10x10 - Indexwissen ist unverzichtbar

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the etf & etp newsletter i ausgabe 09, 2011

KOMPAKT

07

Essenz der Didvidenden Gut positionierte Unternehmen mit nachhaltigen Dividenden.

GESPRÄCHSSTOFF

10

10x10.ch / 11.11.2011 / 6. Jahrgang / 10 x jährlich

GASTBEITRAG

12

Helmut Graf, Stoxx Ltd

Matthias Weber, ifund­

über die verschiedenen Arten der Indexzusammensetzung.

erklärt, in welchen Fällen sich ­aktive gemanagte Fonds lohnen.

BRENNPUNKT

Indexwissen ist unverzichtbar


INHALT EDITORIAL

04

BRENNPUNKT

Indexwissen gefordert Bei der grossen Anzahl Indizes ist Fachwissen unumgänglich. 08

KOMPAKT

Kampf für Transparenz Anbieter reagieren auf die Kritik der Regulierungsbehörden. 09

INDEX DER AUSGABE

SXI Real Estate Funds Der Immobilienmarkt blüht auf und wirft beachtliche Zinsen ab. 13

WISSEN

ETF-Portfolioabsicherung Benoît Garcia von Amundi ­erklärt, wie es richtig geht.

Kein Systemrisiko bei synthetischen ETF

MONITOR ROHSTOFFE

Die Kritik an den synthetischen ETF will nicht verstummen. Auslöser waren die Äusse­ rungen des Financial Stability Board (FSB) in diesem April. Nach Ansicht des FSB stel­ len Wertpapieranleihe und synthetische ETF mögliche Stabilitätsrisiken für den Finanz­ markt dar. ETF, aber auch aktive Fonds, verleihen ihre gehaltenen Wertpapiere weiter, um zusätzliche Erträge zu erzielen. Eine Studie der European Derivatives Group unter der Leitung von Professor Dr. Lutz Johanning widerspricht: Das vom FSB beschriebene Sys­ temrisiko sei sehr gering und betreffe nur ETF, bei denen die Liquidität der Sicherheiten geringer ist als die der Basiswerte. Selbst während der Finanzkrise im Jahr 2008 wurden bei Anbietern synthetischer ETF keinerlei Liquiditätsprobleme bekannt. Insgesamt hält die Studie fest, dass dem sehr geringen Risiko eines Liquiditätseng­ passes von synthetischen ETF die vielen Vorteile der kostengünstigeren Indexreplikati­ on gegenüberstünden. Dies sehen auch die Anleger so, sie investieren weiterhin in syn­ thetische ETF. Die europaweiten Nettozuflüsse sind bei Anbietern wie Deutsche Bank, Amundi oder Source seit Anfang Jahr gestiegen. Besonders vorbildlich agieren übrigens iShares und Lyxor Asset Management. Mehr dazu erfahren Sie in dieser Ausgabe. Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen. Ihr Rino Borini

14

Es wird Winter, es wird kalt Heizölproduzenten erwarten ­eine steigende Nachfrage.

IMPRESSUM Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: info@10x10.ch, Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Cyril Schicker (CS), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer Cover: ©iStockphoto. com/DrAfter123

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U$-TREASURIES Lyxor ETF iBoxx $ Treasuries 1-3Y, 5-7Y, 10Y+

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3

B U C H S TA B E N ,

J E T Z T

7 8

L Ö S U N G E N

www.lyxoretf.ch info@lyxoretf.ch + 41 (0)58 272 33 44 Bloomberg L Y X O R < G O > Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Fonds aufzulisten. Die Daten stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. SG und Lyxor übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb der in dieser Anzeige beschriebenen Fonds ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass die Fonds Risiken beinhalten und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals lie-

gen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Die Fonds Lyxor ETF iBoxx$ Treasuries 1-3Y, Lyxor ETF iBoxx$ Treasuries 5-7Y, Lyxor ETF iBoxx$ Treasuries 10Y+ sind zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat Société Générale, Paris, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle der Fonds in der Schweiz bewilligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte der Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr auf Rechnung der Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Paris Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.


S E I T E 03 DAS NEUSTE ZUERST

das neuste zuerst

1 2

3

News Ticker

1 US-Dividendenkönige

2 ETF auf FAZ-­ Index

3 Gold-ETF mit Währungsschutz

> Tiefere Prognose Anfang Jahr rechnete die Deutsche Bank mit einem Plus der weltweit in ETF verwalteten Vermögen von 30 Prozent. Nun sind es nur noch 5 bis 10 Prozent.

Mit dem SPDR-S&P-US-Divi­ dend-Aristocrats-ETF und dem SPDR-S&P-Emerging-MarketsDividend-ETF können Anle­ ger von Titeln mit hohen Di­ videndenrenditen profitieren. Der S&P-High-Yield-DividendAristocrats-Index beinhaltet 60 US-Unternehmen aus dem S&P-1500-Index, die ihre Aus­ schüttungen in den vergange­ nen 25 Jahren kontinuierlich erhöht haben. Die Gewich­ tungsobergrenze der Einzelti­ tel liegt bei vier Prozent.

ComStage bietet seit kurzem einen ETF auf den Index der Frankfurter Allgemeinen Zei­ tung. Der FAZ-Index ist älter als der DAX und bildet zudem den deutschen Aktienmarkt breiter ab. Aktuell umfasst der Index 100 deutsche Unterneh­ men, beim DAX sind es nur de­ ren 30. Der FAZ-Index rechnet die ausgeschütteten Dividen­ den nicht wieder ein. Der ETF hingegen lässt Anleger zusätz­ lich von anfallenden Dividen­ denzahlungen profitieren.

Die Zürcher Kantonalbank bie­ tet einen neuen Gold-ETF an der SIX Swiss Exchange an. Das Produkt ist in Franken ko­ tiert und gegenüber dem Dol­ lar mit einer Währungsabsi­ cherung ausgestattet. Dies, weil die Renditen durch die Aufwertung des Frankens zum Dollar in diesem Jahr deutlich geschmälert wurden. Der ZKB Gold ETF hedged (CHF) inves­ tiert ausschliesslich in Gold und ist stets zu 100 Prozent physisch hinterlegt.

Börsenplatz: Xetra

Börsenplatz: Xetra

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: IE00B6YX5D40

ISIN: LU0650624025

ISIN: CH0139101601

TER: 0.35%

TER: 0.15%

TER: 0.40%

> Beliebte ETP Das weltweit in ETP auf Rohstoffe verwaltete Vermögen ist im dritten Quartal 2011 um 3,7 Milliarden Dollar auf ein Rekordhoch von 178,2 Milliarden Dollar gestiegen, meldete ETF Securities. > Umsatzeinbruch An der Schweizer Börse gingen die Umsätze mit ETF im Oktober um 29 Prozent auf 8,6 Millionen Franken zurück. Die Zahl der Abschlüsse sank um 27 Prozent.

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Neu: ComStage ETFs auf SPI & DAX

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S E I T E 04 BRENNPUNKT

Indexwissen ist unverzichtbar Nicht nur die Anzahl der börsengehandelten Instrumente steigt rasant, ebenso die weltweit verfügbaren Indizes. Für fast jedes Börsensegment wird inzwischen ein Stimmungsbarometer feil geboten. Im Zuge dessen haben Indexanlagen markant an Bedeutung gewonnen, obwohl einige am Ziel vorbeischiessen. Im Vordergrund sollte immer der Investitionsgedanke stehen. Indexiertes Anlegen ist keine neuzeitliche Erscheinung. Seit vielen Jahrzehnten sind «Indexierer», also passive Anlagestrategien verwaltende Portfoliomanager, am Werk. Auch Banken bieten seit mehreren Jahren unterschiedlichste Indexprodukte an. Die Basis bildet die zugrundeliegende Benchmark, die möglichst 1:1 abgebildet

Das Rendite-/Risikoprofil ­ wird nicht durch das Anlage­produkt definiert, sondern durch die im Index enthaltenen ­Komponenten. werden soll. Vor einem Investitionsentscheid sollten Anleger die Zusammensetzung und Methodik studieren. Denn nicht das Anlageprodukt definiert das Rendi-

te-/Risikoprofil, sondern die im Index enthaltenen Komponenten. Die Anforderung an den Index ist eine möglichst perfekte Abbildung des gewünschten Marktsegments. Das ist heutzutage gar nicht mehr so einfach. Mit dem weltweiten Erfolg der Exchange Traded Funds sind immer neue Indizes kreiert worden. Der europaweit führende Indexanbieter Stoxx hat 3700 Indizes im Sortiment, Dow Jones Indexes bietet gar über deren 130 000. Kein Wunder, denn die Investoren suchen immer wieder neue Renditequellen, oder aber die Industrie schafft neue Indizes und Produkte, die nicht zwingend Investoren suchen, nach dem Motto: Angebot schafft Nachfrage. So können Anleger in jeder Anlagekategorie ein passendes Indexprodukt finden, aber auch innerhalb einer Vermögensklasse ganz gezielt Sektoren und Strategien umsetzen. Mittlerweile kann fast jedes Anlagethema «gespielt» werden.

Nicht jeder Index macht Sinn Sowohl die Produktanbieter wie auch die Indexfirmen haben ein Interesse an neuen Stimmungsbarometern. Für die Indexanbieter ist es ein gutes Geschäft. Ein Produktanbieter zahlt dem Indexprovider für die Abbildungsrechte eine Lizenzgebühr. Diese Kosten könnten einer der Gründe sein, warum der weltweit führende ETF-Anbieter iShares künftig selbst Indizes berechnen will. Damit könnten die eigenen Kosten deutlich reduziert werden. Denn die Höhe dieser Komponente schwankt zwischen einigen wenigen und – bei sehr speziellen Indizes – 25 Basispunkten. Es ist natürlich keine Novität, wenn Indexfondsanbieter eigene Messlatten berechnen. Auch Anleger rennen gerne neuen verheissungsvollen Anlagethemen nach. Doch nicht alles, was glänzt, macht in einem gesamtheitlichen Portfoliokontext auch wirklich Sinn. Im Vordergrund muss nach wie vor ein seriöser­ W EITER S. 05


S E I T E 05 BRENNPUNKT

I N D E X AU F T E I LU N G N AC H A N L AG E K L A S S E N

Quelle: Credit Suisse

Aktien

Obligationen

Währungen

Rohstoffe

Money Market

Alternative Anlagen

Strategie/Shorts

– Länder

– Inflationlinked

– Valuation

– Global

– In verschiedenen Währungen

– PE

– Aktien

– Momentum

– Substrategien

– HF

– Govt. Bonds

– Carry

– Themen

– Volatility

– Credits

– Regionen – Sektoren – Segmente (size, value, growth)

– Govt Bonds, Treasury – Corperate Bonds

– Returns

Investitionsgedanke stehen. Ob beispielsweise ein Formel-1-Index wirk­ lich Sinn macht, sei dahingestellt. Klar ist, dass thematische wie auch alternative In­ dexkonzepte die Nachfrage in den letzten Jahren haben steigen lassen. Jamie Farmer, Manager bei Dow Jones Indexes, ergänzt: «Als Reaktion auf die hohe Volatilität der Märkte in diesem Jahr halten Anleger ins­ besondere nach Indizes Ausschau, bei de­ nen sich das Risiko im Vorhinein abgren­ zen lässt.» Transparenz und klare Regeln Egal, für welchen Markt sich ein Investor inte­ ressiert, sobald sein Entscheid auf ein In­ dexprodukt fällt, muss er sich zwingend mit dem zugrundeliegenden Basiswert auseinandersetzen. Ein guter Index zeich­ net sich durch ein klares und transparen­ tes Regelwerk aus. Verfügt ein Index nicht über ein solches oder ist er nicht regel­ basiert aufgestellt, dann Hände weg. In

einem Indexregelwerk sind wichtige In­ formationen wie Indexcharakteristika, Ti­ telselektion, Berechnungsmethoden oder die Indexüberprüfung definiert. In diesem Zusammenhang gilt es, dem Auswahlver­ fahren Beachtung zu schenken: Wie wer­ den die Indexkomponenten ausgewählt? Nur mit vertieften Indexkenntnissen las­ sen sich die effektiven Rendite-/Risikocha­ rakteristiken feststellen. In einem nächsten Schritt geht es dar­ um, ob ein Barometer als Kurs- oder Per­ formanceindex ausgelegt ist. Dies ist inso­ fern relevant, als damit von Anfang an klar ist, was mit den ausgezahlten Erträgen wie beispielsweise Dividenden geschieht. Sie spielen eine erhebliche Rolle für die Ren­ dite eines Investors. Historisch betrachtet stammt nämlich rund die Hälfte des Ge­ samtertrags einer Aktieninvestition aus den Dividenden. Ein Index, der diese nicht berücksichtigt, wird als Kurs- oder Preisin­ dex bezeichnet.

– Credit Indices

Die Krux der Gewichtung In der Praxis haben sich verschiedene Berechnungsme­ thoden etabliert. Die einfachste Variante ist die Gewichtung der enthaltenen Wert­ papiere aufgrund der Aktienkurse. Dabei werden die einzelnen Werte aufsummiert und schliesslich durch die Anzahl der Ak­ tien im Index dividiert. Der weltweit be­ kannteste Index, der nach dieser Methode funktioniert, ist der Dow Jones Industrial Average. Diese Methode führt automa­ tisch zu einer Übergewichtung von Wert­ papieren mit hohen Kurswerten. Zudem ist die Aussagekraft beschränkt, denn die Me­ thode zeigt die Bedeutung eines Unterneh­ mens für den entsprechenden Wirtschafts­ raum nicht wirklich. Diesem Kritikpunkt weicht Dow Jones Indexes nicht aus. Indexspezialist Farmer bringt einen weiteren Aspekt ins Spiel: «Darüber hinaus müssen sich alle Titel zwangsläufig innerhalb einer moderaten Kursspanne bewegen. W EITER S. 06

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S E I T E 06 BRENNPUNKT

Eine Aktie, deren Kurs nach oben oder nach unten deutlich von dieser Span­ ne abweicht, kann daher nicht in den Index aufgenommen werden, da sie sonst überoder unterrepräsentiert wäre.» Dieses Umstands hat sich der Indexan­ bieter Dow Jones angenommen. Die kürz­ lich lancierten US-Pendants für Europa und Asien, Europe-Dow und Asia-Dow, werden mit dem Gleichgewichts-Prinzip berechnet. Bei diesem Verfahren werden die einzelnen Indexkomponenten gleichgewichtet im In­ dex repräsentiert und in regelmässigen Ab­ ständen angepasst. «Eine Preisgewichtung wäre für diese Indizes problematisch, weil das Kursniveau der Indexmitglieder von Land zu Land variiert. Die Gleichgewich­ tung macht jedoch eine jährliche Neuan­ passung erforderlich, was einen Anstieg des Portfolioumsatzes zur Folge haben kann», so der Indexspezialist weiter.

sich auf Einzelwerte, was in einer Abwärts­ bewegung negativ wirkt. Marktkapitalisier­ te Indizes sind aber das beste Abbild der Li­ quiditätssituation auf einem Markt. Aus dem oben erwähnten Grund haben­ Anbieter «gekappte» Barometer einge­ führt. In einem solchen Kons­ trukt werden bestimmte Ma­ ximalgewichtungen toleriert. Übersteigt ein Wert nun die­ Nicht mehr die Marktkapitases Maximalgewicht, wird er zurückgesetzt. Ein gutes Bei­ lisierung soll das Kriterium spiel hierzulande ist der Swiss- für die Indexgewichtung sein, Leader-Index (SLI). Dieser in­ sondern fundamentale Untervestiert in die 30 liquidesten und grössten Unternehmen im nehmensdaten. Schweizer Aktienmarkt. Das In­ dexgewicht der vier grösstka­ pitalisierten Titel ist mit jeweils 9 Prozent gekappt, die Indexgewichte der nachfol­ genden Titel mit 4,5 Prozent.

Gekappter Index Die meisten verfüg­ baren Indizes wenden eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung an. Damit wird die Aussagekraft eines im Index enthalte­ nen Wertes auf das abgebildete Segment klarer. Hierbei werden die Aktienkurse mit der Anzahl der im Markt verfügbaren Ak­ tien (Free Float) multipliziert und zur Be­ stimmung der Gewichtung genutzt. Dieses Indexprinzip bringt mit sich, dass in Haus­ semärkten boomende Aktien stärker ge­ wichtet werden als Titel, die sich noch nicht so stark entwickelt haben. Die Folge davon ist, dass der Anstieg eines Index auf einer kleineren Zahl bereits teurer Titel basiert, während günstige Aktien immer weiter zu­ rück fallen. Auch das Risiko konzentriert

Mit Fundamentaldaten zu Mehrwert? Neben diesen drei klassischen Indexmetho­ den versuchen Anbieter immer wieder auch fundamentale Bewertungskriterien einzu­ binden. Nicht mehr die Marktkapitalisie­ rung soll das Kriterium für die Indexzusam­ menstellung sein, sondern fundamentale Unternehmensdaten, die sich beispielswei­ se auf Gewinne, Umsätze, Dividenden be­ ziehen. Bis jetzt haben sich fundamentale Indizes in der Breite nicht wirklich durch­ setzen können. Und auch wenn ein regel­ basiertes Verfahren dahinter steht, aktive Entscheide, zumindest beim Modell, wur­ den im Vorfeld definiert. RB Web-Link: 1x1 der ETF

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S E I T E 07 KOMPAKT

Aktien erstklassig positionierter Unternehmen weisen hohe und nachhaltige Dividenden aus und sind eine Alternative, um Einkommen zu generieren. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Nach diesem Sprichwort handeln zurzeit viele Anleger. Als Folge steigen Produkte mit regelmässiger Ausschüttung in der Beliebtheitsska­ la. Mit Obligationen ist bis auf weiteres kaum Geld zu verdienen. Alternativen bieten am ehesten dividendenstarke Aktien. Durch Beifügung solcher Werte fliessen jedoch Aktienkursrisiken ins De­ pot ein. Die Vergangenheit zeigte aber, dass insbesondere in Pha­ sen von unklaren Markttendenzen Dividendenwerte auftrumpfen. Die Zeiten vom primären Ziel der Kursgewinne sind wohl (derzeit) vorbei, vielmehr zählen Dividenden und Kapitalerhalt – und zwar nach Steuern und Inflation. Die Selektion für interessante Dividen­ dentitel ist aber gar nicht so einfach, denn eine Dividendenrendite ist eine Momentaufnahme und schwankt mit jedem Kurs. Für den Anlageerfolg ist nicht die Höhe per se relevant, entscheidend ist das künftige Dividendenwachstum. Dividenden sind übrigens ein Zeichen für die Finanzdisziplin ei­ nes Unternehmens. Ein gutes Beispiel liefert Procter & Gamble. Beim US-Konsumgüterhersteller steigen die jährlichen Ausschüt­ tungen seit über 20 Jahren an. Auch in der Schweiz gibt es sol­ DIVIDENDENPERLEN AN DER SCHWEIZER BÖRSE Name

Symbol

Währung

Anbieter

Ausschüttung

Euro Stoxx Sel. Div. 30

CBSDIV

EUR

ComStage

thesaurierend

-14.28

FTSE UK Div+

IUKD

CHF

iShares

ausschüttend

-5.71

Stoxx Global Sel. Div. 100

XGSD

CHF

db x-trackers

thesaurierend

-2.40

Stoxx Sel. Div. 30

LYSEL

EUR

Lyxor

ausschüttend

15.14

DivDAX

CBDDAX

EUR

ComStage

thesaurierend

-22.88 2)

IAPD

USD

iShares

ausschüttend

4.08

S&P US Dividend Aristo.

A1JKSO

USD

SPDR

ausschüttend

0.52

S&P EM Dividend 1)

A1JKSZ

USD

SPDR

ausschüttend

DJ Asia Pacific Sel. Div. 1)

Quelle: 10x10, Stand: 10.11.11

1)

Nicht an der SIX Swiss Exchange gelistet

Rendite % YTD

na 2)

Lancierung am 10.5.11

che Firmen: Nestlé hat seit 1959 keine einzige Dividendenkürzung durchgeführt. Gut geführte Unternehmen haben auch in Krisen­ zeiten weniger Probleme, da sie über einen hohen Cashflow ver­ fügen. Für passiv orientierte Anleger sind an der Schweizer Börse eine handvoll Dividenden-ETF zugelassen. Doch die einzelnen In­ dexanbieter unterscheiden sich in der Art der Indexzusammenstel­ lung. So gewichtet Stoxx bei ihren Euro-Stoxx-Dividenden-Indizes die einzelnen Aktien nach deren Dividendenrendite und nicht nach der Marktkapitalisierung. Diese wird hingegen bei den 15 Kompo­ nenten des Div-Dax-Index berücksichtigt. Die Auswahl der In­ dexmitglieder basiert auf der Höhe der Dividendenrendite. Einen anderen Weg geht State Street mit ihrem ETF auf den S&P-US-Di­ vidend-Aristocrats-Index: Dieser beinhaltet 60 US-Aktien des S&PComposite-1500-Index, die in jedem der vergangenen 25 Jahre ei­ ne höhere Dividende zahlten als im Jahr zuvor. Wichtig ist bei der Auswahl des geeigneten Vehikels, dass auf die Höhe der künftig zu erwartenden Dividendenrendite und auf ein in der Vergangenheit positives Wachstum geachtet wird. Die ETF bieten damit in einem renditeschwachen Marktumfeld regelmässige Erträge. RB

10sekunden

Die Essenz der Dividenden > Schweizer als grosse Profiteure Schweizer ETP-Anbieter sind im September die grossen Gewinner am europäischen ETF-Markt. Gemäss einer Auswertung der geschätzten Mittelzuflüsse von Morningstar rangiert die UBS an der Spitze mit Nettozuflüssen in Höhe von 308,1 Millionen Euro. Die Zürcher Kantonalbank sammelte netto 283,2 Millionen ein, Credit Suisse immerhin 116 Millionen Euro. «Generell profitierten Schweizer Anbieter von der Suche nach sicheren Anlagen und der Flucht vor dem kriselnden Euro», sagt Gordon Rose, ETF- Analyst bei Morningstar. > Umsätze sinken In den Sommermonaten verzeicheten ETF enorme Zuwüchse bei den Abschlüssen. Im August und September wurde gar die Marke von 100 000 Abschlüssen übertroffen. Im Oktober ging die Zahl der Abschlüsse nun um 27 Prozent auf 77 472 zurück. Die Umsätze fielen um 29 Prozent auf 8,6 Millionen Franken. Zwischen Januar und Oktober stiegen Umsätze und Abschlüsse jeweils um mehr als 50 Prozent. > ETF auf Seltene Erden Die UBS hat an der Deutschen Börse vier neue ETF gelistet. Neben drei Infrastruktur-ETF hat das Institut mit dem UBS-ETF Stoxx Global Rare Earth auch das erste Produkt auf Seltene Erden lanciert. Der zugrundeliegende Stoxx- Global-Rare-Earth-Index widerspiegelt weltweit die Wertentwicklung von Firmen, die mindestens 30 Prozent ihres Ertrags mit der Förderung und Verarbeitung von Seltenen Erden erwirtschaften. > Kenia plant Einführung von ETF Die kenianische Börse will schon bald börsennotierte Indexfonds anbieten. Einen ersten Schritt in diese Richtung bildet die Einführung einer Reihe von neuen Finanzmarktindizes. Gemäss der Nairobi Securities Exchange sollen diese Indizes das Fundament für ETF sowie andere indexbasierte Produkte legen und weiteres Kapital anziehen. Kenia wäre neben Südafrika und Botswana der dritte Handelsplatz für ETF. Auch Ghana plant den Einstieg in den ETFHandel.


S E I T E 08 KOMPAKT

Kampf für mehr Transparenz ETF-Anbieter reagieren auf die Kritik von Regulierungsbehörden und Investoren. Während Lyxor den Weg der Selbstverpflichtung gewählt, hat iShares einen Leitfaden für Anleger entwickelt. ETF haben sich in der Vergangenheit als einfache und transparente Produkte einen Namen gemacht. Die enorme Vielfalt macht es jedoch für Anleger immer schwerer, den Überblick zu behalten und die Produkte zu vergleichen. In den vergangenen Monaten haben sich denn auch mehrere Institutionen kritisch über ETF geäussert (siehe 10x10 Ausgabe 08/2011: «ETF-Branche unter Beschuss»). Dazu zählten neben dem Financial Stability Board auch die US-Finanzmarktaufsicht SEC und die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma. Besonders hervorgehoben wurden die Risiken swapbasierter ETF. Vermehrt nehmen sich nun auch ETFAnbieter des Themas Transparenz an. Lyxor beispielsweise hat eine Selbstverpflichtung gegenüber Investoren vorgelegt. Indem das Swap-Exposure in den Fonds jeden Tag auf null zurückgesetzt wird, kann das Risiko durch Swap-Geschäfte minimiert werden. Zudem will Lyxor alle in seinen ETF gehaltenen Wertpapiere auf täglicher Basis im Internet veröffentlichen. Auch das Kontrahentenrisiko und die Zusammensetzung des Collaterals für die Besicherung der Swaps werden publiziert. Unterstützung bei der Auswahl der Produkte Auch iShares hat reagiert: Mit einer neuen Due-Diligence-Initiative sollen Anleger bei der ETF-Auswahl besser unterstützt werden. Dafür hat der Anbieter ein Klassifizierungssystem für ETP (Exchange Traded Products) geschaffen. In drei Bereiche werden die Produkte aufgeteilt: ETF, ETN/ETC (Notes/Commodities) und ETI (Investments). iShares betont die Wichtigkeit, physisch replizierende und auf Derivaten basierende ETF klar zu kennzeichnen. Die Bezeichnung ETC soll nur für physisch besicherte Rohstoffprodukte verwendet werden. Der ETF-Anbieter hat hierfür eigens einen Leitfaden mit sechs Schritten definiert. Die darin enthaltenen Fragen sollten sich Anleger vor einem Investment stellen. Sie be-

?

300 000 Indizes. Angesichts der enormen Vielfalt ist bislang nur ein Bruchteil der Indexwelt mit ETF investierbar. Al­ leine die drei bekanntesten Anbieter MSCI Barra, Dow Jones und Stoxx bieten rund 300 000 Indizes an. An­ fang des Jahres führte MSCI Barra, der grösste der drei Anbieter, über 148 000 Indizes. Mittlerweilen dürfte das Angebot weiter gewachsen sein. Der international bekannteste Index, der Dow Jones Industrial, kommt jedoch aus einem anderen Haus. Deutlich überschau­ barer sind die rund 3700 Indizes von Stoxx.

treffen Struktur, Steuern, Performance, Handel und Preisfeststellung sowie die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership) und die Wertpapierleihe (Securities Lending). Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, sofern die anderen Anbieter die Initiative annehmen, was beispielsweise bei ETF Securities bislang aber nicht der Fall ist. Es bleibt abzuwarten, ob die Kritiker ob den Massnahmen verstummen werden. Denn erst kürzlich hat die Europäische Kommission einen Bericht zur Überarbeitung der Finanzmarktrichtlinie Mifid, also Mifid II, veröffentlicht. Dem Regelwerk zufolge könnten swapbasierte ETF als komplexe Produkte klassifiziert werden. Privatanlegern würde der Zugang zu diesen Produkten damit erschwert. BK Web-Link: Lyxor

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S E I T E 09 INDEX DER AUSGABE

SXI Real Estate Funds Index

Der Schweizer Immobilienmarkt blüht durch das aktuell tiefe Zinsniveau auf – und wirft beträchtliche Erträge ab. Anleger, die in diesen Bereich passiv investiert haben, dürfen sich auf einen schönen Weihnachtsbatzen freuen.

1.

Wohnbauten

55,8%

2.

Kommerzielle Bauten

32,6%

3.

Gemischte Bauten

8,2%

4.

Übrige

3,4%

10

DIE 10 GRÖSSTEN POSITIONEN

UBS SWISS SIMA 21,3%

Die Subprime-Krise hat den Immobilienmarkt global erschüttern lassen. Auch der Schweizer Markt wurde 2008 in Mitleidenschaft gezogen. Von einer Krise kann aber keineswegs gesprochen wer­ den, im Gegenteil: Der Immobilienmarkt boomt förmlich. Von der Krise hat er sich in kürzester Zeit erholt und seither, langfristig be­ trachtet, eine überdurchschnittliche Performance hingelegt. Er­ sichtlich wird dies an der Entwicklung des SXI-Real-Estate-FundsIndex: Dessen durchschnittliche jährliche Performance betrug seit Auflage bis zum Höchststand vor der Krise knapp 6,5 Prozent. Seit­ dem hat sich die annualisierte Wertentwicklung mit 13 Prozent so­ gar verdoppelt. Es erstaunt daher nicht, dass Kritiker eine erhöhte Gefahr einer Immobilienblase sehen. Zusätzlich verstärkt wird die­ ser Eindruck durch die derzeitige tiefe Zinslandschaft. Zusammensetzung & Performance Aufgelegt wurde der SXIReal-Estate-Funds-Index unter dem Namen SWX Immobilienfonds Index am 3. Januar 1995 im Auftrag der Zürcher Kantonalbank. Im April 2002 übernahm die Schweizer Börse den Index und gliederte ihn in die Indexfamilie der SIX Swiss Exchange ein. Mit der Auflage der neuen Familie «Special Industry Indices SXI» im Jahr 2009 wur­ de der Index unter dem Namen SXI-Real-Estate-Funds-Index inte­ griert. Er berücksichtigt alle Immobilienfonds, die an der Schweizer Börse kotiert sind und mindestens dreiviertel ihrer Immobilienwer­ te in der Schweiz halten. Eine zusätzliche Bedingung ist, dass sich die einzelnen Fonds gemessen an der Marktkapitalisierung und am Jahresumsatz unter den zehn besten behaupten. Zurzeit setzt sich der Index aus 22 Titeln zusammen, wobei der von UBS aufgelegte Swiss Mixed «Sima» Property Fund mit über 21 Prozent das Schwergewicht darstellt. Die fünf stärksten Fonds machen knapp die Hälfte des ganzen Index aus. Seit Auflage des Barometers im Jahre 1995 hat es eine Performance von 175 Prozent hingelegt, trotz eines Einbruchs von 30 Prozent zu Beginn der Fi­ nanzkrise. Innert sechs Monaten hat sich der Index jedoch voll­ kommen erholt und musste seither keine nennenswerte Einbussen verzeichnen. Berechnet auf den Tiefstand der Krise, hat er über 43 Prozent gewonnen. Die aktuelle Wertentwicklung seit Beginn des Jahres weist mit knapp acht Prozent eine ebenfalls nicht zu ver­ nachlässigende Rendite auf. OB

%

S E K TO R E N - E N G AG E M E N T

top10

Zugang zum boomenden Immobilienmarkt

CS REF SIAT 8,2% CS REF INTERSWISS 6%

CS REF PROPERTY PLUS 4,7%

CS REF LIVING PLUS 8,2%

UBS SWISS ANFOS 6,9%

UBS SW SWISSREAL 4,3%

IMMOFONDS 4,4%

SWISSCANTO IFCA 4,2%

SCHRODER IMMOPLUS 4,1%

Pr

P R O D U K T E auf den SXI Real Estate Funds Index Anbieter

Symbol

Swap

TER p.a.

AuM

Spread

ETF YtD

Index YtD

UBS

SRECHA

nein

0.45%

75.32 Mio CHF

100.00%

7.49%

7.96%

UBS

SRECHI

nein

0.25%

75.55 Mio CHF

99.53%

7.99%

7.96%


S E I T E 10 GESPRÄCHSSTOFF

Hartmut Graf führt seit Anfang 2010 als Geschäftsführer die Aktivitäten von Stoxx Ltd. Bevor er zur Stoxx Ltd stiess, arbeitete er mehr als fünf Jahre bei der Deutschen Börse als Head of Issuer Data & Analytics, wo er für das Indexgeschäft verantwortlich war und die Entwicklung, Pflege und Vermarktung von globalen Indexfamilien betreute. Seine Karriere begann Graf im Produktmanagement und Research im Fixed Income Bereich der Commerzbank.

Der Index – Ein wesentlicher Bestandteil des ETF Herr Graf, die ETF-Branche ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Wie beurteilen Sie die Rolle der Indexanbieter in diesem Prozess? Passive indexbasierte Investments haben in den vergangenen Jahrzehnten einen wah­ ren Siegeszug gefeiert, ETF sind hierfür nur ein Beispiel. Der Erfolg basiert auf einem zentralen Element dieser Produkte: Die Wertentwicklung von ETF wird eindeutig durch die zugrundeliegenden Indizes be­ stimmt. Diese Indizes sind der wesentliche Baustein der ETF und das zentrale Element, auf das sich Anleger konzentrieren sollten. In den letzten Jahren haben sich die Kon­ zepte und Methodologien der Indizes kon­ tinuierlich weiterentwickelt, um die vielfäl­

Die zugrundeliegenden Indizes sind das zentrale Element, auf das sich Anleger konzentrieren sollten.

tigen Anforderungen seitens Emittenten und Investoren zu erfüllen. Die Indexvielfalt ist enorm. Verlieren Anleger nicht langsam den Überblick? Es stimmt, die Anzahl der Indizes nimmt stetig zu. Dies ist jedoch vor allem eine Re­ aktion auf ein sich ständig veränderndes Marktumfeld. Grundsätzlich ist ein breite­ res Angebot nicht schlecht, wichtig ist je­ doch die Qualität der Angebote. Hier un­ terscheiden sich die Konzepte im Markt teilweise erheblich. Um die Vor- und Nach­ teile einzelner Konzepte zu identifizieren, muss man sich intensiv mit ihnen beschäfti­ gen. Ein einfaches Mass für die Beurteilung von Indexkonzepten sind die Marke und die Reputation des Indexanbieters. Dies vor al­ lem aus einem Grund: Nur unabhängige In­ dexanbieter garantieren dem Investor Si­ cherheit, da bei ihnen eine Verflechtung mit Produktemittenten ausgeschlossen ist. Die Indizes von Stoxx decken bereits zahlreiche Märkte ab. Was fehlt noch? Momentan bieten wir vorwiegend Aktien­ indizes. Seit Mitte des letzten Jahres ver­ treiben wir jedoch auch Indizes der An­ teilseigner, so zum Beispiel die DAX- und SMI-Index-Familien. Über diese Indexfami­

lien werden unter anderem die Bereiche Rohstoffe und Anleihen abgedeckt. Für die­ se Anlageklassen werden wir zukünftig auch unter der Marke Stoxx Indizes anbieten. Welche Trends zeichnen sich ab? Was waren die Innovationen in diesem Jahr? Im Februar 2011 kam die Stoxx Global In­ dex Family an den Markt, die 61 Länder und knapp 8000 Titel umfasst. Die Besonder­ heit dieser Indexfamilie ist, dass wir uns nicht auf das traditionelle Angebot mit Re­ gionen-, Länder- und Sektorenindizes be­ schränken, sondern auch Strategieindizes für die Länderindizes berechnen, die es so bislang nicht gab. Alle unsere Indizes sind so konzipiert, dass sie problemlos inves­ tierbar sind. Des Weiteren steht das Thema Nachhaltigkeit im Zentrum. Laut einer Ana­ lyse des Think Tank Eurosif stieg das nach­ haltig investierte Anlagevolumen in Europa zwischen 2007 und Ende 2009 um 36 Pro­ zent pro Jahr auf fünf Billionen Euro. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein gutes Beispiel dafür, dass neue Indexkonzepte für Inves­ toren einen positiven Mehrwert schaffen können. Ältere Konzepte sind häufig nicht transparent in der Auswahl der Unterneh­ men und auch die Gewichtung der einzel­ nen Unternehmen W EITER S. 11


S E I T E 11

ist nicht konsistent. Die im April 2011 lancierte Stoxx Global ESG Leaders In­ dexfamilie setzt genau hier an. Wie funktionieren diese? Im Fokus stehen klare Ausschlusskriteri­ en, ein transparenter Indexaufbau sowie einfach nachvollziehbare Kriterien. Die Gewichtung der einzelnen Titel im Index richtet sich danach, wie sie bei den Nach­ haltigkeitskriterien abschneiden. Die ei­ gentliche Innovation dieser Indizes ist ihre einzigartige Transparenz: Alle Firmenra­ tings sind auf unserer Website einzusehen. Die hohe Transparenz erlaubt es Investo­ ren, selber zu beurteilen, ob die definierten Kriterien und die ausgewählten Unterneh­ men zu ihrem Anlageverhalten passen. Zu­ dem können sie ihr Portfolio dank den drei Subindizes eigenständig nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten der Corpora­ te Governance gewichten. Worauf sollten Anleger bei der Indexwahl achten? Am besten ist es, wenn Anleger sich im De­ tail über die Methodik der einzelnen Indi­ zes informieren. Falls diese nicht vollum­ fänglich zugänglich ist, sollte der Anleger Vorsicht walten lassen. Die Indexregeln sind im Einzelnen vor allem darauf zu prü­ fen, dass keine verborgenen Gebühren enthalten sind, und dass die Indizes liqui­ de und handelbar sind. Indizes, welche die Besonderheiten der jeweiligen Märkte be­ rücksichtigen, unterstützen die konkreten Investitionen besser. Oftmals sind diese Einschätzungen schwierig. Sich an einen unabhängigen Indexanbieter zu halten, kann ein Ausweg sein.

Welche unterschiedlichen Methodologien gibt es bei der Indexzusammensetzung? Populär sind immer noch Indizes, welche die Anteile nach Marktkapitalisierung ge­ wichten. Moderne Konzepte weichen hier­ von vor allem auf zwei Arten ab: Zum ei­ nen etablieren sich mehr und mehr Indizes, welche die Aktien nach alternativen Krite­ rien gewichten und damit die Ertrags- und Risikostruktur anpassen. Ein Beispiel dafür sind Minimum-Varianz-Indizes, die Zugang zu einem bestimmten Markt mit minima­ lem Risiko gewähren. Zum anderen wird die Indexzusammensetzung zunehmend auf Basis externer Einflussparameter ver­ ändert. Als Beispiel können hier moderne Risk-Control-Indizes genannt werden, wel­ che die Aktienquote in Abhängigkeit vom aktuellen Marktumfeld begrenzen. In bei­ den Bereichen ist Stoxx aktiv tätig. Eine weitere Innovation ist, dass diese Konzep­ te nicht nur für einzelne Märkte zur Verfü­ gung stehen, sondern weltweit. Um Kostenersparnisse zu generieren, überlegen sich einzelne Anbieter von Finanzprodukten, selber Indizes zu entwickeln. Das wird Sie kaum freuen ... Der vielfach gerühmte Transparenzvorteil von Indizes gilt nur, solange sie auf einer objektiven und verlässlichen Berechnung basieren. Diese kann per se nur durch eine unabhängige Stelle, also einen Indexanbie­ ter, erfolgen. Wir sehen dieser Entwicklung daher gelassen entgegen. Was sind denn die grössten Herausforderungen für Indexanbieter? Eine der grössten Herausforderungen und

5PUNKTE

GESPRÄCHSSTOFF

Index

Nur transparent, wenn er unabhängig berechnet wird

Vielfalt

Bessere Streuung des Risikos

Transparenz

Wichtigstes Indexmerkmal nebst strikter Methodik

Trends

Risk Control Konzepte und alternative Gewichtungsmodelle

2012

Weiterhin Mehrwert durch Innovation schaffen

gleichzeitig der Anspruch an uns selbst ist, weiterhin innovative und regelbasier­ te Indexkonzepte zu entwickeln und damit massgeblich zur Weiterentwicklung des Marktes beizutragen. Indizes gelten zwar als transparent, doch von den Indexanbietern erhalten Anleger nicht wirklich viele Detailinformationen. Das wird von Indexanbieter zu Indexanbie­ ter unterschiedlich gehandhabt. Auf der Stoxx-Website sind die wichtigen Informa­ tionen frei verfügbar. Anleger können sich ein Bild machen über Regelwerke, Index­ zusammensetzung und -anpassungen. Des Weiteren sind zum Beispiel die Informati­ onen zu den Nachhaltigkeits-Ratings der Stoxx-Global-ESG-Leaders-Indizes frei ver­ fügbar. Für Anleger ist das ein klarer Mehr­ wert. BK

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Lyxor ETF New Energy ISIN FR0010524777 Valor 3 466 091 • Bloomberg LYNRJ SW • Währung EUR • TER p.a. 0,60% •

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3

B U C H S TA B E N ,

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www.lyxoretf.ch info@lyxoretf.ch + 41 (0)58 272 33 44 Bloomberg L Y X O R < G O > Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten des Fonds aufzulisten. Die Daten stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. SG und Lyxor übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb des in dieser Anzeige beschriebenen Fonds ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass der Fonds Risiken beinhaltet und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen

kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Vergangene Wertentwicklung ist keine Garantie für zukünftige Wertentwicklung. Der Fonds Lyxor ETF New Energy ist zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat Société Générale, Paris, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle des Fonds in der Schweiz bewilligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte des Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr auf Rechnung des Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Paris Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.


S E I T E 12 GASTBEITRAG

Aktiv oder passiv – eine Frage der Kosten Aktive Fondsmanager schaffen es mehrheitlich, ihre Benchmark zu schlagen. Allerdings nur ohne Berücksichtigung der Kosten. Aktive Fonds sind somit für institutionelle Anleger attraktiv, für Retailanleger im Vergleich zu ETF jedoch meist zu teuer. Schuldenkrisen ohne Ende prägten die letz­ ten Jahre. Politische und makroökonomi­ sche Überlegungen bestimmten die Ent­ wicklung an den Finanzmärkten. Gefragt war gutes Markt-Timing, die Titelselektion hingegen spielte nur eine untergeordnete Rolle. Doch die grosse Mehrheit der akti­ ven Fondsmanager vertraut auf eine über­ legene Titelselektion, Markt-Timing ist ver­ pönt, ist es doch stark von Glück und Zufall abhängig. Wie hat sich das anspruchsvolle Umfeld auf die Performance aktiver Fonds ausgewirkt? Um dies differenziert beurtei­ len zu können, führt ifund services seit 2010 eine neuartige Indexreihe: Sie zeigt, um wie viele Prozent der Manager über die letzten zwölf Monate seinen Vergleichsindex über­ traf. Die Indizes sind verfügbar für die Ak­ tienmärkte Europa, USA und Schwellenlän­ der. Basierend auf rund 500 Fonds liefern sie Zeitreihen ab Januar 2004. Bescheidene Netto-Outperformance Die Mehrheit der aktiv verwalteten Anlage­ fonds blieb in den letzten Jahren nach Kos­ ten hinter der Benchmark zurück. Über die letzten zwölf Monate betrachtet fielen spe­ ziell die Resultate der Aktienfonds für die USA und Schwellenländer schwach aus: Nur rund ein Viertel aller Manager vermochte

den Index (MSCI mit Nettodividenden) zu schlagen. Immerhin rund 40 Prozent der Europaaktienfonds lagen vor dem Index, wobei die anhaltende Underperformance von Banktiteln und Südeuropa gegenüber Deutschland es den Managern etwas leich­ ter machte. Auch längerfristig ist feststell­ bar, dass die von Fondsmanagern generier­ te Netto-Outperformance bescheiden ist und starken Schwankungen unterliegt. Be­ sonders Aktienfonds für Schwellenländer schnitten seit 2004 schlecht ab: Es lässt sich kaum eine Zwölfmonatsperiode finden, in der die Mehrheit der Fonds nach Kosten die Benchmark schlug; die Bandbreite lag bei rund 20 bis 55 Prozent. Der Hauptgrund liegt in der hohen Gesamtkostenquote von zwei Prozent pro Jahr. Vor Abzug der Kos­ ten konnte zuletzt immerhin die Hälfte der Schwellenländer-Fonds die Benchmark schlagen. Gemeinhin gelten diese Märkte als wenig entwickelt, ineffizient und somit einfach zu schlagen. Hohe Transaktionskos­ ten, geringe Liquidität und erschwerter Zu­ gang zu Informationen stellen aber offen­ bar hohe Hürden dar. Bedeutet dies, dass ETF aktiven Fonds grundsätzlich vorzuziehen sind? Nicht un­ bedingt, denn dass die aktiven Fonds oft hinter den Index fallen, liegt primär an den

Kosten. Vor Kosten schlagen seit 2004 über 60 Prozent der Fonds für Aktien Europa und USA den Index, in den Schwellenlän­ dern sind es 55 Prozent. Im Schnitt erziel­ ten die Manager in Europa pro Jahr einen Mehrwert von 0,69 Prozent, in den USA von 1,18 und in den Schwellenländern von 0,04. Zudem sind ETF nicht gratis, nebst den laufenden Kosten fallen Transaktions­ kosten an. Infolge von Geld-Brief-Spannen, Fremdgebühren und Börsenabgaben sind diese in der Praxis höher als bei normalen Anlagefonds. Im Zweifelsfall passiv Soll sich der An­ leger nun den Unwägbarkeiten eines akti­ ven Managements aussetzen oder kann er mit passiven Produkten bessere Resultate erzielen? Für Schwellenländer sind passive Produkte offenbar eine gute Wahl. Wer kei­ ne besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse zur Auswahl herausragender Fondsmana­ ger hat, ist mit passiven Produkten am bes­ ten bedient. Für europäische und US-Akti­ en stellt sich die Frage der Kosten: Wer den vollen Preis bezahlt, wählt im Zweifelsfall besser passive Fonds. Wer sich hingegen für günstigere institutionelle Fondstran­ chen qualifiziert oder von seinem Vermö­ gensverwalter die Retrozessionen zurück­ erstattet erhält, hat mit aktiven Fonds gute Chancen auf einen Mehrwert. Matthias Weber ist Partner und CIO der ifund services AG.

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S E I T E 13 WISSEN

Portfolioabsicherung mit ETF Wie kann ein Portfolio mit Hilfe von ETF abgesichert werden? Die Innovationen, die der ETF-Markt her­ vorgebracht hat, ermöglichen Investoren die Umsetzung zahlreicher Asset-Alloca­ tion- und Hedging-Strategien. Besonders dynamisch entwickelt hat sich das FixedIncome-Segment, das unter anderem Ex­ posures an Staatsanleihen, Corporates sowie Long- und Short-Indizes bietet. Als Pionier in diesem Segment hat Amundi ETF in der Schweiz eine breite Palette ent­ sprechender Produkte gelistet. Darunter befinden sich Euro-Staatsanleihe-ETF, die sowohl Long- als auch Short-InvestmentGrade-Indizes abbilden, zwei komplemen­ täre ETF, die entweder ein Engagement in AAA- oder ex-AAA Euro-Staatsanleihen bieten sowie zwei ETF auf Euro-Unterneh­ mensanleihen mit beziehungsweise ohne Finanzwerte. Welche Aspekte sollten dabei besonders berücksichtigt werden? Investoren sollten alle Aspekte berück­ sichtigen, die sich auf die Strategie aus­ wirken und unter anderem folgende Fra­ gen beantworten: Ist die Benchmark repräsentativ für den jeweiligen Markt? Welche Duration beziehungsweise welche Fälligkeitsstruktur hat der Index? Welche Credit-Rating-Kriterien werden zugrunde

gelegt? Sollen bestimmte Länder bezie­ hungsweise Regionen, Sektoren oder Lauf­ zeiten gemieden werden? Wichtig sind da­ rüber hinaus Kriterien wie der Tracking Error oder die Kosten. Für die Amundi Long- und Short-Govies-ETF beispielswei­ se haben wir aufgrund ihrer Repräsentati­ vität und Diversifikationseigenschaft die EuroMTS-Investment-Grade-Indizes ge­ wählt. Um Investoren ein Fine-Tuning ih­

Infolge der Volatilität des zugrundeliegenden Marktes hat das Rebalancing Einfluss auf die Wertentwicklung. rer Laufzeitstruktur zu ermöglichen, bie­ ten wir ETF mit zahlreichen Fälligkeiten (1-3, 3-5, 5-7, 7-10, 10-15 Jahre und das ge­ samte Laufzeitsegment) an. Diese Produk­ te finden bei Investoren grossen Anklang und werden intensiv für Hedging-Zwecke genutzt. Was sind die Gefahren des Rebalancings? Bei Short-ETF findet es grundsätzlich täg­ lich statt. Infolge der Volatilität des zu­ grundeliegenden Marktes hat dies ei­ nen Einfluss auf die Wertentwicklung.

Bei Fixed-Income-ETF jedoch ist die Vola­ tilität im Vergleich zu Aktien erfahrungs­ gemäss gering. Betrachtet man beispiels­ weise die historische Performance unserer ETF auf den EuroMTS-Investment-GradeBroad-All-Maturities-Long- und den dazu­ gehörigen Short-Index, sieht man, dass die Entwicklung der beiden Indizes die Ver­ änderungen der Renditen long und short gut wiedergibt. Folglich sind diese Produk­ te für die Implementierung von HedgingStrategien geeignet. Welche Strategien können durch die Kombination von Long- und Short-Fixed-­ Income-ETF umgesetzt werden? Neben Hedging-Strategien können Inves­ toren Fixed-Income-ETF auch nutzen, um je nach Markterwartung Exposures in Län­ dern oder Regionen (US, Eurozone, Emer­ ging Markets), Emittenten (Staaten/Un­ ternehmen) oder Ratings (AAA/exAAA) aufzubauen. Durch die Kombination des entsprechenden Long-ETF kann zudem in einem individuellen Bereich der Kurve ei­ ne Flattening/Steepening-Strategie auf der Zinskurve oder eine Widening/Nar­ rowing-Strategie hinsichtlich spezifischer Ratings, Regionen oder Fälligkeiten umge­ setzt werden. BK Web-Link: Amundi-ETF


S E I T E 14 MONITOR ROHSTOFFE

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP

Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 3.11.2011

E D E L M E TA L L E Underlying

Es wird kalt ISIN

Issuer

Swap

hedged

TER

Kurs

YTD

Unze Gold Gold Fix PM 1Unze CH0044781174 S&GAM No Yes Gold Fix PM 1Unze CH0106027185 UBS No No NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Yes No NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 ComStage Yes No

0.40% 0.35% 0.70% 0.65%

EUR 1350.50 USD 174.69 EUR 178.27 USD 59.24

26.27% 26.24% 4.32% 4.63%

Unze Silber Silver Fix PM 1 Unze CH0118929048 UBS No No Silver Fix PM 1 Unze CH0106405845 S&GAM No No Silver 3Kg CH0029792717 ZKB No No Silver 100 Unzen CH0047533556 ZKB No No

0.45% 0.60% 0.60% 0.60%

USD 345.25 USD 34.08 CHF 2860.57 EUR 2470.05

12.64% 12.48% 5.87% 8.84%

Unze Platin Platinum Fix PM 1 Unze GB00B57GJC05 DB No No Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS No No Platinum 50g CH0029792709 ZKB No No Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406280 S&GAM No Yes

0.45% 0.50% 0.50% 0.50%

USD 163.60 USD 161.56 CHF 2282.69 CHF 1602.82

-6.14% -7.69% -12.40% -8.71%

Unze Palladium Palladium Fix PM 1 Unze CH0118929022 UBS No No Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407205 S&GAM No No Palladium 100g CH0029792683 ZKB No No Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406280 S&GAM No Yes

0.50% 0.50% 0.50% 0.50%

USD 65.79 USD 645.82 CHF 1824.70 CHF 1602.82

-16.04% -16.35% -22.02% -8.71%

0.49% 0.49% 0.49% 0.49%

USD 15.75 USD 27.93 USD 18.09 USD 42.91

3.62% -3.99% -35.92% -15.40%

0.45% 0.45% 0.49% 0.45%

USD 121.02 USD 117.69 USD 1.01 USD 63.03

5.37% 3.27% -29.86% -24.93%

0.30% 0.85% 0.45% 0.49%

USD 318.76 EUR 124.71 USD 106.83 USD 156.61

-10.23% -11.69% -19.86% -19.69%

AG R A R db Agric. Booster USD S&P GSCI Corn TR XS0417184552 Source Yes No S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Yes No S&P GSCI Wheat TR XS0417182937 Source Yes No S&P GSCI Grains TR XS0417129961 Source Yes No

ENERGIE S&P GSCI Energy TR S&P GSCI Energy TR GB00B455N087 DB Yes No db Energy Booster USD GB00B3QRNJ57 DB Yes No S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Yes No db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Yes No

I N D U S T R I E M E TA L L E S&P GSCI Ind. Metals TR S&P GSCI Metals TR FR0010821744 Amundi Yes No Rogers Int'l Metal TR LU0259320728 RBS Yes No S&P GSCI Ind. Metals TR GB00B3YH0180 DB Yes No S&P GSCI Ind. Metals TR XS0417130381 Source Yes No

Heizölproduzenten reiben sich die Hände: Die Schneestürme in den Ver­ einigten Staaten scheinen einen eher herben Winter mit entsprechend preissteigernden Impulsen auf dem Markt für Energieträger einzuläuten. Der Goldpreis sollte derweil durch die europäische Schuldenkrise einen Höchststand erreichen. Tatsächlich lässt sich jedoch nur feststellen, dass das gelbe Metall seit Sommer alle an­ deren Edelmetalle deutlich outper­ formte. Aktuell notiert es mehr als 100 Dollar unter dem Höchststand von September bei 1920 Dollar. Während also die besseren US-Ar­ beitslosenzahlen scheinbar noch nicht auf eine gestiegene Autonachfrage und damit auf einen Mehrverbrauch der Platinmetalle durchgeschlagen ha­ ben, kommt es beim amerikanischen Öl WTI (West Texas Intermediate) zu einer strukturellen Veränderung. Das amerikanische Leichtöl tendierte im Oktober in einem recht strengen Con­ tango. Aktuell befindet es sich in einer veritablen Backwardation und deutet somit eine gewisse Knappheit am phy­ sischen Markt an. Vielleicht sehen wir gerade das beginnende Ende des his­ torisch ungewöhnlich hohen Spreads zwischen WTI und Brent. P. Knüppel präsentiert von:

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Weitere Informationen


S E I T E 15 MONITOR EUROPA

Anleger bleiben vorsichtig Das immer noch schwierige Marktumfeld hinterlässt auch am europäischen ETFMarkt Spuren. Risiken werden gemieden Anleger ziehen sich aus Aktieninvestments zurück. Die grössten Abflüsse verzeichne­ ten Emerging-Markets-Produkte. Alleine im September 2011 waren es 1,9 Milliarden Dollar. Während im Gesamtjahr 2010 mehr als 12 Milliarden Dollar in die Vehikel flos­ sen, waren es in den ersten drei Quarta­ len dieses Jahres nur 0,4 Milliarden. Einzig ETF auf europäische Aktien und Werte aus der Region Asien/Pazifik konnten sich dem Negativtrend entziehen. Auf den Kauflisten standen deutsche und brititsche Werte. Beliebte Edelmetalle Fortgesetzt ha­ ben sich Investitionen in sichere Häfen. Rund eine Milliarde Dollar flossen allein in ETF auf Edelmetalle, andere Rohstoffe wurden eher gemieden. Ebenfalls beliebt waren Staats- und Unternehmensanlei­ hen. Seit Anfang Jahr wurden 1,4 Milliar­ den Dollar in Fixed-Income-Produkte inves­ tiert, die Hälfte davon im September. Trotz der starken Abflüsse erfreuen sich ETF und ETP weiterhin einer hohen Beliebtheit. Das Wachstum hat sich jedoch verlangsamt. Die Asset under Management betragen nach den ersten drei Quartalen 267,4 Mil­ liarden Dollar. Im gesamten Jahr 2010 wa­ ren es deren 284. Gewachsen ist die Anzahl der Produkte. Mittlerweile können Anleger aus 1763 ETF und ETP auswählen, wobei der Grossteil der Vermögen in einigen wenigen Produkten investiert ist. 35 Produkte verei­ nen 41 Prozent der AuM. BK

ETF in Europa: Zu- und Abflüsse

Angaben in Mio. U$

AKTIEN Markt # ETF/ETP

Welt Europe North America Asia Pacific Emerging Markets Broad Asia Pacific Eastern Europe Middle East and Africa Latin America Country Total

Sept 2011 Zu-/Abflüsse AuM NNA YTD-11 NNA 2010 NNA

80 469 88 62 158 41 5 1 6 10 85 857

11'234 100'216 23'871 11'955 28'557 14'216 1'339 993 190 898 10'922 175'833

-32 204 -78 142 -1909 -1056 7 -132 8 -17 -718 -1673

541 13835 5070 792 394 56 523 132 -16 -143 -158 20'632

2522 7839 4795 3694 12306 7254 443 306 184 228 3892 31'155

3 6 22

237 636 10'787

-3 -35 104

248 114 73

0 422 2401

8 13 7 137 2 15 19 1 4 233

923 1'014 1'590 29'764 886 4'504 7'370 1'632 1'869 59'343

-49 272 22 433 29 -185 92 14 11 694

-127 140 -6 380 480 170 -76 -14 234 1'382

360 -25 1120 4649 473 -122 -995 -6 -6 8'276

86 1 118 103 83 23 123 537

7'581 1 4'098 3'858 1'795 122 45'760 63'215

-372 0 -75 -80 -56 -5 987 399

60 1 -41 302 23 -7 4914 5'252

1707 -1 -352 510 331 15 7221 9'430

F I X E D I N CO M E Aktiv Broad/aggregate Corporate Covered Credit Spreads Emerging Markets Government High Yield Inflation Money Market Mortgage Diverse Total

R O H S TO F F E Broad Alternative Agriculture Energy Industrial Metals Livestock Precious Metals Total

Quelle: BlackRock / Stand: 30.9.2011

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S E I T E 16 MONITOR SCHWEIZ

Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse

Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 31.10.2011

AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER) Basiswert ISIN Whr Anbieter Swap TER

Umsatz in CHF Trades (in 1000)

SMI S&P 500 MSCI EMU MSCI USA TR SMI Mid Cap MSCI World MSCI Japan MSCI USA MSCI Japan Large Cap SMI

CH0008899764 IE0031442068 IE00B53QG562 LU0274210672 CH0019852802 IE00B0M62Q58 IE00B53QDK08 LU0136234654 IE00B3VWM213 CH0017142719

Ø Umsatz/ Trade

Ø Spread t

CHF USD EUR USD CHF USD JPY USD JPY CHF

CS iShares CS DB CS iShares CS UBS CS UBS

No No No Yes No No No No No No

0.38% 0.40% 0.33% 0.30% 0.49% 0.50% 0.48% 0.30% 0.48% 0.35%

2 112 931 1 273 549 952 819 569 144 563 841 560 108 555 317 491 076 431 481 404 694

17 732 8 271 4 147 3 562 8 681 3 695 1 082 6 241 1 240 5 944

119 159 153 978 229 761 159 782 64 951 151 585 513 232 78 685 347 969 68 084

0.06 0.14 0.25 0.16 0.19 0.21 0.25 0.27 0.38 0.17

LU0292107645 IE00B0M63177 IE00B3Z3FS74 LU0254097446 IE00B0M63730 FR0010375766 IE00B02KXK85 IE00B0M63516 FR0010581413 LU0292107991

USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD

DB iShares UBS CS iShares Lyxor iShares iShares Lyxor DB

Yes No Yes No No Yes No No Yes Yes

0.70% 0.75% 0.60% 0.73% 0.74% 0.85% 0.74% 0.74% 0.65% 0.70%

1 120 794 1 076 394 631 841 469 927 216 676 197 890 176 505 159 956 141 049 136 093

13 508 11 507 5 224 5 036 3 754 1 195 2 586 4 306 826 1 729

82 973 93 543 120 950 93 313 57 719 165 598 68 254 37 147 170 761 78 712

0.23 0.26 0.56 0.41 0.43 0.55 0.38 0.55 0.60 0.50

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USD CHF CHF USD CHF EUR EUR USD USD CHF

iShares CS CS iShares CS CS CS CS iShares UBS

No No No No No No No No No No

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CHF USD CHF CHF EUR CHF USD USD USD

ZKB ZKB ZKB ZKB ZKB Julius Bär Julius Bär CS Lyxor

No No No No No No No No Yes

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USD CHF USD CHF USD USD EUR CHF USD

iShares DB ComStage UBS UBS iShares iShares UBS iShares

No Yes Yes No Yes No No No No

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A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R ) MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market MSCI AC Far East ex Japan MSCI India FTSE/Xinhua China 25 MSCI Brazil HS China Enterprise MSCI EM Asia TR

O B L I G AT I O N E N Barclays USD Treasury Bond 7-10Y SBI DOM Government 3-7 P SBI DOM Government 7+P Barclays USD Treasury Bond 1-3Y SBI DOM Government 1-3 P iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y Barclays Capital US Govt IL Bond SBI DOM Government 1-3 T

R O H S TO F F E Gold 100g Gold Fix PM 1Unze Gold 100g Silver 3Kg Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze RJ / CRB TR

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N EPRA/NAREIT Global Div+ DB Hedge Fund CB FED Funds Effective Rate Index TR SXI Real Estate Funds HFRX Global Hedge Index EPRA/NAREIT US Div+ EPRA/NAREIT Eur. Ex UK Fd Div+ SXI Real Estate Funds EPRA/NAREIT Asia Div+

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