da steht, was geht
nzeiger FÜR DAS NORDQUARTIER
Bern, 29. April 2020, Nr. 8
Quartierzeitung für Altenberg, Beundenfeld, Breitenrain, Löchligut, Lorraine, Spitalacker, Wankdorf, Wyler und Wylergut | 94. Jahrgang, 16 100 Exemplare
Kontakt: Web: www.afdn.ch Mail: info@afdn.ch Phone: 031 351 35 13
DER OK-PRÄSI ZUR GP-ABSAGE
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DER BEKANNTE BERNER-DÄNE
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«EIN AUFGESTELLTER TYP»
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2020 wird es keine stimmungs- und farbenfrohe Altstadt-Bilder vom GP Bern geben. Dieser wurde aufgrund von Covid-19 a bgesagt. Bild: © swiss-image.ch
COVID-19
Wenn «Vergessenes» wieder ins Blickfeld rückt DAS KULTIGE-KULTURPROJEKT
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Die nächste AfdNAusgabe erscheint am 13. Mai 2020 ORTAL DAS QUARTIER-P www.afdn.ch
Seit Anfang Woche haben Berner*innen ein Stück Alltag zurück. Einzelne Geschäfte wie Baumärkte, Floristen, Coiffeursalons oder Optiker haben ihren Betrieb wieder aufgenommen. Heute entscheidet der Bundesrat über weitere Lockerungen des Lockdowns. Dennoch sind wir von «Normalität» noch weit entfernt. Das spürt auch der AfdN. Trotz Lockerungen beim Lockdown: wer vor drei Monaten sich dahingehend geäussert hätte, was heute «Alltag» ist, wäre bestenfalls «schief angesehen» worden. Ernst genommen wird demgegenüber, wer davon aus-
geht, dass uns Covid-19 noch sehr lange beschäftigen wird. Mit vielen «Unbekannten», nicht nur bezüglich der finanziellen Auswirkungen für Unternehmen, Gewerbe, Selbständige und Privathaushalte. Interessant
zu beobachten auch, wie in den Medien über «längst Vergessene und Vergessenes» berichtet wird. So im AfdN, wo nebst vier spannenden Interviews auch über Legendäres vom SPITZ berichtet wird . SEITEN 8 + 9
CoronaKrise Die Corona-Krise betrifft uns alle. Helfen Sie uns, Familien und Menschen in dieser akuten Notsituation zu unterstützen.
Danke für Ihre Spende. Spendenkonto 30-24794-2 www.caritas-bern.ch
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FOKUS
Bern, 29. April 2020
OK-PRÄSI MATTHIAS AEBISCHER ZUR GP-ABSAGE
«Eine zweite Absage würde der GP nicht überleben» Der heuer für den 9. Mai geplante GP von Bern – eine der grössten Laufveranstaltungen der Schweiz – fällt wegen Wir sind im Moment bei rund 34 000 der Coronakrise erstmals aus. Ein harter Schlag für Zehntausende von Sportlern und das OK. Dessen Präsident, SP- Läuferinnen und Läufern. Bis 40 000 Nationalrat Matthias Aebischer (52), hat sich unseren Fragen gestellt. Jean-Claude Galli können wir mit der jetzigen Infra80 Prozent haben auf ihr Startgeld verzichtet. Das ist eine grosse Freude. Können Sie schon abschätzen, welche Zusatzkosten die Absage auslöste? Dank den Läuferinnen und Läufern, den Sponsoren und unseren Rückstellungen können wir es schaffen. Wir können so Ausgaben von rund einer halben Million Franken kompensieren.
Heuer gibt es nichts zu feiern: Impression vom Altstadt-GP 2019.
Matthias Aebischer, was würden Sie jetzt am letzten Wochenende vor dem GP tun, wenn er stattfinden würde? (lacht) Ich würde nicht nur, ich tue auch. Jeden Sonntag mache ich meine Laufrunde. Hat der OK-Präsident eigentlich Zeit, selber teilzunehmen? Ich lief den GP 18-mal. Seit neun Jahren, seit ich Präsident bin, laufe ich jedoch nicht mehr mit. Denn ich muss während des Rennens präsent sein. Ich bin Teil eines Krisenstabs. – Und ja, die Bestzeit ist eine Weile her: 1:05:18. Hut ab! Doch nun zur Absage: Waren die Diskussionen schwierig?
Dann halt 2021 wieder: OK-Präsi Matthias Aebischer. Bild: zVg
Bild: © swiss-image.ch
Der Entscheid war rasch gefällt, ich musste kein einziges Vorstandsmitglied überzeugen. Viel zu diskutieren gab hingegen das «Wie». Wir sind eine Nonprofit-Organisation und haben nicht unendliche Mittel. Gab es auch eine Verschiebung in den Herbst zu diskutieren? Mit der Absage 2020 geht viel Geld verloren. Dank unseren grosszügigen Sponsoren und auch den Läuferinnen und Läufern, welche uns grösstenteils das Startgeld geschenkt haben, lebt der GP weiter. Wer weiss schon, was im Herbst ist. Eine zweite Absage würde der GP nicht überleben. Die Kommunikation dürfte bei der Absage entscheidend gewesen sein … Sie war für einmal ziemlich komplex. Zuerst mussten wir mit den Sponsoren sprechen, dann mit dem Zeitnehmer, der das Ganze logistisch betreut (siehe Interview auf Seite 4 mit Mike Schild), dann die Presse informieren und gleichzeitig auch die Läuferinnen und Läufer. Kommt hinzu, dass täglich zwei Journalisten anriefen, um zu fragen, wann wir den GP absagen. Wie waren die Reaktionen? Die Solidarität war schlichtweg grandios. Der Chef unseres Hauptsponsors Migros hat mich gleich angerufen und die 100-prozentige Unterstützung zugesagt. Auch andere Hauptsponsoren zogen voll mit. Und die Läuferinnen und Läufer haben uns unterstützt, wo es nur ging.
Wie sieht es punkto Ausfallversicherung aus? Eine Ausfallversicherung haben wir nicht. Dafür machen wir die Rückstellungen. Und es steht auch klar im Reglement, dass bei einem Ausfall wegen höherer Gewalt das Startgeld nicht rückerstattet wird. Dennoch haben wir die Freiwilligkeit vorgezogen. Die Läuferinnen und Läufer sind super. Bleiben Sie bei Ihrem Entscheid, keine Bundesgelder zu beanspruchen? Wissen Sie, die Stadt und der Kanton helfen uns bereits jedes Jahr mit der Signalisation, der Sicherheit, der Polizei. Das wissen wir zu schätzen. Kommt hinzu, dass wir auf der Geschäftsstelle Kurzarbeit beantragt haben. Wir werden also bereits genug gestützt und wollen keine Notfallgelder beantragen. Und wie ist das nun mit den Medaillen? Werden diese jetzt tatsächlich 2021 mit der Prägung von 2020 abgegeben? Sind Medaillen überhaupt noch zeitgemäss? Die Medaille gehört seit 39 Jahren zum GP. Da sind wir konservativ. Schauen Sie einmal den Kindern im Ziel zu … Wir haben die Produktion stoppen lassen und müssen nun mit dem Produzenten diskutieren, welches der günstigste Weg ist. Was macht eigentlich den Reiz des GP aus? Das fragen gerade Sie? Sie laufen ja auch. – Die Strecke durch die Altstadt, all die Leute am Strassenrand, einfach fantastisch. Ist es nicht «grössenwahnsinnig», von den schönsten zehn Meilen der Welt zu sprechen? (lacht) Sie spassen? Das ist definitiv so. Wissenschaftlich bewiesen … Wie viel geht noch punkto zusätzliche Teilnehmer?
struktur fahren. Dann ist das Startund Zielgelände überlastet. Zur Bedeutung für die Region und Stadt sowie das Nordquartier: Gibt es hier Wertschöpfungszahlen? Da gibt es verschiedene Zahlen. Von den GP-Läuferinnen und -Läufern und ihren Begleitern werden in und um Bern siebenstellige Beträge ausgegeben. Es gibt aber auch Geschäfte, die reklamieren, sie würden weniger Umsatz machen. Summa summarum dürfen wir sagen, profitiert die Stadt, aber auch der Tourismus toll. Wir haben Leute aus 90 Nationen am Start. Die Bilder vom Sieg des Starläufers Haile Gebrselassie zum Beispiel gingen um die Welt. Welche infrastrukturellen Probleme stellen sich im Nordquartier? Das Nordquartier spürt den GP natürlich stark. Aber es ist nicht anders als in anderen Quartieren. Wer den GP gern hat, findet das alles kein Problem. Wer ein Sportmuffel ist, regt sich über die Einschränkungen fürchterlich auf. So oder so, nach zwei Tagen ist alles vorbei. Wie nützt Ihnen Ihre politische Arbeit für den GP? Sagen wir es so: Meine Wege sind oft etwas kürzer. Das ist sicher nützlich. Für meine politische Arbeit gerade in der Sportpolitik hilft das Präsidium sehr. Der GP gehört zu den 20 wichtigsten Sportveranstaltungen der Schweiz. Ich weiss, wo der Schuh drückt. Gerade jetzt auch in der Corona-Zeit. Der GP ist abgesagt, dafür gibt es diesen Mai trotzdem ein nationales Grossereignis im Nordquartier: Ist es ein guter Entscheid, die Session auf dem Bernexpo-Areal abzuhalten? Ich finde sehr. Nicht zuletzt auch, weil die Bernexpo einer unserer Hauptsponsoren und auch unser Ziel- und Startgelände ist. Für mich ist das Ganze also ein Heimspiel. Zum Schluss: Wie geht es Ihnen und Ihrer Familie? Sind alle wohlauf? Uff, lange kann es so sicher nicht mehr weitergehen. Wir haben fünf schulpflichtige Kinder und noch ein Bébé. Homeschooling, Haushalt, Parlaments- und Vereinsarbeit. Die Tage sind lang. Erholung gibt es keine. Doch die Sommerferien kommen bestimmt. www.gpbern.ch
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QUARTIER-MOMENT
Bern, 29. April 2020
Buntes Treiben bei der Gelateria di Berna; Montag, 27. April, 16.03 Uhr.
Einkaufen in Ihrer Nähe – Eine grosse Frischeprodukteabteilung mit Früchten und Gemüse – Täglich frisch gebackenes Brot – Fleisch- und Molkereiprodukte – Zeitungen/Zeitschriften – Kaffee-Ecke
VOI Viktoriastrasse Viktoriastrasse 49 3013 Bern www.voi-migrospartner.ch
Montag – Freitag Samstag
07.30 – 20.00 Uhr 07.30 – 17.00 Uhr
Bild: Corinna E. Marti
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QUARTIER-MIX
Bern, 29. April 2020
MIKE SCHILD
«Alltag im Krisenmodus» Sport ist gerade eine ziemlich private Angelegenheit. Viele entdecken zwar gerade das Laufen im Wald, aber alle Haben Sie ein Rezept gegen Lagergrossen Laufevents sind seit Wochen abgesagt. Auch der Grand-Prix von Bern. Was tut Mike Schild, Rennleiter die- koller? ses Grossanlasses, in der Quarantäne? Rita Jost Der hat sich bei mir zum Glück noch Letzten sind, die auf eine Lockerung hoffen dürfen.
Diese Erkenntnis, dass wirs eigentlich recht gut haben, die möchte ich behalten. Bild: © swiss-image.ch
Mike Schild, was bereitet Ihnen im Moment am meisten Sorgen? Zeitmessungen und Datenverarbeitungen für Sportanlässe zu organisieren, ist die Hauptaufgabe meiner Firma (TrackMaxx). Wenn alle derartigen Anlässe abgesagt sind, was im Moment der Fall ist, dann haben wir einen 100-prozentigen Verdienstausfall. Im Moment wird nichts gebucht. Und ich rechne eigentlich damit, dass Laufevents noch monatelang nicht stattfinden können. Wir waren die Ersten, die den Lockdown zu spüren bekamen, und ich rechne damit, dass wir die
Und was tun Sie jetzt gerade? Ich sitze zuhause auf der Terrasse an der Sonne, habe das Notebook vor mir und unseren schlafenden Sohn neben mir. Ich erledige Administratives und organisiere alles rund um abgesagte Anlässe. Ich muss angemeldete TeilnehmerInnen informieren, ihnen Geld zurückerstatten … … das tönt nach Aufwand ohne Einkommen? Das ist so. Wir haben etliches zu tun, können es aber niemandem verrechnen. Abgesagt ist vor allem auch der Grand-Prix von Bern. Da gehören Sie als Rennleiter zum Organisationsteam. Was wäre in normalen Zeiten denn momentan grad angesagt? Wir würden jetzt wahrscheinlich die letzten Konzepte erstellen, zum Beispiel Notfallkonzepte, für den Fall, dass der Anlass aus irgendeinem
Grund kurzfristig abgesagt werden müsste... Wahrscheinlich hätten wir auch nächstens ein Meeting mit allen Streckenchefs und mit der Polizei. Halt so konkrete Sachen, die man noch einmal genau durchgeht. Mit anderen Worten: Wir würden nun eigentlich in der ziemlich stressigen Schlussphase stecken. Was heisst das finanziell? Für unsere Mitarbeiter haben wir Kurzarbeit beantragt. Diese ist bereits bewilligt. Für uns zwei Geschäftsführer ist es schwieriger. Es gibt zwar eine Kurzarbeits-Entschädigung von der Arbeitslosenversicherung, aber diese deckt nur rund 20% unseres Erwerbsausfalls ab. Was vermissen Sie gegenwärtig am meisten? Zu arbeiten und ein konkretes Ergebnis dieser Arbeit zu sehen. Was wir im Moment tun können, ist ziemlich unkonkret. Ferienstimmung ist zwar schön, aber man möchte langsam wieder ein handfestes Resultat sehen.
nicht eingestellt. Ich versuche im Moment einige neue Ideen zu entwickeln. Dann überarbeiten wir mal unsere Vorlagen für Offerten, Rechnungen usw. Für solche Arbeiten habe ich ja nun endlich mal Zeit. Welche neue Erkenntnis oder Gewohnheit möchten Sie hinüberretten in die Nach-Coronazeit? Ich habe gemerkt, dass ich wieder mehr Respekt vor der Natur bekommen habe und eine grössere Wertschätzung für all die Freiheiten, die wir normalerweise geniessen. Die Mobilität beispielsweise, die Selbstverständlichkeit, jederzeit irgendwo hinzufahren, sich in ein Café zu setzen, draussen zu sein. Diese Erkenntnis, dass wirs eigentlich recht gut haben, die möchte ich behalten. Das Interview in ganzer Länge ist am 18. April 2020 in unserem Partner medium Journal B erschienen. www.journal-b.ch
www.a-fdn.ch
FUMOIR UND BEIZ SIND LEER – FÜR IMMER
Fäuder tschau! Jetzt ist es so weit, fast etwas überstürzt: Der Fäuder geht beziehungsweise bleibt zu. Die langjährige Wirtin Yvonne Schaad (s. auch Quartierchopf 29) musste auf spätestens Ende Mai eine neue Bleibe suchen. Und fand eine in einem Stöckli auf dem Land. «Chli näbenusse, aber i ha fasch grännet vor Fröid!» Die «Firabebierbeiz» ist Geschichte, Restaurant und Fumoir sind so gut wie ausgeräumt. Und falls nicht in der nächsten Zeit an den Corona-Vorschriften etwas ändert, wird auch ein Abschieds-
fest nicht möglich sein. «Die aus sergewöhnliche aktuelle Situation verhindert, dass ich mich von meinen Gästen so verabschieden kann, wie ich es eigentlich gewollt hätte: Ustrinkete und Märit», sagt Yvonne Schaad mit Bedauern in der Stimme. Sie hätte sich einen ganz andern Abgang gewünscht. «Ein herzlicher Dank an meine treuen, langjährigen Gäste nun halt auf diesem Weg. Es war eine schöne Zeit. Aber alles geht vorbei, leider. Ich wünsche allen viel Glück und alles Gute für die Zukunft.» kb
Das Fumoir hat viel gesehen/erlebt.
Yvonne Schaad verabschiedet sich. Bilder: kb
Die Tage der alten Beiz sind gezählt.
IHRE LOKALZEITUNG
MEHR NÄHE | MEHR LOKALBEZUG | MEHR WEITSICHT CHT ES GIBT SIE NOCH, DIE ZEITUNGEN, DIE GERNE GELESEN WERDEN! Mitteilungsblatt 59. Jahrgang • Erscheint jeden Donnerstag Herausgabe, Druck, Versand: Suter & Gerteis AG, 3052 Zollikofen Annahmeschluss: Textbeiträge: Montag 14.00 Uhr / Inserate: Dienstag 9.00 Uhr Tel. 031 939 50 72 • Fax 031 939 50 51 • Mail: mz@sutergerteis.ch • www.sutergerteis.ch Logo im Kopf: Copyright der Gemeinde Zollikofen Schwestergemeinde Neudörfl
LE KA LO US: ! S DA FOK END IM LIEG HE NA
Bern, 29. April 2020
Frauenschwarm und YB-Torschützen könig: Lars Lunde. Bild: zVg
I
n einer Zeit, in der alle Augen auf die Frauen und Männer in Pflegeberufen gerichtet sind und man nur hoffen kann, dass der Pflege zukünftig nicht nur applaudierend, sondern auch finanziell die Ehre, die ihr gebührt, erwiesen wird, ist es naheliegend, dass der AfdN gerne eine Person aus der Pflege portraitiert. Diese Person ist den meisten jedoch besser als Balljongleur auf dem grünen Rasen bekannt. Die Rede ist von Lars Henri Lunde, dem ehemaligen YBStürmer und dänischen Nationalspieler, dessen Können und Treffsicherheit ihn bis zum FC Bayern brachte und für den Fussball bis heute Teil des Lebens ist.
PERSÖNLICH Lars Lunde wurde im März 1964 in Nyborg geboren. In seiner Jugend spielte er bei namhaften Vereinen in Dänemark und wechselte mit 20 Jahren in die Schweizer Nationalliga A zum BSC Young Boys. Für YB kickte Lars von Ende 84 bis kurz vor Mitte der Saison 86/87, wurde 1986 mit YB Meister und Torschützenkönig. Im Oktober 86 wechselte Lars zum FC Bayern München, 88/89 zog er zurück in die Schweiz und spielte leihweise beim FC Aarau in der Nationalliga A, unter dem späteren Schweizer Nati-Trainier Ottmar Hitzfeld, später bei den Zweitligisten Zug und Baden. Im April 1988 wurde Lars Lunde in einen schweren Autounfall verwickelt, von dessen Verletzungen er sich nie wieder ganz erholte und weshalb er seine Fussball-Karriere beenden musste. Lars erhielt durch einen befreundeten Cheflaboranten die Möglichkeit, sich ins Gebiet eines Lagerungspflegers (Anm. Ein Lagerungspfleger nimmt den Patienten vor dem Operationssaal [OPS] in Empfang, fährt ihn mit dem Narkosespezialisten zusammen in den OPS und bringt ihn für die Operation in die richtige Lage) einzuarbeiten, und übt diesen Beruf seit dem Mai 94 (bis Ende Juni 2011 im Kantonsspital Aarau und seit 2011 in der Klinik Beau-Site) aus. Lars ist Vater eines 25-jährigen Sohnes, lebte von 2008 bis 2010 an der Wankdorffeldstrasse und seit 2010 in Münsingen. Seine Hobbies sind, nebst dem Fussball, Tennis und Golfspielen. Er ist Assistenztrainer von FC Münsingen 2.
QUARTIER-LÜT Lars, ich erinnere mich gut: Du warst der «absolute Frauenschwarm» während deiner Spielzeit beim BSC YB. Wusstest du davon oder interessierte es dich wenig? Ich hatte das Gefühl, die Frauen damals hätten keinen guten Geschmack (lacht). Ich war jung, es war eine schöne Zeit, alles passte und ich genoss das Leben in Bern. Ich war viel unterwegs, wir waren jeden Montagabend im Babalu, ich wurde von den Bernern sehr gut aufgenommen und alle waren nett zu mir. Du wurdest 1986 von Bayern München verpflichtet. Was dachtest du, als du das Angebot erhieltst? Ich hatte in der Rückrunde für YB viele Tore geschossen und erhielt einige Anrufe von Spielervermittlern. Eines Abends – ich lebte damals mit meiner Freundin in der Länggasse – klingelte das Telefon und meine Freundin nahm den Hörer ab und sagte zu mir: «Hey Lars, da ist wieder so ein Typ am anderen Ende …» Sie gab mir den Hörer und ich: «Ja hallo, da ist Lars Lunde» und der Anrufer: «Da ist Uli Hoeness, Bayern München.» Mir fiel der Hörer aus der Hand! Ich war damals ein ziemliches Grossmaul und als Hoeness fragte, ob ich Interesse hätte, für Bayern München zu spielen, sagte ich sehr leise und kleinlaut: «Ja»... So lief das damals.
Es bestehen immer noch Freundschaften aus der Zeit, als du 20 warst? Ja, klar. René Sutter, Jörg Schmidlin und einige mehr sind auch heute noch Freunde, mit denen mich viel verbindet. Vermisst du deine Heimat nicht ab und zu? Nein, auch als ich bei YB war, konnte ich nie schnell genug zurück nach Bern kommen. Bern hat mir so gut gefallen, die Leute haben mich warmherzig aufgenommen und dieses Gefühl hat sich seither nie verändert. Ich wollte nach meinem Unfall eigentlich früher zurück nach Bern kommen, aber ich hatte Angst, dass die Leute anders zu mir sein würden, weil ich nicht mehr gut Fussball spielen konnte. Das war aber nicht so. Ich bin sensibel und hätte es wohl nicht verkraftet, wenn es andersherum gewesen wäre.
Nach besagtem schweren Unfall 1988 (Anm: Lars wurde in seinem Auto beim Überholen bei einem unbewachten Bahnübergang von einem Zug erfasst) lagst du 12 Tage im künstlichen Koma und musstest dich nach langer Rekonvaleszenz neu orientieren. Wie kamst du zu deinem Job im Pflegebereich? Ich wohnte nach meinem Unfall in Oberentfelden, spielte dort für den Zweitligisten und lebte mehr oder weniger in den Tag hinein. Als ich mich Wie war die Zeit in München im Ver- während eines Spiels verletzte, wurgleich zu deiner Karriere – u.a. als de ich vom ehemaligen MannschaftsTorschützenköarzt des FC Aarau, nig – bei YB? Prof. Willy Bürgi, «Ich hatte immer das Es war alles viel behandelt. Er war grösser, eine anGlück, lieben Menschen damals Cheflabodere Welt. Ich rant im Kantonszu begegnen, die mich fühlte mich wie spital Aarau. Wir in einem Haiwurden Freunbereicherten und mir fischbecken, war de und er fragte weiterhalfen.» mich: «Du Lars, noch zu jung und noch nicht bereit, was machst du eiverpasste viele gute Chancen in Mün- gentlich den ganzen Tag?» «Nichts», chen und schoss keine Tore. Ich hatte habe ich gesagt. Er meinte: «Das geht viel zu «beissen». nicht, du musst arbeiten» und schlug mir vor, im Kantonsspital Aarau im War das der Grund, weshalb du zu- Operationssaal «schnuppern» zu gerück in die Schweiz kamst? hen. Das tat ich, es gefiel mir auf AnNein, wenn du eineinhalb Jahre kei- hieb derart gut, dass ich angelernt nen Erfolg hast, sehnst du dich nach wurde und seither den Job als Lageder Zeit, als du erfolgreich und glück- rungspfleger ausübe. Ich habe mich lich warst. Das ist auch der Grund, laufend weitergebildet, bin aber nicht weshalb ich wieder «nach Hause» diplomiert und liebe meinen Beruf nach Bern wollte. noch heute wie am ersten Tag. Weshalb bist du nie wieder nach Dänemark zurückgekehrt? Wenn du mit 20 irgendwohin kommst, findest du meistens in jener Zeit deine Freunde fürs Leben. Wenn ich zurück nach Nyborg gehe, kann ich nicht sagen, dass ich da meine Schulkollegen treffe. Mit ihnen habe ich keinen Kontakt mehr, aber ich habe Kontakt mit meinen Freunden, die ich mit 20 traf. Und das waren fast alles Freunde aus Bern.
Welche schöne Geschichte gibt es im Zusammenhang mit deiner Arbeit in der Klinik und aus der Zeit als Fussballprofi zu erzählen? Ich hatte immer das Glück, lieben Menschen zu begegnen, die mich bereicherten und mir weiterhalfen. Das war in Nyborg so, in Bern, Aarau, Baden und – nach meinem Unfall – dank Uli Hoeness auch in München. In der Klinik ergeben sich oft schöne Begegnungen, weil viele meinen
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CORINNAS QUARTIER TALK mit LARS LUNDE Namen, wenn ich mich vorstelle, von früher her kennen. Und als ich in Bern spielte, war mein liebster Treffpunkt bei der Winterthur Versicherung am Casinoplatz bei Ruedi Grüter. Ich war fast jeden Tag dort, traf mich mit Tinu Weber und Wale Eichenberger, wir tranken Kaffee oder machten sonst was. Und ich ass jeden Mittag im Wyler-Hochhaus. Wie unterscheiden sich die Berner von den Nyborgern? Die Dänen sind schon etwas offener, der Mentalitätsunterschied ist aber nicht sehr gross. Deshalb fühlen sich Dänen, die in der Schweiz spielen, nicht fremd. Du spielst nach wie vor für YB – für die YB-Old Stars –, zusammen mit Chapuisat, Weber, Sutter, Schönenberger u.v.m. Fühlst du immer noch die gleiche Leidenschaft wie einst? Ja, klar, ich spiele sehr sehr gerne Fussball, habe wegen meinem Unfall aber viele Koordinationsprobleme. Das schmerzt manchmal, aber ich will nicht undankbar sein und bin mir bewusst, dass ich grosses Glück hatte, dass ich überhaupt noch lebe. Du arbeitest am Rande des Nordquartiers und hast einen Teil deiner sportlichen Karriere hier verbracht. Wo bist du privat im Quartier gerne unterwegs? Ich bin meistens in der Altstadt unterwegs. Meine Hausapotheke, die Nord ring-Apotheke, liegt aber im Nordquartier (lacht). Und wenn ich in Bern lebte, würde ich ziemlich sicher im Nordquartier wohnen. Die Lorraine gefällt mir gut. Wo erholst du dich in Bern/im Nordquartier am liebsten? Früher war es das Wylerbad. Heute erhole ich mich eher daheim in Münsingen.
Alle bisher erschienenen TALKS von Corinna E. Marti finden Sie auf unserem Web: www.afdn.ch > Nordquartier > Quartier-Talk
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QUARTIER-BUSINESS
Bern, 29. April 2020
AURORA BESTATTUNGEN
Trauerfeiern im Zeitalter von Covid-19: «Das Zwischenmenschliche kommt deutlich zu kurz» Bestatten zu Zeiten des Coronavirus: Marc Walther von aurora Bestattungen und sein Team versuchen, Menschen in der schwersten Zeit ihres Lebens zu unterstützen. Bianka Balmer
Zum Sortiment gehören auch «vergäng liche Urnen».
D
er Tod und der Umgang damit sind wohl für die meisten Menschen die schwierigste Aufgabe im Leben. Sich für immer von einer geliebten Person verabschieden zu müssen, ist schmerzhaft und in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Zu Zeiten von Corona sind Hygienevorschriften und «Social Distancing» dabei Faktoren, die die Situation der Betroffenen und die Arbeit von Bestattungsunternehmen zusätzlich unglaublich stark beeinflussen. Marc Walther, stellvertretender Geschäftsführer von aurora Bestattungen, berichtete uns, wie er und sein Team im Breitenrain, Berner Mittelland, Seeland und Oberland versuchen, den Angehörigen so gut wie möglich zu helfen. Marc Walther, welche Auswirkungen hat Covid-19 auf Ihre Arbeit? Das Zwischenmenschliche kommt in diesen Zeiten leider deutlich zu kurz, vor allem für die betroffenen Familien: Oft reichen Worte nicht aus, um Gedanken auszudrücken oder Gefühle zu beschreiben. Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Grab, bereits mit reduzierter Personenzahl, und dürfen Ihre Liebsten nicht umarmen. Diese tröstende Nähe kann in solch einem Moment schmerzlich fehlen. Wir als Bestatter führen
Alles ist perfekt bis ins kleinste Detail.
im Moment vermehrt Trauergespräche am Telefon, auch hier kommt das Zwischenmenschliche zu kurz. Häufig entsteht beim persönlichen Trauergespräch mit den Familien eine Verbindung, welche mir dann hilft, die Angehörigen einfühlsam und angemessen zu begleiten. Wie haben Sie sich hinsichtlich Personal, Material und anderer Faktoren vorbereitet? Das A und O im Umgang mit Covid-19 ist die persönliche Hygiene. Deshalb war es uns wichtig, unsere Mitarbeiter darauf zu sensibilisieren. Selbstverständlich haben wir auch unsere Lagerbestände kontrolliert und, wo nötig, ergänzt. Was ist in diesen Zeiten zu beachten, was müssen Sie anders machen als vorher? Im Umgang mit an Covid-19-Verstorbenen halten wir uns generell an die vom Kantonsarztamt empfohlenen Vorsichtsmassnahmen, welche auch bei anderen Infektionskrankheiten angewandt werden, wie zum Beispiel das Tragen von Einweg-Schürzen und Handschuhen oder die übliche Desinfektion der Kontaktflächen (wie z.B. Sarggriffe o.ä.). Das Einpacken des Verstorbenen in eine Unfallhülle oder das Einwickeln in getränkte Tücher etc. ist nicht notwendig. Eine Aufbahrung im offe-
nen Sarg ist grundsätzlich möglich. Die Angehörigen haben jedoch den direkten Kontakt mit der verstorbenen Person (umarmen, streicheln, küssen, etc.) zu unterlassen. Hierfür müssen geeignete Massnahmen wie Abschrankungen oder die Aufbahrung hinter Glas getroffen werden. (Quelle: Merkblatt Kantonsarztamt Bern) Haben Sie und Ihre Klienten Angst vor Ansteckung? Diese Frage kann ich nur für mich persönlich beantworten: Ich selbst habe keine Angst vor einer Ansteckung. Jedoch gibt es in meinem näheren Umfeld Menschen, die zur Risikogruppe gehören. Bei der täglichen Arbeit habe ich immer wieder Kontakt zu älteren Menschen. Auch hier ist es mir besonders wichtig, diese Menschen zu schützen. Wie gehen Sie mit der gesamten Situation im Moment um? Wo es Schatten gibt, ist auch Licht. Ich erlebe die momentane Situation als eine Zeit, in der auf das Wesentlichste reduziert wird: Neben vielen hektischen Momenten gibt es auch vermehrt Zeit für die Familie. Es ist schön zu sehen, wie solidarisch Menschen sind, wenn sie mehr Freizeit haben. Thema «Social Distancing»: Wie wirkt sich das in Ihrem Arbeitsumfeld aus? Im Vergleich zum Unterricht an den Schulen gibt es bei uns noch keine Online-Trauerfeiern. Die Angehörigen akzeptieren zum Schutz aller Mitmenschen die Massnahmen des BAG erstaunlich gut. Es ist aber schon eigenartig, wenn eine aus vier erwachsenen Kindern und de-
Interviewpartner Marc Walther. Bilder: zVg
ren Partnern bestehende Familie paarweise in jeweils 2 Metern Distanz zueinander auf dem Friedhof steht. Kürzlich habe ich in einer solchen Situation im Scherz zu einer Familie gesagt, man könne denken, sie seien zerstritten. Alle mussten lachen, und das hat diese absurde Situation aufgelockert. Wohlbemerkt, in dieser Familie gab es keinen Streit. Gemäss Weisung des Bundesrates vom 16. April haben wir ja nun eine gewisse Erleichterung, wenn ab 27. April wieder mehr Personen an Trauerfeiern zugelassen sind. Herr Walther, wir danken Ihnen für dieses Interview und allen in Ihrem Unternehmen für Ihre grossartige Arbeit in dieser aussergewöhnlichen Zeit. Wir wünschen Ihnen alles Gute!
INFO aurora Bestattungen, Spitalackerstr. 53, 3013 Bern, Tel. 031 332 44 44, info@aurora-bestattungen.ch, aurora hat drei Niederlassungen: in Bern, Biel und Thun. Bestattungen werden im ganzen Kanton durchgeführt. Details unter www.aurora-bestattungen.ch
PRO INFIRMIS
Präsenz auch während der Corona-Krise Pro Infirmis unterstützt Menschen mit geistiger, körperlicher und psychischer Behinderung sowie deren Familienan- selbstständig wohnen. Wir sind auch gehörige und Bezugspersonen. Auch aktuell. hs während der Corona-Krise für Sie da
A
uch während der schwierigen Corona-Krise steht Ihnen unsere Beratungsstelle zur Seite; für Sie, Ihre Familienangehörigen sowie Institutionen. Unsere kompetenten Mitarbeitenden be-
raten, begleiten und unterstützen Sie gerne. Wir sind für Sie da Haben Sie Fragen in Bezug auf das Thema Behinderung? Oder brau-
chen Sie Beratung, Begleitung oder Unterstützung aufgrund finanzieller Engpässe? Zögern Sie nicht, kontaktieren Sie uns per Telefon, Mail oder auf dem Postweg. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie in einem Heim oder
und helfen Ihnen gerne. Wir behandeln Ihr Anliegen vertraulich. Unsere Beratungen sind kostenlos. 058 775 13 57, be-mi@proinfirmis.ch, Brunngasse 30, PF, 3001 Bern. www.proinfirmis.ch
Schon nach wenigen Minuten wird sonnenklar: Dieses Leben gäbe ein dickes Buch her! Harul legt ohne Umschweife los an diesem staubigen Aprilnachmittag, er weiss, was er erzählen will. Und er erzählt gut. So, dass alles lebendig wird, an das er sich erinnert. interessierte niemanden. Das Heim war eine Katastrophe. Auch die Ein samkeit. Am Morgen weckte uns um fünf eine Glocke, wir mussten in den Hof und zum Appell einstehen. Der Heimleiter war Major. Die RS dann war für mich wie Feri en. Danach holte der Vormund mich nach Zürich, wieder wurde bestimmt. «Du arbeitest jetzt im Kantonsspital im Versuchslabor als Tierpfleger.» Af fen, Hunde, Katzen, Mäuse. Drei Mo nate blieb ich, ein absoluter Horror! Arbeite mal mit diesen halbtoten Vie chern! Für sechs Jahre Arbeit in der Schlosserei hatte ich sechshundert Harul – Varietékünstler, Zauberer und Indienfahrer Bild: kb Franken erhalten. Die verputzte ich nun. Alkohol war in meinem Leben ch fange grad mit Indien an, von überhaupt nie. Ich wusste nie, war immer dabei, ich habe insgesamt vier wo ich eben zurückgekommen bin. um ich wohin kam, und ich musste Entzüge gemacht. Ich hing dann in Ein befreundetes Pärli hat mich zu immer wieder ins Spital wegen dem Zürich herum. Ich war ein Hippie in dieser Reise eingeladen. Das waren Mund. Ich habe rund fünfundzwan einem bestickten Leibchen und leb jetzt wohl die sieben schönsten Wo zig Operationen gehabt. Sie haben an te von Strassenverkäufen.Wegen Ha chen meines Lebens. Ich habe mich mir auch geübt. Plötzlich fehlte mir schischhandel sass ich einmal zehn nur noch wohl gefühlt, die Beschei eine Rippe, weiss nicht, wohin die ge Monate in der Kiste. Über die Mut denheit, die Ruhe trotz des Elends, kommen ist. ter einer guten Freundin erhielt ich das dort offensichtlicher ist als bei dann einen Job – in der Schultheiss uns. Bin viel umhergereist, viel im Dann war wieder Köfferlipacken an klinik! Das ging natürlich nicht, ich Meer gewesen, ich habe Delphine gesagt und ich kam nach Riehen ins blieb nicht lange. gesehen. Wir waren im Süden, in Heim zur guten Hoffnung. Für Kinder Es folgte eine Zeit in einer WG in Ba Kerala. Ich war dort richtig zu Hau mit Familiendramen. Alles arme Sie sel. Und dann las ich in der Zeitung se, alle zwei, drei Tage ging ich zum che wie ich. Die meisten sind nachher von Dimitri, der mache im Tessin eine Schule auf. Coiffeur, den kannte ich dann, und untergegangen. den, der frischen Obstsaft macht. Es Da war ich zwei 1974. Ich rief ihn «Und dann las ich in ist schwierig zu formulieren, was ich Jahre. Wenn ich an und erzähl dort erlebte. Auch die Freundschaft zu meiner Mut der Zeitung von Dimitri, te im churz und bündig meine zwischen uns dreien war sehr stark, ter musste, ein der mache im Tessin Geschichte. Er das habe ich in meinem Leben noch mal pro Jahr auf nahm mich in nie so erlebt und gespürt. Befehl der Vor eine Schule auf.» die Schule auf. mu nd s c h a f t s Und damit könnte ich auf die Kind behörde, dann Im Heim hatte es heit kommen: Ich wurde am 6. Juli misshandelte sie mich auch kör immer geheissen, der darf das nicht, 1949 in Basel im Kinderspital gebo perlich böse. Wenn ich zurückbli der hat eine Hasenscharte. Jetzt woll ren. Mit einer doppelten Hasenschar cke, dann muss ich mich fragen: Wo te ich endlich alles machen. Ich rief te. Und einem Wolfsrachen. Das hat hast du die Kraft hergenommen, das den Leutnant aus der RS an – der war mein Leben bis heute bestimmt. Eine durchzustehen? Schulisch war ich Zahnarzt. Er machte mir gratis ein zerrüttete Ehe, die Scheidung und schon so behindert, dass man mich neues Provisorium für den Mund, die dann noch ich mit der Hasenschar einfach sein liess. Aber Schach spie IV wollte nicht bezahlen aus unver te: Das lüpfte der Mutter den Deckel. len konnte ich! Ein Lehrer spielte im ständlichen Gründen. Während der Sie stiess mich ab, sie wollte mich mer am Samstag mit uns. Mit vier Zeit in der Dimitrischule starben die nicht. Ich kam in eine Kinderkrippe zehn kam ich ins Pestalozziheim Mutter und der Vater. Ich ging dann und nachher in eine Taubstummen Neuhof. Das war der Höhepunkt zurück nach Basel und trat in eine anstalt, wo ich sogar einmal im Kel der weltfremden Isolierung! Ich war freie Theatergruppe ein. Dann wur ler an die Rohre gekettet wurde. Mit fünf Jahre dort und kein Arsch küm de ich aus hundert Bewerbern für sechs wurde ich wegen eines angeb merte sich um mich. Vom Vormund das Stadttheater ausgewählt! Ich hat lichen Rückenleidens in der Schult gab es pro Jahr eine Tafel Schokola te eine Riesenfreude! Kleist, der zer hessklinik in Zürich untergebracht. de. Neunzig Giele zwischen vierzehn brochene Krug – nein, ich war nicht Dort war ich sechs Jahre. Wir erhiel und zwanzig, alle milieugeschädigt. der Krug … Marco Morelli holte mich ten fast keine Schulbildung, ich lern Ein Leben unter purer Gewalt und dann zu Zampanoos Variete nach te nie richtig schreiben. Ich bin ver absoluter Hierarchie. Arbeitsmässig Bern. Wir tourten durch die ganze bal gut, ich bin für das, was ich erlebt verschneite es mich in die Schlosse Deutschschweiz und in Deutschland. habe, eigentlich ein aufgestellter Typ. rei. Im Nachhinein wäre ich gerne In jener Zeit lernte ich auch die Frau Davon lebe ich ja auch. Also, bis zwölf Schneider geworden. Meine Schul meines Lebens kennen. Wir wohnten war ich dort. Meine Mutter besuch bildung hätte man vielleicht noch ein zusammen in der Länggasse, aber ich te mich etwa zwei Mal, mein Vater wenig korrigieren können, aber es merkte, wie viel Mühe ich mit Liebes
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«Eigentlich bin ich ein aufgestellter Typ»
-CHÖPF R E
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beziehungen hatte. Eigentlich war ich innerlich immer allein. Das ist nicht dramatisch, es ist einfach so. Zam panoos ging dann auseinander und ich bastelte mir eine Zaubernummer, mit der ich auch im Ausland Engage ments erhielt. Dann gründete ich Harul’s Top Ser vice, eine Art Künstler-, Künstlerin nenplattform. 1992 fiel mein Mund auseinander. Ich kam zu Frau Professor Mereschke, die auch den Russen mit dem Bären operierte. Sie hat mir viel geholfen. Zum ersten Mal erhielt ich ein richti ges Gebiss. Die Behandlung ging ein Jahr. Ich machte den ersten Alkohol entzug. Es war Horror. Bald darauf lernte ich meine Frau kennen. Mit der Liebe meines Lebens war ich nicht mehr zusammen. Um die Jahrtausendwende wurde es tragisch. Ich machte wieder einen Entzug. Ich war da schon geschie den. Ich habe in der Liebe immer ge klammert, das machte die Beziehun gen schwierig. Wir haben einen Sohn. Seit sechs Jahren wohne ich nun in der Lorraine, die ich schon lange ken ne und wo ich mich wohl fühle. Mei ne Implantate mussten wieder ersetzt werden. Die «Behandlung» im Insel spital zog sich über Jahre hin und sollte sehr teuer werden. Die IV wollte nicht zahlen, die Krankenkasse auch nicht, die EL nur eine Kleinigkeit. Ein Tiefpunkt, ganz tief. Freunde sam melten für mich und ein Zahnarzt flickte in kurzer Zeit meinen Mund. Jetzt kannst du mir ins Gesicht schau en, tipptopp! Auch eine Krebsoperati on ist zum Glück gut gekommen. Im Herbst möchte ich wieder nach In dien. Dort habe ich so anders gelebt! Wenn du dort bist, suchst du nichts mehr. Und übrigens, Haruls Geheim tipp: Suku’s, die neue indische Beiz in der Lorraine! Mein grösster Wunsch ist, dass ich beim Sterben nicht leiden muss. Man hat ja nicht Angst vor dem Tod, aber Angst vor dem Sterben. Aufgezeichnet von Katrin Bärtschi
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QUARTIER-MAGAZIN
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«SPITZ»-LEGENDEN UND LEGENDÄRES
YB und der Fussball-Lockdown anno 1918 Der Sportplatz Spitalacker, im Volksmund «SPITZ» genannt, kann auch eine bewegte Anfangszeit vorweisen. Bis zum Umzug der Young Boys ins Wankdorfstadion diente er nämlich als deren Heimstätte. Auf dem «SPITZ» feierte YB seine ersten vier Meistertitel (1903, 1909, 1910 und 1911). Aber es passierte auch «Kurioses»: Was Nahrungskrise und Spanische Grippe vor hundert Jahren mit dem Schweizer Fussball, YB und dem «SPITZ» machten. Urs Frieden
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m Kluborgan vom Juni 1918 macht der Vorstand des FC Young Boys (das Kürzel BSC kam erst später) seinen Mitgliedern eine wichtige Mitteilung: Der Spielbetrieb muss vom Heimstadion Spitalacker auf den Sportplatz Kirchenfeld verlegt werden – ausgerechnet zum Erzrivalen FC Bern. Grund: Im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs sieht sich die Schweizer Regierung gezwungen, den Lebensmittelmangel drastisch zu steuern, und lässt deshalb auf dem Spitalacker Kartoffeln anpflanzen. Viele andere Sportplätze und potenziell fruchtbare Flächen erleiden das gleiche Schicksal (übrigens auch im Zweiten Weltkrieg – die Stichworte sind Anbauschlacht und Wahlen-Plan). Ade geliebter Spitalacker YB muss den geliebten Spitalacker für eine Weile verlassen. «Eine bit-
tere Pille», heisst es in der Klubchronik. Was auch noch schmerzt: Dem FC Bern muss YB für den Platz hinter dem Historischen Museum (erbaut 1894) eine Jahresmiete von 1400 Franken bezahlen. Mit dem Lastwagen zum Spiel Die Saison 1918/19 beginnt, abgesehen von dieser Züglete, zunächst programmgemäss. Aber im November 1918, trotz Ende des Ersten Weltkriegs, kommt es knüppeldick: soziale Unruhen, der Landesstreik – und die Spanische Grippe. Diese erreicht Mitte November ihren traurigen Höhepunkt. In der Schweiz sterben insgesamt über 24 000 Menschen, zwei von drei Schweizerinnen und Schweizern erkranken. Weltweit, so Schätzungen, gibt es bis zu 100 Millionen Tote. Was etwa das Fünffache der Kriegstoten bedeuten würde. Zu den ersten Grippe-Toten gehören der
Internationale Robert Fischer (Brühl St. Gallen) und Servette-Meistergoalie René Perrenoud. An Fussball ist nicht mehr zu denken. Zumal es auch damals Versammlungsverbote gibt und die SBB nicht zuletzt wegen Kohlenmangels ihren Betrieb reduzieren: Am Sonntag beispielsweise wird nicht gefahren. Und das ist in der Regel der Matchtag. Die Folge sind zahlreiche abgesagte Spiele. Nach fünf Monaten Zwangspause geht es ab 11. Januar 1919 langsam wieder los. Anstatt mit dem Zug reisen die Teams von nun an mit Lastwagen, Taxis, Velos, Fuhrwerken und – in unteren Ligen – per Fussmarsch an. Saison wird «obligatorisch» Der FC Biel, der wegen der Anbauschlacht keinen eigenen Platz mehr hat, spielt nur auswärts und steigt dann aus. Die Diskussionen um ei-
nen Lockdown, der damals noch nicht so heisst, sind in vollem Gang. Im April 1919 greift der Verband, der kurz zuvor mit den Leichtathleten fusioniert hat (!), deshalb zur Urabstimmung: Mit 101:43 Stimmen wird die Saison 1918/19 für «obligatorisch» erklärt. Es soll also trotz Verzögerungen, Ausfällen und ohne SBB fertig gespielt werden. Nur die Auf- und Abstiegsspiele sind gestrichen. Am 25. Mai ist Stichtag: In den Regionen werden drei Gruppenmeister erkoren, obwohl noch nicht alle Spiele gespielt sind. Wenn vier Partien und neun Punkte fehlen Bei YB zum Beispiel fehlen vier Partien. Aber auch neun Punkte. Das heisst: YB, das damals die halbe Nati stellte, wäre bei der damaligen Zwei-Punkte-Regel auch mit maximal acht Punkten nicht in die Finalpoule der besten drei gekommen. Der Grund laut Klubchronik: «Wir hatten zwar eine famose Verteidigung, aber einen ganz ungenügenden Sturm, der sage und schrei-
Bild: Archiv SFV
1922: Grossereignis auf dem SPITZ: Länderspiel Schweiz vs. Holland vor 12 000 Zuschauern. Bild: Archiv SFV
be 15 Goals erzielte.» Und: Wegen der Spanischen Grippe, die auch ein paar YB-Spieler ereilte, «konnte von einer kompletten Aufstellung selten die Rede sein». Am 22. Juni 1919 kommt es zum Final im Basler Landhof. Meister wird der FC Etoile La Chaux-de-Fonds nach einem 2:1-Sieg über Winterthur-Veltheim. In den Final schafften es die Neuenburger nur, weil sie in der regionalen Gruppenphase den favorisierten Stadtrivalen FC La Chaux-de-Fonds wegen dessen sieben Pandemie-Absenzen mit 11:0 abservieren. Auf dem Kasernenplatz zu zwei Meistertiteln YB ist im Kirchenfeld immer noch unglücklich. Der Berner Gemein-
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derat lässt sich von einem YB-Rückkommen nicht erweichen: Kartoffeln seien jetzt wichtiger als der Sport. Da kommt den «Söiblüemli» (damaliger YB-Kosename) die kantonale Militärdirektion in Form von «Herrn Kriegskommissär Brügger» zu Hilfe: YB darf für Training und Spiele einen Teil des (heute noch bestehenden) Kasernenareals im Nordquartier auf Zusehen hin benützen – «gegen die Konzession, auf den Plätzen Ordnung zu halten, die nötigen Absperrungen zu besorgen, die Goals nach jedem Wettspiel und Training wegzuräumen und den Rasen nach Möglichkeit zu schonen». Ob man Letzteres in den hart umkämpften Spielen umsetzen konnte? So oder so: Die erste Mannschaft von
Das ungeschlagene YB-Meisterteam 1920 posiert auf der Allmend.
Bild: Jubiläumsschrift «40 Jahre YB»
Kult: die altehrwürdige Tribüne auf dem SPITZ.
YB startet an der Papiermühlestras se zu einer nie gekannten Erfolgsserie und wird ungeschlagen Meister 1919/20. Was fast noch erstaunlicher ist: Die Fussballer gründen am 29. April 1920 auf die Schnelle eine Landhockey-Sektion und holen 17 Tage später auch hier den Schweizermeister-Titel. Ein richtiger Acker Im Sommer 1920 wird der Spital acker endlich von den Kartoffeln befreit und umgeackert. Erst im November des gleichen Jahres kann dort der Fussball-Betrieb wieder aufgenommen werden, aber der Rasen ist «vorerst noch etwas holprig». Bis 1925, zum Bau des ersten Wankdorfstadions, ist der «Spitteler» (heuti-
ger Kosename «Spitz») wieder das Heimstadion des FC YB. Und Austragungsort dreier Länderspiele! Klubchronist und Spieler Hans Funk erleidet bei der Rückkehr auf den holprigen Spitalacker prompt einen Wadenbeinbruch. Aber der achtfache Internationale schreibt mit Rückblick auf die letzten Jahre trotzdem: «Alles in allem, es war eine schöne, eine goldene Zeit!» www.bscyb.ch, www.fcbreitenrain.ch, www.breitschfans.ch Quellen: Hans Funks Beitrag in «40 Jahre YB» (1938) und www.nau.ch. Dieser Text erschien zuerst in unserem Partnermedium Journal B. www.journal-b.ch
2017: Grossereignis auf dem SPITZ: Helvetia-CH-CUP FC Breitenrain vs. BSC YB vor 6200 Fans. Bild: Andreas Blatter
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Bild: Daniel Bernet
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SOZIOKULTUR IM QUARTIER
Bern, 29. April 2020
TOJ IN CORONA-ZEITEN
Grenzen und Möglichkeiten der virtuellen Jugendarbeit Die Corona-Welle hat auch den Trägerverein für die offene Jugendarbeit der Stadt Bern (toj) voll erwischt. Der grösste Teil der Angebote und niederschwelligen Beratungssettings wurde aufgrund der Bundesverordnung von einem auf den anderen Tag geschlossen. Der toj hat reagiert und ist in den virtuellen Raum ausgewichen. Dort treffen die Jugendarbeitenden* viele junge Menschen. Florian Minatti
A
us der Not eine Tugend machen: Instagram, Zoom, WatchParty und Co. helfen Jung und Alt dabei, in Zeiten von Physical Distancing doch noch emotionale Nähe zu finden. In der Arbeit mit und für junge Menschen war immer schon ein Teil der Kontaktpflege im virtuellen Raum. Daher bestand für den toj die Möglichkeit, dort anzuknüpfen und mit seiner Arbeit online weiterzufahren.
Wie vielen anderen Institutionen im sozialen Bereich fällt auch der Jugendarbeit auf, dass der Bedarf an Beratung, Unterstützung oder Hilfe mit zunehmender Dauer der Krise und abnehmender Struktur immer stärker zunimmt. Die Zahl der Beratungen (über Video-Call, WhatsApp, Telefon, Mail) geht nach oben, der Bedarf nach Austausch mit Erwachsenen ausserhalb des Familiensystems steigt. Auch das mehrsprachige Angebot des toj wird sehr gut angenommen.
die aber nicht von ihr beantwortet werden können. Ein grosses Thema ist die Verdichtung der Kernfamilie. Durch Homeschooling, Homeoffice und reduzierten Ausgang fehlt die nötige Distanz, und hier ist auch der virtuelle Raum nicht immer ausreichend, um die alterstypische Ablösung zu vollziehen. Diese Mischung ist explosiv und entlädt sich leider auch in Gewalt. Hier müssen Mittel und Wege gefunden werden, um unkompliziert und schnell zu helfen.
Grössere Unsicherheit Die Themen sind so unterschiedlich wie die jungen Menschen selbst. In vielen Gesprächen spüren wir Unsicherheit. Fragen rund um die Ausbildung und Schule waren immer schon da, sind aber jetzt durch die Absage oder Verschiebung von Prüfungen und Lernmöglichkeiten viel prekärer. Oft entstehen Fragen rund um Beziehungen und (fehlende) soziale Kontakte. Fragen, auf die die offene Jugendarbeit eingehen kann,
Verantwortung für Verletzliche Aber auch die Kreativität und das Networking blühen auf. Es ist schön zu erleben, wie Peers untereinander Zeichenanleitungen, Yogalektionen oder Kochrezepte tauschen. Mensch trifft sich im Netz, hilft denen, die die Fähigkeiten nicht haben, und entwickelt Selbstanleitungen gegen Langeweile. Physische Gruppen werden kleiner, der Grossteil der Jungen hält sich an die Empfehlungen und übernimmt sehr viel Verantwortung für vulnerable Personengruppen. Es ist
dem toj sehr wichtig, dies hervorzuheben. Wer an die eigene Jugend denkt, weiss, dass dies nicht selbstverständlich ist. Die neuen Medien, die jetzt in den Vordergrund drängen, eröffnen neue Lernfelder, und wir merken, wie sich unsere Zielgruppe sehr schnell neue Kompetenzen aneignet bzw. die vorhandenen weiterentwickelt. Die Krise als Chance nützen – viele Junge* leben es vor, und der toj verneigt sich vor ihnen. Die Jugendarbeit Bern Nord ist für die Jungen da. Informiert euch unter Instagram und Facebook oder folgt den Links auf www.toj.ch
HKB-KULTPROJEKT ZU CORONA-ZEITEN
Vom Engagement junger Nachwuchskünstler/innen Claudia Kühne, selbst Musikerin und Leiterin der KULT Studierendenagentur der Hochschule der Künste Bern, erfreut gemeinsam mit Nachwuchskünstlern/innen der Hochschule der Künste Bern ein breites Publikum. Im Zeitalter von Corona und «Social Distancing» ist dies mit besonderen Herausforderungen verbunden. Bianka Balmer
HKB-KULT-Projektleiterin Claudia Kühne. Bild: zVg
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n Zeiten einer Pandemie und der damit verbundenen Auswirkungen auf das tägliche Leben sind Aufmunterung und kleine Freuden im Alltag wohl wichtiger als je zuvor, besonders für Menschen, die aufgrund strenger Vorgaben im Moment wenige oder keine sozialen Kontakte haben dürfen. KULT zeigt Wege, wie dies möglich werden kann.
Claudia Kühne, wie geht es den Organisatoren und den jungen Musikern/innen in diesen Zeiten? Die Agentur läuft rund, aber komplett anders als zuvor: Alle bisherigen Grundangebote lassen sich derzeit nicht umsetzen. Die Folgen sind Absagen und Verschiebungen, keine neuen Anfragen vor Sommer/ Herbst. Da ein Ende der Lage im Moment noch für niemanden absehbar ist, ist dies für die Studierenden, die bereits mit Engagements gerechnet hatten, eine schwierige Situation. Welche Möglichkeiten und eventuell neuen Ideen gibt es im Moment? Einerseits wird umgelenkt, hin zur Nutzung digitaler Mittel. Wir unterstützen die Studierenden darin. Dies benötigen insbesondere die Studierenden klassischer Instrumente. Andererseits suchen wir selbst nach neuen und einfachen Formen, unser sehr breites Publikum weiterhin zu er-
freuen. Einige unserer Klienten sind selbst isoliert oder gehören selbst Risikogruppen an. Es entstehen laufend neue Ideen, beispielsweise unser Format «Ein Ständchen», wo als Überraschung per Telefon Kurzkonzerte in ein Pflegeheim ein Geburtstagsständchen bringen oder «Gedichte, hausverlesen», wo Schauspielstudierende Wunschtexte einlesen oder im Garten live verlesen. Auch kann neu ein Puppenspieler mit zwei Maulpuppen gebucht werden, z. B. für einen Auftritt im Innenhof. Wichtig ist: Wir nehmen die Sicherheit unserer Studierenden wie der Kunden/innen sehr ernst und halten uns stets an die neusten Weisungen des BAG. Wie können Interessierte KULT unterstützen? KULT kann jederzeit durch eine Buchung unterstützt werden, damit sich die Studierenden weiter in ihrem Berufsfeld betätigen können. Dies gilt derzeit aber nur für
Stephan Eberhard mit Puppenfigur. Bild: Ãngela Neto
die neuen Formate. Besonders bedürftige Studierende können aber auch direkt über den Stipendienfonds der Hochschule der Künste Bern finanzielle Unterstützung erhalten. Frau Kühne, wir danken Ihnen und allen KULT-Mitwirkenden für Ihr Engagement und wünschen Ihnen alles Gute! Für Buchungen, Informationen und Fragen: www.kult-agentur.ch und kult@hkb.bfh.ch
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DIES&DAS
COVID-19 DIE GELBE SPALTE IM
Erfahrungen in der Selbstisolation Eine Übung in Selbstführung: Wegen Verdachts auf Covid-19 verbringe ich zwei Wochen zuhause, allein mit mir und meinen nicht immer hilfreichen Gedanken. Karin Meier
Die Selbst-Isolation hinterlässt Spuren in der Wohnung. Bild: km
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s beginnt am Samstagnachmittag auf dem Sofa. Von der einen Sekunde auf die andere fühlt sich mein Körper an, als würde er von Klingen aus Eis durchbohrt. Mir ist sofort klar, dass sich etwas anbahnt. Ich gehe früh ins Bett und schlafe fast zwölf Stunden. Am nächsten Morgen habe ich einen dicken Hals, genau wie beim Beginn einer Erkältung. Wieder gehe ich schon um 20 Uhr schlafen. Am Montag sind die Symptome eindeutig: Ich habe einen trockenen Husten und fühle mich fiebrig. Die medizinische Praxisassistentin meines Hausarztes, bei der ich eine Impfung verschiebe, bestätigt mir, dass ich in Selbstisolation gehen müsse. Getestet würde ich nicht, da ich nicht zu einer Risikogruppe gehöre. Einkaufen will geplant sein Weil ich vor nur zwei Monaten eine lange Grippe hatte, will ich mich diesmal klüger verhalten. Ich verschiebe alle nicht dringenden Arbeiten auf die nächste Woche, damit ich mich möglichst gut schonen kann. Allerdings bin ich mit Praktischem gefordert, denn ich wohne alleine und muss meinen Haushalt neu organisieren. Zwei Nachbarinnen, die längst zu Freundinnen geworden sind, übernehmen das Einkaufen und bringen meinen wöchentlichen Gemüsekorb vom Eigerplatz nach Köniz. Um sie nicht unnötig zu beanspruchen, versuche ich es mit Online-Shopping. Bis Coop etwas liefern würde, bin ich hoffentlich wieder gesund. Bei myMigros sieht es besser aus, zudem sind die Lieferkosten tiefer. Dennoch gehen die Bestellungen in die Hose: Ich bin des Grosseinkaufs ungeübt und bestelle das, was ich nicht vergesse, in zu kleinen Mengen. Ein Nachbar, mit dem ich noch kaum ein paar Worte gewechselt habe und der für eine der beiden Nachbarinnen-Freundinnen einkaufen geht, springt spontan ein und bringt mir, was fehlt. Das Geld überweise ich ihm mittels E-Banking, um jeden persönlichen Kontakt zu vermeiden.
Obwohl ich die Hilfsbereitschaft meiner Umgebung schätze, macht mir die Abhängigkeit von anderen zu schaffen. Ist das ein erster Vorgeschmack aufs Pflegeheim? Überhaupt ist die Selbstisolation unerwartet schwierig. Es ist etwas ganz anderes, vor lauter Arbeit für ein paar Tage kaum aus dem Home Office zu kommen, als es über lange Zeit nicht verlassen zu dürfen. Der Mangel an Bewegung und sozialen Kontakten führt dazu, dass mir die Decke innert kurzer Zeit auf den Kopf fällt. Kuriose Ideen tauchen auf. Wie wohl Einbrecher mit dem Lockdown umgehen, jetzt, wo alle Leute zuhause sind? Führt die verringerte Mobilität zu weniger Vergewaltigungen und Morden? Und ob Drogenkonsumierende noch zu ihrem Stoff kommen? Angst macht sich breit Nachts plagen mich heftige Hustenanfälle. Nach einem besonders intensiven stehe ich auf, zücke mein Phytomedizin-Nachschlagewerk und vertiefe mich ins Kapitel Reizhusten. Ich muss mit dem arbeiten, was ich daheim habe, und das ist Lindenblütentee. Einen Beutel in eine Tasse geben, mit kaltem Wasser übergiessen, abdecken, eine halbe Stunde ziehen lassen und schluckweise trinken, lese ich da. Es hilft! Nichtsdestotrotz geht es mir am zweiten Wochenende schlechter statt besser. Die Anfälle sind zwar weniger geworden, aber Husten und Fieber haben sich hartnäckig gehalten, und neu kommt ein starker Druck auf der Brust dazu. Ist das wirklich ein milder Verlauf oder wandert meine Infektion vom Rachen nach unten Richtung Lunge? Ich erwäge, den 24-Stunden-Service meiner Krankenkasse anzurufen, komme mir aber lächerlich vor, zumal ich keine Atembeschwerden habe. Stattdessen konsultiere ich Dr. Google, der Entwarnung gibt. Trotzdem ist das Wochenende schwierig, denn die Angst vor einer Lungenentzündung bleibt. Sie ist so stark, dass ich nicht einmal mit meinem Freund, der in Wales lebt und in der Pandemie in weite Ferne gerückt ist, darüber reden mag. Wir können vieles über WhatsApp-Videoanrufe überbrücken, aber jetzt mache ich mich in meiner Wohnung unerreichbar. Selbstisolation im wahrsten Sinne des Wortes. Da war es unter der Woche einfacher, denn die Telefonate mit Interviewpartnern und Kunden lenkten mich ab. Die Medien verstärken meine düsteren Gedanken. Die Bilder der Patienten aus Bergamo, die wie zu einer
Massage aufgereiht friedlich dazuliegen scheinen, während sie mit dem Tod ringen, und die Geräusche ihrer Beatmungsgeräte verfolgen mich. Ebenso die Aufnahmen von Armeelastwagen, die Leichen abtransportieren. Auf Facebook kursieren Videos, die erläutern, was bei einer Covid19-Erkrankung im Körper passiert. Interessant, denke ich, bis ich merke, dass das Worst-Case-Szenario gezeigt wird. Ich drücke sofort auf Stopp, habe aber schon zu viel gesehen. Die einzig übrig gebliebene Tagesstruktur bietet mein Kater, der auf unseren Ritualen beharrt und so einen Schuss Normalität in diese eigenartige Zeit bringt. Zur Angst mischt sich Wut über den Bundesrat. Als Selbstständige, die nur indirekt vom Lockdown betroffen ist, falle ich durch alle Erwerbsersatz-Maschen.* Unter solchen Umständen einen Virus zu bekämpfen, ist doppelt anstrengend. Mit der Genesung harzt es sowieso, da helfen auch die ganzen Nahrungsergänzungsmittel nichts, die ich fleissig einnehme. Das Fieber kehrt immer wieder zurück, der Husten ist auch in der zweiten Woche unverändert. Abends bin ich vom bisschen Arbeiten erschöpft und brauche weiterhin mindestens zehn Stunden Schlaf. Und dann, so schnell wie sie gekommen sind, sind die Symptome auf einmal verschwunden. Noch zwei Sicherheitstage in der Selbstisolation, dann darf ich nach 15 Tagen wieder raus. Draussen finde ich meinen inneren Frieden wieder: Meine Sorgen schmelzen beim Spazieren in der Frühlingssonne dahin. * Mittlerweile gibt es für alle Selbstständigen Hilfsmassnahmen.
KARIN MEIER
Bild: Béatrice Devènes
Die Autorin dieses Beitrages ist Journalistin BR (auch für den AfdN), Storytellerin, Texterin und Kommunikationsberaterin mit eigener Firma mit Freude an Menschen, einem Gespür für Themen und viel Lust am Schreiben. Vorstandsmitglied sgf bern. www.textundbild.ch
da steht, was geht
Polizei 117 Feuerwehr / Ölwehr 118 Sanität 144 Dargebotene Hand 143 Pro Juventute, Telefonhilfe für Kinder und Jugendliche 147 Vergiftungsnotfälle 145 ACS/TCS Strassenhilfe 140 REGA 1414 Air Glacier 1415 aha! Allergiezentrum 031 359 90 00 Aids Hilfe Bern 031 390 36 36 Alzheimervereinigung Bern 031 312 04 10 Anonyme Alkoholiker 031 311 05 01 Apothekennotruf 0900 98 99 00 AugenCentrum Zytglogge 031 311 58 33 Berner Frauenhaus 031 332 55 33 Berner Gesundheit, Fachstelle für Suchtprobleme 031 370 70 70 Beratungsstelle Ehe, Partnerschaft, Familie der ref. Kirchen 031 311 19 72 Betax/Tixi 031 990 30 90 Blaues Kreuz 031 311 11 56 Blutspendedienst SRK Bern 031 384 22 22 City-Notfall 031 326 20 00 Contact Bern 031 378 22 22 Einsatzzentrale Kapo 031 634 41 11 EWB Pikettdienst 031 321 31 11 Familientreff 031 351 51 41 Gesundheitsdienst Stadt Bern 031 321 68 27 Hirslanden Salem-Spital 031 337 60 00 – 24h-Notfallzentrum 031 335 35 35 – Psychiatrischer Dienst 031 337 80 60 Inselspital 031 632 21 11 – Notfallzentrum Erwachsene 031 632 24 02 – Notfallzentrum Kinderkliniken 031 632 92 77 INFRA 031 311 17 95 Kindernotaufnahme KINOSCH 031 381 77 81 Klinik Beau-Site 031 335 33 33 – 24h-Notfallzentrum 031 335 30 30 MedPhone/Nofallarzt 0900 57 67 47 Mieter/-innenverband Bern 0848 844 844 Praxiszentrum am Bahnhof 031 335 50 00 Pro Senectute 031 359 03 03 RailService SBB 0900 300 300 Schulzahnklinik Breitenrain 031 321 59 59 Selbsthilfe BE 0848 33 99 00 Spitex 031 388 50 50 Spitex Region Bern Nord 031 300 31 00 Tierarzt Notfall Stadt Bern 0900 58 70 20 Tierklinik Bern 031 631 23 15 – Nacht, Sonn- und Feiertage 0900 900 960 VCS Pannenhilfe 0800 845 945
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KIRCHLICHE MITTEILUNGEN die kirchgemeindenBern,im29.nordquartier April 2020 Tageskarten Bern| wylerhuus@bluewin.ch
Quartierzentrum und Bistro Wylerhuus Wylerringstrasse 60, 3014 Bern www.wylerhuus.ch | wylerhuus@bluewin.ch
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Talweg 2, 3013 Bern Tel. 031 331 23 43, www.fmg-bern.ch
Quartierarbeit Nord | primano Montag bis Freitag: 031 331 59 57 A. Rohrbach | Leitung QZ Wylerhuus andreas.rohrbach@vbgbern.ch S. Preisig | primano: 079 900 59 87 sonja.preisig@vbgbern.ch
Nachbarschaftshilfe Bern Montag bis Donnerstag: 031 382 50 90 S. Stirnimann und N. Altenburger info@nachbarschaft-bern.ch
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Ich brauche sofort Hilfe!! Dargebotene Hand 24/7: Tel. 143 Elternnotruf 24/7: 0848 35 45 55
BIS AUF WEITERES KEINE GOTTESDIENSTE! Nachdem der Bundesrat am 16.3. eine ausserordentliche Lage beschlossen und ein Veranstaltungsverbot verhängt hat, fallen alle Veranstaltungen bis auf weiteres aus. Weitere Informationen jederzeit auf www.fmg-bern.ch
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Aktuelle Informationen aufgrund der Covid-19-Pandemie Aktuelle Informationen Gottesdienste und andere kirchliche Veranstaltungen ,A> ,15@ :01: 715:1 ;@@1?051:?@1 ;01> -:01>1 75>/485/41 *1>-:?@-8@A:aufgrund der Covid-19-Pandemie
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Marc Walther und Team
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die kirchgemeinden im nordquartier
AKTION: Tageskarten mit GĂźltigkeit bis am 31.5.2020 kosten nur noch Fr. 35.00! Damit Sie die reservierten Tageskarten abholen kĂśnnen, werden wir uns bei Ihnen melden.
Bern-Mittelland
jederzeit erreichbar 0 3 1 3 3 2 4 4 4 4
Spitalackerstrasse 53, 3013 Bern, www.aurora-bestattungen.ch
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Bestattungsdienst seit 1992 SchĂśnburgstrasse 19, 3013 Bern (frĂźher vis-Ă -vis Wylerbad), Tel. 031 332 40 50
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Bern, 29. April 2020
VERANSTALTUNGEN
Hotel Jardin, Bern
Info zum Veranstaltungs-Lockdown
Militärstrasse 38, 3014 Bern Telefon 031 333 01 17, www.hotel-jardin.ch
BoGa Botanischer Garten Bern, Altenbergrain 21, 3013 Bern, Telefon 031 631 49 45, www.botanischergarten.ch
Hirslanden Bern Hirslanden Bern AG, Salem-Spital Schänzlistrasse 39, 3013 Bern Telefon 031 337 60 00, salem-spital@hirslanden.ch
Bis zu einem anderweitigen Entscheid des Bundesrates sind bis auf weiteres alle kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen schweizweit abgesagt. Das gilt natürlich auch für das Nordquartier. Zahlreiche Anlässe werden definitiv abgesagt, andere terminlich verschoben. Für weitergehende Informationen konsultieren Sie am besten die Onlinekanäle der jeweiligen Veranstalter.
Wartsaal Kaffee
Alterszentrum Viktoria AG Schänzlistrasse 63, 3000 Bern 25 Telefon 031 337 21 11, Fax 031 337 28 88 www.az-viktoria.ch, info@az-viktoria.ch
Zentrum 5
La Cappella Allmendstrasse 24, 3014 Bern Telefon 031 332 80 22 www.la-cappella.ch
cinedolcevita Seniorenkino Bern, CINEABC, Moserstrasse 24, Tram 9, Haltestelle Spitalacker, Eintritt Fr. 13.–. BEKB|BCBE-Kunden erhalten eine Vergünstigung von Fr. 5.– gegen Vorweisung des Kinogutscheines. Gutscheine erhältlich bei den BEKB|BCBE-Nieder lassungen Bundesplatz und Breitenrain
Zur Abklärung und Behandlung von Venen, Arterien und des Gehirnkreislaufes
Dr. med. Branco Suter Spezialarzt für Gefässkrankheiten FMH (Angiologie) Spitalackerstrasse 59, 3013 Bern Telefon 031 332 55 00 www.hirslanden.ch / Branco Suter branco.suter@hin.ch
BERNMOBIL
ÖV auf dem Weg zum Normalbetrieb Die Trams und Busse von BERNMOBIL kehren stufenweise zum Normalfahrplan zurück. Seit diesen Montag gilt grosso modo der Ferienfahrplan mit teilweise noch leicht ausgedünntem Angebot. Ab dem 11. Mai 2020 fährt BERNMOBIL grundsätzlich wieder den publizierten Jahresfahrplan, jedoch ohne Betriebsverlängerungen an den Wochenenden sowie ohne Verstärkerkurse für die Berufsschulen und Gymnasien. Weiterhin bleiben die Linien 9B, 18, 23 sowie der Moonlinerbetrieb eingestellt. mgt www.bernmobil.ch
Restaurant 44 Scheibenstrasse 44, 3014 Bern Telefon 031 312 55 44 www.zentrum44.ch
PLATTFORM
Kirchenkino im Nordquartier
Münsterplattform wieder offen Seit diesem Montag ist die Münsterplattform wieder offen. Die anderen geschlossenen Parkanlagen – darunter der Rosengarten – sollen dann «schrittweise und nach Beobachtung der Lage» geöffnet werden. mgt www.bern.ch > Parkanlagen
Markuskirche, Tellstrasse 33, 3014 Bern. www.refbern.ch
Breitenrainplatz 27 · 3014 Bern www.breitsch-traeff.ch · info@breitsch-traeff.ch Sekretariat: Telefon 031 331 36 46
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Auflösung Sudoku aus Nr. 7
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Gemeinsam gegen das neue Coronavirus. Informationen auf bag-coronavirus.ch
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Frühestens am 14. Mai wieder Wegen des anhaltenden Verbots von Versammlungen ab fünf Personen findet auch am 7. Mai keine Sitzung des Berner Stadtrats statt. Für die Sitzung vom 14. Mai versucht die Stadt Bern, vom Regierungsrat eine Ausnahmebewilligung zu bekommen. Gemäss Stadtratsbüro sind Ausnahmen gestattet, wenn dringende Geschäfte anstehen. Dem dürfte durchaus so sein … mgt w ww.bern.ch > Stadtrat Hohe Kosten für Mai-Session Die ausserordentliche Session von Anfang Mai auf dem Messegelände der BERNEXPO kostet gemäss neuesten Berechnungen 3,125 Millionen Franken. Sie habe von den geschätzten Kosten Kenntnis genommen, so die Verwaltungsdelegation. In den Kosten seien unter anderem die Miete, Infrastruktur, Sicherheit und Sanität eingeschlossen. Hygienemasken dürfen getragen werden, und der Abstand von mindestens zwei Metern sei gewährleistet. mgt www.parlament.ch, www.bernexpo.ch
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Bern, 29. April 2020
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FĂ&#x153;R DAS NORDQUARTIER
Quartierzeitung fĂźr Altenberg, Beundenfeld, Breitenrain, LĂśchligut, Lorraine, Spitalacker, Wankdorf, Wyler und Wylergut | 94. Jahrgang, 16 100 Exemplare
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Ein Sudoku besteht aus 81 Feldern, 9 Zeilen und 9 Spalten. Das so gebildete Quadrat wird nochmals in 9 einzelne 3Ă&#x2014;3 Quadrate unterteilt. Zum Start sind bereits einige Zahlen vorgegeben. Ziel ist es, die verbliebenen freien Felder so zu fĂźllen, dass jeweils pro Zeile, pro Spalte und pro 3Ă&#x2014;3-Zelle die Ziffern 1â&#x20AC;&#x201C;9 nur einmal vorkommen. AuflĂśsung im nächsten AfdN.
IMPRESSUM Herausgeber: blickpunktNord GmbH Postfach 2306, 3001 Bern Auflage: 16â&#x20AC;&#x2122;100 Kontaktkoordinaten: Anzeiger fĂźr das Nordquartier, Postfach, 3001 Bern Telefon 031 351 35 13, www.a-fdn.ch / info@afdn.ch Verlagsleitung: Claudio A. Engeloch Redaktion: Katrin Bärtschi (katrin.baertschi@bluewin.ch) Claudio A. Engeloch (engeloch@a-fdn.ch) Corinna Elena Marti (cem1@bluewin.ch) Freelance-Mitarbeit: Bianka Balmer (bianka.balmer@gmx.ch) nt (redaktion@a-fdn.ch) Urs Frieden, Journal B (frieden@halbzeit.ch) Jean-Claude Galli (jean-claude.galli@fluestertuete.ch) Foto: Roland Koella (koella@koellafoto.ch) Redaktionsschluss: Montag, 17.00 Uhr Anzeigen: anzeigen@afdn.ch Anzeigeschluss: Montag, 17.00 Uhr Layout, Produktion: ZT Medien AG, Medien- und Printunternehmen Druck: DZB, Druckzentrum Bern AG, Telefon 031 349 49 49 Vertrieb: Anzeiger Region Bern, Tel. 031 529 39 38|info@arb-vertrieb.ch Anlaufstelle Quartier Druckerei Läderach AG, Beundenfeld strasse 17, 3013 Bern, Tel. 031 331 61 26, druckerei@laedera.ch Copyright: Š fĂźr alle Inhalte: Verlag blickpunktNord GmbH
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