KITZRACE Inside 2018

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DAS OFFIZIELLE MAGAZIN ZU DEN 78. HAHNENKAMM-RENNEN Inside 2018

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Inside 2018

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Sechs Weltmeisterschaften in nur drei Jahren zeugen davon, dass Tirol auf dem besten Weg zum Sportland Nummer eins der Alpen ist: Nach der Rodel-, Biathlon- und der Jugend- und Junioren-Kletter-WM 2017, finden 2018 in Innsbruck/Tirol die Weltmeisterschaften im Sportklettern bzw. Straßenrad statt, ehe 2019 die Nordische Ski-WM in Seefeld/Tirol folgt.

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Sportland Tirol

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Sportland Tirol Heimat der Weltmeisterschaften

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Sechs Weltmeisterschaften in nur drei Jahren zeugen davon, dass Tirol auf dem besten Weg zum Sportland Nummer eins der Alpen ist: Nach der Rodel-, Biathlon- und der Jugend- und Junioren-Kletter-WM 2017, finden 2018 in Innsbruck/Tirol die Weltmeisterschaften im Sportklettern bzw. Straßenrad statt, ehe 2019 die Nordische Ski-WM in Seefeld/Tirol folgt.

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UCI Straßenrad Weltmeisterschaften

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FIS Nordische Ski Weltmeisterschaften

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G RUS S W O RT

DAS OFFIZIELLE MAGAZIN ZU DEN 78. HAHNENKAMM-RENNEN

Editorial Als wir uns vor ein paar Monaten erstmals mit unserem neuen Partner, dem Alba Verlag, an einen Tisch gesetzt und dieses Magazin konzipiert haben, war die Richtung, die unser Programmheft 2018 einschlagen sollte, schnell klar: Wir wollen einfach Dankeschön sagen. Dankeschön an alle Menschen, die die Hahnenkamm-Rennen so besonders machen. Und diesen Mythos, der so oft neben dem Wort Kitzbühel steht, auf diese Weise spürbar. Unser Dank gilt in erster Linie den herausragenden Sportlern und grandiosen Fans, aber genauso all jenen, die ihren Teil dazu beitragen, dass die Hahnenkamm-Rennen in einem Atemzug mit anderen Sport-Großveranstaltungen wie dem Formel-1-Grand Prix von Monaco, dem Tennis Grand-Slam-Turnier in Wimbledon oder der Tour de France genannt werden. Auf dieser Erkenntnis basiert heuer auch unser Magazin, das KITZ-­RACEInside 2018.

unterschiedlichen Techniken der Slalom-Artisten auf. Ein angesehener Neurologe verrät, was in den Köpfen der Skifahrer vor dem Rennen auf der wohl schwierigsten Abfahrt der Welt vorgeht – und wie sie ihre Angst besiegen. Ebenfalls nachgefragt haben wir bei jenen Menschen, die den Zauber der Stadt aus dem Effeff kennen – ob Skilehrer, Tourismusverbands-Obfrau, Immobilien-Experte. Kitzbühel ist freilich auch eine Bühne der berühmten Menschen. Nur begegnen diese den Hahnenkamm-Rennen anders als anderen Veranstaltungen. Seit vielen Jahren steht Bernie Ecclestone bei der KITZ-CHARITY-Trophy bei Wind und Wetter als Rennleiter im Schnee und winkt unermüdlich auch den Letzten ins Ziel. Und Leder-Papst Markus Meindl kreierte heuer erstmals ein eigenes Sieger-Jacket für die Top 3 der Abfahrt.

Zum einen haben wir in diesem Magazin jene Personen zu Wort kommen lassen, die uns eintauchen lassen in diese Magie des Besonderen: Mutige Athleten erzählen von ihren Gefühlen und Erlebnissen in den Schlüsselpassagen der Streif. Olympia­ sieger Benjamin Raich klärt uns über die

All jene Menschen machen die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel so besonders. Und uns stolz. Wir wünschen Ihnen und den Athleten ein unvergessliches und erfolgreiches Rennwochenende 2018!

Philipp Radel und Mirjam Hummel-Ortner, Gastgeber und CEOs der SportmarketingAgentur WWP.

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I N H A LT

70 S I N D S I E E R ST M A L I N S C H W U N G...

P RO G R A M M

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Schlafen können Sie später – denn das Rennwochenende hat es in sich. Hier finden Sie alle Termine, die Sie nicht verpassen sollten. Bei Tag und bei Nacht.

Z A H L E N & FA K T E N

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K.S.C.-Präsident Dr. Michael Huber gibt uns einen Einblick, was hinter den Kulissen des berühmtesten Skirennens der Welt passiert.

G E T R AG E N, G E S C H N Ü RT E TC.

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Vom perfekten Schuhwerk zu Wissenswertem zum Thema Schnee und die passende Sonnenbrille auf der coolsten Skihütte. Wo und womit Sie in Kitzbühel auftrumpfen können.

40 WO D RÜ C K T D E R S C H U H ?

S I E B E N H E L D E N, E I N E M I SS I O N

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Der Höllenritt auf der Streif verlangt den Abfahrtshelden vor allem eines ab: extrem viel Mut. Hannes Reichelt und Co. erklären anhand der Schlüsselstellen, was dieses Rennen so besonders macht.

A B E N T E U E R I M KO P F

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... dann sind die Slalomakrobaten von heute auch schwer zu bremsen. Dank der Expertise von Olympiasieger Benjamin Raich zeigen wir Ihnen, welche Stärken, Schwächen und Besonderheiten die aktuellen Top-Athleten haben.

I N T E RV I E W

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Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone zählt zu den Stammgästen der Hahnenkamm-Rennen. Ein Interview über seine Rolle bei der KITZ-CHARITY-Trophy, seinen Zugang zu Geld und die Schwierigkeit, als seine Tochter aufzuwachsen.

Wie trainiere ich zwei Minuten Lebensgefahr? Ein Wiener Neurologe über die Wichtigkeit der mentalen Vorbereitung.

Bei Karl Schranz durfte er im Hotelzimmer schlafen, Hermann Maier schliff ihn sich selbst zurecht: Der Skischuh und seine Bedeutung im Set-up eines Rennfahrers.

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106 MODE KENNT KEINE SCHONZEIT!

Sieben Looks für sie und ihn, die Sie am Hahnenkamm-Wochenende perfekt und stylish aussehen lassen.

D I E M AC H E R VO N K I T Z

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Der Zauber der Gamsstadt – erklärt von Menschen, die ihn zum Teil mitbegründet bzw. neues Leben eingehaucht haben.

M E I ST E R L E D E R

KU L I N A R I S C H E ST R E I F ZÜ G E

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Ob vornehm oder rustikal – Kitzbühel bietet für jeden Geschmack das Beste. Ein Einkehrschwung durch die SpitzenRestaurants der Stadt.

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Impressum Medieninhaber: ALBA Verlags GmbH Geschäftsführung: Reinhold Gmeinbauer, Angela Kindermann, Mag. Alexandra Seyer-Gmeinbauer Redaktion: 1010 Wien, Stubenring 24 Herausgeber: WWP Weirather-Wenzel & Partner AG, Industriering 3, 9491 Ruggell, Fürstentum Liechtenstein Chefredakteurin: Ursula Macher Kreativdirektion: Albert Handler, brand unit Artdirektion & Design: Laura Büssenschütt und Alexandra Ludwig, brand unit Fotoredaktion: Patricia Weisskirchner Autoren: Walter Delle Karth, Michael Hufnagl, Gabriele Kuhn, Ursula Macher, Josef Metzger, Achim Schneyder

Leder-Papst Markus Meindl fertigt heuer ein Sieger-Jacket für die Top 3 der Abfahrt. Und führt uns durch seine Produktionsstätte und sein Leben.

Coverbild: Alfons Walde, Aufstieg, 1930 © Bildrecht, Wien, 2017 Fotografen: Peter Garmusch, Philipp Horak, Patricia Weisskirchner Weitere Bilder: WWP, GEPA, Michael Werlberger, Erich Spiess /ÖSV, Getty Images Lektorat: Romana Gillesberger

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Lithografie: Beate Schachinger

Die Magie des Besonderen umweht Kitzbühel seit Generationen. Ein Essay von Michael Hufnagl.

Anzeigen: Reinhold Gmeinbauer, Angela Kindermann Druck: Grasl FairPrint

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Z E I T P L A N

P RO G R A M M Was, wann, wo? Bei Tag: M O N TAG, 15. JÄ N N E R 2018 : 17:00 Uhr: Eröffnung der Rennwoche (Hahnenkamm Juniors), Legendenpark D I E N STAG, 16. JÄ N N E R 2018 : 10:00 Uhr Hahnenkamm Juniors, 1. Lauf (Riesenslalom), Ganslernhang Abfahrtstraining, Streif 11:30 Uhr 13:00 Uhr Hahnenkamm Juniors, 2. Lauf (Slalom), Ganslernhang; anschließend Siegerehrung Hahnenkamm Juniors, Zielgelände

S A M STAG, 20. JÄ N N E R 2018 11:30 Uhr Hahnenkamm Abfahrt, Streif 14:00 Uhr KITZ-CHARITY-Trophy, Zielgelände 18:00 Uhr Startnummernvergabe Slalom, Zielgelände 18:30 Uhr S iegerehrung Abfahrt , Zielgelände; anschließend Feuerwerk „Hahnenkamm-Rennen 2018“, Zielgelände S O N N TAG, 21. JÄ N N E R 2018 10:30 Uhr Hahnenkamm Slalom, 1. Lauf, Ganslernhang H ahnenkamm Slalom, 2. Lauf, Ganslern13:30 Uhr hang; anschließend Siegerehrung Slalom, Zielgelände

M I T T WO C H, 1 7. JÄ N N E R 2018 11:30 Uhr 2. Abfahrtstraining, Streif D O N N E R STAG, 18 . JÄ N N E R 2018 3. Abfahrtstraining, Streif 11:30 Uhr F R E I TAG, 19. JÄ N N E R 2018 11:30 Uhr Hahnenkamm Super-G, Streifalm 18:00 Uhr Startnummernvergabe Abfahrt, Zielgelände 18:30 Uhr Siegerehrung Super-G, Zielgelände

Bei Nacht: F R E I TAG, 19. JÄ N N E R 2018 19:00 Uhr Weißwurstparty im Stanglwirt, Going (nur mit gültigem Ticket) 19:00 Uhr Kitz Elite Club im Grand Tirolia Ski & Spa Eichenheim (nur mit gültigem Ticket) 20:00 Uhr Gösser-Abend, Krone Weltcup-Haus (nur mit Einladung) 20:00 Uhr A1 Kitz Night in Rosi’s Sonnbergstuben (nur mit Einladung) 21:00 Uhr Kitz’n‘Glamour im Club Take Five S A M STAG, 20. JÄ N N E R 2018 19:00 Uhr Rosi’s Schnitzelparty in Rosi’s Sonnbergstuben (nur mit gültigem Ticket) 21:00 Uhr KITZ-RACE-Party im KITZ-RACE-Club im Zielhang (nur mit gültigem Ticket)

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DAT E N

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FA K T E N

SIE MÖCHTEN ZAHLEN? Bitteschön! Als Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs (K.S.C.) weiß Dr. Michael Huber freilich über alles Bescheid, was sich rund um die Hahnenkamm-Rennwoche so tut. Einen Teil seines Insider-Wissens hat er uns weitergegeben – in Zahlen.

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WOCHEN DAUERT DIE „HEISSE PHASE“ VOR DEN RENNEN.

Sie beginnt mit einer sogenannten „Generalaussprache“ der wesentlichen Beteiligten des Organisationskomitees (OK).

die 2.500 mal Streif runter. Das ist grob geschätzt die Lebensbilanz von Michael Huber. Im Sommer hat er sie zusätzliche 1.250 Mal „bezwungen“. Fazit: „Ich glaube, man kann sagen, ich kenn‘ sie recht gut ...“

Hahnenkamm-Rennen gab es bereits. Heuer steigt die 78. Auflage. Gegründet wurde der K.S.C. übrigens im Jahr 1902.

100

270

OK-Mitglieder zählt das Event.

6.500

Schnee-Erzeuger sind im Einsatz.

Was Schnee-Erzeuger sind? „Wir sagen nicht Kanonen, weil wir ja niemandem wehtun“, sagt Huber. Bespielt werden diese über zwei große Teiche auf der Seidlalm sowie je einer Pumpstation am Berg und im Tal.

PRESSEARTIKEL erscheinen im Monat Jänner über die Hahnenkamm-Rennen.

MAL

PRO RENNTAG STEHT HUBER AUF DER PISTE. DR. MICHAEL HUBER, K.S.C.-Präsident

Aber: „Da wird seitgerutscht, nicht gewedelt. Man bewegt sich schonend, um die Arbeiten nicht zu behindern!“

52 DIENSTLEISTER FÜR DEN K.S.C. Einer davon ist die Bergbahn AG: „Sie deckt den Liftbetrieb ab, präpariert und beschneit – wenn es sein muss, auch rund um die Uhr.“

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Ein Star in Kitzbühel sein In Kitzbühel, dem Hotspot des Skisports, bittet Audi ambitionierte Hobby-Läufer und interessierte Autofahrer vor den Vorhang – beim Audi quattro Ski Cup und bei der Audi driving experience. Die legendären Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel faszinieren jährlich hunderttausende Zuschauer vor Ort und Millionen vor den TV-Geräten. Audi als Titelsponsor des Audi FIS Ski Weltcup bietet die Möglichkeit, sich in Kitzbühel selbst wie ein Ski-Star zu fühlen. Beim Audi quattro Ski Cup von 2. bis 4. Februar 2018 erleben ambitionierte Hobbyläufer die prickelnde Spannung eines Weltcuprennens – mit einem eigens errichteten Starthaus, mit professionell präparierter Piste, mit moderner Zeitnehmung und mit einem riesigen Zielbogen.

Audi und seine Partner machen die Tage in Kitzbühel zu einem Erlebnis. Die Bergbahn AG Kitzbühel bringt die Teilnehmer sicher zum Start und präpariert für den Audi quattro Ski Cup eine Piste, die jener im Audi FIS Ski Weltcup um nichts nachsteht. Und auch abseits des Renngeschehens lässt KitzSki – zum 5. Mal in ununterbrochener Folge zum weltbesten Skigebiet gekürt – mit State-of-the-Art Infrastruktur sowie 215 Abfahrtskilometern keine Wünsche offen. Die bestens ausgebildeten Skilehrer der Audi Partnerskischule element3 betreuen die Teilnehmer des Audi quattro Ski Cups und geben wertvolle Tipps zu Piste, Schwung und Material. Und auch der Kitzbüheler Ski Club engagiert sich gemeinsam mit Audi für einen professionellen Ablauf des Skirennens.

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Zu den Qualifikationsrennen sind alle Amateur-Skiläufer ab 18 Jahren eingeladen, die eine rote Piste bewältigen können. Um ein faires Amateur-Skirennen bieten zu können, werden (ehemalige) Skilehrer und FIS-Punktefahrer von der Wertung ausgenommen. Jeder Amateur hat die Möglichkeit, sich über ein Rennen, das als Riesentorlauf durchgeführt wird, für das große Weltfinale Ende März 2018 zu qualifizieren, das ebenfalls in Kitzbühel ausgetragen wird. Nehmen Sie die Herausforderung an? Dann schnell anmelden unter www.audiquattroskicup.com

Audi driving experience In Kitzbühel kommen aber auch die Auto-Fans auf ihre Rechnung. Im Rahmen des Audi quattro Ski Cup findet von 1. bis 6. Februar 2018 die Audi driving experience @ Kitzbühel statt. Auf dem Parkplatz der Hahnenkammbahn kann der Autofahrer unter professioneller Anleitung speziell geschulter Fahrinstruktoren die neuesten Audi quattro Modelle testen und hautnah erleben, dass Fahrspaß und Fahrsicherheit keine Gegensätze sind. Alle Event-Infos auf www.quattro.at

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G E T R AG E N

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Liebe auf den ersten Blick! Ob Sonnenschein, Hangover oder einfach nur als todschickes Accessoire: Die Sonnenbrille ist in Kitz ein absolutes Must! Passt nicht, gibt’s nicht – wie unsere Auswahl zeigt. 26

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Es ist bekanntlich nicht das erste Mal, dass Kitzbühel in Sachen Schuhe modische Akzente setzt. Unvergessen sind Hansi Hinterseers Fell-Boots aus den 1970er-Jahren, die zwar nicht immer auf den ersten Blick erkennen ließen, wo beim Schlagerbarden oben und unten ist, aber immerhin in späteren Jahren von großen Modehäusern wie Chanel zum Trend ausgerufen wurden. Heuer hinterlässt ein anderer großer Name seine Fußabdrücke auf Kitzbüheler Schnee, nämlich Högl. In Kooperation mit Kitzbühel Tourismus entwickelte der heimische Qualitäts-Schuhhersteller

eine exklusive Kollektion, welche die berühmte Gams nicht nur am Leder, sondern auch auf der Sohle trägt. Eine Verbundenheit auf Schritt und Tritt sozusagen. Insgesamt umfasst die Edition zehn Schuhmodelle (sowie drei darauf abgestimmte Rucksäcke), wahlweise gibt es das Logo in edlem Rot, leuchtendem Metallic oder in der Luxus-Version mit funkelnden Swarovski-Steinen. Letzteres, sagt Högl-Geschäftsführer Dr. Gerhard Bachmaier, sei entstanden, „um dem Glamourfaktor, den Kitzbühel weltweit genießt, modisch Rechnung zu tragen.“ Heißt: These boots are also made for partying!

Ein modischer Mythos Was verbindet die Stadt Kitzbühel mit der österreichischen SchuhManufaktur Högl? Die Liebe zur absoluten Qualität, die heuer in einer gemeinsamen Winter-Kollektion gipfelte. 28

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Foto: Michael Werlberger © Kitzbühel-Schriftzug-Design: Alfons Walde 1933/VKB Wien

Kitzbühel – Skivergnügen bis direkt in die Stadt

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Austria's Best Ski Resort 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017

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G E N O S S E N

Keine Hütte der Welt verfügt über eine derart bunte Historie wie die Seidlalm. Den Franzosen Serge Lang und Honoré Bonnet sowie dem Amerikaner Bob Beattie kam 1966 ebendort die Idee, den Ski-Weltcup ins Leben zu rufen. Mit Hansi Hinterseer ist eine Kitzbüheler Ski-Legende auf der Seidlalm aufgewachsen, die damals von seiner Tante bewirtschaftet wurde. Bis 2016 schwang Paul Hechenberger, vulgo „Seidlalm-Pauli“, in der Hütte das Zepter, ehe er die wohlverdiente Pension antrat. Seit August 2016 weht nun ein frischer Wind in der Seidlalm, denn da übernahmen mit den Schwestern Verena und Christina Thaler aus Oberndorf sowie der Kitzbühelerin Isabella Kortschak drei junge Damen das Kommando, die die mehr als hundert Jahre alte Hütte auf Hochglanz polierten. Heute gibt es eine Terrasse, die rund ums Haus geht, auch das Innenleben wurde neu gestaltet. Kortschak: „Wobei uns dabei aber sehr wichtig war, den Kern zu erhalten und auch das alte Holz, das an einigen Stellen zwecks Isolierung weichen musste, woanders zu integrieren.“ Heute verfügt die Seidlalm über gut 65 Indoor-Sitzplätze und

ist auch im Sommer ein „Place-to-be“ – vor allem für Familien mit Kindern. „Wir haben geschaut, dass wir ein Komplett-Programm liefern“, so Kortschak. Und dieses beinhaltet auch Tiere. „Wir haben Hasen, Ziegen und Hühner, die unsere Eier liefern. Im nächsten Jahr kommen Schweine dazu – die Kinder lieben das!“ Selbstredend, dass es auch für die Hahnenkamm-Rennen ein spezielles Programm gibt. Die Lage, direkt beim Seidlalm-Sprung, lässt die Zuschauer hautnah am Geschehen teilhaben. Darüber hinaus gibt es einen Screen und eine Bar, für die Verköstigung der Gäste sorgen zwei Köche. Der Fokus liegt, eh klar, auf Hausmannskost, als Spezialität nennt Kortschak den Moosbeerschmarren („Mit Heidelbeeren, ohne Rosinen“). Den Figurbewussten sei geraten, die herrliche Kost beim Fußmarsch ins Tal wieder abzutrainieren.

Viel Holz in der Hütte. Bei den Renovierungsarbeiten legten die neuen Pächterinnen viel Wert darauf, den ursprünglichen Kern zu erhalten. Heute bietet die Seidlalm im Innenbereich 65 Personen Platz.

Neuer Glanz in alter Hütte Im August 2016 pachteten drei junge Tirolerinnen die berühmteste Skihütte am Hahnenkamm, die Seidlalm. Und hauchten ihr mit viel Feingefühl neues Leben ein. 30

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FAKT 01: Wo Flocken durch die Luft tanzen, offenbaren sie uns die Leichtigkeit des Seins. Aber man täusche sich nicht. Die Masse macht‘s aus. Ein Kubikmeter Pulverschnee wiegt immerhin schon 30 bis 50 Kilogramm. Der klassische, nicht ganz so leichte und trockene Neuschnee kommt bereits auf das Doppelte. Während der berühmte Pappschnee, dessen Feuchtigkeit ein Geschenk für Schneeballwerfer ist, bis zu 200 Kilogramm auf die Waage bringt. Bleibt noch der Firn. Also jener Altschnee, der durch Schmelz- und Gefriervorgänge so stark verdichtet ist, dass er als Schwergewichtsweltmeister gilt – er wiegt bis zu 600 Kilogramm pro Kubikmeter. Mehr als nur ein Firngespinst. FAKT 02: Was der Schneekristall mit einem Fingerabdruck gemeinsam hat. Er kommt milliardenfach vor, aber keiner gleicht dem anderen. Lediglich die sechseckige Form ist naturgemäß konstant. Verantwortlich dafür sind die Wassermoleküle, die nur in Winkeln von 60 bzw. 120 Grad kristallisieren. Die sternförmigen Eiskristalle gedeihen bei -12 bis -16 Grad. Ist es kälter, entstehen Plättchen und Säulen, und es dauert Stunden, bis sich die sechseckigen Strukturen bilden. Kunstschnee hat dagegen nur wenige Meter Flugzeit, daher seine kugelige Form. Am Boden aber verändern sich die Flocken sofort. Der Kristallfex nennt das gerne Schneemetamorphose. FAKT 03: Viele Flocken in kurzer Zeit lassen ZuckergussWelten entstehen, die wir als Winterzauber wahrnehmen. Eis ist jedoch nahezu durchsichtig. Woher kommt also dieses Weiß? Unter dem Mikroskop betrachtet sind Schneekristalle

transparent. Aber die Art, wie sie das einfallende Licht streuen, erzeugt in unseren Augen einen Weiß-Effekt. Anders als bei Eis trifft die Strahlung bei den sechseckig verzweigten Sternen, Plättchen oder Prismen der Schneeflocken auf eine Vielzahl von gegeneinander verdrehten und verkippten Oberflächen. Diese werfen das Licht in unterschiedliche Richtungen zurück, ähnlich wie Millionen von winzigen Spiegelscherben. Durch die Überlagerung der vielfach reflektierten Strahlung erscheint der Schnee weiß. FAKT 04: „Gut einschmieren!“ Das kennen wir alle. Und zwar mit Recht. Durch das hohe Rückstrahlvermögen des Schnees besteht die Gefahr, dass sich Skifahrer schneller einen Sonnenbrand zuziehen. Insbesondere Neuschnee wirft bis zu 90 Prozent des Sonnenlichts zurück, wobei sich die Reflexionsstrahlung bei schmelzendem Altschnee bis auf knapp 50 Prozent reduziert. Zum Vergleich: Schneefreier Rasen reflektiert nur rund 20 Prozent des einfallenden Sonnenlichts. FAKT 05: Jede Schneeflocke besteht aus etwa zehn Millionen winzigen Eiskristallen. Die unterschiedlichen Formen von Schneeflocken entstehen, weil sich nicht alle Seiten des Prismas in derselben Geschwindigkeit entwickeln. Seit 1952 gibt es sieben offizielle Schneeflocken-Kategorien, aufgelistet von der – ja, die gibt’s tatsächlich – Internationalen Kommission für Schnee und Eis. Der Schneeforscher Ukichiro Nakaya ging sogar noch weiter und unterteilte die Flocken in 41 verschiedene „morphologische Formen“, seine Nachfolger erfassten 1966 sogar insgesamt 80 verschiedene Schneeflocken-Typen.

text: MICHAEL HUFNAGL

5 Dinge, die Sie noch nicht über Schnee wussten Ohne Schnee ka Musi, ohne Schnee kein Skispektakel, ohne Schnee keine Kitz-Show. Allerlei Wissenswertes über das Weiß, das uns die Magie des Besonderen garantiert. 32

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Wann ist ein Held ein Held? Siege allein machen noch keine Stars. Wer schon zu Lebzeiten eine Legende sein will wie Muhammad Ali, Toni Sailer, Mark Spitz oder Hermann Maier, braucht das gewisse Etwas. Ein Alleinstellungsmerkmal, das Kultfiguren von Kunstfiguren unterscheidet. aufgezeichnet von: JOSEF METZGER

Sieger im Sport gibt es viele. Auch im Skisport, über Generationen hinweg mehr oder weniger. Siege allein aber machen noch lange keine Stars. Um ein Star zu werden und zu sein, bedarf es freilich auch gewisser Eigenschaften. Zu Deutsch: Man muss Star-Qualitäten besitzen, die viele Facetten haben können. Mit den heutigen elektronischen Hilfsmitteln und flankierenden Methoden, den sozialen, medialen und kommerziellen Netzwerken, mit fragwürdigen Schlagzeilen, bombastischen Superlativen, Sex-Appeal oder Love-Stories lässt sich Siegerinnen und Siegern durchaus (manchmal aber auch nur kurzfristig) das Mäntelchen eines Stars umhängen. Wann aber hört ein Star auf, ein Star zu sein, um für Medien, Fans und Fußvolk zum Helden zu mutieren? Making of a Star – das geht, das gibt es. Making of a Hero – das ist ein anderes Kapitel. Was ein echter Held ist, der muss aus seiner eigenen Haut schlüpfen. Selbst ist der Hero. Was aber macht ihn aus, den sportlichen Helden, der sich von anderen sowohl in den Medien als auch beim Fan- und Fußvolk so abhebt, um schon

zu Lebzeiten zur Legende und zum Denkmal seiner selbst zu werden? Natürlich müssen gewisse Komponenten zusammenspielen, die das Außergewöhnliche ergeben, aber am wichtigsten sind ganz sicher ein oder sogar mehrere Alleinstellungsmerkmale, die eine spezielle Aura schaffen, Ausstrahlung verbreiten und für jenes Charisma sorgen, das auf Massen wirkt wie ein Magnet. Und solche Helden werden zumeist auch mit schmückenden, (zu)treffenden Beinamen etikettiert, die ihre Persönlichkeit, aber auch ihre Heldenepen reflektieren, um sie solcherart in einen Mythos zu verwandeln. Das lässt sich weder planen noch produzieren. Und unterscheidet Kultfiguren von Kunstfiguren à la David Beckham. Das ist und hat Geschichte von den Pionierzeiten über die Film- und TV-Schwarzweiß-Ära bis zur aktuellen Gegenwart, in der Hightech als Begleitwerkzeug zusätzlich mithilft oder dient. Weit über seine Glanzzeit hinaus hieß es in Anlehnung an den neunfachen finnischen Olympiasieger über Jahrzehnte hinweg: „Der läuft wie ein Nurmi!“ Mit ihm und Johnny „Tarzan“

Weissmüller (Schwimmen) hatte erst ein Heldenzeitalter begonnen, das sich über Generationen fortsetzte. Kurzer Auszug aus einer Heroen-Liste nicht nur ihrer Epoche: Joe „Brown Bomber“ Louis (Boxen). Fausto „Campionissimo“ Coppi (Radsport). Emil „tschechische Lokomotive“ Zatopek (Leichtathletik). Toni „schwarzer Blitz“ Sailer (Skisport). Eddy „Kannibale“ Merckx (Radsport). Mark „The Shark“ Spitz (Schwimmen). Cassius „Großmaul“ Clay alias Muhammad „der Größte‘“ Ali (Boxen). „Kaiser Franz“ Beckenbauer (Fußball). Boris „Bum-Bum“ Becker (Tennis). Michael „Flying Fish oder Baltimore Bullet“ Phelps (Schwimmen). Alberto „Tomba la bomba“ (Skisport). Valentino „Doctor“ Rossi (Motorsport). Hermann „Herminator“ Maier (Skisport). Und Usain Bolt schlug tatsächlich wie ein Blitz ein. Auch tragische Olympia-Helden, aber Evergreens wie Karl „einsamer Wolf“ Schranz gehören dazu. Sowie gefallene Doping-Engel à la „Big Ben“ Johnson und Lance „Big Boss“ Armstrong, die andere entthronten, ehe sie sich selbst zerstörten nach dem Sprichwort: Je höher du steigst, desto tiefer kannst du fallen. Zuerst als Übermensch gefeiert,

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Professor Peter Schröcksnadel ist seit 1990 Präsident des Österreichischen Skiverbandes.

„Helden wachsen nicht, Helden passieren, und sie werden umso größer, je näher sie das Live-TV einem Millionen- bis Milliarden-Publikum bringt.“

dann gejagt wie ein Hase und geprügelt wie ein Hund. Auf einen Pendelschlag unter null. Soll heißen: Held werden ist schon schwer, Held bleiben aber noch viel mehr. Denn (Spitzen-)Sport und Schwarzweißmalerei sind oft eins. Ein Stichwort. An manch einem (Sport-)Helden scheiden sich oft die Geister, weil sie alles andere als einfache, in der Regel sogar schwierige Charaktere sind, die sich ohne Rücksicht auf Verluste auch mit Egozentrik und Ellbogentechnik durchsetzen. Wie heißt es so schön: Viel Feind, viel Ehr‘! Polarisierung dreht nach dem Gesetz von Aktion und Reaktion auch gerne an der Schraube der Popularisierung, nicht zuletzt dann, wenn sich zu diesen Lichtgestalten noch Erzrivalen als meist total konträre Persönlichkeiten gesellen, die sie herausfordern. Die Beispiele sind Legion, von vorgestern bis zur aktuellen Gegenwart: Joe Louis vs. Max Schmeling. Muhammad Ali vs. Joe Frazier. Armin Hary vs. Amerikaner. Toni Sailer vs. Buddy Werner. Karl Schranz vs. Jean-Claude Killy, Franzosen und IOC-Boss Avery Brundage. Chris Evert vs. Martina Navratilova. Sebastian Coe

vs. Steve Ovett. Niki Lauda vs. James Hunt. Steffi Graf vs. Monica Seles. Alberto Tomba vs. Marc Girardelli. Hermann Maier gegen Stephan Eberharter. Wenn sich dann – nicht nur, aber vor allem – der Medien-Boulevard dieser verkaufsträchtigen Duelle bemächtigt, reduzieren sich Schlagzeilen und Berichte gerne auf diese Auseinandersetzungen, die dann auch abseits der Sport-Arenen, welcher Art immer, weitergeführt und ausgetragen werden. Helden wachsen nicht, Helden passieren, und sie werden umso größer, je näher sie das Live-TV einem Millionenbis Milliarden-Publikum bringt. Wie vor mehr als 40 Jahren bei Niki Lauda, dem Großbürger-Sohn aus Wien, der seiner Zähne wegen selbst als Formel-1-Weltmeister noch despektierlich „schnellster Hase“ genannt wurde, ehe er nur fünf Wochen nach dem Feuerunfall am Nürburgring als Gebrandmarkter ein Comeback feierte. Das erst machte ihn zum bewunderten Hero, der die Volksmeinung auf den Kopf stellte, weil er weder Tod noch Teufel fürchtete. Und das erklärt auch, warum ein Hermann Maier, der aus dem Nichts den

Himmel gestürmt hatte, im Duell mit dem einstigen, später geläuterten Musikus-Doppelweltmeister Stephan Eberharter fast immer die Helden-Nase vorn gehabt hatte. Wann, bitte schön, hatte es jemals zuvor einen so atemberaubenden Salto bei Highspeed, noch dazu bei einer Olympia-Übertragung gegeben wie jenen Maiers in Nagano? Wann, bitte schön, stand einer, bei dem man schon das Schlimmste befürchtet hatte, wenn auch weidwund wieder auf, um zwei Olympia-Goldene zu gewinnen? Alles mal zwei, als er nach dem Motorrad-Crash, bei dem er fast ein Bein verloren hätte, ein tränenreiches Sieges-Comeback feierte. Auch wenn man solche Kapazunder in jungen Jahren noch nicht erkennt – echte Helden lassen sich weder verhindern noch bremsen und schon gar nicht umbringen. Das ist das Gen, das sie über ganz normale Stars in eine andere Sphäre befördert. Und ihnen das Einzigartige verleiht, das alles, nur nicht käuflich ist.

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„Mathematik ist das Alphabet, mit dessen Hilfe Gott das Universum beschrieben hat.“ Sagte Galileo Galilei. Vorbei die Zeit, als sich Skifahrer auf ihr Gespür für Schnee verlassen konnten. Im dritten Jahrtausend ist die Wissenschaft längst zur unverzichtbaren Begleiterin der Athleten geworden. Ohne technische Forschung, akribisches Experimentieren und fortschrittliches Analysieren wäre kein Triumph mehr möglich. Ein Streif-Sieger ist am Ende immer auch ein Gesamtkunstwerk. Bei dem alles gepasst hat. Vor allem der Schuh.

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R ÜCKT DER SCHUH? Was die Formel-1 und den Skirennsport verbindet? Das viel zitierte Set-up. In der winterlichen Materialschlacht spielt der Faktor Mensch jedoch eine ungleich größere Rolle – und wird der Skischuh zum oft rennentscheidenden Folterinstrument. re d a k t i o n : WA LT E R D E L L E K A RT H f o t o s : PAT R I C I A W E I S S K I R C H N E R

Dieses Modell, das erste mit Schnallen, gehörte Karl Schranz. Die Schuhe durften gar mit ihm im Hotelzimmer „übernachten“ – aus Angst vor „Attentaten“...

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Der Original-Schuh von Franz Klammer, mit dem der Kärntner bei den Olympischen Spielen in Innsbruck 1976 Gold geholt hatte.

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Entspannte Feierlaune wich schierer Verzweiflung, das Dauerlächeln des Vortages dem Blick eines gestressten Entsetzens. Was war passiert? Hermann Maier, zwei Tage zuvor noch Triumphator beim Super-G von Lake Louise, stand am 2. Dezember 2008 frühmorgens in der Lobby des Mannschaftshotels in Avon, Colorado, und zuckte mit den Schultern: „Jetzt haben wir den Salat.“ In der rechten Hand: sein blauer Sieger-Skischuh, aufgespreizt. Der linke Zeigefinger deutete auf das Malheur, einen etwa drei Zentimeter langen Riss in der Unterschale. „Der ist hin“, ruiniert während des kanadischen Husarenritts. Und das knapp vor dem ersten (und einzigen) Abfahrtstraining auf der mörderischen Birds of Prey-Piste von Beaver Creek. Würde er das verpassen, fände der Klassiker ohne den Herminator statt.

„Im Training wird gefahren, im Rennen wird gefightet.“ Wechsel in den Notfallmodus: Maier kramte den Reserve­ schuh, so gut wie originalverpackt, jedenfalls völlig unpräpariert, aus dem Skischuhwürfel. Dann schnell hinauf auf den Berg zur Streckeninspektion. Anders als gewohnt wurde mit der liebgewonnenen Tradition gebrochen und fast im Renntempo besichtigt, um gleich anschließend die Werkstatt von Colorado Surefoot, dem Skischuh-Schnitzer der Reichen und Schönen, in Beschlag zu nehmen. Unbemerkt von Fans und Medien stand das Ski-Ass da an der Werkbank, noch im Rennanzug, hämmerte, fräste und schliff, dass die Fetzen flogen, sehr zum Amüsement der staunenden Belegschaft, stundenlang. Schließlich musste das wichtigste Utensil an den seit dem Motorradunfall lädierten Fuß angepasst werden – was letztlich, trotz aller Hektik, dank enormer Konzentration und Routine tatsächlich gelang. In letzter Sekunde erklomm Maier den legendären Ski-Hügel in den Rockies, absolvierte die Trainingsfahrt mit der fünftbesten Zeit und wurde im Rennen Zwölfter. Eine unvergessliche Anekdote, typisch Maier, die eines deutlich unterstreicht: Im Zusammenwirken von Ski, Erhöhungsplatte, Bindung und Schuh (beim sogenannten Set-up also, das uns noch einige Male begegnen wird) ist Letzterer der klare, überaus gestrenge Chef. Er drückt, weil er drücken muss, und zwickt, dass es jedem Hobby-Skiläufer die Tränen in die Augen treiben würde. Außerdem sind die Teile so gut wie gar nicht isoliert, sodass man in etwa nach einem halben Skitag die abgefrorenen Zehen einzeln aus der vereisten Plastikwanne klauben könnte. Die direkte Verbindung Körper-Schnee, das Um und Auf für jeden ambitionierten Racer, ist jedoch nur so – auf unangenehme, schmerzhafte Weise – gewährleistet. Und viel länger als zwei, drei Minuten muss sich das ohnehin niemand antun. Sie haben sicher schon beobachtet, dass jeder Athlet, kaum hat er das Ziel erreicht, schleunigst zu den Schnallen greift, um die Füße aus den Schraubzwingen zu befreien. Das liege auch an der Tatsache, dass Rennschuhe immer ein Stück zu klein gewählt würden, im Schnitt um ein bis zwei Num-

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WELCHER SCHUH FÜR WELCHEN FUSS? Ein Racer unterscheidet sich auf den ersten Blick vom Hobby-Skiläufer. Nicht allein durch das Outfit, vor allem durch die Art, wie er in den Skischuh schlüpft. Als Rennfahrer macht man sich nämlich von Kindesbeinen an zur Angewohnheit, sich zunächst den Innenschuh über den Fuß zu ziehen. Im Anschluss daran wird die Hartplastik-Schale aufgespreizt und – je nach Temperatur und Härtegrad oft mit schierer Gewalt und wilden Geräuschen – geentert. Welchen Skischuh man als angehender Weltcupsieger wählt, hängt von mehreren Faktoren ab, zunächst von rein individuellen: Sie werden vorgegeben durch den Körperbau, also etwa die Fußform sowie Länge und Umfang der Unterschenkel sowie die psychische Herangehensweise, geprägt von Erfahrungen und Gewohnheiten. Das Um und Auf bei der Schuhwahl bildet, für welche Disziplin man sich entscheidet, ob es einen also mehr auf die Abfahrtspisten zieht oder man lieber Slalomstangen wegboxt. Einfache Formel: Je enger der Schwung, je kürzer der Druck auf die Kante, je mehr Beschleunigung über die Taillierung des Skis, desto härter, unnachgiebiger, kompromissloser das Schuhwerk. Wobei bequeme Abfahrtspatschen von einst auch längst passé sind. Spätestens seit Herminators Zeiten.

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mern im Vergleich zur naturgegebenen Fußgröße, wie Andreas Dudek, technischer Koordinator in Diensten von Ausrüster Atomic, verrät. Wobei da die Sohlenlänge eine unbedeutendere Rolle spiele als das Fußvolumen. Die einfache Formel: Je quadratischer die Latsche, desto beschränkter die Möglichkeit, ein kleineres Modell zu wählen. Zwei Jahre lang war Dudek, der 31 Jahre alte Radstädter, Skitester, ehe er sich sieben Jahre lang um die Schuhe der Stars kümmerte und 2015 in die leitende Position aufstieg. Ein besonderes Vertrauensverhältnis verbindet ihn mit Marcel Hirscher. „Mit ihm bin ich groß geworden.“ Rückblickend betrachtet wirkt selbst ein Hermann Maier, bekannt für seine Akribie im Umgang

„Wenn der Schuh nicht gepasst und wehgetan hätte, hätte ich keinen Schwung fahren können!“ mit dem Werkzeug, im Vergleich zum sechsmaligen Weltcupgewinner wie aus einem verblichenen Zeitalter. In dem Zusammenhang lohnt sich die Erinnerung an Kommentare von Armin Assinger während der Ski-WM 2007 in Åre: Der TV-Experte scholt Maier damals dafür, das Set-up über Gebühr zu strapazieren. Dabei war Maier lediglich bescheidener Vorreiter. Denn was Hirscher und seine Armee von Betreuern mittlerweile betreiben, grenzt an eine Hightech-Materialschlacht Marke Star Wars. Atomic fertigt in einer einzigen Saison allein zwischen 30 und 50 Paar Rennschuhe für sein Zugpferd. In einem Paar stecken zehn Arbeitsstunden – und das dafür, dass sie Hirscher oft schon nach zehn umgeboxten Slalom-Toren wieder aussortiert und in die sprichwörtliche Ecke stellt. Hirscher, so Dudek, liebe es obendrein „echt eng“. In Straßenschuhen mit Größe 44 unterwegs, zwängt er sich in Skischuhe der Größe 40/41. Auch in dieser Hinsicht ist er, um eine optimale Kraftübertragung zu erreichen und den Druck auf die Skimitte zu konzentrieren, Häuptling der Extremisten. Das hat auch damit zu tun, dass die Kluft zwischen Slalom und Riesenslalom, Hirschers Domänen, und Abfahrt sowie Super-G immer größer wird. „In meinen Augen sind das verschiedene Sportarten“, sagt Hubert Immler, als Entwicklungs- und Service-Chef von Head ein echter Schuh-Guru und seit mittlerweile 23 Jahren im Geschäft. Dudek bestätigt: „Im Slalom ist der Schwung einfach viel kürzer, enger, härter. Da muss man ganz extrem über die Taillierung des Skis beschleunigen.“ Weshalb eben ein Skischuh gefragt ist, der jeden winzigen Steuerimpuls seines Passagiers versteht und unmittelbar darauf reagiert. Das ist es, was im Experten-Jargon als aggressiv bezeichnet wird. Ein Ausdruck, der zu Karl Schranz’ aktiven Zeiten in den 60erund 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, höchstens ab und zu auf Sportler selbst zutraf. Schranz galt zwar auch als einer, der nichts dem Zufall überließ, aber in Bezug auf seinen Skischuh sagt er heute: „Wenn der nicht gepasst und wehgetan hätte, hätte ich keinen Schwung fahren können.“ Schließlich sei er da „wahnsinnig sensibel“ gewesen, das habe ihn – im Gegensatz zu manchen Kollegen – vor Überbeinen, hervorgerufen durch Druckstellen, bewahrt. Natürlich sei das Schuhwerk schon damals „wahnsinnig wichtig“ gewesen, so die Skilegende vom Arlberg. Und er habe viel Zeit („ungefähr eine Woche“) investiert und

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Einer der letzten Skischuhe, mit dem Hermann Maier Rennen fuhr. Auch in diesem Punkt überließ er nichts dem Zufall, schliff und fräste auch selbst.

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Als groĂ&#x;er TĂźftler galt auch Benjamin Raich. Das angeschraubte Plastikteil zwischen den Schnallen sollte verhindern, dass dieselben aufgehen.

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stets selbst Hand angelegt, um ein Paar rennfertig zu gestalten – in den Anfängen seiner Karriere beim Dorfschuster Alber in St. Anton, später bei Koflach in der Steiermark, schließlich bei Henke in Stein am Rhein in der Schweiz, wo man über ein „spezielles Leder“ verfügte, das „hart genug“ war, um den exquisiten Anforderungen des viermaligen Streif-Siegers zu genügen. Was sich seit damals nicht geändert hat, ist die Art und Weise, wie die Schätze gehütet werden. Schon Karl Schranz trug sie auf Reisen immer am Mann. Die Schuhe durften ebenso wie die Ski in seinen Hotelzimmern übernachten, aus Angst vor „Attentaten“ der Konkurrenz. Wie sehr ihm die Sportgeräte ans Herz gewachsen sind, beweist die Tatsache, dass er das eine oder andere historische Paar zu Hause aufbewahrt. Man kann Original-Schranz-Schuhe indes auch besichtigen, etwa in den Ski-Museen von St. Anton oder Werfenweng. In der Schranz-Ära tat sich auf dem Schuhsektor noch einiges. So kamen Innenschuhe in Mode sowie Schnallen (bis zu fünf Stück). Und es wurde vermehrt Plastik eingesetzt, das – zunächst nur als Verstärkung – nach und nach den Werkstoff tierischen Ursprungs ersetzte. Heutzutage besteht ein Skischuh – gereiht vom Boden Richtung Knie – aus den folgenden Komponenten: Erhöhungsplatte, Unterschale, Schaumkeil, Einlegsohle,

„Ein Slalomfahrer nimmt es viel genauer als einer, der drei, vier Disziplinen fährt. Der hat gar nicht die Zeit, sich so ausgiebig um die Schuhe zu kümmern.“

EIN MUSEUM FÜR D E N S K I S P O RT Alle Skischuhe, die Sie in dieser Geschichte sehen, können Sie auch im Salzburger FIS-Landesskimuseum Werfenweng besichtigen. 1993 eröffnet, bietet die Einrichtung einen Einblick in die Entwicklung des Skisports im Alpenraum. Mehr als 1500 Exponate aus der Sammlung von Hans Müller haben im Museum ihre attraktive, überregional bedeutende Heimat gefunden. Der Ex-Kitzbühel-Sieger und Weltmeister Michael Walchhofer steht dem Museum – in welchem sich die große Weltcupkugel von Petra Kronberger, eine originale Toni Sailer-Haube aus dem Jahre 1955 oder eben die Skischuhe von Karl Schranz, Hermann Maier oder Marcel Hirscher befinden – als Präsident vor. Wo? Am Dorfplatz, Weng 138, A-5453 Werfenweng. Kontakt? www.skimuseum.at bzw. info@skimuseum.at. Telefon: +43/664/5000096. Öffnungszeiten? Von Mai bis Oktober immer Mittwoch, Freitag und Sonntag von 13:00 bis 17:00 Uhr.

Innenschuh, Manschette, Straps. Daran hat sich seit Jahrzehnten nicht viel geändert. Getüftelt wird mittlerweile an jedem einzelnen Detail, mit verschiedenen State of the Art-Kunststoffen und an deren selbstverständlich streng geheimer Zusammensetzung. Das nehme, wie Dudek und Immler unisono versichern, längst wissenschaftliche Ausmaße an. Riesige Datenbanken, anatomische Vermessung mittels Laser oder eigene Apps unterstützen die gewieften Skischuh-Professoren dabei, den Rennfahrern auf die Schwünge zu helfen. Mit individuellen Eigenheiten haben sie gelernt, umzugehen. Und die sind, wie bei Spitzensportlern eigentlich nicht anders zu erwarten, natürlich gewaltig. Die Skala reicht von einem Hirscher am obersten Ende bis zu einem Abfahrtsweltcupsieger wie Peter Fill („Ein Gefühlsskifahrer“), der – egal ob im Slalom oder in der Abfahrt – mit nur einem Paar Schuhe das Auslangen findet. Der Südtiroler reist also mit vergleichsweise leichtem Gepäck, nur mit Renn- und Trainingsschuhen sowie einem Reservepaar. Das hat im Übrigen auch einen ganz banalen Grund. Dudek: „Ein ­Slalomfahrer nimmt es viel genauer als einer, der drei, vier Dis­ ziplinen fährt. Der hat gar nicht die Zeit, sich so ausgiebig um die Schuhe zu kümmern.“ Von entscheidender Bedeutung ist für Leute wie Dudek und Immler das Feedback der Athleten.

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WIE IST EIN SCHUH AUFGEBAUT? Rennskischuhe sind dem Regelwerk des Internationalen Skiverbands (FIS) unterworfen. So müssen die Modelle grundsätzlich im Handel erhältlich sein. Hubert Immler erklärt den Aufbau: Erhöhungsplatte: zwischen drei und sechs Millimeter dick. Unterschale: Hauptteil des Skischuhs, bestimmt Geometrie. Zumeist aus Polyurethan, größte Möglichkeiten zur Anpassung. Boot Board/Bodenkeil: unter dem Innenschuh. Bestimmt die Sprengung (Neigungswinkel) nach vorne, entscheidend für Druckverteilung. Winkel richtet sich nach Köpergröße und Disziplin. Einlegsohle: DER Sensor im Skischuh. Wichtigster Faktor für Kraftübertragung von Fuß auf Kante, gefräst oder thermisch verformbar. Innenschuh: Füllung von Hohlräumen zwischen Fuß und Schale. Aus elastischen Materialien, Schaft je nach Unterschenkel höher oder niedriger, dünner oder dicker. Zunge: Teil des Innenschuhs, für Sensorik des Schienbeins zuständig, großer Einfluss auf Druck nach vorne. Manschette: Spritzguss wie Unterschale, bestimmt Geometrie von Knöchel bis Knie. Schnallen: für Schließung, aerodynamischer Aspekt! Straps: starr oder elastisch, verschiedene Breiten.

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Auch da sind die Unterschiede respektabel. „Der eine weiß genau, was er tut“, so Immler, „der andere kommt halt immer wieder einmal auf was drauf.“ Beispiele gefällig? „Ted Ligety ist immer offen für Neues. Das Urteil von Aksel Lund Svindal ist für uns sehr wertvoll. Alexis Pinturault probiert fast zu viel. Und es gibt keinen Unkomplizierteren als Beat Feuz.“ Den Schweizer Abfahrtsweltmeister, sagt Hubert Immler, müsse man fast dazu nötigen, ab und zu eine vielversprechende (Material-)Änderung auszuprobieren. Tests, auch und vor allem der Schuhe, finden zumeist nach der Weltcupsaison statt. Und das berge nicht zu unterschätzende Risiken, plaudert Immler aus der Schule. „Sehr gefährlich. Weil da herrschen ganz andere Bedingungen als im Winter.“ Andersrum: „Im Training wird gefahren, im Rennen wird gefightet. Was im Frühjahr sehr gut funktioniert, ist dann oft zu aggressiv.“ Verletzungen sind die unausweichliche Folge. „Da gibt es aber auch ein paar Schlaue, die fahren eine zweite Schiene.“ Will heißen: Im Wissen um sich ändernde Pistenverhältnisse bauen einige vor und Reserven ein, zu denen Immler ausdrücklich rät: „Auf Dämpfung lege ich viel Wert!“ Kann gewiss auch in Kitzbühel und auf der Streif nicht schaden. Eigentlich sei das Rennen ja wie jedes andere, meinen sowohl Dudek als auch Immler. Das Drumherum („Viel mehr Wirbel. Keine Ruhe. Einfach eine andere Atmosphäre.“) mache den Unterschied und die Woche in Kitz zu einer Ausnahmesituation. Die Nervosität sei spürbar größer. Das führe zu einer erhöhten Reizbarkeit der Sportler und mitunter, je nach Beschaffenheit der Piste und Schwierigkeiten mit dem Set-up, in die Verzweiflung. Die ersten, die mitkriegen, ob und wo der Schuh drückt, sind unsere beiden Protagonisten sowie ihre Kollegen. „Hier kontrolliert man halt alles noch genauer, damit ja nichts locker oder eingerissen ist“, so Immler. Dann komme es drauf an, ob die Streif vereist, weich oder unruhig sei. Dudek: „Aber ändern kann man da nur mehr Kleinigkeiten.“ Dennoch: Selbst am Start stehen die treuen Gefolgsleute noch Gewehr bei Fuß. „Es passiert schon, dass nach Startnummer 10 bis 15 Funksprüche kommen, die Strecke sei brutal eisig“, so Immler, „da verändert man dann das Set-up dementsprechend.“ Das komme allerdings eher selten vor und diene in erster Linie seelsorgerischen Zwecken. Wie viele Rennfahrer-Füße seit 1994 durch seine Hände gingen, vermag Hubert Immler nicht mehr zu schätzen. Früher, als die Teams noch überschaubar und seine Dienstleistung ein paar Leistungsträgern vorbehalten waren, habe er noch „jeden Fuß auswendig gekannt“. Die Entwicklung ist selbst ihm mittlerweile etwas unheimlich und er betrachtet sie kritisch: „Früher war wichtig, dass man bequem über dem Ski steht. Heute wird alles aggressiver und extremer.“ Wie Immler hofft auch Dudek, dass im Zusammenhang mit den Skischuhen ein Umdenken einsetzt, dass der Internationale Skiverband FIS mit seinem Regelwerk teils wahnwitzigen Trends bald entgegenwirkt. Auch und vor allem im Sinne des Nachwuchses. Dudek: „Sogar da oder im Europacup hat heute jeder Läufer im Schnitt sechs bis acht Paar Schuhe.“ Was nicht nur finanzielle Belastungen mit sich bringt, sondern auch erschreckend viele Verletzungen. Vielleicht kann sich der alpine Skirennsport ein Beispiel nehmen an der Formel-1, da steht längst die Sicherheit der Piloten an oberster Stelle. Und es käme niemand mehr auf die Idee, die Teams nach freiem Ermessen am Set-up herumdoktern oder Cockpits so zusammenschustern zu lassen, dass kein normal gewachsener Fahrer mehr hineinpasst. Darüber lohnt es sich, einmal nachzudenken. Die Frage bleibt, wer sich diesen Schuh anzieht.

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„Ein kühnes Beginnen ist halbes Gewinnen.“ Sagte Heinrich Heine. Wer die Streif bezwingen will, muss das Risiko lieben. Und wer auf der schwierigsten Abfahrt der Welt triumphieren will, muss im Grenzbereich einen verdammt guten Plan haben. Was geht in den Köpfen der Ski-Akrobaten vor? Welche Gedanken begleiten sie auf dem Teufelsritt? Wie fühlen sie sich am Start, in der Mausefalle, am Steilhang, an der Hausbergkante? Sieben Stars, sieben Visionen.

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Sieben Helden, eine Mission

redaktion: MICHAEL HUFNAGL

Die Streif, ein Extremfall – gefürchtet und geliebt. Keine Abfahrtsstrecke der Welt zwingt die Stars zu mehr Risiko. Wer dieses Rennen gewinnen will, braucht vor allem eines: Verdammt viel Mut. Ein Höllenritt in sieben Kapiteln. 52

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Start Hannes Reichelt, 37: Kitzbühel hat eine eigene Atmosphäre. Hier ist alles anders. Von der ersten Minute an. Man kommt an und befindet sich sofort in einer anderen Welt. Auch der Startbereich ist sehr speziell. Viel größer als bei anderen Rennen. Die Läufer haben daher mehr Platz, mehr Möglichkeiten, bei sich zu bleiben. Und das braucht man hier dringend. Es ist Konzentration pur. Ich habe immer das Gefühl, in Kitzbühel ist alles ruhiger. Gedämpfter irgendwie. Es rennt auch viel weniger der Schmäh. Nicht nur, weil wir alle wissen, dass das ganze Ereignis außergewöhnlich ist, ein Superspektakel halt. Sondern vor allem, weil einem das Risiko so bewusst ist. Die Gefahr, in die man sich begibt. Wenn man im Startbereich der Streif ankommt, blendet man alles aus. Da gibt es keine Gedanken an Partystimmung, an das ganze Drumherum, an die Fans. Da gibt es nur mehr diesen einen Fokus. Ich habe mein ganz eigenes Prozedere. Ich komme immer so spät wie möglich in den Startbereich. Um die Wartezeit so kurz wie möglich zu halten. Dann nehme ich als erstes eine große Portion Schnee und reibe mir damit den Nacken ein. Es ist mir völlig egal, wie kalt es ist, das muss sein. Ein eiskalter Nacken, zum Wachwerden, das ist für mich wie: den Motor starten. Die Nervosität ist natürlich da. Auch nach so vielen Jahren und so vielen Starts. Ich mache meine Aufwärmübungen, versuche, mich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Nicht an das Rennen denken, meinen Job machen. Erst zwei Läufer bevor ich dran bin, schnalle ich die Skier an. Die Schuhe mache ich überhaupt erst eine halbe Minute vorher zu. Dann werde ich ruhig. Nicht zappelig. So bin ich. Je mehr Anspannung man zulässt, desto größer ist das Risiko. Professionelle Entschlossenheit ist wichtig. Ich schaue auch keinem Läufer vor mir nach. Denn von hinten schaut das in Kitzbühel grausig aus. Wenn die Burschen wegstarten und wenige Sekunden später schon ins Nichts springen, das brauch’ ich nicht. Ich bewege mich erst im letzten Moment zum Start. Der Blick hinunter ist respekteinflößend. Wie sonst nirgends. Dann habe ich nur mehr einen Gedanken: die Linie in den ersten Kurven bis zur Mausefalle. Für mich gilt immer: nicht maximales Risiko. Lieber sicher durchstarten und einen Rhythmus finden. Das Rauskatapultieren ist dann wie eine Erlösung.

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Christof Innerhofer, 33: Den Begriff kennt jedes Kind. Die Maus in der Falle. Die ganze Schwierigkeit dieser Passage steckt schon im Namen drin. Falle trifft es echt. Du kannst die Kante schon im Starthaus sehen. Und ich habe mir auch sehr schnell abgewöhnt, Läufern vor mir zuzusehen, wie sie dorthin rasen, abheben und plötzlich weg sind. Das bringt dich nur zum Fürchten. Vor zehn Jahren, als junger Läufer, habe ich das noch gemacht. Keine gute Idee. Ich weiß, dass ich in wenigen Sekunden 100 km/h schnell sein werde und dann nach der Linkskurve ein perfektes Timing brauche. Ich muss im Kopf aktiv sein bei der Anfahrt und beim Sprung die Dynamik nützen, aber nicht übermotiviert sein. Der Luftstand ist drei, vier Meter hoch, da kann ein Fehler fatal enden. Es gibt genügend schreckliche Geschichten von der Mausefalle, das wissen wir natürlich alle sehr genau. Aber die Gefahr muss man ausblenden, sonst bremst man unbewusst. Und dann hast du schon verloren. Und gleichzeitig musst du Spaß haben. Wer in Kitzbühel nicht für die Herausforderung dieser brutal schweren Strecke brennt, der hätte nicht Rennläufer werden sollen. Mich erinnert die Mausefalle immer an Gardaland. Das ist ein Vergnügungspark mit vielen Achterbahnen. Da geht’s dahin. Ich bin ein Instinktfahrer. Aber ich bin nicht so ein guter Springer. Ich versuche in der Mausefalle vor allem eines: nix falsch zu machen. Ich drücke den Sprung kaum, riskiere sicher nicht Kopf und Kragen. Ich lass’ mich eher ohne großen Widerstand über die Kante tragen, 50, 60 Meter weit. Bleibe in neutraler Position. Es kann ruhig weiter hinuntergehen, die Landezone ist kein Problem, die Hangneigung ist groß genug. Ich lande gerne ein bisserl links, weil ich die direkte Linie suche. Andere legen es runder an. Schnell umlegen musst du sowieso, für die Kompression, das ist richtig spektakulär. Auch wegen der ganzen Wellen. Ich habe immer ein mulmiges Gefühl, aber trotzdem so viel Freude. Das ist einfach der Reiz in Extremsituationen. Und ich bin im oberen Teil immer einer der Schnellsten. Trotz Mausefalle.

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Max Franz, 28: Natürlich ist die Erinnerung an das letzte Jahr noch da. Solche Schrecksekunden vergisst man nie. Ich bin aus der Kompression gekommen, und an der Stelle Einfahrt Karussell musst du bei der engen Linkskurve von hinten her ausholen und beim Richtungmachen den Schwung ganz bewusst ein bisserl verzögern. Um den Punkt, wo du dann voll draufgehst, wirklich genau zu treffen. Aber da sind natürlich viele Wellen, die man ständig ausgleichen muss. Da rattert es dahin, extrem unruhig. Und genau bei dieser Verzögerung hat’s mich beim zweiten Schlag voll erwischt. Die Geschwindigkeit ist zu dem Zeitpunkt noch extrem hoch, man kommt ja mit dem vollen G’schäft aus der Mausefalle daher. Und der Druck, der auf den Außenski wirkt, ist enorm. In meinem Fall war er dann zu groß und die Bindung ist aufgegangen. Gott sei Dank habe ich einen Sturz vermeiden können. Aber es ist ganz sicher eine der Schlüsselstellen in Kitz. Weil es eben eine eisige, harte 180-Grad-Kurve ist, wo es nur eine Devise gibt: Mit aller Kraft so hoch wie möglich bleiben, dabei aber auf keinen Fall die Skier zu extrem querstellen, sonst ist der Zug weg. Ich sag’ immer: Da muss man richtig fein „umeschmieren“, voll aktiv reindriften, um das Tor Richtung Steilhang ganz oben zu erwischen. Sonst nimmst du keinen Schwung mit und musst vielleicht sogar ein Stück bergauf fahren. Zum Nachdenken kommst du in der Passage natürlich null. Das kannst’ später im Gleitteil machen … überlegen, was da gerade passiert ist. Ich bin immer voll konzentriert, auch deshalb, weil ich genau weiß: Der Plan, den ich für die Kurve habe, geht nie auf. Ehrlich, es ist eine geile Passage, aber ich habe sie noch kein einziges Mal so erwischt, wie ich mir das vorgenommen habe. Auch das ist Kitzbühel. Ein ständiges Linie-Suchen. Die ersten und die letzten 30 Sekunden, die sind der Wahnsinn. Deshalb muss man sich auch nach einem Fehler denken, dass es niemand schafft, die Streif ohne Fehler runterzukommen. Also heißt’s schnell schalten, fighten, nie aufgeben. Denn wennst im Karussell einen Patzer hast, kannst dafür gleich nachher im Steilhang mit einer perfekten Fahrt alles wieder ausgleichen.

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Karussell

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Steilhang 60

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Aksel Lund Svindal, 35: Bei der Einfahrt in den Steilhang habe ich grob gesehen immer die gleiche Idee. Aber das Problem ist: Die Natur hat auch alle möglichen Ideen. Und die ist stärker als ich. Bei sonnigen Bedingungen und guter Sicht ist es etwas einfacher, weil an dieser fast senkrechten Stelle hilft es sehr, wenn man die vielen Wellen gut erkennen und darauf reagieren kann. Dann ist es auch möglich, weicher zu fahren, den Ski gehen zu lassen. Aber wehe, es ist trübe, oder die Schneebedingungen sind nicht konstant. Dann kann es schon ein Teufelsritt sein, mit vielen unerwarteten Schlägen, die nicht nur Zeit kosten können, sondern auch die Gefahr erhöhen, dass du im Netz landest. Denn klar ist der Steilhang eine entscheidende Stelle. Hier kannst du mit einem kleinen Fehler an der falschen Stelle das Rennen verlieren. Die Einfahrt ist nach dem extremen Linksschwung sehr, sehr eng, und du musst hier richtig frech sein. Kein Respekt, volle Überwindung, es braucht echt Mut hier. Es geht alles so schnell und meistens nicht nach Plan. Ich konzentriere mich immer nur darauf, mit dem Körper kompakt über dem Ski zu stehen und dann diesen unfassbar schwierigen, langen Zug nach rechts ganz intuitiv und so schnell wie möglich fertig zu machen. Das Irre dabei ist die Optik, weil du rast hier mit weit über 100 km/h auf das Netz zu. Das Gelände ist ein psychologisches Hindernis, es ist eine Art Blindflug, man braucht hier enorm viel Vertrauen in sich selbst, in seine Kraft und die Technik. Und Geduld, bis die Ausfahrt endlich da ist. Aber wer gewinnen will, muss auch Risiko nehmen. In Kitzbühel gewinnst du nicht mit einer braven Fahrt. Risiko ist bei mir immer ein Teil des Plans. Aber ich erhöhe die Dosis nicht, wenn ich einen Fehler mache. Ich versuche immer, in der Balance zu bleiben. Wer nach einem Fehler die Risikobereitschaft erhöht, macht noch mehr Fehler. Der Steilhang ist ganz sicher nicht meine Lieblingspassage, aber wenn ich die Kurve richtig gut auf dem Außenski durchziehen kann, mit vollem Tempo haarscharf am Netz entlangschieße und den ganzen Schwung in den Gleitteil mitnehme, dann macht das schon unglaublich viel Spaß. Dann habe ich beim Kampf Körper gegen Natur gewonnen. Zumindest in diesem Augenblick.

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Alte Schneise 62

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Beat Feuz, 30: Natürlich findet in Kitzbühel ganz oben und ganz unten das große Spektakel statt. Das passt schon so. Aber es gibt im Mittelteil sehr viele Stellen, die viel zu oft außer Acht gelassen werden. Denn ein Rennen kannst du immer und überall in jeder Sekunde verlieren. Der größte Fehler ist es, die Spannung zu verlieren und dich im Kopf auszuruhen. Nach der Ausfahrt aus dem Steilhang hast du aber zumindest zum ersten Mal seit dem Start die Chance, wieder etwas zu denken. Wie schnell du dann in der langsameren Passage wirklich bist und ob der Ski perfekt geht, ahnt man nur. Wissen tut man nix. Das Gleiten ist aber ein wesentlicher Faktor, das Material spielt eine große Rolle. Danach kommen zwischen Alter Schneise und Seidlalm jedenfalls zwei sehr schnelle Kurven, erst nach links, dann nach rechts. Für die legt sich jeder Fahrer eine bestimmte Linie zurecht. Der eine fährt direkter, der andere versucht es runder, mit weniger Kanteneinsatz. Ich weiß gar nicht einmal, welcher Typ ich bin. Das wechselt. Die Frage, die ich mir während der Fahrt aber ganz sicher immer wieder aufs Neue beantworten muss, lautet: Schaffe ich es, in Position zu bleiben? Denn klar ist, dass ich die beiden Kurven in der Hocke überwinden will. Aber es gibt eben diese brenzligen Situationen, wo ich merke, dass ich nicht bereit dazu bin, dass ich dieses letzte Risiko des Durchziehens nicht nehmen kann. Obwohl jedes kurze Aufrichten, jedes Öffnen des Körpers, jeder Arm, der korrigierend rausgeht, Zeit kostet. Entscheidende Zeit. Das hängt auch oft von den Schneebedingungen ab. Du musst deinen Stil immer anpassen, kein Lauf ist wie der andere. Der Sprung geht dann etwa 40 Meter weit. Ich fliege gerne und immer relativ weit. Das Drücken ist nicht so mein Ding, da fehlt mir zu oft das Timing. Also lasse ich es lieber. Gefährlich ist es auf der Streif so oder so immer. Und du brauchst hier einfach die Jahre, die Routine, um sie lieben zu lernen. Vor zwei Jahren war ich Zweiter, letztes Jahr lag ich unterhalb der Traverse im Netz, oh ja, ich habe Kitzbühel schon ziemlich ausgereizt.

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Matthias Mayer, 27: Das Typische an der Streif ist der extrem anspruchsvolle obere Teil, dann kommt man nach der Ausfahrt aus dem Steilhang in den Mittelteil, in dem man Zeit hat, sich geistig zu ordnen. Vor allem dann, wenn das Gefühl da ist, dass man gut unterwegs ist, kaum Fehler gemacht hat. Da arbeitet es im Kopf. Und trotzdem muss man gerade dann aufpassen, dass man nicht den Fokus verliert. Bei dem hohen Tempo geht es an jeder Stelle verdammt schnell, und du bist weg von der Ideallinie oder überhaupt gleich neben dem Tor. Ich merke aber immer, wie die Anspannung im Körper steigt, wenn ich mich dem Hausberg nähere. Denn das ist ganz sicher eine der schwierigsten Stellen auf der Streif. Wenn nicht sogar eine der schwierigsten Abfahrtspassagen weltweit. Zuerst kommen am Oberhausberg zwei schnelle Kurven, wo es wichtig ist, nicht zu früh schon gedanklich bei der Hausbergkante zu sein, sondern ganz sauber auf Linie zu bleiben und so flink wie möglich umzulegen. Und trotzdem weich in den Knien bleiben, Tempo machen. Innerlich musst du aber längst richtig gut vorbereitet sein, auf diesen Moment, wo du quasi auf dieses Nichts zufährst und weißt, jetzt wird’s brutal. Ich kann nicht einmal sagen, dass ich hier eine spezielle Strategie habe, es geht alles so wahnsinnig schnell. Wichtig ist nur, nicht passiv zu werden, sondern offensiv zu agieren. Risiko ist wichtig, aber ein Hasardeur darf man da runter auch nicht sein, sonst kann es böse ausgehen. Ich springe gerne. Aber ich versuche immer, ganz klar im Kopf zu sein, zu wissen, was ich tue. Und ich mag es, wenn es voll zur Sache geht. Die Tausenden Menschen siehst du natürlich für den Bruchteil einer Sekunde, aber du nimmst sie bestenfalls schemenhaft wahr. Keine Zeit für Panorama, dafür müsste ich einen Zwischenschwung einlegen, und das wäre eher nicht so günstig. In Wahrheit bist du in deiner eigenen Welt und nach dem Abheben nur voll konzentriert auf die Landung. Ich weiß genau: Der nächste Schwung links in die Traverse, der muss passen, sonst ist alles weg, was ich vielleicht irgendwo oben gewonnen habe.

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Hausbergkante

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Traverse Peter Fill, 35: Für mich ist die Streif die schwierigste Strecke der Welt, weil sie die zwei härtesten Kurven überhaupt hat. Ausfahrt Steilhang und Einfahrt Traverse, da brauchst du maximale Überwindung. Nach der Hausbergkante geht alles ganz schnell. Wichtig ist hier, technisch komplett zu sein und die notwendige Courage zu haben. Deshalb ist gerade in Kitzbühel die Erfahrung so viel wert. Für mich ist der Sprung hinunter der Sprung in die Hölle. Da hatte ich schon so viele Schrecksekunden, denn es kann alles passieren. Entscheidend ist: Du musst diese lange Linkskurve wirklich aktiv fahren. Nicht nur irgendwie durchkämpfen, sondern gnadenlos auf Zug gehen. Aber gleichzeitig ja nicht zu viel Gas, das haben wir schon oft gesehen, was dann passieren kann. Die Wellen sind brutal. Und dann heißt es: draufbleiben, draufbleiben, draufbleiben. Den ganzen Mut zusammennehmen, Augen zu und durch, auch wenn dir die Knie über die eigenen Ohren schießen, weil die Schläge dich so durchschütteln. Du wirst hier vom Berg zum Passagier gemacht, musst mit aller Kraft das Tempo halten. Wenn du die Linie verlässt, ist der Sieg weg. Es gehört auch immer Glück dazu, keine Welle zu erwischen, die dich verjagt. Die Kraft muss auf jeden Fall reichen, dafür hast du lange genug trainiert. Aber wenn du bei dieser Querfahrt den falschen Druck auf den Ski bekommst, hilft dir das auch nix. So topfit kannst du gar nicht sein. Aber wenn ich oben am Hang bleibe, meiner geplanten Linie folgen kann und dann endlich dieses Tor zur Einfahrt in den Zielhang sehe, dann habe ich nur einen Gedanken: Hier ist das Licht am Ende der Hölle. Dann gibt es nur mehr eine Devise: Rein in die Hocke und runterstechen. Die Beschleunigung ist in diesem Moment sensationell, da pfeift es richtig laut im Helm. Und dann fährst du wie im Tunnel, 130, 140 km/h, irres Tempo, voll konzentriert auf den letzten Sprung und die Ziellinie. Und ich kann garantieren, dass kein Athlet in dieser entscheidenden Phase Zeit hat, auch nur eine Sekunde lang auf die vielen Menschen zu schauen. Aber wie ich 2016 mit Bestzeit ins Ziel gekommen bin, habe ich es sofort gewusst. Es gibt kein besseres Gefühl.

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Wie trainiere ich zwei Minuten Lebensgefahr? Geschwindigkeiten bis zu 153 km/h. Sprünge, die 70 Meter oder weiter gehen: Die Streif ist definitiv keine Strecke für Weichlinge. Natürlich haben auch die Helden vom Hahnenkamm Angst am Start, „aber auch die Aussicht auf ein Hochgefühl“, erklärt der Wiener Neurologe Professor Wolfgang Lalouschek. interview: URSUL A MACHER

Herr Professor, was unterscheidet Menschen, die sich die Streif antun, von „normalen“ Menschen? Es handelt sich hier um Persönlichkeiten, die ein generell niedriges Angstniveau haben, wo Erregung stärker mit Freude als mit Angst verbunden ist. Personen, die eine höhere Angstbereitschaft haben, hätten primär massive Angst, wenn sie Adrenalin ausschütten. Diese Athleten haben natürlich auch Angst, aber in erster Linie die Aussicht auf ein Hochgefühl. Und das ist stärker. Entsteht das schon im Kindesalter oder kann man das auch noch erlernen, wenn man beispielsweise ein ängstlicheres Kind ist/war? Das ist nicht ausgeschlossen, sofern ein ängstliches Kind die Angst überkompensiert. Es kommt zum Beispiel im Bodybuilder-Bereich immer wieder vor, dass dickliche Kinder, die gehänselt werden, das so überkompensieren, dass sie zu Supersportlern werden. Das funktioniert aber nur, wenn dieser Mensch entweder eine längerfristige, wirkliche Persönlich-

keitsentwicklung durchmacht, oder wenn einfach der Wunsch, diese Erniedrigung nie wieder erleben zu müssen, so stark ist, dass er diese massive Angst übersteuert. Aber das wäre eher ungewöhnlich. Also gehen wir mal davon aus, dass die Streif-Helden keine ängstlichen Kinder waren... Ich denke, davon können wir ausgehen. Vielmehr glaube ich, dass das eher Rabauken waren, mit großem Bewegungsdrang. Unruhige Kinder, die auch einmal gerauft haben, die einfach in einer starken Form dieses Buben- und Mannesverhalten gezeigt haben. Jetzt sind Abfahrer vom Typus her ja regelrechte Kästen, trainiert bis zum Gehtnichtmehr – wie viel macht denn die psychische Komponente aus im Gegensatz zur physischen, um dieses Rennen zu gewinnen? Auf der Streif sind sowohl Kopf als auch Körper maximal gefordert. Da geht es nicht um Entweder-oder. Ziehen wir den Vergleich mit der Formel-1: Wenn Sie das Auto mit dem besten Motor haben,

bei dem aber die Bremsen nicht optimal funktionieren, werden Sie nicht gewinnen. Umgekehrt genauso wenig. Es müssen beide Komponenten absolut top sein. Sonst geht es nicht. Man kann am Start also nicht so einfach den Kopf „ausschalten“? Nein, aber Sie können durch langes – und da sprechen wir von Jahren – mentales Training lernen, dass Ihr Kopf nicht so übersteuert, dass Sie gar nicht mehr handlungsfähig sind in einer Notsituation. Und der Start der Streif IST eine Notsituation. Uns würden da schlichtweg die Knie versagen, wir wären nicht mehr handlungsfähig, wenn wir da runter müssten. Der Spitzensportler hingegen lernt, gleichzeitig höchst konzentriert zu sein und trotzdem sein Entspannungssystem aktivieren zu können. Man nennt das auch „to be in the zone“, in der Zone der optimalen Leistungsfähigkeit sein. Wie lernt man das? Durch eine Kombination aus mentalen und körperbezogenen Übungen. Zum Beispiel Biofeedback, das ist eine computer-

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unterstützte Methode, bei der meine Stressverarbeitung gemessen werden kann und im Computer in ein Signal umgesetzt wird. Zum Beispiel in einen Ton. Und ich lerne, den Ton zu steuern und damit quasi meine Stressverarbeitung. Und das automatisiere und internalisiere ich. Das heißt, der Athlet wird in Stresssituationen versetzt? Zu Beginn noch nicht, da lernt er in Ruhe. Es braucht seine Zeit, bis er es schafft, das Muster der elektrischen Gehirnaktivität und das Level der Stressverarbeitung in einen bestimmten Zustand zu versetzen. In weiterer Folge geht es darum, diese gelernte Ruhe auch dann beizubehalten, wenn er gleichzeitig eine Anforderung erfüllen muss. Wie genau funktioniert das?

für den körperlichen Bereich wie für den mentalen Bereich. Das war vor 20 Jahren noch anders. Es gibt ja legendäre Geschichten, was an den Abenden nach Skirennen so passiert ist. Heute haben die Sportler einen straffen Rhythmus. Wie haben sie früher die Angst kompensiert? Das System ist so ausgereizt, dass sie sich das gar nicht mehr erlauben können, was man sich damals erlaubt hat. Außerdem leben wir heute eher in einer angstgetönten Gesellschaft, wollen jedes Risiko vermeiden. Wobei es Methoden, mit Angst umzugehen, schon seit Tausenden von Jahren gibt. Nicht umsonst haben die Buddhisten so etwas wie die Meditation entwickelt. Heute wissen wir, dass buddhistische Mönche in den Glücks-Arealen

„Wenn ich als Sportler auf mentales Training verzichte, verzichte ich auf einen ganz großen Anteil meines Potenzials!“

Sie sitzen vor dem Computer, Ihre Stresswerte oder auch die Hirnaktivität werden gemessen und Sie lernen durch das Computer-Feedback. Angenommen Ihre Hände werden vor Stress feucht – dann wird der Ton höher. Je trockener Ihre Hände, desto tiefer der Ton. Ihr Unterbewusstes lernt durch dieses Feedback, den Ton niedriger zu machen und damit den „Erregungsnerv“, den sogenannten „Sympathicus“, zu dämpfen. Das ist eine Art „halbbewusstes Lernen“, bei dem ich nach einigen Sitzungen das Ganze auch ohne Computerunterstützung soweit internalisiert habe, dass ich dieses Programm ablaufen lassen kann. Ein weiterer Baustein des Erfolgs ist die Regeneration. ...der inzwischen sehr viel Bedeutung beigemessen wird. Ja, weil wenn ich keine Zeit für Regeneration und Entspannung habe, habe ich auch keine Entspannungsfähigkeit, wenn ich sie brauche. Deswegen muss der Sportler nicht nur optimal trainieren, sondern auch optimal regenerieren. Das gilt

akribisch vorbereitet, hat wahrscheinlich aufgrund seiner Professionalität schon erkannt, dass in seinem Gehirn auch ein großes Potenzial liegt. Und er nutzt das. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur ein erfolgreicher Sportler auf mentales Training verzichtet. Denn wenn ich als Sportler das tue, verzichte ich auf einen ganz großen Anteil des Potenzials. Abschlussfrage: Angenommen, Sie oder ich wollten einmal die Streif bezwingen. Was müssten wir tun? Einmal abgesehen vom körperlichen Training würde ich sagen, wir müssten jetzt ein Jahr intensiv mental arbeiten. Intensiv heißt, eine bis eineinhalb Stunden pro Tag. Meditative Dinge, Achtsamkeit, Biofeedback, Stressregulation – bis wir das alles aus dem Effeff beherrschen.

Univ.-Prof. Wolfgang Lalouschek ist Facharzt für Neurologie in Wien. Kontakt: www.neurologie-wien.at

des Gehirns eine um bis zu 800 Prozent höhere Aktivität haben als wir. Also die sind wirklich glücklicher. Und was sie bei der Meditation machen, ist, dass sie unter anderem diese Angst-Areale tief drin im Gehirn durch eine besonders starke Aktivität in ihrem Frontalhirn einbremsen. So bekommen sie Kontrolle über ihre Emotionen. Das ist zum Beispiel das komplette Gegenteil davon, was wir mit Alkohol machen. Alkohol vermindert unsere Kontrolle und erhöht längerfristig die Angst. Wie viel Zeit investiert ein Sportler in die physische und wie viel in die psychische Vorbereitung? Der Anteil an physischer Vorbereitung wird immer noch um einiges höher sein als der für die psychische. Aber ich behaupte, dass sich das möglicherweise noch ändern wird, weil wir immer mehr sehen, wie groß die Macht des Gehirns ist. Momentan schlummert da noch einiges an Potenzial, weil manche oft sagen, Psyche interessiere sie nicht. Aber ein Athlet wie Marcel Hirscher, der sich auf alles

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„Gewinnen kann von denen jeder“, sagt der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister Benjamin Raich. Am Ganslernhang geht es allein darum, dass die jeweiligen Slalomstars ihre individuellen Fähigkeiten perfekt umsetzen. Welche das sind, erklärt uns der Tiroler hier. redaktion: URSUL A MACHER

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Was macht den Stil aus? Ganz einfach: Sein Stil hat keine Nachteile, Marcel kann auf jeder Piste sehr schnell fahren (vor allem auf eisigen, schwierigen Hängen). Wenn ich irgendwo ein Problem sehen müsste, dann vielleicht im Flachen, was mit seiner Statur zu tun hat. Wobei er das durch seine Kraft, seine technischen Fähigkeiten und den dynamischen Fahrstil mit einem extrem gebeugten Winkel gut kompensiert. Seine größte Stärke? Während andere nach einem Fehler oft drei bis fünf Tore brauchen, bis sie wieder im Rhythmus sind, bringt er sich in der Sekunde wieder zurück in die Spur. Er ist auch sehr gut im Lesen des Geländes, das heißt, er kann Funksprüche zum richtigen Zeitpunkt perfekt umsetzen. Nicht außer Acht lassen darf man bei ihm natürlich die mentale Stärke – die macht im Slalom sehr viel aus.

Name: M A R C E L H I R S C H E R 6 - FA C H E R W E LT M E I ST E R , 6 - FA C H E R G E S A M T W E LTC U P S I EG E R

E N T SC H LO S S E N Geht nicht, gibt’s nicht: Marcel Hirscher setzt seine Kraft (80 Kilo auf 1,73 Meter) perfekt ein und kann überall gewinnen.

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Name: H E N R I K K R I S T O F F E R S E N G E W I N N E R S L A LO M - W E LTC U P 2 0 1 5 / 1 6 , O LY M P I A- D R I T T E R 2014 I N S OTS C H I

Was macht den Stil aus? Er macht wenig Fehler, ist immer knapp am Tor und kann sehr gut mit dem Gelände spielen. Ein kon­ stanter Fahrer mit einer sehr feinen Technik. Er nutzt seine Winkel optimal, kann so den Druck gut auf den Schwung aufteilen. Bei ihm sieht Slalom so einfach aus, weil er sehr wenig Bewegungen macht. Seine Schwächen? Im letzten Jahr hätte ich gesagt – sein Gewicht! Da brachte er bei 1,79 Metern gerade einmal 75 Kilo auf die Waage, was in puncto Speed nicht gerade optimal war. Aber heuer hat er gut 4–5 Kilo an Muskelmasse zugelegt, wirkt vom Körperbau massiver. Dadurch besteht jetzt weniger Gefahr, dass der Druck, den er ausübt, verpufft.

E L EG A N T Sein Gesicht verrät es: Das Slalomfahren macht dem Norweger Spaß. Henrik Kristoffersen gilt als der „Sir“ unter den Stangenartisten. 72

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Was macht den Stil aus? Manuel ist ein genialer Skifahrer, er kann alles und gibt auch immer 100 Prozent – was ihm leider fehlt, ist die Konstanz. Wobei Kitzbühel definitiv ein Hang ist, der ihm liegen müsste. Wenn er das richtige Gefühl, den richtigen Dreh findet, ist bei ihm wieder alles möglich. Aber er muss auf jeden Fall daran arbeiten, stabiler zu werden. Seine Schwächen? Bei ihm besteht immer das Risiko, dass er mit dem Körper sozusagen nach hinten fällt, man kann das so ausdrücken: Er pendelt um die Mittellage. Er ist ein Fahrer, der sehr aktiv ist, immer in Bewegung – das macht ihn in weiterer Folge auch sehr fehleranfällig. Vom Stil her wird er sich aber nicht groß verändern, es geht einfach und allein darum, eine gewisse Beständigkeit reinzubringen.

Name: M A N U E L F E L L E R SILBERMEDAILLEN-GEWINNER I N ST. M O R I T Z 2 0 1 7

WILD Ein Bandscheibenvorfall 2014 machte dem Tiroler aus Fieberbrunn lange zu schaffen. Jetzt geht es darum, Konstanz zu finden. 73

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Der Brite ist das, was man einen Spätzünder nennt: Erst mit acht Jahren wurde seine Liebe zum Skifahren entfacht, mit 12 bestritt er das erste Rennen. 2017 überraschte er mit Platz zwei in Kitzbühel – und bekam dafür eine Gams. Was macht den Stil aus? Er fährt nicht ganz so offene Winkel, sein Stil ist sehr aufwendig und manchmal auch ein wenig zu sauber. Aber es ist grandios, was für ein Körpergefühl er hat. Seine Schwächen? Zuallererst einmal: die Nerven. Er hatte ja schon ein paarmal die Möglichkeit, ein Weltcuprennen zu gewinnen und hat im Europacup auch schon bewiesen, dass er’s kann. Meines Erachtens fehlt ihm ein wenig das Verrückte, der Instinkt und auch ein wenig der Speed.

UNBERECHENBAR Name: D A V E R Y D I N G M E H R FAC H E R H A L BZ E I T- F Ü H R E N D E R I M W E LTC U P

Hopp oder dropp: Dave Ryding lernte auf Kunstmatten Skifahren. „Da war Technik sehr wichtig – eine gute Basis für den Schnee.“ 74

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Was macht den Stil aus? Seiner ist unverkennbar – ein klarer Matt! Wie schon bei seinem älteren Bruder erkennt man sofort, dass er da jetzt auf der Piste ist. Er hat über die Jahre extrem an Speed zugelegt und es war auch im Ski-Weltcup immer das Gesprächsthema: „Wirst sehen, der kommt!“ Michael hat sich enorm gut entwickelt, hat nicht nur den gleichen Stil wie der Bruder, sondern auch eine ähnliche Statur. Und Mario hat damit im Laufe von 15 Jahren bekanntlich einiges gewonnen... Wenn Michael ein gutes Gefühl für das richtige Set-up, Piste und Hang hat, ist er fast nicht zu schlagen.

MARKANT

Name: M I C H A E L M A T T W E LTC U P- S I EG E R I N K R A N J S K A GORA 2017

Stil & Style. Die Brüder Matt haben ihren eigenen Stil entwickelt. Erfolgreich. 75

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M Conquest V.H.P.

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Longines_HQ • Visual: VHPSKI_CO23 • Magazine: Kitzbuhel_Magazin (CH) • Issue: 08/01/2018 •

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Men K I T Z- R ACE -I n si d e

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„Die Menschlichkeit ist ein unerschöpflicher Gegenstand.“ Sagte Friedrich der Große. Die Skirennen in Kitzbühel sind ein Sportfest für Millionen Menschen. Ein Ereignis, ein Event, ein Rendezvous der Society. Die Begegnung von urtümlicher Tradition und Big Business. Umso bedeutender ist Jahr für Jahr der Gedanke, die Dynamik des Spektakels zu nützen, um Gutes zu tun. Und auch darüber zu reden – ein Interview mit Bernie Ecclestone, dem Renndirektor der KITZ-CHARITY-Trophy.

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I C H H A B’ M I C H N I E AU F ANDERE V E R L A S S E N! Als die KITZ-CHARITY-Trophy 1997 ins Leben gerufen wurde, war eines klar: Es kann nur einen Renndirektor geben – und der muss Bernie Ecclestone heißen. Bevor der 87-Jährige 2018 zum 21. Mal die Teilnehmer durchs Ziel winkt, stand er uns in seinem Londoner Stadtbüro Rede und Antwort. Ein Gespräch über Charity, echte Freunde, falsche Partner und verdientes Geld.

interview: URSUL A MACHER f o t o s : PAT R I C I A W E I S S K I R C H N E R

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Es gibt zwei Männer, die für ihre Haarpracht berühmt sind: Karl Lagerfeld und Bernie Ecclestone. „Ich pflege sie gut, wasche und föhne sie oft!“

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Ein echter Gentleman geht selbst zur Tür. Als uns Bernard Charles Ecclestone am frühen Nachmittag in sein Stadtbüro in London bittet, ist sein Arbeitstag bereits acht Stunden alt. Er wirkt fit und wach, trotz seiner 87 Jahre, die er inzwischen zählt. „Ich arbeite viel, stehe jeden Tag um sieben Uhr auf und mache dann gleich meine ersten Termine“, sagt Bernie, während er uns in ein kleines Besprechungszimmer führt, den sogenannten „Playboy Room“. Warum der so heißt, weiß nicht einmal der Chef genau. „Keine Ahnung, wer ihn so genannt hat – ich jedenfalls nicht.“ Aus diesem Alter ist er raus. Seit 2012 ist er in dritter Ehe mit der Brasilianerin Fabiana Flosi verheiratet. Dass sie ganze 46 Jahre jünger ist als er, mag andere stören – nicht Bernie Ecclestone. „Ganz ehrlich: Wenn ich es mir aussuchen kann, ob ich mit einer schönen, jungen Frau oder mit einer alten Schachtel die Straße entlanggehe – was meinen Sie, wofür ich mich entscheide?“ Klare Frage, gute Antwort. Und davon gibt es hier noch einige mehr.

>> Lassen Sie uns zu Beginn gleich einmal über die KITZ-CHARITY-Trophy sprechen. Als Renndirektor stehen Sie vom ersten bis zum letzten Moment da draußen, während die anderen sich in den warmen KITZ-RACE-Club flüchten... Ja, ich würde mir auch manchmal wünschen, die würden alle schneller fahren. Warum genau unterstützen Sie diese Charity? Ich glaube, ich wurde reingedrängt und konnte nicht Nein sagen (lacht). Im Ernst: Das sind alles wunderbare Menschen, mit denen ich da die Zeit verbringe. Und das schon seit vielen Jahren. Sie unterstützen aber doch sicher auch andere wohltätige Vereine? Einige, ja. Das ist in unserer Familie so. Auch meine Töchter machen das. Tamara arbeitet sehr viel mit Kinderspitälern zusammen, meine andere Tochter, Petra, hat gerade eine Schule gegründet, in der man sich um Kinder kümmert, die in der Entwicklung etwas zurückgeblieben sind und deren Mütter es sich nicht leisten können, ihre Kinder in private Einrichtungen oder Schulen zu schicken. Sie selbst sind ja im Gegensatz zu Ihren Töchtern in eher ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Erzählen Sie uns etwas, das signifikant für Ihre Kindheit ist. Puh. Man entscheidet sehr früh, was im Leben passieren soll und wird. Und man muss rechtzeitig lernen, damit klarzukommen. Ich war immer in der Position, dass ich mir selbst helfen musste. Ich habe mich nie auf andere verlassen.

Wann kam es zu dieser Erkenntnis? Ich glaube, da war ich acht Monate alt (lacht). Ich weiß es nicht. Aber wenn man im Leben etwas erreichen will, muss man darum kämpfen. Und wenn man wie ich das Glück hat, dass einen die Eltern nicht verderben und irgendwas verhindern wollen, dann ist das gut. Wenn man etwas möchte, muss man losziehen und es machen. Sich Geld organisieren und sich holen, was man will. Aber jetzt sind Sie 87, könnten getrost Ihre Pension genießen. Stattdessen sind Sie der Erste, der im Büro ist. Warum? Was soll ich denn sonst machen? Spazieren gehen? In Pension hätte ich schon vor 50 Jahren gehen können, hätte ich es gewollt. Also ist Ihnen fad? Ja! Machen Sie doch einfach Urlaub! Ich weiß ja nicht einmal, was Urlaub ist. Wenn ich wo hinfahre, dann mache ich dort auch etwas. Sie waren also nie in Ihrem Leben fünf Tage an einem Strand und haben entspannt Cocktails getrunken? Erstens gehe ich nie an den Strand, zweitens trinke ich keinen Alkohol. Also nein. Und wie bitteschön haben Sie Ihre Hochzeitsreisen verbracht? Sollte das Urlaub sein? Daran erinnere ich mich nicht mehr... Okay, kommen wir zurück zu Kitzbühel. Wenn Sie Formel-1-Fahrer mit Skirennläufern vergleichen – was finden

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Humor hat er, der Herr Ecclestone. In Anspielung auf seine Ex-Frau Slavica sagte er einmal: „Warum sollte ich mir einen Bodyguard nehmen? Von der einzigen Person, die mich unter Druck setzt, bin ich jetzt geschieden!“

„Was soll ich denn sonst machen? Spazieren gehen? In Pension hätte ich schon vor 50 Jahren gehen können – hätte ich es gewollt!“ Sie aufregender? Wenn ich mich entscheiden müsste, was ich machen würde, wäre es, Formel-1 zu fahren. Das ist doch um einiges sicherer. Fahren Sie selbst Ski? Nein, nicht mehr. Ich mochte es auch nie. Menschen tun gerne das, worin sie gut sind... Ich bin mir sicher, wenn ich die Zeit gehabt hätte, wäre ich ein guter Skifahrer. Aber wo ist der Spaß, wenn eine Vierjährige an dir vorbeizieht und dir dabei auch noch zuwinkt? Was war das Gefährlichste, was Sie je gemacht haben in Ihrem Leben? Oh, so vieles. Ich wurde festgenommen und habe mich einige Male scheiden lassen... Punkt für Sie! Wenn Sie zurückblicken: Was würden Sie anders machen? Seit? Von Anfang an. Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Hätte ich vor zwanzig Jahren entschieden, etwas anders zu machen, dann wäre ich heute

vielleicht nicht so erfolgreich. Als Sie ein Kind waren, was war Ihnen wichtiger – schnell reich zu werden oder erfolgreich zu sein? Ich glaube nicht, dass Kinder so denken. Es gibt so viele Menschen, die letztendlich etwas ganz anderes machen, als sie eigentlich dachten. Es sind die Umstände, die Leute zu dem machen, was sie sind. Die meiste Zeit hatte ich einfach nur Glück, in einer Position zu sein, in der meine Idee gesehen und etwas daraus gemacht wurde. Natürlich sagen viele Menschen: „Oh, das hätte ich auch machen können“, aber sie machen es eben nicht. Es geht um die Menschen, die es machen. Punkt. Geht es darum, die Chance zu sehen oder die Möglichkeit, etwas daraus zu machen? Ich glaube es geht darum, etwas daraus zu machen. Abertausende bekommen die Gelegenheit, manche machen es, aber viel zu viele Menschen machen nichts. Ich glaube, es ist für viele Menschen sehr schwer, in entscheidenden Situationen richtig zu handeln. Ich habe das alles, meinen Weg, ja nicht geplant – das passiert, oder es passiert eben nicht. Entweder man ergreift

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„Natürlich wissen die Männer, dass ich ein paar Dollar in der Tasche habe. Aber die Mädchen entscheiden, wen sie heiraten wollen.“

Er isst, um zu leben, aber lebt nicht, um zu essen. Heißt: Der Ex-Formel-1-Boss achtet aufs Gewicht – auch ob seiner Größe von nur 1,62 Metern. „Deshalb liebe ich es, nach Japan zu fliegen, dort sind alle so groß wie ich!“

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Chancen, oder man ergreift sie nicht. Sie haben sie offensichtlich ergriffen. Erinnern Sie sich, wie Sie Ihren ersten Pfund verdient haben? Nein. Ihre erste Million? Auch nicht. Die Menschen glauben es mir nicht, aber das, was ich tue, tue ich nicht, um Geld zu verdienen. Jeder Cent, den ich bis jetzt verdient habe, den habe ich richtig verdient! Wenn es nicht Geld ist, das Sie glücklich macht – was ist es dann? Wenn Menschen, die ich mag und die mir wichtig sind, glücklich sind. Ich mag es nicht, wenn meine Freunde unglücklich sind oder Pech haben. Ihre Tochter Petra hat gerade eine nicht ganz einfache Scheidung hinter sich gebracht. Meine Töchter leben ihr eigenes Leben. Ich bin keine wahnsinnig große Unterstützung, das gebe ich zu. Aber bei Petras Scheidung war ich für sie da. Sie hat ihn als Ehemann gewählt, er war somit mein Schwiegersohn, aber er war eher störend... Wie waren Sie als Vater? Als meine Kinder noch klein waren, habe ich wahrscheinlich nicht genug Zeit mit ihnen verbracht. Und Kinder sind glücklicher, wenn sie Eltern um sich haben, die sich um sie kümmern. Aber sobald sie älter werden, sehen Kinder Eltern eher als eine lästige

Ja, natürlich! Sie haben ja jetzt auch etwas mehr Zeit, reisen nicht mehr so viel... Nein, nicht so viel wie damals. Aber so circa die Hälfte des Jahres bin ich schon noch unterwegs. Nervt Sie das nicht? Nein, gar nicht. Sie könnten sich ja auch ein Haus in Kitzbühel kaufen, wenn Sie schon so gerne und oft da sind. Nein, ich habe genug Häuser. Ich genieße auch das Wochenende dort. Es sind so viele Menschen da, die so ein Event unvergesslich machen, und die ganze Atmosphäre. Gibt es etwas, wovon Sie nicht genug haben? Echte Freunde zum Beispiel? Wie viele davon haben Sie? Das ist schwer zu sagen. Wie würden Sie denn Freundschaft definieren? Es ist immer schwer zu sagen, wer deine wahren Freunde sind. Es geht eigentlich nur darum, was sie bereit sind zu tun, wenn es brennt. Und ich glaube, du weißt einfach mit der Zeit, wann du echte Freunde hast. Pflegen Sie Freundschaften? Manche sogar täglich? Nein, nicht täglich. Ich habe Freunde auf der ganzen Welt. Und wenn ich dort bin und sie da, dann sehen wir uns. Ich möchte Ihnen jetzt noch ein paar einfache Fragen stellen.

Wer ist hier der Boss? Bernie Ecclestone liebt Kunst. Eines der Werke in seinem „Playboy Room“ ist eine nachdenkliche Bronze-Büste seiner selbst.

„Verpflichtung“. Ich denke, dass es sehr schwer ist für Eltern und Kinder, gemeinsam aufzuwachsen. Aber meine Töchter sind gut erzogen. Ich kann sie überall mit hinnehmen. Sie können sich mit allen möglichen Menschen unterhalten. Waren Sie streng mit ihnen? Nein, ich wollte sie nur auf den richtigen Weg führen. Ich wollte, dass sie wenigstens eine Chance haben. Aber ich denke inzwischen, dass das mit Mädchen anders ist, sie lassen sich leichter von ihren Männern beeinflussen. Deshalb ist es so wichtig, dass man den richtigen Partner findet im Leben. Nun ja, es muss für Ihre Töchter auch nicht gerade die einfachste Übung gewesen sein, einen Mann zu finden, der sie nicht des Geldes wegen liebt. Absolut! Natürlich wissen die Männer, dass ich ein paar Dollar in der Tasche habe. Aber am Ende des Tages müssen die Mädchen entscheiden, wen sie heiraten wollen, nicht ich. Ich sage ihnen immer: „Wenn du fällst, bin ich da und fang dich auf! Aber versuche bitte, nicht zu oft zu fallen...“ Beide Töchter haben Sie zum Großvater gemacht. Tamara hat eine Tochter, Petra eine Tochter und Zwillingsbuben. Wie ist Bernie Ecclestone als Opa? Naja, die Buben beginnen gerade erst zu sprechen, das ist also nicht so einfach für mich. Aber Sophia, Tamaras Tochter, ist superschlau. Mit ihr kann man reden wie mit einer Erwachsenen. Und Sie spielen auch mit ihr?

Die einfachen kommen erst jetzt (lacht)? Was essen Sie im KITZ-RACE-Club am liebsten? Diese Frage soll einfach sein? Ist sie es nicht? Ich sage Ihnen eines: Ich schätze österreichisches Essen sehr. Aber eigentlich esse ich, um zu leben. Ich lebe nicht, um zu essen. Welche fünf Wörter beschreiben Sie am besten? Ich würde nie versuchen, mich selbst zu beschreiben. Was ist das Normalste an Ihnen? Ich bin zuverlässig. Wenn ich etwas sage, dann mache ich das auch! Gibt es jemanden, den Sie nie getroffen haben, aber gerne treffen würden? Ich hatte immer viel Respekt vor Mr. Ferrari. Wir waren Freunde. Aber den kannten Sie ja! Ja, aber das ändert nichts daran. Ich habe alle Leute getroffen, die ich treffen wollte. Okay, nächste Frage: Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, dann... Ich habe keine drei Wünsche. Nicht einmal einen. Dann einen Song, der Sie beschreibt. Ich würde jetzt sagen, dass es einer von Neil Diamond ist. Aber das wirkt doch sehr alt, nicht? Ein Film, der Sie am besten beschreibt? Da muss ich nachdenken. Da fällt mir nichts ein. Oder ja, richtig. Ich würde sagen, vielleicht einer der Scorsese-Filme. Der Pate.

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„Es hat in unserer Mitte Zauberer und Zauberinnen, aber niemand weiß sie.“ Sagte Hugo von Hofmannsthal. Der Wilde Kaiser ist das Wahrzeichen einer mondänen Skimetropole. Er ist der mächtige Berg-Patron für ein ganz besonderes Lebensgefühl und für so viele Persönlichkeiten, die Kitzbühel zum weltberühmten Kraftort machen. Vom Skiguide bis zum Rennleiter, vom Immobilien-Experten bis zur Tourismus-Chefin, sie alle wissen, wie die vielen Geheimnisse des Zaubers lauten. Einem Phänomen auf der Spur.

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Eine Stadt, die N ihre Menschen

redaktion: GABRIELE KUHN fotos: PHILIPP HORAK

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B ÜHEL

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Natur und

Ein Ort wie aus einem Wintermärchen – magisch, heiter, bodenständig. Aber was steckt dahinter? Eine Beobachtung, viele Gespräche – und der Versuch einer Erklärung.

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K wie Kult. I wie Inszenierung. T wie Tempo. Z wie Zauber. Vier Buchstaben, ein Mythos: KITZ. Denn das Lebensgefühl der Stadtgemeinde am Fuße des Hahnenkamms gilt weit über die Grenzen des Landes als etwas Besonderes. Kitzbühel ist Refugium und Fest-Platz, Berg und Tal, Schnee und Sonne, Champagner und Bergkäse, Tradition und Moderne, VIP-Treffpunkt und Dorf. Hier ist jede Party so berauschend wie ein Tête-à-Tête mit der Alm und dem Wald.

In Kitz tanzt der Mensch Nächte durch, um anderntags auszuatmen, die Erde unter den Füßen zu spüren und ein Tiroler Gröstl zu essen. Und schließlich: die Rennen. Einzigartig, der „Opernball der Alpen“. Doch was steckt hinter dem Erfolgsgeheimnis der Tiroler Stadtgemeinde? Davon erzählen Menschen, die Kitzbühel prägten und von Kitzbühel geprägt worden sind. Ein Spaziergang in drei Szenen. Die Natur und die Menschen Es schneit, jeder Schritt hinterlässt eine Spur. Dächer, Wege, Wiesen werden weiß – ja, so gehört sich das für einen der berühmtesten Wintersportorte Europas. Momente lang Gedanken an Pixi-Buch Nr. 1122, „Die Puderzuckerstadt“, das haben die Kinder geliebt. Und an Zehntausende Menschen, wie sie in der Zielarena der Streif erst den Atem anhalten und dann jubeln, wenn einer ihrer Helden die Piste runterbrettert. „Wissen Sie, dass es sieben Kirchen in Kitzbühel gibt?“, fragt Signe Reisch, Obfrau des Tourismusverbandes Kitzbühel und Chefin des Top-Hotels Rasmushof, das direkt am Zielhang der Streif liegt. Nein, aber natürlich lohnt es sich, in jede einzelne davon hineinzugehen. Um die stille und ursprüngliche Seite der Stadt zu fühlen. Die, laut Reisch, auch ein Kraftort sei, „um Ruhe zu finden, die es trotz dieser schnellen Welt bei uns noch gibt.“ Sollte auch mal gesagt werden, neben all der Partytrubel-Berichterstattung. Was Kitzbühel sonst ausmache, sei seine „geografische Superlage, mit den gefälligen Südbergen, weiten Wiesen und Flächen und dem Schutz im Norden durch das mächtige Kaisergebirge“, so Reisch. Lage. Lage. Lage. Von der schwärmen nicht nur die Kitzbüheler selbst, sondern auch die Gäste und „Zugereisten“, die sich hier niedergelassen haben. Menschen mit viel Geld, die die Nähe zu Städten wie München, Salzburg oder Innsbruck

zu schätzen wissen. Da ist man gleich mal da und gleich mal dort. „Das Einzugsgebiet ist ein Riesenthema“, ist Interior Designer Bernd Gruber überzeugt, dessen Büro im malerischen Aurach liegt und der mit seinem Team Wohnprojekte „im Superlativ- und Premiumbereich“, von Los Angeles bis, ja klar, Kitzbühel, realisiert. Hier gerne im anspruchsvollen Chalet-Stil, von Gruber bewusst und gekonnt moderner interpretiert, mit einem Mix aus heimischen Hölzern, Materialien der Region gemäß internationalem Design-Anspruch. Was die Menschen an Kitz so mögen? „Man braucht auf nichts zu verzichten“, sagt er, „wir haben hier eine einzigartige Landschaft, das Flair der Stadt, eine sehr hohe Lebensqualität, das Ungezwungene und doch Anspruchsvolle, den Lifestyle und die Qualität, die man sonst wohl nur in Großstädten findet.“ Die Natur als Dreifach-Jackpot, mit vielen magischen Plätzen, allen voran der „Wilde Kaiser“, der den gesamten Landstrich dominiert. Klingt nach Zauberformel. Ist es irgendwie auch. In den Augen von Johannes Mitterer, Chef des Hotels Kitzhof, in dem die Skistars logieren und samstags die mittlerweile legendäre Hummerparty steigt (dazu später), macht sich die auch am Faktor „Wilder Kaiser“ fest. Der sei für ihn nämlich der magischste Ort im ganzen Tal. „Weil das Gebirgsmassiv immer anders aussieht, mit immer anderen Stimmungen und Schattierungen, in Kombination mit dem Schwarzsee einfach atemberaubend.“ Und dann sei da noch der Kitzbüheler selbst. Ein eigener Schlag Mensch, „bei sich“, bodenständig geblieben, auch wenn es genügend Gründe gäbe, abzuheben. Das mag daran liegen, dass „Kitzbühel früher so gar nicht schick war“, vermutet Karl Hohenlohe, Gault-Millau-Herausgeber mit Zweitwohnsitz Kitzbühel, dessen Großvater schon vor Jahrzehnten ein Haus am Lebenberg besaß, gleich neben Alfons Walde. Hohenlohe war schon als Kind viel in Kitz.

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BERND GRUBER, INTERIOR DESIGNER Bernd Gruber schloss seine Ausbildung als einer der jüngsten Tischlermeister Österreichs ab. In unterschiedlichen Manufakturen vertiefte er sein Wissen über den Umgang mit Holz, ehe er sich immer mehr seiner Leidenschaft des Gestaltens annahm und mit seinem Partner Philipp Hoflehner und einem Team von erfahrenen Architekten, Designern und Handwerkern heute weltweit Projekte für anspruchsvolle Privat- aber auch Projektkunden umsetzt.

„Die Berge geben mir den Halt und die Welt gibt mir den Raum, um meine Gedanken wachsen zu lassen.“

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SIGNE REISCH, TVB-OBFRAU Signe Reisch ist mit dem Tourismus groß geworden und hat schon als Kind im Hotel ihrer Oma mitgeholfen. Die Chefin des Hotels Rasmushof ist zugleich Obfrau des Kitzbüheler Tourismusverbandes. Sie liebt es nach wie vor, auf ihrer Hausstrecke, der Streif, Ski zu fahren. Insider nennen sie nicht umsonst „Queen of the Streif“.

„Das Rennen ist unsere fünfte Jahreszeit!“

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MARTIN SCHWAIGHOFER, INNENAUSSTATTER Er ist gelernter Tischlermeister und Chef der „Kitzbüheler Werkstätten“. Als solcher sorgt Martin Schwaighofer gemeinsam mit seinem Team für die komplette Planung der Innenausstattung. Er setzt vor allem auf Materialien aus der Natur.

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ANDREAS PAAS, IMMOBILIENMAKLER Er ist Geschäftsführer der Kitzbüheler Alpen Immobilien Paas GmbH und vermittelt Luxusimmobilien. Das Credo von Andreas Paas: „Unsere Kunden erwarten und erhalten von uns Diskretion und Einsatz bei der Suche nach ihrem individuellen Wohntraum.“ Die Dichte an Luxus-Immobilienmaklern wie Paas, Gornik etc. in Kitzbühel ist beträchtlich.

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„Ich habe viele gute Gründe, warum ich hier lebe, und keiner davon hat mit Champagner oder Kaviar zu tun.“

Früher, ja früher. „Da war das noch ganz einfach und rustikal, mir hat zum Beispiel der Vater des heutigen Besitzers des Tennerhofs erzählt, dass sich damals Majestäten aus Schweden oder Holland ein Bad geteilt hätten und es hat niemanden gestört.“ Aus seiner Sicht ist das Schöne, „dass es in Kitzbühel neben dem ganzen Trubel auch noch ein intaktes, normales Dorfleben gibt. Diese Berichte, dass hier alles irgendwie abgehoben ist, stimmen einfach nicht.“ Dazu eine Geschichte von Haggi Hagsteiner, der im vergangenen Jänner verstorben ist. „Einmal ist die Romy Schneider in seinen Friseursalon gekommen und hat während des Schneidens die Füße auf den Tisch gelegt. Der Haggi hat ihr gesagt, das geht hier nicht und als sie sich geweigert hat, wurde sie kurzerhand des Geschäfts verwiesen. Die Kitzbüheler waren und sind also durchaus selbstbewusst“, sagt Hohenlohe. Nicht nur. Die Kitzbüheler zeichne Bodenhaftung aus. Und Gemütlichkeit, konstatiert Franz Prader von der gleichnamigen Maßschneiderei, wo unzählige Stars, von Romy Schneider bis Robert Redford, Arnold Schwarzenegger oder Jean-Claude Juncker ihre Kostüme, Blusen, Anzüge und Hemden orderten. „Die Kitzbüheler sind ein gemütliches Volk“, sagt er. Und: „Wir haben hier Kunden vom Bettler bis zum Millionär“ – aber egal, mit allen sei gleich umzugehen. Denn Normalität bedeute auch Lässigkeit und Lockerheit, was viele Promis zu schätzen wüssten. Die Kitzbüheler seien außerdem herrlich unbeirrbar. Das befindet Kaspar Frauenschuh, Inhaber des gleichnamigen Modegeschäfts, das für seine Designerware genauso geschätzt wird wie für die eigene Linie. Loden, Hirschleder, heimische Materialien, daraus entstehen seine Entwürfe, viel Tracht, unverkennbarer Stil. Auch die legendäre Skimode, deren Silhouette man schon aus der Ferne als „Oh, it’s a Frauenschuh“ erkennt. Frauenschuh zählt sich selbst zu diesem speziellen Schlag Kitzbüheler: „Das ist der Eigenbrötler, der unbeirrt sein Leben lebt, egal, was rundherum passiert.“ Ähnliches sagt Axel Naglich, als Rennleiter des Hahnenkamm-Events im Epizentrum des Geschehens: „Die Leute glauben immer, wir in Kitzbühel ernähren uns von Champagner und Kaviar, und an jeder Ecke steht ein Promi oder ein Reicher, und reich sind wir sowieso alle. Ehrlich: Man möchte es nicht glauben, wie normal es hier owageht, den Rest der Zeit. Kitz ist übers Jahr wahnsinnig lebenswert.

Ich habe viele gute Gründe, warum ich gerne hier lebe, und keiner davon hat mit Champagner oder Kaviar zu tun.“ Mag sein, dass die „Unaufgeregtheit und Lockerheit“ Teil des Kitzbüheler Lebensgefühls sind. Das beobachtet Alexander Czernin, Inhaber des legendären Party-Hotspots „Take Five“ (er hat mittlerweile alle seine Lokale verpachtet): „Der Ort hat, neben seinem kolossalen Charme, etwas Unbeschwertes, Lässiges. Ich denke, das macht auch den Reiz für die Vermögenden und Prominenten aus, die es hierher zieht. Dieses Selbstverständnis, das zwischen ihnen und den Einheimischen existiert.“ Martin Schwaighofer, Chef bei den „Kitzbüheler Werkstätten“ und als solcher zuständig für das eine oder andere zauberhafte Interieur von Chalets, Wohnhäusern und Villen, bringt’s auf den Punkt: „Wenn ein Prominenter bei uns reinkommt, wird der so behandelt wie jeder andere.“ Der Berg und das Rennen Der Schneefall hat zugelegt, die Streif zieht schön langsam ihr weißes Hemd an. Wer unten steht und nach oben schaut, fühlt vor allem eines: Respekt. Ein Wow-Gefühl. Das also ist der Schauplatz des spektakulärsten Abfahrtsrennens der Welt. Eine fixe Show-Größe. „Es gibt kaum eine Veranstaltung weltweit, die so gesucht und so beliebt ist wie die Hahnenkamm-Rennen. Und wo man so viele wichtige Persönlichkeiten an einem Ort hat“, sagt Interior Designer Bernd Gruber. Die Bühne dafür hat die Natur inszeniert: „Sportlich gesehen ist die Streif die schwerste Abfahrt der Welt – und das ist, was der Berg hergibt. Da passt dramaturgisch alles – bis zu der Tatsache, dass die wichtigsten Rennsekunden im Zielhang zu sehen sind. Da hat keiner was richtig g’macht, das ist ein Geschenk der Natur“, skizziert Rennleiter Naglich das Phänomen. Schon als Kind gab es für ihn keine größeren Helden, als die Typen, die die Streif runterrasten. Der Berg prägt bis heute sein Leben. Für Signe Reisch ist die Streif ein Mythos, der nicht von ungefähr kommt, „da steckt auch viel Arbeit dahinter und da halten die Kitzbüheler großartig zusammen.“ Als „Queen of the Streif “, wie sie genannt wird, sei es für sie nach wie vor selbstverständlich, morgens zweimal mit den Skiern runterzufahren: „Das ist ja meine Hausstrecke.“ Und was für eine. Beinahe liebevoll zeigt Franz Prader auf den Zielhang und erzählt: „Ich gehe ja nicht zum Rennen,

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FR ANZ PR ADER, SCHNEIDERMEISTER

„Kitzbühel ist eine gute, eine fantastische Stadt.“

Seit 50 Jahren ist Franz Prader Maßschneider, er gilt als Institution der Gamsstadt. An den Wänden seines Geschäfts finden sich unzählige Bilder mit Prominenten, für die er gearbeitet hat – von Sean Connery über Peter Alexander bis zu Robert Redford. Nach wie vor steht der 82-Jährige täglich in seinem Geschäft.

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KASPAR FR AUENSCHUH, MODEDESIGNER Wer nach Kitz geht, muss auch zum „Frauenschuh“. Seit 1995 kreiert Kaspar Frauenschuh an der Seite seiner Schwester Theresia eine eigene Sportswear-Kollektion und verkauft internationale Designer-Mode. Seine Linie ist weltweit bekannt.

MARTIN SCHWAIGHOFER Er ist gelernter Tischlermeister und Chef der „Kitzbüheler Werkstätten“. Also solcher sorgt Martin Schwaighofer gemeinsam mit seinem Team für die komplette Planung der Innenausstattung. Er setzt vor allem auf Materialien aus der Natur.

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„Promis sind in der Regel ganz normale Menschen. Der eine hat mehr Ansprüche, der andere weniger.“

ANDREAS PAAS, IMMOBILIENMAKLER Er ist Geschäftsführer von der Kitzbüheler Alpen JOHANNES MITTERER, Immobilien Paas GmbH und HOTELDIREKTOR vermittelt Luxusimmobilien. vondie Andreas Bei Das ihm Credo trifft sich PromiPaas: „Unsere KundenPolinenz aus Wirtschaft, erwarten und erhaltenDer von tik und dem Skisport. uns Diskretion und Einsatz Kärntner Johannes Mitterer – beiwar der16 Suche er Jahrenach langihrem Ge- individuellen Wohntraum.“ schäftsführer der „Tenne“ – DieDirektor Dichte an ist desLuxus-ImNobelhotels mobilienmaklern wie Paas, Kitzhof. Und blickt auf Gornik etc. in Kitzbühel internationale Erfahrungist beträchtlich. zurück.

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„Über Zahlen sprechen wir nicht. Aber die 20-Millionen-Euro-Grenze für Luxusanwesen ist längst überschritten.“

aber am Donnerstag davor gehe ich hin. Ich sage Ihnen, das ist sowas von schön, eine Augenweide, wie perfekt das gemacht ist. Ich sehe keinen Menschen, nur die fertige Rennstrecke. Wunderbar.“ Und dann. Ausnahmezustand. An die 100.000 Besucher kommen zu den Rennen, wollen versorgt, bespaßt, fasziniert werden. An diesen Tagen ist der Puls der Stadt maximal erhöht. „Das Rennen ist unsere fünfte Jahreszeit“, sagt Signe Reisch. Dennoch sind sich alle einig: Kitzbühel ist nicht das Rennen. „Es ist eine Wahnsinns-Werbung für die Stadt, aber man muss schon auch aufpassen, dass ihr damit nicht ein falscher Stempel verpasst wird“, sagt Alexander Czernin. Aber klar, einmal sollte man schon da gewesen sein. „Ich kann mich erinnern, dass ich den mehrfachen Schwimm-Olympiasieger Mark Spitz interviewt habe, der in seinem Leben wirklich viel erlebt hat. Er hat mir gesagt, so etwas Unglaubliches wie dieses Rennen und das ganze Rundherum hat er noch nie in seinem Leben gesehen“, erzählt Hohenlohe. Der Spirit und die Lebenslust Wir schlendern zum Hotel Kitzhof, auf dessen Homepage man unter der Rubrik „Events“ zahlreiche VIP-Bildergalerien findet. Hier steigt am Renn-Samstag die legendäre Hummerparty – mit bis zu 450 Gästen, von denen jeder einen halben Hummer serviert bekommt. Macht 250 Hummer, also rund 625 Kilogramm vom Krustentier. Alles eine Sache der Logistik, Mitterer ist Routinier mit internationaler Erfahrung in großen Häusern und sieht das entspannt. Im Grunde war alles und jeder schon in Kitz: „Vom englischen Thronfolger bis zu Robert Redford, Arnold Schwarzeneggers Bruder liegt hier begraben und der Beckenbauer ist auch da“, zählt Hohenlohe unvollständig auf. Die VIPs lieben Kitz. „Hier gibt es beides, Ruhe und Rummel“, sagen alle. Wer wüsste das besser als Mark Degn, der Skiguide. Ein Typ wie aus dem Skilehrer-Katalog: blitzblaue Augen, braungebranntes Gesicht, betörend sportlich. Wie gemacht für Berg, Piste, Ruhe und Rummel. Angefangen hat er bei den Roten Teufeln. Mittlerweile fährt Degn mit betuchten Kunden aus der ganzen Welt abseits der Pisten. Was seine Klientel schätzt, ist einfach zusammengefasst: „Ich sorge dafür, dass sie einen wunderschönen Tag haben. Und dazu gehört auch der Besuch der richtigen Hütten.“

Organisiert er alles, großes Skilehrer-Geheimnis – Hauptsache, Gaudi. Apropos Hütten. Geradezu atemberaubende Wohnobjekte können hier bestaunt werden, wer wo lebt, wird selbstverständlich diskret behandelt. Fix ist jedoch: Die Immobilienpreise ziehen nach wie vor an. Worüber wir reden? Pst. „Über Zahlen sprechen wir nicht. Aber die 20-Millionen-Euro-Grenze für Luxusanwesen ist längst überschritten“, verrät Immobilienmakler Andreas Paas, der Betuchten bei der „Suche nach ihrem individuellen Wohntraum“ hilft. Gefragt sei vor allem der „moderne, alpine Stil“. Den Martin Schwaighofer von den Kitzbüheler Werkstätten, ähnlich wie Bernd Gruber, als „Chaletstil“ beschreibt: „Wir sind in den Bergen, die Menschen mögen gerne Altholz, Steinwände, Hirschleder, das Naturverbundene.“ Wer sich’s leisten kann, lässt machen. „Eine Kundin, deren Chalet wir komplett umbauen sollten, hat mir den Schlüssel gegeben und gesagt: ‚Machen Sie das alles bitte fertig, ich komme drei Tage vor Weihnachten.‘ Es wurde komplett umgebaut und bevor sie nach Hause gekommen ist, haben wir das Kaminfeuer angemacht, eine Weihnachts-CD eingelegt und den Champagner auf den Tisch gestellt.“ Kitzbühel gilt, neben Wien Innere Stadt, als Hochpreisregion, mit Grundstückspreisen bis zu 6.000 Euro pro Quadratmeter. Die Klientel ist international. „Menschen, die hier ihre Häuser und Wohnungen kaufen, sind weltweit anzutreffen. Es ist ein internationales Gefühl, das es vielleicht in St. Moritz gibt oder in Courchevel, dann ist es das schon. Kitzbühel ist und bleibt ein Hotspot der Alpen“, sagt Bernd Gruber. Was natürlich noch dazukommt: Die Stadt ist sicher, in einer – scheinbar – unsicheren Zeit. Folglich gelten Kitzbüheler Immobilien als sehr sicheres Investment. Inzwischen hat sich‘s für heute ausgeschneit. Was verheißt der Wetterbericht für morgen? Sonne. Na dann: Ein neuer Tag mit Blick auf den Kaiser. Franz Prader sagt: „Kitzbühel ist eine gute, eine fantastische Stadt.“ Recht hat er.

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„Die reinste Form von Luxus ist Reduktion. Ein Kleidungsstück ist perfekt, wenn man nichts mehr weglassen kann.“ Sagte Jil Sander. Längst ist Mode nicht nur noch Kleidung, sondern eine Haltung, eine Lebenseinstellung, eine Form von Kunst. Markus Meindl, der unangefochtene Platzhirsch in der Welt der Ledermode, gewährt uns Einblick in sein Reich und präsentiert erstmals das Sieger-Jacket für die Streif-Helden. Meister Leder bei der Arbeit sozusagen.

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Mit acht Jahren fertigte der gelernte Schneider Markus Meindl sein erstes Federpennal. Heute ist seine Firma die Top-Adresse fĂźr feinste Lederware.

Meister Leder text: URSUL A MACHER f o t o s : PAT R I C I A W E I S S K I R C H N E R

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Für die Top 3 der Streif kreierte Markus Meindl heuer erstmals ein eigenes Sieger-Jacket. In Wahrheit ein „perfect match“ – denn die Mode, die in seiner Produktionsstätte im bayerischen Kirchanschöring gefertigt wird, ist genauso robust wie es die Abfahrtshelden sind.

„Harrison“ heißt der Leder Blazer, in den die drei Erstplatzierten nach der Hahnenkamm-Abfahrt schlüpfen dürfen.

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Kirchanschöring ist jetzt nicht unbedingt das, was man gemeinhin als Nabel der Welt bezeichnen würde. 3.100 Menschen leben in der überschaubaren Gemeinde in Oberbayern, die vom kleinen Kirchlein bis zum Fußballverein alles hat, aber sich doch von vergleichbaren Dörfern durch das gewisse Etwas abhebt. Denn so unaussprechlich der Ortsname im Ausland auch sein mag, so bekannt ist er: Wer alpiner Lifestyle sagt, sagt nämlich auch Kirchanschöring. Und dieses Faktum ist in erster Linie Markus Meindl geschuldet.

als Präsent mit nach Hause nehmen dürfen. Die Idee dahinter ist eine einfache: Dass Kjetil Jansrud 2015 bei der Abfahrt triumphierte, war eine Überraschung – offensichtlich auch für ihn selbst. Denn als am Abend die traditionelle KITZRACE-Party mitsamt der Ehrung der besten Downhiller stattfand, hatte der zwar eine goldene Gams im Arm, aber nichts Ordentliches anzuziehen. Also stand der Norweger in halb zerrissenen Jeans und Langarm-Shirt auf der Bühne, bejubelt von feinen Damen und Herren in schicken Cocktail-Kleidern und edlem Zwirn.

Es ist kurz nach acht Uhr früh, als wir am Dorfplatz eintreffen, dem Sitz der Lederbekleidungsfirma Meindl Fashions. Der 47-jährige Chef ist bereits da, die Adresse zugleich Geschäft und Produktionsstätte. Und ebenhier entstand auch „Harrison“, das Jacket, das die drei Erstplatzierten der Streif

Kann sein, muss aber nicht, lautete die Erkenntnis seitens der Kitzbühel-Vermarktungsagentur WWP. Und diese brachte Markus Meindl ins Spiel. „Sie sind auf mich zugekommen mit der Frage, was man für die Athleten an einem so unvergesslichen Abend machen kann.“ Die Antwort heißt nun eben „Har-

Links: Hirschhäute all over gibt es in Markus Meindls Lager. Daneben werden noch Reh und Lamm verarbeitet. Von Letzterem auch das Fell. Rechts: Alles nach Plan – das Leder wird sämisch gegerbt, dieses Verfahren erfordert viel Erfahrung und Zeit. So braucht ein Gerber dafür 3–4 Monate.

rison“ und ist ein individuelles Sakko aus österreichischem Hirschleder „mit der jeweiligen Zeit in Gold, Silber oder Bronze unter der Brusttasche und dem Monogramm am Kragen. Es sollte ein cooler Lederblazer werden, mit dem die Jungs auch nach dem Abend noch Spaß haben“. Sechs bis sieben Leute sind am Samstag nach dem Rennen mit der Endfertigung beschäftigt, binnen weniger Stunden werden die fertigen Teile nach Kitzbühel geschickt und vor der feierlichen Übergabe im Chalet im Obergeschoß des KITZ-RACE-Clubs anprobiert. Dass irgendetwas nicht passen könnte, schließt Meindl aus: „Ich habe ein gutes Augenmaß. Wir sind gewappnet für diesen einmaligen Moment.“ Es ist eine Symbiose, die irgendwie perfekt passt, Markus Meindl und die Abfahrtshelden. Auch wenn sich der leidenschaftliche Sportler und Skifahrer, der früher sogar FIS-Ren-

nen bestritten hat, als Vater von drei kleinen Kindern (2, 4 und 6 Jahre) aktuell aufs Seitrutschen beschränken muss – die Liebe ist nach wie vor da. Und der Respekt. „Diese Burschen bringen einen unglaublichen Mut mit. Davon, was das an Training und Kraft braucht, gar nicht zu reden.“ Robuste Kerle, robuste Mode – ein Merkmal, das eint. Dazu kommen ein hohes Maß an Perfektion und Liebe zum Beruf, die Markus Meindl quasi mit der Muttermilch aufgesogen hat. Aufgewachsen rund 100 Meter vom Firmensitz, verbrachte er schon als Kind seine Freizeit gerne zwischen Leder und Zwirn. Mit acht Jahren fertigte er sein erstes Federpennal, mit 14 die erste Jacke. Außen Jeans, innen Lammfell. Meindl selbst trägt übrigens jeden Tag Leder – sei es in Form einer Jacke oder als Hose. Selbstredend, dass auch sein größtes Hobby neben dem Motorradfahren ein verbindendes ist – die

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Präzise Handarbeit: Kleine Löcher im Leder können nach dem Zuschnitt auch geflickt werden – aber nur an nicht sichtbaren Stellen.

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Das Sieger-Jacket wird anhand dieses Musters geschnitten. Dazu braucht es rund 3,10 m2 Hirschleder. Macht 4 – 5 Hirsche pro Jacke.

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Jagd. Seit 20 Jahren lebt Meindl diese Leidenschaft, am liebsten im Gebirge („Ich bin kein Sitzer, ich brauche die Bewegung“). Sein eigenes Revier befindet sich im Lungau, auf einer Höhe von 1.600 bis 2.600 Höhenmetern. Einmal pro Jahr geht es auch auf eine zehntägige Reise, zuletzt nach Tansania zu den Bergbüffeln, im kommenden Jahr warten Schneeziegen in Kanada. Die Trophäen diverser Expeditionen – zum Beispiel ein Elchkopf aus British Columbia – hängen zum Teil im Showroom der Firma. Und was passiert mit den Tieren, die der Meister selbst erlegt? „Wenn ich mit guten Freunden jagen gehe, mache ich ihnen eine Jacke aus dem Hirsch, den sie selbst geschossen haben.“ Wobei: „Mit einem hupfst du nicht weit, für einen Blazer brauchst du das Leder von vier Tieren.“ Apropos Freunde: Auf den Bildern an den Wänden sind durchaus bekannte Gesichter zu finden. Arnold Schwarzenegger zum Beispiel, der schon seit vielen Jahren ein regelmäßi-

ger Meindl-Kunde ist. Oder Surf-Superstar Robby Naish, der in der Krachledernen auf dem Brett steht. Auch die Skistars Marcel Hirscher und Felix Neureuther haben Meindl-Hosen im Kleiderschrank und wissen um ihre Beständigkeit. „Überall, wo Meindl draufsteht, ist auch zu hundert Prozent Meindl drin! Eine Lederhose sollte dich ja mindestens ein Leben lang begleiten.“ Kurzlebigkeit, sagt der Chef, sei sicher keines der Attribute, die in einem Atemzug mit dem Firmennamen genannt werden können. „Unsere Philosophie ist: Wir sind leise und nehmen uns nicht wichtig – der Kunde ist wichtig.“ Leise und zurückhaltend ist Meindl auch bei seinen Kreationen, die Farbgebung der Mode orientiert sich an der Natur, Schnickschnack wird man dabei nicht finden. „Bei uns gibt es keine Totenköpfe oder Ähnliches, das überlasse ich anderen.“ Auch die sogenannte „Bade-Lederhose“, die vor einigen Jahren anderswo einen Hype erfahren hat, findet Meister Leder „dramatisch schlimm“.

Sieben Stunden haben die NäherInnen Zeit, die Sieger-Jackets nach der Abfahrt endzufertigen und mit den Zeiten zu versehen.

Markus Meindl kann stundenlang über seine Liebe zum Leder schwärmen, die Zeitlosigkeit des Materials, seine Strapazierfähigkeit, seine Schönheit. „Und es gibt niemanden“, erklärt er, „der mehr verarbeitet als wir.“ Einige Tausend Hirschhäute ruhen in seinem Lager, feinst gestapelt und von bester Qualität. Schließlich gibt es nichts, was man nicht daraus machen kann: „Wir haben auch Smokings und Fräcke im Angebot.“ Zwecks Erwerb der Teile muss der Kunde ins Geschäft, einen Online-Shop gibt es nicht. Und geht es nach Markus Meindl, bleibt das auch in Zukunft so. „Wir sind ein Verfechter des stationären Handels. Schließlich gehört die Beratung dazu.“ Und die kommt oft auch vom Chef selbst, der im Laden den direkten Kontakt mit den Kunden schätzt. Und auch gerne ein paar Tipps zur Pflege von Lederwaren mit auf den Weg gibt. So zum Beispiel, dass man Leder auch in die Waschmaschine stecken kann. „Sicher. Man kann alles waschen, das gutes Material ist.“ Kurzum: „Maximal 30 Grad, Schmierseife oder Haarshampoo dazu. Zum Trocknen auflegen, zwischendurch einmal kurz reinschlupfen, etwas reiben – fertig.“ Der

Vorteil: „Leder dehnt sich aus – und durch das Waschen wird die Hose wieder um die eine Nummer kleiner, um die sie sich ausgeweitet hat.“ Markus Meindl macht das freilich auch bei seinen Hosen so, aktuell heißt sein Lieblingsmodell „Daytona“, insgesamt lagern zehn kurze und zehn bis zwölf lange Lederhosen in seinem Schrank. Und sind auch ständig im Einsatz – beim Jagen, Motorrad- oder auch Skifahren. Schließlich sei Leder universell einsetzbar, „es kommt nur drauf an, wie man es kombiniert.“ Meindl hat diesen neuen Bekleidungsstil – weg von der Tracht, hin zum Alltag – erfunden mit dem Ziel, die Lederhose wieder sexyer zu machen. „Das Schöne ist ja, dass man individuell mischen kann. Es will ja heute keiner mehr in einem Komplettlook herumrennen.“ Individuell und einzigartig wird auch das Sieger-Jacket sein. Schließlich ist nicht anzunehmen, dass irgendjemand auf die Idee kommt, seine eigene Streif-Zeit auf das edle Jacket sticken zu lassen...

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MODE kennt keine Schonzeit!

Wir sind doch immer auf der Jagd: Nach dem perfekten Look, der uns auch im Winter wärmt, aber trotzdem einen Hauch von Glamour vermittelt. Noble Zurückhaltung und höchste Qualität zeichnen diese Outfits aus – wie gemacht für ein Wochenende in Kitzbühel.

redaktion: URSUL A MACHER fotos: PETER GARMUSCH s t y l i n g : I L I JA H VA L A

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Tibet Damen-Weste aus Toscanalamm um € 1.898,–, Long Island Rock aus handgefärbtem Ziegenleder um € 818,–.

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Governor Long Herren-Jacket aus Sämisch-Rehleder um € 1.978,–, Newcastle HerrenWeste aus Wollkarostoff um € 248,–, Wilson Hose aus Loden um € 348,–.

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Pale Herren-Coat aus Lammfell um € 2.228,–, Carlos Jacke aus Loden mit dezentem Nadelstreif um € 698,–, Wilson Hose aus Loden mit dezentem Nadelstreif um € 378,–.

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Pale Damen-Weste aus Toscanalamm um € 2.228,–, Alessia Hose aus Sämisch-Rehleder um € 1.248,–, Grizzly DamenHandschuhe aus SämischRehleder um € 218,–.

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Goodwood Herren-Jacket aus Sämisch-Rehleder um 1.928,–, Wilson Cordhose um € 298,–.

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Holmes Herren-Coat aus Sämisch-Hirschleder um € 2.478,–, Goodwood Herren-Handschuhe aus Sämisch-Rehleder um € 195,–.

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Dover Damen-Jacket aus Sämisch-Rehleder um € 1.498,–, Brooklyn Damenhose aus Stretch-Lammnappa um € 1.078,–, Dallas Bag aus SämischHirschleder um € 688,–.

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WIE WIR UNSERE ERFOLGE GENIESSEN:

Mit Österreichs bestem Bier!

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„Je edler das Werk, desto höher der Genuss.“ Sagte Arthur Schopenhauer. Nirgendwo sonst verbindet sich die Bodenständigkeit der Tiroler Gastlichkeit auf so wundersame Weise mit den Möglichkeiten, Luxus und Sinnlichkeit zum grenzenlosen Vergnügen zu machen. G’lernt is g’lernt. Kein Gast wird Kitzbühel jemals verlassen, ohne die Faszination kulinarischer Vielfalt und Kreativität erlebt zu haben. „Mahlzeit“ hier, „Zum Wohl“ dort, „Griaß di“ überall. Eine Rundreise durch die Abenteuerwelt der Genüsse.

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Streifzüge mit Messer & Gabel text: ACHIM SCHNEYDER fotos: PHILIPP HORAK

Kitz kulinarisch. Das kann was. Ob vornehm oder rustikal, es speist sich delikat in der Gamsstadt und um die Gamsstadt herum.

Darf‘s ein bisserl Meer sein? Es darf! Frische Austern beispielsweise, an Land gegangen im 1st Lobster. Die perfekte Vorspeise, ehe man sich dem Hummer widmet...

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Christine vom Küchenteam des Rasmushof posiert im Zielraum der berüchtigten Streif. Was sich hier zubereiten ließe? Na, Schneenockerl natürlich...

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Es soll ja Leute geben, die allzu großem Trubel tunlichst aus dem Weg zu gehen versuchen, denen Vorsaisonen lieber sind als Hauptsaisonen, Wochentage lieber als Wochenenden. Leute also, denen es eher widerstrebt, einen Tisch in einem Restaurant oder Wirtshaus schon Tage oder gar Wochen im Voraus reservieren zu müssen. Zu dieser Spezies zähle ich. Und daher war ich schon vor längerer Zeit hier. Quasi vor-kosten in doppeltem Sinn. „Und? In welche Lokale gehst?“, wollte ein Freund, der erstens Tiroler und zweitens ein Feinspitz ist, vor dem Antritt meiner kulinarischen Streifzüge wissen. „Keine Ahnung“, entgegnete ich, da ich außer Simon Taxachers grandiosem Rosengarten von einer früheren Durchreise keine weiteren Gaststätten in und um Kitzbühel kannte. Das wird sich künftig aber insofern ändern, als es hier noch weit mehr als die in der Folge beschriebenen fünf Betriebe gibt, die es dringend zu entdecken gilt. Kurzum: Diese Geschichte stellt keinen Anspruch auf genussvolle Vollständigkeit. Der Tiroler Freund schickte mir also elektronische Post. Mit Namen von Lokalen, die er mir ans Herz legte. Und so stehe ich nun an einem Nachmittag in der Vorsaison vor dem Auwirt in Aurach vor den Toren von Kitz. Und nehme vorweg, dass ich zwei Stunden später wieder vor dem Lokal stehen und schwärmerisch folgenden Satz zu meinem Fotografen sagen werde: „So gut hab’ ich schon ewig nicht mehr gegessen.“ Zwei Brüder und ein Hochgenuss „Griaß eich“, sagt die Kellnerin. Eine Tirolerin, unüberhörbar. Wir nehmen Platz. An der Bar. Das Lokal ist zweigeteilt. Da das Entrée samt Schank, sprich Bar, und der zur Schank hin offenen Wirtsstube, die nach dem Umbau nun wieder dem Original von 1835 entspricht, dort der so schlichte wie elegante und sehr moderne Zubau, dessen eine Wand vom Boden bis zur Decke aus Glas besteht, man also das Gefühl hat, in der Natur zu sitzen. Zwei Stile, die auch die Philosophie der Gebrüder Winkler versinnbildlichen. „Am Abend“, sagt Koch Christian, der auch schon bei den Obauers in Werfen oder im Tantris in München am Herd stand, „geht’s ein bisserl vornehmer zu.“ „Und zu Mittag ein bisserl erdiger“, ergänzt Sommelier und Restaurantleiter Markus. Schmecken tut’s hingegen rund um die Uhr gleich. Fantastisch nämlich. Egal ob Enteninnereien oder Rindsgulasch, Wiener Schnitzel, überbackene Fleischtascherl, Hirschschlögel oder Rehragout. Und was die Weinkarte betrifft, erlebt man insofern erfreuliche Überraschungen, als man auf exzellente Tropfen heimischer Winzer stößt, die noch nicht über jenen Bekanntheitsgrad verfügen, der ihnen zweifelsohne zustünde. Man schmückt sich hier also nicht bloß mit Namen. Seit dem Jahr 2000 arbeiten Christian und Markus ausschließlich Seite an Seite. Anfangs gemeinsam in der Küche, ehe Markus 2005 gänzlich auf Sommelier umsattelte und den Bruder stets in die jeweiligen Betriebe begleitete. Den Auwirt pachtete Christian schließlich im Dezember 2016. Um ihn nach der Wintersaison zwecks vorhin erwähntem Umbau gleich wieder zu schließen. Im Herbst 2017 erfolgte die Wiedereröffnung.

„Am Abend, geht’s ein bisserl vornehmer zu.“… „Und zu Mittag ein bisserl erdiger.“

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CHRISTIAN WINKLER Der Spitzenkoch ist angekommen. Im Auwirt. Und dieser fulminante Gasthof wird mehr sein als bloß eine Zwischenstation. Allein der mehr als gelungene Umbau lässt darauf schließen, dass Winkler endgültig sesshaft geworden ist.

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Das hat Stil. Im neuen Zubau sitzt es sich gleichermaßen vornehm wie gemütlich und man genießt durch die Wand aus Glas den Blick nach draußen, wo der Bach vorbeifließt.

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Kulinarisches Glück vom ersten bis zum letzten Bissen, von der Suppe bis zur Nachspeise. Gezaubert in der wohl modernsten Küche der Region – im Auwirt.

MARKUS WINKLER Christians Bruder war früher ebenfalls Koch. 2005 jedoch hat er sich endgültig auf die Laufbahn als Sommelier konzentriert und überdies glänzt er im Auwirt in der Rolle des Restaurantleiters. Kurzum: Bei den Winkler-Brothers weiß man sich in den allerbesten Händen...

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„Das alles passierte so“, setzt Christian an, während Markus von Hartmut Aubells vortrefflichem Sauvignon Blanc aus dem südsteirischen Ratsch nachschenkt. „Das Ehepaar König, das den Gasthof 34 Jahre lang erfolgreich geführt hatte, wollte verkaufen, weil es keine Nachfahren gab. Das kam Susanne Porsche zu Ohren, die einerseits immer ein Stammgast in den Betrieben war, in denen wir arbeiteten, und die andererseits wusste, dass wir uns verändern wollten. Also hat sie den Auwirt gekauft, ihn mir verpachtet und schließlich den Umbau finanziert.“ „So ein Glück muss man erst einmal haben“, sage ich, als wir wieder vor dem uralten Gebäude stehen. „Und so gut kochen muss man auch erst einmal können. Und einen Bruder haben, der so ein tolles G’spür für erstklassigen Wein hat. Ich sag’ dir eines: So gut hab’ ich schon ewig nicht mehr gegessen.“

„Und dann hat die Frau Porsche den Auwirt gekauft, ihn an Christian verpachtet und umbauen lassen. Was für ein Glücksfall.“

Gut gebettet nach dem Schmarrn Wer sich durch Kitzbühel isst und trinkt, muss zwischendurch natürlich auch irgendwo rasten, wobei der Rasmushof in Sachen Schlafgelegenheit zu den ersten der unzähligen guten Adressen zählt. Direkt am Fuße der berühmten Streif gelegen, in Wahrheit mitten im Zielgelände, sprechen freilich nicht zuletzt die gute Küche sowie Kitzbühels größter Weinkeller für dieses Haus. Ein Weinkeller übrigens, der nicht nur ob der gewaltigen Quantität an Qualität besticht, sondern auch dadurch, dass man in diesem Weinkeller auch sehr gemütlich sitzen kann, sprich direkt an der Quelle trinken. Abend ist’s, und die Bar oberhalb des Weinkellers nicht überlaufen. Vorsaison eben. Ein paar Hotelgäste, ein paar Einheimische. Ich habe alles, nur keinen Hunger, denke ich, als die Kellnerin der Dame gegenüber Kaiserschmarrn serviert. Man diniert hier nämlich nicht nur im Restaurant, es schmeckt auch an der Bar. Oder zu Mittag auf der Sonnenterrasse mit Blick auf die Piste. Jetzt ist es allerdings so, dass dieser Kaiserschmarrn so überirdisch gut duftet, dass ich trotz des vorangegangenen Einkehrschwungs bei den Gebrüdern Winkler weich werde. „Ich hätt’ gern einen Kaiserschmarrn“, sage ich fast verschämt, als Wolfgang, der Restaurantleiter aus Kärnten, an mir vorüberhuscht. „Gerne“, sagt Wolfgang. Nachsatz: „Gute Wahl.“ Und weil der Fotograf bei den Winklers vor lauter Fotografieren kaum zum Essen gekommen ist, ordert er ein Schnitzel. Auch kein Fehler, wie sich wenig später herausstellt… Das Frühstück fällt spartanisch aus, was aber nicht am Angebot, sondern schlicht an uns liegt. Der Vortag hatte es kulinarisch in sich, und zu Mittag schon geht’s ins Rehkitz auf die angeblich beste Ente weit und breit. Dem Namen des Lokals zum Trotz. Ente gut, alles gut Ein Wirtshaus wie aus dem Bilderbuch. Gelegen auf einer Anhöhe, thront das alte Bauernhaus Rehbichl, das durch einen aufwendigen Umbau zum Restaurant Rehkitz wurde. Bloß, dass man den nicht einmal auf den zweiten Blick wirklich erkennt, den aufwendigen Umbau. Das Haus hat immer noch Charakter, das Haus erzählt Geschichte, das Haus vermittelt Gemütlichkeit. Holz, wohin das Auge blickt. Und so sehr ich mich sträube, dieses allzu oft strapazierte Wort niederzuschreiben, ich tue es trotzdem: Das Wirtshaus ist richtig urig. Da können die vornehmen Stoffservietten noch so gut gebügelt sein. Zwängt man sich durch die – für alte Bauernhäuser durchaus üblich – nicht sehr hohe und nicht sehr breite Eingangstüre, knarzt der Boden. Das klingt heimelig. Begrüßt einen dann auch noch die überaus charmante Juniorchefin Katrin, Tochter von Hausherr Theo Muntigl und im Service tätig, weiß man sich gleich doppelt gut aufgehoben. Rechts und links der kleinen Bar gehen zwei Türen ab, die in drei Stuben führen, in denen insge-

IM RASMUSHOF Ein Hotel der allerersten Garnitur. Was nicht zuletzt an der guten Küche liegt. So wird beispielsweise ein Kaiserschmarrn serviert, der in der ersten Liga spielt. Und wenn‘s sein muss, wird dieser auch noch am späten Abend kredenzt. Der Einfachheit halber nicht wie hier im Restaurant, sondern gleich an der Bar...

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SCHWESTERLEIN UND BRÜDERLEIN Katrin und Lukas Muntigl sorgen für das Wohl der Gäste. Er in der Küche, sie im Service. Und Theo, der Vater der beiden und der Chef des Rehkitz, ist das, was man einen perfekten Gastgeber nennt. Hier also stimmt alles – ein ideales Gesamtpaket.

samt rund 60 Gäste Platz finden. Kurzum: Groß ist das Lokal nicht, aber umso größer das geschmackliche Erlebnis. In der Küche steht Lukas, der Sohn von Theo. „Ich freue mich seit dem Frühstück auf die Ente“, sage ich. Er lächelt. Um mich wenig später, wenngleich nicht wirklich streng, zu tadeln. Als ich nämlich den Saft aus der Sauciere nicht neben, sondern über die Ente gieße und ihm das nicht verborgen bleibt, ernte ich ein „Das macht man aber nicht…“. Man lernt eben nie aus, auch wenn man in seinem Leben bereits noch so viele Enten gegessen hat. Übrigens wenige derart zarte und geschmackvolle wie diese. Und was das Rotkraut und die Erdäpfelknödel betrifft, so springt das Rehkitz auch durch die allererste Liga. „Weißt‘“, sagt Chef Theo, als wir später wieder an der Bar stehen, „zu uns kommen viele prominente Gäste. Und die kommen nicht nur, weil sie wissen, dass sie hier gut essen, sondern weil sie außerdem wissen, dass sie hier ihre heilige Ruh’ haben. Wir zählen nämlich nicht zu jenen, die die Journalisten anrufen, wenn der X oder der Y einen Tisch reserviert.“ Dann kramt er das Gästebuch hervor, schlägt es voller Stolz auf und zeigt auf so manche Unterschrift. In diesem Fall sollte man wohl eher von Autogrammen sprechen. Wie sagt der Tiroler so schön, wenn er nicht „Alter Schwede…“ sagt? „Holla, die Waldfee…“ sagt er. Aber mehr verraten auch wir nicht.

„Das Rehkitz steht nicht nur für gute Küche, es steht auch für heilige Ruh‘. Diese schätzt vor allem die genussaffine Prominenz.“

Kitzbühels Zugang zum Meer Abend ist’s inzwischen geworden und der Verdauungsspaziergang am Nachmittag war ein langer und hatte es wahrlich in sich. Zeit also, sich gedanklich mit einem möglichen Abendessen auseinanderzusetzen. Was Leichtes vielleicht? Ja, was Leichtes. Fisch eventuell? Oder Meeresgetier? Ja, Meeresgetier! Und da gibt’s ein Lokal in Kitzbühel, das zwar von außen so gar nicht nach dem ausschaut, was drinnen in Sachen Speisen vorzufinden ist, aber das ist im Grunde auch herzlich egal. Im Gries jedenfalls eröffnete Michael Keuschnigg im Jahr 2010 mit dem 1st Lobster den Nachfolger vom qualitativ schwer ins Trudeln geratenen Lobsterdock, und siehe da: Plötzlich lief das Werk’l. Und wie es lief, und wie es auch heute noch läuft. „Das Geheimnis ist“, sagt der Chef, „dass wir fangfrische Hummer, Austern und Meeresfische aller Art von der amerikanischen Ostküste mittels Eigenimport auf kürzestem Weg nach Kitzbühel bringen.“ Steaks gibt’s übrigens auch. Wir sitzen an einem kleinen Hochtisch direkt neben der Bar. Das Licht ist schummrig, und wenn man der Fantasie ein klein wenig ihre Freiheit lässt, träumt man sich schnurstracks in eine Hafenspelunke. In eine in Marseille zum Beispiel. Wir aber sind in Kitz und studieren die Speisekarte. Austern als Starter eventuell? Frisch geöffnete Gillardeau-Austern und dazu ein Glas Champagner? Man gönnt sich ja sonst nichts… Und danach einen frisch gekochten Atlantik-Hummer, aufgebrochen und essfertig mit zerlassener Butter und Zitrone serviert? Oder den Hummer auf den Belugalinsen? Das klingt jetzt alles ein bisserl g’spritzt, ist es aber nicht. Auch die Preise schrecken bestenfalls auf den ersten Blick. Das Lokal lebt von seiner lockeren Atmosphäre, man fühlt sich selbst im T-Shirt nicht underdressed und kein noch so lautes Lachen wird mit einem pikierten Blick vom Nebentisch quittiert. Ich wähle die Garnelenpfanne. Und weil man in Kitzbühel rasch mit den Leuten, also auch mit den Wirtsleuten, per Du ist, sage ich zum Chef: „Du, Michael, ich hätte gern ein Knoblauchbrot dazu.“ „Nimm’ normales Weißbrot“, entgegnet Michael. „Wirst schon sehen warum…“ Dann wird die Garnelenpfanne serviert, und tatsächlich schwimmen die von der Schale befreiten Tierchen in einem mit

Die Ente im Rehkitz, diesem herrlichen alten Wirtshaus, genießt einen weitreichend guten Ruf. Und man kann nur eines sagen: völlig zu Recht...

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MICHAEL KEUSCHNIGG Dort, wo einst das Lobsterdock mit den Ansprüchen der Gäste eines Tages nicht mehr mithalten konnte, riss Michael das Steuer herum. Und schuf als Geschäftsführer des neu eröffneten 1st Lobster ein Lokal, das inzwischen seit 2010 zu Kitzbühels ersten Adressen zählt. Wohl bekomm‘s!

Eine Garnelenpfanne wie aus dem Bilderbuch. Oder wie aus einem Lokal direkt am Meer. Wie auch immer: ein Geschmackserlebnis. Und dazu ein trockener Weißer. Seele, was willst du mehr...

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MANUEL SATZINGER Der Mann hat das Meer im Griff. Was er aus Hummer, Garnelen und Fisch auf den Tisch zaubert, ist allererste Liga. Da wir uns aber in den Tiroler Bergen befinden, darf‘s gern auch mal ein Saibling sein. Und wer keinen Fisch mag, der ist mit einem erstklassigen Steak bestens versorgt.

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SIMON TAXACHER Über diesen Mann braucht man eigentlich keine Worte zu verlieren. Der zählt seit Jahren nicht nur zu den allerbesten Köchen dieses Landes, dieser Mann hat sich auch weit über die Grenzen hinaus einen erstklassigen Ruf erarbeitet. Sein Geheimnis: Er erfindet sich jeden Tag neu.

Petersil und unendlich viel Knoblauch angereicherten, brennheißen und angenehm scharfen Olivenölbad. Ich tunke ein Stück ordinäres Weißbrot ein. Was für ein Genuss. Und dann die erste Garnele. Fast andächtig beiße ich hinein und schwelge sogleich im siebten Himmel. Weine wollen verkostet werden. Der Wirt gesellt sich zu uns. Hafenspelunken sperren mitunter sehr spät… Der Gipfel der Genüsse Der nächste Tag. Keinerlei Nachwehen. Ein Indiz, dass wir nur vom Feinsten getrunken haben. Bloß Frühstück gibt’s keines mehr im Rasmushof, als wir aufwachen. Dafür essen die Ersten schon wieder zu Mittag. Wir nützen den Tag und schlendern durch den Ort. Dabei kommen wir an einigen Betrieben vorbei, die einladend wirken. Am Eggerwirt beispielsweise, um nur einen zu nennen. Allein der Anblick des wunderschönen, uralten Hauses lässt auf bodenständige Küche schließen. Aber wir verkneifen es uns, irgendwo einzukehren. Denn eine Station steht heute noch auf unserem Programm, und die sollte – ohne den Vorgängern auch nur in irgendeiner Form zu nahe treten zu wollen – der ultimative Höhepunkt sein: das Restaurant von Simon Taxacher im quasi ums Eck gelegenen Kirchberg. Von außen ein eher unscheinbares Hotel. Aber der Schein kann bekanntlich trügen, denn was sich hinter der Fassade des Hotel Restaurant SPA Rosengarten verbirgt, ist nicht nur kulinarisch eine andere Welt. Aber um die Kulinarik geht’s in dieser Geschichte. Also könnte man an dieser Stelle einfach damit beginnen, einzelne Gerichte aufzuzählen und gleichzeitig versuchen, ihre Einzigartigkeit zu beschreiben. Aber das wäre völlig sinnlos, das uferte aus. Also anrufen, reservieren, hinfahren und sich selbst ein Bild machen. Und dieses Bild wird eines sein, das man nicht mehr aus dem Kopf bekommt… Simon Taxacher hat den Betrieb, damals hieß er noch Taxacher Hof, im Jahr 2000 von seinen Eltern übernommen. Nach dem Umbau, ebenfalls im Jahr 2000, hieß er Genießerrestaurant Rosengarten. Das Hotel kam erst später dazu. Und bald schon stellten sich die ersten Auszeichnungen ein. 2009 schließlich, Simon Taxacher war damals gerade einmal 33 Jahre jung, verlieh ihm der Guide Michelin zwei Sterne, was dem Ritterschlag ebenso gleichkommt wie die in weiterer Folge erkochten vier Hauben von Gault&Millau. Simon Taxacher überlässt nichts dem Zufall. Akkurates Handwerk, filigrane Geradlinigkeit, detailfanatische Präzision und sensorische Aufmerksamkeit führten ihn an die kulinarische Spitze dieses Landes. Er arbeitet dabei in der Küche mit einem englischsprachigen Team, was aber beileibe nicht der einzige Grund ist, der seinem Restaurant das wohlverdiente internationale Standing verleiht. „Nur wer sich jeden Tag neu erfindet, bleibt sich treu“, sagt er. Und seine persönliche Küchenlinie beschreibt Taxacher wie folgt: „Eine französisch-mediterran inspirierte Kulinarik, sowohl zeitgenössisch als auch kreativ, ästhetisch, tief verwurzelt und kontrastreich. Mit einer absoluten Priorität: der glückliche Gast, der begeistert wiederkehrt.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht ein „Prost, Mahlzeit“ in und um Kitz.

Jedes Gericht ein Augenschmaus, jedes Gericht ein Kunstwerk für sich. Kreativität in jeder Hinsicht, von Zubereitung bis finaler Ausführung.

„Bei Simon Taxacher in Kirchberg zu Gast sein zu dürfen bedeutet, mit allen Sinnen in ein Reich der Genüsse einzutauchen.“

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Essay

D I E M AG I E D E S

B E SON DE R E N text: MICHAEL HUFNAGL

Am Ende Zeit für Wissenswertes. Also, vor genau 375 Jahren wurde Marc Antoine Charpentier in Paris geboren. Was uns – ganz ehrlich – zu der Frage führt: Bitte wer? Oder auch: Na und? Aber mitunter sollte man mit der eigenen Ignoranz behutsam umgehen. Denn der gute Mann hat später zur Zeit der Regentschaft von Ludwig XIV. (den wiederum sollten wir kennen – so viele Sonnenkönige gab‘s ja nicht) eine ganze Menge komponiert. Seinem Hirn entsprang beispielsweise das Präludium aus dem „Te Deum“. Was uns – ganz ehrlich – zu der Frage führt: Bitte was? Oder auch: Na und? Daher, es ist Zeit für Aufklärung: Es handelt sich bei dieser Musik um jene weltberühmte Fanfare, die einst zu Skirennen gehörte wie ARC zu Atomic, RC4 zu Fischer oder Firebird zu Blizzard.

Ein Must see, so verlangt es die Tradition, so steht es im Gesetz der Alpenrepublik. Und doch gibt es immer noch diese feinen Unterschiede, diese unverrückbare Erkenntnis: Skispektakel ist nicht Skispektakel. So wie Eiskristall nicht Eiskristall und Schnee nicht Schnee ist. Das war schon damals so, als ich nach Hause eilte, das Schokoladegeschäft links und das Traummädchen rechts liegen ließ, um rechtzeitig zur Charpentier-Fanfare meinen Ehrenplatz auf der Wohnzimmer-Couch einzunehmen. Voller kribbeliger Ehrfurcht, weil ein Name auf dem Weltcup-Plan stand: Kitzbühel. Ein Superlativ wie aus dem Lehrbuch. Für die Athleten wie für die Zuschauer. Die Streif, das ist die Magie des Besonderen. Wie sie jeder Sport braucht. Um Heldensagen zu schreiben.

Ich erinnere mich noch so gut an meine Kindheit. Als die winterlichen Vormittage des Wochenendes vor allem durch eines geprägt waren: quälendes Warten. Es galt damals, irgendwie die Zeit zu überbrücken, mit sportlichen Aktivitäten im Park (oft), mit Hans-Moser-Filmen (manchmal), mit Lernen (selten bis nie). Das große TV-Zappen gab es nicht, stattdessen das Zählen der Stunden und Minuten. Bis endlich die Musik der Eurovision erklang, die erlösenden Takte des Charpentier-Präludiums. Und es nur mehr ein Bangen gab: Ist das Wetter gut genug für ein Skirennen?

Die Radfahrer träumen davon, auf den Champs-Élysées das Finale der Tour de France zu erleben. Die Tennisspieler sehnen sich danach, auf dem heiligen Rasen von Wimbledon Matchbälle zu verwandeln. Die Footballer haben den Superbowl, die Golfer die Grüns von Augusta, die Formel-1-Fahrer den Grand Prix von Monaco. Mythos heißt das Zauberwort. Stets verbunden mit dem Bewusstsein: Jetzt und hier zählt der Triumph mehr als überall sonstwo.

Das galt natürlich nur für Abfahrten (das Super-G-Ding war noch nicht erfunden). Aber ich erinnere mich noch genau, welche Glücksgefühle die Gewissheit eines gesicherten Starts in mir auslöste. Und mit diesen Emotionen war ich nicht alleine. Die Fernsehübertragung einer Weltcup-Abfahrt war in diesem Land wie ein Hochamt zur Heiligkeit des Skisports. Und sie ist es noch heute. So viele TV-Sender können gar nicht pilzartig aus dem Boden schießen, dass in good old Austria nicht trotzdem eine Quote so verlässlich gut ist wie die philharmonische Walzerseligkeit zu Neujahr: jene von Skirennen.

Für die Fans ist Kitzbühel längst eine Pilgerstätte. Für die Skistars ist es der Olymp. An diesem Ort schneller und besser zu sein als alle anderen, ist das, was sie Kindheitstraum nennen. Es ist ein Kampf um dieses einzigartige Gefühl, dessen Magie am Ende doch immer nur eines bleiben wird: „Unbeschreiblich“.

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