the etf & etp newsletter i ausgabe 04, 2012
KOMPAKT
07
Schlagendes Argument
Bezüglich Gebühren sind Fonds gegen ETF chancenloser denn je.
GESPRÄCHSSTOFF
10
10x10.ch / 16.5.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich
GASTBEITRAG
12
Von Praktikern für Praktiker
Joachim Kuske, VPB
D. Niedermayer und M. Wagner über ihr Buch zu ETF-Grundlagen.
erläutert die Esma-Initiativen für verbesserten Anlegerschutz.
BRENNPUNKT
Passive Strategien einfach umgesetzt
INHALT EDITORIAL
04
BRENNPUNKT
Passive Strategien Auch strategische Vermögens allokationen sind möglich. 08
KOMPAKT
Lockvogel Rendite Unternehmensanleihen liegen hoch im Kurs. Einstieg möglich. 09
INDEX DER AUSGABE
MSCI Europe Small Caps Die Kleinen geben den Takt an. Das Resultat überzeugt. 13
WISSEN
Portfolio-Absicherung Dominique Böhler rät ab von Absicherung mit Short-ETF.
Produktangebot mit Lücken Man könnte meinen, im Bereich der ETF gäbe es bereits alles. Weit gefehlt. Bringen die Emittenten doch am laufenden Band sinnvolle, teilweise auch unsinnige, Innovationen auf den Markt. War es im Vormonat beispielsweise ein umstrittener Diamanten-ETF, so stammt die aktuell spannende Innovation aus dem Hause Amundi: der Amundi ETF S&P 500 Eur Hedged Daily, der kürzlich auf Xetra gelistet wurde. Das Produkt richtet sich an Anleger, die in amerikanische Aktien investieren und zugleich von einer auf täglicher Basis angepassten Währungsabsicherung profitieren möchten. Da Anleger häufig mit Währungskapriolen zu kämpfen haben, wäre es wünschenswert, wenn die Zahl der währungsgesicherten Produkte weiter steigen würde. Doch nicht nur in diesem Bereich besteht Nachholbedarf. Vermisst werden nach wie vor bestimmte Bestandteile für die Umsetzung von strategischen Vermögensallokationen. Besonders bei Anleihen, aber auch bei Style- und Size-ETF, gibt es Lücken, wie Sie auf Seite 4 nachlesen können. Mit dem Produktwachstum steigt auch die Komplexität. Davor warnten unter anderem bereits die US-Aufsicht SEC und die britische FSA. Als Folge der harschen Kritik könnte nun eine Regulierungswelle auf die Branche zukommen. Welche Änderungen auf breiter Front zu erwarten sind, erklärt Joachim Kuske von der VP Bank auf Seite 12. Ihre Barbara Kalhammer
MONITOR ROHSTOFFE
14
Wer soll’s noch kaufen? Der sichere Hafen Gold verliert an Bedeutung, die Kurse fallen.
IMPRESSUM Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: info@10x10.ch, Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer Cover: ©iStockphoto.com/Kerrick
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S E I T E 03
das neuste zuerst
DAS NEUSTE ZUERST
1
2 3
News Ticker
1 Alternative Gewichtung
2 US-Branchen im Fokus
3 StaatsanleihenETF mit Hebel
> Kurzer Handelsmonat Im April wurde an der SIX Swiss Exchange nur an 19 Tagen gehandelt. Die Umsätze bei den ETF sanken um 28 Prozent auf 5 Milliarden Franken.
Ossiam hat die beiden ETF Emerging Markets Minimum Variance Index NR (EUR und USD) an der SIX kotiert. Sie bilden die Wertentwicklung der liquidesten Firmen aus dem S&P/IFCI Index nach. Das Barometer setzt sich aus den führenden Unternehmen der Emerging Markets zusammen, die Gewichtung erfolgt nach dem Optimierungsverfahren. Dadurch wird eine hohe Risikostreuung und somit eine niedrige Varianz erzielt.
Die neun Lyxor-ETF aus der Sektorindex-Serie S&P 500 Capped 20 Prozent ermöglichen die Partizipation an der Entwicklung verschiedenster US-Branchen. Es sind nur Unternehmen aus dem S&P 500 enthalten. Die Anteile werden anhand der StreubesitzMarktkapitalisierung berechnet, die maximale Gewichtung beträgt 20 Prozent. Der Lyxor ETF S&P 500 Capped Health Care Sector setzt auf Titel aus dem Bereich Gesundheit.
db x-trackers bietet neue ETF an, mit denen auf steigende und fallende Kurse von Staatsanleihen gesetzt werden kann. Der db x-trackers II Eurozone Sovereigns Double Long Daily ETF ermöglicht die Partizipation an der positiven Wertentwicklung von Euro-Staatsanleihen mit einem Hebel von zwei.Auf eine gehebelte inverse Wertentwicklung setzt man dagegen mit dem db x-trackers II Eurozone Sovereigns Double Short Daily ETF.
Börsenplatz: SIX Swiss Exchange
Börsenplatz: Xetra
Börsenplatz: Xetra
ISIN: LU0705291812
ISIN: FR0011192848
ISIN: LU0621755676
TER: 0,75%
TER: 0,2%
TER: 0,3 %
> Edelmetall-ETF gesplittet Die ZKB hat den Silber-, Platin- und Palladium-ETF gesplittet. Bislang notieren die Anteile bei einem Preis von über 2000 Franken, neu liegt er unter 500 Franken. > Fidelity setzt auf ETF Die Fondsplattform FIL Fondsbank (FFB) führt neu börsekotierte Indexfonds. Zusätzlich zu seinen 8000 Investmentfonds bietet die Plattform nun auch 70 ETF an.
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Neu: ComStage ETFs auf SPI & DAX
ComStage ETFs auf
Währungen
SPI® TR
Valor
Pauschalgeb. p. a. 0,40 %
CHF
12603146
SDAX® TR
CHF & EUR
12603144
0,70 %
DivDAX® TR
CHF & EUR
12603139
0,25 %
ShortDAX® TR
CHF & EUR
12603142
0,30 %
www.comstage-etf.ch
Gemeinsam mehr erreichen
S E I T E 04 BRENNPUNKT
Passive Strategien einfach umgesetzt Mittlerweile können fast alle wichtigen Marktsegmente mit börsengehandelten Indexfonds abgebildet werden und eine strategische Vermögensallokation ist mit wenigen Transaktionen umsetzbar. Tiefe Kosten, breite Diversifikation und die tägliche Handelbarkeit sind die drei überzeugenden Argumente von ETF. Institutionelle Anleger sind im Vergleich zu Privatanlegern bereits viel früher auf den Zug der passiven Anlagen aufgesprungen. Denn wie die letzten Jahre gezeigt haben, ist es ausserordentlich anspruchsvoll, eine überdurchschnittliche Performance – unter Berücksichtigung aller Kosten – zu erzielen. Das zeigen Renditevergleiche, beispielsweise mit den Pictet-BVG-Indizes. Die von Pictet publizierte Indexzusammensetzung wird zwar kaum exakt mit der strategischen Allokation einer Pensionskasse übereinstimmen, aber in vielen Fällen dürfte einer der drei Indizes dem Risikoprofil einer Vorsorgeeinrichtung gut entsprechen und somit als Vergleichsmassstab dienen. Aus den Pictet-Indizes ist ersichtlich, welche Rendite ein standardisiertes und global diversifiziertes Portfolio mit fixen Quoten erreicht hätte. Die BVG-plus-Indizes investieren im Vergleich zu den Vorgänger-Indizes (BVG 2000, BVG 93) auch in alternative Anlagekategorien. Zur Performance-Berechnung werden die Gewichtungen am Mo-
natsende angepasst, so dass zu Beginn des nächsten Monats wieder die ursprüngliche Portfoliostruktur hergestellt ist, während im Laufe des Monats eine Buy-and-holdStrategie angewendet wird. Spärliche Auswahl Auf Basis des BVG40 soll aufgezeigt werden, dass eine solche (konservative) Strategie mit ETF effizient umgesetzt werden kann. Fehlen tun einzig ein paar wenige, aber wichtige Portfoliobausteine. Der Index alloziert 50 Prozent des Vermögens in Obligationen, 30 Prozent davon in bestimmen Franken-Anleihen. Für den Franken-Anteil wählt Pictet die SIX-Swiss-Bond-Indizes. Dieses Barometer widerspiegelt die Kursentwicklung der in Franken denominierten Anleihen, die an der Schweizer Börse kotiert sind. Für Anleger bedeutet dies eine erste Hürde, denn auf dieses Marktsegment gibt es keine ETF. Die Auswahl an Obligationenindizes ist hierzulande spärlich, einzig Schweizer Staatsanleihen können in den Laufzeitensegmenten 1-3, 3-7 und 7-15 Jahre
abgebildet werden. Wer Schweizer Unternehmensanleihen mittels ETF abbilden will, sucht vergebens und muss sich in die Welt der klassischen Indexfonds begeben. Für die Fremdwährungstranche nutzt Pictet den Barclays Capital Multiverse Bond Index. Dieser ist W EITER S. 05
PICTET BVG INDIZES
Quelle: Pictet
Anlagekategorien
BVG-60 plus
Liquidität Obligationen
Gewichtung (in %) BVG-25 plus BVG-40 plus
0
0
0
65
50
30
Schweiz
40
30
15
Welt
25
20
15
Aktien
20
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45
7.5
10
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Welt
12.5
20
30
Immobilien
10
10
10
Schweiz
Schweiz
7.5
5
2.5
Welt
2.5
5
7.5
Hedge Funds
2.5
5
7.5
Private Equity
2.5
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7.5
Commodities
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S E I T E 05 BRENNPUNKT
ein Mix aus Staats- und Unternehmensanleihen (inklusive High-Yield). In der Schweiz fehlt es zurzeit jedoch noch an einer globalen Lösung für Unternehmensanleihen. Als Alternative könnte der Markit iBoxx $ Corporate Bond Index dienen. Dieser bietet Zugang zu den 30 grössten und liquidesten in Dollar denominierten Unternehmensanleihen mit Investment Grade. Der Index ist mit fast 75 Prozent jedoch stark USA-lastig. Der Bereich Staatsanleihen könnte mit dem Citigroup Global Governement Bond Index abgedeckt werden. Dieser bietet Zugang zu Staatsanleihen der sieben führenden Industrienationen: Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Grossbritannien und den USA. Für qualifizierte Anleger lohnt sich ein Blick über die Landesgrenze, da viele Anbieter bereits globale Produktlösungen im Angebot führen, die an ausländischen Börsen zugelassen sind. Die Vorteile des SPI Der BVG-40 plus investiert 30 Prozent in Aktien. Als Referenzindex für den Schweizer Markt dient der Swiss Performance Index (SPI). Dieses Barometer weist gegenüber dem Leitindex, dem SMI, einige Vorteile aus. Einerseits werden Dividendenzahlungen eingerechnet, andererseits ist der SPI breiter diversifiziert. Der Gesamtmarktindex für den Schweizer Aktienmarkt berücksichtigt sowohl die Small- und Mid-Caps-Unternehmen wie auch die grosskapitalisierten Firmen. An der Schweizer Börse sind aktuell zwei Anbieter – UBS und ComStage –, die SPI-ETF im Sortiment aufführen. Aus steuerlichen Gründen lohnt sich hier die Wahl
B E I S P I E L D E P OT AU F D E R B A S I S P I C T E T - B V G - 4 0
Quelle: 10x10, Telekurs
Basiswert
Emittent
Whr.
TER
Div.
Repl.
YTD
Obligationen
Schweiz
SBI DOM Government 3-7 P
Credit Suisse
CHF
0.19%
semi-annual
physisch
Welt
Markit iBoxx $ Corporate Bond
iShares
USD
0.20%
quaterly
physisch
5.61%
Welt
Citigroup Global Government Bond
iShares
USD
0.20%
semi-annual
physisch
0.49%
Aktien
Schweiz
SPI
UBS
CHF
0.48%
retained
physisch
4.27% 7.42%
-1.05%
Welt
MSCI ACWI IMI
SSGA
USD
0.55%
retained
physisch
Immobilien
Schweiz
SXI Real Estate Funds
UBS
CHF
0.45%
annual
physisch
Welt
MSCI World Real Estate
Lyxor
USD
0.45%
annual
synthetisch
Alternative
Private Equity
Private Equity TR
Lyxor
EUR
0.70%
retained
synthetisch
11.44%
Hedge Funds
HFRX Global Hedge Index
UBS
USD
0.60%
retained
synthetisch
2.23%
0.37%
Gesamtkostenquote Depot (p.a. / ohne TRX-Kosten)
des UBS-ETF, da das Fondsdomizil des Pendants von ComStage im Ausland liegt. Die ausländische Aktienquote wird mit dem MSCI AC World IMI abgedeckt. Dabei handelt es sich um einen kapitalisierungsgewichteten Index, der Aktien mit grossen, mittleren und kleinen Kapitalisierungen von Industrie- und Schwellenmärkten berücksichtigt. Pictet wählt hier eine TotalReturn-Strategie, das bedeutet, dass in diesem Barometer allfällige Einkommen berücksichtigt werden. Einen ETF auf dieses Barometer bietet einzig die State Street Global Advisor an. Für eine globale Aktienmarktabdeckung wählen viele Anleger den MSCI World. Der Nachteil dieses Barometers ist dessen hohe Konzentration auf entwickelte Volkswirtschaften. Wer stärker von der Kraft der Schwellenländer profitie-
5.28% 14.73%
ren will, kann sein Exposure in diesem Segment mit dem MSCI Emerging Markets zusätzlich erhöhen. Stabiler Anker Auch Immobilien können inzwischen gut mit ETF abgebildet werden. Die Pictet-Benchmark nutzt für den Frankenanteil den SXI Real Estate Funds Index. Dieser umfasst alle an der SIX Swiss Exchange kotierten Immobilienfonds. Interessant ist der Index wegen seiner geringeren Volatilität. Auf Einjahressicht lag die annualisierte Schwankungsbreite bei 5,49 Prozent, die im gleichen Zeitraum generierte Rendite lag bei 6,54 Prozent. Platzhirsch ist in diesem Segment die UBS. Die Grossbank ist derzeit der einzige Anbieter, der diesen Markt mittels ETF zugänglich macht. W EITER S. 06
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S E I T E 06 BRENNPUNKT
Für die weltweite Abdeckung nutzt Pictet den DJ Global Select Real Estate TR Index. Dieser repräsentiert Real Estate Investment Trusts und Real Estate Operating Companies, die weltweit operativ tätig sind. Der Index umfasst 210 Titel, die entsprechend der Free-Float- adjustierten Marktkapitalisierung gewichtet sind. Auf dieses Barometer ist in der Schweiz kein ETF zugelassen. Als Alternative könnten Anleger den MSCI World Real Estate in Betracht ziehen. Dieser beinhaltet die nach Marktkapitalisierung bedeutendsten Unternehmen des globalen Real-Estate-Marktes. In diesem Jahr konnte das Barometer über 14 Prozent an Wert zulegen. Kosteneffiziente Diversifikation Noch ist die Auswahl an alternativen Anlagen klein. Im Bereich Hedge Funds haben die UBS und die Deutsche Bank Produkte im Angebot. Will sich ein Anleger an die Pictet-Zusammensetzung halten, dann fällt die Auswahl auf den HFRX Global Hedge Fund Index. Dieses Barometer wird durch einen UBS-ETF abgebildet. Ebenfalls ein Mauerblümchendasein fristet der Bereich Private Equity, wo Indexprodukte ebenfalls rar sind. Ausnahmen sind iShares mit dem S&P Listed Private Equity Fonds an und Lyxor mit dem Private Equity Total Return Index. Ersterer wird physisch abgebildet, der zweite bedient sich der synthetischen Replikationsmethode.
Diese Beispiele zeigen, dass heute mittels börsengehandelten Indexfonds fast alle Anlageklassen und die meisten Regionen abgebildet werden können. Auf der Landkarte fehlen sicherlich einige Portfoliobausteine, insbesondere bei globalen und regionalen Anleihen besteht Handlungsbedarf, das Angebot auszuweiten. Ebenso im Be- Auf der Landkarte fehlen reich der alternativen Anlagen sicherlich einige Portfoliound Aktienstrategien, wie Sizeund Style-ETF, sollte das Ange- bausteine, insbesondere bei bot anwachsen. globalen und regionalen Ob nun ein Nachbilden der Anleihen besteht HandlungsPictet BVG Indizes grundsätzlich sinnvoll ist, liegt im Ermes- bedarf. sen des Investors. In diesen Strategien werden Schwellenländer wie auch Rohstoffe, insbesondere Edelmetalle, zu wenig berücksichtigt. Aber das Beispiel zeigt, dass professionell aufgezogene Strategien mit wenigen Transaktionen umgesetzt werden können, und diese führen zu einem kostengünstigen Anlagedepot (37 Basispunkte jährlich). Selbstverständlich können diese Portfoliobausteine mit entsprechenden aktiv verwalteten Fonds realisiert werden. Der Investor ist jedoch der Prognosefähigkeit des Fondsmanagers ausgesetzt, zudem wachsen die jährlichen Gebühren schnell mal um rund 100 Basispunkte an. RB Web-Link: 1x1 der ETF
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SPDR ETFs ist die ETF-Plattform von State Street Global Advisors, zu der Fonds gehören, die von den europäischen Aufsichtsbehörden als offene OGAW zugelassen wurden. ETFs (Exchange Traded Funds) werden wie Aktien gehandelt, sind Anlagerisiken ausgesetzt und unterliegen Schwankungen des Marktwerts. Der Wert der Anlage kann sowohl steigen als auch fallen, daher ist die Rendite Schwankungen unterworfen. Veränderungen der Wechselkurse können nachteilige Auswirkungen auf den Wert, den Kurs oder den Ertrag einer Anlage haben. Darüber hinaus gibt es keine Garantie, dass ein ETF sein Anlageziel erreicht. SPDR ETFs sind unter Umständen nicht für Sie verfügbar oder geeignet. Diese Werbung stammt von State Street Global Advisors („SSgA“) und stellt keine Anlageberatung, kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf von Anteilen von SPDR ETFs dar. SPDR ETFs dürfen nur in Gerichtsbarkeiten angeboten oder verkauft werden, in denen dies zulässig ist, unter Einhaltung der geltenden Vorschriften. Vor der Anlage sollten Sie sich einen Prospekt sowie einen vereinfachten Prospekt für die SPDR ETFs besorgen und diesen durchlesen. Weitere Informationen und den Prospekt/vereinfachten Prospekt, in dem die Merkmale, Kosten und Risiken von SPDR ETFs beschrieben sind, stehen allen Personen mit Wohnsitz in den Ländern, in denen SPDR ETFs zum Vertrieb zugelassen sind, unter www.spdrseurope.com zur Verfügung, können aber auch bei einer örtlichen SSgA Niederlassung angefordert werden. „SPDR“ ist eine eingetragene Marke von Standard & Poor’s Financial Services LLC („S&P“) und wurde für die Nutzung durch State Street Corporation lizenziert. Kein von State Street Corporation oder dessen verbundenen Unternehmen angebotenes Finanzprodukt wird von S&P oder dessen verbundenen Unternehmen gesponsert, unterstützt, verkauft oder beworben, und S&P und seine verbundenen Unternehmen übernehmen keinerlei Gewähr für die Zweckmäßigkeit eines Kaufs, Verkaufs oder Besitzes von Anteilen an solchen Produkten. © 2012 State Street Corporation – Alle Rechte vorbehalten. IBGE-0444.
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01/05/2012 11:49
S E I T E 07
Ein schlagendes Kostenargument Im Gebührenvergleich haben Fonds gegen ETF keine Chance. Traditionelle Fonds sind überraschenderweise sogar noch teurer geworden. Börsenkotierte Indexfonds werden in erster Linie aufgrund ihrer tiefen Kosten geschätzt. Dadurch ist es ihnen oftmals auch möglich, im Performancevergleich besser als aktive Fonds abzuschneiden. Im Gegensatz zu Fonds fallen bei ETF weder Ausgabeaufschlag noch Rücknahmegebühren an. Dafür muss ein Anleger beim Kauf von ETF Ordergebühren und den Spread, die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs, bezahlen. Im Hinblick auf die Kosten einsparungen wird jedoch die Gesamtkostenquote am stärksten beachtet. Die Total Expense Ratio (TER) gibt die jährlichen Kosten eines Fonds an. In der TER sind Kosten wie Verwaltungs- und Depotbankgebühren enthalten. Gemäss Morningstar liegt die durchschnittliche Kostenquote für europäische Aktien-ETF bei 0,37 Prozent und beträgt somit weniger als die Hälfte der jährlichen Kosten für einen durchschnittlichen Aktienindexfonds (0,87 Prozent) und rund ein Fünftel der Gebühren eines aktiv gemanagten Aktienfonds (1,75 Prozent). Zwar muss bei der Gesamtkostenquote berücksichtigt werden, dass sie nicht das gesamte Bild der Kosten eines ETF wiedergibt. Die TER ist jedoch meist ein entscheidender Faktor für den Kauf und gilt als einfache Möglichkeit, um die Gebühren der Produkte zu vergleichen. KOSTENVERGLEICH ETF VS. AKTIVE FONDS (EUR) Quelle: Morningstar
2006
2007
2008
2009
2010
ETF
0.401
0.383
0.462
0.437
0.396
Anzahl
87
89
219
443
416
Fonds
1.402
1.442
1.451
1.481
1.500
Anzahl
6196
13680
17855
23089
24169
Überraschende Ergebnisse Morningstar hat die Gesamtkostenquote aller Fonds mit Domizil Europa unter die Lupe genommen. Der Vergleich bringt Überraschendes zu Tage. Während die Kosten bei ETF mit wachsender Produktzahl und Verbreitung gesunken sind, sind sie bei Fonds sogar gestiegen. Die durchschnittliche TER aller Open End Funds hat sich zwischen 2006 und 2010 um mehr als sieben Prozent erhöht. Das erstaunt, denn wer mit seinem eher teuren aktiv verwalteten Fonds weniger Rendite erwirtschaftet als ein günstigerer ETF mit demselben Anlageuniversum, gerät in Erklärungsnot. Als einen Grund für die steigenden Kosten sieht Ali Masarwah, Chefredaktor von Morningstar, die steigende Anzahl an alternativen und Multi-Asset-Fonds, die im Vergleich zu herkömmlichen Mischfonds besonders hohe Gebühren aufweisen. Jedoch ist zurzeit eine in Grossbritannien angestossene Diskussion über die Kosten, vor allem beim Vertrieb, im Gange. Masarwah erklärt, dass es zu einer Trennung von abhängigem und unabhängigem Vertrieb kommen könnte. Dabei wären bei der zweiten Variante Provisionen verboten. Eine wünschenswerte Entwicklung für die Anleger, die auf der Produktebene in diesem Fall von deutlich tieferen Kosten profitieren könnten. BK
10sekunden
KOMPAKT
> FINRA spricht Strafen aus Die US-Finanzaufsichtsbehörde FINRA hat Citigroup, Morgan Stanley, UBS und Wells Fargo zu gesamthaft 9,1 Millionen Dollar Strafgeld verurteilt. Grund sind Unstimmigkeiten im Handel mit ETF. Die ETF-Broker der Banken hätten Short- und Leverage-ETF an Privatanleger vertrieben, obwohl diese für deren Zwecke ungeeignet gewesen seien. Gemäss FINRA verfügten die Institute zwischen Januar 2008 und 2009 nicht über angemessene Überwachungssysteme. > Neuer Market Maker für UBS Die Deutsche Bank agiert künftig als zusätzlicher Market Maker für die ETF von UBS Global Asset Management. Mit dieser neuen Vereinbarung kann die Schweizer Grossbank ihren Multi-Market-Maker-Ansatz bei ETF erweitern, wie das Unternehmen mitteilte. Die Vorteile dieses Ansatzes für Anleger sind tiefere Spreads und höhere Handelsliquiditäten. Zu den strategischen Market Makern zählen neben der Deutschen Bank auch die Commerzbank und die UBS Investment Bank. > ETF bevorzugt ETF werden immer stärker in der Vermögensverwaltung eingesetzt. Dies ergab eine Auswertung des Analysehauses Firstfive im Auftrag von Reuters unter 300 unabhängigen Vermögensverwaltern. Der Anteil von ETF liegt bei 9,3 Prozent nach 9,1 Prozent Ende 2011. Weniger eingesetzt werden im deutschsprachigen Raum hingegen strukturierte Produkte. Waren Ende 2011 noch 5,9 Prozent der Bestände in Zertifikate investiert, sank der Anteil bis Ende März 2012 auf 4,8 Prozent. > ETF auf Saudi Arabien Das Angebot auf Nischen- und exotische Märkte wächst weiter. Nun plant die US-Fondsgesellschaft Van Eck den ersten ETF auf den saudi-arabischen Aktienmarkt. Bei der Finanzaufsichtsbehörde SEC wurde ein Zulassungsantrag eingebracht. Der Market Vectors Saudi Arabia ETF bezieht sich auf den gesamten Aktienmarkt des Golfstaates, der Market Vectors Saudi Arabia Small-Cap ETF auf entsprechende Nebenwerte. Berechnet werden die Indizes von Structured Solutions.
KOMPAKT
?
Konzerne locken mit hohen Renditen
665
Obwohl die Kurse von Unternehmensanleihen bereits stark gestiegen sind, ist es für einen Einstieg nicht zu spät. Entscheidend ist die Wahl des passenden Produktes. Aufgrund tiefer Renditen bei Staatsanleihen suchen professionelle Anleger nach alternativen Anlagemöglichkeiten. Fündig werden sie bei Corporate Bonds. Viele vertrauen heute lieber einem soliden Unternehmen als einem Staat – Griechenland und Co. lassen grüssen. Zahlreiche Grosskonzerne verfügen über hohe CashReserven und konnten seit 2010 ihre Schulden senken. Gemäss Stevan Bajic, Senior Credit Strategist bei der Bank Sarasin, hat sich der Markt für Unternehmensanleihen im ersten Quartal erholt. Die Risikoprämien sind seit Jahresbeginn um durchschnittlich 30 Prozent gesunken. Stabile makroökonomische Aussichten und günstige Marktgegebenheiten unterstützen diesen Trend auch im zweiten Quartal. So bewertet die Bank Unternehmensanleihen mittelfristig attraktiver als Staatsanleihen. Erschwerte Selektion Eine Herausforderung ist die Auswahl des richtigen Produkts. Das Angebot an Unternehmensanleihen wächst kontinuierlich, denn Firmen beschaffen sich ihre Gelder vermehrt über den Kapitalmarkt statt über Banken. Grund dafür ist die restriktive Kreditvergabe der Institute. Bajic erwartet, dass sich in den kommenden Monaten vor allem Emittenten mit schlechter Bonität auf diesem Weg Geld beschaffen werden. Unternehmen ohne Investment Grade, High Yield Corporate Bonds, locken mit Renditen von über sieben Prozent. Anleger müssen sich jedoch der Gefahr bewusst sein. So drohen höhere Ausfalls- und Liquiditätsrisiken. Zudem sind die Märkte oftmals sehr illiquide, was den Zugang erschwert. Eine Möglichkeit, das Risiko breit zu streuen und Zugang zu den Anleihen zu erhalten, bieten ETF. Gemäss iShares werden die Märkte und deren Liquidität einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Die Anleihen würden sich aber dennoch durch ein geringes durchschnittliches Emissionsvolumen, eingeschränkte Liquidität und eine breite Geld/Brief-Spanne auszeichnen. Auch bei einem ETF-Investment besteht das Risiko eines Verlusts als Folge
$
S E I T E 08
Mrd.
… Dollar Passive ETF sind weit verbreitet. Aktive ETF sind dagegen eine Randerscheinung geblieben. Bill Gross, Verwalter des weltweit grössten Obligationenfonds, dem Total Return Fund von Pimco, kümmert sich seit Anfang März auch um eine ETF-Variante des Erfolgsfonds. Der ETF kommt auf Gesamtgebühren von 0,59 Prozent. Für einen aktiv verwalteten Obligationenfonds ist das wenig, aber nicht für einen Bond-ETF. Den Investoren scheint es egal zu sein. Der Fonds toppte bereits die 600-Milliarden-Dollar-Grenze.
eines Zahlungsausfalls oder einer Herabstufung. Prinzipiell bieten ETF einen diversifizierten Zugang. Neben Anleihen mit und ohne Investment Grade wird auch zwischen Financials und Non-Financials unterschieden. Erstere bieten attraktivere Renditen von rund drei bis sechs Prozent. Seit Jahresbeginn stehen Corporate-BondsETF in der Anlegergunst ganz oben. Bis Ende April flossen 10,6 Milliarden Dollar in diese Produkte. Im Vergleich: 2011 wurden insgesamt nur 11,4 Milliarden Dollar in diese Produkte investiert. Dies geht aus dem ETP Landscape von BlackRock hervor. Auch wenn der Zugang mit ETF leichter ist, darf der Blick auf die Zusammensetzung nicht vernachlässigt werden. Weiters muss das Engagement regelmässig hinterfragt werden. Bajic ist der Ansicht, dass bei Unternehmensobligationen trotz der guten Aussichten nach wie vor Bedarf an einem differenzierten Anlageverhalten besteht. BK
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S E I T E 09 INDEX DER AUSGABE
Die Kleinen geben Gas
Small-Caps haben sich nach Krisenzeiten oft besser entwickelt als Aktien grosser Unternehmen. Derzeit scheinen sie besonders in Europa attraktiv. Small Caps besitzen ein erhöhtes Risikoprofil. Das zeigte sich im Krisenjahr 2008, als ihre Aktien stärker litten als die Titel der Grossen. Im Prinzip gilt jedoch der Small-Cap-Effekt, der langfristig eine ertragreiche Entwicklung garantiert. Dieser Effekt ist eine Risikoprämie, welche ungünstige Charakteristika der Small Caps – beispielsweise in Bezug auf höhere Intransparenz, hohe Volatilität und geringe Liquidität – ausgleichen soll. In der Vergangenheit haben sich Small Caps in global ausgerichteten Aktiendepots über ganze Konjunkturzyklen hinweg jedoch als Performancetreiber erwiesen. Gemäss den Analysten der Allianz Global Investor sollen sich die kleineren und mittleren Unternehmen in Europa künftig besser entwickeln als die grossen Gesellschaften. Da sich die Kleinen günstig finanzieren können und in den vergangenen Jahren übermässige Kursverluste einfuhren, sind sie zu interessanten Übernahmekandidaten geworden. Das beflügelt die Kursfantasien der Anleger. Blickt man zurück auf das letzte Jahr, so haben europäische Small- und Mid-Cap-Aktien insbesondere im zweiten Semester schlechter abgeschnitten als die der Large-Caps. In diesem Jahr hat sich das Blatt gewendet. Während der MSCI Europe (ohne Dividende) mit 5,6 Prozent im Plus notiert, konnten die mittelgrossen europäischen Aktien bis Anfang Mai rund 8,5 Prozent zulegen. Das Segment der kleinkapitalisierten Firmen legte sogar um beinahe 15 Prozent zu. Gemäss Allianz-Studie ist die Bewertung der kleineren Unternehmen zu niedrig: «Die Bewertungen im Vergleich zu Anleihen sind so niedrig wie nach dem Zweiten Weltkrieg und die Unternehmen haben ihre Verschuldung drastisch reduziert, während die Anleger sehr niedrige Erwartungen an das Gewinnwachstum haben.» Zusammensetzung & Performance Der Index besteht aus über 1000 Unternehmen aus 27 europäischen Staaten. Die Firmen werden nach der im Streubesitz befindlichen Marktkapitalisierung gewichtet. Mit knapp 40 Prozent macht Grossbritannien den Löwenanteil aus. Zentral sind Industrie und Finanzwesen, die mehr als 40 Prozent des Index ausmachen. Im Zuge der Lehmankrise verlor er über 60 Prozent. Ab diesem Zeitpunkt bis Ende Mai 2011 betrug die Performance beachtliche 180 Prozent. Die darauf folgende Krise bescherte einen Verlust von knapp 34 Prozent. Anleger, die seit Beginn des Jahres im Small-Cap-Segment investiert sind, dürften sich über eine momentane 10-prozentige Performance freuen. OB
1.
Großbritannien (UK)
39.21
2.
Deutschland
10.27
3.
Schweiz
7.64
4.
Frankreich
6.72
5.
Schweden
6.41
6.
Italien
4.29
7.
Niederlande
4.15
8.
Norwegen
3.79
9.
Finnland
2.98
Andere
14.54
10
DIE 10 GRÖSSTEN POSITIONEN
top10
MSCI Europe Small Cap:
%
L Ä N D E R - V E R T E I LU N G
Gemalto 0,76%
IMI 0,64%
Croda International 0,62%
Elektra B 0,57%
Zodiac Aerospace 0,54%
Pennon Group 0,54%
Wood Group (John) 0,54% Informa 0,51%
Andritz 0,51%
MTU Aero Engines 0,52%
Pr
P R O D U K T E auf den MSCI Europe Small Cap (Stand: 4.5.12) Anbieter
Swap
TER p.a.
AuM
Deutsche Bank XXSC
Symbol
Ja
0.40%
145.6 Mio EUR 0,33%
Commerzbank CMEUSC
Ja
0.35%
19.1 Mio USD
State Street
Nein
0.40%
7.3 Mio EUR
SMCS
Spread
ETF YtD
Index YtD
17.63%
11.77%
0,35%
17.61%
11.77%
0,59%
16.13%
11.77%
S E I T E 10 GESPRÄCHSSTOFF
Dr. Daniel Niedermayer
Marcel Wagner
promovierte in Finanz-
studierte Wirtschaftswissen-
marktökonomie und ist als
schaften (HSG) und ist als
Portfolio-Manager bei
Portfolio-Manager
einer Schweizer
im Bereich ETF-
Bank tätig.
Lösungen tätig.
Von Praktikern für Praktiker Herr Wagner, Herr Niedermayer, Sie haben ein umfassendes Buch über ETF geschrieben. Was war der Auslöser? Marcel Wagner (MW): Im Rahmen unserer Tätigkeit als Portfoliomanager haben wir festgestellt, dass es zu diesem Thema wenig Literatur gab, insbesondere auf Deutsch. ETF werden zwar oft als selbsterklärend angesehen, bei genauerer Betrachtung erfordern sie jedoch Kenntnisse in verschiedenen Themenbereichen. Wir wollten den konkreten Einsatz von ETF und das dazu notwendige Wissen über Anlageklassen, Indizes und Anlagestrategien in einem Buch erklären. Das ETF-Wachstum hat Tücken: Immer mehr Produkte und steigende Komplexität. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage? Daniel Niedermayer (DN): Der Wettbewerb ist intensiv und die Innovationskraft hoch. Dies führt zu günstigeren Produkten, aber auch zu Strategien, die nahe beim aktiven Management liegen und weniger an langfristiges Investieren erinnern. Schliesslich wird der Markt entscheiden, wie gross das Bedürfnis nach komplexeren Instrumenten ist. Gerade bei gehebelten Produkten stellt sich die Frage, ob Endinvestoren die Mechanik wirklich verstehen.
MW: Viele Kernbausteine für die Portfoliokonstruktion sind zwar vorhanden, dennoch dürfte es einen weiteren Schub bei «einfachen» ETF geben. Einerseits bei Produkten auf Obligationen, anderseits bei solchen auf Aktien im Rahmen der Size- und Style-Kombination, beispielsweise Mid-Cap-Value-Strategien. Die Basis ist die richtige Indexauswahl. Auf welche Faktoren sollte ein Investor achten? MW: Zunächst muss der gewählte Index mit der verfolgten Anlagestrategie übereinstimmen. Investoren müssen verstehen, wie die Titel ausgewählt und gewichtet werden. ETF auf Indizes nach der Marktkapitalisierungsmethode werden traditionell für die Kernquoten verwendet; sie haben oft enge Handelsspannen und tiefe Gebühren. Doch auch hier ergeben sich in der Praxis Unterschiede. Verglichen werden sollten die Anzahl Titel, die Markttiefe und der Sektormix. Zudem darf ein etwaiges Fremdwährungsrisiko nicht ausser Acht gelassen werden. Der Job eines jeden ETF ist es, möglichst präzise den Index abzubilden. Warum schaffen es die meisten ETF nicht, die perfekte Abbildung, also 100%, zu erreichen?
DN: Ein Index stellt ein theoretisches Portfolio dar. Anpassungen erfolgen seitens Index per «Knopfdruck», reale Umsetzungskosten werden selten berücksichtigt. Ein ETF hingegen muss die entsprechenden Wertschriften erwerben, was automatisch Kosten und operative Abläufe zur Folge hat. Dazu zählen Handelsspannen, aber auch Wiederanlagen bei Ausschüttungen oder ein erschwerter Zugang zu einzelnen Wertschriften. Bei swapbasierten ETF muss sich der Delta-1-Desk entsprechend absichern können, was ebenfalls Kosten verursacht. Manche ETF schneiden hingegen besser ab als der Index. Was ist der Grund? MW: Bei Aktien-ETF werden oft Net-Indizes nachgebildet, das heisst auf den Dividenden wird bei der Performance berechnung die jeweilige Quellensteuer abgezogen. Eine höhere Performance kann beispielsweise erreicht werden, wenn aufgrund des ETF-Domizils gewisse Steuern zurückgefordert werden können, sich das Handelsbuch bei synthetischen ETF günstiger absichern kann, Wertschriftenleihe erfolgt oder – bei physischen ETF – ein Sampling zu einer (temporären) Outperformance führt. W EITER S. 11
S E I T E 11 GESPRÄCHSSTOFF
Ein Qualitätsmass liefert auch der Tracking Error. Wie können Anleger diese Zahl richtig interpretieren? DN: Der Tracking Error (TE) wird in der Regel als die Standardabweichung der Renditedifferenz zwischen dem Kursverlauf eines ETF und des zugrundeliegenden Index definiert. Bei dieser Definition gilt, dass die Renditedifferenz des ETF zum Index in etwa einem von drei Jahren über oder unter dem Wert des Tracking Errors liegt. Diese Interpretation kann aber problematisch sein, denn in gewissen Fällen sind die statistischen Annahmen, die diese Interpretation rechtfertigen, verletzt. Tritt beispielsweise eine tägliche Out- oder Underperformance auf, kann trotz einer deutlichen Renditeabweichung zum Index ein tiefer Tracking Error resultieren. Können Sie dazu Beispiele aus der Praxis nennen? MW: Ein gutes Beispiel sind ETF auf den MSCI Emerging Markets. Swap-basierte ETF weisen hier oft einen deutlich tieferen TE auf als physische ETF. Der MSCI EM NR Index hatte vom 30.12.2009 bis 30.09.2011 in Dollar gemessen eine Performance von minus 6,29 Prozent. Vergleicht man die synthetischen ETF von Lyxor und Deutsche Bank (DB) mit dem Index, resultiert ein TE von 0.01 respektive 0,03 Prozent. Dies steht im Gegensatz zu physischen ETF wie beispielsweise dem CS-ETF. Hier resultierte ein TE von 0,08 Prozent. Die absolute Performance war: DB minus 7,6, CS minus 7,98 und Lyxor minus 8,78 Prozent.
Ist die Grösse eines ETF ein geeignetes Selektionskriterium? MW: Teilweise. Wird beispielsweise ein neuer ETF auf einen liquiden Standardindex wie den SMI aufgelegt, ist die Grösse des ETF eher nebensächlich. Der Index kann auch bei kleinen Volumen günstig nachgebildet werden. Zudem können sich die Market Maker einfach absichern und somit enge Spreads stellen. Damit dies auch erfolgt, sollte der Anbieter den Fokus auf seinen Market Maker legen. In der Praxis kann jedoch beobachtet werden, dass viele Anleger ein gewisses Fondsvolumen bevorzugen. In Europa ziehen ETF oft zusätzliche Gelder an, wenn sie die Grenze von 50 Millionen Franken überschritten haben. Sie schreiben, dass die Handelsspanne bis zu zwei Drittel der Gesamtkosten ausmacht. Wie das? DN: Dies ist natürlich nur eine grobe Faustregel. In der Tat kann aber beobachtet werden, dass die Handelsspanne oft bis zu doppelt so hoch ist wie die TotalExpense-Ratio (TER). Nur bei sehr wenigen ETF ist die Handelsspanne verschwindend klein im Vergleich zur TER. Es gibt hingegen auch ETF, wo die Handelsspanne deutlich mehr als zwei Drittel der Gesamtkosten ausmacht. MW: Vor dem Kauf sollte der aktuelle Spread mit ähnlichen ETF und mit historischen Werten verglichen werden. Dies ist möglich auf der Internetseite der Schweizer Börse. Zudem sollte nur dann über die Börse gehandelt werden, wenn der zu-
ETF sind effiziente und kostengünstige Instrumente, setzen jedoch eine klare Strategie oder Meinung voraus. Marcel Wagner
grundliegende Markt offen ist oder sich die Market Maker gut absichern können. Was sind die grössten Anlegerfehler mit ETF? DN: Falsche Erwartungen und das Fehlen einer Anlagestrategie. Anleger meinen oft, dass ETF den Index 1:1 nachbilden und übersehen dabei, dass bei ETF auch Kosten anfallen. Im Gegensatz zu aktiven Fonds kann der Anleger nicht hoffen, dass der Fondsmanager auf den Markt reagiert. ETF bleiben ihrer Strategie treu und es ist die Aufgabe des Anlegers, diese richtig zu kombinieren und zu überwachen. MW: ETF können zwar schnell über die Börse gehandelt werden, erfordern aber wie jedes Investment die notwendige Vorabklärung und Geduld. Das geht gerne vergessen. RB Web-Link: etf-praxisbuch.ch
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S E I T E 12 GASTBEITRAG
Bemühungen für mehr Anlegerschutz Die Regulierungswelle macht auch vor ETF nicht halt. Die europäische Wertpapier- und Marktbehörde Esma hat in einer öffentlichen Befragung einige Initiativen angekündigt, die den Anlegerschutz erhöhen sollen. Auch für ETF-Fonds, die bereits den sehr umfangreichen Ucits-4-Regeln in Bezug auf Anlegerinformation unterliegen, sollen nach dem Willen der Esma (Esma`s Guidelines On ETFs And Other Ucits Issues – 30. Januar 2012) fortan besondere, zusätzliche Informationspflichten gelten. Anleger sollen demnach klare Angaben zu diesen Produkten erhalten, um über die Risiken und Merkmale vollends aufgeklärt zu sein. Ucits-ETF gelten als nicht-komplex Esma erläutert, unter welchen Umständen ein Ucits-ETF als ein komplexes Anlageprodukt gemäss der aktuell unter Neuverhandlung stehenden MiFID-Richtlinie betrachtet werden sollte. Demnach soll weiterhin keine Aufteilung des Ucits- Begriffs vorgenommen werden. Alle Fonds, die eine Ucits-Zulassung vorweisen können, fallen unter die erleichterten MiFIDAufklärungsanforderungen für nicht-komplexe Finanzprodukte. Nichtsdestotrotz verfolgt Esma das Ziel, dem Risiko der Verwechslung von ETF mit ähnlichen Anlageprodukten vorzubeugen, damit Anleger nicht durch Unachtsamkeit in andere, von MiFID als «komplexe Finanzstrukturen» qualifizerte Produkte investieren. Solche von Esma als ähnlich eingestufte Produkte können beispielsweise
Exchange Traded Notes (ETN) sein. Diese werden von Banken oder Special Purpose Vehicles (SPV) herausgegeben und unterliegen momentan keiner Aufsicht. Gemäss Esma ist ein Ucits-Fonds als ETF zu betrachten, wenn mindestens eine Aktienklasse kontinuierlich an einem geregelten Markt oder einem multilateralen Handelssystem handelbar ist. Ausserdem muss mindestens ein Marktmacher eine enge Korrelation zwischen dem (täglich gerechneten) Nettoinventarwert und dem Börsenhandelspreis gewährleisten. Der Begriff ETF soll demnach ausschliesslich von Fonds, welche dieser Defintion entsprechen, getragen werden und sämtliche von diesem Fonds ausgegebenen Dokumente sollten einen klaren Bezug zu diesem Begriff enthalten. Aktiv und passiv verwaltete ETF Zusätzlich zur allgemeinen Hinweispflicht eines ETF soll der Anleger ebenfalls konkrete Informationen zur Anlagestrategie des Produkts erhalten. Bei ETF, welche passiv verwaltet werden und somit einen Index nachbilden, muss die Fondsdokumentation dem Anleger Angaben zum replizierten Index liefern. Diese Informationen beinhalten Details zum Index und seinen Komponenten, wie der ETF den Index nachbildet,
Angaben zum Tracking Error, welcher für diesen ETF angewandt wird, Informationen zu Kosten und Ausschüttungen, welche die Nachbildung des Index beeinflussen können, sowie die Kennzeichnung, ob der ETF den Index vollständig oder teilweisenachbildet. ETF, die einen Index mit einem zusätzlichen Hebeleffekt nachbilden, müssen zusätzlich Informationen zu der Methodik des Hebels liefern sowie eine Beschreibung, wie die Berechnung des Hebels die Rendite des Investors kurz- und mittelfristig beeinflussen kann. Der Anleger sollte auch über die Risiken von eventuell eingesetztem Short Leverage aufgeklärt werden. Für aktiv verwaltete ETF, welche Direktanlagen in die Indexkomponenten tätigen, muss der Investor darauf hingewiesen werden, dass es sich nicht um einen Index Tracker handelt. Zudem muss der Fonds erklären, wie die Anlagepolitik des ETF den betreffenden Index nachbilden und gegebenenfalls übertreffen will. Esma setzt hier konsequent die Politk der immer weiterführenden Anlegerinformation fort. Auch wenn diese Initiativen einen guten Vorsatz haben, stellt sich doch die Frage, ob ein nicht-professioneller Anleger die Fülle der Informationen zu immer komplexeren Produkten noch verarbeiten kann. Joachim Kuske ist Executive Director bei VPB Finance S.A.
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S E I T E 13 WISSEN
«Short-ETF eignen sich nicht zur Portfolioabsicherung.» Mit Short-ETF profitieren Anleger von fallenden Kursen. Eignen sich diese Produkte auch zur Portfolioabsicherung? Darüber könnte man eine längere Diskuss ion führen. Bereits diese Tatsache lässt erahnen, dass sich Short-ETF nicht wirklich zu Absicherungszwecken eignen. Meine Antwort lautet nein. Erklären Sie bitte Ihr vehementes Nein. Ein Short-ETF repliziert die inverse Wertentwicklung eines Basiswertes und die Berechnung des Short-Index erfolgt auf täglicher Basis. Das führt dazu, dass der ETF pfadabhängig ist. Daher klafft zwischen der abzusichernden Position und dem Basisindex schnell eine Lücke. Um diese zu schliessen und die exakte inverse Wertenwicklung dauerhaft zu bewerkstelligen, müsste der ETF-Bestand Tag für Tag angepasst werden. Dies ist kein leichtes Unterfangen. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Short-ETF nicht gehebelt sind. Das bedeutet, ein Anleger, der sein SMI-Portfolio im Wert von 100 000 Franken zu 100 Prozent absichern will, muss 100 000 Franken in einen Short-ETF investieren. An der SIX Swiss Exchange existiert ein zweifach gehebelter ETF, aber auch hier müssten 50 000 Franken investiert werden, um die 100 000 Franken abzusichern. Eine kostenintensive Strategie.
Wie sollten Short-ETF eingesetzt werden? Die gerade wegen der Pfadabhängigkeit oft kritisierten Short-ETF haben trotzdem eine Daseinsberechtigung, insbesondere für direktionale Strategien ohne Absicherungsgedanken. Ein Anleger kann kostengünstig und im gesetzlich geschützten Fondsmantel auf fallende Kurse setzen. Gleichzeitig sorgt die Verpflichtung der Emittenten zum Market Making dafür, dass ETF, beispielsweise im Vergleich zu Short-Tracker-Zertifikaten, besonders liquide sind. Gerade in Krisenzeiten ist ein reibungsloser Handel von immenser Bedeutung. Gibt es andere Möglichkeiten, sein Portfolio mit ETF abzusichern? Das primäre Ziel eines ETF ist es, die Wertentwicklung eines Index möglichst genau und kosteneffizient abzubilden. Der ETFAnleger sucht kein Alpha, sondern gibt sich mit dem «Durchschnitt» zufrieden, was sich übrigens auf lange Sicht auch auszahlt. Ich finde, ETF sollten nicht als Portfolioabsicherung eingesetzt werden, ausser man versucht, mit einem ETF auf einen Alternativ index zu setzen, der mit dem Aktienindex negativ korreliert. Der Volatilitätsindex auf den S&P500 (VIX) beispielsweise weist eine hohe negative Korrelation zum S&P 500 Aktienindex auf. Bei fallenden Aktienkursen würde somit der Wert des VIX steigen.
Was wäre Ihrer Meinung nach besser als Schutz geeignet? Ein Portfolio mit Aktien- oder Währungspositionen lässt sich effizienter mit Warrants absichern. Wer beispielsweise in SMI Valoren investiert ist, kann dieses Kapital mit einem Put auf den Leitindex gegen Kursrückgänge immunisieren. Die Anzahl der nötigen Optionen erhält man, indem man den Wert des Depots durch den Indexstand dividiert. In einem nächsten Schritt wird das Bezugsverhältnis des Optionsscheins miteinbezogen. Mit dem Kauf der auf diesem Weg errechneten Anzahl Warrants wappnen sich Anleger während der Laufzeit des Puts gegen fallende Kurse. Eine wichtige Stellschraube ist dabei der Basispreis. Je weiter der unter dem aktuellen Indexstand liegt, desto günstiger wird der Hedge. Allerdings greift die Absicherung erst bei entsprechend niedrigeren Kursen. Die Kosten für den Kauf der Optionsscheine sind mit einer Versicherungsprämie vergleichbar. Sie kann verloren gehen, falls die Kurse nicht fallen. Dann tritt allerdings auch im SMI-Depot kein «Schaden» auf. Hinzu kommt, dass das dafür nötige Kapital für diese Versicherungsprämie dank des Hebels eines Optionsscheines entsprechend gering ist. BK Web-Link: ComStage
S E I T E 14 MONITOR ROHSTOFFE
Top & Flop Rohstoff ETF/ETP
Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 30.4.2012
E D E L M E TA L L E Basiswert
ISIN
Anbieter
Swap
hedged
TER
Kurs
YTD
Unze Gold Gold Fix PM 1Unze CH0047533549 ZKB Nein Nein Gold Fix PM 1Unze CH0103447766 S&GAM Nein Ja NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Ja Nein NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 ComStage Ja Nein
0.40% 0.40% 0.70% 0.65%
USD 1 644.37 GBP 989.39 EUR 138.17 USD 44.12
3.68% 3.44% -16.21% -15.17%
Unze Silber Silver Fix PM 1 Unze CH0118929048 UBS Nein Nein Silver Fix PM 1 Unze CH0106405845 S&GAM Nein Nein Silver 3Kg CH0029792717 ZKB Nein Nein Silver Fix PM 1 Unze CH0183136024 ZKB Nein Ja
0.60% 0.60% 0.60% 0.60%
USD 309.34 USD 30.52 CHF 87.74 CHF 88.23
8.20% 8.19% 1.60% 2.64%
Unze Platin Platinum Fix PM 1 Unze CH0106407049 S&GAM Nein Ja Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS Nein Nein Platinum 50g CH0029792709 ZKB Nein Nein Platinum Fix PM 1 Unze GB00B57GJC05 DB Nein Nein
0.50% 0.50% 0.50% 0.45%
GBP 946.23 USD 155.71 CHF 445.86 USD 155.43
11.49% 11.48% 6.81% 9.91%
Unze Palladium Palladium Fix PM 1 Unze CH0118929022 UBS Nein Nein Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407205 S&GAM Nein Nein Palladium 100g CH0029792683 ZKB Nein Nein Palladium Fix PM 1 Unze GB00B5VYVZ75 DB Nein Nein
0.50% 0.50% 0.50% 0.45%
USD 67.42 USD 661.36 CHF 194.22 USD 67.14
2.09% 2.08% -0.28% 1.26%
0.49% 0.49% 0.49% 0.45%
USD 42.07 USD 42.63 USD 24.59 USD 129.87
19.96% 0.66% -6.93% -6.22%
0.45% 0.49% 0.49% 0.45%
USD 128.84 USD 112.12 USD 0.47 USD 33.57
4.87% 3.53% -37.33% -30.65%
0.49% 0.49% 0.85% 0.45%
USD 49.60 USD 160.73 EUR 127.70 USD 109.07
8.82% 5.16% 3.03% 3.59%
AG R A R Rogers Int l Agric. TR S&P GSCI Soybeans TR XS0417181533 Source Ja Nein S&P GSCI Grains TR XS0417129961 Source Ja Nein S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Ja Nein db Agriculture Booster USD GB00B3WKJL25 DB Ja Nein
ENERGIE S&P GSCI Energy TR db Energy Booster USD GB00B3QRNJ57 DB Ja Nein S&P GSCI Energy TR XS0417135695 Source Ja Nein S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Ja Nein db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Ja Nein
I N D U S T R I E M E TA L L E S&P GSCI Ind. Metals TR S&P GSCI Copper TR XS0470829432 Source Ja Nein S&P GSCI Ind. Metals TR XS0417130381 Source Ja Nein Rogers Int l Metal TR LU0259320728 RBS Ja Nein db Ind. Metals Booster USD GB00B3WKDS73 DB Ja Nein
Wer soll‘s noch kaufen? Frankreich und Griechenland haben gewählt – und der Goldpreis ist gefallen. Gemessen an den Wahlresultaten könnten einige Investoren von der Preisbewegung des «sicheren Hafens» überrascht sein. Die wieder steigenden Risikoprämien für Euroanlagen und die in der Presse kolportierten Erlahmungen der Reformbemühungen führen auch nicht zu einem besseren Verständnis der Goldpreisbewegung. Am ehesten lässt sich die ganze Situation so zusammenfassen: Niemand kauft. In den Nullerjahren war das anders. Verantwortlich für die ungeahnten Höhen war unter anderem die hohe Nachfrage aus Indien. Diese scheint nun einzubrechen. So wurden im April dieses Jahres rund 33 Tonnen Gold in den Subkontinent importiert – das ist nicht wenig. Bedenkt man aber, dass es ein Jahr zuvor noch 90 Tonnen waren, so sind diese neuen Zahlen ernüchternd. Ob eine in Indien allgemein um sich greifende Unlust dafür verantwortlich ist oder aber die Verdopplung der Importzölle auf 4 Prozent, bleibt unbekannt. Die Bombay Bullion Association schätzt für 2012 einen Rückgang um rund 200 Tonnen bei den Goldimporten. Dies entspricht in etwa den gesamten Zentralbankbeständen von Malaysia, Südkorea und Indonesien zusammen. Also nicht eben wenig. P. Knüppel präsentiert von:
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S E I T E 15 MONITOR EUROPA
Anleger kehren Aktien-ETF den Rücken
ETF in Europa: Zu- und Abflüsse
Nach einem starken Jahresauftakt musste die europäische ETF-Branche im April starke Abflüsse hinnehmen. In den ersten drei Monaten waren 7,15 Milliarden Dollar in die Produkte investiert worden. Im April zogen Investoren nun rund 5 Milliarden Dollar ab. Die grössten Abflüsse verzeichneten Aktien-ETF mit 5,4 Milliarden Dollar. Ganz oben auf der Verkaufsliste standen Produkte die den deutschen Aktienmarkt abbilden. Erneut war die Furcht vor einer Verschärfung der Schuldenkrise ein Thema. Diesmal stand besonders Spanien im Fokus. Der DAX gab im April 2,7 Prozent nach, der EuroStoxx 50 fiel um 6,9 und der spanische Leitindex sogar um 12,5 Prozent.
Markt
Angaben in Mio. U$
AKTIEN
Staatsanleihen kehren zurück Obligationen verzeichneten leichte Zuflüsse in Höhe von 228 Millionen Dollar. Besonders gefragt waren weiterhin Emerging Market und High Yield-Bonds. Gewendet hat sich das Blatt hingegen bei Staatsanleihen. Während sie in den ersten drei Quartalen Abflüsse von 1,7 Milliarden Dollar verzeichneten, kehrten sie im April zurück auf die Kaufslisten. Fortgesetzt haben sich auch die Abflüsse aus Geldmarkt-ETF. Ungebrochen ist das Interesse an Unternehmensanleihen mit Investment Grade. Seit Jahresbeginn flossen 2,5 Milliarden Dollar in die Produkte. Die Unsicherheit zeigt sich auch bei den Rohstoff-Engagements. So wurden im April rund 240 Millionen Dollar in Edelmetall-ETF investiert. BK
Welt Europe North America Asia Pacific Emerging Markets Broad Asia Pacific Eastern Europe Middle East and Africa Latin America Country Total
# ETF/ETP
April 2012 AuM
NNA
Zu-/Abflüsse YTD-12 NNA 2011 NNA
80 469 88 62 158 41 5 1 6 10 85 857
14 613 104 677 29 793 12 189 33 932 17 680 1 508 1 003 192 1 335 12 214 195 204
-38 -5128 -95 97 -225 9 16 -20 -20 9 -218 -5389
834 -6919 664 555 2892 1492 -16 -20 7 384 1045 -1 974
883 13445 5148 -442 -992 -258 478 72 -35 -183 -1066 18 042
3 6 22
112 690 14 444
2 13 137
-73 -40 2546
195 190 594
8 13 7 137 2 15 19 1 4 233
1 083 751 2 806 25 991 2 137 4 474 5 240 1 670 1 782 59 398
0 20 158 379 251 -13 -749 28 30 226
66 74 922 -1296 812 -32 -2099 103 30 983
-62 -205 104 -2327 824 4 447 -94 101 -330
86 1 118 103 83 23 123 537
7 076 1 3 595 3 981 2 142 104 50 666 67 565
-128 0 -32 -35 59 1 239 104
162 0 -114 571 307 -12 1368 2 282
-816 1 -282 -15 14 -4 7815 6 713
F I X E D I N CO M E Aktiv Broad/aggregate Corporate Covered Credit Spreads Emerging Markets Government High Yield Inflation Money Market Mortgage Diverse Total
R O H S TO F F E Broad Alternative Agriculture Energy Industrial Metals Livestock Precious Metals Total
Quelle: BlackRock / Stand: 30.4.2012
präsentiert von:
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ETF IM PORTFOLIO-KONTEXT Das Fundament – Die Asset Allokation – Spezialisten im Gespräch
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ZÜRICH
BERN
BASEL
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Di. 22.05.12
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Mi. 23.05.12
Medien-Partner
Do. 24.05.12
Veranstalter
S E I T E 16 MONITOR SCHWEIZ
Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse
Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 30.4.2012
AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER) Basiswert
ISIN
Whr
Anbieter
Swap
TER
Umsatz in CHF (in 1000)
SMI S&P 500 MSCI EMU SMI Mid Cap MSCI World MSCI USA FTSE 100 SMI MSCI USA TR MSCI North America
CH0008899764 IE0031442068 IE00B53QG562 CH0019852802 IE00B0M62Q58 LU0136234654 IE00B3X0KQ36 CH0017142719 LU0274210672 IE00B14X4M10
CHF USD EUR CHF USD USD GBP CHF USD USD
CS iShares CS CS iShares UBS UBS UBS DB iShares
No No No No No No Yes No Yes No
0.39% 0.40% 0.33% 0.49% 0.50% 0.30% 0.30% 0.35% 0.30% 0.40%
6 202 741 4 470 876 2 244 870 2 012 227 1 877 275 1 829 451 1 715 083 1 455 959 1 424 930 1 256 270
53 982 29 099 16 333 28 730 13 258 27 282 10 391 20 191 14 406 10 082
114 904 153 644 137 444 70 039 141 596 67 057 165 055 72 109 98 912 124 605
0.04 0.11 0.16 0.10 0.12 0.22 0.28 0.07 0.09 0.14
LU0292107645 IE00B0M63177 LU0254097446 IE00B3Z3FS74 IE00B0M63730 FR0010339457 IE00B02KXK85 IE00B0M63516 FR0010375766 IE00B0M63391
USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD
DB iShares CS UBS iShares Lyxor iShares iShares Lyxor iShares
Yes No No Yes No Yes No No Yes No
0.65% 0.75% 0.68% 0.62% 0.74% 0.65% 0.74% 0.74% 0.85% 0.74%
3 837 749 3 493 245 1 974 646 988 357 921 039 651 664 591 305 578 482 578 399 492 868
39 436 35 235 21 596 17 411 11 002 6 418 7 520 13 448 5 062 8 069
97 316 99 141 91 436 56 766 83 716 101 537 78 631 43 016 114 263 61 082
0.16 0.17 0.25 0.30 0.32 0.23 0.26 0.27 0.38 0.31
CH0016999846 IE00B14X4S71 IE00B1FZS798 CH0102530786 IE00B1FZSC47 CH0016999861 IE00B3VTMJ91 IE00B3VTML14 IE00B3VWN393 IE0032523478
CHF USD USD CHF USD CHF EUR EUR USD EUR
CS iShares iShares CS iShares CS CS CS CS iShares
No No No No No No No No No No
0.19% 0.20% 0.20% 0.20% 0.25% 0.24% 0.23% 0.23% 0.23% 0.20%
574 003 565 057 535 368 339 094 298 483 219 962 186 648 160 496 106 968 90 384
7 987 5 219 3 304 3 171 1 212 1 738 2 094 2 434 725 1 197
71 867 108 269 162 036 106 936 246 273 126 561 89 135 65 939 147 541 75 509
0.21 0.06 0.12 0.15 0.27 0.33 0.31 0.39 0.26 0.20
CH0047533549 CH0029792717 CH0104136236 CH0044781232 CH0044781141 CH0047533523 CH0044781174 CH0139101593 CH0047533572 CH0103326762
USD CHF USD CHF USD EUR EUR CHF USD EUR
ZKB ZKB CS Julius Bär Julius Bär ZKB Julius Bär ZKB ZKB ZKB
No No No No No No No No No No
0.40% 0.60% 0.33% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.60% 0.40%
4 505 147 3 864 049 2 813 484 2 544 668 2 463 715 2 154 816 1 788 672 1 736 949 1 617 919 1 476 828
34 223 54 723 32 888 19 295 11 667 20 259 15 786 20 508 14 967 12 678
131 641 70 611 85 547 131 882 211 169 106 363 113 308 84 696 108 099 116 487
0.10 0.17 0.11 0.10 0.11 0.12 0.13 0.08 0.18 0.11
IE00B1FZS350 LU0434446976 IE00B1FZS244 IE00B1FZSF77 CH0105994401 CH0105994419 IE00B42SXC22 LU0378437767
USD CHF USD USD CHF CHF EUR USD
iShares DB iShares iShares UBS UBS CS ComStage
No Yes No No No No Yes Yes
0.59% 0.90% 0.59% 0.40% 0.45% 0.25% 0.14% 0.10%
708 767 177 619 102 694 83 050 75 100 60 652 58 681 53 524
8 870 1 889 1 150 609 3 044 284 45 46
79 906 94 028 89 299 136 370 24 672 213 562 1 304 033 1 163 571
0.27 0.67 0.50 0.41 0.71 0.70 0.06 0.36
Trades
Ø Umsatz/ Trade
Ø Spread t
A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R ) MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI AC Far East ex Japan DJ RUS Titans 10 FTSE/Xinhua China 25 MSCI Brazil MSCI India MSCI Korea
O B L I G AT I O N E N SBI DOM Government 3-7 P Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y Barclays Capital USD Trea. Bond 7-10Y SBI DOM Government 1-3 P Barclays Capital US Govt IL Bond SBI DOM Government 7+P iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y iBoxx EUR Liquid Corp
R O H S TO F F E Gold Fix PM 1Unze Silver 3Kg Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Silver 100 Unzen Gold Fix PM 1Unze
A N D E R E A N L AG E K L A S S E N EPRA/NAREIT Global Div+ DB Hedge Fund EPRA/NAREIT Asia Div+ EPRA/NAREIT US Div+ SXI Real Estate Funds SXI Real Estate Funds CS EONIA TR CB FED Funds Effective Rate Index TR
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