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Ökologisches Gesamtkonzept
from PHmag2022 Tirol
by zweiraum
Vorzeigeprojekt
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Das neue Hotelgebäude am Grillhof in Vill wurde mit Klimaaktiv in Gold ausgezeichnet. Baumeisterin Christina Krimbacher hat das Projekt des Landes Tirol als Öko-Fachplanerin mitbegleitet und betreut.
(CMS) Das herrlich gelegene Hotelgebäude wurde vom Architekturbüro dreiplus geplant, gehört zum Komplex des Tiroler Bildungsinstituts Grillhof in Vill und wurde mit Beginn des heurigen Jahres eröffnet. Es handelt sich dabei um einen kompakten zweigeschossigen Holzbau über einem massiven Kellergeschoss mit kleiner Tiefgarage. Der Neubau wurde direkt im wunderschönen Garten eines danebenliegenden Bestandsgebäudes errichtet. Bei Planung und Ausführung wurde besonders auf die ökologische Materialwahl geachtet. Christina Krimbacher war während der gesamten Planungs- und Bauphase intensiv miteingebunden und freut sich einmal mehr über ein durch und durch ökologisches Projekt. Zimmer mit Aussicht und hohem Komfort
Das Gebäude liegt eingebettet in eine herrliche Naturlandschaft. Auf der Nordseite gibt es einen wunderbaren Blick auf die Nordkette, auf den anderen Seiten umgeben Wald und Gartenflächen das Hotel. Diesem Wohlfühlfaktor wurde auch im Gebäude Rechnung getragen: Das Massivholz ist in vielen Bereichen sichtbar und unbehandelt geblieben, die Böden bestehen aus massiver Esche, Schadstoffe wurden im Bau weitgehend vermieden. Das Gebäude sollte damit einen so geringen ökologischen Fußabdruck wie möglich erreichen. Sowohl die Gästezimmer als auch die beiden Mitarbeiterwohnungen verfügen über große Fensterflächen, die für eine natürliche Belichtung sorgen. Für den winterlichen Wohnkomfort garantiert die gute Dämmung und eine bestmögliche Verglasung. Der sommerliche Komfort und auch der Sichtschutz werden durch den außenliegenden Sonnenschutz in Form von Raffstores, gewährleistet.
Bauweise und ökologisches Konzept
Das Hotelgebäude wurde in Massivholzbauweise, das teilweise warme Kellergeschoss in Betonbauweise errichtet. An den Massivholz-Außenwänden
Fotos: David Schreyer
wurden jeweils 20 cm Dämmung in zwei Lagen aufgebracht. Die Kellerwände und der Boden wurden mit XPS gedämmt, der Boden zur Tiefgarage mit Tektalan. Der Kern des ökologischen Konzepts besteht einerseits in der Umsetzung des gesamten Gebäudes als Holzmassivbau und andererseits im umfassenden Chemikalienmanagement, welches verhindert, dass schadstoffreiche oder schädliche Baustoffe im und am Gebäude verwendet wurden. Allein durch den Holzbau wurden im Vergleich zu einem reinen Betonbau 156 Tonnen an CO2 eingespart. Zum Abschluss der Bauphase wurden auch drei Raumlufttests durchgeführt. Die Messungen haben gezeigt, dass Schadstoffvermeidung heute sehr gut möglich ist und weiter, dass die vorteilhaften Stoffe (Terpene) aus dem Holzbau auch tatsächlich in der Raumluft sind, sie fördern beispielsweise einen gesunden Schlaf.
Der zurückhaltende Baukörper in Holzbauweise fügt sich harmonisch in die Bestandsstruktur ein.
Fotos: David Schreyer
Zum ökologischen Konzept passt, neben der Klimaaktiv GoldAuszeichung für den Bau an sich, auch die angestrebte Prämierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen für dessen Betrieb. Die Auszeichnung erhalten nur jene Produkte, Gebäude und Dienstleistungen, die neben einer Vielzahl an Umweltkriterien auch hohe Anforderungen an Qualität und Langlebigkeit erfüllen. Ziel des Umweltzeichens ist es, qualitativ hochwertig und umweltbewusst gebaute Projekte in der Folge auch verantwortungsvoll und umweltbewusst zu führen.
Die hocheffiziente Haustechnik
Die Beheizung des Gebäudes erfolgt mit einer Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Tiefenbohrung. Sie ist im Keller aufgestellt und versorgt das gesamte Haus. Im Sommer wird die Kühlung auch über die Tiefenbohrung gewährleistet. Da die Kühllasten sehr gering sind, kommt die Kühlung ohne Kältemaschine aus und erfolgt ausschließlich über das Grundwasser. Das bedingt einen sehr geringen Energieverbrauch, da nur zwei Pumpen mit je 136 W im Betrieb sind, um das gesamte Gebäude über die Fußbodenheizung zu kühlen. Die Belüftung erfolgt über ein passivhauszertifiziertes Lüftungsgerät. Jedes Zimmer verfügt über Zuluft und Abluft. Es werden 40 m³ Frischluft pro Gast zur Verfügung gestellt. In den drei Wohnungen im Erdgeschoss können die Nutzer die gewünschte Luftmenge über eine Drei-Stufen-Regelung einstellen. Das Warmwasser wird nicht im Gebäude erzeugt. Da das Haupthaus über eine sehr große thermische Solaranlage und eine PV-Anlage verfügt, wurde keine eigene Warmwasserbereitung errichtet, sondern diese einfach vom Haupthaus übernommen. Dort besteht noch eine neue Gasbrennwertanlage und eine 100 m² große thermische Solaranlage.
„Ich stehe besonders hinter Projekten, die sich nicht nur ein grünes Mäntelchen umhängen, sondern sich wirklich in allen Bereichen als ökologisch bezeichnen können. Im letzten Jahr war die Umsetzung des Projekts mit all den Lieferschwierigkeiten sicher nicht einfach, trotzdem haben alle an einem Strang gezogen und die ökologische Idee nicht gleich über Bord geworfen.“
Christina Krimbacher, planende Baumeisterin und Expertin für ökologisches Bauen
„Das Gebäude wird neben der Klimaaktiv-Zertifizierung auch das Österreichische Umweltzeichen erhalten, was zeigt, dass der ökologische Gedanke nicht mit der Fertigstellung endet, sondern auch im Betrieb weitergeführt wird“.
Haustechnikexpertin Brigitte Tassenbacher, welche die Zertifizierung durchführte
„In der heutigen Zeit ist es absolut elementar nach Klimaaktiv-Kriterien zu bauen. Die Maßnahmen zur Umsetzung ökologischer Bauten sollten weiterhin vorangetrieben werden. In diesem Zusammenhang ist meiner Meinung nach der Bauablauf ebenso entsprechend in den Beurteilungskriterien zu berücksichtigen. Im Winter zu bauen, ist beispielsweise höchst unökologisch, da auch ein Rohbau beheizt werden muss und lösungsmittelfreie Baustoffe nicht eingesetzt werden können.“
Mathias Foissner, Bauaufsicht, Metaform/Gelmini&Partner
„Es ist wichtig, dass wir als Verantwortliche des Landes mit Projekten wie diesem mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, was möglich und sinnvoll ist.“
Theresa Gredler, Projektverantwortliche Land Tirol
DI Christina Krimbacher, planende Baumeisterin
Fotos: Krimbacher, Holzbau Foidl, Portraitbild: Florian Lechner vorher
Holzbau und Ökologie, jetzt erst recht!
Das Herz von Christina Krimbacher schlägt für die Planung und Errichtung ökologischer Projekte, vor allem auch Holzbauten. Über 15 Jahre Erfahrung in diesem Bereich zahlen sich aus.
Der Grundsatz von Christina Krimbacher ist es, jedes Projekt nach ökologischen und nachhaltigen Ansätzen zu planen und auch in der Umsetzung darauf zu achten, dass diese Grundsätze im Laufe des Projekts nicht wieder verloren gehen. Gerade jetzt, wo die Bauwirtschaft nie dagewesene Umbrüche erlebt, ist es wichtig, auf regionale Partner, heimische Produkte und damit nachhaltige Bauweisen zu setzen. Das Interesse am ökologischen Bauen nimmt stetig zu: So entstehen ökologische Passivhäuser in Holzbauweise und hochwertige Sanierungen. Gemeinden, Bauträger und Institutionen nutzen Christina Krimbachers Knowhow auch vermehrt als ökologische Fachbegleitung für Projekte wie Schulen, Hotels, Krankenhäuer etc. „Ich arbeite am liebsten mit Menschen, denen die Umwelt und eine nachhaltige Gestaltung ihres Projekts echte Anliegen sind. Ein Haus zu bauen, welches keine Energie verschleudert, ist heute nicht mehr genug. Es geht ums Ganze: Die Bauweise, schadstofffreie Baumaterialien, den Energieverbrauch und mittlerweile auch ganz klar um die Energieerzeugung im eigenen Zuhause.“
DI Christina Krimbacher, energieeffiziente Projekte A-6020 Innsbruck, Mentlgasse 10/29 Tel.: +43 / (0)699 / 170 701 75 info@christina-krimbacher.at www.christina-krimbacher.at
Projektbeschreibung zu den Fotos: Im Moment entsteht eine Aufstockung in Holzbauweise in St. Johann in Tirol, bei der sich die Bauleute auf die Erfahrung von Christina Krimbacher von der Planung bis zur ökologischen Projektbetreuung verlassen können. Die Mitverfolgung der Entwicklung eines Projektes, von den ersten Ideen im Kopf, über die anschaulichen Darstellungen am Computer bis hin zum fertigen Bauwerk, sind immer wieder eine spannende Erfahrung für alle Beteiligten.
www.christina-krimbacher.at
Fotos: IKB
IKB – Eins für alle
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 liefert die IKB eine starke Basis für die hohe Lebensqualität in der Region und in der Tiroler Landeshauptstadt, in deren Stadtwerken die IKB wurzelt.
Tausende Haushalte und Unternehmen verlassen sich nicht nur darauf, dass die Energie- und Infrastrukturlösungen der IKB perfekt funktionieren und das volle Leben garantieren. Sie können sich auch darauf verlassen, dass die über 700 Mitarbeiter*innen der IKB unablässig daran arbeiten, mit dem vielschichtigen Angebot modernste Standards zu erfüllen. Schnelligkeit – etwa beim ultraschnellen Internet auf Glasfaserbasis. Nachhaltigkeit – etwa bei der Nutzung der eigenen Wasserkraft und der PV-Anlagen zur Erzeugung des IKB-Stroms. Effizienz – wie etwa bei der Umstellung der Innsbrucker Straßenbeleuchtung auf die energiesparende LED-Technologie. Und Cleverness – wie bei all den Leuchtturmprojekten, mit denen die IKB dazu beiträgt, den CO2-Ausstoß zu verringern und als Impulsgeber einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Weil die IKB ihr Knowhow mit anderen Gemeinden und Unternehmen teilt, strahlt es über die Innsbrucker Stadtgrenzen hinaus.
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG A-6020 Innsbruck, Salurner Str. 11 Tel.: 0 800 / 500 502 energieservices@ikb.at, www.ikb.at
www.ikb.at
Ing. Daniel Hafele, Geschäftsführer Architektur als stummer Diener
Daniel Hafele begleitet seine Auftraggeber bei der Schaffung ihrer Lebens- und Arbeits-Räume von der Konzeptfindung über die Entwurfsphase bis zur Bauleitung. Neubau, Umbau, Innenraumgestaltung: Im Zentrum seiner Arbeit steht immer die gemeinsame Lösung der gestellten Aufgaben.
„Architektur ist ein stummer Diener“, sagt Daniel Hafele. „Wenn es ihr gelingt, Schönheit und Funktion in Einklang zu bringen, schafft sie Orte, an denen sich Menschen entwickeln können. Dann dient sie nicht sich selbst, sondern den Menschen.“ Mit diesem Grundverständnis geht der erfahrene Planungsprofi an Projekte heran. Am Anfang stehen individuelle Ideen: „Über sich selbst und seine Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken, ist nicht leicht. Gemeinsam mit dem Auftraggeber nähere ich mich in der Planungsphase den persönlichen Ansprüchen. Wir entdecken Ideen und legen sie frei bis sie sich in stimmigen Lösungen manifestieren.“ Das Ideal ist ehrliche, uninszenierte Architektur voller Funktionalität bei hohem ästhetischem Anspruch.
Kompromisslos ist Hafele bei der Materialwahl, beim nachhaltigen und energieeffizienten Bauen. Regionalität ist für ihn dabei weit mehr als ein Schlagwort, denn „Orte stehen immer im Kontext zu ihrer Umgebung. Die Natur ist die einzig echte Konstante in der Architektur.“
Fotos: Christof Simon, Andreas Amplatz, David Schreyer
Ing. Daniel Hafele Architektur & Raumgestaltung A-6406 Oberhofen, Graberweg 10 Tel. +43 (0)664 / 73 80 04 78 office@danielhafele.at www.danielhafele.at