Flachbahn Uri 01 2015

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FLACHBAHN DAS INFOMAGAZIN DER ALPTRANSIT GOTTHARD AG U R I 1 / 2015

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Schulung für 3500 Personen

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4 Weder Eisenbähnler noch Tunnelbauer 6 Altdorf – Erstfeld: freie Fahrt


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DER COUNTDOWN LÄUFT

In rund einem Jahr ist es so weit: Der 57 Kilometer lange Gotthard-­ Basistunnel wird am 1. Juni 2016 mit einem offiziellen Akt feierlich eröffnet, gebührend in Szene gesetzt und mit einem Publikumsanlass gefeiert. Die AlpTransit Gotthard AG übergibt dann den längsten Eisenbahntunnel der Welt der SBB. Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun. So wird der Gotthard-Basistunnel auf seiner ge­samten Länge im sogenannten Test­ betrieb ab Oktober 2015 während gut eines halben Jahres auf Herz und Nieren geprüft. Auch am Ceneri laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Gemeinsam mit den Mineuren konnten im Frühling dieses Jahres die beiden Durchschläge Richtung Süden gefeiert werden. Wenn alles rund läuft, erfolgt der Hauptdurchschlag des Ceneri-Basis­ tunnels bereits Ende dieses Jahres. Freuen wir uns darauf!

Renzo Simoni Vorsitzender der Geschäftsleitung AlpTransit Gotthard AG

Titelbild: SBB-Mitarbeitende lernen vor Ort, sich im Gotthard-Basistunnel zu orientieren.


E R H A LT U N G S - U N D I N T E R V E N T I O N S Z E N T R U M ( E I Z ) E R S T F E L D

UNTERHALT IM GOTTHARDBASISTUNNEL 3

Die neuen, markanten Gebäude des EIZ entstehen auf der westlichen Seite des Bahnhofs Erstfeld.

Ende 2016 rollen die ersten kommerziellen Züge durch den Gotthard-­ Basistunnel. Dann müssen alle Beteiligten sowohl für den Betrieb als auch für den Unterhalt sowie allfällige Störungsbehebungen auf der Strecke gerüstet sein. Die SBB baut dafür in Erstfeld und Biasca je ein Erhaltungs- und Interventionszentrum.

Auch neue Tunnel müssen unterhalten werden: So wird im Gotthard-Basistunnel nach der Eröffnung während dreier Nächte pro Woche jeweils eine Röhre komplett gesperrt, die Züge des Regel-

verkehrs fahren in dieser Zeit von Norden und Süden her durch eine Tunnelröhre. Diese Sperrungen sind notwendig, damit Unterhalts­arbeiten und Reparaturen ­vorgenommen werden k­ önnen. Die für die Arbeiten b ­ enötigten Materialien, ­Geräte und ­Maschinen ­werden auf verschiedenen Bahnwagen an die richtigen Stellen im Tunnel transportiert. Ausgeführt und k­ oordiniert werden diese ­Tätigkeiten von den sogenannten Erhaltungs- und Interventions­zentren, kurz EIZ. Seit 2013 wird ein ­solches beim Bahnhof Erstfeld gebaut, im Süden entsteht ein identisches Zentrum in der Nähe von Biasca.

Schnell vor Ort Bei einem Ereignis im Tunnel kommt der Lösch- und Rettungszug zum Einsatz. Im Ernstfall transportiert er Teams zur Erste-Hilfe-Leistung, nimmt ­Passagiere auf, bekämpft Feuer und schleppt Züge ab. Damit der Lösch- und Rettungszug schnell am Ort des Geschehens sein kann, ist je eine Komposition in den Erhaltungs- und Interventionszentren in Erstfeld und Biasca stationiert.


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OBERBAULEITER ROHBAU-AUSRÜSTUNG ANDREAS HUBER

AUSDAUER LOHNT SICH

«Ich bin weder Eisenbähnler noch Tunnelbauer. Und trotzdem fasziniert mich das Projekt.» Andreas Huber ist Bauingenieur, studierte an der Fachhochschule Stuttgart und arbeitete schon für verschiedenste Bauprojekte in ganz Deutschland. Seit sechs Jahren ist er bei der AlpTransit Gotthard AG, eineinhalb Jahre davon als Oberbauleiter Rohbau-Ausrüstung. Er ist mitverantwortlich, dass am 1. Oktober 2015 die Betriebslüftung sowie sämtliche Türen und Tore funktionieren – und der Testbetrieb unter realen Bedingungen starten kann.

So kam es, dass er nicht nur das erste Mal im Ausland tätig war, er musste nebst dem neuen Job auch noch eine neue Sprache lernen. Einfach war diese Zeit nicht, aber der Durchhaltewille lohnte sich. Fünf Jahre war Andreas ­Huber zwischen Faido und Bodio für den Rohbau im Tunnel unterwegs. Den verpassten TBM-Besuch konnte er dabei mehr als kompensieren. Besonders präsent ist ihm heute noch der Hauptdurchschlag zwischen Faido und Bodio im ­Oktober 2010: «Nach den Mineuren durfte ich durch die TBM steigen und mit ihnen zusammen diesen wunder­ baren Moment erleben.»

Seit seinem 16. Lebensjahr ist Andreas Huber auf Baustellen unterwegs. Er hat sein Handwerk von Grund auf gelernt, baute bereits Fussgängerbrücken, Hallen und Bahnhöfe. 2003 besuchte er erstmals eine ATG-Baustelle im Tessin und besichtigte den Umgehungsstollen Bodio. Leider war das Losglück damals nicht ­ auf seiner Seite und der Gang auf die Tunnelbohrmaschine (TBM) blieb ihm verwehrt. Dies sollte aber nicht so bleiben: Im Frühjahr 2009 rief ihn sein ehemaliger Arbeitskollege Joachim Werner an und informierte ihn, dass in Faido die Stelle als stellvertretender Oberbauleiter frei wird. Die Perspektive, für fünf Jahre in den Dienst der ATG zu treten, war ­interessant und Andreas Huber wagte den Schritt von Deutschland ins Tessin.

Weiterbildung im Job Mit dem Ende der Rohbauarbeiten war auch die Aufgabe von Andreas Huber in Faido beendet. Das Interesse und die Faszination am Projekt bewogen ihn, sich auf die Stelle als Oberbauleiter Rohbau-Ausrüstung in Luzern zu bewerben. Dieser Fachbereich hat wenig mit dem eigentlichen Rohbau zu tun: Vielmehr kümmert sich das eingeschworene Team um den Einbau sämtlicher mechanischen und elektromechanischen An­lagen im Tunnel. Dazu gehören unter anderem Türen, Tore, Doppelböden, S­ anitäranla­gen, Betriebslüftung, Wasserversorgung und Hebeeinrichtung im 800 Meter ­langen Schacht Sedrun. «Als Bauinge­ nieur kannst du da nur scheitern», so die Meinung in Andreas Hubers Umfeld. «Für mich war und ist es die Heraus­ forderung, Neues zu lernen und mich weiterzubilden – ohne die Schulbank zu drücken.» So wechselte er Ende 2013 nach Luzern.

Andreas Huber vor den Schalldämpfern der Ventilatoren im Portalgebäude Faido.

Ausdauer in der Freizeit Durchhaltewillen und Ausdauer benötigt Andreas Huber auch bei seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen. Sei es bei einem Halbmarathonlauf, einer Bergwanderung oder einer Velotour ans Mittelmeer. Zusammen mit seiner Partnerin, die er bei der AlpTransit kennenlernte, fuhr er letzten Sommer vom Wallis entlang der Rhône bis ans Mittelmeer. Im Gepäck: ein Zelt, ein Kocher und Ausdauer für drei Wochen Bewegung. Und wenn es einmal nicht ganz so aktiv zu und her gehen soll, dann geniesst A ­ ndreas Huber das kulturelle Leben in und um Luzern: «Das Angebot hier ist sehr gross, das gefällt mir.» Es wartet der Endspurt Für die finalen Arbeiten am Gotthard braucht Andreas Huber noch einmal Ausdauer. Nebst den letzten Einbau­ arbeiten werden sämtliche Anlagen geprüft und in Betrieb genommen. Parallel dazu laufen die Bestellungen für die Rohbau-Ausrüstung des Ceneri-Basistunnels. Am 1. Oktober 2015, recht­zeitig zum Start des Testbetriebs im GotthardBasistunnel, muss alles bereit sein. Im Notfall müssen sich jede Türe und jedes Tor auf Knopfdruck öffnen und die Lüftungen einschalten lassen. Die Übergabe Anfang Juni 2016 wird für alle ein grosser Augenblick. Darauf freut sich Andreas Huber schon jetzt: «Es ist nicht selbstverständlich, dass du bei einem derart grossen Projekt den Abschluss der Arbeiten miterleben darfst.» Eines ist ­sicher: Die Ausdauer wird ihn im Beruf und privat sicher noch oft mit unvergesslichen Momenten belohnen.

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I N B E T R I E B N A H M E N E U E G L E I S E A LT D O R F – E R S T F E L D

FREIE FAHRT RICHTUNG SÜDEN 6

Anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten in gut einem Jahr fährt der erste Zug durch den Gotthard-Basistunnel. Bis dahin müssen die Gleise, Weichen und Fahrleitungen so verlegt sein, dass der längste Tunnel der Welt nahtlos an das bestehende SBB-Netz angeschlossen ist.

die Inbetriebsetzung auf Hochtouren. Fast unbeachtet arbeiten die Rohbauer, Mitarbeiter der SBB und der Unternehmer Bahntechnik intensiv an der Inbetriebnahme des neuen Gleises Altdorf – Erstfeld. Während der Betrieb auf der SBB-Stammlinie weiterläuft, wird nach und nach der Anschluss ans Portal des Gotthard-Basistunnels realisiert.

WAS IST ETCS LEVEL 2? ETCS Level 2 steht für European Train Control System Level 2 und ist ein digitales, funkbasiertes Signal- und Zugsicherungs­system. Der Lokführer erhält alle Informationen über Funk auf die Anzeige im Führerstand. ETCS ermöglicht die Signalisierung von Geschwindig­keiten von mehr als 160 km/h. Es erhöht die Sicherheit und erlaubt Kapa-

Auch wenn es für Aussenstehende den Eindruck macht, dass die offene Strecke Nord keine grosse Baustelle mehr ist: Noch den ganzen Frühling laufen im ­R ynächt die Vorbereitungsarbeiten für

N Erstfeld PORTAL ERSTFELD

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Schattdorf

zitätssteigerungen durch kürzere Zugfolge­ zeiten. Da optische Signale wegfallen, wird die Infrastruktur entlang der Strecke vereinfacht. Das Signalisierungssystem ist europäisch normiert und stellt damit das Zusammenspiel verschiedenartiger Techniken und Systeme wie auch den vereinfachten Netzzugang sicher.

Weitere Bauphasen folgen im Herbst und Winter 2015 / 2016: Dann wird das zweite Gleis von Erstfeld in Richtung Altdorf in Betrieb genommen. Dieses führt künftig vom Bahnhof Erstfeld dem Berg entlang über das Nord­portal Richtung Norden. Ab März 2016 fahren schliesslich alle Züge über die neue Strecke ab und nach Erstfeld.

BahntechnikInstallationsplatz

Bestehendes Gleis Neues Gleis ab August 2015 Linie AlpTransit

Von Mitte Juli bis Mitte August 2015 wird der Betrieb einspurig auf der Westseite geführt (grün), während das bestehende östliche Gleis abgebrochen wird. Zeitgleich erfolgen Anpassungen am ­Unterbau, bei den Entwässerungen, an den Fundamenten sowie den Belägen. Die Weichen müssen eingebaut und die ­Bestandesstrecke mit der Gotthardlinie verbunden werden. Mitte August 2015 kann das erste Gleis, und somit auch die Sicherungsanlagen des ETCS Level 2, in Betrieb genommen werden. Dieses führt entlang der Weströhre von Altdorf in Richtung Erstfeld (orange).

Altdorf

Die nicht mehr benötigte Stammlinie wird im Jahr 2016 zurückgebaut. Anschliessend wird das Land rekultiviert, sodass von der alten Strecke nichts mehr sichtbar ist.

Blick auf das Portal Erstfeld: Bevor die ersten Züge durch den GBT fahren, müssen noch einige Gleise und Weichen verlegt werden.


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SICHERHEIT IM TUNNEL 24 solcher Strahlventilatoren hat der Unternehmer im Gotthard-Basis足 tunnel eingebaut. Die je 12 Ventilatoren in den Portalbereichen von 足Erstfeld und Bodio stellen sicher, dass der Rauch bei einem Brand gezielt und rasch abzieht.


«DER EINBAU DER STRAHLVENTILATOREN GEHT SEHR SCHNELL. WIR FIXIEREN SIE AN DEN VORMONTIERTEN HALTERUNGEN.»


S C H U L U N G FA C H I N S T R U K T O R E N

«WIE FUNKTIONIERT DAS?»

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Eine Bedienungsanleitung, wie sie jedem neuen Gerät beiliegt, reicht nicht, wenn die ATG den GotthardBasistunnel der SBB übergibt. Dafür braucht es zusätzlich umfangreiche Schulungen. Ab Mitte 2016 rollen die ersten Züge durch den Tunnel – von diesem Zeitpunkt an ist die SBB für den Betrieb und den Unterhalt des Tunnels verantwortlich.

Damit die Mitarbeitenden der SBB wissen, was sie im Gotthard-Basistunnel ­erwartet, werden sie nicht nur im Seminarraum geschult. Sie erhalten zusätzlich direkt vor Ort Einblicke in das komplexe Tunnelsystem. Nur so bekommen die über 3500 Zugverkehrsleiter, Betriebswehrleute, Zugbegleiter und Lokführer ein Gespür dafür, wie das Gesamtbauwerk funktioniert. Im Rahmen der ­Schulungen lernen sie, wie die Anlagen bedient werden, was bei einer Tunnel­ durchfahrt zu beachten ist, wie der ­Tunnel instand gehalten wird und ganz wichtig: wie sie bei einem Ereignis ­reagieren müssen. So wird verhindert, dass bei einem Störfall die Frage auftaucht: «Wie funktioniert das?»

Orientierung muss sein Eine der grössten Herausforderungen be­steht darin, sich im Tunnel auszukennen. Zentrale Fragen lauten beispielsweise: Wo sind Norden und Süden? ­Wo befinden sich die rund 4000 Schaltschränke? ­W ie weit ist der Fluchtweg von der Nothaltestelle West zur Not­ haltestelle Ost? Und wo sind die Kommunikationsanlagen? Im Labyrinth von Räumen, Schächten und Stollen – in denen alleine die Zu- und Abluft­stollen so gross sind, dass sie mit dem Auto befahren werden könnten – ist die Orientierung entscheidend.

Multifunktionsstelle Faido: Was ist wo? Die Orientierung in den beiden MFS ist sehr wichtig.

Doch nicht nur über die geografischen Gegebenheiten müssen die Mitarbeiter genauestens Bescheid wissen. Auch das aussergewöhnliche Klima mit der bis zu 40 Grad warmen Luft ist nicht zu unterschätzen. Deshalb ist eine ergänzende

Ausbildung zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz unverzichtbar. Nur so kann sichergestellt werden, dass sämtliche Unterhaltsarbeiten an den Gleisen, Fahrleitungen, Lüftungen, Sicherheitsanlagen, Hebeeinrichtungen etc. sicher und ohne Gefährdung der Gesundheit ausgeführt werden können.

Aufwendiges Schulungsprogramm Da es unmöglich ist, alle 3500 Personen von einem einzigen Instruktor schulen zu lassen, wird nach dem Train-the-­ Trainer-Prinzip gearbeitet. Ausgewiesene Fachleute der Unternehmer und der AlpTransit Gotthard AG, sogenannte Systeminstruktoren, geben ihr umfangreiches Wissen in rund 80 000 Schulungsstunden an die 80 Fachinstruk­toren der SBB weiter. Diese unterrichten anschliessend in circa 136 000 Schulungsstunden die Mitarbeitenden der SBB. Bei der ATG ist Hans Poletti für die Ausbildung in Zusammenhang mit der Inbetriebsetzung verantwortlich. Bereits Anfang 2014 startete die Ausbildung der Fachinstruktoren durch die Systeminstruktoren. Sie dauert noch bis im April 2016. Parallel dazu geben die Fachinstruktoren seit November 2014 ihr erworbenes Wissen an die Mitarbeitenden der SBB weiter. Zusätzlich müssen die Schulungsunterlagen in Deutsch und Italienisch erstellt und den Auszubildenden übergeben werden. Nur so können sämtliche Wissenslücken geschlossen und der komplexe Betrieb des Gotthard-Basistunnels langfristig sichergestellt werden.

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GOTTHARD-BASISTUNNEL

STAND DER ARBEITEN 12

Über 95 Prozent der Bahntechnik-­ arbeiten im Gotthard-Basistunnel sind inzwischen geleistet. Sämtliche Querschläge wurden ausgerüstet und die Türen bei den vier Nothaltestellen eingebaut. Nach und nach beginnt nun die Inbetriebnahme der Querschläge. Die Vorbereitungs­ arbeiten für den Testbetrieb laufen auf Hochtouren. Ab 1. Oktober 2015 finden Testfahrten durch den ganzen Tunnel statt.

Offene Strecke Nord – Uri Die Rohbauarbeiten an der offenen ­Strecke Nord sind grösstenteils beendet, das Bahntrassee ist eingezäunt. Fahr­ leitungsmasten und Holzlärmschutzwände sind aufgestellt, Flucht- und ­Interventionstore, Treppen sowie Geländer bei den Treppen eingebaut. Vor dem Nordportal wurden die Weichen und Achszähler installiert sowie die Fahr­ leitung montiert (Bild). Die Gleisfeld­ beleuchtung ist an das elektrische Netz angeschlossen. Die Arbeiten sind somit auf Kurs, sodass Mitte August 2015 die neuen Gleise Altdorf–Erstfeld in Betrieb genommen werden können. 1

Erstfeld / Amsteg – Uri Sämtliche Querschlagsnischen sind grün bemalt (Bild). Ebenso wurden die Fluchtwegpfeile am Tunnelgewölbe ­angebracht, die Handläufe und die Notbeleuchtung montiert. Beim Nord- und beim Südportal sind je 12 Strahlventi­ latoren eingebaut. Sie stellen bei einem Ereignis sicher, dass der Rauch rasch ­abzieht. 2

3 Sedrun – Graubünden Zwischen Sedrun und Faido sind die letzten Wetterkühler, Wetterwände und temporären Schleusentore ausgebaut. Die Stahlrohre, welche zur temporären Kühlung eingesetzt wurden, werden a­ uf dem Installationsplatz Rynächt gereinigt und wiederverwendet. Die Hebeeinrichtung Sedrun ist geprüft und in die Leittechnik integriert (Bild). Die letzten Tests finden während des Testbetriebs statt. Die Verkabelungs­arbeiten im Bahntechnikgebäude Sedrun sind abgeschlossen. In Sedrun und Faido wurden die elektrotechnischen und die mechanischen Kom­ponenten in den Lüftungszentralen eingebaut. Die ersten Ventilationstests in beiden Zentralen ­verliefen erfolgreich.

Faido – Tessin Ende April 2015 fanden in der Multifunktionsstelle Faido die ersten Tests mit dem mobilen Erhaltungstor statt (Bild). Dieses wird künftig bei Unterhaltsarbeiten zum Einsatz kommen. Die Balisen und die Achszähler sind montiert und ­ver­kabelt. Im Seitenstollen West der Multifunktionsstelle wurde eine Schalldämmschicht auf den Spritzbeton auf­ getragen und das strahlende Kabel für die Funkkommunikation montiert. Im Zugangsstollen Faido erfolgte die Reinigung der Entwässerungsschächte und die Spülung der Leitungen. Der Installationsplatz Faido ist praktisch zurück­ gebaut, die Rekultivierungsarbeiten ­laufen. Das Gebiet südlich des Flusses ­ Ri Cersa ist bereits f­ ertiggestellt. ­Nach dem Schienenschleifen im gesamten Tunnel mussten beide R ­ öhren, teils ­manuell, gereinigt werden. 4

5 Bodio – Tessin Zwischen Faido und Bodio wurde in ­beiden Röhren die Feinreglage der Fahrleitung durchgeführt (Bild). In der Oströhre i­st das strahlende Kabel eingebaut, im Bahntechnikgebäude Bodio sind die Lichtwellenleiter sowie die Mittel- und die Niederspannungskabel einge­zogen. Die Arbeiten bei den Rückhaltebecken Bodio laufen termingerecht. Die Kühlweiher und die Retentionsbecken sind allesamt fertig gebaut.

6 Offene Strecke Süd – Tessin Auch vor dem Südportal begann die Montage der Gleisfeldbeleuchtung. Die Weichen sind eingebaut, die Weichenverteiler über Daten- und Speisekabel mit dem Bahntechnikgebäude Bodio verbunden. Ende November 2014 wurde beim Knoten Giustizia die neu verlegte Kantonsstrasse Biasca – Osogna offiziell eröffnet (Bild). Neu führt die Kantonsstrasse über den Tagbautunnel.


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CENERI-BASISTUNNEL

STAND DER ARBEITEN 14

Vom Ceneri-Basistunnel waren Ende April 2015 über 92 Prozent ausgebrochen. In Richtung Süden konnten Ende März 2015 zuerst in der Westund anschliessend in der Oströhre die Durchschläge gefeiert werden. Der Hauptdurchschlag Richtung Norden ist per Anfang 2016 geplant.

Camorino Bei Camorino laufen die Arbeiten an den Kunstbauten weiter. Im Dezember 2014 wurde der Viadukt Bellinzona – Lugano eingeweiht. Die Bauarbeiten am langen Viadukt Lugano – Bellinzona sind Ende 2015 abgeschlossen.

Vigana In Vigana sind die Untertagbauarbeiten abgeschlossen. Die Arbeiten am Portalbauwerk sind weit­gehend fertiggestellt. Die Materialbewirtschaftungsanlage wird seit Ende April 2015 zurückgebaut. Sigirino In Sigirino läuft der Sprengvortrieb ­Richtung Norden weiter. In der Weströhre sind bis nach Vigana noch rund 1500 Meter Fels auszubrechen, in der Oströhre fehlen noch circa 2000 Meter. Gleichzeitig werden in beiden Röhren die Sohlen eingebracht, die Abdichtungsarbeiten ausgeführt und das Gewölbe betoniert. In Richtung Süden

­ rachen die Mineure am 17. März 2015 b in der West- und am 30. März 2015 ­ in der Oströhre die letzten Meter Fels aus (Bild). Die Abweichungen waren mit zwei Zentimetern (horizontal) respek­tive einem Zentimeter (vertikal) äusserst gering.

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Vezia Die Arbeiten am Tagbautunnel in Vezia schreiten ebenfalls zügig voran: Das ­Portalbauwerk wurde inzwischen fertiggestellt. Der erste Teil des Tagbautunnels ist eingeschüttet, der zweite Teil wie auch der Bau des Bahntechnikgebäudes und der Rettungspiste sind im Gang.

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JAHRESFILM 2014

AGENDA

15. – 17. AUGUST 2015

Der Jahresfilm 2014 der Alptransit Gotthard AG dokumentiert die Meilensteine des gesamten Jahres in eindrücklichen Bildern.

Inbetriebnahme des neuen Gleises Altdorf – Erstfeld mit ETCS Level 2

1. OKTOBER 2015 Bahntechnik im GBT fast eingebaut – erste Versuchsfahrten im GotthardBasistunnel erfolgreich abgeschlossen – 90 Prozent des Ceneri-Basistunnels ausgebrochen: Diese wichtigen Meilensteine haben die Tunnelbauer im Jahr 2014 beim Bau der NEAT am Gotthard erreicht. Der Jahresfilm 2014 der AlpTransit Gotthard AG kann über das Internet (www.alptransit.ch) oder bei den Infozentren in Erstfeld und Pollegio zum Preis von CHF 30.– bezogen werden.

Ersteinschaltung der Fahrstrom­ anlagen und Start Testbetrieb in Gotthard-Basistunnel

1. JUNI 2016 Offizielle Eröffnungsfeier des Gotthard-Basistunnels

4./5. JUNI 2016

Mitarbeit beim Testbetrieb

Publikumsanlass in Erstfeld und ­Bodio

Die AlpTransit Gotthard AG sucht für den Testbetrieb im Gotthard-Basistunnel Personal, das bei der Inbetriebsetzung des ­längsten ­Eisenbahntunnels der Welt mitwirken möchte. Die detaillierten Informationen zu den Stellen finden Sie unter a­ lptransit.ch/testbetrieb. Sind Sie interessiert? Bewerben Sie sich noch heute.

PROJEKTBETEILIGTE GOTTHARD NORDSEITE Bauherr AlpTransit Gotthard AG

Projektierung und Bauleitung Offene Strecke Altdorf/Rynächt

Bahntechnische Ausrüstung Gotthard-Basistunnel

Ausführung Offene Strecke Altdorf/Rynächt

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IMPRESSUM Herausgeberin und Redaktion: AlpTransit Gotthard AG, Luzern; Medienstelle Gotthard: Stefanie Schlüter Layout und Gestaltung: BLU AG, Altdorf, www.blu-agentur.ch Fotos: Nicola Demaldi, Maurus Huwyler, AlpTransit Gotthard AG Druck: Gisler Druck AG, Altdorf 6.2015, 23 000 Expl.

WWW.ALPTRANSIT.CH


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