Gegen rechtsbürgerliche Machtfantasien – Referendum Polizeigesetz Bern S. 1 – 2 | Editorial S. 2 | «Man wird kaum Unterschiede bemerken» – Per un pugno di dollari: Nocheinmal Ja S. 3 – 4 | Regen, Holz und Rebellion – Das «Steigi 69» zu einem halben Jahr Besetzung S. 4 | das fast vollständige Reitschul-Programm S. 5–12 | Bern (Leandra) – Frische Feder S. 13 | Die ung laublich verrückten Abenteuer der Schnarch-Schwestern – Kinderbuchtipp S. 13 | «Der Bund» auf dem Weg zum Boulevard – Dem Volk aufs Maul schauen S. 14 | flashback – Lilo Magento S. 15 | Von Raum zu Raum – Onomatopoesie S. 15 | Kreuzworte – von Ursi S. 16 | Tage wie diese – StattBlick S. 16
Die Zeitschrift aus der Reitschule | Bern
megafon | N° 432 | Juni 2018 | 6.–
Referendum Polizeigesetz Bern:
Gegen rechtsbürgerliche Machtfantasien Ein neuer (ökologischer) Wasserwerfer, eine solarstrombetriebene Polizeifestung und dazu noch ein wunderbar repressives Polizeigesetz: Die Polizeihardliner im Kanton Bern haben wieder zugeschlagen. Während die Polizei immer mehr Kompetenzen bekommen soll, werden die Bedürfnisse der Bevölkerung einmal mehr ignoriert.
A
Text: Tom | Illu: #tt
nno 1996 ergriff ein Grüppchen von Anarch@s rund um das Alpenröslli Thun mit Hilfe von Genoss*innen aus Bern und Biel sowie der GPB-DA (heute GAP) in einer zwar wahnwitzigen, aber trotzdem erfolgreichen Aktion das Referendum gegen die damalige Revision des kantonalen Polizeigesetzes (PolG). Im Booklet der «8. Juni-CD» («Lassen wir das Polizeigesetz in’s Wasserfallen!») für die Abstimmung am 8. Juni 1997 schrieb das anarchistische Referendumskomittee: «In einer Zeit in der die Kluft zwischen Arm und Reich immer tiefer wird, hat der Staat die Wahl zwischen dem Ausbau des «Sozialstaates» und der Aufrüstung des Repressionsapparates. Der Ausbau des «Sozialstaates» würde bedeuten, dass der Staat die Opfer der «neuen» Armut, der Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und Ausgrenzung auf Kosten der wenigen,
die von dieser Kluft profitieren (Banken, Grosskonzerne, multinationale Unternehmen), unterstützt.». Etwa 15 regionale Bands beteiligten sich an der Soli-CD, darunter auch die damals noch junge Crew von PVP, die mit «Hasta la victoria siempre» einen langjährigen Szene-Hit produzierte. Immerhin um die 35% der Abstimmenden im bürgerlich dominierten Kanton Bern sagten am 8. Juni 1997 Nein zu der Einführung von Wegweisungen, Nein zum Schiessbefehl bei angeblicher Gefahr für öffentliche Gebäude, Nein zu mehr Schnüffel- und Überwachungskompetenzen für die Polizei und Nein zur Möglichkeit der Durchsuchung von Frauen durch männliche Polizeibeamte. Im Januar 1998 trat das Gesetz in Kraft, gefolgt von der Massen-Racial ProfilingRepressionswelle «Aktion Citro». Aber das ist eine andere Geschichte. » Fortsetzung S.2
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20 Jahre nach Inkrafttreten des umstrittenen Gesetz hat der bürgerlich dominierte Grosse Rat erneut eine Verschärfung des PoLG beschlossen - wieder wird von Linksaussen das Referendum ergriffen. Dieses Mal im Vergleich zu 1996 von einem breiteren Komitee bestehend aus Parteien, Basis-NGOs, der Reitschule und Organisationen der Jenischen, Sinti und Roma. Das Referendumskomitee schreibt in ihrem Argumentarium: «DARUM SIND WIR GEGEN DAS NEUE POLIZEIGESETZ: Wenn die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, kann der Staat entweder die Sozialwerke stärken oder die Repression verstärken. Der Kanton Bern hat in der vergangenen Grossratssession mit Steuergeschenken an die finanzstarken Unternehmen diese Kluft vergrössert. Gleichzeitig hat er die Sozialwerke geschwächt und mit dem neuen Polizeigesetz die Möglichkeiten eingeschränkt, gegen solche Entwicklungen protestieren zu können. Dagegen ergreifen wir das Referendum.» «Service public» statt kostenpflichtiger Dienstleistungen Gewährleistung von Sicherheit ist eine Staatsaufgabe, die aus allgemeinen staatlichen Mitteln finanziert werden soll. Mit dem neuen Polizeigesetz ist die Überwälzung von Sicherheitskosten an Private möglich. In Zukunft erhält also eine Rechnung, wer einen Polizeieinsatz ausgelöst hat, wobei die Polizei einseitig bestimmt, ob und mit wie vielen Einsatzkräften sie ausrückt. Überwälzung von Sicherheitskosten bei Veranstaltungen Neu können die Sicherheitskosten bei Veranstaltungen an die Gemeinden und die Veranstaltenden überwälzt werden. Dadurch werden das kulturelle und das politische Leben der Menschen beschränkt und die Meinungsäusserungs- und Versammlungsfreiheit beschnitten, die gerade in Zeiten des Abbaus der Sozialwerke wichtig sind. Kommt es im Rahmen von Kundgebungen beispielsweise zu Ausschreitungen, können den Veranstaltenden zusätzlich noch Kosten von bis zu Fr. 30 000.– und Teilnehmenden bis zu Fr. 10 000.– auferlegt werden. Gerade die Stadt Bern als häufiger Austragungsort nationaler Kundgebungen braucht ein liberales Kundgebungsregime. Mit dem neuen Polizeigesetz schränkt der Kanton Bern die Meinungsäusserungs- und Versammlungsfreiheit der ganzen Schweiz ein. Wegweisungen verschärft Neu sollen Einzelpersonen aus dem öffentlichen Raum bis zu 48 Stunden mündlich weggewiesen werden können, wenn sie die öffentliche Sicherheit und Ordnung stören oder gefährden. Dies kann auch armutsbetroffene Menschen betreffen, die sich nicht nach gängigen Standards kleiden können. Gerade im Zusammenhang mit den Kürzungen in der Sozialhilfe ist dies eine nicht hinnehmbare Verdrängung von Armutsbetroffenen aus dem öffentlichen Raum. Schnüffelstaat wird ausgebaut Weiter sollen verdeckte Fahndungen, verdeckte Vorermittlungen und Observationen ausserhalb der Strafprozessordnung erlaubt sein. Es braucht keinen Tatverdacht! Die Polizei erhält einen Blankoscheck, «mal munter zu schnüffeln», auch unter Einsatz von technischen Mitteln. Erst nach einem Monat entscheidet ein Gericht, ob die Überwachung zulässig ist oder nicht. Nirgends wird erfasst und kontrolliert, wie oft und mit welchem Zweck diese Schnüffelei betrieben wird. Diskriminierung von Fahrenden Das neue Polizeigesetz enthält Bestimmungen, die sich explizit gegen Fahrende richten: Sie können einfacher weggewiesen werden, was innerhalb von 24 Stunden vollzogen werden soll. Wichtige demokratische und zivilgesellschaftlich geforderte Elemente fehlen Das neue Gesetz enthält keine Regelungen gegen Racial Profiling, keine Kennzeichnungspflicht für Polizistinnen und Polizisten und es fehlt die seit Jahren geforderte unabhängige Ombudsstelle. Das neue Gesetz bietet also keinerlei Verbesserungen, sondern nur Verschlechterungen für die Ausübung demokratischer Grundrechte. Es gibt genügend Gründe, dazu Nein zu sagen – hilf uns bei der Unterschriftensammlung für das Referendum! * www.polizeigesetz-nein.be | facebook: https://is.gd/pgi5vs | https://twitter.com/PolGNein | info@polizeigesetz-nein.be
*) Unterschriftenbögen findet ihr Beiliegend
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efeOder wie es das Polizeigesetz-R das /97, 1996 von itee rend ums kom m «Büro gegen finstere Zeiten», auf eine rte: ulie form ent spar Tran
«Es gehört zur Kultur des Widerstandes, dass man die Justiz, die Armee, die Polizei, immer wieder d erneut in Frage stellt, denn es sin die Institutionen, mit denen man eine Diktatur errichtet!» Tom
Edito Editorial
Landfriedensbruch raus aus dem Gesetz! Nicht nur in Bern soll ein immer repressiverer Wind wehen: Im eidgenössischen Parlament ist eine Motion hängig, die bei einer Verurteilung zum Landfriedensbruch nur noch unbedingte Strafen aussprechen will. Das hiesse, das mensch mit mehreren tausend Franken Strafe rechnen muss, die fortan nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt würden. Motionär ist ein CVP-Ständerat namens Beat Rieder. Leider hat die Motion gute Chancen, beide Räte zu passieren – zu Gut passt die Forderung nach Härte ins gesellschaftspolitische Klima. In einem bürgerlich dominierten Parlament sowieso. Landfriedensbruch! Das Willkürgesetz schlechthin ist den meisten Aktivist*innen unfreiwillig geläufig.* Viele von uns wurden schon verurteilt, weil dieses Gesetz nicht das Individuum bestraft, sondern die Masse – wegen illegalem Verhalten Einzelner. Wie oft hat sich die Polizei aggressiv gegen Demonstrierende gestellt, sie eingekesselt und anschliessend angezeigt? Wie viele Polizisten hat das Gericht dabei verurteilt? Und wie viele Demonstrierende stehen dem gegenüber, die man alleine für ihre Präsenz bestrafte? Zuletzt in Bern am 7. April, als bei der Demonstration für die Befreiung von Afrin von der türkischen Besatzungsmacht 239 Menschen verhaftete. Sie alle erhalten wohl Strafbefehle wegen diesem undemokratischen und willkürlichen Sippenhaftsgesetz. Der Landfriedensbruch-Paragraf gehört nicht verschärft. Ihm gebührt einzig und allein die ersatzlose Streichung aus den Gesetzesbüchern. Die Redaktion *) siehe Mai-megafon Nr. 431: StattBlick
«Man wird kaum Unterschiede bemerken» 3
Per un pugno di dollari: Nocheinmal Ja
Nr. 432 | Juni 2018
Nach turbulenten Monaten der Stille – Die neue Betriebsleitung der Grossen Halle im Gespräch.
D
Interview: FFG, SAK
er Trubel um die Besetzung der Grossen Halle ist abgeflaut. Bei der Verteidigung des Baukredits gegen das SVP-Referendum am 10. Juni steht die Grosse Halle nun vor einer lösbaren Aufgabe. Ob diesen Ereignissen fast unbemerkt, hat die Grosse Halle mit Nina Engel und Luzi Engel seit Februar eine neue Betriebsleitung. Ein Gespräch über die fulminante Probezeit, Eintrittspreise und wie das Programm der Grossen Halle in Zukunft aussieht.
megafon: Ihr beide seid die neue Betriebsleitung der Grossen Halle. Als Duo habt ihr das Zepter von Giorgo Andreoli übernommen, der zuvor viele Jahre am Ruder war. Wie war euer Einstand? Nina: Wir sind seit Mitte Februar und damit etwa drei Monate für die Grosse Halle tätig. Die Besetzung Ende März fiel genau in unsere Probezeit. Das hat unseren Einstand geprägt. Luzi: Seit Anfang Mai können wir unsere Aufgaben als Betriebsleitung wieder wahrnehmen. Die Zeit der Besetzung war eine intensive Zeit mit vielen, vielen Sitzungen und Gesprächen. Paradoxerweise war gleichzeitig die eigentliche Tätigkeit auf Eis gelegt.
Ende April gab es eine Einigung zwischen euch und dem Besetzer*innen-Kollektiv «Halle für Alle». Wie sieht diese Einigung aus? Luzi: Die Besetzung ist aufgehoben und wir können unsere bereits geplanten und vertraglich vereinbarten Veranstaltungen 2018 stattfinden lassen. «Halle für Alle» kann die Grosse Halle dann nutzen, wenn kein Programm geplant ist. Das können einzelne Tage, aber auch mehrere Wochen, in denen «Halle für Alle» wirken könnte. Sie verfügen auch über einen eigenen Schlüssel. Gleichzeitig müssen sie sich bei ihrer Nutzung an die durch den Leistungsvertrag gegebenen Rahmenbedingungen halten. Nina: Ausserdem bleiben wir nach der Saison 2018 im Gespräch mit den ehemaligen Besetzenden und schauen, ob wir dieses Experiment weiterführen wollen. Jetzt geht’s erstmal um praktische Dinge. Die da wären? Nina: Aufräumen, zum Beispiel. Und beschädigtes Material reparieren. Dann steht diesen Monat mit dem Musikund Filmprojekt LINEA und der Ausstellung «Squatopia» die nächsten Veranstaltungen an.
War die Besetzung eine Art Inspiration für euch? Nina: Ja und Nein. Wir hatten auch viel Ärger. Absagen von Veranstaltungen, die Presse, die uns die Hölle heiss gemacht hat und Unsicherheit betreffend der Zukunft. Aber bestimmte Themen sind auch interessant und inspirierend und sollen in unsere Arbeit einfliessen. Luzi: Die Besetzung hat sehr viele Diskussionen ausgelöst, unter uns beiden, im Vorstand, mit Menschen aus der Reitschule, wir waren gezwungen uns viele Fragen zu stellen und uns zu positionieren. Wie geht’s in dieser Kooperation nach 2018 weiter? Nina: Wir sind offen dafür, dass die Halle für Alle als Teil des Programms weiter geführt und weiterentwickelt wird und dass einzelne Leute des Besetzenden-Kollektivs sich an unserer Struktur beteiligen. Das kann ehrenamtlich sein, im Vorstand. Vielleicht sogar in der Betriebsgruppe. Oder eben parallel zum Bestehenden. Luzi: Für mich und Nina war klar, dass es bei den Verhandlungen mit den Besetzenden nicht um unsere Jobs gehen kann. Wäre die Besetzung weitergegangen, wären wir zurückgetreten. Eventuell hätte sich sogar der Verein Grosse Halle aufgelöst. Schlussendlich wäre bei einem Scheitern der Verhandlungen der Ball bei der Stadt als Eigentümerin der Liegenschaft gelegen. Die hätte wohl rabiater reagiert… Nina: Ja, wahrscheinlich schon. Luzi: Die Struktur der Grossen Halle ist aus der Reitschule Bern herausgewachsen. Wir haben kein Interesse an Eskalationen; eher wären wir zurückgetreten. Die Abstimmung am 10. Juni ist ein Referendum der SVP gegen einen Baukredit der vorwiegend die Grosse Halle aber auch Räume der Reitschule betrifft. Sanierungen und bauliche Massnahmen zum Erfüllen von Sicherheitsstandards sollen finanziert werden. Warum ist es wichtig hier zuzustimmen? Luzi: Beim Referendum der SVP geht es eher um die Reitschule als Symbol der Andersartigkeit und weniger um eine zu sanierende Lüftung, die zu teuer wäre. Ein Ja ist also – wie bei den letzten fünf Abstimmungen seit 1987 – ein Ja zur Reitschule als Ganzes. Nina: Konkret geht es um längst überfällige Arbeiten in der Grossen Halle, die dazu dienen gesetzliche Vorschriften zu erfüllen: Erdbebensicherheit, Behindertengerechtigkeit, Brandschutzmassnahmen. In der Grossen Halle bekommen
Boden und Seitenbanden eine neue Schicht Asphalt beziehungsweise eine Verschalung aus Holz. Luzi: Das Publikum wird kaum Unterschiede bemerken, wenn man nach der Sanierung in die Grosse Halle kommt, für die Kunstschaffenden und für die Betriebsgruppe wird es aber einfacher, den Raum zu bespielen. Im megafon-Extrablatt im April-Heft argumentieren die Besetzenden, dass Sanierungen und infrastrukturelle Verbesserungen häufig zu Aufwertung und Gentrifizierung führen. Heisst im Fall der Grossen Halle, dass die Eintrittspreise steigen und damit anderes Klientel in die Grosse Halle gelockt wird, währenddessen Arme auf der Strecke bleiben. Nina: Ich verstehe diese Argumentation. Aber ich glaube nicht, dass das in der Grossen Halle passieren wird. Unser Programm ist breit und wird breit bleiben. Wir werden nicht plötzlich nur noch Theater und Opern hier haben. Das passt sowieso nur in Sonderfällen in diesen Raum. Luzi: Für mich ist das Grundgefühl der Grossen Halle: Man ist zwar drinnen, fühlt sich aber wie draussen. Durch Graffitis, die Grösse, den Teerboden und so weiter. Das soll auch nach der Abstimmung so bleiben. Wir als neue Betriebsleitung wollen für ganz viele Projekte Raum bieten. Mit dem «Halle für Alle»-Kollektiv könnte das noch besser gelingen. Soziale Durchmischung, Vielfalt, Niederschwelligkeit: Das soll die Grosse Halle prägen. Das für Herbst 2018 geplante grosse Technofestival «We love techo» habt ihr abgesagt. War das ein Zugeständnis an die Besetztenden? Das «We love techno» war für viele das rote Tuch, mit dem sie ihre Ablehnung der Grossen Halle begründeten… Nina: Nun, nicht nur. Das «We love techno» war noch von unserem Vorgänger vereinbart worden. Mitreden konnten wir hierbei eigentlich nicht. Es war für uns von Anfang an die Frage, ob wir diesen Anlass weiterführen würden oder nicht. –Nachdem die Besetzung stattfand und ebendiese Frage damit wieder aufgeworfen wurde, haben wir die Veranstaltung abgesagt. Wir wollen uns diesbezüglich neu orientieren. Luzi: Das war kein Zugeständnis an die Besetztenden, sondern, weil wir mit neuer Handschrift zu Werke gehen wollen – durch die Besetzung hat sich das Ganze eben beschleunigt. Denn es kann nicht sein, dass die Grosse Halle hauptsächlich mit «We love techo» assoziiert wird.
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Wie wird die Eintrittspreiskultur in Zukunft sein? «We love Techno» wurde ja gerade wegen der 60-Franken-Preise kritisiert. Nina: Es gibt meiner Meinung nach Veranstaltungen, bei denen zum Beispiel wegen ihrer Länge oder wegen einer hohen Anzahl beteiligter Künstler oder einem grossen Aufwand an Technik ein höherer Eintrittspreis gerechtfertigt sein kann.. Und die wird es wahrscheinlich auch weiterhin geben. Wichtig ist, dass die Vielfalt stimmt und sich teure mit günstigen und kostenlosen Veranstaltungen die Waage halten. Luzi: Die Frage muss anders gestellt werden: Wie erreichen wir möglichst viele verschiedene Menschen, wie wecken wir Interesse an dem, was hier an Kultur läuft? Eintrittspreise sind für diejenigen relevant, die schon vor dem Tor stehen und im Portemonnaie das Geld hervorsuchen müssen. Es fängt aber vorher an: Wer bekommt überhaupt mit, was in der Grossen Halle läuft? Wer fühlt sich angesprochen? Finanziell muss das Ganze rentieren? Nina: Am Ende des Jahres müssen wir eine «Schwarze Null» präsentieren. Und Subventionen bekommen wir nicht viel. Das ist nur ein kleinerer fünfstelliger Betrag. Wie wir die Null erreichen, ist uns überlassen. Wir müssen mit dem Programm der Grossen Halle ein Gleichgewicht finden, das einerseits finanziell aufgeht und andererseits den ideellen und politischen Ansprüchen gerecht wird.
Linksalternative mögen die Kollekte als Finanzierungsinstrument. Bei euch ein Thema? Nina: Auf jeden Fall. Aber es bringt nichts, die Kollekte als Allheilmittel zu begreifen. Für gewisse Leute bedeutet «Kollekte» das gleiche wie «Gratis». Und wenn man bei einer Kollekte mit Richtpreisen arbeitet, ist es auch nicht mehr weit zum Fixpreis. Aber grundsätzlich wollen auch wir mehr mit Kollekte arbeiten. Luzi: In der Grossen Halle sind übrigens oft die Künstler*innen dafür zuständig, die Eintrittspreise festzulegen. Die Projekte, die hier stattfinden sind sehr unterschiedlich, eine einheitliche Lösung wäre nicht sinnvoll. Nina: Dabei sind Eintrittspreise nur ein kleiner Teil der Einnahmen von Künstler*innen. Die Kultursubventionen spielen da eine viel grössere Rolle.
kritischer Aspekt, welcher die Nutzungen antreibt. Kultur soll nicht nur Konsum sein. Luzi: Die grosse Halle ist ein faszinierender Ort, mit einer langen Geschichte. Sie soll im Zentrum stehen, ihr Charakter, ihre Grösse, ihre Möglichkeiten, die sie den Künstler*innen und Veranstalter*innen bietet. Das Programm wird weiterhin ein bunter Mix aus verschiedenen Veranstaltungen von Theater bis Party sein und jede Veranstaltung zeiht ein anderes Publikum an. Dies ist eine Herausforderung. Unsere Aufgabe wird es sein, dem Ort trotzdem ein Gesicht zu geben. Durch wiederkehrende Programreihen, durch eine bestimmte Art und Weise, wie hier Veranstaltungen durchgeführt werden oder durch überraschende Kombinationen, die neue Begegnungen ermöglichen.
Wie wollt ihr euch der Reitschule, beziehungsweise der IKUR wieder annähern? Da ist ja auch einiges schief gelaufen in der Vergangenheit. Nina: Wir waren bei dieser Vergangenheit nicht dabei und sind nicht vorbelastet. wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit und sind offen für gemeinsame Projekte. Die Grosse Halle gehört für uns zur Reitschule dazu.
Wofür wird die Grosse Halle denn nicht zur Verfügung stehen? Nina: Selbstverständlich gibt es da Grenzen. Politische und ideelle Grenzen. Luzi: Wir wollen keine privaten Veranstaltungen, sondern einen öffentliche Raum bieten. Das fing im Übrigen mit den «Halle für Alle»-Kollektiv schon an, die den Raum einige Male nur für sich nutzten.
Wie sieht euer Plan für die Zukunft der Grossen Halle aus? Was sind die Perspektiven? Nina: Wir wollen experimenteller werden und die Kombination von verschiedenen Formen der Kultur ermöglichen. Dafür eignet sich diese Halle nämlich super. Die Grosse Halle soll ein offener Raum sein, der verschiedenste Nutzungen ermöglicht. Wichtig ist aber ein sozialer oder gesellschafts-
Hypothese: Die SP will eine Delegiertenversammlung in der Grossen Halle veranstalten. Was sagt ihr dazu? Nina: Wir würden wohl Nein sagen. Luzi: Würde die SP hier ein Festival mache wollen, zum Beispiel Konzerte gegen neue Kampfjets, dann fände ich das etwas anderes. Aber explizite Parteiversammlungen kann ich mir nicht vorstellen.
Das «Steigi 69» zu einem halben Jahr Besetzung
Regen, Holz und Rebellion
In einer losen Serie berichten Besetzungen über ihre Ideen, ihr Selbstverständnis und ihren Alltag.
Das erste Mal Steigi 69 war am 18. Januar 2018. Ofen-Installation 45 Minuten, restliches Einrichten 15 Minuten, danach Kochen und Essen. Zehn Menschen auf Matten, zweites Zimmer von links, oberes Stockwerk. Aussentemperatur etwa minus zehn Grad.
N
Text: Kollektiv Steigi 69
un haben wir Mitte Mai. Die graue Haut hat er längst abgestreift, ehemals düstere Kellerräume wurden Arbeits-, Atelier- und Festräume. Bunt und gross. Der Garten nicht mehr von Müll, sondern spielenden Kindern, Grillabenden, Konzerten und etlichen Bautagen besiedelt. Wer durch das Aussen Treppenhaus des zweistöckigen Blocks an der Bahnstrasse 69 geht, findet Leben. Hinter jeder Tür. Und doch kam die Geschichte dieser Besetzung – eines amerikanischen Motel ähnlichen Gebäudes – nicht ohne einige tiefschwarze Schatten aus. Es fing an mit dem ersten, in den ersten Tagen der Besetzung erfolgenden Schritt der Eigentümerin, der Stadt Bern. Bzw. der Vertreterin Immobilien Stadt Bern (ISB). Auf den konnte man eigentlich todsicher wetten: Nämlich, dass sie uns nicht wollen und wir uns verpissen sollen. Formuliert in hübschem BehördenDeutsch, natürlich. Nun folgte unserseits eine kleine Medienmitteilung sowie ein Informieren des Quartiers. Keine Brache, wo Wohnraum benötigt wird. Kein Abriss auf Vorrat. Wir wollen bleiben, mindestens, bis das Baugesuch bewilligt ist. Bis zu jener Bewilligung dürften sie nämlich gar nichts auf dem Grundstück bauen. Und wir kosteten auch nichts.
Nun ist Bern ja eigentlich, man hätte es fast vergessen, eine rot grüne Stadt. Und der zuständige Gemeinderat, Michael Aebersold, als Oberster in dieser Entscheidungskette, ein Vertreter der SP. So gaben sie nach ein wenig politischem Druck zügig nach und waren bereit, mit uns über eine weitere Nutzung zu verhandeln. Es schien – drei Gespräche lang – als käme es gut. Bis beim vierten, der eigentlich geplanten Vertragsunterzeichnung, plötzlich der Chef des vorherigen Vertreters auftauchte. Hochrot und wütend. Es sei aus, verkündete er. Wir hielten uns nicht an Abmachungen, das Quartier störe sich, zudem habe sich sein Mitarbeiter nach dem letzten Gespräch bedroht gefühlt. Wir verstanden nur Bahnhof. Und wurden schlussendlich mit einer Räumungsdrohung stehengelassen. Nur: Blöderweise wollte der Steigi 69 seine neuen BewohnerInnen nicht einfach wieder ausspucken. Zu wohl fühlte er sich mittlerweile. Zu fest hatte er sie nötig gehabt. Zu viel Hoffnung und Kraft war ihm immer noch zu eigen. So begann ein kleiner Kampf um ein Haus zwischen zwei ungleichen Parteien. Die eine Partei brauchte es dringend. Die andere wusste nichts anderes mit ihm anzufangen als es abzureissen und zu warten. Ein komischer und etwas lächerlicher Kampf, könnte man meinen. Doch unter anderem der vorhin erwähnten Gemeinderat war sich nicht zu schade, zwei offizielle Stellungsnamen
abzugeben: Nein, es gebe keine weiteren Verhandlungen mit den BesetzerInnen der Bahnstrasse 69. Eine rote Linie sei Überschritten. Wir verstanden weiterhin Bahnhof, aber auch, dass sie uns an den Kragen wollten. Welche Bedrohung? Welche Abmachungen? Welche spezielle «Abneigung des Quartiers»? Es sei hier kurz angemerkt, dass als «gebrochene Abmachungen» ein gebauter Regenunterstand im Garten und zu lange Holzstücke, die in einer Feuerschale verbrannt worden waren, galten. Um den Wagen dann doch wieder zu kehren, brauchte es x Aktionen, x Gespräche, Briefe, eine Demo, Quartierzeitungen, Communiqués, Unterstützungsmeldungen zum Steigi 69 von diversen AnwohnerInnen, Interventionen im Stadtrat von PolitikerInnen. Und schlussendlich ja, kamen wir, als hätten wir eine grosse Schlaufe gefahren, wieder an den Punkt mit dem Vertrag. Der dieses Mal abgeschlossen und unterzeichnet werden konnte. Ein Vertrag zu einer Nutzung, die sie nichts kostet, auf einem, das sei noch ein drittes Mal gesagt, Stück Land auf dem sie im Moment nichts machen dürfen und können. Was bleibt? Einige Fragezeichen. Die meisten natürlich unbeantwortet. Zum Fall des bedrohten Mitarbeiters gab es aber immerhin eine kleine Auflösung. In einem Ge-
spräch der zweiten Vertragsverhandlungen erklärte er sich. Er verhandelte mit einem der BesetzerMenschen schon zum zweiten Mal. Beim ersten Mal ging es ebenso um eine besetzte Liegenschaft. Der Besetzer wurde damals mitsamt seiner ganzen, noch jungen Familie rausgeworfen. Und dies hatte der Besetzer in den Steigi 69-Verhandlungen noch einmal angesprochen, um dem Mitarbeiter zu verdeutlichen, wofür er eigentlich stehe. Der Mitarbeiter fragte sich abends, zuhause im Bett, wozu er wohl fähig wäre, würde ihm so etwas passieren. Würde seine noch junge Familie auf die Strasse gestellt, von irgendeiner Institution, ohne ein wirkliches Gesicht und ohne einen wirklichen Grund. Von einem Typen wie ihm als Verkünder. Da habe ihn dann die Furcht vor seinen eigenen Gedanken gepackt. Und er habe sich einige Zeit nicht mehr fähig für diesen Job gefühlt. Wieder eigentlich etwas komisch und lächerlich, so als Ganzes betrachtet. Dazu all die Drohungen ihrerseits… Aber naja. Lassen wir das beiseite. Nun ist das ja einerseits alles Schnee von gestern. Und vielleicht doch schon ein Bisschen Vorgeschmack für die nächste Besetzung. Wer weiss, wie lange wir hier bleiben können. So lange wir drin sind im Steigi 69: Kommt vorbei, geht was besetzen oder macht sonst was Cooles!
Freitag
Samstag
1
2
3
20.00
17.15
08.00
F r a u e n r a u m TANZBAR MEETS FRAUEN_DISCO
K i n o FemWiss-Vollversammlung mit Filmvorführung. MARTAS KOFFER Dokumentarfilm von Günter Schwaiger, Österreich / Spanien, 2016, 86. Min., Sp & D /d mit anschliessender offener Diskussion
G r o s s e H a l l e FLOHMARKT bis 16.00 Uhr.
20.00
G r o s s e H a l l e LINEA_NEW YORK AMSTERDAM GENOVA Musik und Film 21.00
K i n o Solianlass fürs Kugelfest. FROHES SCHAFFEN
– EIN FILM ZUR SENKUNG DER ARBEITSMORAL Satirische Doku-Fiktion von Konstantin Faigle, Deutschland, 2012, 98 Min., OV D
23.00
20.30
T o j o T h e a t e r DIE AUSERWÄHLTEN. ODER DER NEUE MENSCH Von muniambärg. 23.30
C a f e t e Bass d‘art. DJ LEWIN , DANIEL MORGAN Tech House, Techno, Melodic Progressive
Freitag
Ruth Schwegler
SO‘ PAZZO Dokumentarfilm.
TER
E Boogie Disco House Jazz
SE BROTHERS Tech House
20.30
14.00
T o j o T h e a t e r WOLKEN Von ultra Produktionen. Wolken sind alles und nichts, sie sind unfassbar. Der Versuch, auf der Bühne etwas erscheinen zu lassen, nur um ihm dann beim Verschwinden zuzusehen.
F r a u e n r a u m AMIE – die Frauenkleidertauschbörse
nd Performance.
SE AND IS THERE WIFI
20.30
p Hop, Politischer Rap.
SU (TUR/CH). Melodic Pro-
pielzeit. VICTORIA. Spielfilm chland, 2015, 138 Min., OV D&E
F UND ASBACH. Derbe
BUS AKA SORBEATS
ch). Tech House, Melodic
21.00
D a c h s t o c k End Hits. DÄLEK Union City, REINDEER Croydon 23.00
C a f e t e Elektrik Pony. DJS LEWIN & SLEAT. Tech House, Bass House, Dubstep
Freitag
22
18.00
G r o s s e H a l l e Squatopia. VON «ZÜRI BRÄNNT»
T o j o T h e a t e r WOLKEN Von ultra Produktionen.
21.30
R ö s s l i DUPTOPIA XIII . Dub, Dubstep. 23.00 Uhr
C a f e t e Bass Case. MINDWALKER (Octagon - FR), BUNNYFACE (Popup Sound - FR), BOUNCE (Bounce Beats Prod.), BUCK FIER (The Dungeon Child). Neurofunk, Jump Up, Drum’N’Bass. 23.00
F r a u e n r a u m KUGELFEST – SOLITANZEN
Samstag
16 20.30
17 17.00
G r o s s e H a l l e Squatopia. UND APFELBÖCK – Spoken Word und Rap mit Guy Krneta, Greis, Anna Frey und Ueli Apfelböck 19.00
T o j o T h e a t e r PARADISE AND IS THERE WIFI THERE? Von Action Theatre. 20.00 Uhr
R ö s s l i CHELSEA `77, Legende, Punk.
23.00
C a f e t e In der Kiste. DIFRAKTIVE (Sounds of Earth/ AFS), SALON SOMBRE (Mosaik/Spiegelkiste), SANMON (basso profondo/Spiegelkiste). Tech House, Melodic Progressive, Techno
Sonntag
24 11.00
Samstag
20.30 23.00
D a c h s t o c k Darkside Special. LTJ BUKEM London, FABIO London
Samstag
29
30
17.00 & 19.30
17.00 & 19.30
T o j o T h e a t e r FANTASIO Von Theatre des Abeilles La Chaux-de-Fonds. Lang schon tobt der Krieg zwischen den Vororten von Bayern und Padua. Einzige Friedenslösung scheint die Heirat einer Tochter der bayrischen Vorstadt mit einem Sohn der Vorstadt von Padua zu sein. Im Rahmen des Jugendtheaterfestivals «SPIILPLÄTZ»
T o j o T h e a t e r AUFGETISCHT Von akarTeens. Welche Bewegungsmöglichkeiten und welche Sinnhaftigkeit bietet ein Tisch, bieten zwei oder drei Tische? Tische führen zu neuen Sichtweisen. Sie können konkrete Geschichten erzählen oder ein abstraktes Kunstwerk darstellen. Ein Tanzstück mit drei Tischen. Im Rahmen des Jugendtheaterfestivals «SPIILPLÄTZ»
G r o s s e H a l l e Squatopia. TITTANIC – Matinée mit den Rockerinnen des Wortes Müller/Künzi/Kretz 19.00
T o j o T h e a t e r WALD Von Germo/Jansen/Knüsel. Drei junge Forschende wollen im Wald ein Labor gründen, um dort das Verhältnis zwischen Natur, Mensch und Technologie neu zu konzipieren. Mit spekulativen Theorien und performativen Versuchsanordnungen wird eine Zukunftserzählung gewagt.
ILLUSTRATION: MFG .
G r o s s e H a l l e PRAED (Libanon/CH) - Konzert und anschliessend Finissage-Party im Rössli mit dem NORIENT SOUNDSYSTEM (CH) feat. YAO BOBBY (Togo)
Sonntag
T o j o T h e a t e r PARADISE AND IS THERE WIFI THERE? Von Action Theatre.
T o j o T h e a t e r WALD Von Germo/Jansen/Knüsel.
20.00
RADIOSENDUNG – MIT KONZERT VON DUBOKAJ
(Mouthwatering Records) D a c h s t o c k KLASSIK IM DACHSTOCK – «Barock Edition» – Soli für Open Eyes
23.00
Freitag
10
20.30
23
C a f e t e Red Is Good. BRAIN VERTEX (Mindtech Rec./ Methlab), ZEPHYR (Histeria Rec.), FREQUENCY RATIO Drum‘N‘Bass, Dubstep, Bass Music
Sonntag
19.00
T o j o T h e a t e r WALD Von Germo/Jansen/Knüsel. Drei junge Forschende wollen im Wald ein Labor gründen, um dort das Verhältnis zwischen Natur, Mensch und Technologie neu zu konzipieren. Mit spekulativen Theorien und performativen Versuchsanordnungen wird eine Zukunftserzählung gewagt.
23.00
in der Stadt, low life sound im Rössli. Bar Musik
BIS «ZÜRI GLITZERET»
20.30
D a c h s t o c k Midilux. FRANK SPIRIT Bern, FABIEN Bern, UEDE SUAVE & BENI SEVERO CH
SOZIALER AUSGRENZUNG
REITSCHULE-PROGRAMM JUNI 2018
URSELF
T o j o T h e a t e r PARADISE AND IS THERE WIFI THERE? Von Action Theatre.
F r a u e n r a u m WORKSHOP ZU KLASSISMUS/
G r o s s e H a l l e Squatopia. RABE-ABSTIMMUNGS-
K i n o Hopscotch Films. ACCIDENTAL ANARCHIST.
K i n o Essence Film. DIL LEYLA Dokumentarfilm von Asli Özarslan, Türkei & Deutschland, 2016, 71 Min., OV Kurdisch / Deutsch/d
15.00
14.00
21.00 Uhr
19.00 Uhr
T o j o T h e a t e r DIE AUSERWÄHLTEN. ODER DER NEUE MENSCH Von muniambärg.
F r a u e n r a u m KUGELFEST – DISKUSSION
C a f e t e Tropical Fling. LEX KILLA (OL10), BURNING CLOUD SOUND (BE). Reggae, Dancehall, Soca, Afrobeat
15
15.00
18.00
23.00
Freitag
STROTTER INST. (Everest
Samstag
9
K i n o Schweizer Premiere mit Filmcrew. DECKNAME JENNY. Spielfilm von Samira Fansa Deutschland, 2017, 108 Min., OV D. In Anwesenheit der Filmcrew und anschliessender Diskussion
S o u s l e P o n t VEGANER FLOHMI-BRUNCH
R ö s s l i UNFERTIGE MUSIK AUS DEM INDUSTRIEGEBIET WANKDORF das zweite Mal
8
21.00 Uhr
09.00
18.00
C a f e t e Arabic Night. MC.BADO (IRQ), WALID (DZA), FUXTUS FUX (VS). Rap, Hiphop, Tech House
VERNISSAGE und Premiere
Sonntag
KINO Das Unikino präsentiert
Spielzeit / Zeitspiel Das Kugelfest – Festival für Kultur und Gelaber präsentiert: FREITAG, 1. JUNI, 21.00 UHR
Frohes Schaffen – ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral Konstantin Faigle, Deutschland, 2012, 98 Minuten, OV D, wfilm Production
Konstantin Faigles satiristische DokuFiktion zeigt: Der moderne aufgeklärte Mensch ist nicht frei von Irrglauben und geistigem Zwang. Er hat längst einen anderen Gott erwählt: Die Arbeit. Arbeit ist eine Sucht, ein Fetisch, ein Mantra, das uns tagtäglich umgibt. Sie ist zugleich Sicherheit, Selbstbestätigung und Existenzberechtigung. In Zeiten von Wirtschaftskrise und rasantem Arbeitsplatzabbau hinterfragt FROHES SCHAFFEN diesen «heiligen» Lebenssinn der Arbeit. Eine wunderbar ketzerische, filmische Reflektion – unterhaltsam, humorvoll und zugleich tiefgründig. Mit dem Erlös unterstützt du das Kugelfest 2018!
FemWiss – Verein Feministische Wissenschaft Schweiz präsentiert: SAMSTAG, 2. JUNI, AB 17.15 UHR MIT ANSCHLIESSENDER OFFENER DISKUSSION
Martas Koffer
Dokumentarfilm, Günter Schwaiger, Spanien / Österreich, 2013, 86 Minuten, OV Deutsch,
REITSCHULE–PROGRAMM JUNI 2018
Spanisch/d, Günter Schwaiger, mosolov-p.com
Marta überlebte vor Jahren einen Mordanschlag ihres Ex-Mannes nur knapp. Jetzt ist der Täter wieder auf freiem Fuss und sie ist sich sicher, dass er es wieder versuchen wird. In ihrer Wohnung, wo sie sich versteckt hält, sind wir Zeugen ihres alltäglichen Kampfes, das Trauma und die Angst zu überwinden. Harald, ein Therapeut der Männerberatungsstelle MännerWelten hilft Männern die Gewalt gegen Frauen hinter sich zu lassen und analysiert ihre möglichen Ursachen. Die Aussagen eines dieser Männer führt uns in die Tiefen ihrer Gewalt. «Martas Koffer» beschreibt mit Beispielen sowohl das Leiden und den Kampf der misshandelten Frau als auch den Blickpunkt derer, die gegen Gewalt arbeiten. Der Film ist in Spanien und Österreich entstanden. Die beiden Länder, in denen der Regisseur lebt, dienen hier als Beispiel der Universalität des Problems. Der Regisseur beweist mit seiner Arbeit viel Feingefühl, welches nötig ist, um sich dem Thema häusliche Gewalt ohne voyeuristischen Blick zu nähern: «Man geht davon aus, dass Gewalt im Affekt oder unter Einfluss von Alkohol passiert. Wenn man aber in die Tiefe geht, findet man heraus, dass Gewalt auf Herrschaftsstrategien beruht.»
Schweizer Premiere im Kino in der Reitschule:
«Während der Spielzeit wird die Zeit relativ. Filme spielen mit der Zeit - in Zeitlupe und Zeitraffer, Rückblenden, konstruierter Gleichzeitigkeit und beim Überschreiten der Grenzen linearer Zeitabläufe. Im Spiel mit der Zeit liegt kreatives und subversives Potential. Das Spektrum der Möglichkeiten reicht weit hinaus über die physikalisch, real möglichen Zeitreisen in Primer, die Gegenwartsalternativen in Rashomon, einem an Unendlichkeit grenzenden Augenblick in High Noon oder der ungeschnittenen Filmhandlung von Victoria, die exakt der Spielzeit entspricht. Doch im Zeitrahmen des unikino-Filmzyklus laden genau diese Filme ein, während der der Speilzeit in Zeiträume und Zeitspiele einzutauchen.»
FREITAG, 8. JUNI, 21.00 UHR
Deckname Jenny
Samira Fansa, Deutschland, 2017, 108 Minuten, OV D
MITTWOCH, 6. JUNI, 20.00 UHR
Primer
Shane Carruth, USA, 2004, 77 Minuten, OV E/d,
Deckname Jenny
Capitol
Primer ist ein unorthodoxer Film über die reale Möglichkeit von Zeitreisen, der mit knappem Budget und mit Regie, Drehbuch, Produktion und Hauptdarsteller in Personalunion (Shane Carruth) zum Kultfilm wurde und zum Weiterdenken anregt. « Shane Carruth’s Primer a debut feature shot on 16-millimeter for a budget of around $7,000, is an ingenious movie about the perils of ingenuity. Two wouldbe inventors, Abe and Aaron, working after hours in their suburban garage, stumble onto an invention whose application is not obvious at first but whose ethical and metaphysical implications quickly become enormous. Abe (David Sullivan) describes it to Aaron as «the most important thing that any living organism has ever witnessed,» which may be a slight exaggeration. To call the gizmo a time machine, which it more or less is, would be to create a slightly misleading impression, evoking splashy Hollywood confections like the «Terminator» and «Back to the Future» franchises, which «Primer» does not resemble in the least.» – The New York Times MITTWOCH, 20. JUNI, 20.00 UHR
Victoria
Sebastian Schipper, Deutschland, 2015, 138 Minuten, OV D & E, Filmcoopi
Je So' Pazzo präsentiert: DONNERSTAG, 7. JUNI, 20.00 UHR
«Je So' Pazzo » («Ich bin verrückt»)
Jennys anarchistische Bande will nicht mehr zuschauen: Menschen auf der Fluch an den Zäunen Europas, eingesperrt in Lagern. Doch als Jennys Vater deren militante Ambitionen zufällig herausfindet, muss er sich seiner eigenen Vergangenheit stellen. Der Deckname «Jenny» und dessen klare Zuordnung verschwimmt plötzlich umso mehr, je gefährlicher es für alle Beteiligten wird. Eine Geschichte zwischen Liebe und Verrat, Hoffnung und Resignation, Widerstand und Freundschaf. Mit anschliessender Diskussion mit der Regisseurin Samira Fansa und weiteren Menschen der Filmcrew.
HopScotch Films präsentiert: SAMSTAG, 9. JUNI, 21.00 UHR
Andrea Canova, Italien, 2018, 73 Minuten,
Accidental Anarchist
OV Italienisch/d, OpenDDB
Dokumentarfilm, John Archer and Clara Glynn, United Kingdom, 2017, 84 Min., OV E, HopS-
Der Dokumentarfilm «Je S’o Pazzo» (Ich bin verrückt) erzählt die Geschichte eines Ortes, des ehemaligen psychiatrische Gefängnisses von Sant'Eframo Nuovo in Neapel, indem Vergangenheit und Gegenwart, Erinnerungen und Verwandlung einer der grössten historischen Gebäude der mediterranen Stadt verknüpft werden. Das Gefängnis (aufitalienisch Ospedale psichiatrico giudiziario, OPG) wurde 2008 geschlossen, weil Einsturzgefahr bestand. Nach sieben Jahren institutioneller Vernachlässigung wurde es im März 2015 wiedereröffnet – jedoch als befreiter Ort, in dem zahlreiche kulturelle, soziale und politische Aktivitäten organisiert werden. Filmvorführung und anschliessende Diskussion mit einem Aktivisten des Ex-OPG Je So' Pazzo von Neapel.
cotch Films
Der bemerkenswerte Werdegang eines Mannes: vom Diplomaten zum Anarchisten. Der britische Diplomat Carne Ross arbeitete am Dossier Irak und seinen Massenvernichtungswaffen und zog sich wegen den Lügen der Britischen Regierung vor der Irak-Invasion von 2003 aus dem Staatdienst zurück. Seine aussergewöhnliche persönliche und politische Odyssee erreicht ihren Höhepunkt in einem erstaunlichen Zusammentreffen mit neuen Arten von Demokratie inmitten des Krieges - in Rojava, Syrien. Eine tiefgehende Untersuchung der politischen und ökonomischen Probleme, die die Welt konfrontieren.
Essence Film präsentiert: FREITAG, 15. JUNI, 19.00 UHR
Dil Leyla
Dokumentarfilm, Asli Özarslan, Deutschland / Türkei, 2016, 71 Min., OV Kurdisch/Deutsch/d,
Eine Stunde noch, bald neigt sich die Nacht dem Ende zu. Vor einem Berliner Club lernt die Spanierin Victoria vier Jungs kennen: Sonne, Boxer, Blinker und Fuss. Zwischen ihr und Sonne knistert es sofort. Für einen Flirt bleibt jedoch vorerst keine Zeit. Denn die vier Freunde müssen ein krummes Ding drehen, um eine Schuld zu begleichen. Weil einer von ihnen ausfällt, springt Victoria ein. Was für die junge Frau als spontanes Abenteuer beginnt, entwickelt sich zu einem atemlosen Trip. Und als der Tag anbricht, geht es für Victoria und Sonne auf einmal um Alles oder Nichts... «Victoria» ist Kino, wie man es noch nicht erlebt hat. Über eine Generation, die mehr will. Über eine verrückte Liebe auf den ersten Blick. Über den wilden Herzschlag einer Grossstadt. Eine Reise ans Ende der Nacht in Realzeit, gedreht in einer Einstellung. Ein Film von unbändiger Energie – hypnotisierend, romantisch, aufregend.
Essence Film in Ko-Produktion mit SWR, FilmVictoria
akademie Baden-Württemberg
Leyla, eine junge Frau aus Deutschland, wird mit 26 Jahren die jüngste Bürgermeisterin der Türkei. Mit einem Rekordsieg gewinnt sie die Wahlen mit 81 % in Cizre. Eine Krisenregion und Kurdenhochburg an der syrisch-irakischen Grenze. Hier ist Leyla geboren. Als sie fünf Jahre alt ist, wird ihr Vater bei einem Gefecht mit dem türkischen Militär getötet. Sie fliehen. Nach über 20 Jahren kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück. Ihr Ziel - die Bürgerkriegszerstörte Stadt zu verschönern. Doch dann kommt alles anders. Die Parlamentswahlen in der Türkei stehen an und die Situation vor Ort spitzt sich radikal zu. Die Erinnerungen aus ihrer Kindheit holen sie ein.
DACHSTOCK SONNTAG, 10. JUNI, 19.00 UHR
FREITAG, 15. JUNI, 21.00 UHR
KLASSIK IM DACHSTOCK «BAROCK EDITION» – SOLI FÜR OPEN EYES
DÄLEK REINDEER
Sarah Widmer, Mezzosopran | Lisa Läng, Sopran | Laura Schiemann, Sopran | Ruben Monteiro, Bariton | Lee
Abendkasse: 27.-, Vorverkauf: Petzitickets
Stalder, Cembalo | Orchester Campo fiorente |Vokalensemble Suppléments musicaux | Moritz Achermann, Leitung | Abendkasse: 25.- | Solipreis: 30.- | Vorverkauf: Petzitickets Rund sechzig KünstlerInnen werden den Dachstock in ein Opernhaus verwandeln. Und das Ganze für einen guten und wichtigen Zweck: Der gesamte Erlös fliesst an OPENEYES und die von ihnen unterstütze Projekte für Geflüchtete um Afrin, Rojava. Wer auch ohne Konzert für die Projekte spenden möchte, vermerke bitte bei der Einzahlung «Afrin» auf PC: 61-499563-0 // IBAN: CH02 0900 0000 6149 9563 0
Krieg in Afrin Afrin (kurd. Efrîn) liegt in der syrischen Provinz Aleppo im Bezirk Afrin, rund 65 Kilometer nordwestlich von Aleppo. Im Verlauf des Bürgerkriegs gab die syrische Regierung die Kontrolle über die Regionen an der Nordgrenze auf; vielerorts wurde sie daraufhin von lokalen kurdischen Kräften übernommen. 2013 beschloss die «Partei der Demokratischen Union» (PYD) gemeinsam mit weiteren Kleinparteien im Norden Syriens eine Übergangsverwaltung aufzustellen. 2016 wurde die Demokratische Föderation Nordsyriens (Rojava) ausgerufen. Afrin ist einer von drei Kantonen der Demokratischen Föderation Nordsyriens (Rojava). Die Föderation steht für eine selbstverwaltete, demokratische Gesellschaft, die auf den Prinzipien eines religiösen und politischen Pluralismus und der Geschlechtergerechtigkeit beruht. Diese beeindruckende und im Nahen Osten dringend notwendige Demokratiebewegung ist in ihrer Existenz bedroht. Da der Kanton Afrin bis 2017 von kriegerischen Auseinandersetzung grösstenteils verschont geblieben ist sowie aufgrund der Nähe zur Metropole Aleppo, hatten sich zahlreiche Binnenflüchtlinge verschiedener Ethnien und Religionen in und um Afrin niedergelassen. Im Frühling 2017 waren in Afrin rund 300’000 Flüchtlinge registriert, dies bei einer Gesamtbevölkerung von nicht einmal einer halben Million. Am 20. Januar 2018 hat die Türkei den lange befürchteten Angriff auf die rund 2000 km² grosse Region Afrin gestartet. Bereits am ersten Tag waren 72 türkische Kampfjets und zahlreiche schwere Waffen des Nato-Lands an den Angriffen beteiligt. Zu den Bodentruppen der türkischen Armee gehören nicht nur die türkischen Soldaten – teils in deutschen Panzern –, sondern auch die mit ihr verbündeten islamistischen syrischen Milizen (u.a. ehemalige Al-Qaida- und IS-Kämpfer). Der Angriff richtet sich gemäss türkischer Regierung gegen die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG beziehungsweise YPJ), unter deren Schutz die mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnte Region bislang vom Krieg verschont geblieben ist. Die YPG, die das Militärbündnis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) anführt, ist zudem die bisher vom Westen unterstützte und führende Kraft im Kampf gegen den IS. Ohne Erlaubnis der Grossmächte wären die Angriffe nicht möglich gewesen. Am ersten Tag der türkischen Angriffe auf Afrin hatten sich russische Militärbeobachter aus der Region zurückgezogen, um «Leben und Gesundheit der russischen Soldaten keinem Risiko auszusetzen», wie das russische Verteidigungsministerium verlauten liess. Moskau wolle Afrin so zur Unterordnung unter das Regime in Damaskus zwingen, hiess es dagegen aus YPG-Kreisen. Aus dem Nato-Kommando kam bislang kein Stopp-Signal, kein Einspruch, nicht einmal Kritik an den Einsätzen – nur Schweigen. Es wird immense Rücksicht auf das NatoMitgliedsland Türkei genommen. Auch aus der EU und der Schweiz ist nur wenig Kritik an der Invasion des Nato-Bündnispartners in Afrin zu hören. Zu gross ist offenbar die Angst, den türkischen Herrscher zu verärgern. Erdogan droht seit langem und offensichtlich erfolgreich damit, die Grenzen für syrische und afghanische Kriegsflüchtlinge in Richtung Europa zu öffnen. Die Invasion der Türkei ist eine eindeutige Verletzung staatlicher Souveränität und darf somit von der Internationalen Staatengemeinschaft nicht schweigend hingenommen werden. Nach wochenlanger Bombardierung hat die türkische Armee in Zusammenarbeit mit islamistischen Milizen grosse Gebiete im Kanton Afrin besetzt. Zahlreiche zivile Einrichtungen wie z.B. das Spital in Afrin wurden zerstört. In Syrien und besonders in Rojava löst der Angriff der Türkei und der verbündeten Islamisten Angst vor einem weiteren Völkermord wie desjenigen an den Jesid*innen aus. Gegen 300’000 Menschen sind aus Angst vor den Bombardierungen und vor einer ethnischen Säuberung geflohen und sind nun von der Umwelt abgeschnitten. Die geflüchteten Menschen aus Afrin stehen vor einer humanitären Katastrophe. Wo sie früher gelebt haben, überführt die Türkei nun syrische Flüchtlinge aus der Türkei zurück nach Syrien. > Mehr Informationen www.balkanroute.eu
Dälek
Pioneers of alt hip-hop, Dälek features Rapper/Producer MC Dälek, Producer/Live Electronics Mike Manteca, and Turntabilist DJ rEk. With roots in the mid-90’s DIY scene, Dälek has been delivering ground breaking albums for over 20 years and a pioneering force in crossing over the boundaries of music genres. They have encapsulated fans and critics across all genres, garnering fans and accolades from the Hip-Hop, Electronic, Indie, Metal, Shoegaze, Jazz and experimental communities. This openness has also been present in collaborations with artists such as legendary Krautrock band Faust and industrial leaders Techno Animal. Dälek’s discography has been impressive, starting with a strong debut in Negro Necro Nekros and reaching a peak with the monumental Absence. Noise and extravagance on the forefront, they began presenting a mellower perspective with Gutter Tactics before going on hiatus. In 2017 they returned to Ipecac Recordings for their new album release «Endangered Philosophies» FREITAG, 22. JUNI, 23.00 UHR
Midilux
FRANK SPIRIT FABIEN UEDE SUAVE & BENI SEVERO Abendkasse: 15.-, Solipreis: 20.-, Vorverkauf: Petzitickets
Mit warmen Klängen verabschiedet sich Midilux in die Sommerpause. Für einmal ohne grosses Live Spektakel, dafür aber mit vielen Freunden des Hauses. Wir huldigen dem Disco und zelebrieren den House. Frank Spirit (Funk Bastard & Azul Loose Ties) begeistern inzwischen eine kleine Liebhaberszene in halb Europa. Uede Suave & Beni Severo Teil des Radio Sur Le Pont Trios müssen wir wohl in der Reitschule nicht mehr vorstellen. Und natürlich fehlen darf ein Midiluxer an dem Saisonfinale auch nicht. Unser Jack-House Liebhaber Fabien wir die FreundesFeierei abrunden. Schöner Sommer euch allen! SAMSTAG, 23. JUNI, 23.00 UHR
Darkside SPECIAL
LTJ BUKEM FABIO KENOBI TONI B
Abendkasse: 25.-, Vorverkauf: Petzitickets
Die letzte DARKSIDE vor der Sommerpause bricht mit ihrem Credo. Dass selbst in völliger Dunkelheit ein Lichtlein erstrahlen kann, musste ja auch Darth Vader erfahren und so erhellen für einmal legendäre Genre-Lichtgestalten den Dachstock. LTJ BUKEM von GOOD LOOKING RECORDS schuf im Lauf seiner bald dreissigjährigen Karriere zeitlose Meilensteine wie «Atlantis (I need you)» oder die legendäre Compilation «LOGICAL PROGRESSION». Nach seinen Anfängen auf riesigen englischen Raves wie WEEKEND WORLD oder FANTAZIA tourt er heute nach wie vor auf der ganzen Welt als DJ umher und erfreut mehrere Generationen Ravers mit seinem äusserst tanzbaren, von Funkgrooves und Ambientflächen geprägten Stil. Ebenfalls ein Kind der Acid House-Ära ist FABIO von CREATIVE SOURCE. Neben seiner DJ-Partnerschaft mit GROOVERIDER schuf er mit BUKEM Mitte der 90er im Londoner SPEED-Club den perfekten Kontrast zum frenetisch-harschen Zeitgeist der Jungle-Metropole. Verrauchte Slo-Mo-Jazzyness, atmosphärisches Abdriften und hemmungslose musikalische Spielfreude trugen ihren INTELLIGENT D&B in die ganze Welt hinaus. Im Verlauf der Jahre fanden auf FABIOS eigenem Label eine Vielzahl der renommiertesten Producer ein Outlet für ihre ersten Releases, so z.B. Digital, Calibre, Commix oder Paul T & Edward Oberon. Local support gibt es vom vielseitigen Berner United Tribes-Urgestein TONI B und KENOBI aus Biel, welcher seit gut zwei Dekaden in der ganzen Schweiz als DJ unterwegs ist.
RÖSSLI
CAFETE
SONNTAG, 3. JUNI, 18.00 UHR
FREITAG, 1. JUNI, 23.00 UHR
«UNFERTIGE MUSIK AUS DEM INDUSTRIEGEBIET WANKDORF DAS ZWEITE MAL IN DER STADT, LOW LIFE SOUND IM RÖSSLI» Kollekte
Nach einem First-Timer-Feuerwerk gleich über der Strasse im ausgeweinten Gränni werden die Geschichten der Gewitter, der Strassen-Schwestern, der Liebeslügen weitererzählt und neue werden geschrieben! Konsens in der Namensgebung erfolglos, aber Rahel Rössli Max Marseille und Michi Wankdorf haben viel viel Bock auf Sounden!
Flocke präsentiert: Arabic Night
Mc.Bado (IRQ) Walid (DZA) Fuxtus Fux (VS)
1001 Rapnacht mit Mc.Bado (Irak) und Walid (Algerien). Die beiden jungen Migranten rappen auf Arabisch, Französisch und Englisch über die Liebe, das Leben und den Tod. Ein Oriental-WarmUp gibt's von Flocke. Und nach den LiveActs befeuert Fuxtus Fux die Crowd mit Deep- und Tech House. SAMSTAG, 2. JUNI, 23.30 UHR
MITTWOCH, 6. JUNI, AB 20.00 UHR
OTHER ANIMALS
VVK: WWW.PETZITICKETS.CH
Wir freuen uns sehr OTHER ANIMALS wieder im Pferd begrüssen zu dürfen. Die Erinnerung an die energiegeladene Show vom August 2017 ist uns immer noch sehr präsent und lässt die Vorfreude ins Unermessliche steigen. DONNERSTAG, 7. JUNI – FREITAG, 8. JUNI, AB 21.00 UHR
BRAIN & DEVICE
Wir gehen wieder «tanzen», klingt banal – ist es auch. Aber nicht selbstverständlich, leider. Denn viel zu sehr ist Club meist nur rumstehen, oder umsehen, auch bei uns. But there would be a purpose – Dance! FUNK BASTARD lädt zum Drehen aus aller Welt und nur vom Feinsten. Eine «Grande Dame» der Selector-Szene steht in der Tür – KWASIBA SAVAGE aus London, ursprünglich Amsterdam. Räumt in letzter Zeit gut Beachtung und Lorbeeren ab, überall wo sie am Mixer steht. Zusammenarbeiten mit den top-notch Labels der Stunde, Wildheart Recordings, Sound Signature und Sounds Familiar sprechen für sich und Eklektik ist goes with her name. KWASIBA SAVAGE spielt aus allen Schubladen des Dance und flankiert von unseren lokalen Herzbuben von FRANK SPIRIT wird das ein Abend für die Archivkategorie: «legendary». SAMSTAG, 9. JUNI, AB 21.30 UHR
DUBTOPIA XIII
ORSON (version, DE) Justice Rivah & Iyah Ranks phrex Cutkachi mic duty by C4TR
on the heavyweight Justice Rivah Soundsystem. DONNERSTAG, 14. JUNI, AB 21.00 UHR
SARA HEBE
REITSCHULE–PROGRAMM JUNI 2018
VVK: WWW.PETZITICKETS.CH
SARA HEBE ist eine der talentiertesten Cumbia-Rapperinnen Lateinamerikas. Ihre Lyrics sind Gedichte der Stadt, des Kampfes, des Feminismus, der Ungleichheit und eine Kritik an den bestehenden Verhältnissen. Ihre Fähigkeit: diese roh und energisch, gleichzeitig mit Stil und Poesie zu rappen. Musikalisch bricht sie mit ihrem Beatbastler Ramiro Jota die Grenzen zwischen Cumbia, Rap, Hip Hop, Dancehall, Reggae und Punk Rock auf, setzt sie neu zusammen und verbindet sie zu einem abwechslungsreichen und unverkennbaren Ganzen. Kein Fuß, keine Bein, kein Kopf die ruhig bei ihren Klängen bleiben. Nach 3 Alben, Touren durch Lateinamerika und Europa kommt Sara Hebe mit ihrdem Beatbastler und Gitarristen Ramiro Jota und Drummer und Percussionisten Edu Morote 2018 auf Europatour. Das Power-Trio aus Buenos Aires ist bereit Europas Bühnen zum beben und die Menschen zum ausrasten zu bringen. Hebt die Fäuste, schnürt die Tanzschuhe und lasst die Hüften kreisen. Sara Hebe
Bass d'art
DJ Lewin Daniel Morgan
Im Anschluss ans Konzert übernimmt Daniel Morgan die musikalische Leitung. Wer versucht, den Sound des HKB-Studenten in ein stilistisches Töpfchen zu sperren, wird kläglich scheitern. Da wird Acid mit Tribal verwurstelt, 80ies Electro mit Techno kombiniert und Vocal House verschmilzt mit Melodic Progressive zu einer treibenden Soudcollage. Nach dieser bunten Aufwärmrunde geht's dann richtig zur Sache mit Lewin: Ganz «nebenbei» kann der für Bass-Music bekannte DJ nämlich auch Techno, mixt diesen aber wie Drum'n'Bass. Entsprechend droppt und bounced er die 4/4-Tracks, bis der Arzt kommt. DONNERSTAG, 7. JUNI, 23.30 UHR
Tanzbär
Tre Rose Brothers
Tre Rose Brothers kehren in die schmucke Cafete zurück und präsentieren ihre Sound-Collection. Die beiden sind keine unbekannten Gesichter in Bern und haben es auch schon über die Kantonsgrenze hinaus geschafft. Grober, grooviger Tech House ist hier das Stichwort. FREITAG, 8. JUNI, 23.00 UHR
DONNERSTAG, 14. JUNI, 23.30 UHR
Tanzbär
Melisa Su (TUR/CH)
Melisa Su hatte bereits Resident-Status in Ankara und Istanbul. Seit letztem Herbst lebt die HKB-Studentin nun in Bern und mausert sich gerade zum Lieblingskind der hiesigen Technoszene. Nach erstmaligen Auftritten im Gaskessel und im Dachstock ist sie zurück in ihrem Heimclub mit einem All-Night-Set. Eintauchen und abgehen! FREITAG, 15. JUNI, 23.00 UHR
Elektrik Pony
DJs Lewin & Sleat
Das Elektrik Pony steht seit mehr als einer halben Dekade ein für die reichhaltigen Facetten der Bass Music und ihrer diversen Schnittstellen mit Tech House. Und Lewin und Sleat beackern genau dieses Feld: Von Sleats solidem Tech House / Elektro ausgehend wird die Sause spätestens mit Lewin ins Sound-Universum von Dubstep, Bass House und Drum'n'Bass eintauchen. Kurze Weile ist garantiert. Wer dann noch stillsteht, ist entweder schon tot oder auf zumindest Opium. Vive la fête! SAMSTAG, 16. JUNI, 23.00 UHR
In der Kiste
Difraktive (Sounds of Earth/AFS) Salon Sombre (Mosaik/Spiegelkiste) sanmon (basso profondo/Spiegelkiste)
Die letzte Kiste der Saison widmet sich ihrer grössten Leidenschaft: Techno — von deep-sphärisch und melodiös bis hin zu hart und industriell. Mit Difraktive von «Sounds of Earth/AFS» beehrt die Cafete ein Mann mit langjähriger Erfahrung hinter den Plattenspielern. Abgeschmeckt wird der Abend von Salon Sombre und sanmon. DONNERSTAG, 21. JUNI, 23.30 UHR
Tropical Fling
Tanzbär
Tropical Fling vereint die smoothen Klänge des Reggae mit Dancehall-Krachern, den ansteckenden Klängen des karibischen Karnevals sowie neuen Stilen des afrikanischen Kontinents. Burning Cloud Sound bringt mit diesem explosiven Gemisch jede Party zum brennen. Dies konnten sie bereits bei diversen nationalen und internationalen Bookings beweisen und freuen sich nun darauf, ein weiteres Mal das Feuer in der Berner Szene zu entfachen. Zu Gast ist diemal der weit herum bekannte Oltner Lex Killa.
Die Cafete und Playbox freuen sich auf einen abwechslungsreichen Elektro-Abend. Wenn DJ Sorbus nicht nur (Psy-/Prog-) Goa, sondern auch Techno-Beats spielt, nennt er sich Sorbeats. Er hat schon mehrmals bewiesen, dass er auch diese Musik im Blut hat. Wer abschalten und auf Wolken tanzen möchte, ist darum hier genau richtig. Flugstunden auf KollekteBasis gibt's nur im Kafi!
Lex Killa (OL10) Burning Cloud Sound (BE)
DJ Sorbus aka Sorbeats (Flying Circus vs. Sorbusmusic.ch)
SAMSTAG, 9. JUNI, 23.00 UHR
Bass Case
Meta2 Xer0n Bounce (Bounce Beats Prod.) Killaman Jaru (The Jump Navigator)
Die Bass Case bietet immer wieder Newcomers eine Plattform, diesmal Xer0n: Dieser hat in der Cafete bereits als Veranstalter mitgewirkt, nun präsentiert er ein Neurofunk-Set an der Bass Case. Weiter mit von der Partie ist — mit neuem Namen — Meta2. Er hat schon diverse Gigs im Dachstock, Gaskessel und Kornhausforum bestritten, wo er mit seinen deepen, minimalistisch-liquiden Sets die Stimmung aufheitzte. Support gibt's von Bounce und Killaman Jaru, letzterer als Stellvertretung für Buck Fier. Gemeinsam werden sie gewohnter Manier das alte Reitschulgemäuer zum Beben bringen.
Lex Killa
GROSSE HALLE DONNERSTAG, 31. MAI – FREITAG, 1. JUNI, 20.00 UHR
LINEA_NEW YORK AMSTERDAM GENOVA
SONNTAG, 10. JUNI, 14.00 UHR
RaBe-Abstimmungsradiosendung mit Konzert von Dubokaj (Mouthwatering Records)
Musik und Film, Eine Produktion von Schicht-En (Karin Jampen/ Adrian Schild)
LINEA erzählt in assoziativer Form vom Spirit der (Hafen-)Stadt, von Stadtklängen und Klangbildern, von Stadtbildern und Bilderklängen. Im Zentrum stehen zwei Filme aus dem Genre der «City Symphonies» des frühen Kinos und das Hörstück «Zena» (UA, 2018), verbunden mit elektro-akustischen Klangpassagen und Projektionen. Werke von Fred Frith, Robert Torche, Hanns Eisler, Charles Sheeler & Paul Strand, Joris Ivens & Mannus Franken, Andrea Stebler & Serafine Frey Mit «I Giovani Canterini di Sant‘Olcese» aus Genua im Nachklang www.schichten.ch
DONNERSTAG, 14. JUNI, 16.00 UHR
Strotter Inst. (Everest Records) Klanginstallation und Performance SONNTAG, 17. JUNI, 17.00 UHR
und Apfelböck - Spoken Word und Rap mit Guy Krneta, Greis, Anna Frey und Ueli Apfelböck SONNTAG, 24. JUNI, 11.00 UHR
TITTANIC
Matinée mit den Rockerinnen des Wortes Müller/Künzi/Kretz FREITAG, 29. JUNI, 20.00 UHR
PRAED (Libanon/CH)
Konzert und anschliessend Finissage-Party im Rössli mit dem SONNTAG, 3. JUNI, 8.00 – 16.00 UHR
Norient Soundsystem (CH) feat. Yao Bobby (Togo)
Willkommen zum Flohmarkt in und vor der Grossen Halle, jeden ersten Sonntag im Monat. Der Flohmarkt zählt zu den grössten schweizerischen Ganzjahres-Flohmärkten. An zentraler Lage in der Stadt Bern bieten eine Grosszahl von VerkäuferInnen Gebrauchtwaren aller Art an. Ein Grossteil des Areals ist überdacht und bietet so eine einzigartige Atmosphäre.
Mehr Infos, Bilder, Podcasts und Videos unter squatopia.ch
Flohmarkt
DEMONSTRATION FÜR OFFENE GRENZEN 16.6.18, 14.00 UHR, SCHÜTZENMATTE Die antirassistische Bewegung ist 2018 an allen Fronten gefordert. Die Bundezentren erschweren die Beziehungen zwischen Asylsuchenden und Zivilbevölkerung noch stärker und werden viele in die Isolation treiben. Der provisorische F-Status hält Tausende langfristig in prekären Verhältnissen und verhindert ein unabhängiges und selbstbestimmteres Leben in der Schweiz. Die von rechts getragene Motion «Für eine kohärente Gesetzgebung zu Sans-Papiers», die für die Parlamentssession im Herbst angekündigt wurde, will den Sans-Papiers Grundrechte, wie das Recht auf eine Krankenversicherung oder das Recht auf Schule für Kinder, absprechen. Am 16. Juni 2018 wir haben die Möglichkeit, unseren Forderungen nach Bewegungsfreiheit für alle, nach einer offenen und solidarischen Gesellschaft und nach einer menschenfreundlichen Migrationspolitik Ausdruck zu verleihen. Gegen Grenzen zu kämpfen, heisst nicht nur, sich gegen noch mehr Überwachung und für weniger Mauern einzusetzen, sondern auch zwischenmenschliche Grenzen zu überwinden. Es heisst, sich gegen Repression und Diskriminierung zu wehren, Ursachen und Täter*innen zu benennen und sich nicht von Spaltungsversuchen durch den Staat einschüchtern zu lassen. Es bedeutet, sich auf Augenhöhe zu begegnen, in Anerkennung und Respektierung unterschiedlicher kultureller und ethnischer, aber auch ideeller Hintergründe, um sich kollektiv zu organisieren und Ausgrenzungen, Repression, Kriminalisierung, Rassismus und anderen Formen von Diskriminierungen mit Vehemenz zu bekämpfen. Organisiert von Solidarité sans frontières
DONNERSTAG, 7. – FREITAG, 29. JUNI
SQUATOPIA Die Ausstellung gibt vom 7. bis am 29. Juni 2018 einen Einblick ins Innere von autonomen Zentren. Sowohl Aktivist*innen als auch Wissenschaftler*innen kommen in Videos und Texten zu Wort. Sie sprechen über Themen wie Basisdemokratie, Selbstausbeutung und gelebte Utopien. Bilder dokumentieren, wie die Zentren, die zwischen 1980 und 1995 aus Hausbesetzungen entstanden sind, heute aussehen. Texte und Objekte wie das bolo-bolo-Boot und die Replika des Albiseppli-Hampelmanns dokumentieren die Geschichte der autonomen Berner Reitschule sowie den sozialen Bewegungen in Bern. Während der Ausstellung gibt es mehrere Veranstaltungen mit Kulturschaffenden, deren Kunst in und um alternative Kulturzentren entstanden ist. Freier Eintritt für die Ausstellung und alle Veranstaltungen - mit Kollekte.
SOUS LE PONT SONNTAG, 3. JUNI
VEGANER FLOHMI-BRUNCH MITTWOCH, 6. JUNI
SPEZIALITÄTEN ABEND:
PIZZA NAPOLITANA – WILLKOMMEN IM SÜDEN ITALIENS!
DONNERSTAG, 7. JUNI, 18.00 UHR
Vernissage
mit den Ausstellungsmachern Michael Spahr & Giorgio Andreoli sowie den Gestalterinnen Judith Rüegger & Renate Wünsch
MITTWOCH, 13. JUNI
SPEZIALITÄTEN ABEND:
POWER TO THE FLOWER – BLÜEMLISPEZ
- anschliessend Premiere des Hörspiels SQUATOPIA mit Ruth Schwegler
MITTWOCH, 20. JUNI
SPEZIALITÄTEN ABEND:
SAMSTAG, 9. JUNI, 18.00 UHR
FRÜCHTE UND BEEREN
Rebel Videos von Heinz Nigg, Pino-Max Wegmüller und an-
SPEZIALITÄTEN ABEND:
Von «Züri brännt» bis «Züri glitzeret» deren
MITTWOCH, 27. JUNI
BIENVENIDO A CHIAPAS!
TOJO THEATER
DONNERSTAG, 31. MAI, 20.30 UHR
DONNERSTAG, 14. JUNI, 20.30 UHR
SAMTAG, 2. JUNI, 15.00 UHR
FREITAG, 15. JUNI, 20.30 UHR
SAMTAG, 2. JUNI, 20.30 UHR
SAMSTAG, 16. JUNI, 20.30 UHR
SONNTAG, 3. JUNI, 15.00 UHR
SONNTAG, 17. JUNI, 19.00 UHR
FREITAG, 29. JUNI, 17.00 UHR FREITAG, 29. JUNI, 19.30 UHR
SPIILPLÄTZ 2018:
Fantasio
Die Auserwählten. Oder der neue Mensch
Paradise and is there WiFi there? Von Action Theatre. Konzept/Stückentwicklung/Text: Arne Nan-
Anaïs Lhérieau, Juline Gillet, Léonard Frey, Lou-Eva Cuche,
Nach Aischylos. Regie/Konzept: Sibylle Heiniger, Patricia Noçon.
nestad, Doraine Green. Regie/Spiel: Doraine Green. Spiel: Korne-
Marion Glauser, Shana Bendadi, Catrinel Tiulete, Tania Vega. In
Bühne: Dirk Vittinghoff. Licht: Lola Rosarot. Kostüme: Barbara
lia Lüdorff, Irina Schönen. Stimmen: Arne Nannestad, Christoph
französischer Sprache.
Schleuniger. Spiel: Peter Aebi, Manuel Hitz, Peter Kalt, Daniel
Marti, Irina Schönen. Ausstattung: Philipp Gasser. Dramaturgie/
Knöpfel, Jeanette Kunz, Michael Mäder, Corinne Mosimann, And-
Outside Eye: Isabelle Jacobi. Lichtdesign/Technik: Lola Rosarot.
ré Roth, Lisan Trung. Produktionsleitung: Sara Heer. Produktion:
Regieassistenz: Sandro Griesser. Tonaufnahmen: NAP Studios,
Volkshochschule Plus. Assistenz: Selina Wälti.
Pavel Mischler. Fotos: Dominique Uldry. Produktionsleitung: Boss & Röhrenbach. Koproduktion: Tojo Theater Reitschule
Vor langer Zeit erschuf der Gott Prometheus die ersten Menschen aus Lehm. Er brachte ihnen das Feuer und lehrte sie Handwerk, Wissenschaften und Künste. Dem Göttervater Zeus waren die Menschen von Anfang an nicht geheuer. Er fürchtete, sie könnten sich von den Göttern emanzipieren und ihnen gefährlich werden. Prometheus verlor den Machkampf mit Zeus und wurde zur Strafe im Kaukasus an einen Felsen geschmiedet. Da hängt er nun seit 3000 Jahren. Die Menschen haben sich seitdem ganz im Sinn ihres Schöpfers weiterentwickelt. Sie erforschen fleissig die Geheimnisse des Universums und vervollkommnen sich dabei ohne Unterlass. Der Schritt zur Unsterblichkeit ist nur noch eine Frage der Zeit. Einer Gruppe von Auserwählten geht das nicht weit genug. Sie beschliessen die jetzige Welt neu zu erfinden und den perfekten Menschen zu erschaffen. Ein kreativer Akt der Superlative steht bevor! > Rollstuhlfahrer*innen vermerken bei der Reservation bitte «Rollstuhl» hinter ihrem Namen. Danke! www.vhsplus.ch/muniambaerg
Bern.
Ein Stück über den Tod und das Leben danach. Spitalaufenthalte, Chemotherapie, gnadenlose Bürokratie, Ärzte, furchtbare Diagnosen, Unglaube, Angst, Resignation, Hoffnung, fabelhafte Krankenschwestern und Platzangst in der MRI-Röhre werden durcheinander gewirbelt und mit dem morbiden Interesse an Unfällen, Terroranschlägen, Suizidversuchen, chaotischen Beerdigungen, Paradiesvorstellungen, Höllenvisionen und anderen expressionistischen Bildern vermengt. Eine Satire, die uns nachdenklich macht und zum lachen bringt und dem Leben wie dem Tod gleichermassen zugewandt ist. Während des 3. Teiles der Action Theatre Autobiografie-Trilogie erkrankte Arne Nannestad schwer und starb zwei Jahre später in der Nacht der Fertigstellung des Manuskripts für «Paradise and is there WiFi there?». Seine physische Abwesenheit wird durch die Performer*innen, durch Einspielung von Stimmaufnahmen und durch Aufnahmen von Arne Nannestads Stimme ersetzt. Eine ganz direkte Auseinandersetzung mit dem Thema Unsterblichkeit. www.actiontheatre.ch
Leitung: Stéphane Thies. Spiel: Léon Foisy, Lili Eichenberger,
Lang schon tobt der Krieg zwischen den Vororten von Bayern und Padua. Einzige Friedenslösung scheint die Heirat einer Tochter der bayrischen Vorstadt mit einem Sohn der Vorstadt von Padua zu sein. Das Volk freut sich bereits. Nur einer nicht, der ewige Student Fantasio, den seine Vorstadt langweilt und der ihr entfliehen will. Dabei trifft er auf die Prinzessin von München, eine junge Frau mit stählernem Charakter...
SAMSTAG, 30. JUNI, 17.00 UHR SAMSTAG, 30. JUNI, 19.30 UHR
SPIILPLÄTZ 2018:
Aufgetischt
Leitung: Britta Gärtner, Regula Mahler. Spiel: Salma Bashir, Zoe Baumeister, Marlen Berger, Mira Degelo, Mina Meier, Lou Sommer, Ida Speakman, Lena Röthlisberger, Gia Luna Weber, Emilia Zysset.
MITTWOCH, 6. JUNI, 20.30 UHR FREITAG, 8. JUNI, 20.30 UHR SAMSTAG, 9. JUNI, 20.30 UHR
REITSCHULE–PROGRAMM JUNI 2018
Wolken
Konzeption/Realisation: Nina Langensand, Thomas Köppel, Or-
FREITAG, 22. JUNI, 20.30 UHR SAMSTAG, 23. JUNI, 20.30 UHR SONNTAG, 24. JUNI, 19.00 UHR
pheo Carcano, Martin Bieri. Technik: Mirjam Berger. Koproduk-
WALD
tion: Südpol Luzern, Tojo Theater Reitschule Bern, ROXY Birs-
Textfassung/Dramaturgie/Regie: Katharina Germo, Timon Jan-
felden. Grafik und Illustration: Barbara Meuli. Fotos: Zvonimir
sen. Bühne/Kostüm/Video: Laura Knüsel. Interaction Design:
Pisonic.
Robert Läßig. Spiel: Chantal Dubs, Anne Eigner, Manuel Herwig. Produktion: Johanna Rees. In Koproduktion mit Treibstoff The-
Wolken sind physikalisch gesehen Ansammlungen von Wassertröpfchen oder Eiskristallen in der Atmosphäre. Sie entstehen durch die Kondensation sich abkühlender oder sich durchmischender Luft um Kondensationskerne herum. Nach der szenischen Soundscape «Wind» beschäftigt sich ultra erneut mit einem meteorologischen Phänomen: den Wolken. Früher religiöses Symbol, Lieblingsgegenstand der Kunst, unerforschtes Gebiet und heute, als Cloud, Metapher der Auflösung des Menschen in der Technik: Wolken sind alles und nichts, sie sind unfassbar. Deshalb ist das Stück «Wolken» der Versuch, auf der Bühne etwas erscheinen zu lassen, nur um ihm dann beim Verschwinden zuzusehen. www.ultraproduktionen.net
atertage Basel.
Im denkwürdigen Sommer 2018 machen sich drei junge Forschende auf den Weg in den Wald. Ihre Rucksäcke sind gefüllt mit technischen Apparaturen und Unmengen an Lektüre. Sie wollen ein Labor gründen, um dort das Verhältnis zwischen Natur, Mensch und Technologie neu zu konzipieren. Die Welt begreifen sie als ein allumfassendes Netzwerk und mit Hilfe kontrollierter Schizophrenie wollen sie Teil davon werden. Der Dichter Lenz ist ihr Vorbild. Sie entwickeln einen Erdcomputer, erforschen das Potential von Technologie jenseits ihrer kapitalistischen Ausrichtung und wollen nichts weniger als eine Zukunft erfinden. In WALD wird die Bühne reales und fiktives Labor.
Welche Bewegungsmöglichkeiten und welche Sinnhaftigkeit bietet ein Tisch, bieten zwei oder drei Tische? Ein gekippter Tisch stellt eine andere Ausgangslage dar als ein stehender oder liegender Tisch. An einem Tisch wird nicht nur gegessen sondern auch diskutiert und verhandelt, Erlebtes ausgetauscht, Pläne geschmiedet und gestritten. Verschobene, in sich verkeilte oder gekippte Tische führen zu neuen Sichtweisen. Sie können konkrete Geschichten erzählen oder ein abstraktes Kunstwerk darstellen. Ein Tanzstück mit drei Tischen.
DOJO
FRAUENRAUM
Rage-Club Gefühlstraining Entdecke die Energie und Information, die in Deiner Wutkraft steckt und lerne, sie verantwortlich zu nutzen – um Klarheit zu schaffen und Entscheidungen zu fällen, Grenzen zu setzen und in Aktion zu treten, für das, was Dir wirklich am Herzen liegt!
DONNERSTAG, 7. JUNI, 21.00 UHR
BAROMETER
Eintritt frei, offen für alle Geschlechter FREITAG, 1. JUNI, 20.00 UHR
TANZBAR MEETS FAUEN_DISCO
BarOmeter – Das Queere Chillen zu elektronischen Leckerbissen. Eine LGBTIQ* Veranstaltung mit DJ Audiophil, Discoknabe, Dunch, dazu Angela Alaska b2b Panta Rhei
Daten 2018: 1.6.; 29.7.; 2.9.; 30.9.; 28.10.; & 25.11.
(Du kannst an einem oder mehreren Terminen teilnehmen) Zeit, jew.: 10:45 –15:00 Uhr
Eintritt: 10.- / 7.-, offen für alle Frauen* SAMSTAG, 9. JUNI, 14.00 UHR
Wie immer bei diesem bereits etablierten Anlass lockt von 20.00 – 22.00 Uhr tolle Standard- und Lateinmusik Hobbytänzer*innen aufs Parkett. Anschliessend verabschieden wir die Herren in andere Wochenend-Aktivitäten und die letzte Frauen_Disko vor der grossen Sommerpause nimmt ihren Lauf. Komm auch und nimm alle deine Freund*innen mit!
Amie – die Frauen*kleidertauschbörse
FRAUENSTERNLIBAR
Bring deine alten Klamotten mit und finde neue! Eine Tauschbörse abseits der Modeindustrie.
Eintritt frei, offen für alle Frauen*
SAMSTAG, 9. JUNI, 18.00 UHR
Wie bist du diskriminiert? Als Frau*, wegen deiner race, gender, sexuellen Praktiken, Körpervielfältigkeit, Aufenthaltsstatus, Geschichte deiner Mobilität, … Oppression ist so vielfältig und verknüpft wie unsere Leben. «Lebende Bücher» berichten von ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Wir laden dich dazu in die Frauen*Bar ein. Die FrauenSternliBar ist ein Treffpunkt für alle Frauen*Lesben*Trans*Inter*-Menschen***, welche gemeinsam diskutieren, Aktionen planen oder einfach etwas trinken wollen. Mal mit Diskussion zu einem konkreten Thema, mal ohne vorgegebenes Programm, aber mit kaltem Bier und heissem Sirup auf Kollektenbasis. Es soll Platz haben für Ideen und Wünsche, fix sind nur Datum und Zeit. Die FrauenSternliBar gibt’s immer am zweiten Dienstag des Monats. *** Die Aufzählung ist nicht abschliessend: Wenn du dich nicht einbezogen fühlst, kannst du dich gerne an sternlibar@immerda.ch wenden. Cis-Männer* werden aus solidarischen Gründen gebeten, nicht an der FrauenSternliBar teilzunehmen.
KUGELFEST – DISKUSSION Eintritt frei, offen für alle Geschlechter, Input und
SONNTAG, 3. JUNI, 15.00 UHR
WORKSHOP ZU KLASSISMUS / w SOZIALER AUSGRENZUNG
Diskussion zu Solidarität und gemeinschaftlichem Sein und Leben (genaues Thema wird noch bekannt gegeben)
Eintritt: Kollekte, offen für alle Geschlechter
Klassismus bezeichnet die strukturelle Unterdrückung und Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunftsklasse und Position in der Gesellschaft. Beispiele für Klassismus sind die Benachteiligung von Kindern aus Arbeiter_innenfamilien, im Bildungsbereich oder Wohnungslosenund Erwerbslosenfeindlichkeit. Wir wollen uns in dem Workshop aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema Klassismus nähern. Wir werden folgenden Fragen nachgehen: • • •
•
•
Was ist Klassismus? Wie zeigt sich Klassismus? Was hat Klassismus mit Gesundheit, Bildung, Sprache und Lebenserwartungen zu tun? Wie ist Klassismus mit anderen Machtverhältnissen wie zum Beispiel Rassismus, Trans* feindlichkeit, Homofeindlichkeit verbunden? Was können wir dagegen tun?
Da der Workshop klassen-gemischter ist, wird es im Abschluss einen EmpowermentSpace nur für Betroffene von Klassismus geben. Betroffene, die nicht am Workshop teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen, nur zum Empowerment-Space zu kommen. ZUR REFERENT*IN: Francis Seeck ist Antidiskriminierungstrainer*in, Autor*in und Doktorand*in. Francis ist beim Institut für Klassismusforschung aktiv, einem Netzwerk von Akademiker_innen aus der Arbeiter_innen- oder Armutsklasse. Francis ist selber in einer armen Familie aufgewachsen und Careleaver. Francis beschäftigt sich viel mit den Themen Sorgearbeit, Klassismus, QueerFeminismus und hat 2017 das Buch «Recht auf Trauer. Bestattungen aus machtkritischer Perspektive» bei edition assemblage rausgebracht, in dem es um Klassismus, Bestattungen und Trauerkultur geht.
DIENSTAG, 12. JUNI, 19.00 UHR
Eintritt frei, offen für alle Frauen*
Vom 26. – 29. Juli findet zum zweiten Mal das Kugelfest, ein Kultur-Politisches Festival, in Signau statt mit Konzerten, Workshops, Diskussionen, Festereien und Spielereien. Das diesjährige Überthema auf inhaltlicher und strukturellere Ebene ist «Solidarisches Zusammenleben». Auch am Solianlass soll in einem inhaltlichen Input und der anschliessenden Party sensibilisiert werden für ein solidarisches Miteinander. SAMSTAG, 9. JUNI, 23.00 UHR
KUGELFEST SOLITANZEN Disko mit DJanes Judy Stardust, Audiophil und Melisa Su.
Eintritt: 15.-, offen für alle Geschlechter Vom 26.-29. Juli findet zum zweiten Mal das Kugelfest, ein Kultur-Politisches Festival, in Signau statt mit Konzerten, Workshops, Diskussionen, Festereien und Spielereien. Das diesjährige Überthema auf inhaltlicher und strukturellere Ebene ist «Solidarisches Zusammenleben». Auch am Solianlass soll in einem inhaltlichen Input und der anschliessenden Party sensibilisiert werden für ein solidarisches Miteinander. Judy Stardust mixt funky Italo&International Disco mit sorgfältig ausgesuchten Housescheiben und lässt ungekanntes und längst vergessenes der 80er&90er wiederaufleben. Ob trashig trance-ig oder acid poppig, ihre Sets sind kosmisch angenebelt – denn ihr Name ist Programm! Elektronische Tanzmusik von kurz nach früher bis jetzt, aufgelegt um eure BodyMoves zu zelebrieren. Der Frauenraum der Reitschule Bern ist Audiophils Geburtsstätte und ihr Debut fand nirgends geringer als an der Seite 69 statt. Mit ihrem sphärischen, melodiösen bis zu psychedelischen Progressive und Techno befreit sie jede müde Hüfte und entlockt durch ihre unerbittliche RemixAuswahl manch verzückende Erinnerung. Melisa Su, geboren 1992 in Ankara, traf bereits in Uni-Jahren auf elektronische Musik. Ihr Interesse für dieses Genre und für Techno insbesondere wuchs schnell und so auch ihre DJing skills. Seit 2010 hat sie an unterschiedlichen Orten und Festivals in Istanbul, Izmir und Ankara aufgelegt.
«Intersektionalität»: Diskriminierungen im Alltagsleben
FREITAG, 15. JUNI, 20.30 UHR
PLAY YOURSELF
Eintritt frei, offen für alle Frauen*, Jamsession für
DIENSTAG, 19. JUNI, 19.00 UHR
TEORÍA DE CUERDAS (STRINGTHEORIE) von Katyhuska Robinson, Eintritt: Kollekte, offen für alle Geschlechter
Eine Sammlung von Gedichten, die dazu einlädt, sich in der Erinnerung, den Schatten und den Angelpunkten einer reifen, ruhigen und kritischen Poetik zu verlieren. Katyhuska Robinson, Künstlerin aus Barranquilla (Kolumbien), präsentiert ihr erstes Buch diesen Monat im Frauenraum. Sie lebt in der ständigen Suche nach der Poetik des Alltags, die sie als «die Magie der Falten des Tages» beschreibt. Musikalisch ausgebildet in L’AULA der modernen Musik (Liceu de Barcelona) und dem HEMU Jazz in Lausanne, hat sie mit dem Cirque du Soleil gearbeitet und ist an Musikfestivals auf der ganzen Welt aufgetreten, darunter am Montreaux Jazz Festival und am Jazz Festival Plata in La Habana. Seit 2014 ist sie mit dem Art Center Roy Hart verknüpft. 2016 feierte RÍO, ihre erste Arbeit als künstlerische Leiterin und Performerin, am Festival der zeitgenössischen Kunst XUL VIII in Orléans Uraufführung. Derzeit treibt Katyhuska Robinson ihren Master in Komposition und Musiktheater an der Hochschule der Künste Bern voran und unterrichtet Gesang, Stimme und Bewegung.
Frauen* DIENSTAG, 26. JUNI, 19.00 UHR
play yourself bietet einen offenen Raum für: • • • • • •
Spielereien, Improvisationen, Jäms, Performances Ausprobieren von Instrumenten und Ideen Kreativsein, Mutigsein Begegnungen, Austausch, Zuhören Anforderungsfrei und erwartungslos. Für Neubeginnerinnen* und Fortgeschrittene.
Mics und Instrumente stehen zur Verfügung, eigene Instrumente sind willkommen.
DIE MILCHBAR
Eintritt frei, offen für alle Geschlechter
Ist der Ort für lesbische, schwule, bi, trans*, inter und asexuelle junge Menschen und für alle dazwischen und ausserhalb. Komm mit deinen Freund*innen oder alleine – wir bieten dir die Gelegenheit, andere junge, anderssexuelle Menschen kennenzulernen, zu diskutieren, etwas zu trinken und einen glitzernden Abend zu verbringen.
Mittwoch
6
7
18.30
18.00 Uhr
S o u s l e P o n t PIZZA NAPOLITANA. WILLKOMMEN IM SÜDEN ITALIENS! Spezialitäten Abend
G r o s s e H a l l e Squatopia. V des Hörspiels SQUATOPIA mit R
20.00 Uhr
20.00 Uhr
K i n o Unikino. Zeitspiel / Spielzeit. PRIMER Science Fiction Abenteuer von Shane Carruth, USA, 2004, 77 Min. E/d
K i n o Potere al popolo. JE S
20.00
F r a u e n r a u m BAROMET
R ö s s l i OTHER ANIMALS Orchestral 20.30
T o j o T h e a t e r WOLKEN Von ultra Produktionen. Wolken sind alles und nichts, sie sind unfassbar. Der Versuch, auf der Bühne etwas erscheinen zu lassen, nur um ihm dann beim Verschwinden zuzusehen.
Dienstag
Donnerstag
Mittwoch
21.00 21.00
R ö s s l i BRAIN & DEVICE 23.30
C a f e t e Tanzbär. TRE ROS
Donnerstag
12
13
14
19.00
18.30
16.00 Uhr
F r a u e n r a u m FRAUENSTERNLIBAR
S o u s l e P o n t POWER TO THE FLOWER – BLÜEMLISPEZ. Spezialitäten Abend.
G r o s s e H a l l e Squatopia. S Records) – Klanginstallation un 20.30
T o j o T h e a t e r PARADIS THERE? Von Action Theatre. 21.00
R ö s s l i SARA HEBE. Hip 23.30
C a f e t e Tanzbär. MELISA gressive, Techno
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
19
20
21
19.00
18.30
21.00
F r a u e n r a u m TEORIA DE CUERDAS (Stringtherorie)
S o u s l e P o n t FRÜCHTE UND BEEREN. Spezialitäten Abend
K i n o Unikino. Zeitspiel – Sp von Sebastian Schipper, Deutsc 20.30
F r a u e n r a u m PLAY YOU 21.00
R ö s s l i RUMMELSNUFF Strommusik. 23.30
C a f e t e Tanzbär. DJ SORB (Flying Circus vs. Sorbusmusic.c Progressive, Psy Techno
Dienstag
Mittwoch
26
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19.00
18.30
F r a u e n r a u m DIE MILCHBAR
S o u s l e P o n t BIENVENIDO A CHIAPAS! Spezialitäten Abend
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Frische Feder
Bern (Leandra) M
dem Jahr 1682 und sagen: Schön haben wir aber ich finde mich selbst zu jung für die anchmal schlage ich die Zei- das gebaut. Verbreitung von solch altväterlichen Weistung auf und träume mich heiten. Hier macht sich meine Erziehung in die Bilder des zerbombten Das Wichtigste an Bern aber sind nicht bemerkbar. Meine Eltern sind Berner, meiOrients. Aus einem Haufen Asche ragt ein seine Kirchtürme und auch nicht seine ne Grosseltern aus Münchenbuchsee und blutiger Arm und wenn ich mit einem Ta- Ansehnlichkeit in der Abendsonne eines Säriswil. schentuch darüberfahre, bleibt er blutig, goldenen Herbstsonntags. bleibt, wenn ich mich beim Roten Kreuz Das wichtigste sind die Gassen. Sie zie- Interessant sind nicht jene Seitengässchen, anmelde, bleibt, wenn ich mich wieder hen sich wie Hauptschlagadern durch ei- die den Seiteneingang eines grossen Geabmelde. Wie ist es, das eigene Quartier in nen Körper, nehmen sich das Recht heraus, schäfts beherbergen, die sind zu belebt, zu Trümmern liegen zu sehen? Würde ich den wuchtige Sandsteinbauten auseinanderzu- bekannt, den Hauptgassen zu ähnlich. Die Sirenen glauben, die kurz zuvor pünktlich reissen, welche gerade so gut aneinander Seitengässchen, die mir gehören sind die erklingen? Wohl eher lethargisch auf mein geschmiegt da stehen könnten. Es tummelt kargen, die immer leer sind, wenn ich sie Glück pokern und mir einreden: Die ma- sich in diesen Gassen alles, was diese Stadt einschlage. Menschenleer. chen nur einen Test. endgültig ihre Definition kosten würde, Weder der schneidige Durchzug, welSo viele Flaggen über so wenig Land, würde es sich nicht in ihnen tummeln. Pe- cher durch sie hindurch fegt noch der groich überblicke den Krieg nicht. Wann im- nibel gekleidete Damen auf der Suche nach be Duft nach Urin treiben mich aus diesen mer ich anfange, mich um den Krieg zu noch Peniblerem. Vielbeschäftigte Mütter, Gässchen. Aber man kann in ihnen die Halscheren, beginnt die Vorlesung in fünf alleinerziehend oder auch nicht, mit lei- tung verlieren, mit dem grossen Zeh sich Minuten; ich heisse Leandra Gerber und der noch nicht Eingeschulten in ihrem zwischen den Beinen kratzen und wenn fühle mich so. Schlepptau, sie schieben volle Kinderwa- man will sich den Heimweg verlängern, gen vor sich her und fluchen leise, um kei- wenn einem vor dem Schlafen graust. Die ethisch nur schwer erträgliche Last, ne schlechten Vorbilder zu sein. Auch die In die Seitengässchen kann ich vor von einem Schöpfer, unverdient, bevor- Jugend ist vertreten in den Hauptgassen, Bekannten flüchten, die weiter vorne in zugt worden zu sein. Das ist Bern. Das ist Eis leckend und kichernd, mit roten Au- der Hauptgasse bedrohlich näher kommen, meine Stadt. gen vom Liebeskummer oder verbotenen und mit abgekehrtem Rücken dringlich Wir haben keine U-Bahn. Auch keine Kräutern. Frustrierte Abhängige, ich sehe nach dem Münz suchen in meinem RuckWolkenkratzer. Unser Flughafen ist kleiner sie den Ladentüren entlang kriechen wie sack voller Krümel und ungelesenen Emails. als ein gymnasialer Pausenhof. Aber wir Schnecken, die ihr Haus verloren haben Man kann sich an die Mauer lehnen, haben einen Bahnhof. in wilden Kämpfen den Kopf in den Nacken legen und den Und eine Universimit sich selbst zwi- Himmelstreifen anschauen, den die Haustät. Genügend Busse. schen Kopfsalaten. dächer bereit sind freizugeben. Wie hässMehr Apotheken als Gewichtige Herren lich es ist, zu glauben, man könne aufgrund In den Hauptgassen Busse. Mehr Brücken und eine Hand voll eines Himmelstücks die gesamte Wetterfinde ich die Antwort als Apotheken. Zwei weiblicher Pendants, lage beurteilen. Denn es kommt vor, dass nicht. Bären. Akten schleppend, ein Schwitzender dort unten steht und sich Es gibt nicht beeindruckend fo- auf Regen freut und erst in der Hauptgasse kussiert auf dringend wieder gehend bemerkt, dass die erspähmehr zu sagen über Notwendiges mit gut te Kumuluswolke nur ein Seitengässchen Bern. Auf jeden Fall nichts mehr, das man einfach einem Frem- geübtem Gang. breit ist. den erklären könnte. Es wäre dann nötig, So sind die Hauptgassen, so voll und Man kann den Seitengässchen entsich mit ihm an ein Tischlein im Café Drei unerträglich belebt. Sie verbinden Wichti- lang, die Altstadt hinauf oder hinunter geEidgenossen zu setzen und ihm das Herz ges mit noch Wichtigerem, Altes mit noch hen. Gassenzickzack. Einsamkeitsslalom. von Grund auf zu öffnen. Mir waren Leute, Älterem, vereinen platt getretene Kaugum- Man wählt also das oberste oder unterste die einem Fremden ohne weiteres ihr Herz mis mit ihrem eigenen Boden grau in grau Seitengässchen und verirrt sich darin, bis von Grund auf zu öffnen wissen schon im- und wissen: Dumme Hunde sind schlimm, es in die Hauptgasse mündet. Darauf folmer suspekt. Sie sind mir fremd, fremder dumme Menschen schlimmer. gen einige Meter auf denen man gänzlich fast als die Fremden. Und was einem fremd dem Horror der Hauptgasse ausgesetzt ist, ist, ist ihm auch suspekt. Das ist kein Ge- Die Seitengassen, Gässchen oder auch Pas- ehe man in das nächstobere oder aber das ständnis, das ist Bern. sagen genannt, sind die wichtigsten aller nächstuntere Seitengässchen hineinhuscht. Bern kennt die Touristen, aber es er- Gassen. Meine Stadt, ein Labyrinth, Herz Und so geht es weiter Stadt aufwärts, Stadt klärt sich ihnen nicht. Bern, das ist eine des Kontinents, aber eben nicht seine Leber abwärts und was es daran so zu lieben gibt, Angelegenheit für Betroffene, die Teil des- und auch nicht die Milz, schon gar nicht ist rot und klar wie die Geranienauf den sen sind, was von der übrigen Welt Bern seine Niere oder sein Darm. Einem Frem- Fenstersimsen der Gerechtigkeitsgasse: genannt wird. Jedenfalls von jenem Teil der den rate ich, die Seitengässchen besser Man geht aufwärts oder abwärts, auf jeden übrigen Welt, der weiss, dass so etwas wie nicht zu wählen, sie würden ihm über den Fall geradlinig und das, obwohl man seitBern überhaupt existiert. Kopf wachsen, wachsen sie doch schon vie- wärts geht, oder: Man geht seitwärts und Geht es um meine Stadt, schweige len Bernern über den Kopf. Ich weiss, diese das, obwohl man aufwärts oder abwärts, ich also vor einem Fremden. Es übersteigt Gässchen, sie haben die Fähigkeit zu wan- auf jeden Fall geradlinig, geht. sein gedankliches Können, sich vorzu- dern. Verbinden an stellen, was Bern mehr ist als die Heimat einem Tag hier zwei Ich würde ihm gerne zweier Bären. Das ist eine Tatsache, man Hauptgassen miteinsagen, dass ich ihn Und was einem kann sie nicht weg diskutieren und auch ander und am andeliebe. Ich würde ihm fremd ist, ist ihm nicht schönreden. Sie steht in direktem ren dort und keiner gerne sagen, ich will, auch suspekt. Zusammenhang mit der Last, die auf die merkt’s. Alle glauben was wir haben könnDas ist kein Geständ- ten. Doch Wollen ist Schultern aller Bärenhüter drückt. Wohnt beschämt, sich irren einer in dieser Stadt, stemmt er die Last, in zu müssen, wenn sie eine Sache und Könnis, das ist Bern. nen eine andere. einer ungerechten Welt, gerecht behandelt das Käfiggässchen am Montag zwischen Ich will mich worden zu sein. Diese Last trennt die Berner, die Berner Inder und Kleidergeschäft finden und am nicht von Gewolltem leiten lassen, denn und mich, vom Rest der Menschen. Sie ist Dienstag zwischen Kleidergeschäft und was zählt, ist das Gekonnte, auch wenn es also der Grund dafür, warum die meisten Seifenladen. Keiner gesteht dem anderen sich rarmacht und meist nicht da ist, wenn Berner es bevorzugen, unter sich bleiben. einen Irrglauben. Auch das ist Bern. ich es brauche. Manche von ihnen stellen sich auch Oder aber es gibt kein Brauchen, weil Also wandern die Gässchen weiter ungerne auf eine der Brücken und schauen beirrt, wechseln Ort und Stelle wie ihnen vielleicht ist jede Art von Brauchen nur ein auf die von der Abendsonne beschienenen beliebt und nicht einmal der Briefträger Wollen? Dächer und Kirchtürme. Sie deuten dann schöpft Verdacht, weil auch er ein Berner In den Hauptgassen finde ich die Antauf einen bemerkenswert schicken Bau aus ist. Ich könnte noch viel davon berichten, wort nicht.
Nr. 432 | Juni 2018
Text: Laura Egger
Kinderbuchtipp
Die unglaublich verrückten Abenteuer der SchnarchSchwestern Text: Ruth Bäriswyl
Rauke und Angina sind zwei sehr langweilige Schwestern. Sie wohnen in Oedlingen und stopfen den ganzen Tag Socken, abends dann lesen sie sich gegenseitig aus einem Lexikon vor. Ihre Eltern sind verschwunden, nachdem sie angeblich eine kurze Besorgung machen wollten. Eines Tages klopft es an ihre Tür. Die beiden eher ängstlichen Schwestern wollten eigentlich nicht öffnen, tun es dann aber trotzdem, weil eine Frauenstimme ihnen eine Überraschung verspricht. Doch Rauke und Angina werden kurzerhand von einer Piratin in einen Jutesack gesteckt und landen auf dem Piratinnenschiff «Fröhliche Frida». Die Überraschung entpuppte sich als Entführung. Dort machen die Schwestern gleich mal das, was sie immer machen, wenn etwas extrem Aufregendes passiert: Sie werfen sich auf den Boden und beginnen zu schnarchen. Sie werden unsanft geweckt und dann erst mal zum Deck schrubben abkommandiert. Nach und nach lernen sie die auf dem Schiff lebenden Piratinnen, kennen, die natürlich alle verwegenen Piratenclichès abdecken: Von Augenklappe bis Holzbein ist alles mit dabei. Nach dem Deck putzen arbeiten sie als Küchengehilfinnen und werden Zeuginnen eines Angriffes von Piraten, den die Frida-Crew souverän abwehrt. Selbstverständlich werden die beiden nach einigen wilden Abenteuern ihren Eltern begegnen... Den Schluss mag ich nicht verraten – nur soviel – das Buch überrascht in vieler Hinsicht und gehört zu unseren Lieblingen! Klara LaReau, Die unglaublich verrückten Abenteuer der Schnarch-Schwes-
tern, Knesebeck Verlag 2018,, 176 S., HC
Unsere Kinderbuchtipps stammen von Ruth
Bäriswyl, die den Chinderbuchladen in der unteren berner Altstadt führt. Sie wechselt sich
monatlich ab mit Anna Christen vom Buchladen klamauk, eine Quergasse weiter. Sicher
freuen sich beide auch über euren Besuch …
und können dann noch viel mehr empfehlen.
Nr. 432 | Juni 2018
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«Der Bund» auf dem Weg zum Boulevard Dem Volk aufs Maul schauen
Katzenleitern, YB, Restaurantkritiken, YB, Reitschule, Velos und peinliche Kolumnen: «Der Bund» überbietet sich in den letzten Wochen in Irrelevanz und Wiederholung. Obwohl die Regionalsparte das letzte Überbleibsel der Berner Redaktion bleibt, sinkt die Qualität auch hier in erstaunlichem Ausmass.
vard angesiedelt verstehende Tageszeitung möglich, ganze Zeitungen nur mit YB, YB und nochmal YB zu füllen? Fans zu interviewen, Restaurants zu ihren Vorbereitungen für Text: FFG die Meisterfeier zu befragen, Prominente wie Pedro Lenz in edienkonzentration und Zeitungssterben führdie am Wochenende zuvor den christlich-fundamentalisgrossen Interviews nur zu YB zu löchern und Umfragen zu ten in den letzten Jahren zu einer Verschlechtisch-nationalistischen1 «Up to faith»-Tanz auf dem Bunmachen innerhalb der Lesendenschaft? Sind die elf Männer, terung journalistischer Qualität. Redaktiodesplatz kritisierten und zu stören versuchten. Seine Kridie einem Ball hinterherrennen und dafür hunderttausennen wurden zusammengelegt und eigenständige Blätter tik gerät zum peinlichen Outing eines de Franken verdienen, wirklich diesen in sogenannte «Mantelteile» aufgelöst. Auch Bern blieben schlecht informierten Anstands-DeFokus wert? Ich glaube nicht. Und wahrnur zwangsgeschrumpfte Lokalredaktionen. Die ehemals mokraten, der diesen Protest mit neoscheinlich denken das viele der Schreium die Lesenden ringenden «Bernerzeitung» und «Bund» nazistischen Aktivitäten gleichsetzt.2 benden im «Bund» selbst. sitzen heute im selben Tamedia-Gebäude am DammBei aller Schelte für den Bund sei Recherchen der Protestierenden3, die Nur die nackte Haut weg; «20 Minuten» und «Radio Bern» heissen die anderen zum Beispiel auf die starke Vernetzung ihm zu Gute gehalten, dass er in der fehlt noch. Zimmernachbar*innen. Leider scheinen die Redaktionen freikirchlich-fundamentalistischer OrVergangenheit auch positive Beispiele nicht nur quantitativen, sondern auch geistigen Schrumpganisationen mit völkischen Gruppiefür guten Journalismus geliefert hat. Im fungsprozessen zu unterliegen. Zu diesem Schluss kommt rungen aufmerksam machen, tut er ab Dossier zur Veränderung der städtischen der oder die kritisch Lesende, wenn er oder sie sich die Inhalals «verschwörerische Behauptungen», Wohnsituation und der Gentrifizierung te vom «Bund» genauer anschaut. Statt den Mächtigen auf unterlässt es aber, seine Behauptungsnahm sich die Zeitung feinfühlig der die Finger zu schauen, Politik, Wirtschaft und Recht kritisch Behauptung zu belegen. Problematik an; die Betroffenen wurden zu begleiten und der Bevölkerung aufzuzeigen, was in der über das neue interaktive Modul «Stadtgespräch» eingebunGesellschaft geschieht, konzentriert sich die Redaktion in den. Es geht also auch anders. Wie protestieren wir am besten? Gar nicht! Bern auf Katzenleitern, Verkehrsfragen und das DiffamieDütschler meint auch zu wissen, wie in Deutschland Beim «Bund» ist nicht alles schlecht. Er scheint sich ren von emanzipatorischen Bewegungen. Das Nachdenken der «Hase läuft»: Würde die Linke auf Gegenproteste bei aber, so meine These, verstärkt daran zu orientieren, wo über Ursachen für gesellschaftliche rechtsextremen Veranstaltungen verzichbei der Öffentlichkeit sensible Punkte diagnostiziert werten, «krähe kein Hahn» danach. Erst durch den: Dem Volk wird aufs Maul geschaut. So fokussiert die Phänomene und die konsequente Gegenproteste und die Polizei, die dann Redaktion auf Themenfelder, in denen die Lesenden sich Nachforschung bei fragwürdigen Leider scheinen die (vermutlich) am ehesten wiederfinden: Im Sport (Fussball, «Mord und Totschlag» verhindern müsse, Entwicklungen in der Lokalpolitik erhielten die Rechten Relevanz. Dütschler Identität, Emotion), in der Wohnungssuche und im Verkehr verliert beim Bund an Stellenwert. Redaktionen nicht Im April z.B. lediglich ein kritischer vergisst dabei die Dimensionen der Neona(direkte Betroffenheit, Dach über dem Kopf und tägliche nur quantitativen, Beitrag zum Polizeigrosseinsatz, als in zi-Mobilisierungen von Themar 2017 (6 000 Routinen), bei der Reitschule (ewiger Zankapfel, Garant für sondern auch geistiBern 239 Leute verhaftet wurden, weil Teilnehmende) oder Ostritz im April 2018 Unruhe und Eskalationen), Katzenleitern und Restaurantsie für Frieden in Syrien demonstrier(1000 Teilnehmende). Zudem sei hier nochkritiken («Softnews»: luftig-leichte Kost für den gestressgen Schrumpfungsten. Dazu ein zahnloses Interviews ten Durchschnittsbürger), Kommentare und Kolumnen mal das Konzert von Unterwasser SG 2016 prozessen zu untermit dem Sicherheitsdirektor (der aus (Sticheln gegen die Störenfriede der Stadt mittels Über(5 000 Teilnehmende) erwähnt. Wo der Geliegen. seiner Ferienresidenz seine krude genprotest nicht existent oder zersplittert treibung und Zuspitzung). So scheint Journalismus heute Weltsicht unkritisch herumspritzen und klein war, konnten die Rechten ihre zu gehen – «Blick» und «20 Minuten» habens vorgemacht. durfte) sowie einzelne distanzierte Feste feiern, die Vernetzung intensivieren Nur die nackte Haut fehlt noch: Ansonsten könnte sich der Kurzmeldungen. – und erhielten trotzdem mediale Aufmerk«Bund« problemlos als besseres Boulevard-Lokalblatt für Distinguierte bezeichnen. Vielleicht hätte Ringier Interesse samkeit. «Einfach zu Hause bleiben und die Ewiggestrigen machen lassen», könnte mensch das Dütschler-Konzept an der Lokalredaktion? Dütschlers Welt Die «Bund»-Redaktion interessierte sich im Handumnennen. Eine brandgefährliche Aufforderung zum NichtsHoffen wir, dass die letzten Mohikaner*innen in der drehen wieder für andere Themen: Am 24. April berichtet tun und zum Zuschauen, wie die unsichtbare Hand der bürBerner Redaktion sich nicht schon geistig auf ihre zukünfdie Zeitung in mehreren Artikeln in ihrer Print- wie Ongerlichen Vernunft die Dinge regelt. Leider hat sich diese tige «Blick-» oder «Schweizer Familie»-Karriere vorbereiten. lineausgabe über den Veloverkehr und ParkplatzproblemaHand weder in der Ökonomie noch in der Politik der Strasse Und stattdessen über die bedenkliche Zeit, in der wir leben, tiken in Bern. Bereits zuvor spekuliert sie über Velobrücken jemals bewährt; Menschen und ihre Institutionen sind und nachdenken. Zu schreiben und zu kritisieren gibt es heutund analysiert Zahlen zu Velos und E-Bikes. Am Folgetag bleiben die relevanten Akteur*innen, die die Entwicklung zutage nämlich genug. beschäftigen sich die Redakteure mit einem Buch über Kateiner Gesellschaft mitbestimmen. Doch genug zu Markus zenleitern in der Stadt Bern, das «gar nicht so kauzig sei, wie und seiner Wird-schon-gut-gehen-Welt.4 1) Siehe uptofaith.ch 2) Poller Kolumne: Schwache Blase, vom 25.04.2018, Der Bund. man denken könnte» und den «heiss laufenden Vorberei3) Dokumentation von 2017: «Abtreibungsgegner auf dem Vortungen für eine mögliche Meisterfeier (des Berner Fussball«Fussball ist unser Leben…» marsch», 2017 (F) Dass Sport, Fussball und YB eine gewisse gesellschaftclubs BSC YB) am kommenden Wochenende» in der Berner 4) Siehe hierzu auch: https://www.woz.ch/1814/antifa/meineGastroszene. Poller-Kolumnist Markus Dütschler versucht liche Relevanz haben, sei nicht in Abrede gestellt. Aber wie sicht-auf-den-antifaschismus-und-die-frage-nach-der-legitimisich gleichtags an einer Polemik gegen linke Protestierende, ist es für eine sich als seriös begreifende, fern vom Boule-
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taet-von-gewalt
Nr. 432 | Juni 2018
flashback #01 für Lilo Magento
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Wenn LILO MAGENTO am Bach sich an Wildblumen erfreut, denkt ersie nicht über Probleme nach. Doch das klappt nicht immer.
Onomatopoesie
Von Raum zu Raum
Im Gonzo Stil gibts diesmal hier Berichte aus den rauchigen Stuben des Hauses so direkt, wie das für ein Printmedium möglich ist, noch warm von Scheinwerfern und Druckmaschinen, subjektiv und schlecht recherchiert.
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Text: HvH
ie Tour durchs Haus beginnt ganz vorne, fast auf dem Vorplatz, in der Rössli Bar. An einem Mittwoch im Mai eröffnet dort die aus Berlin angereiste Band mit dem sperrigen Namen «Helga Blohm Dynastie» den Abend mit der Darbietung ihrer laut Affiche in der Schublade «Psychokraut» verorteten Musik. Dass das Label herzlich wenig Aussagekraft hat ist Konzept, denn HBD lässt kaum ein Label gelten: Krautrock, mag sein, Bluesrock, ja sicher, Country, manchmal, klamaukige Einlagen, ja auch. Die Herren stehen zu fünft auf der Bühne, teilweise aber nur gerade mit einer Schelle beitragend. Nach dem Konzert sind viele etwa gleich schlau wie vorher, negative Stimmen sind nicht auszumachen, überschwänglich positive auch nicht, es bleibt eine leise Verwirrung, den Punkt irgendwie nicht mitgekriegt zu haben.
«Pirol» anschliessend bliesen mit den ersten Takten alle Verwirrung aus den Köpfen; hier gibts instrumentalen Stoner-Rock, und zwar eine ordentliche Ladung. Reduce to the max ist die Devise, Schlagzeug, Gitarre, Bass ist alles was es braucht. Pirol, ein zierlicher gelber Vogel, wechseln mit kantiger Leichtigkeit von Schnell zu Langsam, von Vertrackt zu Eingängig. «Unhold», ebenfalls aus dem Berner Oberland stammend, nennen ihre Musik «Alpine Distortion», und das passt auch ganz gut zu Pirol, Musik mit Ecken und Kanten, wie ein wilder Bach, der mal ruhig plätschert und mal tosend zwischen Felsen zu Tiefe stürzt. Ein paar Tage später ganz hinten im Haus, im Frauenraum, legten «The Devils» los, mehr Tornado als Bergbach, mehr italienische Grossstadt als Berner Oberland. So wa-
ren sie auch richtig laut, die Ohrenstöpsel an der Bar fanden reissenden Absatz. Laut und lärmig scheint Konzept zu sein, auch die Videos auf Youtube1 sind eine ziemlich lärmige Angelegenheit, Melodien oder verständliche Texte sind kaum auszumachen, insofern ist auch die ohrenbetäubende Lautstärke retrospektiv als angemessen zu bewerten. Doch leider endete das Konzerte aufgrund einer technischen Panne äusserst abrupt. Nach einer kleinen Umbaupause traten zwei übergrosse, auf der Erde gestrandeten «Sex Organs» die Bühne, unter der mit spitzen Zähnen bestückten Vulva versteckte sich die umtriebige Bernerin Jackie Brutsche. Mit straightem 1234 Rock’n’Roll mit Ami-Attitüde sangen die beiden, hier jetzt mit grösstenteils verständlichen Texten, über Sex, what else? So haben die Stücke so klingende Namen wie
«I Wanne Be a Pussy», «Camel Toe Twist» oder «Orgasms». Dass Jackie Brutsche neben ihrer Garage Rock Band auch im Theater heimisch ist (The Rebel Sperm, The Moustache Princess) ist offensichtlich, bleibt die Musik wenig abwechlungsreich, wenn auch durchaus solider garage punk. Für Abwechslung sorgen theatralische, und zum Teil mit Einspielungen untermalten Intermezzos zwischen den Songs2. Schön auch, dass auf der FrauenraumBühne mal Platz war für eine weniger verkopfte Auseinandersetzung mit Sexualität aus heterobinärer Perspektive. 1) https://is.gd/z4jK9G
2) https://is.gd/5thXBD
Impressum
ds barrikade.info-Info:
Redaktion AG megafon | Neubrückstrasse 8, Postfach, CH-3001 Bern megafon@reitschule.ch | Fon 031 306 69 66 PostFinance PC 61 – 489034 – 1 | IBAN CH26 0900 0000 6148 9034 1
SA, 2. Juni 2018, ab 16:00 Uhr
SA, 9. Juni 2018, ab 20:00 Uhr
MO, 25. Juni 2018, ab 18:30 Uhr
Filmvorführung: Das Gegenteil von Grau
Antispeziesismus Stammtisch
MO, 4. Juni 2018, ab 19:00 Uhr
SA, 16. Juni 2018, ab 14:00 Uhr
Café Tousjours Bern
Feministisches Knastradio
«Zwischen uns keine Grenzen» – Demo und Konzerte
Frauenraum Reitschule Bern
KTS Freiburg
Wie gehts weiter mit dem megafon? Radio Lora Zürich
MI, 6. Juni 2018, ab 20:00 Uhr KTS Freiburg
Infoveranstaltung: Knäste abschaffen!?
Bundesplatz Bern
Fabrikool Bern
DI, 26. Juni 2018, ab 18:30 Uhr Stammtisch – Kommerziali sierung linker Ideen
MO, 18. Juni 2018, ab 19:00 Uhr Radio Lora Zürich
Feministisches Knastradio
Abonnemente schreibe eine E-Mail an: megafon@reitschule.ch oder schreibe eine Postkarte an: Neubrückstrasse 8, Postfach, CH-3001 Bern mit Name, Adresse und dem Satz: Ich will ein Abo! Im folgenden Monat erhälst du das aktuelle megafon und in einem seperaten Brief einen Einzahlungsschein. Wenn du das megafon verschenken möchtest, brauchen wir eine Liefer- und eine Rechnungsadresse. Ein Jahresabo kostet 72 Franken im Jahr oder ein bisschen mehr, wenn du uns zusätzlich unterstützen möchtest.
Layout megafon Druck Druckerei Reitschule | Weiterverarbeitung Druweva Redaktion Felix Graf (ffg), Basil Schöni (bass), Milena Gsteiger (mfg), Patrick Kuhn (pak), Tom Hänsel (#tt), Nicolas Fuhrimann (fuh), Jasmin Jacobs (jmj). Redaktionsschluss immer am 1. des Monats Erscheint monatlich, Auflage ca. 1 000 Ex.; Die in den Beiträgen wiedergegebene Meinung muss sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Weder mit bildlichen noch textlichen Inhalten sollen die Lesenden dazu aufgerufen werden, Straftaten zu begehen. Die Artikel dieser Zeitung unterstehen einer CreativeCommonsLizenz. Für nicht-kommerzielle Zwecke können sie mit Quellenangabe frei verwendet werden.
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WAAGRECHT: 2 kontinuierlich erweiterbare Liste SENKRECHT: 1 Ursprüngliches Verbot eine Fehde von Datensätzen, welche mittels kryptographischer durchzuführen. Er bezeichnet auch heute noch Verfahren miteinander verkettet sind 10 Dafür die Achtung des Gewaltmonopols und kann daher wurde im März in der gesamten Schweiz der Auf- leicht gebrochen werden 2 der russische Berufsrestand geprobt 11 Vorname der Mutter Adolf Hitlers volutionär liegt bis heute in Bern begraben 3 Far12 offizielles Zahlungsmittel im Deutschen Reich be des Feminismus 4 schottisches Hafenstädtchen 1924 bis 1948 13 empfehlenswertes Web-Radio aus 5 anarchistisches Archiv in Lausanne 6 Unmut, Deutschland (Abk.) 14 Bei dieser mittelamerikani- Ärger äußern, sich beschweren, 3. Pers. EZ 7 Abk. schen Hauptstadt fehlt der Anfangsbuchstabe. Sie für diplomatische Vertreter 8 diese Ressource kann war kürzlich in den Medien, da bei Protesten ge- ausgebeutet werden 9 engl. Schneehaus 12 Hochgen die Regierung zwei Studenten starben 15 Dieses tal im Neuenburger Jura 17 so sind angeblich die Fahrzeug ermöglichte es Bonnie & Clyde einige Ban- Anarchist*Innen in St. Imier 18 Nach diesem Prinken auszurauben 16 Ein Dinosaurier der anarchis- zip, welches eine Grundlage der WTO-Verträge dartischen Bewegung in der Romandie 20 deutsch für stellt, dürfen keine Staaten begünstigt werden, siehe NGO 21 Er vergibt Kredite an Länder ohne ausrei- auch GATT 19 türk. Todesstrafe 22 Dieser Beitrag chende Währungsreserven, weitet den Welthandel bezahlen die Arbeitnehmer*innen in der Hoffnung aus, bereichert die Reichen und verarmt die Ar- später etwas davon zu haben 23 anarchistische Ormen 22 Laut Nause nur ein Vorwand für Sachbe- ganisation in Frankreich 31 Farbraum 25 Ehemalige schädigungen am 7. April 26 Godmother of Punk (2 Nachrichtensendung von Extra 3 mit Adolf Hitler Worte) 27 Weitere inoffizielle Abk. für Meck-Pomm (Abk.) 28 Abk. für deoxyribonucleic acid 1
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LÖSUNGEN AUS MEGAFON NR. 431: Das Lösungswort schickt ihr am besten an megafon@reitschule.ch, oder via Postkarte an uns. (Adresse siehe Impressum) … Einsendeschluss ist der 22. Juni 2018. Zu gewinnen gibts einen 30 Franken Büchergutschein.
WAAGRECHT: 1 BITTUNER 7 CARLA 9 SPIES 11 BRAIN 12 AIL 13 NP 15 ARENDT 18 NEVA 20 BEING 22 PAPIER 24 ORKS 25 RIOT 26 RS 27 BLAUHELME 29 SO 30 DADGAB 33 REN 34 WUESTE 35 SEEMS 38 SCHNEIDER 41 RHEINMETALL
SENKRECHT: 1 BARRIKADE 2 IRAE 3 TAND 4 USA 5 EILEITER 6 RENVERSE 7 LINGG 10 PIN 11 BAERLAUCH 14 PARSONS 17 TAILS 21 NSU 22 PRE 23 POMME 28 HATEN 31 GS 32 BEIM 35 SDE 36 ERA 37 MAL 39 NI 40 ET
LÖSUNGEN & ~SWORT AUS MEGAFON NR. 430: BLAUHELME WAAGRECHT: 4 IMPULS 9 EL 10 BURE 12 MLOKO 14 KIESEL 15 TAURUS 18 LUCAS 20 POINT 21 RAL 22 ROKET 23 OLIVENZWEIG 25 BESEN 26 EFRIN 28 WESH 29 ATR 30 LENG 32 UNSERIOES 33 FIX 35 TE 36 TAGSCHLAF 37 DISTRICT
SENKRECHT: 1 DIMAIO 2 ALI 3 HUSSEIN 5 ML 6 PORTISHEAD 7 LO 8 SELLNER 10 BEAK 11 RE 13 KURVE 14 KURZ 15 TOLLWUT 16 UNLESS 17 SAENTIS 19 COW 24 EINFACH 25 BENE 27 RESLI 29 ARGIL 30 LEHR 31 GIFT 33 OCTO
Text: Tom, emeritierter Post-Reitschüler | Illu: #tt
o, Alex», sagte Fidel Castro. «Es sind zwar nur ein Lagerfeuer und ein paar Sitzbänke und Stühle, aber wir nennen es liebevoll «Presidents Lounge». Alexander Tschäppät schaute sich um. Gleich hinter der «Presidents Lounge» lag sein neuer Arbeitsort: Der Kiosk für Revolutionsbedarf, eine Filiale des gleichnamigen Gemischtwarenladens in Berlin-Kreuzberg, der einzige seiner Art hier im Jenseits. Hinter der Theke stand Emma Goldman und lachte: «Du musst der sozialdemokratische Lampenputzer aus Bern sein, Michail Bakunin hat Dich schon angekündigt. Hallo, ich bin Emma.» Aus dem Kiosk-Lager – ein riesiges verwinkeltes Labyrinth, wie Alexander Tschäppät später merken würde – schlurfte der mit einem Dutzend CBD-Zigarettenstangen bepackte Erich Mühsam und nickte Alexander Tschäppät zu. Hinten von den Toiletten guckte kurz der mit Putzlumpen bewaffnete Che Guevara hervor. Fidel Castro empfahl sich und Emma und Erich arbeiteten Neuling Tschäppät in die vielschichtige Kioskarbeit ein. Dieser lernte so die bunte Kund*innenschar sowie die Lieferant*innen der schier endlosen Anzahl an Kioskprodukten kennen, die im riesigen Lager des Kiosks verstaut waren. Die meisten Produkte stammten von Kooperativen aus der Umgebung. So lieferte zum Beispiel Rosa Luxemburg täglich Dutzende Exemplare der «Die Rote Fahne» und einmal die Woche selbstgemachte Bioglace, Steinschleudern und Seenotfackeln. Sogar die berühmt-berüchtigte Madame de Meuron hatte ein Kollektiv mitgegründet und belieferte seither den Kiosk mit Bern-Burgern, biologisch-dynamisch-veganen Hamburgern, dessen Zutaten ausschliesslich aus Erzeugnissen ihrer leicht aristokratisch angehauchten Hofkooperative bestanden. Die Produkte wurden nicht nur im Kiosk angeboten. Es gab auch einen kleinen Laden und sogar ein Restaurant. Und – das hatte Tschäppät am meisten überrascht: Das Ganze funktionierte ohne Geld. Zum einen, weil Verstorbene nun mal kein Geld mit in’s Jenseits mitnehmen können und zum anderen, weil kaum jemand Bock hatte, sogar nach dem Tod dem Stress der kapitalistischen Logik unterworfen zu sein. Es galt: Jeder und jede nach seinen/ihren Bedürfnissen. Einzig ein merkwürdiges Dorf auf dem sogenannten «Herrliberg» ganz hinten im dritten Tal links huldigte weiterhin dem Raubtierkapitalismus und erwartete sehnsüchtig-fanatisch die Ankunft eines Messias namens Christoph B... «Das kann ja heiter werden, wenn der auch noch hier auftaucht...», seufzte Alexander Tschäppät und dachte sehnsüchtig an eine alkoholschwangere und musikdurchdrungene Nacht in einer breitenrainischen Beiz. «Nur kein Stress», meinte Michail Bakunin, der gerade Wildkräuter und Morcheln ablieferte. «Da sind wir schon mit Schlimmeren fertig geworden. Hitler ist ganz friedlich in einem Pilzzuchtkollektiv und Stalin total entspannt in der Teddy-Bären-Produktion. Für diesen Christoph und seine Horden werden wir auch noch ein passendes Plätzchen finden. Und wenn alle Stricke reissen – Du als Berner weißt ja: Äs längä zum Sprängä äs paar Seck Dynamit...» Unterdessen war Stephen Hawking mit seinem Rollstuhl herangeflogen und lud handgefertigte Fussbälle, Kinderbücher, CBD-Schnaps und YB-Fahnen ab. Langsam schwebte er zu Alexander Tschäppät. «Ah, der neue Berner. Da haben wir schon einige hier, die wirst Du noch kennenlernen. Die treffen sich übrigens oft in der Bar des Reitschule-Kellers, das ist auch ein Teil des Jenseits.» «Danke, für die Info», sagte Tschäppät. «Ich habe sowas ähnliches schon geahnt.» Stephen Hawking flog weiter und Alexander Tschäppät setzte sich auf einen Stuhl der «Presidents Lounge» und genehmigte sich ein MehrwertBier aus der Kooperative Marx-Engels. Das war also das Leben nach dem Tod. Weder Himmel noch Hölle noch Nirwana, sondern schlicht die Überwindung des Kapitalismus so wie es theoretisch im SP-Positions-Papier steht. Plus eine tüchtige Prise Reitschule. Jetzt fehlte eigentlich nur noch diese Band von damals im Breitenrain...