10x10 - Indexanbieter auf alternativen Wegen

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the etf & etp newsletter i ausgabe 03, 2012

KOMPAKT

Geiz ist geil

07

US-Anbieter senken der Reihe nach ihre Gesamtkostenquote.

GESPRÄCHSSTOFF

10

10x10.ch / 17.4.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich

GASTBEITRAG

Jan Amrit Poser

D. Riedl, justETF.com

ist zuversichtlich, dass das Experiment Europa gelingen wird.

erläutert die Bedeutung des Rebalancings.

BRENNPUNKT

Indexanbieter auf alternativen Wegen

12


INHALT EDITORIAL

04

BRENNPUNKT

Alternative Wege Immer neue Benchmarks werden mit ETF abgebildet. 08

KOMPAKT

Wildwuchs bei Angebot Vermehrt werden an der Börse Exoten-Produkte angeboten. 09

INDEX DER AUSGABE

FTSE Vietnam­ Junger Markt mit enormem ­Entwicklungspotenzial. 13

WISSEN

ETF-Handelsmöglichkeiten Roger Bootz erklärt, worauf geachtet werden sollte. MONITOR ROHSTOFFE

Eine Glaubensfrage

14

Krise? Welche Krise? Produktionsknappheiten treiben­ die Preise weiter in die Höhe.

Was ist eine gute Benchmark? Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Die Zusammensetzung eines Index erfolgt unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien wie Marktkapitalisierung, Sektoren oder geografischen Merkmalen. De facto wird die Mehrzahl der Barometer auf Basis der Marktkapitalisierung der zugrundeliegenden Titel erstellt. Verfechter dieser Form der Nachbildung argumentieren, die Marktkonstellation werde so am genauesten abgebildet. Aus dieser Perspektive erscheint es sinnvoll, eine grosse Gesellschaft mit weltweiten Aktivitäten stärker zu gewichten als ein kleiner Konsumgüterhersteller, der nur auf einem Gebiet bedeutsame Geschäfte betreibt. Ein weiteres Argument liefert die Theorie, denn gemäss der Capital-Asset-­PricingModell bietet diese Indexart das beste Risiko-Ertrags-Verhältnis. Solche Marktbarometer tendiert jedoch dazu, Titel zu übergewichten, die im Preis gestiegen sind – und umgekehrt. Dies ist wohl auch der Grund, warum Investoren neue Indexformen wünschen, wie eine Studie der Universität Edhec gezeigt hat. Wie fundamentale und gleichgewichtete Indizes die Schwachstellen der traditionellen Benchmarks ausgleichen können, lesen Sie auf Seite 3. Zuletzt bleibt die Wahl der Benchmark eine Glaubensfrage. Sicher ist nur, dass marktkapitalisierte Indizes das beste Abbild der Liquiditätssituation eines Aktienmarktes bieten.

IMPRESSUM Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: info@10x10.ch, Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer Cover: ©iStockphoto.com/PPAMPicture

Ihr Rino Borini

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S E I T E 03

das neuste zuerst

DAS NEUSTE ZUERST

2 3

1

News Ticker

1 Rohstoffe mit Strategie

2 Value-Werte im Fokus

3 Sichere ­Anleihen

> ETF-Umstellung Die Credit Suisse zieht sich weiter aus dem Geschäft mit swapbasierten ETF zurück. Dazu werden sieben ETF von synthetischer auf physische Replikation umgestellt.

Lyxor hat auf Xetra vier neue Rohstoffindex-ETF gelistet. Ziel des Lyxor ETF Broad Commodities Momentum TR ist die Begrenzung von Rollverlusten. Er bildet einen Strategieindex ab, der Rohstoffe marktabhängig gewichtet. Rohstoffe, die sich in Backwardation befinden, werden stärker gewichtet, wodurch Rollgewinne realisiert werden können. In solchen Phasen sind die kürzer laufenden Futures teurer als die länger laufenden.

Source erweitet das Angebot um den MSCI Europe Value Source ETF. Das Produkt bildet den MSCI Europe Value EUR Total Return (Net) ab und ermöglicht Anlegern europaweit, in substanzstarke (im Vergleich zum Kurs unterbewertete) Aktien zu investieren. Betrachtet werden verschiedene Kennzahlen wie der Kurs/Buchwert, Gewinnschätzungen auf 12-Monats-Sicht zum Aktienkurs sowie Kurs/ Dividendenrendite.

db x-trackers setzt mit zwei neuen Obligationen-ETF auf mehr Sicherheit. Der db x-trackers II iBoxx € Sovereigns Eurozone AAA 1-3 Total Return Index ETF bildet einen ­Index ab, der auf Euro lautende Staatsanleihen mit Laufzeiten von 1 bis 3 Jahren enthält. Die Anleihen verfügen über die Bonitätsnote AAA. Auch dieser Index wird auf Total ­Return-Basis berechnet, Couponzahlungen werden somit ­ in den Index reinvestiert.

Börsenplatz: Xetra

Börsenplatz: Xetra

Börsenplatz: Xetra

ISIN: LU0721447596

ISIN: IE00B3LK4Z20

ISIN: LU0613540938

TER: 0,35 %

TER: 0,35 %

TER: 0,15%

> US-Gigant hält Einzug State Street bringt den knapp 100 Milliarden Dollar schweren SPDR S&P 500 nach Europa. Notiert wird das Pendant des amerikanischen ETF in Deutschland. > Verhaltener März Die Anzahl der ETF-Abschlüsse an der SIX Swiss Exchange stieg im März im Vergleich zum Vormonat um 8 Prozent auf 77 856. Der Umsatz fiel um 9,7 Prozent auf 6,9 Milliarden Franken.

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S E I T E 04 BRENNPUNKT

Indexanbieter auf alternativen Wegen Fundamentale und gleichgewichtete Indizes versuchen, die Schwachstellen der traditionellen Benchmarks auszugleichen. Auch in der ETF-Welt halten die Produkte vermehrt Einzug. Für Anleger wird das Wissen über die Eigenheiten dieser Barometer immer wichtiger. Die Lage an den Finanzmärkten ist weiterhin von Unsicherheiten geprägt. Die Zukunft der EU, die konjunkturellen Aussichten sowie Inflationsgefahren sind Themen, die die Anleger beschäftigen. Immer wichtiger werden daher Alternativen, die antizyklisch sind oder ein geringeres Risiko aufweisen. Diesem Anspruch tragen alternative Gewichtungsmethoden Rechnung. Dass ETF einen Index abbilden, ist bekannt. Zu Beginn waren es vor allem gro-

Marktkapitalisierte Indizes ­ sind stark abhängig von den Schwergewichten.

sse und etablierte Barometer wie der Dow Jones, der Eurostoxx 50, der DAX und der SMI. Mit der Zeit ist die Vielfalt gewachsen. Besonders wichtig ist bei den Indizes die Art und Weise der Berechnung. So werden bei einem preisgewichteten Index die

einzelnen Kurse aufsummiert und durch die Anzahl der Indexmitglieder, nicht durch die einzelnen Aktien im Streubesitz, dividiert. Bei dieser Methode werden Werte mit hohem Kurs stärker gewichtet als jene­ mit niedrigem Kurs. Bekannte Beispiele dafür sind der Nikkei 225 und der Dow Jones Industrial Average. Eine andere Möglichkeit ist die Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Dabei werden die Aktienkurse mit der Anzahl im Markt verfügbaren Titel (Free Float) multipliziert. Es ist nachvollziehbar, dass Aktien eines grossen Unternehmens mit hohen Tagesumsätzen stärker gewichtet werden als Papiere eines kleinen Unternehmens mit geringer Kapitalisierung und Bedeutung für den Markt oder die Branche. Zu den kapitalisierungsgewichteten Indizes zählen der DAX und der S&P 500. Der modernen Kapitalmarkttheorie zufolge ist ein Investment in einen marktgewichteten Index optimal, sofern die Aktienmärkte effizient sind und die Kurse den wahren Wert einer Aktie reflektieren. In der Praxis ist dies aber nicht der Fall, Über- und Unter-

treibungsphasen sind schon fast die Regel. Marktwertgewichtete Indizes sind stark abhängig von den Indexschwergewichten. Anleger sind also in teure Titel investiert und bleiben in solchen Börsenphasen auf der Strecke. Die Indizes neigen damit auch zur Übertreibung, sogar zur Blasenbildung. Denn Unternehmen, die schnell wachsen und in der Hausse hohe Gewinne erzielen, haben das grösste Gewicht. Gemäss Sasa Perovic, Leiter Investmentfonds Analyse bei Scope, wird zudem vergangenes Wachstum stärker gewichtet. Die Indizes sind also prozyklisch. Alternative Gewichtungen Bereits in den 90-er Jahren wurden alternative statische Indexmethoden entwickelt. Die Bruttoinlandprodukt-gewichtete Indexierung beruht darauf, dass sich die Wirtschaftsmacht einer Nation im Indexgewicht widerspiegeln sollte. In der Folge ist die Bedeutung eines Landes im Index abhängig von der absoluten Höhe­ des BIP. Eine andere­ Möglichkeit, um die W EITER S. 05


S E I T E 05 BRENNPUNKT

Schwachstellen der Indexmethode zu reduzieren, sind gleichgewichtete Indizes. Ihr Vorteil ist, dass Aspekte der Verhaltensökonomie möglichst ausgeschaltet werden. Die Preise an den Märkten werden zum Teil stark vom emotionalen Anlegerverhalten getrieben. Dies hat Auswirkungen auf marktkapitalisierungsgewichtete Indizes. Die gleichgewichtete Indexierung beruht hingegen auf einer arithmetischen Gewichtung, bei der alle Bestandteile den selben Anteil erhalten. Somit wird die Wertentwicklung von einer grösseren Vielfalt an Titeln bestimmt. Stärker gewichtet werden ausserdem Small- und Mid-Caps. Wachstumswerte sind bei diesem Ansatz untergewichtet. Dieses Vorgehen wird sowohl bei Einzeltiteln als auch bei Sektoren angewandt. Dadurch kann das Risiko der Branchen-Konzentration gesenkt werden. S&P hat diese Strategie erstmals mit einem Index abgebildet, dem S&P Equal Weight Index. Die bessere Entwicklung von gleichgewichteten Barometern hat das Edhec-Risk Institute in der Studie «Improved Beta – A Comparison of Index-­Weighting Schemes» unter Beweis gestellt. Zwischen Januar 1999 und August 2011 wurden die beiden Indexvarianten des S&P500 verglichen. Das gleichgewichtete Barometer erzielte nach Angaben der Autoren eine Wertsteigerung von durchschnittlich 6 Prozent im Jahr gegenüber 1,4 Prozent beim traditionellen Index mit Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Gleichgewichtete Indizes sind auch weniger anfällig für Blasen. Beispiel dafür ist die TMT-Blase (Technologie-, Medien- und Telekommunikationswerte). Ein nach Marktkapitalisierung gewich-

PERFORMANCE NICHT ÜBERZEUGEND Basiswert

Quelle: 10x10, Telekurs

YTD

6M

1Y

3Y

5Y

6.50 4.81

13.49 14.27

-7.52 -3.01

30.70 23.37

-33.13 -31.31

FTSE RAFI Switzerland SMI

5.10 4.74

15.74 16.03

-19.17 -17.91

14.42 10.35

-40.18 -43.07

Euro Stoxx 50 Equal Weight Euro Stoxx 50

teter Index hätte mehr Technologiewerte enthalten, die in der Folge stark an Wert verloren. Weniger stark abgestürzt wäre hingegen ein gleichgewichtetes Barometer. Doch auch die Gleichgewichtung hat Schwächen. Laut Perovic könnten Investoren durch den Ausstieg aus guten Titeln Renditechancen entgehen. Ausserdem nehme das Risiko durch die hohe Gewichtung schwacher Titel zu. Auf Kostenebene haben gleichgewichtete Indizes das Nachsehen, da alle Werte proportional gehandelt werden müssen. Das häufige Rebalancing verursacht hohe Transaktionskosten. Eine weitere Schwäche ist, dass bei kleinen Märkten Liquiditätsprobleme auftreten können. Fundamentale Indizes Der aktive Investmentansatz hält immer mehr auch bei sogenannten passiven Investments Einzug. Gleichgewichtete Indizes waren ein erster Schritt in diese Richtung. Viele Fondsmanager gehen nach einem ähnlichen Muster vor und versuchen, gegenüber der Bench-

mark eine Outperformance zu generieren. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist Fundametal Indexing. Diese Indexart wurde erstmals 2005 durch Robert Arnott von Research Affiliates vorgestellt. Bei diesem Ansatz richtet sich die Gewichtung eines Index nicht nach der Marktkapitalisierung, sondern nach Fundamentaldaten wie Dividende, Buchwert oder Cash Flow. Dadurch kann der Nachteil einer höheren Gewichtung überbewerteter und der Untergewichtung unterbewerteter Aktien reduziert werden. Weit verbreitet sind dividendengewichtete Indizes. Diese Barometer werden anhand der Basis der Dividendenrendite gebildet. Beispiele dafür sind der DJ US-Select-Dividend-Index, der DivDAX oder der S&P-US-Dividend-Aristocrats-Index. Bei den meisten Indizes werden die Titel nach einem kontinuierlichen Dividendenwachstum in den letzten fünf oder mehr Jahren ausgewählt. Doch auch diese Methode hat ihre Schwachstellen. So W EITER S. 06

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S E I T E 06 BRENNPUNKT

sind in der Regel Aktien grosser Unternehmen stärker gewichtet. Daher ist die Abweichung von der klassischen Bench­ mark oftmals sehr klein. In der Folge ist die Chance auf eine Überrendite gegenüber einem nach Marktkapitalisierung gewichteten Index gering. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Indizes starken Anlagestil-Zyklen unterworfen sind. Ähnlich wie bei den gleichgewichteten Indizes sind ausserdem die Transaktionskosten aufgrund des Rebalancings höher, dafür die Liquidität der im Index enthaltenen Titel tiefer. Bislang haben sich fundamentale Indizes in der Breite noch nicht durchgesetzt. Bekannteste Vertreter sind die von Robert Arnott und Jason Hsu entwickelten RAFI-Indizes (Research Affiliates Fundamental Indexing). Bei diesen Barometern wird das Indexgewicht ­eines Titels anhand seines ökonomischen Gewichts ermittelt. Genaue Produktkenntnis In der Schweiz stehen den Anlegern bereits einige solcher Indizes zur Verfügung. Das grösste Angebot gibt es im Bereich der Dividendenindizes. Darüber hinaus stehen auch RAFI ETF und ETF auf gleichgewichtete Indizes zur Auswahl. Wie erwähnt sind die Kosten für fundamentale und gleichgewichtete Indizes höher. Für die Abbildungsrechte zahlen die ETF-Emittenten dem Indexprovider eine Lizenzgebühr. Bei einfachen Barometern liegt diese bei wenigen Basispunkten.

Um Kosten zu sparen, könnten zukünftig mehrere ETF-Anbieter selbst Indizes berechnen. Das Angebot wird also sicherlich weiter wachsen. Für Anleger wird es somit immer wichtiger, sich aktiv mit der Selektion des passenden Barometers zu beschäftigen. Dabei müssen sie sich vor allem der jeweiligen Effekte, die mit der Indexwahl einhergehen, be- Für Anleger wird es immer wusst sein. So kann ein gleichwichtiger, sich aktiv mit der gewichteter oder fundamentaler Ansatz durchaus bessere Selektion des Barometers Renditechancen versprechen, zu beschäftigen. auch wenn die Kosten höher sind. In jedem Fall ist es nötig, den Index und auch den Anbieter genau zu studieren. Bei MSCI-Indizes beispielsweise sind genauere Informationen zur Zusammensetzung und Berechnung nicht jedermann zugänglich. Hier stehen die Anbieter, die schliesslich Produkte verkaufen wollen, in der Pflicht. Sie sollten dem Investor nicht nur die nötigen Produktmerkmale transparent darstellen, sondern vielmehr auch verstärkt die Indexdetails auf täglicher Basis zur Verfügung stellen. Ein genauer Blick lohnt, denn ohne die detaillierte Kenntnis des Barometers kann auch das beste Produkt nicht die gewünschte Performance liefern. Letztlich definiert nämlich nicht das Investmentvehikel das Risiko-Rendite-­Profil, sondern die Indexkomponenten. BK Web-Link: 1x1 der ETF

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SPDR ETFs ist die ETF-Plattform von State Street Global Advisors, zu der Fonds gehören, die von den europäischen Aufsichtsbehörden als offene OGAW zugelassen wurden. ETFs (Exchange Traded Funds) werden wie Aktien gehandelt, sind Anlagerisiken ausgesetzt und unterliegen Schwankungen des Marktwerts. Der Wert der Anlage kann sowohl steigen als auch fallen, daher ist die Rendite Schwankungen unterworfen. Veränderungen der Wechselkurse können nachteilige Auswirkungen auf den Wert, den Kurs oder den Ertrag einer Anlage haben. Darüber hinaus gibt es keine Garantie, dass ein ETF sein Anlageziel erreicht. SPDR ETFs sind unter Umständen nicht für Sie verfügbar oder geeignet. Diese Werbung stammt von State Street Global Advisors („SSgA“) und stellt keine Anlageberatung, kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf von Anteilen von SPDR ETFs dar. SPDR ETFs dürfen nur in Gerichtsbarkeiten angeboten oder verkauft werden, in denen dies zulässig ist, unter Einhaltung der geltenden Vorschriften. Vor der Anlage sollten Sie sich einen Prospekt sowie einen vereinfachten Prospekt für die SPDR ETFs besorgen und diesen durchlesen. Weitere Informationen und den Prospekt/vereinfachten Prospekt, in dem die Merkmale, Kosten und Risiken von SPDR ETFs beschrieben sind, stehen allen Personen mit Wohnsitz in den Ländern, in denen SPDR ETFs zum Vertrieb zugelassen sind, unter www.spdrseurope.com zur Verfügung, können aber auch bei einer örtlichen SSgA Niederlassung angefordert werden. „SPDR“ ist eine eingetragene Marke von Standard & Poor’s Financial Services LLC („S&P“) und wurde für die Nutzung durch State Street Corporation lizenziert. Kein von State Street Corporation oder dessen verbundenen Unternehmen angebotenes Finanzprodukt wird von S&P oder dessen verbundenen Unternehmen gesponsert, unterstützt, verkauft oder beworben, und S&P und seine verbundenen Unternehmen übernehmen keinerlei Gewähr für die Zweckmäßigkeit eines Kaufs, Verkaufs oder Besitzes von Anteilen an solchen Produkten. © 2012 State Street Corporation – Alle Rechte vorbehalten. IBGE-0438. Rubik’s Cube® mit freundlicher Genehmigung von Seven Towns Ltd. www.rubiks.com

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28/03/2012 10:15


S E I T E 07 KOMPAKT

In den USA haben diverse ETF-Anbieter ihre Gesamtkostenquoten reduziert. Das ist zwar positiv, bringt den Anlegern aber nicht per se einen Mehrwert. Es ist schon fast eine Binsenweisheit, dass die Kosten und Gebühren eines der wichtigsten Kriterien für den Erfolg einer Geldanlage sind – oder zumindest eines der berechenbarsten. Ebenfalls bekannt ist, dass ETF durch eine tiefe Kostenstruktur überzeugen. Dies zeigt auch die durchschnittliche Gesamtkostenquote aller in der Schweiz zugelassenen ETF, sie beträgt 0,39 Prozent. Bei Kostenvergleichen ist jedoch zentral, dass diese nur auf gleiche Märkte zulässig sind. So liegt die durchschnittliche TER aller Aktien-ETF bei 0,51 Prozent. Am günstigsten sind ETF auf Industrienationen, Indexfonds auf Schwellenländer dagegen erhöhen den Durchschnitt. Aber auch die einzelnen ETF innerhalb eines bestimmten Marktes unterscheiden sich frappant. Je komplexer ein Markt abzubilden ist – dies geht meist einher mit einer geringen Liquidität – desto teurer wird ein Indexprodukt. Preiskämpfe In den USA liefern sich BlackRock, Vanguard und State Street einen regelrechten Preiskampf. Sie haben in diesem Jahr die Gebühren um 17 Prozent gesenkt. Damit lassen sich zwar griffige Schlagzeilen erstellen, das heisst aber noch lange nicht, dass ein «günstiger» ETF auch wirklich besser ist. Denn, und das KO S T E N D E R E T F ( B A S I S T E R )

10sekunden

Geiz ist geil > Strengere Trennung iShares fordert eine strengere Trennung von ETF-Anbietern auf Derivate­basis und den Anbietern dieser Derivate. Ende Januar hatte die EU-Finanzmarktaufsicht Esma ihre Vorschläge für eine neue Regulierung von ETF vorgestellt. Dieser Punkt wurde dabei offen gelassen. Zahlreiche ETF bilden einen Index über Derivate ab. Für das Swap-Geschäft greifen sie zumeist auf ihre Mutterbanken zurück. > SPDR S&P 500 kommt nach Europa State Street Global Advisors hat in Europa den SPDR S&P 500 ETF aufgelegt. Das in den USA bereits 1993 aufgelegte Pendant ist laut ETF-Landscape von BlackRock mit 100 Milliarden Dollar der grösste ETF überhaupt. Durchschnittlich werden täglich 183 Millionen Anteile gehandelt. Der neue als OGAW strukturierte ETF wird zunächst in Deutschland notiert und ist in Grossbritannien, den Niederlanden, Frankreich, Irland und Italien zum Verkauf zugelassen.

Quelle: 10x10

Regionen

Aktien

Obligationen

Immobilien

Global

0.53%

0.34%

0.34%

Asien

0.49%

-

0.62%

Europa

0.32%

0.18%

0.40%

Nordamerika

0.34%

0.19%

0.19%

Schweiz

0.40%

0.18%

0.18%

Deutschland

0.34%

0.16%

-

Total Anlageklasse

0.51%

0.19%

0.43%

ist ganz wichtig, ein Anleger ist gut beraten, die Total-ExpenseRatio (TER) nicht isoliert zu betrachten. Am Ende des Tages soll doch der ETF, nach Kosten, möglichst dieselbe Rendite aufweisen wie der zugrundeliegende Markt. Doch warum ist die TER alleine nichts wert? Erstens: Sie zeigt nicht alle Kosten. Viele Kostenblöcke, die im Fonds anfallen, sind darin nicht berücksichtigt. Wann immer ein Indexfonds Wertpapiere kauft oder verkauft, zum Beispiel bei einer Veränderung des Index, fallen dafür Gebühren an. Diese Kosten werden aber nicht in der TER berücksichtigt. Zweitens: Anbieter haben die Möglichkeit, mit der Wertpapierleihe Zusatzerträge zu erzielen. So kann es in guten Fällen sein, dass ein ETF sogar genügend Erträge generieren kann, um damit die Kosten auszugleichen. Die Schlussfolgerung: Ein präzises Indextracking ist wertvoller als ein isolierter Fokus auf die Kosten. Ein besseres Vergleichsmass ist die erwirtschaftete Performance des Fonds. Den Schlüssel dazu liefert der Net Asset Value (NAV). Solche Vergleiche können auf dem NAV basierend durchgeführt werden, denn nur dieser berücksichtigt sämtliche Fondskosten und Erträge. Und sollte ein ETF zu hohe Kosten aufweisen, dann wird sich dies im NAV niederschlagen. RB

> Verstärkter Einsatz von ETF Gemäss einer Umfrage von State Street wollen rund 55 Prozent der Befragten in den nächsten 3 Jahren ETF stärker einsetzen und 46 Prozent sogar schon innerhalb der nächsten zwölf Monate. An der Umfrage beteiligten sich 354 grosse Investoren aus Europa und Südafrika. Unterstützt wird das Ergebnis von einer Umfrage der französischen Edhec im Auftrag von Amundi. Demnach wollen 63 Prozent der Befragten vermehrt börsennotierte Indexfonds einsetzen. > ETF auf Unternehmensanleihen Mit dem WisdomTree Emerging Markets Corporate Bond Fund lanciert die amerikanische Fondsgesellschaft WisdomTree den ersten ETF, der ausschliesslich in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern investiert. Der Fonds bildet jedoch nicht einen Index 1:1 ab, sondern legt das Vermögen unabhängig von Börsenbarometern in andere ETF und Wertpapiere an. Das Produkt investiert sehr breit in Anleihen von Unternehmen aus Asien, Lateinamerika, Osteuropa, Afrika sowie dem Nahen Osten. Ausgewählt wird aus Papieren jeglicher Qualität.


S E I T E 08 KOMPAKT

Wildwuchs bei ETF-Angebot Die ETF-Branche gibt sich schon lange nicht mehr mit der simplen­ Indexnachbildung zufrieden. Innovationen wie Diamanten-ETF bahnen sich den Weg in den Markt. Weltweit können Anleger aus einer schier unendlichen Vielfalt von über 3000 Produkten auswählen. Den Möglichkeiten scheinen keine Grenzen gesetzt: Die abgebildeten Regionen werden immer exotischer und die Branchen immer spezieller. Besonders ausgeprägt ist der Produktewildwuchs in den USA. So wurde kürzlich bekannt, dass IndexIQ bei der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC einen Antrag auf die Zulassung eines Diamanten-ETF eingreicht hat. Bislang gibt es Rohstoff-ETF, die mit Gold, Silber, Platin oder Palladium hinterlegt und besichert sind. Der ETF-Anbieter mit Sitz in New York könnte mit dem IQ Physical Diamond Trust nun eine absolute Neuheit auf den Markt bringen. Denn der ETF soll als physische Besicherung Diamanten von Edelsteinqualität mit einem Gewicht von einem Karat enthalten, die dem Branchenstandard entsprechen und leicht gehandelt werden können. Die Diamanten müssen einem Investment Grade gerecht werden und zertifiziert sein. Die Lagerung soll in Antwerpen stattfinden, wo sich die grösste Diamantenbörse der Welt befindet. Der Start des ETF steht jedoch unter einem schlechten Stern, denn es ist nicht klar, ob für Diamanten ein standardisierter Handelspreis ermittelt werden kann. Menschenrechtsindex Mit einer Neuheit wartet auch iShares auf. Der ETF-Anbieter hat einen Antrag auf Zulassung eines ETF auf einen Menschrechtsindex eingereicht. Die Anlagestrategie des iShares Human Rights Index Fund berücksichtigt die Menschenrechtssituation von Staaten und Unternehmen. Dazu zählen Zwangsarbeit, Zwangsumsiedlungen, Sklaverei und Folter. Unterhält ein Unternehmen wirtschaftliche Beziehungen mit Ländern, die durch solche Verstösse auffallen, wird es aus dem Index ausgeschlossen. Der Human Rights Custom Index umfasst mehr als 8900 Aktien aus 42 Ländern. Die Auswahl erfolgt aus den 45 Ländern des MSCI All-Country World Index. Ausgeschlossen sind nur Burma, der Sudan und der Iran. Vertreten sind Länder wie die Schweiz, Österreich, Deutschland, die Niederlande, aber auch

?

1286 t 20 Meter

… Tonnen Der grösste Gold-ETF SPDR Gold Trust hält aktuell 1286 Tonnen Gold. Damit ist der ETF nach den USA, Deutschland, Italien und Frankreich der fünftgrösste Goldbesitzer weltweit. Die Schweiz hält Reserven in Höhe von etwas mehr als 1000 Tonnen. Zum Vergleich, der weltweit vorhandene Goldbestand wird auf 160 000 Tonnen geschätzt. Zu einem Würfel gegossen, hätte dieser eine Kantenlänge von etwa 20 Metern, so Berechnungen der Deutschen Bank. Er würde somit unter den Eiffelturm in Paris passen.

Malaysia, Mexiko und die Türkei. Zweifelhaft ist, warum Staaten wie China, Ägypten und Russland nicht ausgeschlossen wurden. Menschenrechtsaktivisten bemängeln zudem die Auswahl der Unternehmen, denn auch grosse multinationale Konzerne wie Google und Apple werden in dem Barometer berücksichtigt. Ob damit das Ziel eines nachhaltigen oder sozialverantwortlichen Investments erreicht wird, ist fraglich. Völlig zweckentfremdet könnten ETF schon bald in Indien werden. Die Regierung denkt darüber nach, einen ETF auszulegen, um Teile von Unternehmen in staatlicher Hand zu verkaufen. Prinzipiell sind Innovationen zu begrüssen. Problematisch wird es in diesem Fall aber für die Anleger. Für sie wird es zusehends schwieriger, die Produkte zu verstehen und aus dem breiten Angebot den passenden ETF auszuwählen. BK

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S E I T E 09 INDEX DER AUSGABE

Junger Markt mit enormem ­Potenzial

Seit gut 20 Jahren ist Vietnam auf Wachstum programmiert. Auch die weiteren Aussichten sind gut, das Land verfügt immer noch über grosses Entwicklungspotenzial. Vietnam erfreut sich seit gut zwei Dekaden an durchschnittlich sieben Prozent Wirtschaftswachstum und befindet sich auf dem Weg zum Industriestaat. Der Weg dahin ist freilich noch lange und holprig, doch das Potenzial ist gross und die Voraussetzungen ideal. Erwähnenswert ist die Demografie des Staates: Das Gros der 90 Millionen Einwohner ist jünger als 30 Jahre. Diese Bevölkerung ist nicht nur jung und fleissig, sie konsumiert auch immer mehr. In den letzten Jahren hat sich Vietnams Wirtschaftsstruktur stark verändert. Noch 1990 trug der Agrarsektor 40 Prozent zum Brutto­ inlandprodukt bei, während die Industrie lediglich 20 Prozent beisteuerte. Mittlerweile ist das Verhältnis umgekehrt. Auch ein Blick auf die boomenden Nachbarländer zeigt das enorme Potenzial. Während das Bruttoinlandprodukt pro Kopf in Vietnam bei 1200 Dollar liegt, beträgt es in Indonesien das Dreifache, in Thailand das Vierfache und in Malaysia gar das Siebenfache. Doch auch in Vietnam ist nicht alles rosig. So kämpft das Land unter anderem mit einem aufgeblähten Kreditwesen. Viele Banken haben wegen Forderungen gegenüber verschuldeten Staatsunternehmen oder privaten Immobilienspekulanten hohe Ausfallrisiken in den Büchern stehen. Zum anderen waren Inflationsraten von 20 Prozent und mehr an der Tagesordnung, was zu einer permanenten Abwertung der vietnamesischen Währung geführt hat. Im letzten Jahr zog die kommunistische Führung die geldmarktpolitischen Zügel an und erhöhte die Leitzinsen. Der vietnamesische Aktienmarkt honoriert die Verbesserungen und die meisten Aktien legten einen hervorragenden Jahresauftakt hin. Zusammensetzung & Performance Der FTSE-Vietnam-Index leitet sich vom FTSE-Vietnam-All-Share-Index ab. Die einbezogenen Titel werden nach deren Marktkapitalisierung im Streubesitz wie auch nach Liquidität gewichtet. Das Börsenbarometer berücksichtigt nur Firmen, die auch ausländischen Investoren zugänglich sind. Die Gewichtung ist bei 15 Prozent gekappt. Der Index wird insbesondere vom Finanzdienstleistungssektor, mit über 50 Prozent, beeinflusst. Industrie und Konsum bestimmen weitere 25 Prozent. Der Gefahrenherd Staatsverschuldung liess den Index im vergangenen Jahr um mehr als 60 Prozent in die Tiefe fallen. Für das laufende Jahr ist bisher eine beachtliche Performance von 30 Prozent erzielt worden. OB

1.

Banken

22.7

2.

Immobilien

18.5

3.

Finanzdienstleistungen

15.6

4.

Industrie

13.2

5.

Konsumgüter

11.9

6.

Chemie

5.5

7.

Oel & Gas

4.9

8.

Versicherung

4.8

9.

Versorger

2.9

10

DIE 10 GRÖSSTEN POSITIONEN

top10

FTSE Vietnam

%

S E K TO R E N - V E R T E I LU N G

Vincom 13,8%

Masan Gr. 9,9% Vietnam JS Comm. Bank For Ind.&Trade 7,4%

JS Comm.Bank for Foreign Trade 6,4%

HOA PHAT GROUP JSC 4,6%

Saigon Thuong Tin 8,9%

HAGL 6,9% Petroviet Fertilizer 5,5%

PetroVietnam Drilling and Well Services 4,9%

Pr

P R O D U K T E auf den FTSE Vietnam Anbieter

Symbol

Deutsche Bank XFVT

Bao Viet Hldgs. 4,8%

Swap

TER p.a.

AuM

Spread

ETF YtD

Index YtD

Ja

0.85%

3.7 Mrd USD

0.38%

31.97%

32.26%


S E I T E 10 GESPRÄCHSSTOFF

Jan Amrit Poser, Chefökonom und Leiter Research bei der Bank Sarasin.

«Ich bin ganz optimistisch, dass das Experiment gelingt.» Herr Poser, Die Griechenland-Krise hat die Märkte in Atem gehalten. Wie schätzen Sie die jetzt erzielte Einigung ein und welche Folgen hat sie für Anleger? Griechenland ist mit der Umschuldung nun erst einmal vom Tisch. Und auch wenn Wahlen anstehen, ist das Reformprogramm nicht gefährdet. Die Griechen haben keine andere Wahl und hängen auf Jahre hinaus am Tropf der EU. Dieses für alle Beteiligten traumatische Erlebnis wird Spuren hinterlassen. Die Griechen, ihre europäischen Partner und die Investoren haben tief in den Abgrund schauen müssen. Auch wenn der Tsunami eines ungeordneten Staatsbankrotts oder eines Euroaustritts vermieden werden konnte, hat man

Die Griechen haben keine andere Wahl und hängen auf Jahre hinaus am Tropf der EU.

nun eine Idee, wie weit die Wellen schwappen können. Daher bleibt das Vertrauen unter den Anleiheninvestoren tief. Dieses muss durch Reformen und Sparanstrengungen erst einmal zurückgewonnen werden. Um das zu erreichen, hat die EZB den Staaten Zeit gekauft. Wie sieht die aktuelle Lage in Europa allgemein aus? Welche Gefahrenherde gibt es? Portugal wird im Sommer wahrscheinlich ein zweites Programm brauchen und auch Irland wird Anfang 2013 frisches Geld von der Troika benötigen. Die Euroschuldenkrise wird uns noch lange beschäftigen, auch wenn ihr Zenit hinter uns liegt. Dieses Jahr fällt die Entscheidung, ob das grosse Experiment gelingt, die Krise durch Sparpolitik zu bekämpfen. Das hängt davon ab, ob die Kernstaaten wie Deutschland, Frankreich, Österreich und die Niederlande genug wachsen, um den Bremseffekt der Sparanstrengungen in der Peripherie zu kompensieren. Ohne externes Wachstum können die PIGS ihre Wirtschaft nicht neu ausrichten, auch wenn die Sparprogramme insgesamt auf einem ganz guten Weg sind. Wie sind Ihre Prognosen bezüglich der konjunkturellen Entwicklung?

Ich bin ganz optimistisch, dass das Experiment gelingt. Mit ihrer Liquiditätsschwemme hat die EZB eine Kreditklemme in Euroland abgewendet und die Wirtschaft stabilisiert. Die Frühindikatoren haben einen Boden gefunden. In den USA und Asien befinden sie sich schon seit dem vierten Quartal 2011 in einem Aufwärtstrend. Wir erwarten in Europa und der Schweiz ab dem zweiten Quartal 2012 positives Wachstum. Wer mit einem Zusammenbruch des Euros gerechnet hatte, wird von diesem Wachstum überrascht sein. Die Märkte haben das erste Quartal positiv beendet. Wird sich dieser Trend weiter fortsetzen oder droht eine Korrektur? Die Aktien haben schon viel vorweggenommen und sind nicht mehr wirklich günstig. Die Stimmung hat sich von extrem pessimistisch zu verhalten optimistisch gewandelt. Eine Korrektur ist möglich, aber wir denken, dass viele Investoren, die die Rallye verpasst haben, spätestens dann einsteigen werden. Wir bleiben übergewichtet in Aktien, haben aber die Aktienquote leicht reduziert, um Gewinne mitzunehmen. Das Umfeld macht es für Anleger nicht einfach, sich richtig zu W EITER S. 11


S E I T E 11

positionieren. Worauf sollte der Fokus gesetzt werden? Das Umfeld ist von einem Wechselspiel von Risk-on zu Risk-off geprägt. Anleger schwanken zwischen Panik und Euphorie. Das liegt an der fragilen Lage des Zyklus. Doch Zyklen dauern durchschnittlich 18 Monate, was bedeutet, dass die Stimmung alle 9 Monate in extremis kippt. Momentan ist Risk-on gefragt: zyklische Aktien, Bank­ obligationen, Peripherieanleihen. Sobald sich jedoch erste Zeichen einer Konjunkturabkühlung bemerkbar machen, wird man wieder Eidgenossen kaufen müssen, auch wenn diese nur 1 Prozent Rendite bringen.

Die Europäische Zentralbank hat in den vergangenen Monaten zahlreiche geldpolitische Massnahmen ergriffen. Was waren deren Auswirkungen auf die Bond-Märkte? Gravierende. Die EZB hat auf die Stabilität der Banken abgezielt und deren Solvenz gewährleistet. Dadurch haben sich Bankrottängste verflüchtigt und Bankanleihen haben sich erholt. Kommt hinzu, dass italienische und spanische Banken die Liquidität verwendet haben, um Staatsanleihen ihrer Länder zu kaufen. Das war eine enorme Junk-Rallye, die nach der übertriebenen Panik zum Jahreswechsel überfällig war.

Wie sind Ihre Prognosen für den Schweizer Aktienmarkt? Bis in den Sommer sollte sich die Rallye fortsetzen, allerdings nicht mehr ganz so stark wie im ersten Quartal, das nur zwischenzeitlich Schwächephasen erdulden musste. Je näher wir im SMI an die 6500er Marke herankommen, desto mehr sollte man umschichten. Ende des Jahres wird er wieder bei 6200 und darunter notieren.

Die Renditen von Staatsanleihen befinden sich immer noch auf sehr tiefen Niveaus. Wird sich dies weiter fortsetzen? Das ist auch gewollt. Wenn die Schuldenlast den Privatsektor und Staaten drückt, kann man sie nur reduzieren, wenn man die Zinsen über die lange Frist unter das nominale Wachstum bringt. Trotzdem sind die langfristigen Zinsen von Treasuries, Eidgenossen und Bonds zu tief für die zy­klische Situation. Die sinkende Arbeitslosigkeit wird die Zentralbanken dazu bringen, weniger «dovish» (friedfertig) zu argumentieren, was zu einem Anstieg der Zinsen am langen Ende führen wird. Wir sind bei Staatsanleihen stark untergewichtet.

Besonders stark entwickeln sich zurzeit die Schwellenländer. Haben diese Märkte noch weiteres Aufwärtspotenzial? Insgesamt sinken in den BRIC-Staaten Inflation wie auch Zinsen. Wir sehen keine harte Landung für China. Doch bis wir klare Zeichen einer Stabilisierung sehen, kann es noch ein Weilchen andauern. Deshalb reduzieren wir im Moment die Schwellenländerquote. Diese Aktien sind auch die ersten, die verkauft werden, wenn der Zyklus im Sommer seinen Zenit erreicht.

Welche Rolle spielen Inflationssorgen? Wenn sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt erholen, kommen diese immer auf und treiben Anleihenrenditen hoch. Ich sehe jedoch keine Inflationsgefahren. Einen­

5PUNKTE

GESPRÄCHSSTOFF

Euro

Ist für die Ewigkeit

Schweiz

Deflationsgefahr gebannt

Inflation

Keine Spur

Schwellenländer

Lieber Bonds als Aktien

Gold

Geldmengenexpansionshedge

Grossteil der Zentralbankliquidität haben die Banken geparkt. Die Kreditmenge­ schrumpft, weil Haushalte und Unternehmen ihre Schulden abbauen. Auch die Spar­­anstrengungen der Staaten bedeuten einen strukturellen Gegenwind. Da kann es gar nicht zu einer Inflation kommen. Welche Alternativen bieten sich bei Bonds? Katastrophenbonds diversifizieren das Portfolio. Anleihen von Versicherungen­ bieten momentan einmalige Arbitrage­ möglichkeiten, da viele hohe Renditen aufweisen, sie aber aufgrund neuer Regulierungen von den Emittenten zurückgekauft werden müssen. Schwellenländeranleihen sind ein säkulares Thema, das sich zur Beimischung eignet. Konvertible Anleihen kann man in dieser Phase des Zyklus gut beimischen. Im Bereich der Bonds selbst gibt es viele spannende ­Alternativen. BK Web-Link: sarasin.ch

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S E I T E 12 GASTBEITRAG

Mit Überwachung und Disziplin zum Anlageerfolg Weniger handeln, mehr verdienen. Rebalancing ist eine erprobte Anlagestrategie, die dank innovativer Online-Portale heute ohne grossen Aufwand ­professionell umgesetzt werden kann. Kaufen und über einen längeren Zeitraum liegen lassen ist bei der Geldanlage eine legitime Vorgehensweise. Der Grundgedanke hinter der weit verbreiteten Buyand-Hold-Strategie ist es, einmalig eine sinnvolle Streuung des Portfolios festzulegen, und dann das Depot nicht ständig nach der neuesten Investment-Mode umzuschichten. Dies hat den Vorteil, dass man sich als Anleger vor zweierlei Fallstricken bei der Geldanlage bewahrt: zum einen vor prozyklischem Handeln und zum anderen vor hohen Gebühren. Veränderte Risikostruktur Doch lässt man ein Portfolio einfach liegen und verändert seine Gewichte nicht, so kommt es mit der Zeit zu Verschiebungen im Depot. Manche Anlagen steigen im Wert, andere Anlagen fallen. Dadurch verändert sich der Anteil an risikoreichen und risikoarmen Investitionen im Depot, und damit auch dessen Risikostruktur. Es gibt jedoch Strategien, um dem entgegenzuwirken.Eine einfache Möglichkeit bietet das Rebalancing; darunter versteht man die regelmässige Wiederherstellung der ursprünglichen Portfolio-Verteilung. Sein Depot antizyklisch zu investieren, fordert dem Anleger jedoch viel Disziplin ab. Dafür befreit man sich vom Druck, den ide-

alen Ein- und Ausstiegspunkt zu finden. Darüber hin­aus eröffnet es Chancen, Zusatzerträge zu erzielen. Reagieren auf Marktphasen Rebalancing ist eine ideale Strategie für ein Portfolio, das über verschiedene Anlageklassen gestreut ist. Das Erfolgsrezept dieser Strategie ist, Anlagen, die sich nicht gleichlaufend entwickeln, miteinander zu kombinieren. Beispielhaft ist hierfür ein Aktien-Obligationen-Depot. So wird bei gut laufenden Aktienmärkten die Aktienquote zugunsten des Bond­anteils reduziert. Tendieren die Aktienmärkte hingegen schlecht, so werden tendenziell unterbewertete Aktien wieder nachgekauft. Begünstigend sind hierfür Seitwärtsbewegungen mit starken Schwankungen, wie sie in der aktuellen Marktphase auftreten. Unterschiedliche Ansätze In der Praxis sind drei unterschiedliche Rebalancing-Ansätze bekannt. Wer regelmässige Einzahlungen tätigt, der kann sein Portfolio mit jeder Einzahlung kosteneffizient rebalancen. Die weiteren Methoden sind das Kalender-Rebalancing und das IntervallRebalancing. Bei der ersten Methode wird zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt,

zumeist halbjährlich oder jährlich, ein Rebalancing durchgeführt. Experten raten, hierfür einen Termin im Frühjahr zu wählen. Grund dafür ist, dass sich dort empirisch die meisten Wendepunkte befinden. Intervall-Rebalancing Ein marktbasierter Ansatz ist das Intervall-Rebalancing. Dabei wird nur bei Verlassen einer vorher definierten Toleranz-Bandbreite, zum Beispiel fünf Prozent Abweichung vom gewünschten Gewicht im Portfolio, ein Rebalancing durchgeführt. Hierbei kann es unterjährig zu mehr als einer Anpassung des Depots kommen. Für die Umsetzung einer solchen Strategie finden Anleger im Internet praktische Werkzeuge. So bieten einige Anbieter im deutschsprachigen Raum gegen Gebühr geeignete Lösungen an. Die Funktionsweisen sind dabei unterschiedlich. Eine Möglichkeit bietet das Portal justETF. Dabei kann der Anleger mit Hilfe der Anwendung seine Struktur in Form eines virtuellen Portfolios hinterlegen und wird bei Verletzung von selbst definierten Bandbreiten per Email informiert. Darüber hinaus wird dem Anwender die Orderliste zur Neuausrichtung direkt berechnet. Mit solchen Werkzeugen können Anleger auch anspruchsvolle Rebalancing-Strategien problemlos und ohne grossen Aufwand realisieren. Dominique Riedl ist Gründer und CEO des Portals justETF.com.

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S E I T E 13 WISSEN

ETF-Handelsmöglichkeiten Was gilt es beim ETF-Handel an der Börse zu beachten? Wichtig ist die Liquidität von ETF, sie wird über sogenannte Market Maker sichergestellt. An der Schweizer Böse unterliegt das ETF-Market-Making strengen Richt­linien. Ein Market Maker verpflichtet sich vertraglich, während 90 Prozent der offiziellen Handelszeiten An- und Verkaufskurse zu einem Mindestbetrag zu stellen. Gleichzeitig darf bei der Preisstellung eine maximale Geld-/Briefspanne nicht überschritten werden. Diese Anforderungen gewährleisten einen effizienten ETF-Handel. Vor einem Börsengeschäft ist es ratsam, die Kurse­von verschiedenen ETF auf den gleichen Referenzindex zu vergleichen. Kann es sein, dass der gestellte Börsenkurs vom indikativen NAV abweicht? Der indikative Nettoinventarwert (iNav) ist ein Näherungswert des berechneten ETFFondsvermögens und wird im Gegensatz zum offiziellen NAV während den Börsenhandelszeiten fortlaufend berechnet. Er widerspiegelt demzufolge den «fairen Wert» eines ETF zu Handelszeiten. Die Preise der Market Maker bewegen sich im Normalfall um den iNAV. Weichen die gestellten Börsenkurse von diesem ab, nutzen Arbitragehäuser die Preisineffizienzen aus und zwingen den Market Maker, die Preisstellung

dem fairen Wert des ETF anzupassen. Dies gewährleistet einen effizienten Handel für alle Investoren. Einige Märkte haben geschlossen, wenn wir in der Schweiz «offen» haben. Was muss ein Anleger dabei beachten? Market Maker müssen zu Börsenhandelszeiten fortlaufend Kurse stellen, unabhängig davon, ob der ETF einen japanischen oder einen US-Index abbildet. Die von der Finma verlangten Maximalspannen geben den Market Makern ein gewisses Mass an Flexibilität, ETF zu europäischen Handelszeiten kompetitiv zu stellen. Wenn beispielsweise vormittags um 10 Uhr mitteleuropäischer Zeit ein ETF auf den MSCI-USA-Index an der Schweizer Börse gehandelt wird, ist der US-Markt geschlossen. Der Market Maker muss sich für die Preisstellung des ETF auf andere Preisquellen, etwa Futures, abstützen. Je nach deren Verfügbarkeit wird er das Risiko für die Preisstellung grösser einschätzen und der Spread des ETF wird tendenziell breiter sein. Sobald die US-Märkte eröffnen, kann er die Preise der Titel im MSCI-USA-Index hinzuziehen und die Spreads werden in der Regel enger. Gibt es zu den Spreads eine Faustregel? Allgemein gilt: Sind die Märkte, die durch

den ETF abgebildet werden, geöffnet, ist der ETF-Spread in der Regel enger. Eine weitere Handelsmöglichkeit ist der OTC-Handel. Für wen eignet er sich? Der OTC-Handel, bei dem ein Auftrag für einen ETF direkt beim Market Maker platziert wird, ist grundsätzlich institutionellen Investoren vorbehalten. OTC-Aufträge werden in der Regel dann platziert, wenn das Auftragsvolumen signifikant höher ist als das vom Market Maker an der Börse gestellte Volumen. Was gilt es zu bedenken, wenn ein ETF zum offiziellen NAV gekauft werden soll? Der NAV eines ETF wird einmal pro Tag berechnet und institutionelle Investoren können dann zum Nettoinventarwert zeichnen. Bei der Zeichnung wird ein Minimalvolumen verlangt, das von Anbieter zu Anbieter variiert. Zudem fallen beim NAV-Handel sogenannte Zeichnungs- und RücknahmeKommissionen an. Diese Kosten entstehen dem Fonds und umfassen in der Regel Steuern, Transaktionskosten et cetera. Beim Börsenhandel sind die Kosten, die durch die Zeichnung von ETF-Anteilen entstehen, im Spread enthalten. RB

Web-Link: UBS ETF


S E I T E 14 MONITOR ROHSTOFFE

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP

Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 30.3.2012

E D E L M E TA L L E Underlying

ISIN

Issuer

Swap

hedged

TER

Kurs

YTD

Unze Gold Gold Fix PM 1Unze CH0104136236 CS Nein Nein Gold Fix PM 1Unze CH0106027185 UBS Nein Nein NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Ja Nein NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 ComStage Ja Nein

0.33% 0.35% 0.70% 0.65%

USD 164.85 USD 164.97 EUR 146.60 USD 46.56

3.95% 3.95% -11.10% -10.46%

Unze Silber Silver Fix PM 1 Unze CH0118929048 UBS Nein Nein Silver Fix PM 1 Unze CH0106405845 S&GAM Nein Nein Silver 3Kg CH0029792717 ZKB Nein Nein Silver 100 Unzen CH0047533556 ZKB Nein Nein

0.60% 0.60% 0.60% 0.60%

USD 321.69 USD 31.74 CHF 2'728.05 EUR 2'376.25

12.52% 12.51% 5.31% 6.46%

Unze Platin Platinum Fix PM 1 Unze CH0106407049 S&GAM Nein Ja Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS Nein Nein Platinum 50g CH0029792709 ZKB Nein Nein Platinum Fix PM 1 Unze GB00B57GJC05 DB Nein Nein

0.50% 0.50% 0.50% 0.45%

GBP 988.82 USD 162.72 CHF 2'323.33 USD 161.64

16.51% 16.50% 11.32% 14.31%

Unze Palladium Palladium Fix PM 1 Unze CH0118929022 UBS Nein Nein Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407205 S&GAM Nein Nein Palladium 100g CH0029792683 ZKB Nein Nein Palladium Fix PM 1 Unze GB00B5VYVZ75 DB Nein Nein

0.50% 0.50% 0.50% 0.45%

USD 64.67 USD 634.36 CHF 1'853.86 USD 63.86

-2.08% -2.09% -4.82% -3.69%

0.49% 0.49% 0.49% 0.49%

USD 40.03 USD 27.85 USD 14.42 USD 66.33

14.14% 5.41% -6.91% -4.11%

0.45% 0.49% 0.49% 0.45%

USD 130.23 USD 113.79 USD 0.48 USD 34.84

6.00% 5.07% -36.00% -28.04%

0.49% 0.30% 0.85% 0.45%

USD 49.58 USD 318.68 EUR 127.30 USD 108.57

8.78% 4.97% 2.71% 3.95%

AG R A R Rogers Int'l Agric. TR S&P GSCI Soybeans TR XS0417181533 Source Ja Nein S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Ja Nein S&P GSCI Corn TR XS0417184552 Source Ja Nein S&P GSCI Agriculture TR XS0417183406 Source Ja Nein

ENERGIE S&P GSCI Energy TR db Energy Booster USD GB00B3QRNJ57 DB Ja Nein S&P GSCI Energy TR XS0417135695 Source Ja Nein S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Ja Nein db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Ja Nein

I N D U S T R I E M E TA L L E Rogers Int'l Metal TR S&P GSCI Copper TR XS0470829432 Source Ja Nein S&P GSCI Metals TR FR0010821744 Amundi Ja Nein Rogers Int'l Metal TR LU0259320728 RBS Ja Nein S&P GSCI Ind. Metals TR GB00B3YH0180 DB Ja Nein

Schöne Verhältnisse Es stellt gegenwärtig eine echte He­ rausforderung dar, Trends am Rohstoffmarkt auszumachen. Der recht hohe Ölpreis scheint aufgrund seines negativen Einflusses auf die Weltkonjunktur gedeckelt zu sein. Die Anbauflächen für Agrargüter sind in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet worden, eben wegen der hohen Preise – hier könnte sich ein Überangebot ankündigen. Industriemetalle hängen am Tropf Chinas. Was bleibt also? Silber war im ersten Quartal das sich am stärksten entwickelnde Edelmetall und der drittbeste Rohstoff überhaupt. Was lässt sich über Silber sagen? Im letzten Jahrhundert wurde es von einem klassischen WertaufbewahrungsAsset – wie Gold es noch heute ist – zu einem Industriemetall. Zweitens hat der Silberpreis stark gelitten unter dem Wegfall der traditionellen Fotoindustrie in den letzten zehn Jahren – bei Digitalbildern braucht es eben kein Silber. Dennoch, drittens, scheint Silber zu billig zu sein, zumindest relativ zu Gold. Das Gold-Silber-Preisverhältnis liegt bei rund 50(1600/32). Das geologische Verhältnis – also wie viel Silber relativ zu Gold überhaupt im Erdmantel liegt – beträgt jedoch rund 19. Dieses Verhältnis hat sich bis zum ersten Weltkrieg auch im Preis zueinander gespiegelt. P. Knüppel präsentiert von:

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S E I T E 15 MONITOR EUROPA

Beliebte Edelmetalle Mit Zuflüssen in Höhe von 67,3 Milliarden Dollar hat die ETP-Industrie im ersten Quartal 2012 den besten Jahresstart ihrer Geschichte erlebt. In Europa wurden rund 7,2 Milliarden Dollar in die Produkte investiert. Im Monat März haben sich die Zuflüsse mit 1,9 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vormonat wieder leicht verstärkt. Deutlich verändert haben sich aber die Prioritäten der Anleger: weg von Aktien, hin zu Obligationen- und vor allem Rohstoff-Investments. So wurden im März nur etwas mehr als 100 Millionen Dollar­in Aktien-Produkte investiert, im Vormonat waren es noch rund 1,5 Milliarden. Fortgesetzt hat sich die Beliebtheit der Emerging Markets mit Zuflüssen in der Höhe von über 270 Millionen Dollar. Auf den Verkaufslisten stand hingegen erneut Europa. Die grössten Abflüsse verzeichneten in dem Bereich die Schweiz-Produkte mit 339 Millionen Dollar. Im Fixed Income Bereich haben sich die Zuflüsse in Produkte mit höheren Renditen weiter fortgesetzt. Gekauft wurden vor allem Unternehmensanleihen, Emerging Market und High Yield Bonds. Angehalten haben im März die Abflüsse aus Staatsanleihen und Geldmarkt-ETP. Nachdem in den ersten beiden Monaten des Jahres nur wenig Geld in EdelmetallProdukte geflossen waren, hat sich dieses Bild im März gewandelt. 855 Millionen Dollar flossen in Gold, Silber, Platin und Palladium-­ETP. Ebenfalls gefragt waren Energie und Industriemetalle. BK

ETF in Europa: Zu- und Abflüsse

Angaben in Mio. U$

AKTIEN Markt

# ETF/ETP

Welt Europe North America Asia Pacific Emerging Markets Broad Asia Pacific Eastern Europe Middle East and Africa Latin America Country Total

März 2012 AuM

NNA

Zu-/Abflüsse YTD-12 NNA 2011 NNA

80 469 88 62 158 41 5 1 6 10 85 857

14 733 112 913 29 884 12 327 34 302 17 700 1 477 1 051 212 1 380 12 482 204 159

490 -883 75 153 272 -50 -31 -13 16 167 182 107

873 -1791 759 457 3117 1482 -32 0 28 376 1263 3 415

883 13445 5148 -442 -992 -258 478 72 -35 -183 -1066 18 042

3 6 22

109 677 14 333

-36 -63 699

-76 -53 2409

195 190 594

8 13 7 137 2 15 19 1 4 233

1 086 742 2 618 25 749 1 914 4 492 6 037 1 639 1 748 59 396

24 -44 169 -142 224 65 -473 21 -15 444

66 54 764 -1675 562 -18 -1350 75 -1 758

-62 -205 104 -2327 824 4 447 -94 101 -330

86 1 118 103 83 23 123 537

7 309 1 3 591 4 095 2 071 108 50 490 67 665

-29 0 -56 108 106 -3 855 981

289 0 -82 606 248 -13 1129 2 177

-816 1 -282 -15 14 -4 7815 6 713

F I X E D I N CO M E Aktiv Broad/aggregate Corporate Covered Credit Spreads Emerging Markets Government High Yield Inflation Money Market Mortgage Diverse Total

R O H S TO F F E Broad Alternative Agriculture Energy Industrial Metals Livestock Precious Metals Total

Quelle: BlackRock / Stand: 30.3.2012

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Zu lesen in der nächsten PUNKT-Ausgabe «EMOTIONEN»

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AUKTIONEN

«Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten, verkauft!» Selten vermischen sich Emotionen und Ökonomie so spektakulär wie bei Auktionen.

WAHLEN IN DEN USA

Obama auf der Suche nach Wähleremotionen

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Das Geschäft der Online-Partnerbörsen

JETZT ABONNIEREN PUNKTmagazin: Die etwas andere Wirtschaftslektüre legt den Fokus auf Finanz, Wirtschaft und Lebensart.


S E I T E 16 MONITOR SCHWEIZ

Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse

Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 31.3.2012

AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER) Basiswert

ISIN

Whr

Anbieter

Swap

TER

Umsatz in CHF (in 1000)

SMI S&P 500 MSCI EMU SMI Mid Cap MSCI USA MSCI World FTSE 100 SMI MSCI USA TR MSCI North America

CH0008899764 IE0031442068 IE00B53QG562 CH0019852802 LU0136234654 IE00B0M62Q58 IE00B3X0KQ36 CH0017142719 LU0274210672 IE00B14X4M10

CHF USD EUR CHF USD USD GBP CHF USD USD

CS iShares CS CS UBS iShares UBS UBS DB iShares

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Nein Ja Nein

0.39% 0.40% 0.33% 0.49% 0.30% 0.50% 0.30% 0.35% 0.30% 0.40%

5 886 577 4 279 501 2 150 625 1 928 617 1 769 359 1 750 426 1 702 852 1 411 490 1 394 246 1 061 357

51 405 27 467 15 267 27 671 26 066 12 561 9 520 19 588 14 237 9 163

114 514 155 805 140 868 69 698 67 880 139 354 178 871 72 059 97 931 115 831

0.05 0.11 0.18 0.10 0.21 0.12 0.25 0.08 0.09 0.15

LU0292107645 IE00B0M63177 LU0254097446 IE00B3Z3FS74 IE00B0M63730 FR0010339457 IE00B02KXK85 IE00B0M63516 FR0010375766 IE00B0M63391

USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD

DB iShares CS UBS iShares Lyxor iShares iShares Lyxor iShares

Ja Nein Nein Ja Nein Ja Nein Nein Ja Nein

0.65% 0.75% 0.68% 0.62% 0.74% 0.65% 0.74% 0.74% 0.85% 0.74%

3 746 508 3 342 009 1 878 526 961 217 898 986 626 771 575 738 555 331 553 029 440 768

38 699 33 792 20 366 15 651 10 662 6 131 7 225 13 047 4 894 7 532

96 811 98 899 92 238 61 416 84 317 102 230 79 687 42 564 113 001 58 519

0.15 0.16 0.27 0.33 0.30 0.29 0.25 0.27 0.38 0.29

IE00B14X4S71 CH0016999846 IE00B1FZS798 CH0102530786 IE00B1FZSC47 CH0016999861 IE00B3VTMJ91 IE00B3VTML14 IE00B3VWN393 IE0032523478

USD CHF USD CHF USD CHF EUR EUR USD EUR

iShares CS iShares CS iShares CS CS CS CS iShares

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein

0.20% 0.19% 0.20% 0.20% 0.25% 0.24% 0.23% 0.23% 0.23% 0.20%

556 679 554 536 522 734 332 434 293 254 217 236 180 686 158 354 100 517 88 820

5 108 7 663 3 185 3 055 1 157 1 662 1 966 2 320 679 1 152

108 982 72 365 164 124 108 816 253 461 130 708 91 905 68 256 148 037 77 101

0.06 0.22 0.11 0.15 0.29 0.32 0.26 0.31 0.28 0.23

CH0047533549 CH0029792717 CH0104136236 CH0044781232 CH0044781141 CH0047533523 CH0044781174 CH0047533572 CH0139101593 CH0103326762

USD CHF USD CHF USD EUR EUR USD CHF EUR

ZKB ZKB CS Julius Bär Julius Bär ZKB Julius Bär ZKB ZKB ZKB

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein

0.40% 0.60% 0.33% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.60% 0.40% 0.40%

4 301 815 3 806 864 2 498 132 2 415 991 2 394 842 2 073 853 1 725 272 1 596 004 1 588 962 1 435 831

32 973 53 697 31 613 18 513 11 238 19 624 15 156 14 651 18 677 12 287

130 465 70 895 79 022 130 502 213 102 105 679 113 834 108 935 85 076 116 858

0.09 0.19 0.13 0.09 0.10 0.10 0.11 0.21 0.08 0.13

IE00B1FZS350 IE00B1FZS244 IE00B1FZSF77 CH0105994401 CH0105994419 LU0378437767 LU0378437767 IE00B42SXC22

USD USD USD CHF CHF USD USD EUR

iShares iShares iShares UBS UBS ComStage ComStage CS

No No No No No Yes Yes Yes

0.59% 0.59% 0.40% 0.45% 0.25% 0.10% 0.10% 0.14%

614 020 94 012 81 396 71 000 54 991 53 524 53 524 48 991

7 925 1 076 559 2 857 260 46 46 43

77 479 87 371 145 610 24 851 211 505 1 163 571 1 163 571 1 139 333

0.27 0.43 0.34 0.75 0.82 0.43 0.43 0.02

Trades

Ø Umsatz/ Trade

Ø Spread t

A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R ) MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI AC Far East ex Japan DJ RUS Titans 10 FTSE/Xinhua China 25 MSCI Brazil MSCI India MSCI Korea

O B L I G AT I O N E N Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y SBI DOM Government 3-7 P Barclays Capital USD Trea. Bond 7-10Y SBI DOM Government 1-3 P Barclays Capital US Govt IL Bond SBI DOM Government 7+P iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y iBoxx EUR Liquid Corp

R O H S TO F F E Gold Fix PM 1Unze Silver 3Kg Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Silver 100 Unzen Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N EPRA/NAREIT Global Div+ EPRA/NAREIT Asia Div+ EPRA/NAREIT US Div+ SXI Real Estate Funds SXI Real Estate Funds CB FED Funds Effective Rate Index TR CB FED Funds Effective Rate Index TR CS EONIA TR

HAFTUNGSAUSSCHUSS 10x10, das PDF Magazin über und zu passiven Investmentprodukten, stellt ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die erwähnten Anlage-/Finanzinstrumente können je nach Risikofähigkeit, Anlageziel und Anlagehorizont für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Vor dem Erwerb von Anlage-/Finanzprodukten empfiehlt es sich einen Anlage- oder Finanzberater zu konsultieren. Die financialmedia AG schliesst jede Haftung aus. Auszüge aus 10x10 dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages vervielfältig oder abgedruckt oder in irgendwelcher Form verwendet werden. © financialmedia AG


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