ERDnachrichten 2022

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© Liliana Merizalde for Instituto Juma

Willkommen in der kritischen Zone

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DER AMAZONAS IST EINE FRAU

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Nature strikes back Action speaks louder than words Tierschutz als Gamechanger Für Kinder erreichbar aufbewahren

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Offizielle Zeitung der:


© Jana Madzigon, Michele Agostinis, Manuel Gruber

Ein Ort zum Menschsein.

FOTOALBUM: ERDGESPRÄCHE 2019

www.altstadt.at


VORWORT

WILLKOMMEN IN DER

KRITISCHEN ZONE

BESTSELLER-AUTOR, PHILOSOPH UND HISTORIKER

Philipp Blom

Es ist Krieg. Menschen in Europa werden von Bomben zerrissen, kauern im Winter in ihren Kellern ohne Elektrizität und Heizung, wehren eine brutale Invasionsarmee ab. Nach der Pandemie, die unser Leben bereits völlig veränderte, ist das die zweite große Ernüchterung für Gesellschaften, in denen viele glaubten, dass ihnen so etwas nie passieren könnte. Hinter diesen Ereignissen steht eine Katastrophe, die alles andere in den Schatten stellt, ein Ereignis, das wir trotz anderer Herausforderungen nicht aus den Augen verlieren dürfen. Die Klimakatastrophe hat sich in den Jahren der Pandemie weiter beschleunigt. Jede Minute gehen auf der Welt mehr als 30 Fußballfelder Regenwald in Flammen auf, schmelzen 1 Million Tonnen Grönlandeis ab. Dies ist der Krieg der reichen Gesellschaften gegen die Natur. Gefangen zwischen diesen eskalierenden Ereignissen ist es schwer, nicht ratlos und tatenlos zuzusehen, weil die bewährten Rezepte unseres Denkens angesichts der Klimakatastrophe zerbrechen. Wirtschaftswachstum ist keine Antwort darauf, Märkte sind machtlos gegen die Logik der Zerstörung. In dieser Situation scheint mir nichts wichtiger, als unser Handlungspotential zurückzugewinnen. Das ist nur möglich, wenn wir beginnen, anders über die Welt und den Platz der Menschen darin nachzudenken, neue Bilder dafür zu finden. Unsere Sprache bietet uns Bilder an: „Die Natur“ ist etwas, was vom Kulturwesen Mensch getrennt zu sein scheint, eine Kulisse für Machtentfaltung und Urlaubserfahrungen, ein Reservoir, das ausgebeutet wird. Menschen leben „auf der Erde“, die Füße im Staub und den Kopf hoch erhoben mit Blick auf ferne Horizonte. Der französische Philosoph Bruno Latour schlägt vor, dieses Bild umzukehren: anstatt zu denken, dass Menschen „auf der Erde“ leben, wäre es konstruktiver, uns als Bewohner:innen der „kritischen Zone“ zu sehen, der dünnen Membran von Gasen zwischen dem toten Gestein unter unseren Füßen und der ewigen Leere über unseren Köpfen. Dies ist die Zone,

in der Leben überhaupt möglich ist, ein hauchdünner Film von wenigen Kilometern, der sich um den Planeten spannt. Die kritische Zone ist unsere Welt. In dieser verletzlichen Haut um die Erde beeinflussen zahllose Akteure das Geschehen, von Mikroben bis hin zu tektonischen Platten, Pflanzen, Menschen und Viren, Höhenwinden und Ozeanströmungen. Wir sind unentrinnbar verstrickt in diese Prozesse, unser Überleben hängt von ihnen ab. „Der Mensch“, der mit „der Natur“ lebt — das ist ein Bild, das längst abgewirtschaftet hat, ein Relikt aus einer Welt, in der Gott seinen Geschöpfen befahl, sich die Erde untertan zu machen. Es ist Zeit für ein neues Bild, um uns selbst zu denken und handeln zu lernen. Wir sind Natur, Bewohner:innen der kritischen Zone. Was wir tun und nicht tun, verändert die Membran, die unser Leben möglich macht, so oder so. Es liegt nicht an uns, die Natur zu schützen oder das Klima zu retten — so viel Macht haben Menschen nicht, so wichtig sind wir nicht. Wenn wir aber nicht gute Bewohner:innen der kritischen Zone sind, dann wird sie kippen und das Leben in ihr wird unmöglich. Nur wenn wir unseren Ort in ihr finden, wenn wir unsere Verstricktheit in diese Prozesse anerkennen, können wir beginnen zu begreifen, wie eine Zukunft für die Menschheit innerhalb dieser kritischen Zone möglich wird. Die Logik aller Kriege ist gleich. Es geht darum, sich einen Gegner untertan zu machen. Wir haben lange genug Krieg gegen „die Natur“ geführt. Es ist Zeit zu lernen, mit den anderen Bewohner:innen der kritischen Zone in Frieden zu leben.

„DIES IST DER KRIEG DER REICHEN GESELLSCHAFTEN GEGEN DIE NATUR.”

„WIRTSCHAFTSWACHSTUM IST KEINE ANTWORT DARAUF, MÄRKTE SIND MACHTLOS GEGEN DIE LOGIK DER ZERSTÖRUNG.”


SPRECHERIN

JUMA XIPAIA (BRA) Juma ist Anführerin des indigenen Volkes der Xipaya, Mutter, Aktivistin und Medizinstudentin. Im Alter von 24 Jahren wurde Juma als erste Frau Häuptling im Mittleren Xingu. Sie führte ein friedliches Leben, bis 2011 mit dem Bau des Megastaudamms Belo Monte begonnen wurde. Als sie 2017 ein Korruptionssystem in Zusammenhang mit dem Bau des Staudamms entdeckte, wurde sie Opfer von Anschlägen und Morddrohungen. Sie musste mit ihrer Tochter aus Brasilien fliehen, verbrachte ein Jahr in der Schweiz und war die erste Vertreterin der Xipaya, die vor den Vereinten Nationen sprach. Zurück in Brasilien gründete sie das Instituto Juma, mit dem sie sich für die Autonomie der indigenen Völker, die Gleichstellung der Geschlechter und gegen Korruption einsetzt. institutojuma.org


COVERSTORY

DER AMAZONAS

IST EINE FRAU

FILMPRODUZENT, REGISSEUR, AUTOR

von Stefan Lechner

Juma Xipaia und ich lernten uns Anfang November 2021 bei der UN-Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow kennen. Die indigene Aktivistin und Anführerin des Volks der Xipaya im östlichen Amazonas wollte den Regierenden der Welt auf der COP26 die Augen öffnen. Mein Filmteam und ich waren hergekommen, um ihren Kampf für mehr Rechte und den Schutz des größten verbleibenden Regenwalds der Erde zu dokumentieren. Denn seit der Machtübernahme durch den ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro schreitet die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes immer schneller voran und die Situation der dort lebenden indigenen Völker verschlechtert sich auf dramatische Art und Weise.

Ich schaute in den Rückspiegel. Die leicht zusammengekauerte junge Frau auf dem Rücksitz des Vans entsprach so gar nicht dem Bild, das ich mir bisher von ihr gemacht hatte. Freundlich, zurückhaltend und eher ruhig war sie die meiste Zeit auf ihr Smartphone fixiert. Plötzlich erreichte Juma ein Videocall einer befreundeten Aktivistin aus dem Amazonas. Diese erzählte ihr, dass schon wieder jemand In den Wochen vor der Konferenz hatte ich mir etliche Videos versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. von Juma angesehen und war von der erst 29-Jährigen Juma konnte es nicht glauben, sie weinte und machte sich als erster Cacica (= indigene Anführerin) ihres Stammes beeindruckt. Viele der Videos zeigten die junge Mutter und Vorwürfe, in letzter Zeit aufgrund des vielen Reisens so wenig Zeit für andere gehabt zu haben. „Die Kinder reden Medizinstudentin wie sie sich, ähnlich einer Löwin, furchtAls Juma in den Van einstieg, mit dem ich sie vom Hotel abholte, sah sie erschöpft aus. Der Jetlag und das kalt-feuchte schottische Herbstwetter machten ihr zu schaffen. Sie setzte sich in die zweite Reihe des Vans zum Rest der Filmcrew und ich fuhr los.

© Malaika Pictures

los gegen ihre übermächtigen Feinde aufbäumte. Juma trat auf Versammlungen leidenschaftlich gegen Korruption beim Bau des weltweit drittgrößten Staudamms Belo Monte in ihrer Heimat ein und kümmerte sich bei Demonstrationen gegen aktuelle Gesetzesvorhaben des Präsidenten um Verletzte. Morddrohungen, mehrere Attentate auf sie selbst und Tränengas konnten diese Frau nicht aufhalten. Anstatt aufzugeben hatte sie im Oktober 2020 das Instituto Juma gegründet. Mit diesem Institut setzt sie sich für die Autonomie der indigenen Völker, die Gleichstellung der Geschlechter und den Kampf gegen Korruption ein.

„MORDDROHUNGEN, MEHRERE ATTENTATE AUF SIE SELBST UND TRÄNENGAS KONNTEN DIESE FRAU NICHT AUFHALTEN. ANSTATT AUFZUGEBEN HATTE SIE IM OKTOBER 2020 DAS INSTITUTO JUMA GEGRÜNDET.”

2020 SIND IN BRASILIEN 182 INDIGENE ERMORDET WORDEN, EIN ANSTIEG UM 61 % GEGENÜBER DEM VORJAHR. Fachstelle der katholischen Kirche für Indigenenfragen


© Justin Clark

COVERSTORY

„DER AMAZONAS IST MIT EINER AUSDEHNUNG VON 6,7 MILLIONEN KM² DER GRÖSSTE ZUSAMMENHÄNGENDE REGENWALD DER ERDE.”

Einladungen zu Panels, Diskussionen und Gesprächen mit Entscheidungsträger:innen. Außerdem wollte sie sich mit Repräsentant:innen anderer indigener Völker vernetzen und an Demonstrationen in den Straßen Glasgows teilnehmen. In den nun folgenden Tagen sollte die Kondition der Filmcrew gehörig auf die Probe gestellt werden, denn wir kamen der flinken Juma, die von einem Treffen zum nächsten eilte, mit unserem Equipment kaum hinterher. Juma wurde nicht Juma wischte sich die Tränen von den Wangen. Draußen müde, von der Situation im Amazonas und den zuletzt noch war alles grau in grau und hier im Van war es vollkommen viel schneller voranschreitenden Rodungen des Regenwaldes still geworden. Jedem von uns war das Gespräch unter die zu berichten. Der Amazonas ist mit einer Ausdehnung von Haut gegangen. Am Lenkrad festgekrallt kämpfte ich mit 6,7 Millionen km² der größte zusammenhängende Regenmeinen Emotionen und glücklicherweise kamen wir kurz wald der Erde. Er hat jedoch in den letzten 50 Jahren bereits darauf beim Konferenzgelände an. Die Türen gingen auf über 17 % seiner Waldfläche verloren. Diese Rodungen haben und als wir ausstiegen, fielen wir uns in die Arme. Es kam aufgrund des freigesetzten CO2 einerseits und des verlorenen zu langen Umarmungen mit Juma, so als würden wir sie schon ewig kennen. Eines stand fest: Diese zehn Tage in Kohlenstoffspeichers andererseits starke Auswirkungen Glasgow würden etwas Besonderes werden, eine unglaub- auf das Weltklima. Auf der COP26 war somit eines der liche menschliche Bereicherung. wichtigsten Ziele, einen Weg zur Erhaltung des Amazonas zu finden. Ab diesem Moment war Juma wie ausgewechselt, die Löwin Juma betonte in ihren Wortmeldungen immer wieder die in ihr war erwacht. Sie setzte ihren Federschmuck, die Coca, Rolle der indigenen Völker beim Schutz des Regenwaldes. auf und strich die Federn sorgfältig zurecht. Sie strahlte nun Im Amazonas leben an die 350 indigenen Völker, mehr als eine unglaubliche Kraft aus und meinte lächelnd, dass es 60 von ihnen weiterhin in großer Abgeschiedenheit. Zur losgehen könne. Auf ihrem Programm stand eine Vielzahl an UN-Weltklimakonferenz waren 40 Abgesandte der indigenen von Selbstmord und sie versuchen es auch!“, sagte Juma unter Tränen. „Ich habe das Institut gegründet, um auch diesen Jugendlichen eine Chance und ein Zuhause zu geben. Die Unterstützung, die ich nie hatte. Auch deswegen bin ich hier in Schottland, obwohl ich viel lieber zu Hause bei meiner Familie wäre. Trotz all der Strapazen darf ich nicht aufgeben!“

„DER AMAZONAS-REGENWALD HAT WÄHREND DER LETZTEN 50 JAHRE BEREITS ÜBER 17 % SEINER WALDFLÄCHE VERLOREN.”


© Instituto Juma

Völker Brasiliens angereist, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Bei Gesprächspanels hörte Juma auch anderen Meinungen immer aufmerksam zu und sprach oft erst nach einer langen Pause, in der sie ihren Federschmuck zurechtrichtete und ihre Gedanken ordnete. „Respektiert den Amazonas, respektiert uns ...“, forderte sie. „Wir haben den Amazonas seit Jahrhunderten mit unseren eigenen Leben verteidigt!“

© Malaika Pictures

Oft berichtete Juma auch von ihrer Jugend in einer kleinen indigenen Gemeinde am Fluss Iriri, wo die Angehörigen des Volkes der Xipaya ein relativ friedliches Leben führten, bis 2011 mit dem Bau des Megastaudamms Belo Monte begonnen wurde. Dadurch wurde unberührter Regenwald in der Region Xingu im östlichen Amazonas zerstört, Tausende wurden aus ihrer Heimat vertrieben und auch Jumas Leben sollte sich für immer verändern. Wenn Juma sprach, wurde es oft ganz still im Publikum, niemanden ließen ihre Ausführungen und ihre Art zu sprechen kalt. In ihren Worten und in ihrer Stimme schwang die schmerzliche Erfahrung all der indigenen Völker mit, die bereits den größten Teil ihres Landes und ihrer Jagdgebiete verloren hatten und doch nicht aufgeben, sondern mit unglaublicher Willenskraft weiter für die eigenen Rechte und gegen Ungerechtigkeit kämpfen.

JUMAS HEIMAT IM NORDEN BRASILIENS


COVERSTORY

© Malaika Pictures

© Instituto Juma

institutojuma.org

JUMA TRIFFT LEONARDO DICAPRIO BEI DER KLIMAKONFERENZ IN GLASGOW

Juma nahm sich auch in Diskussionsrunden mit prominenten Politiker:innen kein Blatt vor den Mund. Sie ließ sich nicht aus der Fassung bringen, sondern konfrontierte sie mit Fragen: "Welches Kind würde seine eigene Mutter töten? Was seid ihr für Kinder?“ Sie machte eine Pause und schaute in die Runde. „Der Xingu und der Amazonas sind Wesen, die ihr nicht wahrnehmen und respektieren könnt, und wisst ihr warum?“, klagte sie an. Nach einer Weile betretenem Schweigen ihrer Zuhörer:innen fuhr sie fort: „Weil ihr mit der Natur nicht verbunden seid, weil ihr nicht wisst, wie sich diese Bindung mit Mutter Natur anfühlt. Welch ein Kind kämpft für Abholzung und tötet dabei die eigene Mutter?“ Jumas Worte und ihre Anklagen schwangen bei vielen, die sie gehört hatten, noch lange nach und auch die routiniertesten Lobbyist:innen wussten teils nicht, wie sie mit dieser Direktheit umgehen sollten. Juma gab sich auch nicht mit monetären Versprechungen zufrieden. Die Systematik, mit der die indigenen Völker dezimiert werden, müsse ein Ende haben, forderte sie und sprach über Korruption und die Regierung des Präsidenten Bolsonaro, deren Ziel es sei, die indigenen Völker denen auszuliefern, die ihr Land rauben wollen: Bergbaufirmen, Holzunternehmen, Plantagenbetreiber und deren Handlanger.

Nur eine einheitliche Front aller indigenen Völker, meinte Juma, erzeuge die Hebelwirkung, die es für Veränderung brauche. Sie sprach auch davon, dass sie mehr indigene Frauen dazu inspirieren wolle, sich dieser Bewegung anzuschließen. Die Frauen im Amazonas hätten sich als zähe Kämpferinnen bewiesen und seien weniger anfällig für Korruption als Männer. Zu viele Frauen würden derzeit noch ihre eigenen Schlachten kämpfen und oft bliebe ihre Not ungehört. Auch hier soll ihr Instituto Juma unterstützen. Die Tage vergingen und die hochsensible Juma wirkte inmitten der Konferenz mit ihren mehr als 25.000 Teilnehmer:innen zunehmend erschöpft. Nicht nur ihre Heimat und Familie, sondern auch der Kontakt zur Natur fehlte ihr. Also beschlossen wir, an den schottischen See Loch Lomond zu fahren. Juma spazierte am Seeufer entlang, erfreute sich an jeder Pflanze und genoss den Wind in ihren Haaren. Sie sah lange in die Ferne, bevor sie sagte: „Die Welt könnte viel von den indigenen Völkern lernen, der Kern unserer Kultur ist der Natur- und Klimaschutz. Und es steht viel auf dem Spiel, nicht nur für uns, sondern für alle!“ • STEFAN LECHNER


Impressum: WWF Österreich, Ottakringerstr. 114-116, 1160 Wien www.wwf.at | wwf@wwf.at | www.wwf.at/datenschutz

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BOOMERANG EFFEKT

NATURE STRIKES VOLUNTEER DER ERDGESPRÄCHE

BACK OLIVER SCHNETZER

Der Mensch stand und steht in keiner Sekunde über der Natur. Wir SIND Natur! Als abhängiger und verletzlicher Teil selbiger zeigen uns Pandemie und Klimakrise schmerzhaft unsere Grenzen auf – nature strikes back. Bereits eine Million Tier- und Pflanzenarten sind direkt durch unser Tun bedroht. Irreversible Folgeschäden für ganze Ökosysteme sind das Ergebnis. Höchste Zeit, dass wir beginnen, uns als Teil eines großen Ganzen zu begreifen, denn: Natur- und Klimaschutz ist auch Menschenschutz.

„IN NUR 20 JAHREN SIND IN ÖSTERREICH RUND 40 % ALLER BRUTVÖGEL VERSCHWUNDEN, WÄHREND TÄGLICH EINE FLÄCHE VON 24 FUSSBALLFELDERN VERBAUT WIRD.”

Alles hängt zusammen Corona hat uns gezeigt, wie fragil der Mensch im System Natur tatsächlich ist. Ein einzelner Erreger widerlegt nicht nur den Fehlglauben, wir wären der Natur überlegen, er stellt auch unsere gesamte Gesellschaft von heute auf morgen vor enorme Herausforderungen. Dabei ist die aktuelle Pandemie keineswegs ein einzelnes Ereignis: Sie ist die Konsequenz desselben Phänomens wie die Klimakrise, nämlich des menschlichen Eingreifens in die Natur. Durch die großflächige Umgestaltung von Landschaften und Ökosystemen begünstigt der Mensch Zoonosen; unser Lebensstil wird zum Risiko für Seuchen. Aktuell warnen Fachexpert:innen vor einem vom Menschen verschuldeten, 6. Massensterben (als 5. Massensterben gilt das Ende der Dinosaurier). Zum einen bedeutet dies, dass es wie beim Klimaschutz in unserer Hand liegt, die Katastrophe zu verhindern. Zweifelsohne drängt die Faktenlage dabei aber zur Eile. Allein in Österreich, mit rund 3.000 Pflanzen- und über 45.000 Tierarten noch eine der artenreichsten Regionen Mitteleuropas, ist mittlerweile jede 3. Art vom Aussterben bedroht. In nur 20 Jahren sind hier rund 40 % aller Brutvögel verschwunden, während

täglich eine Fläche von 24 Fußballfeldern verbaut wird. Neben naturschädigender Landwirtschaft sowie der Versiegelung wertvoller Lebensräume spitzt die Klimakrise die Lage weiter zu. Fakt ist: Jede verschwundene Spezies erhöht das Risiko für den Kollaps bedeutender Ökosysteme. In dem hochkomplexen (und wunderschönen) System Natur existiert keine Art für sich: Ökosysteme leben von ihrer Vielfalt. Verschwinden zu viele Arten, kippt das System, von dem wir als Mensch so abhängig sind. So ist nicht zuletzt unser Wohlstand auf eine Vielzahl von Umweltleistungen angewiesen, die ausschließlich eine artenreiche Natur liefern kann. Mitunter ist ein Drittel der weltweiten Ernte von der Bestäubung durch Insekten und anderer Tiere abhängig. Die Rechnung ist einfach: weniger Bestäubung, weniger Ernte, weniger Lebensmittel für den Menschen. Schon heute klagen Landwirt:innen immer häufiger über Totalausfälle bei den Ernten und Schäden in Millionenhöhe. Begreifen wir Biodiversität als unsere Gesundheitsvorsorge, so kommt die Abholzung des Amazonas einem Messerstich in die eigenen Rippen gleich.


© Philipp Blom

Zeitenwende Während die Menschheit früher noch versuchte, sich mittels Wissenschaft, Aufklärung und Technik aus ihrer Abhängigkeit von der Natur zu lösen, erfordert die Klimakrise heutzutage gänzlich neue Zugänge. Noch nie hatte dabei der Naturschutz vor Gericht so viele Möglichkeiten. Bereits 2017 wurde mit dem Whanganui-Fluss, dem drittlängsten Strom Neuseelands, erstmals ein Gewässer mit juristischen Rechten ausgestattet – ähnlich den Grundrechten der Menschen. Das deutsche Bundesverfassungsgericht erkannte 2021 den Klimaschutz als Menschenrechtsproblem an. Demnach muss JETZT der CO2-Ausstoß gesenkt werden, um nachfolgenden Generationen keine radikale Reduktionslast zu überlassen, die „umfassende Freiheitseinbußen“ mit sich brächte. Es gibt mittlerweile zahlreiche ähnliche Verfahren und Beispiele, die nicht nur ein Umdenken signalisieren, sondern auch als Wegweiser für kommende Prozesse dienen – auch die ERDgespräche 2019 setzten unter dem Titel „About action and justice“ einen eigenen Schwerpunkt. Mit der Biodiversitätsstrategie 2030 der EU kommt das Problem auch in der Politik an. Jährlich werden 20 Mrd. Euro für die biologische Vielfalt bereitgestellt, während ein Minimum von je 30 % der europäischen Land- sowie Meeresflächen in Schutzgebiete umgewandelt wird. Zudem wird mit dem Lieferkettengesetz endlich an einer Grundlage gearbeitet, um Menschenrechte wie Umwelt- und Sozialstandards entlang der Lieferketten einzuhalten. Selbst in der Landwirtschaft wird Permakultur immer populärer. Dies sind alles positive Zeichen dafür, dass der Druck der Bevölkerung Wirtschaft und Politik erreicht hat. All dies mag nach kleinen und zu langsamen Schritten aussehen, es ist aber mehr als das: Es ist ein beginnender Neuanfang. Die Erkenntnis, dass ein Weiter-wie-bisher ins Nichts führt, wächst beständig. Mit den richtigen Visionen, einer gesunden Portion Tatendrang und vor allem Mut können wir heute die Welt von morgen entscheidend mitprägen. Es gibt so viel zu gewinnen! • OLIVER SCHNETZER

PHILIPP BLOM (AUT) Philipp Blom ist Autor, Philosoph und Historiker. Er studierte in Wien und Oxford. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit moderiert er die Sendung „Punkt Eins“ auf dem Kultursender Ö1, macht Filme wie die preisgekrönte Dokumentarserie „Der taumelnde Kontinent“ und kuratiert Ausstellungen in Europa und den USA. Seine Bücher verbinden historische Forschung mit philosophischen Erkundungen. Vor dem Hintergrund von gegenwärtigen Umbrüchen wie der Erderhitzung und der Digitalisierung wendet er sich auch in seinem Buch „Was auf dem Spiel steht“ verstärkt Gegenwarts- und Zukunftsthemen zu. Seine Werke (darunter viele Bestseller) wurden in 16 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. www.philipp-blom.eu

„JÄHRLICH WERDEN 20 MRD. EURO FÜR DIE BIOLOGISCHE VIELFALT BEREITGESTELLT, WÄHREND EIN MINIMUM VON JE 30 % DER EUROPÄISCHEN LAND- SOWIE MEERESFLÄCHEN IN SCHUTZGEBIETE UMGEWANDELT WIRD.”

SPRECHER ZUM THEMA

INSPIRATION ZUM ARTIKEL: STERNSTUNDE PHILOSOPHIE "PHILIPP BLOM: DIE NATUR SCHLÄGT ZURÜCK" WWW.SRF.CH


7 JAHRE NOCH

KLIMAEXPERTIN, BIS 2015 LEITERIN DES SEKRETARIATS DES UN-WELTKLIMARATS (IPCC), MIT DESSEN TEAM SIE 2007 DEN FRIEDENSNOBELPREIS ERHIELT

ACTION SPEAKS LOUDER THAN WORDS Renate Christ

„FÜR DIE EINHALTUNG DES 1,5°C-ZIELS MÜSSEN DIE GLOBALEN CO2-EMISSIONEN BIS ZUM JAHR 2030 UM 45 % ABNEHMEN.”

„WÜRDEN WELTWEIT ALLE COVID-HILFEN KONSEQUENT FÜR KLIMAFREUNDLICHE INVESTITIONEN EINGESETZT, SO KÖNNTEN DIE EMISSIONEN BIS 2030 UM 25 % SINKEN.”

Der Winter 2019/20 war der wärmste in Europa, dieser Februar war viel zu warm, Zeynep war der heftigste Sturm seit 2007, das Hochwasser 2021 verursachte Schäden in Milliardenhöhe und es bleiben noch 7 Jahre um das Ruder herumzureißen. Wir haben uns an derartige Meldungen schon gewöhnt, fast wie an die täglichen Coronastatistiken. Doch nach zwei Jahren im Krisenmodus wollen wir einfach wieder normal leben. Nur: Das Klima wird sich weiter ändern und die Folgen werden immer dramatischer, je mehr wir unsere Augen davor verschließen. Bereits jetzt ist die Hälfte der Menschheit betroffen. Viele Auswirkungen sind irreversibel, wie Meeresspiegelanstieg, Gletscherschmelze und Artensterben. Zudem müssen wir uns, auch in Europa, auf Wasserknappheit und Missernten, Waldsterben, Überschwemmungen, Zerstörung von Infrastruktur, Hitzetote und gesundheitliche Schäden z.B. durch die Ausbreitung von Dengue-Fieber einstellen. Aber wir können etwas tun und zwar rasch und konsequent. Panik und Fatalismus sind keine guten Ratgeber. Jede Tonne CO2, die wir durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen ausstoßen, trägt zur Erderhitzung bei, egal wann und wo sie emittiert wird. Wenn wir die Temperatur stabilisieren wollen, müssen die CO2-Emissionen auf NettoNull sinken. Sonst steigt die Temperatur weiter an. NettoNull bedeutet, dass nicht mehr CO2 ausgestoßen wird, als durch Senken, das sind Böden, Wälder und technische Maßnahmen, gebunden werden kann. Diese Senken können

jedoch bei weitem nicht die derzeit ausgestoßenen Emissionen absorbieren. Daher hat Dekarbonisierung oberste Priorität. Das Verbrennen von Kohle, Heizöl, Benzin, Diesel und Erdgas muss aufhören, genauso wie das Abholzen von Wäldern, denn auch da entsteht CO2. Das Klimarisiko ist geringer, wenn der Temperaturanstieg auf 1,5°C begrenzt wird, auch wenn Schäden nicht ganz zu vermeiden sind. Klimamodelle zeigen, dass für die Einhaltung dieses Ziels die globalen CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 45 % abnehmen müssen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts sollten wir Netto-Null erreichen. Das ist möglich, aber es erfordert Mut, einen klaren Plan, Innovation, eine Umschichtung von Investitionen und die Unterstützung durch alle Akteur:innen und Betroffenen. Wir haben die technischen Möglichkeiten und, so unglaublich es klingen mag, die Klimawende würde, wenn gut geplant, keine Mehrkosten verursachen. Das Geld muss nur richtig eingesetzt werden. Würden weltweit alle COVID-Hilfen konsequent für klimafreundliche Investitionen eingesetzt, so könnten die Emissionen bis 2030 um 25 % sinken. Leider ist das nur zum Teil geschehen. Natürlich müssen wir uns auf Veränderungen einstellen. Durch das Aus für fossile Brennstoffe in den Bereichen Heizen, Verkehr und Industrie wird mehr Strom aus erneuerbaren Quellen gebraucht. Das bedeutet: neue Windparks und Solarpanele, Modernisierung von Wasserkraftwerken


© Markus Spiske © Florian Krumm

und auch Bau neuer Wasserkraftwerke. Da Wind und Sonne nicht immer Strom produzieren, benötigen wir Speicher und leistungsfähige Netze. Auch wenn gewaltige technische Fortschritte zu verzeichnen sind, wird es ohne Eingriffe in die Landschaft oft nicht gehen. Ein wichtiger Faktor ist daher die effiziente und nachhaltige Nutzung von Energie in allen Bereichen. Jede nicht benötigte Kilowattstunde verursacht weniger Kosten und weniger Umweltbeeinträchtigungen und bringt uns den Klimazielen näher. Ein Umdenken in Raum- und Verkehrsplanung ist vor allem in Österreich dringend notwendig. Die täglich stattfindende Bodenversiegelung und Verbauung schafft neuen Verkehr, z.B. durch Einkaufsparks am Stadtrand, versiegelt Flächen, die andernfalls bei Bedarf Starkregen aufnehmen könnten, und zerstört Landschaft und Grünräume. Sie ist also in jeder Hinsicht kontraproduktiv. Im Verkehrsbereich greift die Debatte, ob Benziner, Diesel oder E-Auto, zu kurz. Wir müssen einen neuen Blick auf Mobilitätsservices wagen. Die konsequente Umschichtung von Investitionen in bequeme öffentliche Verkehrsmittel anstelle von Straßen und Flughäfen ist der Kern einer glaubwürdigen Klimapolitik. Das Klimaticket ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber es braucht noch viel mehr Anstrengungen, um eine flächendeckende Versorgung bereitzustellen. Flexible Lösungen sind gefragt - am Land, für die letzte Meile oder für unkomplizierten Radtransport. Auch eine rigorose

„DIE KONSEQUENTE UMSCHICHTUNG VON INVESTITIONEN IN BEQUEME ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL ANSTELLE VON STRASSEN UND FLUGHÄFEN IST DER KERN EINER GLAUBWÜRDIGEN KLIMAPOLITIK.”


Sonne, Wind, Wasser: Die Natur strotzt vor Energie für die Gestaltung eines nachhaltigen und klimafreundlichen Energie- und Mobilitätssystems. Daran arbeitet der Klima- und Energiefonds mit seinen innovativen Förderprogrammen und Initiativen. Und sie ermöglichen sowohl die Reduktion der heimischen Treibhausgasemissionen als auch die Stärkung von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

www.klimafonds.gv.at

© Barbara Krobath

Für Klimaneutralität 2040


7 JAHRE NOCH

AM 28. FEBRUAR 2022 WURDE EIN NEUER BERICHT VERÖFFENTLICHT: "CLIMATE CHANGE 2022" IST DER ZWEITE VON INSGESAMT DREI TEILEN DES 6. IPCC-SACHSTANDSBERICHTS (AR6) DES WELTKLIMARATS. EXPERT:INNEN HABEN DARIN DEN AKTUELLEN WISSENSSTAND DER INTERNATIONALEN KLIMAFORSCHUNG ZU DEN FOLGEN DES KLIMAWANDELS, ANPASSUNG UND VERWUNDBARKEIT ERARBEITET. IPCC.CH/REPORT/SIXTH-ASSESSMENTREPORT-WORKING-GROUP-II

weiterzuverwenden. Aber die Erzeugung dieser Stoffe ist sehr energieintensiv und es ist um ein Vielfaches effizienter, wenn Strom direkt für den Betrieb einer Wärmepumpe oder eines E-Autos verwendet wird. In Bereichen, in denen es noch keine besseren Alternativen gibt, wie Flug- und Viele Entscheidungen im Energie- und Infrastrukturbereich Schiffsverkehr ist der Einsatz derartiger Treibstoffe allerkönnen Einzelne nicht direkt beeinflussen. Aber als mündige dings sinnvoll. Ähnliches gilt für „grünen“ Wasserstoff: Bürger:innen können wir sehr wohl etwas bewirken, indem Auch der braucht zur Produktion große Mengen erneuerwir klimapolitische Maßnahmen fordern, unterstützen und barer Energie und wird dringend für die Umstellung von umsetzen. Im eigenen Umfeld ist es hilfreich, Gewohnheiten Industrieprozessen gebraucht. zu durchforsten und festzustellen, woher die größten Emissionen kommen – Wohnen, Mobilität, Fashion, Food? Vorsicht ist auch bei Greenwashing angebracht. Einige Heizung ist oft der größte Posten und die Umstellung auf Solarpanele machen einen Betrieb mit emissionsintensiven ein CO2-freies System unumgänglich, wobei sich vielleicht Produktionsabläufen und Geschäftsinteressen noch nicht innovative Nah- und Fernwärmeprojekte anbieten. Bei Neu- klimafreundlich. Und die Emissionen einer Flugreise verbau oder Sanierung auch noch Solarpanele zu installieren ist schwinden nicht, wenn ich ein paar Euro zur Kompensation sicher eine gute Investition in die Zukunft. Bei der Mobilität des dabei verursachten CO2 bezahle. Natürlich ist es gut, gilt es, ehrlich unser Verhalten und unsere Möglichkeiten zu wenn dadurch Wald geschützt wird. Tatsache ist aber, dass analysieren. Fahre ich mit dem Auto einfach aus Gewohn- alle Länder die Emissionen auf Netto-Null senken müssen heit oder gibt es wirklich keine Alternative. Beim Konsum und wir nicht weiter unsere Luxusemissionen zulasten der geht sowohl um die Frage „Was brauche ich wirklich?“ als Länder des Globalen Südens abladen können. auch im weitesten Sinn um Nachhaltigkeit, um dauerhafte Produkte, die sozial und ökologisch verträglich erzeugt Die vom Menschen verursachte Klimaveränderung ist da worden sind, keine gefährlichen Abfälle verursachen und und die Menschheit muss lernen damit umzugehen. Eine keine unnötig weiten Transportwege hinter sich haben. Strategie, in der Emissionsreduktion, Nachhaltigkeit und Konsument:innen können Transparenz fordern und Druck soziale Gerechtigkeit, Anpassung an den Klimawandel in die richtige Richtung ausüben. und Ökosystemgesundheit integriert werden, ist Erfolg versprechend, aber nur wenn es gelingt, die Erderhitzung Vorsicht geboten ist bei Versprechungen wie klimaneurechtzeitig zu begrenzen. tralem Heizöl oder E-Fuels, die es angeblich erlauben, • RENATE CHRIST Ölheizungen und Verbrennungsmotoren „klimaneutral“ Parkraumbewirtschaftung ist wichtig, damit öffentliche Flächen wieder durch alle Bewohner:innen genutzt werden können, für Begegnung, Spielplätze und Bäume, die Schatten spenden und einfach schön sind.

„TATSACHE IST ABER, DASS ALLE LÄNDER DIE EMISSIONEN AUF NETTO-NULL SENKEN MÜSSEN UND WIR NICHT WEITER UNSERE LUXUSEMISSIONEN ZULASTEN DER LÄNDER DES GLOBALEN SÜDENS ABLADEN KÖNNEN.”


ONE HEALTH

TIERSCHUTZ ALS DIREKTORIN VIER PFOTEN ÖSTERREICH

GAMECHANGER von Eva Rosenberg

Mensch, Tier und Natur sind unteilbar miteinander verbunden … DER BEGRIFF ZOONOSE LEITET SICH AUS DEN GRIECHISCHEN WÖRTERN ZOON (LEBEWESEN) & NOSOS (KRANKHEIT) AB. ZOONOSEN SIND INFEKTIONSKRANKHEITEN, DIE VON BAKTERIEN, PARASITEN, PILZEN, PRIONEN ODER VIREN VERURSACHT UND WECHSELSEITIG ZWISCHEN TIEREN UND MENSCHEN ÜBERTRAGEN WERDEN KÖNNEN.

* TOLLWUT EBOLA HIV MALARIA

„DER WELTWEITEN AGRARFLÄCHE DIENEN DER PRODUKTION VON FUTTERMITTELN UND/ODER ALS WEIDEFLÄCHE!”

„DER KALORIENVERBRAUCH ALLER NUTZTIERE AUF DER ERDE IST GRÖSSER ALS DER DER GESAMTEN WELTBEVÖLKERUNG.”

Die Klimakrise stellt eine Bedrohung für unser aller Existenzgrundlage dar. Es wird mehr und mehr deutlich, wie stark unser Umgang mit Tieren und Natur sowie unsere Ernährungsgewohnheiten den Klimawandel beeinflussen. Genauso mussten wir in zwei Jahren Pandemie schmerzhaft erfahren, dass die Ausbeutung von Tieren praktisch die ganze Welt lahmlegen kann. Denn die wahrscheinlichste Ursache für COVID-19 ist das Überspringen eines Virus von einem Tier auf den Menschen, wie auch bei früheren Zoonosen wie Tollwut, Ebola, HIV oder Malaria. Solange wir in den Lebensraum von Tieren eindringen und diesen mit all seiner Biodiversität und ihren Kreisläufen zerstören, werden wir die Entstehung von Zoonosen befeuern. Genauso wie Wildtierhandel oder das Vordringen in Lebensräume von Wildtieren ist auch die Massentierhaltung ein Auslöser und Treiber für Zoonosen und andere Krankheiten: Wo Lebewesen auf engstem Raum gehalten werden, die genetische Vielfalt fehlt und das Immunsystem aufgrund von angegriffener Gesundheit und Stress angeschlagen ist, sind diese deutlich anfälliger für Krankheiten. Abgesehen vom damit verbundenen Tierleid können Krankheitserreger dann leichter von Spezies zu Spezies überspringen. Die Ausbeutung von Tieren fällt uns genauso auf den Kopf wie die Ausbeutung von Umwelt und Mitmenschen. Daher ist der Schlüssel zur Verhinderung künftiger Pandemien

nicht etwa schlichte Symptombekämpfung, sondern ein echter Paradigmenwechsel hin zu mehr Tierwohl und Prävention – im Sinne eines One Health-Ansatzes. Welches Ausmaß an Zerstörung die intensive Tierhaltung anrichtet, wird durch diese Zahlen deutlich: Wir sprechen weltweit von jährlich 88 Milliarden so genannten Nutztieren, die für den menschlichen Verzehr gezüchtet und geschlachtet werden – eine unvorstellbare Zahl. 16,5 % der globalen Treibhausgasemissionen gehen direkt auf die Nutztierhaltung zurück. Es ist absurd, dass bei der Herstellung eines einzigen Burgers so viel Treibhausgase wie bei einer Autofahrt von über 500 Kilometern entstehen. Ebenso schockierend: 77 % der weltweiten Agrarfläche dienen der Produktion von Futtermitteln und/oder als Weidefläche – mit all ihren irreparablen Schäden wie Rodung von Regenwäldern, Verschmutzung des Grundwassers und Gülleseen. Der Ressourcenverbrach dieser Maschinerie ist enorm: Der Kalorienverbrauch aller Nutztiere auf der Erde ist größer als der der gesamten Weltbevölkerung. Österreich ist, was Absurditäten betrifft, übrigens keineswegs ausgenommen: So erlaubt gerade das AMA-Gütesiegel Schweinemastbetrieben in Österreich weiter den Einsatz von gentechnisch verändertem Soja, das meist aus Südamerika stammt und dessen Anbau zur Abholzung des Regenwalds beiträgt.


© Jo-Anne McArthur Photography / We Anmials

All diese Tatsachen sind seit Jahren bekannt – nur passiert dennoch viel zu wenig, um dem gegenzusteuern. Der UNWeltklimabericht (IPCC Report) empfiehlt unter anderem, die Methanemissionen drastisch zu senken, da Methan 87-mal klimaschädlicher als CO2 ist. Schätzungen der EEA (European Environment Agency) zufolge machen Methanemissionen 54 % der Treibhausgasemissionen des EU-Landwirtschaftssektors aus. Der Methanausstoß ist nahezu vollständig auf die Tierhaltung zurückzuführen und entsteht beim Verdauungsprozess der Tiere oder bei der Güllelagerung.

© Aitor Garmendia / 4Pfoten

Auch Tiertransporte sind nicht nur grausam, sondern ein echter Klimakiller: 2020 wurden über 25 Millionen Tiere aus Österreich exportiert und über 24 Millionen Tiere importiert. Gründe sind zumeist die Produktion unter möglichst billigen Bedingungen und die Umgehung von Tierschutzstandards. Ein krankes System, das völlig aus dem Ruder gelaufen ist und nur Verlierer:innen kennt. Doch was ist dagegen zu tun? Muss die Welt vegan werden? Konkrete Lösungen liegen auf dem Tisch und beinhalten eine Kernbotschaft: Wir müssen die Tierbestände drastisch reduzieren! Damit ist natürlich eine Senkung des Fleischkonsums verbunden. Auch die Abkehr von der Massentierhaltung ist eine Voraussetzung zur Erreichung der Klimaziele. Sind dies schlechte Nachrichten? Nein! Denn inzwischen ist jedem klar, dass der Fleischkonsum in Österreich nicht nur absurd hoch, sondern auch gesundheitsschädlich ist: Pro Kopf verdrücken wir 60,5 kg Fleisch im Jahr. Der Fonds Gesundes Österreich empfiehlt allerdings, nur maximal drei Mal pro Woche Fleisch zu essen. Würden wir uns daran halten, wäre unser Fleischkonsum wohl um zwei Drittel niedriger. Es hilft nichts: Wir müssen aus diesem Fleisch-Koma endlich aufwachen, wollen wir nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch das Klima retten.

„2020 WURDEN ÜBER 25 MILLIONEN TIERE AUS ÖSTERREICH EXPORTIERT UND ÜBER 24 MILLIONEN TIERE IMPORTIERT!”

„ES HILFT NICHTS: WIR MÜSSEN AUS DIESEM FLEISCH-KOMA ENDLICH AUFWACHEN, WOLLEN WIR NICHT NUR UNSERE GESUNDHEIT, SONDERN AUCH DAS KLIMA RETTEN.”


© Foto: Tom Waitz

SPRECHER ZUM THEMA

ONE HEALTH

THOMAS WAITZ (AUT) Thomas Waitz ist Biobauer, Imker und seit 2017 Abgeordneter im EU-Parlament. Der glühende Aktivist interessierte sich schon immer für Europapolitik und ist seit 2019 Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen. Seine Themen erstrecken sich von Klimaschutz, der Agrarwende und guten Lebensmitteln über den Schutz unserer Wälder und Flüsse, Tierschutz und den Kampf gegen Tiertransporte, Biodiversität bis hin zur EU-Außenund Friedenspolitik. Auf seinem Bergbauernhof in der Südsteiermark kümmert er sich unter anderen um 70 Bienenvölker und ist als Förster im Einsatz. thomaswaitz.eu

„SOLANGE WIR SO GENANNTE NUTZTIERE AUF ENGSTEM RAUM ZUSAMMENPFERCHEN UND SIE IM WAHRSTEN SINNE DES WORTES FÜR DIE HALTUNGSBEDINGUNGEN ZURECHTSTUTZEN, WERDEN WIR AUF EINER TICKENDEN PANDEMIEBOMBE SITZEN.”

Wir sehen erfreulicherweise, dass besonders junge Menschen ein hohes Bewusstsein hinsichtlich der Auswirkungen ihrer Ernährung haben. Der Trend hin zu vegetarischer bzw. veganer Lebensweise zeigt das deutlich. Aber leider lässt gerade die Politik die Menschen in dieser Frage völlig hängen. Es gibt weder ein klares Bekenntnis hin zu mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung, noch können sich genug politische Entscheidungsträger:innen zu einer flächendeckenden Kennzeichnung aller tierischer Produkte nach Herkunft und Haltung durchringen. Ja, mehr noch: Es gibt ausgerechnet in der Klimafrage die gefährliche Tendenz, Errungenschaften in politischen Debatten gegeneinander auszuspielen. Mit dem Hinweis auf die niedrige CO2-Belastung wird da etwa nach Jahren plötzlich die Atomkraft wieder aus dem Hut gezaubert und salonfähig gemacht. Es gibt sogar Politiker:innen, die angesichts der Methanbelastung durch die Rinderhaltung vorschlagen, die Tiere nicht mehr im Freiland, sondern ausschließlich in Ställen zu halten. Vom „Klimakiller Kuh“ wird geredet, was wirklich eine dreiste Täter-Opfer-Umkehr ist. Um dieses absurde Framing zurechtrücken: Die einzigen wirklichen Klimakiller sind wir Menschen, die Millionen, ja Milliarden von Tieren halten und quälen, um sie letztendlich für unsere Nahrungsgewinnung zu töten. Diesem Gedanken kann die Frage nach der Vision für das Zusam-

menleben zwischen Mensch, Tier und Natur gegenüber gestellt werden: Wollen wir wirklich, dass alle Tiere in geschlossener Intensivtierhaltung leiden, oder ist es nicht an der Zeit, sie aus ihren Käfigen zu befreien? Diese Vision – reduzierte Tierbestände in tiergerechter Haltung, mit einer Flächenbindung und regionalen Futtermitteln – würde nicht nur mehr Tierwohl, sondern auch einen großen Schritt zur Erreichung der Klimaziele bedeuten. Grünland ist ein wichtiger Faktor zur CO2-Speicherung und bietet im Vergleich zu Ackerland eine deutlich höhere Biodiversität. Auch die Haltung von Schweinen auf Stroh statt auf einem Vollspaltenboden zeigt eine deutlich bessere Klimabilanz. Und ohnehin steht fest: Solange wir so genannte Nutztiere auf engstem Raum zusammenpferchen und sie im wahrsten Sinne des Wortes für die Haltungsbedingungen zurechtstutzen, werden wir auf einer tickenden Pandemiebombe sitzen. Wir haben es also in der Hand, uns der Wahrheit zu stellen und aus diesem Teufelskreis auszusteigen. Wir Österreicher:innen können uns auch nicht ausnehmen: Wir sind genauso betroffen wie der Rest der Welt, jede:r einzelne von uns – One Health. • EVA ROSENBERG


GEBRAUCHSINFORMATIONEN FÜR DIE ERDE

1 Poster / Volksschulalter

R E D N I K R Ü FERREICHBAR

N E R H A W E B F U A von Stefanie Eisl

Zwei Heldinnen und zwei Helden mit einem Ziel: Die Erde heilen. Ilmo, Namu, Kibi, Liva und Hund Mike haben es sich zur Aufgabe gemacht, sich um die Sphären der Erde zu kümmern. Alle vier gehen mit gutem Beispiel voran und setzen sich für eine friedliche und gesunde Atmosphäre, Biosphäre, Hydrosphäre bzw. Litho- und Pedosphäre ein und erklären in den Gebrauchsinformationen für den Planeten Erde für Kinder, was wir alle dazu beitragen können – und wie.

© Stefan Knittel

Zwei neue Editionen: Gebrauchsinformation für den Planeten Erde für Kinder Angie Rattay, Gründerin des Vereins NEONGREEN NETWORK und Veranstalterin der ERDgespräche nutzte die Lockdowns der Pandemie, um die Hauptedition (für Erwachsene und Jugendliche) zu aktualisieren und diese 2021 um zwei weitere Editionen zu ergänzen: In Zusammenarbeit mit dem Ökologen Dr. Thomas Lindenthal und dem Illustrator Florian Boschitsch entstand eine Box mit vier „Beipackzetteln“ für angehende Teenager und ein Beipackzettel-Poster für Kinder im Volksschulalter. Das Besondere an den Ausgaben ist, dass die Held:innen mitwachsen. Während sie in der Poster-Edition noch klein sind, sind sie auf den Beipackzetteln bereits etwas älter. „Vorbilder zu haben ist, gerade als Kind, so enorm wichtig! Egal ob Science-Fiction-Held:in, Sportler:in oder Wissenschaftler:in – sie alle haben die Kraft uns zu inspirieren bessere Menschen zu werden.“ (Angie Rattay)

GRÜNDERIN DER TEXTFEILE


4 Beipackzettel / Mittelschulalter Die Welt aus anderen Perspektiven sehen und so zu neuen Lösungen gelangen – vier Held:innen im Kurzporträt:

LIVA – Heldin der Biosphäre Superkraft: kann mit Tieren sprechen! Durch ihre besondere Fähigkeit fühlt sich Liva mit allem Lebendigen verbunden. Geduldig erklärt sie den Menschen, wie die Biosphäre funktioniert und vor welchen Herausforderungen diese steht. Die Biosphäre verbindet alle Schichten, auf denen es Leben gibt: Sie beinhaltet die Erdkruste, alle Gewässer und die unterste Schicht der Lufthülle um die Erde.

© Stefan Knittel

ILMO – Held der Atmosphäre Superkraft: kann fliegen! In den Wolken verschafft er sich einen Überblick über die Probleme der Atmosphäre und gibt den Kindern Tipps für eine klimafreundlichere Lebensweise. Der Superheld nützt seine Fähigkeit, um Eisbären vor der Polarschmelze zu retten. Er macht sich (natürlich fliegend) ein Bild über den Smog der Großstädte und beobachtet mit Besorgnis die rasante Erderhitzung und ihre Folgen, die Hitzewellen, Dürren, Stürme und Hagelereignisse. Er ist sehr schlau und gut informiert: „Bei einem Anstieg der Temperatur um +3°C beginnt der Grönländische Eisschild – das ist eine permanent vereiste Fläche, die 80 % Grönlands bedeckt – zu schmelzen. Dadurch könnte der Meeresspiegel um bis zu 7 Meter ansteigen. Und was das bedeutet, tja …“ Bei dem Thema stockt Ilmo der Atem und er wischt sich hastig die Locken aus dem Gesicht. Er denkt lieber über Lösungen nach: „Schon allein durch vegetarische oder vegane Ernährung können 50–80 % der klimaschädlichen Treibhausgase eingespart werden.“


GEBRAUCHSINFORMATIONEN FÜR DIE ERDE

Bei all dem Leid schafft Liva es, sich auf das Positive zu konzentrieren. Sie ist offenherzig und wenn sie lacht, strahlt sie über das ganze Gesicht. Liva liebt es außerdem zu kochen. „Meine Freund:innen und ich leben vegetarisch oder vegan, essen ausschließlich Produkte aus Bio-Anbau (z.B. demeter), achten auf Tierschutz-Gütesiegel, kaufen nur GOTS-zertifizierte Kleidung und heimische Holz- und Papierprodukte. Es macht einen großen Unterschied, was wir in unseren Einkaufskorb legen!“ Jedes einzelne Tier, das sie befreien und retten kann, ermutigt sie weiterzumachen. Und ganz nebenbei hat sie von den Tieren schon sehr viel fürs Leben gelernt. NAMU – Heldin der Hydrosphäre Superkraft: kann unter Wasser atmen! Ihr Element ist das Wasser. Sie ist Spezialistin der Hydrosphäre und verdeutlicht, wie es um die Gewässer der Erde und dem Leben unter Wasser steht. Im blauem Schwimmanzug und hüftlangen Haaren taucht Namu im Nordpazifikwirbel, um sich selbst ein Bild zu machen: Auf einer Fläche, die 11-mal so groß ist wie Österreich, stößt sie dabei auf Unmengen an Müll. Vor allem die Gewässerverschmutzung und der unermesslich hohe Wasserverbrauch der Menschen sind ihr ein Dorn im Auge. „Eine Person in Wien verbraucht allein 130 Liter Wasser am Tag. Das meiste davon rinnt in Badewannen, Duschen und WC-Spülungen! Hier kann jede:r Einzelne sparen helfen!“ Die Realität spornt sie an. Unaufhörlich setzt sie sich für das Verständnis rund um das lebensspendende Element

ein und erläutert unter anderem, wie Produkte unseres Alltags unseren „Wasserfußabdruck“, also den Wasserverbrauch pro Kopf, beeinflussen. Namu liebt alles Leben unter Wasser, weil es so vielseitig, bunt und spannend ist. KIBI – Held der Litho- und Pedosphäre Superkraft: übermenschliche Stärke! Sein Terrain sind die Lithosphäre, die feste Gesteinshülle der Erde, die bis zu 200 km dick sein kann und die Pedosphäre, der Teil der Lithosphäre, in dem es Lebewesen gibt. Kibi ist clever, offenherzig und noch dazu extrem stark. Er hilft beim Bau von Windkraftanlagen und berichtet begeistert und mitreißend von den Wundern, die es in Gestein und Boden zu entdecken gibt. Er stellt sich Fragen zu Erdöl, Mülldeponien, Kohleverbrauch, Bodenerosion und -versiegelung und ist daher darauf bedacht, seinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Sein dezidiertes Ziel: alle Menschen zum sparsamen Umgang mit Ressourcen zu ermutigen. Auf die Frage, ob er sich als Superheld sieht, antwortet er zwinkernd: „Jeder Mensch kann Berge versetzen – mit Willenskraft und den Entscheidungen, die er täglich trifft.“ Sein Hobby: Windsurfen (Sonne und Windkraft vereint ist der Mix seiner Wahl!) Die Gebrauchsinformationen für den Planeten Erde inspirieren, mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt zu gehen und Rücksicht auf die Natur, die Tiere, Ressourcen und damit auch auf uns selbst zu nehmen. • STEFANIE EISL

HAUPTEDITION für Erwachsene und Jugendliche Die Gebrauchsinformation für den Planeten Erde veranschaulicht wissenschaftliche Fakten über die Sphären der Erde. Gleich einem medizinischen Beipackzettel passen sie in einen Karton in der Größe einer Medikamentenschachtel und erreichen in offenem Zustand DIN-A2-Format.


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21 April 2022 DONNERSTAG

21. April 2022 17:30 – 23:00 (Einlass: 16:45) Halle E im Museumsquartier

Anmeldung: www.erdgespraeche.net Fairer Eintritt: Wähle die Höhe Deiner Spende VIP*Tickets: change@neongreen.net

Sprecher:innen: Juma Xipaia (Indigene Aktivistin), Thomas Waitz (EU-Abgeordneter, Biobauer), Philipp Blom (Philosoph, Historiker). Beiträge von: Eva Rosenberg (Direktorin Vier Pfoten), Lena Schilling (Fridays for Future), Isabella Uhl-Hädicke (Umweltpsychologin), Katharina Wenty (Slam-Poetin) und Thomas Lindenthal (BOKU, Fibl). Moderation: Manuela Raidl, Puls4. Im Anschluss an die Vorträge wird zum Austausch und Netzwerken an unser Biobuffet geladen. Weitere Informationen unter: www.erdgespraeche.net.

IMPRESSUM HERAUSGEBER: NEONGREEN NETWORK WWW.NEONGREEN.NET REDAKTION: ANGIE RATTAY TEXTE: STEFAN LECHNER OLIVER SCHNETZER RENATE CHRIST EVA ROSENBERG STEFANIE EISL

Wichtig: Die Talks der ERDgespräche werden simultanübersetzt.

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LEKTORAT: MARIA LETTNER DESIGN: ANGIE RATTAY WWW.ANGIENEERING.NET COVERFOTO: © INSTITUTO JUMA PAPIER: GEDRUCKT AUF BIO TOP3® NEXT, WHITE, 90 G

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Dieses Papier ist Cradle to Cradle Certified® Stufe Bronze. Cradle to Cradle Certified® ist ein eingetragenes Markenzeichen des Cradle to Cradle Products Innovation Institute.

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EHRENSCHUTZ

INDIGENE AKTIVISTIN

Bundespräsident Alexander Van der Bellen

Juma Xipaia

EU-ABGEORDNETER / BIOBAUER

Thomas Waitz

PHILOSOPH / HISTORIKER

Philipp Blom

ANTI-ATOM-AKTIVISTIN

Charlotte Mijeon MIT BEITRÄGEN VON: Eva Rosenberg Isabella Uhl-Hädicke Lena Schilling Katharina Wenty Thomas Lindenthal

FAIRER EINTRITT

Wir bitten um Deine selbstgewählte Spende

21. April 2022, Halle E im MQ FOR A CLIMATE OF PEACE ANMELDUNG ERDGESPRÄCHE: www.erdgespraeche.net

Simultanübersetzung und Livestream


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