august 11 www.dermonat.li
finanzplatz: Mit stabiler Basis die Zukunft im Visier Philanthropie: Reputation durch gemeinnützige Stiftungen
Gesundheit: Vom «Bewusster Leben» zu einem Modellstaat
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I n h a lt | E d i t o r i a l
Staatsfeiertag Dieses Jahr etwas anders 3
Feldmesse auf der Schlosswiese, Staatsakt und Apéro bei Fürst und Erbprinz im Schlossgarten – das waren zwei Jahrzehnte lang feste Eckpunkte des Staatsfeiertages. Dieses Jahr fällt Erzbischof Wolfgang Haas kündigte die Feldmesse weg, weil Erzbidie Zelebrierung der heiligen Messe auf schof Wolfgang Haas die Zelebrierung der heiligen Messe aufgekündigt hat. Hintergrund dieses Entscheids sind unterschiedliche Auffassungen zwischen Regierung und Erzbistum über das Verhältnis von Staat und Kirche. Wir befassen uns in dieser Ausgabe nicht mit dem Konflikt zwischen Erzbischof und Regierung, sondern wenden uns weltlicheren Dingen zu. Im Mittelpunkt steht für uns der «Standort Liechtenstein». Verschiedene Autoren beleuchten die Möglichkeiten und Chancen Liechtensteins, sich als Standort Günther Meier regional oder international zu Chefredaktor «Der Monat» positionieren. Wer den Bestand P a n o r a m a 4 sichern will, muss sich auf die t i t e lt h e m a Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Da Gute Voraussetzungen neben gibt es neue Geschäftsfelder, wie der Aufbau für Standort Liechtenstein 6 des Philantrophie-Standortes. i n d u s t r i e s ta n d o r t
Vision 2020 – Neue Zukunftschancen
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f o r s c h u n g s s ta n d o r t
Neues Wissen wird durch Forschung geschaffen
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f i n a n z p l at z
Mit stabiler Basis die Zukunft im Visier
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P h i l a n t h r o p i e s t a n d o r t
Reputation durch gemeinnützige Stiftungen 20
Impressum: 5. Jahrgang, Nr. 60, August 2011, 18 000 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li Anzeigen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Am 15. August feiert Liechtenstein seinen Staatsfeiertag – mit Staatsakt und Volksfest. (Foto: Marco Nescher)
g e s u n d h e i t s s t a n d o r t
Vom «Bewusster Leben» zu einem Modellstaat
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rätsel
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august 2011
Pa n o r a m a
Staatsfeiertag 2011 ohne Feldmesse Der Staatsfeiertag 2011 erhält einen etwas geänderten Rahmen, nachdem Erzbischof Wolfgang Haas die Zelebrierung der Feldmesse auf der Schlosswiese aufkündigte. Die zur Tradition gewordenen drei Teile des Staatsfeiertages bleiben aber erhalten: Die offiziellen Feierlichkeiten am Vormittag zur Besinnung, das Volksfest am Nachmittag zum Feiern und das Feuerwerk von Schloss Vaduz zum Abschluss. Der Staatsakt, der bisher auf die Feldmesse folgte, beginnt um 11.30 Uhr mit den Ansprachen von Erbprinz Alois von Liechtenstein und Landtagspräsident Arthur Brunhart. Danach laden Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie zum Apéro in den Schlossgarten ein. Das Volksfest startet um 14 Uhr und präsentiert sich wieder mit einem abwechslungsreichen Programm an Unterhaltung sowie einer Vielfalt von Verpflegungsmöglichkeiten. Foto: Marco Nescher
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Erzbischof – Unbehagen wegen Inszenierung Die Rückzugsbewegung von Erzbischof Wolfgang Haas hat sich schon am Staatsfeiertag 2008 abgezeichnet: «Heute möchte ich für einmal nicht verschweigen, dass sich in mir zunehmend ein gewisses Unbehagen eingestellt hat, wenn ich die Inszenierung unseres Staatsfeiertages vor Augen habe, wie sie hier in den letzten Jahren vonstatten geht. … Einerseits ist es wohl angezeigt und notwendig, wenigstens ein paar Worte an jene zu richten, die sich in der Öffentlichkeit gegen die Nähe des Staates zur katholischen Kirche ausgesprochen haben, zumal gerade am Staatsfeiertag mit einer Feldmesse auf der Schlosswiese eine Nähe des Staates zur Kirche aufscheint, wie sie wenigstens in räumlicher Hinsicht nicht deutlicher sein könnte – und das, wie wir wissen, dergestalt seit knapp zwei Jahrzehnten. Andererseits bin ich als euer Bischof gehalten, mit den katholischen Gläubigen – so wie es der Heilige Vater und die Bischöfe auf dem ganzen Erdkreis tun – am heutigen Tag das Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel zu feiern.»
Foto: Marco Nescher
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Feuerwerk vom Schloss mit sechs Bildern Das grosse Feuerwerk von Schloss Vaduz beginnt um 22 Uhr und besteht dieses Jahr aus sechs verschiedenen Bildern. Farbenprächtig und formenreich bildet das Feuerwerk jeweils den Höhepunkt des Volksfestes und gleichzeitig den krönenden Abschluss des Staatsfeiertages. Zur Tradition des Feuerwerks gehört die Leuchtschrift «Für Gott, Fürst und Vaterland», die in gefahrvoller Zeit für Liechtenstein entstand. Dieses leuchtende Bekenntnis zum Fürstenhaus und zum Staat wurde als Gegengewicht zur nationalsozialistischen Bewegung in Liechtenstein ins Leben gerufen.
Traditionelle Höhenfeuer und Fürstensteig-Fackelzug Höhenfeuer und Fackelzüge beim Staatsfeiertag haben eine lange Tradition in Liechtenstein. Schon 1939, ein Jahr bevor erstmals offiziell der Staatsfeiertag gefeiert wurde, organisierten die Pfadfinder einen Fackelzug über den Fürstensteig. Aufgerufen dazu hatte der damalige Pfadfinderführer und spätere Regierungschef Alexander Frick. Mit Erfolg, denn nicht nur über den Fürstensteig bewegte sich eine Lichterkette, sondern auf den Berggipfeln von den Drei Schwestern bis zum Falknis brannten Höhenfeuer. Der Fackelzug durch den Fürstensteig und die Höhenfeuer vom Kuhgrat bis zum Falknis haben sich bis in die heutige Zeit erhalten, werden aber seit 1950 nicht mehr von den Pfadfindern, sondern von der Bergrettung durchgeführt. Auf der Alp Gafadura war 1939 eine Feuerkrone aus 300 kleinen Feuern entzündet worden. Diese Krone aus Feuer bildete das Vorbild für die heutige Fürstenkrone auf Tuass. august 2011
Der liechtensteinische Staatsfeiertag wurde 1940 durch einen Regierungsbeschluss ins Leben gerufen. Der 15. August wurde gewählt, weil an diesem Tag der Feiertag Maria Himmelfahrt gefeiert wurde. Gleichzeitig war der 15. August der Vortag des Geburtstages von Fürst Franz Josef II. (1906 – 1989). Als der seit 1938 regierende Fürst verstarb, stellte sich die Frage, ob der Staatsfeiertag in Verbindung mit dem neuen Fürsten Hans-Adam II. gebracht werden sollte. Per Gesetz wurde in der Folge 1990 festgelegt, dass der 15. August der offizielle Staatsfeiertag ist. Das Gesetz schreibt auch vor, dass die Feierlichkeiten zum Staatsfeiertag die Besinnung auf die staatlichen Grundwerte fördern und das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit stärken sollen.
Unterschiedliche Auffassungen über Staat und Kirche Über das künftige Verhältnis von Kirche und Staat gibt es unterschiedliche Auffassungen, was einer der Gründe war, warum Erzbischof Wolfgang Haas am Staatsfeiertag nicht mehr die Feldmesse zelebriert. Schon am Staatsfeiertag 2008 hatte er sich kritisch zur Ablehnung eines Konkordates geäussert: «Es ist äusserst befremdlich, wenn eine solche von höchster kirchlicher Stelle ergangene Einladung mit dem Pseudoargument ins Zwielicht gesetzt wird, es könne in Zukunft nicht um eine neue Form der Nähe des Staates zur Kirche gehen.»
Staatsfeiertagsvolksfest mit breitem Angebot
Foto: Marco Nescher
Das Vaduzer Städtle eignet sich ausgezeichnet für ein Volksfest. Auch dieses Jahr sind wieder rund 50 Vereine und Vereinigungen mit ihren Angeboten präsent. Für Spiel und Spass, für Musik und Vergnügen sorgen die verschiedensten Veranstalter, so dass die ganze Bandbreite für Jung und Alt abgedeckt wird. Die Vereine lassen sich etwas Besonderes einfallen, um die zahlreichen Festbesucher währschaft, originell bis exotisch zu verpflegen. Besonderen Anklang bei den Festbesuchern finden jeweils die Ausländervereine, die mit Köstlichkeiten aus ihrer Heimat aufwarten – was gleichzeitig auch einen Hinweis auf die multikulturelle Bevölkerung in unserem Land gibt.
Foto: Marco Nescher
Liechtensteins Staatsfeiertag seit 1990 gesetzlich
Feierliche Feldmesse seit der Erbhuldigung 1990 Nach zwei Jahrzehnten kommt wieder eine Änderung in den Ablauf des Staatsfeiertages. Erzbischof Wolfgang Haas teilte der Regierung mit, dass er «seit längerem ernstzunehmende, ja sogar schwerwiegende Bedenken bezüglich der konkreten Veranstaltung am liechtensteinischen Staatsfeiertag auf der Schlosswiese in Vaduz» hege. Die Diskussionen um das Verhältnis von Kirche und Staat, das Partnerschaftsgesetz und die Initiative «Hilfe statt Strafe» veranlassen ihn gemäss seiner Mitteilung, die Verbindung von Heiliger Messe und Staatsakt «als falsches bzw. unehrliches Zeichen gegenüber der Öffentlichkeit zu betrachten.» Damit findet dieses Jahr erstmals seit zwei Jahrzehnten keine Feldmesse auf der Schlosswiese vor dem Staatsakt statt. Die Durchführung des Staatsfeiertages, der 1940 eingeführt wurde, erhält damit eine neue Variante. Die Durchführung der letzten Jahre orientierte sich an der Erbhuldigungsfeier 1990, als Fürst Hans-Adam II. nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte sein Versprechen auf die Verfassung ablegte. Die Huldigungsfeier wurde jener Feier nachgebildet, die 1939 beim Amtsantritt von Fürst Franz Josef II. durchgeführt worden war. Wie schon sein Vater legte auch Fürst Hans-Adam II. die Geschicke des Landes in die Hände der Muttergottes. Weil damals schon beabsichtigt war, den Erbprinzen fallweise oder dauernd mit der Stellvertretung des Fürsten zu betrauen, legte Erbprinz Alois das Verfassungsversprechen gemeinsam mit seinen Vater ab. In den Folgejahren wurde der offizielle Staatsakt, zusammen mit einer Heiligen Messe, auf der Schlosswiese durchgeführt. Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie laden seither nach der offiziellen Feier alle Gäste zum Aperitif in den Schlossgarten ein.
t i t e lt h e m a
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Gute Voraussetzungen für Standort Liechtenstein
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Liechtenstein ist ein Finanzplatz und ein Industriestandort. Aber auch für
Von Günther Meier
andere Branchen stehen die Chancen nicht schlecht, Liechtenstein zu einem internationalen Standort zu machen – wie Versicherungen, PhilanthropieStiftungen.
Fotos: Marco Nescher
Fotos: LOSV
Was macht einen Standort attraktiv? Darüber hat man sich viele Jahre in unserem Land keine Gedanken gemacht. Die Industrie konnte sich international behaupten, Banken und Treuhandwesen florierten – und im Schatten von Exportindustrie und Finanzplatz gedieh das Gewerbe prächDas AAA-Länder-Rating tig. Doch seit mächtige OrganiLiechtensteins ist für den sationen und Länder mit hohen Budgetdefiziten überall Aus«Standort Liechtenstein» wie schau nach Einnahmequellen ein Geschenk des Himmels halten und die Steuerflucht reicher Bürger verhindern wollen, ist Liechtenstein intensiver als bisher auf der Suche nach weiterer Diversifizierung seiner Wirtschaft. Ein Standort zu sein für eine erfolgreiche Exportwirtschaft und international ausgerichtete Banken genügt nicht mehr: Liechtenstein soll sich zusätzlich als Standort qualifizieren, als Standort für Versicherungen, für Stiftungen mit besonderer Ausrichtung, für Fonds, für Gesundheit, für Forschung und Entwicklung sowie andere Geschäftsfelder. Die Chancen für den Standort
Liechtenstein stehen nicht schlecht, wenn man sich an den Standortvorteilen orientiert, wie sie von den Wirtschaftsverbänden aufgezählt werden. Gelobt werden die stabile Sozial-, Rechts- und Wirtschaftsordnung sowie ein hohes Mass an politischer Kontinuität und Stabilität. Liechtenstein zeichne weiter die liberale Wirtschaftspolitik aus, begleitet von einem liberalen Gesellschaftsrecht und einer vergleichsweise attraktiven Besteuerung der Unternehmen.
Attraktive Versicherungslösungen aus Liechtenstein
Gerade in Zeiten, in denen die internationalen Rating-Agenturen etlichen Ländern mit Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit drohen, nimmt sich das AAA-Länder-Rating Liechtensteins durch Moody’s und Standard & Poor’s zusätzlich wie ein Geschenk des Himmels aus. Nicht zu vergessen die Stärke des Schweizer Frankens, der schon 1924 als gesetzliches Zahlungsmittel in Liechtenstein eingeführt wurde, sowie die glückliche Fügung, dass Liechtenstein dem EWR beitreten konnte, ohne die Wirtschaftsunion mit der Schweiz verlassen zu müssen: Ein Vorteil für den Standort Liechtenstein, der verschiedenen Branchen entgegenkommt, wie beispielsweise Versicherungsunternehmen. «Die Zugehörigkeit zu den beiden Wirtschaftsräumen Schweiz und EWR, die Nähe zu den sprachverwandten umliegenden Ländern und der Zugang zum Osten Europas», unterstreicht denn auch der Liechtensteinische Versicherungsverband (LVV), «macht Liechtenstein zu einem attraktiven Standort für die Gründung und Niederlassung von Versicherungsgesellschaften.» Aufgrund der liberalen Wirtschaftsordnung werden den Versiche-
Liechtenstein unternimmt gestartet. Dessen Ziel ist erreicht verschiedene Anstrengungen, worden, denn das neue Fondsum sich als «Standort» gesetz wird auf den 1. August international zu etablieren. 2011 in Kraft treten, womit der Zugang für liechtensteinische Fondsprodukte zum europäischen Binnenmarkt weiter gestärkt wird. Die offiziellen Stellen verbreiteten einen Strauss an Vorschusslorbeeren und sprachen von «idealen Rahmenbedingungen für den Fondsplatz sowie von mehr Flexibilität, Dynamik und Reputation für den Finanzplatz – mehr noch: «In Zeiten verschiedener Unsicherheiten kann sich Liechtenstein für dieses effiziente An Verstärkung für den Fondsplatz lageinstrument als Oase der politischen Stabilität Für den Fondsplatz Liechten- und der intelligenten Compliance sowie als grenzstein gelten nach Angaben des Liechtensteinischen überschreitender Hub mit grossem MarktpotenAnlagefondsverbandes (LAFV) ähnlich gute Vor- zial positionieren.» aussetzungen, wobei die EWR-Mitgliedschaft für Vernetzung von gemeinnützigen das internationale Geschäft von ausschlaggebender Stiftungen Bedeutung ist: «Durch die Mitgliedschaft im Euro- Auch im Bereich der Stiftungen päischen Wirtschaftsraum profitieren Banken und Investmentunternehmen von einem einfachen und sind Bestrebungen im Gange, einen neuen Standort diskriminierungsfreien Zugang zum europäischen zu etablieren – Liechtenstein als PhilanthropieMarkt.» Die Entwicklung des Fondsplatzes kann Standort. Ende 2010 ist dazu die «Vereinigung sich ebenfalls sehen lassen, zumindest wenn die liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen» geKleinheit Liechtensteins in den Vergleich mit ande- gründet worden, die derzeit rund 20 solcher Stifren Fondsplätzen einbezogen wird. Anfangs 2011 tungen als Mitglieder zählt. Zweck der Vereinigung existierten 682 Anlagefonds mit Vermögenswerten ist die Förderung und Bekanntmachung des Stifim Umfang von etwas über 40 Milliarden Franken. tungsgedankens, insbesondere der Möglichkeiten Um die Wettbewerbsfähigkeit Liechtensteins in und Leistungen von gemeinnützigen Stiftungen in diesem Finanzsegment zu stärken, wurde vor zwei Liechtenstein. Die Vereinigung ist dabei, ein Netz| Jahren das Projekt «Fondsplatz Liechtenstein 2011» werk gemeinnütziger Stiftungen aufzubauen.
rungsgesellschaften laut LVV ideale Rahmenbedingungen geboten, um innovative Produkte und Marketingstrategien zu entwickeln. Auf dieser Grundlage können Versicherungsunternehmen von Liechtenstein aus Versicherungslösungen vertreiben und diese den Gesetzgebungen in ausgewählten Zielmärkten anpassen. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ist in einigen Jahren der Versicherungsplatz Liechtenstein herangewachsen, der inzwischen 40 Versicherungsgesellschaften zählt, deren Kapitalanlagen bereits über 27 Milliarden Franken beträgt.
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INDUSTRIESTANDORT
Die Industrie Ausrichtung und Zukunft
8 9 Von Josef Beck
Wechselkurse, Fachkräftemangel und Staatsfinanzen sind aktuelle Herausforderungen für die Industrie. Für die Zukunft hat die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer (LIHK) eine Vision für den Industriestandort 2020 entwickelt.
Der Industriestandort Liechtenstein ist eine langjährige Erfolgsgeschichte, deren Grundstein einige Pioniere in den 30er- und 40erJahren legten. So gründete zum Beispiel 1935 Toni Hilti die heutige Hilcona AG in Schaan, Gustav Ospelt ein Jahr später die heutige Hoval Aktiengesellschaft in Vaduz und 1941 Prof. Martin Hilti die heutige Hilti Aktiengesellschaft in Schaan. In dieser Zeit lag auch die Gründung der heutigen OC Oerlikon Balzers AG in Balzers und der Ivoclar Vivadent AG in Schaan. Wie bei der OC Oerlikon Balzers AG haben Alle Unternehmen haben ein weitere ausländische Konzerne berechtigtes Interesse daran, wichtige Standorte in Liechtenstein, die Swarovski AG in Triedass die günstigen steuer- sen und die ThyssenKrupp Preslichen Rahmenbedingungen in ta AG in Eschen. Doch auch heute ist ein überdurchschnittlicher Liechtenstein erhalten bleiben Anteil der grösseren liechtensteinischen Industrieunternehmen im Besitz der Gründerfamilien. Die Exportunternehmen mussten sich seit jeher international ausrichten, da der heimische Markt im Regelfall kein oder nur ein kleiner Absatzmarkt ist. Ein überdurchschnittlicher Aufwand in Forschung und Entwicklung war und ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für viele Industrieunternehmen; sie können sich damit einen Konkurrenzvorsprung schaffen.
warenproduzierende Gewerbe entfallen rund 41 % der Arbeitsplätze, was im Vergleich mit anderen europäischen Ländern ausserordentlich hoch ist. Wichtige Wirtschaftszweige der Industrie und des warenproduzierenden Gewerbes sind der Maschinenbau, der Gerätebau, die Herstellung von Dentalprodukten, der Fahrzeugbau, die Herstellung von Nahrungsmitteln und das Baugewerbe. Viele liechtensteinische Industrieunternehmen besetzen Premium- und Nischensegmente und sind aufgrund von Technologieführerschaft und Spezialisierung international ausgerichtet. Einige von ihnen gehören zu den weltweit Führenden in ihrer Branche. Die Industrie und das warenproduzierende Gewerbe beschäftigen im Land rund 13 500 der insgesamt ca. 33 000 Beschäftigten. Und bei den IndustrieMitgliedsunternehmen der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) arbeiten weitere rund 32 500 Mitarbeitende in Auslandsniederlassungen in 65 Ländern. Die Direktexporte der Industrie, ohne die Schweiz, stiegen von 893 Millionen Franken in 1980 auf derzeit ca. 3,3 Milliarden Franken. Trotz einigen kurzfristigen Rückgängen während Krisenzeiten ist dies eine starke Steigerung, welche manchmal sogar im zweistelligen Bereich lag. Und letztlich widerspiegeln diese Zahlen auch, dass liechtensteinische Produkte auf dem Weltmarkt geschätzt und konkurrenzfähig sind. So sind für die Industriemitglieder der LIHK Internationale Ausrichtung der die Märkte Schweiz, EWR, Nordamerika aber auch Industrie die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien und Es überrascht immer wieder, Südamerika wichtig. dass Liechtensteins Volkswirtschaft im Vergleich Die Unternehmen stehen unter mit anderen Ländern stärker industriell geprägt einem sehr hohen, meist globalen Wettbewerbsund weniger dienstleistungsorientiert ist als ge- druck. Kompensiert werden kann dieser Druck nur meinhin angenommen. Auf die Industrie und das durch kompetente Mitarbeitende, Effizienz in den
Viele Industrieunternehmen besetzen Premium- und Nischensegmente und sind aufgrund Spezialisierung international ausgerichtet.
Foto: Presse- und Informationsamt
von Technologieführerschaft und
Prozessen und vor allem Differenzierung durch Innovation. Eine stabile Sozial-, Rechts- und Wirtschaftsordnung, gut ausgebildete, leistungswillige Arbeitskräfte und eine liberale Wirtschaftspolitik sind die wichtigsten Standortvorteile für die LIHK-Industriemitglieder. Ausserdem sind die Mitgliedschaften im EWR, in der EFTA und bei der WTO für die Industrie sehr wichtig.
Herausforderungen an den Industriestandort
In einer Umfrage erachtet rund die Hälfte der LIHK-Industrie-Mitgliedsunternehmen die Rahmenbedingungen in Liechtenstein generell als gut. Wir stellen aber einen Rückgang der Zufriedenheit fest – in unseren Augen ein deutliches Zeichen dafür, dass die liechtensteinischen Rahmenbedingungen an Attraktivität verlieren und andere Staaten gleichziehen. Liechtenstein darf es daher nicht versäumen, in diesem verschärften internationalen Wettbewerb die gute Position zu verteidigen. Dazu müssen die Rahmenbedingungen ständig überprüft werden. Es muss dort eingehakt werden, wo die Unternehmen eine Verschlechterung signalisieren. Drei aktuelle Herausforderungen des Industriestandorts möchte ich hervorheben: Währungsproblematik: Der starke Franken verteuert die Produkte und Dienstleistungen der liechtensteinischen Unternehmen im Ausland erheblich. Dadurch werden die Gewinne und die Wettbewerbsfähigkeit stark gemindert. Die Unternehmen versuchen, das Währungsrisiko so gut wie möglich abzusichern und vermehrt im
Euro- oder Dollarraum zu kaufen oder zu produzieren, um Kosten zu verringern. Dies ist jedoch je nach Unternehmensgrösse oder Branche nicht in jedem Fall möglich. Die Währung ist einer der wichtigen Standortfaktoren, insbesondere für die exportorientierten Unternehmen, die in vielen Währungsgebieten aktiv sind. Wenn der Franken längerfristig so stark bleibt oder noch stärker wird, wird eine nachhaltige Konjunkturerholung enorm gefährdet und es entsteht eine schwierige Situation für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein. Fachkräftemangel: Die liechtensteinische Wirtschaft ist in hohem Mass auf ein ausreichendes Angebot an qualifizierten Fachkräften und an internationalen Talenten angewiesen. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt muss in vielen Branchen als angespannt bezeichnet werden. Die Arbeitspendler erlauben zwar eine Abfederung des Problems, aber die restriktive Einwanderungspolitik setzt dem weiteren Wachstum der Wirtschaft enge Grenzen. Dazu kommt der Druck der umliegenden Länder, die ebenfalls einen Fachkräftemangel vermelden. Die LIHK fordert daher, dass der liechtensteinische Arbeitsmarkt sich durch eine möglichst geringe Regulierungsdichte auszeichnet. Ein erleichterter Zuzug für Führungs- und Fach-
Zur Person Josef Beck ist Geschäftsführer der Liechtensteinischen Industrieund Handelskammer (LIHK). www.lihk.li
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iKnodpuf sdtersi eM s toannat do sr t
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kräfte durch eine gelockerte Bewilligungspraxis und aktive Integration sind nötig. Staatsfinanzen: Die LIHK blickt mit Sorge auf die Zukunft des Landes. Durch die Finanzplatzprobleme und die dadurch nötigen Anpassungen am Standort, wie auch durch die wirtschaftliche Situation, werden sich die Staatseinnahmen in den nächsten Jahren verringern. Es muss alles Mögliche unternommen werden, um in Zukunft ein ausgeglichenes Ergebnis dauerhaft zu erreichen. Die LIHK unterstützt daher den klaren Kurs der Regierung bei der Umsetzung der Reduktionsziele zum ausgeglichenen Staatshaushalt im Jahr 2015. Alle Unternehmen haben ein berechtigtes Interesse daran, dass die günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen erhalten bleiben, ansonsten würde die Attraktivität von Liechtenstein als Unternehmensstandort stark in Frage gestellt. Es sind heute nicht mehr die Unternehmen allein, die in einem globalen Wettbewerb stehen, sondern auch die Staaten untereinander. Dieser Wettbewerb wird in Zukunft noch härter, denn ein attraktiver Wirtschaftsstandort bedeutet auch Wohlstand und soziale Sicherheit. Darum sind exzellente Rahmenbedingungen, wie eine erweiterte Personenfreizügigkeit, das neue Steuergesetz sowie Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit den wichtigsten Handelsländern, Grundvoraussetzungen für die Industrie, um weiter erfolgreich in und aus Liechtenstein wirtschaf-
ten zu können. Auch der Abschluss weiterer Freihandelsabkommen der EFTA oder der Schweiz mit wichtigen Absatzländern ist notwendig.
Vision Industriestandort 2020
Frühzeitiges Erkennen von Veränderungen ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg in der Zukunft und die LIHK sieht es als ihre Aufgabe an, bei der Entwicklung neuer Zukunftschancen und Möglichkeiten für den Wirtschaftsstandort mitzuarbeiten. Vor einiger Zeit hat die LIHK ihre Vision 2020 für den Industriestandort erarbeitet und vorgestellt. Die in der Vision angestrebte Positionierung des Industriestandortes lässt sich anhand von vier Dimensionen charakterisieren: n Diskriminierungsfreier Zugang zu den internationalen Märkten n Hervorragender Unternehmensstandort n Erstklassige Voraussetzungen für hohe Innovationsleistungen n Optimale Ausschöpfung des globalen Wachstumspotenzials Diese Industrie-Vision 2020 soll der Politik und der Verwaltung als «Richtschnur» bei all ihren Entscheidungen und Tätigkeiten dienen. Hierin sehen wir eine Möglichkeit zu verhindern, dass eine schleichende Regulierungswut den Industriestandort blockiert und die Unternehmen damit ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen | Markt verlieren könnten.
Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer Die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer (LIHK) wurde 1947 als Liechtensteinische Industriekammer gegründet und im Jahr 1980 umbenannt in Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer. Die LIHK ist ein privatrechtlicher Verein mit freiwilliger Mitgliedschaft und Sitz in Vaduz. Sie vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen ihrer rund 40 liechtensteinischen Mitgliedsunternehmen. Die LIHK setzt sich seit der Gründung für den Erhalt einer prosperierenden Wirtschaft und den sozialen Frieden in Liechtenstein ein. Der Kreis der Mitglieder umfasst die grösseren liechtensteinischen Industriebetriebe, die drei grossen Banken und einige Dienstleistungsunternehmen. Die LIHK-Mitgliedsunternehmen beschäftigen rund 11 000 Mitarbeitende in Liechtenstein und weitere ca. 33 000 Mitarbeitende in ihren Auslandsniederlassungen in rund 65 Ländern der Welt.
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Neues Wissen wird durch Forschung geschaffen
13 Von Stefan Güldenberg
Forschungspolitik wird heute als zentraler Bestandteil der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit eines Standorts gesehen. Der Staat nimmt mit verschiedenen Förderungsinstrumenten gezielten Einfluss auf die Forschungsleistung eines Landes.
Beschäftigungsstand realisiert und das langfristige Wirtschaftswachstum angeregt wird. Volkswirtschaften, die mehr in Forschung, Wissenschaft und Bildung investieren, sind unter sonst gleichen Bedingungen tendenziell produktiver und erwirtschaften höhere Einkommen. Eine Modellstudie der Wirtschaftsuniversität Wien für den österreichischen Staatsschuldenausschuss ermittelte, dass bei einer Investitionssteigerung in Infrastruktur, Bildung und Forschung von jährlich jeweils 1%, Investitionen in Forschung den deutlichsten Wachstumsimpuls auslösen. Die Autoren stellen fest, dass Forschungsausgaben einen «Zinseszinseffekt» zeigen, wenn die staatliche Ausgabenquote in diesen Bereichen kontinuierlich gesteigert wird. Auf Basis einer Die Förderung und Stärkung des Wissensdreiecks Analyse des Liechtensteinischen Amtes für Volks«Bildung-Forschung-Innovation» stellt eine Schlüs- wirtschaft zeigt sich, dass Staatsausgaben in den selrolle beim Aufbau einer leistungsfähigen Gesell- genannten Budgetbereichen auch in kleinen Volksschaft im Wissenszeitalter dar. Liechtenstein benö- wirtschaften positive Effekte auf das Wirtschaftstigt hochqualifizierte Wissensarbeiter und muss wachstum haben: sich als attraktiver Wissensplatz im internationalen Wettbewerb behaupten. Qualifizierte Wissensar- BIP-Wachstum bei einem Investitionswachstum beiter müssen langfristig gewonnen und im Land von 1 % pro Jahr durch: ausgebildet werden. Bildung, Forschung und Inno- Investitionen in Infrastruktur Faktor 1,04 Faktor 1,80 vation sind Teil der wirtschaftlichen Entwicklung Investitionen in Bildung Faktor 3,86 Liechtensteins. Forschung zu betreiben ist daher Investitionen in Forschung ein zentraler Bestandteil der Zukunftssicherung Investitionen in Bildung und des Landes. Forschung sind Ausgaben für eine nachhaltige und Volkswirtschaftliche Bedeutung gesamtgesellschaftlich wünschenswerte Entwick von Forschung lung von Volkswirtschaften. Dies gilt insbesondere Investitionen in Forschung, Wis- für die hochentwickelte Kleinstvolkswirtschaft senschaft und Bildung beeinflussen die Leistungs- Liechtenstein. Hingegen sind Subventionen und Inkraft einer Volkswirtschaft positiv, indem die Pro- vestitionsförderungen, dies zeigt dieselbe Studie, duktivität sowie die Einkommen steigen, ein hoher langfristig «ökonomisch irrelevant». Neues Wissen wird durch Forschung geschaffen, die Weitergabe erfolgt einerseits durch Bildung und andererseits durch Weitergabe im Transfer zur Wirtschaft. Innovation geschieht nicht einfach von selbst, sie braucht einen fruchtbaren Nährboden. Ein solcher Nährboden entsteht durch die Integration der drei Elemente Bildung, Forschung und Innovation, die heute in Europa als Schlüsselelemente eines attraktiven Forschungsstandortes gesehen werden.
Foto: Presse- und Informationsamt
Bildung, Forschung und bedingt einen hohen Zustrom an Innovation sind Teil der Talenten und eine hohe Innovatiwirtschaftlichen Entwicklung onsleistung der Unternehmen. Liechtensteins Die Bedeutung von Wissen und Innovation wird in den nächsten Jahren in Liechtenstein noch weiter zunehmen. Verstärkte Forschungs- und Innovationsaktivitäten er Konsequenzen für eine liech- höhen die Produktivität, schaffen Arbeitsplätze tensteinische Forschungspolitik und tragen damit zur Erhaltung des Wohlstandes Die staatlichen Aufwendungen bei. Damit Liechtenstein auch liegen hingegen bei im internationalen Vergleich künftig eine hohe Innovationsunterdurchschnittlichen 1,5 %, dies entspricht leistung erbringen kann, muss Gute Forschungspolitik sorgt 0,1 % des BIP (der EU-Schnitt liegt beim Sechsfa- das Land über eine überdurch- dafür, dass die Ernte im Ergebchen und in führenden Wissensgesellschaften wie schnittliche Qualität in Wissenbeispielsweise Finnland beim Zehnfachen). Die von schaft und Forschung verfügen. nis deutlich reicher ausfällt staatlicher Seite geförderte Forschung muss daher Die Qualität gilt es daher gezielt als der ursprüngliche Einsatz dringend ausgeweitet werden, damit sich ein leis- mit den verfügbaren Möglichkeitungsstarkes Wissenschafts- und Forschungssys- ten zu fördern. In der globalisiertem mit internationaler Strahlkraft in Liechtenstein ten Welt sind rasche Veränderungen und Krisen an entwickeln kann. Diese Ausweitung könnte durch der Tagesordnung. Sie fordern insbesondere das Verwenden der jährlichen Renditen des vor Kleinststaaten heraus und zwingen sie zu strategirund zehn Jahren vom Land angelegten Zukunftsfonds leicht finanziert werden ohne diesen in seiner Zur Person Substanz anzugreifen. Die starke Fokussierung der heimischen Industrie auf die Herstellung von innoProf. Stefan Güldenberg ist Inhaber des Lehrstuhls für Internationavativen High-Tech-Produkten und des Finanzplatles Management, Universität Liechtenstein. zes auf Leistungen in der «High-Service-Branche»
In den letzten 40 Jahren gab es in Liechtenstein vor allem im industriellen Bereich eine bedeutende Entwicklung von Forschungsaktivitäten. Rund 98,5 % aller Ausgaben für die Forschung und Entwicklung in Liechtenstein werden von der Wirtschaft aufgebracht.
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fK oo rp sf cdheusn M g sosntat a nsd o r t
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scher Agilität und Flexibilität. Die beste Krisenversicherung ist, leistungsstarke Wissenschafts- und Forschungsstrukturen vor Ort aufzubauen. Der gesicherte Zugang zu Expertise und Kreativität erlaubt, globale Veränderungsprozesse erfolgreich zu meistern und auf Krisen rasch und flexibel reagieren zu können. Eine angemessene Basisfinanzierung der Forschung an öffentlichen wissenschaftlichen Einrichtungen sichert die Autonomie des Standortes. Voraussetzungen für international
wettbewerbsfähige und regional bedeutsame Forschung sind ausreichend finanzierte und bestens ausgestattete Universitäten. Sie entscheiden über die Anziehungskraft des Wissenschaftssystems auf internationale Spitzenforscher und begabte Studierende. Eine global vernetzte Welt verlangt nach national definierten Internationalisierungsstrategien, die Liechtenstein eine Stimme in der Welt geben. Die Welt der Wissenschaft ermöglicht dies an vor| derster Front.
Wissenschaftsstandort Liechtenstein Liechtenstein steckt viel Geld in Forschung und Entwicklung. Allerdings wird der überwiegende Anteil der Mittel von der Wirtschaft eingesetzt, indem die Unternehmen in ihren Kernbereichen forschen und weiterentwickeln. Die Grundlagenforschung blieb bisher eine Randerscheinung.
In den letzten Jahren war oft die Rede vom Wissens- und Wissenschaftsstandort Liechtenstein. Die Regierung
beauftragte 2008 eine Expertengruppe mit der Ausarbeitung eines Berichtes, der die Marschrichtung für die künftige Wissenschafts- und Hochschulpolitik aufzeigen sollte. Hintergrund des Auftrags war die Überzeugung, dass das wissenschaftliche Engagement eines Landes, über die gezielte Förderung von Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen, ein Stück Zukunftssicherung bedeute. Die Analyse der Experten zeigte auf, dass der Wissenschaft und Technologie in der Agenda Liechtensteins nicht sehr hohe Priorität zukomme und dass die Forschungs- und Entwicklungsausgaben des Staates deutlich unter dem westeuropäischen Durchschnitt liegen. Ausgehend von den internationalen Rahmenbedingungen, wonach nicht nur Güter und Dienstleistungen, sondern auch die Wissenschaftsstandorte miteinander im Wettbewerb stehen, entwickelte die Expertengruppe verschiedene Szenarien für die Wissenschafts- und Hochschulpolitik. Die Prosperität der starken Branchen der Wirtschaft und ein gesunder Staatshaushalt werden als die wohl wichtigsten Vorbedingungen für die künftige Wissenschafts- und Hochschulpolitik bezeichnet. Umgekehrt sind die Experten der Auffassung, dass eine geschickt aufgestellte Wissenschafts- und Hochschulpolitik längerfristig wirtschaftliche Stabilität fördern könne. Als Zukunftsmodell wird eine koordinierte Hochschul-Landschaft vorgeschlagen, die zur Ergänzung auch Kooperationen mit ausländischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen vorsieht. Als zukunftsorientiertes Beispiel erwähnen die Experten, dass am NTB ein Technologie-Institut eingerichtet werden könnte, weil der am NTB gelehrten Verfahrenstechnik im Dreieck «Materialwissenschaften, Nanotechnologie und Medizinaltechnik» eine Schlüsselrolle zukomme. Das Land Liechtenstein hat sich bereits am CSEM Forschungszentrum für Nanomedizin in Landquart finanziell beteiligt. Die Mitwirkung der Privaten Universität, die einen stärkeren Ausbau der klinischen Forschung anstrebt, macht diesen vorgeschlagenen Verbund nach Auffassung der Expertengruppe besonders zukunftsträchtig.
In einem Bericht auf ein Postulat im Landtag macht sich die Regierung im Jahre 2010 erneut Gedanken über
die Förderung von Wissenschaft und Forschung. Als eine «mögliche Stossrichtung» wird dabei erwähnt: «Liechtenstein entwickelt eine Wissenschafts- und Forschungsstrategie 2020». Auch wird die Idee eines Forschungsfonds wieder aufgenommen: «Die Einrichtung eines Liechtensteinischen Forschungsfonds würde die bestehenden Fördermöglichkeiten sinnvoll ergänzen und vor allem liechtensteinrelevante und liechtensteinspezifische Aspekte im Bereich der orientierten Forschung durch Schwerpunkte und Programme berücksichtigen.
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FINANZPLATZ
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Mit stabiler Basis die Zukunft im Visier
17 Von Simon Tribelhorn
Was macht eigentlich der Bankenverband? Der Verband arbeitet nicht nur im Inland für die Banken, sondern vertritt seit einigen Jahren den Banken- und Finanzplatz Liechtenstein auch im Ausland. Gegenüber Verbänden, Medien und Parlamentariern.
Nach den krisengeschüttelten Jahren 2008 und 2009 war das wirtschaftliche Umfeld auch 2010 von den Aus- und Nachwirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt. In diesem anspruchsvollen Umfeld konnten sich die liechtensteinischen Banken im internationalen Wettbewerb gut behaupten. So konnte beim Neugeld eine TrendDer Standort Liechtenstein wende festgestellt werden. Nach ist als Heimmarkt und Basis den Abflüssen 2008 (4 Milliarden) und 2009 (7 Milliarden) ihrer internationalen konnten 2010 die KundenvermöGeschäftstätigkeit für die gen in Liechtenstein stabilisiert und zusätzlich ein NeugeldzuBanken enorm wichtig fluss von 500 Millionen Franken verbucht werden. Der konsolidierte Netto-Neugeldzufluss unter Einbezug der Tätigkeit der Banken im Ausland betrug 2010 insgesamt 5.8 Milliarden. Das betreute Kundenvermögen hat sich mit 121 Milliarden gegenüber dem Vorjahr leicht um 3,1 Prozent verringert. Der Reingewinn der 17 in Liechtenstein ansässigen Banken im Jahr 2010 gab um 3 Prozent nach. Mit rund 570 Millionen liegt er jedoch nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt der Geschäftsjahre 2001–2010 mit einem Mittelwert von 516 Millionen. Die aggregierte Bilanzsumme aller Banken belief sich auf rund 52.5 Milliarden (- 4.7 Prozent). Ein neuer Rekord konnte bei den Hypothekaranlagen in Schwei-
Zur Person Simon Tribelhorn ist Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbandes. www.bankenverband.li
zerfranken festgestellt werden. Diese Kredite wiesen ein Wachstum von 8.8 Prozent auf 7.8 Milliarden auf. Die Banken in Liechtenstein konnten wie schon in den letzten Jahren ihre Stabilität weiter sichern und mussten nicht auf staatliche Hilfe zurückgreifen. Während die Banken von der internationalen Krise nur indirekt betroffen waren, nutzten sie das Jahr 2010 intensiv, um die Transformation des Bankenplatzes weiter voranzutreiben. Die Banken haben gezeigt, dass sie glaubwürdig und besonnen agieren, aber auch, dass sie zu Veränderungen bereit sind.
Von der Stabilität profitiert
Nach wie vor ist der Banken- und Finanzplatz für Liechtenstein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mit 33 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt und rund 40 Prozent an den gesamten Steuereinnahmen des Landes ist der Finanzplatz nebst der Industrie der zweitwichtigste Sektor. So haben sich trotz der vielen Umwälzungen die Antworten auf die Frage, warum Liechtensteins Banken im internationalen Vergleich attraktiv für Kunden und Anleger sind, nicht verändert: Liechtenstein ist fest in den europäischen Binnenmarkt integriert. Die EWR-Mitgliedschaft war ein Meilenstein für die Prosperität des Landes und den Erfolg der Banken. Noch heute ist die Mitgliedschaft in zwei Wirtschaftsräumen gleichzeitig weltweit einzigartig. Das Know-how und die Tradition im Private Banking baut auf Jahrzehnten Erfahrung auf und wird naturgemäss mit jedem Jahr stärker. Doch die Zukunft wartet mit zahlreichen weiteren Herausforderungen auf. Auch in den kommenden Jahren ist von einem sehr anspruchsvollen Marktumfeld, einem zunehmenden
Das AAA-Rating Liechtensteins, stabile politische Verhältnisse sowie die hohe Eigenmittelquote der Banken sind die Basis für die Prosperität der Banken.
Foto: Presse- und Informationsamt
lungsmaxime und roter Faden einer seriösen Geschäftspolitik zugleich. Sie bauen auf Szenarien auf, die schon in naher Zukunft möglich sein werden. Sei dies das verstärkte Bedürfnis nach nachhaltigen Anlagen und Dienstleistungen oder sei dies der unaufhaltbare Drang zu mehr Transparenz. Eine solche Strategie verlangt auch Mut, denn sie bedeutet, sich auf eine ungewisse Zukunft festzulegen und auch daran messen zu lassen. Der Finanzplatz Liechtenstein will als angesehener, nachhaltig agierender und stabiler Finanzplatz im Herzen Europas wahrgenommen werden. Er will auch weiterhin bekannt für seine hohe Innovationsfähigkeit und Effizienz sowie seine ausgewiesene Kompetenz im Bereich Wealth Management bleiben. Dies versetzt den Finanzplatz auch in Zukunft in die Lage, für eine anspruchsvolle nationale und internationale Kundschaft massgeschneiderte Produkte und Spitzendienstleistungen anzubieten. Die Strategie nimmt diese positiven Voraussetzungen als Basis und baut auf den fünf Pfeilern Innovation, gemeinsame Strossrichtung, internationale Mitwirkung, Standortattraktivität sowie Reputation auf. Das AAA-Rating Liechtensteins, stabile politische Verhältnisse sowie die hohe Eigenmittelquote der Banken sind die Basis für die Prosperität der Banken. Grossen Wert legen die Banken in ihrer Strategie aber auch auf eine verstärkte internationale Mitwirkung und Integration. Neues Standbein und wichtiger Bestandteil der Neuausrichtung ist das Thema Nachhaltigkeit. Der Banken- und Finanzplatz Liechtenstein hat als klei-
Wettbewerb sowie einem enormen Kostendruck auszugehen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, haben die Liechtensteinischen Banken in einem mehrmonatigen Prozess eine Strategie für den Banken- und Finanzplatz entwickelt, welche die Ziele, Handlungsfelder und Massnahmen für die kommenden Jahre klar absteckt.
Weichen für die Zukunft lang- fristig stellen
Mit der Roadmap 2015, die Anfang 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ist es gelungen, eine einheitliche Richtschnur zu setzen, die auf den Parametern Qualität, Stabilität und Nachhaltigkeit aufbaut. Es galt, eine ganzheitliche, zukunftsgerichtete Finanzplatzstrategie jenseits der Steuerdiskussion zu formulieren, die den neuen Voraussetzungen gerecht wird und von allen Wirtschaftsverbänden im Land gemeinsam getragen wird. Banken und Finanzintermediäre müssen ihre Existenz in einem regulatorischen Umfeld sichern, das immer komplexer und weniger durchschaubar ist. Die in der Roadmap 2015 erarbeiteten über 30 Handlungsfelder sind deshalb klare Hand-
august 2011
f i n a n z p l at z
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ner Platz die einmalige Chance, sich als Kompe- Liechtenstein als Standort für Pensionsfonds erst tenzzentrum für nachhaltige Anlage und Vorreiter kürzlich geschaffen. Andere wichtige Themen steim Bereich sozialer und ökologischer Nachhaltig- hen noch auf der Agenda. So ist beispielsweise für keit zu etablieren. die Banken der Standort Liechtenstein als Heimmarkt und Basis ihrer internationalen Geschäfts Kooperation und Koordination tätigkeit enorm wichtig. Deshalb ist die Zuwande Auch die Politik und das Land rungspolitik für eine leichtere Gewinnung von haben nicht zugewartet, sondern mutig die Flucht dringend benötigtem Fachpersonal und Führungsnach vorn angetreten. Diesen Weg gilt es konse- kräften für sie von grosser Bedeutung. Hier hat die quent, vor allem aber besonnen und gemeinsam Regierung inzwischen erste Akzente gesetzt. Denweiter zu verfolgen. Klare und gute Rahmenbedin- noch wird es eine weitere, schrittweise Öffnung gegungen sind je länger je mehr geradezu elementar ben müssen. Auch die internationale Abkommensfür das wirtschaftliche Fortkommen und sowohl politik ist ein wichtiger Eckpfeiler für einen prospefür Kunden als auch Unternehmen entscheidend rierenden Finanzplatz. Zentrale Aspekte werden bei der Wahl ihrer Geschäftspartner und des Stand- damit langfristig festgelegt und festgeschrieben. ortes. Einige Beispiele für solche gute Rahmenbe- Und gerade in diesem Bereich reagiert der Markt dingungen wurden mit der Schaffung des neuen sehr sensitiv. Entsprechend können die MarktteilFondsgesetzes oder dem gemeinsamen Projekt von nehmer hier einen wesentlichen Beitrag zu einer | Regierung und Finanzplatz zur Positionierung von optimalen Ausgestaltung beitragen.
Roadmap 2015 für die Zukunft Der Liechtensteinische Bankenverband präsentierte im Februar 2011 die neue Strategie für den Finanzplatz Liechtenstein. Die sogenannte Roadmap 2015 baut auf dem Futuro-Bericht der Regierung aus dem Jahr 2008 auf und hat zum Ziel, Wachstumschancen für die zentralen Geschäftssektoren zu generieren und den Rahmen für politische Weichenstellungen zu setzen. Das Finanzdienstleistungsgeschäft Liechtensteins wird durch mehrere bedeutende Geschäftssektoren geprägt: Das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft (Banken, Treuhänder, unabhängige Vermögensverwalter und Versicherungen), das Retail- und Firmenkundengeschäft im liechtensteinischen und angrenzenden Binnenmarkt sowie das Fondsgeschäft. Die Strategie soll der Bedeutung des Finanzplatzes Rechnung tragen.
Bedingung für den Aufbau eines nachhaltigen Finanzplatzes ist seine Standortattraktivität und dessen positive
Reputation. Der Bankenverband bekennt sich zur Umsetzung der OECD-Standards, lehnt jedoch den automatischen Informationsaustausch ab. Die Zukunft gehört den deklarierten Vermögen. Dafür soll ein mit den Marktteilnehmern eng abgestimmtes Netzwerk an Doppelbesteuerungsabkommen etabliert werden. Gleichzeitig steht der Bankenverband weiterhin für den Schutz der berechtigten Ansprüche der weltweiten Klienten des Finanzplatzes Liechtenstein auf Privatsphäre ein. Eine verstärkte Steuerkooperation steht dabei nicht im Widerspruch zum Schutz der Privatsphäre, der vor dem ungerechtfertigten Zugriff Dritter zu gewährleisten ist. Sodann müssen Talente und Know-how auf- und ausgebaut werden. Dem gesamten Aspekt der Verfügbarkeit von Experten und der Aus- und Weiterbildung kann nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Banken fordern in diesem Zusammenhang auch eine Lockerung der Zuwanderungspolitik unter anderem für Top-Talente.
Der Finanzplatz Liechtenstein ist nur dann attraktiv, wenn er als solcher wahrgenommen wird. Zur Verbesserung
der Wahrnehmung Liechtensteins als attraktiven Finanzplatz bedarf es in erster Linie einer verbesserten Sichtbarkeit sowie einer gezielten, professionellen Vermarktung des liechtensteinischen Finanzplatzes. Die Banken planen, mit proaktivem Marketing die Standortkommunikation für den Finanzplatz weiter auszubauen.
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Wir werden nicht durch die Erinnerung an unsere Vergangenheit weise, sondern durch die Verantwortung f端r unsere Zukunft. (George Bernard Shaw)
PHILANTHROPIESTANDORT
Reputation durch Abenteuerspielplatz gemeinnützige Stiftungen rund um den Walensee
20 21
Von Hans Brunhart
Für Qualität und Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandorts sind verschiedene Faktoren massgebend. Neben gesetzlichen Rahmenbedingungen werden in zunehmendem Masse auch gesellschaftliche und politische Werthaltungen als wichtig erkannt.
Der Standort Liechtenstein ist in den letzten Jahren durch einen grossen Wandel geprägt. Dieser war vorerst von internationalen Regulierungen mit grosser Rückwirkung auf unsere Gesetzgebung und unseren Finanzplatz getrieben. In der Zwischenzeit wird der Prozess vermehrt strukturiert und zielorientiert durch innerliechtensteinische Initiativen geprägt. Liechtenstein hat ein Stiftungs- Die Verantwortlichen in Politik und Verbänden haben sich nicht recht, das es zu einer mit der Analyse der Probleme bepositiven Weiterentwicklung gnügt, sondern jeweils in ihrem Verantwortungsbereich Massnahdes Standorts befähigt men für die Zukunft ins Auge gefasst bzw. umgesetzt. Als positive Beispiele seien die Agenda 2020 der Regierung, das neue Steuergesetz, das neue Stiftungsrecht und die grundsätzliche Position zur Regelung der steuerlichen Beziehungen zum Ausland erwähnt. Unterstützt wurde dieser politische Prozess durch Strategiepapiere der Wirtschaftsverbände. Dadurch wurde auch der Dialog zwischen den einzelnen Wirtschaftsbranchen verstärkt und das gemeinsame Interesse mehr bewusst. Die liechtensteinische Stiftung steht in besonderer Weise für die eingangs erwähnte Veränderung der Rahmenbedingungen. Das neue Stiftungsrecht bildet eine wichtige Grundlage
Zur Person
für die Zukunft. Und vor allem die klar definierte gemeinnützige Stiftung kann im gesellschaftlichen, rechtlichen und politischen Kontext zu einer Profilierung des Standortes beitragen.
Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen
Neben dem neuen Stiftungsrecht unterstützen auch andere Faktoren die Entwicklung des Stiftungsstandorts Liechtenstein zu einem Philanthropiestandort. Die Schaffung eines Lehrstuhls für Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht an der Universität Liechtenstein führt zu einer verstärkten wissenschaftlichen und systematischen Befassung mit dem liechtensteinischen Stiftungsrecht. Prof. Schurr als Lehrstuhlinhaber hat eine eindrückliche Aktivität entwickelt, die im In- und Ausland eine vertiefte Kenntnis der Rechtsform der liechtensteinischen Stiftung fördert. Ende des letzten Jahres ist die «Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen» gegründet worden. Nach der ersten Mitgliederversammlung im September werden über 20 liechtensteinische gemeinnützige Stiftungen als Gründungsmitglieder der Vereinigung angehören. Darunter sind international tätige gemeinnützige Stiftungen, die bereits heute massgeblich zur Reputation des Standorts Liechtenstein in der Welt beitragen. Darunter sind auch Stiftungen, die im lokalen und regionalen Bereich vor allem auf kulturellem und sozialem Gebiet eine anerkannt positive Rolle spielen.
Fürstl. Rat Hans Brunhart ist Präsident des Vorstands der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Präsident
des Verwaltungsrates der Verwaltungs- und Privat-Bank Aktienge-
Die Vereinigung hat die Interessensvertretung im Inland zum Ziel. Eine wichtige Zielsetzung bildet auch die Förderung der Zusam-
sellschaft.
Förderung der Reputation
Philanthropie und Standortwettbewerb sind heute in vielen Ländern ein wichtiges Thema.
Foto: Marco Nescher
menarbeit unter den Stiftungen. Ich bin auch überzeugt, dass die liechtensteinischen gemeinnützigen Stiftungen bei der Förderung der Reputation des Standortes im internationalen Umfeld eine wichtige Rolle spielen können. Die Gründung dieser Vereinigung ist ein Beleg dafür, dass sie das auch tun wollen. Es wird hin und wieder eingewendet, dass der Stiftungsstandort Liechtenstein durch die steuerliche Behandlung der Vermögensübertragung an eine Stiftung durch ausländische Regulierungen in Frage gestellt ist. Dem ist entgegenzuhalten, dass eine Vielzahl von gemeinnützigen Stiftungen heute bereits besteht, die von einer solchen Problematik nicht betroffen sind und eine Änderung des Rechts und der Praxis im Ausland nur durch eine verbesserte Reputation des Standortes Liechtenstein erreicht werden kann. Das ist nicht nur eine Frage von Verhandlungen zwischen den Staaten, sondern es ist auch eine Frage der Kommunikation über den Stiftungsstandort und die Aktivitäten der gemeinnützigen Stiftungen.
Philanthropie und Standort- wettbewerb
Ein Vergleich zwischen verschiedenen Standorten zeigt, dass im Bereich der Philanthropie – um diesen Überbegriff für gemeinnützige Tätigkeit zu verwenden, der nicht nur Stiftungen, sondern auch andere Aspekte mit einschliesst – die Zusammenarbeit und die Vernetzung innerhalb eines Standorts von entscheidender Bedeutung sind. Es genügt nicht, für gemeinnützige Stiftungen und andere philanthropisch geprägte
Institute steuerlich attraktive Regulierungen zu haben. Diese müssen durch eine aktive Zusammenarbeit, durch eine wissenschaftliche Begleitung und durch verbesserte Standards im Hinblick auf Transparenz und Governance begleitet sein. Philanthropie und Standortwettbewerb sind heute in vielen Ländern wichtige Themen. Liechtenstein hat ein Stiftungsrecht, das es zu einer positiven Weiterentwicklung des Standorts befähigt. Dazu ist die Zusammenarbeit aller Akteure notwendig und ein Vergleich mit anderen Plätzen hilfreich. So hat gerade Luxemburg in den letzten Jahren wegweisende Entscheidungen getroffen und beispielhafte Institutionen in diesem Bereich geschaffen.
Stärkung des Standortes Die Diskussionen um den Finanzplatz haben, wie das Beispiel der gemeinnützigen Stiftungen zeigt, erfreulicherweise das Stadium der Analyse verlassen und richten sich auf konkrete Massnahmen. Dies gilt sowohl für die Aktivitäten der Regierung wie der heute bestehenden Stiftungen selbst. Gemeinsam mit anderen Verbänden soll auch das Monitoring über internationale Entwicklungen und die daraus sich ergebenden Chancen und Risiken verbessert werden. Die Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen setzt sich klare Ziele, die wesentlich im Dienste der Wertschöpfung, der Qualität und der august 2011
PHILANTHROPIESTANDORT
22
Reputation des Gesamtstandortes Liechtenstein stehen. Die Philanthropie wird in den kommenden Jahren stark an Bedeutung gewinnen. Philanthropiestandorte müssen reputiert und vernetzt sein. Sie müssen Rechtssicherheit ausstrahlen und inhaltlich profiliert sein. Die Vereinigung liechten-
steinischer gemeinnütziger Stiftungen will diesen Prozess unterstützen. Auf eine Phase der Verunsicherung durch internationale Kritik gegenüber der liechtensteinischen Stiftung soll eine Phase der Stärkung des Philanthropiestandorts Liechtenstein | folgen.
Förderung der Philanthropie Am 15. Dezember 2010 erfolgte die Gründung der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen (VLGS) mit Sitz in Vaduz. Die Vereinigung ist eine spezifische Interessenvertretung der gemeinnützigen Stiftungen. Sie tritt als Partner für politische Behörden und andere Organisationen auf und fördert die Reputation liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen nach aussen. Durch die Bildung einer Vereinigung soll der Stiftungsgedanken in Liechtenstein allgemein, insbesondere aber die gemeinnützigen Stiftungen, unterstützt werden. Im Vordergrund steht dabei die Förderung der Philanthropie, der Rahmenbedingungen und des Bekanntheitsgrades des gemeinnützigen Stiftungswesens, der Einhaltung von anerkannten Standards und der Interessenvertretung. Netzwerk aufbauen: Zweck der Vereinigung ist die Förderung und Bekanntmachung des Stiftungsgedankens, insbesondere der Möglichkeiten und Leistungen von gemeinnützigen Stiftungen in Liechtenstein. Als Mittel zur Verfolgung des Zwecks soll ein Netzwerk zwischen gemeinnützigen Stiftungen aufgebaut, politischer Einfluss zur Förderung des Stiftungsgedankens im Allgemeinen ausgeübt und durch das Zusammenwirken verschiedener gemeinnütziger Stiftungen die wohltätigen Anliegen generell gefördert werden. Ebenso sollen die Interessen gegenüber Behörden gewahrt und generell durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Beitrag zur Reputation des Finanzplatzes – Die VLGS versteht sich nicht als Konkurrenz zu bestehenden Berufsorganisationen, sondern möchte durch eine intensivere Zusammenarbeit eine bessere nationale und internationale Vernetzung der gemeinnützigen Stiftungen in Liechtenstein fördern. Gemeinnützige Stiftungen leisten einen erheblichen Beitrag zur Reputation des Finanzplatzes. Mitglieder – Nach der ersten Mitgliederversammlung im September wird die Vereinigung über 20 Stiftungen als Mitglieder zählen. Vorstand und Geschäftsführung – An der Gründungsversammlung wurden Hans Brunhart (Präsident), Egbert Appel und Dr. Peter Goop als Mitglieder in den Vorstand gewählt. Es ist vorgesehen, den Vorstand an der kommenden Mitgliederversammlung mit zwei weiteren Mitgliedern zu ergänzen. Als Geschäftsführer der Vereinigung fungiert Alois Beck. Adresse der Vereinigung – Die Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen ist unter der Adresse: Aeulestrasse 6, 9490 Vaduz (Tel. 399 19 11) erreichbar.
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G ESUNDHEITSSTANDORT
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Vom «Bewusster Leben» Abenteuerspielplatz zu einem rund um Modellstaat den Walensee
25 Von Günther Meier
Liechtenstein ist seit Monaten in eine intensive Auseinandersetzung um den Bau eines neuen Spitals verwickelt. Bei der Diskussion blieb unbeachtet, dass es Bestrebungen zum Aufbau eines «Gesundheitsstandortes Liechtenstein» gegeben hat.
Das Thema «Gesundheit» geniesst heute fast weltweit einen zunehmend höheren Stellenwert. Man spricht bereits von einem Gesundheitsmarkt, der alles umfassen kann, was mit Gesundheit, Wohlbefinden, Fitness und langem Leben in Verbindung steht. Die Regierung verfolgte vor Jahren diese internationale Entwicklung und gab 2008 eine Studie über «Gesundheitsmarkt und Gesundheitsstandort Liechtenstein» in Auftrag. Die Perspektivstudie des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) gelangte zum Schluss, dass Gesundheit heute als persönliche Ressource, als gesellschaftliches Kapital und als Statussymbol einen besonderen Stellenwert besitze. GesundWer sich profilieren möchte, heit sei zu einem Synonym für ein glückliches Leben geworden. braucht klare Konzepte – Weltweit, fand die GDI-Studie egal, ob man den Krankheits- heraus, sei in den letzten Jahren kaum eine Branche so stark gemarkt oder den Gesundheits- wachsen wie der Markt für Gemarkt ansprechen will sundheit und Wellness. Nachdem sich nach OECD-Einschätzung dieser Trend zur Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und Wohlbefinden in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen wird, stellte sich die Frage, ob nicht Liechtenstein ein Stück von diesem Wachstumskuchen für sich abschneiden könnte. Die GDI-Antwort lautete positiv, allerdings mit dem wichtigen Zusatz: Wer sich profilieren möchte, braucht klare Konzepte – egal, ob man den Krankheitsmarkt oder den Gesundheitsmarkt ansprechen wolle. Liechtenstein sollte aktiv beobachten, wie sich der Gesundheitsmarkt entwickle – um dann selektiv zuzuschlagen: «Man soll dort fördern und Firmen entwickeln, wo aktiv Nischen besetzt werden können.» Die politische Entwick-
lung und die verengte Diskussion um das Landesspital, ob mehr Selbständigkeit und Wettbewerb oder mehr regionale Kooperation, haben das Thema «Gesundheitsstandort Liechtenstein» in den Hintergrund treten lassen. In der Agenda 2020 sind zwar Ansätze für die Ansiedlung interessanter Unternehmen und Branchen vorhanden, ausdrücklich aber wird die Wachstumsbranche Gesundheit nicht erwähnt.
Gesundheit als Wettbewerbs- vorteil
Auch der umfangreiche Bericht der Regierung, der den stolzen Titel «Gesamtschau und Weiterentwicklung des liechtensteinischen Gesundheitswesens» trägt, geht nur indirekt darauf ein: Da wird eine höhere Leistungsinanspruchnahme durch Patienten festgestellt, die höhere Lebenserwartung und die damit verbundene Veränderung der Demografie mit steigender Lebenserwartung erwähnt und auf das medizinische Versorgungsnetz in unserem Land hingewiesen. Die Darstellung der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Gesundheitswesens erschöpft sich aber in der Auflistung der gestiegenen und steigenden Gesundheitskosten und lässt die Frage eines «Gesundheitsstandortes Liechtenstein» auf der Seite. Dabei hatte Projektleiterin Karin Frick vom Gottlieb Duttweiler Institut noch im Jahre 2008 die Zukunftschancen recht positiv beurteilt: «Als kleines Land hat Liechtenstein ideale Voraussetzungen, zum Modellstaat zu werden, zum Land mit der höchsten Lebenserwartung und der fittesten Bevölkerung.» Nach ihrer Einschätzung wäre das sowohl marketingtechnisch als auch volkswirtschaftlich interessant, denn für postindustrielle
Leistungen im Gesundheitssystem entsprechen anderen Dienstleistungen oder Gütern im volkswirtschaftlichen Produktionsprozess.
Foto: Liechtenstein Tourismus
Gesellschaften werde das Thema Gesundheit zunehmend zum Wettbewerbsfaktor und Standortvorteil. Vor diesem Hintergrund bewertet die GDI-Studie die Chancen Liechtensteins, im wachsenden Markt für Gesundheit und Prävention einen Platz zu erobern positiv, doch sollte sich Liechtenstein nicht im Kern des Gesundheitswesens zu etablieren versuchen, sondern Dienstleistungen für die boomende Gesundheitsbranche zu liefern. Private Gesundheitsvermittler könnten sich laut GDI-Studie mit «health & wealth» ähnlich wie Privatbanken positionieren, indem sie ihren Kunden Health-Management anbieten, um ihnen so zu helfen, ihre Gesundheit als höchstes Gut zu pflegen, zu fördern und richtig zu investieren. Die liechtensteinische Food-Industrie wird ermuntert, das Health-FoodAngebot (Bio- und Functional Food) zu verstärken und eine Vorreiterrolle im Markt für Prävention zu übernehmen. Gewerbebetriebe könnten höhere Margen erzielen, wenn sie Produkte für den Gesundheitsmarkt produzierten.
Betrachtung aus gesamtwirt- schaftlicher Sicht
Potenzial sieht die GDI-Studie ebenso im Markt für Medizintechnik und Medizinalprodukte, denn dabei könnte auf dem Wissen und der Vielfalt des forschungsintensiven Industriestandortes aufgebaut und am Know-how der Dentaltechnik-Industrie Liechtensteins angeknüpft werden. Chancen hätte laut GDI-Perspektive auch eine Privatklinik, beispielsweise für Herz-
chirurgie, plastische Chirurgie oder Anti-Aging, wenn dort international führende Spitzenkräfte arbeiten würden. Welche Dimensionen der Gesundheits- und Krankheitsbereich bereits heute erreicht, ist aus einer Studie ersichtlich, die von der Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein (KOFL) erstellt wurde, basierend auf Zahlen von 2004. Die Gesundheitsausgaben beliefen sich auf 232 Millionen Franken oder auf 6700 Franken pro Einwohner. In der Schweiz, die im Gesundheits- und Wellnessbereich entwickelter ist als Liechtenstein, liegen die durchschnittlichen Ausgaben deutlich höher. Was darauf hinweist, dass mit dem Aufbau eines Gesundheitsstandortes eine Steigerung möglich wäre. Die KOFL-Studie betrachtet die Ausgaben im Gesundheitswesen nicht nur aus der Perspektive der Kosten, sondern in gesamtwirtschaftlicher Hinsicht: Gesundheitsausgaben stellen gleichzeitig die Umsätze der Leistungserbringer dar, weil beispielsweise die für eine Zahnbehandlung entrichtete Zahlung nichts anderes als der Preis für die Behandlung ist. Die Leistungen des Gesundheitssystems, betont die KOFL-Studie, unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von anderen Gütern oder Dienstleistungen, die im volkswirtschaftlichen | Produktionsprozess bereitgestellt werden. august 2011
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KUNSTMUSEUM LIECHTENSTEIN
Schlusspunkt
Die EU-Finanzminister bemühen sich seit Monaten, den europäischen Währungsraum zu stabilisieren. Die Ursachen der aktuellen Schuldenkrise liegen in den unterschiedlichen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen innerhalb der Europäischen Union. Besonders jene Staaten, die bereits zuvor einen hohen Die Disziplin in der Führung unseres Staatshaushalts Schuldenstand aufwiesen, gerieten in eine zunehmend schwieri- gehört zu den tragenden Pfeilern der Zukunftsstrategie gere Situation. Die Eurokrise führt uns drastisch vor Augen, welcher Stellenwert einer soliden Finanzpolitik zukommt. Die Disziplin in der Führung unseres Staatshaushalts, gerade auch unter dem Eindruck rückläufiger Staatseinnahmen, gehört nicht von ungefähr zu den tragenden Pfeilern in der Zukunftsstrategie der Regierung. Liechtenstein kann sich seine finanzielle Unabhängigkeit auf Dauer nur mit einem ausgeglichenen Staatshaushalt erhalten. Mit unserer Finanzpolitik sorgen wir vor, dass wir unsere Aufgaben auch künftig aus eigener Kraft erfüllen und Impulse für eine gute Zukunftsentwicklung setzen können. Es gehört zu den günstigen Standortfaktoren Liechtensteins, dass der finanziell gesunde Staat massgeblich zur Stabilität der Volkswirtschaft beiträgt. Wir können es uns auch aus einem anderen Grund nicht erlauben, den aus Klaus Tschütscher dem Gleichgewicht geratenen Staatshaushalt über Regierungschef Liechtensteins längere Zeit in dieser Schieflage zu belassen. Die Solidarität mit kommenden Generationen verpflichtet uns, dass wir zusammenzustehen und alle einen Beitrag zur Erreichung der Sparziele des Staates leisten. Es gehört zu den wichtigen Erkenntnissen aus der aktuellen Krise in Europa, dass es unterlassen wurde, Gegensteuer zu geben, als noch Zeit dafür war. Unsere Ausgangslage ist ungleich besser als jene in den stark verschuldeten Staaten Europas, weil wir aus einer Position der Stärke die Haushaltsanierung angegangen sind. Die breite Unterstützung auf Landes- und Gemeindeebene ermöglicht es, dass wir das Ziel einer ausgeglichenen Landesrechnung noch vor dem Jahr 2015 erreichen werden. Für diese Reife und diesen Weitblick, der angesichts der Finanzsituation in anderen Staaten nicht selbstverständlich ist, kann ich der liechtensteinischen Bevölkerung nur ein ganz grosses Kompliment aussprechen. Die Regierung wird die Haushaltsentwicklung im Hinblick auf die Beseitigung des strukturellen Defizits laufend überprüfen. Wenn sich die Ertragslage weiter verbessert, werden wir das Sparziel erneut nach unten korrigieren und die sozial sensiblen Bereiche entlasten können. | Foto: Regierung
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Klaus Tschütscher Solide Staatsfinanzen
august 2011
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