DREISSIG GRAD NR.33 WINTER 2 0 1 0 -2011
DESIGN
Die Natur hält Einzug in unsere vier Wände
GESELLSCHAFT
Lilypad, schwimmende „Ökopolis“ Elektrovehikel für den Stadtverkehr von morgen SPORT
Porträt : Aurélien Ducroz Speed riding Raquette Aventure 2011 Diablerets 3D : ein Rennen, drei Disziplinen MUSIK / FILM
The Script : keltischer Soul Lindsay Lohan REISEN
D R E I S S I G G R A D N R . 3 3 W I N T E R 2 0 1 0 -2011
Die Schatzinseln im Süden Thailands Hawaii is the best
Sebastian Garhammer in Heli Alpine Jacket & Pants - www.peakperformance.com
„Ich fürchte mich vor dem Winter, denn er ist die Jahreszeit der Bequemlichkeit“ sagte einst Arthur Rimbaud. Er hätte gewiss anders gesprochen, wenn er das Freeride und das Speed riding gekannt und einmal den Nervenkitzel des Eiskletterns auf gefrorenen Wasserfällen erlebt hätte, den Pickel in der Hand, das Leben an Steigeisen hängend. Und trotz seiner Abenteuerlust hat sich der Poet auch wohl kaum je vorgestellt, einen Viertausender der Schweiz zu erklimmen, denn das wäre damals schlicht undenkbar gewesen. Heute können wir das alle, wir müssen dazu nur den richtigen Berg wählen. Und wenn uns der Atem ausgeht, hat das nichts mit Sauerstoffmangel zu tun, sondern mit dem unfassbaren Glück, das die Gipfelstürmer überkommt, wenn sie ganz oben stehen und freie Sicht auf das überwältigende Alpenpanorama geniessen.
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Eine Quebecer Redensart stellt eine weit seriösere Frage: „Was nützt es dem Menschen, das Universum zu erobern, wenn er keine Unterhose hat, um durch den Winter zu kommen?“ Ein guter Grund, um sich dafür zu interessieren, wie man die kalte Jahreszeit am besten verbringt. Auf Skis zum Beispiel, oberhalb von Zermatt, einen Fuss in Italien, einen in der Schweiz, im Hintergrund das weltberühmte Matterhorn; auf Schneeschuhen oder in einem Iglu, in dem die eisige Kälte zum Rausch wird; oder aber im tropischen Exil, auf Hawaii oder in Thailand, wo die Schatzinseln die süssesten Träume erfüllen. Andere klammern den Winter einfach aus und denken an den Frühling oder eine fernere Zukunft, wie der Architekt Vincent Callebaut. Sein Traum: die Lilypad. Eine schwimmende Stadt aus Beton und Grün in Form eines Seerosenblattes, 100% ökologisch. Eine Utopie, die durch den Klimawandel vielleicht einst Realität wird. Es wartet ein neues Jahr voller Projekte, Herausforderungen, grössenwahnsinniger Träume und intensiver, vergänglicher Glücksmomente auf uns, ein Jahr, das wir mit Ihnen teilen möchten. Kalte Füsse kennen wir nicht! Christian Bugnon / Redaktionsleiter
DREISSIG GRAD | 03
INHALT NR. 33 WINTER 2010-2011 SPORT
Editorial
003
Speed riding: kleiner Schirm ganz gross Winter-Portfolio Keystone Die GiantXtour auf Wachstumskurs Aurélien Ducroz, Skiass und Amateursegler Freeride World Tour 2011 mit grossen Ambitionen Faszination Eisklettern Diablerets 3D: ein Rennen, drei Disziplinen Freeride-Paradies Zermatt Mit „Raquette Aventure“ die einfachen Freuden des Lebens geniessen Schneeschuwandern: auf den weissen Pfaden des Glücks Berge: Wie wärs mit einem Viertausender?
014 018 047 050
LIFESTYLE News
Chronik einer Dreissigjährigen: mit Stil durch den Winter Porträt: Lindsay Lohan, das Enfant terrible Hollywoods Kino: für Gross und Klein Musik: Keltischer Soul von The Script Bear Grylls, Gentleman der Extreme Reise: die Schatzinseln im Süden Thailands Reise: Hawai’i no ka ‘oi (Hawaii is the best)
052 054 058 062 066 070 072
006 036 038 040 042 045 077 080
GESELLSCHAFT
Lilypad, die schwimmende „Ökopolis“ Design, die Natur hält Einzug in unsere vier Wände Mobilität: Elektrovehikel für den Stadtverkehr von morgen Iglus, die Sie bestimmt nicht kalt lassen Tablet-PCs im Überfluss Mini-Kameras: Bannen Sie Ihre Abenteuer auf Film! Neue Videogames Trends Topadressen von 30° Grad
024 030 034 074 085 087 088 095 098
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Reiseutscheincode: mit G d a r g 0 3
Vorgehen und Bedingungen auf: www.ebookers-travel.ch/rabatt-code-DP
REISE – THAILAND Thailand ist Gastland an der Ferienmesse Luzern. Am Stand des Thailändischen Fremdenverkehrsamtes sind zahlreiche Aktivitäten wie Tanzvorführungen, Früchteschnitzen, eine Wellnessecke sowie Film- und Powerpointpräsentationen zu verschiedenen Ferienformen (Aktiv-, Wellness- und Hochzeitsreisen, Golfferien, etc.) vorgesehen. Weitere Informationen unter: www.travelexpo.ch zVg
TECHNOLOGIE – INTERNET AUF DEM EVEREST Höhenrekord für den mobilen Internetzugang! Seit Oktober 2010 ist sogar der mit 8848 m höchste Berg der Erde ans Netz angeschlossen. Wie die nepalesische Telekomfirma Ncell Nepal bekannt gab, können Bergsteiger ab sofort im Basislager und auch auf dem Gipfel Videobotschaften schicken und im Internet surfen. Bislang waren Alpinisten auf unzuverlässige, kostspielige Satellitentelefone ohne Videoanrufe angewiesen. Wo wird der Fortschritt aufhören?
zVg
ZEITGENÖSSISCHE KUNST – LEGO KITTEN KRIEGSSCHÄDEN Jan Vormann ist ein kreativer Löcherstopfer. Er kittet bei seinen Streifzügen durch die Stadt gerne beschädigte Gebäude mit Steinen. Nur, dass seine Steine bunt und aus Plastik sind. Der deutsche Künstler verwendet Lego, um Einschusslöcher und Risse aus dem 2. Weltkrieg zu flicken. Er will so Farbe in die grauen, geschichtsträchtigen Denkmäler bringen und ihnen etwas von der Last der Vergangenheit nehmen. Passanten fordert er zum Mitmachen auf. Vormann hat schon etliche Gebäudelücken in Amsterdam, Sankt-Petersburg, Tel Aviv, Berlin und Zürich mit den berühmtesten Steinchen der Welt gefüllt. www.janvormann.com
08 | DREISSIG GRAD
UMWELT – ÖKO-FRIEDHOF IN AUSTRALIEN Auch wenn wir schon längst unter der Erde sind, verschmutzen wir unseren Planeten noch! Um ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren, können die Bewohner von Sydney sich seit diesem Sommer im Friedhof von Kemps Creek beisetzen lassen. Dort erfolgt die Bestattung auf so natürliche Art wie möglich. Die Konzession gilt nur für 10 Jahre, die Toten tragen biologisch abbaubare Leichenhemden, die Körper werden ohne Desinfektionsmittel oder chemische Produkte präpariert, der Sarg ist aus Kiefer, Weidengeflecht oder Jute und auf Grabsteine wird ganz verzichtet. Geortet werden die Gräber per GPS!
André Bonnet
zVg
ABENTEUER – JETMAN GELINGT ERSTER LOOPING Am 5. November, zwei Jahre nach dem Überfliegen des Ärmelkanals, hat Yves Rossy alias Jetman über Bercher (VD) seinen ersten Looping ausgeführt. Der fliegende Mensch hob an Bord des von Brian Jones geführten Heissluftballons Esprit Breitling Orbiter ab und verwendete einen Flügel, der etwas kleiner war als sein Vorgängermodell (2 Meter statt 2,5 Meter). Ausgestattet mit vier laufenden Triebwerken wurde der neue Prototyp stabiler und ermöglichte Jetman die erste Voltigefigur in der Luft. Es wird bestimmt nicht die letzte sein. www.jetman.com
REISEN POLYNESIEN EINMAL ANDERS Seit einigen Jahren erfreuen sich kleine Familienhotels und Gästehäuser in Polynesien immer grösserer Beliebtheit. Mehr als 250, in vier Kategorien unterteilte Pensionen bieten die Möglichkeit, Polynesien einmal anders, nämlich aus den Augen der Einwohner zu erleben. Man kann mit den Gastgebern fischen, Rezepte der lokalen Küche kennen lernen, verborgene Strände entdecken oder einfach nur mit der Gastfamilie plaudern. In den unter dem Label „IA ORA, Im Herzen der Traditionen“ zusammengefassten Familienpensionen taucht man ins tägliche Leben und die Kultur der Tahitianer ein. Authentischer geht nicht. www.tahiti-pensions.com
zVg
KELLY SLATER SCHREIBT SURFGESCHICHTE Das ist noch keinem gelungen: Kelly Slater hat seinen zehnten ASP WM-Titel gewonnen! Dieser Sieg ist die Krönung einer erstaunlichen Karriere. In den letzten zwei Jahrzehnten hat er das Wettkampf-Surfen dominiert wie kein anderer und konnte sich sowohl als jüngster als auch als ältester Weltmeister feiern lassen. Seine früheren ASP World Champion Titel holte er 1992, 1994, 1995, 1996, 1997, 1998, 2005, 2006 und 2008. 45 WCT-Siege und zwei Goldmedaillen an den ESPN XGames gehören ebenfalls zu seinem eindrücklichen Palmarès. www.aspworldtour.com
FREERIDE – GLEN PLAKE IM FREERIDE-MEKKA Die lebende Freeride-Legende Glen Plake wurde von Salewa mit einigen Freunden in die Westalpen eingeladen. Im Mekka der Freerider stellte der Skipunk aus Kalifornien in einem Couloir im Glacier de la Noire sein Können eindrücklich unter Beweis. Es bereitete ihm sichtlich einen Riesenspass, einen der schönsten Runs der gesamten Mont-Blanc-Region mit einem Gefälle von stellenweise bis zu 50° zu riden. Haarsträubend, auch wenn man Glen Plake heisst! www.salewa.com zVg
Quiksilver/Steve Sherman
AUTO – DRUCKLUFTFAHRZEUG MADE IN SWITZERLAND Er funktioniert tatsächlich mit Druckluft! Der erste AirPod soll im kommenden März das Werk im jurassischen Reconvilier verlassen. Entwickelt wurde das revolutionäre Fahrzeug für den Stadtverkehr von der Firma Catecar SA. Seine Hauptmerkmale: Es soll zwischen 12‘500 und 13‘000 Franken kosten, eine Reichweite von 150 bis 400 km haben und je nach Modell mit einem Hybridmotor ausgestattet sein, der weniger als 2 l Benzin auf 100 km verbraucht. Seine Geschwindigkeit ist auf 70 km/h beschränkt, das Kleinlaster-Modell schafft sogar bis 110km/h. Kosten pro 100 km: nur 2 Franken! Das soll dem kompakten Cityfahrzeug erst einmal jemand nachmachen! www.catecar.ch
Salewa Chamonix
AMAZONAS – JEDEN DRITTEN TAG EINE NEUE TIER- ODER PFLANZENART ENTDECKT Die Erde leidet unter schwindender Biodiversität und trotzdem werden jedes Jahr auf der ganzen Welt neue Arten entdeckt. Wie ein kürzlich erschienener Bericht des WWF belegt, ist der Amazonas eine der artenreichsten Regionen der Welt. Zwischen 1999 und 2009 wurden dort über 1200 Pflanzen- und Tierarten – 637 verschiedene Pflanzen, 257 Fische, 55 Reptilien, 16 Vögel, 39 Säugetiere und 216 Amphibien – gefunden. Das entspricht einer neuen Art alle drei Tage! Auch dieser knallbunte Frosch gehört dazu. Jetzt muss nur noch sein Lebensraum erhalten bleiben. Weitere Fotos unter: www.divshare.com/folder/781479-8a6
DREISSIG GRAD | 09
REISE – THAILAND Thailand ist Gastland an der Ferienmesse Luzern. Am Stand des Thailändischen Fremdenverkehrsamtes sind zahlreiche Aktivitäten wie Tanzvorführungen, Früchteschnitzen, eine Wellnessecke sowie Film- und Powerpointpräsentationen zu verschiedenen Ferienformen (Aktiv-, Wellness- und Hochzeitsreisen, Golfferien, etc.) vorgesehen. Weitere Informationen unter: www.travelexpo.ch zVg
TECHNOLOGIE – INTERNET AUF DEM EVEREST Höhenrekord für den mobilen Internetzugang! Seit Oktober 2010 ist sogar der mit 8848 m höchste Berg der Erde ans Netz angeschlossen. Wie die nepalesische Telekomfirma Ncell Nepal bekannt gab, können Bergsteiger ab sofort im Basislager und auch auf dem Gipfel Videobotschaften schicken und im Internet surfen. Bislang waren Alpinisten auf unzuverlässige, kostspielige Satellitentelefone ohne Videoanrufe angewiesen. Wo wird der Fortschritt aufhören?
zVg
ZEITGENÖSSISCHE KUNST – LEGO KITTEN KRIEGSSCHÄDEN Jan Vormann ist ein kreativer Löcherstopfer. Er kittet bei seinen Streifzügen durch die Stadt gerne beschädigte Gebäude mit Steinen. Nur, dass seine Steine bunt und aus Plastik sind. Der deutsche Künstler verwendet Lego, um Einschusslöcher und Risse aus dem 2. Weltkrieg zu flicken. Er will so Farbe in die grauen, geschichtsträchtigen Denkmäler bringen und ihnen etwas von der Last der Vergangenheit nehmen. Passanten fordert er zum Mitmachen auf. Vormann hat schon etliche Gebäudelücken in Amsterdam, Sankt-Petersburg, Tel Aviv, Berlin und Zürich mit den berühmtesten Steinchen der Welt gefüllt. www.janvormann.com
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UMWELT – ÖKO-FRIEDHOF IN AUSTRALIEN Auch wenn wir schon längst unter der Erde sind, verschmutzen wir unseren Planeten noch! Um ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren, können die Bewohner von Sydney sich seit diesem Sommer im Friedhof von Kemps Creek beisetzen lassen. Dort erfolgt die Bestattung auf so natürliche Art wie möglich. Die Konzession gilt nur für 10 Jahre, die Toten tragen biologisch abbaubare Leichenhemden, die Körper werden ohne Desinfektionsmittel oder chemische Produkte präpariert, der Sarg ist aus Kiefer, Weidengeflecht oder Jute und auf Grabsteine wird ganz verzichtet. Geortet werden die Gräber per GPS!
André Bonnet
zVg
ABENTEUER – JETMAN GELINGT ERSTER LOOPING Am 5. November, zwei Jahre nach dem Überfliegen des Ärmelkanals, hat Yves Rossy alias Jetman über Bercher (VD) seinen ersten Looping ausgeführt. Der fliegende Mensch hob an Bord des von Brian Jones geführten Heissluftballons Esprit Breitling Orbiter ab und verwendete einen Flügel, der etwas kleiner war als sein Vorgängermodell (2 Meter statt 2,5 Meter). Ausgestattet mit vier laufenden Triebwerken wurde der neue Prototyp stabiler und ermöglichte Jetman die erste Voltigefigur in der Luft. Es wird bestimmt nicht die letzte sein. www.jetman.com
REISEN POLYNESIEN EINMAL ANDERS Seit einigen Jahren erfreuen sich kleine Familienhotels und Gästehäuser in Polynesien immer grösserer Beliebtheit. Mehr als 250, in vier Kategorien unterteilte Pensionen bieten die Möglichkeit, Polynesien einmal anders, nämlich aus den Augen der Einwohner zu erleben. Man kann mit den Gastgebern fischen, Rezepte der lokalen Küche kennen lernen, verborgene Strände entdecken oder einfach nur mit der Gastfamilie plaudern. In den unter dem Label „IA ORA, Im Herzen der Traditionen“ zusammengefassten Familienpensionen taucht man ins tägliche Leben und die Kultur der Tahitianer ein. Authentischer geht nicht. www.tahiti-pensions.com
zVg
KELLY SLATER SCHREIBT SURFGESCHICHTE Das ist noch keinem gelungen: Kelly Slater hat seinen zehnten ASP WM-Titel gewonnen! Dieser Sieg ist die Krönung einer erstaunlichen Karriere. In den letzten zwei Jahrzehnten hat er das Wettkampf-Surfen dominiert wie kein anderer und konnte sich sowohl als jüngster als auch als ältester Weltmeister feiern lassen. Seine früheren ASP World Champion Titel holte er 1992, 1994, 1995, 1996, 1997, 1998, 2005, 2006 und 2008. 45 WCT-Siege und zwei Goldmedaillen an den ESPN XGames gehören ebenfalls zu seinem eindrücklichen Palmarès. www.aspworldtour.com
FREERIDE – GLEN PLAKE IM FREERIDE-MEKKA Die lebende Freeride-Legende Glen Plake wurde von Salewa mit einigen Freunden in die Westalpen eingeladen. Im Mekka der Freerider stellte der Skipunk aus Kalifornien in einem Couloir im Glacier de la Noire sein Können eindrücklich unter Beweis. Es bereitete ihm sichtlich einen Riesenspass, einen der schönsten Runs der gesamten Mont-Blanc-Region mit einem Gefälle von stellenweise bis zu 50° zu riden. Haarsträubend, auch wenn man Glen Plake heisst! www.salewa.com zVg
Quiksilver/Steve Sherman
AUTO – DRUCKLUFTFAHRZEUG MADE IN SWITZERLAND Er funktioniert tatsächlich mit Druckluft! Der erste AirPod soll im kommenden März das Werk im jurassischen Reconvilier verlassen. Entwickelt wurde das revolutionäre Fahrzeug für den Stadtverkehr von der Firma Catecar SA. Seine Hauptmerkmale: Es soll zwischen 12‘500 und 13‘000 Franken kosten, eine Reichweite von 150 bis 400 km haben und je nach Modell mit einem Hybridmotor ausgestattet sein, der weniger als 2 l Benzin auf 100 km verbraucht. Seine Geschwindigkeit ist auf 70 km/h beschränkt, das Kleinlaster-Modell schafft sogar bis 110km/h. Kosten pro 100 km: nur 2 Franken! Das soll dem kompakten Cityfahrzeug erst einmal jemand nachmachen! www.catecar.ch
Salewa Chamonix
AMAZONAS – JEDEN DRITTEN TAG EINE NEUE TIER- ODER PFLANZENART ENTDECKT Die Erde leidet unter schwindender Biodiversität und trotzdem werden jedes Jahr auf der ganzen Welt neue Arten entdeckt. Wie ein kürzlich erschienener Bericht des WWF belegt, ist der Amazonas eine der artenreichsten Regionen der Welt. Zwischen 1999 und 2009 wurden dort über 1200 Pflanzen- und Tierarten – 637 verschiedene Pflanzen, 257 Fische, 55 Reptilien, 16 Vögel, 39 Säugetiere und 216 Amphibien – gefunden. Das entspricht einer neuen Art alle drei Tage! Auch dieser knallbunte Frosch gehört dazu. Jetzt muss nur noch sein Lebensraum erhalten bleiben. Weitere Fotos unter: www.divshare.com/folder/781479-8a6
DREISSIG GRAD | 09
F.one / M.Morel
CHARLOTTE CONSORTI SCHLÄGT SÄMTLICHE GESCHWINDIGKEITSREKORDE Die professionelle Kitesurferin Charlotte Consorti ist ein Tempofreak. Seit 2003 macht sie Jagd auf Speedrekorde und trainiert auf dem Mittelmeer, immer auf der Suche nach günstigem Wind, der sie noch schneller über 500 m treibt. Den ersten Weltrekord stellte sie 2004 auf, 2007 wurde sie erstmals Weltmeisterin. Am 28. Oktober 2010 dann der Höhepunkt: Sie übertraf als erste Frau mit 50,43 Knoten (93,40 km/h) die mythische 50-Knoten Marke! Damit hat Charlotte geschafft, was bisher für Frauen als unerreichbar galt.
NIGHTLIFE – DER FARM CLUB IN VERBIER WIRD 40 Der Farm Club in Verbier feiert seinen 40. Geburtstag. Er wurde 1971 eröffnet und ist noch immer DER GlamourTreffpunkt im schicken Walliser Bergdorf. Am 11. Dezember ist der namhafte Nightclub deshalb „the place to be“, denn dann wird im Farm Club im grossen Rahmen auf den Geburtstag angestossen. Aus diesem besonderen Anlass wird auch ein Buch in limitierter Auflage herausgegeben, das die Geschichte des Clubs in Wort und Bild dokumentiert. Man wird schliesslich nicht jeden Tag 40! www.kingsverbier.ch/farmclub
INTERNET – SCHNÄPPCHEN DANK KOLLEKTIVER KAUFKRAFT Das Prinzip ist denkbar einfach: So viele Käufer wie möglich schliessen sich zusammen und profitieren so von der kollektiven Kaufkraft, um hohe Rabatte zu erhalten. Einfach, aber effizient, wie die neue Plattform deindeal.ch beweist. Interessenten erhalten jeden Tag ein neues Angebot per EMail. Wenn die Mindestanzahl Bestellungen für den Deal (Massagen, Parfüms, Hotelangebote, Socken u.v.m.) erreicht ist, erhalten die Käufer einen Gutschein für die erworbene Leistung bzw. das Produkt. Ansonsten findet der Deal ganz einfach nicht statt. Mit diesem System sind Halbpreisangebote keine Utopie mehr. Gemeinsam kaufen bedeutet viel Geld sparen! www.deindeal.ch
Giorgio Soldi
REISEN – WELTRAUMTOURISMUS EINE GEFAHR FÜR DAS KLIMA Heute ist der Weltraumtourismus einigen Milliardären vorbehalten, doch morgen könnten dank suborbitalen Flügen kleine Rundreisen in fast 1000 Kilometer Höhe auch in der Reichweite zahlungskräftiger Millionäre liegen. Nach einem in der Fachzeitschrift Geophysical Resarch Letters erschienenen Artikel drohen diese kommerziellen Raumflüge ein bedeutender Faktor für den Klimawandel zu werden. Bei angenommenen 1000 Raketenstarts pro Jahr währen die schädlichen Auswirkungen nach einem Jahrzehnt so gross wie alle bisher mit herkömmlichen Flugzeugen durchgeführten Flüge. Schuld daran ist der Raketenruss, der sich in der Stratosphäre ansammelt und das einfallende Sonnenlicht auffängt. Manchmal ist es eben besser, Träume Träume sein zu lassen. TIERE – WER IST DIE SCHÖNSTE EUROPAS? Elegant sieht sie aus, Pepita, mit ihrem rot gefleckten weissen Fell, ihrem blassrosa Euter und ihren perfekt geschwungenen Kurven. Kein Wunder, wurde die schweizerische Red Holstein Ende Oktober in Cremona (IT) vor Kühen aus 12 anderen Ländern zur Europameisterin der Red Holstein und Holstein Rasse gekürt. Die Schweiz war mit 30 Tieren vertreten und holte sich erstmals in der Geschichte den Nationencup. Ein grosses „Muh“ als Glückwunsch an unsere würdigen Vertreterinnen. www.swissherdbook.ch
zVg
FUTURISTISCH – UFO-LUFTSCHIFFE TRANSPORTIEREN HÄUSER Sie haben einen Durchmesser von 150 Meter und eine Nutzlast von 150 Tonnen. So können die gewaltigen Luftschiffe, die aussehen wie fliegende Untertassen, über eine Strecke von bis zu 2000 Kilometern ganze Gebäude transportieren! Entwickelt wurde der Skylifter vom gleichnamigen australischen Luftfahrtunternehmen. Er könnte zum Beispiel für den Transport von Luxushotels zum Einsatz kommen. Am interessantesten ist aber die Möglichkeit, Krankenhäuser in Katastrophengebieten, die auf dem Landweg unzugänglich sind, installieren zu können. Hoffen wir, dass dieses Projekt Wirklichkeit wird. http://skylifter.com.au
010 | DREISSIG GRAD
SPEED
RIDING
outdoorgames.org / P.Fragnol
S P O RT
KLEINER SCHIRM GANZ GROSS Text°°° VINCENT GILLIOZ
Speedriding ist stark im Kommen. Die meisten Gleitschirmschulen bieten mittlerweile Kurse an. Als Kombination aus Skifahren und Fliegen bietet der Sport eine völlig neue Art, die Berge zu entdecken und Hänge zu befahren, die mit Skis bisher unerreichbar waren. Q Inmitten von Gletschertürmen im Bassin d’Argentière
Zvg
% Cyrilde Pinard in der Vallée Blanche: „Speedriding eröffnet eine neue Dimension des Skifahrens und muss nicht unbedingt extrem sein. Es eignet sich sogar sehr gut für mittelschwere Hänge.“
Speedriding ist nicht gleich Speedflying. Zwar sind sich die beiden Disziplinen sehr ähnlich und werden auch oft miteinander verwechselt, doch in Wirklichkeit handelt es sich um zwei verschiedene Sportarten. Beim Speedriding behält man seine Skis immer an den Füssen und verwendet den 8 bis 13 m2 grossen Schirm eigentlich nur dazu, Felswände, Gletscherspalten oder andere Hindernisse zu überfliegen, die ohne Schirm unüberwindbar wären. Speedflying ist eine Variation des Gleitschirmfliegens, bei der man mit einem etwas kleineren und schnelleren Schirm als gewöhnlich (15-20 m2) unterwegs ist und bei der die Skis nicht wichtig, aber eine willkommene Hilfe beim Abheben und Landen sind. Da der erste Schnee vermutlich nicht mehr lange auf sich warten lässt, konzentrieren wir uns hier aufs Speedriding. In immer mehr Skigebieten ist die Sportart auf dem Vormarsch und die meisten Gleitschirmschulen bieten mittlerweile Kurse an. Erfunden wurde die sie von einigen Gleitschirmfliegern, die etwas Neues ausprobieren wollten. Sie unternahmen ihre ersten Versuche mit normalen Fallschirmen in Valfréjus (Frankreich) und flitzten halb in der Luft, halb auf dem Schnee die Hänge herunter. Das Speedriding war geboren. Danach brachten die Gleitschirmpiloten ihre Fachkenntnisse ein und entwarfen in kürzester Zeit spezielle Schirme. Der französische Hängegleiterverband (Fédération Française de Vol Libre FFVL) beteiligte sich ebenfalls an der Entwicklung, nahm sich der Disziplin an und erstellte Regeln. Den endgültigen Durchbruch schaffte die Sportart im Jahr 2005 mit der Anerkennung durch den FFVL. Drei Jahre später wurden die ersten internationalen Wettkämpfe organisiert.
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DREISSIG GRAD | 015
SPEED
RIDING
outdoorgames.org / P.Fragnol
S P O RT
KLEINER SCHIRM GANZ GROSS Text°°° VINCENT GILLIOZ
Speedriding ist stark im Kommen. Die meisten Gleitschirmschulen bieten mittlerweile Kurse an. Als Kombination aus Skifahren und Fliegen bietet der Sport eine völlig neue Art, die Berge zu entdecken und Hänge zu befahren, die mit Skis bisher unerreichbar waren. Q Inmitten von Gletschertürmen im Bassin d’Argentière
Zvg
% Cyrilde Pinard in der Vallée Blanche: „Speedriding eröffnet eine neue Dimension des Skifahrens und muss nicht unbedingt extrem sein. Es eignet sich sogar sehr gut für mittelschwere Hänge.“
Speedriding ist nicht gleich Speedflying. Zwar sind sich die beiden Disziplinen sehr ähnlich und werden auch oft miteinander verwechselt, doch in Wirklichkeit handelt es sich um zwei verschiedene Sportarten. Beim Speedriding behält man seine Skis immer an den Füssen und verwendet den 8 bis 13 m2 grossen Schirm eigentlich nur dazu, Felswände, Gletscherspalten oder andere Hindernisse zu überfliegen, die ohne Schirm unüberwindbar wären. Speedflying ist eine Variation des Gleitschirmfliegens, bei der man mit einem etwas kleineren und schnelleren Schirm als gewöhnlich (15-20 m2) unterwegs ist und bei der die Skis nicht wichtig, aber eine willkommene Hilfe beim Abheben und Landen sind. Da der erste Schnee vermutlich nicht mehr lange auf sich warten lässt, konzentrieren wir uns hier aufs Speedriding. In immer mehr Skigebieten ist die Sportart auf dem Vormarsch und die meisten Gleitschirmschulen bieten mittlerweile Kurse an. Erfunden wurde die sie von einigen Gleitschirmfliegern, die etwas Neues ausprobieren wollten. Sie unternahmen ihre ersten Versuche mit normalen Fallschirmen in Valfréjus (Frankreich) und flitzten halb in der Luft, halb auf dem Schnee die Hänge herunter. Das Speedriding war geboren. Danach brachten die Gleitschirmpiloten ihre Fachkenntnisse ein und entwarfen in kürzester Zeit spezielle Schirme. Der französische Hängegleiterverband (Fédération Française de Vol Libre FFVL) beteiligte sich ebenfalls an der Entwicklung, nahm sich der Disziplin an und erstellte Regeln. Den endgültigen Durchbruch schaffte die Sportart im Jahr 2005 mit der Anerkennung durch den FFVL. Drei Jahre später wurden die ersten internationalen Wettkämpfe organisiert.
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DREISSIG GRAD | 015
outdoorgames.org / D.Carlier
nEine Freestyle-Figur in Speedriding-Manier %Pal Takats und Ueli Kestenholz fliegen über Samuel Anthamatten hinweg, der am Fuss des Argentière-Gletschers einen Eisfall besteigt.
outdoorgames.org / D.Ravanel
ckelt. „Die Schnuppertage sind gut besucht, aber viele Interessenten machen nicht weiter, weil es einfach zu viele Voraussetzungen zu erfüllen gibt“, stellt er fest und fügt hinzu: „Eine Hängegleiterlizenz erfordert eine mehrmonatige Ausbildung. Für einen Skifahrer, der einfach nur etwas anderes ausprobieren möchte, ist der Aufwand zu gross.“ Der Unterschied zwischen Frankreich und der Schweiz ist bezeichnend für die allgemeine Situation im Hängegleiten. In der Schweiz braucht es einen speziellen Pilotenschein, in Frankreich ist er freiwillig. Die Paraglider müssen einfach nur die geltenden Vorschriften kennen und sich daran halten.
BREVET IN DER SCHWEIZ OBLIGATORISCH In der Schweiz verlief die Entwicklung etwas anders. Die ersten Speedrider stammten nicht unbedingt aus dem Flugsport, sondern eher aus dem Berg- und Extremsport. Mehrere tödliche Unfälle, allen voran der des bekannten Walliser Bergführers Sébastien Gay im Jahr 2003 in der Region Verbier, veranlassten die Behörden dazu, strenge Vorschriften zu erlassen, damit die Disziplin unter Kontrolle bleibt. Der Schweizerische Hängegleiter-Verband (SHV) hat deshalb beschlossen von Speedridern eine Fähigkeitsprüfung als Ergänzung zum Hängegleiter-Brevet zu verlangen und so zu verhindern, dass der Sport aus unserem Land verschwindet. Gaël Ammann, Schweizer Speedriding-Meister 2009 und Leiter des Gleitschirmzentrums in Verbier, hofft, dass sich Speedriding trotz dieser Vorlagen mittelfristig weiterentwi-
016 | DREISSIG GRAD
UNTERHALTSAM UND EINFACH Speedriding macht einen Mordsspass und ist sicher die einfachste Art, mit dem Hängegleiten anzufangen. „Anfänger kommen schon am ersten Schnuppertag voll auf ihre Kosten“, erklärt die französische Meisterin 2010 Cyrilde Pinard, die in der Paragliding-Schule „Les Ailes du Mont-Blanc“ als Instruktorin arbeitet. „Man darf aber nicht vergessen, dass es sich um einen Leistungssport handelt. Der Einstieg ist vielleicht einfach, je weiter man kommt, desto komplizierter wird es.“ Ein gutes Skiniveau ist im Übrigen viel wichtiger als Kenntnisse im Hängegleiten, darüber sind sich die Fachleute einig. Laut Cyrilde Pinard verleiht Speedriding dem Skifahren eine dritte Dimension. „In den Augen vieler ist Speedriding ein Extremsport, der von Hitzköpfen auf Steilhängen ausgeübt wird. Diese Auffassung ist aber falsch. Abfahrten auf mittelschweren Hängen sind wirklich interessant. Es handelt sich einfach um eine neue, geniale Art, Ski zu fahren“, stellt die Instruktorin richtig. Gut 150 Personen nehmen jedes Jahr an den Schnuppertagen der Paragliding-Schule „Les Ailes duMont-Blanc“ teil, 40 weitere finden sich im Hängegleiter-Zentrum für Testfahrten in Verbier ein. An Interesse mangelt es dieser Funsportart nicht, das zeigt auch die Schweizermeisterschaft 2011. Sie umfasst neu nicht mehr nur vier, sondern sechs Läufe.
Nouveau Monde DDB - 344 446 810 RCS ANNECY - Photos : Christoffer Sjöström et Domino.
* Le monde a besoin de vos yeux.
Enak GAVAGGIO - Freerider - Emosson
„Letzter Run. Die Sonne geht langsam unter, die Schatten werden länger. Ich fahre instinktiv, selbstsicher, unbeschwert, einfach nur zum Spaß.“
PRO MODEL DARK LORD
Belüftete, selbsttönende Zebra-Scheibe, Schutzkategorie 2 bis 4, mit passendem Buff: perfekter Schutz für die extremsten Bedingungen.
www.julbo-eyewear.com
Bildauswahl째째째 CHRISTIAN BUGNON
PORTFOLIO WITH KEYSTONE
pKletterer auf einem Gletscher oberhalb des Ishinca-Tals in der Abendd채mmerung, Cordillera Blanca, Peru sDer Khumbu Himal im Himalaja
Bildauswahl째째째 CHRISTIAN BUGNON
PORTFOLIO WITH KEYSTONE
pKletterer auf einem Gletscher oberhalb des Ishinca-Tals in der Abendd채mmerung, Cordillera Blanca, Peru sDer Khumbu Himal im Himalaja
iSled-dogs fEiszapfen an einem Dach in Arosa, Samstag, 19. Dezember 2009 pBlick von St. Luc auf die wolkenverhangenen Berge im Val d窶連nniviers, Frankreich sSnowkiter bei Sonnenuntergang
iSled-dogs fEiszapfen an einem Dach in Arosa, Samstag, 19. Dezember 2009 pBlick von St. Luc auf die wolkenverhangenen Berge im Val d窶連nniviers, Frankreich sSnowkiter bei Sonnenuntergang
fVent, Tirol, Österreich, 22. April 2006: Der Similaun ist mit 3606 Meter der erste grosse Skiberg des SkitourenKlassikers „Venter Skirunde“. Der Blick aus dem Flugzeug reicht über das Niederjoch mit der Similaunhütte bis zum Similaungipfel am rechten Bildrand. Sehr schön zu sehen sind der Skianstieg und die Abfahrten über den Similaungletscher. dSkifahrer im Valle Enchiausa, Piemont, Italien sMount Cook National Park, Canterbury, Südinsel, Neuseeland: Der Mount Tasman in der Morgendämmerung, vom Siberhorn aus gesehen
DREISSIG GRAD | 023
fVent, Tirol, Österreich, 22. April 2006: Der Similaun ist mit 3606 Meter der erste grosse Skiberg des SkitourenKlassikers „Venter Skirunde“. Der Blick aus dem Flugzeug reicht über das Niederjoch mit der Similaunhütte bis zum Similaungipfel am rechten Bildrand. Sehr schön zu sehen sind der Skianstieg und die Abfahrten über den Similaungletscher. dSkifahrer im Valle Enchiausa, Piemont, Italien sMount Cook National Park, Canterbury, Südinsel, Neuseeland: Der Mount Tasman in der Morgendämmerung, vom Siberhorn aus gesehen
DREISSIG GRAD | 023
LILYPAD DIE SCHWIMMENDE „ÖKOPOLIS „ÖKOPOLIS“
Was, wenn man vor der Bucht von MonteCarlo die Ökoinsel Lilypad installieren würde, um das Füstentum zu vergrössern?
LILYPAD DIE SCHWIMMENDE „ÖKOPOLIS „ÖKOPOLIS“
Was, wenn man vor der Bucht von MonteCarlo die Ökoinsel Lilypad installieren würde, um das Füstentum zu vergrössern?
Eine Stadt, die auf dem Wasser schwimmt und über die Ozeane reist, selbstversorgend und energieautark. Eine Insel in Form eines Seerosenblatts, das die Klimaflüchtlinge von morgen aufnehmen oder das Staatsgebiet bestimmter Länder vergrössern kann: So die Vision hinter dem Konzept der futuristischen, durchaus sinnvollen, aber nicht weniger utopischen Ökopolis. Text°°° FRÉDÉRIC REIN Fotos°°° VINCENT CALLEBAUT ARCHITECTURES Stundenlang hat der französisch-belgische Architekt Vincent Callebaut in seiner Fantasie gegraben, bis er schliesslich das Konzept von Lilypad, einer schwimmenden Ökostadt in Form einer riesigen Wasserlilie zu Papier brachte. Zur gleichen Zeit wurde auch in Dubai gegraben, was das Zeug hielt. Dem Meeresgrund wurden unzählige Millionen Kubikmeter Sand abgewonnen, um daraus die künstlichen Inseln von „The World“ zu bauen. Mittlerweile hat sich das Mammutunternehmen aber als ökonomisches und vor allem ökologisches Desaster entpuppt. Während das visionäre Projekt von Vincent Callebaut weiterhin auf imaginären Wellen schwimmt, versinken die unfertigen
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Auf der vom französisch-belgischen Architekten Vincent Callebaut entworfenen Insel werden die Nahrungsbedürfnisse der Bewohner mit Hilfe von Aquakulturfeldern und biotischen Korridoren sichergestellt.
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Knapp 80 Prozent der Malediven liegen unterhalb des Meeresspiegels und drohen im Indischen Ozean zu versinken. Die schwimmenden Ökopolis könnten die Klimaflüchtlinge von morgen aufnehmen.
Eine Stadt, die auf dem Wasser schwimmt und über die Ozeane reist, selbstversorgend und energieautark. Eine Insel in Form eines Seerosenblatts, das die Klimaflüchtlinge von morgen aufnehmen oder das Staatsgebiet bestimmter Länder vergrössern kann: So die Vision hinter dem Konzept der futuristischen, durchaus sinnvollen, aber nicht weniger utopischen Ökopolis. Text°°° FRÉDÉRIC REIN Fotos°°° VINCENT CALLEBAUT ARCHITECTURES Stundenlang hat der französisch-belgische Architekt Vincent Callebaut in seiner Fantasie gegraben, bis er schliesslich das Konzept von Lilypad, einer schwimmenden Ökostadt in Form einer riesigen Wasserlilie zu Papier brachte. Zur gleichen Zeit wurde auch in Dubai gegraben, was das Zeug hielt. Dem Meeresgrund wurden unzählige Millionen Kubikmeter Sand abgewonnen, um daraus die künstlichen Inseln von „The World“ zu bauen. Mittlerweile hat sich das Mammutunternehmen aber als ökonomisches und vor allem ökologisches Desaster entpuppt. Während das visionäre Projekt von Vincent Callebaut weiterhin auf imaginären Wellen schwimmt, versinken die unfertigen
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Auf der vom französisch-belgischen Architekten Vincent Callebaut entworfenen Insel werden die Nahrungsbedürfnisse der Bewohner mit Hilfe von Aquakulturfeldern und biotischen Korridoren sichergestellt.
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Knapp 80 Prozent der Malediven liegen unterhalb des Meeresspiegels und drohen im Indischen Ozean zu versinken. Die schwimmenden Ökopolis könnten die Klimaflüchtlinge von morgen aufnehmen.
Inseln der Vereinigten Arabischen Emirate mehr und mehr im Wasser. Harte Realität versus süsse Zukunftsvision! Lilypad ist aber nicht nur Utopie. Das Konzept versteht sich als Träger einer Botschaft der Hoffnung und soll Überlegungen zu unserer Zukunft auslösen: Wo sollen die vielen Millionen Klimaflüchtlinge untergebracht werden, deren Heimat durch den steigenden Meeresspiegel (laut dem zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimafragen GIEC 20-90 cm im 21. Jahrhundert) immer mehr verschluckt wird? Wohin mit der Flut der heimatlosen Menschen? Warum nicht auf eine schwimmende „Ökopolis“?
PLATZ FÜR 50’000 MENSCHEN Vincent Callebauts Zukunftsstadt wäre auch anderweitig einsetzbar. Sie könnte hoffnungslos verbauten Industrieländern wie Monaco die Möglichkeit bieten, ihr Staatsgebiet zu vergrössern. 50’000 Menschen sollen auf einer Lilypad Platz finden. Mittelpunkt der Insel bildet ein Süsswassersee, in dem das Regenwasser aufgefangen und gereinigt wird. Das Leben spielt sich um die drei Häfen und die drei Berge herum ab. Einer ist für die Arbeit, einer fürs Shopping und ein dritter für Freizeitaktivitäten vorgesehen. Über dieser unteren Ebene befindet sich eine Schicht aus begrünten Wohnungen, eine Art hängende Gärten, die von einem organischen Strassensystem durchzogen sind. Nach Callebauts Vorstellungen wird die Offshore-Stadt von einer doppelten Aussenhaut aus Polyester getragen und mit einer transparenten Titanoxidschicht überzogen. Durch Photokatalyse (Beschleunigung einer chemischen Reaktion durch Lichteinwirkung), die durch UV-Strahlung in Gang gesetzt wird, kann diese Schicht Verunreinigungen aufnehmen und so die Luft reinigen. Ausserdem soll die Insel energieautark sein und sich nur aus erneuerbaren Quellen versorgen. Solarzellen, Windturbinen, Wasser- und Gezeitenkraftwerke und Biomasse würden sogar mehr Energie produzieren, als nötig wäre. „Die Projektbasis ist normiert, doch architektonisch wollte ich neue Wege gehen. Das Projekt soll Herr und Frau Jedermann gefallen und eine gewisse Lebensfreude ausstrahlen. Mein Beruf ist nicht kalt und streng und das Design soll überschwänglich, fröhlich, lyrisch sein“, sagt Vincent Callebaut. Führen Sie sich dieses Monument urbaner Ökologie einmal vor Augen, dieses Seerosenblatt, das fähig ist, Sauerstoff und Strom aus wiederverwertetem CO2 und Abfall zu gewinnen und die Selbstversorgung durch Umweltnischen, Biotope und Aquakultur-Felder auf und unter der Schale auch nahrungstechnisch gewährleistet. Und stellen Sie sich vor, ein Anleger würde sich ernsthaft des Schicksals der Klimaflüchtlinge annehmen. Träume sind Schäume? Geschadet haben sie aber noch niemandem. www.vincent.callebaut.org
50’000 Menschen hätten auf einer Lilypad Platz. Die einer Riesenseerose aus dem Amazonas nachempfundenen Inseln wären eine gute Alternative für den Platzmangel in Monaco und in anderen Städten.
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DIE NATUR
HÄLT EINZUG
IN UNSERE VIER
WÄNDE Blumen, Tiere und Klimaphänomene sind eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Immer mehr Designer revanchieren sich an der Natur, indem sie wiederverwertetes oder ökologisches Material verwenden und sie so in unser trautes Heim holen.
zVg
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DESIGN
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Sessel in Form von Tulpen oder Pfingstrosen spriessen im Wohnzimmer, das Sofa erhebt sich in die Lüfte und wird zur Wolke und die Vasen halten den kurzlebigen Morgentau fest. Verkörpert durch Möbelstücke hält die Natur in unsere vier Wände Einzug. Pflanzen, Tiere und Wetterphänomene dienen immer mehr Designern als Inspirationsquelle. Wie früher, als die Natur die Pinsel der grossen Maler führte und den Poeten ihre Verse diktierte, ist sie auch heute noch ein fruchtbarer Nährboden, in dem die Fantasie der Stardesigner Wurzeln schlägt. „Design, das sich an die Formen der Natur anlehnt, ist voll im Trend und nimmt immer mehr zu“, bestätigt Tatiana Tonizzo vom italienischen Haus Cappellini. Ihre Meinung deckt sich mit der Auffassung der anderen Fachleute. Woher aber kommt diese plötzliche Rückkehr zur Natur? In einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung Le Temps spricht Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architek-
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zVg
Q Das Cloud Sofa von D.K.&Wei schwebt dank eines Magnetfeldes in der Luft.
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% Der Navy Chair von Emeco: Er besteht aus 111 Coca-Cola PET-Flaschen.
turgeschichte an der ETH Zürich, von einer „Reaktion auf eine sehr abstrakte, widersprüchliche und schwer zu verstehende Globalisierung“. Ein ähnliches Phänomen fand während der industriellen Revolution statt. Damals wollte man der Gesellschaft ein menschlicheres Gesicht zurückgeben. „Die Natur – oder eher die nutzbar gemachte Natur – beruhigt, weil sie für Kohärenz sorgt. […] Die Natur ist sowohl in unseren Wünschen als auch in unseren Ängsten ein Projektionsobjekt geworden“, so Ursprung weiter. EINE NEUE ÄRA Das formale Zugehen auf die Natur ist häufig mit inhaltlichen Änderungen gepaart. Viele Designer demonstrieren ihre ökologische Ader oder passen ihre Materialien einfach nur den Erwartungen der umweltbewussten Käufer an. Sie recyceln oder zweckentfremden Objekte. Der Navy Chair von Emeco zum Beispiel besteht aus 111 Coca-Cola PET-Flaschen. Immer öfter wird auch Holz mit Gütesiegel verwendet. Dem Produkt soll ein umweltgerechtes Leben geschenkt werden, so das Ziel der Ökodesigner. „Diese Bewegung ist weit mehr als ein Trend und setzt sich langsam, aber sicher durch“, meint Céline Rousseau von HoO Design in Frankreich. „Die Konsumenten stellen sich
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DIE NATUR
HÄLT EINZUG
IN UNSERE VIER
WÄNDE Blumen, Tiere und Klimaphänomene sind eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Immer mehr Designer revanchieren sich an der Natur, indem sie wiederverwertetes oder ökologisches Material verwenden und sie so in unser trautes Heim holen.
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DESIGN
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Sessel in Form von Tulpen oder Pfingstrosen spriessen im Wohnzimmer, das Sofa erhebt sich in die Lüfte und wird zur Wolke und die Vasen halten den kurzlebigen Morgentau fest. Verkörpert durch Möbelstücke hält die Natur in unsere vier Wände Einzug. Pflanzen, Tiere und Wetterphänomene dienen immer mehr Designern als Inspirationsquelle. Wie früher, als die Natur die Pinsel der grossen Maler führte und den Poeten ihre Verse diktierte, ist sie auch heute noch ein fruchtbarer Nährboden, in dem die Fantasie der Stardesigner Wurzeln schlägt. „Design, das sich an die Formen der Natur anlehnt, ist voll im Trend und nimmt immer mehr zu“, bestätigt Tatiana Tonizzo vom italienischen Haus Cappellini. Ihre Meinung deckt sich mit der Auffassung der anderen Fachleute. Woher aber kommt diese plötzliche Rückkehr zur Natur? In einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung Le Temps spricht Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architek-
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Q Das Cloud Sofa von D.K.&Wei schwebt dank eines Magnetfeldes in der Luft.
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% Der Navy Chair von Emeco: Er besteht aus 111 Coca-Cola PET-Flaschen.
turgeschichte an der ETH Zürich, von einer „Reaktion auf eine sehr abstrakte, widersprüchliche und schwer zu verstehende Globalisierung“. Ein ähnliches Phänomen fand während der industriellen Revolution statt. Damals wollte man der Gesellschaft ein menschlicheres Gesicht zurückgeben. „Die Natur – oder eher die nutzbar gemachte Natur – beruhigt, weil sie für Kohärenz sorgt. […] Die Natur ist sowohl in unseren Wünschen als auch in unseren Ängsten ein Projektionsobjekt geworden“, so Ursprung weiter. EINE NEUE ÄRA Das formale Zugehen auf die Natur ist häufig mit inhaltlichen Änderungen gepaart. Viele Designer demonstrieren ihre ökologische Ader oder passen ihre Materialien einfach nur den Erwartungen der umweltbewussten Käufer an. Sie recyceln oder zweckentfremden Objekte. Der Navy Chair von Emeco zum Beispiel besteht aus 111 Coca-Cola PET-Flaschen. Immer öfter wird auch Holz mit Gütesiegel verwendet. Dem Produkt soll ein umweltgerechtes Leben geschenkt werden, so das Ziel der Ökodesigner. „Diese Bewegung ist weit mehr als ein Trend und setzt sich langsam, aber sicher durch“, meint Céline Rousseau von HoO Design in Frankreich. „Die Konsumenten stellen sich
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Fragen über die Notwendigkeit des Objekts, seinen Platz im Alltag, seine Unbedenklichkeit beziehungsweise seine Schädlichkeit, seinen Lebenszyklus und seine Fabrikationsbedingungen. Die Ära der mit Bisphenol vollgepumpten, wegwerfbaren Plastik-Gadgets, die von chinesischen Kindern hergestellt wurden, ist vorbei. Die Konsumenten wollen Sinnvolles, das weder für sie noch für die Umwelt eine Gefahr darstellt.“ Umfragen haben ergeben, dass die Leute bereit wären, für ethische und ökologische Produkte bei gleichem Design und gleichem Nutzen bis zu 20 Prozent mehr zu bezahlen.
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BADEZIMMERTEPPICH AUS ECHTEM MOOS! Stellen Sie sich vor, man rollt nach der kurzen Dusche (Umweltschutz verpflichtet!) einen grünen Teppich vor Ihnen aus. Einen Teppich, auf dem Sie sich fühlen, als würden Sie barfuss mitten auf einem wohlig weichen Moosbett stehen. La Chanh Nguyen, eine ehemalige Studentin der Kunsthochschule Lausanne (ECAL), hat dafür gesorgt, dass diese verlockende Vorstellung Realität wird. Ihr Badezimmerteppich Larosée besteht aus echtem Moos aus den französischen Vogesenwäldern, das auf Abfällen von wiederverwertetem Latexmoos befestigt ist. Giessen müssen Sie den Pflanzenteppich nicht, das übernimmt das Wasser, das von Ihrem Körper tropft. Gleichzeitig werden Ihre Füsse mit einer wunderbar wohltuenden Akupunkturmassage verwöhnt. Im Badezimmer erhält das Moos genau die richtige Feuchtigkeit und den Schatten, den es braucht. Auch beschädigte Mooswaben sind kein Problem: einfach neues Moos bestellen. Wie wir schon sagten: Die Natur hält in unsere vier Wände Einzug. Das dürfen Sie durchaus wörtlich nehmen!
„HOLZ UND KORK STEHEN WIEDER GANZ HOCH IM KURS“
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Der Larosée-Teppich kann unter www.hoodesign.fr bezogen werden.
Alexis Georgacopoulos, Sie sind an der Kunsthochschule Lausanne (ECAL) für das Masterprogramm Design verantwortlich und werden im Juli 2011 das Amt des neuen Direktors antreten. Glauben Sie, dass das ökologische Gewissen für Designer heute zu den Prioritäten gehört? Vielleicht nicht zu den Prioritäten, aber für die meisten ist Umweltschutz sicher ein Anliegen. Er entspricht auch einer Nachfrage, die über den Rahmen des Designs hinausgeht und unsere ganze Gesellschaft betrifft.
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Können Sie uns ein konkretes Beispiel nennen? Bei der Wiederverwertung denke ich zum Beispiel an die Holzpfähle in Venedig, an denen die Gondeln vertäut werden. Da sie in schlechtem Zustand sind, werden sie nach und nach ersetzt. Das italienische Unternehmen Riva 1920 stellt daraus Möbel aus Massivholz wie zum Beispiel Tische her.
Der Bouquet Moroso Sessel vom japanischen Designer Tokujin Yoshioka
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Feiert Holz ein Comeback? Ja, und ganz besonders Rohholz. Auch Kork gehört zu den Materialien, die derzeit ganz hoch im Kurs stehen. Er ist in vielen Objekten anzutreffen.
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ELEKTROVEHIKEL FÜR DEN STADTVERKEHR
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VON MORGEN
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RYNO Reichweite: 48 km Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h Ladezeit: 1,5 Stunden Preis: ca. 3500 Dollar
E-SCOOTER & MINI SCOOTER E CONCEPT Da es sich bei den beiden Elektrorollern vorerst nur um Konzepte handelt, geizen die Hersteller mit Informationen. Der E-Scooter soll mit einer Akku-Ladung 100 km schaffen und eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h erreichen. Da der Mini Scooter E Concept auf dem gleichen Prinzip aufbaut (Lithium-Ionen-Akku), kann man davon ausgehen, dass seine Leistung in einem ähnlichen Bereich liegt.
034 | DREISSIG GRAD
Der Grundstein für die urbane Mobilität von morgen wird jetzt gelegt. 30° richtet das Scheinwerferlicht auf drei elektrobetriebene Stadtroller, die dank ihres geringen ökologischen Fussabdrucks in naher Zukunft gross herauskommen könnten. Text°°° SERGE GRETER Auf der einen Seite das Ryno, eine Art Motorrad, dem das Vorderrad abhanden gekommen ist und das jetzt nur noch auf einem Reifen unterwegs ist. Auf der anderen der EScooter und der Mini Scooter E Concept, zwei urbane Zweiräder mit konventionellerem Design. Alle drei stehen derzeit im Rampenlicht, als Vertreter der neuen Mobilität im Nahverkehr. Und alle drei sind stadttauglich, fahrfreudig und vor allem umweltfreundlich. Denn sie sind elektrobetrieben und somit emissionsfrei. Wie sich beim YikeBike, das wir Ihnen in unserer Herbstausgabe vorgestellt haben, gezeigt hat, wird die Zukunft der städtischen Mobilität bereits jetzt hinter den Kulissen geplant. Die Skizzen der Designer nehmen langsam Gestalt an, auch wenn die drei genannten Gefährte zurzeit noch nicht vertrieben werden. Doch vielleicht werden sie in einigen Monaten oder Jahren dafür sorgen, dass die überfüllten Städte, die in Lärm und Abgasen zu ersticken drohen, etwas zur Ruhe kommen und die Luft dort wieder erträglich wird.
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Das Ryno wurde von der amerikanischen Firma Ryno Motors entwickelt und soll, wenn alles klappt wie geplant, im Frühling 2011 auf den Markt kommen. Eine Reihe von Sensoren und eine komplexe Steuerelektronik sorgen dafür, dass die Balance des kleinsten und zugleich handlichsten Motorrads der Welt stimmt. Der E-Scooter stammt aus den Ateliers des deutschen Autoherstellers Smart (Mercedes-Benz). Auch er funktioniert mit einer Lithium-Ionen-Batterie und einem… Smartphone! Es wird auf eine Dockingstation auf dem Lenkrad gesteckt und ersetzt die Bordinstrumente, indem es die Funktion des Zündschlüssels, der Diebstahlsicherung, des Tachometers, der Akkuanzeige und, für den Fall, dass man sein Fahrzeug verliert, des Navigationssystems übernimmt! Sein direkter Konkurrent, der Mini Scooter E Concept von Mini (BMW), verwendet das Smartphone auf identische Weise. Im Design hingegen unterscheidet er sich stark, denn der Mini Scooter E Concept lehnt sich an die Old-SchoolFormsprache der Automarke an. Jedem sein Stil…
MIT STIL DURCH DEN WINTER In den Prêt-à-porter-Geschäften stapeln sich die Kleider. Und trotzdem ist es schwierig, sich in der kalten Jahreszeit warm und doch modisch zu kleiden. Was tun?
Text°°° CATHERINE COCHARD Das Oberteil passt nicht zu den Hosen, die Jacke nicht zum Kostüm. Sobald es darum geht, sich warm einzupacken, scheint sich der Kleiderschrank gegen uns zu verschwören. Es ist zum Verzweifeln: Von November bis März reimt Kleidung auf Überwindung. Fünf Paradebeispiele und einige Lösungsvorschläge.
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DER KURZE ROCK Rock oder Hose? Eine Frage, die mehr Probleme schafft als sie löst. Denn eigentlich gibt es nichts besseres, um die der Kälte besonders ausgesetzten Beine zu schützen, als das gute alte Paar Jeans. Wenn es aber trotzdem ein Rock sein soll, dann am besten aus einem wintergerechten Stoff wie Leder oder Wolle. Hüfte, Gesäss und Bauch kommen so natürlich besonders gut zur Geltung. Jetzt muss nur noch die passende Jacke gefunden werden. Da ist die Versuchung gross, auf einen langen Mantel auszuweichen. Sehr Langes über sehr Kurzem ist optisch gesehen aber nicht das Gelbe vom Ei, denn es lässt den Rock noch kürzer wirken. Wenn man sich keine Erkältung einfangen will, eignet sich eine kurze Jacke aber nicht für längere Strecken. Im Zweifelsfall einfach eine Dreivierteljacke überziehen. DIE PUMPS Pumps sind elegant, vor allem, wenn sie zu kurzen Röcken getragen werden. Dabei aber unbedingt darauf achten, dass die Strümpfe oder Strumpfhosen am Rist keine unschönen Falten bilden und die Strassen nicht vereist sind. Haben Sie schon einmal versucht, mit Louboutins mit 10-Zentimeter-Absatz auf einer Eisfläche zu laufen? Es hat sich vielleicht schon rumgesprochen: Stiefel wurden nicht nur zum Reiten erfunden!
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DIE STRÜMPFE Die Marken können sich noch so viel Mühe geben, Strümpfe bringen uns Frauen doch immer zur Verzweiflung. Feine Strümpfe haben schon nach einmaligem Tragen die ersten Laufmaschen. Dickere Strümpfe sind zwar solider, haben aber den Nachteil, dass das Rockfutter hartnäckig und vor allem unkontrollierbar daran kleben bleibt. Ansonsten wären da noch Wollstrümpfe… fürs Skifahren? Oder für den Aerobic-Kurs? DIE BLUSE …oder das Kleidungsstück mit Durchzug. Eine Bluse allein, so raffiniert sie auch sein mag, hält auf keinen Fall warm. Bleibt wohl nichts anderes übrig, als eine dünne Jacke, einen Cardigan oder einen Schal darüber zu tragen, auf die Gefahr hin, dass das edle Teil etwas von seiner Klasse verliert. DIE JACKE Die Jacke ist das wichtigste Stück des Winterlooks, die richtige Wahl ist deshalb umso wichtiger. Am besten hat man gleich mehrere Varianten im Schrank hängen. Sobald die Temperaturen sinken, sind Stoffe mit weniger als 70 Prozent Wollanteil keine Hilfe mehr. Sofern es das Portemonnaie zulässt, sind Stoffe mit einem hohen Kaschmiranteil vorzuziehen, am Besten in Beige, denn das gibt diese Saison den Ton an. Eine praktische und in der Regel günstige Alternative sind Daunenjacken oder Kunstfasern, also Mäntel und Jacken aus Polyester. Es heisst, echter Pelz halte am wärmsten. Es heisst aber auch, dass für Pelzmäntel Tiere gejagt und getötet werden. Die Wahl sei jedem selbst überlassen. Eine Variante sind auch Lammfelljacken in allen Preisklassen: Sie fehlen dieses Jahr in keiner Kollektion. Besonders empfehlenswert: taillierte, eng anliegende Modelle, bei denen die Kurven unter den Kleiderschichten wenigstens nicht komplett verloren gehen.
Keystone
CHRONIK
LINDSAY
LOHAN
2010 Sony Pictures Releasing GmbH
DAS ENFANT TERRIBLE HOLLYWOODS Nach etlichen Negativschlagzeilen ist der amerikanische Shootingstar endlich wieder auf der Leinwand zu sehen. Sie spielt im Actionfilm Machete von Robert Rodriguez und Ethan Maniquis und mimt in Inferno den Pornostar Linda Lovelace. Text°°° CATHERINE COCHARD Lindsay Lohans Karriere hat etwas Tragisches. Sie stand schon als kleines Mädchen im Rampenlicht, immer und überall von Kameras verfolgt. Nicht nur in ihrem Beruf, sondern auch im Privatleben wurden die kleinsten Fehltritte grausam ausgeschlachtet. Unter dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“, breitete die heute fast 25-Jährige ihr Privatleben offen auf Twitter aus. Was hätte sie auch enthüllen können, was die Öffentlichkeit – Paparazzi sei Dank – nicht sowieso schon wusste?
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MIT 3 JAHREN SCHON Lindsay Lohan wurde als ältestes von vier Kindern einer New Yorker Familie mit italienisch-irischen Wurzeln geboren. Ihre Mutter Dina arbeitete als Tänzerin und trat in einigen TV-Serien auf. Auch ihr Vater Michael ist im Showbusiness tätig: Er wurde durch die Seifenoper As the World Turns bekannt, die in den USA 53 Jahre über den Bildschirm flimmerte. Lindsay selbst wurde bereits im Alter von 3 Jahren für Werbespots vor die Kamera gezerrt. Es folgten mehrere Disney-Produktionen. 2004 versuchte sie sich als Popsängerin, kehrte zwei Jahre später aber wieder zum Film zurück. Nach einigen nicht sonderlich erfolgreichen Spielfilmen trumpfte sie unter der Leitung von Robert Altmann neben Meryl Streep in The Last Show auf. Nach dem Film- und dem Musikbusiness machte ihr auch die Modewelt schöne Augen. Hinter diesem Interesse steckte aber weniger ihr Stil als die Tatsache, dass sie von Millionen Teenagern vergöttert wurde, die nur darauf brannten, so auszusehen wie sie. Eine Zeit lang war sie das Gesicht der italienischen Modemarken
038 | DREISSIG GRAD
Miu Miu und Fornarina, bevor sie 2008 ihre eigene Leggings-Linie kreierte. Im gleichen Jahr wurde sie von Ungaro zur „künstlerischen Beraterin“ ernannt, nach der vernichtenden Kritik an der von ihr designten Kollektion aber schon nach der ersten Modeschau wieder gefeuert. Gleichzeitig zierte sie die Titelblätter der Skandalpresse. Die Paparazzi mussten sich nicht einmal bemühen: Freizügig posierte sie immer wieder mit starrem Blick und erweiterten Pupillen vor den Linsen der Fotografen. Auf die Aufnahmen vor Nachtclubs folgten andere vor Entzugs- oder Schönheitskliniken. Mittlerweile werden Trunkenheit am Steuer, Verstösse gegen Bewährungsauflagen und Drogenbesitz in einem Zug mit ihrem Namen genannt. 2011: LÄUTERUNG ODER AUSSTIEG? Seit ihrem kurzen Gefängnisaufenthalt, der auf einen extrem mediatisierten Gerichtsprozess folgte, haben wir alle das Bild von Lindsay Lohan auf der Anklagebank vor Augen. Ihre Fingernägel zierte der vielsagende Schriftzug „Fuck you“, ihre Lippen zitterten und bei der Urteilsverlesung brach sie in Krokodilstränen aus. Ihre Verteidigerin sass mit leerem Blick daneben: Sie hatte bestimmt damit gerechnet, das ihr der Promi-Bonus ihrer Klientin die Sache einfacher machen würde. Machete, in dem Lohan eine schiesswütige Nonne spielt, könnte ihr zu einem neuen, achtbaren Image verhelfen und bei den Zuschauern Lust auf mehr wecken, zum Beispiel auf ihre nächste Titelrolle. In Inferno schlüpft sie nämlich in die Rolle von Linda Lovelace, dem ersten Pornostar der Filmgeschichte.
www.manor.ch
KINO
FÜR GROSS UND KLEIN
aus Blade Runner, und der Komponist Wendy Carlos, dem wir den Soundtrack von A Clockwork Orange verdanken. Genauso hochkarätig ist die Besetzung der Fortsetzung. Jeff Bridges schlüpft erneut in die Rolle von Kevin Flynn und Daft Punk komponierte die Musik. Die Mitglieder der Musikband sind Fans der ersten Stunde und mussten von den Disney-Studios nicht erst noch überzeugt werden. ARBEITERINNEN IM STREIK We Want Sex erzählt die wahre Geschichte von 183 Arbeiterinnen im britischen Ford-Werk Dagenham bei London. Sie traten 1968 in einen dreiwöchigen Streik, um von ihrem amerikanischen Arbeitgeber gleiche Löhne zu verlangen wie ihre männlichen Kollegen. Der Titel des Films verweist auf einen Vorfall während einer Demo. Durch eine unglückliche Bewegung faltete sich das Spruchband mit der Aufschrift „We want sexual equality“, also Geschlechtergleichheit, so dass nur noch „We want sex“ zu lesen war. Trotz des Zwischenfalls und des Drucks, der auf sie ausgeübt wurde, liessen sich die Frauen nicht kleinkriegen und konnten ihre Forderungen zumindest teilweise durchsetzen. Regisseur Nigel Cole ist mit We want Sex nach dem gefeierten Calender Girls, in dem eine Gruppe älterer Frauen aus Yorkshire für einen guten Zweck nackt für einen Kalender posiert, eine weitere lustige und bewegende Sozialkomödie gelungen.
film Tron ©Disney
EIN LETZTER, GANZ GROSSER COUP Takers von John Luessenhop ist ein adrenalinhaltiger Actionfilm um eine brillante Gangsterbande (Idris Elba, Paul Walker, T.I., Chris Brown, Hayden Christensen und Michael Ealy), die sowohl die Polizei als auch die Sondereinheiten zum Narren hält. Die Gentlemen-Räuber haben sich auf Banküberfälle ganz grossen Kalibers spezialisiert und sind Meister ihres Fachs. Sie hinterlassen nicht die geringste Spur, führen ihre Pläne mit höchster Präzision durch und verschwinden nach ihren Raubzügen jeweils komplett von der Bildfläche. Vor allem aber führen sie daneben ein stinknormales Leben, so dass sie nicht den geringsten Verdacht erregen. Als einer ihrer früheren Partner aus dem Gefängnis entlassen wird und ihnen einen letzten Job vorschlägt, bei denen ihnen eine Beute von 20 Millionen Dollar winkt, beschliessen sie, sich ein letztes Mal an die Arbeit zu machen. Danach wollen sie getrennte Wege gehen und das Leben leben, von dem sie immer geträumt haben, ohne Geldsorgen und vor allem ohne Angst, von der Polizei geschnappt zu werden. Ein besonders hartnäckiger Cop (Matt Dillon) ist aber wild entschlossen, sie dingfest zu machen…
film Taker © 2010 Sony Pictures Releasing GmbH
Texte°°° CATHERINE COCHARD
040 | DREISSIG GRAD
Achtung, der Film hat schon jetzt Kultstatus. Nach monatelangem Buzz kommt Tron Legacy endlich in die Schweizer Kinos. Eine Erlösung für alle nostalgischen Fans vonTron, dem Erstlingswerk aus dem Jahr 1992. Es gilt wegen der erstmals eingesetzten Synthesebilder und computergenerierten Sequenzen als Meilenstein der Filmgeschichte. Damit die filmverrückten Geeks auch massenweise die Säle stürmen, wurden sie von Walt Disney gekonnt auf die Folter gespannt. Der Medienkonzern liess die Informationen nur tröpfchenweise durchsickern. Im Oktober fand dann die „Tron Night – An IMAX 3D Experience“ statt. Dabei wurden in ausgewählten Kinos auf der ganzen Welt 23 Minuten des Blockbusters gezeigt, um Lust auf mehr zu wecken. Bis man den neuen Tron in seiner ganzen Länge geniessen konnte, mussten sich die Fans dann noch vier lange Monate gedulden. Der Plot hat nichts Weltbewegendes. Technologie-Experte Sam Flynn will das Verschwinden seines Vaters vor 25 Jahren aufklären und gerät in eine virtuelle Welt, ein feindliches Paralleluniversum, in dem schon sein Vater ums Überleben gekämpft hatte. Tron verblüffte damals nicht nur durch seine Spezialeffekte, sondern auch durch sein Casting. Es wirkte alles mit, was Rang und Namen hatte: der Zeichner und Drehbuchautor Jean Giraud alias Moebius, der auch in Alien, Abyss und Das fünfte Element seine Hände im Spiel hatte, der Bühnenbildner Syd Mears, bekannt
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film we want sex ©Elite Film AG.
Das Filmgeschäft startet mit Vollgas ins Jahr 2011. Mit der Fortsetzung eines Filmmythos, einem rasanten Gangster-Movie und einer erfrischenden Sozialkomödie dürfen wir uns auf unterhaltsame Kinostunden freuen.
567 0"289-:% ,;2-8< 2$%;"8+3"8% =;93"<%200%% >"2;%;&+-8
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KINO
FÜR GROSS UND KLEIN
aus Blade Runner, und der Komponist Wendy Carlos, dem wir den Soundtrack von A Clockwork Orange verdanken. Genauso hochkarätig ist die Besetzung der Fortsetzung. Jeff Bridges schlüpft erneut in die Rolle von Kevin Flynn und Daft Punk komponierte die Musik. Die Mitglieder der Musikband sind Fans der ersten Stunde und mussten von den Disney-Studios nicht erst noch überzeugt werden. ARBEITERINNEN IM STREIK We Want Sex erzählt die wahre Geschichte von 183 Arbeiterinnen im britischen Ford-Werk Dagenham bei London. Sie traten 1968 in einen dreiwöchigen Streik, um von ihrem amerikanischen Arbeitgeber gleiche Löhne zu verlangen wie ihre männlichen Kollegen. Der Titel des Films verweist auf einen Vorfall während einer Demo. Durch eine unglückliche Bewegung faltete sich das Spruchband mit der Aufschrift „We want sexual equality“, also Geschlechtergleichheit, so dass nur noch „We want sex“ zu lesen war. Trotz des Zwischenfalls und des Drucks, der auf sie ausgeübt wurde, liessen sich die Frauen nicht kleinkriegen und konnten ihre Forderungen zumindest teilweise durchsetzen. Regisseur Nigel Cole ist mit We want Sex nach dem gefeierten Calender Girls, in dem eine Gruppe älterer Frauen aus Yorkshire für einen guten Zweck nackt für einen Kalender posiert, eine weitere lustige und bewegende Sozialkomödie gelungen.
film Tron ©Disney
EIN LETZTER, GANZ GROSSER COUP Takers von John Luessenhop ist ein adrenalinhaltiger Actionfilm um eine brillante Gangsterbande (Idris Elba, Paul Walker, T.I., Chris Brown, Hayden Christensen und Michael Ealy), die sowohl die Polizei als auch die Sondereinheiten zum Narren hält. Die Gentlemen-Räuber haben sich auf Banküberfälle ganz grossen Kalibers spezialisiert und sind Meister ihres Fachs. Sie hinterlassen nicht die geringste Spur, führen ihre Pläne mit höchster Präzision durch und verschwinden nach ihren Raubzügen jeweils komplett von der Bildfläche. Vor allem aber führen sie daneben ein stinknormales Leben, so dass sie nicht den geringsten Verdacht erregen. Als einer ihrer früheren Partner aus dem Gefängnis entlassen wird und ihnen einen letzten Job vorschlägt, bei denen ihnen eine Beute von 20 Millionen Dollar winkt, beschliessen sie, sich ein letztes Mal an die Arbeit zu machen. Danach wollen sie getrennte Wege gehen und das Leben leben, von dem sie immer geträumt haben, ohne Geldsorgen und vor allem ohne Angst, von der Polizei geschnappt zu werden. Ein besonders hartnäckiger Cop (Matt Dillon) ist aber wild entschlossen, sie dingfest zu machen…
film Taker © 2010 Sony Pictures Releasing GmbH
Texte°°° CATHERINE COCHARD
040 | DREISSIG GRAD
Achtung, der Film hat schon jetzt Kultstatus. Nach monatelangem Buzz kommt Tron Legacy endlich in die Schweizer Kinos. Eine Erlösung für alle nostalgischen Fans vonTron, dem Erstlingswerk aus dem Jahr 1992. Es gilt wegen der erstmals eingesetzten Synthesebilder und computergenerierten Sequenzen als Meilenstein der Filmgeschichte. Damit die filmverrückten Geeks auch massenweise die Säle stürmen, wurden sie von Walt Disney gekonnt auf die Folter gespannt. Der Medienkonzern liess die Informationen nur tröpfchenweise durchsickern. Im Oktober fand dann die „Tron Night – An IMAX 3D Experience“ statt. Dabei wurden in ausgewählten Kinos auf der ganzen Welt 23 Minuten des Blockbusters gezeigt, um Lust auf mehr zu wecken. Bis man den neuen Tron in seiner ganzen Länge geniessen konnte, mussten sich die Fans dann noch vier lange Monate gedulden. Der Plot hat nichts Weltbewegendes. Technologie-Experte Sam Flynn will das Verschwinden seines Vaters vor 25 Jahren aufklären und gerät in eine virtuelle Welt, ein feindliches Paralleluniversum, in dem schon sein Vater ums Überleben gekämpft hatte. Tron verblüffte damals nicht nur durch seine Spezialeffekte, sondern auch durch sein Casting. Es wirkte alles mit, was Rang und Namen hatte: der Zeichner und Drehbuchautor Jean Giraud alias Moebius, der auch in Alien, Abyss und Das fünfte Element seine Hände im Spiel hatte, der Bühnenbildner Syd Mears, bekannt
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film we want sex ©Elite Film AG.
Das Filmgeschäft startet mit Vollgas ins Jahr 2011. Mit der Fortsetzung eines Filmmythos, einem rasanten Gangster-Movie und einer erfrischenden Sozialkomödie dürfen wir uns auf unterhaltsame Kinostunden freuen.
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2008 landeten sie mit ihrem Debütalbum gleich ganz oben in den Charts. Das irische Trio ist ihrem Stil auch auf der zweiten Scheibe treu geblieben. Am 9. Februar werden sie sich mit ihrer faszinierenden Mischung aus Hip-Hop-Flow und rocklastigem Pop in die Herzen der Zürcher spielen.
THE SCRIPT
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Keltischer Soul! Klingt verwegen, funktioniert aber. Die Mischung aus Hip-Hop-Flow und melodiösem Pop-Rock verleiht The Script den Hauch mehr Seele, mit dem die Band Menschen ins Herz trifft. „Damals lief MTV in Dublin immer nur nach Mitternacht und spielte vor allem schwarze Musik. Viele meiner Generation waren davon fasziniert“, erinnert sich der kahlgeschorene Gitarrist Mark Sheehan. In den langen, vor dem Fernseher verbrachten Nächten entstand auch die Originalität, die The Script so unverkennbar macht und ihr erstes Album mit dem schlichten Titel The Script an die Spitze der britischen und irischen Charts katapultierte. Die Senkrechtstarter erhielten dafür den World Music Award für das meistverkaufte Album – nicht zuletzt wegen des Ohrwurms The Man Who Cant’t Be Moved. Weltweit gingen insgesamt zwei Millionen Exemplare über den Ladentisch und der Hit Breakeven gehörte unglaubliche 40 Wochen lang zu den meistgespielten Radiosongs der USA. 2010 wurde das irische Trio dann auch mit dem Meteor Award (nationaler Musikpreis Irlands) für die beste Live-Performance ausgezeichnet; ihre Mentoren U2 hatten das Nachsehen.
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KELTISCHER SOUL
zVg
SONGS MIT ECHTEN TEXTEN Mit ihrem zweiten Opus Science&Faith schreiben sie das Drehbuch ihrer erfolgreichen Karriere weiter. „Die Songs sind uns schnell eingefallen“, schildern sie den Schaffensprozess. Die neue CD, im gleichen Stil wie das Debütalbum, erzählt von zwischenmenschlichen Beziehungen, von der Vorrangstellung der Liebe in der universellen Gleichung und vom Verlust der Eltern. „Unsere Titel greifen komplizierte Gefühle auf, die wir auf einfache Art ausdrücken“, erklären sie. Eine bescheidene, ehrliche Botschaft, die auch Paul McCartney überzeugt hat. Er hat sie für seine USTournee als Vorband engagiert. In ihrer Jugend war es die Musik, die sie davon abgehalten hat, in den ärmlichen Vierteln Dublins den Weg der Kriminalität einzuschlagen. Ihre Erfahrungen fliessen in die Texte ein. Sie sprechen uns nicht zuletzt deshalb an, weil sie so nah am Leben sind. Die jungen Männer mussten schon so manchen schweren Schicksalsschlag einstecken (mehrere Todesfälle in ihrem Bekanntenkreis). Sie haben aber nicht nur Trauriges, sondern auch viel Schönes erlebt, zum Beispiel als Leadsänger Danny O’Donoghue und der Gitarrist Mark Sheehan in die Vereinigten Staaten eingeladen wurden, um mit einigen lebenden Legenden des R’n’B wie Dallas Austin zusammenzuarbeiten. Doch die beiden Iren, die als „Backroom Team“ Demos für andere Künstler produzierten, wollten aus dem Schatten ihrer Helden treten. Sie heuerten den Schlagzeuger Glen Power an und nahmen mit ihm zusammen ihr erstes Album auf. Seither arbeiten sie nicht mehr für andere. Sogar Anfragen von Beyoncé und James Blunt haben sie schon ausgeschlagen. Schliesslich haben sie für sich selbst noch genügend Scripts zu schreiben. www.thescriptmusic.com The Script live am 9.Februar 2011 im Komplex 457 in Zürich
2008 landeten sie mit ihrem Debütalbum gleich ganz oben in den Charts. Das irische Trio ist ihrem Stil auch auf der zweiten Scheibe treu geblieben. Am 9. Februar werden sie sich mit ihrer faszinierenden Mischung aus Hip-Hop-Flow und rocklastigem Pop in die Herzen der Zürcher spielen.
THE SCRIPT
Text°°° FRÉDÉRIC REIN Keltischer Soul! Klingt verwegen, funktioniert aber. Die Mischung aus Hip-Hop-Flow und melodiösem Pop-Rock verleiht The Script den Hauch mehr Seele, mit dem die Band Menschen ins Herz trifft. „Damals lief MTV in Dublin immer nur nach Mitternacht und spielte vor allem schwarze Musik. Viele meiner Generation waren davon fasziniert“, erinnert sich der kahlgeschorene Gitarrist Mark Sheehan. In den langen, vor dem Fernseher verbrachten Nächten entstand auch die Originalität, die The Script so unverkennbar macht und ihr erstes Album mit dem schlichten Titel The Script an die Spitze der britischen und irischen Charts katapultierte. Die Senkrechtstarter erhielten dafür den World Music Award für das meistverkaufte Album – nicht zuletzt wegen des Ohrwurms The Man Who Cant’t Be Moved. Weltweit gingen insgesamt zwei Millionen Exemplare über den Ladentisch und der Hit Breakeven gehörte unglaubliche 40 Wochen lang zu den meistgespielten Radiosongs der USA. 2010 wurde das irische Trio dann auch mit dem Meteor Award (nationaler Musikpreis Irlands) für die beste Live-Performance ausgezeichnet; ihre Mentoren U2 hatten das Nachsehen.
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KELTISCHER SOUL
zVg
SONGS MIT ECHTEN TEXTEN Mit ihrem zweiten Opus Science&Faith schreiben sie das Drehbuch ihrer erfolgreichen Karriere weiter. „Die Songs sind uns schnell eingefallen“, schildern sie den Schaffensprozess. Die neue CD, im gleichen Stil wie das Debütalbum, erzählt von zwischenmenschlichen Beziehungen, von der Vorrangstellung der Liebe in der universellen Gleichung und vom Verlust der Eltern. „Unsere Titel greifen komplizierte Gefühle auf, die wir auf einfache Art ausdrücken“, erklären sie. Eine bescheidene, ehrliche Botschaft, die auch Paul McCartney überzeugt hat. Er hat sie für seine USTournee als Vorband engagiert. In ihrer Jugend war es die Musik, die sie davon abgehalten hat, in den ärmlichen Vierteln Dublins den Weg der Kriminalität einzuschlagen. Ihre Erfahrungen fliessen in die Texte ein. Sie sprechen uns nicht zuletzt deshalb an, weil sie so nah am Leben sind. Die jungen Männer mussten schon so manchen schweren Schicksalsschlag einstecken (mehrere Todesfälle in ihrem Bekanntenkreis). Sie haben aber nicht nur Trauriges, sondern auch viel Schönes erlebt, zum Beispiel als Leadsänger Danny O’Donoghue und der Gitarrist Mark Sheehan in die Vereinigten Staaten eingeladen wurden, um mit einigen lebenden Legenden des R’n’B wie Dallas Austin zusammenzuarbeiten. Doch die beiden Iren, die als „Backroom Team“ Demos für andere Künstler produzierten, wollten aus dem Schatten ihrer Helden treten. Sie heuerten den Schlagzeuger Glen Power an und nahmen mit ihm zusammen ihr erstes Album auf. Seither arbeiten sie nicht mehr für andere. Sogar Anfragen von Beyoncé und James Blunt haben sie schon ausgeschlagen. Schliesslich haben sie für sich selbst noch genügend Scripts zu schreiben. www.thescriptmusic.com The Script live am 9.Februar 2011 im Komplex 457 in Zürich
www.beargrylls.com
BEAR GRYLLS GENTLEMAN DER EXTREME
Bergsteiger, Schriftsteller, Abenteuer und TV-Moderator: Der 36-jährige Draufgänger ist alles in einem und sorgt mit seiner Sendung „Man vs Wild“ für traumhafte Einschaltquoten. Porträt eines SurvivalExperten, der an den unwirtlichsten Orten der Erde überlebt. Text°°° WILLIAM TÜRLER Bear Grylls hat mit 23 Jahren begonnen, seinen eigenen Mythos aufzubauen. Damals bestieg er als jüngster Brite den Everest. Er war 90 Tage lang unterwegs und überlebte wie durch ein Wunder einen Sturz in eine Gletscherspalte. Dazu muss man wissen, dass er sich ein paar Jahre zuvor bei einer Fallschirmübung der britischen Sondereinheit SAS 21 in Afrika drei Rückenwirbel gebrochen hatte. Über seine Expedition auf das Dach der Welt schrieb er das Buch Facing up, das in kürzester Zeit zum internationalen Beststeller avancierte. Auf sein erstes Bravourstück im Fernsehen – einer Deo-Werbung, die sein Everest-Abenteuer in Szene setzte –, folgte eine ganze Reihe weiterer TV-Auftritte. Er stand sogar Oprah Winfrey und Jay Leno Rede und Antwort. Ausserdem war er in mehreren anderen Sendungen und Dokumentarfilmen zu sehen, wie etwa in Escape to the Legion, das über seine vierwöchige Ausbildung in der französischen Fremdenlegion berichtet. Beeindruckt von seiner besonderen Persönlichkeit bot ihm Discovery Channel die Moderation von Man vs Wild (im dt. Fern-
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sehen Abenteuer Survival bzw. Ausgesetzt in der Wildnis) an, das auf einem simplen, aber höllisch wirksamen Konzept beruht: Bear Grylls wird mit Kleidern und einem Messer als einzigem Ausrüstungsgegenstand an ein paar der unwirtlichsten Orte der Erde ausgesetzt (Wüsten, Dschungel, Sümpfe, Hochgebirge) und zeigt, was man tun muss, um zu überleben. WIRKLICH IN GEFAHR? Der Erfolg liess nicht auf sich warten: 1,2 Milliarden Zuschauer verfolgen die Serie weltweit. Wie zu erwarten war, meldeten sich auch die ersten Kritiker zu Wort. Dem Moderator, den beim Dreh jeweils ein 4- bis 5-köpfiges Team aus Kameramann, Toningenieur, Regisseur und einem Sicherheitsbeauftragten begleitet, wird vorgeworfen, es sei alles nur Fake, denn er begebe sich nie wirklich in Gefahr. Wer die Sendung kennt, der weiss aber, dass der Vater von drei Kindern in vielen Szenen wirklich ganz allein auf sich gestellt ist. Zum Beispiel, als er sich im Dschungel von Belize an nassen Lianen eine Felswand hinabseilt oder in Sibirien in einen zugefrorenen See taucht. Und auch die Insekten, Larven und anderen Kriechtiere, von denen er sich ernährt, sind echt. Als er in Sibirien einem toten Yak das Auge herausreisst und es dann genüsslich verspeist, stockte so manchem Zuschauer der Atem. Appetitlich sehe das Auge zwar nicht aus, aber es stecke voller Proteine, erklärte der Kommentator und fügte lakonish hinzu: „Wenn man ums Überleben kämpft, muss man einen soliden Magen haben!“ Abenteuer Survival auf Discovery Channel, Ausgesetzt in der Wildnis auf DMAX. Worst case scenario: Nach dem Überleben in der Natur zeigt Bear Grylls, wie man in der Stadt überlebt. Jetzt auf Discovery Channel. DREISSIG GRAD | 045
DIEAUFGIANTXTOUR WACHSTUMSKURS GiantXtour
GiantXtour
Der nationale Snowboard- und SkiWettkampf (Boardercross bzw. Skicross und Big Air) für Gymnasiasten und Auszubildende setzt seinen Expansionskurs in der Deutschschweiz dieses Jahr fort, will längerfristig aber einen Schlussstrich unter seine Wachstumsstrategie ziehen. Das Open&Pro, das allen Interessierten offen steht, wird beibehalten und es wird noch mehr Wert auf einen respektvollen Umgang mit der Umwelt gelegt.
Text°°° SERGE GRETER „Das Baby ist gewachsen. Seine Wachstumskurve ist linear, so dass Mängel ausgeschlossen sind. Es wird aber trotz der guten Veranlagungen bestimmt kein Riese werden!“ erklärt Philippe Wenger, der Vater der giantXtour. Mittlerweile hat der Ski- und Snowboard-Wettkampf für Gymnasiasten und Lehrlinge den Sprung in die Deutschschweiz geschafft und will sich mit dieser 14. Ausgabe auch dort als feste Grösse etablieren. „In der Westschweiz sind wir sehr bekannt“, so Wenger weiter, „auf der anderen Seite des Röstigrabens haben wir aber noch eine gute Wachstumsmarge, denn dort haben wir erst vor zwei Jahren Fuss gefasst. In der Region Bern, in Basel und bis nach Luzern klappt es gut, doch weiter östlich steht noch viel Arbeit an.“ Besteht nicht gerade jetzt die Gefahr, dass man sich vom angekündigten Erfolg den Kopf verdrehen lässt? Als aufmerksamer Vater ist Philippe Wenger auf der Hut: „Unser langfristiges Ziel besteht darin, in der Deutschschweiz einen weiteren Tour-Stopp hinzuzufügen, damit es wie in der Romandie insgesamt drei sind. Wenn wir das erreicht haben, ziehen wir endgültig einen Schlussstrich unter unseren Expansionskurs, damit die Tour übersichtlich und tragbar bleibt.“ Mehr Wettkämpfe bedeutet aber nicht mehr Teilnehmer; es sollen wie im letzten Jahr rund 2000 bleiben. „Jeder Kanton hat seinen eigenen Ansprechpartner, der den Auftrag hat, die Nachfrage zu kanalisieren“, sagt Wenger. Die Anforderungen für die Teilnahme werden dadurch wahrscheinlich ebenso steigen wie das Niveau. Ihrem Ruf, das Sprungbrett der Schweizer Elite zu sein, wird die giantXtour damit aber nur noch mehr gerecht. Mellie Francon (Boardercross) und Katrin Müller (Skicross) haben den Weg von der giantXtour zur Olympiateilnahme in Vancouver ja auch bereits geschafft.
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DREISSIG GRAD | 47
Nendaz Wood Park - Rider: Jonathan Geiser - Photo: Sébastien Staub
I feel Wood…
2 Tage Ski + 1 Nacht im Hotel***
ab CHF 199.– pro Pers. Im Angebot inbegriffen: 1 Nacht im Doppelzimmer mit Frühstück und 2 Tage Ski Sektor «Printse» mit Zutritt zum Nendaz Wood Park und zum Skicross Park. Gültig vom 08.01 bis 12.02 und vom 19.03 bis 25.04.2011. Je nach Verfügbarkeit. nendaz.ch - T 027 289 55 89
GiantXtour
OPEN&PRO Der angekündigte Wachstumsstopp bedeutet aber nicht, dass sich die Veranstaltung nicht weiterentwickelt. Zwar bleibt die Philosophie, allen Mittelschülern und Auszubildenden die Möglichkeit einer Teilnahme zu bieten und deshalb auch nur 10 Franken Startgebühren zu verlangen, unverändert, doch daneben tut sich Einiges. Das Open&Pro zum Beispiel hat sich nach dem Probelauf im letzten Jahr definitiv durchgesetzt. Philippe Wenger: „Der Skicross- und Boardercross-Wettkampf steht Jugendlichen ab 13 Jahren genauso offen wie Erwachsenen. Er geht über den schulischen Rahmen hinaus. Immer mehr Rider möchten ihren Sport ausüben, ohne eine Lizenz zu erwerben. Für sie ist das Open&Pro gedacht. Auch die Nachwuchsathleten der National- und Regionalverbände, die den Wettkampf als Trainingsmöglichkeit nutzen, nehmen daran teil. Aufgrund der grossen Nachfrage dürften in Zukunft mehrere solche Anlässe durchgeführt werden.“ Als weitere, im letzten Jahr eingeführte Neuheit wurde die Umweltstiftung Summit Foundation beauftragt, konkrete Lösungen zum Schutz der Natur zu erarbeiten. So wird auf dem Gelände der Tour-Stopps ein Abfalltrennsystem für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt vorhanden sein. Mehr Infos unter: www.giantxtour.ch
GiantXtour
Christian Bugnon
TERMINKALENDER 2011 19. Januar Qualifikation in Haute-Nendaz 20. Januar Qualifikation in Haute-Nendaz 26. Januar Qualifikation in Grimentz 29. Januar Open&Pro in Grimentz 2. Februar Qualifikation in Lenk 3. Februar Qualifikation in Lenk 5. Februar Open&Pro in Lenk 16. Februar Qualifikation in !"#$%&""'()*++ 17. Februar, Qualifikation in !"#$%&""'()*++ 9. März Qualifikation in Leysin 10. März Qualifikation in Leysin 12. März (-./#,0-1"##/,2-/.+3+4*),56,7/8-.",-.,9"6&-.
DREISSIG GRAD | 49
AURÉLIEN DUCROZ SKIASS UND AMATEURSEGLER
Heimspiel des Freeride-Weltmeisters in Chamonix
zVg
Dan Ferrer
Dan Ferrer
WIEDERGEBURT UND KRÖNUNG Seine Filmerfahrungen als Freerider weckten in ihm den Wunsch nach mehr. Er wollte zeigen, was er konnte und nahm auf Skis an seinen ersten regionalen Freeride-Wettkämpfen teil. Schon bald öffneten sich ihm die Tore des Weltcups. Er arbeitete einige Monate bei den Bergbahnen der Aiguille du Midi und gelangte zur Überzeugung, dass sein unkonventioneller Weg der richtige war. Also flog er nach Kanada, wo er an seinem ersten WeltcupRennen teilnahm und auf Anhieb Dritter wurde. Der amtierende Weltmeister Manu Gaidet nahm ihn unter seine Fittiche und half ihm, sich in der Freeride-Szene zu integrieren. 2004 qualifizierte sich Aurélien Ducroz für das Xtreme Verbier. Dieser Wettkampf sei für seine weitere Karriere entscheidend gewesen, so Ducroz später. „Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich mich mit den Besten messen, zum Beispiel mit Michaud und Zackrisson. Das war unglaublich.“ Hochmotiviert setzte er seine Karriere fort und holte im darauffolgenden Jahr die WM-Silbermedaille. „Die Geburt meines Sohnes hat mir unglaublichen Auftrieb gegeben. Ich hatte ein solches Resultat gar nicht erwartet, doch meine Konstanz hat sich ausgezahlt.“ Er wurde besser und besser, gewann 2006 schliesslich das Xtreme Verbier und wurde 2009 zum Weltmeister gekrönt.
Text°°° VINCENT GILLIOZ
Der Sieger der Freeride World Tour 2009 und letztjährige Vierte trainiert parallel zur Skisaison 2011 für seine erste EinhandAtlantiküberquerung, die ihn im nächsten September nach Brasilien führen soll. Er bereitet sich mit viel Zuversicht und einer bewundernswerten Bescheidenheit auf die neue Herausforderung vor. S P O RT
050 | DREISSIG GRAD
Aurélien Ducroz ist in den Bergen gross geworden. Als Sohn eines Bergführers und einer Skilehrerin hat der heute 28-Jährige schon als kleiner Junge Sport getrieben. Wie alle Kinder aus dem Chamonix-Tal stand er auf den Skis, kaum konnte er laufen und fuhr auch schon sehr früh Riesenslalom- und SuperG-Rennen. Im Alter von 14 Jahren suchte er nach einer Sportart, die besser zu seiner schmächtige Statur passte – er war gerade einmal 1,35 m gross und 37 kg leicht. Er entschied sich für das Skispringen und wurde in kürzester Zeit zum Star der örtlichen Sprungschanzen. Der geborene Wettkampfsportler kletterte die Erfolgsleiter hoch und wurde in das französische Nachwuchsteam aufgenommen. Dort gewann er mehrere europäische Titel und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City. „Die Zeit war zwar wettkampfmässig spannend, aber auch sehr schwierig“, erinnert er sich. „Beim Skispringen ist es ausserordentlich wichtig, dass man sein Gewicht hält. Man ist ständig auf Diät, um so leicht wie möglich zu sein. Ich ass nie mit meinen Eltern am gleichen Tisch, ich hatte meine eigenen
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Aurélien auf seinem Einrumpfboot, der Nissan 417, während der Qualifikation für die Transat 6,50 Menus. Bei einer Grösse von 1,80 m brachte ich gerade einmal 58 Kilo auf die Waage. Ich war kurz davor aufzugeben, so hart war es.“ KARRIEREKNICK Ein Trainingsunfall in Deutschland kurz vor Salt Lake City 2002 machte seine Olympiahoffnungen zunichte. Aurélien sass zu Hause, körperlich und psychisch angeschlagen. „Es war sehr hart; die Leute vom Skisprungverband haben sich nie nach meinem Befinden erkundigt, obwohl ich mich mit Leib und Seele für meinen Sport engagiert habe. Das hat mich ganz schön mitgenommen.“ Nach seiner Genesung zögerte er, auf die Schanzen zurückzukehren und ergriff schliesslich die Chance, die ihm der auf Gleitsportarten spezialisierte Regisseur Didier Lafond bot. Er sollte im Film Snowboarder einen Stunt übernehmen. Aurélien sagte zu und überzeugte derart, dass er für den Rest des Drehs einen Vertrag erhielt. Das Kapitel Skispringen hatte er damit definitiv abgeschlossen. Seine Zukunft hiess Freeride.
BEGEGNUNG MIT DEM MEER Als Aurélien 2006 gebeten wurde, die Patenschaft für das Boot von Adrien Hardy zu übernehmen, der sich auf die Transat 6,50 vorbereitete, entdeckte er die Freude am Segeln und an Hochseeregatten. Wenig später machte er die Bekanntschaft von Yvan Bourgnon, der ihn ermutigte, das Abenteuer zu wagen und selbst an einer Solo-Altantiküberquerung teilzunehmen. Aurélien besass nicht die geringste Regattaerfahrung und musste bei null anfangen. „Ich musste in einer einzigen Saison alles lernen, wozu andere normalerweise 10 oder 15 Jahre brauchen“, erzählt Aurélien. Nach fünf Monaten intensivem Training in der Bretagne ergatterte er den begehrten Startplatz für die Transat 6,50. Sie startet im September 2011 und führt von Frankreich nach Brasilien. Doch vor dem Start erwartet ihn eine weitere Segelsaison, in der er seine Vorbereitung optimieren und seine Erfolgschancen erhöhen kann. FWT IM VISIER Da das Boot bis im Frühling im Winterlager liegt, kann sich Aurélien Ducroz ganz der Freeride World Tour (FWT) widmen. Nach seinem 4. Platz im Jahr 2010 visiert er den Sieg an. „Ich möchte nicht, dass man sagen kann, mein Sieg von 2009 sei reines Glück gewesen. Ich muss einen weiteren Sieg nachlegen und zeigen, dass ich Konstanz besitze.“ Unterstützt wird er dabei von seinem neuen Sponsor, der Uhrenmanufaktur Alpina. Aurélien Ducroz kann es kaum erwarten, am 22. Januar bei sich zuhause in Chamonix zu beweisen, was er drauf hat.
DREISSIG GRAD | 051
AURÉLIEN DUCROZ SKIASS UND AMATEURSEGLER
Heimspiel des Freeride-Weltmeisters in Chamonix
zVg
Dan Ferrer
Dan Ferrer
WIEDERGEBURT UND KRÖNUNG Seine Filmerfahrungen als Freerider weckten in ihm den Wunsch nach mehr. Er wollte zeigen, was er konnte und nahm auf Skis an seinen ersten regionalen Freeride-Wettkämpfen teil. Schon bald öffneten sich ihm die Tore des Weltcups. Er arbeitete einige Monate bei den Bergbahnen der Aiguille du Midi und gelangte zur Überzeugung, dass sein unkonventioneller Weg der richtige war. Also flog er nach Kanada, wo er an seinem ersten WeltcupRennen teilnahm und auf Anhieb Dritter wurde. Der amtierende Weltmeister Manu Gaidet nahm ihn unter seine Fittiche und half ihm, sich in der Freeride-Szene zu integrieren. 2004 qualifizierte sich Aurélien Ducroz für das Xtreme Verbier. Dieser Wettkampf sei für seine weitere Karriere entscheidend gewesen, so Ducroz später. „Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich mich mit den Besten messen, zum Beispiel mit Michaud und Zackrisson. Das war unglaublich.“ Hochmotiviert setzte er seine Karriere fort und holte im darauffolgenden Jahr die WM-Silbermedaille. „Die Geburt meines Sohnes hat mir unglaublichen Auftrieb gegeben. Ich hatte ein solches Resultat gar nicht erwartet, doch meine Konstanz hat sich ausgezahlt.“ Er wurde besser und besser, gewann 2006 schliesslich das Xtreme Verbier und wurde 2009 zum Weltmeister gekrönt.
Text°°° VINCENT GILLIOZ
Der Sieger der Freeride World Tour 2009 und letztjährige Vierte trainiert parallel zur Skisaison 2011 für seine erste EinhandAtlantiküberquerung, die ihn im nächsten September nach Brasilien führen soll. Er bereitet sich mit viel Zuversicht und einer bewundernswerten Bescheidenheit auf die neue Herausforderung vor. S P O RT
050 | DREISSIG GRAD
Aurélien Ducroz ist in den Bergen gross geworden. Als Sohn eines Bergführers und einer Skilehrerin hat der heute 28-Jährige schon als kleiner Junge Sport getrieben. Wie alle Kinder aus dem Chamonix-Tal stand er auf den Skis, kaum konnte er laufen und fuhr auch schon sehr früh Riesenslalom- und SuperG-Rennen. Im Alter von 14 Jahren suchte er nach einer Sportart, die besser zu seiner schmächtige Statur passte – er war gerade einmal 1,35 m gross und 37 kg leicht. Er entschied sich für das Skispringen und wurde in kürzester Zeit zum Star der örtlichen Sprungschanzen. Der geborene Wettkampfsportler kletterte die Erfolgsleiter hoch und wurde in das französische Nachwuchsteam aufgenommen. Dort gewann er mehrere europäische Titel und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City. „Die Zeit war zwar wettkampfmässig spannend, aber auch sehr schwierig“, erinnert er sich. „Beim Skispringen ist es ausserordentlich wichtig, dass man sein Gewicht hält. Man ist ständig auf Diät, um so leicht wie möglich zu sein. Ich ass nie mit meinen Eltern am gleichen Tisch, ich hatte meine eigenen
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Aurélien auf seinem Einrumpfboot, der Nissan 417, während der Qualifikation für die Transat 6,50 Menus. Bei einer Grösse von 1,80 m brachte ich gerade einmal 58 Kilo auf die Waage. Ich war kurz davor aufzugeben, so hart war es.“ KARRIEREKNICK Ein Trainingsunfall in Deutschland kurz vor Salt Lake City 2002 machte seine Olympiahoffnungen zunichte. Aurélien sass zu Hause, körperlich und psychisch angeschlagen. „Es war sehr hart; die Leute vom Skisprungverband haben sich nie nach meinem Befinden erkundigt, obwohl ich mich mit Leib und Seele für meinen Sport engagiert habe. Das hat mich ganz schön mitgenommen.“ Nach seiner Genesung zögerte er, auf die Schanzen zurückzukehren und ergriff schliesslich die Chance, die ihm der auf Gleitsportarten spezialisierte Regisseur Didier Lafond bot. Er sollte im Film Snowboarder einen Stunt übernehmen. Aurélien sagte zu und überzeugte derart, dass er für den Rest des Drehs einen Vertrag erhielt. Das Kapitel Skispringen hatte er damit definitiv abgeschlossen. Seine Zukunft hiess Freeride.
BEGEGNUNG MIT DEM MEER Als Aurélien 2006 gebeten wurde, die Patenschaft für das Boot von Adrien Hardy zu übernehmen, der sich auf die Transat 6,50 vorbereitete, entdeckte er die Freude am Segeln und an Hochseeregatten. Wenig später machte er die Bekanntschaft von Yvan Bourgnon, der ihn ermutigte, das Abenteuer zu wagen und selbst an einer Solo-Altantiküberquerung teilzunehmen. Aurélien besass nicht die geringste Regattaerfahrung und musste bei null anfangen. „Ich musste in einer einzigen Saison alles lernen, wozu andere normalerweise 10 oder 15 Jahre brauchen“, erzählt Aurélien. Nach fünf Monaten intensivem Training in der Bretagne ergatterte er den begehrten Startplatz für die Transat 6,50. Sie startet im September 2011 und führt von Frankreich nach Brasilien. Doch vor dem Start erwartet ihn eine weitere Segelsaison, in der er seine Vorbereitung optimieren und seine Erfolgschancen erhöhen kann. FWT IM VISIER Da das Boot bis im Frühling im Winterlager liegt, kann sich Aurélien Ducroz ganz der Freeride World Tour (FWT) widmen. Nach seinem 4. Platz im Jahr 2010 visiert er den Sieg an. „Ich möchte nicht, dass man sagen kann, mein Sieg von 2009 sei reines Glück gewesen. Ich muss einen weiteren Sieg nachlegen und zeigen, dass ich Konstanz besitze.“ Unterstützt wird er dabei von seinem neuen Sponsor, der Uhrenmanufaktur Alpina. Aurélien Ducroz kann es kaum erwarten, am 22. Januar bei sich zuhause in Chamonix zu beweisen, was er drauf hat.
DREISSIG GRAD | 051
D.Daher
FREERIDE WORLD TOUR 2011 6 EVENTS UND
30 QUALIFIER Der erste der sechs Events der Freeride World Tour 2011 geht im Januar in Chamonix über die Bühne. Parallel dazu können sich wagemutige Talente an einem der 30 Qualifier-Anlässe die Sporen verdienen.
30° hatte Sie in der letzten Ausgabe gewarnt: An der Freeride World Tour (FWT) 2011 wird so viel los sein wie noch nie. Sie macht insgesamt an sechs Stationen in Frankreich, der Schweiz, Russland, den USA und Österreich Halt. Zusätzlich zu diesem vollgepackten Terminkalender stehen 30, in vier Niveaus unterteilte Qualifier auf dem Programm. An diesen Wettkämpfen können junge Freerider erste Erfahrungen sammeln und vielleicht sogar ein Ticket für die WM im nächsten Jahr gewinnen. Drei der Qualifikationsevents wurden im August und September bereits in Neuseeland ausgetragen, die anderen werden zwischen Januar und April 2011 in Europa und Nordamerika stattfinden. Austragungsorte sind unter andrem La Clusaz im französischen Aravis-Gebirge, Røldal in Norwegen, Arcalis in den spanischen Pyrenäen, Kanin in der Slowakei und Elbrus in Russland. Und natürlich fehlen auch die Schweizer Klassiker wie das Engadinsnow in Silvaplana, das First Track in Chandolin, die Free Session in Morgins und das Nendaz Freeride nicht.
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Die Teilnehmerliste ist im Grossen und Ganzen identisch mit der des Vorjahres. Einen prominenten Rückzug gibt es allerdings
zu verzeichnen: Der zweitplatzierte Skifahrer der Tour 2010 Kaj Zackrisson aus Schweden hat kürzlich seinen Verzicht erklärt. In Bezug auf die Rangliste ist bei den Skifahrern aber trotzdem so ziemlich alles offen. Nicht so bei den Snowboardern; hier dürfte es zumindest zuoberst auf dem Podest keine grossen Überraschungen geben. Xavier de Le Rue dominiert die Konkurrenz nach Belieben und es ist sehr unwahrscheinlich, dass ihn jemand vom Thron stösst. Die Gewinner der Qualifier 2010 werden an der Tour wohl eher eine Outsider-Rolle spielen, sollten aber trotzdem nicht unterschätzt werden. Genauere Prognosen sind wohl erst nach dem ersten Tourstopp in Chamonix möglich. Mit ihrem vollgepackten Programm für 2010/11 ist die FWT zu einer Art Verband avanciert, wozu auch die von Nicolas Hale-Wood Ende Sommer angekündigte Annäherung an die amerikanische Meisterschaft beiträgt. Die Sportart gewinnt weltweit immer mehr Anhänger und hat auch bereits eine mit dem Alpinskifahren vergleichbare Organisation. Es würde wohl niemanden überraschen, wenn Freeriden eines Tages zur olympischen Disziplin erklärt würde. So weit sollte man allerdings noch nicht vorgreifen, denn der Weg ist noch lang und die fünf Ringe gehören vielleicht gar nicht zu den Zielen der Veranstalter. Denn eigentlich brauchen sie Olympia gar nicht, um die aufstrebende Disziplin weiter voranzutreiben.
h „Mister Backflip“ alias Seb Michaud (FRA) am Werk c Schwindelerregend: Phil Meier auf dem Bec des Rosses TERMINE 2011:
J.Hadik
1. Nissan Freeride de Chamonix-Mont-Blanc 2011 by Swatch (FRA): 22. Januar 2. Nissan Freeride Engadin St. Moritz 2011 by Swatch (SUI): 29. Januar 2011 3. North American Championships Kirkwood 2011 by Swatch (USA): 26. Februar; The North Face Masters Kirkwood 2011 by Swatch (USA): 5. März 4. Nissan Russian Adventure Sotschi 2011 (RUS): 5. März 5. Big Mountain Fieberbrunn 2011 by Nissan (AUT): 12. März 6. Nissan Xtreme Verbier 2011 by Swatch (SUI): 19. März
052 | DREISSIG GRAD
DREISSIG GRAD | 053
FASZINATION EISKLETTERN S P O RT
Der Winter steht vor der Tür und die singenden Wasserfälle verwandeln sich mehr und mehr in Säulen, Türme oder grosse, bläulich schimmernde Wände. Eiskletterer sind vor Vorfreude kaum noch zu halten. Sie schleifen ihre Steigeisen, damit sie auch bestimmt keine Minute der kurzen Saison verpassen.
Wenn das die Berge hinunterstürzende Wasser bei beissender Kälte friert, entstehen Eisfälle. Darauf haben die Eiskletterer nur gewartet!
054 | DREISSIG GRAD
Text°°° VINCENT GILLIOZ Fotos°°° WWW.CHRISTOPHERACAT.COM Eisklettern hat in den letzten 40 Jahren eine aussergewöhnliche Verwandlung durchgemacht. Bis in die 1970er-Jahre war es ein integrierter Bestandteil des Bergsteigens, spezialisierte sich dann aber und entwickelte sich zur eigenen Sportart. Tom Patey aus Schottland gilt allgemein als Vorreiter des „Ice Climbing“. Er hat nicht nur den ersten technischen Eispickel, den Terrordactyl, erfunden, sondern vor allem damit begonnen, an den berühmten Spots von Ben Nevis (höchster Gipfel Grossbritanniens) spezielle Techniken anzuweden. Engländer, Amerikaner und natürlich auch Franzosen, Italiener und
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Schweizer ahmten ihn nach, suchten in den Alpen nach neuen Klettermethoden und machten die Disziplin zu dem, was sie heute ist. Von dem Moment an, in dem die Kletterer damit aufhörten, Stufen in die Hänge zu schlagen und sich systematisch mit den Steigeisen hocharbeiteten, war der Begriff „Eisklettern“ dann auch wirklich angebracht. Die grossen Alpenrouten wie die Nordwand des Droites, die Linie Linceul der Grandes Jorasses oder das Nordcouloir des Drus wären ohne diese neuen Techniken, die heute Selbstverständlichkeit sind, nie eröffnet worden. Durch die Entwicklung von immer geeigneterem, leistungsstärkerem Material erhielt der Sport einen explosionsartigen Auftrieb und die Eiskletterer lösten sich langsam von den Bergsteigern. Spezialisten bastelten an der Ausrüstung herum, die Pickel erhielten eine Hakenform, die Klingen wurden umgedreht, spezielles Schuhwerk ersetzte die Bergsteigerschuhe und die Eisschrauben wurden mit Kurbeln sicherer gemacht. Veteranen erinnern sich noch gut an den winzig kleinen Pickel „Chacal“ der Marke Simond. Er stellte 1975 eine Revolution dar und wurde von den grössten Kletterassen verwendet. ERSTE WETTKÄMPFE Der erste Weltcup fand 1999 in den USA statt. Seither wurden Wettkämpfe internationalen Formats in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Slowenien, Russland und Kanada ausgetragen. Aus diesen Ländern stammen auch die weltbesten Eiskletterer, wobei derzeit vor allem die Russen das Sagen haben. Aber
Trotz einfachen Hand- und Fussgriffen will Eisklettern gelernt sein! auch der Schweizer Bergführer Simon Anthamatten klassiert sich regelmässig ganz weit vorne. 2002 wurde Eisklettern vom Dachverband der Kletterverbände, der International Mountaineering and Climbing Federation UIAA, anerkannt und bildet seitdem neben dem klassischen Klettern und dem Skibergsteigen die dritte Wettkampfdisziplin. Meistens wird an künstlichen Eiswänden geklettert, so auch am Weltcup-Anlass in Saas-Fee vom 14.-22. Januar 2011, einem der Topevents der Meisterschaft. Seit 2009 sind Fersensporne bei den Wettkämpfen verboten. Sie sorgten lange für Furore, weil damit die unglaublichsten Figuren möglich waren und man weniger Kraft brauchte. Der Technik und der richtigen Position waren sie aber nicht wirklich dienlich.
NATURVERBUNDENER SPORT Trotz der sportlichen Entwicklung und der Herausbildung einer Elite ist Eisklettern vor allem eins: ein Sport, der Spass macht und mitten in der Natur ausgeübt werden kann. Er fordert eine gute Beobachtungsgabe, denn das fliessende Wasser friert zwar bei anhaltenden Minustemperaturen, bleibt aber eben doch Wasser. Die Klettertechnik muss den Wetterverhältnissen und dem Zustand des Eises angepasst werden. Schon eine Differenz von wenigen Grad kann die Eisstruktur entscheidend verändern, sie splittrig oder weich und bei höheren Temperaturunterschieden sehr gefährlich machen. Von Dezember bis Februar werden viele Täler zu Klettereldorados. Grosse, bläulich schimmernde Wände, gefrorene
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FASZINATION EISKLETTERN S P O RT
Der Winter steht vor der Tür und die singenden Wasserfälle verwandeln sich mehr und mehr in Säulen, Türme oder grosse, bläulich schimmernde Wände. Eiskletterer sind vor Vorfreude kaum noch zu halten. Sie schleifen ihre Steigeisen, damit sie auch bestimmt keine Minute der kurzen Saison verpassen.
Wenn das die Berge hinunterstürzende Wasser bei beissender Kälte friert, entstehen Eisfälle. Darauf haben die Eiskletterer nur gewartet!
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Text°°° VINCENT GILLIOZ Fotos°°° WWW.CHRISTOPHERACAT.COM Eisklettern hat in den letzten 40 Jahren eine aussergewöhnliche Verwandlung durchgemacht. Bis in die 1970er-Jahre war es ein integrierter Bestandteil des Bergsteigens, spezialisierte sich dann aber und entwickelte sich zur eigenen Sportart. Tom Patey aus Schottland gilt allgemein als Vorreiter des „Ice Climbing“. Er hat nicht nur den ersten technischen Eispickel, den Terrordactyl, erfunden, sondern vor allem damit begonnen, an den berühmten Spots von Ben Nevis (höchster Gipfel Grossbritanniens) spezielle Techniken anzuweden. Engländer, Amerikaner und natürlich auch Franzosen, Italiener und
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Schweizer ahmten ihn nach, suchten in den Alpen nach neuen Klettermethoden und machten die Disziplin zu dem, was sie heute ist. Von dem Moment an, in dem die Kletterer damit aufhörten, Stufen in die Hänge zu schlagen und sich systematisch mit den Steigeisen hocharbeiteten, war der Begriff „Eisklettern“ dann auch wirklich angebracht. Die grossen Alpenrouten wie die Nordwand des Droites, die Linie Linceul der Grandes Jorasses oder das Nordcouloir des Drus wären ohne diese neuen Techniken, die heute Selbstverständlichkeit sind, nie eröffnet worden. Durch die Entwicklung von immer geeigneterem, leistungsstärkerem Material erhielt der Sport einen explosionsartigen Auftrieb und die Eiskletterer lösten sich langsam von den Bergsteigern. Spezialisten bastelten an der Ausrüstung herum, die Pickel erhielten eine Hakenform, die Klingen wurden umgedreht, spezielles Schuhwerk ersetzte die Bergsteigerschuhe und die Eisschrauben wurden mit Kurbeln sicherer gemacht. Veteranen erinnern sich noch gut an den winzig kleinen Pickel „Chacal“ der Marke Simond. Er stellte 1975 eine Revolution dar und wurde von den grössten Kletterassen verwendet. ERSTE WETTKÄMPFE Der erste Weltcup fand 1999 in den USA statt. Seither wurden Wettkämpfe internationalen Formats in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Slowenien, Russland und Kanada ausgetragen. Aus diesen Ländern stammen auch die weltbesten Eiskletterer, wobei derzeit vor allem die Russen das Sagen haben. Aber
Trotz einfachen Hand- und Fussgriffen will Eisklettern gelernt sein! auch der Schweizer Bergführer Simon Anthamatten klassiert sich regelmässig ganz weit vorne. 2002 wurde Eisklettern vom Dachverband der Kletterverbände, der International Mountaineering and Climbing Federation UIAA, anerkannt und bildet seitdem neben dem klassischen Klettern und dem Skibergsteigen die dritte Wettkampfdisziplin. Meistens wird an künstlichen Eiswänden geklettert, so auch am Weltcup-Anlass in Saas-Fee vom 14.-22. Januar 2011, einem der Topevents der Meisterschaft. Seit 2009 sind Fersensporne bei den Wettkämpfen verboten. Sie sorgten lange für Furore, weil damit die unglaublichsten Figuren möglich waren und man weniger Kraft brauchte. Der Technik und der richtigen Position waren sie aber nicht wirklich dienlich.
NATURVERBUNDENER SPORT Trotz der sportlichen Entwicklung und der Herausbildung einer Elite ist Eisklettern vor allem eins: ein Sport, der Spass macht und mitten in der Natur ausgeübt werden kann. Er fordert eine gute Beobachtungsgabe, denn das fliessende Wasser friert zwar bei anhaltenden Minustemperaturen, bleibt aber eben doch Wasser. Die Klettertechnik muss den Wetterverhältnissen und dem Zustand des Eises angepasst werden. Schon eine Differenz von wenigen Grad kann die Eisstruktur entscheidend verändern, sie splittrig oder weich und bei höheren Temperaturunterschieden sehr gefährlich machen. Von Dezember bis Februar werden viele Täler zu Klettereldorados. Grosse, bläulich schimmernde Wände, gefrorene
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Die Schweiz ist ein Paradies für Eiskletterer. Ein schönes Beispiel ist der Eisfall bei der Bergbahn in Zinal.
Die meisten Homepages der Wintersportorte enthalten Kletterführer. Eine Auswahl finden Sie auch unter folgenden Links: www.camptocamp.org www.icyways.ch www.ice-fall.com www.grimpe-news.fr
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P. Fragnol / outdoorgames.org
Vorhänge, Säulen aus kaltem Eis, Blumenkohl-Formationen, Türme, Eiszapfen, Röhren und andere Eisformationen warten nur darauf, bestiegen zu werden. Mittlerweile veranstalten die meisten Bergführerbüros Schnupperkurse. Eisklettern sieht zwar einfach aus, verlangt aber eine präzise Technik. Der berühmte Eisfall „Visa pour l’Amérique“ im französischen Oisans (Frankreich), der erstmals vom angesehenen Spezialisten François Damilano bestiegen wurde, ist für viele Eiskletterer noch immer ein Muss und das Mass aller Dinge, da er den Sport populär gemacht hat. Es bieten sich aber auch viele andere Alpenregionen an, wobei die Schweiz ganz besonders gut ausgestattet ist. Das Val d’Anniviers, das Arolla-Tal, das Trient-Tal und Kandersteg geniessen in der Szene hohes Ansehen. Auf mehreren Webseiten gibt es spezielle topografische Führer für Eiskletterer (s. unten). Schleifen Sie Ihre Steigeisen, denn die Eisklettersaison dauert nicht sehr lange!
Samuel Anthamatten im Bassin d’Argentière an den Outdoor Games 2009
DREI DISZIPLINEN IN EINEM RENNEN
Der Wintersportort Les Diablerets im Kanton Waadt hat Grosses vor: Er will „Diablerets 3D“ zu einem Topevent im Wettkampfkalender des Ski-Alpinismus machen und sich neben der Trophée du Muveran und der Patrouille des Glaciers einen Platz unter den grossen Klassikern verschaffen. Das Zeug dazu hat das Rennen, nicht zuletzt wegen des originellen Formats. Entwickelt wurde das Konzept von der UPA 10, der „Union des patrouilleurs alpins“, der wir schon die Trophée du Muveran verdanken. Als Vorsitzender des Leitungsausschusses waltet der ehemalige Tourenskifahrer und frühere Bürgermeister von Ormont-Dessus Philippe Nicollier. Und mit der mehrfachen Gewinnerin der Patrouille des Glaciers Séverine Pont-Combe konnten die Organisatoren eine Patin erster Wahl gewinnen. Dass diese Namen wie Musik in den Ohren der Höhenmeterfresser klingen, daran besteht kein Zweifel.
zVg
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Christian Pittex aus La Forclaz führt die Patrouille an.
Magische Diablerets: Über ihren Gipfel führt die Königsdisziplin „Diabolique“.
Adrien Croisier aus Les Diablerets
PUBLIKUMSWIRKSAMER WETTKAMPF Der Leitungsausschuss ist sich bewusst, dass es dem Ski-Alpinismus an Medienwirksamkeit fehlt und hat deshalb besonderen Wert darauf gelegt, den Wettkampf für die Zuschauer gut sichtbar zu machen. So wurde das Langstreckenrennen „Diabolique“ so angelegt, dass sich die Schlüsselpassagen an Stellen befinden, die dank Bergbahnen auch für Nicht-Bergsteiger erreichbar sind. Neugierige und Fans sind eingeladen, zahlreich zu erscheinen und die Athleten während des Rennens anzufeuern. Von ihnen hängt es letztendlich auch ab, ob der Anlass zu einem Höhepunkt des Veranstaltungskalenders von Les Diablerets wird. Auch die Tatsache, dass das Rennen mit der Tourenski-Messe zusammenfällt, dürfte Zuschauer anlocken. Diablerets 3D ist einer der ersten grossen Wettkämpfe der Tourenski-Saison. „Es war schwierig, einen Termin zu finden“, sagt Philippe Nicollier. „Er durfte nicht in die Sportferien der Schulen fallen, denn dann ist die Station bereits voll. Ausserdem durfte er den anderen Wettkämpfen im Frühling und der WM keine Konkurrenz machen.“ Da blieb eigentlich nur noch Anfang Februar. Das Positive an dieser Terminwahl sind die optimalen Schneeverhältnisse und auch die Frage nach der Stabilität des Schneemantels in dieser Jahreszeit stellt sich nicht, denn die Route liegt in der Nähe der gesicherten Skipisten.
zVg
ALLE DISZIPLINEN VERTRETEN „Wie das Alpinskifahren Slalom und Abfahrt umfasst, so hat auch der Ski-Alpinismus mehrere Unterdisziplinen“, sagt Nicollier. „Zunächst ist da das Langstreckenrennen, die Königsdisziplin. Aber auch die Verticals, bei denen es weder Übergänge noch Abfahrten gibt, werden immer populärer. Als letzte Unterdisziplin sind die Stafetten dazugekommen. Sie finden bei Läufern und Zuschauern grossen Anklang. Wir wollten den ersten Anlass auf die Beine stellen, bei dem alle drei disziplinen vereint sind.“ Das Konzept ist nicht nur neu, sondern klingt auch äusserst vielversprechend. Gewisse Aspekte erinnern an die Pierra Menta, bei der die Teilnehmer vier Tage lang im Beaufortain unterwegs sind. Der weltberühmte savoyardische Tourenski-Wettkampf besteht allerdings nur aus Langstreckenrennen.
www.Christophe Racat.com
S P O RT
Text°°° VINCENT GILLIOZ
Diablerets 3D ist kein gewöhnliches Tourenskirennen. Der neue, dreitägige Wettkampf in den Waadtländer Alpen überzeugt durch sein originelles Konzept. Erstmals sind bei einem Tourenski-Event drei Disziplinen vereint: ein Langstreckenrennen, ein Vertical und eine Stafette. Im Februar feiert der Grossanlass Premiere.
DEUTSCHSCHWEIZER ALS NACHZÜGLER Es ist kein Zufall, dass das Projekt in Les Diablerets aufgezogen wird, schliesslich gelten die Waadtländer Alpen als Wiege des Ski-Alpinismus. Natürlich wird der Sport auch von unseren italienischen und französischen Nachbarn ausgeübt, aber im Wallis sowie in den Freiburger und in den Waadtländer Alpen
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DREI DISZIPLINEN IN EINEM RENNEN
Der Wintersportort Les Diablerets im Kanton Waadt hat Grosses vor: Er will „Diablerets 3D“ zu einem Topevent im Wettkampfkalender des Ski-Alpinismus machen und sich neben der Trophée du Muveran und der Patrouille des Glaciers einen Platz unter den grossen Klassikern verschaffen. Das Zeug dazu hat das Rennen, nicht zuletzt wegen des originellen Formats. Entwickelt wurde das Konzept von der UPA 10, der „Union des patrouilleurs alpins“, der wir schon die Trophée du Muveran verdanken. Als Vorsitzender des Leitungsausschusses waltet der ehemalige Tourenskifahrer und frühere Bürgermeister von Ormont-Dessus Philippe Nicollier. Und mit der mehrfachen Gewinnerin der Patrouille des Glaciers Séverine Pont-Combe konnten die Organisatoren eine Patin erster Wahl gewinnen. Dass diese Namen wie Musik in den Ohren der Höhenmeterfresser klingen, daran besteht kein Zweifel.
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Christian Pittex aus La Forclaz führt die Patrouille an.
Magische Diablerets: Über ihren Gipfel führt die Königsdisziplin „Diabolique“.
Adrien Croisier aus Les Diablerets
PUBLIKUMSWIRKSAMER WETTKAMPF Der Leitungsausschuss ist sich bewusst, dass es dem Ski-Alpinismus an Medienwirksamkeit fehlt und hat deshalb besonderen Wert darauf gelegt, den Wettkampf für die Zuschauer gut sichtbar zu machen. So wurde das Langstreckenrennen „Diabolique“ so angelegt, dass sich die Schlüsselpassagen an Stellen befinden, die dank Bergbahnen auch für Nicht-Bergsteiger erreichbar sind. Neugierige und Fans sind eingeladen, zahlreich zu erscheinen und die Athleten während des Rennens anzufeuern. Von ihnen hängt es letztendlich auch ab, ob der Anlass zu einem Höhepunkt des Veranstaltungskalenders von Les Diablerets wird. Auch die Tatsache, dass das Rennen mit der Tourenski-Messe zusammenfällt, dürfte Zuschauer anlocken. Diablerets 3D ist einer der ersten grossen Wettkämpfe der Tourenski-Saison. „Es war schwierig, einen Termin zu finden“, sagt Philippe Nicollier. „Er durfte nicht in die Sportferien der Schulen fallen, denn dann ist die Station bereits voll. Ausserdem durfte er den anderen Wettkämpfen im Frühling und der WM keine Konkurrenz machen.“ Da blieb eigentlich nur noch Anfang Februar. Das Positive an dieser Terminwahl sind die optimalen Schneeverhältnisse und auch die Frage nach der Stabilität des Schneemantels in dieser Jahreszeit stellt sich nicht, denn die Route liegt in der Nähe der gesicherten Skipisten.
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ALLE DISZIPLINEN VERTRETEN „Wie das Alpinskifahren Slalom und Abfahrt umfasst, so hat auch der Ski-Alpinismus mehrere Unterdisziplinen“, sagt Nicollier. „Zunächst ist da das Langstreckenrennen, die Königsdisziplin. Aber auch die Verticals, bei denen es weder Übergänge noch Abfahrten gibt, werden immer populärer. Als letzte Unterdisziplin sind die Stafetten dazugekommen. Sie finden bei Läufern und Zuschauern grossen Anklang. Wir wollten den ersten Anlass auf die Beine stellen, bei dem alle drei disziplinen vereint sind.“ Das Konzept ist nicht nur neu, sondern klingt auch äusserst vielversprechend. Gewisse Aspekte erinnern an die Pierra Menta, bei der die Teilnehmer vier Tage lang im Beaufortain unterwegs sind. Der weltberühmte savoyardische Tourenski-Wettkampf besteht allerdings nur aus Langstreckenrennen.
www.Christophe Racat.com
S P O RT
Text°°° VINCENT GILLIOZ
Diablerets 3D ist kein gewöhnliches Tourenskirennen. Der neue, dreitägige Wettkampf in den Waadtländer Alpen überzeugt durch sein originelles Konzept. Erstmals sind bei einem Tourenski-Event drei Disziplinen vereint: ein Langstreckenrennen, ein Vertical und eine Stafette. Im Februar feiert der Grossanlass Premiere.
DEUTSCHSCHWEIZER ALS NACHZÜGLER Es ist kein Zufall, dass das Projekt in Les Diablerets aufgezogen wird, schliesslich gelten die Waadtländer Alpen als Wiege des Ski-Alpinismus. Natürlich wird der Sport auch von unseren italienischen und französischen Nachbarn ausgeübt, aber im Wallis sowie in den Freiburger und in den Waadtländer Alpen
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hat er Hochkonjunktur. Aus unerklärlichen Gründen fristet er in der Deutschschweiz, in Österreich und in Deutschland ein Aussenseiterdasein. Am nationalen, von der Schweizer Armee organisierten Tourenski-Höhepunkt, der Patrouille des Glaciers, stellen die Deutschschweizer nur gerade 10 Prozent der Teilnehmer. Vielleicht gelingt es den Veranstaltern von Diablerets 3D ja dank der Nähe zum Kanton Bern etwas mehr Deutschschweizer zu gewinnen und den Sport so in der ganzen Schweiz populärer zu machen. GROSSE HERAUSFORDERUNG Diablerets 3D wird sich aber trotz der vielen Vorzüge erst noch beweisen müssen. Sich zwischen so hochkarätigen und langjährigen Events wie der Patrouille des Glaciers und der Trophée du Muveran (beide über 60 Jahre alt), der Trophée des Gastlosen (wird nächstes Jahr 20) und der Pierra Menta (feiert ihr 25-jähriges Bestehen) als weiterer Saisonhöhepunkt durchzusetzen, ist keine einfache Aufgabe, schliesslich umfasst der Kalender des Weltverbands (IFSM) nicht weniger als 320 Anlässe weltweit. Für Diablerets 3D spricht aber auch, dass die grossen Klassiker völlig überlaufen sind und die Tourenskifahrer deshalb nach Ausweichmöglichkeiten suchen.
DIABLERETS 3D: STECKBRIEF Datum: 4.-6. Februar 2011 Format: drei Disziplinen an drei Tagen in Zweierteams Disziplinen: Vertical Race am Freitagabend, 800 positive Höhenmeter Diabolique am Samstag, 3000 positive Höhenmeter. Superstaffette am Sonntagmorgen, 2x2 Runden mit je 150 positiven Höhenmetern Anmeldungen: auf der Homepage www.diablerets3d.ch, CHF 230.- für Erwachsene, CHF 130.- für Jugendliche. Preisgeld: CHF 6000.- insgesamt Rahmenprogramm: Tourenski-Dorf mit einer Ausstellung, verschiedenen Aktivitäten und Workshops Kategorien: Kadettinnen und Juniorinnen (1996-1991), Kadetten und Junioren (1996-1991), Damen (1990 und älter), Nachwuchs (1990-1988), Senioren (Männer, 1987 und älter).
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Séverine Point-Combe, Patin der 3D
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060 | DREISSIG GRAD
ZERMATT S P O RT
FREERIDE-PARADIES
Der auf 1620 m Höhe gelegene Ort im Oberwallis verfügt über ein einmaliges Skigebiet, das bis nach Italien reicht. Vor einer faszinierenden, vom legendären Matterhorn gekrönten Kulisse schlängeln sich unzählige Pisten ins Tal. Text°°° NICOLAS ZAMBETTI Fotos°°° PATRICE SCHREYER Wie ein Symbol ragt das Matterhorn hinter Zermatt in die Höhe. Der Berg ist das Wahrzeichen eines ganzen Landes und das des Ferienorts Zermatt, der seinen internationalen Ruf um ihn herum aufgebaut hat. Auf den Hängen vor dem steinernen Monument der Schweizer Alpen tummeln sich zahllose Skifahrer. Doch so herrlich das Matterhorn auch sein mag, auf der Piste wird es nur noch als malerischer Hintergrund wahrgenommen. Skifahrern, Snowboardern und anderen Wintersportlern bieten sich aber unzählige Möglichkeiten, viele davon sind auf alpine Sportarten ausgerichtet. Die fünf Skigebiete Rothorn, Gornergrat und Klein-Matterhorn auf Schweizer Seite sowie Cervinia und Valtournenche auf italienischer Seite sind untereinander leicht erreichbar. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Pisten auf dem Rothorn, dem Riffelberg (Gornergrat) und in Cervinia sind eher etwas für Sonnenhungrige, die es gerne etwas gemütlicher nehmen, während die bucklige Nordflanke des Stockhorns (Gornergrat) sowie die Pisten nach Furgg und zum Schwarzsee (Klein-Matterhorn) eher dem sportlich ambitionierten Skifahrer entgegenkommen.
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DIE QUAL DER WAHL Die Wahl der richtigen Abfahrtspiste ist allerdings nicht ganz einfach. Sie hängt ganz von der Jahreszeit und den Wetterbedingungen ab. Die Stabilität der Hänge und der über die Gletscherspalten führenden Schneebrücken müssen gewährleistet
% Herrliche Abfahrt auf Frühlingsschnee über der Furgg am Fuss des Matterhorns (4478m) %% In der Endlosigkeit des Monte-Rosa-Massivs mit den höchsten Gipfeln der Schweiz. Im Bild der Lyskamm (4527m), der Castor (4221m) und der Pollux (4091m).
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ZERMATT S P O RT
FREERIDE-PARADIES
Der auf 1620 m Höhe gelegene Ort im Oberwallis verfügt über ein einmaliges Skigebiet, das bis nach Italien reicht. Vor einer faszinierenden, vom legendären Matterhorn gekrönten Kulisse schlängeln sich unzählige Pisten ins Tal. Text°°° NICOLAS ZAMBETTI Fotos°°° PATRICE SCHREYER Wie ein Symbol ragt das Matterhorn hinter Zermatt in die Höhe. Der Berg ist das Wahrzeichen eines ganzen Landes und das des Ferienorts Zermatt, der seinen internationalen Ruf um ihn herum aufgebaut hat. Auf den Hängen vor dem steinernen Monument der Schweizer Alpen tummeln sich zahllose Skifahrer. Doch so herrlich das Matterhorn auch sein mag, auf der Piste wird es nur noch als malerischer Hintergrund wahrgenommen. Skifahrern, Snowboardern und anderen Wintersportlern bieten sich aber unzählige Möglichkeiten, viele davon sind auf alpine Sportarten ausgerichtet. Die fünf Skigebiete Rothorn, Gornergrat und Klein-Matterhorn auf Schweizer Seite sowie Cervinia und Valtournenche auf italienischer Seite sind untereinander leicht erreichbar. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Pisten auf dem Rothorn, dem Riffelberg (Gornergrat) und in Cervinia sind eher etwas für Sonnenhungrige, die es gerne etwas gemütlicher nehmen, während die bucklige Nordflanke des Stockhorns (Gornergrat) sowie die Pisten nach Furgg und zum Schwarzsee (Klein-Matterhorn) eher dem sportlich ambitionierten Skifahrer entgegenkommen.
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DIE QUAL DER WAHL Die Wahl der richtigen Abfahrtspiste ist allerdings nicht ganz einfach. Sie hängt ganz von der Jahreszeit und den Wetterbedingungen ab. Die Stabilität der Hänge und der über die Gletscherspalten führenden Schneebrücken müssen gewährleistet
% Herrliche Abfahrt auf Frühlingsschnee über der Furgg am Fuss des Matterhorns (4478m) %% In der Endlosigkeit des Monte-Rosa-Massivs mit den höchsten Gipfeln der Schweiz. Im Bild der Lyskamm (4527m), der Castor (4221m) und der Pollux (4091m).
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sein. Zudem können die Schneeverhältnisse in verschiedenen Höhen- und Hanglagen stark variieren. Mit ein wenig Glück erwischen Sie aber vielleicht DEN Tag der Saison – einen kalten Wintertag, an dem Sie bis zur Nasenspitze eingemummt über die frisch verschneiten schwarzen Pisten der Schwarzseeregion fahren. Im Frühling lockt das Stockhorn mit einer 1200 Meter langen Abfahrt. Wegen der Sonneneinstrahlung und des Höhenunterschieds verwandelt sich der Pulverschnee allerdings bereits nach wenigen Metern in Firnschnee. Mit hochgekrempelten Ärmeln sausen die Schneehungrigen hinunter ins Tal, nur um von der nächsten Seilbahn wieder nach oben getragen zu werden. Vom Rothorn erreicht man Cervinia und Valtournenche in Italien, zum Schwarzsee gelangt man am Fuss des Kleinen Matterhorns entlang oder über die herrliche Route Furgg-Trockener Steg. Die Wahl bleibt jedem selbst überlassen. WEISSE PRACHT FÜR TOURENSKIFAHRER Tourenskifahrer übernachten in der Testa Grigia-Hütte, um am nächsten Morgen nach einem kurzen Anstieg auf Fellen in 2 bis 3 Stunden die Strecke übers Breithornplateau bis zum so genannten „Schwarztor“ in Angriff zu nehmen. Dabei können sie die herrliche Aussicht auf die Gipfel des Breithorns und des Pollux geniessen, bevor sie sich an die grandiose Abfahrt inmitten der höchsten Alpengipfel machen. Hier ist allerdings wegen der vielen Spalten höchste Vorsicht geboten. Danach geht es weiter über den Gorner-Gletscher und seine schmale Ausfahrt zu den Skipisten. Und dahinter wacht, wie sollte es anders sein, das Matterhorn in seiner ganzen Pracht.
m Ein Eisenbahnshuttle verbindet Täsch mit Zermatt. ! Kurve auf einem Gletscherabbruch mit der italienischen Seite des Matterhorns im Hintergrund. , Ein Gletscherturm im Hochgebirge verleitet zu ein paar speziellen Einlagen. Dazu sollte man allerdings ein geübter Skifahrer sein.
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PRAKTISCHE TIPPS Zermatt (1620 m) liegt im Oberwallis und ist über Visp erreichbar. Das Auto muss in Täsch abgestellt werden (gebührenpflichtige Parkplätze). Danach geht es mit dem Zug oder dem Taxi bis ins Dorf. Zermatt wird aber auch von öffentlichen Verkehrsmitteln bedient. Es stehen vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie reichen vom sympathischen Hotel Bahnhof (+41 27 967 24 06) bis zum luxuriösen Fünfsternehotel. Eine gute Möglichkeit ist auch das Hotel Post mit seinen Pubs und Restaurants sowie das vis-à-vis gelegene Grampi’s. Weitere Informationen unter www.zermatt.ch. Schlafgelegenheiten findet man auch in verschiedenen Berghütten am Rand der Pisten sowie in der Bergführerhütte Testa Grigia (3480 m), Telefon: +39 0166 94 83 69. Das Skigebiet reicht von 1600 m bis auf 3820 m; Zermatt, Cervinia und Valtournenche teilen sich über 70 verschiedene Skilifte. Sie alle können mit einer einzigen Tageskarte benützt werden. Ausserhalb der Pisten werden neben dem auf einigen Routen benötigten Bergsteigermaterial dringend eine Schaufel sowie eine DVA- oder ARVA-Sonde empfohlen. Es stehen Ihnen auch Bergführer zur Verfügung: Örtliche Bergführerbüros beraten Sie unter www.alpincenter-zermatt.ch oder www.nicolaszambetti.ch.
Das Konzept bietet Anfängern die Möglichkeit, auf ausgeschilderten Routen der Umgebung das Schneeschuhwandern auszuprobieren, und eingefleischten Fans ihrer Liebe zu diesem Sport zu frönen. Gestartet wird entweder am späten Nachmittag oder am Abend vor dem gemeinsamen Fondueplausch. Geselligkeit ist garantiert!
MIT
Text°°° SERGE GRETER Es gibt die, die ständig dem Erfolg hinterherrennen und andere, die mit langsamen Schritten vorwärts schreiten und auch die kleinen Glücksmomente erhaschen. Die Teilnehmer von „Raquette Aventure“ gehören definitiv zur zweiten Kategorie – nicht nur, weil es fast unmöglich ist, mit Schneeschuhen an den Füssen durch die Gegend zu hetzen, sondern vor allem, weil sie bei diesen Anlässen die einfachen Freuden des Lebens suchen: mit Bekannten oder Unbekannten ein paar schöne Stunden verbringen und die wunderschöne Natur geniessen. Genau darin liegt nämlich die Stärke von „Raquette Aventure“. Vom 27. Dezember 2010 bis 28. März 2011 werden dieses Jahr bereits zum 7. Mal Schneeschuherlebnisse auf 12 bis 15 verschiedenen Routen in der Schweiz organisiert. Gestartet wird jeweils am Samstag ab 16.30 Uhr, besser noch nach Einbruch der Nacht. Auf einer 5 oder 7,5 km langen ausgeschilderten Piste, an der mehrere Verpflegungsstände mit Punsch und heissem Tee bereitstehen, wandern die Teilnehmer in ihrem eigenen Rhythmus vorwärts. In der Regel werden für die kleine Strecke 1h15-1h30, für die grössere 2h15-2h30 benötigt. Im Ziel wartet dann ein Fondueplausch auf die muntere Truppe. „Angefangen hat das Abenteuer, als ich beauftragt wurde, an Langlaufrennen für etwas mehr Zuschauer zu sorgen“, erinnert sich Patrick Christinat, der Gründer von „Raquette Aventure“. „Also habe ich parallel zu den Wettkämpfen Schneeschuhwanderungen angeboten. Der Anklang war so gross, dass ich beschloss, daraus einen eigenständigen Anlass zu organisieren.“ Der Erfolg gibt ihm recht: Das Konzept hat sich bewährt und stösst auf Begeisterung. „Raquette Aventure“ ist die grösste, aus mehreren Etappen bestehende Veranstaltung für Schneeschuhwanderungen in der Schweiz. Im Durchschnitt finden sich 500 Teilnehmer pro Abend ein, im Vallée de Joux (VD), in Saint-Cergue (VD) und in Tête-de-Ran (NE) sogar fast 1000. In der Deutschschweiz, wo Schneeschuhwandern etwas im Schat-
Keystone
DES LEBENS GENIESSEN
zVg
RAQUETTE AVENTURE DIE EINFACHEN FREUDEN
zVg
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ten von Nordic Walking steht, sind es zwischen 350 und 550. „Doch auch hier tut sich etwas“, sagt Christinat, „wir haben mit Engelberg sogar eine neue Station hinzugefügt.“ UNTERSCHIEDLICHE PROFILE Auf den Strecken, die alle vom Schweizer Alpenclub abgesegnet wurden, tummeln sich Familien (für Kinder unter 10 Jahren ist die Teilnahme kostenlos), verliebte Paare, Rentner und Angestellte auf einem Firmenausflug. Eine bunt zusammengewürfelte Schar also. Im „Raquette Aventure“-Dorf können die Teilnehmer an einem Wettbewerb teilnehmen. Sie finden dazu wertvolle Informationen auf didaktischen Tafeln, die gleichzeitig zum Respekt gegenüber den Tieren mahnen und über die Gefahren von Tiefschneewandern aufklären. „Wir sind gegen Verbote, denn sie verleiten eher dazu, genau das zu tun, was nicht erlaubt ist. Wir ziehen es vor, zu informieren und zu sensibilisieren. Im Übrigen gehen nur 4-5 Prozent der Schneeschuhwanderer in den Tiefschnee, denn das ist extrem anstrengend und gefährlich.“ „Raquette Aventure“ ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern sucht ständig nach Neuem. Dieses Jahr bieten die Veranstalter erstmals das vor allem für Familien gedachte „ChocoRaquettes“ an. Am Samstagmittag machen sich Gross und Klein auf den Weg der 5 km langen Strecke, die sie aber nicht vollständig zurücklegen müssen. „Man kann Kinder ab 3 oder 4 Jahren mitnehmen“, betont Patrick Christinat, der zwischen 50 und 150 Teilnehmer pro „Choco-Raquette“ erwartet. Im Ziel gibt es Brot, Schokolade und heissen Tee für alle. Es gibt die, die dem Erfolg hinterherrennen, und andere, die vom Erfolg eingeholt werden. Bestes Beispiel: „Raquette Aventure“. Infos, Anmeldungen und Preise unter: www.raquette-aventure.ch
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Das Konzept bietet Anfängern die Möglichkeit, auf ausgeschilderten Routen der Umgebung das Schneeschuhwandern auszuprobieren, und eingefleischten Fans ihrer Liebe zu diesem Sport zu frönen. Gestartet wird entweder am späten Nachmittag oder am Abend vor dem gemeinsamen Fondueplausch. Geselligkeit ist garantiert! Text°°° SERGE GRETER Es gibt die, die ständig dem Erfolg hinterherrennen und andere, die mit langsamen Schritten vorwärts schreiten und auch die kleinen Glücksmomente erhaschen. Die Teilnehmer von „Raquette Aventure“ gehören definitiv zur zweiten Kategorie – nicht nur, weil es fast unmöglich ist, mit Schneeschuhen an den Füssen durch die Gegend zu hetzen, sondern vor allem, weil sie bei diesen Anlässen die einfachen Freuden des Lebens suchen: mit Bekannten oder Unbekannten ein paar schöne Stunden verbringen und die wunderschöne Natur geniessen. Genau darin liegt nämlich die Stärke von „Raquette Aventure“. Vom 27. Dezember 2010 bis 28. März 2011 werden dieses Jahr bereits zum 7. Mal Schneeschuherlebnisse auf 12 bis 15 verschiedenen Routen in der Schweiz organisiert. Gestartet wird jeweils am Samstag ab 16.30 Uhr, besser noch nach Einbruch der Nacht. Auf einer 5 oder 7,5 km langen ausgeschilderten Piste, an der mehrere Verpflegungsstände mit Punsch und heissem Tee bereitstehen, wandern die Teilnehmer in ihrem eigenen Rhythmus vorwärts. In der Regel werden für die kleine Strecke 1h15-1h30, für die grössere 2h15-2h30 benötigt. Im Ziel wartet dann ein Fondueplausch auf die muntere Truppe. „Angefangen hat das Abenteuer, als ich beauftragt wurde, an Langlaufrennen für etwas mehr Zuschauer zu sorgen“, erinnert sich Patrick Christinat, der Gründer von „Raquette Aventure“. „Also habe ich parallel zu den Wettkämpfen Schneeschuhwanderungen angeboten. Der Anklang war so gross, dass ich beschloss, daraus einen eigenständigen Anlass zu organisieren.“ Der Erfolg gibt ihm recht: Das Konzept hat sich bewährt und stösst auf Begeisterung. „Raquette Aventure“ ist die grösste, aus mehreren Etappen bestehende Veranstaltung für Schneeschuhwanderungen in der Schweiz. Im Durchschnitt finden sich 500 Teilnehmer pro Abend ein, im Vallée de Joux (VD), in Saint-Cergue (VD) und in Tête-de-Ran (NE) sogar fast 1000. In der Deutschschweiz, wo Schneeschuhwandern etwas im Schat-
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ten von Nordic Walking steht, sind es zwischen 350 und 550. „Doch auch hier tut sich etwas“, sagt Christinat, „wir haben mit Engelberg sogar eine neue Station hinzugefügt.“ UNTERSCHIEDLICHE PROFILE Auf den Strecken, die alle vom Schweizer Alpenclub abgesegnet wurden, tummeln sich Familien (für Kinder unter 10 Jahren ist die Teilnahme kostenlos), verliebte Paare, Rentner und Angestellte auf einem Firmenausflug. Eine bunt zusammengewürfelte Schar also. Im „Raquette Aventure“-Dorf können die Teilnehmer an einem Wettbewerb teilnehmen. Sie finden dazu wertvolle Informationen auf didaktischen Tafeln, die gleichzeitig zum Respekt gegenüber den Tieren mahnen und über die Gefahren von Tiefschneewandern aufklären. „Wir sind gegen Verbote, denn sie verleiten eher dazu, genau das zu tun, was nicht erlaubt ist. Wir ziehen es vor, zu informieren und zu sensibilisieren. Im Übrigen gehen nur 4-5 Prozent der Schneeschuhwanderer in den Tiefschnee, denn das ist extrem anstrengend und gefährlich.“ „Raquette Aventure“ ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern sucht ständig nach Neuem. Dieses Jahr bieten die Veranstalter erstmals das vor allem für Familien gedachte „ChocoRaquettes“ an. Am Samstagmittag machen sich Gross und Klein auf den Weg der 5 km langen Strecke, die sie aber nicht vollständig zurücklegen müssen. „Man kann Kinder ab 3 oder 4 Jahren mitnehmen“, betont Patrick Christinat, der zwischen 50 und 150 Teilnehmer pro „Choco-Raquette“ erwartet. Im Ziel gibt es Brot, Schokolade und heissen Tee für alle. Es gibt die, die dem Erfolg hinterherrennen, und andere, die vom Erfolg eingeholt werden. Bestes Beispiel: „Raquette Aventure“. Infos, Anmeldungen und Preise unter: www.raquette-aventure.ch
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„RAQUETTE AVENTURE“ IN ZAHLEN
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2011 feiert „Raquette Aventure“ sein siebenjähriges Bestehen. In den ersten sechs Jahren fanden insgesamt 50 Anlässe in 38 Schweizer Regionen statt. Fast 15’000 Personen (6000 allein im Jahr 2010!) haben die markierten Strecken absolviert. Jeder Anlass wird in Zusammenarbeit mit einem Sportclub oder einer kulturellen Vereinigung aus der jeweiligen Region organisiert. Zwei Drittel der Einnahmen fliessen zur Förderung des Jugendsports in die Clubkasse. Eine gute Methode, diese Outdoor-Aktivität zu fördern!
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SCHNEESCHUHWANDERN
AUF DEN WEISSEN
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PFADEN DES GLÜCKS Schneeschuhwandern boomt. Die Zahl der Anhänger und auch das Angebot der ausgeschilderten Wege nimmt ständig zu. Viele Wintersportorte haben das Potenzial erkannt und richten eigenen Pfade ein, um der Nachfrage gerecht zu werden. Text°°° SERGE GRETER Vor zwölf Jahren hinterliess der Schneeschuh seine ersten Abdrücke auf den verschneiten Wegen der Schweiz. Seither haben sich diese Abdrücke vervielfacht und gehen auf speziell dafür hergerichteten Pfaden oder auf schneebedeckten Wanderwegen zwischen den unzähligen anderen Spuren Gleichgesinnter unter. Immer mehr Menschen begeistern sich für diese naturverbundene Freizeitaktivität und verfallen den märchenhaften Winterlandschaften. Sie geniessen es, einen Outdoor-Sport auszuüben, der ganz auf natürlichen Bewegungen beruht und somit in jedermanns Reichweite ist. Kinder sind vom Schneeschuhwandern genauso angetan wie Senioren, Sonntagssportler genauso wie Spitzenathleten. Dabei ist Schneeschuhwandern nicht nur ein universaler, sondern auch ein günstiger Sport. Ein Paar Schneeschuhe kostet um die 250 Franken und hält mehrere Jahre. Wie viele Personen tatsächlich schneeschuhwandern ist schwierig zu sagen, denn jeder Schneeschuhhersteller nennt andere Zahlen. Realistisch sind Schätzungen um die 75‘000
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verkaufte Paare pro Jahr, zu denen natürlich all die anderen, früher erworbenen Schuhe kommen. ANGEBOT ERWEITERN Das realistischste Bild über die tatsächliche Situation verschafft man sich am besten vor Ort. Viele Wintersportorte bieten bereits mehrere Pfade an, andere richten gerade neue ein. „Schneeschuhwandern ist in den Winterferien eine Alternative zum Skifahren. Es ist aber auch Selbstzweck, denn viele Leute fahren nicht Ski“, begründet Nendaz Tourisme sein Angebot und betont: „Wir organisieren auch geführte Wanderungen für Anfänger“. Ähnlich tönt es in Ovronnaz. Dort will man „der steigenden Nachfrage der Gäste nach einem sanften Wintertourismus“ nachkommen. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind deutlich mehr Schneeschuhwanderer in den Voralpen von Genf bis Basel unterwegs als in den Bergen. Besonders gross ist der Anklang im Kanton Freiburg. Dort hat sich sogar die erste Schneeschuhmarke niedergelassen! Schneeschuhwandern scheint ansteckend zu sein.
DREISSIG GRAD | 071
Schweizer Alpen-Club SAC Club Alpin Suisse Club Alpino Svizzero Club Alpin Svizzer
SAC
SCHNEESCHUHTOUREN
Die neuen SACSchneeschuh-Tourenführer zeigen mit genausten Beschreibungen und herrlichen Bildern die Vorzüge dieser Trendsportart. Die Spuren können, jenseits ausgeschilderter Routen, in den jungfräulichen Schnee gelegt werden. Alle Touren werden nach SAC-Standard bewertet und sind auf Umweltverträglichkeit geprüft.
David Coulin
David Coulin
Graubünden Nord Vom Prättigau bis zur Surselva
Graubünden Nord
Vom Prättigau bis zur Surselva Schneeschuhtouren Der vorliegende Schneeschuhtourenführer deckt ein interessantes und variantenreiches Gebiet ab: Vom bekanten St. Antönien bis zur anhin unentdeckten Alp Pazzola, von San Bernardino bis zum Kunkelspass. 84 Touren und Varianten in allen Schwierigkeitsgraden – darunter 20 Einsteigerwanderungen – sind detailliert beschrieben. 196 Seiten, mit 20 Varianten für Einsteiger, 137 Farbfotos, 54 Karten, und 10 Illustrationen
Schneeschuhtouren Mit 20 Varianten für Einsteiger
Für Mitglieder SAC
Fr. 35.–
(Ladenpreis Fr. 44.–) Art. Nr. 316-1
P. Burnand / G. Chevalier / R. Houlmann
L’Arc jurassien en raquettes et à skis
s FàR
Ski- und Schneeschuhtouren im Jura Der Führer beschreibt eine Fülle von Touren, die mit Schneeschuhen, Skis und Langlaufskis durch die Winterlandschaft des Schweizer Juras führen. Und als Bonus die nötigen Angaben für die Haute Route du Jura, eine einmalige Winterweitwanderung auf Langlaufskis von Balsthal nach Bellegarde.
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ITION IERTE s mit SACSchw bew ierig ertu keits ng -
288 pages / Seiten, 103 photos en couleur / Farbfotos Für Mitglieder SAC
Fr. 39.–
(Ladenpreis Fr. 49.–) Art. Nr. 283-6
Roger Welti
Tessin / Misox Roger Welti
Tessin / Misox
60 Routenvorschläge südlich der Alpen
60 Routenvorschläge südlich der Alpen Schneeschuhtouren In diesem Führer entdeckt der Leser die reizende und vielfältige Landschaft südlich der Alpen im Winter. Schneeschuhwandern im Tessin? Von den Palmenalleen direkt in den Schnee auf 3000 Metern – das ist bis tief in den Frühling hinein möglich.
276 Seiten, 120 Farbfotos, 64 Kartenausschnitte, erscheint 14.12.2010 Für Mitglieder SAC Schneeschuhtouren
Fr. 35.–
(Ladenpreis Fr. 44.–) Art. Nr. 315-4
> Diese und weitere SAC Führer im Fach- und Buchhandel oder unter www.sac-verlag.ch
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Texte°°° FRÉDÉRIC REIN Der Atem ging schneller. Kein Wunder, schliesslich befanden wir uns 4164 m über dem Meeresspiegel. Doch auch die unfassbare Landschaft raubte uns den Atem. 360 Grad bläulich schimmernde Bergkronen, die mit dem azurblauen, von wenigen Wolken durchzogenen Himmel verschmelzen. Hier, an der schweizerisch-italienischen Grenze, lag uns die Welt zu Füssen. Wir hatten es geschafft: Wir standen ganz oben auf dem Breithorn! Mit Steigeisen an den Füssen, einem Seil um die Hüften und dem Bergführer im Blickfeld hatten wir unseren ganz persönlichen Everest bestiegen. Eigentlich haben wir nämlich keine natürliche Veranlagung für ein solches Abenteuer. Das Hochgebirge kennen wir sonst nur aus dem Fernsehen. Wo wir gerade bei den Geständnissen sind: Bis auf 3883 Meter hat uns die Luftseilbahn gebracht. Und das Breithorn ist der am einfachsten zu besteigende Viertausender der Alpen. So einfach war das Unterfangen aber trotzdem nicht. Schliesslich mussten wir uns knapp zwei Stunden lang einen Hang mit einem Gefälle von 40% hinaufmühen – bei konstantem, aber gemässigten Tempo, damit unsere etwas älteren Seilpartner aus Amerika den Anschluss nicht verloren. Kurz vor dem Gipfel wurde es uns dann etwas mulmig zumute: Plötzlich standen wir nämlich auf einem fussbreiten Kamm, um uns herum nichts als Leere. Erst, als wir eine kleine Platte erreicht hatten, konnten wir die überwältigende Aussicht in vollen Zügen geniessen. Jetzt ging es wieder an den Abstieg, 1,5 Stunden bis zur Luftseilbahn, die uns nach Zermatt zurückbrachte. Dabei nahmen die Ameisenkolonien immer menschlichere Gestalt an, je näher wir den anderen Seilschaften kamen. Denn das Breithorn ist bei Tagesausflüglern sehr beliebt. Das Gefühl, das echte Bergsteiger erfahren, die bei jedem Schritt einen inneren Weg gehen, blieb uns zwar verwehrt, trotzdem war unsere „Expedition“ wunderschön und wird für immer in der Schublade unserer Erinnerungen liegen!
VIERTAUSENDER? Man muss kein erfahrener Alpinist sein, um einen Viertausender zu erklimmen. Wir haben in Begleitung eines Bergführers das Breithorn bestiegen, das seine verschneiten Hänge Sommer wie Winter den Steigeisen wenig geübter Bergsteiger anbietet. Ein unvergessliches Erlebnis!
#*+*$,$-./012.3415+(56$,$76*31/$829.56
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WIE WÄR’S MIT EINEM
DIE DREI EINFACHSTEN 4000ER DER ALPEN 1. Breithorn, 4164 m. Leichtester 4000er. Infos und Reservationen unter 027 966 24 60 oder www.alpincenter-zermatt.ch 2. Allalinhorn, 4027 m. Für den Aufstieg von der Bergstation der Metro Alpin in Saas-Fee muss man 2,5 Stunden rechnen, für den Abstieg, 1,5 Stunden. Infos und Reservationen unter 027 957 44 64.
Auch wenn das 4164 m hohe Breithorn der einfachste 4000er der Alpen ist, sollten sich ungeübte Bergsteiger unbedingt anseilen.
Kurt Müller
B E RG E
Zueger Erwin
7)58*$697&5:;&%)9$6<9+;'90;5=
3. Bishorn, 4153 m. Der Aufstieg erfordert eine Übernachtung in der Tracuit-Berghütte (ca. 5 Stunden von Zinal). Von dort sind es noch einmal 3 Stunden bis zum Gipfel. Der Abstieg dauert rund 5 Stunden. Informationen und Reservationen im Bergführer-Büro, Tel. 027 475 12 00, oder unter www.anniviers-montagne.ch.
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Texte°°° FRÉDÉRIC REIN Der Atem ging schneller. Kein Wunder, schliesslich befanden wir uns 4164 m über dem Meeresspiegel. Doch auch die unfassbare Landschaft raubte uns den Atem. 360 Grad bläulich schimmernde Bergkronen, die mit dem azurblauen, von wenigen Wolken durchzogenen Himmel verschmelzen. Hier, an der schweizerisch-italienischen Grenze, lag uns die Welt zu Füssen. Wir hatten es geschafft: Wir standen ganz oben auf dem Breithorn! Mit Steigeisen an den Füssen, einem Seil um die Hüften und dem Bergführer im Blickfeld hatten wir unseren ganz persönlichen Everest bestiegen. Eigentlich haben wir nämlich keine natürliche Veranlagung für ein solches Abenteuer. Das Hochgebirge kennen wir sonst nur aus dem Fernsehen. Wo wir gerade bei den Geständnissen sind: Bis auf 3883 Meter hat uns die Luftseilbahn gebracht. Und das Breithorn ist der am einfachsten zu besteigende Viertausender der Alpen. So einfach war das Unterfangen aber trotzdem nicht. Schliesslich mussten wir uns knapp zwei Stunden lang einen Hang mit einem Gefälle von 40% hinaufmühen – bei konstantem, aber gemässigten Tempo, damit unsere etwas älteren Seilpartner aus Amerika den Anschluss nicht verloren. Kurz vor dem Gipfel wurde es uns dann etwas mulmig zumute: Plötzlich standen wir nämlich auf einem fussbreiten Kamm, um uns herum nichts als Leere. Erst, als wir eine kleine Platte erreicht hatten, konnten wir die überwältigende Aussicht in vollen Zügen geniessen. Jetzt ging es wieder an den Abstieg, 1,5 Stunden bis zur Luftseilbahn, die uns nach Zermatt zurückbrachte. Dabei nahmen die Ameisenkolonien immer menschlichere Gestalt an, je näher wir den anderen Seilschaften kamen. Denn das Breithorn ist bei Tagesausflüglern sehr beliebt. Das Gefühl, das echte Bergsteiger erfahren, die bei jedem Schritt einen inneren Weg gehen, blieb uns zwar verwehrt, trotzdem war unsere „Expedition“ wunderschön und wird für immer in der Schublade unserer Erinnerungen liegen!
VIERTAUSENDER? Man muss kein erfahrener Alpinist sein, um einen Viertausender zu erklimmen. Wir haben in Begleitung eines Bergführers das Breithorn bestiegen, das seine verschneiten Hänge Sommer wie Winter den Steigeisen wenig geübter Bergsteiger anbietet. Ein unvergessliches Erlebnis!
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WIE WÄR’S MIT EINEM
DIE DREI EINFACHSTEN 4000ER DER ALPEN 1. Breithorn, 4164 m. Leichtester 4000er. Infos und Reservationen unter 027 966 24 60 oder www.alpincenter-zermatt.ch 2. Allalinhorn, 4027 m. Für den Aufstieg von der Bergstation der Metro Alpin in Saas-Fee muss man 2,5 Stunden rechnen, für den Abstieg, 1,5 Stunden. Infos und Reservationen unter 027 957 44 64.
Auch wenn das 4164 m hohe Breithorn der einfachste 4000er der Alpen ist, sollten sich ungeübte Bergsteiger unbedingt anseilen.
Kurt Müller
B E RG E
Zueger Erwin
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3. Bishorn, 4153 m. Der Aufstieg erfordert eine Übernachtung in der Tracuit-Berghütte (ca. 5 Stunden von Zinal). Von dort sind es noch einmal 3 Stunden bis zum Gipfel. Der Abstieg dauert rund 5 Stunden. Informationen und Reservationen im Bergführer-Büro, Tel. 027 475 12 00, oder unter www.anniviers-montagne.ch.
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HOTELS
LASSEN Ein Aufenthalt in diesen Hotels ist ein aussergewöhnliches Erlebnis, ein weisser Traum unter Eis- oder Glaskuppeln in der Schweiz, in Finnland, Deutschland oder Andorra. Magisch! Text°°° SERGE GRETER
IGLOO VILLAGE HOTEL KAKSLAUTTANEN zVg
Was gibt es Normaleres, als in Lappland in einem Iglu zu übernachten? Einige sind aus Eis, die Originellsten aber aus Glas. In den transparenten, herrlich warmen Kuppeln, in denen sich jeweils ein Zimmer mit Toilette befindet, kann man den Sternenhimmel, Schneegestöber oder den bunten Tanz des Nordlichts im umgebenden Wald bestaunen. Märchenhaft!
Wer die Tür dieser Iglus aufstösst, um hier eine oder mehrere Nächte zu verbringen, betritt eine Zauberwelt. Konventionelles gibt es hier nicht, dafür umso mehr Fantasie. Man taucht ein in eine strahlend weisse Natur und erlebt Ausnahmemomente, an die man sich sein ganzes Leben lang erinnern wird. Denn die „Hotelkuppeln“ aus Glas oder Eis sind nicht einfach nur banale Unterkünfte. Sie sind eine Erfahrung, eine Attraktion für sich. Man geniesst es, Zeit darin zu verbringen und es ist, als würde man ein Denkmal oder eine Sehenswürdigkeit bestaunen. Wir stellen Ihnen zwei Anbieter genauer vor.
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Wo? Saariselka, Finnland Wann? Ende August bis Ende April Preis: 171 Euro pro Person und Nacht Internet: www.kakslauttanen.fi
IGLU-DORF Jedes Jahr werden die Iglu-Dörfer von neuem aus dem Eis geschlagen. Die vergänglichen Paläste, in denen die Temperatur zwischen 0 und 5 Grad beträgt, verschmelzen buchstäblich mit den wunderschönen Schneelandschaften. Sogar ein Whirlpool unter freiem Himmel ist vorhanden!
74 | DREISSIG GRAD
zVg
zVg
Wo? Es gibt sieben Iglu-Dörfer: in Davos-Klosters, Engelberg-Titlis, Gstaad, St. Moritz und Zermatt in der Schweiz, auf der Zugspitze in Deutschland und in Andorra. Wann? 25. Dezember bis Mitte April Preis: 149 Franken pro Person für eine Übernachtung unter der Woche in einem Standardiglu und 529 Franken für eine romantische Suite am Freitag und Samstag Internet: www.iglu-dorf.com
DREISSIG GRAD | 75
HOTELS
LASSEN Ein Aufenthalt in diesen Hotels ist ein aussergewöhnliches Erlebnis, ein weisser Traum unter Eis- oder Glaskuppeln in der Schweiz, in Finnland, Deutschland oder Andorra. Magisch! Text°°° SERGE GRETER
IGLOO VILLAGE HOTEL KAKSLAUTTANEN zVg
Was gibt es Normaleres, als in Lappland in einem Iglu zu übernachten? Einige sind aus Eis, die Originellsten aber aus Glas. In den transparenten, herrlich warmen Kuppeln, in denen sich jeweils ein Zimmer mit Toilette befindet, kann man den Sternenhimmel, Schneegestöber oder den bunten Tanz des Nordlichts im umgebenden Wald bestaunen. Märchenhaft!
Wer die Tür dieser Iglus aufstösst, um hier eine oder mehrere Nächte zu verbringen, betritt eine Zauberwelt. Konventionelles gibt es hier nicht, dafür umso mehr Fantasie. Man taucht ein in eine strahlend weisse Natur und erlebt Ausnahmemomente, an die man sich sein ganzes Leben lang erinnern wird. Denn die „Hotelkuppeln“ aus Glas oder Eis sind nicht einfach nur banale Unterkünfte. Sie sind eine Erfahrung, eine Attraktion für sich. Man geniesst es, Zeit darin zu verbringen und es ist, als würde man ein Denkmal oder eine Sehenswürdigkeit bestaunen. Wir stellen Ihnen zwei Anbieter genauer vor.
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Wo? Saariselka, Finnland Wann? Ende August bis Ende April Preis: 171 Euro pro Person und Nacht Internet: www.kakslauttanen.fi
IGLU-DORF Jedes Jahr werden die Iglu-Dörfer von neuem aus dem Eis geschlagen. Die vergänglichen Paläste, in denen die Temperatur zwischen 0 und 5 Grad beträgt, verschmelzen buchstäblich mit den wunderschönen Schneelandschaften. Sogar ein Whirlpool unter freiem Himmel ist vorhanden!
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Wo? Es gibt sieben Iglu-Dörfer: in Davos-Klosters, Engelberg-Titlis, Gstaad, St. Moritz und Zermatt in der Schweiz, auf der Zugspitze in Deutschland und in Andorra. Wann? 25. Dezember bis Mitte April Preis: 149 Franken pro Person für eine Übernachtung unter der Woche in einem Standardiglu und 529 Franken für eine romantische Suite am Freitag und Samstag Internet: www.iglu-dorf.com
DREISSIG GRAD | 75
DIE SCHATZINSELN
IM SÜDEN
THAILANDS Text°°° GAVIN’S CLEMENTE RUIZ
Andamanensee oder Golf von Thailand? Flip-Flops oder Wanderschuhe? Schnorcheln oder Tauchen? UNESCO-Welterbe oder Gebirge? In Thailand, zwischen Birma im Norden und Malaysia im Süden, gibt es unendliche Auswahlmöglichkeiten. Wir machen uns auf zu den sonnengetränkten Inseln im Indischen Ozean.
,Kata Noi Beach, Phuket
76 | DREISSIG GRAD
Bestimmt hat jeder schon einmal von einem Urlaub in der Andamanensee geträumt. Das an der Ostküste Thailands gelegene Phuket mit seinen touristisch erschlossenen Sandstränden ist wohl die bekannteste Insel des Archipels. Hier, am südwestlichen Ende von Thailand, tun sich ein paar Landschaften auf, die der Südküste des Mittelmeers alle Ehre machen würden. Kleine, direkt am Wasser gelegene Fischrestaurants, wilde Buchten und auf den Wellen tanzende goldene Reflexe begeistern und laden zum Nichtstun ein. Eine Segelstunde von Phuket erwartet uns Ko Yao Noi, ein grosser, mit Heveabäumen bewachsener Felsen. Aus ihrem Harz wird mit Hilfe von altertümlichen Maschinen auch heute noch Kautschuk gewonnen. Die Hotels auf diesem winzigen Eiland dienen Ruhesuchenden und Luxusliebenden als Zufluchtsort. Von der Hängematte aus geniesst man den Blick auf die Kalkfelsen, auf denen einheimische Vögel inmitten einer üppig grünen Vegetation nisten. Die in Sichtweite gelegene Bucht von Phang Nga war Drehort des James-Bond-Films Der Mann mit dem goldenen Colt mit Roger Moore in der Hauptrolle. Etwas weniger bekannt sind die ein paar Kabellängen entfernten Similan-Inseln. Sie wurden von berühmten Tauchern zu einem der zehn schönsten Tauchspots der Welt erklärt und das will etwas heissen! In 6 bis 40 Metern Tiefe gleitet ein Walhai durchs kristallklare Wasser, begleitet von ein paar Mantarochen. Man reibt sich die Augen, so unvorstellbar ist das Bild. Vor der Insel Surin gleiten Schildkröten majestätisch dahin. Phi Phi Li, ein Eiland der Ko Phi Phi-Gruppe, überrascht mit seinen Korallen, seiner wunderschönen Maya-Bucht und seiner mit historischen Wandmalereien verzierten Felsenhöhle. Hier sammeln die halbnomadisch lebenden „Sea Gypsies“ die für ihre aphrodisierende Wirkung beliebten Schwalbennester. Und hier wurde auch der FilmThe Beach mit Leonardo di Caprio und der schönen Virginie Ledoyen gedreht. Eine wunderschöne Kulisse, die durch die knapp unter der Wasseroberfläche schwimmenden Clownfische, Barracudas und Seepferdchen zum Traum wird.
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NACHTLAGER IN DEN BÄUMEN Wer Lust hat, kann die Nacht auf einem Baum verbringen. Im Nationalpark Khao Sok auf Phuket besteht die Möglichkeit, im Tropenwald inmitten von Pythonschlangen, Gibbons und Leoparden in einem Baumhaus zu nächtigen und, hoch oben in den Baumkronen, aus sicherer Entfernung Tag und Nacht Tiere und Pflanzen zu beobachten. Weniger schwindelfreie Abenteurer unternehmen eine Kanufahrt auf dem Fluss Sok oder gehen auf dem Rücken eines Elefanten auf Trekkingtour. Auf der Insel Ko Lanta treffen sich spätabends die Nachtschwärmer zu Full Moon Partys am Khlong Nin Beach. Hier lassen die bekanntesten DJ’s aus der ganzen Welt die Plattenteller kreisen und Singha, das Thai-Bier schlechthin, fliesst in Strömen. Nach so viel Festlaune sehnt man sich nach der sprichwörtlichen einsamen Insel… und wird fündig! Ko Muk, Ko Kradan oder Ko Rok gehören zum Meeresschutzgebiet von Ko Tarutao und wurden von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt. Sie sind das Beste, was einem Camper passieren kann, sofern er eine Genehmigung zum Zelten eingeholt hat. Sone Bay wird von Dezember bis Februar von Schildkröten belagert, die auf den weissen, endlosen Sandstränden ihre Eier vergraben.
Office National du tourisme Thailandais, Berne
REISE
DIE SCHATZINSELN
IM SÜDEN
THAILANDS Text°°° GAVIN’S CLEMENTE RUIZ
Andamanensee oder Golf von Thailand? Flip-Flops oder Wanderschuhe? Schnorcheln oder Tauchen? UNESCO-Welterbe oder Gebirge? In Thailand, zwischen Birma im Norden und Malaysia im Süden, gibt es unendliche Auswahlmöglichkeiten. Wir machen uns auf zu den sonnengetränkten Inseln im Indischen Ozean.
,Kata Noi Beach, Phuket
76 | DREISSIG GRAD
Bestimmt hat jeder schon einmal von einem Urlaub in der Andamanensee geträumt. Das an der Ostküste Thailands gelegene Phuket mit seinen touristisch erschlossenen Sandstränden ist wohl die bekannteste Insel des Archipels. Hier, am südwestlichen Ende von Thailand, tun sich ein paar Landschaften auf, die der Südküste des Mittelmeers alle Ehre machen würden. Kleine, direkt am Wasser gelegene Fischrestaurants, wilde Buchten und auf den Wellen tanzende goldene Reflexe begeistern und laden zum Nichtstun ein. Eine Segelstunde von Phuket erwartet uns Ko Yao Noi, ein grosser, mit Heveabäumen bewachsener Felsen. Aus ihrem Harz wird mit Hilfe von altertümlichen Maschinen auch heute noch Kautschuk gewonnen. Die Hotels auf diesem winzigen Eiland dienen Ruhesuchenden und Luxusliebenden als Zufluchtsort. Von der Hängematte aus geniesst man den Blick auf die Kalkfelsen, auf denen einheimische Vögel inmitten einer üppig grünen Vegetation nisten. Die in Sichtweite gelegene Bucht von Phang Nga war Drehort des James-Bond-Films Der Mann mit dem goldenen Colt mit Roger Moore in der Hauptrolle. Etwas weniger bekannt sind die ein paar Kabellängen entfernten Similan-Inseln. Sie wurden von berühmten Tauchern zu einem der zehn schönsten Tauchspots der Welt erklärt und das will etwas heissen! In 6 bis 40 Metern Tiefe gleitet ein Walhai durchs kristallklare Wasser, begleitet von ein paar Mantarochen. Man reibt sich die Augen, so unvorstellbar ist das Bild. Vor der Insel Surin gleiten Schildkröten majestätisch dahin. Phi Phi Li, ein Eiland der Ko Phi Phi-Gruppe, überrascht mit seinen Korallen, seiner wunderschönen Maya-Bucht und seiner mit historischen Wandmalereien verzierten Felsenhöhle. Hier sammeln die halbnomadisch lebenden „Sea Gypsies“ die für ihre aphrodisierende Wirkung beliebten Schwalbennester. Und hier wurde auch der FilmThe Beach mit Leonardo di Caprio und der schönen Virginie Ledoyen gedreht. Eine wunderschöne Kulisse, die durch die knapp unter der Wasseroberfläche schwimmenden Clownfische, Barracudas und Seepferdchen zum Traum wird.
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NACHTLAGER IN DEN BÄUMEN Wer Lust hat, kann die Nacht auf einem Baum verbringen. Im Nationalpark Khao Sok auf Phuket besteht die Möglichkeit, im Tropenwald inmitten von Pythonschlangen, Gibbons und Leoparden in einem Baumhaus zu nächtigen und, hoch oben in den Baumkronen, aus sicherer Entfernung Tag und Nacht Tiere und Pflanzen zu beobachten. Weniger schwindelfreie Abenteurer unternehmen eine Kanufahrt auf dem Fluss Sok oder gehen auf dem Rücken eines Elefanten auf Trekkingtour. Auf der Insel Ko Lanta treffen sich spätabends die Nachtschwärmer zu Full Moon Partys am Khlong Nin Beach. Hier lassen die bekanntesten DJ’s aus der ganzen Welt die Plattenteller kreisen und Singha, das Thai-Bier schlechthin, fliesst in Strömen. Nach so viel Festlaune sehnt man sich nach der sprichwörtlichen einsamen Insel… und wird fündig! Ko Muk, Ko Kradan oder Ko Rok gehören zum Meeresschutzgebiet von Ko Tarutao und wurden von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt. Sie sind das Beste, was einem Camper passieren kann, sofern er eine Genehmigung zum Zelten eingeholt hat. Sone Bay wird von Dezember bis Februar von Schildkröten belagert, die auf den weissen, endlosen Sandstränden ihre Eier vergraben.
Office National du tourisme Thailandais, Berne
REISE
%James-Bond-Selsen (Ko Tapu) !Ko Lanta
Thomas Bradford
Office National du tourisme Thailandais, Berne
FARNIENTE IM OSTEN Zurück zur Zivilisation, auf Ko Samui, der bekanntesten Insel an der Ostküste Thailands. Hier kann man sich in kleinen, charmanten Luxushotels wie dem Kamalaya Ko Samui (www.kamalaya. com), dem Melati Beach Resort (www.melatiresort.com) und dem Napasai im Nordwesten, einem kleinen Juwel der OrientExpress-Hotelkette mit eigenen Privatstränden, verwöhnen lassen. Reisenden, die sich die römische Redensart „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ zu Herzen nehmen, bieten sich mehrere Möglichkeiten: Entweder sie verneigen sich tief vor Buddha, lassen sich in einem der vielen Spas die Füsse massieren, besuchen einen Kurs in Tai Chi oder Thaiboxen oder sehen sich einige der vielen Sehenswürdigkeiten der Region an. Keine Angst, auch Shoppingliebhaber kommen auf ihre Kosten. Sie können ihre Kauflust auf verschiedenen Märkten in der Nähe der Strände stillen und sich mit T-Shirts, Schmuck usw. eindecken. Samui hat für jeden etwas zu bieten. Familien geniessen den kinderfreundlichen Service und die für sie reservierten Strände, während die Schönen der Nacht anderswo sonnenbaden. Wagemutige auf der Suche nach dem grossen Kick können bei Ko Pha Ngan einen Trip durch den Dschungel unternehmen, auf dem Motorrad durch das Hinterland fahren und die Wasserfälle besuchen, denen heilende oder sogar heilige Kräfte nachgesagt werden. Ganz in der Nähe liegt das sehr empfehlenswerte Hotel Rasananda (www.rasananda.com). Wir beenden unsere Reise mit der Schildkröteninsel Ko Tao, die als DER Tauchspot der Ostküste gilt. Aber vielleicht ist sie ja auch das Unterwassertor zum Paradies…
Office National du tourisme Thailandais, Berne
REISEINFOS Mehrere Direktflüge pro Woche mit Swiss (www.swiss.com) und Thai Airways (www.thaiair.com) von Zürich oder Genf nach Bangkok. Air France (www.airfrance.com) bietet Flüge ab Zürich oder Genf mit Zwischenstopp in Paris und Turkish Airlines (www.turkishairlines.com) mit Zwischenstopp in Istanbul an. Etihad Airways (www.etihadairways.com) fliegt von Genf über Abu Dhabi nach Bangkok. Die wichtigsten Inseln, wie Phuket oder Ko Samui, werden von Bangkok Airways (www.bangkokair.com), AirAsia (www.airasia.com) oder Thai Airways bedient. Vor Ort geht es auf Schiffen oder Fähren weiter. Sehr gute Organisation.
78 | DREISSIG GRAD
HAWAI’I NO KA ‘OI (HAWAII IS THE BEST) % Hawaii, Insel Kauai: die gezackten Felsen der Na-Pali-Küste.
REISE
Text und Fotos°°° CLAUDE HERVÉ-BAZIN Sie sind Sinnbild des Paradieses auf Erden. Die mitten im Pazifischen Ozean aus Unterwasservulkanen entandenen Hawaii-Inseln zeichnen ein Bild der Idylle. Auf warmen, sonnengetränkten Sandstränden tanzen die schönen Wahine zu mitreissenden Ukulele-Klängen. Im Hintergrund hängen unzählige Regenbögen an den von der Erosion zu bizarren Formen geschliffenen Bergen. Schmale Pfade winden sich in Richtung Gipfel. Ein Garten Eden für Abenteurer, erfüllt von Regenschauern und opulenter Vegetation.
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Ein schwerer, süsslich-scharfer Duft kriecht in die Nase. Er stammt von den auf dem Boden verstreuten Lilikoi (Passionsfrüchte). Obwohl die Sonne schon am Morgen mit voller Kraft auf die Inseln niederbrennt, lassen die nächtliche Feuchtigkeit und der häufige Nieselregeln ein rotes, schleimiges Schlammbett entstehen, das so glitschig ist wie Glatteis. Man muss über die aus dem Boden wachsenden Wurzeln klettern, die von den zu Tal stürzenden Wasserfällen gespeisten Bäche überspringen und wie auf einer Achterbahn ständig hinauf- und wieder hinabsteigen. Am besten und bequemsten kommt man barfuss vorwärts. Fast wie Robinson, in direktem Körperkontakt mit der sanften hawaiianischen Erde, die so üppig ist wie eine noch nie erforschte Welt. Bei drückender Hitze muss man sich nur bücken: In den nach oben gebogenen Ti-Blättern sammelt sich der Regen und löscht den grössten Durst.
W Wasserfall an der Hana-Küste auf Maui.
Der Kalalau Trail schmiegt sich an die naturbelassene Küste von Na Pali („die Felsen“), die sich im Westen der Insel Kaua’i zu einer unüberwindbaren Gebirgswand auftürmt. Die Panoramas sind von atemberaubender Schönheit. Gegen Ende führt der stellenweise nur fussbreite Pfad einer gähnenden Leere entlang. 100 Meter weiter unten kracht das Meer in ohrenbetäubendem Getöse gegen die Felsen. Und dann erscheint plötzlich eine irrelle Landschaft: eine unglaubliche Anhäufung von
DREISSIG GRAD | 081
HAWAI’I NO KA ‘OI (HAWAII IS THE BEST) % Hawaii, Insel Kauai: die gezackten Felsen der Na-Pali-Küste.
REISE
Text und Fotos°°° CLAUDE HERVÉ-BAZIN Sie sind Sinnbild des Paradieses auf Erden. Die mitten im Pazifischen Ozean aus Unterwasservulkanen entandenen Hawaii-Inseln zeichnen ein Bild der Idylle. Auf warmen, sonnengetränkten Sandstränden tanzen die schönen Wahine zu mitreissenden Ukulele-Klängen. Im Hintergrund hängen unzählige Regenbögen an den von der Erosion zu bizarren Formen geschliffenen Bergen. Schmale Pfade winden sich in Richtung Gipfel. Ein Garten Eden für Abenteurer, erfüllt von Regenschauern und opulenter Vegetation.
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Ein schwerer, süsslich-scharfer Duft kriecht in die Nase. Er stammt von den auf dem Boden verstreuten Lilikoi (Passionsfrüchte). Obwohl die Sonne schon am Morgen mit voller Kraft auf die Inseln niederbrennt, lassen die nächtliche Feuchtigkeit und der häufige Nieselregeln ein rotes, schleimiges Schlammbett entstehen, das so glitschig ist wie Glatteis. Man muss über die aus dem Boden wachsenden Wurzeln klettern, die von den zu Tal stürzenden Wasserfällen gespeisten Bäche überspringen und wie auf einer Achterbahn ständig hinauf- und wieder hinabsteigen. Am besten und bequemsten kommt man barfuss vorwärts. Fast wie Robinson, in direktem Körperkontakt mit der sanften hawaiianischen Erde, die so üppig ist wie eine noch nie erforschte Welt. Bei drückender Hitze muss man sich nur bücken: In den nach oben gebogenen Ti-Blättern sammelt sich der Regen und löscht den grössten Durst.
W Wasserfall an der Hana-Küste auf Maui.
Der Kalalau Trail schmiegt sich an die naturbelassene Küste von Na Pali („die Felsen“), die sich im Westen der Insel Kaua’i zu einer unüberwindbaren Gebirgswand auftürmt. Die Panoramas sind von atemberaubender Schönheit. Gegen Ende führt der stellenweise nur fussbreite Pfad einer gähnenden Leere entlang. 100 Meter weiter unten kracht das Meer in ohrenbetäubendem Getöse gegen die Felsen. Und dann erscheint plötzlich eine irrelle Landschaft: eine unglaubliche Anhäufung von
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gezackten, steil in die Höhe ragenden Felsen. Ein letztes Mal fällt der Weg ab, durchquert ein Lateritfeld und mündet dann sanft in das grüne Kalalau-Tal. Hier hat Spielberg einige Szenen von Jurassic Park gedreht. Lange Zeit war die Gegend von ein paar Hippies bewohnt, die hier meist nackt und mit zersausten Haaren weit weg von der Zivilisation Pakalolo (Marihuana) anpflanzten. Heute machen hier vor allem Kajakfahrer Halt und bauen ihr Lager am Fuss einer Wasserfall-Dusche auf. Fünf Vulkane haben sich zur jüngsten, grössten Insel vereint, nach der auch der Archipel benannt ist: Hawaii. In der Schmiedewerkstatt von Mutter Erde herrscht Hochbetrieb. Kilauea, der an der Ostküste in den Himmel ragt, spuckt seit nahezu 30 Jahren unaufhörlich Lava. Er ist eigentlich ungefährlich und wird deshalb als „Drive-in-Vulkan“ bezeichnet. Die Nase gegen die Windschutzscheibe gepresst umkreisen wir auf dem geteerten Weg das klaffende Loch, aus der eine glühend heisse weisse Rauchsäule aufsteigt. Unter dem Dampfkochtoch erhält eine Magnareserve das Feuer am Leben. Auf dem Devastation Trail haben sich die von früheren Ausbrüchen weggeblasenen Bäume der Zeit hingegeben, die sie langsam, aber sicher auffrisst. Wenige Meter weiter bilden sich kleine Inseln. Auf den von erhärterer Lava umschlossenen Kipuka entwickelt sich das Leben in vollkommener Autarkie und lässt eine unendliche Artenvielfalt entstehen. Baumfarnwälder wuchern und breiten ihre neuen Äste wie Schmetterlinge ihre Rüssel aus. Dahinter mischen sich Spuren brauner A‘a in einem chaotischen
Durcheinander mit den riesigen Pahoehoe-Weiten. Die samtschwarz glänzende Lava, die zu wellenförmigen Formationen erstarrt ist, knackt unter den Füssen. Wir stellen das Auto am Ende der Chain of Craters Road ab, bevor wir unsere Wanderschuhe anziehen. Die Hitze ist erdrückend, die kaum abgekühlte Lava schneidet in die Sohlen und legt uns tausend Hindernisse in den Weg. Doch die Mühe lohnt sich: Das rot glühende Magma, das in kolossalen, schwefelhaltigen Dampfwolken in den Ozean fliesst, leuchtet im Dunkeln der Nacht und lässt alle Strapazen vergessen. BERGSURFEN Die alten Hawaiianer nannten es He’e holua. Das Prinzip: Anlauf nehmen, kopfüber auf einen Schlitten hechten, der nicht breiter ist als ein Ski, und mit 60, 70 oder 80 km/h einen steilen Grashang hinunterrasen. He’e holua wurde wahrscheinlich für den Transport von Baumstämmen erfunden und entwickelte sich zum heiligen Sport, bei dem die Atlethen ihr Schicksal in die Hände der Götter legten. Die längste bisher auf Big Island entdeckte Piste misst 1600 m!
Die gasarme, dünnflüssige Pahoehoe-Lava wird wegen des Strickmusters der Oberfläche auch Stricklava genannt.
Weit weg von der Postkartenidylle: Die Tikis von Pu’uhonuo o Honaunau (grosse Insel) erinnern an eine Gesellschaft, die vor der Ankunft der Europäer ganz von Tabus regiert wurde.
PRAKTISCHE TIPPS
Die wellengepeitschten schwarzen Lavaküsten von Maui bei Waianapanapa.
ANREISE Mit amerikanischen Fluggesellschaften über Los Angeles oder San Francisco KLIMA Die beste, sonnigste Reisezeit sind die Monate Mai bis Anfang Oktober. Im Winter ist es vor allem in den Bergen kühler und regnerischer. An den Küsten herrscht aber auch dann oft sonniges Wetter. LINKS www.gohawaii.com www.letsgo-hawaii.com www.kauai-hawaii.com www.kalalautrail.com www.bigisland.org www.nps.gov/havo hvo.wr.usgs.gov www.hawaii.volcanoes.national-park.com
082 | DREISSIG GRAD
Wir zeigen Ihnen den Weg ins Paradies.
Ferien. Die Messe für Ferien und Reisen
13. – 16. Januar 2011
BEA bern expo Do/Fr 13 – 20 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr www.ferienmesse.ch
FESPO. Die grösste Messe für Ferien und Reisen
27. – 30. Januar 2011
Messe Zürich Do/Fr 13 – 20 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr www.fespo.ch
Basler Ferienmesse. Die grosse Messe für Ferien und Reisen
4. – 6. Februar 2011 Messe Basel Fr/Sa/So 10 – 18 Uhr www.baslerferienmesse.ch
AKTUELL
TABLET-PCS IM ÜBERFLUSS
Apple hat mit dem iPad nicht nur einen weiteren Verkaufsschlager gelandet, sondern die elektronischen Schreibtafeln zu neuem Leben erweckt. Die zunächst äusserst skeptischen Konkurrenten ziehen jetzt alle Register, um mit der Apfelmarke zu rivalisieren.
Text°°° ERIC RIVERA Tablet-PCs sind eigentlich nichts Neues. Viele Fabrikanten haben sich bereits darin versucht, allerdings mit wenig Erfolg. Bis Apple die Zauberformel fand. Sie liegt im Inhaltsangebot und in der Bedienung, die ohne Hilfsmittel wie Stifte oder Ähnliches auskommt und voll und ganz über den Touchscreen funktioniert. Produktiv wie ein Computer, auf dem man kilometerweise Text eintippen kann, soll ein TabletPC nämlich gar nicht sein. Sein Zweck liegt anderswo: Er ist ein Medium, das Informationen aus dem Internet anbietet oder über mehr oder weniger praktische Programme mit dem Web interagiert.
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MASSENWEISE ANGEBOTE AB 2011 Samsung, Toshiba, Archos, Dell usw., alle wollen sie jetzt ihren eigenen Tablet-PC herausbringen. Bei dem Überangebot wird es immer schwieriger, eine Wahl zu treffen. Ausschlaggebend werden wohl die Bedienerfreundlichkeit und die
Qualität der Download-Plattformen zum Herunterladen der Applikationen sein. Das iPad ist zwar in beiden Bereichen unangefochtener Leader, weist aber verglichen zu den Konkurrenzprodukten doch einige Schwachstellen auf. Diese bieten dank des integrierten Flash-Players einen umfassenderen Webinhalt, eine grössere Anzahl Anschlüsse, unterstützen USB, die Telefonfunktion HDMI und verfügen über eine Webcam. Android, das bei Smartphone weit verbreitete Betriebssystem von Google, ist auch auf vielen Tablet-PCs installiert. Sein Vorteil: ein ungemein reichhaltiges Angebot an Applikationen. Der Toshiba Folio 100, der Dell Streak und der Galaxy Tab von Samsung laufen unter anderem mit Android. 2011 kommt eine ganze Reihe neuer Tablet-PCs in die Läden, deren Erfolg wahrscheinlich in erster Linie von ihrer Benutzerfreundlichkeit abhängt. Es wird sich zeigen, ob der Boom anhält und der Markt Zukunft hat. Das Feeling wird dabei wie bei allen Touchscreen-Produkten entscheidend sein.
DREISSIG GRAD | 085
7 T ag e www. gratis teste sound shack n .ch
NEU: Millionen von Songs f端r deinen Klangdrang!
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AKTUELL MINI-KAMERAS: BANNEN SIE IHRE ABENTEUER AUF FILM!
Inspirierte Sportler können dank Miniaturisierung und technischen Fortschritten mit verblüffender Leichtigkeit Regisseur spielen. Zoom auf eine praktische und ausgeklügelte Neuheit.
Text°°° ERIC RIVERA Bisher war es ziemlich schwierig, die eigenen Kunststücke auf Skis, Bikes oder am Steuer eines Karts zu filmen. Freunde mussten als Kameramänner herhalten und das Ergebnis war selten befriedigend: unscharf, verzerrt und alles andere als professionell. Einzige Lösung: in teures Material investieren. Actionszenen aufnehmen war also weder einfach noch finanziell machbar. Die Betonung liegt auf „war“, denn dank der technologischen Fortschritte können Draufgänger und Athleten jetzt auf Mini-Kameras mit HD-Bildqualität ausweichen und ihre Meisterleistungen wie mit einem dritten Auge für die Nachwelt festhalten. Dazu müssen sie nicht einmal technisch versiert sein. Leicht, stossfest, vibrationsresistent und spritzwasserfest – die kleinen Wunderdinge speichern die Szenen auf brillante Weise und gleichen sogar einen Grossteil der Erschütterungen aus. Sie lassen sich an einem Mountainbike genauso befestigen wie an einem Helm oder einem Surfbrett.
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ACTION! Filmbearbeitungssoftware ist so günstig und einfach in der Bedienung geworden, dass eigentlich jeder ein (beinahe) professionelles Resultat erreichen kann, ohne sich zu ruinieren. Zwei Hersteller machen sich den Markt streitig. Der erste, Contour, hat zwei Modelle im Angebot, die beide mit einer Auflösung von HD 1080p arbeiten. In einer der beiden Versionen ist sogar ein GPS für das „Geotagging“ enthalten. Mit den zylinderförmigen, leichten Kameras (weniger als 150 g) können bis zu 8 Stunden auf austauschbare Micro SD-Karten aufgenommen werden. Im Lieferumfang sind sogar eine Halterung für Brillen und eine für flache Oberflächen enthalten. GoPro präsentiert mit der GoPro HD ein ähnliches Produkt. Das Gehäuse ist eckiger, dafür auch unglaublich robust. Mit den angebotenen Halterungen lässt sich die Kamera am Auto, Motorrad, Helm oder auf Surfbrettern befestigen. Bei einem Preis von weniger als 400 Franken ist die Versuchung gross!
DREISSIG GRAD | 087
CRYSIS 2 Aliens in New York Der erste Teil spielte im Dschungel einer einsamen Insel, von der Ausserirdische aus einer fernen Galaxie Besitz genommen hatten. Crysis 2 bietet einen radikalen Szenenwechsel: Wir befinden uns mitten im völlig zerstörten New York. Bahnbrechende Grafik Crytek hat uns an Produktionen gewöhnt, die so spektakulär inszeniert und grafisch beeindruckend sind, dass sie nach dem Launch für Jahre unübertroffen bleiben. Der zweite Teil des berühmten Shooters erscheint neu auch für PS3 und die Xbox 360. Seine grafische Umsetzung ist schlicht verblüffend und die Animation von erster Güte. Crysis 2 bietet zusätzlich zum Singleplayer-Modus mehrere Multiplayer-Kampagnen, die diesmal überzeugen können. Insgesamt gibt es fünf Klassen, die von den verschiedenen Waffen und den unterschiedlichen Fähigkeiten des Spezialanzugs, dem Nanosuit, bestimmt werden. Die Spielkarten sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ausserdem sorgen neue Waffen mit ausserirdischer Technologie für noch mehr Kampfspass.
Alien-Gemetzel im Grossstadt-Dschungel Kein Zweifel: Crysis 2 hat das Zeug, auf dem Gebiet der First Person Shooter zum Mass aller Dinge zu werden. Besitzer von Konsolen, die bisher sträflich vernachlässigt wurden, können sich jetzt ebenso austoben wie PC-Gamer. Ein ganz grosser Wurf. Ein First Person Shooter von EA für PC, PS3 und X360
GOD OF WAR: GHOST OF SPARTA
WORLD OF WARCRAFT: CATACLYSM
Kratos auf Rachefeldzug God of War, eine Referenz unter den Beat’em all der SonyKonsolen, kommt mit einem neuen Titel für PSP. Die Geschichte ist in der mythischen Zeit angesiedelt, als Kratos Kriegsgott werden wollte. Ares und seine Kumpel Fast drei Jahre nach Chains of Olympus beeindruckt God of War durch seine technischen Qualitäten. Der Titel bleibt dem ersten Teil treu: Die unglaublich flüssige Animation und die hohe Auflösung sorgen für eine opulente Optik, wie man sie sonst auf PSP kaum kennt. Neue Waffen wie eine Lanze und ein Schild komplettieren die traditionellen Kettenklingen. Neu sind auch mehrere Zauberkräfte, mit denen Kratos seine zerstörerische Macht weiter ausbaut. Ein gigantisches Abenteuer, bei dem der Spieler mit harten Bandagen kämpfen muss und kein Mitleid zeigen darf, wenn er gegen die feindliche Horde bestehen und den Kriegsgott Ares vom Thron stossen will. Technisches Feuerwerk Glückliche Besitzer einer PSP, denen es die Spielereihe angetan hat, sollten den neusten Titel auf keinen Fall verpassen. Seine technisch einwandfreie Umsetzung und die perfekte Animation zeigen auf eindrückliche Weise, was alles im Handheld von Sony steckt. Grandios! Ein Actiongame von Sony, exklusiv für PSP
88 | DREISSIG GRAD
SPLATTERHOUSE
Blut und Heavy Metal Mehrere Jahre war es still um Splatterhouse, jetzt feiert der barbarische Beat’em all ein fulminantes Comeback. Der Student Rick Taylor verwandelt sich dank seiner magischen Maske auch dieses Mal wieder in eine brutale Bestie, die ihre Wut an ihren dämonischen Feinden auslässt. Offensichtlich wollten die Entwickler die Erwartungen der Fans erfüllen und haben sich an den ersten Episoden der Serie orientiert. Entstanden ist ein blutiges, mit Heavy Metal unterlegtes Gore-Spektakel. Die Off-Stimme, die man während des gesamten Abenteuers hört, verleiht dem Spiel etwas Unkonventionelles. Nur etwas für ganz starke Nerven! Ein Gore-Actiongame von Namco Bandai für PS3 und X360
Wow! Höret, höret, Bürger von Azeroth! Cataclysm, die dritte Erweiterung von World of Warcraft für PC, besiegelt die Rückkehr des übermächtigen Deathwing! Zerstört von Katastrophen sind einige Kontinente nicht wiederzuerkennen. Greifen Sie nach den Waffen und kämpfen Sie sich vor bis zu Level 85. Deathwing soll merken, wer hier das Sagen hat. Zwei neue Rassen helfen Ihnen dabei: Der Allianz stehen die Worgen und der Horde die Goblins zur Verfügung. Mit dieser Erweiterung erhält der König der Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele neuen Schwung und als Bonus sogar Wasserkreaturen zur Erforschung des Meeresgrundes. Eine Erweiterung des MMORPG WoW von Activision, für PC und Mac
DRAGON BALL RAGING BLAST 2
Episches Fantasy-Gemetzel Ende 2009 hatte es Dragon Age Origins dank seiner packenden Geschichte und dem tollen Gameplay geschafft, einen Grossteil der Fans von Fantasy-Rollenspielen für sich zu gewinnen. Die Fortsetzung setzt sogar noch eins drauf: Sie korrigiert einige Mängel des Erstlingswerks, darunter das Kampfsystem, das auf den Konsolen deutlich schlechter war als auf dem PC. In Dragon Age 2 kann der Spieler alle Fantasien ausleben, Zauber wirken lassen und Nah- oder Fernkämpfe mit den unterschiedlichsten Waffen austragen. Grafisch wurde ebenfalls viel verbessert. Ausserdem sind je nach Umgang mit den nicht spielbaren Figuren verschiedene Spielausgänge möglich. Phänomenal! Ein Rollenspiel von EA für PC, X360 und PS3
WEITERE HIGHLIGHTS Patapon 3 für PSP The Sims Medieval für PC und Mac Donkey Kong Contry Returns für Wii Nail’d für PC, PS3 und X360 Mass Effect 2 für PS3 Fable III für X360 und PC
DREISSIG GRAD | 89
CRYSIS 2 Aliens in New York Der erste Teil spielte im Dschungel einer einsamen Insel, von der Ausserirdische aus einer fernen Galaxie Besitz genommen hatten. Crysis 2 bietet einen radikalen Szenenwechsel: Wir befinden uns mitten im völlig zerstörten New York. Bahnbrechende Grafik Crytek hat uns an Produktionen gewöhnt, die so spektakulär inszeniert und grafisch beeindruckend sind, dass sie nach dem Launch für Jahre unübertroffen bleiben. Der zweite Teil des berühmten Shooters erscheint neu auch für PS3 und die Xbox 360. Seine grafische Umsetzung ist schlicht verblüffend und die Animation von erster Güte. Crysis 2 bietet zusätzlich zum Singleplayer-Modus mehrere Multiplayer-Kampagnen, die diesmal überzeugen können. Insgesamt gibt es fünf Klassen, die von den verschiedenen Waffen und den unterschiedlichen Fähigkeiten des Spezialanzugs, dem Nanosuit, bestimmt werden. Die Spielkarten sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ausserdem sorgen neue Waffen mit ausserirdischer Technologie für noch mehr Kampfspass.
Alien-Gemetzel im Grossstadt-Dschungel Kein Zweifel: Crysis 2 hat das Zeug, auf dem Gebiet der First Person Shooter zum Mass aller Dinge zu werden. Besitzer von Konsolen, die bisher sträflich vernachlässigt wurden, können sich jetzt ebenso austoben wie PC-Gamer. Ein ganz grosser Wurf. Ein First Person Shooter von EA für PC, PS3 und X360
GOD OF WAR: GHOST OF SPARTA
WORLD OF WARCRAFT: CATACLYSM
Kratos auf Rachefeldzug God of War, eine Referenz unter den Beat’em all der SonyKonsolen, kommt mit einem neuen Titel für PSP. Die Geschichte ist in der mythischen Zeit angesiedelt, als Kratos Kriegsgott werden wollte. Ares und seine Kumpel Fast drei Jahre nach Chains of Olympus beeindruckt God of War durch seine technischen Qualitäten. Der Titel bleibt dem ersten Teil treu: Die unglaublich flüssige Animation und die hohe Auflösung sorgen für eine opulente Optik, wie man sie sonst auf PSP kaum kennt. Neue Waffen wie eine Lanze und ein Schild komplettieren die traditionellen Kettenklingen. Neu sind auch mehrere Zauberkräfte, mit denen Kratos seine zerstörerische Macht weiter ausbaut. Ein gigantisches Abenteuer, bei dem der Spieler mit harten Bandagen kämpfen muss und kein Mitleid zeigen darf, wenn er gegen die feindliche Horde bestehen und den Kriegsgott Ares vom Thron stossen will. Technisches Feuerwerk Glückliche Besitzer einer PSP, denen es die Spielereihe angetan hat, sollten den neusten Titel auf keinen Fall verpassen. Seine technisch einwandfreie Umsetzung und die perfekte Animation zeigen auf eindrückliche Weise, was alles im Handheld von Sony steckt. Grandios! Ein Actiongame von Sony, exklusiv für PSP
88 | DREISSIG GRAD
SPLATTERHOUSE
Blut und Heavy Metal Mehrere Jahre war es still um Splatterhouse, jetzt feiert der barbarische Beat’em all ein fulminantes Comeback. Der Student Rick Taylor verwandelt sich dank seiner magischen Maske auch dieses Mal wieder in eine brutale Bestie, die ihre Wut an ihren dämonischen Feinden auslässt. Offensichtlich wollten die Entwickler die Erwartungen der Fans erfüllen und haben sich an den ersten Episoden der Serie orientiert. Entstanden ist ein blutiges, mit Heavy Metal unterlegtes Gore-Spektakel. Die Off-Stimme, die man während des gesamten Abenteuers hört, verleiht dem Spiel etwas Unkonventionelles. Nur etwas für ganz starke Nerven! Ein Gore-Actiongame von Namco Bandai für PS3 und X360
Wow! Höret, höret, Bürger von Azeroth! Cataclysm, die dritte Erweiterung von World of Warcraft für PC, besiegelt die Rückkehr des übermächtigen Deathwing! Zerstört von Katastrophen sind einige Kontinente nicht wiederzuerkennen. Greifen Sie nach den Waffen und kämpfen Sie sich vor bis zu Level 85. Deathwing soll merken, wer hier das Sagen hat. Zwei neue Rassen helfen Ihnen dabei: Der Allianz stehen die Worgen und der Horde die Goblins zur Verfügung. Mit dieser Erweiterung erhält der König der Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele neuen Schwung und als Bonus sogar Wasserkreaturen zur Erforschung des Meeresgrundes. Eine Erweiterung des MMORPG WoW von Activision, für PC und Mac
DRAGON BALL RAGING BLAST 2
Episches Fantasy-Gemetzel Ende 2009 hatte es Dragon Age Origins dank seiner packenden Geschichte und dem tollen Gameplay geschafft, einen Grossteil der Fans von Fantasy-Rollenspielen für sich zu gewinnen. Die Fortsetzung setzt sogar noch eins drauf: Sie korrigiert einige Mängel des Erstlingswerks, darunter das Kampfsystem, das auf den Konsolen deutlich schlechter war als auf dem PC. In Dragon Age 2 kann der Spieler alle Fantasien ausleben, Zauber wirken lassen und Nah- oder Fernkämpfe mit den unterschiedlichsten Waffen austragen. Grafisch wurde ebenfalls viel verbessert. Ausserdem sind je nach Umgang mit den nicht spielbaren Figuren verschiedene Spielausgänge möglich. Phänomenal! Ein Rollenspiel von EA für PC, X360 und PS3
WEITERE HIGHLIGHTS Patapon 3 für PSP The Sims Medieval für PC und Mac Donkey Kong Contry Returns für Wii Nail’d für PC, PS3 und X360 Mass Effect 2 für PS3 Fable III für X360 und PC
DREISSIG GRAD | 89
THE SLY TRILOGY Waschbären im Dreierpack Der liebenswerte, raffinierte und freche Meisterdieb Sly und seine Komplizen machen jetzt auch die PS3 unsicher. The Sly Trilogy enthält alle drei PS2-Klassiker in überarbeiteter High-Definition-Version, die mit dem Playstation Move gesteuert werden können. Das dritte Game Honour among Thieves wartet sogar mit einem besonderen Leckerbissen auf: Es ist komplett in stereoskopischem 3D spielbar. Die legendäre Spielereihe erhält durch die gestochen scharfe Grafik neues Leben. Ein Muss für Nostalgiker und günstig dazu. Ein Bundle aus drei Action/Adventure Games von Sony für PS3
INVIZIMALS: SCHATTENZONE
Die Schattenkreaturen Lust auf eine spannende Monsterjagd? Ausgerüstet mit einer PSP-Kamera wird die Konsole von Sony in Invizimals: Schattenzone zu einer Art Radar, das die in die unmittelbare Umgebung eingebundenen Monster aufspürt. Gespielt wird also in Echtzeit in echter Umgebung. Im Versus-Modus kann man wie bei den Pokemons zwei der insgesamt 100 individuell gestaltbaren Kreaturen gegeneinander antreten lassen. Ob bei der Jagd oder den Kampfszenen, ob im Einzeloder im Koop-Modus: Das Spiel schöpft die Möglichkeiten der erweiterten Realität wunderbar aus. Ein Fest für die Augen! Ein Geschicklichkeitsspiel von Sony nur für PSP
KILLZONE 3
Ein Shooter exklusiv für PS3 Killzone 3 greift den gnadenlosen Kampf gegen die Helghasts wieder auf und führt dabei die neusten Errungenschaften der Spieleindustrie ein. Dadurch wird der First Person Shooter zu einem technologischen Aushängeschild von Sony. Jetpack und andere Delikatessen Mit Killzone zeigt Sony, was seine Entwickler technisch alles auf dem Kasten haben. Das war schon immer so und bestätigt sich auch mit dem dritten Teil der Reihe. Er unterstützt sowohl 3D (für alle, die mit einem entsprechenden Bildschirm ausgestattet sind), als auch die Move-Steuerung. Packende, rasante Action gönnt dem Spieler keine Verschnaufpause. Bei seinem atemlosen Kampf steht ihm ein ganzes Arsenal unterschiedlichster Waffen zur Verfügung. Neu ist unter anderem das Jetpack. Damit kann der Sniper auf Knopfdruck Riesensprünge vollführen und von oben auf die Gegner ballern. Sony hat wirklich nichts dem Zufall überlassen. Auch grafisch setztKillzone 3 die Latte sehr hoch. Die rundum perfekte Animation und der zusätzlich zur Einzelkampagne verfügbare Multiplayer-Modus sorgen für weitere WowErlebnisse. Bei so viel Perfektion wäre es kein Wunder, wenn der FPS das Mass wird, an dem sich die Konkurrenz misst. I kill you! In Killzone 3, dem ultimativen FPS für PS3, werden die Kämpfe in abwechslungsreichen, detaillierten Umgebungen ausgetragen. Für Fans von Sniper-Action ein gefundenes Fressen! Ein First Person Shooter von Sony, exklusiv für PS3
MAJIN AND THE FORSAKEN KINGDOM
Der Dieb und das tollpatschige Genie Majin and the Forsaken Kingdom für Xbox 360 ist ein Actiongame, in dem der Spieler in die Rolle eines jungen Diebs schlüpft und mit einem gigantischen Monster namens Majin gemeinsame Sache macht. Die beiden Figuren müssen ihre Fähigkeiten bündeln, um in der geheimnisvollen Finsternis vorwärtszukommen. Das grafisch bezaubernde Game besticht durch den originellen Spielverlauf, bei dem es zahlreiche knifflige Rätsel zu lösen und Kämpfe auszutragen gilt. Dabei kommt es überall auf ein gutes Zusammenspiel mit dem Riesen an. Fazit: eine positive Überraschung voller genialer Ideen, die frischen Wind in die Welt der Videospiele bringt. Achtung, Geheimtipp! Ein Action/ Adventure Game von Namco Bandai für X360 und PS3
90 | DREISSIG GRAD
DREISSIG GRAD | 91
FINAL FANTASY XIV
DEAD SPACE 2 Galaktischer Horror-Shooter Bereits der erste Teil von Dead Space hat die Fans von Horror-Games restlos überzeugt. Auch die Fortsetzung geizt nicht an Actionszenen und atmosphärischem Grauen. Gruselige Monster Weltraum-Ingenieur Isaac Clarke soll mit seinen telekinetischen Kräften die Solarpanels eines Raumschiffs reparieren. Da seine Sauerstoffreserven fast aufgebraucht sind, steht er unter furchtbarem Stress. Nach dieser Phase in der Schwerelosigkeit fällt Isaac fast ins Bodenlose und landet schliesslich auf dem Saturnmond Titan. Dort treiben widerwärtige Aliens ihr Unwesen, die er in wildem Geballere abknallen muss.
In den Fängen der Fantasie Final Fantasy XIV Online, ein Massen-MehrspielerOnline-Rollenspiel, kurz MMORPG, spielt auf dem FantasyKontinent Eorzea. Der Spieler baut seine Figur und damit seinen Charakter aus den Elementen „Land, Hand, Krieg und Magie“ zusammen, kann aber seine Charakterklasse bzw. seine Waffe während des Spiels beliebig oft wechseln. Es steht ihm also frei, seinen Helden zu einem Spezialisten in einem der vier Bereiche zu machen oder einen Allrounder zu erschassen. Vorstellen muss man den Spieleklassiker ansonsten wohl nicht mehr. Ein MMORPG von Square Enix für PS3 und PC
Hochspannung Dead Space 2 ist eine würdige Fortsetzung des Erstlingswerks. Der Spieler steht ständig unter Druck, wobei die Adrenalinkicks und die Horrorszenen von den Produzenten geschickt dosiert wurden. Eine detailreiche Grafik sorgt in einigen Phasen für ein filmreifes Erlebnis und verwandelt den Planeten in einen Ort des Grauens. Horror-Fans werden begeistert sein. Ein Action/Adventure Game von EA für PS3, X360 und PC
DRAGON BALL RAGING BLAST 2 Schlagabtausch im Manga-Stil Fans von schrägen Frisuren und vernichtenden Superangriffen werden mit dem neuen Dragon Ball Raging Blast 2 einen Heidenspass haben. Sangoku und seine Freunde liefern sich auf PS3 und Xbox 360 phänomenale Kämpfe im originalgetreuen Manga-Stil. Schauplatz der Auseinandersetzungen sind riesige Arenen, in denen Sie Broly oder Freezer mit extravaganten Kampftechniken Feuer unter dem Hintern machen können. Ein rasanter Titel, der im Mehrspielermodus zu Hochform aufläuft.
Ein Kampfspiel von Namco Bandai Games für PS3 und X360
92 | DREISSIG GRAD
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Von CHRISTIAN BUGNON
PEAK PERFORMANCE SARA JACKET Ein Klassiker für schöne Wintertage: der Duffel-coat! Charakteristisch sind der schwere Wollstoff, Knebelknöpfe aus Horn, Lederpatches, aufgesetzte Taschen und eine Kapuze. Der sportliche Mantel mit dem geraden Schnitt von Peak Performance hält angenehm warm. Durch die Teflonbeschichtung wird er noch robuster. www.peakperformance.com
JULBO SUPERSTAR Die Skibrillen von Julbo werden in den Bergen zusammen mit Bergprofis entwickelt. Damit sind Sie immer und überall etwas ganz Besonderes. Die Superstar hebt Design und Technologie in ungeahnte Höhen. Sie garantiert eine perfekte Kompatibilität mit jedem Helm und bietet in jeder Situation sicheren Schutz, egal, ob beim anstrengenden Aufstieg in gleissender Sonne oder der rasanten Abfahrt durch den Pulverschnee! Die komplette Kollektion 2010-2011 gibt’s unter: www.julbo-eyewear.com
DYNAFIT – DAS PERFEKTE DUO Der Freeride-Touring Ski STOKE ist durch die revolutionäre Kern-Technologie aus Bambus und Buchenholz unglaublich leicht. Er ist mit dem patentierten Dynafit Insert System ausgestattet und bietet nicht nur im Pulverschnee, sondern auch im schwierigen Gelände maximalen Fahrspass. Der Schuh TITAN TF-X mit dem patentierten TBS-System (Triple BindingSole) ist mit allen Alpin-Bindungen kompatibel. Ein leichter, tourentauglicher High-Performance Abfahrtsschuh, der die Bedürfnisse von Freeridern und Freeride-Tourern perfekt erfüllt. Abfahrtsstark und dank guter Kraftübertragung bequem beim Gehen. www.dynafit.com
SOREL TIVOLI HIGH Dieser schlanke Damen-Winterstiefel von Sorel vereint nicht nur Eleganz und Schutz, sondern auch Wärme und Bequemlichkeit. Typisch Sorel ist die gewohnt hochwertige Qualität aller verwendeten Materialien, wie beispielsweise das durchgehende Fleece-Innenfutter und die Thinsulate-Isolation. Perfekt an winterliche Verhältnisse angepasst sind die entsprechend geformten Gummisohlen, die unerwünschten Rutschpartien gar nicht erst eine Chance geben. Alles in allem ein Winterstiefel, wie ihn Frau sich wünscht. www.sorel.com
DAKINE MIT LEANNE PELOSI Die Snowboarderin aus Nordamerika hat dem Rucksack Girls Heli Pro DLX und den Skihandschuhen Targa Glove ein exklusives Design verpasst. Der Rucksack ist speziell auf die weibliche Anatomie abgestimmt und verfügt mit 18 l über das ideale Packvolumen. Die Skis können dank eines einstellbaren Kabels diagonal transportiert werden, für das Snowboard ist eine vertikale oder horizontale Befestigung vorgesehen. www.dakine.com
DREISSIG GRAD | 95
Von CHRISTIAN BUGNON
BANG & OLUFSEN – ELEGANT UND EINFACH ZU BEDIENEN Die BeoSound 8 liefert einen atemberaubenden Klang und besticht durch ihr elegantes Design sowie ihre ansprechende Benutzeroberfläche. Sie ist die ideale Lösung für uneingeschränkten digitalen Musikgenuss mit Ihrem iPod, iPhone, iPad, PC oder Mac. Erhältlich in schwarz oder weiss. Damit die Dockingstation auch in Ihr Wohnzimmer passt, haben Sie die Wahl zwischen LautsprecherAbdeckungen in verschiedenen Farben. www.bangolufsen.com
COLUMBIA – WOHLIG WARM – GANZ VON SELBST!
Innovation zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte von Columbia. Die Omni-Heat™ Thermal Reflective Technologie reguliert die Körperwärme für ultimative Leistungsfähigkeit bei Aktivitäten im Freien. Diese zum Patent angemeldete Technologie sorgt für eine durchschnittliche Wärmezunahme von 20 Prozent ohne zusätzliches Gewicht oder Material und trägt zur Regulierung der Körpertemperatur bei, indem die vom Körper abgegebene Wärme reflektiert wird und erhalten bleibt, während Feuchtigkeit und übermässige Wärme nach aussen abgeleitet werden. www.columbia.com
CASIO – G-SHOCK GX-56 Die multifunktionale Solaruhr im XXL-Format ist stossfest und schmutzresistent. Solarzellen sorgen für eine unabhängige, umweltfreundliche Energieversorgung, wobei überschüssige Solarenergie wie in einem Akku gespeichert wird. Erhältlich in Schwarz und Orange. www.casio.ch
SODASTREAM – FUNKTION & DESIGN Früher konzentrierte sich SodaStream ganz auf die Funktionalität seiner Trinkwassersprudler. In den letzten Jahren hat das Design aber immer mehr an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile umfasst das Sortiment Modelle in verschiedenen Formen und Farben, die sich perfekt in die unterschiedlichsten Einrichtungen integrieren lassen. 2010 zum Beispiel präsentierte SodaStream zusammen mit dem internationalen Designer Karim Rashid eine limitierte Special Edition. Die Sprudler sind in über 3500 Verkaufsstellen in der ganzen Schweiz erhältlich. www.sodastream.ch
FREITAG REFERENCE SS 11 Wie war das Leben einfach, als FREITAG einfach nur Lastwagen auftreiben, die originellsten Planen suchen und sie zu Taschen verarbeiten musste. Jetzt kommt die 2. Kollektion der Themen-Bags, die „Fake Snake“ in zwei neuen Farben, verarbeitet mit einem ganz neuen Know-how. In den Geschäften ab Januar 2011. www.freitag.ch
DREISSIG GRAD | 97
IMPRESSUM
TOPADRESSEN IN IHRER NÄHE
Haben Sie Lust auf Kreatives, Originelles, Stimmungs- und Stilvolles? 30° hat sich umgesehen... und ist fündig geworden. Wir präsentieren Ihnen die besten Adressen und verraten Ihnen unsere Geheimtipps.!
zVg
Redaktionssekretariat info@cbcommunication.com Redaktion Vincent Gillioz, Frédéric Rein, Catherine Cochard, William Türler, Nicolas Zambetti, Serge Greter, Gavin’s Clemente Ruiz, Claude Hervé-Bazin, Eric Rivera, Christian Bugnon Fotografen Steve Sherman, Salewa, André Bonnet, Relais Mahana Polynésie, M. Morel, Giorgio Soldi outdoorgames.org/P. Fragnol/D. Carlier/D. Ravanel, Keystone Portfolio, Vincent Callebaut Architectures, Sony Pictures, Disney, Elite Film, Bear Grylls, giantXtour, Dan Ferrer, Daher, J. Hadik, Christophe Racat, Patrice Schreyer, raquette aventure, Keystone, Erwin Züger, Kurt Müller, Nationales thailändisches Verkehrsbüro, Bern, Thomas Bradford, Claude Hervé-Bazin
Schmuklerski
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Jade, Brandschenkestrasse 25, 8002 Zürich, Telefon 044 202 80 02, www.jade.ch, Restaurant Mo-Do 11.30-14.30 und 18.0024.00, Fr 11.30-14.30, Club Fr. 22.00-04.00 und Sa 22.00-04.00
98 | DREISSIG GRAD
Verlag & Verwaltung CB Communication sàrl Rue du Tunnel 11 – 1005 Lausanne - Schweiz E-Mail: info@cbcommunication.com Web: www.cbcommunication.com Tel.: +41 21/312 41 41, Fax: +41 21/312 41 41
Werbung englische Ausgabe astrid.gester@cbcommunication.com Tel.: +41 79/386 87 88
PurPur, Seefeldstrasse 8, 8008 Zürich, Telefon 044 419 20 66, www.purpurzurich.ch, Mo-Do 11.0002.00, Fr 11.00-04.00, Sa 14.00-04.00 und So 14.00-02.00
Jade Jade ist vielseitig und einzigartig, ein stillvolles und facettenreiches Restaurant, ein Treffpunkt für Freunde und ein schicker Club für lange Partynächte mit nationalen und internationalen Top-DJs. Der schmucke Innenhof bietet eine willkommene Abwechslung zum pulsierenden Barbetrieb. Unter der Woche steht das Restaurant und seine abwechslungsreiche, frische Küche für anspruchsvolle Geniesser im Mittelpunkt. Neu am Donnerstag ist „Blue Marlin-Time“ mit mediterranen Köstlichkeiten in tollem Ambiente. Die Bar überzeugt immer, hier lässt es sich trinken. Am Wochenende zeigt sich Jade verführerisch mit heissem Clubbing für Abenteurer und Entdecker. Tipp: reservieren, sonst steht man draussen.
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PurPur Wer Mojito liebt, geht ins PurPur. Hier werden wohl die meisten Mojitos gemixt und konsumiert. Orientalisches Ambiente, ausgestattet mit vielen Kissen und Polstern. Der Hotspot im Zürcher Seefeld ist der Treffpunkt am Weekend – aber Achtung, nicht jeder und jede wird reingelassen! Das Musikprogramm ist top und bietet viel Abwechslung. Mittwochs wird oft Champions League auf Grossbildschirmen serviert, dazu ein Häppchen von der mediterranen Speisekarte.
Schmuklerski, Badenerstrasse 101, 8004 Zürich, Telefon 044 241 15 41, www.schmuklerski.ch, Mo-Mi 07.00-0.30, Do 07.00-01.00, Fr 07.00-02.00, Sa 09.00-02.00 und So 09.00-0.30
Titelbild : © Eric Berger/ Red Bull Illume
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Text°°° RAY COOPER
Art Direction & Layout Mélanie & Nicolas Zentner, Mathieu Moret Deutsche Übersetzung: Sabine Dröschel Englische Übersetzung: Simon Till Litho: Images 3 SA Druck: Swissprinters Lausanne SA Vertrieb: It’s Time To Bienne Abonnenten der Magazine Skippers und Mountain Report erhalten die Zeitschrift 30 Grad geschenkt
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30° GRAD NR. 33, WINTER 2010-2011
Möchten Sie die Zeitschrift zu sich nach Hause erhalten? Das Jahresabonnement mit vier Ausgaben (April, Juni, September, Dezember) kostet CHF 23.-. Sie finden 30° auch an den Schweizer Naville- und Valora-Kiosken sowie auf
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Dominic Zimmermann
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