: Reformierte Kirche Kanton Zürich, PaulusAkademie Zürich, G2W – Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West, Syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien in der Schweiz, Schweizerische Flüchtlingshilfe. Mit freundlicher Unterstützung durch das Staatssekretariat für Migration. 20. Juni, 10 bis 17 Uhr. Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, Zürich. Anmeldung: Tel. 043 336 70 41, www.paulus-akademie.ch
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Kontakt: gabriela.bregenzer@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 39
Bildung & Spiritualität Vertrauensgeschichten im «Fiire mit de Chliine» Biblische wie profane Geschichten erzählen von einem Urvertrauen, welches im Gottvertrauen gründet. Entscheidend ist, die Aussage und das Gottesbild einer Geschichte zu erkennen. Dazu will der Kurs anleiten. Leitung: Elisabeth Schönholzer. 20. Mai, 19 bis 21.20 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: dorathea.morf@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66
Wie führe ich ein ElternKind-Singen in meiner Kirchgemeinde ein? Von der Idee zur Umsetzung. Worauf ist zu achten? Wie kann das Angebot gut in das kirchliche Leben eingepasst werden? Leitung: Andreas Manig. 22. Mai, 9.15 bis 11.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: Tel. 044 258 91 40, annemarie.huber@zh.ref.ch
Katechetische Ausbildung Informationsveranstaltung Die Teilnehmenden gewinnen eine Übersicht über Aufbau, Inhalt und Arbeitsweise der Ausbildung zur Katechetin, zum Katecheten: Die Veranstaltung
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stellt die katechetische Ausbildung vor, die sich einerseits zusammensetzt aus der Schulung in Grundmodulen, Wahlpflicht- und Aufbaumodulen, anderseits aus der Übungsschule und der begleiteten Praxis. Leitung: Katharina Sigel und Sabine Stückelberger (Ausbildung Katechetik). 3. Juni, 17.30 bis 19.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: Annemarie Huber, Katja Martin. Tel. 044 258 91 40 oder Tel. 044 258 92 93, katechetik@ zh.ref.ch www.rpg-zh.ch/phase-2
Einführung in das neue Konflehrmittel Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über die Arbeitshilfe und das FaithBook und lernen die Inhalte und die Begleitmaterialien kennen. Leitung: Dorothea Meyer-Liedholz, Barbara Schleuniger. Literaturhinweis: «Wir leben in Beziehungen». Arbeitshilfe für die Konfirmationsarbeit. TVZ 2014. 9. Juni, 17.30 bis 20 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: Tel. 044 258 92 93, katechetik@zh.ref.ch
Lieder-Repertoire rpg Die Teilnehmenden gewinnen Sicherheit im Singen der Lieder aus den Lehrmitteln des rpg. Sie kennen verschiedene Möglichkeiten, diese Lieder zu gestalten und in der Arbeit mit Kindern umzusetzen. Leitung: Anita Steiner, Marianne Barth, Eugenio Giovine. 12. und 19. Juni. 8.30 bis 16.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: Tel. 044 258 92 93, katechetik@zh.ref.ch
Improviso! Neue Wege mit Texten von Johannes vom Kreuz Johannes vom Kreuz schreibt für Glaubende, die auf der Suche nach dem Licht unerwartet in eine tiefe Nacht geraten. Was tun, wenn bisherige Glaubensgewissheiten nicht mehr tragen und die vertraute Gebetspraxis nicht weiterführt? Einladung zu Bewegung und improvisiertem Theaterspiel, zu Experimenten mit Blitzen und Dunkelkammern, zu Erfahrungen mit Lichtblicken und Schattenseiten. Leitung: Brigitte Becker, Mark Schwyter.
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Ferienlager für Flüchtlingsfamilien Gemeinsam mit «Solinetz» organisiert die Landeskirche im Juli (24. bis 28.) ein Ferienlager für Flüchtlingsfamilien. Gesucht sind Kirchgemeinden, welche eine ihnen bekannte Familie anmelden und wenn möglich auch finanzieren oder teilfinanzieren. Das Lager findet in der Jugendherberge in Beinwil am Hallwilersee statt.
Solidarität mit orientalischen Christen – Offene Tagung und Begegnung Syrisch-orthodoxe Christinnen und Christen in der Schweiz haben ihr Zentrum im Kloster St. Avgin in Arth. Ein Tag der Begegnung gibt Einblick in ihr Leben hier in der Schweiz und informiert über die schwierige Situation der christlichen Kirchen in Syrien, der Osttürkei (Tur Abdin) und im Nordirak. Leitung: Philippe Dätwyler, Peter Dettwiler, Christian Schenk (Abteilung Kommunikation), in Zusammenarbeit mit Pater Lahdo Dogdu (Bischofssekretär) und Elena Jakob Banz (Gesamtleiterin des Klosterumbaus und Mitglied der Syrisch-orthodoxen Gemeinde). Samstag, 6. Juni 2015, 10 bis 16 Uhr, Kloster St. Avgin, in Arth SZ. Anmeldung: annemarie.huber@zh.ref.ch, Tel. 044 258 91 40.
9. Mai, 9 bis 17 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Follow-up: 27. Juni. Anmeldung: petra.huettner@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 80
Abschluss von Zwinglis Werken Mit dem Druck der «exegetischen» Bände von «Huldreich Zwinglis sämtliche Werke« sind zwei buchstäblich so zu nennende Jahrhundertprojekte zu ihrem Abschluss gekommen. Feier im Rahmen der Jahresversammlung des Zwinglivereins. Mit Dankesworten von Prof. Peter Opitz (Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte) und Kirchenratspräsident Michel Müller. 11. Mai, 16.30 Uhr. Helferei, Kirchgasse 13, Zürich
Frauentreff Winterthur: El Corazòn Zwei Frauen auf der Jagd nach dem grossen Glück! Dorothee Labusch (Gesang) und Elisabeth Trechslin (Gitarre). 30. Mai, 9 bis 11 Uhr. Restaurant Krone, Marktgasse 49, Winterthur. www.vefz.ch
Gemeindeaufbau & Leitung Kirchenpflege-Forum 2015 Am 26. Mai starten die jährlichen Weiterbildungsveranstaltungen für Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger. Sie ermöglichen den Erfahrungsaustausch über die Arbeit im eigenen Ressort und geben Impulse zu einer konkreten Fragestellung. Themensetzung und Detailinfos finden Sie durch die Eingabe der Kursnummer im Suchfeld auf www.zh.ref.ch Ressort: Kursnummer: • Präsidium (Stamm) GL1510 • Personelles GL1528 • Finanzen GL1529 • Aktuariat GL1522 • Liegenschaften GL1526 • Kommunikation GL1519 • Freiwilligenarbeit GL1521 • Gottesdienst & Musik VG1504 • Diakonie DS1515 • Bildung BS1528
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fen sich fortan interessierte und gläubige Menschen zu einem gemeinsamen Gebet und anschliessendem gemütlichen Beisammensein. Leitung: Isabelle Schär. 1. Juni, 29. Juni, 31. August, 28. September, 26. Oktober, 30. November, 28. Dezember. Winterthurerstr. 659, Zürich. www.ladenkirche.ch Kontakt: Tel. 052 202 61 49, isabelle.schaer@ladenkirche.ch
Kloster Kappel «reformiert.regional» Wie können wir uns in der Region sinnvoll organisieren, um gemeinsam eine Beilage im «reformiert.» herauszugeben? Wie strukturieren wir Inhalte so, dass die Leser und Leserinnen gut geführt werden und eine interessante Zeitung bekommen? Neue Konzepte werden präsentiert und erste Praxisbeispiele vorgestellt. Leitung: Abteilung Kommunikation und Verlagsleitung «reformiert.»
Auskunft / Anmeldung: Tel. 044 764 88 30 www.klosterkappel.ch
Chortage Auffahrt 2015 Vier Tage Chormusik in Zusammenarbeit mit dem Kantorat Grossmünster und dem Schweizerischen Kirchengesangsbund SKGB. Daniel Schmid und Markus J. Frey. 14. bis 17. Mai
12. Juni, 9 bis 13 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Anmeldung: annemarie.huber@zh.ref.ch, Tel. 044 258 91 40
Musik und Wort zu Pfingsten Collegium Vocale und Collegium Musicum Grossmünster (Leitung: Daniel Schmid): «Lutherische Messe F-Dur» BWV 233, Kantate «Dazu ist erschienen der Sohn Gottes». Lesungen: Pfr. Markus Sahli.
Von & für Gemeinden
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Ortsmuseum Höngg: Bilder und Geschichten des Glaubens Ausstellung und Fotoschau geben Einblick in die jüngere Höngger Kirchengeschichte. Vernissage: 8. Mai, ab 18 Uhr. Ortsmuseum Höngg, Vogtsrain 2, 8049 Zürich. Öffnungszeiten: Sonntag, 14 bis 16 Uhr, ausg. Ferien und Feiertage. Führungen auf Anfrage, Tel. 044 341 83 61
Friedensgebet in der Ladenkirche Seit Ende April finden in der Ladenkirche Schwamendingen interreligiöse Friedensgebete statt. Die lebensfördernden Kräfte der Religionen und der säkularen Weltanschauungen sollen anerkannt und genutzt werden. Einmal pro Monat tref-
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Mann – Lebensmitte – Wechseljahre Von der Kunst, im Älterwerden zu sich selber zu finden. Mark Schwyter. 29. bis 31. Mai
Musik und Wort Der Niklaus-Chor Hombrechtikon (Leitung: Bernhard Hettich) singt Werke von Peter Roth: Toggenburger Messe «Juchzet und singet», «Din Atem trait min Gsang». Lesungen: Pfr. Markus Sahli. 31. Mai, 17.15 Uhr
Abendrundgang durch den Klostergarten «Gemüse säen im Garten». Treffpunkt: Amtshausplatz. Christine Schmid. 5. Juni, 17 Uhr
Vom Mut, Gott zu lieben Mechthild von Magdeburg:
Mystikerin und Dichterin. Peter Wild. 12. bis 14. Juni
Im Rhythmus des Lebens schwingen Annehmen was ist. Margret Surdmann. 13. bis 14. Juni
Zeichnen als Weg geschärfter Wahrnehmung Frische Erfahrungen im Umgang mit dem ursprünglichsten gestalterischen Mittel. Marcus Watta. 19. bis 21. Juni
Liebe im Alltag Inspirationskurs für Paare. Sina Bardill und Christof Arn. 19. bis 20. Juni
Buchtipp: Umwelthandbuch für Gemeinden Der oekumenische Verein «Kirche und Umwelt» legt mit «Es werde grün» ein Umwelthandbuch für Kirchgemeinden vor. Der erste Teil enthält sieben praktische Handlungsfelder (Energie sparen, Umbauen und sanieren, Nachhaltig einkaufen, Gebäudeunterhalt, Veranstaltungen, Umgebung gestalten und Schöpfungsspiritualität). Der zweite Teil thematisiert das Umweltlabel Grüner Güggel, ein speziell für Kirchgemeinden entwickeltes Umweltmanagementsystem. Das Buch ist ein Einstiegsbuch für umweltgerechtes Handeln. In übersichtlichen Kapiteln und mit einer sinnvollen Fülle an Informationen wird die Relevanz des Themas erklärt, um dann sogleich Handlungsvorschläge und das entsprechende Vorgehen zu erläutern. Checklisten fassen die wichtigsten Informationen zusammen und Beispiele geben Hinweise auf Pioniergemeinden. Die Cartoons von Mix & Remix aus Lausanne sorgen für Schmunzeln. Ein Buch, das insbesondere durch die anregenden Beispiele (z.B. Nelken vom kircheneigenen Solardach!) motiviert. Manche Themen hätten etwas mehr Raum verdient, so z.B. das Thema «Ethische
Geldanlagen». Die Begründung kirchlichen Handelns hätte neben der theologischen Abstützung auch einen kurzen Überblick über die bedeutende Verschlechterung der Umweltbedingungen verdient, um die Notwendigkeit kirchlichen Handelns im Umweltbereich noch besser abzustützen. Jeannette Behringer Kurt Aufdereggen: Es werde grün. Umwelthandbuch für Kirchgemeinden. Fr. 34.80. Bestellen: info@oeku.ch, Tel. 031 398 23 45, www.oeku.ch
Vakante Pfarrstellen Altikon-Thalheim-Ellikon 1.08.13 Bachs 1.03.15 Bäretswil, 50% 1.04.15 Bülach 1.11.14 Dietikon 1.05.15 Dürnten 1.11.14 Maschwanden 1.09.14 Maur, 50 bis 60% 1.01.15 Opfikon, 80% 1.11.13 Otelfingen 1.11.14 Rümlang 1.03.12 Rümlang, 30%, EPS* 1.07.12 Schlatt, 70% 1.04.15 Volketswil 1.09.14 Winterthur Mattenbach 1.04.16 Winterthur Seen 1.01.15 Winterthur Wülflingen 1.07.15 Zürich Aussersihl, EPS 1.07.14 Zürich Industriequartier 1.09.11 Zürich Industriequartier, 50%, EPS 1.09.11 Zürich Matthäus, 80% 1.08.13 Zürich SaatlenSchwamendingen 1.07.15 Zürich Wipkingen, 30%, EPS 1.08.12 Zürich Wollishofen 1.12.15 Zürich Wollishofen, 50%, EPS 15.08.13 *Ergänzungspfarrstelle
Weitere Stellen für kirchliche Berufe im Web Offene Stellen in den Gesamtkirchlichen Diensten und den Kirchgemeinden finden Sie auf: www.zh.ref.ch/stelle
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So beginnt mein Tag Porträt /
Seit zehn Jahren startet Pfarrerin Undine Gellner schwimmend in den Tag. Jeden Tag! Text und Bild: Viviane Schwizer Im Winter manchmal nur vier Züge: Undine Gellner im Zürichsee.
«Morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung», sagt Undine Gellner und strahlt, wenn sie davon erzählt, was das für sie bedeutet. Die Wädenswiler Pfarrerin radelt jeden Morgen um diese Zeit mit dem Velo an den Zürichsee, um dort ihre Runde zu schwimmen. Sommers und winters, bei Wind und Wetter, 365 Tage im Jahr. «Ich habe gemerkt, dass es mir nicht guttut, am Morgen zu lange im Haus zu bleiben», sagt die Pfarrerin. Darum beginne sie den Tag mit diesem Ritual, das seelisch beglücke und körperlich belebe. Das kalte Wasser rege den Stoffwechsel und den Kreislauf an. Auch Tageslicht und frische Luft tuen ihr gut. «Nach dem Schwimmen strotze ich jeweils vor Energie», schwärmt sie. Bei klirrender Winterkälte liegen zwar nur drei, vier Züge drin, damit der Körper nicht unterkühlt. Aber auch diese seien für sie mittlerweile ein Genuss mit gesundheitsförderndem Nebeneffekt. In den letzten Jahren sei sie wohl deswegen nie krank gewesen.
Winterschwimmen Im Sommer trifft Undine Gellner am frühen Morgen am See auf eine kleine Gruppe von Schwimmerinnen und notabene
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Schwimmern. Im Winter schrumpfe die Gruppe auf einen harten Kern. «Zur kalten Jahreszeit steigen so früh ausser mir nur drei andere Frauen ins Wasser», erzählt Undine Gellner. Sie gehöre seit rund zehn Jahren dazu. Man kenne sich mittlerweile, auch wenn meist jede für sich alleine die Ruhe und den schwimmenden Auftakt in den Tag geniesst.
Kraft tanken für den Pfarralltag Undine Gellner arbeitet und lebt mit ihrer Familie seit bald fünfzehn Jahren in Wädenswil. Sie schätze die Aufgabenvielfalt, die ein Gemeindepfarramt mit sich bringt, besonders das Privileg einer Seelsorgerin, Menschen an entscheidenden Schnittstellen im Leben begleiten zu dürfen. Zur ihren Arbeitsschwerpunkten im Pfarrteam zählt die Erwachsenenbildung, wo sie Veranstaltungen zu Zeitfragen und Bibelarbeit anbietet. Auch die Betreuung des «Kolibri» und Gottesdienste für die Kleinsten gehören zu ihren Aufgaben. Dass sie gerne singt, näht und bastelt, kommt der 50-Jährigen hier zugute. Ebenso ihre Liebe zur Musik: Die Geige spielt sie im privaten Kammerquartett und immer wieder auch im Gottesdienst. Die Pfarrerin setzt sich auch für gute
kirchliche Pressearbeit ein. Seit sieben Jahren arbeitet sie im Trägerverein von «reformiert.zürich» mit und ist im Sommer als Präsidentin zur Wahl vorgeschlagen. Undine Gellner sagt: «Die Zeitung ‹reformiert.› ist eine wichtige Brücke zu Mitgliedern, die den Kontakt zur örtlichen Kirchgemeinde nicht pflegen wollen, sich aber trotzdem für kirchliche und religiöse Fragen interessieren.» Hier könne die Kirchenzeitung Bindeglied sein, wenn sie in Sprache und Themenmix gefalle. Genau dafür möchte sie sich einsetzen und möglichst verschiedenen Zielgruppen den Zugang zu Glaube und Kirche ermöglichen. Alle diese Aufgaben brauchen Kraft und bestimmen die Agenda der Pfarrerin. Die Stille des Morgens, der Sonnenaufgang am Wasser und die Weite des Sees gehören ihr aber ganz allein. Auch morgen wieder.
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AZB CH-8001 Zürich P. P. / Journal Post CH AG
Autorinnen und Autoren Nicolas Mori (mo), Rita Famos (rf), Martin Breitenfeldt (mb), Stefanie Gysel (sg). Druck Robert Hürlimann AG, Zürich Auflage 7000 Exemplare Erscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli / August und Dezember / Januar. Nächste Ausgaben Nr. 5 / 2015 (Juni, Woche 24) Nr. 6 / 2015 (Juli / August, Woche 28) Redaktionsschluss: am 15. des Vormonats «notabene» im Web www.zh.ref.ch / notabene
Titelbild: Begegnungen am Missionsfest 2014 in Basel. Foto: Mission 21
Absender: notabene Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich
Adressberichtigung melden an: Evang.-ref. Landeskirche, Kommunikation Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich
Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mitglieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten. Herausgeberin Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. Abteilung Kommunikation (kom), Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich Redaktion und Gestaltung Christian Schenk (sch), Tel. 044 258 92 97, notabene@zh.ref.ch Redaktionssekretariat Helena Klöti, helena.kloeti@zh.ref.ch Tel. 044 258 92 13