Schweizer Bauwirtschaft

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DEZ 2015

Schweizer Bauwirtschaft

Wohnungsbau auf dem Prüfstand

Nachhaltiges Bauen im Trend

Fakt ist: Durch die wachsende Einwohnerzahl steigt der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum. Doch einfach fleissig Hüsli bauen ist nicht die Lösung, denn durch die Zersiedelung verschwindet Schweizer Kulturland. Welche Strategie der Raumplanung ist sinnvoll? Seite 3

Energieeffizienz und Ressourcenschonung: Das sind wesentliche Kriterien von Gebäuden mit Zukunft. Sie erfordern höhere Investitionen. Doch durch die geringeren Energiekosten und den besseren Wert­ erhalt zahlt sich der Mehraufwand langfristig aus – auch für die Umwelt. Seite 11

Packen wir es an! Die Schweizer Bauwirtschaft steht vor einigen grossen Herausforderungen. Zu nennen wäre etwa die steigende Nachfrage nach Immobilien in den Städten, die das Angebot bereits heute übersteigt. Aber auch die Rolle der Bauwirtschaft bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 darf nicht ausser Acht gelassen werden. Schliesslich verbrauchen Gebäude über 40 Prozent der Primärenergie. Alle Akteure – von Investoren über Bauherren und Architekten bis hin zur Politik und Verwaltung – müssen sich ihrer Verantwortung verstärkt bewusst werden und an einem Strang ziehen. Wo ist man schon auf

dem richtigen Weg? Wo besteht akuter Handlungsbedarf oder gar die Notwendigkeit zum Umdenken? In dieser Lektüre kommen Experten aus der Baubranche, Fachleute wie Architekten sowie Vertreter von Verbänden und Gewerkschaft zu Wort. Sie beleuchten die Schweizer Bauwirtschaft aus ihrer Perspektive, gewähren Einblicke in ihre Arbeit und erläutern, welche Strategien sie zum Beispiel zum Ausschöpfen vorhandener Energiepotenziale oder zur nachhaltigen Bestandserhaltung als sinnvoll erachten – oder bereits umsetzen.

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Dezember 2015

Gr uss wo r t

Dynamik in der Bauwirtschaft lässt nach Die vergangenen Jahre waren in der Bauwirtschaft von einer starken Dynamik gekennzeichnet. Diese wird sich in den kommenden Jahren abschwächen. Der Markt ist geprägt von steigenden Leerständen und verhaltenen Erwartungen für die zukünftige Nachfrage.

V

or allem die Wohnbautätigkeit sollte sich im Vergleich zu den vergangenen Boomjah­ ren abschwächen. Der Wohnungsbau ist derzeit gekennzeichnet durch die Auswirkungen des Zweitwohnungsgesetzes, den Unsicherheiten hin­ sichtlich der Einführung der Schutzklausel und den Verhandlungen mit der EU zur Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative, aber auch von den günstigen Finanzierungsbedingungen aufgrund des niedrigen Hypothekarzinssatzes. Die Zuwanderung führt zu einer anhaltenden Nachfrage nach Wohnungen und Immobilien. Allerdings steigt auch die Leerstandsquote weiter an, sie liegt in diesem Jahr bei 1,2 Prozent.

Unsicherheit im Wirtschaftsbau Die Aufwertung des Schweizer Franken nach Aufhebung des Mindestkurses und der Rückgang der Neuansiedlung von Firmen belasten den Wirt­ schaftsbau. Zudem bremsen steigende Leerstände, fallende Mieten und Nettorenditen. Die Anzahl der Baugesuche des industriell-gewerblichen Baues ist in der ersten Jahreshälfte eingebrochen – vor allem im Bereich Hotellerie und Einkaufszentren. Einen positiven Impuls liefert das Grossbauprojekt «Circle» am Flughafen Zürich, dessen Realisierung Ende letzten Jahres beschlossen wurde. Auch die Investitionen der pharmazeutischen Firmen in Basel und im Kanton Solothurn stützen den Wirtschaftsbau. Bis 2017 ist jedoch mit keiner

deutlichen Belebung dieser Sparte zu rechnen. Eine rege Bauaktivität ist dagegen im Bereich Spitäler und Bildung zu verzeichnen. Die Zuwan­ derung vor allem von jungen Arbeitnehmern und Studenten in den vergangenen Jahren hat die Nachfrage nach Krippen-, Kindergarten- und Schulplätzen sowie universitären Einrichtungen erhöht. Die alternde Bevölkerung führt zu einem gesteigerten Bedarf an Spitalplätzen sowie Altersund Pflegeheimen. Allerdings wird dieser Sektor in den nächsten Jahren etwas an Kraft einbüssen, wie die niedrigere Zahl der Baubewilligungen gegenüber dem Vorjahr signalisiert.

Tiefbau gewinnt an Zuversicht Im Tiefbau wird sich der Bahninfrastrukturfonds (FABI) positiv auswirken. Die Vorlage soll am 1. Januar 2016 in Kraft treten und umfasst den Ausbau der Bahninfrastruktur von 6,4 Mil­ liarden Franken. Die Investitionen sollen vor allem das Schweizer Bahnnetz leistungsfähiger machen. Insbesondere wird die Geschwindigkeit auf bestimmten Strecken gesteigert, die Perso­ nenkapazität erhöht sowie das Verkehrsange­ bot erweitert. Da bisher die Aufträge bei den Tiefbaufirmen und Ingenieuren nur schleppend eingegangen sind, könnten sich die positiven Ef­ fekte bis ins Jahr 2017 strecken. In den Umfragen der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich fällt die Einschätzung der Geschäftslage

der Tiefbaufirmen nach einer langen Talfahrt seit Kurzem wieder positiver aus. Dämpfen könnten die Umsetzung die derzeit diskutierten Sparpakte auf Bundesebene und eine mögliche ausbleibende Gewinnausschüttung der Schweizerischen Na­ tionalbank (SNB) an die Kantone.

Konsolidierung im Bausektor Insgesamt prognostizierte die KOF im Septem­ ber 2015 einen Anstieg der Bauinvestitionen für 2016 von 0,7 Prozent und einen Rückgang im übernächsten Jahr um 0,1 Prozent. Die KOF geht weiterhin von soliden wirtschaftlichen Rah­ menbedingungen für den Bausektor aus. Die Ent­ wicklung des verfügbaren Einkommens und die Erwerbsituation bleiben stabil. Die Unsicherheit aufgrund der Einführung der Schutzklausel zur Masseneinwanderungsinitiative, der Franken­ schock, Sparbemühungen des Bundes und die Auswirkungen des Zweitwohnungsgesetzes lassen allerdings auch keine Wachstumsphantasien zu. Die Zuwächse der letzten Jahre werden deswegen nicht mehr erreicht. Die vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) publizierten Zahlen der Bauinvestitionen für das dritte Quartal 2015 waren mit einem Rückgang von 0,9 Prozent gegenüber dem Vor­ quartal niedrig, weshalb das gesamte Jahr 2015 deutlich schwächer ausfallen könnte als 2014. Die Flüchtlingswelle machte sich in den letz­

Zur Autorin Anne Kathrin Funk Bereichsexpertin Bau KOF Konjunkturforschungsstelle, ETH Zürich Die KOF ist das älteste Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut. Ihre Forschung und Beiträge zur wirtschaftspolitischen Themen sind unabhängig und kompetent. www.kof.ethz.ch

ten Monaten in gestiegenen Asylanträgen auch in der Schweiz langsam bemerkbar. Dies dürfte zukünftig die Nachfrage nach Wohnraum und insbesondere die Renovation von bestehenden Gebäuden erhöhen. Deswegen könnten sich die Aussichten für den Bausektor in den kommenden Jahren im Vergleich zur letzten Prognose etwas verbessern. Die neue Prognose der KOF wird am 17. Dezember 2015 veröffentlicht.

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«Erdbebensicher bauen mit Backsteinen» Der Verband Schweizerische Ziegelindustrie steht seit 1874 für hochwertige Backsteine und Dachziegel. Peter Burkhalter erläutert, was die Ziegelprodukte zur besten Hülle in Schweizer Gebäuden macht. Wohnklima, ihre Energie- und Kosteneffizienz sowie durch einen hohen Brandschutz und eine ausgezeichnete Druckfestigkeit. Nicht zuletzt ist seit der Einführung der SIA-Norm 266 die Erd­ bebensicherheit für die Produkte der Schweizer Ziegelindustrie erstellt.

Im Interview Peter Burkhalter Präsident Verband Schweizerische Ziegelindustrie

Herr Burkhalter, was zeichnet Ton aus, dass er auch heute noch zu den angesagtesten Baustoffen zählt? Tonziegel prägen die Dächer unserer Dörfer und Städte seit Jahrtausenden. Das kommt nicht von ungefähr. Tonziegel sind UV-beständig, säure­ fest, farbecht und extrem langlebig. Sie gehören daher zu den nachhaltigsten Naturbaustoffen – auch durch die lange Lebensdauer und die Mög­ lichkeit, die Baumaterialien wieder optimal rezyk­ lie­ren zu können. Darüber hinaus bestechen die Produkte der Ziegelindustrie durch ein optimales

Bei welchen Häusern würden Sie zu einem erdbe­ bensicheren Mauerwerk raten? Mit den heutigen Konstruktionen der Back­ steinsysteme können Gebäude in der ganzen Schweiz erdbebensicher gebaut werden. Im Markt gibt es spezifische Bemessungssoftware, um die Erdbebensicherheit zu verifizieren. Besonders geeignet sind Backsteinkonstruktionen für Wohn­ bauten, bei denen Wohnklima oder Schallschutz optimal zur Geltung kommen sollen. Das Thema Nachhaltigkeit hat überall im Bau einen immer höheren Stellenwert. Inwieweit können Sie gerade in puncto Wärmedämmung gegenüber der grossen Konkurrenz aus dem Lager der Dämm­ materialien mithalten? Alternativ zur Wärmedämmung rückt die Wärmespeicherfähigkeit in den Fokus der Ent­ scheider und Beeinflusser im Schweizer Baumarkt. Eine gute Wärmespeicherfähigkeit hat einerseits einen entscheidenden Einfluss auf den Heizwä­ rmebedarf im Winter und stellt andererseits eine massive Komfortverbesserung im Sommer dar. Aufgrund der exzellenten Wärmespeicher­ fähigkeit des Backsteins sind Mauerwerkskon­ struktionen besonders beliebt. Das Besondere

der Massivbauweise mit Backstein: Sie ermöglicht ein klimabewusstes und ökonomisches Bauen zugleich. Damit können die wärmetechnischen Anforderungen der kommenden 50 Jahre mit einem grossen Planungsspielraum erreicht werden. Ebenso nachhaltig ist es, die aufwändigen Bauma­ terial-Transporte, aber auch den CO2-Ausstoss in den Produktionsbetrieben im Blick zu haben. Wie gelingt Ihnen beides?

Bauen mit Backstein ermöglicht ein klimabewusstes und ökonomisches Bauen zugleich.

Insbesondere durch die Verwendung ein­ heimischer Rohstoffe ist es möglich, den Trans­ port von Ziegelprodukten auf kurze Strecken zu begrenzen. Dadurch dass wir darüber hinaus hierzulande über historisch verteilte, dezentrale Produktionsbetriebe verfügen, ist die Ziegelin­ dustrie in der Lage, die Anforderungen an kurze Transportwege bestens zu erfüllen. Die ideale Transportdistanz in der Schweiz sollte 50 Kilo­ meter für einen Backstein und 70 Kilometer für einen Tondachziegel betragen. So können sämt­ liche Schweizer Baustellen rasch mit Produkten aus der Region für die Region bedient werden. Zusätzlich haben die Produktionsbetriebe der Ziegelindustrie in den letzten Jahren immer wieder in ihre Produktionsanlagen investiert und konnten so – auch im Rahmen von freiwil­ ligen Zielvereinbarungen – ihren CO2-Ausstoss substanziell reduzieren. Inwieweit kann der Verband Schweizerische Zie­ gelindustrie den Produktionsbetrieben hierbei, aber auch ganz allgemein zur Seite stehen? Der Verband dient den Mitgliedern als Infor­ mations- und Wissensplattform. Weitere Dienst­ leistungen für die Mitglieder sind unter anderem eine Beratungs- und Dokumentationsstelle, ein Rechtsdienst sowie ein unabhängiges Forschungs­ institut mit hoher technischer Kompetenz. Mit der Übernahme der Swissbrick AG im August 2013 hat sich der Verband unter der bewährten Marke swissbrick.ch neu positioniert. Ziel ist es, eine marktnähere Präsenz zu erreichen, das technische Know-how breiter abzustützen sowie die Ausrichtung der Ziegelindustrie zu verstärken. Wagen wir noch einen Ausblick: Wo sehen Sie die Schweizerische Ziegelindustrie in den kommenden Jahrzehnten? Wohin geht der Trend? Da sich die Bauwirtschaft zusehends an Nach­ haltigkeitskriterien orientiert, kommen auch zu­ künftig die Stärken der Produkte der Ziegelindus­ trie intensiver zum Tragen. Dies zeigt sich wie erwähnt in der grossen Wärmespeicherfähigkeit und den kurzen Transportwegen der Produkte. Gerade weil die massive Bauweise mit Schweizer Backstein- und Tondachziegelprodukten nach­ haltig und die Erdbebensicherheit der Backsteine gewährleistet ist, wird die Ziegelindustrie ihre Marktanteile halten beziehungsweise steigern können.


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Impressum

Projektleitung: Alexander Mika am@xm-solutions.com T: ++41 (0)44 998 11 31 Projektmitarbeit: János Rásonyi, Erik Ulrich Redaktion: Nadine Effert, Martina Metzner, Katja Müller, Tobias Lemser

Zersiedelung im Visier Wohnraum schaffen, der nicht nur bezahlbar ist, sondern auch nicht zu Lasten von Landschaftsflächen geht – das ist eine grosse Herausforderung, die in der Schweiz nur gemeistert werden kann, wenn wir näher zusammenrücken. Verlust an Flächen im Zaum zu halten. «Wir haben keine zweite Schweiz im Keller», brachte es der s wird enger: Zwischen 1985 und 2015 hat Lausanner Politiker Daniel Brélaz einst auf den die Bevölkerungszahl in der Schweiz um 1,7 Punkt. Nicht ohne Grund hatte der Bundesrat im Millionen Menschen zugenommen – heute sind Jahr 2002 das Nachhaltigkeitsziel formuliert, die es rund 8,2 Millionen. Was sie alle brauchen: bebaute Fläche auf 400 Quadratmeter pro Ein­ Wohnraum und eine gut funktionierende Infra­ wohner zu begrenzen – diese Grenze wurde in der struktur. Allein die Wohnfläche hat in den letzten Vergangenheit allerdings bereits überschritten. 30 Jahren um 44 Prozent zugenommen. Die Spitze Das steigende Bevölkerungswachstum und der des Eisberges ist aber noch nicht erreicht: Denn wachsende Flächenverbrauch sind aber nicht die angesichts der prognosti­ einzigen Treiber. Der Bau zierten Bevölkerungszu­ von Zweitwohnungen in Platz für weitere nahme – das Bundesamt den Tourismusgebieten für Statistik geht von elf sowie die Agglomera­ 2,85 Mil­lionen Menschen Millionen Einwohnern tionsbildung durch ver­ durch Verdichtung möglich besserte Verkehrsinfra­ im Jahr 2060 aus – und des anhaltenden Trends struktur tragen ebenfalls zu grösseren Wohnflächen und Single-Haushalten zum rasanten Siedlungswachstum bei – und zur sind jährlich etwa 60’000 zusätzliche Wohnungen politischen, oft emotional geladenen Debatte, nötig. wie sie im Rahmen von Ecopop-Initiative, Zweit­ Das Problem: Die zunehmenden Siedlungsflä­ wohnungsinitiative und Raumplanungsgesetz zu chen gehen oftmals auf Kosten der Landschafts­ beobachten war und ist. Die meist diskutierte Ge­ flächen. Jede Sekunde wird in der Schweiz ein genmassnahme ist der Siedlungsbau nach innen in Quadratmeter Land zugebaut. Im Jahr macht das den Städten und bereits dicht bebauten Gebieten. über 31 Quadratkilometer – dies entspricht fast Stichwort: Verdichtung – wie sie die Revision des der Fläche vom Kanton Basel Stadt. Die Folge: Der Raumplanungsgesetzes fordert. Dafür braucht es Raum wird knapp, es wird enger in der Schweiz, auch freie Flächen. die Zersiedelung schreitet voran. Von Nadine Effert

V.i.s.d.P.: Nadine Effert

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Fotos: fotolia.com Produktion / Layout: Claudia Bachmann Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Marc Kaars Sijpesteijn, ms@xm-solutions.com Xmedia Solutions AG, Hirschengraben 33, 6003 Luzern T: ++41 (0)44 998 11 33 Xmedia Solutions hat sich auf cross­mediale Publika­t ionen spezialisiert, welche in Tageszeitungen werden. Inhalte von Unternehmensbeiträgen sowie Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Mehr Informationen unter: www.xmedia-solutions.com

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Der weiterhin steigende Bedarf an Wohnraum, aber auch an Flächen für Gewerbe, Industrie und Freizeitanlagen, stellt die städtebauliche Entwick­ lung vielerorts auf eine harte Probe und erfordert neue Strategien in der Raumentwicklung, um den

Vorhandenes Bauland mobilisieren

«Wo sollen die denn herkommen?», mag sich so manch einer fragen, wenn er den Blick durch die Städte schweifen lässt. Bei genauerem Hinsehen gibt es jedoch viele zur Bebauung vorgesehene Flächen, die allerdings brachliegen. Laut ak­ tuellem Immo-Monitoring des Beratungsun­

ternehmens Wüest und Partner könnte durch deren Nutzung in der gesamten Schweiz Platz für weitere 2,85 Mil­l ionen Menschen geschaf­ fen werden, wenn zudem sämtliche Flächen auf Basis der bisherigen Ausnützungsziffer in der Nachbarschaft, also dem Verhältnis zwischen Geschoss- und Landfläche, verdichtet würden. Wo Flächen fehlen, müssen vorhandene Reserven ausgeschöpft werden. Diese Strategie ist vielerorts zu beobachten, wo Quartiere umgestaltet wer­ den – oder bereits neu aufgebaut worden sind. Beim Triemli in Zürich etwa wurde vor einigen Jahren eine alte Siedlung der Baugenossenschaft Sonnengarten abgerissen und statt der vorher dreigeschossigen, mit Satteldächern eingedeckten Wohnhäuser sechs- und siebenstöckige, mehrfach geknickte Gebäudezeilen errichtet. Wo zuvor 330 Bewohner Platz hatten, sind es jetzt rund 500.

Lebensqualität darf nicht verloren gehen Die gesellschaftlichen Veränderungen stellen nicht nur Kantone und Städte bei der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben, sondern auch andere involvierte Akteure wie Bauherren und Architekten vor Herausforderungen, denn die Siedlungs- und Wohnqualität darf nicht aus den Augen verloren werden. Quartiere brauchen bei zunehmender Verdichtung mehr integrative Le­ bensqualität und Identität stiftende Räume. Neue Quartiere sollten sich harmonisch in das bereits vorhandene Umfeld einfügen. Es geht also nicht nur um eine quantitative, sondern auch um eine qualitative Verdichtung – dann ist die Schweiz auf dem richtigen Weg.

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«Wir liefern Bausoftware aus einem Guss» Bei der Sorba EDV AG aus St. Gallen steht seit über 25 Jahren die Entwicklung von Software-Gesamtlösungen für den Bau im Fokus. Was die Produkte für Bau-Unternehmungen bieten, erläutert Joachim Sorba. Herr Sorba, auf dem Bau setzen sich zunehmend Softwarelösungen durch. Ist modernes Bauen ohne diese innovative Technik überhaupt noch möglich? Zu effizientem und qualitativ hochwertigem Bauen gehört viel Know-how, vernetztes Denken und schnelles Reaktionsvermögen. Dabei gefragt ist vor allem Softwaretechnik. Ohne diese kommt die Baubranche heute kaum mehr aus. Ich denke da an öffentliche Ausschreibungen, an denen es sich ohne spezialisierte Software kaum noch lohnt, teilzunehmen. Auch veranlasst der hohe Kostendruck die Unternehmungen, ihre Abläufe ständig zu optimieren, was sich häufig nur mit IT realisieren lässt. Die dafür notwendigen Soft­ warekomponenten anzubieten, das ist unsere Aufgabe. Welche Softwareprodukte offeriert Sorba EDV im Einzelnen? Unsere Produkte sind modular aufgebaut. So unterstützt die Auftragsbearbeitung die Arbeiten von der Vorkalkulation bis zur Abrechnung. Da­ rüber hinaus widmen wir uns der Leistungserfas­ sung. Dabei werden mittels mobiler IT-Techniken die Leistungsdaten in Form von Rapporten direkt auf der Baustelle erfasst und an die Administra­ tion übermittelt. Unsere Buchhaltungsmodule beinhalten die projektorientierte Debitoren- und Kreditorenerfassung sowie die Lohnbuchhaltung mit bauspezifischen Berechnungen und Aus­ wertungen. Selbst für Werkhof und Werkstatt

Können Sie noch einen kleinen Ausblick wagen? Ist ein bestimmter Trend in der Entwicklung von Bausoftware auszumachen? Aus meiner Sicht geht der Trend zur voll in­ tegrierten Software. Abgekapselte Insellösungen entsprechen den heutigen Bedürfnissen nicht mehr. Zudem denke ich, dass dort, wo es sinnvoll ist, mobile Komponente vermehrt zum Zuge kommen werden. Wir konzentrieren uns auf die kontinuier­ liche Weiterentwicklung unserer Software für die Baubranche und möchten damit unseren Kunden modernste IT-Hilfsmittel zur Verfügung stellen.

entwickeln und pflegen wir spezielle Module, die mit allen anderen Modulen optimal aufeinander abgestimmt sind. In Kombination ergibt sich da­ raus eine Software-Gesamtlösung. Welche Idee stand hinter der Entwicklung dieser Gesamtlösung? Der Grundgedanke war und ist, dass wir den Unternehmungen ein Werkzeug an die Hand ge­ ben möchten, das sie erfolgreicher macht. Die Herausforderung dabei ist, dass der Kunde eine Software wünscht, die einerseits möglichst einfach zu bedienen ist, aber dennoch alles kann. Was macht Ihre Softwarelösungen für den Anwen­ der attraktiv? Dank dem modularen Aufbau und dem hohen Grad der Parametrisierbarkeit können wir jedem Kunden – egal, ob kleinen, mittleren oder grösseren Unternehmungen – eine fast massgeschneiderte Lösung bieten. Dadurch dass die technischen und kaufmännischen Module zu einer SoftwareGesamtlösung zusammengeführt werden, können zudem Schnittstellen eliminiert werden. Da keine Unterbrechung im Datenfluss entsteht, müssen die Daten nur einmal erfasst werden, was wiederum die Unternehmungsprozesse strafft. Jüngst haben Sie eine Software auf den Markt gebracht, die Maschinen und Fahrzeuge per GPS orten kann. Was steckt hinter dieser Lösung?

gemacht. Inwieweit können Unternehmungen davon profitieren? Mit dem Mobilen Tagesrapport können die Leistungen direkt vor Ort auf der Baustelle erfasst werden. Die Daten sind sofort in der Software vorhanden und müssen nicht noch einmal abge­ tippt werden. Auch hier straffen wir nicht nur die Prozesse der Unternehmung, wir minimieren auch die Gefahr von Tippfehlern. Mittlerweile werden pro Monat mehr als 50‘000 Tagesrapporte über unsere Mobile Tagesrapportierung verarbeitet – Tendenz stark steigend. Wir kombinieren die Daten aus der GPS-Datenermittlung mit der Mo­ bilen Tagesrapportierung. So stehen die aus der Ortung ermittelten Daten als Vorschlag in der Tagesrapportierung zur Verfügung.

Um Abläufe zu optimieren, werden massgeschneiderte IT-Lösungen benötigt.

Aus den GPS-Daten können in der Software unterschiedliche Nutzen generiert werden. Als Erstes denke ich dabei an die reine Ortung: Wo befindet sich welches Gerät? Als Zweites ermitteln wir dann Daten für die Rapportierung. Befindet sich ein geortetes Gerät innerhalb des einge­ zeichneten Bereichs, wird die Leistung automa­ tisch auf die entsprechende Baustelle gebucht. Als Drittes können die Maschinendaten in der Werkstatt weiterverwendet werden. Laufzeiten und Einsatzstatistiken sind dort eine wertvolle Datengrundlage für die Optimierung der Serviceund Wartungsarbeiten. Ebenso haben Sie sich mit dem sogenannten «Mobi­ len Tagesrapport» in der Baubranche einen Namen

Im Interview Joachim Sorba Gründer und Geschäftsmitinhaber der Sorba EDV AG www.sorba.ch

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Für eine nachhaltige Bauweise – auch in Zukunft Der Prix Acier Student Award 2015 prämiert auch in diesem Jahr wieder angehende Architekten/-innen und Bauingenieure/-innen der Schweiz, die sich innovativ und nachhaltig mit dem Werkstoff Stahl auseinandersetzen.

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er Prix Acier Student Award wird für herausra­ gende Master- und Bachelorarbeiten vergeben, welche die architektonischen Vorzüge, technische Leistungsfähigkeit und die Ressourceneffizienz von Stahl als Baumaterial hervorheben. Die Wettbewerbsteilnehmer sind gefordert, die strukturellen, wirtschaftlichen, ökologischen sowie ästhetischen Vorteile des Stahls zu erken­ nen und in ihren Arbeiten zu realisieren. «Gute Chancen auf eine der begehrten Auszeichnungen haben Studenten, die sich auf überzeugende Art und Weise mit dem Thema Stahl und Stahlbau auseinandersetzen und dabei einen innovativen und zukunftsweisenden Weg einschlagen», sagt Patric Fischli-Boson, Direktor des Stahlbau Zen­ trums Schweiz und Vorstand der Stahlpromotion. Nachhaltigkeit bei der Verarbeitung von Stahl ist auch in der Stahl- und Metallbaubran­ che ein aktuell stark thematisierter Aspekt, des­ halb sollen die zukünftigen Baustoffentscheider sensibilisiert werden. Diese Meinung teilt auch Andreas Steffes, Sekretär des Schweizerischen Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV und Geschäftsführer der Stahlpromotion Schweiz. «Die Sensibilisierung beginnt für uns dort, wo Studenten in Kontakt mit dem Werkstoff Stahl kommen. Wir wollen hier bereits mit transpa­ renten Informationen einen soliden Grundstein legen und so die nachhaltige Stahlbauweise in der Zukunft fördern», sagt Steffes. «Für die Studen­ ten ist diese Auszeichnung ein Ansporn und für uns bietet sie eine gute Möglichkeit, innovative Projekte aus Stahl bekannter zu machen.» Auch

Die Stahlpromotion

Christoph Andenmatten, Direktor der SMU, sieht das ähnlich: «Wir müssen die Vorzüge des Stahlund Metallbaus bekannter machen.»

Stahlpromotion Schweiz ist das Dach, unter dem die Verbände des Stahlhandels (SSHV), des Stahl­ baus (SZS) und des Metallbaus (SMU) zusam­ menarbeiten. Im Rahmen einer Imagekampagne sollen lang­ fristig Stahl und Metall als ästhetisch erstklas­ sige, architektonisch vielseitige und ökologisch vertretbare Baustoffe positioniert werden. Fi­ nanziert werden die Massnahmen durch einen solidarischen Beitrag der «Stahlkette» und Pat­ ronatsmitglieder.

Zulassung und Teilnehmerschaft Am Wettbewerb teilnehmen durften schweizweit alle Architektur- und Bauingenieurstudenten, die in den Studienjahren 2013/14 und 2014/15 im Rahmen des Normalstudienplans ihre Masterbeziehungsweise Bachelorarbeit abgeschlossen haben. Technische Berichte, Fotos, Pläne oder Renderings werden bewertet. Erlaubt sind ver­ schiedenste Architektur- und Bauingenieurum­ setzungen und mehrere Arbeiten pro Student. Voraussetzung ist, dass Stahl für eine Baukons­ truktion oder einen bestimmenden Gebäudeteil in überzeugender Weise eingesetzt wurde.

Prämierung und Preise Der Prix Acier Student Award 2015 ist mit einem Preisgeld von insgesamt 6’000 Franken- sowie Sachpreisen im Wert von 3’000 Franken dotiert. Die Preisverleihung findet am 15. Januar 2016 im Rahmen der Swissbau in Basel statt.

Präsentation in Print- und Online-Medien Über den Wettbewerb hinaus werden alle teilneh­ menden Architektur- und Bauingenieurstudenten mit ihren eingereichten Wettbewerbsobjekten einer

Ausgezeichnet: Innovative Ideen mit Stahl

breiten Leserschaft der Print- und Online-Medien des SZS und SPS vorgestellt und auf www.szs.ch und www.stahlpromotion.ch attraktiv präsentiert.

Wertung und Jury Die Vorauswahl und Nominierung der Wettbe­ werbsbeiträge erfolgt durch die Jury. Die Bewer­ tung der nominierten Beiträge wird nach einer Besichtigung der Arbeiten durch die unabhängige Fachjury vorgenommen. Die Fachjury setzt sich aus Personen der Bereiche Architektur und Bau­ ingenieurswesen zusammen. Jurypräsident ist Peter Berger, Professor für Entwurfstheorie und Bautechnik an der Berner Fachhochschule und Mit­ inhaber des Zürcher Architekturbüros Theo Hotz.

Zum Autor Patric Fischli-Boson Vorstand Stahlpromotion und Mitorganisator Prix Acier Student Award


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naturemade star ist das europaweit strengste Gütesiegel für ökologische Energie.

Bild: Jan Ryser

naturemade star, die Energie mit Qualität für heute und morgen. Achten Sie auf dieses Gütesiegel! Hinter naturemade stehen über 180 Umweltverbände, Konsumentenverbände, Energieproduzenten und -lieferanten. Seit 1999 sorgen sie für Transparenz und Glaubwürdigkeit und setzen sich für die Förderung der Energieproduktion in Wind-, Sonne- und Biomassekraftwerken ein sowie für ökologische Energieprodukte. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der ökologischen Gestaltung der Wasserkraft. www.naturemade.ch

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Energiezukunft formen Die Schweizer Bauwirtschaft kann massgeblich zur Um­setzung der Energiestrategie 2050 beitragen. Die AEE SUISSE zeigt die wichtigsten Ansatzpunkte auf.

D

ie Bauwirtschaft ist für die Schweiz von gros­ ser Bedeutung: Sie beschäftigt direkt fast 80’000 Menschen, weitere Zehntausende sind indirekt mit ihr verbunden. Gebäude verbrauchen über 40 Prozent der Primärenergie. Auf den Le­ benszyklus eines Gebäudes bezogen, macht der Anteil der Energie an den gesamten Bau- und Betriebskosten rund 40 Prozent aus. Diese Fakten zeigen eindrücklich: Die Bau­ wirtschaft hält einen wirkungsvollen Hebel in der Hand, um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen. Sie kann wichtige Beiträge zur dezen­ tral produzierten erneuerbaren Energie und zur Effizienzsteigerung leisten. Umsichtig geplante Strukturen und nachhaltig genutzte Bauzonen können helfen, Energieverbrauch und Emissio­ nen zu reduzieren. Dazu gehört auch, dass die Sanierungsrate, die mit rund 1,5 Prozent heute noch deutlich zu tief ist, gesteigert wird und sich an Werterhaltungskonzepten orientiert. Fachleute, Investoren, Bauherren und Bau­ unternehmen, Planer, Architekten und nicht zu­ letzt Politik und Verwaltung tragen gemeinsam Verantwortung dafür, dass die Bauwirtschaft ihre Rolle und Pflicht bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 übernimmt. Hierzu ist jedoch ein Umdenken vonnöten. Das Verständnis von der Planung bis zur Nutzung von Gebäuden muss stärker von Langfristigkeit, wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit, von der Orientierung an Lebenszyklen und an den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Nut­ zer geprägt sein. Diese neue Denkhaltung führt automatisch zu schlauen Lösungen, anstatt dass Gebäude nur nach Normen, Labels oder nach kurzfristigem Renditedenken geplant und gebaut werden. Bereits heute wird vielerorts an intelligenten, energetisch sinnvollen Projekten gebaut – oder

sie sind bereits Realität. Es gibt viele innovative Konzepte und Protagonisten, die bereits wichtige Beiträge an die Energiezukunft leisten. Die AEE SUISSE, Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz, hat zum Ziel, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzt und beschleunigt.

Veranstaltungshinweis Swissbau Focus; Dienstag, 12. Januar 2016, 12.45 – 13.45 Uhr: «Die Bauwirtschaft im Energie-Kontext: Themen, Fragen und Positionen» www.swissbau.ch Wir glauben an die Kraft des Teams. Als einer der führenden europäischen Technologiekonzerne für Baudienstleistungen ist STRABAG auch in der Schweiz fest verankert. Im Holzbau können wir auf lange Erfahrung und ein umfassendes Know-how zurückgreifen. Von Zimmerarbeiten, Innenausbau und Schreinerarbeiten über Renovationen und Umbauten, Ingenieurholzbau und Holzelementbau bis hin zu Zellulose-Dämmungen reicht das breite Angebotsspektrum. Jede Lösung zeichnet sich durch Perfektion aus.

Zum Autor Florian Knapp stv. Geschäftsführer und Leiter Kommunikation AEE SUISSE Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Beim PRIX LIGNUM 2015 wurde der Bereich Holzbau Schweiz mit dem Silberdiplom (national) für das Mehrgenerationenhaus Giesserei in Winterthur (Holzbau ARGE STRABAG/Implenia) und mit dem Anerkennungspreis der Region Nord für den Kaeng Krachan Elefantenpark in Zürich (Holzbau ARGE STRABAG/Implenia) ausgezeichnet.

STRABAG AG, Unterrohrstr. 5, 8952 Schlieren, Tel. +41 44 874 26 00, info.ch@strabag.com, www.strabag.ch


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Mobile Datenerfassung und Abfragen direkt auf der Baustelle Ob für die Erfassung kosten- und verrechnungsrelevanter Daten oder für Abfragen wichtiger projektbezogener Informationen, mobile Geräte wie Smartphones und Tablets kommen in der Baubranche immer häufiger zum Einsatz. BauBit PRO wird deshalb seit Jahren laufend mit mobilen Applikationen ergänzt, um Poliere, Bauführer und Geschäftsleitung in ihrer Arbeit optimal zu unterstützen. Tagesrapporte… Im Tagesrapport können die Lohn-, Material-, Inventar- und Fremdleistungskosten bequem und sicher erfasst werden. Die Daten stehen sofort für die Weiterverarbeitung in der Lohnbuchhaltung und für das Baustellen-Controlling zur Verfügung. Mitarbeiter-Rapport… Alternativ zum Tagesrapport können Mitarbeiter ihre Arbeitszeit, Abwesenheiten und Zulagen direkt auf dem Smartphone oder Tablet er­ fassen. Regierapporte… Die Regierapporte können über vorgefertigte Vorla­ gen ohne grossen Aufwand auf der Baustelle erfasst

und somit sofort weiter verrechnet werden. Feh­ lende Positionen können direkt den Regiekatalogen der verschiedenen Verbände entnommen werden.

Submissionen… Die Geschäftsleitung kann sich über diese Funk­ tion einen Überblick über laufende Ausschrei­ bungen verschaffen und sie mit zusätzlichen Informationen ergänzen. Der Zugriff wird durch entsprechende Berechtigungen geregelt.

Ausmass-Notizen… Über diese Funktion kann der Polier Ausmasse erfassen, ohne die entsprechende Leistungs­po­ sition zu kennen. Diese Aus­ mass-Notizen können vom Bauführer jeder­ zeit in das Ausmassprotokoll übernommen werden.

Dokumente… Hier werden die aktuellsten Informationen der Leistungsverzeichnisse eines Projektes angezeigt. Für jede Leistungsposition kann die entspre­ chende Kalkulation aufgerufen und die Ausmass­ daten individuell erfasst werden.

Projekt-Infos… Die wichtigsten Baustel­ len-Informationen wie Adressen, Anfahrtswege, Wetterprognosen und Termine stehen hier bereit.

Fotos… Mit dem Smartphone oder Tablet erstellte Bil­ der können über die Foto-Funktion direkt der Baustelle zugeordnet und auf dem Server im entsprechenden Projektordner abgelegt wer­ den.

ABBF Bausoft AG ist Ihr kompetenter Ansprech­ partner für technische Software für das Bauge­ werbe. Wir entwickeln und bieten ausgereifte Softwarelösungen für das Baugewerbe an, die durch erfahrene Fachleute initiiert und erprobt wurden. Unsere Produkte sind praxisbezogen und technisch auf dem neuesten Stand. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir freuen uns, Sie im Detail zu informieren.

Kontakt

ABBF Bausoft AG 1762 Givisiez, 026 469 70 30 5610 Wohlen, 056 535 01 00 www.bausoftware-baubit.ch

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«Zu Thermografie gehört mehr als eine Kamera» Harald Siegrist, Präsident des Thermografie & Blower-Door Verband Schweiz (theCH), erklärt, warum nicht jede Thermografie-Analyse gleich gut ist und worauf Kunden achten sollten. Warum ist eine professionelle Wärmeverlustsanaly­se mittels Infrarot-Thermografie wichtig beim Bau, Kauf oder bei der Sanierung von Gebäuden? Die Infrarot-Thermografie ist zwar nicht die Lösung aller Probleme, aber neben dem Fachwis­ sen eines Energieberaters ein wichtiges Puzzleteil beim Bau oder der Sanierung von Gebäuden. Die Visualisierung durch dieses Verfahren ist aufschlussreich, weil man Schwach- und Pro­ blemstellen im Energiekonzept erkennen und ein entsprechendes Sanierungskonzept erstellen kann. Damit das wirklich von Nutzen ist, muss die Analyse jedoch unbedingt korrekt ausgeführt werden.

In den letzten Jahren gab es in der Schweiz im Rahmen von «Sensibilisierungs-Kampagnen» sehr preiswerte Thermografie-Aktionen. Sind solche Angebote seriös? Der Preis ist sekundär. Oft denken Kunden, diese Analysen kosteten tatsächlich nur 150 Franken, in Wirklichkeit aber werden sie unter anderem von Gemeinden subventioniert. Wir distanzieren uns aber von Anbietern, die nicht fachgerecht thermografieren. Die Grundlagen der Infrarotmesstechnik und vor allem die strah­ lungsphysikalischen müssen eingehalten wer­ den. So sollte eine Analyse nicht bei Tageslicht gemacht werden, da die Sonneneinstrahlung

auch bei bewölktem Himmel die Aufnahmen verfälscht. Woran können Kunden erkennen, ob ein Anbie­ ter professionell arbeitet und korrekte Analysen durchführt? Insbesondere bei günstigen Aktionen sollte man darauf achten, wie der Thermograf ausge­ bildet ist. Es gibt keine normativen Vorgaben wie ein Bild aussehen oder skaliert werden muss. Es gehört mehr dazu als nur eine Wärmebildkamera zu kaufen und los zu ziehen. Daher kann eine Analyse immer nur so gut sein, wie derjenige, der sie ausführt. Unser Verband hat Qualitäts­

Thermografie-Aufnahme: Welcher Abschnitt zeigt den «wahren» Energieverlust?

standards und Richtlinien für eine professionell durchgeführte Thermografie entwickelt. Es ist ratsam, den Thermografen nach Einhaltung dieser Standards zu fragen. Nur dann kann man wirk­ lich sicher sein, dass es sich um eine fachgerecht durchgeführte Analyse handelt. Im Interview Harald Siegrist Präsident des Thermografie & Blower-Door Verbands Schweiz (theCH)

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Schweizer Bauwirtschaft | 7

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Ein sicherer Gotthard für die ganze Schweiz. Der Gotthard-Strassentunnel muss saniert werden. Der Bau einer zweiten Röhre ist die beste Lösung. Handelsverbindung sichern.

Tunnel intelligent sanieren.

Im 17 km langen und engen Gotthard-Tunnel kommt es pro Stunde durchschnittlich zu 75 000 Kreuzungen. Pannenstreifen gibt es keine. Das Unfallrisiko ist hoch. Im Schnitt jährlich ein Todesopfer im Tunnel ist zu viel. Der Gotthard muss dringend die heutigen Sicherheitsstandards erfüllen.

Norditalien ist einer der wichtigsten Handelspartner der Schweiz. Die Verbindung zu diesem wichtigen Markt dürfen wir nicht kappen. Der Gotthard-Tunnel hat direkten Einfluss auf die Exportstärke unseres Landes und auf unsere tägliche Versorgung.

Nur eine zweite Röhre sichert den durchgehenden Betrieb und eine nachhaltige Sanierung. Die Sanierung wird finanziell günstiger als bei Verladeprovisorien, die für viel Geld wieder abgerissen werden müssen. Künftige Unterhaltsarbeiten können effizienter durchgeführt werden und belasten nicht die kommenden Generationen.

2001 verloren nach einer Frontalkollision mit Lastwagen 11 Menschen das Leben.

Die Landschaften schonen. © Eurotunnel

Verkehrssicherheit steigern.

Die Verladeanlagen wären grösser als die beim Eurotunnel.

Für teure Verladeanlagen wollen die Gegner in den engen Alpentälern eine Fläche von 22 Fussballfeldern verbauen. Statt durch den Tunnel soll der Verkehr über die Pässe geleitet werden. Eine zweite Röhre schont die Umwelt.

Unser Land zusammenhalten. Die Schweiz darf nicht ganze Landesteile wie das Tessin oder den Kanton Uri abschotten und im Stich lassen. Die Sanierung mit einer zweiten Röhre ist mit Abstand die beste Lösung. Nur so verbindet der Gotthard verschiedene Regionen und Kulturen zu einer sicheren und starken Schweiz.

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8 | Schweizer Bauwirtschaft

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«Charme der Geschichte weiterspinnen»

«Wir nehmen Ihnen die Last ab»

Mireille Allemann betreibt das Architekturbüro echt.raum, das auf Innenarchitektur und Bauen im Bestand spezialisiert ist. Die Architektin erklärt, worauf es bei der Sanierung von Privathäusern ankommt.

Foto: Tom Licht

Worin liegt der Reiz bei Sanierun­gen? Und wie gehen Sie vor? Der Charme am Umbau ist, dass man die städtebauliche Geschichte weiterspinnen kann. Man gibt ihr einen neuen Charakter. Zuerst prüfen wir, wie die Qualität der ursprünglichen Architektur ist. Je besser sie ist und je flexibler die ursprüngli­ che Raumaufteilung, desto weniger muss man eingreifen. Manchmal muss man jedoch bis zur Kernsanierung gehen. So haben wir zum Beispiel einer wunderschönen Villa aus den 1950er-Jahren durch einen Ausbruch in der Fassade sowie durch neue Raumgliederungen und sinnliche Materialien eine zeitgemässe Präsenz verliehen.

lisierung, also bis zur Bauleitung vor Ort. Wir haben ein gutes Planer-Team an unserer Seite: Bauphysiker, Ingenieure, Haustechnikplaner. Was die Handwerker angeht, so arbeiten wir vorwie­ gend mit lokalen Fachkräften zusammen. Verfolgen Sie bei den Materialien einen SwissnessAnsatz? Nein, das können wir nicht. Dann müssten wir auf wunderbares Leuchtendesign aus Italien oder schöne Zementfliesen aus Spanien verzichten. Bei Baumaterialien wie auch bei den Einrich­ tungsobjekten achten wir auf eine europäische Herkunft. Uns ist wichtig, dass die Materialien den bauphysiologischen Vorgaben entsprechen, nicht gesundheitsschädlich und möglichst ökologisch hergestellt sind.

Oft geht es dann ums Detail und die Frage: belassen oder raus damit? In der eben genannten Villa wollten wir das durchgehende Treppenhaus-Geländer behalten, mussten dafür aber den Boden um einiges her­ unterschleifen. Das hat sich gelohnt. Welche Leistungsphasen bieten Sie an? Und mit welchen Dienstleistern arbeiten Sie zusammen? Wir betreuen alle Phasen, von der Projektie­ rung über die Ausschreibung bis hin zur Rea­

Im Interview Mireille Allemann Dipl.-Architektin ETH / SIA Architekturbüro echt.raum, Zürich

Foto: Tom Licht

Überall dort, wo ein Mobilkran keine Chance hat, da zu gross, zu schwer oder zu teuer, kommt Marte Kleinkrane zum Einsatz. Herr Marte, können Sie uns Ihr Unterneh­ men Marte Kleinkrane kurz vorstellen? Wir bieten Kran­ arbeiten mit speziel­ len kleinen Kranen, soge­n annten Minioder Spinnenkranen an. Mithilfe derer sind unsere ausgebil­ deten und erfahrenen Kranführer in der Lage, Bauelemente millimetergenau zu versetzen. Unter Einhaltung der SUVA-Vorschrif­ ten vermieten wir Krane auch ohne Kranführer. Welche Krane haben Sie im Sortiment? Wir verfügen praktisch für jede Situation über ein passendes Gerät. Vom Smartlift, welcher ohne Prüfung bedient werden darf, über den schmals­ ten Kleinkran, der sogar durch eine Tür fahren kann, bis zum grossen Bruder. Dieser kann mit zwei Tonnen am Haken verfahren und erreicht eine Hakenhöhe von bis zu 23,5 Meter. Was macht Ihre Mini- und Spinnenkrane so be­ sonders? Sie können überall dort eingesetzt werden, wo nicht viel Platz ist. Dank ihrer kompakten Bauweise sind sie sehr flexibel und erreichen auch unzugängliche Orte. Vor allem ist die Kombination von kompakter Bauart verbunden mit modernster Technik unschlagbar.

Sind Sie selbst auch manchmal noch vor Ort mit einem Ihrer Krane zugange? Absolut, ich bin ausgewiesener Baufachmann und kümmere mich persönlich um spezielle Anlie­ gen und schaue mir bei Bedarf die Situation gerne direkt auf der Baustelle an. Da ich leidenschaftlich gern Kran fahre, bediene ich meine Krane – wenn immer möglich – selbst. In welchen Branchen sind Ihre Auftraggeber an­ gesiedelt? Ein Grossteil unserer Kundschaft ist im Bereich Metall-, Glas- und Fassadenbau tätig. Auch bei Baumeistern, Gärtnern oder beim Versetzen von Maschinen sind wir in der ganzen Schweiz ein gefragter Partner. Welche Referenzen können Sie vorweisen? In den letzten Jahren durften wir an diversen bekannten Gebäuden, wie etwa von Swarovski, Roche oder Nespresso mitwirken. Auch im Gott­ hard Basistunnel oder in Kernkraftwerken war und ist unsere Mitarbeit gefragt, genauso wie bei unzähligen Geschäfts-, Mehr- und Einfamilien­ häusern. Das Schöne an unserer Arbeit ist: Man ruft uns, wenn heikle Aufgaben bevorstehen.

Im Interview Rolf Marte Geschäftsführer Marte Kleinkrane www.kleinkrane.ch

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«Wir setzen auf Beständigkeit» Sanierung, Restaurierung und Modernisierung von Altbauten und Baudenkmälern – eine Herausforderung, der sich das in dritter Generation geführte Architekturbüro Fässler + Partner gerne stellt. Was sind die grössten Herausforderungen bei der Sanierung von alten, oftmals denkmalgeschützten Gebäuden? Wir können auf über 70 Jahre Erfahrung zu­ rückblicken, daher sind es weniger die Gebäude selbst, die uns herausfordern. Vielmehr geht es darum, eine gemeinsame Sprache mit den rele­ vanten Akteuren zu finden und zwischen «Niceto-have» und «Must-have» zu unterscheiden. Die Interessen des Bauherren und der Ämter, aber auch zwischen den Ämtern selbst – zum Beispiel Denkmalschutz vs. Umweltamt – müssen abge­ wogen und unter einen Hut gebracht werden. Uns liegt natürlich am Herzen, den besonderen Charme alter Gebäude zu erhalten. Welche architektonischen Teilleistungen bieten Sie an? Alles von A bis Z. Von der Bestandsaufnahme und Schadenanalyse über die Planung und Aus­ führung der Baumassnahmen und deren Leitung bis hin zur Bauabrechnung. Der Kunde erhält alle Leistungen aus einer Hand und hat einen persönlichen Projektleiter als Ansprechpartner. Neben unserer langjährigen Erfahrung und der Leidenschaft für Altbauten wissen unsere Kunde diese Art von Betreuung sehr zu schätzen. Welches war Ihr bislang spannendstes Projekt? Jedes Projekt hat seinen Reiz. Allein des­ halb, weil man immer wieder auf interessante Bauherren trifft und gemeinsam mit ihnen die Realisation des Vorhabens erarbeitet – sei es die Aufwertung einer Fassade oder die Gestaltung von Innenräumen. Die Innen- und Aussensanierung des Fraumünsters in Zürich gehört gewiss zu unseren Top-Projekten. Als besonders spannend

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erwies sich die Restaurierung der Malereien und der Gull-Leuchten. Zudem haben wir ein neues Heizsystem mit einer Seewasser-Wärmepumpe installiert. Gerade in Planung ist die Sanierung einer Fassade beim Kaufhaus Jelmoli – ein eben­ falls sehr interessantes Projekt. Im Interview Peter Fässler und Stefan Fässler Architekturbüro Fässler + Partner AG, Zürich www.faessler-architekt.ch

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Schweizer Bauwirtschaft | 9

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10 | Schweizer Bauwirtschaft

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Schweizer Bauwirtschaft | 11

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Das gute Gewissen baut mit Bauherren, die beim Hausbau auf nachhaltige Baumaterialien achten, schonen die Umwelt und sparen langfristig Energiekosten. Baustandards wie SNBS und Minergie geben wichtige Hilfestellungen.

Wer nachhaltig bauen möchte, kommt kaum am Rohstoff Holz – mit seinen vielen positiven Eigenschaften – vorbei.

Von Tobias Lemser

S

teigende Energiekosten, aber auch ökologische Gesichtspunkte wie der stetig fortschreitende Klimawandel sind für eine steigende Zahl an Bauherren ausschlaggebend, energieeffizient und

nachhaltig zu bauen – eine Entwicklung, die in eine verbesserte Werterhaltung und deutliche den vergangenen Jahren dazu geführt hat, dass Energiekosteneinsparungen steht. Mit fast 40‘000 immer mehr Bauunternehmungen auf alternative zertifizierten Bauten Ende 2014 hat sich Minergie Angebote setzen. auf dem Schweizer Baumarkt als erfolgreichster Doch wann kann ein Haus als nachhaltig be­ Baustandard etabliert. zeichnet werden und was gilt es für Standards Wer sich für ein Minergie-Haus entscheidet, einzuhalten? Schliesslich ist nachhaltiges Bauen hat die Wahl zwischen verschiedenen Standards: ein weitreichendes Gebiet, in das zentrale Themen Während beim Basisstandard der allgemeine Ener­ der nachhaltigen Entwicklung, wie Energie und giekonsum nicht höher als 75 Prozent gegenüber Klimaschutz, Mobilität, städtebauliche Qualität, einem durchschnittlichen Gebäude liegen darf, Nutzung natürlicher Ressourcen sowie soziale wird beim Minergie-P-Standard eine Niedrigst­ Faktoren zusammenfliessen. energiebauweise mit optimal gedämmter Gebäu­ Ein Standard, der dehülle vorausgesetzt. hierzulande auf einer zeichnet Je höher der g-Wert ausfällt, Minergie-A freiwilligen Verpflich­ Neubauten aus, die na­ tung zu hohen Quali­ hezu keine Energie für desto mehr solare Energie tätszielen in den Be­ Raumheizung, Lufter­ kann das Haus erwärmen. reichen Gesellschaft, neuerung und Wasserer­ Wirtschaft und Umwelt wärmung verbrauchen. basiert, ist der Standard Nachhaltiges Bauen Noch ökologischer ist die Eco-Variante, bei Schweiz, kurz SNBS. Demnach gilt ein Gebäude der neben Effizienz auch die Ressourcenscho­ als nachhaltig, wenn es etwa mit einem Minimum nung wichtig ist. So wird etwa auf Lösemittel in an nicht erneuerbaren Energien auskommt, zudem Anstrich und Kleber sowie auf Formaldehyd bei minimale Treibhausgasemissionen verursacht der Holzverleimung verzichtet. und die Erstellung sowie der Betrieb ressourcenund umweltschonend erfolgen. Doch diese Bau­ Holz: Der Alleskönner im Bau weise ist nicht nur eine Frage des geringen Ener­ gieverbrauchs und der damit einhergehenden Apropos Holz: Wer nachhaltig bauen möchte, Wertsteigerung, Nachhaltigkeit hat auch etwas kommt kaum an diesem Rohstoff vorbei. Insbeson­ mit Lebensqualität und Wohlbefinden zu tun. dere in Niedrigenergie-Häusern ersetzt Bauholz energetisch aufwändig hergestellte Baustoffe wie Beton oder Metall. Nicht nur deshalb, auch Minergie schweizweit erfolgreich aufgrund seiner weiteren zahlreichen positiven Basis für den Standard SNBS sind die bestehenden Eigenschaften spezialisieren sich immer mehr Instrumente und Hilfsmittel wie zum Beispiel Architekturbüros und Bauunternehmungen auf SIA 112/1 «Nachhaltiges Bauen - Hochbau» oder dieses Baumaterial. So ist Holz fast so druckfest Minergie, das für einen höheren Wohnkomfort, wie Beton, schalldämmend, langlebig und kann

zudem Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Anwendung findet der Alles­ könner im Block-, Rahmen- und Massivholzbau sowie als Fussbodenbelag, Fassaden- und Wand­ verkleidung.

Kunden und Geschäftspartnern einsetzen können. «Mich hat Solar Learning überzeugt, da gezielt junge Menschen auf Grundlage der bewährten Schweizer Berufsbildung ausgebildet werden. Zudem erhalte ich eine persönliche Rückmeldung der ausgebildeten Person», sagt Ralph Schöpflin, Marketingleiter der Camille Bauer Metrawatt AG. Auch Swissolar, der Schweizerische Fachver­ band für Sonnenenergie, unterstützt das Projekt. «Mit der Initiative Solar Learning können unsere Mitglieder zu einer sauberen Energieversorgung auch in Afrika beitragen“, sagt David Stickelber­ ger, Geschäftsführer von Swissolar. Seit der Gründung des Solar Learning Zentrums im Westen Kenias vor zwei Jahren konnten 39 So­ lartechniker erfolgreich ihre Ausbildung abschlies­ sen. Die Abgänger können sich danach um eine Anstellung beim angegliederten Solarunternehmen bewerben oder sie gründen ihre eigene Firma. Solafrica sucht weitere Firmen, die bei Solar Learning mitmachen. Bereits mit einem Betrag

von 500 Franken kann Ihr Unternehmen viel bewirken und sich gegenüber den Kunden als nachhaltige Firma aufstellen.

Mehr als nur klare Sicht Und nicht nur da: Auch im Fensterbau kommt Holz zum Einsatz – entweder allein oder in Kom­ bination mit Aluminium. Die zentrale Aufgabe der Fenster liegt vor allem darin, Energieverluste zu reduzieren und die Wärmegewinnung zu optimie­ ren. Zu den effektivsten Bauteilen – gerade bei der solaren Energiegewinnung – zählen Fenster mit hochwertiger Isolierverglasung. Je höher der sogenannte g-Wert ausfällt, desto mehr solare Energie kann das Haus erwärmen. Ebenso wichtig: Um künstliches Licht einzusparen, sollten grosse Fenster auf der Süd- und kleine auf der Nordseite platziert werden. Kommen im Aussenbau Ziegel und Lehm als Baustoffe sowie Flachs, Hanf oder Schilfrohr als ökologische Dämmstoffe infrage, liegen im Innenbereich Naturfasern für spezielle Teppiche im Trend. Für die Wände eignen sich Naturwand­ farben auf ökologischer Basis. Fakt ist: Im Bau auf ökologische Materialien zu setzen, schont die Umwelt und spart Energie. Allein darauf zu achten, reicht jedoch nicht aus. Denn Nachhaltigkeit beginnt bereits mit dem Her­ stellungsprozess und endet mit der Entsorgung: So wird künftig eine der grossen Herausforderungen darin liegen, in der Produktion die Kohlendi­ oxidemissionen zu reduzieren sowie Baustoffe so zu produzieren, dass sie sich am Ende der Wertschöpfungskette leicht rezyklieren lassen.

U n t er n eh mensbei t r ag

Schweizer KMU fördern Solarenergie weltweit Durch die Initiative Solar Learning erhalten junge Erwachsene eine Ausbildung zum Solartechniker.

I

n Paris haben die UN-Mitgliedstaaten in den letzten zwei Wochen über verbindliche Kli­ maziele debattiert. Was von den diskutierten Massnahmen umgesetzt wird, ist jedoch unsicher. Umso wichtiger sind daher innovative Projekte des privaten Sektors. «Solar Learning» ist eine Initiative der Berner Non-Profit-Organisation Solafrica. In Zusammen­

arbeit mit Schweizer KMU wird die Solarenergie in Afrika gefördert. Junge Erwachsene erhalten eine Ausbildung zum Solartechniker und ermöglichen so eine nachhaltige Energieversorgung. Solar Learning vermittelt die nötigen Kenntnisse über die Installation und Wartung von Solaranlagen. Die teilnehmenden KMU erhalten ein Zer­ tifikat, welches sie in der Kommunikation mit

Studierende des Solar Learning Zentrums bei der Installation einer Solaranlage. Kontakt Solafrica +41 31 312 83 31 · www.solarlearning.ch

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