100 Jahre ZT Medien AG

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Wir feiern


mutig. ehrlich. unabhängig.


EDITORIAL 3

Auf die nächsten 100 Jahre ! LIEBE LESERINNEN LIEBE LESER Unsere Medienvielfalt weckt Emotionen und vermittelt den Menschen eine Vertrautheit zu ihrer Region, eigentlich weit über die ersten 100 Jahre hinaus. Unsere Namensgeberin, die Tageszeitung «Zofinger Tagblatt», erscheint bereits in ihrem 147. Jahrgang. Die letzten Jahre standen im Zeichen der Transformation in eine neue digitale Welt. Die Medienwelt wird durch die neuen Technologien und durch die veränderten Nutzungsgewohnheiten von uns allen regelrecht auf den Kopf gestellt. Der Trend weg von althergebrachten Kommunikationsträgern wie Zeitungen oder Verkaufsprospekten hin ins Online hält unvermindert an. Das Internet wird mittlerweile täglich am längsten genutzt.

die regionale und lokale Informationsverbreitung. Neue Tools sollen effektive Mehrwerte für unsere Werbetreibenden schaffen und unsere Nutzerinnen und Nutzer profitieren dadurch von kompetitiven Angeboten. Der Herausforderungen sind es viele; wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten, auf die neuen Anforderungen und auf die neue Art und Weise, eine Information zu verbreiten. Diese grosse Aufgabe – unser Unternehmen langfristig in eine neue Welt zu führen – nehmen wir mit Herzblut an. Wir freuen uns, auf die Zukunft der nächsten 100 Jahre Unternehmensgeschichte der ZT Medien AG anzustossen.

Wie wird sich die mediale Welt weiterentwickeln? Die Frage ist ungemein spannend und herausfordernd. Beantworten können wir sie nur in Etappen. Was wir aber exakt wissen: Die bisherigen Geschäftsmodelle eines klassischen Medienunternehmens funktionieren immer weniger. Es muss uns gelingen, gegenüber den neuen Herausforderungen Antworten zu finden. Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und entwickeln digitale Formen für

Freundliche Grüsse Roland Oetterli

Inhaltsverzeichnis GESCHICHTE

HEUTE

MENSCHEN

EIN BLICK ZURÜCK 4|5

DAS KOMPLETTE ANGEBOT AUS EINER HAND 19

INTERVIEW MIT VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTIN CORINA EICHENBERGER 9

VIER GESCHICHTEN 6|7 WIR «DRUCKEN» UNS NICHT VOR VERÄNDERUNGEN 10

FACTS AND FIGURES 21 STARTPUNKT FÜR EINE ERFOLGREICHE BERUFSKARRIERE 22 | 23

MITMACHEN

HANSRUEDI AUTENGRUBER: ERINNERUNGEN AN LEIMSTIFT UND AKUSTIKKOPPLER 13

GROSSER JUBILÄUMSWETTBEWERB 31

BERNHARD SCHINDLER: GLAUBT AN DIE ZUKUNFT DER ZEITUNGEN 13

GESTERN BIS HEUTE MEILENSTEINE DER ZT MEDIEN AG 15 100 JAHRE SPORTBERICHTERSTATTUNG 27 WIE DIE «TIERWELT» NACH ZOFINGEN KAM 29

WALTER KÜPFER: SEIT 45 JAHREN BEI DER ZT MEDIEN AG 9

SIE LIEBTEN, PRÄGTEN UND LESEN DEN SPORT 25


GESCHICHTE 4

Ein Blick zurück von Beat Kirchhofer

Die ZT Medien AG darf sich über 100 Jahre Firmengeschichte freuen und auf den Erfolg ihres Unternehmens anstossen. Waren vor 100 Jahren auch die Gründer der Aktiengesellschaft in Champagner-Laune? Wohl kaum. August 1918 – der Erste Weltkrieg tobt in seiner Endphase, und die ist brutal. Während der letzten Grossoffensive der Alliierten verlieren bis zum Waffenstillstand am 11. November 1918 nochmals 1,8 Millionen Soldaten ihr Leben. Wer damals den Kriegsverlauf verfolgen und über Geschehnisse im eigenen Land orientiert sein wollte, musste Zeitung lesen – Radio gab es in der Schweiz erst ab 1920. Goldene Zeiten für das «Zofinger Tagblatt»? Wir wissen es nicht. Wie auch wenig Erhärtetes darüber bekannt ist, weshalb es am 31. August 1918 zur Gründung der Zofinger Tagblatt AG kam. Protokolle der Gründungsversammlung wie auch vorgängiger Sitzungen sind des Krieges hat nicht (mehr) vorhanden.

«Der Ausbruch mit einem Schlage Handel, Industrie und Gewerbe fast ganz lahmgelegt.»

Waren es wirtschaftliche Gründe, ging es der Tagblatt-Besitzerin, der Fehlmann & Cie., so schlecht, dass sich Johann Fehlmann zum Verkauf der Zeitung und der Druckerei an eine Gruppe Unternehmer aus der Region Zofingen gezwungen sah? Fakt ist: Die Wirtschaftslage spitzte sich zwischen 1914 und 1918 zum Negativen zu. Der Regierungsrat schreibt in einem Rechenschaftsbericht über das Jahr 1914: «Der Ausbruch des Krieges hat mit einem Schlage Handel, Industrie und Gewerbe fast ganz lahmgelegt. Die meisten Betriebe wurden sofort eingestellt oder der Betrieb wesentlich reduziert, Arbeiter wurden massenhaft entlassen und wo noch gearbeitet wurde, geschah es zumeist mit empfindlicher Lohnreduktion.» Einen Sozialstaat – sieht man von der

Hans Ringier, erster VR-Präsident der Zofinger Tagblatt AG.

Johann Fehlmann, Gründer des «Zofinger Tagblatts».

Armengenössigkeit ab – gab es nicht. 1918 fehlte der öffentlichen Hand schlicht auch das Geld, um etwas zu tun. Die gesamten Kosten der Wehraufwendungen beliefen sich auf 1,19 Milliarden Franken. Zur Grössenordnung: Die Verwaltungsrechnung des Bundes schloss 1913 mit 100 Millionen, jene des Kantons Aargau mit 4 Millionen Franken. ZEIT DER RATIONIERUNG UND TEUERUNG Rasch kam eine Rationierung knapper Güter – was die Politik nicht in den Griff bekam, war die Teuerung. Die Preise blieben weitgehend dem Spiel der Marktkräfte überlassen. Vier Beispiele aus dem Lebensmittelbereich: Zwischen 1914 und 1918 erfuhren Erbsen eine Teuerung von 418 Prozent, Schweineschmalz um 305, Brot um 51 und Milch um 45 Prozent. Ein Füsilier bekam pro Tag 80 Rappen Sold – ein Leutnant 7 Franken. Ein Römer Wein kostete 45 Rappen, ein Päckli Zigaretten 30 Rappen. Erwerbsersatz gab es nicht. Das legte den Boden für den Generalstreik. Zurück zur Gründung der Zofinger Tagblatt AG. Dem ersten Verwaltungsrat gehören der Rechtsanwalt Hans Ringier (nicht in direkter Linie mit dem Verlagshaus verwandt) als Präsident an sowie die Fabrikanten Ernst Stalder und Fritz Hochuli aus Safenwil, Paul Albrecht Siegfried aus Zofingen, Karl Matter aus Kölliken, Otto Krauer aus Rothrist – und Hans Fehlmann, ältester Sohn von Johann Fehlmann. Otto Fehlmann, der jüngere Bruder von Hans, ist Direktor des Unternehmens. Hans Ringier blieb bis 1966 VR-Präsident. Der Historiker und ehemalige Chefredaktor des ZT, Paul Ehinger,


GESCHICHTE 5

Zofingen während des Ersten Weltkriegs.

zitiert 1997 in der Festschrift «125 Jahre Zofinger Tagblatt» eine Rede Ringiers, die Aufschlüsse zur Gründung der AG und deren Begleitumständen liefert. So erinnerte sich Ringier, dass Hans Fehlmann als Sohn des Besitzers der Zeitung diese dem Direktor der Dampfsäge in Safenwil, Ernst Stalder, zum Kauf anbot. «Oberst Stalder erkannte sofort die Bedeutung dieser Gelegenheit zur Wahrung vaterländischer, bürgerlicher und industrieller Interessen.» Er habe die Initiative ergriffen und in der Industrie die nötige Unterstützung gefunden. So sei es zur Konstituierung der Aktiengesellschaft gekommen. Eine andere Stelle aus Ringiers Rede: «Das ‹Zofinger Tagblatt› wurde erworben zum Zwecke der Erzielung einer Kontrolle seiner vaterländischen, politischen und sozialen Haltung … in unruhiger und gefährlicher Zeit.» PROPORZWAHLRECHT BEUNRUHIGTE DIE FDP Bleiben wir kurz beim Namen Ringier und beim Verwaltungsrat. Der Grossvater von Michael Ringier, Paul August Ringier, war 1923 bis 1950 Verwaltungsratsmitglied. 1925 kaufte die Zofinger Tagblatt AG das

Kurz nach der Gründung bezog die Zofinger Tagblatt AG diese Liegenschaft zwischen der General-Guisan-Strasse …

hatte die Katholische Volkspartei (KVP) inne. Bis zur Ringier-Gebäude an der Hinteren Hauptgasse, wähEinführung des Proporzes hatten die Bauern ihre politirend Paul August sein Unternehmen an den heutigen Standort zügelte. Der Aarburger Unternehmer Walter sche Vertretung FDP und KVP überlassen. Nun witterFranke war von 1959 bis 1975 Verwaltungsrat. Diesem ten Bauernpolitiker Morgenluft und lancierten eine gehörte von 1942 bis 1956 auch der Aarauer Chirurg, Bauern- und Bürger-Liste – auf ihr auch prominente Divisionskommandant Namen aus den Reihen der und BGB-Nationalrat FDP. Die Nerven bei der FDP, «Obwohl sich 1895 Demokraten Eugen Bircher an. Die die sich damals als zerstritBGB (die Bauern-, Getener Haufen präsentierte, und Liberale zusammengelagen endgültig blank. werbe- und Bürgerpartei, Vorläuferin der SVP) schlossen hatten, vermochten liefert das Stichwort zur Obwohl sich 1895 Demokrasich insbesondere konkurrierenAnalyse der politischen ten und Liberale zusammenSituation des Kantons geschlossen hatten, verde Zeitungen der beiden Flügel Aargau im Jahr der Firmochten sich insbesondere politisch nicht zu finden.» konkurrierende Zeitungen mengründung. Zentral der beiden Flügel politisch war, dass das Schweinicht zu finden. Der Historizervolk für die Nationalker und ehemalige LdU-Nationalrat Andreas Müller ratswahlen 1919 das Proporzwahlrecht – wie wir es schreibt in seiner «Geschichte der politischen Presse heute kennen – beschlossen hatte. Das sorgte in der im Aargau»: «Das ‹Zofinger Tagblatt› war den Blättern Freisinnig-demokratischen Partei (FDP) für Unruhe. Sie des rechten Flügels suspekt.» Motor des Zofinger hielt damals neun der zwölf Sitze im Nationalrat. Drei «Links-Freisinns» war Otto Hunziker, Gerichtspräsident und Nationalrat, der als Alt-Liberaler parteiintern als «Rosenroter» verunglimpft wurde. «Nach der Übernahme des ZT durch die Fabrikanten, der entsprechenden Leitung durch den Verwaltungsrat, war die politische Position klar vorgegeben», schreibt Müller. Gebracht hat das 1919 wenig. Die FDP Aargau verlor sechs ihrer neun Sitze. Die KVP konnte ihre drei halten – und neu mit je drei Sitzen zogen die Bauern sowie die SP im Nationalratssaal ein.

… und der Hinteren Hauptgasse. In dieser Zeit wurde das Papier noch mit Ross und Wagen angeliefert.


GESCHICHTE 6

Vier Geschichten aus den letzten 100 Jahren von Beat Kirchhofer

100 Jahre sind im schnelllebigen Journalismus eine sehr lange Zeitspanne. Hier vier mit Bedacht willkürlich aus­ gewählte Themen und Storys aus den letzten 50 Jahren, an die sich die Leserschaft erinnern dürfte. DAS KIRCHENDACH STÜRZT EIN Mittwoch, 8. April 1981: Die Zofinger Bibliotheks- und Museumskommission sucht nach ihrer Sitzung den «Raben» für einen Schlummerbecher auf. Die Uhr in der Wirtsstube zeigt gegen 23.30 Uhr – als wie ein Blitz aus heiterem Himmel die damalige «Raben»-Wirtin Hedwig Burkhalter-Kuhn aufgelöst ins Lokal rennt und mit sich überschlagender Stimme ruft: «Die Kirche brennt, die Kirche brennt!» Die Kommissionsmitglieder eilen in Richtung Kirchgasse, wo sie «Rauch» empfängt – der sich rasch als Staub entpuppt: Das Dach des Mittelschiffs war in sich zusammengebrochen.

Der Alltag trotzt dem Ereignis: Der Warenmarkt fand statt.

Die Stadtkirche Zofingen am Morgen des 9. April 1981.

Einen Tag später: Medientermin. Dutzende Journalistinnen und Journalisten nahmen die per Fernschreiber und Telefon verbreitete Einladung wahr – alleine im Aargau gab es damals fünf unabhängige Tageszeitungen. Das Bild, das sich bot, war irgendwie surreal. Den Weg zur Kirche säumen die Verkaufsstände des Monatsmarkts, als sei nichts geschehen – im Hintergrund ein Kirchenschiff in Trümmern. Wichtig in diesem Zusammenhang: Die St.-Mauritius-Kirche befand sich 1981 in der Phase einer Gesamtrenovation. Ein unter Schock stehender Architekt versicherte, er habe die Dachkonstruktion durch einen Fachmann überprüfen lassen. Der habe festgestellt, dass sich das im 16. Jahrhundert errichtete Gebälk eines ausgezeichneten Zustands erfreue. Auch ein «Initialimpuls» – starker Wind oder Erdstösse – könne ausgeschlossen werden. Pfarrer und Baukommissionspräsident Rudolf Weber dankte an der Medienorientierung Gott: Wäre das Dach am Nachmittag eingestürzt, hätte es zwölf Bauarbeiter unter sich begraben. Zur Abklärung, ob bei den Restaurierungsarbeiten Regeln der Baukunst verletzt worden waren, wurde eine Untersuchung eingeleitet. Ausschlaggebend für den Einsturz erachteten die Experten im Jahr 1935 durchgeführte Reparaturarbeiten. Damals hat man angefaulte Träger nicht ausgewechselt, sondern mit gewagten Zusatzkonstruktionen abgefangen. Die Gesamtrestaurierung der Stadtkirche wurde 1986 abgeschlossen – die Kosten beliefen sich auf 9,4 Millionen Franken.


GESCHICHTE 7

GERICHTSPRÄSIDENT ERSCHOSSEN Die auf zehn Uhr angesetzte Verhandlung im Einzelrichter-Verhandlungszimmer des Bezirksgerichts im damaligen Postgebäude am Bahnhofplatz hat am 17. Juni 1964 nur zehn Minuten gedauert. Dann entliess Gerichtspräsident Karl Hauri die Parteien und wollte dem Beklagten – einem Gärtner und Landwirt aus Mühle­ thal – die Hand reichen. Dieser sagte, wie das ZT zu berichten wusste: «Wir sind noch nicht fertig.» Der Gärtner zog blitzschnell einen sogenannten Kaninchentöter – eine mit einer kleinen Patrone geladene kurze Handfeuerwaffe – und richtete diesen gegen Präsident Hauri. Der Vertreter des Klägers, der Zofinger Notar Adolf Zobrist, erkannte die Gefahr und wollte dem Beklagten in den Arm fallen. In diesem Moment fiel der Schuss.

Der Tatort: der damalige Sitz des Gerichts am Bahnhofplatz.

Karl Hauri hatte noch die Kraft, wie das ZT informierte, ins benachbarte Kanzleibüro zu wanken, wo er sich mit den Worten «Ruft Arzt und Spital!» auf einen Stuhl sinken liess. Als der Arzt eintraf, war Präsident Hauri bereits tot. «Aus dem Verhandlungsraum hörte man einen oder zwei Schüsse fallen», schrieb das ZT, «und man fand den Täter auf dem Boden in seinem Blute liegend leblos vor.»

VIEL LEHRGELD BEZAHLT Als die Sondermülldeponie in Kölliken (SMDK) 1978 eröffnet wurde, galt sie bei Umweltschutzfachleuten europaweit als Pionierleistung. Mit der hier neu gebotenen Möglichkeit für eine geordnete Ablagerung umweltschädlicher und giftiger Abfälle aus Industrie und Gewerbe sollte die «wilde», illegale Entsorgung eingedämmt werden. Doch bereits 1985 – die Deponie war gerade erst zu zwei Dritteln gefüllt – verfügte der Gemeinderat Kölliken nach anhaltenden Klagen der Anwohnerinnen und Anwohner über Geruchs- und Staubbelastungen die Schliessung der Deponie. Erst da stellte sich heraus, dass schadstoffbelastetes Sickerwasser aus der Deponie permanent in den Untergrund dringt und damit den nur 30 Meter unter der Deponie liegenden Grundwasserstrom, die sogenannte Kölliker Rinne, gefährdet. Das einstige Vorzeigeprojekt entpuppte sich als grösste Altlast der Schweiz, wurde zum Politikum und zum von den Medien genüsslich bewirtschafteten Umweltskandal. Inzwischen wird die Halle – in welcher zum Schutz der Umwelt der giftige Abfall geborgen wurde – abgebaut. Die Kosten der Sanierung: mehr als 730 Millionen Franken.

Die SMDK in Kölliken: vom Pionierprojekt zur Altlast.

EIN KANAL FÜR DIE AUTOS Zofingen wuchs, wie andere Agglomerationen im Aargau, in den 60er-Jahren rasant. Das sorgte für immer mehr Verkehr – immer mehr Leute konnten sich ein Auto leisten. Kantonsingenieur Erwin Hunziker schrieb 1965: «Es scheint nicht möglich zu sein, die Lawine aufzuhalten. Wenn wir nicht darin ersticken wollen, müssen wir sie in geeignete Kanäle leiten.» Die Eidgenossenschaft entschied 1960, Autobahnen zu bauen. Im Sommer 1963 begann der Bau des Abschnitts N1/01, Rothrist– Kölliken. In der Nähe des heutigen «youcinema» stand vor 50 Jahren ein Dorf aus Büro- und Wohnbaracken sowie Werkstätten. Hier arbeiteten Ingenieure, wohnten Gastarbeiter. Für den grössten je in der Schweiz ausgeschriebenen Strassenbauauftrag taten sich fünf Firmen zu einer riesigen Arbeitsgemeinschaft zusammen. Freudig begrüsste damals Kölliken die fertig gestellte Autobahn. Freude müssten die Dörfer auch heute noch haben. So staut sich der Verkehr nicht in den Ortszentren, sondern auf der A1.

Ein Bild und eine Aussage, die heute undenkbar wären.



MENSCHEN 9

«Ein Mandat, das mir ganz speziell ans Herz gewachsen ist» von Philippe Pfister

Die FDP-Nationalrätin Corina Eichenberger präsidiert seit 17 Jahren den Verwaltungsrat der ZT Medien AG. Im Interview äussert sie sich über die wachsenden Herausforderungen der digitalen Transformation. Corina Eichenberger, Sie gehören dem Verwaltungsrat der ZT Medien AG, die unter anderem das «Zofinger Tagblatt» herausgibt, seit 1990 an. Seit 17 Jahren sind Sie VR-Präsidentin. Was bedeutet Ihnen dieses Mandat? Es war eines meiner ersten Engagements, zudem eines aus meiner Region. Deshalb ist es sicher ein Mandat, das mir ganz speziell ans Herz gewachsen ist. Die Medienlandschaft hat sich in den letzten 20 Jahren massiv verändert und sie verändert sich weiter. Welche Rolle spielen 100 Jahre nach der Gründung der ZT Medien AG Regionalmedien wie das «Zofinger Tagblatt»? Auf nationaler Ebene sind wir natürlich kein wesentlicher Player. Aber auf regionaler Ebene ist die ZT Medien AG wichtig, und das «Zofinger Tagblatt» ist hier ein bedeutender Informationskanal. Wenn wir die Veränderungen analysieren, stellen wir fest, dass die Informationsmenge und die Zahl der Kanäle massiv zugenommen haben; gerade deshalb wird die regionale Berichterstattung wichtiger: Die grossen Player nehmen regionale Themen kaum auf; hier haben die ZT Medien, allen voran das «Zofinger Tagblatt», eine sehr wichtige Funktion. Wir wissen, dass in unserer Region der Print-Konsum weiter zurückgehen wird und die digitalen Kanäle zunehmen werden. Die ZT Medien investieren deshalb ebenfalls in die digitale Verbreitung von Informationen, was eine grosse Herausforderung darstellt.

Auflagen, Abos und Anzeigen gehen überall zurück. Welche Strategien helfen, diese Entwicklung aufzufangen? Die gesamte Branche ist diesen Herausforderungen ausgesetzt; sie befindet sich in einer Transformationsphase; das gilt auch für die ZT Medien AG und das «Zofinger Tagblatt». Wir versuchen, auf regionaler Ebene Schritt zu halten; es hat sich in den letzten Jahren aber auch gezeigt, wie schwierig das ist. Einerseits wollen wir die Qualität der Informationen aufrechterhalten und dazu Hintergründe und Vertiefung liefern. Weil man aber durch die digitale Verbreitung weniger einnimmt als im Print, erfordert es die wirtschaftliche Situation andererseits, Sparmassnahmen zu ergreifen; die beiden letzten Jahre haben bedauerlicherweise gezeigt, dass die Erosion im PrintBereich die eingeleiteten und umgesetzten Sparmassnahmen wieder überholt. Wir bleiben aber in der digitalen Transformation dran und kämpfen einerseits weiter für qualitativ guten Journalismus und andererseits dafür, dass wir die Arbeitsplätze in der Region erhalten können. Wie wird sich die Medienlandschaft in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Die Digitalisierung schreitet weiter voran, ganz klar. Informationen konsumieren wir immer weniger auf Papier, sondern auf digitalen Geräten, vor allem Smartphones. In der jungen Generation haben Abos einen sehr schwierigen Stand. Wir müssen aufpassen, dass Google, Facebook und Co. nicht auch noch bald die regionalen Informationen dominieren.

Seit 1990 im Verwaltungsrat der ZT Medien AG, seit 2007 FDP-Nationalrätin: Corina Eichenberger.

Sie erfahren hautnah zwei Seiten der Publizistik: als VR-Präsidentin einerseits aus Sicht eines Unternehmens, andererseits als Politikerin, die selbst in den Schlagzeilen steht. Wie hat sich der Journalismus in der Schweiz verändert? Print-Titel haben sich Richtung Forumszeitungen entwickelt, die möglichst viele verschiedene Meinungen und Standpunkte abbilden. Informationen haben an Wert verloren; einerseits ist die Fülle grösser geworden, andererseits sind sie durch die digitale Verbreitung schnell veraltet. Das sind grosse Herausforderungen für die Journalistinnen und Journalisten. Trotzdem finde ich nicht, dass der Journalismus schlechter geworden ist. Ich fühle mich von den allermeisten Journalisten fair behandelt. Jede Politikerin und jeder Politiker wird mal von Journalisten übermässig angegriffen oder «in die Pfanne gehauen». In Ordnung ist das nicht, aber es gehört auch zum Erfahrungsschatz in der Politik.

Einmal ZT – immer ZT von Raphael Nadler

Es gibt Menschen, die lesen ein Leben lang das «Zofinger Tagblatt». Und es gibt Menschen, die arbeiten ein Leben lang dafür, dass andere das «Zofinger Tagblatt» lesen können. Walter Küpfer gehört zu ihnen. Am 25. April dieses Jahres feierte er in der ZT Medien AG sein 45-Jahr-Jubiläum. Als Walter Küpfer am 25. April 1973, im Alter von 16 Jahren, das Gebäude der damaligen Zofinger Tagblatt AG in der Stadt betrat, erklang im Radio im Stundetakt das Lied «Der Junge mit der Mundharmonika», der damalige Nummer-1-Hit der deutschen SingleCharts von Bernd Clüver. Gleichzeitig feierte der niederländische Fussballstar Johan Cruyff und der französische Comic-Zeichner und Erfinder der «Asterix»-Figur Albert Uderzo Geburtstag. Seine «Tägu»-Karriere begann Walter Küpfer aus Vordemwald als Bleischmelzer und -giesser. Damals war der Bleisatz noch das A und O. Der junge Mann erledigte aber auch alle andern anstehenden Arbeiten, die im Druckzentrum nebst dem Drucken anfielen. Er erinnert sich noch an die Zeiten, als das ZT in aller Frühe produziert, gelayoutet, gedruckt und von den Verträgern kurz nach acht Uhr in die Briefkästen verteilt wurde.

Auch wenn Walter Küpfer nie mit Kamera und Schreibblock unterwegs ist, gehört er doch zu den wichtigsten Leuten im Zeitungsbereich der ZT Medien AG: Er ist der Verantwortliche für das Rollenzeitungspapier. Ist keines an Lager, gibt es keine Zeitung. So einfach geht das. Ein markanter Meilenstein in Walter Küpfers langer Anstellung war der Umzug 1978, von der Hinteren Hauptgasse (im vormaligen Ringier-Druckereigebäude) in den Neubau an der Henzmannstrasse 18 und der Wechsel vom Bleisatz auf den Fotosatz und ins digitale Zeitalter. Walter Küpfer war in all den Jahren auch ausserhalb seines Arbeitsfeldes ein guter Botschafter des Druckund Zeitungsunternehmens und berichtete stets mit Stolz von seinem Arbeitgeber. «Walti», wie ihn seine Arbeitskolleginnen und -kollegen nennen, ist sehr beliebt in der Belegschaft. «Walter Küpfer ist ein dankbarer, zuverlässiger und stets hilfsbereiter Kollege, dem man

Walter Küpfer (l.) und sein Vorgesetzter Cédric Stindt.

nicht sagen muss, was zu tun ist. Er hat die Begabung, die Arbeit zu sehen und zu spüren. Wir alle schätzen seine feine kollegiale Art, seine Hilfsbereitschaft, seinen trockenen Humor und seine Bescheidenheit», lobt der direkte Vorgesetzte Cédric Stindt den Jubilar. In seiner Freizeit ist der 61-jährige Walter Küpfer regelmäs­sig mit seinem Velo unterwegs und liest gerne Zeitung.


GESCHICHTE 10

Wir «drucken» uns nicht vor Veränderungen von Raphael Nadler

Die ZT Medien AG hat in den letzten 100 Jahren einen grossen Wandel durch­ gemacht. So wurde aus dem reinen Druckein breit abgestütztes Medienunternehmen, das in allen Sparten vertreten ist.

Die Mehrfarbendruckmaschine «Heidelberg Speedmaster XL 106» produziert Druckerzeugnisse der Spitzenklasse.

Die MAN-Rollenoffsetmaschine produziert bis zu 50 000 Exemplare pro Stunde.

Bis 1967 wurde der Bleisatz verwendet.


GESCHICHTE 11

Seit 2010 bietet die ZT Medien AG auch professionelle TV- und Videoproduktionen an.

2011 wurde das Portfolio mit dem DAB+-Sender Radio Inside ergänzt.

Die ZT Medien AG setzt seit bald 30 Jahren auf Online und Internet.



MENSCHEN 13

Der Leimstift und der Akustikkoppler von Beat Kirchhofer

Hansruedi Autengruber war bis zu seiner Pensionierung 2001 während 23 Jahren ein ZT-Redaktor, der den kulturellen und politischen Aargau mitgeprägt hat.

Journalisten – Frauen in diesem Beruf gab es vor 40 Jahren nur wenige – stammten einst vornehmlich aus dem Kreis der Schöngeister, der Lehrer und der Schriftsetzer. Sucht man Hansruedi Autengruber im Telefonverzeichnis, stösst man nach wie vor auf einen stolzen Schriftsetzer und keinen Journalisten – obwohl er einst als Redaktor des «Zofinger Tagblatts» den kulturellen und politischen Aargau mitgeprägt hat. Hansruedi Autengruber ist – wie sein Dialekt noch heute unschwer verrät – in Riehen (Basel-Stadt) aufgewachsen. Nach der Lehre folgen Wanderjahre ins Welsche und danach eine Stelle in Solothurn, wo er für einen katholischen Verlag Schriften setzt. Mit einem Schmunzeln erzählt er, dass zu seinem Aufgabenbereich unter anderem das Heftli «Heiliger St. Antonius» der Kapuziner gehörte. Wie kam er nach Zofingen? Hansruedi Autengruber lacht: «Gab es mehr Lohn? Ich weiss es nicht mehr.» Der Schriftsetzer hat beim ZT auch für die Zeitung gearbeitet – als Metteur Seiten zusammengestellt (heute heisst das Layout). Wie kam es zum Wechsel in den Journalismus? «Ich habe für das Feuilleton der ‹Solothurner Zeitung› Theater- und Kunstausstellungskritiken geschrieben, welche auch von anderen Zeitungen übernommen wurden.» Das CC in einem E-Mail heisst Carbon Copy und erinnert an eine Zeit vor dem Internet. Mit Kohlepapier konnte man Durchschläge eines per Schreibmaschine verfassten Textes erstellen – im Aargau gab es damals fünf unabhängige Tageszeitungen, die je nach Thema nichts gegen Durchschläge hatten.

Und nun wird es politisch: H. A. – so sein Kürzel – wohnt in Oftringen, als die Gemeinde den Einwohnerrat einführt. «Das Aargauer Tagblatt fragte an, ob ich die Ratsberichterstattung übernehmen würde.» Der erste Bericht erschien und – so Autengruber – «ZT-Chefredaktor Oskar Hedinger war sehr sauer, bezichtigte mich der Untreue.» Kurz darauf – 1978 – war eine Stelle im Ressort Aargau zu besetzen. «Am zweiten Arbeitstag hatte ich aus dem Grossen Rat zu berichten – etwas, was ich zuvor noch nie gemacht hatte.» H. A. schrieb und schrieb und hatte am Abend den Block voll. Was nun? Wie aus den umfangreichen Notizen in Kürze einen Artikel generieren? Einer der damaligen Doyens der Ratsberichterstattung gab dem Neuling den Durchschlag seines Artikels und Tipps für die nächste Ratssitzung. Was waren die grossen Veränderungen im Journalismus? Mit Schalk in den Augen: «Die Einführung des Leimstiftes.» Das hat tatsächlich etwas. Beim Redigieren mussten oft Manuskripte zerschnitten und Abschnitte in anderer Reihenfolge auf einen Bogen Papier geklebt werden. Vor dem Leimstift mit Pinsel und Gummi arabicum. Fiel das Glas um, hatte man das Geschenk … «Unseren Beruf erfasste in den 80er Jahren eine grosse Dynamik.» Bis zur Einführung des Fotosatzes wurde mit der Schreibmaschine gearbeitet. Die Manuskripte wiederum von «Tasterinnen» abgeschrieben. Deren Produkt waren Lochstreifen, welche automatische Setzmaschinen steuerten. «Dann der Fotosatz und plötzlich der Epson», sagt Hansruedi Autengruber. Epson und

Hansruedi Autengruber arbeitete beim ZT als Schriftsetzer und Redaktor.

Co. waren Vorläufer des Laptops. Mit solchen Geräten berichteten die Journalistinnen und Journalisten ab den späten 1980ern aus dem Grossen Rat – besuchten Partei- und andere Versammlungen. Der entscheidende Vorteil: Mit einen Akustikkoppler konnte man den verfassten Text aus Aarau oder vom Parteitag in Hägglingen direkt ins Satzsystem übermitteln. Akustikkoppler – das war ein Modem, welches man mit dem Hörer eines Telefons verband. Handys gab es noch nicht und generell waren verfügbare Telefone Mangelware. Jenes der Mehrzweckhalle war meist weggeschlossen – es könnte ja jemand auf die Idee kommen zu telefonieren. So balgten sich nach dem Parteitag drei, vier Journalisten in der Dorfbeiz um das dortige Telefon.

«Zeitungen wird es immer brauchen» von Emiliana Salvisberg

Bernhard Schindler aus Kölliken war von 1986 bis 2001 auf der Redaktion des «Zofinger Tagblatts» als stellvertretender Chefredaktor tätig. Schreiben ist immer noch seine Leidenschaft. Der 82-Jährige hat zwei Bücher publiziert und veröffentlicht Artikel auf Seniorenplattformen im Internet. Was schätzen Sie besonders am ZT? BERNHARD SCHINDLER: Als stellvertretender Chefredaktor habe ich das hervorragende Teamwork besonders geschätzt, und dafür bin ich dankbar. Lange Zeit hat Hansruedi Autengruber das Ressort Aargau alleine betreut. Leider sind zwei markante Redaktoren verstorben: Peter A. Preiswerk, das kulturelle Highlight des ZT, und Kurt Blum, der den Lokaljournalismus beherrschte und prägte. Schon zu meiner Zeit durften die Redaktorinnen und Redaktoren ihre Meinung frei äussern. Eigenständige Menschen haben meistens eigenständige Meinungen, die nicht miteinander harmonieren müssen. Als ich 1986 als Redaktor angestellt wurde, ging es darum, die Tradition des Zofinger Liberalismus fortzusetzen. Zwar war das ZT schon zu Beginn meiner Tätigkeit in Zofingen kein freisinniges Parteiblatt mehr, aber es bewegte sich stark auf einseitig bürgerlichem Gleis, während andere politische Richtungen wenig Zugang fanden. Doch dies lockerte sich, auch weil uns Chefredaktor Paul Ehinger immer die Freiheit liess, so zu schreiben, wie uns der politische Schnabel gewachsen ist. Heute ist das ZT für mich eine Forumszeitung, in der

unterschiedliche politische Auffassungen – auch unter den Redaktoren – Platz haben. Früher gab es mehr eigenständige Zeitungen. Was sagen Sie zur fortlaufenden Konzentration der Zeitungslandschaft? Das ist sehr bedauerlich, kostet die heutige Konzentration doch manchen guten Journalisten den Job. Zwar gibt es Alternativen wie die «Republik», «Journalismus21» oder «Watson». Doch das gelesene Wort in der Zeitung «zündet» viel mehr, als die wenn auch sehr wohl formulierten Texte unserer Online-Kollegen. Wie hat sich das ZT verändert? Das ZT musste mit der Zeit gehen, und dies hat es insbesondre unter den beiden Direktoren Hans Gresch und Roland Oetterli hervorragend gemacht. Während grössere Verlage mit wilden Husarenstücken («Basler Zeitung») sich selber das Grab geschaufelt haben, andere mit Gratiszeitungen sich selber Konkurrenz schufen, haben die Verantwortlichen des ZTs mit grosser Sorgfalt eine Zusammenarbeit mit der «Aargauer

Bernhard Schindler war stellvertretender Chefredaktor des «Zofinger Tagblatts».

Zeitung» aufgegleist. Dabei haben sie ihre Identität bewahren können. Sie bewegen sich in den neuen Medien. Welche Zukunft haben Zeitungen? Zeitungen wird es immer brauchen. Gedruckte, solche im Internet, wir wissen nicht, was uns die Zukunft bringt. Jedenfalls bin ich überzeugt davon, dass das ZT mindestens eine weitere Dekade überleben kann!



GESTERN BIS HEUTE 15

Meilensteine der ZT Medien AG 1918

1997

2011

Gründung Zofinger Tagblatt AG mit Sitz am Thutplatz (heute Sutermeistergebäude)

Das «Zofinger Tagblatt» erreicht die Rekordmarke von 17 107 beglaubigten Exemplaren

Kauf Verlagsrecht «Solothurner Woche» 2011

1923

1998

Erster Vertrag mit der «Tierwelt»

Lancierung ztonline AG

Kauf Radio Inside GmbH 2012

1925

1998

Die Zofinger Tagblatt AG zügelt ihren Sitz an die Hintere Hauptgasse

Start von www.ztonline.ch

Aus der «Mittelland-Zeitung» wird «Die Nordwestschweiz», neu auch mit der BZ Basel

2001

2013

Lancierung der «Mittelland-Zeitung» mit «Zofinger Tagblatt», «Oltner Tagblatt», «Solothurner Zeitung» und «Aargauer Zeitung»

Erwerb einer Mehrfarbenoffsetdruckmaschine «Heidelberg Speedmaster XL 106»

1945 Die Zofinger Tagblatt AG gibt ein erstes Buch heraus

2014 1953

2004

Das «Zofinger Tagblatt» veröffentlicht nun täglich Bilder

Kauf Karl Friderich AG, 2010 in ZT Medien AG fusioniert

1967

2005

Übergang vom Blei- auf den Fotosatz

Neubau Medienhaus an der Henzmannstrasse 20

Lancierung «Oberaargauer» 2014 Lancierung Newsdesk/Newsroom mit Zeitung, Radio und Online 2014

1977

2006

Der neue Firmensitz an der Henzmannstrasse 18 wird bezogen

Neubau Zeitungsdruckhalle und Inbetriebnahme der neuen MAN-Zeitungsrollenoffsetmaschine

1987

2007

Namensänderung von Zofinger Tagblatt AG in ZT Medien AG

Kauf Buchdruckerei Suter AG, Druckerei und «Landanzeiger», 2016 in ZT Medien AG fusioniert

Ausbau der «Mittelland-Zeitung» mit «Zofinger Tagblatt», «Oltner Tagblatt», «Solothurner Zeitung», «Aargauer Zeitung», «Limmattaler Zeitung» und «Basellandschaftlicher Zeitung»

2017

1989

Kauf Verlagsrecht «Allgemeiner Anzeiger» 2016

Zentralisierung der Produktionsstandorte an der Henzmannstrasse 20

Lancierung «Wiggertaler» 2007 1989 Kauf Keller-Druck AG, 2012 in Buchdruckerei Suter AG fusioniert

Lancierung «ZT Schweiz am Sonntag»

1. JANUAR 1994 Lancierung der «Mittelland-Zeitung» mit «Zofinger Tagblatt», «Oltner Tagblatt» und «Aargauer Tagblatt» 4. NOVEMBER 1996 Lancierung der «Neuen Mittelland-Zeitung» mit «Zofinger Tagblatt», «Oltner Tagblatt», «Solothurner Zeitung», «Langenthaler Tagblatt», «Berner Rundschau» und «Grenchner Tagblatt»

Lancierung Geschäftsbereich #ztplus

2007

2017

Fusion von ztonline AG und Zofinger Tagblatt AG

Lancierung «ZT Schweiz am Wochenende» als Ersatz für «ZT Schweiz am Sonntag»

31. DEZEMBER 1993 Letzte Ausgabe des vollkommen autonom produzierten «Zofinger Tagblatts»

2017

2008 Kauf Verlagsrecht «Luzerner Nachrichten»

2017

2008

Jahrhunderthochwasser mit Millionenschäden in der ZT Medien AG

Kauf Verlagsrecht «Oberwiggertaler» 2018 2009

Lancierung Geschäftsbereich ztprint

Kauf Verlagsrecht «Trienger Anzeiger», Lancierung «Surentaler Anzeiger»

2018

2010

Lancierung Drucksachenshop www.colibriprint.ch

Erste professionelle TV-Produktion «promi2cook» aus dem Hause ZT


HEUTE 16


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HEUTE 19

Das komplette Angebot aus einer Hand von Raphael Nadler

Was vor 100 Jahren noch völlig undenkbar war, ist für die ZT Medien AG heute Alltag: das gesamte Medienangebot aus einer Hand. Nebst dem vielfältigen Verlagswesen, der hochstehenden Printabteilung und der modernen Serviceagentur rundet das Radio das allesumfassende Medienangebot ab. VERLAG Im verlegerischen Bereich spielt die ZT Medien AG auf regionaler wie auch auf überregionaler Ebene eine wichtige Rolle: Sie ist Herausgeberin der einzigen regionalen Tageszeitung im Raum Zofingen, im oberen Wiggertal und in angrenzenden Gebieten, des «Zofinger Tagblatts». Per September 2007 hat die damalige Zofinger Tagblatt AG die Verlagsrechte der seit Jahren nicht mehr erscheinenden «Luzerner Nachrichten» übernommen und aus diesem Titel ein Kopfblatt des «Zofinger Tagblatts» mit einem massgeschneiderten Regionalteil für das Luzerner Wiggertal und angrenzende Luzerner Gebiete gemacht. Das zweite verlegerische Engagement von Bedeutung ist die Herausgabe des wöchentlich erscheinenden Magazins für Tier und Natur, der «Tierwelt», die zu den erfolgreichsten Zeitschriften in der deutschsprachigen Schweiz zählt. Unter das dritte verlegerische Engagement fallen die Wochenzeitungen «Landanzeiger», «Allgemeiner Anzeiger/Wiggertaler», «Solothurner Woche», «Oberwiggertaler» und «Surentaler/Trienger Anzeiger». Diese decken das Surental und das Wiggertal lückenlos ab. Als Medienhaus mit ganzheitlichem Anspruch hat die ZT Medien AG die Chancen und Möglichkeiten des Internets frühzeitig erkannt. PRINT Im Zeichen neuer Technologien und kompetitiver Märkte präsentiert sich die ZT Medien AG heute als dynamisches Medienunternehmen mit regionaler und überregionaler Ausstrahlung. Der mit modernsten Produktionsmitteln für Bogen- und Rollenoffsetdruck ausgerüstete Druckereibetrieb ist der Beweis dafür, dass die ZT Medien AG ihrer ursprünglichen Funktion treu geblieben ist:

Die ZT Medien AG arbeitet crossmedial und live, mit Bild und Ton, wie zuletzt am Event «Sursee Live» von Radio Inside und regioliveTV.

Ein ausgeprägtes Verständnis für hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Termintreue haben der Kundendruckerei einen ausgezeichneten Ruf eingetragen, der weit über die Region hinausgeht. AGENTUR Nach einem pionierhaften Projekt mit Videotex um 1980 ist das Unternehmen bereits in den 90er-Jahren im Internet-Bereich aktiv geworden. Heute besitzt die ZT Medien AG einen Bereich #ztplus, der aus der ehemaligen Tochtergesellschaft ztonline AG entstanden ist. Die Serviceagentur #ztplus meistert für ihre Kunden die kommunikativen Herausforderungen des digitalen Zeitalters und bietet eine umfassende Palette von Online-Dienstleistungen an. RADIO Seit Ende 2011 komplettiert die Radio Inside GmbH die Medienvielfalt der ZT Medien AG. Das Lokalradio, welches 2010 in Zofingen gegründet wurde, verbreitet unter dem Motto «einfach besser» neuste Informationen und gute Musik. Radio Inside ist ein Digitalradio und wird über DAB+, Swisscom TV und Internet ausgestrahlt. Weitere namhafte Beteiligungen – zum Beispiel an der Radio 32 AG – runden das Engagement der ZT Medien AG im Bereich der elektronischen Medien ab. Das Unternehmen beschäftigt heute rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit Professionalität und Begeisterung der Bereitstellung eines Medien­ angebotes widmen, das alle Bereiche der modernen Kommunikation abdeckt.



HEUTE 21

unabhängig seit

1918

Facts and Figures ca.

38 Mio.

280

Jahresumsatz

/ 200

Mitarbeiter / Vollzeit

13

4 Standorte

Zofingen, Oberentfelden, Solothurn, Sursee

Lernende

VERLAG

Kerngebiet Solothurn, Aarau, Sursee

 150 000 Besuche

pro Monat auf den Onlineportalen der ZT Medien AG

500 000  2 Tageszeitungen Lesende 7 Wochenzeitungen

Tierwelt seit 1923 hergestellt bei uns

PRINT

60 % Bogendruck 15 % Digitaldruck 25 % Zeitungsdruck

 64 000 Bilder

100 Mailings

bearbeitet pro Jahr

pro Jahr

110

 14 Publikationen

Web2Print-Vorlagen

à 12 – 52 Ausgaben pro Jahr

B2B / B2C

RADIO

 33 760 Hörer 163 800 Hörer  pro Tag

pro Woche

Alter

26 – 60

AGENTUR

32 Weblösungen 130 Videos

pro Jahr

pro Jahr

56 Individuelle Designs

pro Jahr

12 Crossmediale Projekte

pro Jahr


HEUTE 22

Startpunkt für eine erfolgreiche Berufskarriere von Philippe Pfister

Seit jeher legt die ZT Medien AG grossen Wert auf die Ausbildung junger Berufsleute. Drei erzählen hier, warum ihr Weg an die Henzmannstrasse 20 geführt hat. Zwölf junge Frauen und Männer absolvieren zurzeit eine Ausbildung bei der ZT Medien AG. In den Berufsnachwuchs zu investieren ist seit jeher eine Aufgabe, auf die das Unternehmen grossen Wert legt. Drei Berufe sind es, die junge Menschen bei den ZT Medien erlernen können. Erstens bildet das regional verankerte Medienhaus Kaufleute in der Branche Marketing und Kommunikation aus. Sie erhalten fundierte Einblicke in die Bereiche Anzeigenkundenservice/Redaktion, Abonnentenservice/Vertrieb, Kundendruck, Buchhaltung und Personal. Die Ausbildung dauert drei Jahre, die Berufsschule besuchen die angehenden Kaufleute in Zofingen. Die zweite Ausbildungsrichtung steht angehenden Drucktechnologen offen. Im Fachbereich Bogendruck werden sie an den 5-Farben-Maschinen mit Lackwerk

ausgebildet. Diese Ausbildung dauert vier Jahre, die Auszubildenden besuchen die Schule für Gestaltung in Aarau. Der dritte Beruf, den junge Leute bei der ZT Medien AG erlernen können, ist der des Polygrafen. Sie erhalten eine fundierte Ausbildung in den Bereichen Layout, Bild und Grafik; die Lehre dauert vier Jahre; angehende Polygrafen und Polygrafinnen besuchen die Schule für Gestaltung in Aarau. Stellvertretend für die zwölf Auszubildenden schildern hier drei von ihnen, warum sie ihren Beruf gewählt haben, was ihnen an ihrem Ausbildungsplatz besonders gefällt – und welche Pläne sie in der Zukunft haben.

Samuel Schmutz (19) ist angehender Drucktechnologe – er fühlt sich im Team bestens aufgehoben.


HEUTE 23

SAMUEL SCHMUTZ – DRUCKTECHNOLOGE Samuel, warum hast Du den Beruf, den Du zurzeit bei der ZT Medien AG lernst, gewählt? Weil ich gerne in einem grafischen Bereich arbeite. Somit kommt mir mein Beruf, bei dem ich viel mit Farben arbeiten muss, gelegen. Auch das Arbeiten mit den Händen macht mir Spass. Was gefällt Dir am Ausbildungsplatz der ZT Medien AG besonders gut? Das Team, mit dem ich arbeiten kann, gefällt mir sehr gut. Ich kann viel lernen und mir wird grosses Vertrauen geschenkt. Somit profitiere ich sehr viel. Welche beruflichen und persönlichen Ziele hast Du, wenn Du die Ausbildung hier abgeschlossen hast? Ich möchte nach meiner Lehre einige Zeit in dieser Branche arbeiten und mich danach weiterbilden, um noch mehr Möglichkeiten zu haben. Wenn es geht, möchte ich im grafischen Bereich weiterarbeiten. SILAS METZLER – KAUFMANN Silas, aus welchen Gründen hast Du den Beruf, den Du zurzeit bei der ZT Medien AG lernst, gewählt? Ich habe mich dafür entschieden, die Lehre als Kaufmann zu machen, weil es eine gute Grundausbildung ist. Man hat gute Möglichkeiten, sich weiterzubilden nach der Lehre. Zusätzlich bietet mir der Arbeitgeber eine spannende und abwechslungsreiche Arbeit, die mir gefällt. Die Schnuppertage in der ZT Medien AG haben mir sehr gut gefallen und mich überzeugt, mich zu bewerben für die Lehre als Kaufmann. Was gefällt Dir am Ausbildungsplatz der ZT Medien AG besonders gut? Man arbeitet mit einem guten Team zusammen. Bei Fragen kann man auf die Mitarbeiter zugehen und es wird einem geholfen. Es herrscht ein sehr gutes Arbeitsklima. Die Arbeiten, die man macht, sind fordernd, spannend und abwechslungsreich. Welche beruflichen und persönlichen Ziele hast Du, wenn Du die Ausbildung hier abgeschlossen hast? Wie meine beruflichen Ziele in zwei Jahren aussehen werden, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Nach der Lehre möchte ich für eine längere Zeit ins Ausland gehen. FABIENNE STÖCKLI – POLYGRAFIN Fabienne, weshalb hast Du den Beruf, den Du zurzeit bei der ZT Medien AG lernst, gewählt? Ich habe mich für den Beruf entschieden, da ich etwas Kreatives machen wollte und gerne am Computer arbeite. Ich habe auch andere Berufe geschnuppert, doch Polygrafin passte mir dann schlussendlich am besten.

Fabienne Stöckli (17) hat kreatives Talent – eine Ausbildung zur Polygrafin ist deshalb genau das Richtige für sie.

Was gefällt Dir am Ausbildungsplatz der ZT Medien Welche beruflichen und persönlichen Ziele hast Du, AG besonders gut? wenn Du die Ausbildung hier abgeschlossen hast? Was mir besonders gefällt, ist die Zusammenarbeit Was ich nach meiner Ausbildung machen möchte, weiss und Atmosphäre unter ich noch nicht genau. Ich absolviere noch die uns Lernenden. Wir hagestalterische Berufsmaturität; daher kann «Mir wird grosses es gut sein, dass ich nach der Ausbildung etben es gut untereinander, und so kommt man was weiter im Bereich Gestaltung oder die Vertrauen geschenkt.» gerne zur Arbeit. Man Passerelle machen werde. Musik ist ein wichunterstützt sich gegentiges Hobby für mich, welches ich sicher weiseitig. Als Lehrling fühlt man sich wohl bei der ZT Meterverfolgen werde. Ich habe aber überhaupt keine kondien AG – und man bekommt eine gute Ausbildung. kreten Pläne und schaue mal, was die Zukunft bringt.

Silas Metzler (17) erlernt bei der ZT Medien AG den kaufmännischen Beruf – die Ausbildung sei spannend und fordernd, sagt er.


Es ist wie beim Malen: Gute Qualität hält lange. Wir gratulieren dem Zofinger Tagblatt zum 100. Geburtstag!

Sutermeister AG

Industriestrasse 23

Telefon 062 751 13 29

4800 Zofingen

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MENSCHEN 25

Sie lieben, prägten und lesen den Sport von Melanie Gamma

Drei Disziplinen dominierten über Jahre die Sportberichterstattung im «Zofinger Tagblatt»: Handball, Turnen und Fussball. Zwei, die als Sportler und als Abonnenten der Zeitung nahe am Geschehen sind, sind die ehemaligen Spitzenhandballer René Bill und Heinz Arnold. René Bill ist ein Überflieger – in doppelter Hinsicht. Zum einen war er als talentierter Handballer, später als Spieler- und Cheftrainer zwischen 1956 und 1981 massgeblich an Höhenflügen und an der positiven Entwicklung des TV Zofingen beteiligt. Zum andern «überfliegt» er jeden Morgen die Zeitung. «So zwischen sechs und sieben Uhr lese ich das «Zofinger Tagblatt» quer durch und merke mir jene Artikel, die ich mir später vielleicht genauer zu Gemüte führe», sagt der 78-Jährige. Ein Ritual ist das Zeitungsstudium auch für Heinz Arnold, der einst an der Seite von René Bill spielte. Von 1974 bis 1981 amtete Arnold zudem als Präsident der TVZHandballabteilung, nachdem er zuvor verschiedene Vorstandsämter ausgeführt hatte. «Ich beginne mit der hintersten Seite und arbeite mich nach vorne, so bin ich schneller beim Sport«Ich beginne mit teil», sagt der 77-Jährige.

TVZ im Blatt war – auch wenn er in der Stadt darauf angesprochen wurde, dass der Verfasser des Spielberichts wohl an einem anderen Match gewesen sei als der Leser selber. «Es fragt sich immer, aus welcher Perspektive man eine Partie verfolgt, welche Mannschaft einem vielleicht sympathischer ist», nimmt Heinz Arnold die schreibende Zunft zum einen in Schutz, erinnert sich aber auch daran, dass ihm einst ein Boulevard-Autor seine am Telefon eher im Vertrauen gegebenen Informationen im Mund umdrehte. Dann hiess es plötzlich schwarz auf weiss: «TVZ-Präsident flucht über Gegner.»

Amüsiert denken René Bill und Heinz Arnold an jene Zeiten zurück, in denen es im ZT verpönt war, bei Handballspielen anzugeben, wer wie viele Tore erzielt hatte – mit den detailder hintersten lierten heutigen Tele­gram­Seite und arbeite mich men undenkbar. «Viele andere Zeitungen waren daBeide in der Thutstadt vernach vorne, so bin ich schneller mals mutiger, irgendwann wurzelt, legen sie den Fobeim Sportteil.» zog das ZT nach», so Bill. kus bei der Lektüre auf das, Er und Heinz Arnold nehwas vor ihrer Haustüre und men die Sportberichterin der Region geschieht. stattung heute als «personenkultiger» wahr. «Zu unseDas war auch damals so, als sie als aktive Handballer, rer Aktivzeit war der Sport selber und die ganze sprich als Funktionäre, mit Herzblut für den TV Zofingen Mannschaft der Star, da wurden seltener einzelne herweibelten. «Du warst aber immer der fleissigere Leser», ausgepickt», schätzt Bill. Unvergessen bleibt ihm jene meint René Bill zu Heinz Arnold, «ich selber habe mir nie Epoche, in der er und Teamkollegen nach einem Match viel daraus gemacht, was genau über unsere Mannschaft in einer Beiz gemeinsam die Spielberichte verfassten oder über unsere Matchs geschrieben wurde.» Grundund diese dann der Redaktion zukommen liessen. sätzlich sei er einfach froh gewesen, dass etwas über den

René Bill (links) und Heinz Arnold mustern Zeitungsausschnitte aus dem Jahr 1962, die in einem Album eines verstorbenen Sportkollegen abgelegt waren.

Die wichtigsten Artikel, die ihre sportlichen Erfolge dokumentieren, haben Heinz Arnold und René Bill – sprich dessen Frau Vreni – beide in einem Ordner gesammelt. «Ob ich den nach dem ‹Zügeln› noch nicht ausgepackt oder doch weggeschmissen habe, weiss ich gar nicht», sagt René Bill und lacht. Heinz Arnold betont, dass das Zeitungslesen für ihn viel mit Gewohnheit zu tun habe, die auch vom Internet nicht verdrängt wurde. «Obwohl ich heute ab und zu einen Handballmatch auch via Liveticker über die Handball-Verbandsseite verfolge», so der Zofinger. Beide sind sich einig: «Mehr Platz in der regionalen Sportberichterstattung hätten Mannschaften aus unteren Ligen verdient.»

RENÉ BILL Laufbahn im TV Zofingen: 1956 bis 1972 Spielertrainer Halle, 1973 bis 1976 und 1978 bis 1981 Trainer Halle, 1959 bis 1976 Trainer bzw. Spieler Grossfeld/Kleinfeld. Seit 2005 Übungsleiter Männerturner. Ehrenmitglied TV Zofingen seit 1970. – Weitere Stationen: 1965 Nationalmannschafts­ einsatz Grossfeld Schweiz – Holland. 1962–1967 Technischer Leiter im Hallen-Regionalkomitee Zofingen und 1968–1973 dessen Chef.



GESTERN BIS HEUTE 27

100 Jahre Sportberichterstattung von Melanie Gamma

Was stand Anfang Jahr 1918, 1943, 1968, 1993 und 2018 im ZT-Sportteil?

1918 Im Gründungsjahr der Zofinger Tagblatts AG gab es im «Zofinger Tagblatt» keine Sportrubrik, es existierten die Überschriften Eidgenossenschaft, Aus dem Kanton Aargau, Kantone, Ausland, Weltkrieg. Der Erste Weltkrieg und die Zerstörung Guatemalas durch Erdbeben dominieren im Januar die Textspalten. Unter dem Stichwort «Telegramme» sind nicht wie heute Matchnotizen zu finden, sondern Kurzmeldungen zu Friedensverhandlungen und Kriegsereignissen. Am 15. Januar erscheint ein erster sportlicher Textbeitrag, ein Versammlungsbericht des Kantonalen Kunstturnverbandes. Als Inserate sind Einladungen zu Tanz- und Turnaufführungen oder Generalversammlungen zu finden.

1943 Sporadisch erscheint als Rubrik «Letzte Sportnachrichten» oder «Neuste Sportnachrichten». Oft landen Sportnews als Kurztexte zwischen Unfällen, Verbrechen, Tierpflegetipps und Auslandmeldungen. 1968 Die Sportberichterstattung enthält nun auch Bilder, oft sind es Porträtaufnahmen von Sportlern, Actionbilder sind noch seltener und vorwiegend aus dem Eishockey- und Wintersportbereich zu finden. Am 3. Januar erscheint ein Interview «Der SC Zofingen vor der Winterpause». Der SCZ hatte als Aufsteiger in der 1. Liga die ersten drei Saisonspiele gewonnen, danach nur noch verloren und zweimal Remis gespielt. Spielertrainer Peter Odermatt musste sich nach der «missratenen Vorrunde» kritischen Fragen stellen und sagte unter anderem: «Gute Mittelfeldspieler sind Mangelware.»

1993 Die Ausgabe vom 4. Januar wartet mit blauen Rubriken auf – wir drucken nicht mehr nur noch schwarz, sondern auch in «Farbe». Es gibt 4 Seiten Sport. Die Regionalsportberichterstattung ist sehr zofingenlastig, aber deutlich vielfältiger als in den Vorjahren. Handball, Eishockey, Fussball, Faustball, Radball, Turnen, Rad, Schiessen, Tennis, Badminton – der Mix ist ähnlich spannend wie heute. Am 14. Januar nimmt die Zofinger Sportlerehrung viel Platz ein.

2018 Kater-Symptome zum Jahresstart im Eishockey: Das Derby zwischen Langenthal und Olten ist das Hauptthema Anfang 2018. Fotos, Matchberichte, Interviews mit dem gestürzten Bobpiloten Rico Peter, eine doppelseitige Jahresagenda mit wichtigen Sportevents in der Region, Kolumnen, Resultatservice – die Regionalsportberichterstattung im «Zofinger Tagblatt» ist heute äusserst umfangreich.



GESTERN BIS HEUTE 29

Wie die «Tierwelt» nach Zofingen kam von Simon Koechlin

Ende des 19. Jahrhunderts von einigen Tierfreunden gegründet, hat sich die «Tierwelt» zur wichtigsten Tier- und Naturzeitschrift der Schweiz entwickelt. Seit über 90 Jahren wird sie in enger Zusammenarbeit mit der ZT Medien AG hergestellt und in Zofingen gedruckt. Scherben bringen Glück, heisst es. Und offensichtlich war es tatsächlich ein Glück, dass die «Tierwelt» in den 1920er-Jahren vor einem Scherbenhaufen stand. Die Zeitschrift gibt es damals bereits seit 30 Jahren, sie ist das Publikationsorgan der Schweizer Kleintierzüchter. Doch sie steckt in der Krise. Die schweren Nachkriegsjahre haben ihr einen Rückgang an Abonnenten und Inserenten gebracht. «Die Arbeits- und Lohnverhältnisse, besonders im ostschweizerischen Stickereigebiet, waren so ungünstig, dass viele Kleintierzüchter zuerst die ‹Tierwelt› und darnach die Zucht aufgeben mussten», schreibt der Zentralvorstand des Verbands. Trotzdem wachsen die finanziellen Ansprüche an die Zeitschrift, da die administrativen Arbeiten im Verband immer grösser werden. Die Zusammenarbeit mit dem Sauerländer-Verlag, der die «Tierwelt» in Aarau herausgibt und druckt, gestaltet sich zunehmend schwieriger. Schliesslich überwirft man sich. Die Kleintierzüchter kündigen den Vertrag und holen Konkurrenzofferten ein. Zum Glück. Die Zofinger Tagblatt AG macht bei Die Freude dauert nicht lange. Es sind keine Zeiten, in weitem das beste Angebot, sodass eine ausserordentdenen eine Zeitschrift florieren kann. 1929 bricht in liche Mitgliederversammlung im Dezember 1924 einem New York die Börse zusammen, ein paar Jahre später Verlagswechsel auf Anfang ziehen erneut dunkle 1925 mit grosser Mehrheit Kriegswolken über Europa zustimmt. auf. Als 1939 der Zweite «Das Magazin wird zur grössten Weltkrieg beginnt, werden Handelsplattform für KleintierSauerländer gibt sich vormit den 450 000 Schweidergründig zwar als fairer zer Soldaten auch einige züchter. Hier kauft und verkauft Verlierer und bedankt sich «Tierwelt»-Redaktoren in man seltene Kaninchenrassen, in seiner letzten Ausgabe den Aktivdienst eingezoartig für die 30 Jahre daugen. Trotzdem gelingt es ausgesuchte Bruteier und ernde Zusammenarbeit. dem Herausgeber und Gleichzeitig sucht der Verdem Verlag, das Blatt im Ziervögel aus aller Welt.» lag mit chiffrierten Annongewohnten Rahmen hercen aber Redaktoren für auszubringen – sehr zur eine neu herauszugebende Tierzeitschrift. Der KleinFreude auch jener Kleintierzüchter, die an der Landestierzuchtverband reagiert gelassen und schreibt: «Wir grenze lange Wochen ausharren müssen. nehmen diesen sauerländschen Bluff nicht ernst.» Tatsächlich sieht Sauerländer von der Gründung einer Nach Kriegsende folgt der lang ersehnte Aufschwung – Konkurrenzzeitschrift ab. auch bei der «Tierwelt». Das Magazin wird zur grössten Handelsplattform für Kleintierzüchter. Hier kauft und verDas mag auch daran liegen, dass der neue «Tierwelt»kauft man seltene Kaninchenrassen, ausgesuchte BrutVerlag kräftig die Werbetrommel rührt. Per Inserat eier und Ziervögel aus aller Welt. Doch das ist lange nicht sucht er «tüchtige und seriöse Vertreter» in der ganzen alles. Ob Oldtimer, Traktor, Ferienhaus, Töggelikasten, Schweiz, die Inserate und Abonnenten akquirieren. Die Marderfalle oder Brunnentrog. Bald heisst es: Wer sucht, Zahl der Anzeigen steigt rasch und Ende 1925 ziehen der findet in der «Tierwelt». Die Inserateverkäufer und Verlag und Herausgeber ein positives Fazit: «Die Bilanz Schriftsetzer in Zofingen haben bald alle Hände voll zu zeigt einen sichtbaren Überschuss an idealen und tun. In den 1980er- und 1990er-Jahren steigt die Zahl der Kleinanzeigen derart an, dass die damalige Druck- und materiellen Werten.» Versandtechnik an den Anschlag kommt. Im Frühling 2001 muss der Verlag notfallmässig abklären, ob er überhaupt einen Wälzer von 228 Seiten Umfang heften kann. Es gelingt – und am 27. April erscheint die umfangreichste «Tierwelt»-Ausgabe überhaupt. Seither, mit dem Aufkommen des Internets, hat die Zahl der Kleinanzeigen deutlich abgenommen, redaktionelle Texte über Haus-, Nutz- und Wildtiere sind stärker in den Fokus des Magazins gerückt. Doch noch immer findet fast jeder im Anzeigenmarkt der «Tierwelt» alles, was er sucht. Und noch immer wird im Gebäude der ZT Medien AG in Zofingen jedes Inserat fein säuberlich erfasst, gelayoutet, gedruckt – und am Donnerstag an 250 000 Leserinnen und Leser verschickt.



MITMACHEN 31

Grosser Jubiläumswettbewerb Machen Sie mit beim grossen Jubiläumswettbewerb der ZT Medien AG und gewinnen Sie Preise im Wert von knapp 2000 Franken! Als Hauptpreis wartet ein Weekend für zwei Personen im traumhaften Engadin mit Bob-Taxifahrt, Nachtessen und Übernachtung.

Seit Ende der 30er-Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts bietet der Olympia Bob Run Gästefahrten von St. Moritz nach Celerina an: Damals fuhren die Gäste im offenen Feierabend-Schlitten. In der Zwischenzeit hat sich im Bobsport vieles verändert, aber die Faszination blieb erhalten und so erfreuen sich diese Bob-Taxifahrten in den leicht modifizierten Rennviererbobs von heute grosser Beliebtheit. Sicher eingebettet zwischen Pilot und Bremser erleben Sie und eine Begleitperson eine fantastische Adrenalinfahrt auf der 1722 m langen Natureisbahn – der zugleich grössten Eisskulptur der Welt.

Damit der Gewinner oder die Gewinnerin des Hauptpreises mit Begleitperson den Aufenthalt im Engadin so richtig geniessen kann, logieren sie für eine Nacht im 3*** Superior-Hotel ALLEGRA – unkompliziert und herzlich. Dieses liegt zentral in Pontresina/Engadin. Sie wohnen in einem der 54 modernen Zimmer mit wunderbarer Aussicht Richtung Val Roseg und Alp Languard und geniessen nebst einem Frühstücksbuffet mit regionaler Produktevielfalt die Möglichkeit, sich in der Pontresiner Badelandschaft und SPA «Bellavita», die Sie direkt mittels Bademantelgang erreichen, zu entspannen.

Beim Nachtessen packen wir noch einen Stern drauf. Sie werden hierfür in einem der vier erstklassigen Restaurants La Stüva, Colani Stübli (im Hotel Steinbock), Gondolezza oder Grand Restaurant des 4-Sterne-Superior-Hotels Walther in Pontresina verwöhnt. Im Grand Restaurant geniessen Sie feine und saisonale Speisen nach dem Motto «Jugendstil meets Modernità». Das Hotel Walther wird mit viel Engagement in 3. Generation von Familie Walther geführt.

DAS KÖNNEN SIE GEWINNEN

WETTBEWERBSFRAGE

1. PREIS 1 Bob-Weekend für 2 Personen, mit Bob-Taxifahrt auf dem Olympia-Bobrun St. Moritz-Celerina, Nachtessen, Übernachtung im Doppelzimmer inkl. Frühstück, im Gesamtwert von CHF 1000.–.

Wie heisst der hier fehlende Marken-Wert der ZT Medien AG?

2. PREIS 2 Bob-Taxifahrten auf dem Olympia-Bobrun St. MoritzCelerina im Wert von CHF 500.–

. ehrlich. unabhängig.

SO MACHEN SIE MIT Schicken Sie ein SMS mit dem Keyword ZTWIN und dem Lösungswort, Name sowie Adresse an 959 (Fr. 1.50/SMS) oder senden Sie eine Postkarte mit dem Lösungswort an: ZT Medien AG, Henzmannstrasse 20, 4800 Zofingen Einsendeschluss ist der Samstag, 30. Juni 2018.

3. PREIS 6 Flaschen Alfred Gratien brut Champagne im Wert von CHF 240.–

Die Gewinner werden aus allen richtigen Antworten ausgelost. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung oder Umtausch der Preise ist ausgeschlossen. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Teilnahmeberechtigt sind natürliche Personen, die ihren Wohnsitz in der Schweiz und das 18. Lebensjahr vollendet haben. Nicht teilnahmeberechtigt am Gewinnspiel sind alle an der Konzeption und Umsetzung des Gewinnspiels beteiligten Personen und Mitarbeiter der ZT Medien AG sowie ihre Familienmitglieder.


mutig. ehrlich. unabhängig.

IMPRESSUM Herausgeberin: ZT Medien AG Henzmannstrasse 20, 4800 Zofingen Tel. 062 745 93 93/Fax 062 745 93 49 info@ztmedien.ch, www.ztmedien.ch Direktor: Roland Oetterli Verlags- und Verkaufsleiter: Beat Kaufmann Auflage: 41 000 Exemplare, als Beilage im Zofinger Tagblatt/Luzerner Nachrichten und Wiggertaler/Allgemeiner Anzeiger

Redaktion: Philippe Pfister, Chefredaktor ZT-Newsroom (pp); Raphael Nadler, Stv. Chefredaktor (ran); Emiliana Salvisberg (egu); Melanie Gamma (gam); Beat Kirchhofer (bkr); Simon Koechlin, Chefredaktor Tierwelt (sik) Fotos: Martin Baur, Lorenz Frey, Melanie Gamma, Beat Kirchhofer, Siegfried Kuhn, Sandro Matter, Bruno Muntwyler, Raphael Nadler, Emiliana Salvisberg, ZT-Archiv

Layout und Produktion: #ztplus | Die Serviceagentur der ZT Medien AG Druck: ztprint | Der Printbereich der ZT Medien AG Anzeigenverkauf: Anzeigenmarketing Crossmedia Alle Rechte vorbehalten. Die Verwertung von in diesem Titel abgedruckten Texten, Bildern, Inseraten oder Teilen davon durch dazu nicht autorisierte Dritte ist untersagt.

100 JAHRE


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