Wirtschaftsmagazin A1 02/2022

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an der A1 im Kanton Aargau

Ein Produkt der ZT Medien AG
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Du? Anja Kevin Kristian

Liebe Leserschaft

Die A1 prägt Landschaft und Gesellschaft, von Genf bis St Margretheen ist sie Fluch und Segen zugleich Die Bevölkerung entlang der längsten Nationalstrasse erträgt die Auswirkungen des Strassenverkehrs und profitiert gleichzeitig von den Chancen, die der An schluss an die Autobahn mit sich bringt Wo die A1 durchgeht, ist Arbeit, sind spannende Firmen; unsere Region ist der beste Beweis dafür Mit dem Magazin A1 bringen wir Ihnen die hiesige Wirtschaft näher Wir wünschen Ihnen viel Lesevergnügen

Seite 4 Geld ist nicht die Triebfeder 7 Kuno Bühlmann und Lukas Schaller erzählen, wie sie auf Müller Martini aufmerksam geworden sind und was sie sich von einem Arbeitgeber wünschen

«Die wirklich wahre Lösung gibt es noch nicht» 13 André Steiner, Geschäftsführer der Emil Frey AG Autocen ter Safenwil, macht sich Gedanken über die Mobilität der Gegenwart und Zukunft

Vorwort

Ganz oben im Sorgenbarometer der Unternehmen steht nach wie vor der Fachkräftemangel. Das bestätigte vor kurzem auch der Präsident des Aar gauischen Gewerbeverbandes, Benja min Giezendanner, im Gespräch mit dem Zofinger Tagblatt. Einen Elektriker finde auf dem Stellenmarkt momentan niemand Die Folgen liegen auf der Hand: Aufträge müssen abgelehnt werden, die Preise steigen. Eine Spirale, die in die falsche Richtung dreht

Der Reiz des Wettbewerbs

Die Carrosserielackiererin Michelle Fischer, 23, holte 2019 bei den Swiss Skills die Sil bermedaille Heute ist sie an den Berufs meisterschaften Expertin und träumt vom Studium als Forensikerin Seite 10

Sogar die Sportmarke Abarth baut an einen «Stromer» 14

«Wenn Sie das 2015 prophezeit hätten, wären Sie ausge lacht worden», staunt Flavio Tornisello, Garagist in Oftringen

«Es läuft gerade sehr viel» 16

Peter Soltermann, Inhaber der Elektro Wasem AG in Stren gelbach, über Elektromobilität, Sonnenstrom, und Strom sparen

Empfehlungen steigern den Umsatz 18 Judith Gugelmann, Direktorin des Unternehmerteams BNI Lärche, erklärt die Vorzüge des KMU Netzwerks

40 Jahre sind genug 21

Das Zofinger Traditionsunternehmen Müller Martini zeigt, dass es Wege gibt, dem Fachkräftemangel zu be gegnen Im Interview mit Philipp Kissling sagt Christa Leuenberger, die Leiterin Human Resources, einen entscheidenden Satz: «Wir kommunizie ren so, wie es den heuti gen Gepflogenheiten entspricht » Wenn es ei nen Austausch mit einem Bewerber per WhatsApp brauche, dann mache Müller Martini das so «Wir wollen uns da bewegen,wodiemög lichen neuen Mit arbeitenden sind.»

Wie das geht, lesen Sie auf den nächs ten Seiten Viel Spass bei der Lek türe!

Es muss menschlich passen Die Hallwyler Baubetriebe schauen bei einer Übernahme nicht auf die nackten Zahlen sondern vertrauen vor allem auch auf das Bauchgefühl sagen die Geschäftsführer Reto Bär (links) und Reto Müller Seite 23

Das Magazin «A1» ist ein Bestandteil des «Zofinger Tagblatt/Wiggertaler/Landanzeiger»

ZT Medien AG

Henzmannstrasse 20 4800 Zofingen Telefon 062 745 93 93 info@ztmedien.ch, www.ztmedien.ch

René Bär hat für sein Gipsergeschäft eine Nachfolgerege lung gefunden Für eine Übergangszeit von mindestens zwei Jahren bleibt der Patron als Geschäftsführer an Bord

Vielreisende bezahlen per Smartphonebank 25

Ralf Beyeler, Geldexperte beim Online Vergleichsdienst moneyland ch, im Interview

CEO: Sabine Galindo

Verlagsleiterin: Fatima Gmati

Layout: Tamara Schenker Redaktion: Philipp Kissling

Erscheinung: 17 November 2022

Copyright: Text, Bilder und Inserate sind in Teilen oder als Ganzes urheberrechtlich ge schützt Jegliche Verwertung, auch in Onlinediensten, ist nur mit Einwilli gung des Verlages oder der Redaktion erlaubt Verstösse werden gerichtlich verfolgt.

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Impressum
Technik und Emotionen Müller Martini will erfrischend kommunizieren Personalchefin Christa Leuenberger macht mit dem Zofinger Traditionsunternehmen gerade einen Schritt auf die Leute zu

Unverkrampft und offen dorthin, wo die Leute sind

In Zeiten des verschärften Fachkräftemangels müssen die Firmen einiges tun, um als Arbeitgebende für Arbeitskräfte attraktiv zu bleiben. Das Zofinger Traditionsunternehmen Müller Martini etwa erfindet sich gerade neu, indem es eine gewisse Verschwiegenheit aufbricht. Christa Leuenberger, Leiterin Human Resources, gewährt Einblick in einen Entwicklungsprozess.

Technik und Emotionen

«Wir sind eine wunderbare Firma mit genialen Produkten und guten Leuten, die wesentlich zum Erfolg beitragen Darüber reden wir jetzt vermehrt In der Vergangenheit informierte Müller Martini zurück haltend und vor allem entlang den Anlagen, die wir bauen Nun er möglichen wir Bewerberinnen und Bewerbern auf der Website unter dem Namen ‹Shape the Future›

einen vielseitigen Einblick in das Unternehmen Die Mitarbeitenden sind immer auch Menschen, das muss unsere Botschaft sein Heute kommunizieren wir mit erfrischen den Geschichten und nutzen neben der Website auch Kanäle wie Instagram und TikTok »

Tue Gutes und sprich darüber «Kürzlich feierten wir einen Ver tragsabschluss, dem eine be

sondere Geschichte vorausging Einem sportbegeisterten mexika nischen Kunden ermöglichten wir das gemeinsame Radtraining mit einem Müller Martini Mitarbeiter, der regelmässig Ironman Triath lons bestreitet Für den Kunden war das ein Geschenk, und unser Mitarbeiter erhielt die Möglich keit, während der Arbeitszeit zu trainieren Eine tolle Geschichte, die wir aufbereiteten und über

das Netzwerk LinkedIn publizier ten »

Rekrutierung

«Manchmal sind wir schon froh, wenn auf Stellenausschreibungen überhaupt ein paar Dossiers kom men, dann wieder steht uns eine schöne Auswahl zur Verfügung In den nächsten fünf Jahren gehen 80 Mitarbeitende in Pension und zwar querbeet über alle Bereiche

Christa Leuenberger, 36, machte bei Ringier die KV Lehre und arbeitete bis 2020 für das Unternehmen Sie machte Aus und Weiterbildungen im Personal wesen und besitzt einen Master in HR Management Seit September 2020 ist Leuenberger Leiterin Human Re sources bei Müller Martini Auch die Personalchefin hat Bedürfnisse im Ar beitsalltag: «Ich muss mich identifizieren können mit dem Unternehmenszweck und will eine gewisse Begeisterung und Leidenschaft spüren, damit ich mich voll einsetzen kann In einer Firma zu arbei ten, in der der Mitarbeitende auch Mensch sein kann, ist für mich in meiner Position ein Topkriterium So strukturiert ich bin, verfolge ich aber keinen Karriere plan Als Kind wollte ich Goldschmiedin werden und ich zeichnete gerne Häuser und Einrichtungen Ich könnte mir vor stellen, mit beeinträchtigten Menschen zu arbeiten, ich finde, das ist eine ehren hafte Arbeit

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» Foto:
phil

hinweg Schwierig ist es auf der Stufe der Ingenieure Müssen wir einzelne Stellen besetzen, reicht es meistens Künftig werden wir aber mehr neue Ingenieure aufs Mal benötigen Wir schreiben Va kanzen rechtzeitig aus, teilweise bis zu einem Jahr im Voraus, auch wenn es auf eine Doppelbeset zung hinauslaufen könnte Mitar

beitenden, die bei der Rekrutie rung entscheidend mithelfen, winkt eine Vermittlungsprämie Mandate an Headhunter vergeben wir nur in Ausnahmefällen Mit ei nigen Unternehmen in der Region Zofingen haben wir zudem eine ungeschriebene Vereinbarung, dass wir uns nicht gegenseitig die Fachkräfte abwerben »

Kommunikationsstil

«Wir kommunizieren so, wie es den heutigen Gepflogenheiten entspricht Wenn es zum Beispiel einen Austausch mit einem Be werber per WhatsApp braucht, dann machen wir das so Ich habe auch schon bewusst eine Handy nummer in ein Stelleninserat ge schrieben Wir wollen uns da be

wegen, wo die möglichen neuen Mitarbeitenden sind Die Bewer bungen treffen in der Regel auf dem elektronischen Weg ein, Dossiers in physischer Form gibt es praktisch nur noch bei den Lehrstellen »

«Wenn sie die Maschine laufen sehen, springt der Funke rüber»

Text von Philipp Kissling

Christa Leuenberger, Müller Martini ist auf der Suche «nach Leuten, die zu uns passen», so steht es auf der

Website. Wer passt denn zu Müller Martini?

Christa Leuenberger: Das ist eine gute Frage, weil wir in den verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Lager, Mechanik,

Verkauf oder Engineering ganz unterschiedliche Anforderungs profile haben Wir suchen die passenden Talente Begeiste rung für unsere Anlagen hilft Wobei es manchmal schwierig

ist, Bewerbern zu vermitteln, was wir wirklich machen respektive was unsere Anlagen produzie ren Sobald sie aber eine Ma schine laufen sehen, springt der Funke rüber Es ist wunderbar zu

GEMEINSAM GROSSES BEWEGEN

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Aufgezeichnet von Philipp Kissling
www.galliker.com
Interview:

sehen, wenn das ‹Zwänzgi abe gheit›

Nun spricht alle Welt vom Fachkräftemangel

Ist es nicht vielmehr ein «Mit arbeitermenschenmangel»? Wir brauchen nicht nur die hochquali fizierten Fachkräfte, sondern grundsätzlich die Leute, die an der Basis arbeiten Es nützt uns nichts, wenn sie nach der Ausbil dung gleich weggehen, um eine Weiterbildung in Angriff zu neh men Es braucht auch Mitarbei tende, die sich an der Basis Er

fahrung aneignen Auf der ande ren Seite ist mir sehr wohl be wusst, dass die Lehrabgänger/ innen Angst haben, abgehängt zu werden, wenn sie die Weiter bildung aufschieben Das hat sich in der Gesellschaft verankert

Daran haben Sie und Ihre Berufskollegen/-innen in den HR Abteilungen im Land massgeblichen Anteil, weil Bewerber mit leichtem Bildungsrucksack allzu früh aussortiert werden. Ja, auch

Wie wollen Sie den Teufels kreis durchbrechen?

Traineeprogramme wären eine Möglichkeit, zum Beispiel eine zwölfmonatige Praktikumspflicht für Kantischüler Weiter könnte man Quereinsteigerprogramme und Umschulungen fördern sowie all gemein das Bewusstsein, dass man sich mit dem nötigen Willen auch in ein fremdes Fachgebiet einarbeiten kann Bei Müller Martini prüfen wir alle Bewerbungen auch solche, die auf den ersten Blick nicht infrage kommen Etwas Interessantes habe ich zudem bei

der Rekrutierung der Lernenden festgestellt: Wenn ich eine Lehr stelle in der Logistik ausschreibe, melden sich viele Bewerber mit Migrationshintergrund, während sich auf eine Lehrstelle in der Auto mation vor allem solche mit Schweizer Namen melden Ju gendliche mit Potenzial für hohe Anforderungen gibt es aber in allen Schichten der Gesellschaft, sie alle müssten sich durch Ausschreibun gen angesprochen fühlen

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Für Müller Martini arbeiten in Zofingen rund 430 Personen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Zwei Mitarbeitende erzählen, wie sie zur Firma gekommen sind, was sie beschäftigt und was es braucht, damit ihnen der Arbeitsalltag gefällt.

Kuno Bühlmann, 48, Sursee, Teamleiter, seit 2018 bei Müller Martini

Vorgeschichte

«Ich bin gelernter Automechaniker. Mit Ausnahme eines Abstechers in die Versicherungsbranche arbeitete ich stets im Autogewerbe Vor mei nem Eintritt bei Müller Martini im Jahr 2018 war ich stellvertretender Geschäftsführer einer Toyota Gara ge Es war eine Lebensstelle, und ich hatte eigentlich keinen Grund, zu wechseln Ein Freund, der hier arbei tet, machte mich dann auf Müller Martini aufmerksam Ich hatte keine Ahnung von der Firma und dachte,

hier werde am Fliessband gearbei tet. Neugierig, wie ich bin, kam ich später doch zum Probearbeiten vorbei Es gefiel mir, und ich dachte, etwas Neues kann nicht schaden Der Abschied von meinem Arbeit geber fiel mir nach 20 Jahren aber schwer »

Alltag

«In der Kreuzlegermontage war ich zuerst normaler Mechaniker, seit Anfang 2022 bin ich Teamleiter in der Anlegermontage. Ich habe die

Rolle nicht gesucht, sondern sie wurde mir angetragen, was mich sehr erfreute Bevor ich mich für Müller Martini entschied, hatte ich vor allem wegen dem Zustand der Druckindustrie Bedenken Wer braucht denn heute noch Papier?, fragte ich mich Meine Sorgen sind nicht komplett verflogen, aber heute sehe ich vor allem unsere Vorzüge und die Tatsache, dass wir ein Traditionsunternehmen an einem Traditionsstandort sind Vie les hat sich in der Vergangenheit

verändert, Müller Martini in Zofin gen ist geblieben. Aktuell hat der Fachkräftemangel auch Auswirkun gen auf meine Arbeit als Teamleiter, denn bald steht die Pensionierung eines Mitarbeiters an, und ich fürchte, viele brauchbare Bewer bungen werde ich nicht erhalten Der Ehrgeiz und das Geschäftsin teresse eines Teammitglieds müs sen stimmen, das erwarte ich Aber auch Quereinsteiger mit einer guten Auffassungsgabe und dem nötigen Willen können bei uns etwas erreichen »

Zukunft

«Ich möchte eine gewisse Arbeits platzsicherheit spüren und Pers pektiven haben, im Gegenzug lege ich meine ganze Energie in die Firma Sind die Perspektiven schlecht, schlägt das allgemein auf die Stimmung in der Belegschaft, das habe ich am Anfang meiner Zeit bei Müller Martini gemerkt, als es Abbaurunden gab Jetzt ist die Stimmung besser Herausfordernd ist die Lage aktuell auf dem Ersatz teilemarkt, die Beschaffung ist schwieriger geworden Wir können froh sein, wenn sich die Situation bis Anfang 2024 beruhigt, vorher dürfte es schwierig bleiben »

Persönliches Wohlbefinden

«Gegenüber früher habe ich Frei zeit gewonnen Im sehr stressigen Autogewerbe gab es keine gleiten de Arbeitszeit, Samstagseinsätze waren an der Tagesordnung Zu zeitgemässen Anstellungsbedin gungen gehören auch Ferien, mindestens fünf Wochen, und die Flexibilität, wenn man kurzfristig mal frei haben muss »

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Aufgezeichnet von Philipp Kissling Kuno Bühlmann, 48, begann 2018 bei Müller Martini als Mechaniker, seit diesem Jahr ist er Teamleiter Foto: phil

Vorgeschichte

«Meine Eltern haben ein landwirt schaftliches Lohnunternehmen, ich bin also um Landmaschinen aufgewachsen Alles, was sich mechanisch dreht und bewegt, fasziniert mich, und ich wollte immer in der Produktentwicklung tätig sein. Ich erwarb die Matura an der Kanti Willisau und habe an der Fachhochschule Horw Ma schinenbau Ingenieur studiert Ich kannte Müller Martini nicht und stiess via Jobportal auf das Unternehmen Was ich dort las, tönte gut Videos auf YouTube und recherchierte Informationen im Internet verstärkten mein Interes se, also bewarb ich mich und bekam die Stelle »

Alltag

«Seit Mitte August 2021 bin ich innerhalb der 15 köpfigen Engi neering Abteilung Teil des Teams, das für die Sammelhefter und Fadenheftmaschinen zu ständig ist Im Sammelhefter werden die Produkte, zum Bei spiel Magazine, geheftet und auf das Format geschnitten, während in der Fadenheftmaschine Bü cher gebunden werden Mein Chef Dieter Altenbach war von Anfang an sehr umgänglich und menschlich, auch das Arbeitskli ma gefiel mir auf Anhieb Das Kennenlernen des Entwicklungs und Produktionsprozesses be stand aus Theorie und viel Lear ning by Doing Überrascht war ich

vom Aufwand, der über das ei gentliche Konstruieren von Din gen hinausgeht Was die Anlagen betrifft, gibt es immer Verbesse rungspotenzial, eine Maschine ist nie fertig »

Zukunft

«Erfahrung sammeln ist meine erste Priorität, sicher mal fünf Jahre lang Es ist nicht selbstverständ lich, dass Müller Martini mich als Student frisch ab Presse einstellte Alternativen sind für mich deshalb kein Thema, und meinen Markt wert prüfe ich nicht Unter uns ehemaligen Studienkollegen ver gleichen wir aber schon Müller Martini ist absolut konkurrenzfähig, das kann ich sagen »

Persönliches Wohlbefinden

«Super interessant sind für mich die gleitenden Arbeitszeiten, dies bezüglich frei zu bestimmen, ist ein grosser Luxus Bemerkenswert ist zudem unsere sehr konstruktive und lösungsorientierte Fehlerkul tur Es ist wertvoll, wenn ich als junges Teammitglied nicht von Angst erfüllt sein muss, wenn mir ein Fehler passiert »

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Lukas Schaller, 26, Altbüron, Maschinenbau-Ingenieur, seit August 2021 bei Müller Martini
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Lukas Schaller 26 schloss sein Studium zum Maschinenbau Ingenieur im Sommer 2021 ab und trat anschliessend bei Müller Martini seine erste Stelle an Foto: phil

Mit Haut und Haaren bei der Sache

Anfang September 2022 sind die Swiss Skills in aller Munde, und Michelle Fischer ist mittendrin Ihren Hühnerhautmoment hat sie, als sie «ihre Leute», die Carrosse rielackierer/ innen, beim Einmarsch zur Rangverkündigung anführt Fi scher hatte das Team in den Trai nings im Vorfeld eng begleitet und jetzt, an den Berufsmeisterschaf ten, als Expertin die Arbeiten be wertet «Ich liebe das Feeling, das

an diesen Meisterschaften herrscht, und sagte deshalb sofort zu, als ich die Gelegenheit erhielt, Expertin zu werden», sagt die 23 Jährige Die Arbeiten an den Swiss Skills wer den von Zweierteams, die immer wieder neu zusammengesetzt werden, nach vorgegebenen Krite rien bewertet

Mit höchsten Ansprüchen an sich selbst

Es ist erst drei Jahre her, seit Mi chelle Fischer als Teilnehmerin der

Swiss Skills selber für Furore sorgte und die Silbermedaille gewann «Bei der Rangverkündigung war ich sprachlos und glücklich Erst später begann ich, der verpassten Gold medaille nachzutrauern, und wenn ich ehrlich bin, nervt es mich immer noch » Michelle Fischer stellt an sich selber höchste Ansprüche «Ich bin zielorientiert, sehr genau und sehr selbstkritisch», beschreibt sie ihre Stärken Dass der Drang zur Perfektion auch ermüdend für Körper und Geist sein kann, ver

neint sie nicht, aber als Wettkampf typ, der sie zweifellos ist, kann sie eben nicht aus ihrer Haut

Michelle Fischer mag die Ab wechslung, die der Berufsalltag als Carrosserielackiererin mit sich bringt Die Herausforderungen seien vielfältig, und «am Ende des Tages sehe ich, was ich gemacht habe», sagt sie, die Abdecken und Lackieren zu ihren Lieblingsarbei ten zählt Dass der Grossteil der Werkstücke Autoteile betrifft, ist für

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Die Carrosserielackiererin Michelle Fischer, 23, ist Swiss-Skills Expertin und will Forensikerin werden
Swiss Skills 2022: Michelle Fischer begutachtet eine Arbeit gemeinsam mit ihrem Expertenkolle gen Pascal Lehmann, der 2013 den Berufs Welt meistertitel bei den Carrosserie Lackierern gefei ert hatte Foto: Samuel Knecht

Fischer zweitrangig Sie mag zwar amerikanische Autos wie den Dodge Challenger oder den Ford Shelby 500, aber Benzin im Blut habe sie nicht, sie besitze nicht mal ein Auto

Von Meiringen in den Aargau

Michelle Fischer und der Beruf der Carrosserielackiererin, das war Liebe auf den ersten Blick. Sie wollte mit Farben arbeiten, ihre Kreativität ausleben und wusste damals, kaum dass sie ihre Schnupperlehre angefangen hatte: «Das ist es » Mit Begeisterung für ihren Beruf und hohem Engage ment machte sie sich schon früh einen Namen Nach der Lehre in Meiringen, wo sie aufwuchs, er hielt sie ein Angebot aus dem Aargau und nahm es an, obwohl sie eigentlich nicht vorhatte, dem Berner Oberland den Rücken zu kehren Fischer arbeitete drei

Jahre in Wettingen und wohnte in dieser Zeit in Aarburg

Seit Mitte September arbeitet sie in der Carrosserie Spiez AG, dem Be trieb von Patrick Balmer, der die Schweizermeisteschaften der Car rosserielackierer/ innen organisiert und in dieser Funktion Fischer zum Mitwirken in seinem Expertenteam ermuntert hatte. Balmer weiss des halb sehr genau, mit welcher Leiden schaft seine neue Mitarbeiterin sich ins Zeug legt Ihr Chef weiss auch, dass Michelle Fischer möglicher weise bald eine Neuorientierung vornehmen will «Ich überlege mir, berufsbegleitend die Matura nach zuholen und dann an der Uni Bern Naturwissenschaft zu studieren», verrät Fischer Sie träumt davon, in der biologischen Forensik Fuss zu fassen und dereinst für die Kriminal polizei anhand von Haaren oder Hautfetzen DNA Profile zu erstellen

MICHELLE FISCHERS TIPP

an Jugendliche, die sich mit der Berufswahl beschäftigen:

«Sie sollen sich ihre Interessen vor Augen führen und einen Beruf suchen, der mindestens einen Teil davon erfüllt Dann bewahren sie sich das Feuer und die Leidenschaft, auch wenn es mal schwierig wird »

Risiken erkennen und Zukunft sichern

Der Versicherungsbroker Verlingue macht Unternehmen fit für die Herausforderungen der Zeit

bewusst eng geknüpft «Wir wollen der persönlichste Broker sein und zeichnen uns durch hohe Fach kompetenz und ausgeprägte Dienstleistungsbereitschaft aus», sagt Markus Bertschi

Sind die Risiken erkannt und die Bedürfnisse geklärt, holt Verlingue auf dem Versicherungsmarkt die passenden Lösungen ein und gibt Empfehlungen ab Dabei ist nicht nur die Prämie massgebend, son dern auch Faktoren wie eine pro

fessionelle Schadenbearbeitung, digitale Zugänge oder ein gut funktionierendes Case Manage ment Aufgrund der langjährigen Markterfahrung kennt Verlingue die Vor und Nachteile der zahlreichen Marktanbieter

Mit drei Niederlassungen (in Bern, Luzern und Zürich), 120 Mitarbei tenden und rund 2000 Unterneh menskunden gehört Verlingue zu den führenden Brokerhäusern in der Schweiz Am Standort Zofingen, welcher der Niederlassung Bern angehört, kümmert sich Markus Bertschi mit seinem Team um die Anliegen seiner lokalen Kundschaft Um nahe bei den Kunden zu sein, ist das Standortnetz von Verlingue

Die Zielgruppe von Verlingue sind mittlere und grössere Firmen, Insti tutionen und Non Profit Organisatio nen Das Kerngeschäft ist die opti male und umfassende Begleitung dieser Kunden in Versicherungsfra gen Darüber hinaus fokussiert sich das Brokerhaus Verlingue auf die ganzheitliche Unternehmensbera tung Dazu gehören auch Themen wie Risk und Absenzmanagement sowie die berufliche Vorsorge «Es ist entscheidend, dass ein Unter nehmen seine Risiken kennt, zumal diese auch existenziell sein können», erklärt Markus Bertschi «Es geht darum, die Zukunft der Firma im möglichen Schadenfall zu sichern und gleichzeitig die Versicherungs kosten zu optimieren » Mehr unter www verlingue ch/bern

5 gute Gründe für eine Zusammenarbeit mit Verlingue

1 Eine Kontaktperson Sie profitieren von einem umfassenden Dienstleistungspaket und einer persönlich zugeteilten Betreuungs person ganz im Sinne eines «Single Point of Contact»

2 Rahmenverträge und Kooperationen Sie profitieren von attraktiven Rahmenverträgen und nachhaltigen Zusatzdienstleistungen wie Unfallprävention oder Case Management

3 Hilfe im Schadenfall Unsere Schadenabteilung garantiert Ihnen unabhängige Beratung und Entlastung Wir nehmen direkten Einfluss auf die Schadenabwicklung das bringt in vielen Fällen einen finanziellen Mehrwert

4 Fach und Spezialwissen Unser Team von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen steht Ihnen bei Bedarf persönlich zur Verfügung

5 Online Kundenportal Sie haben jederzeit online Zugriff auf Vertrags dokumente, Schadenfälle sowie Prämienrechnungen und können unkompliziert Anfragen oder Schadenanmeldungen vornehmen

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Foto:
phil
PUBLIREPORTAGE Markus Bertschi, 47, ist bei Verlingue stellvertretender Leiter der Niederlassung Bern, Bereichsleiter Grosskunden und Leiter des Büros an der Klösterligasse 3 in Zofingen

Ich bin ganz wild aufBiodiversität

WILDBIENEN BRAUCHEN EIN LEBENSWERTES ZUHAUSE

Vorüber50JahrenstartetedieErfolgsgeschichtevonJTIinderSchweiz AlsZeichenderVerbundenheitzuunseremStandortschenktenwirderGemeinde DagmerselleneinWildbienenparadies DasBiotopbietetvielenTierenund über100PflanzenarteneinwertvollesZuhause Wirsindstolz,dasswirmitdemProjekt vorunsererHaustüreinenBeitragzurFörderungderBiodiversitätleistenkonnten

WWW.JTI.COM

Alles Strom oder was?

Elektroautos sollen den Verbrennungsmotor ablösen und mithelfen, den CO2-Ausstoss zu reduzieren, um im Klimawandel Gegensteuer zu geben. Ausgerechnet jetzt aber wird der Strom massiv teurer und möglicherweise knapp und ihn aus Kohle- oder Gaskraftwerken zu beziehen, kann es irgendwie auch nicht sein. Mit der Mobilität ist es gerade so eine Sache.

«Wir sind gut aufgestellt»

André Steiner, Geschäftsführer der Emil Frey AG Autocenter Safenwil, erzählt, wie das Unternehmen mit den Herausforderungen der Zeit umgeht.

«Wir befinden uns in einer Trans formation und stellen fest, dass es die wirklich wahre Lösung noch nicht gibt Das Pariser Abkommen von 2015 bestimmt die Richtung, der Weg wird aber unterschiedlich interpretiert Wenn die Europäische Union sagt, ab 2035 keine Verbren nungsmotoren mehr zulassen zu wollen, ist dasselbe in China viel leicht 2050 der Fall Europa nimmt das Pariser Klimaabkommen von 2015 ernster als der Rest der Welt, auch wegen dem VW Dieselskan dal, der zu einem Glaubwürdig keitsverlust der Autoindustrie bei trug Europa machte vorwärts bei der kontinuierlichen Senkung des CO2 Ausstosses bis zu 95 Gramm pro 100 Kilometer im Jahr 2021 Der nächste Zielwert, 75 g/100 km im Jahr 2025, ist mit Verbrennungs motoren nicht mehr zu erreichen Die Folge sind massive Strafzah lungen von durchschnittlich 105 Franken pro Gramm zu viel ausge stossenes CO2 Dieses Kapital wird den Firmen fehlen in der Forschung und Entwicklung

Dem politischen Willen können wir uns nicht entziehen, wir können die Situation nicht aussitzen Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen

wir aktiv mitgestalten 2016 ent wickelten wir unsere Strategie, 2017 begannen wir mit der Um setzung und lösten die Investitio nen aus Einen Grossteil bean spruchte die elektrische Infrastruk tur wie Leitungen und Transforma toren Heute stehen auf dem Ge lände rund 20 Ladestationen Neben der Infrastruktur besteht unsere Aufgabe als Händler be sonders darin, das Personal aus und weiterzubilden Die Pandemie gab uns in der Neuausrichtung zusätzlich Zeit Nun sind wir gut aufgestellt für die kommenden Herausforderungen

Wenn Sie einen Autokauf planen, wollen Sie umfassend informiert werden Wir wiederum versuchen, gemeinsam mit Ihnen die An triebsart, die Ihre Bedürfnisse am besten erfüllt, zu bestimmen Heute, im Jahr 2022, können wir guten Gewissens sagen: Sie kön nen alles kaufen Bis die führende Antriebstechnik definiert ist, fliesst noch viel Wasser die Aare hinab respektive dauert es noch länger als die ungefähr acht Jahre, die Sie für die Amortisation benötigen Die Benzinsäulen werden weniger, aber sie verschwinden nicht, es

gibt sie auch 2050 noch Persön lich unterstütze ich den Wasser stoffmotor, weil Photovoltaik und Windkraftwerke keine Konstante in der Stromerzeugung darstellen Ob wir den nötigen Strom dann mit Kohle und Gas produzieren wollen? Die Tatsache, dass wir die AKW abstellen und Frankreich neue baut, ist auch irgendwie un verständlich Überhaupt sorgt der Entscheid, aus den fossilen Ener gieträgern auszusteigen, für eini

ge Verwirrung Eine Chance sehe ich in Solarkraftwerken im Äqua torgürtel, die für die effiziente Herstellung von Wasserstoff sor gen könnten Natürlich wäre der Transport eine Herausforderung Jede Energie muss transportiert werden, Strom wird ja auch über lange Distanzen transportiert Die totale Unabhängigkeit gibt es nicht »

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Aufgezeichnet von Philipp Kissling
André Steiner, 61, machte einst eine Automechanikerlehre, bildete sich zum Technischen Kaufmann weiter und machte ein Studium an der Betriebswirtschafts und Verwaltungsschule in Zürich Er spielte Eishockey in der 1 Liga mit dem EHC Bülach besitzt den Hochseesegelschein und steht gerne auf dem Golfplatz Seit 2003 ist Steiner Geschäftsführer der Emil Frey AG Autocenter Safenwil

«Die E-Mobilität wird sich verbreiten»

Text und Bild von Philipp Kissling

Flavio Tornisello, Sie haben daheim kürzlich eine Ladestation installieren lassen.

Ist plötzlich das Benzin aus Ihrem Blut gewichen?

Meine Frau fährt einen Plug in Hy brid, deshalb die Installation Ich fahre natürlich manchmal auch mit dem Plug in, habe aber trotzdem immer noch Benzin im Blut, und das wird auch so bleiben Im Be trieb haben wir seit 2020 Lade stationen für Elektroautos, gemäss Vorgaben von Fiat im Hinblick auf die damalige Markteinführung des E Cinquecentos

Was läuft bezüglich Elektro mobilität bei Ihren Marken?

Der Fiat Cinquecento war eines der ersten elektrischen Fahrzeuge innerhalb der Stellantis Gruppe, der 15 Marken angehören Nächs tes Jahr folgt mit dem Jeep Aven ger ein weiteres Bei Alfa Romeo kommt im Dezember mit dem To nale ein Plug in Hybrid Ob man will oder nicht, die E Mobilität wird sich verbreiten, weil die Regulato rien die Hersteller dazu zwingen, bis 2030 den CO2 Ausstoss um 40 Prozent zu senken

Warum entscheidet sich jemand für ein vollelektrisches oder ein Plug in Fahrzeug?

Die Reichweite kann ein Argument sein Wenn ich nur lokal unterwegs bin, kann ich das mit einem voll elektrischen Auto problemlos tun Fahre ich ins Tessin, ist mir mögli cherweise wohler, wenn ich auf den Benzinmotor zurückgreifen kann Auch die Wohnsituation spielt eine Rolle Als Hausbesitzer installiere ich eine eigene Ladestation, die bei

einem Mehrfamilienhaus mit Miet wohnungen noch nicht die Regel ist Nicht zuletzt beeinflusst das Angebot der verschiedenen Auto bauer meinen Entscheid

Das Angebot bestimmt also die Nachfrage.

Die Nachfrage ist sehr marken spezifisch Nehmen Sie Abarth Die Sportmarke ist ein absolutes Lifestyleprodukt Mit der Re cord Monza Auspuffanlage durfte es regelrecht tönen und röhren Hier gibt es weniger Nachfragen Und nun kommt 2023 ein vollelek trischer Abarth Wenn Sie das 2015 prophezeit hätten, wären Sie ausgelacht worden

Können Sie der erhöhten Nachfrage nach Elektroautos gerecht werden?

Im Moment beträgt die Lieferfrist drei bis vier Monate

Vollelektrische Fahrzeuge muss man sich leisten können

Ein gewisses Budget muss da sein, das stimmt Durchschnittlich kostet ein gut ausgestatteter Cin quecento ein Drittel mehr als ein herkömmlicher

Wie sieht die Zukunft der Mobilität aus?

Der Verbrennungsmotor verschwin det vorerst nicht, das Verbot per 2035 ist ein gewagter Einschnitt Ich fände einen Mix nicht schlecht und bin gespannt auf die technologi sche Entwicklung, wer weiss, was da noch kommt Nötig sind sicher höhere Reichweiten und kürzere Ladezeiten der Batterien Nicht ver gessen darf man den Wasserstoff motor, da sehe ich viel Potenzial

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Flavio Tornisello zu aktuellen Fragen rund um das Autofahren Flavio Tornisello, 37, hat als Jugendlicher schon in Vaters Betrieb ausgeholfen Seit 2014 ist er Geschäftsführer der Garage Tornisello AG in Oftringen
Das Datacenter von hier. Einfach sicher. Einfach nachhaltig. eniwa.ch/datacenter Eniwa AG · Industriestrasse 25 · CH 5033 Buchs AG T +41 62 835 00 10 · info@eniwa.ch · www.eniwa.ch

Unterwegs mit ganz viel Spannung

Irgendwann vor der Jahrtausend wende setzte sich der Slogan einer Werbekampagne in den Ohren der Fernsehzuschauer fest «Strom ist das ganze Leben», stellte eine sympathische Stimme am Ende des Werbespots fest Schön und gut, aber das Leben bietet doch mehr als Elektrizität Nimmt sich da eine Branche nicht etwas gar wichtig? Die Antwort lautete nein Und spätestens jetzt, 2022, stellen wir zwingend fest: Nein, natürlich nicht, Ausrufezei chen!

Auch bei den Elektroinstallations firmen herrscht nicht immer eitel Sonnenschein, aber verglichen mit anderen Branchen geniessen sie mehr Sicherheit Ihr Geschäft lässt sich nicht einfach so in Billiglohn länder auslagern Entsprechend stehen die Fachleute stets «unter Strom» und haben viel zu tun, sei es im traditionellen Geschäft mit Neubauprojekten, Sanierungen und Umbauten oder auf dem eher jungen Tätigkeitsfeld der Fotovol taik Stark gestiegen ist nun auch die Nachfrage nach Ladestationen für Elektroautos «Bis Ende Jahr werden wir in Ein und Mehrfami lienhäusern gut 50 Ladestationen installiert haben», sagt Peter Sol termann Er ist Inhaber und Ge schäftsführer der 16 Mitarbeitende zählenden Strengelbacher Elektro Wasem AG, Slogan: Und der Strom fliesst!

Es laufe gerade sehr viel, bestätigt Soltermann, nicht nur in Bezug auf Installationen, die die Elektromobi lität betreffen, sondern auch mit Inbetriebnahmen von Fotovoltaik anlagen Womit wir bereits ange kommen sind bei der Kombination,

aus der die grünen Träume dieser Tage sind: den Strom vom eigenen Dach für das hippe Stromauto nutzen, um den unerhörten Ver werfungen am Energiemarkt ein Schnippchen zu schlagen In der

holen können, die bereit sind, mehr Geld zu investieren Gemäss Peter Soltermann kostet eine 11 Kilowatt Solaranlage aktu ell rund 18 000 Franken, den För derabzug bereits eingerechnet

Um möglichst viel vom eigenen Dachstrom selber nutzen zu kön nen, empfiehlt sich die Anschaf fung einer Batterie. 1000 Franken pro Kilowattstunde Speicherkapa zität gilt hier als Faustregel Der durchschnittliche Strombedarf eines Elektroautos für 100 km be trägt übrigens rund 15 kWh Be reits in absehbarer Zukunft sollen Elektroautos nicht nur als Trans portmittel dienen, sondern auch als Speicherquelle, die zum Bei spiel nachts für einen Teil der Stromversorgung der Wohnung genutzt werden kann «Generell begrüsse ich eine Mobi lität ohne fossile Energiequellen, solange der Strom nachhaltig und nicht in Gas oder Kohlekraftwer ken gewonnen wird», sagt Peter Soltermann Aber: «Das Tempo, das jetzt angeschlagen wird, ist zu hoch Vor einem halben Jahr hätte ich noch gesagt, pushen! Nun, da der Strommangel droht, bin ich eher fürs Bremsen Mit Sicherheit müssen wir den Benziner noch mitlaufen lassen und gleichzeitig vorwärts machen beim Erschlies sen alternativer Energiequellen » Und wir alle müssten tun, was wir in Soltermanns Augen vernachläs sigen: Strom sparen «Die gespar te Energie ist die billigste Energie»,

Theorie ganz einfach, lauern in der Praxis allerdings Stolperfallen Um das Auto in vernünftiger Zeit laden zu können, braucht es entspre chend genug Pfuus vom Dach, dessen Erntemenge wiederum abhängig ist von der Anzahl Son nenstunden und der Leistungsfä higkeit der Anlage Überflüssig zu erwähnen, dass die mehr heraus

Die Installation einer Ladestation schlägt mit 2500 bis 3000 Franken zu Buche In Mehrfamilienhäusern ist zudem eine Grundinfrastruktur im Wert von 10 000 Franken er forderlich Dazu gehört ein System, das die Lasten kontrolliert, weil unser normales Stromnetz nicht für die Bedürfnisse flächende ckender E Mobilität gemacht ist

Peter Soltermanns Tipps zum Stromsparen

Warmwasserverbrauch reduzieren. Backofen früher abschalten und Restwärme nutzen. Standby-Modus vermeiden und Geräte ausschalten. Herkömmliche Beleuchtung und Leuchtstoff röhren durch LED ersetzen.

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sagt er Peter Soltermanns Elektro Wasem AG in Strengelbach verzeichnet eine hohe Nachfrage nach Installationen für die Sonnenenergie und die Elektromobilität. Der Bedarf an Ladestationen für Ein und Mehrfamilienhäuser steigt Die Elektro Wasem AG montiert(e) 2022 rund 50 Stück Foto: evg
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Peter Soltermann, 58, ist Inhaber und Geschäftsführer der 1949 von Karl Wasem gegründeten Elektro Wasem, Strengelbach Das Unternehmen beschäftigt 16 Mitarbeitende darunter vier Lernende
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«Bei meinem zweiten BNI-Zmorge erhielt ich schon die ersten Aufträge»

Das Unternehmerteam BNI Lärche Oftringen trifft sich donnerstags um 6.30 Uhr zum Zmorge Im Interview spricht Chapterdirektorin Judith Gugelmann über die Vorzüge des Netzwerks.

Auf der Website ist die Rede von mehr als 1,75 Millionen Franken Umsatz in den letzten zwölf Monaten, die ihren Ursprung im BNI Lärche haben. Wie viel davon verbuchten Sie auf dem Konto Ihres eigenen Geschäfts?

Judith Gugelmann: Ungefähr 25 000 Franken

Sie müssen mit den Brosamen vorliebnehmen?

Nein, überhaupt nicht Natürlich sind es bei mir nicht die Beträge wie zum Beispiel in der Baubran

che, da gibt es Aufträge mit viel grösserem Umfang Trotzdem picke ich nicht nur die Brösmeli, im Gegenteil, ich profitiere sehr vom Netzwerk BNI Lärche Dadurch komme ich an Aufträge und Neu kunden, an die ich sonst nicht käme, und ich geniesse die Unter stützung der anderen Mitglieder

Inwiefern?

Ein Beispiel: Aufgrund der Empfeh lung eines BNI Mitglieds ging ein Kunde in die Garage eines BNI Mit glieds und kaufte dort ein Auto, das er beschriftet haben wollte Den Auftrag zur Beschriftung habe dann ich erhalten, weil der Garagist dem Kunden meine Firma empfahl

Ein Zmorge donnerstags um 6.30 Uhr mit den immer gleichen Leuten bringt also etwas.

Genau Wir laden übrigens lau fend Besucher ein mit dem Ziel, Neumitglieder zu gewinnen aus Branchen, die im BNI Lärche noch nicht vertreten sind Aktuell su chen wir in den Branchen Gipser handwerk, Reinigung, Immobilien, Werbung, Fotografie, IT oder Jobvermittlung Wir haben stets eine Liste von potenziellen Mit gliedern im Umlauf, die wir kon taktieren und einladen Je mehr Branchen im Netzwerk vertreten sind, desto grössere Chancen bestehen, an Aufträge zu kom

men Davon profitiert jedes BNI Lärche Mitglied

Das tönt fast zu schön, um wahr zu sein.

Ich erinnere mich an mein erstes BNI Lärche Zmorge vor drei Jah ren und wie es danach weiterging: Beim Zmorge eine Woche später erhielt ich bereits die ersten Auf träge Es ist wirklich interessant, wie dynamisch das Netzwerk funktioniert

Ist BNI eine Art – Sekte? (lacht) Solche Bedenken höre ich sogar in meinem persönlichen Umfeld Nein, wir sind keine Sekte Wer bei uns reinschaut, erkennt

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SCHILLA Bodenbelags AG Baslerstrasse 98, 4632 Trimbach 062 289 40 70 Mut heisst machen Ich bin an Ihrer Seite Martin Heller 079 263 46 13 martin heller@allianz ch Hauptagentur Oftringen

das sofort BNI Lärche besteht seit 15 Jahren und ist eines der ältes ten Chapter der Schweiz Wir haben mehrere Mitglieder, die seit der Gründung dabei sind

Ein BNI Team nimmt aus einer Branche nur ein Unternehmen auf. Schränken Sie sich dadurch nicht selber in der Reichweite ein? Nein, denn es soll untereinander kein Konkurrenzkampf entstehen

Wie hoch ist die Fluktuation? 2022 hatten wir einen Abgang zu einem anderen BNI Chapter und drei Zugänge Aktuell sind wir 28 Mitglieder

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein für eine Aufnahme?

Der Mitgliederbeitrag kostet jährlich 1700 Franken, dazu kommen wö chentlich 15 Franken für das Zmorge

Die Teilnahme am Zmorge ist obliga torisch Wir bevorzugen die Anwe senheit der Chefinnen und Chefs, weil das den direkten Kontakt unter den Kompetenzpersonen möglich macht Über Aufnahmegesuche ent scheidet der Mitgliederaussschuss

Welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer Funktion als Chapterdirektorin?

Das Direktionsamt wird halbjährlich oder jährlich neu besetzt Meine Amtsperiode dauert seit April die

ses Jahres bis Ende März 2023 Ich will die Mitgliederzahl steigern und den für den 26 Januar geplanten Besuchstag durchführen Ein Ziel, das Cross Meeting mit dem Chap ter Langholz Rothrist, haben wir bereits realisiert Wir organisierten je ein Treffen in Rothrist und Zofin gen, um den Horizont zu erweitern, beispielsweise, indem wir Mitglie der aus Branchen, die im jeweils anderen Chapter nicht vertreten sind, kennenlernt

Drückt irgendwo der Schuh? Wir haben an den BNI Zmorge zu kämpfen mit Abwesenheiten Aktu ell sind 90 Prozent der Mitglieder anwesend, das ist mir zu wenig Ich

Judith Gugelmann, 58, wuchs in Härkingen auf und machte in Olten eine Lehre als Detailhan delsangestellte bei Victor Meyer, wo sie später die Gartenmöbel abteilung leitete Nach der Heirat 1988 stieg sie ein in die Firma für Werbetechnik ihres Mannes Heinz in Staffelbach Seit dessen Tod im Jahr 2011 führt sie die Be Schriften GmbH alleine, un terstützt von ihrer Tochter, die in einem 40 Prozent Pensum mit arbeitet Judith Gugelmann ist spezialisiert auf Fahrzeug und Gebäudebeschriftungen, Glas design, Signalethik sowie Sieb und Tampondruck

möchte, dass die Anwesenheits pflicht ernster genommen wird, um Frustrationen zu vermeiden Wenn gewisse Mitglieder Aufträge ein sammeln, aber regelmässig fehlen, kommt das im Team nicht gut an

Wie ist das von politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen geprägte Jahr 2022 bis jetzt für Ihre Mitglieder gelaufen?

Viel Arbeit, aber zu wenig Leute, die die Arbeit erledigen Das bringt es auf den Punkt Das grösste Problem sind die fehlenden Fach kräfte, die Suche nach ihnen ver läuft sehr harzig Das wird auch 2023 so bleiben, befürchte ich

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Das ist BNI

Das Business Network Internati onal BNI bezeichnet sich als «grösstes Empfehlungsunter nehmen der Welt» 1985 gegrün det, verspricht es den Mitglie dern, die sich in sogenannten Unternehmerteams organisieren, Mehrumsatz dank Kontaktpflege

und direkten Geschäftsempfeh lungen Seit 2005 ist BNI auch in der Schweiz vertreten «Über 2320 Unternehmer, organisiert in 88 BNI Teams, erzielten 2021 einen Umsatz von 360 Mio Franken durch Mitgliedsgeschäf te», heisst es auf der Schweizer

Website Innerhalb der verschie denen BNI Unternehmerteams gilt Branchenexklusivität BNI Lärche trifft sich donnerstags ab 6 30 Uhr in der AUSO Event halle an der Unteren Brühlstrasse 11 in Zofingen zum Zmorge

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Hier gelangen Sie zur Website
vergleichbar besser www.buerobachmann.ch BÜRO •MÖBEL •MATERIAL •ERGONOMIE
Gestatten, Ruedi Häusermann, RH Design in Zofingen Jedes Mitglied hat am BNI Zmorge eine Sprechzeit von 30 Sekunden, um sein Angebot bekannt zu machen Foto: phil

«Entscheidend war nicht der Preis, sondern der Partner»

René Bär hat sein Gipsergeschäft an die Hallwyler Baubetriebe, Rothrist, verkauft.

Als René Bär Mitte der Achtziger jahre an der Baumesse in Basel ein Lasermessgerät mit grossem Stativ kauft, legt er eine gewisse Kaltschnäuzigkeit an den Tag Nicht nur, weil das Ding sagen hafte 28 000 Franken kostet, son dern auch und vor allem, weil er «fremdes» Geld ausgibt René Bär ist damals 25 und angestellt bei seinem Vater Willi, dem die Firma in zweiter Generation gehört Doch der Vater, der sich wegen eines schweren Hüftleidens auf die Bü roarbeit beschränken muss, lässt den Sohn auf der Baustelle ma chen «Wir haben immer unter nehmerisch gedacht, so bin ich erzogen worden», sagt René Bär

Eine «super Herausforderung» sei es gewesen, derart früh in der Ver antwortung gewesen zu sein «Das Vertrauen meines Vaters schätzte ich sehr »

René Bärs Mut zahlte sich aus Als er 1979 gleich nach der Lehre ein stieg, waren sein Vater, ein Onkel und ein Mitarbeiter in der Firma René Bär ging mit der Zeit, über nahm 1994 die alleinige Verant wortung und entwickelte das Un ternehmen stetig Heute zählt die Gipsergeschäft Bär AG rund 20 Mitarbeitende und ist entspre chend vielseitig Früher dominier ten die konventionellen Verputz arbeiten, heute ist Bär unter ande rem auch spezialisiert auf Lehm putz, Trockenbau und historische

Fassadensanierungen René Bär machte sein Unternehmen zu einer festen Grösse in der Branche, und er ist in der glücklichen Lage, nicht auf Gedeih und Verderb dem teil weise ruinösen Preiskampf bei Neubauten und Grossaufträgen ausgeliefert zu sein «Seit ich 50 bin, kommen die meisten Aufträge aufgrund meines Netzwerks her ein», erklärt René Bär mit einem gewissen Staunen

Man muss nicht gehen, wenn es am schönsten ist, aber man kann René Bär, mittlerweile 62 jährig, tut es Er hat seine Firma per 1 Janu ar 2022 verkauft an die in Rothrist beheimatete Hallwyler Baubetrie be, zu der bereits die Gebr Hallwy ler AG, die Gottlieb Müller AG, die Hasan Bautechnik AG sowie die Gartenbau Rhodo AG gehörten Bär steht seiner Firma noch bis Ende 2023 als Geschäftsführer vor, so ist es abgemacht Danach soll Schluss sein «Nach 40 Jahren ist auch mal genug», bringt René Bär es auf den Punkt

Die Übernahme der Gipserge schäft Bär AG durch die Hallwyler Baubetriebe hat ihren Ursprung in René Bärs umfangreichem Netz werk «Vor rund drei Jahren kam ich im Rahmen einer Veranstaltung mit Reto Müller ins Gespräch», sagt Bär «Wir kennen uns seit Jahrzehnten, und wie es so ist, wenn man auf die 60 zugeht, spricht man über die Zukunft » Nach dem spontanen Gespräch traf man sich zu einer Auslege ordnung und noch zu zwei weite

ren Sitzungen, «danach war alles klar», so Bär «Ich will einen Ab und Übergang und dass es weiter geht » Er habe humane Forderun gen gestellt und sich verpflichtet, noch mindestens zwei Jahre als angestellter Geschäftsführer wei terzuarbeiten

Übernahmeangebote habe es in der Vergangenheit gegeben, nie aber sei es konkret geworden Nun stimmt es für René Bär: «Entschei dend war nicht der Preis, sondern der Partner » Administrativ ist die Integration bereits gelungen, phy sisch steht sie mit der Züglete von der Wuhrmattstrasse 4 in Zofingen nach Rothrist in den Hallwy ler Werkhof kurz bevor Die Räum lichkeiten des langjährigen Fir mensitzes bleiben in René Bärs Besitz, deren Entwicklung will er sich ab 2024, wenn sein Rentner dasein beginnt, annehmen

Insgesamt also eine runde Sache, das Berufsleben des René Bär, der sich freuen darf über den jahr zehntelangen Geschäftserfolg und die getroffene Nachfolgelösung Der Mut zum Risiko hat sich für ihn ausbezahlt So wie damals, als er Mitte der Achtzigerjahre an der Baumesse in Basel ein Laser messgerät mit grossem Stativ für sagenhafte 28 000 Franken kaufte Das Gerät löste auf der Baustelle Schnur und Wasserwaage ab und erwies sich als enorm zeitspa rend «Heutzutage übrigens», weiss René Bär, «bekommt man schon für 1000 Franken einen besseren Laser »

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René Bär (rechts) und sein Stellvertreter Jonas Della Monaca im Bau Shop am ehemaligen Standort Wuhrmattstrasse in Zofingen Die Gipsergeschäft Bär AG ist mittlerweile in den Hallwyler Werkhof nach Rothrist umgezogen
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«Bär bleibt eine Zofinger Firma»

Hat Ihnen eine Gipserei «gerade noch gefehlt»?

Reto Müller: (lacht) Öpe so kann man es sagen Nein, wie es so ist beim Apéro man kommt ins Ge spräch René Bär und ich kennen uns seit Jahren, also unterhielten wir uns über seine Nachfolge, die noch nicht geregelt war Wir waren überhaupt nicht auf der Suche nach einer Gipserei Aber wir

kamen ins Überlegen, weil René Bär eine Nische besetzt Er ist unter anderem ausgerichtet auf Lehm putze, Spezialböden und Denkmal pflege und arbeitet oft für Privat kundschaft Mit der Übernahme holen wir uns Know how, das wir in den letzten Jahren etwas vernach lässigt hatten, zurück Reto Bär: Besonders interessant sind für uns die langjährigen Kun denbeziehungen, die René Bär mitbringt Sehr wichtig ist uns des halb auch, dass er den Betrieb in

einer Übergangsphase weiterführt Ansonsten bestehen Synergien mit unserer Kundenmaurerabteilung im Bereich des Kundendiensts und allgemein in der Verwaltung

Wie gestalten Sie die Übergangsphase?

Reto Bär: Wir treffen uns alle zwei Wochen zu einer Sitzung René Bär hat bereits das Büro hier im Werkhof Rothrist, und im Verlauf des Novem bers ziehen auch seine Mitarbeiten den und der gesamte Betrieb zu uns

Der Austausch untereinander ver stärkt sich so automatisch René Bär hat noch immer die volle Kompetenz und fällt die meisten Entscheide, wie er es tat, als er der Eigentümer war

Bär gehört nach Zofingen, zügelt jetzt aber nach Rothrist. Haben Sie keine Angst vor negativen Reaktio nen oder einer möglichen Abwärtsentwicklung?

Reto Müller: Nein, denn die Gipser geschäft Bär AG behält ihren Sitz in

Reto Bär, 53 (links), und Reto Müller, 52, leiten die Geschäf te der Hallwyler Baubetriebe, die zu Weihnachten 2018 am Rishaldenweg 18 in Rothrist ihren neuen Werkhof bezo gen Reto Bär arbeitete 31 Jahre für die Credit Suisse Group, zuletzt in der Funktion als Leiter Kreditmanagement der Neuen Aargauer Bank NAB Reto Bär, der mit Na mensvetter René Bär nicht verwandt ist, ist eidg dipl Bankfachmann und besitzt einen Masterabschluss in Corporate Finance, er stiess vor drei Jahren als CFO zu Hallwyler Reto Müller war seit zwei Jahren in der von seinem Urgrossvater gegründeten Gottlieb Müller AG tätig, als die Firma 1999 von Hallwyler übernommen wurde Er ist eidg dipl Baumeister und auch als CEO noch als Bau führer tätig Aktuell leitet er unter anderem den Neubau des Busdepots Zofingen, «die grösste Baustelle, die wir je hatten», sagt Reto Müller

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Reto Müller und Reto Bär, CEO und CFO der Hallwyler Baubetriebe, Rothrist, über ihre jüngste Übernahme Text und Bild von Philipp Kissling

Zofingen, so wie auch die Gottlieb Müller AG ihren Sitz immer noch dort hat Beide Unternehmen sind starke Marken und bleiben Zofinger Unternehmen, auch wenn der Werkhof in Rothrist steht Die Ge staltung unserer Sichtbarkeit haben wir selber in der Hand

Welche Übernahme kommt als Nächstes?

Reto Müller: Es ist nichts geplant, aber sag niemals nie Wachstum ist nicht unser grundsätzliches Ziel Wenn wir eine Firma übernehmen, muss es qualitativ passen, es muss Klick machen Wir müssen einen Bezug zu unserer Branche herstel len können, beide Seiten müssen sich ergänzen können Ein Betrieb aus dem Autogewerbe zum Beispiel wäre uns völlig fremd Eine Gipserei hingegen könnte ich selber führen, weil ich die Materie einst als Maurer selber erlernt habe Ähnlich verhält

es sich mit verwandten Bereichen wie Gartenbau oder Bautechnik, die in unseren Firmen Rhodo respektive Hasan zusammengefasst sind

Reto Bär: Festzuhalten gilt es, dass wir nach wie vor regional orientiert sind Wachstum muss auch sehr gut durchdacht werden Eine Übernah me muss vom Markt und von den Geschäftsstrukturen her Sinn erge ben. Unser Vorteil als KMU gegen über einem börsenkotierten Unter nehmen: Wir definieren unsere Ziele selber und müssen keine Erwartun gen Dritter erfüllen

Erhalten Sie laufend Verkaufsangebote?

Reto Müller: In letzter Zeit häuften sie sich tatsächlich Es gibt viele KMU mit ungeregelter Nachfolge, da gibt es einige, die auf uns hof fen Oft gibt es intern langjährige Mitarbeitende, die sich die Über nahme vorstellen könnten, sich

aber eine Lösung wünschten, bei der sie nicht die alleinige Verant wortung tragen müssten Gerade jüngere Personen wollen durchaus die Chance nutzen und ein Ge schäft leiten, möchten sich aber auf ihre Kernkompetenz konzent rieren

Zurück zur Gipsergeschäft Bär AG. Wie läuft eine Übernahme aus Sicht des Käufers ab?

Reto Bär: Die Übernahme war ein sogenannter Asset Deal, wir kauf ten also die Marke, das Inventar, die Fahrzeuge usw und übernahmen die Mitarbeitenden, nicht aber die Liegenschaften Das machte es etwas einfacher Wir machten uns ein Bild der Firma und offerierten einen Kaufpreis René Bär seiner seits teilte uns seine Vorstellungen mit Wir trafen uns dreimal und er zielten rasch eine Einigung

Reto Müller: Es passte einfach, auch menschlich Wir hatten nicht den minimalen Kaufpreis zum Ziel und René Bär nicht den maximalen Verkaufspreis Wir alle hatten den Fortbestand der Gipsergeschäft Bär AG im Fokus

Reto Bär: Bei einer Übernahme verfolgt man das Ziel, den Kauf preis innerhalb von drei bis fünf Jahren wieder hereinzuholen.

Liegt der Horizont ferner, steigt das Risiko von Unwägbarkeiten Es gibt aber auch andere Varianten, wie man zu einem Kaufpreis kommen kann, man kann sich da schwindlig rechnen Am Ende des Tages spielt auch das Bauchgefühl eine gewisse Rolle, man kann nicht alles mit Zahlen belegen, weil niemand in die Zukunft schauen kann Bei der Übernahme der Firma Bär lief nicht alles nach Büchlein, das Wichtigste war ge genseitiges Vertrauen

Die Siegfried Gruppe mit Hauptsitz

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INTERNATIONAL
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Alles per App und mit tiefen Gebühren

Smarphonebanken haben einige Argumente im Werben um Neukunden. Ralf Beyeler, Geldexperte bei moneyland ch, erklärt.

Ralf Beyeler, erodiert gerade die Bankenlandschaft?

Nein, sicher nicht in Bezug auf die Smartphonebanken Es passiert zwar aktuell viel, und auch die grossen Banken finden, dass sie in dem Bereich etwas machen müs sen wie zum Beispiel Post finance und Swissquote, die gemeinsam die App Yuh lancierten Die grös sere Herausforderung stellt für die Branche aber die derzeitige Zins situation dar

Womit punkten die Smart phone- und Neobanken?

Aus Sicht der Kunden sind Smart phonebanken häufig noch eine Ergänzung zum traditionellen Konto Alles lässt sich via Handy erledigen Sie können in der App ein Konto eröffnen, Rechnungen bezahlen und erhalten Informatio nen in Echtzeit Nicht zu vergessen die günstigeren Konditionen bei Fremdwährungstransaktionen, was vor allem ins Gewicht fällt, wenn Sie im Ausland unterwegs sind

Spüren die klassischen Banken deswegen Druck?

Der Druck der Kunden ist noch nicht sehr gross Die Schweizer sind relativ träge, wenn es um den Wechsel der Bankbeziehung geht Es gibt sicher gewisse Banken und Kreditkartenunternehmen, die wegfallende Gebühreneinnahmen zu spüren bekommen, weil Viel reisende zunehmend über Smart phonebanken bezahlen Auf der anderen Seite fällt es im Porte monnaie der Leute, die vielleicht einmal pro Jahr in den Europapark fahren, kaum ins Gewicht

Erfinden die Neobanken denn das Geschäft neu?

Grundsätzlich kochen auch die Neobanken nur mit Wasser Bei vielen Smartphonebanken steht im Hintergrund eine traditionelle Bank, die die Dienstleistungen er bringt Die Neobanken gehen an ders an Themen heran und setzen neue Ideen um Nehmen wir die Bedienerfreundlichkeit Sie müs sen aus Sicherheitsgründen oft mehrere Schritte absolvieren, um via Handy Zugang zum Konto Ihrer Bank zu erhalten Bei Smartphone banken loggen Sie sich mit dem Fingerabdruck ein Der Sicherheit scheint das nicht zu schaden, mir ist jedenfalls kein Fall bekannt, bei dem ein Kunde einer Smartphone bank deshalb Geld verloren hätte Bei Sicherheitsfragen gilt sowieso: Der Schwachpunkt ist nicht die Bank Der Schwachpunkt ist meis tens der Kunde, der beispielsweise seinen PIN Code irgendwo auf schreibt

Machen die Smartphoneban ken etwas, das die traditio nellen Banken nicht können?

Vor zehn Jahren wäre sicher keine Bank auf die Idee gekommen, Fremdwährungstransaktionen zum Interbankentarif anzubieten Die Smartphonebanken tun genau das Nun müssen die traditionellen Banken sich überlegen, wie sie darauf reagieren können und trotz dem ihre Einnahmen und Ausga ben im Gleichgewicht halten

Können die Neobanken ihre Gebühren dauerhaft tief halten?

Das Bankengeschäft lebt von der Skalierbarkeit Das Ziel ist also, die hohen Fixkosten durch eine mög lichst hohe Anzahl Kunden vertei len zu können Diese Rechnung muss irgendwann aufgehen Ob die Gebühren der Smartphone banken dereinst steigen, hängt

von der Gewinnerwartung der Ei gentümer ab Das dürfte eine Gratwanderung werden Denn übertreibt eine Bank mit Gebüh renerhöhungen, droht eine Ab wanderung der Kunden Bei Smartphonebanken dürften Kun den eher kündigen als der Durch schnittskunde bei der traditionel len Bank

Finden Sie es auch schwierig, den Überblick bei den Bankprodukten zu behalten?

Vor dem Joghurtregal in der Mig ros fällt mir das schwerer, da kommen zu den gefühlt 80 Sorten ständig neue hinzu Bei den Smartphonebanken blicken Sie eher durch Es gibt natürlich die Tendenz, dass viele Anbieter mit mischen, sobald sie Goldgräber

«Smartphone-Banken im Schweizer Vergleich»

Der unabhängige Online Vergleichsdienst moneyland ch ist spezia lisiert auf Banken, Versicherungen und Telekom Ralf Beyeler gibt im Artikel «Smartphone Banken im Schweizer Vergleich» einen Überblick über die Anbieter und ihre Produkte Der Beitrag wird regelmässig aktualisiert www moneyland ch/de/smartphone banken schweiz vergleich

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Text und Bild von Philipp Kissling

stimmung wittern Das wird sich einpendeln Aktuell ist man bei Neon und Yuh gut dran, wenn es um tiefe Fremdwährungsgebühren geht, wobei man mit Yuh auch Aktienkäufe tätigen kann Eine Grundgebühr verlangen beide nicht Als Kunde muss ich mich meiner Bedürfnisse klarwerden, um die geeignete Smartphone bank auswählen zu können.

Werden die klassischen Banken sich die Neobanken einfach einverleiben, wenn sie mal etabliert sind?

Das kann sein Die Neobanken sind jetzt in der Vorreiterrolle, doch irgendwann wird sicher ein Konso lidierungsprozess in Gang gesetzt Dann sind Übernahmen durchaus möglich, zumal bei den Start ups, zu denen viele Neobanken gehö

ren, oft das Ziel ist, die eigenen Ideen zu verwirklichen und später teuer weiterzuverkaufen

Steigen die Kinder in Zukunft gleich mit dem ersten Smartphone in die Welt des Geldes ein?

Es gibt sicher Angebote, die sich an Eltern und deren Kinder richten, aber tendenziell kommt die Smart phonebank wohl eher ab dem zweiten oder dritten Smartphone zum Zug Es geht ja um die Frage, wie wir den Kindern den Umgang mit Geld vermitteln Ich halte vor allem das Bargeld für geeignet Aber spätestens ab dem Gymna sium oder wenn die Berufslehre beginnt, werden die Jugendlichen mit hoher Wahrscheinlichkeit die App einer Smartphonebank nut zen Neue

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