Dieses Special ist ein Bestandteil des Zofinger Tagblatts und der Luzerner Nachrichten
GESUNDHEIT
MAMI FAMILIE PAPI VORSORGE
BABY
BEGLEITUNG
KIND Traumberuf Hebamme: Zu Besuch bei Nadja Seematter
Vatercrashkurs: Eine Schnellbleiche für Papis
Gesunde Ernährung: 10 Mythen auf dem Prüfstand
Liebe Leserinnen und Leser Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen: Mit grosser Spannung und Vorfreude erwarteten wir das Baby, das meine älteste Schwester auf die Welt bringen sollte. Die Wehen setzten aber ganz unerwartet ein. Mein Schwager war zu weit weg, als dass er meine Schwester hätte ins Spital fahren können. Also wurde ich geordert. Ich, die erst vor kurzem die Fahrprüfung absolviert hatte, sollte jetzt unter den Wehenschreien meiner Schwester deren Chauffeuse sein? Der Panikschweiss stand mir auf der Stirn. Ich setzte mich in meinen viergängigen Suzuki Alto, mit dem ich seit gut vier Wochen die Strassen unsicher machte, und fuhr sie Richtung Kantonsspital Olten. Jedes Mal, wenn meine Schwester schrie, schrie auch ich; nicht mit ihr, sondern viel mehr sie an, weil ich mich nicht aufs Fahren konzentrieren konnte bei dem Gekreische. Trotz allem – und zum Glück – kamen wir beim Spital heil an. Ich setzte meine Schwester ab und fuhr nach Hause. Es sollte aber noch ein paar Stunden dauern, bis die frohe Kunde da war: Es ist ein Mädchen! Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits mehrfache Tante. Dennoch ist es jedes Mal von Neuem schön, einen wunderbar duftenden, süssen Erdenbürger willkommen zu heissen nach den neun Monaten Vorfreude. Aber was, wenn frau mit Bauchschmerzen ins Spital eingeliefert wird und mit einem Baby das Spital wieder verlässt? Wie kann es sein, dass eine Frau nicht bemerkt, dass sie schwanger ist? Sieht man das dem Bauch nicht an oder stellt es auf der Waage fest? Experten sagen, dass dies gar nicht so selten
vorkommt, wie man denken könnte. Mehr dazu auf Seite 3 in diesem Special. Eine Hebamme spielt im Leben einer werdenden Mutter eine wichtige Rolle. Für die 37-jährige Nadja Seematter ist Hebamme – sie ist Abteilungsleiterin Gebärabteilung im Luzerner Kantonsspital in Wolhusen – ihr Traumberuf. Bei einem Besuch erzählte sie von der Faszination für diesen Beruf, sprach aber auch über weniger schöne Erlebnisse, die ihre Arbeit ebenfalls mit sich bringt. Ist ein Baby aber gesund und erst einmal auf der Welt, stellt es das Leben seiner Eltern gehörig auf den Kopf. Sowohl für Mami als auch für Papi eine Herausforderung. Wussten Sie, dass es speziell für Väter einen Crashkurs gibt, eine Art Schnellbleiche? Unser Autor Reto Hunziker hat an solch einem teilgenommen. Ob da die Frage des Familienbetts wohl auch diskutiert wird? Oder wie sieht korrekte Mundhygiene bei Kleinkindern aus? Muss ein Kind frühstücken, damit es in der Schule seine Leistung bringen kann? Antworten zu diesen Fragen und noch viel mehr rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt, Familie, Erziehung und Betreuung haben wir Ihnen in dieser Beilage zusammengestellt. Meine Nichte Betül ist übrigens inzwischen 21 Jahre alt (im Bild rechts). Das Schöne an der Sache ist: Während sie älter geworden ist, hat sie mich jung gehalten. Wenn wir zusammen sind,
machen wir sehr oft Selfies mit Snap-Filter. Was 1998 mit Liebe auf den ersten Blick begann, ist inzwischen weit mehr als nur eine Tante-Nichte-Beziehung. Im Netz habe ich einen Spruch gefunden, der es auf den Punkt bringt: «Nur eine Tante kann dich umarmen wie eine Mutter, kann Geheimnisse bewahren wie eine Schwester, dich lieb haben wie eine Freundin und mit dir so ausgelassen feiern wie ein Partylöwe.» Genau so ist es.
Melek Sarikurt Chefproduzentin/Beilagenchefin ZT/LN
Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
Unvergessliche Momente in vollkommener Harmonie Die Geburt steht als Zeichen für einen neuen Lebensabschnitt. Mit der Ankunft des Kindes verändert sich vieles. Gut, dass es für das grosse Ereignis professionelle Begleitung gibt.
Info-Anlässe und Kurse • • • • • •
Schweizweit kamen in den vergangenen drei Jahren jeweils rund 88 000 Babys zur Welt. Davon jährlich mehr als 750 im Kantonsspital Olten, welches seit November 2018 über das Qualitätslabel «Baby Freundliches Spital» verfügt. Die Fachärztinnen und Fachärzte, Hebammen sowie Pflegefachpersonen des Kantonsspitals Olten stellen ihr Wissen und ihre grosse Erfahrung zur Verfügung. Gemeinsam setzen sie alles daran, dass die Geburt für Mutter, Vater und Familie ein einzigartiges Erlebnis wird. Werdende Eltern können im Voraus die Geburtenstation sowie das Wochenbett kennenlernen und sich umfassend über die Dienstleistungen und Angebote informieren – zum Beispiel am allmonatlichen Informationsabend. Zum Rundgang durch die Räumlichkeiten gehört ein Apéro zum lockeren Austausch. Von der Schwangerschaft zur Geburt Die Begleitung und Überwachung der Schwangerschaft findet in regelmässigen Abständen statt. In der Hebammensprechstunde und auf die individuelle Situation abgestimmt auch bei der Ärztin oder dem Arzt. Eine Begleitperson kann bei der Geburt die ganze Zeit über der Schwangeren zur Seite stehen. Die Geburtshilfe ist individuell, ganzheitlich und zurückhaltend. Unmittelbar nach der Geburt wird das Kind von der Hebamme untersucht. Eine weitere Kontrolle erfolgt im Beisein der Eltern während des Aufenthalts durch eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt. Wenn die Mutter ambulant entbinden möchte, kann sie nach
Donnerstag, 25. Juli 2019, 19 Uhr Donnerstag, 29. Aug. 2019, 19 Uhr Donnerstag, 26. Sept. 2019, 19 Uhr Donnerstag, 31. Okt. 2019, 19 Uhr Donnerstag, 28. Nov. 2019, 19 Uhr Donnerstag, 19. Dez. 2019, 19 Uhr
Säuglingspflege Wochenendkurs Freitag, 23. August 2019, 18 Uhr Neugeborene/Kleinkinder tragen Samstag, 31. August 2019, 9 Uhr Geburtsvorbereitungskurs Wochenendkurs Samstag, 28. September 2019, 9 Uhr Geburtsvorbereitungskurs Montag, 30. September 2019, 19 Uhr
Im Familienzimmer oder mit dem Zusatzangebot Geburtspackage haben Mütter die Möglichkeit, ihren Aufenthalt gemeinsam mit ihrem Partner in privater Atmosphäre zu verbringen. Bild: zvg ein warmes Bad lindern. Es werden gezielt Methoden der Chinesischen Medizin, der Homöopathie und Aromaessenzen eingesetzt. Genauso angewendet werden die schulmedizinischen Schmerzverarbeitungsmöglichkeiten wie Medikamente, Mit Schmerzen umgehen Neben der Schulmedizin verfügt das Team Lachgas und PDA. des Kantonsspitals Olten über ein breites Fachwissen im Bereich der komplemen- Vom Sein zum Werden tären Medizin. Man kann den Geburts- Die Beziehung zwischen Mutter und Kind schmerz durch bewusste Atmung, gezielte entwickelt sich stetig. Die Möglichkeit, Massage, Positionswechsel, Wickel oder Tag und Nacht mit ihm zusammen sein einer Überwachungsphase nach Hause zurückkehren. Wichtige Voraussetzung dafür ist die ambulante Weiterbetreuung durch eine freiberufliche Hebamme.
zu können, das «Rooming-In», unterstützt diesen Prozess. Auf der Wochenbettstation erhalten die Frauen kompetente Unterstützung in der Babypflege und in der Ernährung ihres Kindes. Dabei lernen sie es jeden Tag besser kennen und wissen rasch, was es benötigt, damit es sich wohl fühlt.
Rückbildungskurs Dienstag, 10. September 2019, 19 Uhr
mit dem Zusatzangebot Geburtspackage haben Mütter die Möglichkeit, ihren Aufenthalt gemeinsam mit ihrem Partner in privater Atmosphäre zu verbringen. (zg)
Kantonsspital Olten Frauenklinik Baslerstrasse 150 Familienzimmer und Frühstücksbuffet 4600 Olten Und wie wäre es mit einem ausgewogenen Frühstück am Buffet auf der Wo- Telefon 062 311 41 14 chenbettstation? Im Familienzimmer oder www.solothurnerspitaeler.ch
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ser Gastronomie-Team mit Frühstücksbuffet, abwechslungsreichen Menüs und individuellen Wahlmöglichkeiten.
Gerne informieren wir Sie persönlich an einem unserer nächsten Informationsabende am 25. Juli oder 29. August 2019. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Wir bieten Ihnen ein umfassendes Kurs- und Informationsangebot: Geburtsvorbereitung (auch am Wochenende), geburtsvorbereitende Akupunktur, eine Hebammensprechstunde, Säuglingspflege, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit, Beckenboden- und Rückbildung sowie «fit+mami».
Wir freuen uns auf Sie.
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Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
Unbemerkt schwanger: Und plötzlich ist da ein Baby Neun Monate schwanger und nichts bemerkt? Geht das überhaupt? Ja – und sogar öfter als vermutet. Melanie Mack hat es erlebt. Über Nacht werden die Schmerzen schlimmer. Dieses Ziehen im Unterleib, das Stechen. Vermutlich wieder so eine Zyste. Blöd, dass ihre Gynäkologin an diesem 18. September keinen Termin frei hat. Na, dann eben nicht. Zähne zusammenbeissen. Melanie Mack räumt an diesem letzten Urlaubstag zu Hause ein bisschen auf und saugt Staub. Das lenkt ja auch ab. Gut, dass sie heute noch nicht arbeiten muss. Normalerweise hebt sie um diese Zeit alte Menschen aus Rollstühlen, misst den Blutdruck, verteilt Medikamente, macht das, was Krankenschwestern in Reha-Kliniken so tun. Schnell, freundlich, konzentriert. Ab morgen dann wieder. Sie freut sich schon. Wären da nicht diese Schmerzen, die immer schneidender werden… Die 27-Jährige fährt in die Notaufnahme eines Basler Spitals. Da ist es 14 Uhr. 19.37 Uhr, als sie Ilaria im Arm hält: ihr Baby. Doch keine Zyste. Wie kann so etwas passieren? Wehen mit Unterleibsschmerzen verwechseln? Freitag Guggenmusik machen, Samstag auf einer Hochzeit durchfesten, Montag gebären? Wie neun Monate lang «guter Hoffnung» sein, ohne auf ein Kind zu hoffen oder auch nur eines zu ahnen? Und keiner merkts? Wie kommt eine kluge Frau zu 2900 Gramm Mensch wie die Jungfrau zum Kinde? Gehört, ja, das hat man vielleicht schon von solchen Fällen. Aber sind die, denen so etwas geschieht, nicht bizarre Reality-TV-Frauen, mindestens aber Frauen vom äusseren Rand des normalen Lebens? Irgendwie dumpfe. Dicke. Und Mit Bauchweh in die Klinik, mit Baby wieder heraus: Wenn eine Schwangerschaft nicht bemerkt wird, fehlt der Mutter die Zeit, dumme? Nein, sind sie nicht. um sich an das Baby zu gewöhnen. Bauchstreicheln, in sich hineinhören und vorfreudig Babysachen auswählen – das alles fällt bei einem Kickstart weg. Bild: Shutterstock
Jede Gewissheit verlieren, was geschehen kann und was nicht.
Auch Melanie Mack passt in keine der weit offen stehenden Schubladen. Sie ist kurvig, aber nicht dick. Sie ist nicht leichtfertig, sondern gewissenhafte Krankenschwester, mit ihren 27 Jahren kein naives Teenie-Girl mehr und blöd sowieso nicht. Kein Klischee greift. Weil die nämlich ohnehin falsch sind. «Unbemerkte Schwangerschaften sind überhaupt nicht so selten», sagt Peter Rott, Berliner Gynäkologe, Psychotherapeut und Mit-Studienleiter einer Untersuchung zu unbemerkten Schwangerschaften, «Gravitas suppressalis», wie Ärzte die nennen. «Eine von 500 Schwangerschaften wird erst nach der 20. Woche bemerkt.» Eine von 2500 Schwangerschaften, belegen internationale Forschungen, würden sogar erst unter der Geburt entdeckt. 1:2500, das ist häufiger, als Drillingsgeburten vorkommen mit 1:2900. Allein in Deutschland, so Rott, tauchten etwa 1300 Kinder pro Jahr erst in der zweiten Halbzeit der Schwangerschaft im Leben der Mutter auf; etwa 270 erst zusammen mit den Wehen. Für die Schweiz dürften die Zahlen proportional ähnlich aussehen.
Und dann erzählt sie, dass sie mit dem Nuvaring verhütet und weiterhin Blutungen bekommen habe. «Zugenommen habe ich nur drei Kilo, das hab ich darauf zurückgeführt, dass ich aufgehört hatte zu rauchen.» Niemand habe ihr ihre Schwangerschaft angesehen. Nicht die Freunde, nicht die Ärztinnen in der Reha-Klinik, in der sie arbeitet, «noch nicht mal meine Oma!» «Hier», Melanie Mack zückt ihr Handy und zeigt Fotos vom Italien-Urlaub mit Oma. 14 Tage vor der Geburt: Zwei lachende Frauen blicken in die Kamera, im Bade-Outfit, keine davon mit auffallendem Bauch. Im Hintergrund der Lago Maggiore. «Sogar meine Grossmutter hat nichts gemerkt. Zwei Wochen vorher!» Die Stimme der jungen Frau ist eindringlich. Denn Omas, das weiss jeder, Omas sind die, die mit Blick auf ein sich wölbendes Bäuchlein sagen würden: «Schätzchen, ich mag dich ja mit jeder Figur, aber kann es sein, dass du schwanger bist?» Das hat Melanies Oma aber nicht gesagt. Es schien keinen Anlass zu geben. Eifrig scrollt die 27-Jährige weiter durch die Fotos: «Da! Sieht das etwa schwanger aus?» – «Und hier: Das bin ich im engen Sommerkleid! Sehe ich aus, als bekäme ich ein Baby?» Melanie ist es wichtig, dass ihr geglaubt wird. Zu oft hat sie in der letzten Zeit dieses heruntergezogene untere Augenlid gesehen, dieses «Höhö, Zyste. Jaja.» – «Zum Glück haben mir wenigstens die Leute im Spital geglaubt und gesagt, das käme häufiger vor, als man dächte.»
häufiger. Ursachen dafür gibt es viele: Verletzungen beim Geschlechtsverkehr, Nidationsblutung, hormonelles Wirrwarr, Plazentasinusblutungen … «Fragen Sie mal herum, wie viele Frauen Blutungen in der Schwangerschaft haben. Und fragen Sie mal, wie viele erste Schwangerschaftszeichen zunächst anders gedeutet haben.» Viele. Da ist die Frau, die die Schwangerschaftsübelkeit für eine Fischvergiftung hält, weil die Nidationsblutung als Periode interpretiert wird. Da ist die junge Bankerin, der im Urlaub von Fremden zur Schwangerschaft gratuliert wird, obwohl sie selbst noch denkt, das Bäuchlein sei auf Ferienbequemlichkeit zurückzuführen, die Mittvierzigerin, die die ausbleibende Mens als Wechseljahre deutet … Ist die Periode der betroffenen Frau generell nicht pünktlich und präzise wie eine Atomuhr, wird die Blutung besonders schnell mit der Menstruation verwechselt. Allgemein wird ein sicheres Verhütungsmittel schon mal gern für unfehlbar gehalten. Dabei ist das Quatsch. Auch ein sicheres Verhütungsmittel versagt manchmal. Melanie Macks Nuvaring gilt als ähnlich zuverlässig wie die Pille. Nur dass auch die in durchschnittlich einem von 500 Fällen trotz korrekter Anwendung nicht richtig wirkt. Dazu kommen alle Fälle von Kuddelmuddel. Beim Ring etwa, dass er falsch eingesetzt wird oder verrutscht. War er bei Melanie Mack nicht. «Den Ring mussten sie erst während der Geburt herausnehmen.»
das ist wenig. Neun Monate suchen und finden und verwerfen und bezanken den normale Elternteile. «Also habe ich im Handy Babynamen gegoogelt, die Buchstaben durchsausen lassen und bei I hats gestoppt. «Ilaria klang schön.» Und doch fühlt es sich falsch an, einem Kind einen Namen zu geben, das sich nicht wie ein eigenes anfühlt. Irgendeinem Baby. Einem, das Teil von einem selbst sein soll und das doch so fremd ist. Melanie Mack guckt jetzt auf ihren Eistee. «Ich wollte die Kleine nicht. Ich wollte nicht Mutter sein. Ich wollte sie zur Pflege freigeben. Aber – sehen, zu wem sie kommt.»
«Es ist meins!» Zwei Tage hat sie zum Nachdenken; am Dienstag bekommt sie die Formulare. Donnerstags stehen die vielleicht angehenden Pflegeeltern im Spital, heben Ilaria aus dem Bettchen und flöten: «Wir lieben dich jetzt schon wie unser eigenes Kind.» Dieser Satz ändert alles. Aus Melanie, die ein Kind gekriegt hat, wird Melanie, die Mutter. Bullshit, das Gesäusel, denkt sie. Und dass es falsch und unsympathisch ist, gleich auf Liebe zu machen. Und sie denkt auch: Es ist nicht deren Baby. Es ist meins! Meine Tochter. Sie und ich. Wir zwei. Die verdatterten Pflegeeltern werden verscheucht, Formulare zerrissen. Von jetzt an heisst es: Melanie und Ilaria. Wie auch immer das Die Geburt war ein Schock gehen soll. Aber es wird. Und getauft wird Lustig ist die Geschichte «mit Bauchweh auch. Mit Blumenkränzchen im Haar. So. in die Klinik, mit Baby wieder heraus» 74 Prozent aller unbemerkt Schwangeren, höchstens für Unbeteiligte. Für die Mut«Es ist nicht deren belegen die Studien von Peter Rott, Jens ter ist sie das nie. Melanie Mack streicht Wessel und Ulrich Büscher, entscheiden sich die glatt zurückgebundenen braunen «Silhouetten-Effekt» Baby. Es ist meins! sich trotz fehlender Anwärmphase dafür, Haare noch glatter, räuspert sich den Hals Auch Peter Rott kennt zahlreiche dieser Meine Tochter. Sie ihr Baby zu behalten. Die übrigen Kinder frei und sagt leise: «Ilarias Geburt war ein Fälle. Viele der Frauen mit verdrängten werden zur Pflege oder Adoption freigeSchock.» Und weiter erzählt sie – noch Schwangerschaften nähmen nur wenig zu. und ich. Wir zwei.» geben. Ilaria gehört nicht dazu. «Wollen leiser, dass sie deshalb seit einigen Mona- Es scheint ja keinen Grund dafür zu geSie eigentlich die Kleine kennenlernen?», ten in der Psychiatrie sei: Depressionen, ben, sich zu schonen oder mit dem RauSchuldgefühle, schwere Angstzustände, chen aufzuhören. Manche machten extra Die junge Frau scrollt weiter durch die fragt Melanie Mack. Und ob! Überforderung. Der Gefühlscocktail durch Diät und Sport gegen die unerklärlichen Handyfotos. Gibt es denn keines, das Eine Woche später treffen wir uns mit die Geburt habe sie völlig aus der Kurve zusätzlichen Pfunde. zweifelsfrei beweist, dass sie einfach Baby im Park der Fondation Beyeler. getragen. Dieses, holterdipolter, Von-jetzt- Studien aus Frankreich zeigen, dass der keine Ahnung haben konnte? Plötzlich Prächtige Bäume, Skulpturen – ein guauf-gleich-Mutter-Sein. Dieses jede Ge- Muskeltonus der Gravitas-suppressa- hört sie mit dem Suchen auf: «Wollen Sie ter Ort für Wunder. Ilarias Oma, bei der wissheit Verlieren, was geschehen kann lis-Mütter ein anderer ist. Bei ihnen sind Ilaria mal sehen?» Aus dem Display guckt das Mädchen erstmal bleibt, bis die Mutund was nicht; die Angst, dem eigenen die Bauchmuskeln übermässig ange- ein kleines Mädchen mit verschmitzten ter seelisch stabiler ist, hat die Kleine Körper, der eigenen Wahrnehmung nicht spannt, der Fötus wird so zurückgedrängt. dunklen Augen in die Kamera. Schwarze gebracht, Melanies Klinik den Spaziertrauen zu können; denn, hey, ein Baby Oft zeigt sich die charakteristische Wöl- Strubbelhaare stehen ihr vom Kopf, als gang befürwortet. Mutter, Kind, Park und im Bauch, das müsste man doch merken! bung erst dann, wenn die Schwanger- seien sie elektrisch. Den Namen Ilaria Sonne – das kann nur guttun. Ilaria findet Und als Fachfrau Gesundheit erst recht. schaft bestätigt wird. Entspannung tritt habe sie per Zufallsauswahl gefunden, jedes abgefallene Blatt hochinteressant. Aber wenn plötzlich Dinge passieren, die ein und die Werdende-Mama-Figur. «Sil- sagt Melanie Mack lachend. Und wenn Bekommt sie eins zu fassen, schenkt sie man nie für möglich gehalten hat, kann houetten-Effekt» nennt man das. Und sie lacht, sieht sie wieder aus wie auf den es der Mama. Etwas steif nimmt Melanie dann nicht absolut alles passieren? Gibt Blutungen, ein vermeintlich sicheres Indiz Italienstrandbildern: jung, unbeschwert, dann das Blatt, streichelt ihrer Tochter die Wange. Freundlich, sanft – und doch wirkt es dann überhaupt irgendeine Sicherheit? dafür, dass sich da nirgendwo ein Ei ein- zukunftsfroh. Melanie Mack schaut ihr Gegenüber aus genistet hat, die hätte jede vierte Frau ir- «Ich musste innerhalb von drei Tagen ei- die Berührung ein bisschen, als streichle forschenden braunen Augen an. Weiter- gendwann im Laufe der Schwangerschaft, nen Namen für die Kleine haben, sonst die Mutter einen Sessel statt ihr Kind. reden lohnt ja nur, wenn man ihr glaubt. erklärt Rott. Manche einmal, manche wird einer vom Amt zugeteilt.» Drei Tage, «Zu meiner Therapie gehört ein Training,
in dem ich lerne, wie ich mit dem Baby umgehen soll, die Bindung muss langsam aufgebaut werden.» Noch sind da zwischen den beiden lose Fäden statt Bindung. Deshalb hat Melanie nach den ersten drei Monaten MutterKind-Alltag, Überforderung, Panikschüben und Heulkrämpfen psychiatrische Hilfe gesucht und für die Kleine einen ruhigen Ort bei der Oma. Jene neun Monate fehlen, in denen andere Mütter Zeit haben, sich an das Wesen in sich und das Leben, das da jetzt kommt, zu gewöhnen. Diese Zeit zum Bauchstreicheln, In-sich-Hineinhören, Babysachen Auswählen – das alles fällt bei einem Kickstart weg. Stattdessen: Ein einziger Tag, um Strampler zu kaufen, Windeln, Kinderwagen, Püppchen, Schoppen, Babybettchen – alles zackzack, alles viel zu schnell. Zum Glück ist Melanie Mack klug. Sie fühlt, dass sie zu wenig fühlt. Wortlos zieht sie Ilaria Mamas Haare aus der Hand, entwindet sachlich den neugierigen Babyfingern die baumelnden Ohrringe. Lachen und Leichtigkeit fallen schwer. Ohne Therapie geht es noch nicht. Auch das Gespräch über den Vater geht noch nicht. Auch mit ihm nicht, bislang hat er keine Ahnung von seiner Tochter. Sie ist verzwickt, diese Beziehung zum Kindsvater. Zu viel Kuchen, verklemmter Pups «In der Klinik lassen sie mir aber zum Glück Zeit.» Erst mal wegschieben. Peter Rott hält den Hang zum Wegschieben für typisch. «Frauen, die ihre Schwangerschaft nicht bemerken, sind zwar alle unterschiedlich, aber neigen generell bei Problemen dazu, Sachen, die sie nicht sehen wollen, nicht zu sehen.» Die Gewichtszunahme ist ein bisschen viel Kuchen, die Kindsbewegung ein verklemmter Pups und die ausbleibende Mens – mein Gott, die war nie pünktlich. «Absichtlich ist das nicht», erklärt der Therapeut, «die Frauen können die Symptome wirklich nicht sehen und richtig deuten. Womit man nicht rechnet, das sieht man nicht.» Er erinnere sich da an einen Fall in Berlin, in dem eine junge Frau ihr Baby heimlich in ihrem Elternhaus geboren habe. Links der Bruder im Zimmer, rechts die Eltern. Und mittendrin sie in ihrem Mädchenzimmer. Am Morgen war das Bett blutig, das Baby tot. «Die Frau wollte ihr Kind nicht töten», erklärt Rott, «sie konnte in dem Moment einfach nicht sehen, was passierte.» Ein besonders drastischer Fall.
Jede Frau kann es treffen – unabhängig von Bildung und Einkommen. Um unbemerkt schwanger zu sein, muss aber keine Frau irgendwie besonders sein. Die Betroffenen kommen aus allen Schichten. Jeder Bildungsstand, jedes Einkommen, jedes Alter ist vertreten. Teenager und Frauen in den Wechseljahren sind es wegen der Unregelmässigkeit der Blutungen ein wenig stärker. 50 Prozent der betroffenen Mütter haben sogar schon Kind, hätten also die Zeichen sehen können. Oder wenigstens irgendwer: 83 Prozent leben nämlich mit einem festen Partner zusammen. Es ist kompliziert, das Leben. Ilaria findet das offenbar nicht. Unermüdlich übt sie Aufstehen mithilfe des Kinderwagens, isst das ein oder andere Büschel Gras, lacht, wenn man ihr winkt, blinzelt in die Sonne und zieht sich die Socken genauso schnell wieder aus, wie Melanie sie anzieht. Ein fröhliches Baby, ein süsses. Nach und nach beginnt auch ihre Mutter das zu sehen. Ab und an kauft sie jetzt schon von sich aus Kleider für die Kleine. Hübsches, mit Tierchen drauf oder Rüschen dran. Langsam, ganz langsam legt sich diese alles überdeckende Panik, wie das werden soll, so als Instant-Mutter mit Kind, aber ohne Vater. An guten Tagen drückt ihr sogar die plötzliche Verantwortung nicht mehr die Kehle zu. Oder die Angst, dass jemand über sie lachen könnte, über Melanie, die Doofe, die nicht gemerkt hat, dass sie schwanger war. Ja, manchmal wird der Schock brüchig und durch die entstandenen Ritzen ist tatsächlich so was wie Glück zu sehen. Caren Battaglia
Dies ist ein Beitrag aus wir eltern. Die aktuelle Ausgabe liegt derzeit am Kiosk.
Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
Welche Rolle spielt der Vater? effekt: Je mehr der Mann der Beziehung und den väterlichen Kompetenzen vertraut, umso weniger wird er sich von kritischen Blicken aus der Ruhe bringen oder sich durch die Beziehung zwischen der Partnerin und dem Kind irritieren lassen.
Für Väter ist es wichtig, dass auch sie eine eigenständige Beziehung zu ihrem Baby aufbauen. Bild: zvg Frischgebackene Väter durchlaufen oft ein Wechselbad der Gefühle. In einem Moment sind sie erfüllt und glücklich – und im nächsten vielleicht schon überfordert, eingezwängt oder sogar eifersüchtig auf die enge Bindung zwischen Mutter und Kind. Wie geht Mann am besten damit um?
Rund 6000 Eltern suchen jährlich Rat bei der Mütter- und Väterberatung in Zofingen
Mit der Ankunft eines Babys ändert sich vieles. Es beschert grosse Freude, vielleicht fühlen sich die Eltern aber auch unsicher, machen sich Sorgen um die Entwicklung ihres Babys oder gelangen an Grenzen mit ihren Kräften. Hier bieten die Mütter- und Die wertvollste Nahrung der Natur Väterberaterinnen Sicherheit und OrienMuttermilch ist gesund. Sie ist von der tierung und beantworten offene Fragen. Natur perfekt auf die Bedürfnisse des Neugeborenen abgestimmt. Muttermilch Beratung bis zum fünften Lebensjahr stärkt das Kind körperlich und emotional. Mütter- und Väterberaterinnen sind SpeGestillte Babys erleiden auch seltener den zialistinnen für die körperliche, seelische plötzlichen Kindstod. Studien zeigen: Väter haben mächtig Einfluss darauf, ob und wie lange ihre Partnerin stillt. Obwohl alles für das Stillen spricht, kann das für Väter auch eine Herausforderung sein. Sie erleben ihre Partnerin in einer ganz neuen Rolle. Das kann gemischte Empfindungen hervorrufen. So löst die erlebte Nähe zwischen Mutter und Kind bei manchen Vätern Gefühle von Bedrohtsein, Neid und Eifersucht aus. Vielleicht fühlt der Vater sich gar auf eine Beobachterrolle reduziert und fragt sich, wo sein Platz ist. Tipps, wie die Partnerin unterstützt werden kann, sind zu finden in der Publikation «Du willst das Beste für dein Baby. Gib’s ihm!» (zg)
Den eigenen Weg gehen Väter haben heute eine anspruchsvolle Aufgabe: Einerseits tragen sie mit ihrem Einkommen nach wie vor fast drei Viertel der Verantwortung für die materielle Sicherheit der Familie. Andererseits sollen sie präsente und kompetente Väter sein. Das ist eine grosse Herausforderung. Das ist oft auch einfach eine Überforderung. Die Broschüre ist erhältlich unter Daher gilt: Sich nicht mit Selbstvorwür- www.stillfoerderung.ch/shop fen stressen, wenn man an seine Grenzen stösst. Frischgebackene Väter können sicher sein: Das geht auch anderen so. Stillen unterwegs Im Spannungsfeld widersprüchlicher ErMit der App mamamap von Stillfördewartungen gilt es, die Rolle als Vater so rung Schweiz finden Eltern schnell und zu gestalten, wie es für einen persönlich unkompliziert einen geeigneten Ort in passt. Entscheidend ist, dass man eine eider Nähe. Stillen in der Öffentlichkeit genständige Beziehung zum Baby aufbaut ist überall erlaubt. und einen eigenständigen Stil des «Bevaterns» entwickelt. Erwünschter Neben-
und geistige Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern. Mit ihrem Fachwissen sowie ihrer spezifischen Weiterbildung und Erfahrung unterstützen sie Eltern bei Fragen rund um Stillen, Schlafen, Pflege, Ernährung, Entwicklung und Erziehung – vom Säugling bis zum Kleinkind von fünf Jahren. Neben der individuellen persönlichen Beratung und der speziell konzipierten Entwicklungsberatung, bei der mit Eltern, die gleichaltrige Babys haben, in kleinen
Eine Mutter im Gespräch mit Mütter- und Väterberaterin Mireille Steiner.
Gruppen der jeweilige Entwicklungsstand besprochen wird, gibt es auch die offenen Eltern-Talk-Runden. Diese Gesprächsrunden gehören zu den beliebten Angeboten der Mütter- und Väterberatung zofingenregio. Die von einer Fachperson geleiteten Talk-Runden richten sich an alle Eltern von Kindern ab 18 Monaten und fördern den Austausch zu altersrelevanten Themen. Eltern bekommen die Möglichkeit, ihre Sorgen, Ängste und Erfahrungen mit Gleichgesinnten zu teilen. Gleichzeitig erhalten sie Informationen über die Entwicklung ihres Kindes. So erkennen sie neue Impulse in der Erziehung und nehmen wertvolle Tipps für den Alltag mit ihren Kindern mit. Infos zu den Themen, Terminen und eine Anmeldungsmöglichkeit sind auf der Website www.zofingenregio.ch/mvb zu finden. Rund 6000 beratene Eltern jährlich Das sechsköpfige Team der Mütter- und Väterberatung des Bezirks Zofingen berät jährlich rund 6000 Eltern. Dies geschieht während der täglichen Telefonsprechstunde, per E-Mail, vor Ort in den Gemeinden, bei Hausbesuchen, individuellen Beratungen und in Gesprächsrunden. Durch die Zusammenarbeit mit Gemeinden, Asylbetreuern, weiteren Beratungsstellen und Ärzten übernehmen die professionellen Beraterinnen zudem eine Vermittlungs- und Triage-Funktion im Gesundheitssystem der Familien und bieten Unterstützung für Familien mit Migrationshintergrund. (zg)
Bild: zvg
Regionalverband zofingenregio Mütter- und Väterberatung Kustorei, Thutplatz 19, Zofingen Telefon 062 745 91 64 mvb@zofingenregio.ch www.zofingenregio.ch/mvb
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Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
Beim grössten Wunder der Menschheit dabei Am Luzerner Kantonsspital, Standort Wolhusen, erblicken jährlich über 430 Kinder das Licht der Welt – die Hebamme steht dabei als Geburtshelferin an vorderster Front – so auch die 37-jährige Nadja Seematter. Ihre Arme empfangen das neue Leben als Erste. Aus dem Alltag einer Schwangeren ist sie kaum wegzudenken, begleitet die Hebamme sie teils doch bereits ab der 23. Schwangerschaftswoche. Mit Ruhe, Zuversicht und beruhigenden Worten begrüsst die Hebamme einen neuen Erdenbürger. Diesen Berufsweg einzuschlagen wählte auch Nadja Seematter, Abteilungsleiterin Gebärabteilung am Luzerner Kantonsspital, Standort Wolhusen. «Eigentlich wollte ich immer Ärztin werden», erzählt sie lächelnd. Während des Medizinstudiums kam sie aber mit der Embryologie und schliesslich mit dem Hebammen-Beruf in Kontakt und merkte rasch, dass Ärztin wohl doch nicht länger der Traumberuf ist. Mittlerweile arbeitet die 37-Jährige bereits seit 12 Jahren als Geburtshelferin. «Hebamme zu werden, war die beste Entscheidung, die ich habe fällen können», ist sie überzeugt.
«Mir ist besonders wichtig, dass die Schwangere auf ihr Bauchgefühl und ihre Instinkte hört.» An ihrem Beruf schätzt sie besonders die vielseitige Herausforderung. So begleitet sie werdende Mütter nicht nur während der Geburt, sondern bereits davor. Die Hebamme empfiehlt zum Beispiel Geburtsvorbereitungskurse und agiert als Vermittlerin zwischen den werdenden Eltern und dem Arzt. «Mir ist besonders wichtig, dass die Schwangere auf ihr Bauchgefühl und ihre Instinkte hört», erklärt Seematter. Besonders im Gebärsaal sei es wichtig, dass sich die Schwangere von der Hebamme führen lasse, sodass diese sie unterstützen kann. Die Hebamme nimmt das Neugeborene in Empfang und kümmert sich um dessen Erstversorgung. Nach der Geburt hat die Hebamme nur im ambulanten Wochenbett noch mit der Mutter zu tun. «Manchmal erhalte ich ein Jahr später noch ein Dankeskärtchen oder ich sehe die Mutter bei einer zweiten oder dritten Geburt wieder», erzählt Seematter. Wenig Veränderung Die Betreuung jeder Frau gestaltet sich anders. Dabei sind gerade zwischen jüngeren und älteren Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden, Unterschiede spürbar. «Jene Frau, die mit 40 Jahren ihr erstes Kind bekommt, ist ganz anders informiert und in der Regel selbstbestimmter als die 20-Jährige, die das Ganze vielleicht eher einfach mal auf sich zukommen lässt», erklärt Seematter. Für risikoreicher hält sie die Geburten im höheren Alter nicht. «Es ist immer noch ein natürlicher Prozess», so Seematter. Im Gebärsaal seien alle
«Hebamme zu werden, war die beste Entscheidung, die ich habe fällen können», ist Nadja Seematter überzeugt.
Nadja Seematter ist Abteilungsleiterin Gebärabteilung im Luzerner Kantonsspital Wolhusen. gleich, egal ob da eine 20-Jährige oder eine 40-Jährige liegt, ob sie studiert habe oder die Schule abgebrochen hat. «Das ist doch auch das Schöne», meint Seematter. Eine gewisse Nervosität sei immer zu spüren. Mit Ruhe, Zuversicht und jahrelan-
ger Erfahrung versuchen die Hebammen, der werdenden Mutter diese zu nehmen. Ein entspannendes, warmes Bad vor der Geburt kann ebenfalls hilfreich sein. Einen solch ruhigen Gegenpol zu haben, ist wohl für viele gerade bei einem Kaiserschnitt wichtig. Dort ist die Hebamme nämlich auch anwesend. Die grösste Aufgabe hat während eines Kaiserschnittes zwar der Operateur, aber die Hebamme ist da, um das Kind in Empfang zu nehmen und die Frau nach dem Kaiserschnitt zu umsorgen. Trotz der sich stetig verbessernden Medizin sind Kaiserschnitte nicht häufiger geworden. Die Zahl der Kaiserschnitte, ob aus Wunsch oder nicht, sei in den letzten zehn Jahren in Wolhusen nicht angestiegen. Was sich aber summiere, sei die sogenannte Re-Sectio. So wird der wiederholte Kaiserschnitt genannt: Oft ist es nämlich so, dass eine Frau, die bereits einmal einen Kaiserschnitt gehabt hat, ein erhöhtes Risiko hat, dass sie beim zweiten und dritten Kind ebenfalls wieder einen Kaiserschnitt haben muss. Auch sonst habe sich im Hebammen-Beruf wenig geändert. «Man gebärt immer noch gleich, das Rad hat sich nicht neu gedreht», meint Seematter mit einem Schmunzeln. Es gäbe mittlerweile allerdings mehr Möglichkeiten zur Schmerzlinderung für Schwangere und im Gebärsaal des Luzerner Kantonsspitals in Wolhusen stehen modernere Betten als noch vor 12 Jahren. Rahel Wirz
Bilder: Rahel Wirz
«Das erste Kind, das man als Team verliert, vergisst man nicht mehr» Als Hebamme erlebt man bestimmt einiges. Welches einschneidende Erlebnis ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Nadja Seematter: Eine der grössten Herausforderungen holte mich ein, als ich gerade einmal ein Jahr diplomiert war als Hebamme. Ich erhielt einen Telefonanruf von der Ambulanz und erfuhr, dass ich bei einer ungeplanten Hausgeburt gebraucht werde. Die Rettungssanitäter, die vor Ort waren, hatten keine Ahnung von Geburtshilfe. Ich war also auf mich alleine gestellt, und das alles noch in einem fremden Setting. Ein grünes Wildledersofa und ein farbiger Teppich, ich erinnere mich gut (lacht). Es gab ein Mädchen.
Wovor haben Sie als Hebamme am meisten Respekt? Leider ist nach der Geburt auch schon ein Kind verstorben. Das erste Kind, das man als geburtshilfliches Team verliert, vergisst man nicht mehr. Was ist in Ihrem Alltag besonders herausfordernd? Das Tolle an dem Beruf ist, dass man nie weiss, was einen erwartet. Der Alltag einer Hebamme ist vielseitig, wir betreuen nicht nur bei der Geburt. Auch Schwangere, die auf der Station liegen, haben Hebammensprechstunden und Weiteres. Jeden Tag eine neue Herausforderung zu haben, ist, was mich besonders bereichert. Was macht den Hebammen-Beruf für Sie besonders schön? Es ist mein absoluter Traumjob. Üblicherweise haben wir mit jungen, gesunden Frauen zu tun und dürfen beim grössten Wunder der Menschheit dabei sein. Für mich gibts nichts Schöneres als das. (rsw)
Das Baby hat den besten Start ins Erdenleben verdient Neun Monate darf das Baby im Bauch, der Gebärmutter, in Sicherheit und Geborgenheit wachsen und gedeihen. Bis der grosse Tag der Geburt naht und das Baby in Liebe geboren werden darf. Die Geburtsreise ist einmalig, das Baby kann kein zweites Mal geboren werden. Darum ist es von grosser Wichtigkeit, sich mit dem Thema der Geburt ganzheitlich auseinanderzusetzen. So kann das Wunder der Geburt für Mutter und Kind ein wunderschönes, kraft- und vertrauensvolles Erlebnis werden. Herausforderungen und Veränderungen Der Mensch bereitet sich im Leben auf alle Prüfungen vor, doch bei der Geburt, einer Grenzerfahrung, ist es für viele vollkommen egal, wie und ob sie sich überhaupt auf die Geburt vorbereiten. Liegt es nicht in der Pflicht als Eltern, sich mit dieser Verantwortung und diesem grossen Veränderungsprozess auseinanderzusetzen? Denn geboren zu werden ist so viel mehr als einfach nur auf die Welt kommen. Je mehr die werdende Mutter sich mit der Schwangerschaft und der Geburt be-
schäftigt, je mehr sie ihr Wissen erweitert, desto mehr Verständnis und Freude wird sie haben. Sich ganzheitlich auf die Geburt vorzubereiten und auch einzulassen, kann einem Kraft, Sicherheit und Vertrauen geben. Die Gebärende hat es selber in der Hand: Es sind ihr Körper und ihr Baby, weder diejenigen des Arztes noch der Hebamme. Angst, Stress und Schmerzempfinden Angst vor der Geburt und dem Unbekannten führt zu verstärkter muskulärer Spannung. Dies wiederum führt zu einer Überempfindlichkeit gegenüber auftretenden Schmerzen. Es entsteht ein Teufelskreis. Denn der Schmerz macht Angst, die Angst führt zur Anspannung und diese führt zu weiterem Schmerz. Es entsteht das AngstSpannung-Schmerz-Syndrom. Die Anspannung hemmt den natürlichen Geburtsvorgang, die Geburt verlangsamt sich oder gerät sogar ins Stocken. Im schlimmsten Fall muss ein Notkaiserschnitt gemacht werden. Darum ist es wichtig, sich mit den Ängsten bezüglich Geburt auszutauschen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, sich verschiedene Techniken anzueignen, um zu lernen, sich zu entspannen. Dadurch kann die Gebärende den Zustand der Tiefenentspannung oder auch Hypnose während des Geburtsprozesses abrufen und so möglichst schmerzarm gebären. (zg)
mentale-geburtsvorbereitung.ch Vorteile einer guten Vorbereitung • positiveres Erlebnis von Schwangerschaft und Geburt • kürzere, leichtere und schmerzarme Geburt • geringe oder keine Einnahme von Schmerzmedikamenten • wesentlich weniger Dammschnitte • schnellere Erholung nach der Geburt • friedlichere Babys Familienzuwachs zu kriegen ist ein besonderes Erlebnis für Frau und Mann.
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ZoďŹ nger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
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Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
Crashkurs: Eine Schnellbleiche für Väter Autor Reto Hunziker hat sich beim Vater-Crashkurs dazugesetzt. Ein Erfahrungsbericht über die Schnellbleiche zum Thema Vatersein. Als ich ungefähr 19 Jahre alt war, beschlossen zwei Freunde und ich, unserem ehemaligen Oberstufenlehrer einen Schulbesuch abzustatten. Wir hielten das für eine gute Idee, bis wir im Klassenzimmer sassen und augenblicklich merken mussten, dass viel zu wenig Zeit verstrichen war, um so eine Visite interessant zu machen. Zu frisch war die Erinnerung an die Stunden bei besagtem Lehrer, als dass ein nostalgisches Erlebnis hätte daraus werden können. So ähnlich dachte ich, würde es mir gehen, wenn ich fast vier Jahre nach der Geburt meiner Tochter einen Kurs besuchen würde, der Männer auf das Vatersein vorbereitet. Die Vorbereitung auf einen Zustand also, in dem ich mich längst befinde. Das ist ja ein wenig so, als würde man einen Witz, dessen Pointe man schon kennt, noch einmal erzählt bekommen. Wie interessant kann das schon sein? Und doch hat die Neugier obsiegt; ich will wissen, was in so einem Vatercrashkurs passiert. Vielleicht hätte es mir damals ja geholfen.
«Mal schauen, wie kalt das Wasser wirklich ist, in das wir geworfen werden.» Ein Kursteilnehmer Ich schüttle also Hände und versuche mir Namen einzuprägen. Wir sind eine kleine Gruppe, sechs Teilnehmer und zwei Kursleiter. Dahinter steht Männer.ch, der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen, der verlauten lässt, der Kurs sei von Vätern für Väter entwickelt, die «keine reinen Wochenendpapis, sondern aktive, in den Familienalltag eingebundene, emotional präsente Vertrauenspersonen ihrer Kinder sein wollen – von der ersten Stunde an». Das kann ich nur gutheissen, nicht bloss, weil sich die Zeiten geändert haben, sondern weil ich als Teilzeit- und Patchwork-Vater selbst ein solches Modell lebe. Die Situation reflektieren Gedacht ist es so, dass der Arbeitgeber seinen werdenden und frischgebackenen Vätern den Kurs à zweimal zweieinhalb Stunden schenkt. In unserer Runde sind allerdings nur zwei Teilnehmer dank des Arbeitgebers hier. Wir würden nicht erfahren, wie wir das Babytragetuch binden, erklären die Kursleiter zu Beginn. Es gehe darum, die eigene Situation zu reflektieren, sich auszutauschen, Normen und Werte zu formulieren oder zu hinterfragen und den Handlungsbedarf für sich zu klären. Wir sind Männer zwischen 30 und 37 Jahren, haben gute Jobs und eine langjährige Partnerin. Ein weiterer Teilnehmer ist ebenfalls schon Vater, seine Tochter ein halbes Jahr alt. Der Rest erwartet den Nachwuchs irgendwann im nächsten Semester. Die Noch-nicht-Väter haben Respekt vor der Veränderung und fragen sich, wie sie das alles unter einen Hut bringen sollen. Etwa jener Teilnehmer, Mitbegründer eines Start-ups, in dem er prinzipiell
Auch Väter müssen sich Erholungskompetenz aneignen.
Infos und Anmeldung Der Kurs für werdende oder frischgebackene Väter wurde im Rahmen des Nationalen Programms MenCare erarbeitet. Der Vatercrashkurs stellt Fragen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Vaterschaft ins Zentrum. Er richtet sich an Männer, die sich mit den Veränderungen auseinandersetzen wollen, die die Geburt ihres Kindes mit sich bringt. Und an Unternehmen, die mit einem Gutschein für den Kurs Mitarbeitern, die Vater werden, zeigen wollen, dass sie sich der Herausforderung des Übergangs bewusst sind. Der Kurs findet an zwei Abenden in verschiedenen Städten der Schweiz statt und kostet 190 Franken. Weitere Infos und Anmeldung unter www.vatercrashkurs.ch
sehr flexibel arbeiten kann, aber auch den Erfolgsdruck im Nacken spürt. Ihn plagen Zweifel, ob er seinem Kind gerecht werden kann, zumal das Business-Baby ebenfalls viel Aufmerksamkeit und Zeit in Anspruch nehmen wird. Ich merke schnell: Das sind sympathische und intelligente Herren, die sich bereits viele Gedanken gemacht haben. Alle haben sie sich schon Teilzeitstellen erhandelt oder wollen sich noch darum bemühen. Keiner gibt sich mit zwei Tagen Vaterschaftsurlaub zufrieden, jeder will unbezahlte Ferien nehmen, um seine Vaterschaft geniessen zu können. Ängste und Vorfreude Erstaunlich, wie geregelt die erst kommende Vaterschaft bereits ist; als hätten sie alles auf dem Reissbrett geplant: Solider Job, langjährige Partnerin heiraten, Familie
gründen. Das Kind wird diese Ordnung zum ersten Mal durcheinanderbringen. Verglichen damit bin ich ein Exot – und mit meinen Patchwork-Problemen krisenerprobt. Kein Grund, sich überlegen zu fühlen, rüge ich mich selbst. Der Kursleiter reisst mich aus den Gedanken. Welche Fragen und Ängste beschäftigen werdende Väter? Antwort: Ob sie gewappnet und ausgerüstet seien. Ob die Beziehung das neue Leben aushält. Wie sich die Eltern aufteilen. Welche Gefühle sind sonst noch da? Natürlich Vorfreude. Aber auch die Zuversicht: Das kommt schon gut. 15 Minuten sollen wir jetzt in Zweierteams besprechen, was uns derzeit beschäftigt. Ich erzähle von meiner Tochter, bei der immer noch nicht klar ist, ob sie einen Gendefekt hat oder ob sie einfach nur ein krasser Spätzünder ist. Und vom gordischen Knoten eines Patchwork-Gefüges. Mein Gesprächspartner schildert mir, dass er vor einem Jahr schon Vater eines Sohnes wurde. 27. Schwangerschaftswoche, Not-Kaiserschnitt, 300 Gramm schwer. Fünf Tage später ist der kleine Bub tot. Ich schlucke leer, so schnell sind meine Probleme keine mehr. Zurück im Kurs: Nun geht es um «Aspekte von Väterlichkeit». Aus zwei Dutzend Schwarz-Weiss-Bildern sollen wir eines oder zwei auswählen, die uns besonders ansprechen. Ich wähle eines, auf dem ein Vater sein Kind umarmt, man sieht nur Hinterkopf und Rücken des Vaters und Haarbüschel des Kindes. Was ich dazu sage, ist plump und stimmt doch: Am wichtigsten ist mir eine emotionale Bindung zu meinem Kind, alles andere ist sekundär. Ich erhalte Zustimmung. Danach sprechen wir über Quality time, darüber, dass wir die Zeit mit unseren Kindern oder Babys geniessen wollen und uns nicht später Vorwürfe machen müssen, die Chance verpasst zu haben, unser
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Kind aufwachsen zu sehen. Wir reden davon, wie wir unsere Väter erlebt haben. Aber auch über Tischregeln und wie man Kinder in die Hausarbeit einbindet. Wie verändert einen die Vaterschaft? Ich habe das Bedürfnis, diesen sympathischen und reflektierten Männern Mut zu machen, und ermuntere sie, authentisch zu sein. Das könne eigentlich nur klappen, da sie sich ja bereits jetzt ausreichend mit sich und ihrer Rolle auseinandersetzen. Die Kursleitung steht mir da in nichts nach, wenn sie betont, wie wichtig Zeit für sich und Zeit als Paar sind. Als Nächstes bekommen wir ein Blatt mit Fragen. Welche Veränderungen erwarte ich in meinem Leben? Welche Aufgaben kann ich mir nicht vorstellen zu übernehmen? Was sind meine Erwartungen an meine Partnerin? Jede Frage ist für sich schon fast ein Seminar wert. Wir sollen nun überall prüfen: «Kläre ich das mit mir selber?» oder «Zusammen mit der Partnerin?» oder «Gar nicht?» Eine Woche später die zweite Sitzung: Eine Distanz ist spürbar, die Vertrautheit vom letzten Mal verflogen. Jetzt wäre eine Übung, die die Gruppe wieder zusammenbringt, angebracht, denke ich. Stattdessen sitzen wir erneut im Kreis und reden. Von den Teilnehmern hat keiner die «Hausaufgaben» gemacht, niemand hatte Zeit, sich abermals intensiv mit dem Fragenkatalog zu beschäftigen. Der Tenor: Diese Überlegungen sind selbstverständlich, sässen wir sonst hier? Einer sagt: «Ich sehe das gelassen. Mal schauen, wie kalt das Wasser wirklich ist, in das wir geworfen werden.»
Verhandeln dieses Spielraums sei auch ein Verhandeln mit sich selbst. Anhand von Spielzeugfiguren zeigen sie, wie sich zuerst Kind und Frau in einer Symbiose befinden, die mit dem Durchschneiden der Nabelschnur endet. Nun komme es zur Triangulierung, zur Bildung eines Dreiergespanns, sofern sich der Vater von Anfang an emotional präsent zeige. Wichtig sei ihre Präsenz auch deshalb, weil «6 bis 22 Prozent der Mütter» in eine postnatale Depression verfallen. Aber auch Männer müssen sich Erholungskompetenz aneignen, müssen Kraftspender suchen, auf sich hören und wenn nötig Hilfe holen. Wir sollen nun Kuchen-Diagramme zeichnen und unsere Arbeitszeit, Familienzeit, Zeit als Paar, Zeit alleine und mit Freunden eintragen. Wir skizzieren, wie wir uns die Aufteilung nach der Geburt wünschen. Ich habe eine sehr gesunde Work-Life-Balance und möchte das so beibehalten. Schlussrunde mit Feedback. Er habe den Crashkurs als «entschleunigend» empfunden, sagt einer. Er sei ungeduldig geworden, sehne sich die Geburt herbei, ein anderer. Er habe nicht viel dazugelernt, empfand den Austausch aber dennoch als wertvoll. Das deckt sich mit meiner Wahrnehmung: Die Überlegungen, die hier angeregt werden, machen sich reflektierte Männer sowieso. Hier werden sie aus- und angesprochen. Mir fehlten neben all dem Emotionalen ein paar Infos, etwa zur Vaterschaftsanerkennung oder zum gemeinsamen Sorgerecht. Hätte ich also den Vatercrashkurs vor der Geburt meiner Tochter gebraucht? Nicht unbedingt. Hätte er mir etwas gebracht? Durchaus.
Bildung eines Dreiergespanns Diesmal bringen sich die Kursleiter mehr ein, sprechen von Empowerment, dass der Vater sich dafür einsetzen muss, um gleichberechtigter Partner zu sein. Das
Dies ist ein Beitrag aus wir eltern. Die aktuelle Ausgabe liegt derzeit am Kiosk.
Zofinger Kindertagesstätte Domino trumpft mit mehr Waldtagen und neuer Küche auf Seit über 20 Jahren begleitet die Kindertagesstätte Domino in Zofingen Mädchen und Buben beim Entdecken der Welt. Obwohl das Team auf einen reichhaltigen pädagogischen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann, investiert die Kita Domino in die Weiterbildung und berücksichtigt aktuelle pädagogische Konzepte. So konnte das Team der Kita Domino im Frühjahr 2017 den zertifizierten, zweijährigen Lehrgang «bildungskrippen.ch» erfolgreich abschliessen. Das Kind mit seinen Interessen und Bedürfnissen steht im Zentrum und das In der Kita Domino können Kinder «Domino»-Team richtet seine pädagogi- drinnen und draussen spielen. Bild: zvg sche Arbeit konsequent auf dessen frühkindliche Bildungsprozesse aus. zum Verweilen ein. Das Kind kann je Bildungsräume zum Entdecken nach Interesse aus betreuten Angeboten Die liebevoll eingerichteten infans-Bil- auswählen oder sich einem «Gspänli» andungsräume laden die Kinder zum Ent- schliessen und etwas Neues ausprobieren. decken, Spielen, Toben oder einfach nur Ob Familien- oder Musikzimmer, Wer-
kraum, Bastelatelier, Bibliothek, Bau- und Verkehrszimmer oder Bewegungszimmer: Die kleinen Entdecker werden von den jeweiligen Fachpersonen begleitet und wo nötig unterstützt. Egal, wo man hinschaut: Es wird fleissig gearbeitet, musiziert, gebaut, gespielt und den Eltern abends die Kunstwerke stolz präsentiert.
frieden, kehren die kleinen Abenteurer jeweils von den Waldtagen in die Kita zurück. Mögen die Kinder nicht in den Wald spazieren, so bietet der geräumige und kindgerechte Erlebnis-Garten viele Möglichkeiten für Spiel und Spass im Freien. Besuche auf dem Bauernhof runden das Angebot im Freien ab.
Abenteuerliche Walderlebnisse Da sich der Waldtag über die letzten Jahre grosser Beliebtheit erfreute, wurde das Waldangebot auf drei Tage pro Woche erweitert. Mit Rucksäcken bepackt spazieren die Leiterinnen mit den Kindern zum «Domino»-Waldplatz und geniessen die abenteuerlichen Walderlebnisse. Gemeinsam wird Feuerholz gesammelt und über dem Feuer gekocht. Nichts schmeckt besser, als ein selbst zubereitetes und gekochtes Mittagessen. Müde, aber zu-
Investition in Qualität und Kontinuität Die Kita Domino bietet fachkundige und liebevolle Betreuung für Kinder ab zwei Monaten in einer kindergerechten Atmosphäre. Die Betreuung der insgesamt 35 Ganztagesplätze ist von 6.30 bis 18 Uhr gewährleistet. Mit der Konstanz des strukturierten, regelmässigen Tagesablaufs und des erfahrenen «Domino»-Teams erfährt das Kind Geborgenheit und Sicherheit. Die Kita Domino ist Mitglied des Verbandes Kinderbetreuung Schweiz kibesuisse.
Auf gesunde und frisch zubereitete sowie kindergerechte Mahlzeiten wird besonders viel Wert gelegt. Damit die Köchin auch in Zukunft dem Label für gesunde Ernährung «Fourchette verte» entsprechend die Kinder vor Ort fein bekochen kann, investiert der Verein Kindertagestätte Domino in diesem Sommer in eine neue, grosszügige und professionelle Gastroküche. Haben wir Ihr Interesse geweckt, so besuchen Sie uns mit Ihrer Familie für ein unverbindliches Beratungsgespräch vor Ort und tauchen Sie ein in die infans-Bildungsräume. (zg)
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Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
Wenn der Kopf anders möchte als der Körper: Schwanger werden mit unkonventioneller Methode
Hochsensible Kinder stellen ihre Eltern vor besondere Herausforderungen.
Bilder: zvg
Hochsensibilität: Erkenntnisse und Umgang im täglichen Leben Das Phänomen Hochsensibilität (HSP, highly sensitive person) wurde erstmals von der Psychotherapeutin und Universitätsprofessorin Elaine Aron (USA) 1991 beschrieben. HSP gilt nicht als Krankheit, auch wenn die Veranlagung dazu vererbbar ist. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass etwa 15 bis 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung, sowohl Erwachsene als auch Kinder, «HSPler» sind. Durch ihre hoch entwickelten Wahrnehmungskanäle, über welche sie Informationen anders verarbeiten, gelten diese Menschen als sehr talentiert. Beispielsweise können sie Gefühle anderer Menschen spüren, was sie aber wiederum in Gesellschaft mehrerer Personen unter Umständen überfordert. Um wieder Ruhe zu finden, ziehen sie sich daher häufig von ihrer Umwelt zurück. Bei Kindern mit HSP kann sich dies auch kritisch im Unterricht auswirken: Sie begeg-
nen ihren Konzentrationsschwierigkeiten oder auch einer generellen Überforderung häufig mit Rückzug oder einem emotionalen Ausbruch. Auch für die Eltern dieser Kinder stellt HSP eine enorme Anforderung dar. Sie kommen immer wieder an ihre Grenzen, stellen sich und ihren Erziehungsstil infrage und drohen an den grossen Anforderungen ihrer Kinder zu scheitern. Durch die Kenntnis von HSP und das bewusste, sinnvolle Integrieren in den Alltag wird das Leben Betroffener und Beteiligter wieder lebenswert. (zg)
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Wer weiss, dass er hochsensibel ist, kann besser damit umgehen.
Unterstützung bei Kinderwunsch: Jana Schadt ist Hypnosetherapeutin HS. «Wie stellen Sie sich Ihre Gebärmutter vor?», ist ein Satz, den die Frauentherapeutin Jana Schadt in ihrer Praxis gerne anwendet. Je nach Antwort kann sie gleich sagen, ob eine Schwangerschaft generell möglich ist. Die Vorstellung von einer dunklen, verkrampften Masse ist denkbar ungünstig für eine erfolgreiche Empfängnis. Vergleichbar mit einem Gästezimmer, Die Macht der eigenen Gedanken wird oft unterschätzt. was die Gebärmutter für die neun Monate ist, entscheiden nicht nur die körperlichen Voraussetzungen über eine Einnistung des Eis, sondern auch die Denkweisen über den eigenen Körper. Wenn die Gebärmutter als ein sehr liebevoll eingerichtetes Gästezimmer gesehen wird, erhöhen sich die Chancen einer möglichen Schwangerschaft um einiges. Die Macht der eigenen Gedanken wird oft unterschätzt.
Bilder: zvg
Den Körper kann man nicht belügen Versteckte Denk- und Verhaltensmuster beeinflussen die Körperfunktionen mehr, als einem lieb ist. Wenn ein Mädchen zum Beispiel immer Papas Prinzessin war und es auch bleiben möchte, wird es mit dem «Frausein» schwierig. Periodeschmerzen und unterentwickelte weibliche Organe können die Folgen sein. Jana Schadt macht sich zusammen mit den Frauen auf die Suche nach solchen Prägungen und lehrt sie neu zu denken. Bei verklebten Eileitern, Zysten und Myomen oder der Endometriose geht sie weiter. Mittels suggestiven Operationen wird dem Körper geholfen, die Störung zu beseitigen. Therapeutische Frauenmassage ergänzt die Vorbereitung für eine harmonische positive Schwangerschaft. Individuell, herzlich, menschlich. Termine für das Erstgespräch sind online buchbar. (zg)
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Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
Ein Plädoyer für das Schlafen im Familienbett
Nähe und Zuwendung: Das gemeinsame Schlafen im Familienbett hat nichts mit Verwöhnung zu tun. Irgendwann ist ein eigenes Bett oder bei den Geschwistern zu schlafen sowieso viel spannender. Seit Menschengedenken schlafen Kinder bei ihren Eltern. In vielen Kulturen ist das auch heute noch so. Doch hierzulande ist das Familienbett verpönt. Warum eigentlich? Autorin Anita Zulauf berichtet von ihren eigenen Erfahrungen. Nackte Füsse tappen durch die Nacht. Kleine, grosse, schlaftrunkene, taumelnde. Hunderte von Stunden wandern kleine Menschen in der Stille der Nacht über Holz- und Plattenböden, um bei Mama und Papa unter die Decke zu schlüpfen, Eltern, um Babys zu füttern, in den Schlaf zu wiegen, zu trösten, Lieder zu summen. Manchmal mit Verständnis und Geduld, oft übermüdet und genervt. Manchmal geht das ein paar Wochen so, manchmal Monate, Jahre. Der Schlaf wird gestört und unterbrochen. Ausgeruht, ausgeschlafen, körperliches Wohlbefinden nach geruhsamem Schlaf, das war gestern. Bevor man Kinder hatte. Ein Hippie-Ding? Muss das sein? Auch wir fragten uns das, nach drei Babys, die wir im Abstand von einigen Jahren durch dunkle Nächte wiegten, für sie summten, säuselten, sie ernährten. Zu denen wir – kaum hatten wir uns auf leisen Socken aus dem Zimmer geschlichen – resigniert und am Rande des Wahnsinns an die Bettchen zurückkehrten, um sie von Neuem zu beruhigen, zu streicheln, zu schmusen, weil sie wieder zu weinen angefangen hatten. Nochmal solche Strapazen zu durchleben, darauf hatten wir wenig Lust. Darum sprangen wir beim vierten Baby über kulturelle Schatten und Gräben. Und weil der Baby-Papa nur schlecht zu dritt oder mehr in einem Bett schlafen konnte, quartierte ich mich aus dem Paarbett aus und richtete im Gästezimmer ein Familiennest ein, mit einer schlichten Matratze auf dem Boden. Wir pfiffen auf die Meinung von Bekannten und Freunden, kümmerten uns keinen Deut um schräge Blicke und Augenrollen, auch nicht um warnende Worte, das Baby könnte allzu verwöhnt werden. Ich gebe zu, ich schlafe wie eine Bärin, darum störten mich weder die Fusstritte noch das nächtliche Herumwälzen des kleinen Menschleins. Jede Nacht umfasste ich seine Füsschen und so schlummerte ich ein.
Das Schlafen in der Gemeinschaft entspricht der Natur des Lebewesens Mensch seit Millionen von Jahren. Unser Baby schlief keineswegs nach ein paar Wochen durch. Nur hielten sich die nächtlichen Aktivitäten sehr in Grenzen. Ich merkte oft kaum, wenn ich das Shirt hob, um die Kleine zu stillen. Sie trank und schlief danach wieder ein. Durchwanderte
Nächte waren weitgehend passé, ausser sie war krank oder hatte eine unruhige Nacht. Und nicht selten schlüpfte das eine oder andere Kind auch noch zu uns ins Nest. Kreuz und quer lagen wir in unserem Kuschellager. So, wie es die Menschheit Millionen von Jahren getan hat – und anderswo immer noch tut. Doch in unserer westlichen Kultur ist das verpönt. Das Familienbett ist ein Hippie-Ding, Gegner schreien laut Verwöhnung und Verweichlichung. Eltern müssen ihren eigenen Weg finden Und überhaupt: Wo bleibt da das Liebesleben? Der Sex? Klar ist es Geschmackssache. Nicht alle Mütter und Väter wollen ihr Bett mit dem Nachwuchs teilen oder die Nächte ohne ihren Partner verbringen. Manchmal sind sich die Paare auch nicht einig. Letztendlich gilt: Eltern müssen ihren eigenen Weg finden. Hauptsache, es stimmt für alle. Doch warum überhaupt ist es in der westlichen Kultur so wichtig, dass schon Babys in ihren eigenen Betten schlafen lernen? Schauen wir kurz zurück: Das Schlafen in der Gemeinschaft entspricht der Natur des Lebewesens Mensch seit Millionen von Jahren. In der gesamten Geschichte der menschlichen Entwicklung haben Kinder immer bei den Eltern gelegen. Auf Strohund Blätterlagen, einfachen Matratzen auf Steinböden, Wolldecken, in Hängematten. Noch bis vor etwa 150 Jahren schlief kein Kind alleine in einem Bett, geschweige denn allein in einem Raum. Noch bis vor etwa 80 Jahren lagen oft mehrere Geschwister im selben Bett. Selbst beim rei-
chen Adel hat im separaten Kinderzimmer die ganze Nächte durchschlafen? Stellt immer die Amme mitgeschlafen. man solche Fragen Müttern in Indien oder Südamerika, schauen sie irritiert. Während «Auch bloss ein Tier» man hierzulande Säuglinge aufs DurchMit der fortschreitenden Industrialisierung schlafen ab sechs Monaten trimmen will, der westlichen Länder, der Veränderung erwarten Eltern in anderen Kulturkreisen des Lebensrhythmus und Arbeitsstils ent- dasselbe von Kindern ab drei bis fünf Jahstand eine neue Wohnkultur. Das Kinder- ren. Hier schiessen Schlaflabors wie Pilze zimmer wurde erschaffen. Heute modern aus dem Boden, dort hat man von kindliund hübsch eingerichtet nach dem Ge- chen Schlafstörungen noch nie gehört. schmack der Eltern, mit fröhlich gestri- «Ich verstehe gar nicht, warum ihr Psychochenen Wänden, voll bepackt mit Spiel- logen für so eine Sache wissenschaftliche sachen, ausgestattet mit teuren Möbeln, Bücher braucht. Ich muss bloss in den Stall hippen Kinderbetten und hochwertigen rausgehen und schauen, wie das kleine Matratzen. Die Eltern begannen, mehrere Schaf mit dem Kopf auf dem Bauch vom Stunden tagsüber und in der Nacht die Ba- Mutterschaf liegt und schläft, dann weiss bys allein schlafen zu legen. ich, wies geht. Der Mensch ist doch auch bloss ein Tier.» Dies sagte ein einfacher Bauer aus einem Dorf in Deutschland «Müde Babys dem Psychotherapeuten Stephan Mayer aus Passau nach einem seiner Vorträge. verlangen meist «Und ich denke, er hat recht. Dass Kinnach Gesellschaft der bei den Eltern schlafen wollen, ist eine Sache des Instinkts», sagt Mayer. Und es und werden sei wichtig für die seelische Geborgenheit. «Dürfen sie es nicht, entstehen Verlassensnähebedürftig.» und bei Neugeborenen gar Todesängste», Nora Imlau und Herbert so Mayer.
Renz-Polster in ihrem Buch «Schlaf gut, Baby»
150 Jahre sind eine minimale Zeitspanne gemessen an der Dauer der Menschheitsgeschichte. Sie hat auch noch längst nicht in allen Kulturen Einzug gehalten. Nach wie vor schlafen Millionen von Säuglingen und Kleinkindern in engem Körperkontakt mit Eltern oder anderen Angehörigen. Feste Schlafenszeiten für Kinder? Babys,
Das unsichtbare Band Wie schön wäre es doch, wenn müde Babys das Bedürfnis nach Alleinsein hätten. Doch das Gegenteil ist der Fall: «Müde Babys verlangen meist nach Gesellschaft und werden nähebedürftig», schreiben Nora Imlau und Herbert Renz-Polster in ihrem Buch «Schlaf gut, Baby». Werden sie dabei nun allein gelassen, wird das Bindungssystem, ein unsichtbares Gum-
Fünf Mythen rund ums Familienbett 1. Kinder im Familienbett werden verwöhnt und unselbstständig. Falsch. Nähe und Zuwendung haben nichts zu tun mit Verwöhnung. Doch die Verunsicherung bei Eltern ist gross: Wird unser Kind nicht lernen, dass es seinen Willen bekommt, wenn es nur laut genug schreit und wir sofort kommen, um es zu trösten? Wird es das bald ausnutzen, um uns zu manipulieren? Die Entwicklungspsychologie weiss heute: Gibt man einem Baby die Wärme und den Trost, den es braucht, lernt es, dass da mindestens ein Mensch ist, der sich kümmert, wenn es Bedürfnisse hat. Das gibt ihm Sicherheit und Vertrauen, macht es stark und fit fürs Leben. 2. Im Familienbett besteht die Gefahr, das Kind zu erdrücken? Falsch. Filmaufnahmen mit Infrarotkameras zeigten, dass Kind und Eltern sich im Schlaf so bewegen, dass es nie zu einer bedrohlichen Situation für das Kind kommt. Vorausgesetzt, die Eltern konsumieren keinen Alkohol oder Drogen. Die Aufnahmen zeigten zudem, dass
Eltern und Kinder fast ausnahmslos sich zugewendet schlafen und die Eltern mehrmals pro Nacht im Schlaf oder Halbschlaf ihr Kind zudecken, richtig hinlegen und es schützend an sich ziehen. Ohne dass die Eltern am nächsten Morgen davon gewusst hätten. Die Interaktion von Mutter oder Vater und Kind führt auch dazu, dass das Kind immer deren Nähe spürt. Wird es kurz wach, ist es nicht allein und schläft oft fast sofort wieder ein. 3. Schläft ein Baby im Familienbett, gibts keine Probleme mehr. Falsch. Natürlich ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, wenn das Kind im Familienbett schläft. Auch hier muss ein Baby erst in den Schlaf finden, was Zeit und eine gehörige Portion Geduld braucht. Zumal die Kleinen bis zu 20 Minuten oder mehr brauchen, um einzuschlafen. Und dann nochmal 20 Minuten um endlich in Tiefschlaf zu sinken. Auch im Familienbett schlafen Eltern manchmal nicht gut, weil sich das Kind unruhig hinund herwälzt. Auch diese Eltern möchten manchmal lieber laut schreien, als leise zu summen.
4. Babys schlafen eher durch, wenn man sie allein in ihren Bettchen weinen lässt. Falsch. Es kann durchaus sein, dass Babys nach vier, fünf durchweinten Nächten still sind und durchschlafen. Dann jedoch aus Resignation, weil sie gelernt haben, dass niemand kommt, wenn sie alleine sind, Angst oder Hunger haben. Darum: Lassen Sie Ihr Baby nicht allein, wenn es weint. Vergessen Sie Ratgeber mit entsprechenden Schlaftrainings. Wenn Sie Ihr Baby mehrere Minuten weinen lassen, bevor Sie es trösten gehen, nur um es zwei Minuten später wieder mehrere Minuten weinend allein zu lassen, löst das beim Kind Ängste, Not und Verzweiflung aus. Das ist quälend und sinnlos. 5. Man bekommt die Kinder nicht mehr aus dem Familienbett. Richtig. Doch meistens gehen Mädchen und Buben im Alter von zwei bis vier Jahren von alleine. Ein eigenes Bett zu haben oder bei den Geschwistern im Zimmer zu schlafen, ist irgendwann viel spannender.
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miband, aktiviert, ein uraltes Hochsicherheitsprogramm, das Alarm schlägt. Das Baby beginnt lauthals zu schreien und organisiert sich so Begleitschutz. «Denn zur Zeit der Jäger und Sammler hat ein solch leckeres Menschengeschöpf tatsächlich nur überlebt, wenn nette Menschen aus Fleisch und Blut bei Bedarf alles stehen und liegen gelassen haben, um es zu beschützen», so die Autoren. Andernfalls wäre es ganz schnell ein totes Baby gewesen, von Tieren verschleppt oder von nächtlichen Temperaturstürzen unterkühlt. Das Leben heute ist weitab von gefährlichen Tieren. Feuermelder und Babyphone machen das Leben sicher. Nur: Die alten Programme sind dadurch nicht überschrieben worden, sie wirken weiter. Das Gefühlskleid, mit dem der Mensch zur Welt kommt, bleibt uralt. Die Natur hat das Durchschlafen also eigentlich aus Sicherheit als Gemeinschaftswerk geplant und macht den Westlern damit einen ziemlich dicken Strich durch die Rechnung der Idealvorstellung, dass man die Kleinen abends zufrieden in ihr Bettchen legt, wo sie dann am anderen Morgen fröhlich wieder aufwachen. Solche Kinder sind Raritäten, Sammlerstücke sozusagen. Das Wissen, dass es seit Menschengedenken das Natürlichste überhaupt ist, gemeinsam mit geliebten Menschen zu schlafen, ermöglicht Eltern ein dickes Fell und jede Menge Gelassenheit gegenüber den vielen Geboten, Verboten und Denkvorschriften, die einem als Eltern begegnen. «Was, dein Kind schläft noch nicht durch? Was, du stillst noch? Was, es schläft bei dir im Bett?» – «Diese Diktatur der Versagensängste wird erst aufhören, wenn wir selbstbewusst zurückfragen: Warum nicht? Das schafft Freiheit», so Imlau und Renz-Polster. Eltern sollen den Mut haben, es so zu machen, wie sie es für richtig halten. Egal, ob bei Mama und Papa im Bett, im Beistellbett, auf einer gemeinsamen Matratze im Kinderzimmer. Oder später mit dem Bruder oder der Schwester im gemeinsamen Zimmer. Oder mit den Geschwistern zusammen im Bett. Viele Kinder ziehen von sich aus in ihr eigenes Zimmer, wenn sie gross genug sind. Ein eigenes Bett zu haben oder bei den Geschwistern zu schlafen, ist auf einmal viel toller als bei den Eltern. Auch wenn sie mitten in der Nacht genau dorthin zurückkehren, tapsend Nähe und Vertrautheit suchen. Und Sicherheit. Erwachsene sehen offensichtlich den Schlaf auch gerne als Gemeinschaftsprojekt. Die Anwesenheit eines geliebten Menschen wirkt besser als jede Schlaftablette. Und wo bleibt das Liebesleben? Der Sex? Nun ja, ist das Familienbett besetzt, ist ja dann das Kinderzimmer frei. Oder die Waschküche.
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Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
Für einen freundlichen und sicheren Start ins Leben Adrian, Sofia, Jonas und Vanessa – die vier und viele andere Kinder sind im ersten Halbjahr im Luzerner Kantonsspital an den Standorten Sursee und Wolhusen zur Welt gekommen. Rund 1300 Babys werden es bis Jahresende sein. Ihre Mütter und Väter haben sich für die Luzerner Kantonsspitäler entschieden, weil sie hier die Betreuung bekommen, die sie sich für die Geburt wünschen. Jede Frau hat andere Bedürfnisse, jede Geburt verläuft anders und einzigartig. Fachkundige Hebammen und ein Ärzteteam begleiten und betreuen die Eltern vor, während und nach der Geburt. Gemeinsam sorgen sie für einen freundlichen und zugleich sicheren Start ins Leben.
Müttern und Vätern helfen, sich auch auf die kommenden Herausforderungen optimal vorzubereiten. Stillberaterinnen unterstützen die Mutter bei Stillfragen und suchen nach passenden Lösungen. Rückbildungskurse helfen, der Mutter ein gutes Gefühl für den veränderten Körper zu geben. Mit Kursen wie «Tragetuchbinden» oder «Babymassage» (in Sursee) vermitteln Fachleute viel Wissenswertes und die richtigen Techniken, damit Eltern die Beziehung zu ihrem Baby intensiv geniessen und ihm viel Geborgenheit durch körperliche Berührung, Nähe und sanfte Bewegungen vermitteln können. Für eine Nachbesprechung der Geburt ist es möglich, einen Termin in der Hebammensprechstunde zu reservieren. Das Stillambulatorium steht bei Fragen rund ums Stillen nach der Geburt zur Verfügung. Natürlichkeit, Sicherheit und Geborgenheit stehen im LUKS Sursee und Wolhusen im Mittelpunkt – das gewährleistet ein fachkundiges Ärzte-, Pflege- und Hebammenteam. Die moderne Infrastruktur und die familiäre Atmosphäre bieten ein angenehmes Geburtserlebnis. Das LUKS-Team an beiden Standorten (Sursee und Wolhusen) setzt alles daran, dass sich werdende Mütter vor, während Fachkundige Hebammen und ein Ärzteteam begleiten und betreuen im Luzerner Kantonsspital Sursee und Wolhusen die Eltern und nach der Geburt auf sich und ihr Baby während der Geburt und danach. Bild: zvg konzentrieren können. (zg)
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Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
10 Ernährungsmythen auf dem Prüfstand Vom Säugling bis zum Teenager: Es geistert viel Halbwissen durch den Alltag von Eltern, was die richtige Ernährungsweise der Kinder anbelangt.
Zur Person Dr. med. Christian S. Kessler (41) ist Oberarzt, Internist und Experte für Naturheilverfahren an der Abteilung Naturheilkunde des Immanuel Krankenhauses Berlin. Der Vater von zwei Söhnen im Alter von 2 und 5 Jahren ernährt sich zu 95 Prozent vegan; seine Frau isst fast kein Fleisch, jedoch Milchprodukte und Fisch. Kesslers älterer Sohn ist selbstbestimmter Ovo-Lacto-Vegetarier, der jüngere isst ausserhalb des Elternhauses Fleisch, zum Beispiel Würstchen bei der Oma. «Das schmerzt mich zwar, aber mein Verständnis von Selbstbestimmung geht so weit, dass ich ihm das nicht verbieten will», sagt Kessler.
1. Babys müssen spätestens im siebten Monat anfangen, Brei zu essen. Nein! «Aus evolutionsbiologischer Sicht ist das Unsinn», sagt Christian Kessler, Oberarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin, «denn vor 10 000 Jahren gab es keinen Brei und schon gar nicht exakt ab dem siebten Monat.» Tatsache ist, dass das Verdauungssystem, die Nierenfunktion und der Stoffwechsel des Babys ab dem fünften oder sechsten Monat in der Regel so weit entwickelt sind, dass es Beikost vertragen kann. Auch erwachen nun langsam Interesse und Neugier an dem, was die Eltern sich jeden Tag aufs Neue in den Mund schieben. «Wer jetzt Brei geben will, kann, muss aber nicht», sagt Kessler. Das Kind darf auch einfach auf einem gekochten Rüebli, einem Stück Apfel, Fenchel oder Brot herumkauen. Nach wie vor trinkt es Milch und wenn diese von seiner Mutter kommt, enthält sie alle wichtigen Inhaltsstoffe fürs gesunde Gedeihen. Wird es von der Milch nicht mehr satt, beginnt es zu essen. 2. Gestillte Kinder haben häufig einen Eisenmangel. Das ist erklärungsbedürftig: Es kommt vor, dass gestillte Kinder im Vergleich einen tieferen Eisenspiegel haben. «Dieser ist jedoch in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle überhaupt nicht von gesundheitlicher Relevanz, da er sich immer noch im Normbereich befindet», sagt Kessler. Stillen ist jedoch ein natürlicher Vorgang der Biologie und auch Muttermilch enthält Eisen. Wichtig ist deshalb, dass die stillende Mutter genügend mit Mikronährstoffen versorgt ist. Kessler: «Wir sollten nicht wissenschaftliche Gründe konstruieren, die die Mütter verunsichern oder davon abhalten zu stillen.» 3. Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren, spielen mit deren Gesundheit. Ja, das ist möglich. Aber nur wenn die Eltern ungenügend informiert sind und die kritischen Nährstoffe nicht regelmässig kontrollieren lassen. «Auch wer sich bereits vegan ernährt, muss sich neu und tief einlesen in die Materie, wenn die Kinder so aufwachsen sollen», sagt Kessler. Er empfiehlt veganen Familien, sich grundsätzlich ärztlich begleiten zu lassen und am besten halbjährlich folgende Werte mittels Bluttest im Labor zu überprüfen: Vitamin B12, Eisenstoffwechselparameter, Vitamin D. «Vitamin B12 muss in jedem Fall supplementiert werden, alles andere wäre grob fahrlässig», betont der Arzt, der sich selber überwiegend pflanzenbasiert ernährt. «Säuglinge und Kleinkinder können bei einem Vitamin-B12-Mangel
Kinder haben eine gute Selbstregulation. Sie sollen essen dürfen, wenn sie Hunger haben, aber nicht essen müssen, wenn ihnen nicht danach ist. Bild: Shutterstock vor allem mit Blutbildungsstörungen und neurologischen Schädigungen reagieren; diese können teilweise nicht mehr rückgängig gemacht werden.» 4. Fleisch ist ungesund und böse. Das kann man so nicht sagen. Fleisch ist zwar aus ökologischer Sicht böse für unseren Planeten; uns als Spezies wird nichts anderes übrigbleiben, als unseren Fleischkonsum drastisch zu reduzieren. Aber: «Wir sind seit Jahrtausenden Mischköstler und deshalb an Fleisch gewöhnt», sagt Kessler. «Anderseits ist Fleisch aber auch nicht notwendig. Besonders rotes und verarbeitetes Fleisch, allen voran die Wurstwaren, sollten wir nur sehr zurückhaltend konsumieren.» Das zeigt eine zunehmende Zahl von Studien, die zum Schluss kommt, dass pflanzenbasierte Ernährung gesünder ist als Mischkost. Allerdings sei Vorsicht angebracht: «Wenn Kinder regelmässig und viel Fleisch essen, etablieren sie langfristig ein ungesundes Ernährungsverhalten, von dem sie später schwer wegkommen.»
5. Kinder brauchen ein Frühstück, um in der Schule leistungsfähig zu sein. Nicht zwingend. Kinder haben eine gute Selbstregulation. Sie sollen essen dürfen, wenn sie Hunger haben, aber nicht essen müssen, wenn ihnen nicht danach ist. Fasten, auch das Intervallfasten, ist eher nichts für Kinder. «Grundsätzlich sollen Eltern ihre Kinder nicht als Projektionsfläche für die eigenen Ernährungskonzepte und -wünsche missbrauchen», so Kessler.
Hauptsache ist, dass die Ernährung vollwertig ist und die Kinder mit allen essenziell wichtigen Nährstoffen ausreichend versorgt werden», sagt Kessler. 8. Fleisch essen schützt vor Mangelzuständen. Falsch! Fleisch allein schützt davor nicht. «Unachtsame Mischköstler, auch Kinder, haben viel häufiger Mangelzustände in Bezug auf zahlreiche Nährstoffe als Menschen, die sich vorwiegend pflanzenbasiert ernähren, denn letztere achten meist besser auf einen vollwertigen, ausgewogenen Speiseplan», sagt Kessler. Bloss diskutiere das kaum jemand, weil es nicht so spektakulär sei, wie Veganer zu bashen. «Die Ernährungsweise vieler Mischköstler ist ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung bekannter Wohlstandserkrankungen, von denen auch immer mehr jüngere Menschen betroffen sind.»
ist im Grunde Gift für den Organismus», sagt Kessler. Auch die WHO hat dem raffinierten Zucker schon vor einigen Jahren den Kampf angesagt, denn dieser fördert nicht nur Übergewicht und Karies, sondern auch metabolische Erkrankungen wie Diabetes. Laut WHO soll Zucker deshalb nicht mehr als fünf Prozent der täglichen Energiemenge ausmachen, das gilt auch für Kinder; je nach Alter und Grösse entspricht dies zwei bis fünf Teelöffeln pro Tag. Kessler: «Es geht nicht darum, den Leuten das Stück Kuchen oder die Schokolade zu verbieten, es hilft schon, Süssgetränke und versteckte Zucker zu meiden, denn wie schon Paracelsus sagte: Die Dosis macht das Gift.» Besonders tückisch seien die versteckten Zucker, die in den allermeisten Fertigprodukten enthalten sind, auf den Zutatenlisten aber nicht Zucker genannt werden, jedoch ähnlichen Schaden anrichten: etwa Saccharose, Fruktose, Glukose, Glukosesirup, Maissirup oder High Fructose Corn Syrup.
10. ADHS-Betroffene brauchen mit der richtigen Ernährung kein Ritalin. «Das ist eine steile These, die ich als Legende, wenn nicht gar als Quatsch bezeichnen möchte», sagt Kessler. Die Ernährung könne einen Einfluss haben, wenn überhaupt aber eher einen geringen. Und ihr die Schuld an ADHS zuzuschieben, sei unzulässig. «ADHS hat viel mehr mit psychomentalen Faktoren und dem gesellschaftlichen Umfeld zu tun, das sich unter anderem durch moderne Technolo7. Kinder müssen täglich fünf Portio9. Zucker ist gefährlich. Kinder sollten gien und digitale Ablenkung stark verännen Gemüse oder Früchte essen, um möglichst wenig davon essen. dert hat; darauf reagieren manche Kinder gesund zu bleiben. Ja, aber: «Gemeint sind Kinderportionen. Unbedingt. «Vor allem Industriezucker sehr sensibel.» Veronica Bonilla Gurzeler 6. Für Kinder sind fünf kleine Mahlzeiten besser als drei grosse. Nicht unbedingt. Manchen Kindern genügen drei bis vier Mahlzeiten. Wichtig ist, dass sie nicht die ganze Zeit snacken, denn jedes Mal, wenn sie etwas essen, wird der Insulin- und Glukosestoffwechsel aktiviert, was längerfristig zu Stoffwechselproblemen führen kann.
7 Behauptungen zur Mundhygiene bei Kindern 1. Zähneputzen beginnt mit dem ersten Zahn. Richtig. Babys bekommen in der Regel mit etwa sechs Monaten das erste Zähnchen. Dieses sollte abends vor dem Schlafengehen mit einer kleinen Zahnbürste mit weichen Borsten und einer erbsengrossen Menge Kinderzahnpasta geputzt werden. Dabei sollte von Anfang an eine Zahnpasta mit Fluorid verwendet werden, dieses wirkt lokal an den Zähnen und macht sie widerstandsfähiger gegen Karies. Wattestäbchen vermögen fest haftende Plaque übrigens nicht zu lösen, wie Zahnmediziner Adrian Lussi, Professor und Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Präventivund Kinderzahnmedizin an der Universität Bern, sagt. Sie eignen sich nicht als Zahnbürstenersatz. 2. Kinder sollten Kinderzahnpasta benutzen. Richtig. Zahnpasta für Kinder enthält weniger Fluorid als solche, die für Erwachsene geeignet ist. Babys und Kleinkinder können Zahnpasta noch nicht ausspucken und schlucken sie. Schädlich ist Fluorid auch in etwas höherer Dosis nicht, aber es kann zu weissen Flecken auf den Zähnen führen. 3. Können Kinder die Zahnbürste alleine führen, kann man das Putzen ihnen überlassen.
Falsch. Da klaubt man den Nuggi von zuunterst aus der Tasche hervor, und … klebt da nicht was? Soll man das Ding nun notdürftig mit einem Taschentuch abwischen, da kein Wasserhahn in Sicht ist? Oder doch schnell in den Mund damit, bevor man den Schnuller wieder dem Baby zusteckt? Die Angst, dem Kind so Kariesbakterien zu übertragen, könne man sich sparen, findet der Zahnmediziner. «Bis Kinder zwei Jahre alt sind, nehmen sie von allen Familienmitgliedern ständig Bakterien auf – und das ist auch gut so», sagt Lussi. Selbstverständlich sollten Eltern aber auch bei sich selbst auf gute Mundhygiene achten. 5. Nächtliche Milchschoppen schaden Kinderzähnen. Richtig. Die häufigste Ursache für Karies bei Kleinkindern sind Schoppen mit gezuckertem Tee oder Fruchtsaft, an denen das Baby über Stunden nuckelt. Besonders in der Nacht richtet auch der MilchschopLöcher in Milchzähnen sollten nicht vernachlässigt werden: Karies gelangt bei diesen pen grossen Schaden an, denn der Mensch viel rascher an die Zahnwurzel und führt zu Schmerzen. Bild: Shutterstock produziert im Schlaf kaum Speichel. Speichel hat in der Kariesprophylaxe aber eine wichtige Funktion: Er verdünnt und neutFalsch. Selbst bei Kindern, die schon gut der gerne vergessen. In der Regel kann ralisiert die Säuren im Mund und umgibt alleine ihre Zähne putzen können, muss man Kindern das Zähneputzen erst ab die Zähne mit einem Schutzfilm. ein Erwachsener mindestens einmal am etwa acht Jahren ganz alleine überlassen. 6. Ein wenig Käse oder Milch nach dem Tag nachreinigen, am besten abends. So kommen im Alter von etwa sechs Jahren 4. Eltern sollten Nuggis und Babylöffel- Zvieri neutralisiert den Säurehaushalt im Mund. beispielsweise neue Stockzähne, die Kin- chen nicht in den Mund nehmen.
Richtig, aber … Tatsächlich haben Milchprodukte eine ausgleichende Wirkung – aber man sollte sich nicht zu viel davon versprechen. Früher habe man gedacht, dass schon etwas Joghurt oder Käse ausreichen, um nach einer Zwischenmahlzeit den Zahn zu stärken und vor Karies zu schützen, sagt Lussi. «Dabei braucht der Körper mehrere Jahre, um aus Kalzium einen Zahn zu machen.» Den Mund mit Wasser zu spülen oder einen zahnschonenden Kaugummi zu kauen, wenn man gerade keine Zahnbürste zur Hand hat, bringt übrigens genauso viel. 7. So schlimm ist ein Loch nun auch wieder nicht. Milchzähne fallen ja sowieso irgendwann aus. Falsch. Karies gelangt bei Milchzähnen viel rascher an die Zahnwurzel und führt zu Schmerzen, die wohl alle Eltern ihren Kindern ersparen möchten. Muss ein Milchzahn zudem gezogen werden, nehmen andere Zähne seinen Raum ein, und es kommt zu Fehlstellungen, die später mühevoll korrigiert werden müssen. Milchzähne sind Platzhalter für die bleibenden Zähne. Ümit Yoker
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Zofinger Tagblatt | Luzerner Nachrichten | 13. Juli 2019
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