DREISSIG GRAD NR. 31 SOMMER 2010
Big Waves: die Jagd nach dem „Unsurfbaren“
LIFESTYLE
Wenn die Natur in der Stadt Wurzeln schlägt Elektromobilität in der Schweiz Immer dem Greeter nach! Porträt: Robert Pattinson DREISSIG GRAD NR. 31 SOMMER 2010
FESTIVALS
Die besten Gigs in diesem Sommer. Im Fokus: Janelle Monáe, Milow, Jay-Z, Two Door, Sophie Hunger SPORT
Nissan Outdoor Games Version 2010 Street Unicycling REISEN
Norwegen: Endstation Europas Türkei: Kappadokien
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Neue Horizonte Der Horizont hellt sich auf, die Wolken haben sich verzogen. Es warten die heissen Strände und die Festivals. Ganz Europa erwacht unter dem Sound der grössten Partys des Sommers. Von Johnny Clegg bis Norah Jones scheinen sich querbeet alle grossen Namen der internationalen Musikszene in der Schweiz verabredet zu haben. Wir stellen Ihnen einige der Stars „up-close“ vor, wie die Amerikaner sagen: Jay-Z, den Boss des Hip-Hop, Janelle Monáe, den Belgier Milow, die Elektropop-Päpste von TDCC (Two Door Cinema Club) und unsere charmante Schweizerin Sophie Hunger. Sie alle stehen für einen neuen, genre-übergreifenden Stil. Einsamer Rock war gestern, heute werden Pop, Folk, Soul, Funk und Music Hall frisch fröhlich durcheinandergewürfelt. Gut mischen und schon steht dem raketenartigen Aufstieg in den Charts nichts mehr im Weg.
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Am Horizont von 30° tut sich ebenfalls Neues. Ihr Sport- und Freizeitmagazin erscheint ab sofort auch auf Englisch! Künftig berichten wir in drei Sprachen von unseren Reisen durch eine Welt ohne Grenzen, bei denen wir die unendliche Weite unseres Planeten mit all seinen Facetten erkunden. Diesmal haben wir uns vom magischen Sommerlicht der Mitternachtssonne verzaubern lassen und den sich in der Ferne sanft wölbenden Horizont bewundert. Wir sind von der stillen Natur in die hektische Stadt gezogen, wo die Anhänger des Street Unicycling einrädrig über den Asphalt brettern und eindrucksvolle Tricks zeigen. Und wir haben zusammen mit Orlando Duque, dem König des Cliff Diving, in eine gähnende Leere geschaut. Er lebt ganz nach dem Motto „Lebe jeden Tag so, als sei es dein letzter“. Angst kennt er keine oder er weiss zumindest damit umzugehen, genauso wie die Extremsrufer, die sich an bis zu 20 Meter hohe Wellen wagen. Spektakulär! Und schwindelerregend wie die Aufnahmen der an den Nissan Outdoor Games vertretenen Teams oder die neue Bestzeit des Swiss Teams an der Patrouille des Glaciers. Sie alle wissen, wie man Berge versetzt. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer! CHRISTIAN BUGNON / Redaktionsleiter
DREISSIG GRAD | 03
Badeferien-Angebote
INHALT NR.31 SOMMER 2010 Editorial
SPORT
003
Big Waves, die Jagd nach dem „Unsurfbaren“ 012 NOG Nissan Outdoor Game Version 2010 024 Street Unicycling: vom Zirkus auf die Strasse 028 Porträt: Orlando Duque oder die Lust am freien Fall 056 MTB Bellwald: echt urchig 060 Porträt: Nina Caprez 064 Florent Trolliet: die Krönung 066 Patrouille des Glaciers 2010: ein besonderer Jahrgang 068
006 Portfolio «on the Beach…» 018 Wenn die Natur in der Stadt Wurzeln schlägt... 032 Porträt: Die Pattinson-Mania geht um! 038 Kino: Filme unterm Sternenhimmel 040 Es ist wieder Festivalzeit! 043 Milow, Geschichtenerzähler der alten Schule 044 Die retro-futuristische Welt von Janelle Monáe 047 Jay-Z, amerikanische Rap-Ikone 048 Two Door Cinema Club, die Sensation aus Irland 050 Sophie Hunger sprengt stilistische Grenzen 052 Festivals im Ausland 055
Sharm el Sheikh Flug + Hotel**** 1 Woche, DZ/HP ab CHF 461.– Antalya Flug + Hotel**** 1 Woche, DZ/HP ab CHF 518.– Mallorca Flug + Hotel**** 1 Woche, DZ/HP ab CHF 552.– Djerba Flug + Hotel**** 1 Woche, DZ/HP ab CHF 630.–
LIFESTYLE News
GESELLSCHAFT
Schluss mit Brutzeln! Immer dem Greeter nach! Über Stock und Stein durch Frankreich Kappadokien: Zauberwelt mit Feenkaminen Norwegen: Endstation Europas Die Elektromobilität auf dem richtigen Weg iPad: Revolution mit Stil Cloud Computing: IT in der Wolke Neue Videogames Trends Die besten Partys mit Tilllate.com Topadressen 30o Grad
036 059 070 072 076 080 082 084 086 093 097 098
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Erdgasbetriebene Fahrzeuge gehen beim Kauf eines Autos oft vergessen, sind jedoch eine umweltfreundliche und kostensparende Alternative: Sie geben 60-95 Prozent weniger Schadstoffe an die Luft ab als Benzin- und Dieselfahrzeuge und kosten an der Tankstelle bis zu 33 Prozent weniger. Dadurch wird auch der leicht höhere Kaufpreis mehr als wettgemacht. Denken Sie beim Kauf Ihres nächsten Autos daran: sanfte Mobilität lohnt sich! www.erdgasfahren.ch
BERGSTEIGEN – ACHT NEUENBURGER PLANEN ERSTBEGEHUNG Ein Neuenburger Bergsteigerteam wird im September zum Himalaja aufbrechen, um im Süden des Tibet nahe der Grenze zu Bhutan den Karjiang (7221 m) in einer Erstbegehung zu besteigen. Die Region ist noch nicht sehr bekannt und wird nur selten besucht. Nur eine Handvoll Gipfel wurden bereits bezwungen und genaue Karten gibt es nicht. www.cas-neuchatel.ch
KITESURFEN – GIN KITEBOARDING NUR KNAPP AM PODEST VORBEI Gin Kiteboarding, der von Fabienne Kaufmann gegründete Schweizer Kitehersteller, war mit seinen Athleten am „Mondial du Vent“ in Leucate-La Franqui vertreten. Nicolas Gilles belegte den hervorragenden 4. Rang, Christophe Trebuchon wurde 10. www.ginkites.com
Edurne Pasaban collection
MOBILITÄT – CLEVER FAHREN!
AUSSTELLUNG – BASQUIAT IN BASEL Zum 50. Geburtstag von Jean-Michel Basquiat widmet die Fondation Beyeler dem New Yorker Künstler mit den haitianischen Wurzeln eine grosse Retrospektive. In 135 Werken werden die vier wichtigsten Perioden des im Alter von 27 Jahren verstorbenen Malers präsentiert. Die Ausstellung dauert noch bis am 5. September. www.beyeler.com
BUCH – SWITZERLAND VERSUS THE WORLD Die Schweiz steht unter Druck. Schuld daran sind die Gaddafi- und die UBSAffäre sowie die Anti-Minarett-Abstimmung. Die ganze Welt will dem Bankgeheimnis und dem Reichtum der Schweiz an den Kragen. Im Bildband „Switzerland versus The World“ (Editions Riverboom) wird die Welt der Schweizer in einem visuellen Duell dem Rest der Welt gegenübergestellt: Pelzmantel gegen Burka, Älplerbart gegen wuchernden Bartwuchs im Hindukusch, blumengeschmückte Kanone gegen übermächtige Armee! www.riverboom.com
Lizzie Himmel
Fiat Suisse / zVg
AUSRÜSTUNG – GEBURT VON BLACK DIAMOND 2.0 Der berühmte Anbieter von Bergsteigerausrüstung Black Diamond wurde von der Firma Clarus Corp für 90 Millionen Dollar übernommen. Peter Metcalf, Mitbegründer von „Black Di“, erklärte in einem Rundschreiben an das Personal, dass dieser Kauf für die Firma ein zweites Leben bedeute und für mehr finanzielle Sicherheit sorge. Gleichzeitig betonte er, dass sich an der auf Leidenschaft und Qualität aufbauenden Unternehmensphilosophie nichts ändern werde. www.blackdiamondequipment.com
Patrice Schreyer
ERSTE FRAU AUF ALLEN 14 ACHTTAUSENDERN – POLEMIK IM HOCHGEBIRGE Die Polemik um den begehrten „14x8000“-Titel bei den Frauen sorgt für grossen Medienrummel. Die Koreanerin Oh Eun-Sun behauptet, dass sie als erste Frau alle 14 Achttausender bestiegen habe. Es bestehen jedoch erhebliche Zweifel am Wahrheitsgehalt ihrer Aussage. Jetzt muss die nepalesische Regierung Richterin spielen. Am 17. Mai bestieg auch die Spanierin Edurne Pasaban ihren letzten noch fehlenden Achttausender, den Shishapangma. Damit stand sie als erste Europäerin auf den 14 höchsten Bergen der Welt. www.edurnepasaban.com
ONLINE-SHOP – DIE ERFOLGSGESCHICHTE VON QOQA Der von Pascal Meyer 2006 eröffnete Online-Shop Qoqa wurde vom Wirtschaftsmagazin Bilanz zu einem der 50 besten kleinen und mittleren Unternehmen der Schweiz erklärt. Mit seinem neuartigen Konzept, das darin besteht, jeden Werktag um Punkt Mitternacht ein Hightechprodukt in begrenzter Menge anzubieten, hat Qoqa auch Fachleute verblüfft. Sein bisher grösster Coup: Qoqa verkaufte in nur 4 Minuten Tausend iPads. Das soll ihm erst einmal jemand nachmachen! www.qoqa.ch
SEGELN - AURÉLIEN DUCROZ VOR ATLANTIKÜBERQUERUNG Aurélien Ducroz will nächstes Jahr mit seinem Segelboot Nissan 417 an der Transat 6.50 teilnehmen. Der Freerider ist mit einem vielversprechenden 3. Platz an der Zweihandregatta Open Demi-Clé in die Saison gestartet. Wegen einer Entmastung am Start zum Mini Pavois konnte er seine Fähigkeiten als Einhandsegler vorläufig noch nicht testen. www.aurelienducroz.com
06 | DREISSIG GRAD
Dan Ferrer
Loris Von Siebenthal
Der in der ganzen Schweiz tätige IT-Serviceanbieter TeamWork bietet seinen 140 Beraterinnen und Beratern die Möglichkeit, die 82 über 4000 Meter hohen Alpengipfel zu besteigen. Für das Abenteuer werden drei Bergführer engagiert. Sie garantieren den Angestellten, die nach Wunsch an einer oder mehreren Begehungen teilnehmen können, eine kompetente Betreuung. Philippe Rey-Gorrez, Präsident von TeamWork, hat sich für diese in der Geschäftswelt neuartige Herausforderung vier Jahre Zeit gegeben. www.teamworkvoileetmontagne.com
Claude Baechtold/Riverboom
HERAUSFORDERUNG – EIN UNTERNEHMEN WILL 82 ALPENGIPFEL BEZWINGEN
DREISSIG GRAD | 07
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SEGELN - AURÉLIEN DUCROZ VOR ATLANTIKÜBERQUERUNG Aurélien Ducroz will nächstes Jahr mit seinem Segelboot Nissan 417 an der Transat 6.50 teilnehmen. Der Freerider ist mit einem vielversprechenden 3. Platz an der Zweihandregatta Open Demi-Clé in die Saison gestartet. Wegen einer Entmastung am Start zum Mini Pavois konnte er seine Fähigkeiten als Einhandsegler vorläufig noch nicht testen. www.aurelienducroz.com
06 | DREISSIG GRAD
Dan Ferrer
Loris Von Siebenthal
Der in der ganzen Schweiz tätige IT-Serviceanbieter TeamWork bietet seinen 140 Beraterinnen und Beratern die Möglichkeit, die 82 über 4000 Meter hohen Alpengipfel zu besteigen. Für das Abenteuer werden drei Bergführer engagiert. Sie garantieren den Angestellten, die nach Wunsch an einer oder mehreren Begehungen teilnehmen können, eine kompetente Betreuung. Philippe Rey-Gorrez, Präsident von TeamWork, hat sich für diese in der Geschäftswelt neuartige Herausforderung vier Jahre Zeit gegeben. www.teamworkvoileetmontagne.com
Claude Baechtold/Riverboom
HERAUSFORDERUNG – EIN UNTERNEHMEN WILL 82 ALPENGIPFEL BEZWINGEN
DREISSIG GRAD | 07
WERBUNG – PELÉ, ZIDANE UND MARADONA KICKEN FÜR LOUIS VUITTON
zVg
Pünktlich zur WM hat es der französischen Malletier Louis Vuitton geschafft, die drei grössten Fussballlegenden für seine Werbekampagne 2010 zu gewinnen. Starfotografin Annie Leibovitz setzte Zidane, Pelé und Maradona in einer Madrider Bar in Szene, wo sie sich im Tischfussball duellieren. Nach Gorbatschow und Keith Richards gelingt der Nobelmarke mit den drei Fussballgöttern erneut ein Schuss ins Lattenkreuz. Weltmeisterlich! www.louisvuittonjourneys.com
Annie Leibovitz/Louis Vuitton
WINDSURFEN – 1000 SURFER IN GRUISSAN Tausend Windsurfer hatten sich vom 13.-16. Mai am südfranzösischen Strand von Gruissan zur 10. „Défi Wind“ eingefunden, wo sie bis zu 50 Knoten starken Böen trotzen mussten. Lokalmatador Pierre Mortefon nutzte seinen Heimvorteil aus und gewann den Wettkampf nach sechs herrlichen Läufen souverän.
Pascal Tournaire
BERGSTEIGEN – PIOLET D’OR FÜR REINHOLD MESSNER Reinhold Messner, der als erster Mensch alle 14 Achttausender bezwang, erhielt im April für sein Lebenswerk den wohl renommiertesten Bergpreis, den „Piolet d’Or“. Damit tritt er die Nachfolge des legendären Walter Bonatti an. Ebenfalls mit dem „Goldenen Eispickel“ prämiert wurden die Kasachen Denis Urubko und Boris Dedeshko für eine neue Route an der Südostseite des Cho Oyu und die amerikanischschottische Dreier-Seilschaft mit Jed Brown, Kyle Dempster und Bruce Normand für ihre Besteigung des Xuelian West in fünf Tagen. www.pioletsdor.org
zVg
ZEITGENÖSSISCHE KUNST – ARTNET FEIERT 15 JAHRE WEBPRÄSENZ Artnet, die erste Galerie für zeitgenössische Kunst, die nur im Internet präsent ist, feiert ihr 15-jähriges Bestehen. Mit ihrer Idee hatte Christiane Franquin den richtigen Riecher. Heute stellt sie in ihrem virtuellen Schaufenster die Werke mehrerer Dutzend, weltweit anerkannter Künstler aus. www.artnet.ch
APNOETAUCHEN - WILLIAM TRUBRIDGE BALD BIS 100 METER? Der neuseeländische Freitaucher William Trubridge stellte in seiner Paradedisziplin „Constant Weight No Fins“ (konstantes Gewicht ohne Flossen) mit 95 Metern einen neuen Weltrekord auf. Damit verbessert er seine bisherige Bestmarke um 7 Meter und tauchte als erster unter 300 Fuss (91,4 Meter). www.verticalblue.net
08 | DREISSIG GRAD
EXPEDITION – SCHWEIZER ÖKOREPORTER AUF WELTREISE Die beiden Ökoreporter des Projekts „Icare“ sind im Mai in Yverdon (VD) mit ihrem seltsam anmutenden, mit Windrad und Solarzellen ausgestatteten Fahrzeug zu einer Weltreise aufgebrochen. Sie wollen 15 Monate lang rund dreissig Länder auf vier Kontinenten bereisen und dabei neuartige Initiativen für die nachhaltige Entwicklung und besonders für den Kampf gegen die CO2-Emissionen präsentieren. Ihre Reiseberichte können unter www.projet-icare.ch gelesen werden.
Surfer, die ihr ganzes Herzblut in den Sport stecken, versuchen seit Urzeiten die Grenzen des „Surfbaren“ immer weiter hinauszuschieben. Für sie ist Surfen nicht einfach nur ein Sport, sondern schon fast eine Religion. Es stellt sich die Frage, wann sie von den haushohen Wasserwänden tatsächlich ans Limit gebracht werden. Antworten darauf geben die alljährlich verliehenen Oscars des Surfsports.
DIE JAGD NACH DEM „UNSURFBAREN“
Fred Pompermayer/BillabongXXL
BIG WAVES
Surfer, die ihr ganzes Herzblut in den Sport stecken, versuchen seit Urzeiten die Grenzen des „Surfbaren“ immer weiter hinauszuschieben. Für sie ist Surfen nicht einfach nur ein Sport, sondern schon fast eine Religion. Es stellt sich die Frage, wann sie von den haushohen Wasserwänden tatsächlich ans Limit gebracht werden. Antworten darauf geben die alljährlich verliehenen Oscars des Surfsports.
DIE JAGD NACH DEM „UNSURFBAREN“
Fred Pompermayer/BillabongXXL
BIG WAVES
Ben Thouard /Billabong XXL
% Manoa Drollet (Tahiti) auf der Monsterwelle von Teahupoo (Tahiti)
Keystone
% Shawn Dollar (Santa Cruz, Kalifornien) im nordkalifornischen Maverick
Text°°° CHRISTELLE COULON Wellenjäger können sich der Anziehungskraft des Ozeans nicht entziehen. Allein mit sich selbst stellen sie sich den Elementen. Die Riesenwellen fordern ihre höchste Konzentration, Fehler dürfen sie sich keine erlauben. Aus ihren Erzählungen zu schliessen bekamen sie es beim ersten Mal, als sich das Wasser vor ihnen zu einer gigantischen Wand aufbaute, alle mit der Angst zu tun. Doch als sie erst einmal mitten drin waren, wich das beklemmende Gefühl euphorischen Adrenalinschüben. An diesem Punkt gibt es sowieso keinen Weg mehr zurück. Wer zögert, bringt sich nur selbst in Gefahr. Der einzige Ausweg besteht darin, an seiner Linie festzuhalten und das Gleichgewicht zu wahren. Es braucht monatelanges, wenn nicht sogar jahrelanges Training, bis man sich an die Monsterwellen heranwagen kann. Man muss die Welle kennen, die man bezwingen will, sie beobachten, ihre Tücken erkennen und Risiken abschätzen. Der Ozean ist alleiniger Herrscher, das hat er bereits mehrmals gezeigt: Es musste schon mehr als eine Surflegende in den Wellen ihr Leben lassen. Big Waves soll man nicht nur bewundern, sondern ihnen auch den nötigen Respekt entgegenbringen. Um dem Mut dieser Extremsurfer die gebührende Ehre zu erweisen, wurden in den Achtzigerjahren die ersten Wettkämpfe organisiert. Den Anfang machte 1986 der Eddie Aikau Memorial Contest. Eddie Aikau war ein Surfer mit göttlichem Talent und einer der ersten, der sich an Wellen wagte, vor denen seine Zeitgenossen noch vor Schrecken erstarrten. Er genoss weltweites Ansehen und sein plötzlicher Tod machte ihn zur Legende. Der in seinem Andenken gegründete Contest findet in Hawaii an
14 | DREISSIG GRAD
Keystone
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der Waimea Bay im Norden von Oahu statt. Da er Wellen von mindestens 12 Metern vorschreibt, sind nur erfahrene Surfer zugelassen. Die Teilnehmer werden sorgfältig ausgewählt. Nur, wer eine Einladung erhalten hat, kann auf einen Ritt auf den gewaltigen Wellen hoffen. ÜBER 20 METER HOCH! Seit der Jahrtausendwende haben die Big Wave Surfer sogar ihre eigene Oscarverleihung. Die Billabong XXL Big Wave Awards ehren jedes Jahr jene Surferinnen und Surfer, die in den vergangenen zwölf Monaten die grössten und spektakulärsten Wellen bezwungen haben. Die Auszeichnungen werden in fünf
www.manor.ch
DIE GEWINNER DER BILLABONG XXL BIG WAVE AWARDS
m Ryan Hipwood (Australien) in Shipstern Bluff, Tasmanien.
Tim Bonython/BillabongXXL Keystone
Kategorien an eine Handvoll Männer und Frauen vergeben, die sich darauf spezialisiert haben, die Grenzen des Surfens immer weiter hinauszuschieben. Die diesjährige Jubiläumsausgabe hielt einige Überraschungen bereit. Als sich am 17. März 2010 in Tahiti vor dem legendären Sport Taehupoo die grössten Wellen seit drei Jahren bildeten, witterten die Lokalmatadore Manoa Drollet und Raimana Van Bastolaer sowie die Hawaiianer Shane Dorian und Ian Walsh ihre Chance. Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen Platz und legten eine traumhafte Serie hin. Der grösste Coup gelang jedoch dem 24-jährigen Deutschen Sebastian Steudtner. Dass er sich auch vor den gigantischsten Wellen nicht fürchtet, bewies er eindrücklich am 7. Dezember 2009, als er in Jaws vor der Küste von Maui in Hawaii eine über 20 Meter hohe Welle ritt und sich damit den Preis für die „Biggest Wave“ des Jahres sicherte. Der adrenalinhungrige Nürnberger reist jedes Jahr nach Hawaii, um dort zu trainieren – mit Erfolg, wie man sieht. Die Jagd nach dem „Unsurfbaren“ wird weitergehen und das Surffieber bestimmt noch lange schüren. Denn die Extremsurfer leben von der Suche nach der perfekten Welle und dem Augenblick, in dem das Unmögliche möglich wird.
Keystone
- GRANT BAKER (Durban, Südafrika) in der Kategorie „Ride of the Year“ für seine Welle vom 13. Februar 2010 in Maverick’s, Kalifornien - SEBASTIAN STEUDTNER (Nürnberg, Deutschland) in der Kategorie „Biggest Wave“ für seine Welle vom 7. Dezember 2009 in Jaws, Maui (Hawaii) - RAIMANA VAN BASTOLAER (Tahiti) in der Kategorie „Monster Paddle“ für seine Welle vom 17. März 2010 in Teahuppo, Tahiti - BROOKE PHILIPS in der Kategorie „Verizon Wireless Wipeout“ für seine Welle vom 18. Oktober 2009 in Shipstern Bluff, Tasmanien - SHANE DORIAN (Kona, Hawaii) in der Kategorie „Surfline Best Overall Performance“ - MAYA GABEIRA (Rio de Janeiro, Brasilien) in der Kategorie „Girls Best Performance“ www.billabong.com
16 | DREISSIG GRAD
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Willkommen !
PORTFOLIO ON THE BEACH WITH KEYSTONE
ii Zügelpinguine (Pygoscelis antarctica) am Bailey Point in der Antarktis i Überfüllter Strand von Benidorm, Ostspanien p Eine Bucht und ein Strand in Kalifornien, USA
Bildauswahl°°° CHRISTIAN BUGNON
PORTFOLIO ON THE BEACH WITH KEYSTONE
ii Zügelpinguine (Pygoscelis antarctica) am Bailey Point in der Antarktis i Überfüllter Strand von Benidorm, Ostspanien p Eine Bucht und ein Strand in Kalifornien, USA
Bildauswahl°°° CHRISTIAN BUGNON
Surfer vor der Insel Ohau in Hawaii, USA
Surfer vor der Insel Ohau in Hawaii, USA
i Ipanema-Strand, Brasilien p Naturreservat Walker Bay, Gansabaai, S端dafrika
DREISSIG GRAD | 023
i Ipanema-Strand, Brasilien p Naturreservat Walker Bay, Gansabaai, S端dafrika
DREISSIG GRAD | 023
S P O RT
Moe Kelleher auf einer Riesenrutschbahn
NISSAN OUTDOOR GAMES VERSION 2010 Text°°° VINCENT GILLIOZ Vom 8.-15. Juli finden in Chamonix Mont-Blanc die 8. Nissan Outdoor Games statt. Die fünf Teams stehen bereits fest und die meisten von ihnen kennen sich mit dem Konzept, in fünf Tagen einen fünfminütigen Clip über fünf Outdoor-Extremsportarten zu drehen, auch schon aus. Wieder mit dabei sind die Sommer- und Wintersieger des letzten Jahres: Golgoht aus Finnland und das österreichisch-deutsche Team Argon. Ebenfalls teilnehmen werden das produktionstechnisch als sehr stark eingestufte internationale Team Goosebumps, bei dem auch mehrere Schweizer Athleten mitwirken dürften, und das Team Russia, das letztes Jahr in Interlaken erste Erfahrungen sammeln konnte. Bei der fünften Equipe handelt es sich um eine etwas spezielle Gruppe: Sie setzt sich aus Mitgliedern des Julbo-Teams zusammen, die in einigen Disziplinen
,
von Fachleuten aus Chamonix begleitet werden. Am filmischen Teil dürfen zudem junge ausgewählte Künstler aus Fachhochschulen mitarbeiten. Interessierte Kandidaten müssen als Nachweis für ihre Fähigkeiten einen 30-sekündigen Teaser und den Entwurf eines Szenarios einreichen. Die Gewinner werden am 15. Juni, drei Wochen vor Beginn des Wettkampfes, bekannt gegeben. Bei ihrer Anfrage an Chamonix rannten die Organisatoren der NOG offene Türen ein. Die Bergstation in Obersavoyen hatte bereits die beiden Winterausgaben 2008 und 2009 ausgerichtet und musste von dem Projekt nicht erst noch überzeugt werden. Da es perfekt zum Image von Chamonix passt, haben die Behörden ihre Unterstützung auch für 2011 zugesagt. Sie können dabei auf die tatkräftige Unterstützung der Bergführervereinigung zählen, die besonders stark in den
Christophe Margot
Cyril Albasini hängt an einem herrlichen Felsen.
Patrik Lindqvist
Patrik Lindqvist
A. Zhdanov
Andrey Kar Boldyrev und Lika Borzova vom russischen Team setzen zum Flug über Lauterbrunnen an.
Christoffer Sjöström
Temporun im Nebel: Robin Chauvin aus Frankreich
N O
Der Wettkampf, bei dem die Teams in nur fünf Tagen einen fünfminütigen Kurzfilm über fünf Outdoor-Disziplinen drehen müssen, verlässt Interlaken. Die weltbesten Athleten dieser Extremsportarten werden sich künftig im Juli in Chamonix Mont-Blanc treffen. Wir verraten Ihnen, was Sie erwartet.
Alle Mittel sind gut, um die Kamera so nahe wie möglich an das Geschehen zu bringen. DREISSIG GRAD | 25
S P O RT
Moe Kelleher auf einer Riesenrutschbahn
NISSAN OUTDOOR GAMES VERSION 2010 Text°°° VINCENT GILLIOZ Vom 8.-15. Juli finden in Chamonix Mont-Blanc die 8. Nissan Outdoor Games statt. Die fünf Teams stehen bereits fest und die meisten von ihnen kennen sich mit dem Konzept, in fünf Tagen einen fünfminütigen Clip über fünf Outdoor-Extremsportarten zu drehen, auch schon aus. Wieder mit dabei sind die Sommer- und Wintersieger des letzten Jahres: Golgoht aus Finnland und das österreichisch-deutsche Team Argon. Ebenfalls teilnehmen werden das produktionstechnisch als sehr stark eingestufte internationale Team Goosebumps, bei dem auch mehrere Schweizer Athleten mitwirken dürften, und das Team Russia, das letztes Jahr in Interlaken erste Erfahrungen sammeln konnte. Bei der fünften Equipe handelt es sich um eine etwas spezielle Gruppe: Sie setzt sich aus Mitgliedern des Julbo-Teams zusammen, die in einigen Disziplinen
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von Fachleuten aus Chamonix begleitet werden. Am filmischen Teil dürfen zudem junge ausgewählte Künstler aus Fachhochschulen mitarbeiten. Interessierte Kandidaten müssen als Nachweis für ihre Fähigkeiten einen 30-sekündigen Teaser und den Entwurf eines Szenarios einreichen. Die Gewinner werden am 15. Juni, drei Wochen vor Beginn des Wettkampfes, bekannt gegeben. Bei ihrer Anfrage an Chamonix rannten die Organisatoren der NOG offene Türen ein. Die Bergstation in Obersavoyen hatte bereits die beiden Winterausgaben 2008 und 2009 ausgerichtet und musste von dem Projekt nicht erst noch überzeugt werden. Da es perfekt zum Image von Chamonix passt, haben die Behörden ihre Unterstützung auch für 2011 zugesagt. Sie können dabei auf die tatkräftige Unterstützung der Bergführervereinigung zählen, die besonders stark in den
Christophe Margot
Cyril Albasini hängt an einem herrlichen Felsen.
Patrik Lindqvist
Patrik Lindqvist
A. Zhdanov
Andrey Kar Boldyrev und Lika Borzova vom russischen Team setzen zum Flug über Lauterbrunnen an.
Christoffer Sjöström
Temporun im Nebel: Robin Chauvin aus Frankreich
N O
Der Wettkampf, bei dem die Teams in nur fünf Tagen einen fünfminütigen Kurzfilm über fünf Outdoor-Disziplinen drehen müssen, verlässt Interlaken. Die weltbesten Athleten dieser Extremsportarten werden sich künftig im Juli in Chamonix Mont-Blanc treffen. Wir verraten Ihnen, was Sie erwartet.
Alle Mittel sind gut, um die Kamera so nahe wie möglich an das Geschehen zu bringen. DREISSIG GRAD | 25
Anlass eingebunden ist und sich auch sonst intensiv für den Outdoorsport einsetzt. Interlaken, der Austragungsort der früheren Ausgaben der NOG, hat sich entschieden, aus dem Abenteuer auszusteigen. Die Bergwände in Lauterbrunnen werden nicht mehr Zeugen der spektakulären Aktionen sein. Und der „Goldene Eiger“, mit dem die Sieger bisher ausgezeichnet wurden, wird in Anlehnung an die Aiguille du Midi durch die „Goldene Nadel“ oder eben die „Aiguille d’Or“ ersetzt.
Petri Kovalainen
KREATIVE KÖPFE Nachdem sie in den letzten beiden Jahren jeweils eine Sommer- und eine Winterausgabe auf die Beine gestellt hatten, sind Nicolas Hale-Woods und David Carlier über die Bücher gegangen. Sie wollen verhindern, dass die Fans überdrüssig werden und sie wollen sich selbst schonen, denn sie kümmern sich auch um die Freeride World Tour. Es sieht ganz danach aus, als ob wir uns in Zukunft wieder auf eine statt zwei Ausgaben im Jahr zubewegen. Am bewährten Grundkonzept ändert sich jedoch nichts. Fünf Teams haben
Christophe Margot
i Baptiste Rousset und Alex Aimard vor der imposanten Eigerkulisse f Mit einem Teleskopkran gelingt auch Loïc Gaidioz’ Klettersequenz in der Stadt.
teward Knowles
f Arthur Kostron hat gerade seinen Zug verpasst...
Christophe Margot
f Loïc Gaidioz in voller Aktion im Stadtzentrum
26 | DREISSIG GRAD
fünf Tage Zeit, um einen fünfminütigen Kurzfilm über die fünf Outdoor-Disziplinen Basejumpen, Gleitschirmfliegen, Kajak, Mountainbike und Bergsteigen zu produzieren. Alle Sequenzen müssen im Mont-Blanc-Massiv und in den fünf Tagen der NOG gedreht werden. Wie bei einem traditionellen Filmfestival wählt eine Jury den besten Clip aus. Die Fachleute sind sich einig: Das Konzept ist einzigartig und unglaublich komplex, da normalerweise für den Dreh einer einzigen Sportart mindestens eine Woche eingeplant werden muss. Um die fehlende Zeit wettzumachen, haben die Teams bereits in der ersten Ausgabe vor fünf Jahren einen unglaublichen Einfallsreichtum bewiesen. Ein tragbarer Karbonkran, eine zwischen Bäumen gespannte Tyrolienne für die Kamerafahrt und eine am Gleitschirmflügel befestigte Kamera sind nur einige der innovativen Ideen, die nicht selten von anderen Filmteams übernommen werden. In den Wochen vor dem Wettkampf wird das Gelände begangen und das Szenario verfasst. Federführend sind dabei meist Profis. So wissen die Teams vor ihrer Anreise genau, wo und was genau sie drehen müssen. Ein Blick auf YouTube zeigt, wie stark sich die Qualität der Produktionen im Lauf der Jahre gesteigert hat. Tatsächlich haben die jüngsten Clips nicht mehr viel mit den amateurhaften Bildern aus den Anfängen des Wettkampfes gemein. Zwar gaben bereits vor fünf Jahren die weltbesten Vertreter der einzelnen Sportarten ihr Können zum Besten, doch die Filmteams haben riesige Fortschritte gemacht. Besonders deutlich wird die Entwicklung am Film Gravity Super Heroes des Teams Ride The Planets aus dem Jahr 2005. Die Nissan Outdoor Games werden uns bestimmt auch dieses Mal atemberaubende Bilder liefern. Allerdings müssen sich die fünf Teams ganz schön ins Zeug legen und Neues ausprobieren, wenn sie die letztjährigen Produktionen noch übertrumpfen wollen. www.outdoorgames.org
Steine, Wurzeln, Schluchten... ” Spurrillen,Da,Baumstümpfe, wo andere unüberwindbare Hindernisse sehen, erscheint in meinen Augen die ideale Strecke. ” Alban Aubert – Freerider
DIRT Performance mit Stil.
Auch bei rasanten Kurven und Mega-Sprüngen bleibt die Brille wo sie ist. Stoßdämpfende Elemente im Bereich des Nasenstegs und der Bügel sorgen zudem für maximalen Tragekomfort. Eine Brille, die nicht nur cool aussieht, sondern auch absolut geländetauglich ist! Aber sehen Sie selbst, unter: www.julbo-eyewear.com Offizieller Ausstatter des Nissan Outdoor Games.
Text°°° CHRISTELLE COULON
Das Einrad bricht aus dem Zirkus aus und erobert die Strassen. Seit einigen Jahren haben die Gleichgewichtskünstler den Asphalt zu ihrer Spielwiese erklärt und wagen sich auf immer steileres Gelände. Ein Rad, ein Sattel, zwei Pedale und etwas Training und schon ist die Sache geritzt. Na ja, fast, denn ganz so einfach ist Einradfahren nicht. Eine kurze Einführung in den neuen urbanen Extremsport.
STREET UNICYCLING VOM ZIRKUS S P O RT
AUF DIE STRASSE
Die meisten von uns kennen das Einrad vom Zirkus, von den spektakulären Artistennummern, die wir mit ungläubigem Staunen quittieren. Vor gut zehn Jahren ist das Fahrzeug aus der Enge der Manege ausgebrochen und hat sich die unendlichen Möglichkeiten der Alltagsumgebung zu Eigen gemacht. Seither geht es nicht mehr nur darum, sich im Gleichgewicht vorwärts zu bewegen, sondern bereits vorhandene oder speziell angefertigte Hindernisse zu überwinden und dabei Tricks zu vollführen. Wer die Grundtechnik erst einmal beherrscht, dem steht für den ganz grossen Kick nichts mehr im Weg. Einradfahren wird zunehmend populärer. Vor allem in den Grosstädten werden immer mehr Freaks gesichtet, die sich nur noch einrädrig fortbewegen. Seit 2006 ist Street Unicycling sogar offiziell als Sportart anerkannt. Als Folge der wachsenden Anhängerschaft und da sich die Athleten gegenseitig hochpushen, dürfte auch das Niveau steigen. Noch schwindelerregendere Moves, noch tollkühnere Sprünge von Treppen und das Grinden von noch längeren Geländern sind nur noch eine Frage der Zeit. Einradfahren, egal, ob als Street, Flat oder Trial, hat sich seinen Platz in der Familie der Extremsportarten bereits gesichert.
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Adrien Delecroix / zVg
Der 22-jährige François Lizé alias Bobousse hat vor sechs Jahren mit dem Einradfahren angefangen. Er engagiert sich stark für den Sport, wirbt für ihn und kümmert sich auch um den Nachwuchs.
028 | DREISSIG GRAD
- Wie bist du zum Einradfahren gekommen? Ich habe mich im Gymnasium für einen Zirkuskurs eingeschrieben und dort Jonglieren und andere Kunststücke gelernt. Als wir ein Festival besuchten, fiel mir auf, dass Einradfahren so etwa das Einzige war, das ich noch nicht versucht hatte. Ich
DREISSIG GRAD | 029
Text°°° CHRISTELLE COULON
Das Einrad bricht aus dem Zirkus aus und erobert die Strassen. Seit einigen Jahren haben die Gleichgewichtskünstler den Asphalt zu ihrer Spielwiese erklärt und wagen sich auf immer steileres Gelände. Ein Rad, ein Sattel, zwei Pedale und etwas Training und schon ist die Sache geritzt. Na ja, fast, denn ganz so einfach ist Einradfahren nicht. Eine kurze Einführung in den neuen urbanen Extremsport.
STREET UNICYCLING VOM ZIRKUS S P O RT
AUF DIE STRASSE
Die meisten von uns kennen das Einrad vom Zirkus, von den spektakulären Artistennummern, die wir mit ungläubigem Staunen quittieren. Vor gut zehn Jahren ist das Fahrzeug aus der Enge der Manege ausgebrochen und hat sich die unendlichen Möglichkeiten der Alltagsumgebung zu Eigen gemacht. Seither geht es nicht mehr nur darum, sich im Gleichgewicht vorwärts zu bewegen, sondern bereits vorhandene oder speziell angefertigte Hindernisse zu überwinden und dabei Tricks zu vollführen. Wer die Grundtechnik erst einmal beherrscht, dem steht für den ganz grossen Kick nichts mehr im Weg. Einradfahren wird zunehmend populärer. Vor allem in den Grosstädten werden immer mehr Freaks gesichtet, die sich nur noch einrädrig fortbewegen. Seit 2006 ist Street Unicycling sogar offiziell als Sportart anerkannt. Als Folge der wachsenden Anhängerschaft und da sich die Athleten gegenseitig hochpushen, dürfte auch das Niveau steigen. Noch schwindelerregendere Moves, noch tollkühnere Sprünge von Treppen und das Grinden von noch längeren Geländern sind nur noch eine Frage der Zeit. Einradfahren, egal, ob als Street, Flat oder Trial, hat sich seinen Platz in der Familie der Extremsportarten bereits gesichert.
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Adrien Delecroix / zVg
Der 22-jährige François Lizé alias Bobousse hat vor sechs Jahren mit dem Einradfahren angefangen. Er engagiert sich stark für den Sport, wirbt für ihn und kümmert sich auch um den Nachwuchs.
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- Wie bist du zum Einradfahren gekommen? Ich habe mich im Gymnasium für einen Zirkuskurs eingeschrieben und dort Jonglieren und andere Kunststücke gelernt. Als wir ein Festival besuchten, fiel mir auf, dass Einradfahren so etwa das Einzige war, das ich noch nicht versucht hatte. Ich
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©Arnold d’Hostel Adrien Delecroix / zVg
Adrien Delecroix / zVg
packte die Gelegenheit beim Schopf und war sofort begeistert. Ich musste mich zwei halbe Tage abmühen, bis ich die ersten hundert Meter geschafft hatte. Seither begleitet mich mein Einrad fast überall hin. - Dann nimmt das Einradfahren bestimmt einen wichtigen Platz in deinem Leben ein. Ja, sogar einen sehr wichtigen. Es trägt auch zu meinem inneren Gleichgewicht bei. Ich trete regelmässig bei Shows in der Region, aber auch in der ganzen Schweiz auf und veranstalte Kurse und Workshops.
Adrien Delecroix / zVg
- Welches sind deine Lieblingstricks? Die „Unispins“ (Anm.d.Red.: 180,360,540,720). Für diesen Trick muss man in die Höhe springen, das Einrad um sich selbst drehen und wieder auf dem Einrad landen. Optisch geben diese Figuren viel her und sind sowohl für Laien als auch für Kenner sehr eindrücklich. Ich mag auch Coasting-Figuren. Dabei berührt der Fuss weder Pedale noch Reifen. Alles ist im Gleichgewicht. Ein unbeschreibliches Gefühl! - Du bist gerade von der British Unicycle Convention im englischen Stockton-on-Tees zurückgekommen. Worum handelt es sich bei diesem Anlass und was hast du dort gemacht? Die BUC, wie die British Unicycle Convention abgekürzt wird, ist das grösste Einradfahrertreffen Englands. Ich habe an keinem Wettkampf teilgenommen, da ich nur Flat fahre und diese Disziplin an der BUC nicht vertreten ist. Sie ist in England nicht sehr verbreitet, deshalb waren die Leute auch ziemlich beeindruckt. Ich konnte die Gelegenheit nutzen, einige Einradfahrer in diese Disziplin einzuweisen.
Ein Blick zurück Der Schweizer Alois Grandjean (1906) stellte bereits 1944 Streckenrekorde im Einradfahren auf. Er legte die 325 km lange Strecke Brunnen-Zürich-Bern-Freiburg-Lausanne in 24h32’ zurück und erhielt dafür die „Médaille de Vermeille Olympique 1944“. So neu ist der Sport also gar nicht.
- Wie sehen deine nächsten Ziele aus? Ich möchte es soweit bringen, dass mir alle Tricks, die ich im Kopf habe, auch gelingen. Ausserdem möchte ich helfen, das Einradfahren weiterzuentwickeln und in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.
www.flatlandunicyclist.fr www.cdk.fr http://teamcdkmonocycle.blogspot.com www.e-u-c.info
030 | DREISSIG GRAD
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Langsam, aber sicher kommt wieder Grün in die Stadt. Überall spriessen auf dem urbanen Asphaltgrau kleine chlorophyllfarbene Flecken. Die Natur, lange nur in den strikt abgegrenzten Parkanlagen toleriert, hat den Rückeroberungszug angetreten. Sie fristet kein Mauerblümchendasein mehr, sondern entfaltet sich in ihrer ganzen farbenfrohen Schönheit. Als architektonisches Element mischt sie sich unter die Gebäude und bringt Leben in die Stadt. In Lausanne hat sich der Metrobahnhof Flon ein schickes Pflanzenkleid übergezogen, in Zürich schlängelt sich Efeu verliebt um die Metallstrukturen eines alten Industriegebiets. Und auch in anderen Städten sind die ersten Anzeichen eines neuen urbanen Zeitalters nicht zu übersehen. „Es braucht Werkzeuge, um die qualitätsfreien Welten zu beugen“, erklärt Jacques Ferrier, Architekt des französischen Pavillons für die Weltausstellung in Shanghai, das Phänomen. Oder, um es mit den Worten der in Lausanne wohnhaften deutschen Stadtplanerin Verena Schäffer zu sagen: „Abgesehen von den Herausforderungen, welche die zunehmende Häuserdichte in den Städten und der Ausbau der Verkehrsnetze an uns stellen, ist die Begrünung des öffentlichen Raums eine hervorragende Möglichkeit unsere Städte attraktiver zu gestalten. Dabei handelt es sich aber um einen langatmigen Prozess, der in der Schweiz mit völlig unterschiedlichen, aber doch existierenden Initiativen angegangen wird.“ Sie führt die fortschreitende Aufwertung des städtischen Lebensraums darauf zurück, dass das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung Keystone
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WENN DIE
NATUR
Was wäre, wenn sich die Stadt als ideales Terrain für Pflanzen erwiese? Heute findet man sie mehr und mehr auf Strassen, Plätzen und zwischen architektonischen Elementen. Fachleute meinen, dass dies nur der Anfang einer neuen grünen Ära sei. Wir haben nach den Ursachen dieses Sinneswandels geforscht. 32 | DREISSIG GRAD
IN DER
Aussenansicht des Pariser Völkerkundemuseums Musée du Quai Branly
STADT WURZELN SCHLÄGT DREISSIG GRAD | 33
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Langsam, aber sicher kommt wieder Grün in die Stadt. Überall spriessen auf dem urbanen Asphaltgrau kleine chlorophyllfarbene Flecken. Die Natur, lange nur in den strikt abgegrenzten Parkanlagen toleriert, hat den Rückeroberungszug angetreten. Sie fristet kein Mauerblümchendasein mehr, sondern entfaltet sich in ihrer ganzen farbenfrohen Schönheit. Als architektonisches Element mischt sie sich unter die Gebäude und bringt Leben in die Stadt. In Lausanne hat sich der Metrobahnhof Flon ein schickes Pflanzenkleid übergezogen, in Zürich schlängelt sich Efeu verliebt um die Metallstrukturen eines alten Industriegebiets. Und auch in anderen Städten sind die ersten Anzeichen eines neuen urbanen Zeitalters nicht zu übersehen. „Es braucht Werkzeuge, um die qualitätsfreien Welten zu beugen“, erklärt Jacques Ferrier, Architekt des französischen Pavillons für die Weltausstellung in Shanghai, das Phänomen. Oder, um es mit den Worten der in Lausanne wohnhaften deutschen Stadtplanerin Verena Schäffer zu sagen: „Abgesehen von den Herausforderungen, welche die zunehmende Häuserdichte in den Städten und der Ausbau der Verkehrsnetze an uns stellen, ist die Begrünung des öffentlichen Raums eine hervorragende Möglichkeit unsere Städte attraktiver zu gestalten. Dabei handelt es sich aber um einen langatmigen Prozess, der in der Schweiz mit völlig unterschiedlichen, aber doch existierenden Initiativen angegangen wird.“ Sie führt die fortschreitende Aufwertung des städtischen Lebensraums darauf zurück, dass das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung Keystone
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WENN DIE
NATUR
Was wäre, wenn sich die Stadt als ideales Terrain für Pflanzen erwiese? Heute findet man sie mehr und mehr auf Strassen, Plätzen und zwischen architektonischen Elementen. Fachleute meinen, dass dies nur der Anfang einer neuen grünen Ära sei. Wir haben nach den Ursachen dieses Sinneswandels geforscht. 32 | DREISSIG GRAD
IN DER
Aussenansicht des Pariser Völkerkundemuseums Musée du Quai Branly
STADT WURZELN SCHLÄGT DREISSIG GRAD | 33
Überwuchert: eine Arkade in der Via Giulia, Rom in der Bevölkerung wächst. Studien zufolge soll es Herr und Frau Schweizer in den kommenden Jahren wieder vermehrt zurück in die Agglomerationen ziehen, wo bereits die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. Und auch die Pflanzen gehen mit auf die Reise. Die vor allem in den Achtzigerjahren stark ausgeprägte Tendenz, sich auf dem Land ein Haus zu bauen, hat massiv nachgelassen. Doch wo soll all das Grün entstehen? „Wir werden in der Stadt in Zukunft nicht mehr Platz haben und müssen deshalb alle Möglichkeiten nutzen, um mehr Platz zu schaffen, zum Beispiel durch die Umgestaltung bereits bestehender Gebäude“, meint die Spezialistin und hat auch schon ihre Idee, wie das zu bewerkstelligen wäre: „Wir können uns von dem inspirieren lassen, was im Ausland in diesem Bereich getan wird. In Berlin zeichnete sich diese Tendenz bereits in den Achtzigerjahren ab und in Stuttgart müssen die Flachdächer von Neubauten begrünt werden.“ Tokio und New York gehen sogar noch einen Schritt weiter. Dort werden Früchte und Gemüse oben auf den Wolkenkratzern angebaut und manchmal sogar unten im Erdgeschoss in eigens dafür eingerichteten Shops verkauft!
Keystone
VIELE VORZÜGE Städtische Vegetation ist aber nicht nur hübsch und nährend. Bepflanzte Orte fördern soziale Kontakte, da sie zu Treffpunkten werden, wo sich die Leute austauschen und ihren Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Sie bringen uns den Mitmenschen wieder näher und schaffen ein dorfähnliches Ambiente. Ausserdem nehmen die Blätter der Laubbäume einen Teil des CO2 auf und spielen somit eine wichtige säubernde Rolle. Und wider Erwarten weisen die Grünflächen eine erstaunliche Artenvielfalt auf. „Verschiedene, unter anderem an der Universität
f Der MFO-Park in Neu-Oerlikon (Zürich) auf dem Gelände einer ehemaligen Maschinenfabrik
Verena Schaeffer
Freiburg durchgeführte Studien haben gezeigt, dass die Biodiversität in einigen unbebauten Stadtgebieten höher ist als im Wald“, bestätigt Verena Schäffer. Nachdem sie in der Renaissance von den Aristokraten zu einem rein ästhetischen Wert erklärt und im 19. und 20. Jahrhundert vor allem für ihre hygienischen Eigenschaften geschätzt wurde, dürfte die Vegetation im 21. Jahrhundert endlich ein Wort mitzureden haben. Doch wird der Mensch ihr wirklich erlauben, sich frei zu entfalten, ohne sie gleich wieder zu unterjochen? Diese Frage stellt sich auch Verena Schäffer. Bis wohin werden wir die Pflanzen wuchern lassen, bevor wir sie erneut stutzen? Das wird die Zukunft zeigen. Kein Zweifel besteht hingegen daran, dass die Natur in der Stadt wieder Wurzeln schlägt.
34 | DREISSIG GRAD
Machen Sie etwas gegen Feinstaub. Fahren Sie mit Erdgas.
www.anti-feinstaub.ch
Keystone
Seit einigen Jahren gleicht der Sommer mehr und mehr einer Abfolge von Ängsten, obwohl er sich doch eigentlich leicht und locker anfühlen sollte. Häufig bereitet uns schon die Furcht, im Bikini keine gute Figur zu machen, ziemliche Magenbeschwerden. Vor allem aber ist da die Angst vor den bösen UV-Strahlen. Die Präventionskampagnen haben ganze Arbeit geleistet: Es ist mittlerweile völlig out, braungebrannt aus den Ferien zurückzukommen. Brutzeln war gestern, heute ist Sonnencreme mit höchstem Lichtschutzfaktor angesagt!
SCHLUSS MIT
BRUTZELN! CHRONIK
Text°°° RACHEL BARBEZAT
Die Zeiten, in denen mich meine Arbeitskolleginnen nach zwei Wochen auf einer einsamen Insel voller Bewunderung mit den Worten „Wow, bist du schön braun!“ begrüssten, sind längst vorbei. Damals liefen die Ferien noch im Rhythmus einiger unverrückbarer Rituale ab: Baden und endloses Bräunen in der prallen Sonne, mit etwas Monoi-Öl als alleinigem Schutz. Die einzige Nebenbeschäftigung bestand darin, die hübsche Terrasse ausfindig zu machen, um dort den Tag bei einem Aperitif ausklingen zu lassen. Plan- und zeitlos liefen die Tage ab. Heute lässt sich nicht mehr viel improvisieren, alles muss genauestens vorprogrammiert sein. Das fängt schon beim Sünnelen an. Von 11 bis 16 Uhr sollte man überhaupt nicht an die Sonne. Wer sich der Gefahr dennoch aussetzen will, muss strikte Regeln einhalten. Das wurde mir spätestens wieder bewusst, als mir eine Freundin wegen eines
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36 | DREISSIG GRAD
Sonnenbrands auf meiner Schulter ins Gewissen redete. Nach den neusten Empfehlungen sollte man sich sowohl an Land als auch zum Baden nur noch rundum geschützt an die Sonne wagen. Dazu gehört das Auftragen einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 15 oder mehr, das Tragen einer Kopfbedeckung und für Leute mit besonders empfindlicher Haut sogar eines langärmligen Baumwollhemdes. Ein volles Programm! Kein Wunder, bieten da fast alle Kosmetikmarken Schäume, Cremes oder Sprays zum Selbstbräunen an. Ganz offensichtlich scheinen Selbstbräuner die einzige Lösung zu sein, um braun zu werden, ohne sich der Sonne aussetzen zu müssen. Einen Vorteil hat diese Erfindung aber: Sie erweckt den Anschein, als sei man eben gerade aus den Ferien zurückgekommen, ohne dass man dafür seine Gesundheit aufs Spiel setzen muss!
2008 war Robert Pattinson noch ein Nobody. Die Karriere des früheren Models und angehenden Schauspielers kam nur schleppend voran. Seit er in Twilight den romantischen Vampir spielt, ist er zum Phänomen geworden.
DIE PATTINSON-MANIA
GEHT UM!
Elite Film AG
P O RT R ÄT
Text°°° RACHEL BARBEZAT
Seit März ist Robert Pattinson als Wachsfigur bei Madame Tussauds in London zu sehen. Damit zollen die Geschäftsführer dem Erfolg des Teenie-Schwarms Respekt und erfüllen Tausenden von Groupies einen Traum. Die hatten nämlich schon seit Monaten darum gebettelt, den schönen „R-Pattz“ endlich ins Wachsfigurenkabinett aufzunehmen. Sein wächsernes Ebenbild hat seit seiner Einweihung bereits viele Tausend Teenies (und auch mehr als eine Mutter) angelockt. Wenn sie ihr Idol schon nicht persönlich kennen lernen können, dann wollen sie wenigstens mit seinem Duplikat auf Tuchfühlung gehen und es so oft wie möglich abknutschen! Der Schauspieler besitzt unbestritten einen gewissen Charme, zu dem auch sein rebellisches Auftreten und seine betont nachlässige Kleidung beitragen. Doch wie konnte es so weit kommen, dass um den jungen Mann, dessen Auftritte bei der Montage zuvor fast immer der Schere zum Opfer fielen, ein solcher Starkult entstanden ist? Robert Pattinsons Werdegang ist so unglaublich, dass er schon fast den Stoff für ein Hollywoodszenario bietet. Auf jeden Fall beweist er, dass sich Durchhaltevermögen auszahlt. Nach unzähligen Misserfolgen und Rückschlägen und der wohl kürzesten Modelkarriere der Geschichte bekam der junge Pattinson im Jahr 2005 die Rolle des Cedric Diggory in Harry Potter und der Feuerkelch und machte sich damit in der Filmbranche einen Namen. Er wurde von einigen Kritikern sogar als der neue Jude Law gehandelt. Dass seine Popularität wenige Jahre später die von Law haushoch übertreffen würde, damit hätten aber wohl auch sie nicht gerechnet. Als er zum Casting der Twilight-Saga antrat, hätte bestimmt auch der schöne Bob nicht zu träumen
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Elite Film AG
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gewagt, dass die Rolle des Edward Cullen sein Leben auf den Kopf stellen und jeder seiner Auftritte eine Massenhysterie auslösen würde. Für alle, die es noch nicht wissen solten: Twilight ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Stephanie Meyer. Er erzählt die bewegte Geschichte zwischen einer Frau – Bella Swan – und dem Vampir Edward Cullen. Der erste Teil der Trilogie Bis(s) zum Morgengrauen wurde ein Welterfolg und auch die Fortsetzung Bis(s) zur Mittagsstunde liess die Kassen klingeln. Da wird natürlich auch der dritte Teil Bi(s) zum Abendrot, der am 7. Juli in die Kinos kommt, mit Spannung erwartet. Fans des smarten Briten dürfen sich freuen: Der „neue James Dean“ wird in den nächsten Monaten überall sein. Er steht gemeinsam mit Uma Thurman in Bel Ami vor der Kamera, spielt in Water for Elephants und ist auch im Western Unbound Captives zu sehen. Damit kann Pattinson bestimmt noch lange auf eine richtig verbissene Anhängerschaft zählen.
MEHR INFOS UNTER WWW.30GRAD.TV
zVg
geniessen. Die eine ist das Open Air Kino von Orange Cinema am Zßrichhorn direkt am See (Programm und Städte unter www.orangecinema.ch). Dort sind vom 15. Juli bis 15. August neben Blockbustern, die in den letzten Monaten die Säle gefßllt haben, auch Neuheiten wie Shrek 4: Fßr immer Shrek oder Sex and the City 2 zu sehen. Bars, Restaurants und eine Lounge sorgen fßr das leibliche Wohl und lassen die Wartezeit vergehen wie im Flug. Einen ganz besonderen Panoramablick bietet den Zßrchern das Kino am Berg im Hotel Uto Kulm (2.-22.08.). Fßr das einmalige Erlebnis muss man allerdings einen 15-minßtigen Marsch in Kauf nehmen. Aber die Mßhe lohnt sich! Oben auf dem Gipfel werden vor einer imposanten Kulisse
RĂŠgis Colombo / www.diapo.ch
Einige stehen direkt am Genfer- oder Zßrichsee, andere inmitten historischer Gebäude, wieder andere auf einem Berg. Eigentlich ist der Ort aber zweitrangig, solange nur die Kulisse stimmt und uns ein einmaliges, magisches Kinoerlebnis unter freiem Himmel beschert. In der Schweiz Üffnen die ersten Open Air Kinos Mitte Mai ihre Tore, der Vorhang ßber der letzten Vorstellung fällt jeweils Ende September. Dieses Jahr wurde das Feuerwerk am 19. Mai in Castelgrande-Bellinzona entzßndet. In der Deutsch- und der Westschweiz sind die Daten je nach Ort und Sponsoren unterschiedlich. In Zßrich haben Filmliebhaber gleich zwei MÜglichkeiten, ihre Lieblingsstreifen unter freiem Himmel zu
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S
™
N
N
KAE TE
ED
040 | DREISSIG GRAD
Text°°° RACHEL BARBEZAT
POLA R ON
IZ
Im Sommer wachsen Grossleinwände sowohl in den Städten als auch in den Bergen wie Pilze aus dem Boden. Open Air Kinos boomen! Ein kleiner Ăœberblick Ăźber die schĂśnsten und kultigsten Spots, an denen Sie unter freiem Himmel und vor herrlicher Kulisse Kinofilme geniessen kĂśnnen.
GROSSE FILMAUSWAHL In der Romandie schlägt Orange Cinema seine Zelte vom 6. Juli bis 22. August im Genfer Viertel Port-Noir direkt am See auf. Kulinarisch interessierte Kinofans kĂśnnen bis zur Ă–ffnung um 19 Uhr auf der Terrasse regionale Speisen und Weine mit 360°-Blick auf die malerische Umgebung kosten. Dabei vergeht die Wartezeit bis zur FilmvorfĂźhrung um 21.30 Uhr im Nu. Mittlerweile bieten die meisten Ăśffentlichen Open Air Kinos ein solches Rahmenprogramm mit diversen VerpflegungsmĂśglichkeiten. Sie unterscheiden sich dafĂźr mehr um mehr durch ihre ganz spezielle Filmauswahl, dank der Zuschauer mit den unterschiedlichsten Geschmäckern ihr GlĂźck finden. Wer es gern originell und speziell mag, wird vom Programm des ZinĂŠma in Lausanne begeistert sein. Im idyllischen Park Mon-Repos zeigt es diesen Sommer unter dem Motto „9 toiles sous les ĂŠtoiles“ neun Filme auf Grossleinwand. Ein besonderer Leckerbissen sind die von Pro Natura (www.pronatura.ch) gesponserten Open Airs. Sie bieten nicht nur ein abwechslungsreiches Programm (Oceans, Der kleine Nick, Invictus usw.), sondern finden auch an den ungewĂśhnlichsten Orten statt: in Aletsch, auf der Riederfurka, im bĂźnderischen Zernez und vom 18.-21. August auf dem 1630 Meter hohen Vounetz (Charmey/VS). Man muss zwar die Seilbahn nehmen, aber die bringt einen noch einen Schritt näher an die Stars und Sternchen.
A P
FILME UNTERM STERNENHIMMEL
mit Blick auf den Zßrichsee Filme gezeigt. Dazu werden Grilladen serviert, das Ganze fßr 79 Franken. Orange Cinemas stehen natßrlich auch in den anderen Deutschweizer Städten auf dem Sommerprogramm: in Basel auf dem Mßnsterplatz vom 5.-29. August und in Bern auf der Grossen Schanze vom 29. Juli bis 29. August.
N T E D LE
AVA I L A B L E I N P R E SCR I PT ION
SEQUENCE GOLD FRAME
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NEW FOR 2010 s NOW AVAILABLE
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geniessen. Die eine ist das Open Air Kino von Orange Cinema am Zßrichhorn direkt am See (Programm und Städte unter www.orangecinema.ch). Dort sind vom 15. Juli bis 15. August neben Blockbustern, die in den letzten Monaten die Säle gefßllt haben, auch Neuheiten wie Shrek 4: Fßr immer Shrek oder Sex and the City 2 zu sehen. Bars, Restaurants und eine Lounge sorgen fßr das leibliche Wohl und lassen die Wartezeit vergehen wie im Flug. Einen ganz besonderen Panoramablick bietet den Zßrchern das Kino am Berg im Hotel Uto Kulm (2.-22.08.). Fßr das einmalige Erlebnis muss man allerdings einen 15-minßtigen Marsch in Kauf nehmen. Aber die Mßhe lohnt sich! Oben auf dem Gipfel werden vor einer imposanten Kulisse
RĂŠgis Colombo / www.diapo.ch
Einige stehen direkt am Genfer- oder Zßrichsee, andere inmitten historischer Gebäude, wieder andere auf einem Berg. Eigentlich ist der Ort aber zweitrangig, solange nur die Kulisse stimmt und uns ein einmaliges, magisches Kinoerlebnis unter freiem Himmel beschert. In der Schweiz Üffnen die ersten Open Air Kinos Mitte Mai ihre Tore, der Vorhang ßber der letzten Vorstellung fällt jeweils Ende September. Dieses Jahr wurde das Feuerwerk am 19. Mai in Castelgrande-Bellinzona entzßndet. In der Deutsch- und der Westschweiz sind die Daten je nach Ort und Sponsoren unterschiedlich. In Zßrich haben Filmliebhaber gleich zwei MÜglichkeiten, ihre Lieblingsstreifen unter freiem Himmel zu
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Text°°° RACHEL BARBEZAT
POLA R ON
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Im Sommer wachsen Grossleinwände sowohl in den Städten als auch in den Bergen wie Pilze aus dem Boden. Open Air Kinos boomen! Ein kleiner Ăœberblick Ăźber die schĂśnsten und kultigsten Spots, an denen Sie unter freiem Himmel und vor herrlicher Kulisse Kinofilme geniessen kĂśnnen.
GROSSE FILMAUSWAHL In der Romandie schlägt Orange Cinema seine Zelte vom 6. Juli bis 22. August im Genfer Viertel Port-Noir direkt am See auf. Kulinarisch interessierte Kinofans kĂśnnen bis zur Ă–ffnung um 19 Uhr auf der Terrasse regionale Speisen und Weine mit 360°-Blick auf die malerische Umgebung kosten. Dabei vergeht die Wartezeit bis zur FilmvorfĂźhrung um 21.30 Uhr im Nu. Mittlerweile bieten die meisten Ăśffentlichen Open Air Kinos ein solches Rahmenprogramm mit diversen VerpflegungsmĂśglichkeiten. Sie unterscheiden sich dafĂźr mehr um mehr durch ihre ganz spezielle Filmauswahl, dank der Zuschauer mit den unterschiedlichsten Geschmäckern ihr GlĂźck finden. Wer es gern originell und speziell mag, wird vom Programm des ZinĂŠma in Lausanne begeistert sein. Im idyllischen Park Mon-Repos zeigt es diesen Sommer unter dem Motto „9 toiles sous les ĂŠtoiles“ neun Filme auf Grossleinwand. Ein besonderer Leckerbissen sind die von Pro Natura (www.pronatura.ch) gesponserten Open Airs. Sie bieten nicht nur ein abwechslungsreiches Programm (Oceans, Der kleine Nick, Invictus usw.), sondern finden auch an den ungewĂśhnlichsten Orten statt: in Aletsch, auf der Riederfurka, im bĂźnderischen Zernez und vom 18.-21. August auf dem 1630 Meter hohen Vounetz (Charmey/VS). Man muss zwar die Seilbahn nehmen, aber die bringt einen noch einen Schritt näher an die Stars und Sternchen.
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FILME UNTERM STERNENHIMMEL
mit Blick auf den Zßrichsee Filme gezeigt. Dazu werden Grilladen serviert, das Ganze fßr 79 Franken. Orange Cinemas stehen natßrlich auch in den anderen Deutschweizer Städten auf dem Sommerprogramm: in Basel auf dem Mßnsterplatz vom 5.-29. August und in Bern auf der Grossen Schanze vom 29. Juli bis 29. August.
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ES IST WIEDER FESTIVALZEIT! Zwischen Juli und August steigen in der Schweiz einige der wichtigsten Musikfestivals. Dabei werden Künstler aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen die Bühnen zum Beben bringen. Wir stellen Ihnen fünf vor, von denen wir glauben, dass sie im Kopf der Festivalbesucher lange nachhallen werden.
Régis Colombo / www.diapo.ch
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Festivals sind ein Grund zum Feiern, schliesslich leitet sich der Begriff vom lateinischen Adjektiv festivus für feierlich oder heiter ab und passt somit perfekt zur Beschreibung der Musikanlässe, die in der Schweiz den ganzen Sommer hindurch für Stimmung sorgen. Zwischen Juli und August finden landesweit massenweise kleine Festivals statt. Für den grössten Lärm sorgen aber fünf Schwergewichte, die aus der Schweizer Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken sind. Das grösste und nebenbei auch das in Bezug auf die Besucherzahlen zweitgrösste Europas, ist das Paléo Festival Nyon (20.-25. Juli). Zu seiner 35. Ausgabe hat es das südliche Afrika mitsamt dem legendären Johnny Clegg in sein „Village du monde“ eingeladen und französischen Musikern wie Jacques Dutronc, Alain Souchon, NTM, M, Olivia Ruiz oder Diam’s viel Platz eingeräumt. Frankreichs wohl berühmteste Rapperin wird neben Eminem, Jay-Z, Stress und den Fantastischen Vier auch am Open Air Frauenfeld auftreten. Eingeläutet wird die Festivalsaison aber mit dem prestigeträchtigen Montreux Jazz Festival (2.-17. Juli), das bereits zum 44. Mal über die Bühne geht und Stars wie Norah Jones, Janelle Monáe, Massive Attack und Tori Amos aufgeboten hat. Am Berner Gurten Festival vom
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15.-18. Juli sorgen feste Grössen – Empire of the Sun, Faith No More, Stereophonics, Skunk Anansie – und Newcomer wie Gossip, Amy Macdonald und Rodrigo y Gabriela für eine spannende Mischung. Und vom 11.-14. August werden Status Quo, Placebo und Christophe Maé am Rock Oz’Arènes in die Arena von Avenches einziehen. 30° hat aus der Riesenauswahl vier hochbegabte Künstler aus fünf völlig unterschiedlichen Stilrichtungen herausgepickt. Sie alle haben das Zeug dazu, bei den Schweizer Festivalfreaks einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Bühne frei für die retro-futuristische Janelle Monáe, die jungen Iren von Two Door Cinema Club (Elektropop), den Songschreiber Milow aus Belgien (Folk/Poprock), die unmöglich einzuordnende, betörende Schweizerin Sophie Hunger und die amerikanische Rap-Ikone Jay-Z! Vollständige Programme der fünf Festivals unter: www.gurtenfestival.ch www.paleo.ch www.montreuxjazz.com www.openair-frauenfeld.ch www.rockozarenes.com DREISSIG GRAD | 43
„Ich habe keine Zukunft, aber ich habe eine Gitarre!“ meinte er einst lakonisch. Ob der talentierte Songschreiber aus dem belgischen Löwen damals wohl damit gerechnet hat, dass ihm genau die Klänge, die er mit seiner Gitarre erzeugt, doch noch eine Zukunft bescheren würden? Seine Cover-Version des 50-Cent-Songs Ayo Technology hat ihm die Gegenwart jedenfalls mehr als nur versüsst: Seine Kopie war zumindest in Europa weit erfolgreicher als das Original. Er hatte dem Song durch eine veränderte Stimmmelodie neues Leben eingehaucht, ihm einen völlig anderen Stil verpasst und damit einen internationalen Hit gelandet. Heute begeistert er mit seinem schon fast anachronisti-
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schen Stil aus Poprock und Folk die Mengen. Der 29-jährige Jonathan Vandenbroeck alias Milow überzeugt durch eine Rückkehr zum Wesentlichen und einen schnörkellosen Stil, der Ähnlichkeiten mit dem von Tracy Chapman hat. Das schönste Kompliment, das man dem Flamen machen kann, ist ihn mit seinen grossen Vorbildern Bruce Springsteen und Neil Young zu vergleichen. Seine leicht melancholische Stimme unterscheidet ihn zwar klar von seinen Idolen, doch seine Absichten sind identisch. Auch er sieht sich als Geschichtenerzähler der alten Schule, eine Rolle, die ihm auf den Leib geschnitten ist. Seine Welt ist so gar nicht wie die in Ayo Technology, geprägt
MILOW Milow singt am 18. Juli am Gurtenfestival in Bern und am 22. Juli am Paléo Festival Nyon.
044 | DREISSIG GRAD
von Cybersex und Pornografie. Aus seinen Texten spricht ein gewisser Pessimismus, der auch auf seinem letzten Album Milow (2009) durchscheint. Seine zweite Single You Don’t Know handelt von der Begegnung mit einem Unbekannten bei einem nächtlichen Spaziergang und der Entfremdung von Menschen, die einem nahe stehen. Canada, das einzige leichte, unbeschwerte Stück des Albums, erzählt die fiktive Geschichte eines Badezimmermusikers, der die Welt erobern will. Es handelt sich jedoch bloss um die Träumerei eines Büroangestellten, der seinen Traum einfach nicht aufgibt. Auch Milow hat hartnäckig an seinem Lebenstraum festgehalten, seit er als 12-Jähriger an einem Pink Floyd Konzert seine Berufung entdeckt hat. Langsam, aber sicher arbeitete er sich nach oben. 2004 stand er im Final einer der grössten belgischen Rockwettbewerbe. In seiner Heimat wurde er im Nu zum Star (zwei seiner Alben und zwei Singles wurden mit der goldenen Schallplatte ausgezeichnet). Mit Ayo Technology und dem anschliessenden Album Milow, bei dem es sich um eine Kompilation aus zwei früheren, in Belgien und den Niederlanden erschienenen CDs aus den Jahren 2006 und 2008 handelt, setzte er sich auch international durch. Alles Geschichten, die der glatzköpfige Songwriter am Gurtenfestival und am Paléo Festival erzählen wird. Dabei hat er Gelegenheit zu beweisen, dass er mehr kann als nur covern und dass er nicht zu jenen „Kleenex“-Künstlern gehört, deren Namen nach einigen Jahren wieder in der Versenkung verschwinden. Und er wird mit seiner Gitarre in der Hand laut und deutlich singen können, dass er eben doch eine Zukunft hat.
Eva Vermandel / universal music
GESCHICHTENERZÄHLER DER ALTEN SCHULE
„Ich habe keine Zukunft, aber ich habe eine Gitarre!“ meinte er einst lakonisch. Ob der talentierte Songschreiber aus dem belgischen Löwen damals wohl damit gerechnet hat, dass ihm genau die Klänge, die er mit seiner Gitarre erzeugt, doch noch eine Zukunft bescheren würden? Seine Cover-Version des 50-Cent-Songs Ayo Technology hat ihm die Gegenwart jedenfalls mehr als nur versüsst: Seine Kopie war zumindest in Europa weit erfolgreicher als das Original. Er hatte dem Song durch eine veränderte Stimmmelodie neues Leben eingehaucht, ihm einen völlig anderen Stil verpasst und damit einen internationalen Hit gelandet. Heute begeistert er mit seinem schon fast anachronisti-
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schen Stil aus Poprock und Folk die Mengen. Der 29-jährige Jonathan Vandenbroeck alias Milow überzeugt durch eine Rückkehr zum Wesentlichen und einen schnörkellosen Stil, der Ähnlichkeiten mit dem von Tracy Chapman hat. Das schönste Kompliment, das man dem Flamen machen kann, ist ihn mit seinen grossen Vorbildern Bruce Springsteen und Neil Young zu vergleichen. Seine leicht melancholische Stimme unterscheidet ihn zwar klar von seinen Idolen, doch seine Absichten sind identisch. Auch er sieht sich als Geschichtenerzähler der alten Schule, eine Rolle, die ihm auf den Leib geschnitten ist. Seine Welt ist so gar nicht wie die in Ayo Technology, geprägt
MILOW Milow singt am 18. Juli am Gurtenfestival in Bern und am 22. Juli am Paléo Festival Nyon.
044 | DREISSIG GRAD
von Cybersex und Pornografie. Aus seinen Texten spricht ein gewisser Pessimismus, der auch auf seinem letzten Album Milow (2009) durchscheint. Seine zweite Single You Don’t Know handelt von der Begegnung mit einem Unbekannten bei einem nächtlichen Spaziergang und der Entfremdung von Menschen, die einem nahe stehen. Canada, das einzige leichte, unbeschwerte Stück des Albums, erzählt die fiktive Geschichte eines Badezimmermusikers, der die Welt erobern will. Es handelt sich jedoch bloss um die Träumerei eines Büroangestellten, der seinen Traum einfach nicht aufgibt. Auch Milow hat hartnäckig an seinem Lebenstraum festgehalten, seit er als 12-Jähriger an einem Pink Floyd Konzert seine Berufung entdeckt hat. Langsam, aber sicher arbeitete er sich nach oben. 2004 stand er im Final einer der grössten belgischen Rockwettbewerbe. In seiner Heimat wurde er im Nu zum Star (zwei seiner Alben und zwei Singles wurden mit der goldenen Schallplatte ausgezeichnet). Mit Ayo Technology und dem anschliessenden Album Milow, bei dem es sich um eine Kompilation aus zwei früheren, in Belgien und den Niederlanden erschienenen CDs aus den Jahren 2006 und 2008 handelt, setzte er sich auch international durch. Alles Geschichten, die der glatzköpfige Songwriter am Gurtenfestival und am Paléo Festival erzählen wird. Dabei hat er Gelegenheit zu beweisen, dass er mehr kann als nur covern und dass er nicht zu jenen „Kleenex“-Künstlern gehört, deren Namen nach einigen Jahren wieder in der Versenkung verschwinden. Und er wird mit seiner Gitarre in der Hand laut und deutlich singen können, dass er eben doch eine Zukunft hat.
Eva Vermandel / universal music
GESCHICHTENERZÄHLER DER ALTEN SCHULE
44th Montreux Jazz Festival July 02 -17, 2010
www.montreuxjazz.com
AIR BEACH HOUSE
MISSY ELLIOTT TRICKY
VAMPIRE WEEKEND JULIAN CASABLANCAS Lundi 5 juillet Miles Davis Hall
JANELLE MONテ・ CHROMEO JAMIE LIDELL
DE LA SOUL TECH N9NE THE CRIB
BROKEN BELLS COCOROSIE OY
Vendredi 2 juillet Miles Davis Hall
Vendredi 16 juillet Miles Davis Hall
Tickets
Online Tickets, Print@home & Programme Update
www.montreuxjazz.com
Montreux Jazz Festival Foundation 2010 | ツゥ Artwork Romero Britto !"#$%&"'($)'*
Lundi 5 juillet Auditorium Stravinski
Mardi 6 juillet Miles Davis Hall
Samedi 17 juillet Miles Davis Hall
...and many more !
Points of sales Suisse / Schweiz / Switzerland: Ticketcorner (Manor, Coop City, post offices, railway stations), Fnac Ticketcorner International Call Center: T + 41 900 800 800 France et Belgique: Point of sale Fnac and on www.fnac.com Services and tickets for physically impaired visitors: T + 41 21 963 82 82 / ticketinfo@mjf.ch
warner music
DIE RETROFUTURISTISCHE WELT VON
JANELLE MONÁE !
Von Grenzen will Janelle Monáe nichts wissen, sie haben in ihrer retrofuturistischen Welt nichts zu suchen. In ihrem postmodernen Klanguniversum verschmilzt die 25-jährige Amerikanerin aus Kansas Pop mit Soul, Funk, Rock und Music Hall. Einzigartig ist die Mini-James-Brown aber nicht nur in ihrer Musik, auch ihre Kleidung und ihre unmöglichen Frisuren machen die genre-übergreifende Sängerin zu einer unverwechselbaren Erscheinung. Janelle Monáe war schon als Kind Künstlerin mit Leib und Seele. Sie besuchte die American Academy of Dramatic Arts in New York, schmiss aber schon kurz danach frustriert das Handtuch. Ihr war klar geworden, dass sie als Afroamerikanerin am Broadway nur auf stereotype Rollen hoffen konnte. Also machte sie sich auf nach Atlanta. „Wenn diese Stadt offen genug ist, die Vision von Outkast zu verstehen, wird sie es auch für mich sein“, war sich die junge Frau mit der überbordenden Fantasie sicher. Sie begegnete Nate Wonder und Chuck Lightning von der Wondaland Arts Society und begann mit ihnen an ihrem ersten Album zu arbeiten. Metropolis bestand nur aus wenigen Stücken und erzählt von einer Androidin, die für ihr Recht auf Liebe kämpft. „Diese CD repräsentierte die Stadt, die in meinem Kopf entstanden war“, sagt sie. 2005 sang die Judy Garland der Moderne vor Big Boi von Outkast. Ihre Charmeoffensive kam an. Schwer beeindruckt von ihrem Talent bot Big Boi der Sängerin, Song- und Textwriterin an, sich am nächsten Album der Band zu beteiligen und bei zwei Songs, darunter Call the Law, mitzusingen. Danach nahm sie P. Diddy unter Vertrag. Er bezeichnete Janelle als „echte Visionärin mit einem eigenen Sound und einer hypnotisierenden Präsenz“. Auf ihrem ersten, am 18. Juni erscheinenden Full-Lenght-Album The ArchAndroid ist auch die Single Tightrope enthalten, die sie zusammen mit Big Boi interpretiert. In diesem Titel wird die sentimentale Androidin auf der Flucht eingeholt und in eine psychiatrische Klinik gesteckt. Das Magazin Vogue nannte Janelle Monáe „die erste Popikone des neuen Jahrzehnts“, andere sehen in ihr den weiblichen Prince. Exzentrisch, rätselhaft und inspirierend – Janelle Monáe zieht uns zielstrebig in ihre Welt, das heisst in die Stadt, die auf dem Cover ihres Albums aus ihrem Schädel wächst. Eine Welt, die irgendwo zwischen Walt Disney und Salvador Dali oder zwischen Stevie Wonder und Outkast liegt. Eine ausserirdische Welt!
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warner music
Janelle Monáe gibt am 6. Juli am Montreux Jazz Festival ihr einziges Schweizer Konzert.
DREISSIG GRAD | 47
JAY-Z MUSIK
warner media
AMERIKANISCHE RAP-IKONE
Das Openair Frauenfeld hat das Kunststück vollbracht, die Ikone des amerikanischen Raps zu verpflichten! Eine Musiklegende, die von der Plattenindustrie sogar noch vor Elvis Presley gelistet wird. Mit seinem jüngsten Album The Blueprint 3 aus der am 11. September 2001 gestarteten Blueprint-Reihe hat Jay-Z bereits seine elfte CD an der Spitze der US-Charts platziert. Elvis brachte es „nur“ auf zehn Nummer-1-Platten. Shawn Corey Carter, wie der erfolgreiche Rap-Musiker mit bürgerlichem Namen heisst, produziert also nicht nur Hits, sondern auch Prestigerekorde am Laufmeter. Jay-Z wurde von seiner Mutter in einem Ghetto in Brooklyn aufgezogen. 1996, als keine Plattenfirma ihn unter Vertrag nehmen wollte, gründete er sein eigenes Label und produzierte sein erstes Album. Der Erfolg liess nicht auf sich warten und das Geld floss schon bald in Strömen. Laut Forbes Magazine beträgt sein Vermögen satte 1,3 Milliarden Dollar; damit gehört er zu den reichsten Amerikanern zwischen 20 und 45. 2007 wurde er von der gleichen Zeitschrift zum neuntmächtigsten Mann der Welt erklärt. Und was ist mit seiner Musik? Hat er sie etwa dem Business geopfert? Mit The Blueprint 3 und im Besonderen mit seiner New-York-Hymne Empire State of Mind, die er im Duett mit Alicia Keys singt, bringt er Zweifler zum Schweigen: Er ist noch immer ein Vollblutmusiker. Seine Schützlinge Rihanna, Kanye West und andere Stars haben übrigens ebenfalls am Album mitgewirkt. Mit seiner gewohnten lässig-eleganten Art macht „Jigga“ klar, dass der Rapper der alten Schule noch immer viel zu sagen hat, auch wenn er mit seinen 41 Jahren sein Böser-Bube-Image längst abgelegt hat und mit seiner Frau Beyoncé ein geregeltes Leben führt. Als Kind versuchte er auf der Strasse den Grossen rauszukehren und wurde von den Leuten aus seinem Viertel deshalb auch „Little Jazzy“ gerufen (ein Slangwort für „cool“). Heute braucht der Boss des Hip-Hop nicht mehr so zu tun, als sei er gross, denn er ist es längst.
warner media
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Jay-Z tritt am 10. Juli am Openair Frauenfeld auf.
48 | DREISSIG GRAD
Jeder ihrer Titel ist ein fantastischer, rhythmusgeladener Ritt, der noch lange nach dem Anhören in unseren Köpfen herumgeistert – wie es Ohrwürmer eben so an sich haben. Eine Karussellfahrt im rasanten Galopp, in dem sich Gitarrenriffs mit Elektrosound mischen. Hinter der musikalischen Sensation aus Grossbritannien stecken drei junge Nordiren, die ihre Band nach einem Quartierkino „Two Door Cinema Club“, kurz TDCC benannt haben. Alex Trimble (Gesang, E-Gitarre), Kevin Baird (Bass, Gesang), Sam Halliday (E-Gitarre, Gesang) und ein vierter, mittlerweile ausgestiegener Komparse gründeten TDCC im Jahr 2007. Ihr Steckenpferd war der Rock, aber den hatten sie noch nicht wirk-
TWO DOOR
universal music
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CINEMA MUSIK
DIE SENSATION AUS IRLAND
050 | DREISSIG GRAD
DURCHDACHTES KONZEPT Wie die Jungs bei Interviews immer wieder betonen, gehen sie nach einem genau festgelegten Schema vor. „Wir sind ziemliche Perfektionisten. Wir haben uns Zeit gelassen und viele Songs verworfen, bis wir das erste Album beisammen hatten. Da sämtliche darauf vorhandenen Titel ein Hit hätten werden können, sind sie auch alle ca. drei Minuten lang.“ Der Zeit Zeit lassen: Vielleicht liegt gerade hier der Schlüssel für ihren noch jungen Erfolg. Nachdem sie zwei Jahre lang auf irischen Kleinbühnen aufgetreten sind, haben sie beschlossen, auf ein MajorLabel zu verzichten, da sie nicht verheizt werden wollten. Aus dem gleichen Grund spielten sie als Opening Act für Phoenix, mit denen sie immer wieder verglichen werden, die sie aber bis vor kurzem gar nicht kannten. Bei so viel vernünftigen Entscheidungen stellt sich die Frage, ob die Jungs mit ihrem Teenie-Look nicht schon zu gesetzt sind für ihr Alter. Wer sich ihre Clips, zum Beispiel den von I Can Talk anschaut, kann das aber nur verneinen. Dort überraschen sie mit ihrem trockenen Humor – very british eben. universal music
CLUB
lich im Griff, so dass er immer wieder mit ihnen durchging. Erst als der Schlagzeuger beschloss, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, fanden die drei übrigen Jugendfreunde zu ihrer Identität. Statt Ersatz zu suchen, beschlossen sie die entstandene Leere mit Computersound und Beats zu füllen. Eine Wende, die den Erfolg brachte. Die drei Jungs betraten die Bühne des Elektropop und spielten ab sofort eine Musik, die sich am ehesten als Fusion von The Cure und Daft Punk, unterlegt mit rassigen, ausgetüftelten Rhythmen beschreiben lässt. Ihr erstes Album Tourist History überzeugt durch eine perfekte Kombination aus Nostalgie und zeitgenössischen Inspirationen. Der Titel der CD ist eine Anspielung auf den Badeort Bagor in der Nähe von Belfast, wo die drei ihre Songs geschrieben haben und wo auch der Grundstein für ihr neues Leben gelegt wurde, das sie heute von einer Bühne auf die nächste und von einem Land ins andere bringt. Touristen sind sie trotzdem keine, dazu nehmen sie ihre Musik zu ernst. Dass sie Hits aneinander reihen wie andere Perlen (Something Good Can Work, Undercover Martyn, I Can Talk) kommt schliesslich nicht von ungefähr.
Two Door Cinema Club spielt am Dienstag, den 20. Juli am Paléo Festival Nyon.
DREISSIG GRAD | 051
Jeder ihrer Titel ist ein fantastischer, rhythmusgeladener Ritt, der noch lange nach dem Anhören in unseren Köpfen herumgeistert – wie es Ohrwürmer eben so an sich haben. Eine Karussellfahrt im rasanten Galopp, in dem sich Gitarrenriffs mit Elektrosound mischen. Hinter der musikalischen Sensation aus Grossbritannien stecken drei junge Nordiren, die ihre Band nach einem Quartierkino „Two Door Cinema Club“, kurz TDCC benannt haben. Alex Trimble (Gesang, E-Gitarre), Kevin Baird (Bass, Gesang), Sam Halliday (E-Gitarre, Gesang) und ein vierter, mittlerweile ausgestiegener Komparse gründeten TDCC im Jahr 2007. Ihr Steckenpferd war der Rock, aber den hatten sie noch nicht wirk-
TWO DOOR
universal music
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CINEMA MUSIK
DIE SENSATION AUS IRLAND
050 | DREISSIG GRAD
DURCHDACHTES KONZEPT Wie die Jungs bei Interviews immer wieder betonen, gehen sie nach einem genau festgelegten Schema vor. „Wir sind ziemliche Perfektionisten. Wir haben uns Zeit gelassen und viele Songs verworfen, bis wir das erste Album beisammen hatten. Da sämtliche darauf vorhandenen Titel ein Hit hätten werden können, sind sie auch alle ca. drei Minuten lang.“ Der Zeit Zeit lassen: Vielleicht liegt gerade hier der Schlüssel für ihren noch jungen Erfolg. Nachdem sie zwei Jahre lang auf irischen Kleinbühnen aufgetreten sind, haben sie beschlossen, auf ein MajorLabel zu verzichten, da sie nicht verheizt werden wollten. Aus dem gleichen Grund spielten sie als Opening Act für Phoenix, mit denen sie immer wieder verglichen werden, die sie aber bis vor kurzem gar nicht kannten. Bei so viel vernünftigen Entscheidungen stellt sich die Frage, ob die Jungs mit ihrem Teenie-Look nicht schon zu gesetzt sind für ihr Alter. Wer sich ihre Clips, zum Beispiel den von I Can Talk anschaut, kann das aber nur verneinen. Dort überraschen sie mit ihrem trockenen Humor – very british eben. universal music
CLUB
lich im Griff, so dass er immer wieder mit ihnen durchging. Erst als der Schlagzeuger beschloss, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, fanden die drei übrigen Jugendfreunde zu ihrer Identität. Statt Ersatz zu suchen, beschlossen sie die entstandene Leere mit Computersound und Beats zu füllen. Eine Wende, die den Erfolg brachte. Die drei Jungs betraten die Bühne des Elektropop und spielten ab sofort eine Musik, die sich am ehesten als Fusion von The Cure und Daft Punk, unterlegt mit rassigen, ausgetüftelten Rhythmen beschreiben lässt. Ihr erstes Album Tourist History überzeugt durch eine perfekte Kombination aus Nostalgie und zeitgenössischen Inspirationen. Der Titel der CD ist eine Anspielung auf den Badeort Bagor in der Nähe von Belfast, wo die drei ihre Songs geschrieben haben und wo auch der Grundstein für ihr neues Leben gelegt wurde, das sie heute von einer Bühne auf die nächste und von einem Land ins andere bringt. Touristen sind sie trotzdem keine, dazu nehmen sie ihre Musik zu ernst. Dass sie Hits aneinander reihen wie andere Perlen (Something Good Can Work, Undercover Martyn, I Can Talk) kommt schliesslich nicht von ungefähr.
Two Door Cinema Club spielt am Dienstag, den 20. Juli am Paléo Festival Nyon.
DREISSIG GRAD | 051
Romeo & Pedro by art 10
SOPHIE
HUNGER MUSIK
GRENZEN 1983 ist nicht nur Sophie Hungers Geburtsjahr, sondern auch der Titel ihres im März erschienenen Albums. Man könnte es fast als musikalische Wiedergeburt bezeichnen, so stark unterscheidet sich die viersprachige Scheibe von ihrem ersten Studioalbum Monday’s Ghost. Dieses wurde bei seinem Erscheinen im Jahr 2008 von Zuhörern und Kritikern gleichermassen gefeiert und verschaffte der Multiinstrumentalistin einen Platz im illustren Kreis der vom Rolling Stone Magazine gekürten „10 Newcomer des Jahres“. Mit dem herausragenden 1983 zeigt der neue Stern am Schweizer Pophimmel, dass die Loblieder allemal verdient waren. Sophie hat sich von der akustischen Klangkulisse gelöst und setzt perfekt dosierten elektronischen Sound ein, der in Zusammenarbeit mit dem Toningenieur Stephane Briat (Phoenix, Air) entstanden ist. Feurige Beats mischen sich mit Mundharmonikasolos und Chören. Auch von ihren quasi mystischen Texten hat sich Sophie Hunger losgesagt. Ihre Ausdrucksweise ist direkter geworden, trotzdem hat sie nicht ganz auf Dunkelzonen verzichtet.
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052 | DREISSIG GRAD
Romeo & Pedro by art 10
SPRENGT STILISTISCHE
Die Zürcherin war noch nie leicht einzuordnen. Etiketten mag sie nicht. Jetzt sprengt sie auch die letzten stilistischen Grenzen. Mit ihrer tragenden Stimme schafft sie Brücken zwischen Jazz, Rock, Blues, Folk und Funk. Nur vier Jahre nach Sketches On Sea, das sie in ihrem Wohnzimmer aufgenommen hatte, bestätigt Emilie Jeanne-Sophie Welti Hunger ihr Ausnahmetalent. Und das kommt in ihrer Königsdisziplin, der Bühne, so deutlich zum Tragen wie sonst nirgendwo. Bei ihren Auftritten überrascht sie das Publikum immer wieder von neuem mit ihren Improvisationen am Klavier, Gitarrensolos und Mundharmonika-Einlagen. Sie wird mit ihrer einzigartigen Bühnenperformance bestimmt auch das Publikum am Montreux Jazz Festival vollkommen vereinnahmen. Die französische Tageszeitung Libération lag mit ihrer Vermutung, dass Sophie Hunger bestimmt nicht lange „das bestgehütete Geheimnis der Schweizer Musikszene“ bleiben wird, goldrichtig. Sophie Hunger singt am 14. Juli am Montreux Jazz Festival.
Vielleicht sind Sie diesen Sommer ja auch im Ausland unterwegs. Nutzen Sie die Gelegenheit, dort das ein oder andere Musikfestival zu besuchen! Wir haben eine Auswahl besonders empfehlenswerter Gigs zusammengestellt.
FESTIVALS IM Text°°° SERGE GRETER SZIGET FESTIVAL Im August geht in Budapest auf der Donauinsel Obuda das grösste Musikfestival Europas über die Bühne. Es wird oft als europäisches Woodstock bezeichnet, was angesichts der 400’000 Besucher (50% aus dem Ausland), die in einer Woche auf das Festivalgelände pilgern, gar nicht so abwegig ist. Zu den Headlinern des buntgemischten Programms (11.-16. August) gehören u.a. Muse und Gotan Project. Sie werden bestimmt für unvergessliche Momente sorgen! www.szigetfestival.com
AUSLAND
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WACKEN OPEN AIR Das W:O:A ist das grösste ausschliesslich Metal-Bands vorbehaltene Festival der Welt! Es findet seit 1990 jedes Jahr im norddeutschen Dorf Wacken statt. Vom 5.-7. August 2010 werden wie gewohnt 75’000 Personen erwartet. Bei dem hochkarätigen Line-up mit Alice Cooper, Iron Maiden und Mötley Crüe könnten es aber durchaus noch mehr werden. Übrigens: Dresscode ist schwarz! www.wacken.com
KAZANTIP FESTIVAL In Popivka, einem der schönsten Strände am Schwarzen Meer, dröhnen vier Wochen lang (24. Juli bis 22. August) ununterbrochen Electro, Trance und House durch die Luft. Fast 150’000 Clubber treffen sich in der Stadt der kleinen Krim-Republik zur längsten Beach Party der Welt. Eine „Republik“-Rave im Stil des Burning Man in den USA. www.kazantip-ukraine.com GLASTONBURY FESTIVAL Die Kleinstadt in Südengland ist jedes Jahr Schauplatz des Festivals for Contemporary Performing Arts (Musik, Tanz, Theater, Zirkus, Kabarett...). Eine Mischung unterschiedlicher Kunstformen, die seit 40 Jahren einen Erfolg nach dem anderen feiert und auch vom 23.-27. Juni 2010 wieder mit mehreren Weltstars aufwartet. U2, Steve Wonder und Shakira dürften Grund genug sein, nach England zu reisen. www.glastonburyfestivals.co.uk
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SONAR FESTIVAL Vom 17.-19. Juni wird Barcelona wieder unter den kräftigen Beats des Sonar Festivals beben. Für seine 17. Ausgabe hat das europaweit grösste Festival für Electro-Musik und digitale Künste namhafte Bands wie 2 manyDj’s, Air und Chemical Brothers verpflichtet. Bestimmt werden sich auch diesmal um die 80’000 Technofreaks in Katalonien vom Dezibelgewitter berieseln lassen. http://galicia.sonar.es/es/
WEITERE HIGHLIGHTS Festival des Vieilles Charrues, Carhaix, Frankreich, 15.-18. Juli www.vieillescharrues.asso.fr Rock Werchter Festival, Belgien, 1.-4. Juli, www.rockwerchter.be Eurockéennes de Belfort, Frankreich, 2.-4. Juli, www.eurockeennes.fr Festival International de Jazz de Montréal, Kanada, 25. Juni-6. Juli, www.montrealjazzfest.com Roskilde Festival, Dänemark, 1.-4. Juli, www.roskilde-festival.dk
DREISSIG GRAD | 55
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Im freien Fall und mit perfekter Körperbeherrschung stürzt er in die Tiefe. Sein Sprung ist kurz und doch endlos, gigantisch und unglaublich adrenalingeladen. Weniger als drei Sekunden dauert der Sprung aus 23-28 Metern Höhe, dann taucht der Cliff Diver mit fast 100 km/h in das betonharte Wasser. Dazwischen liegen, man glaubt es kaum, mehrere wahnwitzige Figuren (Salto, Back Flip usw.)! Bei solchen Zahlen kann es einem schwindlig werden. Doch Höhenangst kennt Orlando Duque keine. Der unangefochtene Meister aus Kolumbien steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Und so verrückt es auch klingen mag: Klippenspringen verleiht ihm die nötige Stabilität im Leben: „Man sollte das tun, was man gern macht. Jeden Tag voll ausleben, so als wäre es der letzte“, erklärt der Profi-Klippenspringer seine Philosophie und die geht für ihn ganz offensichtlich auf. Er ist mit seinen jungen 35 Jahren bereits eine lebende Legende, sein Palmares ist genauso schwindelerregend wie seine Sprünge. Neun Weltmeistertitel hat er bereits gewonnen und auch der bestbewertete Sprung geht auf sein Konto. „El Duque“ hat es nie bereut, dass er 1995 nach zehn Jahren als Turm- und Kunstspringer und einer verpassten Olympiateilnahme in Barcelona, weil es dem kolumbianischen Verband am nötigen Geld fehlte, den grossen Sprung gewagt hat und zum Klippenspringen übergewechselt ist. Heute enthält das Wasser, in das er springt, kein Chlor mehr und er verspürt wieder „Glück pur“!
RayDemski.com/Red Bull Photofiles
RayDemski.com/Red Bull Photofiles RayDemski.com/Red Bull Photofiles
Dean Treml/Red Bull Photofiles
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Der in Hawaii lebende Kolumbianer ist eine lebende Legende. Neun Weltmeistertitel im Cliff-Diving hat er schon gewonnen. Er springt aus über 23 Metern Höhe und zeigt im freien Fall die verrücktesten Figuren, bevor er mit fast 100 km/h ins Wasser eintaucht. Wir haben mit dem weltbesten Klippenspringer gesprochen.
ORLANDO DUQUE
Was motiviert Sie nach elf Saisons als Elitesportler weiterzumachen? Ich liebe es im freien Fall Figuren auszuführen. Ich bin schon als kleiner Junge unglaublich gern in Schwimmbecken gesprungen. Den gleichen Nervenkitzel suche ich auch heute. Der einzige Unterschied liegt in den Sprungkombinationen, die immer komplizierter werden, und in der Absprunghöhe. Ausserdem habe ich die Möglichkeit, einige der schönsten Orte der Welt zu sehen. Woher ich die Motivation zum Weitermachen nehme, liegt wohl auf der Hand. Ist Klippenspringen Ihre Droge? Klippenspringen macht tatsächlich süchtig. Das Gefühl in der Luft lässt sich mit nichts vergleichen. Man könnte es also durchaus als Droge bezeichnen, auch deshalb, weil nach dem Eintauchen Adrenalinschübe durch meinen Körper gehen und mir ein ekstaseähnliches Gefühl verleihen. Sie tauchen zwar mit den Füssen voran ins Wasser, trotzdem kann ein schlecht ausgeführter Sprung gefährlich sein. Sie selbst haben sich im Jahr 2002 das Steissbein gebrochen. Muss man für diesen Sport verrückt oder einfach nur gut vorbereitet sein? Wahrscheinlich beides. Nur verrückt sein reicht nicht, denn dann sind Verletzungen vorprogrammiert. Das Niveau, auf dem wir uns bewegen, fordert viele Jahre körperlicher und mentaler Vorbereitung, Abkürzungen gibt es keine! Es ist ein sehr gefährlicher Sport und man muss bereit sein, bei Wettkämpfen mit dem Stress und der Angst umzugehen. Werden Sie irgendwann auch aus über 28 Meter springen? Bei Sprüngen von mehr als 28 Metern nimmt die Beschleunigung schnell zu, so dass man keine zusätzlichen Figuren machen kann. Ausserdem wird das Verletzungsrisiko grösser, je höher man springt. Suchen Sie auch neben dem Klippenspringen immer nach dem ganz grossen Kick? Teilweise. Ich fahre Ski, bin Fallschirmspringer und Bodysurfer. Daneben mag ich körperlich anstrengende Sportarten wie Kajakfahren und gehe in letzter Zeit immer häufiger auf Tiefseejagd.
Predrag Vuckovic/Red Bull Photofiles
I N T E RV I E W
ODER DIE LUST AM FREIEN FALL
Orlando Duque, was fühlen Sie, wenn Sie oben auf einem Felsen oder einer Brücke in den gähnenden, über 23 Meter tiefen Abgrund schauen? In den letzten fünf Sekunden vor dem Sprung habe ich Angst, doch das ist gut so, denn dadurch kann ich mich besser konzentrieren. Sobald ich in der Luft bin, fühle ich mich frei. Ich führe meine Figuren mit geschlossenen Augen aus und nehme die nötigen Korrekturen fast instinktiv vor, damit ich unter optimalen Bedingungen und mit offenen Augen eintauchen kann.
MÖCHTEN SIE ORLANDO UND SEINE FREUNDE MIT EIGENEN AUGEN SEHEN? Dann nichts wie hin nach Sisikon im Kanton Uri! Dort macht am 28. August 2010 ab 14.30 Uhr die Cliff Diving World Series 2010 Halt.
DREISSIG GRAD | 057
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Im freien Fall und mit perfekter Körperbeherrschung stürzt er in die Tiefe. Sein Sprung ist kurz und doch endlos, gigantisch und unglaublich adrenalingeladen. Weniger als drei Sekunden dauert der Sprung aus 23-28 Metern Höhe, dann taucht der Cliff Diver mit fast 100 km/h in das betonharte Wasser. Dazwischen liegen, man glaubt es kaum, mehrere wahnwitzige Figuren (Salto, Back Flip usw.)! Bei solchen Zahlen kann es einem schwindlig werden. Doch Höhenangst kennt Orlando Duque keine. Der unangefochtene Meister aus Kolumbien steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Und so verrückt es auch klingen mag: Klippenspringen verleiht ihm die nötige Stabilität im Leben: „Man sollte das tun, was man gern macht. Jeden Tag voll ausleben, so als wäre es der letzte“, erklärt der Profi-Klippenspringer seine Philosophie und die geht für ihn ganz offensichtlich auf. Er ist mit seinen jungen 35 Jahren bereits eine lebende Legende, sein Palmares ist genauso schwindelerregend wie seine Sprünge. Neun Weltmeistertitel hat er bereits gewonnen und auch der bestbewertete Sprung geht auf sein Konto. „El Duque“ hat es nie bereut, dass er 1995 nach zehn Jahren als Turm- und Kunstspringer und einer verpassten Olympiateilnahme in Barcelona, weil es dem kolumbianischen Verband am nötigen Geld fehlte, den grossen Sprung gewagt hat und zum Klippenspringen übergewechselt ist. Heute enthält das Wasser, in das er springt, kein Chlor mehr und er verspürt wieder „Glück pur“!
RayDemski.com/Red Bull Photofiles
RayDemski.com/Red Bull Photofiles RayDemski.com/Red Bull Photofiles
Dean Treml/Red Bull Photofiles
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Der in Hawaii lebende Kolumbianer ist eine lebende Legende. Neun Weltmeistertitel im Cliff-Diving hat er schon gewonnen. Er springt aus über 23 Metern Höhe und zeigt im freien Fall die verrücktesten Figuren, bevor er mit fast 100 km/h ins Wasser eintaucht. Wir haben mit dem weltbesten Klippenspringer gesprochen.
ORLANDO DUQUE
Was motiviert Sie nach elf Saisons als Elitesportler weiterzumachen? Ich liebe es im freien Fall Figuren auszuführen. Ich bin schon als kleiner Junge unglaublich gern in Schwimmbecken gesprungen. Den gleichen Nervenkitzel suche ich auch heute. Der einzige Unterschied liegt in den Sprungkombinationen, die immer komplizierter werden, und in der Absprunghöhe. Ausserdem habe ich die Möglichkeit, einige der schönsten Orte der Welt zu sehen. Woher ich die Motivation zum Weitermachen nehme, liegt wohl auf der Hand. Ist Klippenspringen Ihre Droge? Klippenspringen macht tatsächlich süchtig. Das Gefühl in der Luft lässt sich mit nichts vergleichen. Man könnte es also durchaus als Droge bezeichnen, auch deshalb, weil nach dem Eintauchen Adrenalinschübe durch meinen Körper gehen und mir ein ekstaseähnliches Gefühl verleihen. Sie tauchen zwar mit den Füssen voran ins Wasser, trotzdem kann ein schlecht ausgeführter Sprung gefährlich sein. Sie selbst haben sich im Jahr 2002 das Steissbein gebrochen. Muss man für diesen Sport verrückt oder einfach nur gut vorbereitet sein? Wahrscheinlich beides. Nur verrückt sein reicht nicht, denn dann sind Verletzungen vorprogrammiert. Das Niveau, auf dem wir uns bewegen, fordert viele Jahre körperlicher und mentaler Vorbereitung, Abkürzungen gibt es keine! Es ist ein sehr gefährlicher Sport und man muss bereit sein, bei Wettkämpfen mit dem Stress und der Angst umzugehen. Werden Sie irgendwann auch aus über 28 Meter springen? Bei Sprüngen von mehr als 28 Metern nimmt die Beschleunigung schnell zu, so dass man keine zusätzlichen Figuren machen kann. Ausserdem wird das Verletzungsrisiko grösser, je höher man springt. Suchen Sie auch neben dem Klippenspringen immer nach dem ganz grossen Kick? Teilweise. Ich fahre Ski, bin Fallschirmspringer und Bodysurfer. Daneben mag ich körperlich anstrengende Sportarten wie Kajakfahren und gehe in letzter Zeit immer häufiger auf Tiefseejagd.
Predrag Vuckovic/Red Bull Photofiles
I N T E RV I E W
ODER DIE LUST AM FREIEN FALL
Orlando Duque, was fühlen Sie, wenn Sie oben auf einem Felsen oder einer Brücke in den gähnenden, über 23 Meter tiefen Abgrund schauen? In den letzten fünf Sekunden vor dem Sprung habe ich Angst, doch das ist gut so, denn dadurch kann ich mich besser konzentrieren. Sobald ich in der Luft bin, fühle ich mich frei. Ich führe meine Figuren mit geschlossenen Augen aus und nehme die nötigen Korrekturen fast instinktiv vor, damit ich unter optimalen Bedingungen und mit offenen Augen eintauchen kann.
MÖCHTEN SIE ORLANDO UND SEINE FREUNDE MIT EIGENEN AUGEN SEHEN? Dann nichts wie hin nach Sisikon im Kanton Uri! Dort macht am 28. August 2010 ab 14.30 Uhr die Cliff Diving World Series 2010 Halt.
DREISSIG GRAD | 057
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IMMER DEM
GREETER REISE
Ein Bewohner der Stadt, in der Sie sich aufhalten, zeigt Ihnen in einer zweibis dreistündigen Tour völlig kostenlos sein Viertel und führt sie an Orte, an die sich sonst kein Tourist verirrt. Das Konzept entstand vor 18 Jahren in New York und setzt sich langsam auch in anderen Weltstädten durch.
NACH !
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Greeter, englisch für „Begrüsser“, bieten Ihnen die Möglichkeit, die Stadt von einer anderen Seite kennen zu lernen, neue Wege zu gehen und sich zwei bis drei Stunden abseits der in allen Reiseführern beschriebenen Pfade zu bewegen. Das 1992 in New York ins Leben gerufene Konzept besteht darin, sich von einem Ehrenamtlichen durch eine fremde Stadt führen zu lassen und von seinem Insiderwissen zu profitieren. Er zeigt Ihnen die Umgebung mit seinen Augen und weiht Sie in so manches Geheimnis ein. Wer die Dienste eines Greeters in Anspruch nehmen will, meldet sich mindestens eine Woche vorher im Internet an und gibt dort am Besten auch seine Interessen bekannt. Und dann lassen Sie sich einfach überraschen. Vielleicht nimmt Sie der Greeter mit auf eine Velotour, kehrt mit Ihnen in einem lauschigen Café ein oder bringt Sie an versteckte Orte. Vielleicht bekommen Sie auch Geschichten zu hören, werden auf Kurioses aufmerksam gemacht und erhalten wertvolle Tipps für die verbleibenden Tage. Mit einem Greeter an Ihrer Seite können Sie der Stadt auf den Zahn fühlen und ihr echtes Wesen kennen lernen. Stellen Sie sich vor, Sie sind übers Wochenende in Paris. Wie jeder anständige Tourist haben Sie auch einen Besuch des Viertels Montmartre eingeplant. Sie besichtigen die Basilika Sacré Cœur und treffen sich dann mit einem Greeter. Dieser zeigt Ihnen die „Moulin de la Galette“, eine der beiden noch erhaltenen Mühlen aus der Zeit, in der das Viertel noch ein Dorf war und insgesamt 14 Mühlen besass. Diese originelle Art, die Gastfreundschaft in modernen Städten neu zu erfinden, wird derzeit in rund fünfzehn Metropolen auf der ganzen Welt angeboten, unter anderem in Adelaide (Australien), Buenos Aires (Argentinien) und Toronto (Kanada). Eine wunderbare Gelegenheit, die Stadt anders zu erleben!
Christian Bugnon
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ANDERS ÜBERNACHTEN Homesitting: Sie hüten kostenlos die Wohnung (oder die Tiere) eines Hausbesitzers oder Mieters während dessen Abwesenheit und dürfen dafür solange gratis darin wohnen. Couchsurfing: Couchsurfer schlafen gratis auf dem Sofa anderer eingetragener Mitglieder dieses Netzwerks oder schlagen ihr Zelt in deren Garten auf. Wohnungstausch: Sie tauschen Ihre Wohnung oder Ihr Haus gegen die/das eines anderen Teilnehmers in einem anderen Teil der Welt. Woofing, kurz für „Willing Worker on Organic Farms“, helfen auf biologischen Bauernhöfen mit und bekommen als Gegenleistung Kost und Logis offeriert.
Infos zum internationalen Greeter-Netzwerk unter: www.globalgreeternetwork.info
DREISSIG GRAD | 59
MTB BELLWALD S P O RT
Die Walliser Gemeinde im Bezirk Goms hat nicht nur verschiedene North-Shore-Trails mit grossen Gaps, sondern auch Downhill-Pisten vor schneebedeckter Gebirgskulisse zu bieten. Ein Paradies für alle Mountainbiker!
ECHT URCHIG ,
Text°°° ALBAN AUBERT Fotos°°° PATRICE SCHREYER
Die Fahrt in das auf 1560 m Höhe gelegene Walliser Bergdorf Bellwald führt vorbei an säuberlich gepflegten Feldern und von Sonne, Regen und Schnee gebleichten Chalets. Willkommen im Land des Ursprünglichen und Urchigen! Es hat uns gleich aus mehreren Gründen hierhin verschlagen. Erstens bringt uns die Sesselbahn auf über 2000 Meter direkt an den Start mehrerer fantastischer Abfahrtspisten. Zweitens machen wir hier einen weiten Bogen um die grossen Bike Parks, die immer mehr zum Tummelplatz von Städtern und Fashion Victims verkommen. Die Schweizer sind für ihre Zurückhaltung bekannt und an kaum einem Ort ist dieser Charakterzug so deutlich zu spüren wie in Bellwald. Hier betritt man eine andere Welt. Sie überrascht mit uralten Trails, die vor über zweihundert Jahren mühsam mit der Schaufel geschaffen wurden. Damals wie auch heute lagerten die Bauern das Heu in mehreren Gebirgshütten, zu denen sie schmale Pfade anlegten. Ironie des Schicksals: Heute rollen wir mit unseren hochmodernen Mountainbikes über diese alten Wege, ausgestattet wie Gladiatoren mit Karbonhelmen und Knieschonern aus 3D-Schaum! In Bellwald fällt als erstes die grandiose Bergkulisse auf. Im Dorfkern sind über unseren Köpfen auch im Hochsommer rund herum nur verschneite Gipfel zu sehen. Wir flanieren durch die engen Gassen, vorbei an Chalets aus einer anderen Zeit. Sie sind so alt, dass man das Gefühl nicht los wird, das Holz wolle uns Geschichten von früher erzählen,
60 | DREISSIG GRAD
MTB BELLWALD S P O RT
Die Walliser Gemeinde im Bezirk Goms hat nicht nur verschiedene North-Shore-Trails mit grossen Gaps, sondern auch Downhill-Pisten vor schneebedeckter Gebirgskulisse zu bieten. Ein Paradies für alle Mountainbiker!
ECHT URCHIG ,
Text°°° ALBAN AUBERT Fotos°°° PATRICE SCHREYER
Die Fahrt in das auf 1560 m Höhe gelegene Walliser Bergdorf Bellwald führt vorbei an säuberlich gepflegten Feldern und von Sonne, Regen und Schnee gebleichten Chalets. Willkommen im Land des Ursprünglichen und Urchigen! Es hat uns gleich aus mehreren Gründen hierhin verschlagen. Erstens bringt uns die Sesselbahn auf über 2000 Meter direkt an den Start mehrerer fantastischer Abfahrtspisten. Zweitens machen wir hier einen weiten Bogen um die grossen Bike Parks, die immer mehr zum Tummelplatz von Städtern und Fashion Victims verkommen. Die Schweizer sind für ihre Zurückhaltung bekannt und an kaum einem Ort ist dieser Charakterzug so deutlich zu spüren wie in Bellwald. Hier betritt man eine andere Welt. Sie überrascht mit uralten Trails, die vor über zweihundert Jahren mühsam mit der Schaufel geschaffen wurden. Damals wie auch heute lagerten die Bauern das Heu in mehreren Gebirgshütten, zu denen sie schmale Pfade anlegten. Ironie des Schicksals: Heute rollen wir mit unseren hochmodernen Mountainbikes über diese alten Wege, ausgestattet wie Gladiatoren mit Karbonhelmen und Knieschonern aus 3D-Schaum! In Bellwald fällt als erstes die grandiose Bergkulisse auf. Im Dorfkern sind über unseren Köpfen auch im Hochsommer rund herum nur verschneite Gipfel zu sehen. Wir flanieren durch die engen Gassen, vorbei an Chalets aus einer anderen Zeit. Sie sind so alt, dass man das Gefühl nicht los wird, das Holz wolle uns Geschichten von früher erzählen,
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PRAKTISCHE TIPPS Unterkunft: http://www.wannenhornhotel.co.uk/ Bike Park: http://www.bergradfahrer.com Preis: Die Tageskarte (Rider & Bike) kostet 28 Franken.
über sich ewig in die Länge ziehende Winter und endlose Tage der Heuernte. Da der alte Teil von Bellwald auf dem Weg zum Bike Park liegt, sollte man sich kurz die Zeit nehmen, einen genaueren Blick auf die altehrwürdigen Behausungen zu werfen und seinen Camelbak am Brunnen mit dem gletscherfrischen Wasser füllen. 1500 M IN EINEM ZUG Nach einem zehnminütigen Fussmarsch erreichen wir die Talstation der Sesselbahn. Das Dorf hinter uns lassend schweben wir wenige Sekunden später in der Luft, links und rechts nichts als Berge. Die Aussicht ist atemberaubend und mit jedem weiteren Meter entdecken wir neue Facetten der Alpenlandschaft. Einer der Höhepunkte der Sesselbahnfahrt ist sicherlich die Durchquerung des Lärchenwalds. Oben angekommen erwartet uns eine DH-Abfahrt der Extraklasse. Nur wenige so geschichtsträchtige und durchgängig befahrbare Downhill-Pisten können mit einem Gefälle von 556 Metern aufwarten! Die verschiedenen Trails wurden jedoch nicht von den Gemeindebehörden, sondern von Romeo Volken und ein paar Freunden angelegt. Volken amtet als Präsident der Vereinigung, die sich um den Unterhalt der Trails kümmert. Die Strecke hat Format und macht Bikern jeden Niveaus Spass. Der grosse Vorteil von Bellwald besteht darin, dass einer der Trails über den Bike Park hinaus bis nach Fiesch führt. Dadurch kann man von der Bergstation des Sessellifts in einem Zug 1500 Höhenmeter riden. Die Verlängerung der Piste startet ganz in der Nähe des Fremdenverkehrsbüros, von dort braucht man nur den gelben Schildern bis ins Ziel zu folgen. Besonders reizvoll ist die untere Teilstrecke. Man könnte meinen, die Natur hätte sie für uns Biker erschaffen. In rasantem Tempo sausen wir mit unseren Rädern über den Bergkamm. Eine Wurzel hier, ein Stein dort – lauter kleine Hindernisse, die uns die verrücktesten Sprünge erlauben und das Gelände zu einer fantastischen Spielwiese machen. Unten angekommen wollen wir nur eins: Sofort wieder nach oben! Dazu nehmen wir das Postauto, das seit etlichen Jahren das verlässlichste Verkehrsmittel in den Schweizer Alpen. Von der Bergstation der Sesselbahn führen weitere traumhafte Enduro-Pisten die Hänge hinunter. Hier oben lässt es sich aber auch gemütlich picknicken. Heimisches Roggenbrot und geräucherte Knoblauchwurst sollten dabei nicht fehlen. Das Rezept der Wurst hat sich seit vielen hundert Jahren nicht verändert. Sie wird noch immer auf die gleiche Art geräuchert, nämlich im Rauchabzug grosser Kamine, dessen Feuer von den Bergbauern liebevoll unterhalten wird. Und eben diesen Bauern verdanken wir auch die herrlichen Wege in Bellwald.
62 | DREISSIG GRAD
Mountainbike to the Top www.nendaz.ch
- 200km markierte Strecken - insgesamt 9 Mountainbike-Touren - Gratis Mountainbike-Transport auf den Bergbahnen NEU 2010
Mountainbike-Tour 4 Vallées ab dem 3 Juli 2010 Grand Raid: Start ab Nendaz (100km) Spezial Angebot Mountainbike-Tour 4 Vallées : 3 Nächte mit Frühstück in einem Hotel*** +1 Tour du Mont-Fort + 1 Tour de la Printse + Pass Open Air ab CHF 269.– pro Person Mehr Informationen: Nendaz Tourisme - Tel +41 27 289 55 89 - info@nendaz.ch - www.nendaz.ch
Text°°° RAOUL RUDIN Wenn Nina Caprez klettert, denkt man, die Gesetze der Schwerkraft müssten neu geschrieben werden. Es scheint, als schwebe sie der Wand entlang nach oben und halte sich nur zum Schein mit elegantgeschmeidigen Bewegungen am Felsen fest. Doch dem ist nicht so. Nina ist keine Magierin, sie ist Kletterin – und zwar eine der besten der Welt.
tur, das Leben“, versucht die 23-Jährige ihren Entscheid zu erklären und fährt fort: „Ich klettere nicht gern nach einem vorgegebenen Muster. Ich wollte meinen eigenen Stil entwickeln und das ist mir gelungen. Seither bin ich so gut, wie nie zuvor!“ Tatsächlich durchsteigt Nina, die erst mit 13 zu klettern begann und mit 17 ihren ersten Wettkampf bestritt, mittlerweile Mehrseillängenrouten mit hohem Schwierigkeitsgrad ohne Pause. Doch bei allem Ehrgeiz ist ihr eines wichtig: „Klettern muss Spass machen.“ So schätzt sie auch das Zusammensein mit Gleichgesinnten. Viel ist sie mit ihrem Freund, dem Kletterer Cédric Lachat, der ursprünglich aus dem Berner Jura stammt, unterwegs. Mit Frauen klettert sie seltener, „weil klettern nun mal eine Männerdomäne ist“ und „weil Männer unkompliziert sind“, wie sie schmunzelnd hinzufügt.
RAINEREDER
,
Bis vor etwas mehr als einem Jahr war die aus Küblis im Prättigau stammende Nina an Wettkämpfen in der Halle engagiert. Sie wurde mehrfache Schweizermeisterin und klassierte sich an Weltcups unter den besten zehn. Dann entschloss sie sich aus dem Nationalteam auszutreten und sich voll und ganz auf ihre Passion zu konzentrieren: das Klettern draussen am Fels, wo zwar keine Wettkämpfe gegen Konkurrenten, dafür aber unzählige Herausforderungen auf sie warteten. „Die Halle, das ist wie ein Fitnesscenter, der Fels aber, das ist die Welt, die Na-
NINA CAPREZ
POLYSPORTIV, KONSEQUENT UND GENÜGSAM Für die Zukunft gibt es noch so einige Routen, die Nina Caprez reizen. Langfristige Planungen entsprechen aber nicht dem Lebensentwurf der mit Bruder und Schwester polysportiv aufgewachsenen Prättigauerin: „Man sollte nicht immer zu viel nachdenken, sondern die Dinge einfach tun“, sagt sie und ist diesem Motto auch treu geblieben, als sie sich nach absolvierter Diplommittelschule dazu entschlossen hatte, ein Leben als professionelle Kletterin zu führen, ständig herumzureisen, überall auf der Welt zu klettern, im Freien zu schlafen und mit wenig Geld von Sponsoren und Gelegenheitsjobs auszukommen. Bereut hat sie den Entscheid bisher nie, auch wenn sie in ihrem Deutschschweizer Umfeld anfangs auf viel Unverständnis und Kritik stiess. Sie erklärt: „Wenn man erkennt, wie wenig Materielles man braucht, um glücklich zu sein, ist Geld nicht mehr so wichtig.“ Nur etwas möchte sich Nina, die offiziell noch bei ihrer Mutter wohnt, doch gönnen: Sie will im Herbst zusammen mit ihrem Freund und weiteren Kletterern ein Haus in Grenoble mieten, wo die Leute offen
Sie ist eine ehrgeizige Sportlerin, erklimmt für Laien unbezwingbar erscheinende Felsrouten und lebt das Leben einer Weltenbummlerin. Nina Caprez hat den Schritt gewagt, sich voll und ganz ihrer Passion hinzugeben.
RAINEREDER
KLETTERN UND FREI SEIN
RAINEREDER
und spontan seien. „Im Winter ist draussen schlafen eben doch nicht so lustig“, meint sie beinahe entschuldigend und fügt hinzu: „Ausserdem machen mir im Winter Skitouren enorm viel Spass. Sie schaffen etwas Abstand zum Klettern und in zwei Jahren möchte ich eigentlich an der Patrouille des Glaciers teilnehmen.“ Ein gewohnt hochgestecktes Ziel, aber auch ein Zeichen dafür, dass die langfristige Planung der polysportiven Nina Caprez nicht ganz auf der Strecke bleibt. www.ninacaprez.ch
Text°°° RAOUL RUDIN Wenn Nina Caprez klettert, denkt man, die Gesetze der Schwerkraft müssten neu geschrieben werden. Es scheint, als schwebe sie der Wand entlang nach oben und halte sich nur zum Schein mit elegantgeschmeidigen Bewegungen am Felsen fest. Doch dem ist nicht so. Nina ist keine Magierin, sie ist Kletterin – und zwar eine der besten der Welt.
tur, das Leben“, versucht die 23-Jährige ihren Entscheid zu erklären und fährt fort: „Ich klettere nicht gern nach einem vorgegebenen Muster. Ich wollte meinen eigenen Stil entwickeln und das ist mir gelungen. Seither bin ich so gut, wie nie zuvor!“ Tatsächlich durchsteigt Nina, die erst mit 13 zu klettern begann und mit 17 ihren ersten Wettkampf bestritt, mittlerweile Mehrseillängenrouten mit hohem Schwierigkeitsgrad ohne Pause. Doch bei allem Ehrgeiz ist ihr eines wichtig: „Klettern muss Spass machen.“ So schätzt sie auch das Zusammensein mit Gleichgesinnten. Viel ist sie mit ihrem Freund, dem Kletterer Cédric Lachat, der ursprünglich aus dem Berner Jura stammt, unterwegs. Mit Frauen klettert sie seltener, „weil klettern nun mal eine Männerdomäne ist“ und „weil Männer unkompliziert sind“, wie sie schmunzelnd hinzufügt.
RAINEREDER
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Bis vor etwas mehr als einem Jahr war die aus Küblis im Prättigau stammende Nina an Wettkämpfen in der Halle engagiert. Sie wurde mehrfache Schweizermeisterin und klassierte sich an Weltcups unter den besten zehn. Dann entschloss sie sich aus dem Nationalteam auszutreten und sich voll und ganz auf ihre Passion zu konzentrieren: das Klettern draussen am Fels, wo zwar keine Wettkämpfe gegen Konkurrenten, dafür aber unzählige Herausforderungen auf sie warteten. „Die Halle, das ist wie ein Fitnesscenter, der Fels aber, das ist die Welt, die Na-
NINA CAPREZ
POLYSPORTIV, KONSEQUENT UND GENÜGSAM Für die Zukunft gibt es noch so einige Routen, die Nina Caprez reizen. Langfristige Planungen entsprechen aber nicht dem Lebensentwurf der mit Bruder und Schwester polysportiv aufgewachsenen Prättigauerin: „Man sollte nicht immer zu viel nachdenken, sondern die Dinge einfach tun“, sagt sie und ist diesem Motto auch treu geblieben, als sie sich nach absolvierter Diplommittelschule dazu entschlossen hatte, ein Leben als professionelle Kletterin zu führen, ständig herumzureisen, überall auf der Welt zu klettern, im Freien zu schlafen und mit wenig Geld von Sponsoren und Gelegenheitsjobs auszukommen. Bereut hat sie den Entscheid bisher nie, auch wenn sie in ihrem Deutschschweizer Umfeld anfangs auf viel Unverständnis und Kritik stiess. Sie erklärt: „Wenn man erkennt, wie wenig Materielles man braucht, um glücklich zu sein, ist Geld nicht mehr so wichtig.“ Nur etwas möchte sich Nina, die offiziell noch bei ihrer Mutter wohnt, doch gönnen: Sie will im Herbst zusammen mit ihrem Freund und weiteren Kletterern ein Haus in Grenoble mieten, wo die Leute offen
Sie ist eine ehrgeizige Sportlerin, erklimmt für Laien unbezwingbar erscheinende Felsrouten und lebt das Leben einer Weltenbummlerin. Nina Caprez hat den Schritt gewagt, sich voll und ganz ihrer Passion hinzugeben.
RAINEREDER
KLETTERN UND FREI SEIN
RAINEREDER
und spontan seien. „Im Winter ist draussen schlafen eben doch nicht so lustig“, meint sie beinahe entschuldigend und fügt hinzu: „Ausserdem machen mir im Winter Skitouren enorm viel Spass. Sie schaffen etwas Abstand zum Klettern und in zwei Jahren möchte ich eigentlich an der Patrouille des Glaciers teilnehmen.“ Ein gewohnt hochgestecktes Ziel, aber auch ein Zeichen dafür, dass die langfristige Planung der polysportiven Nina Caprez nicht ganz auf der Strecke bleibt. www.ninacaprez.ch
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Keystone
TROILLET DIE KRÖNUNG
Mit ihrem Rekordlauf an der Patrouille des Glaciers haben der junge Zermatter und seine Teamkollegen Martin Anthamatten und Yannik Ecoeur Geschichte geschrieben. Die drei Grenzwächter benötigten von Zermatt nach Verbier nur gerade 5h52’20’’. Troillet gehörte bereits 2008 zum Siegerteam der PDG und holte sich 2010 zudem den WM-Titel im Skibergsteigen. Er hat mit 30° über seinen Erfolg gesprochen. Interview: VINCENT GILLIOZ
Keystone
Florent Troillet, waren die Wetterbedingungen an dieser Patrouille des Glaciers (PDG) 2010 entscheidend für Ihren Rekord? Ohne jeden Zweifel! Erstens war der Schnee zwischen dem Start und Schönbiel, wo wir unsere Skis angeschnallt haben, leicht nass und glitt somit besser als vereister Schnee. Zweitens herrschten auf der Tête Blanche im Gegensatz zu den Vorjahren deutlich höhere Temperaturen, so dass keine unnötige Energie verloren ging. Wir sind fit in Arolla eingelaufen und konnten den zweiten Streckenteil in bester Verfassung angehen. Drittens war der Schnee am Lac des Dix so hart, dass wir neben der Spur skaten und dadurch auch im letzten Streckenabschnitt noch Zeit gutmachen konnten. Es waren alle diese Gegebenheiten zusammen, die unsere Topleistung möglich gemacht haben.
66 | DREISSIG GRAD
Sie haben die bisherige Bestzeit um mehr als 20 Minuten unterboten. Wo liegt Ihres Erachtens das untere Limit und wie kann man noch schneller werden? Ich habe 220’000 positive Höhenmeter auf Tourenskis und 950 Trainingsstunden in den Beinen. Wir haben für diese Ausgabe wirklich enorm viel trainiert. Es wird schwierig sein, da noch etwas draufzulegen. Wenn sich die Bedingungen von diesem Jahr wiederholen sollten, kann unsere Zeit vielleicht um ein paar Minuten unterboten werden, aber mehr nicht. Die Latte wird immer höher gelegt. Besteht da nicht die Gefahr, dass nach der Blanc-Affäre von 2008 mehr Dopingfälle auftreten? Falschspieler gibt es nicht nur im Sport, das möchte ich vorwegnehmen. Trotzdem hat es mich traurig gestimmt, als ich nach der PDG 2008 vom Fall Patrick Blanc erfuhr. Ich erlaube mir aber kein Urteil und will auch auf niemanden mit dem Finger zeigen. Skibergsteigen ist meiner Ansicht nach ziemlich frei von Doping und ein positiver Fall ist auch kein Zeichen dafür, dass der Sportgeist verloren gegangen ist. Es werden häufig Kontrollen durchgeführt, ich musste dieses Jahr bereits zehn Mal antreten. Die Verschärfung der Kontrollen ist eine gute Prävention. Ich wünsche mir deshalb, dass in dieser Richtung weitergemacht wird. Kommen wir auf Sie persönlich zurück. Ein Journalist der Westschweizer Tageszeitung „Le Temps“ schrieb über Ihren christlichen Glauben. Ist Ihre Wettkampfeinstellung oder Ihre Beziehung zu den Bergen spirituell begründet? Nein, ich glaube nicht. Sport und Skibergsteigen sind eine Sache, die Religion ist eine andere. Es gibt keine direkte Verbindung zwischen den beiden. Trotzdem hat mir mein Glauben im Wettkampf und im Leben im Allgemeinen natürlich viel geholfen. Er ist eine wichtige Kraft, die ich in mir trage. Als amtierender Rekordhalter der PDG und Weltmeister haben Sie sportlich schon so ziemlich alles erreicht. Haben Sie weitere Ziele oder geben Sie sich mit Ihren Erfolgen zufrieden? Ich werde einfach weitermachen, was mir Spass macht und für den nächsten Weltcup trainieren. Ich möchte in diesem Sport ganz vorne bleiben. An dem Tag, an dem ich den Wettkampfsport an den Nagel hänge, werde ich vielleicht auf eine andere Art in die Berge gehen, doch so weit ist es noch nicht.
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FLORENT
Wie sieht das Training eines Elite-Skibergsteigers aus? Ich bin Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft Skitourenrennen und Grenzwächter. Wir sind zu sechst in der gleichen Situation und trainieren täglich zusammen. Nur nach Saisonende im Mai gönnen wir uns eine kleine Pause. Im Sommer und im Herbst machen wir vor allem Lauf- und Velotraining und sobald es die Bedingungen erlauben, schnallen wir die Skis an. Das Schweizer Team trifft sich jeden Monat eine Woche zum gemeinsamen Training. Drei Wochen vor der PDG absolvieren wir in einer Hütte in der Umgebung von Zermatt ein Trainingslager, um unsere Kondition in grosser Höhe zu verbessern und an der Technik, den Übergängen und dem Skifahren am Seil zu arbeiten. Diese Aspekte sind wichtig und relativ einfach zu verbessern.
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Keystone
TROILLET DIE KRÖNUNG
Mit ihrem Rekordlauf an der Patrouille des Glaciers haben der junge Zermatter und seine Teamkollegen Martin Anthamatten und Yannik Ecoeur Geschichte geschrieben. Die drei Grenzwächter benötigten von Zermatt nach Verbier nur gerade 5h52’20’’. Troillet gehörte bereits 2008 zum Siegerteam der PDG und holte sich 2010 zudem den WM-Titel im Skibergsteigen. Er hat mit 30° über seinen Erfolg gesprochen. Interview: VINCENT GILLIOZ
Keystone
Florent Troillet, waren die Wetterbedingungen an dieser Patrouille des Glaciers (PDG) 2010 entscheidend für Ihren Rekord? Ohne jeden Zweifel! Erstens war der Schnee zwischen dem Start und Schönbiel, wo wir unsere Skis angeschnallt haben, leicht nass und glitt somit besser als vereister Schnee. Zweitens herrschten auf der Tête Blanche im Gegensatz zu den Vorjahren deutlich höhere Temperaturen, so dass keine unnötige Energie verloren ging. Wir sind fit in Arolla eingelaufen und konnten den zweiten Streckenteil in bester Verfassung angehen. Drittens war der Schnee am Lac des Dix so hart, dass wir neben der Spur skaten und dadurch auch im letzten Streckenabschnitt noch Zeit gutmachen konnten. Es waren alle diese Gegebenheiten zusammen, die unsere Topleistung möglich gemacht haben.
66 | DREISSIG GRAD
Sie haben die bisherige Bestzeit um mehr als 20 Minuten unterboten. Wo liegt Ihres Erachtens das untere Limit und wie kann man noch schneller werden? Ich habe 220’000 positive Höhenmeter auf Tourenskis und 950 Trainingsstunden in den Beinen. Wir haben für diese Ausgabe wirklich enorm viel trainiert. Es wird schwierig sein, da noch etwas draufzulegen. Wenn sich die Bedingungen von diesem Jahr wiederholen sollten, kann unsere Zeit vielleicht um ein paar Minuten unterboten werden, aber mehr nicht. Die Latte wird immer höher gelegt. Besteht da nicht die Gefahr, dass nach der Blanc-Affäre von 2008 mehr Dopingfälle auftreten? Falschspieler gibt es nicht nur im Sport, das möchte ich vorwegnehmen. Trotzdem hat es mich traurig gestimmt, als ich nach der PDG 2008 vom Fall Patrick Blanc erfuhr. Ich erlaube mir aber kein Urteil und will auch auf niemanden mit dem Finger zeigen. Skibergsteigen ist meiner Ansicht nach ziemlich frei von Doping und ein positiver Fall ist auch kein Zeichen dafür, dass der Sportgeist verloren gegangen ist. Es werden häufig Kontrollen durchgeführt, ich musste dieses Jahr bereits zehn Mal antreten. Die Verschärfung der Kontrollen ist eine gute Prävention. Ich wünsche mir deshalb, dass in dieser Richtung weitergemacht wird. Kommen wir auf Sie persönlich zurück. Ein Journalist der Westschweizer Tageszeitung „Le Temps“ schrieb über Ihren christlichen Glauben. Ist Ihre Wettkampfeinstellung oder Ihre Beziehung zu den Bergen spirituell begründet? Nein, ich glaube nicht. Sport und Skibergsteigen sind eine Sache, die Religion ist eine andere. Es gibt keine direkte Verbindung zwischen den beiden. Trotzdem hat mir mein Glauben im Wettkampf und im Leben im Allgemeinen natürlich viel geholfen. Er ist eine wichtige Kraft, die ich in mir trage. Als amtierender Rekordhalter der PDG und Weltmeister haben Sie sportlich schon so ziemlich alles erreicht. Haben Sie weitere Ziele oder geben Sie sich mit Ihren Erfolgen zufrieden? Ich werde einfach weitermachen, was mir Spass macht und für den nächsten Weltcup trainieren. Ich möchte in diesem Sport ganz vorne bleiben. An dem Tag, an dem ich den Wettkampfsport an den Nagel hänge, werde ich vielleicht auf eine andere Art in die Berge gehen, doch so weit ist es noch nicht.
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FLORENT
Wie sieht das Training eines Elite-Skibergsteigers aus? Ich bin Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft Skitourenrennen und Grenzwächter. Wir sind zu sechst in der gleichen Situation und trainieren täglich zusammen. Nur nach Saisonende im Mai gönnen wir uns eine kleine Pause. Im Sommer und im Herbst machen wir vor allem Lauf- und Velotraining und sobald es die Bedingungen erlauben, schnallen wir die Skis an. Das Schweizer Team trifft sich jeden Monat eine Woche zum gemeinsamen Training. Drei Wochen vor der PDG absolvieren wir in einer Hütte in der Umgebung von Zermatt ein Trainingslager, um unsere Kondition in grosser Höhe zu verbessern und an der Technik, den Übergängen und dem Skifahren am Seil zu arbeiten. Diese Aspekte sind wichtig und relativ einfach zu verbessern.
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Text°°° VINCENT GILLIOZ Der Sommer hat Einzug gehalten. Eigentlich lockt das Wetter eher zum Surfen und Klettern als zum Tourenskifahren, dennoch wäre es undenkbar, die Patrouille des Glaciers (PDG) einfach zu übergehen. Schliesslich erwies sich die diesjährige Ausgabe als ganz besonderer Leckerbissen. An der PDG 2010 wurden nicht zuletzt dank des milden Wetters sämtliche Rekorde gesprengt. Das „Grenzwache Swiss Team“ unter der Leitung von Florent Troillet gewann das Rennen in unglaublichen 5h52’20’’ und unterbot die bisherige Bestzeit von 6h18’48’’aus dem Jahr 2006 um sagenhafte 20 Minuten. Auch die Frauen liefen eine neue Rekordzeit. Die Schwester des Siegers Marie Troillet, Nathalie Etzensperger und Emilie Gex-Fabry vom Schweizer Team ISMF brauchten für die Strecke 7h41’18’’ und damit 12 Minuten weniger als die Siegerinnen von 2008. Der kleine Parcours von Arolla nach Verbier wurde in 2h42’ absolviert. 1480 Patrouilleure waren zwischen Donnerstag und Samstag an den Start gegangen – so viele wie noch nie zuvor. 660 Patrouillen mussten die Organisatoren trotzdem ablehnen. Nach Schätzungen wurden die Läufer von 30’000 Zuschauern angefeuert. Besonders viele drängten sich wie immer am Posten der Rosablanche. Einige Fans hatten dort sogar ihr Zelt aufgestellt, andere waren um 3 Uhr morgens abgereist, um als erste vor Ort zu sein und sich einen guten Platz zu sichern. Brigadier Marius, der nach seiner 20-jährigen Tätigkeit als OK-Chef zum ersten Mal aktiv am Rennen teilnahm, musste leider nach einem Sturz auf dem Riedmatten-Pass aufgeben. Am Samstagnachmittag, als die Lawinengefahr für eine Fortsetzung des Wettkampfes zu gross wurde, wurden rund sechzig Patrouillen mit dem Helikopter evakuiert. Wie jedes Jahr kursierten im Zielbereich die wildesten Gerüchte über das bevorstehende Ende der PDG. Zwar wurde von offizieller Seite nicht bestätigt, dass die Ausgabe 2012 tatsächlich stattfindet, aber es scheint doch sehr unwahrscheinlich, dass sich die Armee ein solches Schaufenster entgehen lässt.
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Keystone
S P O RT
PATROUILLE DES GLACIERS 2010: EIN BESONDERER JAHRGANG
Keystone
An der diesjährigen Ausgabe der Gletscherpatrouille wurden sämtliche Rekorde gebrochen. Die Bestzeiten purzelten sowohl auf der Königsstrecke von Zermatt nach Verbier als auch auf dem kleineren Parcours von Arolla nach Verbier. Sogar die Teilnehmerzahl war so hoch wie noch nie.
68 | DREISSIG GRAD
ÜBER STOCK UND STEIN DURCH
Grenze zu Italien liegt, eingerahmt von hohen Alpengipfeln, gut verborgen ein inselartiges, sonnendurchflutetes Tal: der Parc du Queyras. Steile Felswände, Lärchenwälder und Almen prägen ein wunderbar geschütztes Stück Natur, einen jener Orte, an denen die Zeit still steht. Ein Wander- und Veloweg führt vorbei an malerischen „Fustes“ (Chalets) und alten Burgen. Links oder rechts? Bei einem 600 km langen Wegnetz ist die Wahl schwierig. Wer sich den Kopf nicht zerbrechen will, kann Ende August (23.26.08) auch einfach für den Croq’montagne anreisen. Bei dem geselligen Multisportevent für die ganze Familie werden neben MTB-Rennen eine ganze Fülle anderer Aktivitäten geboten.
FRANKREICH
Auch kulinarisch ist die Region ein Highlight. Nach dem savoyardischen Reblochon und den „Croquants du Queyras“ (Mandel- und Haselnussbisquits) führt die Gourmet-Reise zur nahe gelegenen, wunderschönen Loire im Departement RhôneAlpes. Auf dem Menü: Wurstwaren, Flusskrebse aus der Region und die „Gouire aux myrtilles“, eine von den Sterneköchen hochgelobte, mit Heidelbeeren gefüllte Kohlroulade aus dem
Hause Troisgros. Man kann die Beeren an den unzähligen Wanderwegen, die sich über die bewaldeten Hügel ziehen, natürlich auch selbst pflücken. Von den Buchen- und Tannenhainen des Naturparks Pilat bis hin zu den Alpenweiden der Monts du Forez stehen insgesamt 600 km markierte Wanderwege zur Verfügung. Sie geben den Blick frei auf die mittelalterlichen Dörfer entlang des Jakobswegs. Die Pilger erreichen früher oder später alle das Meer. Doch nirgends ist die Ankunft so schön wie in der sich zum Atlantik hin öffnenden Gironde. Mit 2750 km Wander- und 1000 km Velowegen geht das Departement im Bereich des grünen Tourismus mit gutem Beispiel voran. Die Luft duftet verführerisch nach Meer und den warmen, die Dünen säumenden Pinien. Ein Radweg führt die gesamte Küste entlang. Andere schlängeln sich durch die Dörfer, vorbei an Abteien und Weinkellern bis zur Mündung der Gironde, dem bauchigen Bassin d’Archcachon und dem filigranen Entre-Deux-Mers. Auf der einen Seite Austern, auf der anderen trockener Weisswein: eine perfekte Kombination. www.savoie-mont-blanc.com www.queyras-montagne.com www.loiretourisme.com www.tourisme-gironde.fr
Auf dem sich sanft im Wind wiegenden Gras und den Blättern der Bäume glitzert noch der Tau. Rosafarbener Klee und gelbe Butterblumen schaukeln auf ihren langen Stängeln leise hin und her, verharren kurz und nehmen dann ihren Tanz wieder auf. Vögel zwitschern. Der Morgen erwacht.
,
Eine neuer Tag voller Entdeckungen beginnt, ein Tag der Ruhe und des inneren Friedens, an dem die Sonne nach gewohnter Manier am Himmel aufsteigt, um sich dann gemächlich wieder zu verabschieden. Die Zeit steht still – genauso wie der Motor. Stellen Sie Ihr Auto in der Garage ab, steigen Sie in den Sattel oder ziehen Sie Ihre schönsten Wanderschuhe an. Denn auf den verführerisch duftenden Rad- und Wanderwegen zeigt Ihnen Frankreich seine reizvollsten Seiten.
70 | DREISSIG GRAD
Kein Wochenende, an dem in der Region nicht irgendetwas los ist. Starten Sie als Zuschauer des Velorennens „Tour des pays de Savoie (18.-20.06). Eindrücklich! Schwingen Sie sich selbst in den Sattel und nehmen Sie an der Maxi Avalanche von Samoëns (18.-20.06) oder an der Megavalanche der Alpe d’Huez (9.-11.07) teil. Happig! Und versuchen Sie sich am französisch-schweizerischen Bikeanlass Pass’Portes du Soleil MTB (26.-27.06). Es erwarten Sie kilometerlange Abfahrten über Stock und Stein. Falls Sie dann immer noch nicht genug haben, folgen Sie den Spuren des Club des Cent Cols. Die 103 Pässe vereinen alles, was die Savoye an Steigungen und Abfahrten zu bieten hat. Wer sie schafft, darf sich stolzes Mitglied der Bruderschaft nennen. Ein anderer Pass (Col d’Izoard) führt in eine andere Welt. An der
O. Boisseau/CDT 33
© OT Chamonix - Mario Colonel - Grand Balcon Nord
Text°°° CLAUDE HERVÉ-BAZIN
Nur einen Steinwurf von der Schweiz entfernt liegt Savoyen. Das Arve-Tal gibt die Strecke vor. Innerhalb weniger Kilometer verschwimmen die Seeufer, öffnen sich Schluchten und ragen die Berge wie Monumente empor. Schon leuchtet der Mont Blanc in der Ferne, die blauen Adern seiner Gletscher fallen bis zum Dunkelgrün der Tannenwälder ab. Eine herrliche Spielwiese mit Höhenlagen zwischen 800 m und 4810 m für sportlich Aktive von 7 bis 77. Nehmen Sie die Wege hinauf auf die Gipfel unter ihre Füsse oder Räder! Zügig, im Schritttempo oder gemächlich, ganz wie Sie wollen.
O. Boisseau/CDT 33
Auf den herrlich duftenden Wander- und Radwegen gibt die Natur ihre reizvollsten Facetten preis. Geniessen Sie die Tage mit Velofahren, Wandern, Essen und Schlafen und leben Sie wie Gott in Frankreich!
Gorges de la Loire © Gil Lebois - Cdt 42
Parc Queyras Mac Arthur
HABEN SIE LUST AUF WANDER- UND VELOFERIEN IN FRANKREICH? Möchten auch Sie die eindrücklichen Gebirgspfade, wunderschönen Naturwege, grünen Wälder und Täler, die Almen und Strände für sich entdecken? Dann nehmen Sie an unserem Wettbewerb teil oder buchen Sie jetzt Ihre Ferien unter: www.aktivferien-frankreich.ch
DREISSIG GRAD | 71
ÜBER STOCK UND STEIN DURCH
Grenze zu Italien liegt, eingerahmt von hohen Alpengipfeln, gut verborgen ein inselartiges, sonnendurchflutetes Tal: der Parc du Queyras. Steile Felswände, Lärchenwälder und Almen prägen ein wunderbar geschütztes Stück Natur, einen jener Orte, an denen die Zeit still steht. Ein Wander- und Veloweg führt vorbei an malerischen „Fustes“ (Chalets) und alten Burgen. Links oder rechts? Bei einem 600 km langen Wegnetz ist die Wahl schwierig. Wer sich den Kopf nicht zerbrechen will, kann Ende August (23.26.08) auch einfach für den Croq’montagne anreisen. Bei dem geselligen Multisportevent für die ganze Familie werden neben MTB-Rennen eine ganze Fülle anderer Aktivitäten geboten.
FRANKREICH
Auch kulinarisch ist die Region ein Highlight. Nach dem savoyardischen Reblochon und den „Croquants du Queyras“ (Mandel- und Haselnussbisquits) führt die Gourmet-Reise zur nahe gelegenen, wunderschönen Loire im Departement RhôneAlpes. Auf dem Menü: Wurstwaren, Flusskrebse aus der Region und die „Gouire aux myrtilles“, eine von den Sterneköchen hochgelobte, mit Heidelbeeren gefüllte Kohlroulade aus dem
Hause Troisgros. Man kann die Beeren an den unzähligen Wanderwegen, die sich über die bewaldeten Hügel ziehen, natürlich auch selbst pflücken. Von den Buchen- und Tannenhainen des Naturparks Pilat bis hin zu den Alpenweiden der Monts du Forez stehen insgesamt 600 km markierte Wanderwege zur Verfügung. Sie geben den Blick frei auf die mittelalterlichen Dörfer entlang des Jakobswegs. Die Pilger erreichen früher oder später alle das Meer. Doch nirgends ist die Ankunft so schön wie in der sich zum Atlantik hin öffnenden Gironde. Mit 2750 km Wander- und 1000 km Velowegen geht das Departement im Bereich des grünen Tourismus mit gutem Beispiel voran. Die Luft duftet verführerisch nach Meer und den warmen, die Dünen säumenden Pinien. Ein Radweg führt die gesamte Küste entlang. Andere schlängeln sich durch die Dörfer, vorbei an Abteien und Weinkellern bis zur Mündung der Gironde, dem bauchigen Bassin d’Archcachon und dem filigranen Entre-Deux-Mers. Auf der einen Seite Austern, auf der anderen trockener Weisswein: eine perfekte Kombination. www.savoie-mont-blanc.com www.queyras-montagne.com www.loiretourisme.com www.tourisme-gironde.fr
Auf dem sich sanft im Wind wiegenden Gras und den Blättern der Bäume glitzert noch der Tau. Rosafarbener Klee und gelbe Butterblumen schaukeln auf ihren langen Stängeln leise hin und her, verharren kurz und nehmen dann ihren Tanz wieder auf. Vögel zwitschern. Der Morgen erwacht.
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Eine neuer Tag voller Entdeckungen beginnt, ein Tag der Ruhe und des inneren Friedens, an dem die Sonne nach gewohnter Manier am Himmel aufsteigt, um sich dann gemächlich wieder zu verabschieden. Die Zeit steht still – genauso wie der Motor. Stellen Sie Ihr Auto in der Garage ab, steigen Sie in den Sattel oder ziehen Sie Ihre schönsten Wanderschuhe an. Denn auf den verführerisch duftenden Rad- und Wanderwegen zeigt Ihnen Frankreich seine reizvollsten Seiten.
70 | DREISSIG GRAD
Kein Wochenende, an dem in der Region nicht irgendetwas los ist. Starten Sie als Zuschauer des Velorennens „Tour des pays de Savoie (18.-20.06). Eindrücklich! Schwingen Sie sich selbst in den Sattel und nehmen Sie an der Maxi Avalanche von Samoëns (18.-20.06) oder an der Megavalanche der Alpe d’Huez (9.-11.07) teil. Happig! Und versuchen Sie sich am französisch-schweizerischen Bikeanlass Pass’Portes du Soleil MTB (26.-27.06). Es erwarten Sie kilometerlange Abfahrten über Stock und Stein. Falls Sie dann immer noch nicht genug haben, folgen Sie den Spuren des Club des Cent Cols. Die 103 Pässe vereinen alles, was die Savoye an Steigungen und Abfahrten zu bieten hat. Wer sie schafft, darf sich stolzes Mitglied der Bruderschaft nennen. Ein anderer Pass (Col d’Izoard) führt in eine andere Welt. An der
O. Boisseau/CDT 33
© OT Chamonix - Mario Colonel - Grand Balcon Nord
Text°°° CLAUDE HERVÉ-BAZIN
Nur einen Steinwurf von der Schweiz entfernt liegt Savoyen. Das Arve-Tal gibt die Strecke vor. Innerhalb weniger Kilometer verschwimmen die Seeufer, öffnen sich Schluchten und ragen die Berge wie Monumente empor. Schon leuchtet der Mont Blanc in der Ferne, die blauen Adern seiner Gletscher fallen bis zum Dunkelgrün der Tannenwälder ab. Eine herrliche Spielwiese mit Höhenlagen zwischen 800 m und 4810 m für sportlich Aktive von 7 bis 77. Nehmen Sie die Wege hinauf auf die Gipfel unter ihre Füsse oder Räder! Zügig, im Schritttempo oder gemächlich, ganz wie Sie wollen.
O. Boisseau/CDT 33
Auf den herrlich duftenden Wander- und Radwegen gibt die Natur ihre reizvollsten Facetten preis. Geniessen Sie die Tage mit Velofahren, Wandern, Essen und Schlafen und leben Sie wie Gott in Frankreich!
Gorges de la Loire © Gil Lebois - Cdt 42
Parc Queyras Mac Arthur
HABEN SIE LUST AUF WANDER- UND VELOFERIEN IN FRANKREICH? Möchten auch Sie die eindrücklichen Gebirgspfade, wunderschönen Naturwege, grünen Wälder und Täler, die Almen und Strände für sich entdecken? Dann nehmen Sie an unserem Wettbewerb teil oder buchen Sie jetzt Ihre Ferien unter: www.aktivferien-frankreich.ch
DREISSIG GRAD | 71
Wie ein einzigartiges Paradies von surrealer Schönheit liegt diese Region auf dem zentraltürkischen Hochplateau. Neben der mit märchenhaften Tuffkegeln übersäten Mondlandschaft locken beeindruckende historische Monumente sowie zahlreiche Aktivitäten für Sportliche Text°°° RAHEL TÜSCHER Mit Anatolien verbindet man zunächst die Vorstellung einer eher kargen Landschaft. Kappadokien jedoch überrascht mit einer landschaftlichen Vielfalt, die unvergessliche Eindrücke hinterlässt, seien das die Vulkantäler im Bergland, die bizarren Felskegel der Tuffsteine, die grünen Hügel oder die farbigen Stein- und Sandhänge der Gebirge. Kappadokien mit seiner märchenhaften Landschaft und seiner reichen Geschichte ist und bleibt das Herzstück Zentralanatoliens.
Keystone
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KAPPADOKIEN
ZAUBERWELT MIT FEENKAMINEN REISE
Den Grundstein zur Entstehung dieser surrealen Landschaft haben die heute erloschenen Vulkane Erciyes, Hasanda˘gi und Göllüda˘gi vor 60 Millionen Jahren gelegt. Wind und Wetter haben aus dem porösen Tuff bizarre, schornsteinähnlich Kegel und Säulen geformt. Diesen „Rohbau“ der Natur machten sich Menschen später für ihre Behausungen und Gotteshäuser zu Nutze.
Tourismusbüro Türkei
Als historisches Durchgangsland hat Kappadokien viele Herrscher kommen und gehen sehen, so zum Beispiel Hethiter, Perser, Kelten (Galater) oder Römer. Besonders die Byzantiner, die Seldschuken und später die Osmanen haben der Region mit sehenswerten Monumenten und Bauten ihre unverwechselbare Identität verliehen. Die Kirchen von Göreme und Ihlara, die Grabbauten und Moscheen von Kayseri oder Nigde gelten zu Recht als kulturelles Erbe der Menschheit und lassen im Zusammenspiel mit der einzigartigen Landschaft jeden Kappadokienbesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
72 | DREISSIG GRAD
Keystone
Für Aktive ist Kappadokien ein Paradies mit zahlreichen Möglichkeiten. Wanderern und Bikern eröffnen sich einzigartige Naturspektakel. Zudem lassen sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu Fuss oder per Rad erreichen. Die Gegend von Zelve ist bei Kletterern bekannt und beliebt. Auch Reittouren sind in
Wie ein einzigartiges Paradies von surrealer Schönheit liegt diese Region auf dem zentraltürkischen Hochplateau. Neben der mit märchenhaften Tuffkegeln übersäten Mondlandschaft locken beeindruckende historische Monumente sowie zahlreiche Aktivitäten für Sportliche Text°°° RAHEL TÜSCHER Mit Anatolien verbindet man zunächst die Vorstellung einer eher kargen Landschaft. Kappadokien jedoch überrascht mit einer landschaftlichen Vielfalt, die unvergessliche Eindrücke hinterlässt, seien das die Vulkantäler im Bergland, die bizarren Felskegel der Tuffsteine, die grünen Hügel oder die farbigen Stein- und Sandhänge der Gebirge. Kappadokien mit seiner märchenhaften Landschaft und seiner reichen Geschichte ist und bleibt das Herzstück Zentralanatoliens.
Keystone
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KAPPADOKIEN
ZAUBERWELT MIT FEENKAMINEN REISE
Den Grundstein zur Entstehung dieser surrealen Landschaft haben die heute erloschenen Vulkane Erciyes, Hasanda˘gi und Göllüda˘gi vor 60 Millionen Jahren gelegt. Wind und Wetter haben aus dem porösen Tuff bizarre, schornsteinähnlich Kegel und Säulen geformt. Diesen „Rohbau“ der Natur machten sich Menschen später für ihre Behausungen und Gotteshäuser zu Nutze.
Tourismusbüro Türkei
Als historisches Durchgangsland hat Kappadokien viele Herrscher kommen und gehen sehen, so zum Beispiel Hethiter, Perser, Kelten (Galater) oder Römer. Besonders die Byzantiner, die Seldschuken und später die Osmanen haben der Region mit sehenswerten Monumenten und Bauten ihre unverwechselbare Identität verliehen. Die Kirchen von Göreme und Ihlara, die Grabbauten und Moscheen von Kayseri oder Nigde gelten zu Recht als kulturelles Erbe der Menschheit und lassen im Zusammenspiel mit der einzigartigen Landschaft jeden Kappadokienbesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
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Keystone
Für Aktive ist Kappadokien ein Paradies mit zahlreichen Möglichkeiten. Wanderern und Bikern eröffnen sich einzigartige Naturspektakel. Zudem lassen sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu Fuss oder per Rad erreichen. Die Gegend von Zelve ist bei Kletterern bekannt und beliebt. Auch Reittouren sind in
Keystone Tourismusbüro Türkei
Ausgangspunkt für Reisen in die Märchenwelt ist die malerisch am Fusse des erloschenen Vulkans Erciyes gelegene Grossstadt Kayseri. Für einen schönen Panoramablick über die mystische Felslandschaft Kappadokiens empfiehlt sich die Festung von Uchisar, die wie eine Trutzburg auf einer 65 Meter hohen Felsspitze thront. Unmittelbar neben dem Dorf Göreme, das noch zur Hälfte aus ehemaligen Höhlenwohnungen besteht und bekannt ist für seine charmanten Pensionen, liegt das bekannte, gleichnamige Höhlenkirchental. Hier befinden sich in enger Nachbarschaft über ein Dutzend Höhlenkirchen und –klöster. Ein ausgeschilderter Rundgang geleitet durch die Anlagen aus dem 9. bis 11. Jahrhundert, die sich heute als Freilichtmuseum präsentieren und 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Unter der Erdoberfläche Kappadokiens verstecken sich zudem stadtähnliche Anlagen, deren verzweigte Gangsysteme in den weichen Fels getrieben wurden. An die 100 dieser Labyrinthe hat man entdeckt. Zu den spektakulärsten gehören Kaymakli und Derinkuyu. Im Ihlara-Tal haben Schmelzwasserflüsse einen tiefen Canyon in den weichen Tuff gefräst. Entlang des Melendiz Suyu Flusses präsentiert sich eine wildromantische Landschaft mit Weiden, Pappeln und Zypressen. Auch hier sind an den Hängen zahlreiche Höhlenkirchen zu entdecken. In Avanos kann man sich von der Kunstfertigkeit der einheimischen Töpfer überzeugen. Zahlreiche griechische Gebäude in Mustafapasa erzählen von einer Zeit, als das Dorf noch unter
74 | DREISSIG GRAD
Keystone
Kappadokien möglich. Auf dem Rücken von Pferden geniesst man auch als ungeübter Reiter die geführten Touren in die aussergewöhnliche Umgebung.
dem Namen Sinasos bekannt war. Im vergessenen Cat-Tal erwarten Wanderer Feenkamine in den unterschiedlichsten Formen. Ein Mittagessen bei einer Bauernfamilie verspricht nicht nur eine kulinarische Entdeckungsreise, sondern gewährt auch Einblick in die türkische Familienkultur. Das unvergesslichste Kappadokien-Erlebnis ist und bleibt aber ein Ballonflug über diesen grandiosen Skulpturenpark der Natur.
Anreise und Übernachtung Turkish Airlines fliegt ab Genf, Basel und Zürich via Istanbul nach Kayseri, eines der wichtigsten Handelszentren des Landes sowie Verkehrsknotenpunkt und Ausgangsort für Kappadokien-Reisen. Ein Tipp für einen unvergesslichen Aufenthalt ist das kleine Höhlenhotel Asmali Cave House in Uchisar. Die hübschen Suiten, der persönliche Service und die vielen wertvollen Tipps garantieren jedem Gast sein ganz individuelles Kappadokien-Erlebnis. Links www.goturkey.com www.turkishairlines.com www.hotel-in-cappadocia.com
Nord-Süd-Ausdehnung: 1750 Kilometer. OstWest-Ausdehnung (an der engsten Stelle): 6 km. Spindelförmig wie ein Majorettenstab scheint Norwegen alles zu tun, um die Aufmerksamkeit auf seine nördlichste Spitze zu lenken, dort, wo Europa entfesselt und tosend in einer wind- und wellengepeitschten Felsenlandschaft zu Ende geht. Auf dem eindrücklichen Weg entlang der zerklüfteten Küste laden Tausende Fjorde und genauso viele Inseln zum Verweilen ein.
, Text & Fotos°°° CLAUDE HERVÉ-BAZIN
NORWEGEN: ENDSTATION REISE
EUROPAS Auf der Lofoteninsel Moskenes stehen die Häuser auf kahlem Felsen.
076 | DREISSIG GRAD
Nördlich von Mo i Rana, auf der einzigen Strasse, die bis in die Arktis führt, beginnt die wirkliche Reise in den Hohen Norden. Schotter- und Firnlandschaften, verschneite Hänge und Eistränen schaffen eine passende Kulisse für die Überschreitung des nördlichen Polarkreises. Ein paar Fotos, zwei, drei ehrfürchtige Schauer und die Räder rollen wieder über den Teer. Das Auto gleitet durch die Fjorde Nordlands, wo die roten Bilderbuchhäuser wohlwollend über die sattgrünen Weiden wachen und die Strohballen nur langsam trocknen. Erstaunlicherweise ist der Mensch hier überall. Entgegen der gängigen Vorstellungen besteht der Hohe Norden dem Golfstrom sei Dank nicht nur aus unwirtlichen, verlassenen Weiten. Er lässt stellenweise sogar Apfel- und Aprikosenbäume wachsen! Auf dem Meer fahren die elf Schiffe des Küstenexpress zielstrebig Richtung Norden. Nach einer Tradition aus dem Jahr 1893 legen sie täglich in jedem der 34 Häfen zwischen Bergen und dem an der russischen Grenze gelegenen Kirkenes an. Eine symbolträchtige Etappe gehört dabei fest zum Kurs: Die Polarkreisinsel Vikingen markiert die Überquerung der mythischen Linie, hinter der die Sonne während der Sonnenwende nicht
ein einziges Mal untergeht. Wind und Wetter trotzend strahlt sie unermüdlich am Firmament und taucht die Umgebung zu den normalerweise stockdunkeln Stunden in ein seltsam golden schimmerndes Licht. Einige Wochen lang kehrt in der Region ein anderer Rhythmus ein: Das Gras für das Vieh wird um Mitternacht gemäht, gebadet wird um 3 Uhr morgens und geangelt um 4 Uhr früh. Weiter nördlich verkehren Fähren in den legendären Lofoten, der Heimat der Kabeljaufischer. Wie Fallgitter ragen die imposanten Felsen aus dem Meer. Die Landschaft ist gezeichnet von tiefen Tälern, schmalen Geländestufen, grünen, fleckenartigen Weiden und weissen Sandstränden, an die türkisfarbenes Wasser schwappt. Polynesien lässt grüssen! Die Temperaturen aber sind alles andere als tropisch, nur die Kinder scheint das nicht zu stören. Abends geht es zurück zu den Rorbuer. Die auf Pfählen gebauten roten Fischerhütten werden heute an Touristen vermietet. Hinter dem Fenster leuchtet die Sonne noch immer orangerot. Sie weigert sich hartnäckig ihr Licht zu löschen. In Tromsø, dem eleganten „Paris des Nordens“, stehen Robbenfleisch und Hvalbiff (Wal) fast auf allen Menükarten. Eine Tagesreise und 500 km weiter liegt Hammerfest, „die nördlichste Stadt der Welt“. Hier hat auch der angesehene Eisbärenclub, The Royal and Ancient Polar Bear Society, seinen Sitz. Vielen Eisbären begegnet man in der Gegend zwar nicht – die nächsten leben ca. 1 Flugstunde entfernt in Spitzbergen –, doch bereits hier weicht der Wald allmählich der Tundra, auf der die Rentiere der Sami (Lappen) weiden und riesengrosse Mückenschwärme durch die Luft schwirren.
Idyllische weisse Sandstrände: der Archipel zeigt sich manchmal auch von seiner sanften Seite.
DREISSIG GRAD | 077
Nord-Süd-Ausdehnung: 1750 Kilometer. OstWest-Ausdehnung (an der engsten Stelle): 6 km. Spindelförmig wie ein Majorettenstab scheint Norwegen alles zu tun, um die Aufmerksamkeit auf seine nördlichste Spitze zu lenken, dort, wo Europa entfesselt und tosend in einer wind- und wellengepeitschten Felsenlandschaft zu Ende geht. Auf dem eindrücklichen Weg entlang der zerklüfteten Küste laden Tausende Fjorde und genauso viele Inseln zum Verweilen ein.
, Text & Fotos°°° CLAUDE HERVÉ-BAZIN
NORWEGEN: ENDSTATION REISE
EUROPAS Auf der Lofoteninsel Moskenes stehen die Häuser auf kahlem Felsen.
076 | DREISSIG GRAD
Nördlich von Mo i Rana, auf der einzigen Strasse, die bis in die Arktis führt, beginnt die wirkliche Reise in den Hohen Norden. Schotter- und Firnlandschaften, verschneite Hänge und Eistränen schaffen eine passende Kulisse für die Überschreitung des nördlichen Polarkreises. Ein paar Fotos, zwei, drei ehrfürchtige Schauer und die Räder rollen wieder über den Teer. Das Auto gleitet durch die Fjorde Nordlands, wo die roten Bilderbuchhäuser wohlwollend über die sattgrünen Weiden wachen und die Strohballen nur langsam trocknen. Erstaunlicherweise ist der Mensch hier überall. Entgegen der gängigen Vorstellungen besteht der Hohe Norden dem Golfstrom sei Dank nicht nur aus unwirtlichen, verlassenen Weiten. Er lässt stellenweise sogar Apfel- und Aprikosenbäume wachsen! Auf dem Meer fahren die elf Schiffe des Küstenexpress zielstrebig Richtung Norden. Nach einer Tradition aus dem Jahr 1893 legen sie täglich in jedem der 34 Häfen zwischen Bergen und dem an der russischen Grenze gelegenen Kirkenes an. Eine symbolträchtige Etappe gehört dabei fest zum Kurs: Die Polarkreisinsel Vikingen markiert die Überquerung der mythischen Linie, hinter der die Sonne während der Sonnenwende nicht
ein einziges Mal untergeht. Wind und Wetter trotzend strahlt sie unermüdlich am Firmament und taucht die Umgebung zu den normalerweise stockdunkeln Stunden in ein seltsam golden schimmerndes Licht. Einige Wochen lang kehrt in der Region ein anderer Rhythmus ein: Das Gras für das Vieh wird um Mitternacht gemäht, gebadet wird um 3 Uhr morgens und geangelt um 4 Uhr früh. Weiter nördlich verkehren Fähren in den legendären Lofoten, der Heimat der Kabeljaufischer. Wie Fallgitter ragen die imposanten Felsen aus dem Meer. Die Landschaft ist gezeichnet von tiefen Tälern, schmalen Geländestufen, grünen, fleckenartigen Weiden und weissen Sandstränden, an die türkisfarbenes Wasser schwappt. Polynesien lässt grüssen! Die Temperaturen aber sind alles andere als tropisch, nur die Kinder scheint das nicht zu stören. Abends geht es zurück zu den Rorbuer. Die auf Pfählen gebauten roten Fischerhütten werden heute an Touristen vermietet. Hinter dem Fenster leuchtet die Sonne noch immer orangerot. Sie weigert sich hartnäckig ihr Licht zu löschen. In Tromsø, dem eleganten „Paris des Nordens“, stehen Robbenfleisch und Hvalbiff (Wal) fast auf allen Menükarten. Eine Tagesreise und 500 km weiter liegt Hammerfest, „die nördlichste Stadt der Welt“. Hier hat auch der angesehene Eisbärenclub, The Royal and Ancient Polar Bear Society, seinen Sitz. Vielen Eisbären begegnet man in der Gegend zwar nicht – die nächsten leben ca. 1 Flugstunde entfernt in Spitzbergen –, doch bereits hier weicht der Wald allmählich der Tundra, auf der die Rentiere der Sami (Lappen) weiden und riesengrosse Mückenschwärme durch die Luft schwirren.
Idyllische weisse Sandstrände: der Archipel zeigt sich manchmal auch von seiner sanften Seite.
DREISSIG GRAD | 077
PRAKTISCHE TIPPS ANREISE Swiss fliegt drei Mal wöchentlich ab Zürich nach Oslo, SAS ein Mal. Es gibt noch zahlreiche andere Flugmöglichkeiten, zum Beispiel ab Genf über Kopenhagen. Am günstigsten ist die Low-CostFluggesellschaft Norwegian. Sie bietet auch als einzige jeweils am Dienstag, Donnerstag und Sonntag Direktflüge von Genf nach Oslo an. KLIMA Von Juni bis Mitte August scheint in Norwegen die Mitternachtssonne und die Tage ziehen sich endlos in die Länge. Es regnet jedoch regelmässig und ist auch im Sommer mit Tagestemperaturen zwischen 10 und 20 °C relativ kühl. Die Nordkapinsel Magerøya ist seit 1999 über einen unterirdischen Tunnel mit dem Festland verbunden. Davor lag die Fähre manchmal tagelang im Hafen und wartete auf Passagiere, um sie nach Skarsvåg zu bringen. Das „nördlichste Fischerdorf der Welt“ besteht aus rund fünfzig Häusern, einer Schule und einem Weihnachtshaus und ist die letzte Station vor dem Nordpol. Ein Abstecher zum anmutigen Fischerdorf Gjesvær gibt den Blick auf die roten, die Bucht umrahmenden Pfahlhäuser frei. Einzi-
078 | DREISSIG GRAD
ger Kontrapunkt ist das Nordpolarmeer und ein unaufgeräumter, von Möwen und Papageitauchern durchzogener Himmel. Ganz oben im Norden zeichnet sich – endlich – das Nordkap (71° 10’, 21’’) mit seinen homerischen Felsen und dem gut geheizten Aussichtsturm ab. Endstation des Kontinents? Nicht wirklich. Das „echte“ Nordkap befindet sich auf der Landzunge Knivskjellodden (71° 11’, 48’’), 9 km weiter nördlich, und kann nur zu Fuss erreicht werden. Also, Schuhe an und los!
LINKS www.visitnorway.com www.visitnorway.fr www.visitnordland.no www.lofoten.info www.finnmark.com www.flysas.com www.norwegian.no
Wie bei einem endlosen Sonnenuntergang hängt die Sonne am Himmel und taucht die Nordkapinsel nach Mitternacht in ein unwirkliches Licht.
!"##$%&!'$()*+ One night at the Neva誰 hotel with dinner in our spectacular restaurant. 1 5 0 chf per person.
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DIE ELEKTROMOBILITÄT
AUF DEM RICHTIGEN
Der Funke zwischen den Elektrofahrzeugen und den Schweizern springt langsam, aber sicher über. Auf unseren Strassen gleiten immer mehr elektrobetriebene Autos, Motorräder und Roller geräuschlos dahin. Und auch die privatwirtschaftlichen Initiativen zur Förderung der umweltfreundlichen Fortbewegungsart mehren sich. Demnächst bietet sogar die Migros zweiund vierrädrige Elektromobile zur Miete und zum Kauf an.
zVg
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Text°°° SERGE GRETER
Merkmale des „Think City“: Preis: ca. 60’000 Franken Höchstgeschwindigkeit: 100-110 km/h Reichweite: ca. 160 km
80 | DREISSIG GRAD
Der Weg ist noch lang, die ersten Weichen werden aber bereits jetzt gestellt. Noch müssen die Elektromobile den Benzinautos den Vortritt lassen, doch die Fachleute rechnen damit, dass sich ihr Bestand schon bald vervielfachen wird. Die Migros könnte dabei eine tragende Rolle spielen. Wie der Grossverteiler mitteilte, wird er unter dem Namen „M-way“ ein Kompetenzund Leistungszentrum für elektrobetriebene Zwei- und Vierräder eröffnen. „Diese Investition bestätigt, dass es sich um einen vielversprechenden Markt handelt. Und im Gegensatz zu Deutschland, wo Strom mit Kohle erzeugt wird, ist der Schweizer Strom relativ sauber“, kommentiert Gerhard Tubandt vom Verkehrs-Club der Schweiz VCS die Initiative des orangefarbenen Riesen. Migros-Mediensprecherin Martina Bosshard kann dem natürlich nur zustimmen: „Wir wollen dazu beitragen, diese Art der individuellen Mobilität, die
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WEG
ja noch in den Kinderschuhen steckt, zu demokratisieren und verstehen uns als DIE Plattform für eine integrierte Mobilität. Wir bieten neben Elektrofahrzeugen auch eine umfassende Dienstleistungspalette wie etwa Versicherungen und spezielle Parkplätze an.“ Im kommenden Herbst wird man bei Migros also Elektromobile kaufen und mieten können. Von letzterer Möglichkeit ist Susanne Wegmann, Direktorin von E’mobile, dem Schweizerischen Verband für elektrische und effiziente Strassenfahrzeuge, besonders angetan: „Mit dem Mietangebot können sich die Leute ein genaueres Bild über Elektrofahrzeuge machen, da sie selbst am Steuer sitzen. Dadurch werden Vorurteile abgebaut. „Ausserdem müssen sich die Fahrer auf diese Weise nicht um die noch immer sehr kostspieligen Batterien kümmern.“ Die beiden ersten Modelle des künftigen umweltgerechten Produktangebots von Migros werden zeigen, ob Wegmann Recht hat. Ganz billig ist der Spass aber nicht. Die Miete für den urbanen Zweisitzer „Think City“ kostet immerhin 1200 Franken monatlich, die für den PGO-Roller „eWave“ knapp 150 Franken. „Wir werden auch neuartige Leasings für die Batterie anbieten, damit die Kosten für ein Elektromobil auf die gesamte Lebenszeit gesehen nicht höher sind als für vergleichbare Motorfahrzeuge“, relativiert Martina Bosshard. AB IN DIE BERGE Die ersten Elektromobile können ab Juli im Grimselgebiet (Haslital und Goms) gemietet werden, ab Herbst stehen sie dann auch in der Stadt Zürich bereit. Dort sind mietbare E-Fahrzeuge nicht neu. Die städtischen Elektrizitätswerke EKZ haben bereits im Jahr 2008 fünf Twingo Elektra in ihre Fahrzeugflotte aufgenommen und stellen diese für Testfahrten zur Verfügung. 2011-2012 soll das Konzept dann auf andere Schweizer Städte ausgeweitet werden. „Das ist ein positives
Zeichen, vor allem auch deshalb, weil sich auf diesem Markt seit einigen Jahren nur wenig tut, was vor allem an dem sehr beschränkten Angebot von derzeit neun Modellen liegt“, sagt Susanne Wegmann. Die Schweiz hatte bereits in der Mitte der Achtzigerjahre eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Elektromobilität gespielt und ist fest entschlossen, sich auch weiterhin für Ökofahrzeuge stark zu machen. Es wäre durchaus möglich, dass sich der zunehmende Erfolg der Elektrovelos (10 Prozent der in der Schweiz verkauften Fahrräder) auch auf andere Fahrzeuge überträgt. Die 600 Privatbesitzer von Elektroautos werden in Zukunft auf unseren Strassen bestimmt weniger einsam sein. Derzeit befindet sich die Elektromobilität zwar noch im Warmup, wird aber garantiert schon bald durchstarten. Mehr Infos über die Elektromobile auf zwei und vier Rädern (Leistung, Preis, Veranstaltungen usw.) unter www.e-mobile.ch
AUCH COOP STEHT UNTER STROM… Angesichts des immer schärferen Konkurrenzkampfs zwischen Migros und Coop ist die Frage berechtigt, ob der andere Schweizer Grossverteiler zurückschlagen wird. Und er wird, obwohl bisher noch kein konkretes Angebot für die breite Öffentlichkeit ausgearbeitet wurde. Coop unterstützt die Schweizer Auto- und Konzeptschmiede Rindseed bei der Entwicklung ihres umweltfreundlichen Mobilitätskonzepts „Urban Commuter“ (englisch für städtisches Pendlerfahrzeug), das am 80. Autosalon von Genf vorgestellt wurde. Es baut auf einem Elektroauto auf, das kurze Strecken aus eigener Kraft zurücklegt und für längere Distanzen einfach auf die Bahn verladen wird.
DREISSIG GRAD | 81
DIE ELEKTROMOBILITÄT
AUF DEM RICHTIGEN
Der Funke zwischen den Elektrofahrzeugen und den Schweizern springt langsam, aber sicher über. Auf unseren Strassen gleiten immer mehr elektrobetriebene Autos, Motorräder und Roller geräuschlos dahin. Und auch die privatwirtschaftlichen Initiativen zur Förderung der umweltfreundlichen Fortbewegungsart mehren sich. Demnächst bietet sogar die Migros zweiund vierrädrige Elektromobile zur Miete und zum Kauf an.
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Text°°° SERGE GRETER
Merkmale des „Think City“: Preis: ca. 60’000 Franken Höchstgeschwindigkeit: 100-110 km/h Reichweite: ca. 160 km
80 | DREISSIG GRAD
Der Weg ist noch lang, die ersten Weichen werden aber bereits jetzt gestellt. Noch müssen die Elektromobile den Benzinautos den Vortritt lassen, doch die Fachleute rechnen damit, dass sich ihr Bestand schon bald vervielfachen wird. Die Migros könnte dabei eine tragende Rolle spielen. Wie der Grossverteiler mitteilte, wird er unter dem Namen „M-way“ ein Kompetenzund Leistungszentrum für elektrobetriebene Zwei- und Vierräder eröffnen. „Diese Investition bestätigt, dass es sich um einen vielversprechenden Markt handelt. Und im Gegensatz zu Deutschland, wo Strom mit Kohle erzeugt wird, ist der Schweizer Strom relativ sauber“, kommentiert Gerhard Tubandt vom Verkehrs-Club der Schweiz VCS die Initiative des orangefarbenen Riesen. Migros-Mediensprecherin Martina Bosshard kann dem natürlich nur zustimmen: „Wir wollen dazu beitragen, diese Art der individuellen Mobilität, die
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WEG
ja noch in den Kinderschuhen steckt, zu demokratisieren und verstehen uns als DIE Plattform für eine integrierte Mobilität. Wir bieten neben Elektrofahrzeugen auch eine umfassende Dienstleistungspalette wie etwa Versicherungen und spezielle Parkplätze an.“ Im kommenden Herbst wird man bei Migros also Elektromobile kaufen und mieten können. Von letzterer Möglichkeit ist Susanne Wegmann, Direktorin von E’mobile, dem Schweizerischen Verband für elektrische und effiziente Strassenfahrzeuge, besonders angetan: „Mit dem Mietangebot können sich die Leute ein genaueres Bild über Elektrofahrzeuge machen, da sie selbst am Steuer sitzen. Dadurch werden Vorurteile abgebaut. „Ausserdem müssen sich die Fahrer auf diese Weise nicht um die noch immer sehr kostspieligen Batterien kümmern.“ Die beiden ersten Modelle des künftigen umweltgerechten Produktangebots von Migros werden zeigen, ob Wegmann Recht hat. Ganz billig ist der Spass aber nicht. Die Miete für den urbanen Zweisitzer „Think City“ kostet immerhin 1200 Franken monatlich, die für den PGO-Roller „eWave“ knapp 150 Franken. „Wir werden auch neuartige Leasings für die Batterie anbieten, damit die Kosten für ein Elektromobil auf die gesamte Lebenszeit gesehen nicht höher sind als für vergleichbare Motorfahrzeuge“, relativiert Martina Bosshard. AB IN DIE BERGE Die ersten Elektromobile können ab Juli im Grimselgebiet (Haslital und Goms) gemietet werden, ab Herbst stehen sie dann auch in der Stadt Zürich bereit. Dort sind mietbare E-Fahrzeuge nicht neu. Die städtischen Elektrizitätswerke EKZ haben bereits im Jahr 2008 fünf Twingo Elektra in ihre Fahrzeugflotte aufgenommen und stellen diese für Testfahrten zur Verfügung. 2011-2012 soll das Konzept dann auf andere Schweizer Städte ausgeweitet werden. „Das ist ein positives
Zeichen, vor allem auch deshalb, weil sich auf diesem Markt seit einigen Jahren nur wenig tut, was vor allem an dem sehr beschränkten Angebot von derzeit neun Modellen liegt“, sagt Susanne Wegmann. Die Schweiz hatte bereits in der Mitte der Achtzigerjahre eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Elektromobilität gespielt und ist fest entschlossen, sich auch weiterhin für Ökofahrzeuge stark zu machen. Es wäre durchaus möglich, dass sich der zunehmende Erfolg der Elektrovelos (10 Prozent der in der Schweiz verkauften Fahrräder) auch auf andere Fahrzeuge überträgt. Die 600 Privatbesitzer von Elektroautos werden in Zukunft auf unseren Strassen bestimmt weniger einsam sein. Derzeit befindet sich die Elektromobilität zwar noch im Warmup, wird aber garantiert schon bald durchstarten. Mehr Infos über die Elektromobile auf zwei und vier Rädern (Leistung, Preis, Veranstaltungen usw.) unter www.e-mobile.ch
AUCH COOP STEHT UNTER STROM… Angesichts des immer schärferen Konkurrenzkampfs zwischen Migros und Coop ist die Frage berechtigt, ob der andere Schweizer Grossverteiler zurückschlagen wird. Und er wird, obwohl bisher noch kein konkretes Angebot für die breite Öffentlichkeit ausgearbeitet wurde. Coop unterstützt die Schweizer Auto- und Konzeptschmiede Rindseed bei der Entwicklung ihres umweltfreundlichen Mobilitätskonzepts „Urban Commuter“ (englisch für städtisches Pendlerfahrzeug), das am 80. Autosalon von Genf vorgestellt wurde. Es baut auf einem Elektroauto auf, das kurze Strecken aus eigener Kraft zurücklegt und für längere Distanzen einfach auf die Bahn verladen wird.
DREISSIG GRAD | 81
AKTUELL zVg
IPAD : REVOLUTION MIT STIL Text°°° ÉRIC RIVERA
zVg
Apple ist auf dem besten Weg, mit dem iPad einen ähnlichen Coup zu landen wie bereits mit dem iPod, nämlich weltweit ein wirtschaftlich lebensfähiges Modell für digitale Medieninhalte durchzusetzen.
82 | DREISSIG GRAD
APPLE SCHAFFT BEDÜRFNISSE Die Zahl macht sprachlos: Der iPad ist in Amerika innerhalb eines knappen Monats bereits 1 Million Mal über den Ladentisch gegangen. Paradoxerweise wurde im Vorfeld seiner Markteinführung stark daran gezweifelt, wozu der Tablet-PC mit dem einzigartigen Design überhaupt gut sein soll. Mittlerweile sind die Unkenrufe aber grösstenteils verstummt. Apples neuster Geniestreich ist irgendwo zwischen einem ultra-portablen Gerät und einem Multimedia-Player anzusiedeln. Und dort, wo keine Bedürfnisse sind, schafft er einfach welche. iPad-Nutzer werden automatisch zu Verbrauchern von Informationen, die dazu gedacht sind, sie zu unterhalten – mehr nicht. Die Medienherausgeber waren die Ersten, die das Potenzial erkannt haben. Für sie ist der iPad ein Segen. Seit vielen Jahren sind sie mit dem Dilemma konfrontiert, den goldenen Mittelweg zwischen der kostenpflichtigen Presse und einem Webauftritt, für den niemand bezahlen will, zu finden. Der iPad scheint die Lösung zu bringen. Mit wertschöpfenden Inhalten, die auch Videos, dynamische und interaktive Elemente und sogar Werbung umfassen (Apple wird mit iAd zur Werbeagentur), werden kostenpflichtige Webinhalte durchaus vertretbar. SIMPLES DESIGN, SIMPLE BEDIENUNG In allen Bereichen unkompliziert sollte der Tablett-PC von Apple sein. Das ist gelungen. Der iPad besticht nicht nur durch sein minimalistisches Design, sondern auch durch die kinderleichte Bedienung. Einige gingen sogar so weit, ihn als „Computer für Dummies“ zu bezeichnen. Ästhetisch macht seine schlichte Aufmachung zwar viel her, doch wer die Möglichkeiten des iPads auch umfassend nutzen will, kommt um Zubehör nicht herum. Apple bietet eine ganze Reihe Zusatzprodukte wie Etuis, Bluethooth-Tastatur und USB-Adapter. Andere ZubehörHersteller haben das Marktpotenzial erkannt und speziell für den iPad entworfene Schutzhüllen, Solarpanels zum Aufladen und andere Gadgets entwickelt. Das ultimative Zubehör stammt aber von Clam Case. Ihr gleichnamiges Kunststoffgehäuse mit integrierter Bluetooth-Tastatur verwandelt den iPad in ein Netbook. Wenn schon Unterhaltung konsumieren, dann wenigstens mit Stil.
AKTUELL zVg
Cloud Computing ist vor knapp zehn Jahren aus einem Konzept entstanden, das damals noch als utopisch galt. Heute ist das Prinzip, bei dem die Rechenleistung und die Speicherkapazität ausgelagert werden, realistische Zukunftsmusik.
CLOUD COMPUTING : IT IN DER WOLKE
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IMMER VERBUNDEN Wir nutzen das System fast alle, ohne uns darüber im Klaren zu sein. Mehrere Dienste von Google wie zum Beispiel Google Apps funktionieren bereits per Cloud Computing. Der Vorteil für Unternehmen und mobile User besteht darin, dass sie unabhängig von der Leistung ihres PCs ihre Dokumente, Einstellungen und andere Daten in Echtzeit auf mehreren Rechnern miteinander abgleichen können. Mit der zunehmenden Verbreitung der Netbooks und Smartphones ist auch der Bedarf an Synchronisierung gestiegen, da wir überall und jederzeit auf unser Büro zugreifen können. Und das befindet sich heute auf einer Wolke. Es kommen ständig neue, auf dem Prinzip des Cloud Computing basierende Dienste hinzu. Denken wir nur an Drop Box, Pandora oder MobileMe von Apple.
84 | DREISSIG GRAD
zVg
Text°°° ÉRIC RIVERA
TERMINALS STATT ECHTE PCS? Der preisgünstige oder sogar kostenlose Internet-Speicherplatz, den Cloud Computing möglich macht, überzeugt immer mehr Webanwender. Doch das ist erst die Spitze des Eisbergs. Die Nutzung von Online-Rechenleistung für die Ausführung von Programmen, die plattformunabhängig im Webbrowser laufen und weniger starke PCs voraussetzen, weil diese nur noch zum Anzeigen der Informationen dienen, wird wahrscheinlich der nächste Schritt sein. Google arbeitet intensiv an seinem „wolkenbasierten“ Betriebssystem Chrome OS. Das minimalistische System ist in weniger als 10 Sekunden betriebsbereit, stützt sich weitgehend auf den Webbrowser Chrome und bietet alle nötigen Tools wie Text- und Videobearbeitung, E-Mail-Konten und konventionelle Webdienste. Damit erfüllt Google das Bedürfnis nach Basistools zur Ausführung der wichtigsten Büroarbeiten und senkt die Ausgaben für die sonst benötigte Software massiv. Grosse Hersteller glauben auf jeden Fall felsenfest an das Konzept von Cloud Computing. Asus, Acer, HP, Lenovo und Toshiba haben bereits angekündigt, dass sie noch dieses Jahr PCs auf den Markt bringen wollen, die mit Chrome OS laufen.
R.U.S.E
Die Fähigkeiten aus «Der Sand der Zeit» mit von der Partie Nach dem ersten speziell für HD-Konsolen entwickelten Titel, der sich stark vom gewohnten Universum abhob, feiert die Prince-of-Persia-Serie mit Die Vergessene Zeit ihr Comeback und kehrt zu ihren Ursprüngen zurück. Zeitgleich zum Spiel kommt übrigens auch der Film in die Kinos. Wie in der vor sieben Jahren gestarteten Trilogie kämpft der Prinz wieder „allein gegen alle“. Die Kampfhandlungen selbst sind intensiver und nervöser geworden und überzeugen durch noch spektakulärere Action. Wie früher vollführt der Prinz schwindelerregende Sprünge und läuft geschickt an den Wänden entlang. Ausserdem kann er die Zeit einige Sekunden zurückschrauben oder für kurze Zeit Wasser verfestigen und so an ihm herumturnen.
PRINCE OF PERSIA: DIE VERGESSENE ZEIT Der Prinz ist zurück Der „echte“ Prince of Persia, seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten Charaktere der Ubisoft-Produktionen, ist wieder da! Mit dem neusten Teil kehrt die Spielreihe zu ihren Wurzeln zurück.
Kriegskunst vom Feinsten Echtzeit-Strategiespiele folgen in der Regel alle dem gleichen Schema: Sie fangen beim Sammeln von Ressourcen an und enden im totalen Krieg. Für R.U.S.E haben die Entwickler mit Fähigkeiten wie Intelligenz (Funkstille, Übersetzung von feindlichen Gesprächen) und Bluff (Bilden von falschen Einheiten) weitere interessante Ebenen eingebaut. Anspruchsvolle Strategen werden an den riesigen, detaillierten und grafisch sorgfältig ausgearbeiteten Karten ihre wahre Freude haben. Ein hochwertiger Multiplayer-Modus, der auf dem Alten Kontinent während des 2. Weltkriegs angesiedelt ist, sorgt für zusätzliches Spielvergnügen. Ein Echtzeit-Strategiespiel von Ubisoft für X360, PS3 und PC
Packendes Gameplay Prince of Persia: Die vergessene Zeit dürfte Fans der ersten Stunde dank der bewährten Spielmechanismen wieder mit der Serie versöhnen. Ein bis ins kleinste Detail durchdachter, grafisch bombastischer Titel mit kraftvoller Action, der so manchen begeistern wird. Ein Action-Adventure Game von Ubisoft Montreal für X360, PS3, PSP, DS und PC
MAFIA II
THE SIMS 3 : AMBITIONS
SKATE 3 Rivalisierende Skaterteams Die beiden ersten Teile der Skate-Reihe haben in ihrem Genre Massstäbe gesetzt. Jetzt bringen die Entwickler von EA Blackbox einen weiteren Teil heraus. Ästhetisch gleicht der Titel stark der letzten Episode, doch spieltechnisch führt er ein völlig neues Element ein. In Skate 3 muss sich der Spieler mit drei anderen Skatern zu einem Team zusammenschliessen, mit ihm gemeinsam Challenges meistern und versuchen mit halsbrecherischen Tricks die Konkurrenz abzuhängen. Ziel ist es, den zahlreichen Spots im Skate-Park Port Caverton seinen Stempel aufzudrücken. Ein Skateboard-Spiel von EA für X360 und PS3
86 | DREISSIG GRAD
Du wirst Medizin studieren, mein Sohn! In The Sims 3: Ambitions, der neuen Erweiterung der Erfolgsserie, können die Sims die unterschiedlichsten Berufe auswählen und damit ihr Leben und das der Gemeinschaft nachhaltig beeinflussen. Ob Arzt, Apotheker, Feuerwehrmann oder Ermittler, es ist fast alles möglich. Sogar so schräge Karrieren wie die eines verrückten Wissenschaftlers, Eisbildhauers oder Geisterjägers stehen zur Auswahl! Ausserdem wurden zusätzliche Optionen zur Individualisierung eingebaut, mit denen sich das Aussehen und die Atmosphäre der Stadt verändern lassen oder den Nachbarn ein neuer Look verpasst werden kann. Eine Erweiterung des Simulationsspiels Sims 3 von EA für PC und Mac
Al Capone sucht Nachfolger Mafia II ist ein im Gangstermilieu der Vierzigerjahre angesiedeltes Actiongame, das in der fiktiven amerikanischen Stadt Emire City spielt. Drei Mafiafamilien wollen sich gegenseitig die Herrschaft über die Stadt abspenstig machen. Der Spieler übernimmt in diesem Machtkampf die Rolle von Vito Scaletta, dem Sohn eines sizilianischen Kriegsveteranen. Sein Ziel: reich werden. Dafür ist ihm jedes Mittel recht. In abwechslungsreichen Missionen mit Kämpfen, Schusswechseln und Verfolgungsfahrten kommt Vito seinem Vorhaben näher. Dank einer perfekt abgestimmten Grafik und einer knallharten Action schafft es Mafia II, den Spieler in eine typische Cosa-NostraAtmosphäre zu verwickeln. Ein Actiongame von 2K Games für PC, X360 und PS3
WEITERE HIGHLIGHTS
StarCraft II Wings of Liberty für PC und Mac Tiger Woods PGA Tour 11 für PS3, X360 und Wii Lost Planet 2 für PS3, X360 und PC F1 2010 für PS3, X360 und PC Kane & Lynch 2 : Dog Days für PS3, X360 und PC Tournament of Legends für Wii
DREISSIG GRAD | 87
R.U.S.E
Die Fähigkeiten aus «Der Sand der Zeit» mit von der Partie Nach dem ersten speziell für HD-Konsolen entwickelten Titel, der sich stark vom gewohnten Universum abhob, feiert die Prince-of-Persia-Serie mit Die Vergessene Zeit ihr Comeback und kehrt zu ihren Ursprüngen zurück. Zeitgleich zum Spiel kommt übrigens auch der Film in die Kinos. Wie in der vor sieben Jahren gestarteten Trilogie kämpft der Prinz wieder „allein gegen alle“. Die Kampfhandlungen selbst sind intensiver und nervöser geworden und überzeugen durch noch spektakulärere Action. Wie früher vollführt der Prinz schwindelerregende Sprünge und läuft geschickt an den Wänden entlang. Ausserdem kann er die Zeit einige Sekunden zurückschrauben oder für kurze Zeit Wasser verfestigen und so an ihm herumturnen.
PRINCE OF PERSIA: DIE VERGESSENE ZEIT Der Prinz ist zurück Der „echte“ Prince of Persia, seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten Charaktere der Ubisoft-Produktionen, ist wieder da! Mit dem neusten Teil kehrt die Spielreihe zu ihren Wurzeln zurück.
Kriegskunst vom Feinsten Echtzeit-Strategiespiele folgen in der Regel alle dem gleichen Schema: Sie fangen beim Sammeln von Ressourcen an und enden im totalen Krieg. Für R.U.S.E haben die Entwickler mit Fähigkeiten wie Intelligenz (Funkstille, Übersetzung von feindlichen Gesprächen) und Bluff (Bilden von falschen Einheiten) weitere interessante Ebenen eingebaut. Anspruchsvolle Strategen werden an den riesigen, detaillierten und grafisch sorgfältig ausgearbeiteten Karten ihre wahre Freude haben. Ein hochwertiger Multiplayer-Modus, der auf dem Alten Kontinent während des 2. Weltkriegs angesiedelt ist, sorgt für zusätzliches Spielvergnügen. Ein Echtzeit-Strategiespiel von Ubisoft für X360, PS3 und PC
Packendes Gameplay Prince of Persia: Die vergessene Zeit dürfte Fans der ersten Stunde dank der bewährten Spielmechanismen wieder mit der Serie versöhnen. Ein bis ins kleinste Detail durchdachter, grafisch bombastischer Titel mit kraftvoller Action, der so manchen begeistern wird. Ein Action-Adventure Game von Ubisoft Montreal für X360, PS3, PSP, DS und PC
MAFIA II
THE SIMS 3 : AMBITIONS
SKATE 3 Rivalisierende Skaterteams Die beiden ersten Teile der Skate-Reihe haben in ihrem Genre Massstäbe gesetzt. Jetzt bringen die Entwickler von EA Blackbox einen weiteren Teil heraus. Ästhetisch gleicht der Titel stark der letzten Episode, doch spieltechnisch führt er ein völlig neues Element ein. In Skate 3 muss sich der Spieler mit drei anderen Skatern zu einem Team zusammenschliessen, mit ihm gemeinsam Challenges meistern und versuchen mit halsbrecherischen Tricks die Konkurrenz abzuhängen. Ziel ist es, den zahlreichen Spots im Skate-Park Port Caverton seinen Stempel aufzudrücken. Ein Skateboard-Spiel von EA für X360 und PS3
86 | DREISSIG GRAD
Du wirst Medizin studieren, mein Sohn! In The Sims 3: Ambitions, der neuen Erweiterung der Erfolgsserie, können die Sims die unterschiedlichsten Berufe auswählen und damit ihr Leben und das der Gemeinschaft nachhaltig beeinflussen. Ob Arzt, Apotheker, Feuerwehrmann oder Ermittler, es ist fast alles möglich. Sogar so schräge Karrieren wie die eines verrückten Wissenschaftlers, Eisbildhauers oder Geisterjägers stehen zur Auswahl! Ausserdem wurden zusätzliche Optionen zur Individualisierung eingebaut, mit denen sich das Aussehen und die Atmosphäre der Stadt verändern lassen oder den Nachbarn ein neuer Look verpasst werden kann. Eine Erweiterung des Simulationsspiels Sims 3 von EA für PC und Mac
Al Capone sucht Nachfolger Mafia II ist ein im Gangstermilieu der Vierzigerjahre angesiedeltes Actiongame, das in der fiktiven amerikanischen Stadt Emire City spielt. Drei Mafiafamilien wollen sich gegenseitig die Herrschaft über die Stadt abspenstig machen. Der Spieler übernimmt in diesem Machtkampf die Rolle von Vito Scaletta, dem Sohn eines sizilianischen Kriegsveteranen. Sein Ziel: reich werden. Dafür ist ihm jedes Mittel recht. In abwechslungsreichen Missionen mit Kämpfen, Schusswechseln und Verfolgungsfahrten kommt Vito seinem Vorhaben näher. Dank einer perfekt abgestimmten Grafik und einer knallharten Action schafft es Mafia II, den Spieler in eine typische Cosa-NostraAtmosphäre zu verwickeln. Ein Actiongame von 2K Games für PC, X360 und PS3
WEITERE HIGHLIGHTS
StarCraft II Wings of Liberty für PC und Mac Tiger Woods PGA Tour 11 für PS3, X360 und Wii Lost Planet 2 für PS3, X360 und PC F1 2010 für PS3, X360 und PC Kane & Lynch 2 : Dog Days für PS3, X360 und PC Tournament of Legends für Wii
DREISSIG GRAD | 87
KAMPF DER TITANEN
Tobender Perseus Kampf der Titanen ist die Videospielumsetzung des gleichnamigen Kinofilms. Das Action-Abenteuer-Game von Namco Bandai kommt mit einer geballten Ladung Action daher. Vor dem Hintergrund der griechischen Mythologie tobt der Kampf zwischen den Menschen und den Göttern Zeus und Hades um die Vorherrschaft auf Erden. Gemeinsam mit einer Gruppe mutiger Krieger unternimmt der Spieler in der Rolle des Perseus einen Rachefeldzug, auf dem er in epischen Schlachten gottlose Dämonen und blutrünstige Bestien zur Strecke bringen muss. Er kann nur überleben, wenn er seine Gottesmacht akzeptiert und sein Schicksal herausfordert, um sein Leben selbst zu gestalten. Ein Action-Adventure Game von Namco Bandai für PS3 und X360
EVERYBODY’S TENNIS
Gute-Laune-Tennis Everybody’s Tennis, in den USA bekannt als Hot Shots Tennis: Get a Grip, ist ein lustiges Tennisspiel mit Figuren im farbenfrohen, ultrakitschigen Manga-Look. Im Gegensatz zu den Simulationsspielen, die auf höchstmögliche Realitätsnähe ausgelegt sind, geht es bei Everybody’s Tennis vor allem um eins: Fun! Die Figur lässt sich im Lauf der Matches mit mehr als 500 verschiedenen Gegenständen individualisieren. Neben der Singleplayer-Kampagne kann man sich auch in einem Multiplayer-Modus für bis zu vier Spieler die gelben Filzkugeln um die Ohren schmettern. Bei so viel Spielspass geht sogar der Fussball vergessen! Ein alternatives Tennisspiel von SCEE für PSP
88 | DREISSIG GRAD
MODNATION RACERS Niedliche Boliden Auto- oder Kartrennen gibt es in Hülle und Fülle. ModNation Racers aber ist anders. Der Fun-Racer ergänzt das Überangebot nicht einfach durch einen weiteren Titel, er bringt frischen Wind in das Genre. Grenzenlose Fantasie Der kleine Junge, der in jedem von uns steckt, hat nicht vergessen, wie er als Kind auf dem Teppich oder dem Sofa Autorennen veranstaltete und der Fantasie dabei freien Lauf liess. Sony versetzt uns mit seinem Fun-Racer genau in diese Welt zurück. Das Game ermöglicht nicht nur rasante Rennen in aberwitzigen Umgebungen, sondern bietet kreativen Köpfen auch eine Menge Möglichkeiten. Piloten und Karts lassen sich von Kopf bis Fuss selbst gestalten, Individualität wird gross geschrieben. Das wird auch bei den Rennstrecken deutlich: Dank eines extrem einfach bedienbaren, intuitiven Editors hat jeder Spieler die Möglichkeit, seine Kurse komplett selbst aufzubauen. Erhöhter Spielspass im Multiplayer-Modus Im Splitscreen lässt sich ModNation Racers zu viert, im Online-Modus zu zwölft spielen. Gemeinsam macht die Raserei mit den flinken Boliden bekanntlich doppelt Spass. Sie dürfen sich auf rasante Unterhaltung freuen! Ein Fun-Racer von Sony für PS3
ERSTE PS3 SPIELE IN 3D
Die glücklichen Besitzer einer PS3, die sich für die bevorstehende Fussball-WM mit einem 3D-fähigen Fernseher ausgerüstet haben, können die Sony-Konsole jetzt auf die Firmware 3.30 updaten und so für die stereoskopische Darstellung fit machen. Ausgerüstet mit 3D-Brille steht die neue Funktion zunächst für WipeOut HD, MotorStorm: Pacific Rift, Pain und Super Stardust HD zur Verfügung. Beim Kauf eines der beiden 3D-Fernseher BRAVIA HX803 (40’’) oder LX903 (46’’) von Sony können diese Spiele sogar gratis heruntergeladen werden.
DREISSIG GRAD | 89
APB : ALL POINT BULLETIN
DEMON’S SOULS BLACK PHANTOM EDITION Teuflisches Rollenspiel Mit Demon’s Souls hat das auf Rollenspiele spezialisierte japanische Studio From Software ein fesselndes Spiel entwickelt, das sich Fans des Genres auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Lebend unter Toten Demon’s Souls hat in der Welt der actiongeladenen Rollenspiele Massstäbe gesetzt. Kaum hat man den Avatar erschaffen, stirbt er auf brutalste Weise und befindet sich plötzlich in einem Land der Geister, in dem er verschiedene Missionen ausführen muss. Im gefallenen Reich Boletaria hat der Spieler die Möglichkeit, sich als Held oder als niederträchtiger Schuft zu verhalten und den weiteren Spielverlauf entsprechend zu beeinflussen. Er muss ständig auf der Hut sein, um nicht in Fallen zu tappen, gegen mächtige Feinde kämpfen, die auch schon Mal in der Überzahl sein können, und dunkle Winkel oder Leichen durchsuchen.
Hemmungslose Strassengefechte im Grossformat Das berühmte Studio Realtime Worlds anciert All Points Bulletin. Bei dem nach dem Räuber- und Gendarm-Prinzip aufgezogenen Massively Multiplayer Online Game (MMOG) kann sich der Spieler entweder auf die Seite der Gangster oder der Cops schlagen. Es geht darum, in der frei begehbaren Stadt, die viel Raum für Schusswechsel und Verfolgungsjagden mit dem Auto oder zu Fuss bietet, gerissener zu sein als die Gegner und die Waffen gekonnt einzusetzen. Das Spiel will nur eins: die User dank eines hohen technischen Levels und individuell anpassbaren Figuren einige Minuten oder auch mehrere Stunden unterhalten. Ein Actiongame von EA für PC und X360
Packender Online-Modus Das im Einzelspielermodus bereits ungemein dichte Spiel wird durch OnlineMöglichkeiten ergänzt, die für eine längere Spieldauer sorgen. Ein intensives Spielerlebnis in einer düsteren, beklemmenden Welt und ein mitreissendes Gameplay machen den Titel zu einem Muss! Ein Action-Rollenspiel von Namco Bandai für PS3
DEAD RISING 2 Fröhliches Zombie-Gemetzel Nach der Erstlingsversion präsentiert Capcom eine noch abgefahrenere Nummer 2 von Dead Rising. Die Zombies sind zurück, doch der Held so scharf bewaffnet wie noch nie. Originelle Waffen Als Motocrossfahrer Chuck Green kämpft sich der Spieler in Fortune City, einer Art virtuellem Las Vegas, durch Horden entfesselter Zombies. In den Grundzügen gleicht
dieses Dead Rising dem ersten Teil, nur haben die Entwickler hier ihrer Fantasie ungeniert freien Lauf gelassen. Die Waffen können selbst zusammengebastelt werden, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Nagelbewehrte Baseballschläger, sprengstoffgeladene Rollstühle, mit Heckenscheren gepolsterte Boxhandschuhe und andere wahnwitzige Kreationen sorgen für ein brutal witziges Gemetzel. Zusätzlichen Fun bringt das immer wieder überraschende Szenario. Spassiger Coop-Modus Dead Rising 2 verfügt über einen gehaltvollen Einspielermodus, bietet daneben aber auch einen CoopModus, bei dem man den Zombies zu zweit auf den Leib rücken kann. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit massenweise schrägen, aber umso wirksameren Waffen gegeneinander anzutreten. Perfekt zum Abreagieren, allerdings nichts für schwache Nerven. Ein Zombie-Shooter von Capcom für x360, PS3 und PC
90 | DREISSIG GRAD
Von CHRISTIAN BUGNON
SPORT
COLUMBIA – MOBEXTM TRAIL PACK Eine neuartige Konstruktion mit auffälliger Optik. Der den Campingzelten abgeschaute Exo-Flex-Rahmen macht den Outdoor-Rucksack ultraleicht und sorgt dafür, dass auch bei heftigen Bewegungen alles an seinem Platz bleibt. Dank einer Klappöffnung und einer gut zugänglichen Tasche lässt er sich schnell und einfach befüllen bzw. leeren. Ausgestattet mit der hochgradig wasserund schmutzabweisenden Omni-ShieldTechnologie ist der Mobex Trail jedem Wetter gewachsen. www.columbia.com
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JULBO – DIRT : PERFORMANCE MIT STIL Auch bei rasanten Kurven und Mega-Sprüngen bleibt die Brille wo sie ist. Stossdämpfende Elemente im Bereich des Nasenstegs und der Bügel sorgen zudem für maximalen Tragekomfort. Eine Brille, die nicht nur cool aussieht, sondern auch absolut geländetauglich ist! www.julbo.com
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RIP CURL – ARTIST OF THE SEARCH Rip Curl hat vor einigen Jahren die Initiative Artist of the Search lanciert. Damit will das Kultlabel Vorurteile abbauen und beweisen, dass sich Mode und umweltfreundliche Produkte durchaus miteinander vereinbaren lassen. Auf der Suche nach passionierten, engagierten Künstlern bereist Rip Curl die ganze Welt. Diesen Sommer wurde die Ökokollektion von der Malerin Heather Brown entworfen. Sie besticht durch sanfte Farben und Motive, wie dieses Bikini aus 84 Prozent recyceltem Polyester. www.ripcurl.com
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SALEWA – THE NINE The NineTM ist die logische und sehnlichst erwartete Weiterentwicklung des berühmten, weltweit geschätzten Achters. Das semi-automatische Sicherungsgerät enthält keine mechanischen Teile, die durch Schmutz oder Fehlanwendung ungewollt betätigt werden. Es kombiniert das einfache Handling und die Leichtigkeit des altbewährten Achters mit der Sicherheit eines selbstblockierenden Systems. The Nine schont den Kletterer vor harten, statischen Stürzen und mindert die Belastung auf die gesamte Sicherungskette. Gewicht: 137 g. www.salewa.ch
HOTELPLAN – REVIVAL DER KULTIGEN RETROTASCHE Anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums legt der Schweizer Reiseveranstalter seine legendäre karierte Tasche neu auf. Sie prägte in den 70er-Jahren das Bild an Europas Badestränden und entwickelte sich zum begehrten Kultobjekt, das zu teilweise schwindelerregenden Preisen gehandelt wurde. Die Retrotasche ist ab sofort in Originalanfertigung und im schwarzroten Karo-Look wieder zu haben. Erhältlich in jeder Hotelplan-Filiale oder im Internet unter: www.hotelplan.ch
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PEAK PERFORMANCE – OAHU BOARDSHORT Der neue Männershort inspiriert sich am Design eines klassischen Surfshorts, kommt jedoch mit den typischen Materialien und Details von Peak Performance daher: Klettverschluss, Wachskamm in der Hosentasche, Nähte in Kontrastfarben und Kordel zur Weitenregulierung. Die gesamte Kollektion gibt’s unter: www.peakperformance.com
DREISSIG GRAD | 93
w w w.a z z ar o p ar is . co m
DESIGN
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ICEBREAKER – LEICHT REISEN Die neue Sommerkollektion von Outbreaker hat sich vom australischen Outback und der neuseeländischen Natur inspirieren lassen. Sie besteht aus Merino-Wolle, die von den Schafen aus den südlichen Alpen Neuseelands stammt. Dank spezieller Fertigungstechnik und den Eigenschaften der Merinowolle hält die Funktionsunterwäsche bei Kälte schön warm und bei Hitze angenehm kühl. Ausserdem ist sie pflegeleicht, atmungsaktiv und geruchsabweisend. Perfekt für Reisen – überall und jederzeit. www.icebreaker.com
LILLY, DIE FARBENFROHE „VENTILATORIN“
Ali Mahdavi
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Von CHRISTIAN BUGNON
THIERRY MUGLER - ANGEL SUNESSENCE EDITION BLEU LAGON Der glamouröse Auftritt von Angel Sunessence wird von der schönen Schauspielerin Naomi Watts, die bereits 2008 die Ikone von Angel war, perfekt heiter und sommerlich dargestellt. Angel Sunessence in limitierter Edition macht sich auf zu neuen Ufern und geniesst den Augenblick. Mit seinem faszinierenden weissen Licht entführt Angel die Sinne aufs Neue zu traumhaften Horizonten. Sein Flakon bezaubert mit einem völlig neuen Leuchten in Türkis und sein Duft überrascht mit einem neuen SommerGefühl. Eau de toilette Légère www.thierrymugler.com
CROCS – DAS MUST HAVE DES FUSSBALLSOMMERS Egal, ob Sie diesen Sommer auf dem Rasen oder auf Sand kicken, mit der in limitierter Auflage und nur in der Schweiz erhältlichen Kollektion „Crocband Nation Switzerland“ machen Sie Ihr Fanoutfit perfekt. Die CrocsTM sind bequem und witzig – ideal vor und nach dem Match. Und da im Fussball Fairness gross geschrieben wird, sind die „Crocband Nation“ natürlich auch in anderen Länderfarben wie jenen von Italien, Südafrika oder Brasilien erhältlich. www.dld.ch
Ob in leuchtendem Orange, zartem Blau oder edlem Schwarz – Lilly kommt mit ihrem farbigen Ring aus Plexiglas leichtfüssig daher. Trotzdem bleibt sie dank der im Sockel eingelegten Metallplatte auf ihren Gummifüsschen auch bei Stufe 3 fest auf dem Boden stehen. Ein Produkt von Stadler Form. Mehr Infos unter: www.stadlerform.ch zVg
DREISSIG GRAD | 95
DAVE202 SOLO WHITE EDITION MIT RVB (NED), SAM 10.4.2010, OXA, ZÜRICH FREAKS AT WORK, SAM 1.5.2010, BAR ROUGE, BASEL
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30 GRAD NR. 31, SOMMER 2010
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Titelbild : keystone Herausgeber christian.bugnon@cbcommunication.com
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Text°°° SERGE GRETER
Werbung Westschweiz christian.bugnon@cbcommunication.com
Käserei Die Käserei ist stolz auf ihre Vergangenheit und zeigt das auch. Obwohl sie nicht auf modernes Design und trendiges Ambiente verzichtet, hat das Lokal Elemente der ehemaligen Murtener Dorfchäsi in das Gestaltungskonzept einfliessen lassen. Sie ziehen sich diskret und doch gut sichtbar durch das gesamte Restaurant. So wurden nicht nur die kleinen Räume beibehalten, sondern auch das traditionelle Holztäfer mit seinen aufgesetzten Blütenblättern, die an das Motiv der alten Buttermödeli erinnern. Tische und Stühle bestehen aus Nussbaumholz und wurden wie das gesamte Mobiliar im Restaurant, der Lounge und der Bar nach Mass gefertigt. Zentrales Element ist die Bar aus vernickeltem Blech. Passend zur Architektur ist auch die Saisonküche eine gelungene Mischung aus Zeitgenössischem und Traditionellem. Kosten Sie die Schalottenravioli, das sautierte Kalbsnierstück und das Blutorangen-Tiramisu! Und vor allem: Lassen Sie sich die herrlich schmeckenden Käsesorten nicht entgehen!
Käserei, Rathausgasse 34, 3280 Murten, 026/670 11 11 www2.kaeserei-murten.ch. Täglich geöffnet
Brasserie Schiller und Goethe Bar Trendy ist sie, die Brasserie Schiller in Zürich, und mit ihren golden schimmernden Wänden schon fast edel. Zeitgenössisch auch, obwohl auf klassische Elemente nicht verzichtet wurde. Diese charakteristische Stilmischung zieht sich bis in die französischitalienische Küche, die Köstlichkeiten wie Rouladen mit Risotto und Quiche Lorraine anbietet. Für den kleinen Hunger für zwischendurch bietet sich die angrenzende stilvolle Goethe Bar an. Hier können Sie an einem der Tische einen leichten Snack (Club-Sandwiches, Toasts, Salate und verschiedene Pastagerichte) zu sich nehmen und das puristische, gemütliche Ambiente auf sich wirken lassen. Ob Schiller oder Goethe, das müssen Sie allerdings schon selbst entscheiden.
Bar & Brasserie Schiller Goethe Goethe Strasse 10, 8001 Zürich, 044/222 20 30 www.brasserie-schiller.ch. Täglich geöffnet
Werbung Deutschschweiz Blueorange Media GmbH Karin Witschi kw@blueorange-media.ch Sonja Kupper sk@blueorange-media.ch Redaktionsleiter christian.bugnon@cbcommunication.com Redaktionssekretariat info@cbcommunication.com Redaktion Christelle Coulon, Vincent Gillioz, Frédéric Rein, Rachel Barbezat, Serge Greter, Alban Aubert, Raoul Rudin, Claude Hervé-Bazin, Rahel Tüscher, Éric Rivera, Christian Bugnon Fotografen Edurne Pasaban, Dan Ferrer, Annie Leibovitz, Pascal Tournaire, Fred Pompermayer - Ben Thouard - Tim Bonython /Billabong XXL, Keystone, Verena Schaeffer, Elite Film AG, Régis Colombo, Universal Music, Warner Media, Red Bull Photofiles, Christian Bugnon, Patrice Schreyer, Rainer Eder, Claude-Hervé Bazin, Tilllate.com Art Directors und Layout Mélanie & Nicolas Zentner, Mathieu Moret Deutsche Übersetzung: Sabine Dröschel Englische Übersetzung: Simon Till Litho: Images 3 Druck: Swissprinters Lausanne SA Vertrieb: It’s Time To Bienne Skippers- und Mountain-Report-Abonnenten erhalten das Magazin 30° geschenkt. Möchten Sie das Magazin zu sich nach Hause erhalten? Das Jahresabonnement mit vier Ausgaben (April, Juni, September, Dezember) kostet CHF 23.-. 30° ist auch an den Valora-Kiosken erhältlich.
WWW.30GRAD.TV WWW.30DEGREES.TV WWW.30DEGRES.TV
Erhältlich bei: CU Restaurant, Bar & Lounge Die Chromstahllampen und die mit Spiegeln verkleideten Säulen, die so gar nicht wie Säulen aussehen, reflektieren den etwas veralteten Charme der Achtziger. Ein schlichtes Design und eine klare Farbgebung mit grauem Boden, schwarzer Decke und schwarzen Stühlen setzen Akzente. Trotz dunkler Farben ist das „urbane Interieur mit internationalem Flair“ alles andere als düster, denn eine grosszügige Glaswand sorgt für viel Licht und verstärkt das Spiel der durch die Hell-Dunkel-Kontraste erzeugten Reflexe. Ausserdem wirkt die ganz in Orange gehaltene Lounge-Ecke wie ein fröhlicher Farbtupfer. Auch auf den Tellern ist Farbe angesagt. Es kommt nur Marktfrisches auf den Tisch, das sorgfältig zubereitet wird und manchmal auch asiatisch angehaucht ist. Hinzu kommt eine Karte mit salzigen und süssen Tapas-Gerichten. See you @ CU Restaurant!
CU Restaurant, Bar & Lounge, Metallstrasse 20, 6300 Zug, 041/ 727 44 54 www.citygarden.ch/de/cu_restaurant Täglich geöffnet
98 | DREISSIG GRADE
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