ERDnachrichten 2015

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THEMEN Bodenlosigkeiten 5 St채dte der Zukunft 8 Talking clean + acting dirty 12 Wolfspirit 16 Nuclear Lies 18 Food-Lovestory II. 20

Offizielle Zeitung der:


Save the Date Biorama Fair Fair 11.–13. September 2015 www.fairfair.at

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ERDGESPRÄCHE 2015 / KALENDER

Im Rahmen der ERDgespräche 2015 findet die zweite “Eco-Pecha-Kucha” statt. Im bewährten Format, 20 Bilder x 20 Sekunden, erwarten wir spannende Kurzvorträge! Ein guter Start in die ERDgespräche-Woche!

Wann: 27. Mai 2015 Zeitraum: 20.20 – 22.20 Wo: designforum MQ Anmeldung: www.erdgespraeche.net Eintritt: Gegen eine Spende

Mit Beiträgen von: Georg Günsberg, Ingmar Höbarth, Gerhard Zoubek, Andreas Miedaner, Horst Ebner, Cornelia Daniel-Gruber, Petra Pfann, Madeleine Plass, Neue Wiener Werkstätte, Rita Huber, Dieter Zirnig, Werner Michlits. Moderation: Maximilian Kamenar & Angie Rattay

NGN in Kooperation mit design austria, Meinklang und Pecha Kucha Night Vienna.

Wann: Zeitraum: Wo:

28. Mai 2015 13.00 – 23.00 Wiener Hofburg, Josefsplatz

Anmeldung: www.erdgespraeche.net Eintritt: Unkostenbeitrag VIP-Tickets: www.erdgespraeche.net

NEONGREEN NETWORK präsentiert anlässlich der 8. ERDgespräche vier spannende Vortragende: Sarah Wiener (Patin von „Save our Soils“), Gudrun Pflüger (European Wilderness Society), Harald Frey (TU Wien) und Robert Bullard (Texas Southern University). Im Anschluss an die Vorträge wird zum Austausch und Netzwerken an das von Jugend am Werk zubereitete Biobuffet geladen. Genauere Infos zum Programm unter: www.erdgespraeche.net oder im Programmheft. Moderation: Corinna Milborn NGN in Kooperation mit zahlreichen Partnern (siehe Heftrückseite).

World Game / Dymaxion World Map Wer nach den ERDgesprächen noch nicht genug hat, kann am Freitag unter Anleitung des Buckminster Fuller Instituts mit uns das World Game spielen.

S LIMITTAIERRK PLÄTZETE

Wann: 29. Mai 2015 Zeitraum: 11.30 – 15.00 Wo: Impact Hub Vienna Anmeldung: www.erdgespraeche.net Eintritt: Gegen eine Spende

NGN in Kooperation mit Impact HUB und Buckminster Fuller Institute Austria.

Nuclear Lies Neongreen Network is proud to present: Dokumentarfilm „Nuclear Lies“ von Praved Krishnapilla. 74 min.

Wann: 29. Mai 2015, 19.00 Wo: Burgkino Wien Anmeldung: www.erdgespraeche.net Eintritt: Gegen eine Spende

NGN in Kooperation mit dem Burgkino Wien. Änderungen vorbehalten: Bitte überprüfen Sie die Aktualität der Infos unter: www.erdgespraeche.net


VORWORT

S L A N R E T I E SCH

E C N A H C

JOURNALISTIN, EHEM. BIORAMA-CHEFREDAKTEURIN, KAMPAGNENTEAM DIE GRÜNEN

Johanna Stögmüller

Wir scheitern jeden Tag ein bisschen. An der Begrenztheit unserer Fähigkeiten, Kapazitäten und Ressourcen. Wir müssen uns eingestehen, dass Ideale oft unerreicht bleiben. Wir sind genervt. Wir schließen Kompromisse. Wir machen Fehler – und lernen daraus. Scheitern als Chance, so hat es Christoph Schlingensief einmal formuliert, könnte eine „Selbstbewusstseinsmaschine sein, die man selber bedient“. Denn: Wer sagt eigentlich, dass Scheitern gleich Versagen heißt? Wer definiert, wann etwas schief gelaufen ist? Meistens sind es die Klischees einer wachstumsorientierten Gesellschaft, die unhinterfragt reproduziert werden, bis wir scheukappenbesetzt nur mehr der vermeintlich einzigen Wahrheit hinterherlaufen. Dabei sind Umwege immer die spannenderen Wege. Scheitern macht Platz für etwas Neues und niemand hat behauptet, dass gesellschaftliche Transformation eine einfache Sache ist, die von heute auf morgen funktioniert. Es gibt nicht das eine Rezept, um nur noch schnell die Welt zu retten. Das Prinzip von trial and error begleitet die Entwicklung einer lebenswerten Gesellschaft. Veränderung braucht einen langen Atem. Ausprobieren erfordert Mut. Vor allem aber braucht es Menschen, die der Weiterentwicklung eines gesellschaftlichen Prinzips im Kontext von Effizienz, Konsistenz, Suffizienz und Resilienz eine Stimme geben, Bewusstsein schaffen, inspirieren. Oder anders gesagt: Menschen, die ihren Arsch hochkriegen, weil es ist echt fünf vor Zwölf. Das sind Menschen wie Sarah Wiener, Gudrun Pflüger, Robert Bullard und Harald Frey. Menschen wie Hermann Scheer, Vandana Shiva, Ledum Mitee, Bianca Jagger, Polly Higgins, Freda Meissner-Blau, Angie und Adam. Menschen wie Mirjam, Herbert, Josef, Anna, Thomas, Katja, Andrea oder Jan. Die ERDgespräche bieten die Möglichkeit, diese Menschen, ihre Ideen und ihre Geschichten kennenzulernen. Und es sind Geschichten, die vom Scheitern erzählen – vom Scheitern, sich damit abzufinden, dass das alles gewesen sein soll; vom Scheitern, sich an Konventionen anzupassen; vom Scheitern, zu akzeptieren, dass uns das alles nicht betrifft; vom Scheitern, daran zu glauben, dass es die anderen sind, die es schon richten werden; vom Scheitern, einem System zu vertrauen, dass etwas verspricht, das es nie halten kann; vom Scheitern, Entschuldigungen anzunehmen, die nicht ernst gemeint sind; vom Scheitern, sich einfach zurückzulehnen und nichts zu tun. Wer sagt eigentlich, wann Scheitern Versagen ist und wann die einzige Chance, die Welt zu verändern?

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DANKE!

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SPRECHERIN

SARAH WIENER (AT) DIE FERNSEHKÖCHIN, BUCHAUTORIN UND AKTIVISTIN SARAH WIENER VERBRACHTE IHRE KINDHEIT UND JUGEND IN WIEN. ANFANG DER 80ER-JAHRE ZOG SIE NACH BERLIN UND ENTDECKTE IM KÜNSTLERRESTAURANT IHRES VATERS IHRE PASSION FÜRS KOCHEN. 1990 GRÜNDETE SIE SARAH WIENERS TRACKING CATERING UND BEGANN MIT EINER MOBILEN KÜCHE FILMTEAMS ZU VERKÖSTIGEN. AUS DEM EINFRAU-UNTERNEHMEN WURDE EINE FIRMA, DIE HEUTE ETWA 100 MITARBEITER/INNEN UND MITARBEITER ZÄHLT. WIENER FÜHRT HEUTE AUSSERDEM EIN BIOZERTIFIZIERTES RESTAURANT IN BERLIN. SIE TRITT FÜR DIE ERHALTUNG UNSERER NATÜRLICHEN LEBENSGRUNDLAGEN SOWIE FÜR EIN ETHISCH-ÖKOLOGISCHES ERNÄHRUNGSBEWUSSTSEIN IN UNSERER GESELLSCHAFT EIN. WWW.SARAHWIENER.DE


BODENLOSIGKEITEN

BODEN HAFTUNG von Andreas Höritzauer und Martina Nachtsheim

OBMANN DEMETER ÖSTERREICH VORSTAND DEMETER ÖSTERREICH

© Christian Kaufmann

Eine feine empfindsame Haut umspannt unsere Welt. Diese Haut ist an manchen Stellen nur hauchdünn und doch stets ein vielfältiger lebendiger Organismus, sie ist die Grundlage der Fruchtbarkeit unseres Planeten. Sie reagiert sensibel darauf, wie sie gehegt und gepflegt oder wie sie ausgebeutet wird. Durch sie sind wir mit jedem Menschen verbunden, der auf ihr lebt. Sie trägt uns alle, gibt uns Standfestigkeit und leidet unter unserem bodenlosen Egoismus. Diese Haut ist unsere Erde, unser Boden. Ein kleines Stück Land entscheidet oft zwischen Armut oder Reichtum, zwischen Hunger oder ausreichend Nahrung. Die Erde ist fruchtbar und großzügig, wenn wir sie achtsam pflegen. Sie möchte sich verschenken, ganz wie Liebende es tun. Wir entscheiden, ob wir diese Liebe erwidern oder ob wir den Schatz dem Acker rauben wollen, ob wir aus Unwissenheit und Unachtsamkeit, aus Angst vor Hunger und Armut oder gar aus Gier diesen Boden ausbeuten, vergewaltigen und sterben lassen. Streicheln wir diese sensible Haut oder reißen wir Wunden auf durch die Art und Weise, wie wir mit unseren Böden umgehen? Wie beeinflusst dies unsere Lebensmittel und damit letztlich uns Menschen? Wie reagiert das Ökosystem insgesamt auf unsere Landwirtschaft und sind Einwirkungen an einem Ort nicht auch an anderen Stellen dieser Erde spürbar? Ein vermeintlich zukunftsorientierter Turbobauer hat mir ganz selbstverständlich erzählt, dass er aus dem Sojaanbau jetzt alles herausholen müsse, denn in spätestens 20 Jahren mache Soja im Anbau die gleichen Probleme wie Mais, mit unkontrollierbaren Schädlingen und hohem Einsatz von Pestiziden. Darum jetzt mit Vollgas. Man könne kurzfristig gut verdienen und den Hof erhalten, wenn man jetzt auf Fruchtfolge und nachhaltigen Anbau verzichte. Der Mann, der das sagt, meint es ernst. Da steht man betroffen daneben, es zieht einem Herz und Magen zusammen. Weiß er eigentlich, was er da sagt? Dass der Boden durch seine Anbaumethoden ausgelaugt und unbrauchbar wird? Dass er der nächsten Generation eine Agrarwüste

hinterlassen wird? Dass er den Humus opfert, der so leicht verloren geht und so unendlich langsam nachwächst? Aus Mangel an Beziehung entsteht die Angst, dass der Boden nicht mehr genug hergeben wird und lässt ihn mit voller Wucht gegen die Wand fahren. Ein Einzelfall? Leider nicht. Was bleibt, wenn wir unsere Böden fertig konsumiert haben? Es bleibt Hunger, Durst und tote Landschaft. Was wird, wenn wir zukunftsfähig arbeiten? Unsere Böden verlebendigen sich, Wasser kann sich wieder im Kreislauf erneuern und unser Essen hat eine zeitgemäße Vitalität. Damit das sein kann, ist es zu wenig, verkrampft das zu erhalten was ist, wir müssen uns endlich in einen Kreislauf von Geben und Nehmen begeben und Humus aufbauen! Während konventionelle Landwirtschaft den Boden und seine Ressourcen konsumiert und verbraucht, geht Bio den Weg der Erhaltung. Die biodynamische Landwirtschaft macht es sich zum Ziel, lebendige Kreisläufe zu entwickeln und Humus aufzubauen. Wie können wir unsere Böden greifbar machen? Wenn man davon spricht, dass in Österreich täglich 20 ha fruchtbares Ackerland verloren gehen, dann klingt das sehr abstrakt. Das Jahr des Bodens wird umkränzt mit Zahlen, Daten und Fakten. Das ist richtig und wichtig, ist für die meisten aber wenig aussagekräftig. Tragische Statistiken beeindrucken, doch nur echte Beziehungen führen zu tiefgreifendem Verstehen.

MEHR ALS DIE HÄLFTE ALLER NUTZBAREN ACKERFLÄCHEN SIND WELTWEIT VON LEICHTER BIS SCHWERSTER DEGRADATION BETROFFEN. Quelle: Atlas des Klimas


BODENLOSIGKEITEN

20 HEKTAR LANDWIRTSCHAFTLICHE FLÄCHE GEHEN IN ÖSTERREICH TÄGLICH VERLOREN, 25% DAVON WERDEN VERSIEGELT. Quelle: Andreas Baumgarten

IN JEDER MINUTE VERNICHTET DIE MENSCHHEIT FRUCHTBARE BÖDEN IN DER GRÖSSENORDNUNG VON CA. 30 FUSSBALLFELDERN Quelle: Save our Soils

Erst das Verständnis, das es sich bei der Landbewirtschaftung um einen Akt der Kultur, um ein sich Einlassen auf eine Inspiration und ein etwas Neues daraus Schaffen handelt macht uns die Bedeutung von Agrikultur erlebbar. Meistens ist die Erde unter unseren Füßen ein unsichtbares Medium, von einer Pflanzen-, Teer oder Betdondecke bedeckt und unseren Augen entzogen. Sie ist unglaublich belebt, allerdings empfinden wir das, was in ihr kreucht und fleucht selten als kuschelig oder sexy. In der Schule lernt man, dass Regenwürmer für die Erde ausgesprochen wichtig sind. Aber ehrlich, wem fällt schon auf, wenn sie fehlen? Dabei sind die Regenwürmer noch recht beliebt im Vergleich mit ihren anderen ErdmitbewohnerInnen. Kaum ein Mensch bemerkt, wenn sie sterben, eher graust es einem, wenn man sie persönlich trifft. Mit beiden Händen in der Erde Wenn man sich auf den Boden einlässt, ihn auf Du und Du richtig kennenlernen will, dann dauert das Jahre. Egal wie klein oder groß der Blumentopf, das Beet, der Acker ist. Ganz verstehen wird man ihn wohl nie. Wir können uns dieser Wunderwelt Erde immer weiter annähern, dabei staunen, weinen, lachen, lernen – so wie das in einer gesunden liebevollen Beziehung eben ist. Dadurch wird nicht nur die Erde gesünder und unser Essen besser, durch unsere Mutter Erde erleben wir Shakti - so nennt Vandana Shiva die Urkraft und ich habe noch keinen passenderen Begriff dafür gefunden. Das Arbeiten mit und an der Erde lässt uns etwas begreifen, das es erlaubt uns selbst und die Weisheit der Welt besser zu verstehen. Bei etlichen meiner PraktikantInnen habe ich erlebt, wie sie durch das Jäten und Ernten erstmals oder endlich wieder zu sich selbst gefunden haben. Die Erde hat eine unglaubliche

Kraft zu Heilen, durch das, was auf ihr wächst oder durch einen gesunden Boden selbst. Sie hat auch eine große Selbstheilungskraft, eine Fähigkeit zu Lernen und Chaos und Brüche in Harmonie zu verwandeln. Mit unserer Arbeit als biodynamische Bäuerinnen, Bauern und GärtnerInnen können wir die Erde in diesem Prozess begleiten. In unseren Händen gedeihen Lebensmittel, wir tragen Verantwortung dafür, dass das auch in vielen Jahren noch so sein kann. Genuss und Lebendigkeit gehören zusammen, auch das ist die Botschaft von Sarah Wiener. Wir dürfen die Erde in ihrer Entwicklung unterstützen so wie sie uns in unserer Entwicklung unterstützt. So ist Arbeiten mit der Erde ein ständig wechselnder Prozess von Geben und Nehmen. Es ist unser konkretes tägliches Tun, im Garten, auf den Wiesen und Feldern, das uns und diese Welt verändert und unsere Zukunft bestimmt. Es braucht viele Menschen, die diese Erde in eine blühende fruchtbare Zukunft führen, zum Wohle aller Menschen, die von dieser fruchtbaren Erde leben. • ANDREAS HÖRITZAUER & MARTINA NACHTSHEIM

Reiß das Pflaster aus dem Sand! • Pack die Schaufel aus: Werde zum Urban Gardener • Jeder Blumentopf, jedes Beet und jedes Feld wünscht sich ökologische Fürsorge • Guerillagardening – Grüne Fußabdrücke in deiner Stadt • Stell Deinen Hof um – bio oder biodynamsich, finde Deinen Weg • Kompostiere was Dir in die Finger kommt, das ist der Anfang der Lebendigkeit


Zugegeben, auch bei uns gibts

Stockholder. Was soll das eigentlich? Seit 1988 Jahren stures Festhalten an Handarbeit, um damit im Waldviertel Arbeitspl채tze zu schaffen? Der Verzicht auf konventionelle Vertriebswege, um damit keinem Preisdruck auf Kosten der Bauern ausgesetzt zu sein? Keine stillen Teilhaber, Aktion채re oder Stockholder? Die Antwort finden Sie auf www.sonnentor.com

Stock-Halter: Sonnentor Bauer Andreas Schmidt


LEBENSFÄHIGE TECHNISCHE UNIVERSITÄT, INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN FORSCHUNGSBEREICH FÜR VERKEHRSPLANUNG UND VERKEHRSTECHNIK

UND

DIE STADT DER ZUKUNFT

MENSCHEN GERECHTE STÄDTE Em. O. Univ. Prof. DI Dr. Hermann Knoflacher

PKW PRO 1.000 EINWOHNER STÄDTE IM VERGLEICH:

WIEN NEW YORK BERLIN LONDON

391 305 289 213

Quelle: Statistik Austria, Spiegel, New York Times

680.000 670.000 660.000 650.000 640.000 630.000 620.000 2001

2003

2005

2007

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2011

2013

Vorbemerkung Einen Beitrag über das Thema „Nachhaltige Stadtplanung“ bzw. „Stadt der Zukunft“ zu schreiben, führt zum Problem, dass realisierte Stadtplanung immer nachhaltige Wirkungen hat und damit auch die Stadt der Zukunft beeinflusst, gleichgültig, ob diese durch die Planung verbessert oder entwertet wird. Das Adjektiv „nachhaltig“ wird zwar mit dem Handlungsprinzip „Nachhaltigkeit“ assoziiert, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht, kann aber aus Sicht der Systemnutzer oder –ausbeuter gerade das Gegenteil bedeuten, wie die Forderung nach nachhaltiger, optimaler Bequemlichkeit, rücksichtslosen Individualismus oder die Stadt als Ort nachhaltiger Gewinne internationaler Konzerne. Städte sind Orte hoher Ressourcenkonzentration, haben aber im Gegensatz zu den global agierenden Konzernen den Nachteil lokaler Bindung. Damit kann Stadtplanung auch zur Strategie, um mit Hilfe „verlässlicher“ Architekten über Wettbewerbe und willige Jurys die von der Allgemeinheit erbrachten Standortvorteile auszubeuten, genutzt werden. So kann man sich etwa über Vereinbarungen wie das Weltkulturerbe hinwegsetzen und zwingt die Stadtplanung zu wundersamen Erklärungen, die allen Zielen der Stadt widersprechen, wie es beispielsweise in Wien-Mitte versucht wurde und beim Eislaufverein wieder ansteht (Anm. d. Red.: Verschiedene Bauprojekte in Wien Mitte, v.a. das 2003 fertiggestellte Justizzentrum Wien Mitte, haben seit den 90erJahren immer wieder zu erheblichen Widerständen seitens der Öffentlichkeit geführt. Im Areal zwischen Hotel Intercontinental und Eislaufverein bzw. Konzerthaus ist ein 73 Meter hohes Hochhaus geplant. Diverse Prüf- und Widmungsverfahren sind derzeit im Gang). Ist der Investor gleichzeitig Eigentümer einer mächtigen Lokalzeitung, wird sich jeder Politiker hüten, sich dagegen zu stellen. Hochhäuser in der

europäischen Stadt sind die sichtbaren Kennzeichen dafür, dass die Stadt die Kontrolle über ihre Entwicklung verloren hat. Schlagworte wie „Smart Cities“ werden verwendet, um bei den Verantwortlichen das Bewusstsein für Probleme zu wecken, für die „wir, die Konzerne, die Lösungen haben.“ Das Eröffnen „nachhaltiger Geschäftsfelder“ für Großinvestoren, Bauindustrie, Elektronikerzeuger, Software-, Energie- und so genannten Dienstleistungskonzernen bringt die Städte „nachhaltig“ unter deren Kontrolle. Ohne Berücksichtigung dieser heutigen Randbedingungen würde man Stadtplanung und den Städtebau naiv betrachten. Die Ergebnisse der Stadtplanung des 20. Jahrhunderts entsprechen nur selten dem, was man von einer Stadt der Zukunft erwartet. Der Glaube an unbegrenzte Machbarkeit und solider Unkenntnis der Wirkungen mancher technischen Entwicklung haben dazu beigetragen. Das Verkehrssystem spielt dabei die zentrale Rolle, die man bis heute nicht begriffen hat. Verlust von Dimension und Harmonie In der Stadtplanung haben sich die Dimensionen durch die technischen Verkehrssysteme grundlegend verändert, vom Maßstab des Menschen zum Maßstab der technischen Verkehrsmittel. Man plante und plant nicht mehr Städte für die Menschen, sondern für das Auto. Das Ergebnis: Zersiedelung des Umlandes, Ruin lokaler Wirtschaftsstrukturen, Einkaufszentren und Fachmärkte am Stadtrand als Parasiten, die den städtischen Organismus zerstören. Ein Autoverkehr, ohne den sich die Bevölkerung, ihre Politiker und viele Planer sich eine Stadt der Zukunft nicht mehr vorstellen können. Dass damit Vielfalt und Dichte, die Schönheit und die „Seele der Stadt“ vernichtet wurden, stört diese relativ neue Spezies der Stadtbewohner, die Autonutzer nicht. Die „Raumplanung“ zerteilt den einst


MODAL-SPLIT WIEN

lebendigen Stadtorganismus monofunktional, zusammengehalten mit einem riesigen Aufwand an Autoverkehr und Energie für „Mobilität“. Die Evolution befreit sich von derart ineffizienten Systemen, selbst wenn diese vorübergehend noch so erfolgreich und überlegen wirken. Mit dem Auto im Kopf gibt es keine menschengerechte und lebensfähige Stadt Die Stadt ist ein Produkt aus den Hirnen der Menschen, ein künstlicher Organismus, der auf Energie und Ressourcen – von innen und von außen – angewiesen ist. Je mehr er von äußerer Energie abhängig ist, umso gefährdeter ist er. Eine Stadt wird daher in dem Maß nachhaltig, in dem sie von der Energie der stadtbildenden Elemente und den eigenen Ressourcen erhalten werden kann. Das waren über die Jahrtausende die Menschen, sozial hoch entwickelte, kultivierte Zweibeiner. Die einzige menschengerechte Geschwindigkeit ist das Schritttempo der Fußgänger; der dazu passende Maßstab der des Menschen. Zusammengehalten wird die Stadt über die Beziehungen in den öffentlichen Räumen, vor allem in der Querrichtung. Mit den Fahrbahnen für den Autoverkehr wurden diese zerschnitten. Fließender Autoverkehr ist allerdings nur ein Symptom. Die fundamentale Ursache für die nicht nachhaltige Stadt liegt in die Organisation der Abstellplätze für Autos. Mit dem in die Bau- und Garagenordnungen übernommenen Paragraph 2 der Reichsgaragenordnung, nach dem bei jedem Neubau ausreichend Kfz-Abstellplätze zu errichten seien, wird seit 1939 rechtlich erzwungene systematische Zerstörung der Städte durch die Stadtplanung beschrieben. Die Folgen dieser für die Stadt negativen Vorschrift sind so komplex, dass sie durch keine der üblichen Disziplinen erkannt wurde, weil ihnen der Zugang zu dem wichtigsten Element der Stadtplanung, der evolutionären Verfasstheit der Menschen fehlt.

2013

2030 ZIEL

ÖFFENTLICH 39 %

40 % (•)

AUTO

28 %

15 % (•)

RAD

6 %

15 % (•)

27 %

30 % (•)

ZU FUSS

Quelle: Stadt Wien

„DIE FUNDAMENTALE URSACHE FÜR DIE NICHT NACHHALTIGE STADT LIEGT IN DIE ORGANISATION DER ABSTELLPLÄTZE FÜR AUTOS.“


© Foto: Stephan Huger

SPRECHER

DIE STADT DER ZUKUNFT

DR. HARALD FREY (AT) DER DIPLOMIERTE BAUINGENIEUR HARALD FREY ARBEITET AM INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN IM FORSCHUNGSBEREICH “VERKEHRSPLANUNG UND VERKEHRSTECHNIK” AN DER TU WIEN. SEINE WISSENSCHAFTLICHEN SCHWERPUNKTE SIND DIE UNTERSUCHUNG VON WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN VERKEHRSSYSTEMEN UND STADTPLANUNG, E-MOBILITÄT, MACHBARKEITSSTUDIEN UND BEFRAGUNGEN. HARALD FREY IST AUTOR VON MEHR ALS 200 PUBLIKATIONEN UND GILT ALS VERFECHTER VON VERKEHRSBERUHIGENDEN MASSNAHMEN. VERKEHRSWISSENSCHAFTEN.TUWIEN.AC.AT

Bedingungen für die Planung einer lebensfähigen und menschengerechten Stadtentwicklung Nachhaltig wird die Stadt in dem Ausmaß in dem man den Menschen wieder den öffentlichen Raum zurückgibt. Dazu muss der zentrale Fehler in den Planungsgesetzen, dass zu jeder Wohnung, jedem Geschäft, jeder Arbeits- und Freizeitaktivität ein Abstellplatz für Autos geplant und gebaut werden muss, beseitigt werden. Autos sind in Garagen, weiter entfernt als der öffentliche Verkehr oder außerhalb bebauter Gebiete abzustellen. Die fehlgeplanten Teile sind durch marktwirtschaftliche Prinzipien zu heilen, indem man den Marktpreis für das Abstellen auf öffentlichem Gut und die Folgekosten für Fahrbahnen, Infrastruktur und Bauten, beim Verursacher, dem Abstellplatz für private Pkws – auch bei den Betrieben und Shoppingcenter – einhebt. Das Geld, das man für diese Sanierung braucht, liegt buchstäblich auf der Straße. Dazu muss aber bei den Planern und Verantwortlichen das Auto aus dem Kopf, das ihre Weltsicht bestimmt und ihr Handeln lenkt, entfernt werden. Dort hat es sich durch die Prägung aus dem Autoumfeld eingenistet und später durch die Ausbildung noch verfestigt. Hilfreich dafür ist eine Stunde Rollstuhlfahrt, wie sie meine Studenten seit Jahrzehnten machen müssen, auch für Politiker. In dem Maß, in dem man diese für die Nachhaltigkeit der Stadt notwendige Ordnung einführt, nimmt die Freiheit der Mobilität in ihr ebenso zu wie ihre wirtschaftliche Stärke, weil durch die Geschwindigkeiten der Fußgänger, Mobilitätszeit in der Nähe gebunden wird und damit auch die Wirtschaft lokal wieder aufleben kann. Denn im Verkehrssystem gibt es weder Zeiteinsparung durch Geschwindigkeit, noch ein Mobilitätswachstum. Die Mobilitätszeit ist für alle

gleich – die schnellen müssen nur weiter fahren - und die Zahl der Wege auch. Nehmen Autofahrten zu, nehmen alle anderen Mobilitätsformen ab – beides ändert die Stadtund Wirtschaftsstrukturen. Eine so geplante Stadt erzwingt Vielfalt, Nähe und Schönheit bei der baulichen Gestaltung, garantiert sichere Räume durch die Öffnung der Gebäude und Fenster zum Straßenraum und die Augen und Ohren der Menschen, die dort wohnen, arbeiten. Mit den sozial verträglichen Verkehrsmitteln Fahrrad und öffentlicher Verkehr kann der Großteil der Mobilität nachhaltig bewältigt werden. Autos gibt es in dem Ausmaß, in dem sie zum Nutzen der Gesellschaft und zum Wohle der Stadt dienen, als Bewegungsprothese für Behinderte und für Liefer- und Dienstleistungen, die nicht auf verträglichere Art erledigt werden können. Mit dem zurückgewonnenen Platz kann eine neue zukunftsfähige Stadt gestaltet werden, die so interessant ist, dass man ihr seine Augen wieder zu und von den Wischtablets abwenden kann und so der digitalen Demenz entkommt. Noch haben wir die Wahl zwischen einer menschengerechten, schönen, sozialeren und freieren Stadt und einer technokratisch diktierten unmenschlichen Wohn-, Arbeits-, Freizeit-, Ausbildungswelt und –umwelt, in der die Kommunikation, der Verkehr also nicht mehr auf Augenhöhe, sondern nur mehr durch zwischengeschaltete Konzerntechnologie erfolgt. Diese Stadtvision wird heute von den Konzernen, die die Menschen zu willigen Sklaven ihrer Weltherrschaft degradieren wollen, mit allen Mitteln und allen Partnern, die sie finden, betrieben. • EM. O. UNIV. PROF. DI DR. HERMANN KNOFLACHER



TALKING CLEAN + ACTING DIRTY

FÜR EIN

GESCHÄFTSFÜHRERIN GLOBAL 2000

KLIMA DER GERECHTIGKEIT Leonore Gewessler

Klimawandel, das heißt Dürrekatastrophen, Überschwemmungen, Temperaturextreme, Taifune, ein steigender Meeresspiegel und noch vieles mehr. Was wie das Szenario eines Horrorfilms klingt, gehört in vielen Teilen der Welt bereits zum Alltag. Auch in Österreich ist der Klimawandel angekommen. Hochwässer, Gletscherrückgang, Schneemangel – alles keine Jahrhundertereignisse mehr, angesichts der Tatsache, dass die Temperatur in der Alpenrepublik seit 1880 um 2°C gestiegen ist. Klimawandel hat nicht nur dramatische Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht der Erde, auch die sozialen Auswirkungen einer ungebremsten Klimakrise wären enorm. „JUST BECAUSE YOU‘RE POOR, JUST BECAUSE YOU LIVE PHYSICALLY ON THE WRONG ‚SIDE OF THE TRACK‘ DOESN‘T MEAN THAT YOU SHOULD BE DUMPED ON.“ ROBERT BULLARD

Millionen Menschen würden zu Flüchtlingen, in vielen Regionen der Erde würde die jetzt schon prekäre Ernährungssituation massiv verschärft, ganze Nationen würden dem Meeresspiegelanstieg zum Opfer fallen. Auch das sind nicht apokalyptische Bilder einer fernen Zukunft. Bis 2020 könnte es laut Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC bereits 250 Millionen Klimaflüchtlinge geben; im Jahr 2014 wurde in Neuseeland das erste Mal einem Flüchtling aus Tuvalu auf Grund von Klimawandel Asyl gewährt. Wir alle sind sowohl Verursacher des Klimawandels als auch von seinen Auswirkungen betroffen. Doch gilt dies für jeden von uns gleichermaßen? Wer welchen Anteil an den Ursachen des Klimawandels hat, wo die Auswirkungen spürbar sind, und welche Möglichkeiten und Ressourcen für die Anpassung am Klimawandelfolgen zur Verfügung stehen, ist global gesehen sehr ungleich verteilt. Von einem „Klima der Gerechtigkeit“ sind wir weit entfernt. Die Verursacher der Klimakrise sind nach wie vor im entwickelten globalen Norden zu suchen: Die EU allein ist für

17 % der kumulierten globalen Treibhausgasemissionen seit 1850 verantwortlich. Auch wenn insbesondere China und andere Schwellenländer für den zukünftigen Anstieg verantwortlich sein werden, geht der bisherige TreibhausgasAusstoß größtenteils auf das Konto der USA und EU. Beim Pro-Kopf-CO2-Ausstoß zeigt sich dasselbe Bild. Während der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß der EU-28 bei unter 8 Tonnen CO2 liegt, liegt er in Mexiko bei rund 4 Tonnen. Ein über alle Köpfe der Welt gerecht verteiltes und verträgliches Maß müsste jedoch bei 2 Tonnen CO2-Ausstoß pro Kopf liegen – ein Niveau, das aktuell Indien hält. Die USA liegen bei 16 Tonnen. Im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels verhält es sich genau umgekehrt. Die besonders verletzlichen Länder des globalen Südens spüren aufgrund ihrer geographischen Lage und sozioökonomischen Verwundbarkeit die Auswirkungen des Klimawandels am stärksten. Aber auch innerhalb der reichen Industrienationen ist die Betroffenheit durch den Klimawandel nicht gleichmäßig verteilt. Robert Bullard weist dies in den USA seit mehr als 30 Jahren in seiner Arbeit eindrucksvoll nach. Ärmere Regionen sind auch in den reichen USA überproportional von den Folgen von Umweltzerstörung und Klimawandel betroffen. An den Auswirkungen des Hurrican Katrina beschreibt Bullard einen sich verstärkenden Effekt: Sozial benachteiligte Familien leben oft in den Gegenden, die durch den Klimawandel am verwundbarsten sind, gleichzeitig fehlen ihnen die Möglichkeiten, sich gegen Risken abzusichern. Auch bei der Hilfe nach Katastrophenfällen ziehen benachteiligte Regionen oft den Kürzeren. Dabei spielen, sehr wahrscheinlich nicht nur in den USA, auch andere Faktoren der Diskriminierung eine Rolle, etwa jene nach der Hautfarbe.


Foto: ©Texas Southern University

DR. ROBERT BULLARD (US) SETZT SICH SEIT DEN SPÄTEN SIEBZIGERN FÜR DIE GERECHTE VERTEILUNG VON ÖKOLOGISCHEN NUTZEN UND LASTEN ZWISCHEN ALLEN BEVÖLKERUNGSSCHICHTEN EIN. DER AKADEMIKER UND AKTIVIST GILT DAHER ALS „FATHER OF ENVIRONMENTAL JUSTICE“. ER IST AUTOR VON 18 BÜCHERN UND ARBEITETE IN HUNDERTEN GERICHTSVERFAHREN UND ÖFFENTLICHEN ANHÖRUNGEN ALS SACHVERSTÄNDIGER. 2008 ERNANNTE IHN NEWSWEEK ZU EINEM DER 13 BEDEUTENDSTEN PERSÖNLICHKEITEN DES JAHRHUNDERTS. SEIT 2011 IST BULLARD DEKAN AN DER SCHOOL OF PUBLIC AFFAIRS DER TEXAS SOUTHERN UNIVERSITY. DRROBERTBULLARD.COM

SPRECHER

Klimagerechtigkeit herzustellen erfordert daher auf beiden Seiten aktiv zu werden: die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und dabei weltweit gerecht aufzuteilen, und die ungleiche Verteilung der Folgen des Klimawandels auszugleichen. Dabei haben die entwickelten Nationen eine besondere Verantwortung. Erstens müssen wir unseren eigenen CO2-Ausstoß radikal verringern. Dafür sind die Ziele der EU (bis 2020 die Emissionen um 20 % zu reduzieren, bis 2030 um 40 %), bei weitem zu gering – notwendig und möglich wären mindestens 60 % bis 2030 und 80-95 % Reduktion des CO2-Ausstoßes bis 2050. Auch die internationale Energieagentur bestätigt in ihrem aktuellen World Energy Outlook 2015, dass wir bei Weiterführung der bisherigen Energiepolitik unser gesamtes CO2-Budget, das uns bis 2100 zur Verfügung steht, bereits bis 2040 verbraucht haben werden. Und was dann? Ohne starke Klimaschutzambitionen aus den USA und Europa (und ja, auch Österreich), kann weltweiter Klimaschutz nicht gelingen. Wenn die UNEP jedoch nachweist, dass die Entwicklungsund Schwellenländer höhere Ambitionen beim Klimaschutz an die UN-Klimaschutzkonferenzen melden als Industrienationen, dann ist das gelinde gesagt beschämend. Zweitens haben wir die Möglichkeit und Verantwortung, echte Lösungen für Klimagerechtigkeit zu entwickeln und die sich entwickelnden Länder dabei zu unterstützen, einen klimafreundlichen Entwicklungsweg wählen zu können. Mega-Dämme, Nuklearenergie, Biosprit und Gentechnik sind nur Scheinlösungen. Doch wir haben bereits jetzt genügend Wissen und bessere Ideen, um Ressourcen zu schonen, nachhaltig im umfassenden Sinne zu werden und menschenwürdige Entwicklung


TALKING CLEAN + ACTING DIRTY

DEIN FUSSABDRUCK: WWW.MEIN-FUSSABDRUCK.AT

NACHMITTAGSSESSION “TALKING CLEAN AND ACTING DIRTY” IM RAHMEN DER ERDGESPRÄCHE 2015 FINDET EINE NACHMITTAGSSESSION UNTER DEM TITEL "TALKING CLEAN AND ACTING DIRTY - CLIMATE JUSTICE UND DIVESTMENT" STATT. DR. ROBERT BULLARD, IN DEN USA ALS "FATHER OF ENVIRONMENTAL JUSTICE" BEKANNT, IST ZU GAST AM PODIUM UND WIRD EBENSO AM ABEND ÜBER DAS THEMA SPRECHEN. DISKUSSIONSTEILNEHMER/INNEN: LEONORE GEWESSLER, DR. REINHARD KREISSL UND DR. ANDREAS NOVY. MODERATION: GEORG GÜNSBERG

zu ermöglichen, insbesondere für den globalen Süden dieser Erde. Die Energie- und Mobilitätswende im globalen Maßstab ist eine große Herausforderung, aber gemeinsam können wir sie schaffen. Eine der Hauptvoraussetzungen für die Eindämmung des Klimawandels ist die Abkehr von fossiler Energie. Öl und Gas müssen im Boden bleiben, Fracking darf keine Zukunft haben, und 82 % der Kohlereserven dürfen nie verbrannt werden, damit wir die Erderwärmung auf unter 2°C halten. Präsident Obama hat es letztes Jahr auf den Punkt gebracht: We’re not going to be able to burn it all. Unsere finanzielle Verantwortung können wir auch durch unsere Investitionsentscheidungen wahrnehmen. Die Divestment-Bewegung, als Gegenstück von Investment, bewegt InvestorInnen dazu, ihr Vermögen aus CO2-intensiven Anlagen zurückzuziehen. Nicht mehr das Business Modell der Vergangenheit, sondern der Weg in die erneuerbare Energie-Zukunft sollen finanziert werden. Einige Erfolge gibt es schon zu vermelden: vom amerikanischen Rockefeller Fund über australische Universitäten bis zum Pensionsfonds der norwegischen Regierung haben InvestorInnen aufgehört, Geld in Shell, BP, Gazprom und andere Klimasünder zu investieren. Nicht nur aus moralischen Gründen, sondern auch weil sie kein finanzielles Risiko eingehen wollen. In Europa steckt rund 1 Billion EUR in klimaschädlichen Finanzanlagen. Sobald der Ausstieg aus fossilen Energien über internationale Klimaabkommen verpflichtend wird, verlieren diese Investments massiv an Wert. Investitionen in eine klimafreundliche und klimagerechte Welt haben aber auch dann noch Zukunft.

To change everything, we need everybody. Politik und Wirtschaft sind gefordert, klimagerechte Lösungen zu entwickeln und sich den Fragen der Zukunft zu stellen. Aber auch jede und jeder von uns muss sich unbequemen Fragen über unseren eigenen Beitrag zur Klimagerechtigkeit stellen. Haben Sie z.B. Ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck schon einmal berechnet? Wir sind die Generation, die darüber entscheidet, ob wir in einer Welt leben werden, die von Klimakatastrophen und ihren Auswirkungen geprägt ist oder ob wir den Boden für eine friedliche, solidarische Welt ebnen in der alle Menschen in Menschenwürde leben. With everybody we will change everything. Für ein Klima der Gerechtigkeit für unseren Planeten. • LEONORE GEWESSLER

#keepitintheground The Guardian und 350.org haben eine Kampagne gestartet, um die zwei größten Stiftungen der Welt – die Bill and Melinda Gates Foundation und die Wellcome Trust – dazu zu bewegen, ihre Investitionen aus fossilen Energien zurückzuziehen. The Guardian Media Group setzte im Rahmen dieser Kampagne den ersten Schritt und zog ein Investment in der Höhe von 800 Millionen US$ in fossile Energien zurück. Der Fortschritt der Kampagne kann mit dem Hashtag #keepitintheground auf Twitter nachverfolgt werden.


* * * D O P P E LAKTION ***

AUF OEKOSTROM UMSTEIGEN   und 2 Monate gratis Strom+250 Bonuspunkte kassieren   ODER NEUKUNDEN WERBEN    und pro Werbung 250 Bonuspunkte sammeln!  oekostrom® Hiermit stelle ich an die oekostrom GmbH („oekostrom“), Laxenburger Str. 2, 1100 Wien, zu den AGB der oekostrom (siehe www.oekostrom.at) das Angebot auf Lieferung von elektrischer Energie durch oekostrom. Die Geltung von Vertragsbedingungen und/oder AGB des Kunden, die den AGB der oekostrom und/oder den Bestimmungen des Angebotsformulars widersprechen, ist ausdrücklich ausgeschlossen. Herr Frau

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Bitte wählen Sie Ihr Produkt – die aktuellen Preise und Tarifbestandteile finden Sie im jeweiligen Produktblatt und auf www.oekostrom.at oekostrom® basic – ich erkläre mich mit der Zahlung per Bankeinzug sowie dem Online-Service (siehe Produktblatt) ausdrücklich einverstanden. oekostrom® premium – ich kann Zahlungsart und Service frei wählen: Monatlich (im Nachhinein) Quartalsweise (im Nachhinein) SEPA-Lastschrift Creditor-ID: AT77ZZZ00000032209 Mandatsreferenz: Bei Bankeinzug / oekostrom® basic bitte unbedingt ausfüllen: Ich ermächtige oekostrom, Zahlungen von meinen Konto mittels SEPA-Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der oekostrom auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. BIC

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BUCHREZENSION

AUTORIN UND HUNDEFREUNDIN

WOLFSPIRIT MEINE GESCHICHTE VON WÖLFEN UND WUNDERN Brigitte Rattay

Mythos Wolf Für viele Menschen steht der Wolf für Intelligenz, Freiheitsliebe, tiefe Instinkte und das Wissen um die Bedeutung sozialer Kontakte in der Gruppe. „Der Wolf ist ein Wesen, das zwischen Welten und Zeiten wandern kann“, sagen kanadische Indianer.

WOLFSPIRIT - MEINE GESCHICHTE VON WÖLFEN UND WUNDERN GUDRUN PFLÜGER VERLAG: NATIONAL GEOGRAPHIC

Mythos Mensch Gudrun Pflüger erzählt ihre Geschichte. Sequenzen aus einem Leben, um das sie zu kämpfen gelernt hat, dem ein Gehirntumor plötzlich seine Endlichkeit aufzeigt. Ohne Pathos oder übertriebene Rührung beschreibt sie ihre Ängste, wie es ist, wenn unser Schicksal uns unvorbereitet in Bahnen lenkt, die uns im Moment mutlos machen und wir uns unerwartet auf einem Weg finden, den wir nicht nehmen wollen. Der Wolfspirit, das Wissen um die Fähigkeiten des Wolfs, sein Überleben zu sichern, gibt ihr die Kraft dazu. Sie verweigert sich nicht allen Mitteln der modernen Medizin sondern unterzieht sich einer langwierigen Therapie. Sie greift zurück auf ihre Erfahrungen in Sport und Naturforschung und nimmt den Kampf auf. Sie stellt sich Ihrer Erkrankung mit dem Hintergedanken, dass dies nicht alles gewesen sein könne, dass in ihrem Leben noch mehr getan werden müsse und dass noch Abenteuer und vor allem die Wölfe auf sie warteten. Ein Netzwerk aus Familie und Freunden begleitet sie beschützend und unterstützend auf ihrem Weg zurück ins Leben und ihre geliebte kanadische Wildnis.

Als ehemaliges Mitglied des Österreichischen Langlauf Nationalteams war sie als Spitzensportlerin im Winter wie auch im Sommer, unter anderem auch als Weltmeisterin im Berglauf, erfolgreich. Das Kapitel Sport liegt hinter ihr, doch die dabei erworbenen Fähigkeiten, ihren Körper zu fordern und die tiefe Verbundenheit mit Natur und Umwelt bleiben für einen neuen Lebensweg relevant. 1997 Salzburg – zwischen zwei Vorlesungen. An einem Stand der Organisation „Vier Pfoten“ lässt sich Gudrun ansprechen und informieren. Sie ist interessiert und unterschreibt eine Mitgliedschaft. Übernimmt die Patenschaft für eine besenderte Wölfin bei einem Wolfsprojekt in den kanadischen Rocky Mountains. Durch regelmäßige Updates erhält sie Informationen. Die Wölfin heisst Chinook und sie führt Gudrun auf die Spur der wilden Wölfe. Berührend, in einfachen Worten lässt sie uns an ihrem weiteren Weg teilhaben. An gescheiterten Beziehungen zu Männern, an der tiefen Beziehung zu ihrer neuen kanadischen Heimat und vor allem zu den Wölfen. Lässt uns ihren kleinen Regenmann kennenlernen, ihren Sohn Conrad Kimii. Seinen zweiten Namen gab ihm ein Cree-Häuptlng: Kimiiwan – Regenmann. Ihre Warnung vor dem „Nature-deficit disorder“, dem Natur-Defizit Syndrom, sollten wir mit den Gedanken an kommende Generationen ernst nehmen. Unsere Sinne könnten sich der Natur entfremden. Direkter Kontakt mit der Natur ist äußerst wichtig für die kindliche Entwicklung. Können und wollen wir uns wirklich eine Generation


Fotos: ©ZDF, Privatarchiv

Gudrun Pflügers Buch„Wolfspirit“ ist leicht zu lesen. Nach kurzen Kapiteln wird zwischen den Zeiten gewechselt. Die nicht chronologische Reihung der Kapitel verwirrt vielleicht anfänglich, doch ist diese Art der Strukturierung keinesfalls zu kritisieren – ganz im Gegenteil – dieser Wechsel in ihre Welt vor der Erkrankung und der Zeit ihres Überlebenskampfes, lässt einen beinahe lockeren Erzählstil zu. Als würden wir ihr im Moment zuhören. Beim Plaudern über unsere Erinnerungen gehen wir selbst schließlich auch nicht immer chronologisch vor, sondern verknüpfen währenddessen immer neue Gedanken. Es gibt so viele Geschichten, wie es Menschen gibt, schreibt Gudrun Pflüger, aber ihre ist eine etwas andere Geschichte, ihre wird erzählt. Ihre Geschichte vom Überleben wollen, von Menschen und Wölfen, ist eine der Liebe, der Toleranz, von Verständnis und der Sehnsucht nach einem Miteinander der „humanen und tierischen Welt“. Denn sind wir im Sinne der Biologie nicht alle Tiere? • BRIGITTE RATTAY QUELLE: Buch „Wolfspirit“ unter teilweiser Verwendung von Sätzen Gudrun Pflügers.

GUDRUN PFLÜGER (AT) DIE SALZBURGER BIOLOGIN UND EHEMALIGE PROFISPORTLERIN GUDRUN PFLÜGER HAT IHR LEBEN DEN WÖLFEN GEWIDMET. AUS IHRER ARBEIT MIT DEN BISHER KAUM ERFORSCHTEN KÜSTENWÖLFEN IN KANADA GINGEN ZWEI AUSGEZEICHNETE DOKUMENTARFILME HERVOR („DIE SUCHE NACH DEN KÜSTENWÖLFEN“ UND „DIE WOLFSFRAU“). IN IHREM BUCH „WOLFSPIRIT“ SCHILDERT SIE ZUDEM, WIE IHR IHRE ERLEBNISSE BEI DER BEWÄLTIGUNG IHRER KREBSERKRANKUNG HALFEN. 2010 WANDERTE PFLÜGER QUER DURCH DEN ÖSTERREICHISCHEN ALPENRAUM, UM SICH EIN BILD ÜBER EINE MÖGLICHE WIEDERANSIEDLUNG VON WÖLFEN ZU MACHEN. HEUTE LEBT SIE MIT IHREM SOHN CONRAD IN RADSTADT UND ARBEITET ALS „LARGE CARNIVORE EXPERT“ FÜR DIE EUROPEAN WILDERNESS SOCIETY. WILDERNESS-SOCIETY.ORG

© Foto: SportImpuls

SPRECHERIN

vorstellen, die kaum noch auf Bäume klettern oder erleben kann, wie sich das Wasser eines wilden Flusses anfühlt oder Barfußlaufen auf einem Waldboden, eine Generation, die keine Blumen kennt?


NUCLEAR LIES DECKT DIE FURCHTBAREN MISSSTÄNDE RUND UM INDISCHE NUKLEARANLAGEN, WIE JENE IN KOODANKULAM AUF. ANRAINER/INNEN & ATOMKRAFTGEGNER/ INNEN WERDEN MIT LÜGEN MANIPULIERT UND MIT POLIZEIGEWALT ZUM SCHWEIGEN GEBRACHT. DER FILM ZEIGT DIE NOTLAGE DER MENSCHEN, DIE VON DER INDISCHEN REGIERUNG ZU VERANTWORTEN IST. ER FÜHRT UNS DURCH DIE FISCHERDÖRFER NAHE DER BESTEHENDEN PROBLEMREAKTOREN, DIE HOCH VERSTRAHLTEN MINEN, DIE AUFBEREITUNGSANLAGEN UND DIE GEPLANTEN MEGA-NUKLEARANLAGEN. NUCLEAR LIES DOKUMENTIERT DIE STIMMEN DER BETROFFENEN UND IHREN KAMPF UMS ÜBERLEBEN. EIN FILM VON PRAVED KRISHNAPILLA. LÄNGE 74 MINUTEN.

VORPREMIERE AM 7. DEZEMBER 2014 IM AUSGEBUCHTEN WIENER BURGKINO


NEONGREEN AD(VENTURE) 2013

NUCLEAR LIES

EXECUTIVE PRODUCER NUCLEAR LIES, MANAGING DIRECTOR ERDGESPRÄCHE UND NEONGREEN NETWORK. ZENTRUM FÜR GLOBALEN WANDEL UND NACHHALTIGKEIT, BOKU WIEN.

Adam Pawloff Vor zwei Jahren war Praved bei Angie und mir zum Essen eingeladen. Er war soeben aus Indien zurückgekehrt und hatte viel zu erzählen. Neben einem Besuch bei seinen Eltern, hatte Praved begonnen, mit unterschiedlichen Menschen über die Atomanlage in Koodankulam nahe seiner Heimat zu sprechen – mit ehemaligen Arbeitern, mit Müttern und ihren Kindern, mit Aktivistinnen und Aktivisten. Er zeigte uns Ausschnitte von Interviews, die er dort geführt hatte und Bilder vom unglaublich schönen Kerala – Natur, Menschen, Tiere, Farben – aber auch von der furchtbaren Atomanlage und von Kindern, die mit durch die Strahlung verursachten Behinderungen auf die Welt gekommen sind. Er schilderte uns den Widerstand, den die Menschen vor Ort leisten, trotz der ungeheuer repressiven Maßnahmen des Staatsapparates. Abschließend sagte Praved, dass er vorhätte, die Geschehnisse in Indien filmisch zu dokumentieren und der Welt zu zeigen. Uns war sofort klar, dass wir dieses Projekt unterstützen wollen und so kam es, dass „Nuclear Lies“ bei den ERDgesprächen 2013 zum ersten NEONGREEN (Ad)venture* wurde. Glücklicherweise teilten einige Menschen Praveds Vision und mit Hilfe der oekostrom AG entstanden Medienberichte und eine Crowdfunding-Aktion. Dank der Unterstützung vieler weiterer Menschen und Organisationen, allen voran Renate Brandner-Weiß vom Waldviertler Energiestammtisch, wurde der Film Ende 2013 erfolgreich basisfinanziert. Im Februar 2014 brach Praved erneut nach Indien auf, wo er gemeinsam mit einem fünfköpfigen Team über 50 Interviews führte und Aufnahmen mehrerer Atomanlagen, Minen und deren Umgebung drehte. Im November 2014 wurde der Film fertiggestellt und im Dezember im Wiener Burgkino uraufgeführt. Heute, zwei Jahre nach der Vorstellung dieses Projekts, freuen wir uns sehr, den Film Nuclear Lies im Rahmen der ERDgespräche 2015 zu zeigen!

Fotos: © Amirthraj Stephen

* Projekte und Ideen, die seit 2013 bei den ERDgesprächen vorgestellt werden und auf unterschiedliche Art und Weise unterstützt werden können, z.B. durch Arbeitskraft, Beratung, Finanzierung etc.

NÄCHSTE VORFÜHRUNG FREITAG, 29. MAI, 19.00, BURGKINO WIEN

TRAILER HTTPS://VIMEO.COM/111563789


ERDGESPRÄCHE · BUFFET · TESTKOCHEN

THE

FOOD-LOVESTORY II.

t begun ... s u j ly n o e ’v We

Die „FOOD-LOVESTORY“ dokumentiert einen wichtigen Teil der ERDgespräche-Vorbereitungen: Das Testkochen. Gutes und gesundes Essen, regional, saisonal und biologisch, das ist unser Ziel. Mit der notwendigen Portion Liebe, testete ERDgespräche-Cateringmanager Saša Asanović gemeinsam mit „Jugend am Werk“ die neuen Schmankerln für die ERDgespräche. Wir waren live dabei und haben für Euch verkostet.

die neue kartoffelsuppe

FEEL THE LOVE!

10

1

7

4

qual

die optimale grösse für die gemüse-sticks ist ermittelt

vorbereitung ist die halbe miete

ity-

check

8

5

11

2

Mmmhh!

jetzt geht’s lo - os!

man riecht es förmlich...

12 6

gemüse am spiess

Fotos: © Andreas Edler

3

der kartoffelsuppenkasperl

9 13

American Bad-ass’ evil smile, Peter Lotz


PROTAGONISTEN

SAŠA

PETER

LUDY

SILVIJA

17

14 18

sogar der spritzbeutel war neongrün! sowas nennen wir perfektion.

am richtigen werkzeug fehlt es jedenfalls nicht ...

naschkater adam.

parisercreme mit zotter-kuvertüre.

die parisercreme unter strengster beobachtung

VIELEN DANK AN ALLE MITWIRKENDEN SAŠA ASANOVIC PETER LOTZ LUDY & SILVIJA DER REST DES KÜCHENTEAMS UND FOTOGRAF ANDREAS EDLER!

19 15

Tataaa: dinkel-kekse mit parisercreme 16 20

die jugend am werk “gang”: bereit für die erdgespräche ohne worte

erdgespräche catering-manager sasa asanovic bei dem berühmten schoko-riesel-test

Peter Jäckel, Fabian Pelikan, Ibrahim Cambaz, Phillip Kamaryt, Yesim Temel, Patrick Finding, Theres Wächter, Thomas Mölcnik, Mia Persen, Michelle Woller, Ludy Angeles De La Cruz, Sasa Asanovic, Silvija Tadic, Walter Csadek & Peter Lotz


WIR SAGEN DANKE

Grüner geht’s nicht Nachhaltigkeit ist eine konti­ nuierliche Reise ohne Ende. Bei Mondi arbeiten wir ständig an der Verbesserung der Ökoeffizienz unserer Produkte und Papierfabriken. Schon heute erfüllen alle Mondi Markenpapiere die Kriterien der Green Range.

ULI, MASTER Ulrich wurde 1977 in Regensburg (Bayern) geboren. Die Do-ItYourself-Einstellung seiner Eltern war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Dazu gehörten nicht nur das selbst gehackte Feuerholz für den Winter oder die ausgebesserten Roststellen am Auto, sondern vor allem auch der lautstarke Einsatz für den Planeten, zum Beispiel bei Demonstrationen gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. Nebenher entwickelten sich die Kritzeleien in seinen Schulheften zu großen Wandbildern in Form von Graffitis. Diese Leidenschaft führte ihn im Jahr 2000 nach Wien an die Angewandte zum Grafikdesign-Studium. Dort lernte er sein Bedürfnis, die Welt gleichzeitig bunter und besser zu machen, zu verbinden und ließ sich nicht lange bitten, bei der „Gebrauchsinformation für den Planeten Erde“ mitzuhelfen. Ulrich ist es wichtig, stimmungsvolle Ästhetik mit konkreten, auf den Punkt gebrachten und fundierten Informationen zu kombinieren. „Wenig reden, aber viel sagen“ lässt sich für ihn auch visuell umsetzen. Inzwischen bewegen sich seine Grafiken auch, und er versucht soziale und ökologische Projekte mit Motiongraphics, Interactive Design und Illustrationen zu unterstützen. „Die Erdgespräche sind für mich dabei etwas ganz Besonderes, weil jede und jeder Beteiligte so eine unglaubliche Überzeugung mitbringt“.

Die Green Range von Mondi ist ein Symbol für Höchstleistung in der nachhaltigen Papier­ produktion. Die Papiere sind FSC® / PEFC™ zertifiziert und aus verantwortungsvoll bewirt­ schafteten Wäldern oder total chlorfrei gebleich­ te Papiere (TCF) oder 100 % Recyclingpapiere.

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Der Kampf um den Planeten ist in den letzten 30 Jahren nicht einfacher geworden. Aber die Menschen, die Ulrich durch die verschiedenen Projekte kennengelernt hat, geben ihm die Zuversicht, dass seine neugeborene Tochter in einer lebensvwerten Welt aufwächst. Danke für alles, Uli! Ohne Deine Unterstützung hätten wir‘s nicht geschafft! Auf viele weitere, erfolgreiche Jahre! Deine neongrünen Freunde.

Fotos: © Andreas Edler, Rupert Pessl, Harald Seisenbacher, Stefanie Stern

OF VISUALS


DAS WAREN DIE ERDGESPRÄCHE 2014

IMPRESSUM HERAUSGEBER: NEONGREEN NETWORK REDAKTION: ANGIE RATTAY ADAM PAWLOFF

Fotos: © Andreas Edler, Daniel Mikkelsen, Babsi Maly, Nathan Murrell

TEXTE: JOHANNA STÖGMÜLLER ANDREAS HÖRITZAUER & MARTINA NACHTSHEIM HERMANN KNOFLACHER LEONORE GEWESSLER BRIGITTE RATTAY ADAM PAWLOFF LEKTORAT: BARBARA KÖPPEL DESIGN: ANGIE RATTAY WWW.ANGIENEERING.NET COVERFOTO: UNSPLASH DRUCK: GUGLER GMBH. CA. 5.000 STÜCK MADE IN AUSTRIA PAPIER: GEDRUCKT AUF MONDI BIO TOP 3®, 90G WWW.NEONGREEN.NET


ERDGESPRÄCHE 2015 AM 28. MAI IN DER WIENER HOFBURG Bitte um Anmeldung für die ERDgespräche und Side-Events ab sofort unter: www.erdgespraeche.net

ALLE INFOS UNTER: WWW.ERDGESPRAECHE.NET Tickets für Nachmittagsund Abendprogramm Besonders Unterstützen und VIP-TICKETS bestellen Livestream zu Hause in 2 Sprachen ansehen Side-Event-Programm: Nachlesen + Anmelden Als Volunteer anmelden und im Team mithelfen!

13.00 bis 17.00

17.00 bis 23.00

NACHMITTAGSPROGRAMM

ABENDPROGRAMM

13.00 Eröffnung Schirmherrin 13.30 - 15.00 Parallel Sessions mit Vortragenden 1. Podiumsdiskussion* Robert Bullard Podium: Leonore Gewessler, Reinhard Kreissl, Andreas Novy / Georg Günsberg. 2. Podiumsdiskussion Sarah Wiener, Gudrun Pflüger Podium: Martin Gerzabek, Wolfgang Pirklhuber, Andreas Höritzauer / Hildegard Aichberger. 3. Podiumsdiskussion Harald Frey Podium: Maria Vassilakou, Harald Gründl, Elisabeth Noever-Ginthör / Thomas Weber. 15.30 - 17.00 Vorstellung Neongreen (Ad)ventures Citizen Science: Wissenschaft & Zivilgesellschaft

[16.30 17.00 / 17.30 20.30 23.00

* In englischer Sprache, ** Very Interested Person

VIP**Empfang - mit Ticket] Einlass / Beginn Eröffnung Harald Frey Gudrun Pflüger PAUSE Robert Bullard Sarah Wiener Auszeichnung des Neongreen (Ad)venture ‚15 Buffet + Networking OFFIZIELLES ENDE

Änderungen vorbehalten

Vielen Dank an alle Partner der diesjährigen ERDgespräche!

Förderer

Sponsoren

oekostrom die saubere Alternative

Eventpartner

Produktion Freunde

Medienpartner


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