"Export und Logistik" Publikation in der Sonntagszeitung

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März 2016

Export & Logistik Switzerland  Goes  International

Sorgenkind Export?

Lieferkette im Visier

Transportlogistik im Wandel

Lager im Hightech-Fieber

Frankenstärke und Niedrigzinsniveau stellen viele Unternehmen derzeit auf eine harte Probe. Kann die exportorientierte Schweizer Wirtschaft die Herausforderung meistern? Seite 3

Schneller, günstiger und umweltfreundlicher: Das Potenzial innovativer Auto ID-Technologien ist gross und geht über die reine Identifikation von Objekten hinaus. Seite 5

Die digitale Vernetzung entlang der gesamten Wertschöpfungskette schreitet voran. Doch was bedeutet die «Vierte industrielle Revolution» für die Intralogistik? Seite 8

Ob autonome Pick-Roboter oder fliegende Inventurhelfer – dank ausgeklügelter Systeme können Unternehmen die Effizienz des Lagermanagements immens steigern. Seite 9

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Exportieren? Aber sicher!

Die SERV – für finanzielle Sicherheit bei Exportgeschäften und Hilfe bei Liquiditätsengpässen. Besteht die Gefahr, dass Sie exportieren, aber Ihr Vertragspartner plötzlich nicht mehr zahlen kann oder will? Könnten Sie einen interessanten Auftrag an Land ziehen, aber es fehlt Ihnen die Liquidität für die Herstellung des Exportgutes? Die SERV versichert die politischen und wirtschaftlichen Risiken eines Exportgeschäftes, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Zudem hilft sie Schweizer Exporteuren und Dienstleistern bei Liquiditätsproblemen.

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2 | Export & Logistik

März 2015

Gr uss wo r t

Innovation – Der Schlüssel zum Erfolg Unsere Skifahrerinnen und Tennisspieler geniessen einen riesigen Beachtungsgrad. Schön. Aber wichtig für uns ist ein anderer Spitzenplatz: Wir sind Innovationsweltmeister. Das nützt uns allen. Die Innovationstätigkeit ist die Grundlage für die internationale Wettbewerbsfähigkeit. In der Praxis heisst dies: Trotz hohem Frankenkurs kaufen ausländische Kunden unsere Produkte und Dienstleistungen. Sie tun dies wohlüberlegt. Denn mit innovativen Maschinen können sie ihrerseits wieder Spitzenprodukte herstellen. Unsere innovativen Produkte zahlen sich letztlich für die Kunden aus. Für uns bedeutet das, dass wir eine hohe Wertschöpfung haben und damit im Vergleich zum Ausland hohe Löhne bezahlen können. Innovation macht uns wohlhabend. Der Erfolg unserer Wirtschaft beruht auf Infrastruktur und Bildung, auf Arbeitskultur und wirtschaftspolitischer Stabilität sowie auf dem Wettbewerb im Inneren um die besten Produkte und die fähigsten Arbeitskräfte. Anders ausgedrückt: Es sind die typischen Schweizer Eigenheiten, welche die Basis für den Erfolg bilden. Dazu gehören politische Stabilität, private Initiative, Wettbewerb und Kooperation mit nationalen und ausländischen Partnern.

Die Innovationstätigkeit ist in Gefahr Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass durch den Schwund der Margen die Innovationstätigkeit der Unternehmen bedroht ist. Vor allem die kleinen Unternehmen, also unsere Innovationssprinter, müssen schmerzhafte Abstriche an ihren Innovationsbudgets vornehmen. Das wird sich langfristig

nur nimmt und nichts gibt, ist ein Schmarotzer. So müssen auch kleinere Unternehmen Geld und vor allem Zeit zur Verbesserung der Qualifikation zur Verfügung stellen.

Top-Universitäten allein genügen nicht

Martin Günther bringt bei Andermatt Biocontrol die Innovationen in den Markt

auswirken. Nicht ohne Grund hat der Bundesrat 61 Millionen Franken zur Innovationsförderung (KTI-Projekte) bereitgestellt. Auch andere Institutionen müssen den Ernst der Situation begreifen und handeln. Unser Bildungssystem ist ein wesentlicher Eckpfeiler der Innovationsfähigkeit. Hier müssen und können die Universitäten, Fachhochschulen und die weiteren Bildungsträger ihr Engagement verstärken. Ein Unternehmen steht zwischen zwei Märkten: dem Absatzmarkt und dem Beschaffungsmarkt. Im Beschaffungsmarkt stehen die Schweizer Firmen miteinander und gegeneinander im Wettbewerb um die besten Ressourcen – und die klügsten Köpfe. Ein offener und freier Markt hilft dabei, dass die Ressource Mensch und das Know-how optimal genutzt werden. Es darf nicht dazu kommen, dass gewisse Unternehmen keine Ressourcen in den Know-how-Topf werfen. Wer

Die Schweiz hat – was viele nicht wissen – die höchste Pro-Kopf-Dichte an Top 500 Universitäten der Welt. Wenn von Spitzeninstitutionen die Rede ist, so werden die ETH Zürich, die EPUL in Lausanne und die Universitäten Zürich, Basel und auch Bern genannt. Zu Recht. Denn in verschiedenen Bereichen können sie mit Spitzenuniversitäten in den USA und in Europa problemlos mithalten. Wichtig ist, dass die Mittel kontinuierlich fliessen. Entsprechend werden Forscher aus der ganzen Welt angezogen, die wiederum Innovationen schaffen. Aber auch andere Institutionen machen sich verdient für die Qualität der Schweizer Volkswirtschaft. Es sind die kleineren Universitäten, die Fachhochschulen und die höheren Fachschulen. Und überall schlummert noch Potenzial – vor allem in der Bildungsqualität, der Aktualität der Bildungsinhalte und der Kooperation der Institutionen untereinander. Viele kluge Köpfe werden oft erst im Laufe ihrer Berufskarriere entdeckt. Hier muss das Angebot für die Spitzenkräfte und die breite Masse der Fachleute im Bildungs- und Weiterbildungsbereich grosszügig ausgebaut werden.

Ohne Training geht es auch im Produkt- und Innovationsmanagement nicht

Dies würde auch dazu führen, die viel gerühmte, aber leider zu oft nur verbal unterstützte duale Ausbildung attraktiver zu machen. Die Universitäten und die Fachhochschulen gehören allen. Und sie bieten allen einen Nutzen.

Zu den Autoren Prof. Dr. Harley Krohmer Institutsdirektor Institut für Marketing und Unternehmensführung der Universität Bern Prof. Robert Hasenböhler Leiter Weiterbildung IMU Marketing Universität Bern Institut für Marketing und Unternehmensführung T: +41 (0)79 301 78 94 www.imu-weiterbildung.ch

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berufsbegleitend - praxisnah - auf dem neuesten Stand

Certificate of Advanced Studies Marktorientierte Betriebswirtschaftslehre Innovative Strategien, Instrumente und Methoden zur Steigerung des Unternehmenserfolgs Start: 12. Mai 2016, monatlich 3 Unterrichtstage berufsbegleitend (Donnerstag-Samstag) Kosten: CHF 10‘800.--, Abschluss: CAS - Certificate of Advanced Studies der Universität Bern Dieser CAS-Lehrgang richtet sich an Fach- und Führungspersonen, die in ihrer Tätigkeit ein marktorientiertes betriebswirtschaftliches Wissen benötigen. Ebenso sind Betriebswirtschafterinnen und Betriebswirtschafter angesprochen, die ihr Wissen aktualisieren wollen. Die Themen des Lehrgangs im Überblick: Modul 1: 12.-14. Mai 2016 Der Marktorientierte Ansatz der Unternehmensführung Modul 2: 9.-11. Juni 2016 Strategische Führung, Business Model Generation Modul 3: 25.-27. August 2016 Organisation und Lean Management Modul 4: 22.-24. September 2016 Praxisorientierte Einführung in das Wirtschaftsrecht

Auskunft und persönliche Karriereberatung: Prof. Robert Hasenböhler, Leiter Weiterbildung Tel. Büro: 031 631 45 41, Mobil: 079 301 78 94 info@imu-weiterbildung.ch

Modul 5: 13.-15. Oktober 2016 Wettbewerbs- und Innovationsstrategie Modul 6: 3.-5. November 2016 Finanzwirtschaftliches Rechnungswesen Modul 7: 1.-3. Dezember 2016 Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen und Controlling Modul 8: 19.-21. Januar 2017 Unternehmensplanspiel / Unternehmenssimulation

Zugang zu diesem Lehrgang: Dieser CAS-Lehrgang steht allen interessierten Frauen und Männern offen. Gerne informieren wir Sie bei Fragen zur Zulassung. Weiterführende Ausbildung: Dieser CAS-Lehrgang ist Teil des EMBA in Marketing Management der Universität Bern. Wir beraten Sie in einem Karrieregespräch. Informations-Abende zu CAS und EMBA: 28. April 2016, 19. Mai 2016, 23. Juni 2016 Hauptgebäude der Universität Bern, Hochschulstr.4, 3012 Bern, Raum 214, ab 19.00 Uhr Melden Sie sich an unter www.imu-weiterbildung.ch

www.imu-weiterbildung.ch


Export & Logistik | 3

März 2015 U n t er n eh m ensbei t r ag

«Schweizer Unternehmen erkennen die Chancen der digitalen Transformation» Marc Steinkat, CEO Switzerland der Commerzbank, über die Herausforderungen für Schweizer Unternehmen in Zeiten von Frankenstärke und Niedrigzinsniveau Herr Steinkat, die deutsche Commerzbank ist mittlerweile an sechs Schweizer Standorten vertreten. Wo andere Banken sich zurückziehen oder Personal abbauen, expandieren Sie. Was macht die Commerzbank anders als andere Banken in der Schweiz? Wir sind in der Schweiz ausschliesslich auf Firmen- und institutionelle Kunden ausgerichtet und bieten seit 2011 für diese massgeschneiderte Lösungen an. Der Fokus liegt hierbei auf dem internationalen Geschäft. Wir unterstützen und begleiten Schweizer Unternehmen mit ihren Aktivitäten ins Ausland. Hier unterscheiden wir uns klar von den meisten Banken in der Schweiz. Welche Probleme ergeben sich für Schweizer Unternehmen durch die aktuelle Frankenstärke? Die Aufhebung des CHF-Euro-Mindest­kurses durch die SNB zu Beginn des Jahres 2015 und die damit verbundene schlagartige Aufwertung des Franken haben die Unternehmen vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Insbesondere die Planung vieler exportorientierter Unternehmen war quasi über Nacht obsolet geworden. Um einen deutlichen Rückgang der ausländischen Nachfrage und damit ihrer Produktion zu verhindern, haben viele Unternehmen erst einmal mit Preisanpassungen reagiert. Der Druck auf die Margen wird mittelfristig aber bleiben. Dem können die Unternehmen entgegenwirken, indem sie produktivitätssteigernde Massnahmen ergreifen. Welche Massnahmen ergreifen die Unter­nehmen, um weiterhin im Markt bestehen zu können?

Internationales Supply Chain Management und Digitalisierung sind die zwei grossen Trends. Wir sehen eindeutig eine Dynamisierung in der Verlagerung der Vorproduktion in das Ausland, insbesondere Osteuropa, aber auch zunehmend nach China. Bestehende Produktionskapazitäten werden ausgebaut, neue geschaffen. In technologischer Hinsicht verstärken sich die Unternehmen durch grenzüberschreitende Unternehmensakquisitionen. Durch unser internationales Netzwerk, unsere Kompetenz im Export sowie grenzüberschreitendes Cash Management und Cross-Border-Finanzierung begleiten wir sie dabei als strategischer Partner. Parallel treiben Unternehmen die Vernetzung von Standorten, Produktionssteuerung und Finanzmanagement voran und nutzen dabei die digitalen Möglichkeiten. Eine von uns im letzten Jahr durchgeführte Umfrage bei Schweizer Unternehmen hat ergeben, dass 90 Prozent der Unternehmen in der deutschsprachigen Schweiz in der digitalen Transformation Chancen für die Wirtschaft sehen. Drei Viertel der Unternehmen haben sich – so die Studie – vorgenommen, das Niveau der Innovationsfähigkeit zu halten und weiter zu steigern. Wir als Commerzbank unterstützen sie hierbei. Inwieweit beeinflusst das derzeit schwierige geopolitische Umfeld die unternehmerischen Entscheidungen? Gibt es weitere relevante Faktoren, die Unternehmen jetzt stärker berücksichtigen? Eine verhaltene Nachfrage aus den Schwellenländern, die sinkenden Rohöl- und Indus­ triemetallpreise sowie das anhaltend ausgeprägte

Niedrigzinsniveau sind ebenfalls Herausforderungen, denen sich die Unternehmen stellen müssen. Nach Jahren des Zinstiefs haben Unternehmen viel Liquidität angehäuft, stehen aber gleichzeitig vor der Herausforderung, dass sie diese auf Dauer nicht mehr risikolos und/oder jederzeit verfügbar bei den Banken parkieren können. Sie müssen sich entscheiden, ob sie bereit sind, für die Risikolosigkeit eine Guthabengebühr zu bezahlen, mehr Laufzeit oder mehr Risiko zu nehmen. Wir begleiten unsere Kunden auf der Suche nach einer neuen Strategie, die wir passgenau an den Anforderungen des Unternehmens ausrichten. Ein ganzheitliches, internationales Cash-, Währungs- und Anlagemanagement gewinnt immer mehr an Bedeutung. In 2015 haben wir uns diesbezüglich in der Schweiz noch einmal zielgerichtet verstärkt. In der Vergangenheit hat sich die Schweizer Wirtschaft immer wieder als sehr anpassungsfähig erwiesen. Werden Ihrer Meinung nach die Schweizer Unternehmen auch diese aktuellen Herausforderungen erfolgreich meistern? Meine Antwort darauf lautet eindeutig: Ja. Wenn wir davon ausgehen, dass der auf mittlere Sicht ohnehin erforderliche Strukturwandel in der Schweizer Wirtschaft durch die Freigabe des Franken-Wechselkurses nur beschleunigt beziehungsweise vorweggenommen wurde, könnten die damit in Gang gesetzten strukturellen Anpassungen durchaus neues Wachstumspotenzial generieren. Dazu müssten aus meiner Sicht drei Voraussetzungen erfüllt sein: anhaltende Innovationsbereitschaft, weiter steigende Integration

in internationale Wertschöpfungsketten und das Vorantreiben der Digitalisierung der Wirtschaft. Aktuell beobachten wir viele Aktivitäten, zum Beispiel eine wachsende Fintech-Szene, die wegweisend für die Zukunft der Schweizer Wirtschaft ist. Wenn sich zudem der Wechselkurs des Schweizer Franken wieder seinem «fair value» nähern würde, dann wäre das sicher eine willkommene Unterstützung.

Im Interview Marc Steinkat CEO Switzerland, Country Manager der Commerzbank

G a s t bei t r ag

G a s t bei t r ag

Chancen für Schweizer Wirtschaft im transatlantischen Freihandel

Export und Logistik – Switzerland Goes International

von Mario Ramò und Sandra Ruckstuhl

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it TTIP wollen die EU und die USA die grösste Freihandelszone der Welt schaffen. Für die international vernetzte Schweizer Wirtschaft sind die beiden Wirtschaftsräume die mit Abstand wichtigsten Exportmärkte. Von einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen wären auch Schweizer Firmen unmittelbar betroffen. Seit Juli 2013 verhandeln die USA und die EU über eine umfassende transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP). Mit TTIP sollen tarifäre und nicht-tarifäre Handelsschranken abgebaut und der Handel von Gütern und Dienstleistungen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten erleichtert werden. Brüssel und Washington treiben das Projekt energisch voran. Im Februar fand die zwölfte Verhandlungsrunde statt. Beide Parteien sind bestrebt, die Verhandlungen noch in diesem Jahr abzuschliessen. Schon heute ist klar, dass ein erfolgreicher Abschluss von TTIP spürbare Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Schweiz haben wird. Gemeinsam steuern die EU und die USA knapp die Hälfte zum globalen Bruttoinlandprodukt (BIP) bei. Schweizer Firmen exportierten 2014 mehr als zwei Drittel ihrer Produkte in diese beiden Wirtschaftsräume. Eine Umfrage von economiesuisse bei den grossen Branchenverbänden zeigt: Die Mehrheit der Schweizer Unternehmen befürchtet gravierende Nachteile, sollte TTIP zum Abschluss kommen und die Schweiz von entsprechenden Handelserleichterungen ausgeschlossen bleiben (zum Beispiel Zollpräferenzen, vereinfachte

Zollverfahren, Anerkennung von Produktstandards oder Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen). Gegenüber der Konkurrenz aus den USA und der EU hätten nicht nur globale Konzerne in der Schweiz das Nachsehen, sondern auch viele KMU, die ihren Umsatz nicht selten als Zulieferer für Kunden in den beiden Märkten erzielen. TTIP ist jedoch auch eine grosse Chance für den Schweizer Wirtschaftsstandort – nämlich dann, wenn es gelingt, befürchtete Diskriminierungen zu vermeiden und die nötigen innenpolitischen Reformen rechtzeitig anzugehen. Wirtschaftsdiplomatie und Innenpolitik sind dabei gleichermassen gefordert. economiesuisse setzt sich dafür ein, dass Schweizer Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich am transatlantischen Handel partizipieren können.

Das Abkommen zwischen den USA und der EU weckt Befürchtungen, birgt aber auch Chancen.

Schweizer Firmen expandieren nicht nur ins Nachbarland, sondern auch Dubai, China und Afrika stehen ganz hoch im Kurs.

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und ein Jahr (am 15. 1. 2015) nach Aufgabe des Mindestkurses kann ein erstes Resümee gezogen werden und dieses fällt gar nicht so schlecht aus. Natürlich mussten wir in den letzten zwölf Monaten zahlreiche Schlagzeilen verkraften bezüglich des Stellenabbaus in der Schweiz. Das jüngste Beispiel ist hier der bekannte Liftbauer Schindler mit Sitz in Ebikon, welcher in den kommenden zwei Jahren rund 120 Arbeitsstellen abbauen wird. Viele Firmen haben aufgrund des Frankenschocks die Kosten – unter anderem durch den Abbau von Jobs – gesenkt, was einen Stellenabbau zur Folge hatte. Davidoff, SIA, Orell Füessli, SBB, Kuoni und Tetra Pack sind hier nur einige der vielen Betriebe, welche dies bekannt gaben. Aber genug der negativen, allzu bekannten Schlagzeilen. Denn es gibt auch Positives zu vermelden. Mit 40’829 Neugründungen im Jahr 2015 waren es nur gerade zwei Prozent weniger Startups als 2014 und gerade mal 4’388 Betriebe mussten Konkurs anmelden. Es scheint, als hätten die Schweizer KMU den Frankenschock und die aktuelle wirtschaftliche Lage etwas verdaut. Sie schauen nun in die Zukunft und haben nach längerer Lethargie endlich wieder einmal den Mut gefasst, aktiv zu werden und zu agieren anstatt wie in den vergangenen drei Jahren immer nur zu reagieren. Sehr positiv ist dabei, dass nicht die Verlagerung der Arbeitsplätze ins Ausland im Vordergrund steht, sondern die Erweiterung der Verkaufsaktivitäten und die Erschliessung neuer Vertriebsregionen. Die Internationalisierung der Firmen, also der Aufbau neuer Absatzkanäle im Ausland, hat in den ersten drei Monaten des neuen Jahres stark zugenommen. Nicht nur unsere direkten Nachbarländer Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich stehen dabei ganz vorne auf der

Der Schweizerische KMU Verband

Als anerkannter Wirtschaftsverband vertritt der Schweizerische KMU Verband die Anliegen von kleinen und mittleren Betrieben, setzt sich für bestmögliche Rahmenbedingungen ein und stärkt mit gezielten Leistungen die Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder.

Liste neuer Absatzländer, sondern auch die Vereinigten Arabischen Emirate, China und Afrika sind Ziele von Anfragen Schweizer KMU beim SKV. Dies stimmt uns sehr zuversichtlich für die Zukunft der Schweizer Wirtschaft, einem leichten Wirtschaftsaufschwung, und dem Ende der Lethargie. Denn Schweizer Firmen sind bekannt für Ihre Innovation – und dies sollten sie allen zeigen.

Zum Autor Roland M. Rupp Leiter der Geschäftsstelle SKV


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März 2015

U n t er n ehm ensbei t r ag

Carnet ATA: Der Reisepass für Waren Das Carnet ATA ist ein internationales Zolldokument, welches die zollfreie vorübergehende Einund Ausfuhr sowie die Durchfuhr (Transit) von Waren als Berufsausrüstung oder Warenmuster sowie für Ausstellungen, Messen oder Kongresse ermöglicht. Ruedi Bolliger, Executive Director der Alliance des Chambres de commerce suisses (Vereinigung der Schweizer Handelskammern), erklärt, welche Vorteile ein Carnet ATA bietet. Für welche Waren ist das Carnet ATA geeignet? Unverderbliche Waren jeglicher Art können mit dem Carnet ATA vorübergehend ausgeführt werden: von Präzisionsapparaten oder elektronischen Mess- und Kontrollgeräten über Werkzeuge für im Ausland tätige Monteure sowie Uhren, Kunst- oder Schmuckgegenstände, Foto- beziehungsweise TV-Ausrüstung, medizinische Apparate und Musikinstrumente bis hin zu Sportgeräten, Pferden und Fahrzeugen. Worauf gilt es bei der Verwendung zu achten? Jeder Grenzübertritt muss durch das entsprechende Zollamt im Carnet ATA dokumentiert werden. Die Ware muss unverändert und innerhalb der Gültigkeitsdauer des Carnets in die Schweiz zurückgeführt werden. Wie funktioniert die Warenausfuhr respektive Einfuhr mit dem Carnet ATA?

Ein Carnet ATA erlangt erst mit der Eröffnung durch den Schweizer Zoll – Inland- oder Grenzzollstelle – Gültigkeit. Danach kann der Carnet-Inhaber beziehungsweise dessen Vertreter die Grenze ohne Hinterlegung von Sicherheiten für Zölle oder Einfuhrsteuern passieren. Der Grenzübertritt kann auch im Bereich Personenverkehr erfolgen, so können Wartezeiten im Warenverkehr umgangen werden. An besetzten Grenzzollstellen ist es möglich, ein Carnet auch ausserhalb der Öffnungszeiten oder am Wochenende abfertigen zu lassen. Welche Kosten sind mit der Ausstellung des Carnet ATA verbunden? Worauf gilt es darüber hinaus zu achten? Neben einer Grundgebühr von 105 Franken – Mitglieder der Handelskammern profitieren von einer Reduktion – berechnen sich die Kosten aufgrund des Warenwertes. Bevor ein Carnet ATA ausgestellt werden kann, muss zudem eine

Sicherheit bei der zuständigen Ausgabestelle hinterlegt werden. Funktioniert das Reisen mit dem Carnet ATA weltweit? Mit dem Anschluss von Indonesien am 15. Mai 2015 sind aktuell 75 Länder der internationalen Garantiekette WCF/ATA angeschlossen. Die Übersicht über alle Destinationen, welche mit einem Carnet bereist werden können, ist auf der Webseite www.ataswiss.ch verfügbar. Welche Vorteile bietet das Carnet ATA im Vergleich zur vorübergehenden Einfuhr nach nationalen Bestimmungen? Wie aus der Bezeichnung hervorgeht, müssen beim Verfahren nach nationalen Bestimmungen bei jedem Grenzübertritt erneut Formalitäten erledigt werden. Dies gilt unter anderem auch innerhalb der EU. Mit einem Carnet ATA hingegen können während der Laufzeit beliebig viele Destinationen besucht werden. Wie lange bleibt es gültig? Das Carnet ATA ist grundsätzlich zwölf Monate ab dem Ausgabetag gültig. Zu beachten gilt, dass jedes Einfuhrland berechtigt ist, die Aufenthaltsfrist der Ware zu beschränken. Während seiner Gültigkeit kann das Carnet für mehrere Grenzübertritte verwendet werden.

Dienstleistungen der lokalen Handelskammern

Als eine von 18 Handelskammern in der Schweiz und Liechtenstein bietet der Handels- und Industrieverein des Kantons Bern/Berner Handelskammer (HIV) den Berner Unternehmen eine vielfältige Palette an Exportdienstleistungen an. Wir agieren als ExportberatungsStützpunkt für das Mittelland und freuen uns, Ihnen mit unserem Wissen und der Ausstellung der Zolldokumente Ihre Exportabwicklung zu erleichtern. HIV-Mitglieder profitieren unter anderem von tieferen Gebühren und geringerer Kautionsleistung bei Carnet ATA. Zu den weiteren Services der Handelskammern gehören die Beglaubigung von Exportdokumenten und Rechnungen oder anderen Dokumenten wie Visa-Anträge, Handelsregisterauszüge oder Verträge. Zudem stellt die Handelskammer Bern auch CITES-Zertifikate aus. Wir verfügen über ein breites Angebot an Weiterbildungen, Seminaren sowie Schulungen im bereich Export. Zum Angebot der Handels­ kammer gehören Lehrgänge, Symposien, Informationsveranstaltungen und Seminare sowie Workshops. Daneben bietet die Handelskammer Bern in Zusammenarbeit mit der Swiss School for International Business (www.ssib.ch) verschiedene Export-Ausbildungslehrgänge mit eidg. Fachausweis/Diplom an. Weitere Informationen finden Sie unter www.wirtschaftstermine.ch oder unter www.bern-cci.ch.

Wo ist ein Carnet ATA erhältlich? Ausgabestellen für Carnet in der Schweiz sind die lokalen Handelskammern. Die Beantragung eines Carnet ATA erfolgt online via www.ataswiss.ch.

U n t er n eh m ensbei t r ag

U n t er n ehmensbei t r ag

Internationales Recruiting mit grossem Aufwand

«Wir sorgen für Sicherheit ihrer Mitarbeiter auf Auslandreisen»

Das auf Quantenphysik basierende Assessment öffnet völlig neue Möglichkeiten – zeitlich und finanziell.

Die Lexxton AG steht für Fürsorgepflicht für Exportunter­ nehmen und Reisesicherheit. Urban Lederer stellt Lösungen für international tätige Firmen vor.

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ie wissen es, wir wissen es: Für die Beurteilung eines Bewerbers gibt es diverse Ansätze. Harte Faktoren wie Ausbildung, Fachwissen und Weiterbildungen sind Bestandteil des CV beziehungsweise der Zeugnisse. Anders sieht es mit den «Soft Skills» wie Offenheit, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit, Flexibilität aus. Hier bietet das Quanten-Assessment eine einfache Lösung. Mithilfe modernster Quantenphysik können Stellenbeschrieb und Kandidat so analysiert werden, dass eine absolut neutrale, ganzheitliche Beurteilung aller Faktoren resultiert. Dabei werden Rekrutierungskosten um 60 Prozent reduziert und die Fluktuationsrate um mindestens einen Viertel verringert. Diese Grundlage bietet jedem Unternehmen die Chance, den idealen Bewerber in Rekordzeit zu finden. Soft Skills, welche in der Personalselektion bisher nicht systematisch analysiert werden können, sind für die Quantenphysik kein Problem. Dabei besteht sogar die Möglichkeit, branchenspezifische Datenbanken anzuwenden und bei Bedarf anzupassen. Die Firma Fretz+Partner AG hat das Ziel, Unternehmen aus allen Bereichen mit neuester Technik, basierend auf Naturgesetzen, beratend zu unterstützen. Auf Basis der Quantenphysik steigert sie den Umsatz und Gewinn ihrer Kunden nachhaltig – mit einer Erfolgsquote von 97 Prozent. Als die Thematik der hohen Kosten und Schwierigkeiten bezüglich optimaler Stellenbesetzung auftauchte, entwickelte die Firma Fretz+Partner AG mit ihrer Erfahrung und bewährtem, wissenschaftlichem System die neue Assessment-Methode – mit Erfolg. Aktuell betreut Bruno Fretz ein Projekt mit einem Unternehmen, das pro ausgeschriebene Stelle Hunderte von Bewerbungen erhält. Wie viel Aufwand das bedeutet, ist offensichtlich.

Mit individuellen Datenbanken und Anwendung quantenphysikalischer Technologie, wird nun eine einzigartige Vorauswahl getroffen und der Aufwand immens eingeschränkt. Dabei werden Vor- und Nachteile aufgezeigt und gemäss den Wünschen des Unternehmens genau geprüft, welche Person für die zu erfüllende Tätigkeit am besten geeignet ist und mit ihren «Soft Skills» optimal ins Unternehmen passt. Testen Sie das Quanten-Assessment – und Sie werden nie mehr ohne arbeiten wollen! Ausschnitt aus der «Global Risk Database» mit der farblichen Beurteilung der «Generellen Sicherheitslage». Weitere Kategorien sind wählbar (s. Interview).

Zum Autor Bruno Fretz CEO Fretz+Partner AG – Die Unternehmensphysiker ® info@fretz-partner.ch www.quanten-assessment.ch

Herr Lederer, Geschäftsreisen in viele Länder weltweit sind gerade in heutigen Zeiten mit teils hohen Risiken verbunden. Welchen besonderen Gefahren kann die Lexxton AG begegnen? In erster Linie geht es darum, Unternehmen dahingehend zu sensibilisieren, dass sie gegenüber ihren Mitarbeitern eine Fürsorgepflicht zu erfüllen haben, sobald sie diese ins Ausland entsenden. Dabei sollten Risiken wie Kriminalität, politische Instabilität, bewaffnete Konflikte, Terrorismus, zivile Unruhen und medizinische Situationen beurteilt werden. Wie die Anschläge von Paris uns gezeigt haben, gilt dies nicht nur für die offensichtlichen «Risikoländer». Wie schaffen Sie es, als weltweit tätiges Schweizer Unternehmen Mitarbeiter im Ausland zu schützen? Vor allem mit unserem umfangreichen Reisesicherheitspaket bestehend aus einer «Global Risk Database», einer weltweiten und laufend aktualisierten Länder- und Städtedatenbank, einer

deutsch- und englischsprachigen 7/24-Zentrale, einem Global Alert System und diversen Leitfäden, auf welche alle Mitarbeiter des Unternehmens jederzeit Zugriff haben. Dank unseres weltweiten Netzwerks hocherfahrener Sicherheitsspezialisten für individuelle Fragestellungen können wir ergänzend massgeschneiderte Lösungen anbieten. Bei sämtlichen Massnahmen stehen der Schutz der Mitarbeiter, die Minimierung der Kosten und Risiken sowie die Erfüllung der Fürsorgepflicht im Zentrum. Welche Unternehmen können von diesem Reisesicherheitspaket profitieren? Grundsätzlich alle exportorientierten Unternehmen, die Mitarbeiter ins Ausland entsenden – unabhängig von Unternehmensgrösse und Branche. Wo sehen Sie als Lexxton AG in puncto Reisesicher­ heit künftige Herausforderungen für Exportunternehmen? Da viele Unternehmen über keine eigenen Sicherheitsabteilungen verfügen, müssen die meisten Reiseaktivitäten über die Human-RessourcesAbteilungen abgewickelt werden. Hierbei liegt die grösste Herausforderung darin, der aktuellen Lage angepasste Massnahmen zeitgerecht vor, während und nach einer Reise zu ergreifen. Im Interview Urban Lederer CEO Lexxton AG


Export & Logistik | 5

März 2015 U n t er n ehm ensbei t r ag

Su pply Ch ai n M a n agemen t

«Wir bringen Transparenz in Zollverfahren»

Neue Wege in der Lieferkette

Die Kienzler und Wolf GmbH aus Konstanz hat sich auf die Zoll- und Logistikberatung für Industrie und Handel in der Schweiz spezialisiert. Wir sprachen mit Co-Geschäftsführer Michael Wolf.

Globalisierung, Frankenschock, gestiegener Wettbewerbsdruck: Unternehmen müssen aktiv auf diese Herausforderungen reagieren und sich gegenüber neuen Technologien öffnen. von Mark Krüger

Herr Wolf, der starke Franken setzt die Schweizer Exportwirtschaft unter Druck. Wie nehmen Ihre Kunden diese Entwicklung wahr? Nicht nur die Frankenstärke belastet die Exporteure. Auch die ständig neuen und immer komplexeren Zollbestimmungen, beispielsweise der EU, machen es den Unternehmen nicht leichter. So sind für Schweizer Unternehmen die wichtigen Sammelzollanmeldungen seit letztem Herbst nicht mehr möglich. Lebensmittelunternehmen benötigen seit geraumer Zeit eine EU-Adresse für die Einfuhr ihrer Produkte. Der Unionszollkodex (UZK), der ab Mai 2016 eingeführt wird, soll das Zollrecht der EU vereinfachen. Aufgrund der vielen Übergangsregelungen wird die Komplexität aber eher zunehmen. Was können die Schweizer Exporteure hier unternehmen? Bei den Logistik- und Zollprozessen ist immer Raum für Optimierungen. So wie die Unternehmen stetig an der Verbesserung ihrer Produkte arbeiten, so müssen sie eben auch die Prozesse unter die Lupe nehmen. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, sorgen für Transparenz bei den Zollverfahren und sparen häufig bares Geld für unsere Auftraggeber. Wir leisten aber auch praktische Unterstützung. Als Fiskalvertreter übernehmen wir in der EU die steuerlichen und statistischen Meldepflichten für unsere Kunden. Oder wir gründen und unterhalten an unserem Standort in Konstanz die Tochtergesellschaften

unserer Kunden, um deren Marktbearbeitung in der EU nachhaltig zu erleichtern. Doch wo setzt man in einem Unternehmen solche Optimierungen an? Mit unserem Zollcheck gelingt es uns, selbst umfangreiche und komplexe Geschäftsfälle mit wenigen Präsenztagen bei unseren Kunden vor Ort zu einem überschaubaren Budget aufzunehmen. Aus dieser Ist-Aufnahme leiten wir unsere Optimierungsvorschläge ab, die wir dann mit unseren Auftraggebern gemeinsam umsetzen.

Im Interview

I

ndividuell, wandelbar, standardisiert und über mobile Endgeräte nutzbar – das ist die Zukunft der IT im Bereich Logistik. In Zukunft müssen Unternehmen IT-Systeme und Logistik noch enger miteinander verzahnen und sich gegenüber innovativen Technologien öffnen. Das Ziel: mehr Transparenz und Effizienz in der Lieferkette.

Effizienz schafft Kundenbindung Ziel eines Logistik-Datenmanagements ist die Schaffung einer redundanzfreien Datenbasis als integrierte Planungsumgebung für alle logistischen Planungsaufgaben. Es bildet die Basis für Ressource-Planning-Systeme (ERP-Systeme), einer tragenden IT-Säule in vielen Unternehmen. Anwendern ist es via Web-Browser möglich, von verschiedenen Endgeräten aus, in die verschiedenen Anwendungen des Systems Einblick zu erhalten. So können etwa geplante Touren direkt auf mobile Endgeräte im Lkw übertragen werden. Tourenänderungen oder Terminverschiebungen können, ohne den Betrieb zu beeinträchtigen, direkt umgesetzt werden. Dies vereinfacht Just-in-Time-Anlieferungen und die B2B-Kommunikation.

Michael Wolf Kienzler und Wolf GmbH

Potenziale neuer Technologien nutzen

www.kienzler-wolf.de

Während ERP-Systeme bereist häufig zum Einsatz kommen, wird laut «Logistikmarktstudie

Auto ID-Technologien liefern wertvolle Daten für einen effektieveren Transport.

2015» so manch moderne Technologie noch stiefmütterlich behandelt. Laut einer Befragung von 181 Unternehmen nutzen 82 Prozent noch keine Auto ID-Technologien, wie die «Radio Frequency Identification», kurz RFID. Dabei können mit der RFID-Technologie Zeit, Kosten und sogar CO2Emissionen reduziert werden. Sie speichert nicht nur Preise, sondern auch Daten über Paletten und die gesamte Lieferkette. Transportfahrzeuge, die mit RFID-Etiketten ausgestattete Ware befördern, liefern über das Satellitensystem Informationen zur Fracht. Über dieses können zudem Verkehrsdaten abgerufen und so der schnellste Weg zum Ziel ermittelt werden.

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U n t er n ehm ensbei t r ag

MAN bringt Transporter auf den Markt MAN Truck & Bus erweitert sein Produktportfolio um die Fahrzeugklasse grosse Transporter und wird damit zum Full-Range-Anbieter im Bereich Nutzfahrzeuge zwischen 3 und 44 Tonnen.

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it dem ersten Transporter in der Unternehmensgeschichte mischt MAN ab dem kommenden Jahr den Markt für leichte Nutzfahrzeuge auf. Entwickelt wurde der neue Transporter mit der Modellbezeichnung MAN TGE von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Der TGE aus dem Hause MAN wird gemeinsam mit dem baugleichen VW Crafter im neuen Werk im polnischen Wrzesnia gefertigt. Der Bedarf für diese Fahrzeugklasse ist vorhanden, da ist sich Joachim Drees, Vorstandsvorsitzender von MAN Truck & Bus, sicher: «Viele unserer Kunden, die schwere Nutzfahrzeuge im Fuhrpark haben, benötigen auch Transporter. Deshalb ist der MAN TGE, der ab drei Tonnen Gesamtgewicht unterhalb unseres leichten Lkw MAN TGL positioniert ist, eine intelligente Ergänzung unseres bestehenden Fahrzeugangebots.» MAN kennt die Bedürfnisse und Branchen von Gewerbekunden sehr genau und hat es sich auf die Fahne geschrieben, ihnen perfekt passende Fahrzeuglösungen und Aufbauten anzubieten. Doch damit nicht genug: «Der vom Lkw gewohnt professionelle Service sowie die umfangreichen Dienstleistungen werden in diesem Segment Massstäbe setzen und auch unsere Transporterkunden begeistern», versichert Drees. MAN Kunden erhalten künftig sämtliche Vertriebs- und Serviceleistungen bei Transportern

bis hin zu schweren Lkw aus einer Hand. Da MAN plant, neben dem klassischen Kastenwagen auch spezielle Aufbaulösungen zum Beispiel für Baustellen-, Kommunal- oder Feuerwehrfahrzeuge anzubieten, wird das Unternehmen seine langjährig gewachsenen und bewährten Geschäftsbeziehungen zu den Aufbauherstellern weiter ausbauen. Mit dem TGE wagt der Nutzfahrzeughersteller MAN den Sprung ins Transportersegment: Auf der «IAA Nutzfahrzeuge 2016» im September in Hannover wird der MAN TGE Premiere feiern. Ab 2017 ist der MAN Transporter erhältlich.

Kontakt MAN Truck & Bus Schweiz AG ist ein Unternehmen der MAN Truck & Bus AG, eines der führenden Hersteller von Nutzfahrzeugen. Die Produktpalette in der Schweiz umfasst Lkw, Reise- und Linienbusse, ab 2017 auch Transporter. Darüber hinaus bietet MAN ein breites Spektrum an Dienstleistungen für den gesamten Nutzfahrzeugbereich an.

Bei MAN heisst der TÜV Report nur noch TÜV Rekord. Starke Leistung. Viermal Triumph im TÜV Report. MAN kann. Das starke Team von MAN hat es möglich gemacht: im vierten Jahr in Folge beste Ergebnisse im TÜV Report Nutzfahrzeuge. MAN ist der Lkw-Hersteller mit dem höchsten Anteil an Fahrzeugen, die ohne Beanstandung «durch den TÜV kommen». Das bedeutet, dass MAN Lkw überdurchschnittlich zuverlässig sind. Die hervorragende Qualität unserer Fahrzeuge und unser massgeschneidertes Dienstleistungsangebot überzeugen. Den vollständigen Report finden Sie unter www.vdtuev.de Was MAN noch alles kann: mantruckandbus.ch

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6 | Export & Logistik

März 2015

U n t er n eh m ensbei t r ag

«Exportfinanzierung ist wichtiger und komplexer geworden» Die AIL Structured Finance AG ist in der Finanzierung und Strukturierung von grenzüberschreitenden Geschäften im Bereich Energie-, Infrastruktur- und Investitionsgüterprojekte tätig. Urs Gerspacher über die Exportfinanzierung als internationaler Wettbewerbsfaktor. Für Lieferanten ist die Exportfinanzierung als verkaufsunterstützendes Instrument von zentraler Bedeutung… Das ist richtig. In der Schweiz hat die Bedeutung der langfristigen Exportfinanzierung als Verkaufsunterstützung im Zuge der Frankenstärke, also seit Anfang 2015, weiter zugenommen. Schweizer Exporteure müssen heute verstärkt – übrigens nicht nur Importeuren in den Emerging Markets, sondern auch in Ländern der EU – diesen zusätzlichen Nutzen offerieren, um überhaupt ihre Unterschrift unter einen Liefervertrag setzen zu können. Zudem gibt es internationale Ausschreibungen, die zwingend eine Finanzierung als Teil der Lieferofferte erfordern. Ausserdem wird Finanzierung in der Evaluierung der Offerten oft stark gewichtet. Haben sich auch die Anforderungen an die Finanzierungsstrukturen geändert?

In der Tat. Die Anforderungen sind sowohl finanzierungs- als auch risikotechnisch gestiegen, die Strukturen somit komplexer. Heutzutage wünschen viele Importeure nicht einfach einen langfristigen Kredit zu günstigen Zinskonditionen, sondern wollen Rückzahlungen zum Beispiel nur dann tätigen, wenn die erworbene Maschine Umsatz generiert – also performance-orientiert. Oder der Importeur will gar nur pro Stück, das die Maschine produziert, Zahlungen leisten. Betreibermodelle, Leasing, Contracting und Public-Private-Partnership sind neue Bereiche der Leistungserbringung, mit denen sich Lieferanten immer häufiger konfrontiert sehen. In all diesen Modellen ist Finanzierung ein wichtiges, wenn nicht das entscheidende Kriterium. Dank unserer langjährigen Erfahrung im Projekt- und Exportfinanzierungsgeschäft und unserem hochkarätigen internationalen Netzwerk im Finanz-

und Bankbereich können wir die Lieferanten auch bei solchen (Finanzierungs-)Anforderungen unterstützen. Welche Dienstleistungen bieten Sie konkret an? Unsere Kompetenz ist es, die Lieferanten im Prozess der Anlage- und Finanzierungs-Offerte zu unterstützen. Sie bekommen sozusagen alles aus einer Hand: Wir kümmern uns um die Entwicklung individueller Finanzierungslösungen, die Beschaffung von günstigen Finanzierungen mit langfristigem Finanzierungszeitraum und die Sicherstellung, dass der Exporteur keine Finanzrisiken übernimmt. Er soll und darf schliesslich nicht Bank spielen. Das Risikomanagement berücksichtigt nicht nur das Thema Zahlungen des Importeurs, sondern etwa auch das Fabrikationsund Währungsrisiko sowie politische Risiken. Von der Interessenlage her sitzen wir auf der Tischseite

des Exporteurs, da wir unabhängig von Banken und der Industrie agieren. Das schliesst etwaige Interessenkonflikte aus.

Im Interview Urs Gerspacher CEO AIL Structured Finance AG www.ailsf.ch

U n t er n eh m ensbei t r ag

Informationen

Mehr Sicherheit und Effizienz mit dem autonomen Transportbegleiter

Besuchen Sie unseren Stand am 6. und 7. April 2016 auf der «Logistics & Distribution 2016» in Zürich! www.still.ch · info@still.ch

Mit der innovativen Eigenentwicklung iGo neo CX 20 führt der Intralogistikspezialist STILL als erster Flurförderzeughersteller Robotik serienmässig in die Intralogistik ein.

B

asis für den iGo neo CX 20 ist der bereits in vielen Einsätzen bewährte STILL Kommissionierer CX 20 mit einer Tragfähigkeit von zwei Tonnen. Das intelligente autonom im Lager agierende Fahrzeug passt sich dem Arbeitsrhythmus des Bedieners an und reiht sich unabhängig von individuellen örtlichen Gegebenheiten in den aktuellen Materialfluss ein. Zum ersten Mal ist somit eine sichere Stausituation von autonomen und konventionellen Flurförderzeugen realisierbar. Möglich wird dieses interaktive Zusammenspiel von Mensch und Maschine durch das integrierte Motion Tracking System, dessen sensorgestütztes Sichtfeld dem Fahrzeug ermöglicht, permanent im 360°-Modus auf seine Umgebung zu reagieren. Mit der lasergestützten Umgebungserkennung kann der STILL iGo neo CX 20 die gesamte Lagertopologie

wahrnehmen und neben Regalen oder Hindernissen den Bediener und andere Personen erkennen.

Interaktives Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine Die an der unteren Frontseite des Fahrzeugs integrierte Personenschutzanlage (PSA) garantiert dabei, dass sowohl Umgebung als auch Personen im Umfeld des Fahrzeugs umfassend geschützt sind. Die 180°-Panoramaerkennung des integrierten Laserscanners stellt ein vorausschauendes Fahren sicher. 84’000 Mal pro Sekunde wird die Umgebungssituation von den Scannern aufgenommen und die aktuelle Lagertopologie vom Rechner in Echtzeit interpretiert und verwertet. Unabhängig davon, ob das jeweilige Lagermanagement-

System dem Bediener per Terminal oder «Pick by VoiceQ» ihre jeweiligen Aufträge erteilt, wird der iGo neo CX 20 mit seiner nur 80 Zentimeter schmalen Kontur zum flexiblen und autonomen Transportbegleiter in jedem innerbetrieblichen Umfeld. Dank «Automation on Demand» kann der Bediener jederzeit frei entscheiden, ob er das Fahrzeug manuell oder autonom einsetzen möchte, um seine Pickleistung zu steigern.

Zeitersparnis von bis zu 30 Prozent Damit wird der iGo neo CX 20 zum idealen Assistenzsystem für eine effiziente Kommissionierung. In Feldtests hat sich gezeigt, dass der autonome Helfer für eine Zeitersparnis von bis zu 30 Prozent sorgt bei deutlich höherer Pickleistung, da das

iGo neo CX 20 im Einsatz

zeitaufwändige Auf- und Absteigen vom Fahrzeug entfällt. Die intuitive, serienmässige Kommissionierlösung bietet ein bisher nicht gekanntes Mass an Prozesssicherheit und Effizienz in der Intralogistik. Der STILL iGo neo CX 20 macht Bediener und Kommissionierer zu intuitiven Partnern im Sinne der Anforderungen einer Intralogistik 4.0. Der STILL iGo neo CX 20 ist ab Juli 2016 erhältlich.

Ihr Dokument ist unser Business. Wir analysieren gratis Ihre Prozesse und finden mit Ihnen die optimale Lösung für Ihr Dokumenten-Management. Lassen Sie sich beraten unter +41 44 866 46 46.

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Export & Logistik | 7

März 2015 U n t er n eh m ensbei t r ag

Höhenflug für Cross-Border E-Commerce E-Commerce boomt – doch schnell wird gerade das grenzüberschreitende Shoppingerlebnis durch versteckte Kosten oder lange Lieferzeiten getrübt. Der Leading Logistics Provider FIEGE bietet deshalb Unternehmen die Möglichkeit, auch ohne eigene Niederlassung in den Schweizer Markt einzutreten.

Im Interview Eric Malitzke Geschäftsführer FIEGE Logistik (Schweiz) AG

D

ie Eidgenossen sind im Online-Kaufrausch: Jeder zweite Schweizer geht mindestens einmal im Monat im Internet shoppen. So wuchs nach letzten offiziellen Zahlen das Marktvolumen im Jahr 2014 im E-Commerce um 7,2 Prozent oder 450 Millionen Franken. Doch weil die Schweiz kein EU-Mitglied ist, halten Zollgebühren, unterschiedliche Mehrwertsteuersätze oder lange Lieferzeiten Kunden oft noch vom Einkauf bei ausländischen Anbietern ab.

«Wir optimieren Ihre Supply Chain»

Lösungen, die die Erwartungen der Kunden erfüllen Die Lösung für ausländische Online-Händler ist eine Kooperation mit einem Schweizer Logistikanbieter, der die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand abdeckt. FIEGE Schweiz hat sich darauf eingestellt. Wenn Schweizer über ausländische Händler-Portale bestellen, übernimmt der Logistiker den Transport der Sendung, die Verzollung und steuert sogar die Auslieferung per Paketdienstleister direkt zum Endkunden. Dadurch sind kurze Lieferzeiten von zwei bis drei Tagen kein Problem. Auch komplizierte Fragestellungen zur Einfuhrumsatzsteuer entfallen.

Auch ohne eigene Niederlassung direkt im Land vertreten Das Geheimnis liegt in der Fiskalvertretung. Diese wird durch FIEGE Schweiz organisiert und macht eine eigene Niederlassung des Online-Anbieters überflüssig. Der Fiskalvertreter eröffnet ein sogenanntes ZAZ-Konto bei der eidgenössischen

Zollverwaltung, auf dem die Einfuhrabgaben und eventuelle Ausfuhrrückerstattungen direkt kontiert werden. Ausserdem übernimmt er die Registrierung bei der Schweizer Steuerbehörde und erstellt für den Kunden eine periodische Mehrwertsteuerabrechnung. So kann der Händler die Waren in eigenem Namen importieren, verzollen und direkt die Einfuhrumsatzsteuer zahlen.

Retourenlogistik als Zünglein an der Waage Ein immer grösseres Problem im Cross-Border-Geschäft ist das Handling der Retouren, die der Kunde kostenfrei erwartet. Ein ausländischer Anbieter kann dies nur kostenintensiv anbieten. Deshalb dient FIEGE in der Schweiz als Retouren-Adresse. Die Leistungen des Logistikers umfassen dabei die Retourenerfassung und -prüfung, die Produkt­ aufbereitung, Neuverpackung und den Versand.

FIEGE fertigt die Retouren mit einer speziellen Verzollungssoftware ab, damit keine neuen Abgaben bei Wiedereinfuhr in die EU fällig werden. Auch können bereits gezahlte Abgaben für die retournierte Ware darüber zurückgefordert werden.

Auch im Export ist alles möglich Diese besondere Expertise beweist FIEGE auch im internationalen Exportgeschäft. Im Rahmen des Produktes «CheckOut 2 China» etwa beliefert die Gruppe den End-Consumer-Markt im Reich der Mitte, wo der Online-Handel ungeachtet aller wirtschaftlichen Probleme boomt. Die ECommerce-Artikel werden innerhalb von vier bis acht Tagen beispielsweise direkt aus Deutschland nach China gebracht. Digitaler Erfolg heisst eben nicht nur High End E-Commerce – er muss sich den Kundenerwartungen anpassen und Grenzen überwinden.

Herr Malitzke, bevor Sie Geschäftsführer der FIEGE Schweiz wurden, waren Sie in einer führenden europäischen Managementfunktion beim OnlineVersandhändler Amazon tätig. Wie können Sie diese Erfahrung bei FIEGE einbringen? Mit der digitalen Transformation ändert sich das Anforderungsprofil eines Logistikanbieters. Warenverkehre laufen nicht mehr ausschliesslich B2B. Die Wertschöpfungskette heisst auch B2C-Services, um damit die letzte Meile zu bedienen. Durch meine frühere Tätigkeit kann ich die Kundenperspektive in die Entwicklung der Logistiklösungen einbringen. Was macht FIEGE zum richtigen Partner für CrossBorder E-Commerce? Wir wissen, was unsere E-Commerce-Kunden brauchen, um sich erfolgreich im Schweizer Markt zu positionieren. Wir begleiten sie fachkundig und optimieren die Supply Chain. Der Händler kann sich somit auf seine Kernkompetenzen konzen­ trieren – alles andere erledigen wir. Was sind für Sie die drei grössten Vorteile, die FIEGE Schweiz Online-Händlern aus dem Ausland bietet? Unsere Erfahrung in der internationalen CrossBorder-Logistik, unsere passgenauen Lösungen und dass unser Angebot im Durchschnitt 50 Prozent schneller und dabei 30 Prozent günstiger ist als andere Alternativen.

G a s t bei t r ag

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«Mister Verkehrshaus» in der Hall of Fame

«Wir müssen den Stras­­sen­ verkehr entlasten»

Die initiierende «Stiftung Logistik Schweiz» hat entschieden, anlässlich des Wahlturnus 2016 erneut zwei Mitglieder in die «Logistics Hall of Fame Switzerland» aufzunehmen. Als drittes Mitglied wurde es postum Alfred Waldis (1919–2013).

Der Logistikcluster Region Basel vertritt die Interessen der Logistikbranche. Welche Ziele die Initiative hat und woran sie aktuell arbeitet, erläutert Martin Dätwyler Stadt ein Güterverkehrskonzept. Dabei werden Themen wie Fahrzeugauslastung, Sammel- und Verteilzentren, Kurierdienste oder auch Fahrzeugtechnik behandelt.

D

ie «Logistics Hall of Fame Switzerland» zeichnet Persönlichkeiten aus, welche sich um die Förderung und Entwicklung der Logistik in besonderem Masse verdient gemacht haben. Alfred Waldis trat 1937 als Stationslehrling in den Dienst der SBB und wurde mit der Logis­ tik bereits früh konfrontiert: Als Stationsbeamter, wo Güterzüge während des Krieges im 20-Minuten-Takt über den Gotthard fuhren und dann als Beamter im Fahrplan-Büro mit komplexen Dispositions-Herausforderungen. Anfang 1957 wurde er als Direktor zum Aufbau des geplanten Verkehrshauses berufen. Waldis war von 1957 bis 1990 für das Verkehrshaus tätig, zuletzt als dessen Präsident. Er wurde ein international renommierter Fachmann und mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit einem Spezialpreis des Europarates im Jahr 1980. Er vernetzte Verkehrspioniere, Wissenschaftler und Politiker und trug durch seine Tätigkeit viel zum exzellenten Ruf des Verkehrshauses bei. Als Visionär und Macher hat Waldis den Aufbau und die Entwicklung des Verkehrshauses – dem meistbesuchten Museum der Schweiz – massgeblich geprägt. Logistik, Transporte und Spedition hatten und haben dabei immer eine grosse Rolle gespielt. Die Würdigung und Aufnahme von Alfred Waldis findet am 18.5.2016 im Campussaal der FHNW Brugg statt. Das vierte Mitglied wird durch die 33-köpfige Expertenjury gewählt. Die Bekanntgabe und Aufnahme des vierten Mitgliedes bleibt bis dahin geheim.

Mit dem Logistikcluster Region Basel hat die Handelskammer beider Basel eine Initiative geschaffen, um die Region als wichtigsten Logistikstandort der Schweiz zu positionieren. Was machen Sie genau? Die Initiative ist ein Public Private Partner­ ship. Die Wirtschaft – vertreten durch die Verbände und regionalen Infrastrukturbetreiber – setzt sich gemeinsam mit den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft für eine starke und leistungsfähige Leitbranche Logistik ein. Diese Konstellation ermöglicht, eine tragfähige Brücke zwischen Politik, Verwaltung, Behörden und Gesellschaft zu schlagen.

Alfred Waldis (* 7. September 1919 in Luzern; † 10. Juli 2013 ebenda) war Mitbegründer und erster Direktor des Verkehrshauses der Schweiz.

Weitere Informationen www.logisticshalloffame.ch www.stiftunglogistik.ch

Mithilfe welcher Massnahmen wollen Sie die Logistikbranche unterstützen? Wir arbeiten stets sehr praxisbezogen. Durch Begleitgruppen bestehend aus Branchenvertretern der Unternehmen, in den fünf Bereichen Grüne Logistik, Bildung, Dialog, Logistik in Ballungsräumen sowie Infrastrukturentwicklung, sind wir in diversen Projekten engagiert. Können Sie ein Projekt kurz vorstellen? In jedem der soeben erwähnten Punkte laufen diverse Projekte. Konkret erarbeiten wir im Bereich «Logistik in Ballungsräumen» gemeinsam mit dem Bau- und Verkehrsdepartement Basel-

Welche Chancen sehen Sie in diesem Projekt für die Region Basel? Das Güterverkehrskonzept Basel-Stadt zeigt auf, inwieweit der Last- und Lieferwagenverkehr möglichst effizient abgewickelt werden kann, um den Strassenverkehr zu entlasten und die Immissionen in den Wohnquartieren zu reduzieren. Welche Aufgaben gilt es in naher Zukunft zu bewältigen? Der Güterverkehr hat mit rund 25 Prozent einen beachtlichen Anteil an der Gesamtverkehrsleistung in Basel. Aufgrund der begrenzten Raumverhältnisse und des erhöhten Verkehrsaufkommens wird die Versorgung von Ballungsräumen immer schwieriger und unattraktiver. Es braucht den Dialog aller Beteiligten, die Offenheit für neue Lösungen und nicht zuletzt die Bereitschaft der City-Logistik, den nötigen Raum zur Verfügung zu stellen.

Im Interview Martin Dätwyler stellvertretender Direktor der Handelskammer beider Basel, Vorsitz Ausschuss Logistikcluster Region Basel www.logistikcluster-regionbasel.ch


8 | Export & Logistik

März 2015

I n t r alo gis t i k

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Damit innerbe­t rieblich alles rund läuft

«Kein Land in Sicht für Logistik»

Vom Wareneingang bis zum Warenausgang: Eine ausgefeilte Intralogistik gewinnt in immer mehr Unternehmen an Bedeutung. Sie erhöht die Produktivität und reduziert Kosten.

Boden ist ein begehrtes Gut – vor allem in der Schweiz, wo das Land knapp ist. Beim Thema Raumplanung hat die Logistik das Nachsehen, obwohl sie an Bedeutung zunimmt.

Von Tobias Lemser

Warum gestaltet sich die Standortsuche für die Branche so schwierig? Für Logistik gibt es in den wichtigen Agglomerationen der Schweiz praktisch keine grossen Grundstücksflächen mehr. Bauland wird vor allem für Wohnbauten zur Verfügung gestellt, nicht aber für das Gewerbe. Der Bevölkerungszuwachs, Stichwort zehn Millionen Gesellschaft, ist für die Politik das vorrangige Thema. Gleichzeitig wird aber vergessen, dass zwei Millionen Menschen mehr, auch mehr Logistik benötigen. Auch KMU und Produktionsunternehmen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ihre Gewerbe-, Lager- und Logistikflächen laufend den Marktveränderungen anpassen können. Leider scheint hierfür sowohl die Bevölkerung als auch die Politik kein ausreichendes Verständnis zu haben. Kurz: Jeder braucht Logistik, aber keiner will sie. Entsprechend hat die Logistik-Branche keine Lobby.

Z

unehmender Zeit- und vor allem Kostendruck stellen Unternehmen vor immer neue logis­ tische Herausforderungen. Denn welcher Kunde will schon lange auf seine bestellte Versandware, das Gepäck am Flughafen oder eine Werkstattreparatur warten. Und nicht nur Kunden setzen ein nicht nachlassendes Höchstmass an Leistungen voraus. Ebenso wachsender Konkurrenzdruck und immer neue Marktanforderungen bedürfen ausgeklügelter logistischer Abläufe. Um diesen gerecht zu werden, steht die Intralogistik in Unternehmen ganz besonders im Fokus. Sie umfasst sämtliche innerbetriebliche Prozesse respektive logistische Material- und Warenflüsse, beispielsweise in einem Hafen, einer Produktion oder in einem Distributionszentrum. Die Ziele der Intralogistik liegen vor allem darin, Zeitverluste zu minimieren, die Auslastung und Ergonomie zu optimieren und die Reaktionsfähigkeit zu erhöhen. Ebenso anzustreben ist es, die Sicherheit zu erhöhen und Ressourcen optimiert einzusetzen.

IT hat sämtliche Waren im Blick Die heutzutage wichtigste Komponente im Zeitalter von Industrie 4.0 ist der komplette Datenfluss – vom Wareneingang bis zum Warenausgang. «Mit Industrie 4.0 stehen wir vor der Übergangsschwelle von der physischen in die digitale Welt», sagt Peter Grob, Präsident der GFT Interessengemeinschaft Förder- und Lagertechnik. Hierfür elementar, um den Materialfluss im produktionsnahen Umfeld

Eine optimale Intralogistik spart Zeit, verbessert die Auslastung und erhöht die Reaktionsfähigkeit und Sicherheit.

zu optimieren, ist es jedoch, sämtliche Artikel mit einer Verbindung zur Informationstechnik auszustatten. Ökonomisch sind Sensoren und Aktoren, die klein und leicht sind, nur geringfügig Energie benötigen und günstig zu beschaffen sind. «Auch muss die Informationserfassung einfach und eindeutig sowie die Bedienung direkt, intuitiv und vor allem zuverlässig sein», erläutert Grob. Nur so können Artikel automatisch identifiziert, lokalisiert sowie punkt- und zeitgenau gesteuert werden, was neue Produktfunktionen, Services und Geschäftsmodelle ermöglicht und letztlich zur Effizienzsteigerung in der Lagerverwaltung beiträgt.

Zwischenzeit auch der süddeutsche Raum zu einer echten Alternative geworden. Kritisch sehen Sie auch das Thema Güterverkehr und Infrastruktur... Im Jahr 2015 verzeichneten die Logistikbewegungen ein Wachstum von rund vier Prozent – wohlgemerkt bei gleicher Infrastruktur! Das Konzept «Alles auf die Schiene» funktioniert auch nicht richtig. Wo soll das hinführen? Die Schweiz hat zwar die besten Voraussetzungen für weiteres Wachstum, jedoch geht schleichend Wirtschaftskraft verloren. Die Probleme sind hausgemacht. Fragt sich, wann die Politik merkt, dass wir uns in einer Sackgasse befinden.

Im Interview Peter Cammerer Geschäftsführer immo suisse gmbh

Scheint als wäre das aktuelle Raumplanungsgesetz der grösste Hemmschuh? Absolut. Das Gesetz erlaubt keine weiteren Einzonungen und somit entsteht eine künstliche Landverknappung, die steigende Grundstückspreise zur Folge hat. Gleichzeitig verunmöglicht dies grössere Ansiedelungen und eine organische Weiterentwicklung für Gewerbe- und Logistikunternehmen. Letztendlich gefährdet diese Politik unsere KMU-Struktur und bewirkt eine sukzessive Abwanderung von Betrieben, vor allem in osteuropäische Länder. Bei Logistikern ist in der

www.immosuisse.ch

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Die perfekte Grundlage für Ihre Planungsarbeiten Die Logistikmarktstudie Schweiz ist das führende Werk für Logistik, Prozess- und Supply Chain Management. Temperaturgeführte Logistik und B2C-Distributionslogistik sind nur zwei der Themen im Band 2016. Die Logistikmarktstudie Schweiz richtet sich an Personen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft sowie an Entscheidungsträger aus Unternehmen der Privatwirtschaft. Seit ihrem ersten Erscheinen im Jahr 2008 wird der Logistikmarkt der Schweiz jährlich neu vermessen und Aspekte aus der Supply Chain im Detail analysiert. Die Studie stellt somit ein optimales Werkzeug für Planung und Strategie dar. Die fundierten Ergebnisse bieten den Nutzern eine wertvolle Hilfestellung bei der operativen und strategischen Entscheidungsfindung. Anzeige

Im Auftrag von GS1 Schweiz wird die Logistikmarktstudie Schweiz durch den Lehrstuhl für Logistikmanagement der Universität St. Gallen unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle erarbeitet. Getragen wird sie durch Logistikdienstleister, Unternehmen aus Handel und Industrie sowie Branchenverbände. Seit mehreren Jahren mit dabei ist die Swisslog AG. Jan Meier, Sales Manager, erklärt weshalb: «Wir möchten für unsere Kunden bedürfnisgerechte Lösungen im Bereich Intralogistik entwickeln. Dank der Logistikmarktstudie verfügen wir über Aussagen zu

Entwicklungen insbesondere im automatisierten Bereich und über Zahlen zu Marktgrössen und deren anteilmässsige Verteilung, die uns eine fundierte Grundlage dazu bieten.» Claudia Schön, GS1 Schweiz

Informationen und Bestellung Neu können auch einzelne Kapitel der Studien erworben werden. Weitere Informationen und Bestellungen unter www.gs1.ch/shop.

Auszug aus der Logistikmarktstudie Schweiz, Band 2016 Die Auswirkungen des Frankenschocks bringt auch die Schwei­zer Logistikbranche ins Wanken. Berechnungen in der Logistikmarktstudie Schweiz, Band 2016, zeigen, dass das Logistikmarktvolumen im Jahr 2015 um 0,8 Prozent auf 38,7 Milliarden Franken gesunken ist. Für das laufende Jahr allerdings ist wieder mit einem leichten Wachstum zu rechnen. Unterschiedliche Faktoren haben zu einem negativen Wachstum des Marktvolumens geführt. So ist der Bestand an Camions als auch die damit transportierten Gütermengen gesunken. Hingegen sind die beförderten Schienen-Tonnagen gestiegen. Insgesamt hat die Transportleistung, das heisst die Tonnenkilometer, zugenommen. Dies ist unter anderem auf die wachsende Bedeutung des Online-Handels zurückzuführen: Die Tendenz geht hin zu kleineren Sendungsgrössen bei steigender Sendungsfrequenz und zu längeren Strecken. Der anhaltend starke private Konsum und die Zunahme der Erwerbstätigen in der Schweiz wirkten sich ebenfalls positiv auf die Logistiknachfrage aus. Zwar kurbeln sinkende Preise infolge des Frankenschocks den Binnenkonsum an, doch dieser Effekt wird durch steigenden Einkaufstourismus abgeschwächt. Schweizer Logistikdienstleister sind ausserdem einem wachsenden Margendruck ausgesetzt. Der E-Commerce beflügelt zwar den Markt der Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP), schwächt aber zugleich das klassische Stückgutgeschäft. Die Transportpreise stagnieren oder sinken sogar leicht. Dies führt zu um etwa 0,7 Prozent sinkenden Durchschnittslöhnen im Transportsektor und insgesamt zu einer verminderten Bruttowertschöpfung im Logistikmarkt.

Logistikmarkt ab 2016 wieder auf Wachstumskurs Für den Logistikmarkt im Jahr 2016 kann mit einem Wachstum zwischen 0,9 Prozent und 1,5 Prozent gerechnet werden. Berücksichtigt man eine gewisse Prognoseunschärfe, wird sich das Marktvolumen voraussichtlich zwischen 39,1 und 39,3 Milliarden Franken einpendeln. Diese Zahlen beruhen auf der Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), das für das Jahr 2016 eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 1,5 Prozent prognostiziert. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das BIP ein zuverlässiger Indikator für die Entwicklung des Logistikmarktes Schweiz ist.


Export & Logistik | 9

März 2015 I n n ovat i o n

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Wenn Flugroboter Inventur machen Der interne Materialfluss ist ein wichtiger Schlüsselfaktor für den Unternehmenserfolg. Neue clevere Systeme sorgen für mehr Effizienz bei Steuerungsprozessen. Von Nadine Effert

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ie intelligente Vernetzung einer Vielzahl einzelner modularer Lösungen zu einem schlauen und flexiblen Gesamtsystem, darum wird es in Zukunft auch bei internen Logistikprozessen gehen. Schlanke Prozesse allein reichen nicht mehr aus, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Her­ ausforderung liegt in der Verarbeitung und Analyse grosser Datenmengen und Informationen – und zwar in Echtzeit. Die gute Nachricht: Die Intralogistik-Branche gehört zu den Pionieren der Industrie 4.0. So gibt es sie schon, die fahrerlosen Transportsysteme, die Palletten eigenständig durch die Lagerhallen bewegen. Mit Laserscannern, Infrarotsensoren und RFID-Chips ausgestattet erfassen sie wie von Zauberhand selbstständig die Umgebung und eine ausgeklügelte Sensorentechnik hilft ihnen dabei, den kürzesten Weg zum Ziel zu berechnen. Die Transportroboter können sogar untereinander kommunizieren, um sich bei der Verteilung der Aufträge abzustimmen. Das erhöht die Effizienz und sorgt für einen maximalen Durchsatz im Lager. Was bei fahrerlosen Transportsystemen bereits Realität ist, soll sich in Zukunft in die Lüfte erheben.

Autonomes Lagermanagement Fliegende Minicomputer mit GPS-Ortung erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit – auch in der Logistikbranche. Als fliegende Päckli-Lieferanten sind Drohnen schon länger im Gespräch. Aller-

Pakete schweben durch die Luft? Zumindest in der Lagerhalle schon vorstellbar

dings gibt es noch zu viele offene rechtliche Fragen und die Sorge vor einem Chaos am Himmel ist gross. In Hallen könnten Drohnen jedoch schon in naher in Zukunft die Lagerverwaltung revolutionieren – wie das Forschungsprojekt «InventAIRy» des deutschen Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) zeigt. Die Vorteile des fliegenden Assistenten? Er agiert unabhängig von Hindernissen auf dem Boden, kann sich ausserdem in alle Richtungen bewegen und auch schwer erreichbare Stellen, wie in Hochregallagern, einsehen – Ultraschallsensoren und 3D-Kamera machen’s möglich. Die gewonnenen und auf dem RFID-Chip gespeicherten Informationen können nahtlos in bestehende Lagerverwaltungssysteme integriert und zur Steuerung angeschlossener Prozesse genutzt werden.

Datenlogger als Beweismittel Elektronische Messgeräte der Seuzacher Firma MSR Electronics überwachen Transporte und entlarven im Schadenfall den Übeltäter.

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eschädigte Pakete, verdorbene Ware oder Produkte, die bereits bei der Lieferung defekt sind: Mit der Zunahme des weltweiten Online-Handels steigt auch das Risiko, dass uns die bequem nach Hause gelieferten Artikel nicht nur Freude bereiten. Ärgerlich sind Transportschäden jedoch nicht nur für die Kunden, sondern auch für Produzenten und Händler, die mit jeder fehlerhaften Lieferung einen Imageverlust und finanzielle Einbussen riskieren. Dabei stellt sich schnell die Frage, wer für die Transportschäden haftet. Mit Vermutungen lassen sich in Schadenfällen weder die Schuldfrage klären noch die Ursache für weitere mangelhafte Lieferungen beheben. Fakten müssen her – und zwar in Form von objektiven Messwerten. Genau das bietet die Messtechnikfirma MSR Electronics GmbH mit ihren elektronischen Datenerfassungsgeräten an. «Unsere Mini-Datenlogger zeichnen mittels Sensoren auf, was mit einem Gut während des Transports geschieht. Kritische Ereignisse wie zum Beispiel das Herunterfallen eines Paketes oder eine Temperatur­ überschreitung bei einem Medikamenten-Versand werden lückenlos dokumentiert», so Wendelin Egli, Geschäftsführer bei MSR. «Im Schadenfall lässt sich der Übeltäter rasch und zweifelsfrei finden und für den Schaden belangen.» Dass die in der Schweiz hergestellten Datenlogger von MSR seit 2013 gar von der NASA zur Überwachung von Transportflügen zur Internationalen Raumstation ISS eingesetzt werden, erfüllt Egli mit Stolz: «Deren Prüfverfahren war äusserst streng.» Mittlerweile haben die MSR-Logger bereits zum fünften Mal einen Raumfrachter zur ISS begleitet, um den amerikanischen Raumfahrtbehörden Daten über Vibrationsbelastungen zu liefern. Trotz der Ausflüge seiner Logger ins All

bleibt Egli auf dem Boden: «Haupteinsatzgebiet der MSR-Datenlogger sind Transporte auf der Erde.»

Die kleinen MSR-Datenlogger auf grosser Weltraum­ mission: Im Raumfrachter zur ISS überwachen sie Vibrationsbelastungen. Foto: Orbital Sciences Corporation

Die MSR-Mini-Datenlogger finden überall Platz und können über lange Zeit Daten über die herrschenden Umgebungsbedingungen aufzeichnen. Foto: MSR Electronics GmbH Kontakt MSR Electronics GmbH Mettlenstrasse 6 · CH-8472 Seuzach · Schweiz T: +41 (0)52 316 25 55 · Fax +41 (0)52 316 35 21 info@msr.ch · www.msr.ch

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Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit durch das industrielle Internet der Dinge Die Nexiot AG revolutioniert die Logistikbranche mit ihren Smartsensoren im multi-modalen Bereich.

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exiot AG, Startup für disruptive Technologie der ETH Zürich, entwickelt smarte Sensoren im Bereich industrielles Internet der Dinge und vernetzt weltweit Schiffscontainer, Frachtzüge und andere mobile Industrieobjekte, welche über keine eigene Stromquelle verfügen, mit dem Internet. Energie ist die grösste Barriere, wenn es um mobile Vernetzung geht, da das Laden und austauschen von Batterien zu aufwändig ist und dadurch deren Vernetzung verunmöglicht. Dieses Problem hat Nexiot mit seinem «UltraLow-Power»-Ansatz und adaptiven Algorithmen gelöst. Der Smartsensor verbraucht extrem wenig Energie und generiert selbständig genug, zum Beispiel über Vibration, Temperaturdifferenz oder Solar, um für die gesamte Lebenszeit des Industrieobjekts zu funktionieren. Das Modul sendet jede fünf Minuten Sensordaten etwa über die Position oder Bewegung und empfängt gleichzeitig benötigte Informationen, wie Frachtpapiere, Ladefotos und mehr, aus dem Kontrollsystem, um diese auch lokal verfügbar zu machen. Damit dient der Smartsensor allen Akteuren in der Wertschöpfungskette als Informations-Relais und gewährleistet eine weltweite Überwachung,

aufsetzend auf der bestehenden IT-Infrastruktur der Kunden. Aufgrund der erhoben Daten und der daraus gewonnenen Erkenntnisse aus Big Data-Analysen lassen sich Containerflotten und deren Verwaltung um über 20 Prozent reduzieren, Routen optimieren und damit der weltweite, durch Fracht verursachte, CO2-Auststoss minimieren. Nexiot führt das «Sensordata-as-Service»-Model ein und bietet seinen Smartsensor gegen eine monatliche Gebühr an.

Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit Die Industrie steht wirtschaftlich unter Druck. Zur Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit wird es für Unternehmen immer wesentlicher, die vorhandenen Möglichkeiten zur verbesserten Steuerung der eigenen Wertschöpfungsketten durch die Vernetzung von Objekten und der Analyse von Daten zu nutzen. Die typischen Herausforderungen liegen in der Unfähigkeit, die Profitabilität von einzelnen Industrieobjekten zu messen, der Vermeidung von Demmurage und Kostenineffizienz sowie der Konsistenz, Genauigkeit und Vollständigkeit von Daten – insbesondere im intermodalen Verkehr beziehungswiese mehrgliedrigen Transportketten. Die Nexiot AG hat diese Herausforderungen in langjähriger Forschung und der Entwicklung ihrer Produkte gelöst.

Nexiot’s «Intermodal GlobehopperQ Kein Batteriemanagement und Wartungsfreiheit

Energie-Selbstversorgung, externe Updates der Firmensoftware aus der Cloud und eine zukunftssichere Ausrichtung des Smartsensors senken

nicht nur die Betriebskosten und Risiken, sondern erlauben auch die Automatisierung von Geschäftsprozessen und erleichtern die Integration neuer Dienstleistungen. Aufgrund des «Ultra-low-powerAnsatzes» und der Lernfähigkeit funktionieren die Module stromunabhängig. Dadurch entfällt das Austauschen oder Aufladen von Batterien. Digitale Frachtdokumente

er Smartsensor dient nicht nur als Blackbox, D sondern als Informations-Relais für den Austausch aller Parteien innerhalb der Supply-Chain-Wertschöpfungskette. Somit können sämtliche digitalen Dokumente und Daten über das Gerät und aus der Cloud gelesen und hochgeladen werden. Datenpunkte im 5-Minuten-Sendeintervall

as Modul bietet die Möglichkeit in ZeitinterD vallen bis zu fünf Minuten Sensordaten zu senden und Kommandos empfangen. Mit über 740 Roaming-Partnern bietet Nexiot dazu beste Netzwerkqualität in der ganzen Welt. Einfach zu installieren und integrieren

ie Module lassen sich in weniger als einer Minute D am Objekt installieren und integrieren sich einfach über die mitgelieferte Smartphone-App. Über eine Standardschnittstelle können die Module mit jeder Art von Software kommunizieren. Sensordaten als Services

exiot verfolgt ein «Sensordata-as-Service»-MoN del. Damit entfallen anfänglich hohe Investitionen für die Anschaffung und Installation von Geräten, da durch dieses Preismodell nur die Sensordaten gegen eine geringe monatliche Gebühr gemietet werden können.

Kontakt Nexiot AG ETH Zürich - HPZ Floor F John-von-Neumann-Weg 9 8093 Zürich, Switzerland T: 41 (0)44 633 40 37 www.nexiot.ch


10 | Export & Logistik

März 2015

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U n t er n ehmensbei t r ag

E-Commerce und Logistik effizient integrieren

«Wir analysieren und opti­mieren Ihre Supply Chain»

MS Direct steuert als Full Service Provider alle infrastruk­ turellen und operativen Aftersales-Prozesse für Shop-Bestellungen bei (Online-)Händlern – auch grenzübergreifend.

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ür den Kunden ist es nur ein kleiner Kaufklick im Onlineshop. Für den dienstleistenden ShopBetreiber wird es jetzt aber anspruchsvoll. Denn die Verknüpfung der Online- und Offline-Welt durch die tatsächliche Lieferung der bestellten Waren ist eine komplexe Angelegenheit. Um Onlinekäufer nachhaltig begeistern zu können, bedarf es immer kundenindividuellerer Lösungen und Services. Die MS Direct AG steuert als Full Service Provider alle infrastrukturellen und operativen Aftersales-Prozesse für Shop-Bestellungen sowie Retourenmanagement bei Stationär- und Onlinehändlern. Wenn Sie von den Vorteilen eines Onlineshops profitieren möchten, den immensen operativen Aufwand dahinter jedoch scheuen, dann legen Sie Ihren Internethandel in qualifizierte Hände. Mit E-Commerce Full Service Lösungen von MS Direct erhalten Betreiber von B2C- und B2B-Shops professionelle Unterstützung in Front- und Back­ end und profitieren von erfahrenen Experten, die sich um die operative Abwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette kümmern. Während wir die komplette Bestellabwicklung übernehmen – inklusive Payment, Logistik, Carrier Management, Inkasso, Mahnwesen und Aftersales-Services – können Sie sich ganz auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Cross Border Solutions Es gehört inzwischen nahezu zum Pflichtprogramm für ambitionierte Onlinehändler auch

Von der Warenannahme- und Lagerung bis hin zum Versand und Retourenmanagement.

Anfragen aus dem Ausland anzunehmen und zu bearbeiten. Natürlich liegt es für Schweizer, deutsche und auch österreichische Shop-Betreiber nahe, Bestellungen aus dem jeweiligen Nachbarland zu forcieren. Beim grenzüberschreitenden E-Commerce mit Schweizer Kunden und bei der damit verbundenen Cross Border Logistik sind zahlreiche Besonderheiten gegenüber den europäischen Vorgaben zu beachten. Die MS Direct AG kennt sie alle und baut Brücken, wo andere von Schwierigkeiten am Schweizer Zoll zu berichten wissen. Kontakt MS Direct AG T: +41 (0)71 274 66 66 www.ms-direct.ch

Die Xplanis AG hat sich auf Software für die Transportlogistik spezialisiert. Rudolf Hänni erläutert, was zudem wichtig ist, um die logistischen Strukturen zu verbessern. Herr Hänni, Transportlogistik ist ohne ausgeklügelte Software heute beinah unvorstellbar. Warum ist es so wichtig, vor deren Anwendung Logistiknetzwerke exakt zu analysieren? Entscheidend ist es herauszufinden, was mit der Software erreicht werden soll. Denn selbst die raffinierteste Navigationssoftware nützt nichts, wenn Strukturen und Netzwerke nicht stimmig sind, etwa dann, wenn die Rahmentourgebiete zu gross sind oder es zu Überschneidungen kommt. Viele Unternehmen erkennen diese Defizite zwar, scheuen sich jedoch, solange die Kunden zufrieden sind, an den historisch gewachsenen logistischen Strukturen etwas zu ändern. Wir schauen uns dann die Situation exakt aus einer Helikoptersicht an und analysieren sie. Worauf legen Sie dabei besonderen Wert? Mit unserem wissenschaftlichen Beratungsansatz, der auf einer quantitativen Analyse und Simulation basiert, bilden wir zuerst die heutige Logistik in unseren Tools ab. Dann modellieren wir die historischen Auftrags- und Transportdaten, bis sich der Kunde darin wiederfindet. Gegen diese quantitative Ausgangslage prüfen wir alle Simulationen von Veränderungen. So erreichen wir eine sehr hohe Kundenakzeptanz, auch weil dabei die Umstellungsrisiken minimiert werden.

Abrechnung, das zudem eine eigene FahrerApp beinhaltet. Es ist nicht zuletzt in der Lage, Reihen­folgeoptimierungen vorzunehmen, in die nebst Zeitfenstern auch Kundenklassierungen einfliessen können. Inwiefern können Transportlogistiker von Ihren Lösungen profitieren? Wir können sicherstellen, dass jedes Projekt nicht nur seinen eigenen Fussabdruck erhält, sondern auch nachweislich nachhaltige wirtschaftliche Vorteile bringt. Zudem benötigt der Kunde keine eigene Informatik mehr, da er einfach aus der Cloud bezieht, was er auch benötigt. Damit wächst die Informatik schrittweise mit seinem Unternehmen ohne Sprungkosten, was auch dazu beiträgt, sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können.

Im Interview Rudolf Hänni Miteigentümer, Verwaltungsrat und Geschäftsführer Xplanis AG

Besonders innovativ ist Ihr Software-Produkt X4fleet. Was kann es genau? X4fleet ist ein cloudbasiertes Transportmanage­ mentsystem in puncto Auftragserfassung und -management, Disposition, Monitoring sowie

Herr Frischknecht, Sie haben sich auf Cloud-basierte Produkte eingeschworen. Warum? Wir haben in vielen Gesprächen gespürt, dass viele Kunden aus KMU sich eine flexible und einfach zu bedienende IT wünschen. Dank den neuen Möglichkeiten konnten wir unsere Vision vom Arbeitsplatz aus der Cloud umsetzen. So gelang es uns, sämtliche Systeme, die für den Betrieb einer Firma nötig sind, aus der Cloud bereitzustellen. Was sind für Sie die wichtigsten Eigenschaften eines modernen Arbeitsplatzes? Kommunikation und System müssen vernetzt sein, damit Prozesse beschleunigt und Leerläufe vermieden werden. Der Arbeitsplatz darf nicht mehr ortsgebunden sein. Das funktioniert nun dank VoIP uneingeschränkt. Ob im Home-Office oder im SharedDesktop, Sie haben immer alles zur Verfügung, was Sie für Ihre Arbeit benötigen. Welche Kunden brauchen heute – und in Zukunft – Desktops aus der Cloud? Das sind Kunden mit einem sehr hohen Bedarf an standardisierten Arbeitsplätzen. Kunden, die oft Änderungen unterworfen sind und schnell auf neue Marktsituationen reagieren müssen. Sie bieten Ihren Kunden auch Lösungen für sogenannte «Unified Communications» (UC) – was ist das? UC bedeutet Kommunikation auf vielen Ebenen – zum Beispiel während eines Telefonats per Chat eine Rückfrage beim Chef zu machen und

U n t er n ehmensbei t r ag

«KMU wollen eine flexible, einfach zu bedienende IT» Die fourNET informatik ag schnürt individuelle IT-Pakete für Unternehmen. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Technik aus der Cloud, sodass jeder Mitarbeiter überall auf der Welt «seinen» Arbeitsplatz vorfindet. somit schneller zu einer Entscheidung zu kommen, oder per Desktop-Sharing gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten und so Reisezeit zu vermeiden. Mit den richtigen Tools kann ein Unternehmen viel Geld sparen, indem weniger Leerläufe entstehen und die Mitarbeiter effektiver zusammenarbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Firmenchefs wegen des Datenschutzes cloudbasierten Lösungen kritisch gegenüberstehen. Ist das richtig? Bedenken haben viele, aber sie sind unbegründet. Denn was Compliance anbelangt bieten cloudbasierte Lösungen bessere Massnahmen beim Thema Datenschutz als im Haus betriebene

Systeme – der Zugriffsschutz ist bei einer CloudLösung deutlich höher, Datenverlust und Diebstahl können effektiv eingeschränkt werden und somit ein Risiko deutlich vermindert werden. Vielfach nutzen KMU ja auch eigene Software. Ist auch deren Betrieb über die Cloud möglich oder muss neue Software angeschafft werden? Es eignet sich nicht jede Software für die Cloud. Die Grenzen sind hier durch Schnittstellen gegeben, weshalb man bei jedem Projekt alles prüfen muss, bevor man blindlings alles in die Cloud migriert – aber grundsätzlich kann man fast jede Software auch in der Cloud betreiben.

Im Interview Björn Frischknecht Geschäftsführer fourNET informatik ag www.fournet.ch/kmu

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Export & Logistik | 11

März 2015 U n t er n ehm ensbei t r ag

U n t er n ehmensbei t r ag

Logistik heute und morgen

Karriere in der Logistik als HFD-Absolvent/in

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ie Logistik von heute ist immer noch geprägt von sehr viel Optimierungspotenzial. Gleichzeitig bietet die Industrie 4.0 mit der Verschmelzung von Internet und industriellen Prozessen neue Möglichkeiten. Vergessen bei der ganzen Euphorie geht oft die Frage nach dem effektiven Kundennutzen. Beispiel 1: Ein bekannter, ISO 9001:2008 zertifizierter Storenproduzent montiert einen Fensterladen trotz offensichtlichem Transportschaden. Erst nach sechs Monaten und diversen Nachfragen wird dieser ersetzt und dann stellt der Kunde fest, dass der Farbton der Lamellen Unterschiede aufweist. Beispiel 2: Ein weltberühmter und mehrfach prämierter Waschmaschinenhersteller, der den firmeneigenen Webshop entgegen aller Erwartung wie ein Kleinsthändler betreibt. Im betroffenen Fall wird eine Bewilligung nicht zeitgerecht eingeholt, der gleiche Artikel mit unterschiedlichen Artikelnummern im System geführt, eine Bestellung wird vergessen (was der Kunde bemerkt hat) und am Schluss werden zwei Bestellungen für den gleichen Kunden, am gleichen Tag nicht in einen Karton verpackt, sondern in zwei selbständigen Lieferungen, wovon eine in einem Mehrwegbehälter – trotz ausreichend Platz im Karton. 3 Tage nach Lieferung kommt dann die erste Mahnung mit dem Hinweis; Zahlungsverzug seit 26 Tagen. Dem Kunden bleibt meistens nichts anderes übrig, als dies zu akzeptieren und die Mehrkosten zu bezahlen. Diese zwei aktuellen Beispiele zeigen, wie Logistik heute vielerorts funktioniert – oder eben auch nicht. Demgegenüber und getrieben von vielen Forschungsgeldern, steht die aktuelle Diskussion um Industrie 4.0, über den Einsatz von 3D-Druckern, Robotern sowie unter anderem auch das Internet der Dinge, welches Informationen, Menschen und Maschinen miteinander verbindet. So sollen zum Beispiel zukünftig Drohnen in der Lagerinventur

Studierende der ABBTS – Bereich Konstruktionstechnik

eingesetzt werden. Diese spannende Thematik ist für die Forscher selbst natürlich attraktiver, wie die Lösungssuche für das seit Jahren bekannte Palettenproblem zeigt. Zu diesen Innovationen lässt sich jedoch feststellen, dass der Blick auf die damit verbundenen hohen Investitionen und Betriebskosten fehlt. Je komplexer die Technologie, umso intensiver die Kosten und die Abhängigkeit vom entsprechenden Lieferanten. Wer kann sich das überhaupt leisten? In der ganzen Euphorie und Aufbruchsstimmung bleibt unklar, welchen Nutzen letztlich der Kunde davon hat. Wer glaubt, logistische Probleme nur mit Hilfe technologischeren Möglichkeiten lösen zu können, befindet sich sicher auf dem Holzweg. Die besten Unternehmen sind jene, die ihre eigenen Prozesse beherrschen und zudem laufend verbessern. Dies ist die Grundvoraussetzung, um überhaupt neue Techniken sinnvoll und kosteneffizient einzusetzen. An der ABB Technikerschule in Baden arbeiten bereits heute angehende Betriebstechniker und Logistiker sowie Konstrukteure, Informatiker, Energie und Umwelt-Techniker, System-, Energie-und Gebäudetechniker unter anderem in schuleigenen Labors an den künftigen Herausforderungen. Es sind Praktikerinnen und Praktiker, die den Fokus auf das Machbare legen. Zum AUtor Beat Schlumpf Bereichsleiter Betriebstechnik, Logistik und Technischer Kundendienst ABB Technikerschule

Fit in Theorie und Praxis – mit einer Ausbildung an der HFD

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ie Höhere Fachschule Dietikon (HFD) sorgt seit 1996 für den ultimativen Karriereschub von Berufsleuten in der Logistik. Das berufsbegleitende und eidgenössisch anerkannte Studium als dipl. Techniker/in HF Unternehmensprozesse, Vertiefung Logistik ist die höchste, berufsbegleitende Ausbildung der Schweiz im Berufsfeld Logistik. Die Studierenden der HFD werden in sechs Semestern für Führungspositionen des neuen Industriezeitalters 4.0 ausgebildet. Das gesamte Spektrum des für diesen Industrie- und Beschäftigungszweig notwendigen Know-how wird praxisnah vermittelt. Letztendlich werden die Absolventinnen und Absolventen der HFD daran gemessen, wie eigenständig sie Projekte zum Erfolg führen. Die HFD legt deshalb besonderen Wert auf die Diplomarbeit.

Umsetzung anspruchsvoller Logistikprojekte der Industrie 4.0 Die Diplomarbeit ist studierfreundlich angelegt. Innerhalb des 5. und 6. Semesters zeigen die Studierenden anhand einer realen Aufgabenstellung aus der Industrie, dass sie alle theoretischen und

praktischen Kenntnisse der Ausbildung sowie ihrer beruflichen Erfahrung in ihrer täglichen Berufspraxis vernetzen können. Die Diplomarbeiten der Studierenden der HFD sind beeindruckende Leistungsnachweise für den Erwerb wichtiger beruflicher Kompetenzen. In Bewerbungsgesprächen ist für die Absolventen der HFD die Diplomarbeit das ultimative Werkzeug, um ihre Leistungsfähigkeit zu selbstständiger Projektarbeit unter Beweis zu stellen. Das Diplomthema aus dem persönlichen Beschäftigungsumfeld kann unterschiedlichste Aufgaben beinhalten: · Erfassung von Logistikdaten in Einkauf und Supply Management · Konzeptionelle Entwicklungen im Logistikbereich · Optimierung von Kennzahlsystemen · Einführung und Analyse von Prozessen im Bereich Human Ressources · Konzeptentwicklung im Bereich Fuhrpark- und Flottenmanagement · Einsatz von RFID-Technologien zur Logistik­ optimierung · Konzepte für netzwerkbasiertes Management des Supply Network · Konzepte der Produktionslogistik, Optimierung oder Neueinführung von Manufacturing Systemen Mit dem Vorkurs der HFD ab Oktober werden die Studierenden optimal auf den Studienstart vorbereitet. Informationen und Kontakt Jörg Marquardt, Abt.-Ltr. WB Höhere Fachschule Dietikon (HFD) T: +41 (0)44 745 84 60 joerg.marquardt@bzd.ch · www.bzd.ch

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März 2015

G a s t bei t r ag

Mehr Wettbewerbsfähigkeit durch innovative Logistik Herausforderungen in der Schweizer Wirtschaft

Gemeinsame Anstrengungen

Der steigende Wohlstand der Schweiz wird seiner starken internationalen Verflechtung geschuldet. Der heimische Markt wäre zu klein, seine Rohstoffe zu begrenzt, seine Infrastruktur mit den transnationalen Handelsrouten nicht kompatibel, um daraus ertragreiche Geschäftsmodelle zu bauen. Der hohe internationale Wettbewerb wird durch die Frankenstärke und die Fiskalpolitik der EU noch weiter verschärft. Die eidgenössische Zollverwaltung zeigte daher seit der Aufhebung des Wechselkurses einen deutlichen Rückgang der Exporte. Im Januar lag der Ausfuhrwert bei 16,3 Milliarden Franken. Davon sind circa 15 bis 30 Prozent Logistikkosten. Unter diesen Prämissen muss sich die Schweizer Wirtschaft durch hohe Innovationskraft und Effizienz beweisen. Ihre Wettbewerbsfähigkeit hängt also ganz wesentlich davon ab, wie gut sie das Netzwerk ihrer globalen Wertschöpfung gestalten und führen. Perfekt abgestimmte Prozesse zwischen Produktionsbetrieben, Handel und Logistikdienstleistern sowie eine optimal ausgestattete und genutzte Infrastruktur sind dazu entscheidende Erfolgsfaktoren.

Effizienz durch Logistik-Innovation Effizienz stellt sich nicht von selbst ein, sondern ist ein mühsamer Prozess der stetigen Verbesserung in Richtung Business Excellence. Mit dem steigenden Kostendruck sind heute Ansätze des Lean Management wie 6 Sigma, Kaizen oder 7S stark gefragt. Damit wird vor allem erreicht, dass die Unternehmen «ihre Dinge richtig tun». Ob Unternehmen dann auch «die richtigen Dinge tun», ist damit nicht gewährleistet. In einem Umfeld, in

Innovative Themen vordenken und Netzwerke knüpfen und ausbauen – das bietet der Logistics Innovation Day am 18. Mai 2016 in Windisch.

dem sich Produkte, Märkte, Rahmenbedingungen und technologische Entwicklungen dynamisch verändern und Chancen bieten, müssen sich auch Logistik und SCM durch Innovationen weiterentwickeln. Ziel einer Logistikentwicklung ist ein nachhaltiger, ressourcen-effizienter und an Kundenbedürfnissen ausgerichteter Material-, Informations- und Finanzfluss. Studien der ETH in Zürich und der HTW-Chur bestätigen wiederholt, dass durch systematische und forschungsbasierte Methoden sowohl in Industrie als auch in Dienstleistung höhere Produktivität und Innovationskraft erreicht wird. So kann zum Beispiel Kühne & Nagel mit einer eigenen Logistik-Hochschule in Hamburg und einem Lehrstuhl an der ETH-Zürich einen Wissensvorsprung für sich erarbeiten.

Innovation ist jedoch kein ausschliesslich internes Problem. Gerade dann, wenn finanzielle Mittel, Ressourcen, Know-how oder technische Einrichtungen fehlen beziehungsweise nur schwer zugänglich sind, bleiben Innovationen aus und Wettbewerbsfähigkeit geht mittelfristig verloren. Die technischen Möglichkeiten des Internets und die neue Kultur des Teilens, der sogenannten Sharing Economy, führen zur Ablösung von traditionellen Innovationsmanagementmethoden mit Ansätzen der «Open Innovation». Open Innovation spielt vor allem dann eine Rolle, wenn sich der Produktlebenszyklus verkürzt und gleichzeitig die Aufwände für Entwicklungen zunehmen. Hier geht eine finanzielle Schere auf, die kaum zu bewältigen ist. Um in Netzwerken jedoch erfolgreich zu innovieren, sind zwei Faktoren ausschlaggebend: Zum einen muss es ein Netzwerk geben, das gross genug ist, um ausreichend Ideen zu generieren; es muss den Geist der Innovation leben, um Barrieren zu überwinden und schliesslich Strukturen anbieten, in denen Innovation entwickelt werden können. Zum anderen aber müssen Unternehmen in der Lage sein, diese Innovationen für sich erschliessen und verwerten zu können.

Logistik-Innovationen unter Industrie 4.0 Es ist heute nahezu unmöglich von Innovation zu sprechen und sich nicht gleichzeitig auf das Thema «Industrie 4.0» zu beziehen. Diese Initiative ist längst nicht mehr nur auf die EU bezogen, sondern beschäftigt unter dem Begriff «Internet of Things» weltweit Wirtschaft und Wissenschaft gleicher-

Zum AUtor Prof. Dr.-Ing. Herbert Ruile FHNW, Präsident Verein Netzwerk Logistik Schweiz www.vnl.ch

massen. Die europäische Technologie Plattform ALICE (Alliance for Logistics Innovation through Collaboration in Europe) entwickelt seit 2013 eine kurz- und langfristige Forschungs- und Innova­ tionsagenda für die Umsetzung auf nationaler und europäischer Ebene. Das hochgesteckte Ziel soll die Wirtschaft um zehn bis 30 Prozent der Logistikkosten entlasten und damit einen nachhaltigen Beitrag in Wirtschaft, Gesellschaft und Um­welt leisten. Momentan arbeiten die ersten Arbeitsgruppen an folgenden Themen: City Logistik, intermodaler Transport, Informationssysteme für verbundene Logistiksysteme, Kooperation und Koordination in Wertschöpfungsketten sowie nachhaltige und sichere Supply Chains. Auf nationaler Ebene treffen sich am Logistics Innovation Day (18. Mai 2016) Wirtschaft und Wissenschaft in Windisch, um Innovationsthemen vorzudenken. Das Denkatelier ist für alle offen und fördert den Austausch von Ideen, die im Follow-up konkretisiert werden können. Der Verein Netzwerk Logistik Schweiz ist das durch den Bund anerkannte «nationale thema­ tische Netzwerk» für Logistik. Als gemeinnütziger Verein fördern wir die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, um aktiv die Logistik von morgen zu gestalten.

U n t er n ehmensbei t r ag

Vielseitiges Kursangebot Besuchen Sie die Schweizerische Vereinigung für die Berufsbildung in der Logistik an der «Logistics & Distribution» (Halle 3, Stand B11) und informieren Sie sich über das viel­ seitige Kursangebot

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eit über 25 Jahren betreut die Schweizerische Vereinigung für die Berufsbildung in der Logistik (ASFL SVBL) als OdA (Organisation der Arbeitswelt) die berufliche Logistikgrundbildung in der Schweiz. Zudem bietet sie ein vielseitiges, aufeinander abgestimmtes Weiterbildungsprogramm sowie Lehrgangabschlüsse mit eidgenössischem Fachausweis (BP) und eidgenössischem Diplom (HFP) an. Die praxisorientierten Kurse werden in allen Sprachregionen der Schweiz in Deutsch, Französisch oder Italienisch durchgeführt. Zudem bietet die ASFL SVBL auch Schulungen beim Kunden vor Ort an. Die Vielfalt der angebotenen

Kurse ermöglicht es Ihnen, sich den Bedürfnissen entsprechend weiterzubilden und damit einen grösstmöglichen Nutzen für sich, den Betrieb und die tägliche Arbeit zu erzielen. Gerne unterstützt Sie die ASFL SVBL dabei. Auf der «Logistics & Distribution» haben Sie die Gelegenheit, die Vorzüge der ASFL SVBL im direkten Gespräch kennenzulernen und sich kompetent beraten zu lassen. Sichern Sie sich ihr kostenloses Eintrittsticket im Wert von 30 Franken und registrieren Sie sich unter www.logistics-distribution.ch mit dem Einladungs-Code 2145.

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Neues Kursprogramm Profitieren Sie von einem Gratis-Eintritt www.logistics-distribution.ch Einladungscode: 2380

Die ASFL SVBL führt in der ganzen Schweiz Aus- und Weiterbildungskurse in allen Bereichen der Logistik durch: Staplerfahrerkurse * Lagertechnik und Organisation Transportmanagement Betriebs- und Materialwirtschaft Qualitäts- und Projektmanagement Personalmanagement * Alle Teilnehmenden erhalten nach erfolgreich absolviertem Kurs den SUVA anerkannten Führerausweis. Die ASFL SVBL ist neben SUVA auch ASA, IPAF und SESA anerkannt.

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Weitere Informationen Schweizerische Vereinigung für die Berufsbildung in der Logistik Rigistrasse 2 5102 Rupperswil T: +41 (0)58 258 36 00 www.svbl.ch


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März 2015

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Lernen Sie uns persönlich kennen. Open Evening am 6. Juni 2016. Executive MBA HSG. U n t er n ehm ensbei t r ag

«Wir bringen Führungskräfte gezielt auf Kurs» Die Universität St. Gallen bietet berufsbegleitende Executive MBA-Programme an, die General Management-Wissen im internationalen und globalen Kontext vermitteln – auch in Metropolen weltweit. An wen richten sich die EMBA-Programme? Grundsätzlich richten sich alle unsere Programme an Führungskräfte, die ihre General Management-Kompetenzen auf hohem Niveau und praxisorientiert erweitern wollen. Jedes Programm ist dabei genau auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten. So ist der International Executive MBA perfekt für jene Führungskräfte, die sich mit den grundlegenden und komplexen Herausforderungen, die mit einem internationalen Managementkontext einhergehen, gezielt beschäftigen und ihr Wissen rund um Themen wie etwa

Impressum Projektleitung: Falko Riedel, fr@xm-solutions.com Pascal Andres, pa@xm-solutions.com Redaktion: Nadine Effert, Lars Christiansen, Tobias Lemser V.i.s.d.P.: Nadine Effert Fotos: fotolia.com Produktion / L ayout: Claudia Bachmann Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Marc Kaars Sijpesteijn, ms@xm-solutions.com Xmedia Solutions AG, Hirschengraben 33, 6003 Luzern T: 044 998 11 33 Xmedia Solutions hat sich auf cross­mediale Publika­t ionen spezialisiert, welche in Tageszeitungen veröffentlicht werden. Inhalte von Unternehmensbeiträgen, Interviews sowie Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Mehr Informationen unter: www.xmedia-solutions.com

Sustainability, International Marketing und Finance erweitern wollen. Von den insgesamt sieben Modulen finden zwei an Partneruniversitäten in Kapstadt und in Istanbul statt. Vor Ort können die Teilnehmer in Gruppenarbeiten erlernte Tools direkt anwenden. Die Universität St. Gallen startet im August 2016 ein neues Programm, den Global Executive MBA. Richtig. Auch dieses Programm erstreckt sich über 18 Monate und umfasst sieben Module, die rund um den Globus – in Kapstadt, Istanbul, Rio de Janeiro, Los Angeles, Shanghai und St. Gallen –

in Kooperation mit renommierten Partneruniversitäten stattfinden. Der Fokus liegt auf den komplexen wirtschaftlichen Gegebenheiten und interkulturellen Herausforderungen global relevanter Märkte. Nur wer diese und ihre Akteure wirklich versteht und deren Bedürfnisse kennt, kann die spezifischen Herausforderungen internationaler wie auch globaler Geschäftsbeziehungen adäquat meistern. Dies ist gerade in Zeiten stetigen Wandels und hohem Wettbewerbsdruck von grosser Bedeutung. Die Anforderungen, die an Führungskräfte gestellt werden, wachsen. Neben der Erweiterung der Managementkompetenzen – wovon profitieren die Programmteilnehmer noch? Die Teilnehmer haben die Möglichkeit am «Personal Development Programme» teilzunehmen. Hier werden in Zusammenarbeit mit Experten gezielt Soft Skills trainiert, die für die weitere persönliche Karriere als Führungskraft von Bedeutung sind. Der strukturierte Prozess startet mit einem C-Day, an dem C-Level-Speaker ihre persönlichen Erfahrungen und Empfehlungen weitergeben, und beinhaltet unter anderem individuelle KarriereCoachings und einen Business-English-Kurs. Aufgrund der Klassengrössen von etwa 40 bis 45 Teilnehmern ist zudem gewährleistet, dass auch während des Unterrichts Raum für persönliche Erfahrungen und Fragen ist. Die interkulturelle

Zusammensetzung der Teilnehmer aus verschiedenen Branchen, Funktionen und Tätigkeitsfeldern garantiert zudem ein spannendes und dynamisches Lernumfeld. Durch die Mitgliedschaft in der Alumni-Vereinigung steht den Teilnehmern nach Programmabschluss ein sehr aktives und internationales Netzwerk zur Verfügung. Wir wollen die Teilnehmer eben auch nachhaltig begeistern. Networking und Persönlichkeitsentwicklung sind daher wichtige Eckpfeiler unserer Programme. Apply now! International EMBA HSG + Global EMBA HSG Start: 08. August 2016 Anmeldefrist: 08. Juli 2016 Frühbucherrabatt (5’000 bzw. 6’000 Franken) bis zum 30. April 2016

Im Interview Andreas Bodenmüller Leiter Marketing EMBA HSG www.emba.unisg.ch


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