FLACHBAHN DAS INFOMAGAZIN DER ALPTRANSIT GOTTHARD AG U R I 2 / 2015
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Langeweile kenne ich nicht
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Viel fehlt nicht mehr
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Mit 275 km/h durch die Alpen
TESTBETRIEB ERFOLGREICH ANGELAUFEN 2 Am 1. Juni 2016 wird der GotthardBasistunnel feierlich eröffnet. Trotzdem rollen schon jetzt die ersten Züge durch das Jahrhundertbauwerk: Der Testbetrieb im Gotthard-Basistunnel läuft auf Hochtouren. Die ersten Testfahrten sind bereits erfolgreich durchgeführt worden. Bis Ende Mai 2016 sind rund 5000 Fahrten geplant. Dabei fahren die Züge mit bis zu 275 Stundenkilometern durch den längsten Tunnel der Welt. Im achtmonatigen Testbetrieb wird das Zusammenspiel aller im Tunnel eingebauten Komponenten auf Herz und Nieren geprüft. In dieser Zeit müssen wir die Funktionalität und die Erfüllung der Sicherheitsanforderungen im Gotthard-Basistunnel nachweisen. Nur so können wir am 1. Juni 2016 dem Bund und den SBB einen betriebsbereiten Tunnel übergeben. Auch am Ceneri läuft der Countdown. Voraussichtlich im Januar 2016 können die Mineure den Hauptdurchschlag feiern. Die heilige Barbara möge Sie weiterhin beschützen.
Renzo Simoni Vorsitzender der Geschäftsleitung AlpTransit Gotthard AG
Titelbild: Seit dem 1. Oktober 2015 fahren täglich Testzüge durch den Gotthard-Basistunnel.
E R S AT Z WA S S E R B E S C H A F F U N G S I L E N E R B O D E N
TRINKWASSERVERSORGUNG SICHERGESTELLT 3
Bauprofile im Silenerboden. Beim Schützenbrunnen entsteht ein neues Pumpwerk.
Anfang 2015 konnte die AlpTransit Gotthard AG vom Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport die nicht mehr benötigte Wasserversorgung Chatzensternen / Plattiberg kaufen. Diese Anlagen sind der Grundpfeiler für das Projekt Ersatzwasserbeschaffung Silenerboden.
Die AlpTransit Gotthard AG hat das Projekt weiter bearbeitet und im April 2015 der interessierten Bevölkerung sowie den Behörden vorgestellt. Anschliessend wurde das Bauprojekt ausgearbeitet. Mit dem Projekt werden gleichzeitig Anlagen der Abwasser Uri, des Elektrizitätwerks Altdorf und der Swisscom realisiert und damit Synergien genutzt.
Zur primären Trinkwasserversorgung wird das Quellwasser aus dem Gebiet Chatzensternen in die Reservoire der Wassergenossenschaften Kirchbach und Schipfenbach geführt. Als zusätzliches Standbein zur Erhöhung der Versorgungssicherheit wird im Schützenschachen ein neues Pumpwerk erstellt, welches Überschusswasser ab der bestehenden Fassung Schützenbrunnen bezieht. Eine ebenfalls neue Transportleitung ab Schützenschachen bis Eyen verbindet das neue Pumpwerk Schützenschachen mit dem Leitungsnetz ab Chatzensternen.
Bis Ende 2017 in Betrieb Die Ausführung der Arbeiten für die Ersatzwasserbeschaffung erfolgt in mehreren Schritten mit Start im 1. Quartal 2016. Die Inbetriebnahme der Wasser-
einspeisung ab Chatzensternen in die Reservoire Schipfenbach und Kirchbach ist im 1. Quartal 2017 vorgesehen. Die Wassereinspeisung ab Pumpwerk Schützenschachen möchte die ATG im 4. Quartal 2017 fertig stellen. Bei den Bauterminen wird auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen Rücksicht genommen. Die Arbeiten werden nach Möglichkeit im Winterhalbjahr ausgeführt. Bis zur Fertigstellung und Übernahme der Anlage durch die künftige Trägerschaft ist die AlpTransit Gotthard AG für den Betrieb und Unterhalt zuständig. Für diese Arbeiten konnten seit der Übernahme der Anlagen Chatzensternen die Gemeindewerke Erstfeld verpflichtet werden.
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ABSCHNITTSLEITER NORD UND MITTE, ADRIAN WILDBOLZ
DAS NETZ DARF NICHT REISSEN «Ich vergleiche unsere Aufgabe mit einem grossen Spinnennetz, bei dem wir schauen, dass es an keiner Stelle reisst.» Der Bauingenieur Adrian Wildbolz arbeitet seit dem Baubeginn 1999 für die AlpTransit. Als Abschnittsleiter Nord und Mitte ist er für die Arbeiten im Kanton Uri und in Sedrun verantwortlich.
nelvortrieb, den Beginn der Bahntechnikarbeiten, den Rückbau der Installationsplätze, jetzt die Inbetriebsetzung sowie die grossen Eröffnungsfeierlichkeiten und Abschlussarbeiten ausserhalb des Tunnels.» Nicht zu vergessen sind die vielen Menschen, die er kennenlernen durfte. Menschen aus der Bevölkerung, Medienvertreter oder Tunnelbesucher aus der ganzen Welt.
Bereits während des Studiums war Adrian Wildbolz für das Projekt Bahn 2000 tätig. Anschliessend arbeitete er vier Jahre in Deutschland. Von Berlin aus war er in Halle, Leipzig und Potsdam für verschiedenste Verkehrsanlagen, Eisenbahnund Strassenbauprojekte unterwegs. «Direkt nach der Wende war dies eine sehr spannende Zeit.» Zurück in der Schweiz lernte er bei den SBB in Zürich den Unterhalt der Gleisanlagen kennen. Im Herbst 1998, direkt nach der Volksabstimmung über die NEAT, bewarb sich Adrian Wildbolz als stellvertretender Oberbauleiter Amsteg bei der AlpTransit Gotthard AG. Er hat die Stelle bekommen und ist geblieben – bis heute. «Klar ist es eine lange Zeit, aber nein, langweilig ist es mir in meinem Job noch nie geworden.» Kein Tag sei wie der andere, und da das Projekt immer weiter vorwärts geht, entwickle sich auch der Job entsprechend mit. «Ich habe alles miterlebt: die Vorbereitungsarbeiten, die erste Sprengung in Amsteg, den Aufbau der Installationsplätze, den gesamten Tun-
Wie ein Einfamilienhaus Adrian Wildbolz zieht gerne Vergleiche. «Unser Projekt ist wie ein grosses Spinnennetz. Bewegt sich ein Teil des Netzes, hat dies Auswirkungen auf alle anderen Bereiche.» Seine Aufgabe sieht er darin, dafür zu sorgen, dass das Spinnennetz nicht reisst. Kurz gesagt: vorausschauen, mitdenken und brenzlige Situationen entschärfen. In seiner Aufgabe als Bauherr sieht er sich eher als Planer und weniger als Ingenieur. «Wenn Leute nicht verstehen, was ich mache, vergleiche ich meinen Job mit den Aufgaben des Bauherrns eines Einfamilienhauses.» Er schaue, dass die Architekten und Ingenieure ihre Aufgaben erledigen, habe die Finanzen und den Zeitplan im Auge, er kontrolliere und interveniere, immer mit grosser Unterstützung seines Teams. Grundsätzlich sind dies die gleichen Arbeiten wie bei einem Einfamilienhaus, nur dass der Bau des Gotthard-Basistunnels 20 Jahre dauert und etwa so viel wie 15‘000 Einfamilienhäuser kostet.
Adrian Wildbolz, Abschnittsleiter Nord und Mitte, auf einem Rundgang bei der Zufahrtsstrecke zum Gotthard-Basistunnel.
Win-win-Situationen Win-win-Situationen mag Adrian Wildbolz besonders. Seine Familie lache,
wenn er wieder mit grosser Begeisterung davon erzähle. Als Beispiel nennt er die Werkgleisbrücke südlich von Erstfeld. Statt diese zurückzubauen, hat man sich mit der Gemeinde geeinigt, die Brücke stehen zu lassen und sie zu einem Gehund Radweg umzubauen. So konnte die AlpTransit Gotthard AG einen Teil der Rückbaukosten sparen, und die Urner Bevölkerung hat eine unterdessen sehr rege genutzte Brücke erhalten. Auch in Amsteg und Sedrun ist es zusammen mit den Gemeinden verschiedentlich gelungen, Lösungen zu finden, die für alle Seiten Vorteile hatten. «Solche Erfolge sind motivierend und freuen mich sehr.»
Ehrenrunde – weil‘s so gut gefällt «Der Bau des Gotthard-Basistunnels war wie ein Marathon. Mit dem Beginn der Inbetriebsetzung sind wir jetzt auf der Zielgeraden. Das Ziel ist die Eröffnung am 1. Juni 2016. Da uns die Arbeit so gut gefällt, hängen wir nach der Eröffnung einfach noch eine Zusatzschlaufe an.» Er meint damit die Arbeiten, die erst ab Sommer 2016 ausgeführt werden können. So die Rückbauten des Installationsplatzes Rynächt oder der alten SBB-Stammlinie sowie den Neubau des Autobahnzubringers Erstfeld. «Unser Ziel ist es, die benutzten Grundstücke allesamt aufgeräumt und in Stand gestellt zurückzugeben. So wie wir sie 1999 angetroffen haben.» Dass Adrian Wildbolz dies ein grosses Anliegen ist, sieht man heute schon in Amsteg. Dort ist vom ehemaligen Installationsplatz nur noch eine schön renaturierte Fläche zu sehen.
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ARBEITEN GBT NORD
FEINSCHLIFF IN URI
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Damit die bestehende SBB-Stammlinie an das neue Gleis bei der nördlichen Ortseinfahrt Erstfeld angebunden werden kann, erfolgen im Februar und März 2016 die letzten Arbeiten. Diese beinhalten den Bau von Fahrleitungsmastfundamenten, den Abbruch von Provisorien sowie die letzten Ergänzungen an den Lärmschutzwänden.
Nach diesen Arbeiten werden die SBB die bahntechnische Ausrüstung einbauen, so dass das Gleis von Altdorf nach Erstfeld, welches östlich des Nordportals über den Tagbautunnel verläuft, Ende Februar 2016 in Betrieb gehen kann (blau). Von Ende Februar 2016 bis Anfang April 2016 werden die Gleisanlagen und Fahrleitungen der alten Stammlinie durch die SBB zurückgebaut (grün). Im Bereich Ried, südlich der Unterführung Riedstrasse in Schattdorf, wird im April 2016 der Lückenschluss erfolgen. Die derzeit vorhandene provisorische Verschwenkung des neu gebauten westlichsten Gleises wird auf das alte Stammliniengleis zurückgebaut und die Lücke mit neuen Gleisen und bahntechnischer Ausrüstung versehen. Anschliessend werden noch die Böschungen angepasst und begrünt. Damit sind die Bahntrasseearbeiten an der neuen Bahnlinie weitestgehend fertig gestellt.
Neue Zufahrt zur Autobahn Erst wenn die Stammlinie komplett zurückgebaut ist, gibt es rund um den Autobahnzubringer Erstfeld genügend Platz, um die Abschlussarbeiten in Angriff zu nehmen. Zuerst wird der alte Bahndamm zurückgebaut. Ab April 2016 folgt auf der Höhe des A2-Autobahnzubringers eine neue Strassenbrücke über den Walenbrunnen. Gleichzeitig beginnen die Renaturierungsarbeiten am Walenbrunnen zwischen der Unterführung Rynächt und Erstfeld. Nach den Eröffnungsfeierlichkeiten im Juni 2016 wird der Verkehr der Gotthardstrasse vorübergehend umgeleitet. Diese Umleitung ist nötig, damit der Kreisel Lindenried gebaut und der bestehende Autobahnzubringer abgerissen werden können. Letzter Schliff in Amsteg Im Sommer 2015 konnten die letzten Arbeiten beim Portal Zugangsstollen Amsteg in Angriff genommen werden. Bis Ende 2015 werden die Betonarbeiten am Portal abgeschlossen und die Installationen des Unternehmers Bahntechnik zurückgebaut. Im ersten Halbjahr 2016 wird die Geländegestaltung vor dem Portal in Angriff genommen, die Fläche rekultiviert und die Zufahrtsstrasse zum Portal fertiggestellt. Das Baustellendorf in Amsteg bleibt noch bis Ende 2016 stehen.
N Erstfeld
A2
Schattdorf
BahntechnikInstallationsplatz
Bestehendes Gleis (Rückbau ab März 2016)
Altdorf
Neues Gleis seit August 2015 Linie AlpTransit Neues Gleis ab Ende Februar 2016
Im Frühling 2016 bauen die SBB die Gleisanlagen und Fahrleitungen der alten Stammlinie zurück.
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«WIR KONTROLLIEREN, OB SÄMTLICHE INSTALLATIONEN WIE SCHRÄNKE, KABEL, DIE FAHRBAHN ODER DIE FAHRLEITUNG KORREKT EINGEBAUT UND NEUWERTIG SIND.»
SCHLUSSKONTROLLE Über mehrere Monate fanden im Gotthard-Basistunnel umfangreiche Bahntechnikübergaben statt. Zu Fuss haben die AlpTransit Gotthard AG und der Unternehmer Bahntechnik Abschnitt für Abschnitt geprüft, ob der Tunnel für den Testbetrieb bereit ist. Am 29. September 2015 fand die Schlusskontrolle statt.
TESTBETRIEB
ERSTFELD – BODIO NON STOP 10
Am 1. Oktober 2015 startete im Gotthard-Basistunnel der Testbetrieb. In rund 5000 Testfahrten weist die AlpTransit Gotthard AG die Funktionalität und die Erfüllung der Sicherheitsanforderungen im längsten Tunnel der Welt nach. Nur so kann die ATG anlässlich der Eröffnungsfeier am 1. Juni 2016 den SBB einen betriebsbereiten Tunnel übergeben.
Damit der Testbetrieb überhaupt starten konnte, mussten ab dem 1. Oktober 2015 zuerst die Fahrleitungen unter Strom gesetzt werden. Alleine dieser Vorgang dauerte 3 Tage – die zuständigen Arbeiter fuhren die gesamten 57 Kilometer ab und gaben die Strecke abschnittsweise frei. Die Zuschaltung des Stroms erfolgte vom neuen Unterwerk Pollegio. Zuerst ein Prüfstrom, danach die volle Spannung von 15‘000 Volt.
Mit 275 km/h durch den GBT Am 9. Oktober 2015 begann der eigentliche Testbetrieb. Mit dem Funkmesswagen der SBB wurden der Digitalfunk GSM-R und der Tunnelfunk getestet. Danach stand das Zusammenspiel von Fahrbahn, Fahrzeugen und Fahrleitung auf dem Prüfstand. Dazu wurde die Geschwindigkeit schrittweise bis auf 275 km/h gesteigert. Diese sogenannten Hochtastfahrten starteten im November und dauern noch bis Ende 2015 an.
Halt in Faido. Eine Testkomposition beim Zwischenstopp in der Multifunktionsstelle Faido.
Weil in der Schweiz kein Zug der SBB so schnell fährt, wurde ein spezieller Testzug aus Deutschland angemietet. Der ICE-S besteht aus zwei Triebköpfen und einem Mittelwagen, der bis unter die Decke mit Messinstrumenten vollgepackt ist. Ab Ende Februar 2016 finden die ersten Testfahrten mit Güterzügen statt. Unter anderem geht es in diesen Testfahrten auch um die Wirtschaftlichkeit des zukünftigen Betriebs. Dazu werden beispielsweise die Annahmen zu den Zuglasten verifiziert. Ziel ist es, mit möglichst wenig Loks möglichst viel Last zu transportieren.
Arbeiten rund um die Uhr Bis Ende Mai 2016 sind ca. 5000 Testfahrten geplant. Gearbeitet wird in 4 Schichten zu 6 Stunden. Im operativen Einsatz stehen insgesamt 160 Personen, vom Test-Lokführer über den Probefahrleiter bis zum Zugverkehrsleiter und Sicherheitschef. Hinzu kommen weitere 300 Einsatzkräfte wie Testleiter, Messingenieure und Testassistenten. Nur gerade über die Feiertage zwischen Weihnachten und Neujahr gibt es ein paar Tage Pause, ansonsten wird bis Ende Mai 2016 durchgearbeitet. Die AlpTransit Gotthard AG verantwortet den Testbetrieb. Das nötige Lokpersonal und Rollmaterial hat sie von den SBB gemietet. Das Ziel ist die Übergabe eines betriebs-
bereiten Tunnels an die SBB. Diese Übergabe erfolgt anlässlich der Eröffnungsfeier des Gotthard-Basistunnels am 1. Juni 2016. Danach findet unter der Leitung der SBB der Probebetrieb statt, bevor der längste Tunnel der Welt dann im Dezember 2016 fahrplanmässig in Betrieb geht.
GROBPLANUNG TESTBETRIEB 1. Oktober 2015 – 10. Oktober 2015 Fahrten bis zu 160 km/h 7. November 2015 – 17. Dezember 2015 Fahrten bis zu 275 km/h 1. Dezember 2015 – 30. April 2016 Fahrten bis zu 250 km/h 1. Oktober 2015 – 30. April 2016 Statische Tests 29. Februar 2016 – 31. Mai 2016 Fahrten mit Güterzügen 1. März 2016 – 31. Mai 2016 Abschlussarbeiten
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GOTTHARD-BASISTUNNEL
STAND DER ARBEITEN 12
Die Gesamtintegrationstests im Gotthard-Basistunnel konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Seit dem 1. Oktober 2015 läuft offiziell der Testbetrieb. Nach dem Einschalten der Fahrleitung fuhr am 9. Oktober 2015 der erste Zug durch den 57 Kilometer langen Tunnel von Bodio bis nach Erstfeld. Im Testbetrieb, der bis zum 31. Mai 2016 dauert, fahren die Züge mit bis zu 275 km/h durch den längsten Tunnel der Welt.
Erstfeld / Amsteg – Uri Auf der Höhe des Zugangsstollens Amsteg und bei der Multifunktionsstelle Sedrun wurde je ein Besucherfenster eingebaut. Die Reinigung der beiden Tunnelröhren von Schleifstaub wurde von Norden nach Süden vorgenommen und erfolgreich beendet. Das bisherige Portal beim Zugangsstollen Amsteg ist abgebrochen. Die Schal- und Betonarbeiten für das neue Portal laufen programmgemäss. Sämtliche Arbeiten werden im Mai 2016 abgeschlossen sein.
Offene Strecke Nord – Uri In der Nacht vom 15. auf den 16. August 2015 konnten zwischen Brunnen und Erstfeld die neuen Sicherungsanlagen erfolgreich in Betrieb genommen werden. Seit diesem Zeitpunkt führt die Stammlinie Richtung Erstfeld über das neue Gleis, welches sich südlich der Unterführung Riedstrasse in Schattdorf auf dem neuen Bahndamm befindet. Die Arbeiten an der offenen Strecke Nord sind grösstenteils beendet. Das Bahntrassee ist eingezäunt, Fahrleitungsmasten und Lärmschutzwände sind aufgestellt, die Flucht- und Interventions-Tore, Treppen sowie die Geländer bei den Treppen sind eingebaut.
Sedrun – Graubünden Die Bauarbeiten an der Vorderrheinbrücke und am Portalwerk sind beendet. Ebenso ist der Rückbau des Kieswerks seit Juli 2015 abgeschlossen und abgenommen. Im Bereich des Installationsplatzes Las Rueras sind die Aushub- und Rückbauarbeiten für die Auenaufweitung im Gang. In den Nothaltestellen Sedrun und Faido fanden Übungen mit den beiden Lösch- und Rettungszügen statt.
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Faido – Tessin Die Endgestaltungsarbeiten auf dem ehemaligen Installationsplatz sind weit fortgeschritten. Nach und nach wird das Areal rekultiviert. Im Zugangsstollen Faido sind die Restarbeiten wie das Einbringen der Drainasphaltschicht und das Montieren der Leitplanken beendet. Ebenso ist der Rückbau der Kühlwasserrohre sowie der dazugehörigen Betonsockel abgeschlossen.
Bodio – Tessin Die Rohbauarbeiten für das Trennsystem Entwässerung sind beendet. Ende Oktober 2015 liefen die Tests für die Mess- und Steuerungstechnik der Brauchwasserversorgung und Entwässerung. Die temporäre Baustellenstromversorgung ist rückgebaut, und die Baustellentrafos sind abtransportiert. Offene Strecke Süd – Tessin Beim Südportal laufen Ende Oktober 2015 die Endgestaltungsarbeiten wie beispielsweise der Einbau der Lärmschutzwände aus Glas. Der Einbau der Notausstiegshilfen ist seit Ende August 2015 abgeschlossen. Im Bereich Knoten Giustizia wurden die Gleise geschliffen und Profilaufnahmen gemacht. 4
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CENERI-BASISTUNNEL
STAND DER ARBEITEN 14
Vom Ceneri-Basistunnel waren Ende Oktober 2015 über 97 Prozent ausgebrochen. Die Hauptdurchschläge Richtung Norden sind auf Anfang 2016 geplant. Der Rechtsstreit im Zusammenhang mit den BahntechnikVergaben hat Auswirkungen. Die Inbetriebnahme wird neu per Fahrplanwechsel Dezember 2020 prognostiziert.
1060 m langen Viadukt Lugano-Bellinzona werden Ende 2015 abgeschlossen. 2 Vigana In Vigana sind die Untertagbauarbeiten abgeschlossen. Nach dem Durchschlag folgen die Bankettarbeiten. Die Arbeiten am Portalbauwerk sind fertiggestellt, und die Materialbewirtschaftungsanlage ist zurückgebaut.
Sigirino Der am Samstag, 26. September 2015, durchgeführte Tag der offenen Baustelle in Sigirino zog einmal mehr viele Interessierte an. Rund 4’500 Besucherinnen 3
Camorino Im Raum Camorino, nördlich des CeneriBasistunnels, laufen die Arbeiten an den Kunstbauten weiter. Die Arbeiten am 1
und Besucher profitierten von der Gelegenheit, mit einem Bus von Sigirino bis nach Vezia zu fahren. In der Ost- und der Weströhre in Richtung Norden sind bis zum Durchschlagspunkt bei Vigana noch je rund 300 Meter auszubrechen. 4 Vezia Die Arbeiten am Tagbautunnel in Vezia schreiten zügig voran: Das Portalbauwerk ist fertiggestellt. Der erste Teil des Tagbautunnels ist aufgeschüttet, der zweite Teil der Aufschüttung wie auch der Bau des Bahntechnikgebäudes und der Rettungspiste sind im Gang.
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ERÖFFNUNG GOTTHARDBASISTUNNEL Am 1. Dezember 2015 dauert es noch genau 183 Tage bis der GotthardBasistunnel offiziell eröffnet wird. Im Rahmen von Gottardo 2016 werden in dieser Zeit regelmässig Anlässe veranstaltet. Die Feierlichkeiten beginnen am 1. Juni 2016 mit dem offiziellen Staatsakt. Die VIP-Gäste werden an den beiden Tunnelportalen miterleben, wie zwei Züge von Norden und Süden her für die Jungfernfahrten durch den Tunnel starten. In den beiden Zügen werden Vertreter aus der Bevölkerung mitfahren – als Dank an die Schweizerinnen und Schweizer. Die Plätze in den Zügen werden im Januar 2016 in einem Losverfahren vergeben. Auch am Publikumsanlass vom 4. und 5. Juni 2016 steht die Schweizer Bevölkerung im Mittelpunkt. An diesen beiden Tagen ist es für das breite Publikum erstmals möglich, durch den neuen Gotthard-Basistunnel zu fahren. In Erstfeld und im Raum Pollegio/Biasca wird ein interessantes Rahmenprogramm geboten. Detaillierte Informationen zur Auslosung sowie dem Ticketverkauf gibt es in den nächsten Wochen auf www.gottardo2016.ch.
AGENDA
6. DEZEMBER 2015 Inbetriebnahme ETCS Level 2 BodioCastione
ANFANG 2016 Hauptdurchschlag im Ceneri-Basistunnel
1. JUNI 2016 Offizielle Eröffnung des GotthardBasistunnels
4./5. JUNI 2016 Volksfest mit Tunnelfahrten und Ausstellungen im Rynächt, in Erstfeld, Pollegio und Bodio.
PROJEKTBETEILIGTE GOTTHARD NORDSEITE Bauherr AlpTransit Gotthard AG
Projektierung und Bauleitung Offene Strecke Altdorf/Rynächt
Ausführung Offene Strecke Altdorf/Rynächt
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Bahntechnische Ausrüstung Gotthard-Basistunnel
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IMPRESSUM Herausgeberin und Redaktion: AlpTransit Gotthard AG; Medienstelle Gotthard: Stefanie Schl端ter, Monika Rohrer Layout und Gestaltung: Herger Imholz AG, Altdorf Fotos: Angel Sanchez, Nicola Demaldi, Maurus Huwyler, AlpTransit Gotthard AG Druck: Gisler Druck AG, Altdorf 11.2015, 23 000 Expl.
WWW.ALPTRANSIT.CH