Gedanken zur Polyamorie – Befreiung oder Knechtung?, S. 1 – 2 | Editorial – Blauhelme besuchen die Reitschule, S. 2 | Aus der Region, für die Revolution – ein Interview mit barrikade.info, S. 3 | Freiheit von, Freiheit zu – Dialektik der (Un-)Freiheit, S. 4 | Oje, ein Buch – Kinderbuchtipp, S. 13 | Comix, S. 13 | «Verflucht sollt ihr sein, ihr Sparhunde...» – StattBlick, S. 14 | Kreuzworte, S. 14 | Eine kleine Nacht auf 20 – frische Feder, S. 15 | Flashback – von Christine Anschwanden, 15 | winti 2 … hallo tails – ein reisebericht, S. 16 | Die Vermessung der Nacht – Onomatopoesie, S. 16 | ds barrikade.info-info, S. 16 und natürlich mit dem fast kompletten Reitschul-Programm, S. 5– 13
Die Zeitschrift aus der Reitschule | Bern
megafon | N° 430 | April 2018 | 6.-
Befreiung oder Knechtung?
Gedanken zur Polyamorie Wen lieben wir? Wie lieben wir? Wie viele lieben wir? Wer sich mit Polyamorie beschäftigt, konfrontiert sich mit Liebe und Leben und stellt dabei Grundsätzliches in Frage. Dieses kritische und konstruktive Reden über Liebe läuft gleichzeitig Gefahr, von neoliberalen Denkweisen eingefärbt zu werden.
D
Text: ffg | Illu: hulk
as Konzept der Polyamorie besagt, dass sich die Liebe nicht auf eine Person beschränken muss, sondern auf verschiedene beziehen kann. Polyamorie ist mehr als Polygamie, sie schliesst Emotionen, Gefühle, Bedürfnisse, Freundschaft und Erotik mit ein. Durch das offene, aber rücksichtsvolle (er)leben menschlicher Bedürfnisse wie Zuneigung, Intimität, Gemeinschaft und Lust soll es allen Beteiligten individuell wie kollektiv besser gehen. Polyamorie versteht sich meist als langfristige Gemeinschaftsphilosophie und wird mehrheitlich antipatriarchal interpretiert. Es gilt, sie von Konzepten wie der «Freien Liebe» abzugrenzen, bei der es oft um unverbindliche und kurzfristige sexuelle Beziehungen geht.
Polyamorie will tradierte Beziehungsmuster in der westlichen Gesellschaft dekonstruieren und Gegenentwürfe anbieten. Zum Beispiel sollen Neid und Eifersucht als scheinbar unabwendbare Nebenerscheinungen einer Liebesbeziehung die Grundlage entzogen werden. Die Polyamorie wirft Fragen auf, denen mensch sich im Alltag aufgrund von möglichen tiefgreifenden persönlichen Folgen nur ungern stellt. Allerdings scheint Polyamorie von Teilen der Verfechtenden als Allheilmittel gesehen, das gesellschaftliche wie persönliche Probleme aufzulösen vermag. Dabei wird ausser Acht gelassen, dass die von kapitalistischen Verhältnissen geprägte Gesellschaft Individualismus und Flexibilität als hohe Werte propagiert und es daher nicht unproblematisch ist, auch die Sphäre der Liebesbeziehungen zu öffnen.
Die anderen lieben lernen Polyamor Lebende haben oft ein hohes Mass an politischem, gesellschaftlichem und psychologischem Bewusstsein, da sie die Ursachen und Folgen der unterschiedlich gelebten Beziehungsmodelle analysieren und Thesen über Chancen und Risiken für die Gesellschaft und das Individuum ableiten. Insofern kann trotz des expliziten Betonens der Individualität der Menschen und ihrer Beziehungsformen von einer Art Grundkonzept gesprochen werden, dessen Beachtung polyamor Lebenden wichtig ist. Dieses baut auf die gegenseitige Rücksichtnahme und den Dialog innerhalb polyamorer Zusammehänge. Die Kommunikation zwischen den Beteiligten ist wichtiger Bestandteil erfolgreicher Polyamorie: Unterdrückte Gefühle und Bedürfnisse können » Fortsetzung S.2
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destabilisierend wirken. Eifersucht und Neid werden wahrgenommen und thematisiert; sie sind die Feinde der Polyamorie, so die Zuschreibung. Dabei gehen Polyamore oft davon aus, dass diese Gefühle zwar menschlich sind, durch die kapitalistische Gesellschaft jedoch aussergewöhnlich stark betont würden, um die Menschen in Konkurrenz und Wettkampf zu verstricken. Vor allem die neoklassische Wirtschaftstheorie vertritt den Standpunkt, dass Menschen nur dann kooperieren, wenn es ihnen selbst zum Vorteil sei. Diese Denkweise
Wir wetteifern pausenlos um die Akzentuierung unserer Konformität.
prägt unsere Gesellschaft heute stark. Das Auflösen der Konkurrenzverhältnisse – im Falle der Polyamorie im Rahmen von Liebesbeziehungen, in denen der Anspruch auf amore Exklusivität Maxime ist – ist ein Ziel politisch bewusster Polyamorer. Sie erhoffen sich in der Erfüllung des menschlichen Bedürfnisses nach Liebe eine daraus folgende ganzheitliche Befreiung des Menschen, die am ehesten durch Polyamorie erreicht würde.
Editorial
Blauhelme besuchen die Reitschule
In beeindruckender Regelmässigkeit tauchen seit Dezember Blauhelme auf dem Vorplatz und in der Reitschule auf. Ist nach Hans Wiiprächtigers Vermittlungsscheitern jetzt die UNO-Friedenstruppe dran? Schön wärs. Die Berner Blauhelme sind unter ihren Helmen leider einseitig konditioniert und spielen sich in lächerlicher Manier als Ordnungshüter*innen auf, die sich über das «Abpflücken von Dealern» definieren (diese Formulierung fiel von hohen Beamten bei den Stadtgesprächen mit der Reitschule im März). Die Stadt und die Regierung von Graffenried scheint keine Kontrolle über ihre Komödiantentruppe Police BE haben zu wollen. Die Taten jener Truppe sind leider nicht nur peinlich und lächerlich: Menschen werden bei den wöchentlichen Razzien aufgrund ihrer Hautfarbe vorselektiert und dann brutal festgenommen. Oft landen sie wegen fehlender oder abgelaufener Papiere in Haft: «Verstosses gegen das Ausländergesetz». Mitarbeitende der Reitschule werden derweil festgenommen und wegen Widersprechens gegen diese Aktionen oder dem Schliessen des Tores verzeigt. Andere Mitarbeitende erhalten Anzeigen, weil sie angeblich nicht verhindert hätten, dass Gegenstände auf den Vorplatz flogen. Die Reitschule gerät also einmal mehr ins Kreuzfeuer von Fusssoldaten des Gesetztes und ihrer höheren Repräsentant*innen. Reitschüler*innen, Aktivist*innen, Freund*innen und Solidarische sind dazu aufgefordert, die Situation zu beobachten, bei erneuten Razzien auf adäquate Weise zu reagieren und den guten Humor nicht zu verlieren.
Die Redaktion
Wirtschaftlich geprägter Individualismus Fragwürdig scheint, inwiefern Menschen im 21. Jahrhundert in der individualisierten, differenzierten und ökonomisierten Gesellschaft eine zusätzliche Flexibilisierung in der Liebe verkraften können. Seit der neoklassischen Wende der Wirtschaftspolitik in den 70ern wurden in nahezu allen gesellschaftlichen Feldern dereguliert. Relativ starre Strukturen wie Kleinfamilien, feste Arbeitsplätze, überschaubare Auswahl an Optionen in Konsum- und Freizeitverhalten verloren rasant an Bedeutung. Sie werden seither mehr und mehr durch vordergründig frei wählbare individuelle Modelle ersetzt, die sich aber alle innerhalb des gesellschaftlichen Werterahmens verorten lassen, der von einer Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche geprägt ist: Die Marktlogik der Neoklassik sieht im Menschen ein sich ständig präsentierendes, sich fortwährend optimierendes und nach Erfolg gierendes Objekt. Gesellschaftspolitische Ursachen für die soziale Situation des Individuums werden negiert und die Verantwortung der Einzelnen zugeschoben. Auftrieb geben jener Entwicklung die sogenannten sozialen Medien. Sie fördern das Ich-bezogene, individualistische Verhalten der Menschen, sich auch im einflussreicher werdenden Raum des Internet als einzigartige und besondere Menschen darzustellen. Dabei wird den gesellschaftlichen Erwartungen betreffend Schönheit, Wohlstand, Glück, Freude, viele Freunde nachempfunden und diese fortwährend präsentiert. Wir wetteifern pausenlos um die Akzentuierung unserer Konformität. Übers Eis schlittern Es stellt sich die Frage, inwiefern das Konzept Polyamorie zur Befreiung des Menschen von seinen sozialen Fesseln beizutragen vermag. Verlässliche Beziehungen, die stabil sind und mit wenig oder ganz ohne Leistungsdruck oder Profilierungszwang auskommen, stehen in starkem Gegensatz zu neoliberalen Dogmen. Sie sind Rückzugsorte, an denen
der Mensch versuchen kann, sich selbst zu sein. Das gelingt, wo er sich frei von Angst wähnt, niemandem Rechenschaft schuldig ist und sich nicht vor sozialen Konsequenzen oder Sanktionen bei Nonkonformismus fürchtet. Die Polyamorie strebt zwar danach, solche Räume zu schaffen, bewegt sich in ihrem Verständnis von Liebe aber erstaunlich nahe am Abgrund vom neoliberalen Zerrbild des Menschen als cooler und unabhängiger Performer, der überall das Beste für sich sucht und feste Strukturen ablehnt. Der Verzicht auf eine feste, monoamore Beziehung zu Gunsten eines Beziehungsnetzes ohne Verbindlichkeit für Einzelne, was Zeit, Nähe und Konstanz angeht, kann zur Destabilisierung eines Menschen führen. Wer in sämtlichen sozialen Systemen unabhängig, flexibel, spontan (und trotzdem konform) sein muss, findet keinen Halt im Leben. Er oder sie schlittert mehr oder weniger elegant über die Eisbahn des Lebens, ohne sich darauf verlassen zu können, dass andere Schlittschuhlaufende ihm oder ihr die Hand reichen, wenn er oder sie zu stürzen droht oder bereits am Boden liegt. Schlussfolgerung Die Idee der Polyamorie ist vielversprechend und findet zu Recht immer mehr Anhänger*innen. Sie trumpft mit spannenden und plausiblen Erklärungen auf: Dass der Mensch durch die tradierten Beziehungsmuster Liebe ausschliesslich einer Partner*in zu geben gewohnt ist, sei einer der Hauptgründe für das Konkurrenz- und Neiddenken der Menschen. Trotz der Notwendigkeit intensiver Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen, führe die Polyamorie zu gesteigertem psychischen Wohlbefinden und grösserer Harmonie innerhalb des polyamoren Beziehungsgeflechtes – und bestenfalls darüber hinaus. Sie läuft aber Gefahr, durch das stark gesellschaftsprägende Element des wirtschaftsideologischen Individualismus sabotiert und pervertiert zu werden. Polyamorie kann dem quasireligiösen Markt- und Rentabilitätsdenken zum Türöffner werden. Missverstehen die Menschen Polyamorie als Liebesmarkt, zerstören sie die Liebe.
Weiterführende Literatur zum Thema:
Erich Fromm: Die Kunst des Liebens (1956). Eva Illouz: Warum Liebe weh tut (2011).
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Interview mit barrikade.info
Seit knapp einem Jahr ist barrikade.info online. Was steckt hinter dieser Plattform für antiautoritär Bewegte? Ein Gespräch mit einem der Mithelfenden. Inti: #tt | Illu: mfg megafon: Was ist barrikade.info? Barry*: barrikade.info ist eine partizipative, antiautoritäre Internetplattform mit Fokus auf die Deutschschweiz. Das Ziel ist es, ein Werkzeug zu sein, das Menschen oder Gruppen ohne redaktionelle Bearbeitung benutzen können. Wie ist barrikade.info entstanden? Seit wann gibt es euch? Der Aufbau bis zur Veröffentlichung der Website war ein Prozess von einem Jahr. Anfangs waren es bloss so drei Menschen. Recht schnell entstand ein Kontakt mit Renverse – eine Plattform aus der Romandie, die nach Indymedia aufgebaut wurde. Dadurch wurden wir Teil eines aus Frankreich kommenden Netzwerks, das ‹Mutu› heisst – von mutualisation. Das hat vieles viel einfacher gemacht. Denn es ist halt wirklich eine «mutualisation» der Infrastuktur, der Server und des Webseitenaufbaus. In diesem Jahr Aufbau kamen immer mehr Leute zusammen bis zur Veröffentlichungssitzung. Jetzt sind wir dann bald ein Jahr online. Ist barrikade.info eine Art Indymedia? Ja, ich denke, das Ziel ist dasselbe: unterschiedlichsten Menschen, die Kämpfe führen, eine Publikationsplattform zu bieten. barrikade.info wurde auch ganz konkret aufgebaut, nachdem Indymedia in der Deutschschweiz quasi beendet wurde – da gab es einen sehr gossen Mangel.
Aus der Region, für die Revolution
Szenemässig seid ihr ja – auch durch eure Kleber – einigermassen bekannt. Könnt ihr sagen, inwieweit ihr wahrgenommen werdet? Das ist schwierig einzuschätzen. Auf der Website sind zur Zeit im Durschnitt etwa 700 Besucher*innen pro Tag. Wir sehen auch, wie wir gefunden werden, woher die Links kommen. Das ist schon recht szenig – wird aber immer breiter. Klar, das kann sich ändern. Je breiter es wird, desto breiter wird auch der Inhalt und dann müssen wir uns auch über Offenheit und Inhalt Fragen stellen müssen. Gibt es inhaltliche Kriterien? Oder kann da jede*r alles posten? Zuerst einmal ist es keine Plattform für unterdrückenden Inhalt – das ist natürlich eine Definitionsfrage. Grundsätzlich braucht jeder Artikel zwei Okays von Leuten im Kollektiv, die jeweils in Wochenschichten die Moderation übernehmen. Wenn ein Artikel inhaltlich problematisch erscheint, wird das dann an der nächsten Sitzung besprochen – dort funktioniert alles auf Konsensbasis. Das ging bis jetzt recht gut und es gibt nur sehr selten einen Artikel, bei dem wir denken: «Vielleicht haben wir keinen Bock, dass diese Plattform dafür gebraucht wird».
Was macht das Moderationsteam sonst noch so? Vor allem Layoutsachen. Jeder Text braucht ein Bild oder ein Logo und natürlich dürfen auch Titel und Zusammenfassung nicht zu lang sein. Es gibt allgemein den Anspruch, dass der Inhalt ansprechend präsentiert wird – das ist der grösste Teil der Arbeit. Schafft ihr denn dieses Moderieren von den Kapazitäten her im Moment noch? Ja, wir sind recht viele und von Beginn an war sehr wichtig, dass nicht nur die Szene einer Stadt – oder eine politische Strömung – das Werkzeug moderiert. Es soll in diesem beschränkten antiautoritären Umfeld trotzdem breit sein. Das klappt recht gut. Von den meisten deutschschweizer Städten – und von verschiedenen Strömungen – sind Leute dabei. Warum ist diese Breite wichtig? Sie bringt eine coole Dynamik. Wir können mehr machen als blosse Moderationsarbeit. Im Moment haben wir das Gefühl, dass wir es eigentlich recht gut geschafft haben, in der Szene diese Indymedia-Funktion zu übernehmen. Wobei wir auch ein bisschen weiter schauen. Die Idee ist nicht bloss, Szene-Infos zu haben, sondern auch lokale Infos aus einer antiautoritären Perspektive. Das sind Infos, die in der Medienlandschaft untergehen. Mittlerweile sind es so siebzehn, achtzehn Webseiten, die diesen lokalen Aspekt haben. Das ist noch lokaler, als es Indymedia war. Es gibt auch regelmässige Treffen, wo dieser Aspekt der Information stark diskutiert wird: Wie können unsere Inhalte breiter gestreut werden? Wie können wir über die Szene hinaus gehen? Wir haben auch viele andere Projekte, zum Beispiel bald eine Zeitschrift – eine Art Jahreszusammenfassung – mit diversen Texten, die auf barrikade.info publiziert wurden. Also ein Jahresrückblick? Ja, aber auch mit einer Bilanz, um ein bisschen Transparenz über dieses Werkzeug zu schaffen. Wir wollen zeigen, dass das Moderationskollektiv zwar nur sounsoviele Leute sind, aber barrikade.info ein Werkzeug, das viel mehr Leute nutzen und sich auch aneignen können. Deshalb ist transparente Kommunikation auch wichtig. Wie arbeitet ihr im Kollektiv zusammen? Trefft ihr euch bloss digital oder auch in der realen Welt? Wir haben regelmässig eine Moderations-kollektivsitzung – immer in einer anderen Stadt. Alle gemeinsame Arbeit wird dort erledigt. Es gibt keine Sitzungen via Skype oder so.
*) Spricht nicht im Namen des ganzen Kollektivs, sondern als Mitglied des
Moderationskollektivs. Name geändert.
Kommen wir ein bisschen zum Technischen. Im Moment kann ich in meinem veröffentlichten Text im Nachhinein nicht schnell selber etwas ändern. Warum nicht? Du kannst deinen Artikel schon bearbeiten, aber es braucht wieder das Okay von den Moderatorinnen und Moderatoren. Dadurch verhindern wir, dass dann nicht plötzlich ein ganz anderer Text dortsteht.
Und was ist mit Personen oder Gruppen, die öfters publizieren? Gibt es da einen Vielschreiber-Account? Aus Sicherheitsgründen löschen wir jede Autorin und jeden Autor nach der Publikation. Damit können diese Personen nicht zurückverfolgt werden – oder ersichtlich werden, wer was alles publiziert hat. Wir fangen aber jetzt an, einen Gruppenmodus zu machen. Das erhöht auch das Partizipative. Und wie ist die Website genau aufgebaut? Theoretisch gibt es drei Kategorien: Die Hauptkategorie sind lokale Infos, vor allem aus der Deutschschweiz und manchmal aus der Romandie – wenn es derselbe Kontext ist; zum Beispiel bei Migrationssachen. Die zweite Kategorie ist Analyse, wo zum Beispiel aus dem lokalen Kontext heraus analysiert wird. Die dritte Kategorie sind globale Infos mit dem ganzen Rest. Wir haben auch einen gewissen Spielraum. Wir können einen Artikel in den Vordergrund setzen. Doch wir versuchen, den Fokus auf lokale Sachen zu legen. Alles andere – Bilder hochladen, Filme oder Audiofiles verlinken – funktioniert, ‹wie man das so kennt›? Ja, genau. Wir arbeiten auch an einer Fotogalerie. Dort hätten wir eine eigene Basis mit Fotos in guter Qualität, die man dann jeweils mit den Artikeln verlinken kann.
Ou, prima, wo dann aber auch die Metadaten automatisch gelöscht werden? Ja, diese Funktion gibt es schon jetzt. Bei allen Bildern, die bei barrikade.info hochgeladen werden, werden die Metadaten – also die Zusatzinformationen der Kamera oder des Bildbearbeitungsprogramms – gelöscht. Auch sonst schauen wir, dass wir möglichst wenig Daten speichern. Gibt es denn so etwas wie eine Schritt für Schritt Anleitung, wie man bei euch publizieren kann? Klar, eine Broschüre und auch auf der Website. Zugegeben, barrikade.info ist ein Werkzeug, das man sich aneignen muss. Du brauchst ein bisschen Zeit, um dich daran zu gewöhnen. In Konkurrenz mit den sozialen Medien, wo alles auf Einfachheit gemacht ist, ist das sicher ein negativer Punkt. Die haben auch ihre teuer bezahlten Programmierer*innen. Genau, trotzdem helfen wir immer gerne und haben auch schon Workshops gemacht, um zu zeigen, wie es geht. Das ist auch der Zweck der Anleitung. Apropos Workshop: In Winterthur gab es diesen Vortrag zu Tails (siehe S. 16). Das ist ein supersuper Werkzeug für genau solche Arbeit. Wir arbeiten auch damit. Zum Schluss: Warum hilfst du genau bei barrikade.info mit? Weil ich das Thema Kommunikation ein mega zentrales und wichtiges finde. Es ist mir wichtig, dass wir als politische Bewegung unsere eigene autonome Plattform haben, wo wir unsere Inhalte vermitteln können.
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Dialektik der (Un-)Freiheit
Freiheit von, Freiheit zu
In Zeiten von Stress und Überbelastung am Arbeitsplatz oder im Studium scheint uns etwas abhandengekommen zu sein: Die Freiheit. Fällt der Druck mit Ferienbeginn oder nach Prüfungsende weg, äussert sich die wiedergewonnene Freiheit in Überschwang und Exzess. Ist sie das also, diese Freiheit?
W
Text: ffg | Illu: pak
enn die Prüfungen vorbei sind, jubeln die Student*innen. Sie wissen, dass sie nun wieder frei sind. Frei, das zu tun, wonach es ihnen beliebt, wonach es ihnen gelüstet; frei, das zu tun, was ihnen zuvor verwehrt geblieben war. Dabei war es nicht so, dass ihnen jemand explizit befohlen hatte, nur noch zu lernen und tagein, tagaus alle Gedanken und Gefühle auf das Wesen der Prüfung zu richten. Niemand hatte sie gezwungen; höchstens angehalten hatten die Dozierenden sie dazu, und aus dem elterlichen Umfeld hörten sie gut gemeinte, aber durchaus die Nervosität befördernde Worte, sich diesen Prüfungen wahrhaftig zu widmen. Sie selbst fühlten sich wegen Ehrgeiz, Wünschen für die Zukunft und ihres sozialen Status verpflichtet, diese Prüfungen zu meistern. Eine Mischung, die dazu führte, dass die Student*innen alles daran setzten, erfolgreich zu sein. Wochenlang hatten die Student*innen gelernt, ihre Tage in Universitätsbibliotheken, Cafés und am zum Lerntisch umfunktionierten Stubentisch zugebracht. Sie waren zurückgezogen, verkrochen hinter Büchern über Medizin und Pädagogik, Geografie und Philosophie. Zeit für soziale Kontakte gab es kaum mehr, die Tagesabläufe wurden einander zum Verwechseln ähnlich. Wer Experimente zu machen versuchte und die Spontanität nicht ganz aufgeben wollte, sah sich mit unterschwelligen Vorwürfen konfrontiert. Die Student*innen
«Zeit zu helfen hatte keine und keiner, und so blieben die Menschen in ihrem Leid zusammen alleine.»
trieben sich gegenseitig die Flausen aus und disziplinierten sich feinfühliger, als es eine Professorin jemals hätte tun können. Der Druck in den Kesselköpfen der Student*innen stieg und entwich erst ab Prüfungsbeginn teilweise; manche Explosion wurde dieser Tage vernommen, manche Implosion überhört. Zeit zu helfen hatte aber keine*r, und so blieben die Student*innen in ihrem Prüfungsleid alle zusammen alleine. Bäume ausreissen? Nicht mehr nötig So schwer die Last der letzten Monate gewesen war, fühlte sich der Tag der letzten Prüfung im Moment der Befreiung leicht an. Die letzten Prüfungsblätter wurden schwungvoll unterschrieben und energisch an die Prüfungsleitung übergeben. Die Glieder waren so angespannt gewesen, dass es
schmerzte; jetzt verwandelte sich die Anspannung in ein kraftvolles und leicht kitzelndes Gefühl. Bäume ausreissen können! Dabei war das gar nicht mehr nötig. Man hatte den verlangten Tribut gezollt und war nun frei, nichts mehr tun zu müssen. Die Reaktionen der Student*innen auf die wiedergewonnene Freiheit sind nicht gleich. Es gibt diejenigen, die ihre Freude und Erleichterung durch den Genuss legaler psychotroper Substanzen äussern, und es gibt diejenigen, die sich um die Legalität von Substanzen nicht scheren. Es gibt diese, die sich in sexuelle Abenteuer stürzten, und jene, die sofort ins Flugzeug steigen, um sich nicht nur im Kopf, sondern auch körperlich den Orten der Prüfung zu entziehen. Es gibt solche, die in atemberaubender Kadenz ihre Freundschaften reaktivieren, die sie über die letzten Monate vergessen hatten, vergessen mussten, vergessen konnten. Wie bei einem gebrochenen Damm bricht sich das Wasser seine Bahn. Was soll ich überhaupt mit der Freiheit? Nun ist es aber gar nicht so einfach, mit wiedergewonnener Freiheit umzugehen. Denn die Freiheit, von Zwängen befreit zu sein, ist eine andere Freiheit, als diejenige, frei sein zu können, um die Freiheit zu nutzen. Gelernt sein muss die Freiheit, in einem von existenzieller Angst weitestgehend befreiten Leben vom passiven Freiheitskonsumenten zum handelnden Menschen zu werden, der sich und seine Umwelt aktiv mitgestalten möchte. Der sich ermächtigen will und den Zugang zu Macht sucht, ohne in ihr Selbstzweck zu erblicken, sondern, um sie zur Veränderung der Ordnung zu nutzen, die ihn und seine Mitmenschen in Abhängigkeit und Vormundschaft hält. Diese Freiheit ist die Freiheit zu etwas. Sie ist schwieriger zu fassen, als die Freiheit von etwas. Sie lässt sich nicht so leicht erklären; sie greift auf etwas vor, das häufig noch nicht vorhanden ist. Sie löst bei den Menschen Skepsis aus. Sie vergleichen stets mit dem Bisherigen und Vertrauten. Das sind für den Menschen per se bessere Argumente, als Ideen und das Sprechen über andere Möglichkeiten. Die Freiheit des anderen Blicks Über das gefühlte Wiedererlangen von neuen Freiheiten freuen wir uns. Endlich andere Gedanken haben, andere Dinge sagen, andere Handlungen tun. Obwohl das Prüfungsleiden sich rituell wiederholt und mindestens zweimal jährlich den körperlichen, geistigen und seelischen Ausnahmezustand hervorruft, scheinen die meisten Student*innen das auszuhalten. Sie scheinen eine Ausgeglichenheit in der Unausgeglichenheit gefunden zu haben. Sie scheinen zu akzeptieren, was strukturell schwierig zu ändern und bei Nichtbefolgen
mit Konsequenzen verbunden wäre. Sie lernen, damit zu leben, immer wieder unfrei zu sein, phasenweise viele andere menschliche Bedürfnisse zurückstellen zu müssen. Immer-
«Die Freiheit, von Zwängen befreit zu sein, ist eine andere Freiheit, als diejenige, frei sein zu können, um die Freiheit zu nutzen.»
hin im Bewusstsein, sich die Menschlichkeit nach dem Ende einer solchen Phase wieder zurückholen und kompensieren zu können. Hier drängt sich die Frage auf, ob es nicht auch eine Art von Freiheit ist, studieren zu können, sich in eine Wissenschaft zu vertiefen, wie es heutzutage nur bestimmten Menschen möglich ist – und auf der anderen Seite nicht eine Art von Unfreiheit, sich nach dem Über-Dem-Berg-Sein in den Exzess zu stürzen. Es ist die Frage, wie wir mit der Freiheit umgehen, die wir haben. Sehen wir, wie die Momente der Befreiung nach der kompletten Vereinnahmung eines Menschen über längere Zeit wirken, dann können wir in ihnen die Liebe zum Neuanfang erkennen: Seine eigenen, anderen Seiten wieder entdecken. Die Energie, die freigesetzt wird in Momenten der Befreiung, kann uns zum Antrieb werden. Sie muss nicht nur dem Rausch gewidmet sein, der zwar gelegentlich freiheitsfördernd sein kann, aber es keineswegs sein muss. Sie kann uns, die wir lange Zeit getrennt und isoliert waren, wieder zusammenbringen und den wiedererwachten Tatendrang in vielfältiger Art und Weise vereinen. Umso stärker äusserer Druck auf einem Menschen lastet, desto stärker zieht es ihn wieder in sein Leben zurück, in dem er versuchen kann, er selbst zu sein und sich selbst wiederzufinden. Hieraus entsteht die Freiheit, die zum Freisein befähigt; sie entsteht aber nur, wenn wir sie bewusst wahrnehmen, schätzen und nutzen lernen. Diese Freiheit fällt nicht vom Himmel. Sie liegt auf der Erde vor unseren Füssen und bleibt trotzdem viel zu oft unentdeckt. Aufheben, verinnerlichen und hochhalten müssen wir sie selbst. Inspiriert durch Hanna Arendt; so wie der gesamte Text. Dieses
Jahr neu erschienen ist Arendts Essay «Die Freiheit, frei zu sein» beim dtv-Verlag.
Freitag
7
8
bis 28. April
18.30
14.00 Uhr
G r o s s e H a l l e ZZARÁ ART - CYBERSPACE VS
K i n o «THE GHOSTS IN OUR MACHINE»
F r a u e n r a u m BAROMETER – Das Queere Chillen zu elektronischen Leckerbissen
20.30
T o j o EXTASE
20.30
T o j o EXTASE 21.00
22.00
D a c h s t o c k GRAND MOTHER’S FUNCK (Bern), DJ FUNKY MOSQUITO , THE SECRET GOLDEN STRONG LEGS MAN
F r a u e n r a u m FRAUEN_DISCO offen für alle Frauen*
22.00
21.00
K i n o ALMA
23.00
C a f e t e Flocke präsentiert: Sunne im Huus COLLIE
HERB backed by Lex Killa, Fuxtus Fux 23.00
D a c h s t o c k BENJAMIN DAMAGE LIVE (Berlin), AGONIS LIVE (Basel), RACKER (Bern).
Freitag
IGANTE
Sonntag
6
SOCIAL QUAKE
K
Samstag
19.00 Uhr
T o j o EXTASE
F r a u e n r a u m SOOKEE – Mortem & Makeup Tour support: LA NEFERA (CH / DO) feat. KIMBO, JENNIFER GEGENLÄUFER (DE), DJ SCARLETT (CH) 23.00
C a f e t e FUNKAFÉ / NAKED UNDERGROUND
Samstag
Sonntag
13
14
15
19.30 Uhr
21.00 Uhr
20.00
K i n o MORE THAN HONEY
K i n o GNADENHOF GUT AIDERBICHL
R ö s s l i BLACK RIVER DELTA
21.00
22.00
15.00
D a c h s t o c k CHURCHHILL (BE), NISU Bern, FISCHERMÄTTELI HOOD GANG Bern, DJ OXIDIX Bern, DJ KERMIT Bern Albumtaufe
D a c h s t o c k Tropical Night STUDER TM Bern
F r a u e n r a u m Lesung und Diskussion mit _OUTSIDE
23.00
20.30
C a f e t e OTTO VON OHR, MONSIEUR
PLUSPETIT, SANMON, RIIN
THE BOX_
UEDE SUAVE & BENI SEVERO CH F r a u e n r a u m TANZBAR 23.00
C a f e t e PSYNIGHT MIT DJ ALIEN, PITSCH, IN-
DIANSPIRIT, GIPSYTRIP, MASKA
Freitag
20 22.00
HMI V
ANCING DIRTY
IMPERIO, INVOKER
D a c h s t o c k DJ KRUSH Tokyo | Mo‘Wax, BIT-TUNER St. Gallen | OUS, PHREX Bern | dubtopia, re:st 20.30
F r a u e n r a u m PLAY YOURSELF – Jamsession für Frauen* Eintritt frei, «offen für alle Frauen*» 20.30
T o j o T h e a t e r MESH_ROCKY
Samstag
Sonntag
21
22
21.00
20.00
D a c h s t o c k PABLO NOUVELLE Bern & Zürich, SENSU Baden, PRINCESS P Bern
R ö s s l i THE FLESHTONES support KURT BAKER
COMBO
20.30
T o j o T h e a t e r MESH_PRETTY WOMAN 21.00 Uhr
K i n o THE END OF MEAT
21.00 Uhr
K i n o DAS SYSTEM MILCH
FOR SYRIA
E HELL IS HEIDI? Identitätssuche von MAXIM
Samstag
27
28
21.00
20.30
D a c h s t o c k ISOLATION BERLIN Berlin, SWUTSCHER Hamburg, MYSTERIOUS PI Bern
T o j o T h e a t e r WHO THE HELL IS HEIDI? Eine theatralisch-musikalische Identitätssuche von MAXIM Theater
21.00 Uhr
K i n o THE PLAGUE DOGS (DIE HUNDE SIND
LOS)
23.00
D a c h s t o c k KONFRONT.AUDIO CH, DEEJAYMF Bern, ANDRE & OLIV CH 21.00 Uhr
29 13.00
F r a u e n r a u m SOMATA – das physische selbst zur sprache kommen lassen, «offen für Frauen*»
ILLUSTRATION: ALVIN.
K i n o 12 MONKEYS
Sonntag
REITSCHULE-PROGRAMM APRIL 2018
Freitag
DACHSTOCK FREITAG, 6. APRIL, 23:00 UHR
Midilux
BENJAMIN DAMAGE LIVE AGONIS LIVE Basel | Amenthia Rec RACKER Bern | Midilux, Bons Vivants
Berlin | R&S Records
Abendkasse: 25.-, Vorverkauf: Petzitickets
Geladen wurden für das Technofest gleich zwei begnadete Liveacts: Benjamin Damage aus dem Untergrund des Vereinten Königreichs ist spätestens seit seinem Szenenhit Creeper 2010 und darauffolgenden Releases und Alben auf Modeselektors «50 Weapons»-Imprint ein Fixstern am weiten Techno-Himmel.
SAMSTAG, 7. APRIL, 21:00 UHR
GRAND MOTHER’S FUNCK Bern DJ FUNKY MOSQUITO BE | Funky Mosquito Productions THE SECRET GOLDEN STRONG LEGS MAN
Bern
SAMSTAG, 14. APRIL, 22:00 UHR
Tropical Night
Pont
PABLO NOUVELLE SENSU Baden | Quartz Records PRINCESS P Bern | Dolce, Plattform
Abendkasse: Kollekte
Abendkasse: 28.-, Vorverkauf: Petzitickets
Die Tropical Night, befriedigt im schlechtesten Fall vorgefertigten Ideen von Exotik, im besten öffnet sie das Gehör und den Geist, den Blick gerichtet auf den meilenweiten Horizont tropischer Sounds unserer Kugel. Da wird von Paradise Bangkok über Habibi Funk bis hin zu Analog Africa und natürlich Unmengen an sonstigen wohlgehüteten Schätzchen aus den verschiedensten Äquatorialgegenden alles dabei sein. Alles, was dabei groovt, federt und funkt, versteht sich.
Letzter Stopp war im Rössli, im Herbst erst und trotzdem ging seither so einiges bei PABLO NOUVELLE. Die neue Platte «Wired» gepresst und im Gepäck, dazu eine frischbesetzte Band, plus die Badener Electronica-Pop-Fricklerin SENSU als Toursupport am Start. Aftershow wird an diesem Abend übrigens ebenfalls ein Talent-Hörstück. Aber wem sagen wir das, PRINCESS P, die Lokalmatadorin, hat sich mit ihren feinfühligen HouseIndie-Techno-Sets schliesslich längst in die Herzen des Dancefloors gespielt.
DONNERSTAG, 19. APRIL, 18:00 UHR
Abendkasse: 30.-, Vorverkauf: Petzitickets
Nachtflohmi V
FREITAG, 27. APRIL, 21:00 UHR Berlin | Staatsakt
Abendkasse: 0.-
GMF, seit 1993 Wegbereiter des heimischen Funks, vereinigen sich nach längerer Pause wieder mit ihrem Bandgründer-, Leader und Saxophonist Daniel «Bean» Bohnenblust und veröffentlichten 2017 ein neues Album, das allenthalben als ihr Bestes bezeichnet wird. Wieder nahezu in Urformation unterwegs, ist die Combo live schwer zu übertreffen…
Der Kleiderschrank platzt fast und dein Keller sieht mehr aus wie der Versuch eines IRL Tetris-Games? Die Kälte des Winters hat euch näher zusammengerückt und ihr braucht stuff für eure neue WG? Dann freu dich auf NACHTFLOHMI numba five! Tische & Stühle stellen wir wie immer zur Verfügung und auch die Bar wird euch wieder mit kühlem Bier und heissem Tee versorgen.
FREITAG, 13. APRIL, 21:00 UHR
CHURCHHILL NISU Bern FISCHERMÄTTELI HOOD GANG Bern DJ OXIDIX Bern DJ KERMIT Bern Bern | Churchhill
Abendkasse: 25.-, Vorverkauf: Petzitickets
Stehst du auf echte Musik und direkte Texte – neben Autotune und Fake News? Magst du gerne soziale Aktivitäten – auch ausserhalb des Internets? Liebst du es zu schreien und zu pfeifen, um zu liken und zu teilen? Bevorzugst du Echthaar und Glatze, anstelle von Toupets und Extensions? Dann liegst du mit Churchhill genau richtig – Neue Band, neue Songs! Durchwegs älter, aber keinesfalls reifer, feiert Churchhill mit dir bald das 4. Album!
FREITAG, 20. APRIL, 22:00 UHR Tokyo | Mo‘Wax
DJ KRUSH BIT-TUNER St. Gallen | OUS PHREX Bern | dubtopia, re:st
ISOLATION BERLIN SWUTSCHER Hamburg | la pochette surprise records MYSTERIOUS PI Bern Abendkasse: 27.-, Vorverkauf: Petzitickets
Beim Hören der neuen Scherbe aufgestanden, den Nietzsche nämlich zugeknallt, dafür den Spiegelschrank im Bad geöffnet und einmal quer hindurch eingeworfen – Und lieg‘ jetzt trotzdem wieder da, das Gesicht im sandigen Laub, weite Pupillen – Asche zu Staub… ISOLATION BERLIN, stilvoller ist Larmoyanz und Dringlichkeit derzeit nirgends sonst verquickt. Support gibt’s aus dem Norden, viel mehr ist nicht bekannt, ausser: «SWUTSCHER?!? Das sind doch die, die immer so nett tun und hinterrücks das ganze Bier klauen!», sicher eine heitere Gilde.
Abendkasse: 28.-, Vorverkauf: Petzitickets
Weltgrösse, neben Landesgrösse, neben Stadtgrösse – DJ KRUSH, neben BIT-TUNER, neben PHREX. Hart-schönes Line-up mal wieder. Eine Soirée zwischen Triphop, Break-Beat und Dub-Techno, um das Spielfeld mal abzustecken. Aber das sind nur die Eckpfeiler, schliesslich weiss man von allen drei Namen, dass ihre Geister frei sind, ihr Schaffen eklektisch und ihr Geschmack unbestechlich.
SAMSTAG, 28. APRIL, 23:00 UHR
Darkside
KONFRONT.AUDIO CH | Disturbed, Dysfunk Records DEEJAYMF Bern | UTM, United Tribes Berne, Drum FM ANDRE & OLIV CH | Loccomotion, argentsale BADTRIXZ CH Abendkasse: 20.-, Vorverkauf: Petzitickets
Die Local Darkside wartet auch diesen Monat mit einem vielseitigen Line-up renommiertester Berner und Schweizer Drum&Bass-DJs und -Producers auf, die das ganze Spektrum des fortwährend stärker werdenden Musikstils präsentieren. Das Bruder-Duo KONFRONT.AUDIO veröffentlichte in den letzten fünf Jahren eine stilistisch breite Palette an Tracks auf Labels wie Fokuz, Soul Deep und Demand. Neben reger Studio- und DJ-Arbeit starteten sie 2014 den monatlich erscheinenden «Bern Bass Podcast», welcher lokale, nationale und internationale Acts vorstellt. Der Berner Drum&Bass-Pionier und Darkside-Resident DEEJAY MF kann auf eine 25-jährige Karriere zurückblicken und begeistert Monat für Monat das Publikum im Dachstock mit seiner energiegeladenen, ultrafrischen Selection. Ebenfalls zur älteren Schweizer Garde gehören die Genfer ANDRÉ & OLIV von Loccomotion, für welche der Geist der guten Party im Vordergrund steht und die sich nie die Freude an einem bunt durchgewirbelten DJSet nehmen lassen. Mit BADTRIKZ ist ein weiterer Berner Oldschool-Head mit an Bord, der seit Mitte der Neunziger als passionierter DJ und Soundtüftler unterwegs ist.
GRAND MOTHER’S FUNCK
«Albumtaufe»
REITSCHULE–PROGRAMM APRIL 2018
SAMSTAG, 21. APRIL, 21:00 UHR Bern & Zürich | Bakara Musik
STUDER TM UEDE SUAVE & BENI SEVERO CH | Radio Sur Le Bern
FRAUENRAUM FrauenSternliBar «offen für alle Frauen*»
GROSSE HALLE
Eintritt frei
SONNTAG, 1. APRIL, AB 8:00 UHR
DIENSTAG 10. APRIL, 19:00 UHR
Ob frau* gemütlich etwas trinken möchte, in tiefgründige Gespräche eintauchen oder sich an einer Diskussion beteiligen will – die Frauen*Bar bietet immer am zweiten Dienstag im Monat ein Zeitfenster, dies in einem relaxten FLTI*-Rahmen zu tun. Die Themen stehen oft in Verbindung mit uns Frauen* und Feminismus oder gehen von einer solchen Perspektive aus. Wer sich bei den thematischen Diskussionen nicht beteiligen mag, kann die Frauen*Bar zur selben Zeit individuell respektvoll nutzen
SAMSTAG 14. APRIL, 20:30 UHR
TanzBAR
Sookee
Eintritt: 15.- / 10.-
FREITAG 06. APRIL, 22:00 UHR «offen für alle Frauen*»
Fauen_Disco
Alles ist tanzbar in der TanzBAR im Frauenraum. Von 20:30 UHR bis 22:30 UHR lockt tolle Standard- und Lateinmusik Hobbytänzer*innen und -tänzer aufs Parkett. Ab 22:30 UHR heisst es Discotime queerbeet für alle Tanzfreudigen und zur Auflockerung lassen wir jeweils sporadisch einen bestimmten musikalischen Stil einfliessen, der dem Abend einen zusätzlichen klangvollen Touch verleiht. Im April,geht es feurig zu und her, der Zauber des Orients ruft. Etwas Wärme tanken und sich ab und zu von den Trommeln und vielfältigen, melodiösen Rhythmen auf die Tanzfläche entführen lassen. Ein morgenländisches Amuse-Bouche, das bis nach Südosteuropa reicht – magisch und berauschend!
Flohmarkt 6.- 28. APRIL
zZARÁ ART – CYBERSPACE vs SOCIAL QUAKE In Spanien haben die Einzelausstellungen von zZARÁ in der Presse, im staatlichen und regionalen Fernsehen und im Radio interessante Reaktionen ausgelöst. Nun zeigt er eine Auswahl seiner Werke, die er vorwiegend in den letzten 13 Jahren geschaffen hat, auch in der Schweiz. Das Hauptanliegen der Ausstellung liegt in der Verbindung von Kunst und sozialem Engagement. Die sprechenden Bilder von zZARÁ beruhen auf sozialkritischen Analysen und fordern die Reaktion des Publikums heraus. So entstehen die Werke zum Teil unter der Mitwirkung der Ausstellungsbesucher. Personen, welche die Werke der Jahre 2014 bis 2017 betrachten oder an ihnen vorbeigehen, aktivieren Stimmen von Teilnehmer*innen von Performances oder Aussagen weltbekannter Persönlichkeiten. Diese drücken aus, was sie über die kritische soziale und politische Situation denken, in der wir heute leben, oder sprechen über all das, was uns beunruhigen sollte.
Eintritt: 10.- / 7.SONNTAG 15. APRIL, 15:00 UHR
Tanzt mit uns in den Frühling bis der Boden bebt und sich die Balken biegen – Frauen_Disco dänk! Für PoprockdiskoMusic in klassischer Frauen_Disco-Manier sorgen die ehemaligen Kollektivas hacke&dicht und das Duo puob_elles.
FREITAG 07. APRIL, 21:00 UHR
Sookee – Mortem & Makeup Tour support: La Nefera CH / DO feat. KimBo, Jennifer Gegenläufer DE, DJ Scarlett CH Eintritt: 20.-/15.-
Lesung und Diskussion mit _OUTSIDE THE BOX_ Eintritt: 12.-/8.-
Im Januar 2017 ist die mittlerweile 6. Ausgabe der Zeitschrift _ OUTSIDE THE BOX_ erschienen! Dafür hat die Redaktion der feministischen Zeitschrift Interviews geführt, in Vergessenheit geratene Texte der Frauen*bewegung ausgegraben, Übersetzungen angefertigt und Naturlyrik verfasst um dieses Material wie bisher immer in einem einmalig gestalteten neuen Heft zu publizieren. Website: WWW.OUTSIDE-MAG.DE
Donnerlüttchen, es geht wieder los! Sookee kündigt ihr neues Album an und geht erneut auf Tour. Doch wer dachte die Berliner Rapperin und Feministin hätte sich zwischenzeitlich sich auf die faule Haut gelegt, hat sich mächtig getäuscht. Mit einem neuen Team auf und hinter der Bühne und ihrem neuen Album kommt sie frisch und fresh zurück um die Bühnen der Clubs, Konzerthallen und Festivals wieder Lila einzufärben. La Nefera feat. KimBo: Beeinflusst von unterschiedlichen Künstler*innen aus Musikgenres wie Reggaeton, Metal, Hip Hop und R’n’B begann sie im Jahr 2006 eigene Songs zu schreiben und gründete mit dem Rapper Steyr die Crew «Wortschatz los Dados». Jennifer Gegenläufer: Rap-Musik feiern, aber Sexismus erfahren, aussergewöhnlich Smart-Sein, aber die Schule verkacken, die Welt in vollen Zügen erleben wollen, aber im Heim aufwachsen. Schlagfertig wie sie*er ist, flowt sie*er allgegenwärtige homophobe Statements mit brachialer Wortgewalt in Grund und Boden. DJ Scarlett: dj scarlett spielt nur female* & trans voices aus verschiedenen musikstilrichtungen, am liebsten in queeren* räumen (weil das music biz von cis männern dominiert ist).
SONNTAG 08. APRIL, 14:00 UHR
BarOmeter – Das Queere Chillen zu elektronischen Leckerbissen offen für alle Geschlechter, Eintritt frei
FREITAG 20. APRIL, 20:30 UHR
play yourself – Jamsession «offen für alle Frauen*», Eintritt frei
play yourself bietet einen offenen Raum für: • Spielereien, Improvisationen, Jäms, Performances • Ausprobieren von Instrumenten und Ideen • Kreativsein, Mutigsein • Begegnungen, Austausch, Zuhören Anforderungsfrei und erwartungslos. Für Neubeginnerinnen* und Fortgeschrittene. Mics und Instrumente stehen zur Verfügung, eigene Instrumente sind willkommen.
SONNTAG, 1. APR 2018, AB 10:00 UHR
Veganer Flohmibrunch
Wie an jedem Flohmi-Sonntag ist das Sous le Pont von 09.00 – 16.00 Uhr geöffnet. Den wunderbaren Brunch mit den hausgemachten veganen Köstlichkeiten der Pflanzenfresser-Crew gibt es ab 10.00 Uhr.
MITTWOCH, 4. APR 2018, AB 18:30 UHR
Spezialitätenabend
Kurdische Spezialitäten MITTWOCH, 11. APR 2018, AB 18:30 UHR
Spezialitätenabend
Bärlauchküche
SONNTAG 29. APRIL, 13:00 UHR –16:00 UHR
SOMATA – das physische selbst zur sprache kommen lassen, «offen für alle Frauen*», Eintritt Kollekte
Alltag vor der Türe lassen und erfühlen, wo der Körper Zuwendung braucht, ertanzen, wo wir stehen_liegen_sitzen und wohin wir wollen, entdecken, wie der Körper sich Bewegungen sucht & der Rhythmus immer weiter und weiter trägt… Ein TANZEN für Frauen* die Lust haben, sich in diskriminierungsarmem Raum dem eigenen Körper zuzuwenden. Bring mit, was Du für dein Wohlbefinden während dem Tanzen brauchst. Anmeldung über somata(ät)gmx.ch, bitte verstehe die
Das Queere Chillen zu elektronischen Leckerbissen eine LGBTIQ* Veranstaltung mit DJ Audiophil, Fratz, Dunch, Digital Animal*, Dazu Andream
SOUS LE PONT
Anmeldung als verbindlich. Dies ist nur mit Deiner Mitverantwortung möglich. Der Raum ist mit Rollstühlen erreichbar. Eintritt, Getränke und Snacks – Spendenbox. Veranstaltung ohne Alkohol
MITTWOCH, 18. APR 2018, AB 18:30 UHR
Spezialitätenabend
Soulfood – Wohlbefinden für Geist und Gaumen MITTWOCH, 25. APR 2018, AB 18:30 UHR
Spezialitätenabend
Nordafrikanischer Abend
RÖSSLI MITTWOCH, 4. APR 2018, AB 20:00 UHR
LEON & aul
LEON ist ein Quartett, welches sich über den Arc Lémanique und musikalische Grenzen hinweg mit musikalischen Extremen auseinandersetzt. Am Gesang und den Samples erschafft Antoine Läng einen Noise-Teppich, welcher vom Schlagzeug des David Meier mit Elementen aus dem Free-Jazz und Fusion erweitert wird. Im Zentrum von LEON stehen jedoch stets die beiden Bassisten, der Genfer Raphaël Ortis und der Lausanner Louis Schild, welche das Projekt LEON 2011 ins Leben gerufen haben und seither in unterschiedlichen Formen (als Duo, Trio oder Quartett) auftreten. Die beiden Bassisten verleihen der Musik von LEON eine prägnante musikalische Richtung, welche uns irgendwo in die Gefilde zwischen Noise, Math-Rock, Improvisation und Jazz führen und insbesondere bei kraftvollen und energetischen Live-Shows ihren Ausdruck finden. In ihrer Musik zeigen Aul ihren gemeinsamen Sinn für Atmosphäre, Raum und Geschwindigkeit: Die neun Songs auf Auls zweitem Album UTO befördern die Zuhörer*innen auf eine dynamische Reise durch Soundscapes und zeitgenössische, experimentelle Populärmusik.
MITTWOCH, 11. APR 2018, AB 20:00 UHR
Fjørt
Wo andere Bands nach einem kommerziell erfolgreichen Album immer mehr Kanten an ihrem Sound glätten um weniger Hörer abzustoßen, haben FJØRT den entgegengesetzten Weg gewählt und sich selbst auf COULEUR ein paar neue, spitze Zähne gefeilt. COULEUR rauscht und kratzt, kommt ungebändigter daher als der Vorgänger. Geblieben ist die Unberechenbarkeit der Kompositionen, die jederzeit zwischen brutalen, von Yage oder Eaves inspirierten, Hardcore-Momenten und majestäsisch weiten Post-Rock-Parts, wie bei Envy oder auch Mogwai, pendelt.
SONNTAG, 15. APR 2018, AB 20:00 UHR
Black River Delta
Manche sagen, das Konzert der drei Schweden sei eines der Besten des diesjährigen Reeperbahnfestivals gewesen. Psychedelischer Rock, Country angehaucht, scharfe Riffs, wirbelnde Drums und herzhafter Gesang. Genau das Richtige für einen lauen Sonntagabend im April,im Rössli.
DIENSTAG, 17. APR 2018, AB 20:00 UHR
Capital Slam
Sechs gestandene Slammer messen sich gegen zwei aufstrebende Bühnenpoeten von der offenen Liste in verbalen Dichterschlachten um eine Flasche Whisky. Das Publikum kürt dabei basisdemokratisch den Sieger. Wollen sie Dichter oder Richter sein? Dann erscheinen sie am Capital Slam! SONNTAG, 22. APR 2018, AB 20:00 UHR
THE FLESHTONES support KURT BAKER COMBO The Fleshtones sind eine der aktivsten US-amerikanischen Garage-Rock-Bands aus New York, die ihre musikalischen Wurzeln im Rock’n‘ Roll der 1950er und 1960er Jahre hat. Sie selbst nennen ihre Musik Superrock und sie werden nach nun bereits 41 Jahren Bühnenpräsenz zurecht als die Könige des Garagerock bezeichnet. Macht euch bereit für die verrückteste, bekloppteste und coolste Band überhaupt!
CAFETE SONNTAG, 01. APRIL, 23:00 UHR
Zunami Reclaim The Bass | Winti Cutkachi Dubtopia / re:st | BE Dubdave Ronin | Bienne Zunami aus der Eulachstadt, diesen Sonntag zum ersten Mal in der Cafete. Als DJane mit dem Techno der 90er sozialisiert, wird sie der Kafi-Crowd von Dub bis Grime eine Selektion dessen um die Ohren hauen, was ihre letzten Streifzüge durch die Plattenläden Londons und Bristols hergegeben haben. Support gibt‘s von den beiden Hosts, Cutkachi und Dubdave.
SAMSTAG, 07. APRIL, 23:00 UHR
SAMSTAG, 14. APRIL, 23:00 UHR
Funkafé / Naked Underground
Psy Night
Naked Underground live | BE Support: DJs Superfino & Hornyfunk RaBe / Funkydelirium | BE
Naked Underground, die legendäre Band um den «most entertaining Bassplayer» Dr. Jefferey Housten, ist in da house! Die Band besteht aus fünf gestandenen Pro- und Session-Musikern aus verschiedenen Teilen der Welt und wurde vor Jahren nach verrückten Jam-Sessions gegründet. Sie spielt ein Repertoire, welches die Highlights der Rock-, Blues-, Funk- und Fusion-Geschichte porträtiert.
DJ Alien Pitsch Indianspirit GipsyTrip Maska DJ Alien lädt ein an die Psy Night zu seiner Geburtstags-Party. Mit ihm feiern seine Freunde, Pitsch, Indianspirit, GipsyTrip und Maska, und lassen gemeinsam ein Feuerwerk an knalligen Beats und Bässen steigen.
REITSCHULE–PROGRAMM APRIL 2018
DONNERSTAG, 05. APRIL, 23:30 UHR
Tanzbär
RE.K R.EKCHords | ZH
Der umtriebige Produzent, Live-Act, DJ und «Hive»Resident RE.K ist stets ein gern gesehener Gast in der Cafete. Routiniert navigiert er all-night-long durch den Abend und erzeugt dank einer konstanten Steigerung — von Melodic bis Techno — ein facettenreiches, treibendes Set für Schlemmer*innen. Abtanzen auf hohem Niveau!
FREITAG, 06. APRIL, 23:00 UHR
Flocke präsentiert: Sunne im Huus
Collie Herb – backed by Lex Killa Fuxtus Fux Collie Herb macht so Musik, als läge die Schweiz an einem Palmenstrand. Leichtfüssig und bunt, aber auch gerne nachdenklich und poetisch. Texte in Mundart mit Fokus auf den hiesigen Alltag, getragen von Klängen aus Übersee. Nach den Live Sets verführt Fuxtus Fux die Crowd mit Deep und Tech House bis ins Morgengrauen.
DONNERSTAG, 12. APRIL, 23:30 UHR
DONNERSTAG,19. APRIL, 21:30 UHR
Tanzbär
Nasty Bites / w Imperio & Invoker
Brigante
Brigante kommt für einen Abend in die schmucke Cafete und präsentiert die besten Tracks seiner Collection — All-Night-long!
FREITAG, 13. APRIL, 23:00 UHR
Otto von Ohr live | Prefermusic Monsieur Pluspetit live sanmon live riin Die Spiegelkiste bringt elektronische Live-Musik in die Kiste beziehungsweise die Cafete. Mit dabei sind: der gute Otto von Ohr (Prefermusic) mit Freude am Experimentieren und einigen Leckerbissen von seiner letzten LP, Monsieur Pluspetit (Mosaik/Spiegelkiste) mit seinem treibenden Set, das jedes Mal aufs neue überrascht, sowie sanmon (basso profondo/Spiegelkiste) mit neuem Material aus den Tiefen seiner Festplatte. Abgerundet wird der Abend von riin (Mosaik/Spiegelkiste) an den CD-Spielern.
Imperio Invoker
Imperio, die Hardcore Hombres aus Luzern, sind auf Record Release Tour und machen Halt in Bern. Das Album mit dem Titel «Largo Camino Al Infinito» beinhaltet 10 Tracks, die in 23 Minuten die menschlichen Abgründe zwischen dem Jetzt und der Unendlichkeit behandeln. Invoker sind für viele der CH-Geheimtipp, wenn es um emotionalen Hardcore geht.
TOJO FREITAG, 06. APRIL & SAMSTAG, 07. APRIL, JE 20:30 UHR, SONNTAG, 08. APRIL, 19:00 UHR
EXTASE
Von GKW. Regie: Zino Wey. Spiel: Thorbjörn Björnsson, Léonard Bertholet, Ildiko Ludwig, Bärbel Schwarz, Eleni Vergeti.
Zehn Jahre nach seinen letzten vielfach ausgezeichneten Gedichtbänden meldet sich ein beglückend überraschungsreicher Dichter zurück. Bei der Welturlesung im Tojo Theater wird Raphael Urweider kongenial von King Pepe begleitet. Zwei König*innen auf einer Bühne. Raphael Urweider zuletzt im Tojo mit «Über die Verhältnisse»
Wo sind sie noch, die ekstatischen Momente, die magischen Augenblicke völliger Selbstvergessenheit, die mystischen Erlebnisse in unserem Leben? Die strebsamen Normen der westlichen, christlichen Kultur sind tief in unserer Gesellschaft verankert. Wie steht es um die Gegenwart, um den Moment? Was geschieht, wenn Zeitlichkeit keine Rolle mehr spielt und wir durch Ekstase mit dem Jetzt verschmelzen? «EXTASE» macht sich anhand subjektiver Erfahrungen und musikalischer Motive auf die Suche nach dem verlorenen Moment des psychischen Ausnahmezustands in unserer Gesellschaft. Zusammen mit einem mehrsprachigen Ensemble aus Performer*innen und Musiker*innen unternehmen Zino Wey, Ariane Koch und Moïra Gilliéron eine Exkursion in die Ekstase und die verschwundene Sinnlichkeit: Eine prophetischmusikalische Auseinandersetzung mit der Philosophie des Augenblicks, seiner möglichen Historie und dem Dirigat als ekstatisches Forschungszentrum. Ein Text von Ariane Koch zum letzten Mal im Tojo bei «Zukunft Lustiger Dienstag 93
Europa IV-VIII» im November 2018 (siehe Megafon 11/18). Zino Wey zuletzt im Tojo mit «Princess & Terrorist» im November 2015 (siehe Megafon 11/15)
DIENSTAG, 10. APRIL, 20:30 UHR
Wildern
Welturlesung des neuen Gedichtbandes. Es liest: Raphael Urweider. Es spielt: King Pepe.
Für die Buchvernissage von «Wildern» im Tojo-Theater arbeitet Raphael Urweider mit King Pepe zusammen. Der Sänger und Multi-Instrumentalist wird den Soundtrack zu den Gedichten liefern. Von Winter-Wunderland bis tropischen Fruchtcocktails werden Text und Musik zusammen die Welt bereisen. Raphael Urweiders neuer Gedichtband ist das Comeback eines jungen Wilden als reifer Dichter. Er führt vor Augen, was für erstaunliche Früchte die Gegenwartskunde trägt.
von MESH. Von und mit Sibylle Mumenthaler und Emilia Haag.
MESH gastiert bereits zum zweiten Mal im Tojo. Diesmal haben sie gleich drei Filme im Gepäck, die als MESH_tival an drei aufeinanderfolgenden Abenden. MESH guckt Filme, entwickelt eigene Fassungen und interpretiert, verkitscht und vertont diese nach eigenem Gusto und mit Liebe zum Detail. Die Form nennen sie LiveFilmHörSpiel. Nicht alle Held*innen des Originals schaffen es in die MESH–Versionen. Manche werden radikal gestrichen, andere komplett neu geschrieben. MESH nimmt Rollenklischees aufs Korn und ermöglicht einen Perspektivenwechsel. Das Format geht von allgegenwärtigen Bildern, der Magie des Kinos und den Geschichten seiner Held*innen aus. Das Setting mit einem Tisch, zwei Stühlen, Mikrofonen und Requisiten bleibt dabei denkbar einfach. DONNERSTAG, 19. APRIL,
«Nobody puts Baby in a corner», nur warum hängt eben der Film, der zum Kultfilm gleich mehrerer Generationen wurde immer noch im «corner» rum? Baby tanzt sich in Johnnys Herz. Oder andersrum. Soviel zum Inhalt. Am ersten LiveFilmHörSpiel Abend geben sich die beiden Performerinnen von MESH Jugendträumen und ungelebten Phantasien hin und emanzipieren sich von Hebefigur und Coming of Age-Kitsch. Die grosse Frage lautet: Warum verlieben sich junge, hübsche Mädchen immer in den Tanzlehrer? Was steckt hinter dem Mythos und wie viel «Baby» in uns allen?
FREITAG, 20. APRIL,
MESH_Rocky
Er trainiert, rennt und boxt, um am Ende noch mehr zu trainieren, zu boxen und auf die Nase zu bekommen. 30 Jahre lang sind wir an seiner Seite. Trepp auf, Trepp ab, «da da daaaaaa, da da daaaaaa». Gibt es ein Leben ausserhalb des Rings? In ihrem zweiten LiveFilmHörSpiel Abend geben die zwei MESH Performerinnen alles, um die ikonographischen Bilder aufleben zu lassen. Sie schwitzen, brüllen, bauen Muskeln auf und durchleben ein ganzes Leben. Als Grundlage dient ihnen das nicht enden wollende Rocky Epos. Die Legende vom Aussenseiter mit Migrationshintergrund und grossem Herzen, dem ewigen Verlierer, der am Ende – Überraschung! – gewinnt.
10/17) King Pepe zuletzt im Tojo mit «Trampeltier of Love» im Dezember 2017 (Siehe Megafon 12/17) Dienstag, 24. APRIL, 20:30 UHR
«Lustiger Dienstag 93» Das Cœur à la Crème de la Kleinkunst! Mit der LuDi-Crew: Helena Danis, Robert Stofer, Markus Schrag, Thomas Laube und illustren Gästen.
Der letzte Lustige Dienstag der Saison, es ist schon wieder Zeit. Die drei Herren wirken ausgelaugt, die kulturstadtbernische Subventionsquelle ist versiegt, einzig Helenka strahlt noch Zuversicht, Lebensfreude und Motivation aus, denn: Die Show muss gehen on. Mitgerissen von diesem selbstlosen, schonungslosen Engagement, schraubt sich Helenka Romantickova auf Höchsttouren und singt, spielt, tanzt auf fantastischem Niveau. Sie ist der Kitt der die bröckelnden LudDi-Crew zusammenhält, der frische Wind in der kohlenmonoxidgeschwängerten Garage des Tojo, die Frühlingswiese des nuklearen Winters nach über 90 Shows. Wenn man sieht, wie sie drei alternde Herren, die da der Pensionierung harren, zu Begeisterung, Innovation und ja, sogar Phantasie motivieren kann, dann schöpft man wieder Hoffnung und Mut und denkt: Ja! Sie werden die Hundert schaffen! Es sei aber allen Mitmenschen und Zeitgenoss*innen anempfohlen, doch sicherheitshalber die Aprilversion – den LuDi 93 – live mitzuerleben, denn man weiss nie, wann es die letzte ist. Tempus fugit, oder una ex omnibus, oder wie es bei Horaz heisst: Nutze den Dienstag! DONNERSTAG, 26. APRIL, SAMSTAG, 28. APRIL, JE 20:30 UHR
Who the hell is Heidi?
Eine theatralisch-musikalische Identitätssuche von MAXIM Theater. Spiel: Oula Abdu, Réka Kókai, Gabi Mengel, Salla Ruppa, Edita Skalic, Susan Wohlgemuth.
MESH_TIVAL – AMERCIA SPECIAL
MESH_Dancing Dirty
im September und Oktober 2017 (Siehe Magafon 09/17 und
SAMSTAG, 21. APRIL,
MESH_Pretty Woman
Von der Strasse hinauf katapultiert in die luftige Höhe einer Luxussuite. Die Erlösung der Unterschichtfrau durch den Oberschichtmann. Aschenputtel in Hollywood, dem Land der Träume. MESH begibt sich an diesem Abend auf die Reise ins Märchenland. Stürzt sich auf Klischees und sucht nach dem Kern der Geschichte. Warum bringt immer die weichgespülte Version von Leben und Beziehung die Masse zum Beben? MESH hält eine weniger parfümierte Fassung bereit und das Publikum darf entscheiden – Happy End oder Rückfall.
Welche Geschichten tragen Menschen in sich? Woran denken sie, wenn sie an Heimat denken? Sechs Frauen – sie kommen aus unterschiedlichen Ländern, leben in Zürich, erzählen über ihr Leben, über Krieg, Liebe, Familie und den Tod. Wie bei einem Puzzle erschliessen sich nach und nach die unterschiedlichen Biografien der Frauen, Tragik prallt auf Komik, Angst auf Lebensfreude, und eine syrische Aktivistin hat die Nase voll von den ewig gleichen Fragen ihrer Kolleginnen. Wie definieren sie ihre Identität? Menschen sind zum einen geprägt durch ihre Gene, die Umwelt, durch Bildung, die Arbeitswelt oder den Freundeskreis – andererseits formen sie sich bis zu einem gewissen Grad selbst über die von ihnen gewählten Lebenswege, ihre persönlichen Projekte, die selbstgestellten Lebensaufgaben. Identität gründet auf Werten, die man in sich trägt. Diese gilt es zu stabilisieren, besonders in instabilen Zeiten. Identitäten sind aber auch Konstrukte, zugewiesen, zugeschrieben und gekoppelt an Ressentiments. «Mit Zuschreibung und Exklusion nehmen Diskriminierung und Gewalt oft ihren Anfang. Deswegen scheint mir die Suche nach Ähnlichkeiten so wichtig.» So die Philosophin und Friedenspreisträgerin Carolin Emcke. Sechs Frauen – was unterscheidet sie, was haben sie gemeinsam? Was ist wahr an Klischees und wem nützen sie? Das MAXIM Theater – seit 2006 im Langstrassenquartier von Zürich – versteht sich als transkulturell, partizipativ, generationenübergreifend und interdisziplinär. Für viele Menschen aus unter-
MESH zuletzt im Kino der Reitschu-
schiedlichen kulturellen, religiösen, sprachlichen und sozialen
le im November 2015 mit «Louise +
Zusammenhängen ist es ein Ort der Begegnung und der Ausein-
Thelma» (siehe Megafon 11/15), wozu
andersetzung. MAXIM Theater zuletzt im Tojo im April, 2017 mit
es auf RaBe einen kleinen Beitrag
«Die Fremde – ein Medea Projekt» (siehe Megafon 04/17)
gab: https://is.gd/TPMU31
Alma
KINO IN DER REITSCHULE UND TIER IM FOKUS PRÄSENTIEREN: PFOTEN HOCH! FÜR DIE RECHTE DER TIERE
© Tawak Pictures
KINO
Kaum eine andere emanzipatorische Bewegung hat in den letzten Jahren so stark an Dynamik gewonnen wie diejenige für die Rechte aller Tiere. Dabei geht es nicht, wie von Kritikern gerne behauptet, um ein Stimm- und Wahlrecht für Kühe, sondern um das Recht auf Leben, Autonomie und physische und psychische Unversehrtheit.Das ist zugegebenermassen in unserer heutigen Gesellschaft noch schwer vorstellbar. Alleine in der Schweiz werden jedes Jahr über 60 000 000 sogenannte «Nutztiere» aus rein kulinarischen Gründen getötet. FREITAG, 6. APRIL, 21:00 UHR
Alma
More than Honey
Patrick Rouxel, Doku, FR /BR 2011, 65 Min., Version ohne Worte
Markus Imhoof, Doku, CH 2012, 91 Min, OV CH-D / E / d
Wunderschön gedreht, abwechselnd erfreulich und erschreckend, zeigt «Alma» den wahren ökologischen und spirituellen Preis der Fleisch-, Milch- und Lederproduktion im Amazonasgebiet. «Alma» ist eine Reise zur Seele der Menschheit und gleichzeitig Zeugnis der Zerstörung der Umwelt durch den Menschen.
Mehr als ein Drittel unserer Nahrungsmittel ist abhängig von der Bestäubung durch Bienen. Der Physiker Albert Einstein soll einst gesagt haben: «Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen aus.» Markus Imhoof reiste für seinen Film um die Welt. Er besucht Imker in den Schweizer Bergen, interviewt Wissenschaftler, erzählt von der phänomenalen Intelligenz der Bienen und ihrem sozialen Zusammenleben. Dank modernster Kameratechnik sehen wir beeindruckende und einzigartige Bilder von Bienen, das Leben im Inneren eines Bienenstocks oder die Begattung einer Königin in vollem Flug.
SAMSTAG, 7. APRIL, 18:30 UHR
«The Ghosts in Our Machine» Doku, CA 2013, 93 Min, OV E/d
REITSCHULE–PROGRAMM APRIL 2018
«The Ghosts in Our Machine» der kanadischen Filmemacherin Liz Marshall befasst sich mit dem weltweiten Leiden von Tieren für die Nahrungsmittel- und Kleiderproduktion, in Versuchslabors und für Unterhaltungszwecke. Grundlage des Films ist die menschliche Katalogisierung von Tieren in drei Gruppen: domestizierte Haustiere, Wildtiere und die Tiere, die Marshall als «Geister» bezeichnet, jene nämlich, über die wir nicht gerne nachdenken. Die Kernfrage des Films ist, warum Menschen sich für den Schutz von Wild- und Haustieren einsetzen und gleichzeitig die Millionen von Tieren, die für die globale Industrie gezüchtet und genutzt werden, totschweigen.
More than Honey
FREITAG, 13. APRIL, 19:30 UHR
Im Anschluss an den Film diskutieren wir mit Tobias Sennhauser, Tierrechtsaktivist und Präsident von Tier im Fokus und Christine Künzli, Juristin und stv. Geschäftsleiterin von der Stiftung für das Tier im Recht (TIR). Wie beurteilen Tierrechtler, wie Tierschützer den Umgang und das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, besonders in der Schweiz?
Wo steht die Schweiz in Sachen Biodiversität? Und welche rechtlichen Möglichkeiten und Mittel gibt es heute, die hiesigen natürlichen Lebensräume und Arten zu schützen? Nach dem Film gibt die Juristin und Geschäftsführerin des WWF Bern Andrea von May einen Überblick zum aktuellen Zustand der Biodiversität in der Schweiz. Der Biologe Nicolas Dussex leitet das Infozentrum Eichholz– er stellt uns das Naturreservat in Wabern bei Bern vor, wo Kinder und Erwachsene den Aareraum mit seiner einzigartigen Flora und Fauna erleben können. Diskutiere mit und erfahre, wo und wie du dich selbst für die Artenvielfalt und den Naturschutz in der Schweiz engagieren kannst.
SAMSTAG, 14.03.18, 21:00 UHR
Gnadenhof Gut Aiderbichl Doku, AT 2014, 42 Min, OV D,
«Tiere zu schützen bedeutet für mich das Gleiche wie, Menschen zu schützen». Michael Aufhauser, Gründer des Gut Aiderbichl engagiert sich seit Jahren für alte, ausgesetzte oder vernachlässigte Tiere. Der Gnadenhof wurde vor über zehn Jahren als kleines Projekt mit einer langfristigen Vision gegründet und hat sich zu einer professionell organisierten Non-Profit-Organisation entwickelt. Über 5000 Tiere – Hunde, Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Papageien oder Hühner leben mittlerweile auf rund 25 Höfen in Österreich, Deutschland, Frankreich oder der Schweiz. Die dort lebenden Tiere wurden allesamt vor dem Schlachthof, aus Tierversuchslaboren oder von Privatpersonen übernommen. Nach dem Film stellt Philipp Hoppen den Verein und Lebenshof Arche Samar in Kirchlindach vor. Mithilfe von ehrenamtlichen Helfer*innen dürfen hier ehemalige «Nutztiere» ausserhalb eines Ausbeutungsverhältnisses leben.
© Frenetic Films
FREITAG, 20. APRIL, 21:00 UHR
Das System Milch
Andreas Pichler, Doku, DE/IT 2017, 55 Min, OV D
Das romantisch verklärte Bild der idyllischen Milchviehwirtschaft existiert auch heute noch, obwohl davon mittlerweile in Wahrheit nicht mehr viel übrig ist: Aus dem Geschäft mit der Milch ist eine milliardenschwere Industrie geworden. Der Film klärt darüber auf, welche Verantwortung Politik und Konsumenten haben und wirft nicht zuletzt die Frage auf, welche Alternativen es zur hochtechnologisierten Milchindustrie gibt. Zu Wort kommen dabei Landwirte, Industrielle, Wissenschaftler und weitere Experten.
SAMSTAG, 21. APRIL, 21:00 UHR
The End of Meat
Marc Pierschel, Doku, DE 2017, 95 Min, OV E & D / d
Eine Welt ohne Fleischverzehr ist möglich. Und sie ist an manchen Orten existent. Das will Marc Perschel in seiner Dokumentation zeigen. Er besucht vegane Aktivisten in Deutschland, eine Stadt in Indien, deren Bewohner vegetarisch leben und Wissenschaftler, die an fleischfreiem Fleisch forschen.
FREITAG, 27. APRIL, 21:00 UHR
The Plague Dogs (Die Hunde sind los) Martin Rosen, Zeichentrick/Drama, Literaturverfilmung, UK/USA 1982, 82 Min, OV E / d
Dem sanften Foxterrier Snitter und dem alten, abgeklärten Labrador Wuff gelingt die Flucht aus einer Tierversuchsanstalt, in der sie grausame Experimente über sich ergehen lassen mussten. Doch auch in der Freiheit erwartet sie nichts Gutes. Der bemerkenswerte Zeichentrickfilm «The Plague Dogs» von Martin Rosen basiert auf dem Roman «Die Hunde des schwarzen Todes» des bekannten Tierrechtlers Richard Adams und handelt von einem ausweglosen Überlebenskampf der Tiere gegen die Macht der Menschen erzählt.
SAMSTAG, 28. APRIL, 21:00 UHR
12 Monkeys
Terry Gilliam, Spielfilm/Sci-Fi, USA 1995, 129 Min, OV E / d
Finstere Zukunft: Ein Virus hat den Grossteil der Menschheit dahingerafft. Die wenigen Überlebenden fristen ein tristes Dasein fern des Tageslichts im Untergrund; nur dort sind sie vor dem tödlichen Erreger sicher. Derweil – von der Krankheit unbehelligt – erobern die Tiere und ihre einstigen Lebensräume zurück. Um dem Virus auf die Spur zu kommen, schickt ein Wissenschaftsgremium den Sträfling James Cole (Bruce Willis) in der Zeit zurück: Er soll den Ursprung der Katastrophe und ihre Akteure ermitteln. Das Gremium verdächtigt dabei eine Aktivisten-Gruppe mit dem geheimnisvollen Namen «Twelve Monkeys».
DAS UNIKINO PRÄSENTIERT: JEUNESSES SUISSES
ETHNOKINO:
Mit Themen so normal wie existentiell und Drehorten genau so filmreif wie alltäglich, skizzieren die jungen Filme im Zyklus «jeunesses suisses» das Leben und Erleben einer Generation im Jetzt.
DONNERSTAG, 5. APRIL, 20:00 UHR
Oyate
Dan Girmus, Doku, USA 2016, 73 Min, OV Lakota, E / e
MITTWOCH, 11. APRIL, 20:00 UHR
MITTWOCH, 25. APRIL, 20:00 UHR
Sister – L‘enfant d‘en haut
Halb so wild
Ursula Meyer, Spielfilm, CH/ FR 2002, 97 Min, OV
Jeshua Dreyfus, Spielfilm, CH 2013, 80 Min, OV
CH-Deutsch / f
CH-Deutsch
Irgendwo im französischsprachigen Teil des Wallis: Der zwölfjährige Simon fährt mit der Gondel jeweils vom Industriegebiet im Tal, wo er zusammen mit seiner erwachsenen Schwester Louise (Léa Seydoux) in einem Hochhaus wohnt, hinauf ins Wintersportgebiet, um reichen Feriengästen Ski sowie Accessoires zu klauen und später lukrativ zu verkaufen. Doch weil Geld nicht alles ist und der so selbstbewusst auftretende Junge Liebe und Geborgenheit schmerzlich vermisst, brüskiert er Louise eines Tages, um sie nicht zu verlieren. Damit vertauschen sich die Rollen der beiden.
Es ist Sommer. Fünf Freunde aus der Grossstadt fahren in ihren Semesterferien in ein abgelegenes Tal, um in einer Berghütte gemeinsam ein paar entspannte und unbekümmerte Tage in der Natur zu verbringen. Als die Einzelgängerin Mara ein Spiel vorschlägt – eine «Wahrheitsrunde», bei der alle schonungslos ehrlich miteinander sein müssen – wird schnell klar, dass die Situation im Freundeskreis nicht ganz so sorglos und ungezwungen ist. Nach ein paar Tagen ist nichts mehr, wie es war.
«Oyate» is an observational nonfiction feature film about life on the Pine Ridge Indian Reservation in southwestern South Dakota. The film follows two families on Pine Ridge as they go about their daily activities over the course of a single summer. They attend rodeos, shoot clay pigeons, and participate in pow wows. Family members get married, have children, and celebrate the 4th of July. All the while, the difficult, often intractable realities of modern reservation life threaten to encroach upon them.
MITTWOCH, 18. APRIL, 20:00 UHR
Stendalì – Suonano Ancora Cecilia Mangini, Ethnographic film, IT 1959, 11 Min, OV ital. /d
A unique documentary on the traditional mourning ritual in Griko, an ancient language of Salento.
MITTWOCH, 18. APRIL, 20:00 UHR
The Possibility of Spirits Mattijs van de Port, Ethno, NL 2016, 71 Min, OV Lakota & Engl/ e
DAS KINDERKINO PRÄSENTIERT: SONNTAG, 01. APRIL, 13:30 UHR
Der Fuchs und das Mädchen Regie: Luc Jaquet, Genre: Spielfilm, Land: Frankreich, Jahr: 2007, Dauer: 92 Minuten, Version D, Verleih: Frenetic Films
Ein zehnjähriges Mädchen (Bertille Noël-Bruneau) wohnt mit ihren Eltern auf dem Land, umgeben von riesigen Wäldern. Auf dem Weg zur Schule begegnet sie eines Tages einem Fuchs. Sie ist fasziniert und setzt sich in den Kopf, «ihren Fuchs» wieder zu finden. Das fordert viel Geduld und ein paar Tricks, doch mit der Zeit gelingt es ihr tatsächlich, das Vertrauen des scheuen Tieres zu gewinnen.
What is it that you film when you film a spirit? Shot in Bahia (Brazil), «The Possibility of Spirits» is an essay film that keeps the baffling mystery of spirit possession center stage. In a poetic assemblage of images and words, it offers an alternative for the kind of documentary that either exoticizes spirit possession in spectacular imagery, or extinguishes the wonder of the phenomenon in explanatory prose. The possession ceremonies, filmed in close up, first and foremost reveal that we don‘t know what it is that we are looking at. Words – of the filmmaker, as well as of his interlocutors – are allowed to drift out of meaning. Trying to grasp the phenomenon, they become silence, or laughter, or screaming. Paying tribute to the extra-ordinariness of its subject matter, this film invites viewers to allow themselves to be confused and – in that confusion – consider the possibility of spirits.
DONNERSTAG, 26. APRIL, 20:00 UHR
Ballad for Syria
Eda Elif Tibet & Maisa Alhafez, Ethnographic film, TR 2017, 47 Min
© Frenetic Films
A ballad, narrates poetic stories in short stanzas, hence this self-reflective musical documentary mirrors the life of Maisa Alhafez a musician and a Syrian refugee living in Istanbul. The film is about her longing to her loved ones as she tries to make a place for herself in the world of the displaced. Her family still in Syria, Maisa’s true love (fiancé) is in the Netherlands. As of the current EU-Turkey border regime, to unite is very challenging. Not giving up, Maisa works hard for her vision to transform the borders; by building a multicultural community «The oriental Istanbul Mosaic Choir». A diverse family that sings together, in which she believes through music and love one can heal the wounds of her people and children.
Der Fuchs und das Mädchen
DAS QUEER-FEMINISTISCHE KINO PRÄSENTIERT: DIENSTAG, 24. APRIL, 20:00 UHR
44 und null liberal. Ein Leben ausserhalb des Mainstreams
§DIENSTAG, 24. APRIL, 21:00 UHR
Genderwonderland
Michelle Biolley, Doku, CH 2016, 60 Min, OV CH-Deutsch / d
Tina Hofmann, Spielfilm, CH 2017, 40 Min, OV CH-Deutsch / d
DER STAMMTISCH PALÄSTINA PRÄSENTIERT: DIENSTAG, 10. APRIL, 20:00 UHR
Roadmap to Apartheid Eron Davidson & Ana Nogueira, USA/PS/ZA 2012, 135 Min, OV E / d
Der preisgekrönte Dokumentarfilm «Roadmap to Apartheid» vergleicht die Politik Israels gegenüber den Palästinenser*innen mit dem ehemaligen Apartheidregime in Südafrika. Von Alice Walker (« The Color Purple») erzählt, ist «Roadmap to Apartheid» ein ebenso historisches Dokument über den Aufstieg und Fall der Apartheid in Südafrika wie ein Film darüber, dass Palästinenser*innen heute in einem Apartheid-System leben, das ähnliche Gesetze und Werkzeuge einsetzt. Analysiert durch Expert*innen, und mithilfe von Archivmaterial und Anekdoten von Südafrikaner*innen wird die immer häufiger genutzte Analogie begründet und das Leben der Palästinenser*innen im Westjordanland, im Gazastreifen und in Israel erfahrbar gemacht. Der Event findet anlässlich der internationalen Apartheid Week statt. Für alle weiteren Infos: http:// roadmaptoapartheid.org
Die Dokumentation zeigt einen Menschen mit vielen Facetten. Radikal, ungeschminkt, ungeschönt und direkt. Die Filmemacherin porträtiert sich selbst, indem sie andere zu Wort kommen lässt: Exfreunde und ehemalige Affären, die Frau mit der sie in registrierter Partnerschaft lebt, die Busenfreundin in Drag, Freundinnen aus Studienzeiten, Arbeitskollegen… Der Film zeigt, wie lustvoll ein Leben außerhalb des hetero- und homosexuellen Mainstream sein kann.
Gibt es Genderwonderland? Diese Frage lässt sich nicht vom Sofa aus beantworten, und so begibt sich Filmemacherin Michelle «Jazzie» Biolley buchstäblich auf die Reise. So verschieden wie die portaitierten Personen sind die Orte: Von gelebter Genderutopie im französischen Folleterre bis hin zu beklemmendem Schweigen im Oman. Michelle Biolleys Gesprächspartner*innen berichten von der aufregenden Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, Geschlecht in vielen Facetten zu erkunden, aber auch von der Anstrengung, in eine Welt nicht hineinzupassen, in der klischeebeladene Vorstellungen von «Frau» und «Mann» immer noch die Regel sind und weitere Geschlechter kaum Platz haben. Danach Diskussion mit den Regieseur* innen Tina Hofmann und Michelle Biolley.
Sonntag
1
Montag
2
Mittwoch
4
08.00 18.30
S o u s l e P o n t KURDISCHE SPEZIALITÄTEN Spezialitätenabend
09.00 13.30
K i n o Das Kinderkino präsentiert DER FUCHS UND
DAS MÄDCHEN
5 20.00
G r o s s e H a l l e FLOHMARKT in und vor der Grossen Halle, jeden ersten Sonntag im Monat, bis 16.00 Uhr. S o u s l e P o n t VEGANER FLOHMIBRUNCH
Donnerstag
Dienstag
3
K i n o Ethnokino: OYATE 23.30
C a f e t e TANZBÄR - RE.
20.00
R ö s s l i LEON & AUL Noise Jazz Rock
23.00
C a f e t e ZUNAMI RECLAIM, CUTKACHI,DUBDAVE
Montag
9
Dienstag
10
Mittwoch
11
19.00
F r a u e n r a u m FRAUENSTERNLIBAR «offen für alle Frauen*»
Montag
16
18.30
S o u s l e P o n t BÄRLAUCHKÜCHE Spezialitätenabend
K i n o Der Stammtisch Palästina präsentiert: ROADMAP
20.00 20.00
T o j o WILDERN Welturlesung des neuen Gedichtbandes. Es liest: Raphael Urweider. Es spielt: King Pepe
D’EN HAUT
K i n o Das Unikino präsentiert: SISTER – L’ENFANT
Mittwoch
23
Donnerstag
17
18
19
20.00
18.30
18.00
R ö s s l i CAPITAL SLAM
S o u s l e P o n t SOUL FOOD – WOHLBEFINDEN FÜR GEIST UND GAUMEN Spezialitätenabend
D a c h s t o c k NACHTFLOH
20.00 Uhr
T o j o T h e a t e r MESH_DA
K i n o Ethnokino: STENDALÌ – SUONANO ANCORA und THE POSSIBILITY OF SPIRITS
Montag
C a f e t e TANZBÄR - BRI
R ö s s l i FJØRT Hardcore PostRock
20.30
Dienstag
12 23.30
20.00
TO APARTHEID
Donnerstag
Dienstag
Mittwoch
20.30
21.30
C a f e t e NASTY BITES, I
Donnerstag
24
25
26
20.30
18.30
20.00 Uhr
T o j o T h e a t e r «LUSTIGER DIENSTAG 93»
S o u s l e P o n t NORDAFRIKANISCHER ABEND Spezialitätenabend
K i n o Ethnokino: BALLAD
20.00
T o j o T h e a t e r WHO THE Eine theatralisch-musikalische Theater
20.00 Uhr
K i n o Das Queer-feministische Kino präsentiert: 44 UND NULL LIBERAL. Ein Leben ausserhalb des Mainstreams 21.00 Uhr
K i n o Das Queer-feministische Kino präsentiert:
GENDERWONDERLAND
K i n o Das Unikino präsentiert: HALB SO WILD
20.30
13
Kinderbuchtipp
Oje, ein Buch!
D
Text: Ruth Baeriswyl | Illu: Miriam Zedelius
erzeit erscheinen geradezu Fluten von Bilderbüchern zum Thema «Buch». Das gedruckte Medium soll wieder vermehrt in Kinderzimmern landen. Herausragend aus der Menge ist der neue Titel vom Berner Lorenz Pauli. Oje, ein Buch!
Juri bekommt ein Buch geschenkt und würde es sich gern von der etwas begriffsstutzigen Smartphonenutzerin Frau Asperilla erzählen lassen. Doch Frau Asperilla kann schon mal nicht verstehen, dass sich Juri über das Geschenk freut. Und sie weiss eigentlich auch nicht so richtig, wie ein Buch gelesen wird. Also wischen funktioniert nicht – blättern ist angesagt. Bilder oder Schrift vergrössern geht ebenfalls nicht, später lauscht sie und wartet auf Klopfgeräusche. Was ist nur mit Frau Asperilla los? Sie scheint überhaupt nicht mehr zu wissen, wie man Bücher überhaupt anschaut. Juri wird also zum Buchexperten und erklärt ihr deren Gebrauch. Er weiß, wie man mit einem Buch umgeht und welche Rolle die Fantasie spielt und so lesen er und Frau Asperilla gemeinsam die Geschichte über eine außergewöhnliche Maus, in der viele Dinge ganz anders geschehen, als man annehmen würde.
comix
von nicolophonius fuhrimann
Nr. 430 | April 2018
Juri kennen wir bereits aus den Bilderbüchern «Pass auf mich auf» und «zum mitnehmen» die ebenfalls von Miriam Zedelius illustriert wurden. Frau Zedelius illustriert Pauli’s Geschichten frech und bunt und ist stets auf Augenhöhe mit den Kindern. Alles in allem ein grosses Vergnügen! Lorenz Pauli, Miriam Zedelius: Oje, ein Buch!
Atlantis Verlag 2018
Und nur zum sagen: unsere Kinderbuchtipps stammen
von Ruth Bäriswyl, die den Chinderbuchladen in der unte-
ren berner Altstadt führt. Sie wechselt sich monatlich ab
mit Anna Christen vom Buchladen klamauk, eine Quer-
gasse weiter. Sicher freuen sich beide auch über euren Besuch … und können dann noch viel mehr empfehlen.
Nr. 430 | April 2018
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StattBlick
«Verflucht sollt ihr sein, ihr Spar hunde...»
Kreuzworte von Ursi
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Text: Tom, emeritierter Post-Reitschüler | Illu: #tt
s war einmal der Kantonbär, der flanierte durch die unternehmenssteuerfreundlichen ShoppingStrassen von Bern und wunderte sich über die weggesparte Stimmung. Auf einmal rutschte er auf dem Sozialabbau-Schnegg aus und brach sich das Rückgrat. «Pech gehabt, Kantonbär», sagte der Sozialabbau-Schnegg. «Hier gilt: Survival of the fittest Abbauer. Niemand zahlt und niemand schaut für Dich. Die Spitex hab ich erst gerade heute morgen in eine Archivschachtel gepackt.»
Der Kantonbär stöhnte vor Schmerzen. Um dieses Zeichen des obrigkeitkritischen Aufruhrs im Keim zu ersticken, wurde er auf Befehl des polizeifilmdirectorigen Philippemüller mit den beiden ökologisch-energetischen Wasserwerfern der Kantonspolizei überfahren. Zur Sicherheit auch noch gleich mit dem eigentlich schon eingemotteten alten Wasserwerfer. Eine Anti-Riot-Polizeigrenadier-Einheit legte den Kantonbär daraufhin in Ketten, warf ihn in einen Kastenwagen und fuhr mit ihm nach Niederwangen. Dort stand zwar noch nicht einmal der Rohbau für das neue Polizeizentrum, aber im Notfall tut es auch ein eilig ausgegrabenes Loch im Boden. «Verflucht, sollt ihr sein, ihr Sparhunde...», rief ihnen der Kantonbär kurz vor seinem Tod noch zu. Nach ein paar Tagen trat der Philippemüller ans Loch, begutachtete die Leiche des Kantonbären und nahm sie mit in seine Mühle. «Aus dem Kantonbär werde ich in meiner Repressionsmühle alles herauspressen, was herauszupressen möglich ist», sagte der Philippemüller. «Das gibt Mischfutter, Mehl, Öl, Knochengewürz und vieles mehr.» Aus dem gemahlenen Kantonbär-Mehl liess der Philippemüller 100 Brote, 50 Gipfeli und 20 Früchtekuchen backen und verkaufte sie zusammen mit Mischfutter, Öl und Knochengewürz auf dem Märit. Der Sozialabbau-Schnegg kaufte gleich alles auf einmal. Zum einen für ein SVP-BuureZmorge, zum anderen für ein Zusammentreffen von ultra evangelikalen Jesus-Fundis aus dem Berner Jura und dem Berner Oberland. Es kam wie es kommen musste: Der Fluch des Kantonbären wirkte. Wer nach Verzehr der Philippemüller-Produkte nicht gleich auf der Stelle starb, siechte noch tagelang mit Brechdurchfall dahin, bis auch sie oder ihn der gerechte Tod ereilte. Als letztes starben der Philippemüller und der Sozialabbau-Schnegg. Kurz vor ihrem Tod erschien den beiden der Geist des Kantonbären, der ihre Wegspar- und Polizeipolitik geisselte und ihnen alle Qualen der Hölle wünschte. Und da alle gestorben sind, sind sie somit weggespart.
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WAAGRECHT: 4 Anreiz, Antrieb 9 türk. Hand 10 an diesem dienstverweigerers und Mitstreiters von Malcolm X 3 WeOrt regt sich Widerstand gegen ein geplantes Atommüllla- gen 23 waagrecht könnten ihm einige nachweinen, obwohl ger 12 sorb. Milch 14 kleiner, vom fließenden Wasser rund er grausam war 5 röm. 1050 6 Die nach einem englischen geschliffener Stein 15 dieser lat. Stier ist ein Gebrige in der Städtchen benannte Band erfreut sich grosser Beliebtheit Türkei und Syrien 18 Nachname eines US-amerikanischen- und hat bisher nur drei Alben rausgegeben, obwohl sie seit Produzenten, Drehbuchautors und Regisseurs 20 dot, tip, 1991 exisitieren 7 ita. bestimmter Artikel maskulin singuaim 21 Abk. für ein Farbsystem 22 indon. Rakete 23 Im Na- lar 8 Als er verreist war, wurde sein Auto angezündet, hihi. men dieser Operation wurde 26 waagrecht völkerrechtswid- Der Kopf der hiesigen identitären Bewegung wohnt in der rig annektiert 25 Gebrauchsgegenstand zum Zusammenkeh- selben Stadt wie 14 senkrecht 10 Expermienteller und atoren von Schmutz und Abfall auf Böden 26 kurdischer Name naler Nachfolger von 6 Senkrecht 11 ita. König 13 dieser Teil einer Enklave, aus der vor kurzem Hunderttausende geflohen eines Stadions kann auch ein Bogen im Strassenbau oder in sind 28 aus dem arab. stammendes franz. Slang-Wort für einem Diagramm sein 14 In seinen jungen Jahren ist er be«Hé, salut quoi!» 29 Abk. für eine Berliner Digital-Hardcore- reits Kanzler im östlichen Nachbarland und wiederkehrender Band 30 ein Knochenfisch aus der Ordnung der Dorscharti- Gast der SiKo München 15 Viruserkrankung, die eine tödgen 32 unglaubwürdig, verdächtig, zweifelhaft 34 festste- liche Gehirnentzündung verursacht 16 ... all of us are free, hend; unveränderlich 35 ungar. du 36 Inemuri, Siesta, Nap none of us will be free 17 höchster Berg im Alpstein 19 macht 37 engl. Bezirk moo 24 einmal, simpel 25 ita. gut 27 schweizerdt. Kosename von Andreas 29 frz. Lehm 30 ...-ling, -mittel, -plan, -reich,-stelle 31 Wegen einem Anschlag mit diesem Mittel SENKRECHT: 1 italienischer Politiker der Partei MoVimento wurden kürzlich russische Diplomaten aus Grossbritannien 5 Stelle 2 Nachname eines weltberühmten Boxers, Wehr- ausgewiesen 33 lat. acht 1
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LÖSUNGEN & ~SWORT AUS MEGAFON NR. 428: W I D E R S P R U E C H E Das Lösungswort schickt ihr am besten an megafon@reitschule.ch, oder via Postkarte an uns. (Adresse siehe Impressum) … Einsendeschluss ist der 20. April 2018. Zu gewinnen gibts einen 30 Franken Büchergutschein.
WAAGRECHT: 6 SOZIALABBAU 14 REITHALLE 15 TRE 16 STEAL 17 UNO 19 LOBEN 20 TOLLS 22 BLED 24 MAN 25 IDNYC 27 ANDRANG 29 JAEH 30 JEHER 31 KEY 32 LOHNLOSE 33 IRAN 35 KLON 38 AUTISTI 40 COSI 41 GROTTINO 43 STEUERUNG
SENKRECHT: 1 TSR 2 POET 3 KAHLSCHLAG 4 WAL 5 ABEL 7 ZIEL 8 ITALIEN 9 LAUB 10 BLOEDHEIT 11 ATOMAR 12 URBAN 13 BEENGEND 16 STILL 18 NL 21 ODIO 23 DREIST 26 NAHOST 27 AIO 28 NESTOR 31 KAIN 34 RT 35 KCK 36 LOS 37 NIE 39 UREA 42 IG
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frische Feder
Eine kleine Nacht auf 20
Nr. 430 | April 2018
Flashback
Text: «Mändi – Das feministische Montagskollektiv» | Illu: pak
23:06 Die magersüchtige Berner Buebe Singet es Ständli für di noie Asics Ade Siite abgschruppt D Schnüürsänkel duregsuppt – Nein, Tiger, ich bin Vegi 23:24 Meine Mutter wollte im russischen Winter (Also November 1995 im Berner Seeland) Ein Kind für die Weltrevolution zeugen Sie faltete eine Origame Und dann kam ich 23:30 Ich bi nid so de Sösli-Mensch. / Ich nimm scho – aber es mues nöd sii.
2:16 Ich trottle gerne durch’s Hotel Und sitze auch gerne auf Robotersofas Mit israelischen Autoren Die Riesling trinken zum Interview Nur etwas fehlt zum vollkommenen Glück Aber: Sorry, dini Zyt isch läider vebii Bybye 2:43 Reebock classics, retro noie asics, gehen vorbei, verbii, Robotersofas hinter Scheiben, Origamitauben, goldene Schrauben, Riesling, das Geld ist da! Ja!
5:50 Hygienebeutel für Binden und Windeln. Ich erwarte die Hoffnung, aber sie ist gerade 00:01 Vater geworden. Das Kindergartenkommando hat wieder Ehelich vergütet hätten wir Grosses werden zugeschlagen. Sie haben uns diesmal den können... Jüngsten genommen. Naja – Sputnik. 00:11 Manche von Ihnen sitzen schon im Gefängnis und weinen. Das Weinen gehört allen. Männer sind auch Menschen. Noch beziehen Roboter keine Sofas.
«Mändi» ist Das feministische Montagskollektiv aus Zürich, Bern und Leipzig.
Aktiv seit März 2018, versteht sich «Mändi»
als Zusammenschluss aus drei Vagina-Betroffenen und einem Penis-Betroffenen. In Eine
kleine Nacht auf 20 reimt sich das Quartett
heraus aus dem Alltag der Dinglichkeit (Schuhe, Papier, Sofas, Wein, Sossen) und hinein in
eine groteske Anderswelt: Wo Hoffnungen zu
Vätern, Montag zu Dienstag, Tränen zum All-
gemeingut und Revoluzzerkinder zu Tauben werden. °«Mändi» – 2018 lebt.
flashback #02 für Christine Aschwanden. Sie ist
Keramikerin und Gestalterin aus Herzblut. Aktuell
sind Arbeiten von ihr in der Ausstellung «Out of
Mud» in der Schule für Gestaltung Bern zu sehen.
Leser*innenkommentar:
Kontakt via keramikdesign.ch
Impressum Redaktion AG megafon | Neubrückstrasse 8, Postfach, CH-3001 Bern megafon@reitschule.ch | Fon 031 306 69 66 PostFinance PC 61 – 489034 – 1 | IBAN CH26 0900 0000 6148 9034 1 Layout megafon Druck Druckerei Reitschule | Weiterverarbeitung Druweva Redaktion Felix Graf (ffg), Basil Schöni (bass), Andres Marti (res), Milena Gsteiger (mfg), Patrick Kuhn (pak), Tom Hänsel (#tt), Nicolas Fuhrimann (fuh), Jasmin Jacobs (jmj). Redaktionsschluss immer am 1. des Monats Erscheint monatlich, Auflage ca. 1 000 Ex.;
Abonnemente schreibe eine E-Mail an: megafon@reitschule.ch oder schreibe eine Postkarte an: Neubrückstrasse 8, Postfach, CH-3001 Bern mit Name, Adresse und dem Satz: Ich will ein Abo! Im folgenden Monat erhälst du das aktuelle megafon und in einem seperaten Brief einen Einzahlungsschein. Wenn du das megafon verschenken möchtest, brauchen wir eine Liefer- und eine Rechnungsadresse. Ein Jahresabo kostet 72 Franken im Jahr oder ein bisschen mehr, wenn du uns zusätzlich unterstützen möchtest.
Die in den Beiträgen wiedergegebene Meinung muss sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Weder mit bildlichen noch textlichen Inhalten sollen die Lesenden dazu aufgerufen werden, Straftaten zu begehen. Die Artikel dieser Zeitung unterstehen einer CreativeCommonsLizenz. Für nicht-kommerzielle Zwecke können sie mit Quellenangabe frei verwendet werden.
Nr. 430 | April 2018
16
Onomatopoesie ein reisebericht
winti 2 … hallo tails s
text: #tt | illu: zvg
onntag vormittag. ... ein grauer kalter tag erhebt sich über winterthur ... einzelne dunkle gestalten huschen durch die gegend richtung stadtrand und verschwinden in einem einstöckigen barackenbau.
welcome at qgm! … also im quartierverein gutschick-mattenbach. drinnen ist’s mollig warm und erfüllt mit geschäftigen treiben. die teilnehmerinnen und teilnehmer begrüssen sich freudig – nach den letzten zwei tagen kennen sich alle. aus der kleinen küche wird ständig nachschub auf das frühstücksbuffet geschaufelt, literweise fliessen kaffee und tee. der nicht zu kleine und auch nicht zu grosse raum ist komplett gestuhlt, hinten blieb noch platz für ein tischchen, das mit broschüren gefüllt ist ... vorn ein tisch mit laptop und ... wie gesagt, nennen wir ihn: leo, der ruhig auf das treiben blickt.... ... ein gutaussehender mann, ganz in schwarz, wie die meisten hier, mit einem schneeweissen haupt, das ihm gut steht. .. nachdem sich alle an der frühstückstafel an der seite ausgiebig bedient haben, und auf den sitzen verteilten, kehrt langsam ruhe ein ... der beamer geht an, leo stellt sich kurz vor und gibt einen knappen überblick, was er heut mit uns vor hat: den restlichen vormittag einen theoretischen überblick zur thematik, am nachmittag ein praktischer workshop für alle, die einen compi dabeihaben ... es ist ihm deutlich anzumerken, dass dies nicht sein erster vortrag dieser art ist. ... nicht nur, dass der inhalt des vortrags klar und übersichtlich strukturiert ist ... begleitet von beamer-bildern die das gesagte nochmals auf den punkt bringen, auch die ‹art & weise› ... die deutliche (eben nicht ‹laute›) sprache, die klare ausdrucksweise ... mit möglichst wenig fachjargon ... wenn fremdwörter nötig sind, werden diese kurz erklärt ... und auf fragen wird eingegangen, ganz ohne sich zu verzetteln. wie die meisten im raum bin ich sehr angetan, und erwähne dies alles hier so ausführlich, weil sich meines erachtens alle ~vortragenden davon eine dicke scheibe abschneiden sollten. zum inhalt: auf der einen seite ist es eine kurze übersicht, wie der mensch von der technik zur techologie kam, und wie diese ihn oder das jeweilige gesellschaftssystem veränderte oder gar umstülpte. vom fliessband hin zur auf die millisekunde getakteten und via gps überall ort- und protokollierbaren warenproduktion. vom einfachen radio zur app, die zwar auch ‹radio› kann, aber nebenbei dein gesamtes nutzerverhalten an den betreiber übermittelt. und selbstredend: das bild, was sich uns eröffnet, ist kein regenbogenfarbenes … es sieht eher düster aus. die welt, in der wir uns befinden, und das, ‹was wohl noch so kommen wird› … 1
auf der anderen seite stellt leo tails vor. und nachdem der erste teil des vortrages bereits – mit allgemeiner zustimmung – den zeitlichen rahmen spengte, stellt leo tails erstmal ‹nur› theoretisch vor … der workshop mit den mitgebrachten kompis, die nicht so sehr zahlreich vertreten sind, wird nach hinten verschoben. und eben, tails heisst: «the amnesic incognito live system», und ist ein kleiner computer auf deinem usb-stick, mit allen programmen, die mensch für die arbeit braucht. dieses system ist so gestaltet, das es keinerlei – oder sagen wir möglichst wenig – spuren hinterlässt. zum einen auf dem computer, der benutzt wird, zum anderen im netz. optimiert für recherche oder politische arbeit, ohne das ‹big brother› dir dabei ständig über die schulter schaut, oder der ‹staatsschutz› dir etwas nachweisen könnte. und ehrlichgesagt staune ich, da ich, als ich mich mit der thematik konkreter befasste … so vor ein zwei dekaden … lief alles über die kommandozeile … was ein eher ~harziges unterfangen war … ‹heutzutage› ist es ein einigermassen pflegeleichtes linux-system mit vielen progrämmchen, die fast ‹normal› aussehen … gimp, firefox/tor-browser, libre office und so weiter.3 alle zuhörenden halten locker bis gegen eins aus … da es m.e. alle recht fasziniert, sich auch keine ausgeschlossen fühlt, weil er sie es nicht so der compicrack ist, was ich leo hoch anrechne. und finally: dann gibts nochmal was feines zu futtern, ich verteile die letzten megaföns und mache mich wieder auf den weg richtung ‹heimat› … auf dem weg fällt mir ein … stimmt, so ganz ‹ohne was mit nach hause› war der gestrige vormittägliche workshop über kinder und ‹aktiv bleiben› auch nicht. eine der sachen, die am ende alle unterschreiben konnten war: wir sollten kinder immer mitdenken! bei demos, treffen oder aktionstagen … da wir sonst auch immer die eltern ausschliessen. passt natürlich auch auf den heutigen vortrag, da wir bewusster mit der uns umgebenden technologie umgehen sollten, und uns auch dort entscheiden sollten, was wir durch unsere nutzung unterstützen und somit ‹perfektionieren› helfen. kurz bevor ich in den zug steige, treffe ich zwei leute, die ich bereits an den a-tagen traf. sie sagten mir dort, wie schick sie das büme-plakat fanden, das ich dort aufhing (und welches nun als riesige rolle aus meiner tasche ragt) … uund: schwuppdiwupp, verschenkt und freude gestiftet … und komplett ‹ballast frei› wieder heim. jubbi!! … & bis zum nächsten jahr! 1) die broschüre zum vortrag findet ihr unter
https://capulcu.blackblogs.org/ bzw. das .pdf unter: https://is.gd/SP8VWT
2) der erste teil dieses reiseberichts erschien in megafon Nr 429
3) die detaillierte & aktuelle step-by-step anleitung
(.pdf) findet ihr unter: https://is.gd/Y03TpR
ds barrikade.info-Info: MO, 2. April 2018, ab 16.00 Uhr
SO, 7. April 2018, ab 16:00 Uhr
FR, 13. April 2018 von 21:00 Uhr
Workshop / Input zum Thema Sexarbeit
Afrin verteidigen! Dem Krieg kein ruhiges Hinterland!
Bewegung findet Stadt – Thun
Kultur- und Politzentrum AKuT Thun
MO, 2. April 2018, ab 19.00 Uhr WBG Warmbächli
Depressive Erfahrungen im widerständigen Alltag DO, 5. April 2018 von 19.30 Uhr Kultur- und Politzentrum AKuT Thun
Sexismus in linken Gruppen / Strukturen mit «Lieber Glitzer»
Bern
überregionale revolutionäre Demonstration
DI, 10. April 2018 von 19:00 Uhr
Wasserstr. 39, Basel
Veranstaltung: «Freiheit für alle, mit oder ohne Papiere!»
Mühliplatz, Thun
MO, 16. April 2018, ab 19.00 Uhr Kulturbeiz 113 Basel
Diskussionsabend Fiasko-Magazin N°3
Die Vermessung der Nacht
Bereits in der Januarausgabe dieser Schrift wurde über Peter Kernel berichtet, aber auch SRF Virus meint, Peter Kernel seien nach Risotto das zweitbeste aus dem Tessin.
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Text: HvH
en Vergleich find ich zwar etwas schwierig, aber einig bin ich damit: «Wir würden es am liebsten von den Dächern schreien: Peter Kernel sind eine der besten Schweizer Rockbands – und verdienen gerade darum viel mehr Aufmerksamkeit.»1 Zum Glück kriegen sie in Bern einige Aufmerksamkeit von VeranstalterInnen, so gibt es immer mal wieder die Gelegenheit, sie auf einer Bühne zu sehen, zuletzt etwa im aus allen Nähten platzenden ISC an der Tour de Lorraine. Im März ist ihr viertes Album «The Size of the Night» erschienen, hier ein Versuch, das Gehörte zu beschreiben:
Vom ersten Ton an ist der Tonträger als Werk von Aris Bassettis und Barbaras Lenhoffs erkennbar, ihr Gitarrenspiel und Gesang sind seit ihrem Erstling «How to Perform a Funeral» vor zehn Jahren unverkennbar. Wie auch auf den anderen Tonträgern handeln die Texte von den Wirren und Freuden von Freundschaften, Liebe und allem dazwischen. Das Eröffnungslied «There’s Nothing Like You»2 beginnt ruhig, mit Gesumme und Bass Geschrummel und steigert sich langsam mit einsetzendem Schlagzeug und Gitarre zum grossen Rocksong mit einem guten Schuss Epos. «Pretty Perfect» beginnt mit Gitarrenpart und Gesang am Rand zum Schreien, wie es in vielen anderen Peter Kernel Lieder zu hören ist, wird jedoch schnell durch ein paar schnelle Schlagzeugtakte gebrochen oder wechselt in langsame Parts. Das Spiel zwischen eingängigen Gitarrenmelodien, schnellen Trommelrythmen und leicht atonalem Gesang erzeugt eine ganz eigene Spannung. In «The Secret of Happiness», ein über grosse Stücke instrumentales Lied, setzt erst nach mehr als einer Minute gesprochene Sprache ein. Aris und Barbara versuchen zu ergründen, woran Liebe zu erkennen ist und statuieren «No, we’re never gonna know, when love is on the way» (nein, wir werden nie wissen, wann die Liebe unterweg ist). Barbara Lenhoff ist auch Filmemacherin und hat auch für Peter Kernel viele ästhetische Musikvideoclips gemacht. Das Video3 zu «Terrible Luck» wurde hoch über dem Lago Maggiore nur mit einem iPhone aufgenommen und auf der Facebook-Wall eines Fans veröffentlicht. Von Beginn weg ziemlich hypnotisch, später treibend, erinnert «Drift to Death» an die in der letzten Ausgabe besprochenen Exploded View oder Beak. Für den Videoclip4 von «Men of the Women» haben Peter Kernel bei der Live-Premiere des Songs die Zuschauer gebeten, den Song mit ihrem Smartphone festzuhalten und das Videomaterial einzusenden. Der Song beginnt sanft mit einem leicht psychedelisch repetitiven Basslauf, bald setzen Gesang, ein Snare-lastiger Beat und eine spärliche Gitarre ein. Bass und Schlagzeug treiben den Song gemächlich aber doch stetig vorwärts bis zum Break. «The Revenge of Teeth» richtet sich in ruhigen Tönen an eine verflossene Liebe, die Aufforderung «get your shit and get out!» (nimm deinen Scheiss und geh raus!) steht im Kontrast zur Entschuldigung «never had any time for you, never had any time to get sick of you, but I’m not accusing you» (hatte nie Zeit für ich, hatte nie Gelegenheit dir überdrüssig zu werden, aber ich beschuldige dich nicht). Auch instrumental wird der Kontrast zwischen Reue und Nachtrauern und Vorwärtsschreiten eindrücklich umgesetzt, ist der Song zu Beginn ruhig und fast lieblich, wird er nach dem Break treibend und dissonant, fast schon aggressiv und endet schliesslich mit einem Fade-Out. «The Shape of Your Face In Space» oszilliert zwischen langsamen, balladesken mit wenig Instrumenten unterlegten Gesangsparts und nervösem, uptempo Offbeat-Getrommel. Die stilistische Spanne ist weit und doch ist das Album äusserst kompakt, nie verzettelt, immer auf den Punkt. Sehr schön auch, dass Peter Kernel immer noch eine eher rohe und dynamische Soundästhetik bevorzugen und nicht eine geschliffene (und langweilige) Produktion veröffentlicht haben. Der Sound ist druckvoll und detailliert, ohne künstlich oder überproduziert zu wirken. Instrumente und Gesang klingen sehr natürlich, das Hörerlebnis ist dadurch auch sehr persönlich. Zu kaufen gibt es die Scheibe im Rockaway Beach an der Speichergasse oder bei Serge and Peppers ein paar Häuser weiter an der Rathausgasse. 1) https://is.gd/A5ISOz, 2) https://is.gd/T9dOSD, 3) https://is.gd/fC6cIo, 4) https://is.gd/lyfY4v