10x10 - Kluge Investoren informieren sich

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the etf & etp newsletter i ausgabe 06, 2011

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KOMPAKT

Neue Produkte en masse­ Sommerflaute allerorts? Nicht an der Schweizer Börse.

GESPRÄCHSSTOFF

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10x10.ch / 15.08.2011 / 6. Jahrgang / 10 x jährlich

GASTBEITRAG

12

Marc Weber, VZ Depotbank

ETF-Performancevergleich

erklärt die neue Online-Plattform für Sparpläne und Anlagen in ETF.

Dr. Alex Hinder stellt erhebliche Performanceunterschiede fest.

BRENNPUNKT

Kluge Investoren informieren sich


INHALT EDITORIAL

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BRENNPUNKT

Kluge Köpfe informieren sich Swaps oder synthetisch, Hauptsache «Gewusst wie!» 07

KOMPAKT

Neue Produkte en masse Sommerflaute allerorts? Nicht an der Schweizer Börse. 09

INDEX DER AUSGABE

Swiss Performance Index Der SPI steht oft im Schatten des SMI. Zu Unrecht. 12

GASTBEITRAG

ETF-Performancevergleich Dr. Alex Hinder vergleicht historische ETF Renditen.

Keine Langeweile in der Ferienzeit Stau am Gotthard und Konserven im TV machen es klar:­Der Sommer ist da – und mit ihm das Sommerloch. Normalerweise ist die ­Lethargie auch an den Finanzmärkten zu spüren. Doch dieses Jahr ist alles anders: Wenn irgendwo ein «Loch» zu sehen ist, dann in einer Staatskasse. Die Staatsdefizite haben die Märkte im Sommer auf Trab gehalten.­ Auch im ETF-Markt kann von Langeweile keine Rede sein. So hat iShares den Winterschlaf hierzulande beendet und nach langer Abwesenheit 24 neue Produkte lanciert. Aus dem Mutterhaus BlackRock ist zu vernehmen, die Pipeline sei weiterhin gefüllt. Auch ­andere Anbieter waren keineswegs untätig. So hat ComStage unter anderem den S-DAX investierbar gemacht und einen ETF auf den SPI lanciert. Dasselbe tat just einen Tag später UBS. Während UBS physisch repliziert, bildet ComStage­den Index synthetisch ab.­ Wessen Methode erfolgreicher ist, erfahren Sie in einer der kommenden Ausgaben. Auch wir haben den Sommer genutzt und den ETF-Newsletter 10x10 leichten Anpassungen unterworfen. Mit den Änderungen im Layout wurden Lesbarkeit und Lesefluss optimiert. Mit den neuen oder ausgebauten Rubriken wie «Wissen», «Rohstoffe» oder «Marktmonitor» wollen wir dem aufstrebenden Markt für ETF und ETP gerecht werden. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spass beim Lesen. Ihr Rino Borini

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WISSEN

Steuerliche Behandlung Dominique Böhler erklärt, was bei ETF zu beachten ist.

IMPRESSUM Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: info@10x10.ch, Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Cyril Schicker (CS), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer Cover: ©iStockphoto.com/mevans

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S E I T E 03

das neuste zuerst

DAS NEUSTE ZUERST

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3

News Ticker

1 Small- und MidCaps im Fokus

2 Nachhaltiges Indexprodukt

3 Schwellenländer Sektoren-ETF

> Weltweite ETF-Anlagen Ende Juni 2011 waren weltweit 1,45 Mrd. Dollar in Exchange Traded Funds investiert.

UBS erweitert ihr Angebot um ETF auf SPI und SPI-Mid. Anleger können damit vom Diversifikationspotenzial der Smallund Mid-Caps profitieren. Der SPI umfasst aktuell 222 Titel,­ nahezu alle zugelassenen schweizerischen Aktiengesellschaften. Doch nicht nur die Diversifikationseigenschaften gegenüber dem SMI mit nur 22 Titeln sind ein Vorteil. Vielfach können kleine und mittlere Unternehmen auch mit höhe­ ren Gewinnen punkten.

Amundi hat den Green-TechLiving-Planet-ETF lanciert. Der Index wurde von Living Planet Fund Management, eine Tochtergesellschaft des WWF, und von CA Cheuvreux entwickelt. Der Index bietet Zugang zu ­Aktien europäischer Unternehmen, die mehr als 20 Prozent ihres Gesamtumsatzes aus Aktivitäten im Bereich «Grüne­ Technologien» erwirtschaften.­ In dem Index sind auch Schwei­zer Werte vertreten wie Geberit, ABB und SGS.

db x-trackers hat an der Deutschen Börse die ersten Schwellenländer-ETF auf Sektor-­ Indizes gelistet. Die zehn ETF bilden weltweite Sektoren wie Energie, Konsum, Gesundheit und Finanzen aus insgesamt 23 Emerging Markets ab. Die unterliegenden MSCI-Indizes setzen sich zusammen aus den wichtigsten Unternehmen dieser Länder. Im MSCI-EMEnergy-­Index finden sich beispielsweise Gazprom, Petro­ bras, Cnooc und Lukoil.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

Börsenplatz: Xetra

ISIN: CH0131872431

ISIN: FR0010949479

ISIN: LU0592216633

TER: 0.60%

TER: 0.45%

TER: 0.65%

> Allzeithoch Marktverwerfungen treiben die Preise von Gold- und Silber-ETF. Gold kostet erstmals über 1755 Dollar, Silber knapp 40 Dollar. > Kupfer-ETC ETF Securities hat mit dem ETFS Physical Copper den ersten physisch besicherten Industriemetall-ETC an der Deutschen Börse gelistet. > Reger Handel Im ersten Halbjahr stiegen die Umsätze an der SIX Swiss Exchange um 23% auf rund 45.8 Mrd. Franken.

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S E I T E 04 BRENNPUNKT

Kluge Investoren informieren sich Swapbasierte ETF gehören inzwischen zum Alltag eines europäischen Indexinvestors. An der Schweizer Börse wird die Mehrheit der zugelassenen Indexvehikel synthetisch repliziert. Grundsätzlich sind diese Produkte nichts Schlechtes, der Endinvestor muss sich jedoch der Risiken bewusst sein. Die Anbieter tun das ihrige, um die Transparenz hoch zu halten. Landauf, landab ist bekannt, dass Anlagefonds Gegenparteienrisiken beherbergen. Fondsanbieter, egal ob aktiv- oder passivorientiert, dürfen nach der europäischen Fondsrichtlinie Ucits-III derivative Produkte einsetzen. Der maximale Gegenwert der enthaltenen Derivate ist auf maximal zehn Prozent des Fondsvermögens beschränkt. Bei börsengehandelten Indexfonds, die

Anleger müssen jederzeit wissen, in welche Vehikel das Vermögen i­ nvestiert ist.

nicht 1:1 physisch abgebildet werden, nutzen die Anbieter Swaps. Dabei tauscht der Fonds die Indexrendite­ mit einer Investmentbank. Statt dass er in die effektiven Indextitel investiert, legt der Fonds das Vermögen in einem sogenannten Träger-

portfolio an, auch Substitute Basket genannt. Darin befinden sich nicht die effektiven Indexmitglieder, sondern eine Auswahl anderer Wertpapiere.­ Einige Anbieter sichern zusätzlich das Swaprisiko­ ab. Dominique Böhler, verantwortlich für das ETF-Geschäft bei Com­Stage in der Schweiz, erläutert: «Wir übersichern den Swapanteil. Dazu setzen wir deutsche Staatsanleihen ein. Sollte eine Swappartei ausfallen, können diese Titel liquidiert werden. In diesen Marktphasen ist durchaus zu erwarten, dass die Nachfrage nach Staatsanleihen steigt. Somit kommen zur Übersicherung zusätzlich steigende Anleihen­ preise hinzu.» Synthetische ETF in Europa gefragt Per Ende Mai 2011 waren europaweit 318 Milliarden Dollar in ETF investiert. 44 Prozent dieser Vermögen sind in Indexfonds angelegt, die nach der synthetischen Abbildungsmethode­ aufgesetzt sind. Der

Rest ist in Fonds investiert, die einen Index­ weiterhin in der ursprünglichen Form abbilden, nämlich mit der physischen Replikatonsmethode. Insbesondere Europäer nutzen die swapbasierte Indexabbildung. In den Regionen Asien-Pazifik und Amerika­ dominieren die physischen Indexfonds. Anleger, die also in einen swapbasierten ETF investieren, müssen sich dem möglichen Ausfallrisiko bewusst sein. Aber dieses Counterparty Risk kann auch bei der Wertschriftenleihe erfolgen. Die Fondsmanager nutzen Securtities Lending, um Zusatzerträge zu generieren. Sowohl aktiv verwaltete Anlagefonds wie auch passive Fonds tätigen diese Geschäfte. Einige Anbieter von synthetischen ETF sind dafür eher verhalten eingestellt und tätigen keine zusätzlichen Leihgeschäfte, so unter anderem Lyxor Asset Management.­ «Lyxor-­ ETF haben seit der Lancierung des ersten ETF vor mehr als zehn Jahren nie Securities Lending betrieben», W EITER S. 05


S E I T E 05 BRENNPUNKT

so Roger Bootz, Chef von Lyxor Asset Management Schweiz. Spätestens seit dem Zerfall der einstigen Ikone Lehman Brothers weiss jeder Anleger, dass dem Gegenparteienrisiko Beachtung geschenkt werden muss. Zudem kann sich eine Diversifikation des Gegenparteirisikos lohnen, indem synthetische ETF von verschiedenen Anbietern gewählt werden und der Anleger dabei darauf achtet, dass die Swapgegenpartei ein gutes Rating aufweist. Wer macht was? Anbieter solcher Produkte haben in den letzten Jahren zahlreiche Bemühungen unternommen, damit ein Anleger jederzeit weiss, in welche Werte er effektiv investiert ist. Man kann die Fondshäuser in drei Gruppen einteilen: Die erste repliziert mehrheitlich mit der synthetischen Form. Dazu zählen Lyxor,­ db x-trackers, ComStage, Royal Bank of Scotland und Amundi. Die zweite Anbieter­kategorie wählt primär die physische Replikationsform und bildet beispielsweise exotische oder schwerinvestierbare Märkte­und Anlageklassen mittels der synthetischen Abbildungsform. Dazu zählen iShares, Credit Suisse oder UBS. Die dritte Gruppe schliesslich wählt nur die physische Replikationsform, ohne wenn und aber. Hier sind die ZKB oder State Street (SPDR) zu erwähnen. Das soll aber keine Garantie für die Zukunft sein. Märkte und ebenso Personen ändern ihre Positionen heutzutage schnell. Aus Anlegersicht ist zentral, jederzeit zu wissen, in welche Vehikel das Vermögen investiert ist. Um ein allfälliges Gegenpar-

S WA P E T F I M V E R G L E I C H

Quelle: 10x10 / Anbieter

Emittent

Synthetische ETF

Gegenpartei

Rating

Amundi

45

«Credit Agricole

A+

Société Généralé»

AXA

2

k.A.

ComStage

87

Credit Suisse

16

Deutsche Bank HSBC

Trägerportfolio Swapbewertung nicht ersichtlich

nicht ersichtlich

k.A.

nicht ersichtlich

nicht ersichtlich

Commerzbank

A

ersichtlich

ersichtlich

Credit Suisse

A+

ersichtlich

nicht ersichtlich

76

Deutsche Bank

A+

ersichtlich

ersichtlich

0

-

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-

-

iShares

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Julius Bär

0

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Lyxor

78

Société Générale

A+

ersichtlich

ersichtlich

PowerShares

0

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-

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Royal Bank of Scotland

20

RBS N.V.

A+

nicht ersichtlich

nicht ersichtlich

State Street

0

-

-

-

-

UBS

42

UBS

A+

nicht ersichtlich

nicht ersichtlich

ZKB

0

-

-

-

-

teirisiko beurteilen zu können, sollte der Fondsanbieter offenlegen, mit welchen Banken die Swapvereinbarungen abgeschlossen wurden. Ebenso wertvolle Hinweise sind Angaben bezüglich des effektiven Werts der Swaptransaktion. Last but not least erleichtert eine klare Kennzeichnung der Indexvehikel nach deren Abbildungsmethode die Auswahl enorm. Dies gibt auch dem Anbieter die Garantie, dass ein Investor das Produkt kauft, das er auch effektiv will. Willkür in der Produktdarstellung Einige Anbieter schlagen bei der Produktdarstellung einen vorbildlichen Weg ein, bei anderen wiederum ist sicherlich Handlungsbedarf nötig. Einen sehr konsequenten Weg hat Lyxor gewählt. Bevor

auf die Fondszusammensetzung zugegriffen werden kann, muss jeder Investor bestätigen, dass er mit der Replikationsform vertraut ist. Diese wird auch grafisch dargestellt. Neben Lyxor zeigen auch die Häuser db x-trackers, ComStage, iShares und Credit­Suisse auf täglicher Basis den effektiven Fondsbasket. Bei UBS, Royal Bank of Scotland und Amundi sucht man vergeblich nach der effektiven Fondszusammensetzung. Die erwähnten Häuser haben dies geplant, in wenigen Wochen sollten sie verfügbar sein. Bis dahin müssen Anleger zum Telefon greifen und nachfragen. Bei der Entscheidungsfindung ist die Kenntnis des effektive Swapwerts ein Vorteil. iShares, db x-trackers und­­Lyxor stellen auf täglicher Basis die Swapbewertung auf­ ihrer Internetpräsenz W EITER S. 06

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Neu: ComStage ETFs auf SPI & DAX

ComStage ETFs auf

Währungen

SPI® TR

Valor

Pauschalgeb. p. a. 0,40 %

CHF

12603146

SDAX® TR

CHF & EUR

12603144

0,70 %

DivDAX® TR

CHF & EUR

12603139

0,25 %

ShortDAX® TR

CHF & EUR

12603142

0,30 %

www.comstage-etf.ch

Gemeinsam mehr erreichen


S E I T E 06 BRENNPUNKT

dar. Stöbert man durch die verschiedenen ETF, stellt man fest, dass der Wert der Swaptransaktion oftmals massiv unter dem maximalen Wert von zehn Prozent zu stehen kommt. Aus der Vergangenheit lernen Über die Gegenpartei ist bei einigen Anbietern ebenfalls nicht viel in Erfahrung zu bringen. Doch genau dies ist ein zentraler Punkt. Es liegt auf der Hand, dass Credit Suisse­ Asset­ Management den Swap mit ihrer Investmentbank umsetzt. Das gleiche Prinzip wenden Commerzbank, UBS und Deutschen Bank an. Bei Amundi und Lyxor ist es jeweils die Muttergesellschaft Crédit Agricole beziehungsweise Société Générale. Als vor über zwei Jahren zahlreiche Inves­toren ihr Vermögen verloren haben, weil sie in Lehman-Papiere investiert waren, wur­de insbesondere die Branche der struktu­rierten Produkte an der Achillessehne getroffen. Eine der Lehren: Auch Gegenparteirisiken müssen ersichtlich sein und­

diversifiziert­werden. Bei swapbasierten ETF ist dies einfach. Der Anleger kann es selbständig umsetzen, indem er Swap-ETF von verschiedenen Anbietern auswählt. Einen klugen Weg fährt iShares: Der weltweit grösste ETF-Anbieter repliziert die meisten Index- Gerade in schwierigen Marktphafonds weiterhin nach der physen lohnt es sich, mögliche Risiken sischen Methode. Bei den wenigen swapbasierten Indexfonds klar und transparent aufzuzeigen. wird der Swap auf mehrere Parteien verteilt, um eine automatische Diversifikation zu erreichen. Gerade in diesen schwierigen Marktphasen lohnt es sich, dem Anleger jederzeit und überall mögliche Risiken klar und transparent aufzuzeigen. Nur so kann verhindert werden, dass die Erfolgsgeschichte ETF ein abruptes Ende findet. Denn auch synthetische ETF bringen ganz klar ihren Nutzen und Mehrwert. Am Ende des Tages entscheidet der Anleger, was er lieber will. Web-Link: ETF Übersicht 10x10

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Veranstalter


S E I T E 07 KOMPAKT

Man könnte meinen, die ETF-Branche kenne keine Sommerpause. Denn zumindest die Anbieter haben über den Sommer einiges hervorgebracht – darunter einige Novitäten. Der Weltmarktführer iShares hat seinen Dornröschenschlaf definitiv beendet. Nach einer längeren Pause, zumindest in der Schweiz, brachte das US-Haus auf einen Schlag 24 neue ETF auf den Markt. Auf der Aktienseite findet sich der erste ETF auf den MSCI-Emerging-Markets-Small-Cap-Index, ebenso ein Produkt auf den S&P-Emerging-Markets-Infrastructure-Index. Auch die Obligationen-Palette wurde mit acht neuen Produkten erweitert. Spannend ist hier vor allem der ETF auf den iBoxx-Euro-High-Yield-Bond. Mit diesem bekommen Anleger Zugang zu den grössten und liquidesten in Euro denominierten Unternehmensanleihen. Das Rating liegt zwischen CCC- und BB+. Im Index finden sich nur Anleihen mit einem ausstehenden Volumen von mindestens 250 Millionen Euro. Der maximale Anteil der einzelnen Emittenten ist auf fünf Prozent beschränkt. Ebenfalls neu gelistet wurde der iShares-Barclays-Capital-EuroCorporate-­Bond-ETF. Der Index enthält in Euro denominierte Unternehmens­anleihen mit Investment Grade aus den Bereichen Industrie, Versorgung und Finanz. Der ETF ist einer der grössten ETF auf ­Unternehmensanleihen. AU S WA H L N E U E R E T F

Quelle: 10x10 / Anbieter

Basiswert

Symbol

Anbieter

Replikation

TER p.a.

SPI

CBSPI

ComStage

synthetisch

0.40%

SPI

SPICHA

UBS

physisch

0,48%

SPI Mid

SPMCHA

UBS

physisch

0,48%

S&P Emerging Markets Infrastructure

IEMI

iShares

physisch

0.74%

MSCI Emerging Markets SmallCap

IEMS

iShares

physisch

0.74%

iBoxx Euro High Yield Bond

IHYG

iShares

physisch

0.50%

Barclays Capital Euro Corporate Bond

IEAC

iShares

physisch

0.20%

ComStage, der ETF-Bereich der Commerzbank, und UBS sind mit einer weiteren Novität aufgefallen. Praktisch zeitgleich haben die beiden Häuser den breitgefassten Swiss Performance Index (SPI) investierbar gemacht. Das Barometer beherbergt über 220 Titel, die Mehrheit davon ist im Segment der Small- und MidCap-Aktien zu finden. Die Abbildung dieses Index ist alles andere als ein leichtes Unterfangen. Als Folge davon unterscheiden sich auch die gewählten Methoden zur Indexnachbildung. UBS bildet ihn physisch ab, das heisst, alle im Index enthalten Bestandteile­ werden effektiv gekauft. Wahlweise kann sie jedoch auch einen Sampling-Ansatz einsetzen, indem sie auf gewisse weniger relevante Titel verzichtet. Die ComStage hingegen wählt den synthetischen Ansatz. Damit soll die perfekte Indexrendite garantiert sein, denn diese liefert ihr der Swappartner. Dabei können jedoch Ausfallrisiken entstehen. ComStage dagegen übersichert dieses potenzielle Risiko mit erstklassigen Staatsanleihen. UBS bietet zugleich das SPI-Segment der mittelgrossen Unternehmen (SPI Mid). In diesem sind 80 Unternehmen vertreten, er ist damit deutlich breiter abgestützt als der SMI-Mid-Index. RB Web-Link: Neulancierungen an der Schweizer Börse

10sekunden

Novitäten am laufenden Band > Pionierarbeit ComStage hat neue ETF in die Schweiz gebracht, darunter Produkte­­ auf den S-DAX und den DivDAX. Somit können Schweizer Anleger erstmals in deutsche Small-Cap-Werte investieren. Im S-DAX finden sich 50 kleinere Industrietitel. Darüber hinaus wird Anlegern der Zugang zum DivDAX ermöglicht. Dieser enthält die 15 Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite des Leitindex DAX. > Geplanter Yuan-ETF Noch sind ETF auf chinesische Yuan-Anleihen Zukunftsmusik. Erschwert wird das Vorhaben durch geringe Liquidität. Dennoch hat Van Eck bei der Finanzaufsicht SEC Zulassungsanträge für zwei ETF auf chinesische ­Unternehmensanleihen, die in Yuan- und Dollar-Papiere investieren, vorgelegt. Zwei weitere US-ETF-Häuser haben ebenfalls Zulassungen beantragt. > Volatilität handeln Volatilität ist das Mass für die Schwankungen von Wert­ papieren. Je grösser sie sind, desto volatiler und damit risikoreicher ist eine Anlage. Lyxor hat diese Anlageklasse nun mit dem ETF auf den S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll investierbar gemacht. Der Index misst die erwarteten Kursschwankungen in Form der impliziten Volatilität am US-amerikanischen Aktienmarkt. > Startschuss in Ghana Schon bald sollen ETF auch an der Ghana Stock Exchange eingeführt werden. Laut einem Bericht der Ghana News Agency ist das Listing für September geplant. Dabei soll es sich um einen Gold-ETF des südafrikanischen Vermögensverwalters Absa Capital handeln, der Barrengold im Portfolio hält. Der NewGold-ETF ist bereits an den Börsen in Südafrika und Botswana gelistet. > Umsätze steigen wieder Sommerflaute? Mitnichten. So steigerte sich das ETF-Segment im Juli gegenüber dem Vormonat um knapp 20 Prozent. Insgesamt wurde dieses Jahr ein ETF-Umsatz von 53 Milliarden Franken generiert, dies entspricht einem Wachstum von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


S E I T E 08 KOMPAKT

Amis erobern die Schweiz Für die weltweite Erfolgsgeschichte der ETF war der Pioniergeist von Vanguard und State Street entscheidend. Nun haben die beiden renommierten Häuser auch den Schweizer Markt für sich entdeckt. Man darf gespannt sein. Mit dem Markteintritt von Vanguard und State Street ist die Riege der grossen Drei in der Schweiz vollzählig. Weltweit belaufen sich die Assets under Management (AuM) der drei grössten ETF-Anbieter per Ende Juni 2011 auf 1,45 Billionen Dollar. Der Löwenanteil in Höhe von 649,6 Milliarden Dollar ist in ETF von iShares investiert, gefolgt von State Street mit 263,1 Milliarden und Vanguard mit 177,6 Milliarden Dollar verwalteten Vermögen. Doch die beiden zählen nicht nur zu den grössten ETF-Anbietern. Die Amerikaner waren auch massgeblich an der Entstehungs­ geschichte der kostengünstigen Produkte beteiligt. Vorreiter Sharp und Fouse Der erste Indexfonds «Samsonite­ Pension Fund» wurde von dem US-Wirtschaftswissenschafter William Sharp und dem Investmentexperten Bill Fouse im Jahr 1971 geschaffen. Nur fünf Jahre später gab es bereits den ersten ETF für Privatanleger, den Vanguard 500. Es war der Vermögensverwalter State Street Global Advisors, der in den 70-er Jahren die ersten Produkte für die breite Masse auf den Markt gebracht hat. Einen Nachteil jedoch hatten diese Produkte, sie waren nicht an der Börse kotiert. Der Ur-ETF Die Erfolgsgeschichte der Exchange Traded Funds begann erst einige Jahre später. 1993 wurde der «Standard & Poor’s Depository Receipt» von der amerikanischen SEC (Securities and Exchange Commission) zugelassen und an der American Stock Exchange kotiert. Der SPDR, auch Spider genannt, ermöglichte den Anlegern eine Partizipation an der Entwicklung des S&P 500, dem grössten Aktienindex der Welt. Ab 1995 wurde das ETF-Angebot kontinuierlich ausgebaut. Bis die Produkte auch in Europa Einzug hielten, dauerte es dann jedoch noch einmal fünf Jahre. Um die Jahrtausendwende starteten die ersten ETF in Deutschland, Grossbritannien, der Schweiz und Schweden. Vor kurzem hat sich nun State Street in die Schweiz gewagt. Bislang

?

171 USD MRD

in Rohstoffprodukten. Gemäss Angaben des ETFAnbieters ETF Securities waren per Ende Juni weltweit 171 Milliarden Dollar in Rohstoff-ETF und -ETC investiert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht diese einem Anstieg um 33 Prozent. Seit Jahresbeginn ist die Investitionssumme um etwa fünf Prozent gewachsen. «Die Investoren haben aber auch ihre Wachstums- und Zinserwartungen erhöht und vermehrt in zyklische Anlageklassen gewechselt», sagt Nicholas Brooks, Marktanalyst bei ETF Securities.

hat der Gigant zwölf ETF an der SIX Swiss Exchange gelistet. Vanguard ist ebenfalls bereits vor Ort, der Start der ersten Produkte dürfte­bald erfolgen. Der Markt hat sich in den vergangenen Jahren stark fragmentiert, und die Zahl der Produkte ist enorm gewachsen. Das hat jedoch nichts an der Rolle der renommierten Anbieter State Street und Vanguard verändert. Noch immer ist der ETF aus dem Hause­ State Street auf den S&P 500 der Grösste überhaupt. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf rund 90 Milliarden Dollar. Dahinter rangiert mit rund 49 Milliarden Dollar der Vanguard-ETF auf den MSCI-Emerging-Markets-Index. Gefolgt von drei ETF aus dem Hause iShares. BK Web-Link: ETF Landscape von BlackRock

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Weitere Informationen


S E I T E 09 INDEX DER AUSGABE

Swiss Performance Index Anleger legen ihr Hauptaugenmerk meist auf das Bluechip-Barometer SMI. Doch auch die Beliebtheit des SPI steigt bei institutionellen sowie privaten Anlegern. Und für andere wiederum galt sowieso schon immer: Die bedeutendere Messgrösse ist der SPI.

1.

Gesundheitswesen

28,8%

2.

Verbrauchsgüter

26,8%

3.

Finanzdienstleistungen

19,7%

4.

Industrieunternehmen

14,0%

5.

Grundstoffe

4,6%

6.

Erdöl & Erdgas

3,4%

7.

Verbraucherservice

1,0%

8.

Telekommunikation

1,0%

9.

Technologie

0,6%

10.

Versorger

0,2%

10

DIE 10 GRÖSSTEN POSITIONEN

Nestlé 20,3%

Bis anhin konnten Anleger im Schweizer Aktienmarkt lediglich die Indexfamilie SMI spielen. Dazu gehört der bekannte SMI (Swiss Market Index) sowie der SMIM (SMI Mid), also mittelgrosskapitalisierte Unternehmen. Letzterer bildet lediglich die 30 grössten Mid-Cap-Unternehmen aus dem Swiss Performance Index (SPI) ab und wird zudem als Preisindex berechnet. Allfällige Dividenden fliessen also nicht in den Index ein. Der SPI kann als Gesamtmarktindex für den Schweizer Aktienmarkt bezeichnet werden. Er enthält nahezu alle börsengehandelten Aktien. Der Index kann in drei Lager unterteilt werden; in SPI-Large, SPI-Mid und SPI-Small. Insgesamt beinhaltet der SPI 222 Werte. SMI und SMIM bilden zusammen den SPI-Large ab. Doch der SMIM widerspiegelt nicht das ganze Spektrum der mittelkapitalisierten Unternehmen, er zeigt lediglich 30 Titel. Der gesamte­ SPI-Mid hingegen beinhaltet 80 Werte und ist damit brei­ter­abgestützt.­ Indexzusammensetzung & Performance Auch der SPI wird von den drei Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche bestimmt. Diese drei Unternehmen bestimmen 45 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Index. Beim SMI haben diese drei Aktiendinosaurier ein noch stärkeres Gewicht: Dort vereinnahmen sie sogar über 55 Prozent der Gesamtkapitalisierung. Die Indextiefe im SPI verhilft dem Barometer zu einer vielfältigeren Sektorenaufteilung, wobei auch im SPI die Sektoren Industrie, Verbrauchsgüter und Gesundheitswesen eine äusserst dominante­ Stellung aufweisen. Die grösser Breite des Index manifestiert sich in der Performance. Die renditetreibende Kraft ist im Segment der Small- und MidCaps zu finden. Diese verhelfen dem SPI gegenüber dem SMI­ ­(inklusive Berücksichtigung der Dividenden) historisch betrachtet zu einer besseren Kursentwicklung. So konnte der SPI über die letzten zehn Jahre 11,5 Prozent generieren, währenddessen der SMI auf 6,7 Prozent zu stehen kommt. Auf kurze Frist (1 Jahr) hingegen konnten die grosskapitalisierten Werte aufholen. Dementsprechend liegen die beiden Barometer beinahe gleich auf. RB

%

BRANCHENANTEILE

top10

Das wichtige Aktienbarometer

Novartis 14,4%

Roche 11,1%

UBS 5,5%

ABB 5,4%

CS Group 3,6%

Zurich Financial 3,2%

Richemont 3,1%

Syngenta 2,9%

Transocan 2%

SPI

P R O D U K T E auf den SPI- und SPI-Mid-Index Anbieter

Symbol

Swap

TER p.a.

AuM

Spread

ETF YtD

Index YtD

ComStage

CBSPI

Ja

0.40%

23 Mio. CHF

0.25%

na.

-24.67%

UBS

SPICHA

Nein

0.48%

1.6 Mio. CHF

0.33%

na.

-24.67%

UBS

SPICHI

Nein

0.34%

1.6 Mio. CHF

0.33%

na.

-24.67%


S E I T E 10 GESPRÄCHSSTOFF

Marc Weber ist CEO der VZ ­Depotbank in Zürich. Nach seinem Einstieg in die VZ-Gruppe im Jahr 1999 war er zunächst im Financial Consulting und Wealth Management tätig. Danach leitete er das Portfoliomanagement und die Wertschriftenabwicklung. Ab 2005 war er technischer Projektleiter beim Aufbau der VZ Depotbank. Seit 2009 ist Weber deren Geschäftsführer. Weber hat an der Zürcher Fachhochschule Betriebsökonomie studiert sowie einen Master in Bank­ management absolviert.

Interview mit Marc Weber, CEO VZ Depotbank Mit www. vzfinanzportal.ch hat das VZ VermögensZentrum eine neue Online-Plattform für Sparpläne und Anlagen in ETF lanciert. Warum? Die Idee war, Privatanlegern Investitionsmöglichkeiten zugänglich zu machen, die bisher institutionellen Anlegern vorbehal­ten waren. Mangels Alternativen investier­ten Privatanleger bisher primär in Strategie­fonds, die sehr teuer sind. Unsere Überlegung war, eine leicht verständliche und günstigere Alternative anzubieten. In unserem Online-Prozess können sich die Kunden selbst beraten und damit sogar die Kosten für einen Bankberater sparen.

Unsere Kunden können ihr Depot börsentäglich einsehen sowie ETF kaufen und verkaufen.

Worin bestehen die Unterschiede zu anderen ETF-Sparlösungen (beispielsweise Netto­bank oder Swisscanto)? Bei der Lösung der VZ Depotbank handelt es sich weder um eine Vermögensverwaltung noch um einen Strategiefonds. Wir bieten eine Direktanlage in ETF, mit der die Kunden ihre Portfolios völlig flexibel nach ihren eigenen Präferenzen gestalten­ können. Bei ETF- und Fondssparlösungen­ anderer Anbieter können die Anleger nicht aus Teilbereichen aussteigen, sondern müs­sen den entsprechenden Fonds komplett­ verkaufen und in einen anderen investieren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Banken bieten wir keine eigenen Fonds an, sondern wählen lediglich die besten aus, die auf dem Markt erhältlich sind. Mit dem Finanzportal hat das VZ die technische Voraussetzung geschaffen, mithilfe derer sich Kunden selbst beraten können und Zugang zu institutionellen Anlage­ ansätzen bekommen. Welche Vorteile oder Nutzen haben Anleger mit einer solchen Lösung? Auch wenn wir verschiedene Anlage­ empfehlungen abgeben, können Sparer und Anleger ihr ETF-Portfolio beim VZ vollständig individuell gestalten. Besonderen­

Wert legen­wir dabei auf Transparenz, Kosten und Flexibilität. Unsere Kunden können ihr Depot jederzeit einsehen und börsentäglich ETF kaufen und verkaufen.­ Überzeugend sind auch die geringen Gebühren.­ Gegenüber klassischen Strategie­fonds liegen­ sie um bis zu 50 Prozent niedriger. Selbst das Rebalancing, die regel­basierte Rückführung des Port­folios auf die Anlage­ strategie, ist inklusive. Mit welchen Kosten muss der Anleger rechnen? Ist der monatliche Sparbetrag nicht auch kostenfördernd? Die jährliche Verwaltungsgebühr beträgt 0,55 Prozent der Anlagesumme. Darin enthalten sind Kosten für Depotführung, Administration, Strategieänderungen, Reporting, allfällige telefonische Unterstützung durch einen Berater und das regelbasierte­ Rebalancing. Ausgabe- und Rückgabekommissionen fallen nicht an. RealtimeExpress­aufträge sind mit 39 Franken sehr günstig. Lediglich die Gebühren der ETF kommen hinzu. Die Gesamtkostenquote (TER) der ETF beträgt im Durchschnitt 0,3 Prozent. Für regelmässige Einzahlungen, ob monatlich, quartalsweise oder jährlich, fallen­­ weder Einzahlungs- noch Transaktionskosten an. W EITER S. 11


S E I T E 11

Welche Strategien stehen den I­ nvestoren zur Verfügung? Wenig erfahrenen Anlegern geben wir vier Anlagevorschläge an die Hand. Die Stand­ ardstrategien sehen Aktienanteile zwischen 25 und 100 Prozent vor, die um Zinswerte (wie Obligationen), Immobilien und Rohstoffe ergänzt werden. Versierte Anleger können mit unserem Online-Tool ihre Anlagestrategie auch selbst festlegen.

VZ keine­ eigenen Produkte anbietet, ermitteln unsere Anlageexperten unabhängig in einem Selektionsprozess die besten und kostengünstigsten Fonds. Sie vergleichen alle ETF, die pro Anlageklasse zur Verfügung stehen. Als Beurteilungskriterien gelten die historische Gesamtrendite, die Gesamtkostenquote (TER), der Tracking Error, die Handelsliquidität und die Abbildungsmechanik.

Wie wird die passende Anlagestrategie ­ermittelt? Kunden beantworten online elf einfache Fragen über ihre Anlageerfahrungen, ihre­ Renditeerwartungen und ihre Risiko­ bereitschaft. Daraus ermittelt der Rechner die ­individuelle Risikotoleranz und em­pfiehlt eine Anlagestrategie, die die Anleger aber jederzeit ändern können. Strategieermittlung und Depotverwaltung wer­den über das Internet. Bei Fragen stehen­unsere Anlageexperten aber telefonisch zur Verfügung.

Werden die Strategien ausschliesslich mit ETF umgesetzt? Grundsätzlich ja. Ausnahmen stellen jedoch einzelne Anlageklassen dar, in denen es heute noch nicht genügend Auswahl an qualitativ hochwertigen ETF gibt. Dazu gehören beispielsweise Euro-Obligationen, die in Schweizer Franken gehedged sind, und breite Rohstoffindizes.

5FRAGEN

GESPRÄCHSSTOFF

Bauch oder Kopf?

Kopf

Chaos oder Ordnung?

Ordnung

Bier oder Wein?

Bier

Städtetrip oder Strandurlaub?

Strandurlaub

Europa oder Asien?

Wie werden die passenden Produkte aus den über 700 an der Börse gelisteten ETF ausgewählt? Für Anleger ist es nur schwer möglich, den Überblick über den Markt zu behalten und ETF im Detail zu bewerten. Da das

Das Rebalancing ist von Zeit zu Zeit notwendig, um eine Anlagestrategie sauber einhalten zu können.

Werden die ausgewählten ETF überwacht und notfalls ausgetauscht? Unsere Anlageexperten überwachen ständig, ob die ausgewählten ETF immer noch tatsächlich die besten sind. Die regelmäs­ sig aktualisierte ETF-Selektionsliste stellen wir Anlegern auf dem Finanzportal zur Verfügung. Über Änderungen werden unsere Kunden automatisch benachrichtigt. Anleger, die unseren Empfehlungen folgen, können die ETF dann in ihrem Portfolio austauschen. Wird das Portfolio nach dem Auswahl­ prozess noch verändert? Das Rebalancing des Portfolios ist von Zeit zu Zeit notwendig, um eine Anlagestrategie sauber einhalten zu können. Wir füh-

Europa

ren das kostenlose Rebalancing in jedem Quartal durch, in dem definierte Wertgrenzen eines Portfolios «verletzt» werden. Das nennt man regelbasiertes Rebalancing. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass ein regelbasiertes Rebalancing eine risikoadjustierte Mehrrendite gegenüber einem periodischen Rebalancing oder einer «Buyand-Hold»-Strategie erzielt. Kann die Auswahl später noch angepasst werden? Unsere Online-Plattform bietet Sparern und Anlegern rund um die Uhr die Möglichkeit, sich in ihr Depot einzuloggen. ETF lassen sich per Auswahl in einem Dropdown-Menü austauschen. Um die prozentualen Anteile der Anlageklassen zu ändern, geben die Kunden die Werte per Hand ein, speichern sie ab – und fertig. Neukunden können sich in einer Präsentation auf unserem Finanzportal anschauen, wie einfach das geht. BK

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– Wettbewerbsfähiges Pricing: Anteilsklasse A für Privatkunden, I für vermögende Privat- und institutionelle Kunden. – Besicherte Gegenparteirisiken: Sowohl bei Wertpapieranleihe als auch bei Swap-Geschäften (synthetisch replizierten ETFs). – Tiefer Tracking Error: Fixierter Performance-Drag-Ansatz bei synthetisch replizierten ETFs.

Wir werden nicht ruhen www.ubs.com/etf © UBS 2011. Weitere Informationen und Risiken auf www.ubs.com/etf. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den geschützten Marken von UBS. Alle Rechte vorbehalten.


S E I T E 12 GASTBEITRAG

Performancevergleiche von ETF Obwohl sich die Indexfonds- und ETF-Branche in den letzten Jahren rasant entwickelt hat, fehlen bis jetzt historische Performancevergleiche. Dies ist ­erstaunlich, denn im Fondsbereich spielen Performancevergleiche und Ranglisten normalerweise eine sehr wichtige Rolle. Die meisten ETF-Anleger gehen wohl davon aus, dass Indexfonds ihren Index (abzüglich der Verwaltungsgebühren) in der Regel sehr gut nachbilden. Die Höhe der Verwaltungsgebühren, der Total Expense Ratio (TER), des Tracking Errors oder die Replikationsmethode scheinen als Kriterien bei der Selektion eine grössere Rolle zu spielen als historische Renditen. Unsere Analysen zeigen jedoch, dass diese Annahme nur bedingt richtig ist: Unter den ETF gibt es überraschend grosse Performanceunterschiede. Wir haben ein Ranking entwickelt, das die Performance über vier Perioden vergleicht; 2008, 2009 und 2010 sowie die Gesamtperiode von 2008 bis 2010. Die Analyse basiert auf den NAV-Zahlen (Quelle: Bloomberg). Performancewerte sind dividendenbereinigt, es wird also angenommen, dass Dividenden vollumfänglich (ohne Steuerabzug) in den Fonds zurückfliessen. Wir berechnen für jedes Jahr den Performance-Rang und ermitteln daraus eine­ Rangliste. Für unsere Rankings haben wir den Euro-Stoxx 50 und den MSCI Emerging Markets ausgewählt. Bereits früher hatten wir Analysen zu SMI und SLI durchgeführt. In unseren Übersichtstabellen wurde der jeweils beste ETF mit Blau, der jeweils schlechteste mit Rot markiert. Bei allen Vergleichen wird der entsprechende Total Return Index verwendet. Tiefe Kosten dank grosser Vielfalt Das Angebot von ETF auf den Euro-Stoxx50-Index ist sehr gross. Dank starker Konkurrenz profitieren Anleger von tiefen Verwaltungskosten. Bei einem ETF wurde die Verwaltungsgebühr sogar auf null Prozent gesenkt. Auf Rang eins liegt das Produkt von iShares, das über die Periode von 2008 bis 2010 die beste Performance erzielte. Dahinter rangieren nach unserem Ranking die ETF von ETFLab und db x-trackers. Unbefriedigend ist die Performance des UBSETF auf den Euro-Stoxx 50, der in drei von vier analysierten Zeitperioden die schlech-

teste Performance aufweist und deshalb in unserer Tabelle den letzten Platz belegt. Swapbasierte ETF schwächeln Infolge der grossen Popularität der Schwellenländer weisen einzelne dieser ETF ein sehr hohes Fondsvolumen auf, beispielsweise der Vanguard-ETF mit einer Marktkapitalisierung von 50 Milliarden Dollar. Der Fonds ist mit einer TER von lediglich 0,22 Prozent auch mit Abstand der günstigste. Insgesamt am besten schneidet der ETF der CS ab, der über die Periode von 2008 bis 2010 den Index um beinahe drei Prozent übertrifft. Ebenfalls gut lief der in Europa

kotierte­ iShares ETF. Es fällt auf, dass auf den ersten drei Plätzen immer Indexfonds liegen, die eine optimierte Replikationsmethode verfolgen. Die swapbasierten ETF dagegen befinden sich eher auf den hinteren Ranglistenplätzen. Die Renditedifferenz zwischen dem besten und dem schlechtesten ETF betrug im Jahre 2009 satte 684 ­Basispunkte, über die dreijährige Periode immerhin 486 Basispunkte. Dies zeigt, dass signifikante Renditeunterschiede zwischen den verschiedenen ETF vorhanden sind. Unser Fazit: Ein Anleger sollte vor einem Investitionsentscheid unbedingt die historischen Renditen der verschiedenen ETF miteinander vergleichen, da zum Teil erhebliche Performanceunterschiede bestehen. Alex Hinder ist CEO des ETF-Spezialisten Hinder Asset Management AG.

P E R F O R M A N C E E T F E U R O S TOX X 5 0 Name (Börsenplatz)

Quelle: Anbieter / Bloomberg

Replikation

TER

Rang

2010

2009

-2.81%

25.65%

-42.40%

-29.66%

Swaps

0.15%

5

-2.52% 0.30%

25.92% 0.27%

- -

-

Vollständig

0.17%

1

-2.27% 0.55%

25.58% -0.07%

-41.51% 0.88%

-28.22% 1.44%

Swaps

0%

2

-1.96% 0.86%

26.09% 0.44%

- -

-

UBS-ETF DJ EuroStoxx 50 (CH)

Vollständig

0.35%

6

-2.80% 0.01%

25.76% 0.11%

-42.53% -0.13%

-29.74% -0.08%

ETFLab EuroStoxx 50 (DE)

Vollständig

0.15%

2

-1.79% 1.03%

25.93% 0.28%

- -

-

Swaps

0.25%

4

-2.63% 0.18%

24.99% -0.66%

-41.15% 1.25%

-28.38% 1.28%

EuroStoxx 50 Net Return Index Amundi ETF EuroStoxx 50 C (FR) iShares EuroStoxx 50 (DE) db x-trackers EuroStoxx 50-1C (DE)

Lyxor ETF EuroStoxx 50 (FR)

PERFORMANCE ETF MSCI EMERGING MARKETS Name (Börsenplatz)

2008 2008-2010

Quelle: Anbieter / Bloomberg

Replikation

TER

Rang

2010

MSCI Emerging Markets TR Index

18.88%

78.51% -53.33%

-0.97%

iShares MSCI Emerging Mkts (CH)

Optimiert

0.75%

2

16.72% -2.15%

78.61% -51.78% 0.11% 1.55%

0.52% 1.49%

db x-tracker Emerging Mkts (CH)

Swaps

0.65%

5

18.06% -0.82%

77.47% -53.65% -1.03% -0.31%

-2.88% -1.91%

Optimiert

45%

1

18.99% 0.12%

75.44% -51.15% -3.07% 2.18%

1.98% 2.95%

Swaps

0.45%

6

17.08% -1.80%

76.79% -1.71%

- -

-

iShares MSCI Emerging Mkts (US)

Optimiert

0.68%

4

15.92% -2.95%

71.78% -6.73%

-50% 3.34%

-0.43% 0.54%

Vanguard MSCI Emerging Mkts (US)

Optimiert

0.22%

3

18.94% 0.06%

76.32% -52.77% -2.18% 0.56%

-0.96% 0.01%

CS ETF on MSCI Emerging Mkts (CH) Lyxor ETF MSCI Emerging Mkts-B (CH)

2009

2008 2008-2010


S E I T E 13 WISSEN

Steuerliche Behandlung von ETF Inwiefern sollten steuerliche Aspekte bei der ETF-Selektion berücksichtigt werden? Von zentraler Bedeutung ist, wo der Handel mit der Swap-Gegenpartei stattfindet, beziehungsweise bei vollreplizierten ETF, wo das Basisportfolio domiziliert ist. Auskunft darüber gibt der ETF-Anbieter. Zur Veranschaulichung zwei Beispiele: Bei der Dividendenausschüttung der einzelnen SMITitel wird jeweils die Verrechnungssteuer belastet. Werden die Titel von einem im Ausland domizilierten Portfolio gehalten, wird es nicht möglich sein, die komplette Verrechnungssteuer zurückzufordern. Hierdurch entgeht diesem ETF im Vergleich zu einem ETF mit einem in der Schweiz gehaltenen Portfolio der entsprechende Betrag für die Wiederanlage im Fonds. Es gilt jedoch zu erwähnen, dass nicht die kompletten 35 Prozent Verrechnungssteuer verloren gehen, sondern nur rund 15 bis 20 Prozent. Ähnlich verhält es sich auch beim DAX. Die Kapitalsteuer von 25 Prozent sowie der Solidaritätszuschlag (etwa 1,38 Prozent) werden von der dividendenausschüttenden Gesellschaft direkt an den Staat geführt. Während deutsche Institute 100 Prozent dieser Abzüge anrechnen können, beträgt der erstattungsfähige Anteil bei ausländischen Banken zwischen fünf und sechs Prozent. Somit ist ein ETF mit einer deutschen Swap-­ Gegenpartei oder einer deutschen Domizi-

lierung des Basisportfolios im Vergleich zu einem in der Schweiz domizilierten Portfolio im Vorteil. Vermutlich wird es ebenfalls einen geringeren Tracking-Error aufweisen. Die Performanceunterschiede bleiben nach wie vor im Rahmen des Ermessens. Wie werden ETF besteuert? Hier müssen verschiedene Steuern berücksichtigt werden. Bezüglich Einkommenssteuer ist Folgendes zu beachten: 1) Vermögenserträge (Stufe Fonds) wie Zinsen und Dividenden unterliegen der Einkommensbesteuerung, egal ob diese Erträge ausgeschüttet oder thesauriert werden; 2) Kapitalgewinne (Stufe Fonds) sind grund-

Die Besteuerung von ETF ist sehr umfangreich.

sätzlich steuerfrei, sofern sie in der Jahresrechnung des Fonds separat ausgewiesen oder über einen separaten Coupon ausgeschüttet werden; 3) Kapitalgewinne bei der Veräusserung von Anteilen seitens des Anlegers sind grundsätzlich ebenfalls steuerfrei. Bei «Stufe Fonds» handelt es sich um Gewinne und Erträge innerhalb des Fonds. Für die Vermögenssteuer ist der Net Asset

Value (NAV) per 31. Dezember des jeweiligen Kalenderjahres massgebend. Dieser anteilige NAV unterliegt dann der Vermögenssteuer. Müssen noch andere Steuern berücksichtigt werden? Ja, die Verrechnungssteuer. Die Zins- und Dividendenerträge inländischer ETF unterliegen der Steuer – egal ob ausgeschüttet­ oder thesauriert –, die Kapitalgewinne hingegen nicht. Bei ausländischen ETF unter­ liegen diese Erträge nicht der Verrechnungssteuer. Die Steuer bezieht sich hier auf den ETF. In der ersten Frage wurde hingegen die Handhabung der Verrechnungssteuer innerhalb des jeweiligen Portfolios des ETF beantwortet. Der Handel mit Anteilen an inländisch domizilierter ETF unterliegt grundsätzlich der Umsatzabgabe von bis zu 0,15 Prozent. Im Sekundärmarkt von ausländisch domizilierten ETF beträgt sie 0,3 Prozent. In beiden Fällen ist die Rücknahme von Anteilen grundsätzlich von der Umsatzabgabe ausgenommen. Die Besteuerung von ETF ist sehr umfangreich. Zur Unterstützung kann der Anleger die entsprechenden Daten für die relevanten ETF auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung auffinden. BK Web-Link: Eidg. Steuerverwaltung


S E I T E 14 MONITOR ROHSTOFFE

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP

Quelle: 10x10 / Stand: 4.8.2011

E D E L M E TA L L E Underlying

ISIN

Issuer

Swap

hedged

TER

Kurs

YTD

Unze Gold Gold Fix PM 1Unze CH0044781174 SGAM No Yes Gold Fix PM 1Unze CH0106027144 UBS No Yes NYSE Arca Gold BUGS LU0259322260 RBS Yes No NYSE Arca Gold BUGS LU0488317701 ComSt Yes No

0.40% 0.35% 0.70% 0.65%

EUR 1292.64 EUR 117.46 EUR 154.69 USD 53.01

20.86% 20.76% -9.48% -6.36%

Unze Silber Silver Fix PM 1 Unze GB00B57Y9462 DB No No Silver Fix PM 1 Unze CH0118929048 UBS No No Silver 3Kg CH0029792717 ZKB No No Silver 100 Unzen CH0047533556 ZKB No No

0.45% 0.45% 0.60% 0.60%

USD 415.90 USD 414.48 CHF 2812.46 EUR 2705.97

35.96% 35.23% 4.09% 19.23%

Unze Platin Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS No No Platinum Fix PM 1 Unze CH0106407049 SGAM No Yes Platinum 50g CH0029792709 ZKB No No Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406280 SGAM No Yes

0.50% 0.50% 0.50% 0.50%

USD 174.50 GBP 1067.54 CHF 2085.44 CHF 1740.54

-0.29% -0.32% -19.97% -0.86%

Unze Palladium Palladium Fix PM 1 Unze CH0118929022 UBS No No Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407205 SGAM No No Palladium 100g CH0029792683 ZKB No No Palladium Fix PM 1 Unze GB00B5VYVZ75 DB No No

0.50% 0.50% 0.50% 0.45%

USD 77.98 USD 766.83 CHF 1812.12 USD 76.45

-0.48% -0.68% -22.56% -3.69%

0.49% 0.45% 0.49% 0.85%

USD 17.02 USD 154.35 USD 21.08 EUR 103.72

11.97% 2.02% -25.33% -10.04%

0.40% 0.35% 0.70% 0.65%

EUR 1292.64 EUR 117.46 EUR 154.69 USD 53.01

20.86% 20.76% -9.48% -6.36%

0.30% 0.45% 0.45% 0.45%

USD 364.22 USD 129.13 EUR 54.70 CHF 52.54

2.58% -2.48% -6.05% -6.04%

AG R A R S&P GSCI Agriculture TR S&P GSCI Corn TR XS0417184552 Source Yes No Agriculture Booster GB00B3WKJL25 DB Yes No S&P GSCI Wheat TR XS0417182937 Source Yes No Rogers Int'l Agric. TR LU0259321452 RBS Yes No

ENERGIE S&P GSCI Energy TR Gold Fix PM 1Unze CH0044781174 SGAM No Yes Gold Fix PM 1Unze CH0106027144 UBS No Yes NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Yes No NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 ComSt Yes No

I N D U S T R I E M E TA L L E S&P GSCI Ind. Metals TR S&P GSCI Metals TR FR0010821744 Amundi Yes No Industrial Metals Booster GB00B3WKDS73 DB Yes No UBS CMCI WTI Crude Oil TR CH0109967908 UBS Yes No UBS CMCI WTI Crude Oil TR CH0116015352 UBS Yes No

Surf the curve. Während die Investorennachfrage nach dem gelben Metall täglich zunimmt – liquides Asset mit negativer Korrelation bei «Financial Distress» – werden auch langfristige Positionen eingenommen. So wurde letzte Woche bekannt, dass die Zentralbank von Südkorea im Verlauf der letzten zwei Monate 25 Tonnen an neuen Goldbeständen­erwarb. Dies ist besonders beeindruckend, da das Land in den letzten zehn Jahren kein einziges Mal das Bedürfnis verspürte, seine Anlagen mit Edelmetall zu diversifizieren. Wenn man nun bedenkt, dass die chinesischen Reserven in Gold bei gerade mal zwei Prozent ihrer Gesamtreserven liegen und der Durchschnitt der weltweiten Zentral­ bankreserven bei 11 Prozent liegt. Bleiben noch die Rohstoffe exklusiv Gold. Bei Betrachtung der letzten drei Episoden von extremen Preis­schwankungen sieht man, dass vor allem Aluminium­ den Rest des Industrie­metallkomplexes outperformen konnte. Ebenfalls aufgehen könnten «surf the curve»-Strategien: Kaufposition am langen Ende – short am kurzen. Während aktuelle Positionen, in Öl zum Beispiel, aufgelöst werden, halten sich längere Kontrakte deutlich besser, da eine Beruhigung der Märkte unterstellt wird. präsentiert von:

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S E I T E 15 MONITOR EUROPA

Russland Top – Staatsanleihen Flop

ETF in Europa: Zu- und Abflüsse

Das zweite Quartal 2011 war geprägt von einer hohen Nervosität an den weltweiten­ Finanzmärkten. Insbesondere die Schul­ den­­problematik vieler Nationen widerspiegelt sich in den Zu- und Abflüssen der europäischen ETF. Innerhalb des Segments der Fixed-Income ETF verzeichneten die Indexfonds auf Staatsanleihen seit Anfang Jahr die höchsten Abflüsse. Insgesamt zogen Investoren 1,1 Milliarden Dollar ab. Im gleichen Atemzug litten ebenso die Money Market ETF. Investoren sind regelrecht aus diesen Produkten geflohen und zogen rund 665 Millonen Dollar ab. Zuflüsse konnten inflationsgeschützte ETF (+487 Millionen) und High-Yield-ETF (487 Millionen) generieren. Nebst Aktien-ETF haben auch RohstoffETF im ersten Semster dieses Jahres hohe Zuflüsse verzeichnen können. Von den drei Milliarden Dollar Net New Assets (NNA) generierten alleine die physischen ETF/ ETP einen Drittel der neuen Vermögen. Mittlerweilen liegen in diesen Anlageprodukten über 41 Milliarden Dollar Vermögen, beinahe soviel wie in allen Schwellenländer-ETF. Bei den Schwellenländer-ETF konnte Russland bei der Anlegerschaft überzeugen. Im ersten Semster flossen knapp 1,5 Milliarden Dollar in Russland-ETF. Ebenso flossen europaweit über 212 Millionen in Indexvehikel, welche die Südkoreanischen Indizes abbilden. Am meisten Abflüsse, auf Länderebene betrachtet, verzeichnete­ Indien (128,4 Mio. Dollar). RB

Markt

#ETF/ETP

Welt Europe North America Asia Pacific Emerging Markets Broad Asia Pacific Eastern Europe Middle East and Africa Latin America Country Total

80 467 88 62 155 40 5 12 6 10 82 852

13 989 128 968 28 249 14 066 42 222 20 599 1 439 1 662 250 1 414 16 859 227 494

-42 1 200 970 301 1 405 1 640 67 -16 -5 4 -277 3 835

858 6 707 5 803 634 3 436 1 416 233 288 8 55 1 561 17 437

2 522 7 839 4 795 3 694 12 306 7 254 443 306 184 228 3 892 31 155

3 6 22

151 791 11 978

39 174 92

146 239 526

0 422 2 401

8 13 7 137 2 15 19 1 4 233

1 047 921 1 644 29 672 1 073 5 178 7 139 1 695 1 846 61 288

0 46 39 603 -45 12 -334 8 47 633

-57 -46 -77 -1 118 487 643 -665 -57 89 22

360 -25 1 120 4 649 473 -122 -995 -6 -6 8 275

Quelle: BlackRock / Stand: 30.6.2011

AKTIEN Juni 2011 AuM Mio. U$

NNA (US$)

Zu-/Abflüsse YTD-11 NNA 2010 NNA

F I X E D I N CO M E Aktiv Broad/aggregate Corporate Covered Credit Spreads Emerging Markets Government High Yield Inflation Money Market Mortgage Diverse Total

R O H S TO F F E

Broad Alternative Agriculture Energy Industrial Metals Livestock Precious Metals Total

86 1 118 103 80 23 123 534

9 772 -475 2 4 834 53 4 881 -125 2 421 18 146 19 41 543 564 63 598 53

1 087 0 250 394 200 19 1 053 3 003

1 707 -1 -353 510 331 15 7 221 9 429

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S E I T E 16 MONITOR SCHWEIZ

Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse

Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 30.7.2011

AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER) Basiswert

ISIN

Whr

Anbieter

Swap

TER

Umsatz in CHF (in 1000)

SMI MSCI USA TR S&P 500 SMI Mid Cap SMI MSCI Japan

CH0008899764 LU0274210672 IE0031442068 CH0019852802 CH0017142719 IE00B02KXH56

CHF USD USD CHF CHF USD

CS DB iShares CS UBS iShares

Nein Ja Nein Nein Nein Nein

0.38% 0.30% 0.40% 0.49% 0.35% 0.59%

331 977 192 915 190 855 134 563 125 182 99 265

3 129 944 1 462 2 013 1 206 443

106 097 204 359 130 544 66 847 103 799 224 075

0.07 0.10 0.12 0.11 0.07 0.22

IE00B0M63177 LU0254097446 LU0292107645 IE00B3Z3FS74 FR0010375766 IE00B02KXK85

USD USD USD USD USD USD

iShares CS DB UBS Lyxor iShares

Nein Nein Ja Ja Ja Nein

0.75% 0.73% 0.70% 0.60% 0.85% 0.74%

326 062 124 469 116 379 99 704 54 988 47 471

2 746 1 246 1 846 894 276 383

118 741 99 895 63 044 111 526 199 231 123 946

0.17 0.22 0.20 0.68 0.35 0.22

CH0016999861 CH0118923884 CH0016999846 CH0102530786 IE00B1FZS798 IE00B14X4S71

CHF CHF CHF CHF USD USD

CS UBS CS CS iShares iShares

Nein Nein Nein Nein Nein Nein

0.25% 0.14% 0.19% 0.15% 0.20% 0.20%

94 910 28 308 27 745 24 570 14 938 12 214

122 3 438 274 121 232

777 954 9 435 925 63 344 89 672 123 456 52 647

0.30 0.15 0.27 0.13 0.13 0.08

CH0047533549 CH0103326721 CH0024391002 CH0029792717 CH0047533523

USD CHF CHF CHF EUR

ZKB ZKB ZKB ZKB ZKB

Nein Nein Nein Nein Nein

0.40% 0.40% 0.40% 0.60% 0.40%

281 579 270 345 202 807 189 389 119 880

2 153 1 629 2 987 2 971 1 310

130 785 165 958 67 896 63 746 91 512

0.10 0.14 0.14 0.21 0.15

IE00B53B4246 IE00B1FZS350 LU0434446976 IE00B0M63284 CH0105994419

USD USD CHF EUR CHF

UBS iShares DB iShares UBS

Ja Nein Ja Nein Nein

0.60% 0.59% 0.70% 0.40% 0.25%

19 793 16 311 12 141 5 787 4 841

21 620 143 66 22

942 529 26 308 84 901 87 686 220 058

0.98 0.34 0.61 0.27 0.78

Trades

Ø Umsatz/ Trade

Ø Spread t

A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R ) MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market TR MSCI India FTSE/Xinhua China 25

O B L I G AT I O N E N SBI DOM Government 7+P SBI DOM Government 1-3 T SBI DOM Government 3-7 P SBI DOM Government 1-3 P Barclays USD Treasury Bond 7-10Y Barclays USD Treasury Bond 1-3Y

R O H S TO F F E Gold Fix PM 1Unze Gold 100g Gold 100g Silver 3Kg Gold Fix PM 1Unze

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N HFRX Global Hedge Index EPRA/NAREIT Global Div+ DB Hedge Fund EPRA/NAREIT Eur. Ex UK Fd Div+ SXI Real Estate Funds

HAFTUNGSAUSSCHUSS 10x10, das PDF Magazin über und zu passiven Investmentprodukten, stellt ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die erwähnten Anlage-/Finanzinstrumente können je nach Risikofähigkeit, Anlageziel und Anlagehorizont für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Vor dem Erwerb von Anlage-/Finanzprodukten empfiehlt es sich einen Anlage- oder Finanzberater zu konsultieren. Die financialmedia AG schliesst jede Haftung aus. Auszüge aus 10x10 dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages vervielfältig oder abgedruckt oder in irgendwelcher Form verwendet werden. © financialmedia AG verlinkte Anzeige

Lyxor ETF Commodities Thomson Reuters/Jefferies CRB TR ISIN FR0010318998 • BLOOMBERG CRB SW • WÄHRUNG USD • TER p.a. 0,35 %

www.lyxoretf.ch info@lyxoretf.ch + 41 (0)58 272 33 44

LY X O R E T F : 3 B U C H S TA B E N , J E T Z T 7 8 L ö S U n g E n

Bloomberg L Y X O R < G O > Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Fonds aufzulisten. Die Daten stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. SG und Lyxor übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb der in dieser Anzeige beschriebenen Fonds ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass die Fonds Risiken beinhalten und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten

Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Vergangene Wertentwicklung ist keine Garantie für zukünftige Wertentwicklung. Der Fond Lyxor ETF Commodities Thomson Reuters/ Jefferies CRB TR ist zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat Société Générale, Paris, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle der Fonds in der Schweiz bewilligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte der Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr auf Rechnung der Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Paris Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.


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