FLACHBAHN DAS INFOMAGAZIN DER ALPTRANSIT GOTTHARD AG S e d r u n 2014
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Rückbau – aus Grau wird Grün
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6 390 000 Besucher in Sedrun 10 Millimetergenau vermessen
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KORREKTE VERGABE AM CENERI
Das Bundesgericht hiess im September 2014 zwei Beschwerden gegen Entscheide des Bundesverwaltungsgerichts im Zusammenhang mit den Bahntechnikvergaben beim Ceneri-Basistunnel gut und bestätigte damit die ursprünglichen Vergabeentscheide der AlpTransit Gotthard AG. Wir waren zwar überzeugt, dass wir die Aufträge korrekt vergeben hatten. Bei solch komplexen Verfahren kann man jedoch immer das berühmte Haar in der Suppe finden, denn die perfekte Ausschreibung gibt es nicht. Deshalb waren wir über das Urteil aus Lausanne erleichtert. Die Schweizer Bürgerinnen und Bürger werden nun nicht für zusätzliche Kosten zur Kasse gebeten. Wir gehen davon aus, dass wir den Ceneri-Basistunnel wie vorgesehen im Dezember 2019 in Betrieb nehmen können. Die AlpTransit Gotthard AG unternimmt alles, um dieses Ziel zu erreichen.
Renzo Simoni Vorsitzender der Geschäftsleitung AlpTransit Gotthard AG
Titelbild: Im Oktober 2014 wurde die Standseilbahn zwischen dem Dorf und dem Installationsplatz Sedrun demontiert und zurückgebaut.
I N S TA L L AT I O N S P L AT Z S E D R U N
AUS GRAU WIRD GRÜN
Sie sind weg: sowohl die Mineure von Sedrun wie auch das Baustellendorf Mira. Dies bedeutet aber nicht, dass in Sedrun nicht mehr gearbeitet wird. Wir werfen einen Blick auf die Baustelle und blicken voraus, was in Sedrun noch alles passiert.
Nicht nur das Baustellendorf, sondern auch die Standseilbahn, welche die Mineure täglich zur Arbeit fuhr, ist verschwunden. Beides wurde demontiert und abtransportiert. Auf dem ehemaligen Installationsplatz Sedrun verbleiben nur noch das neue Bahntechnikgebäude
und die Vorderrheinbrücke zum Zugangs stollen Sedrun. Die momentan noch graue Aufschüttung wird verschwinden und bald zu einer grünen Landschaft werden.
Natur und Erholung Am Vorderrhein, oberhalb des Bahntechnikgebäudes bis zur Mündung des Drunbaches, entsteht die neue Gewässer zone mit einem Naturschutzgebiet – ähnlich wie bei der Aue Insla, die sich oberhalb des Kraftwerks der KVR befindet. Bis zu 70 Meter breit und 600 Meter lang wird das gesamte Naturschutzgebiet schlussendlich sein.
Der Vorderrhein und der Drunbach werden naturnah umgestaltet, damit sie die Murgänge und Wassermassen in Zukunft problemlos aufnehmen können. Auf der Fläche des ehemaligen Werkgleises, welches diesen Sommer demontiert wurde, entsteht das Trassee für eine neue Langlaufloipe. Die parallel dazu verlaufende Werkstrasse bleibt auf Wunsch der Gemeinde bestehen und dient künftig der Erschliessung des Gewerbegebietes.
Das Baustellendorf und der Installationsplatz sind zurückgebaut (links). Die Standseilbahn in Sedrun hat ihren Dienst getan (rechts).
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A S S I S T E N T O B E R B A U L E I T E R C E N E R I , D AV I D E S I A
PASSION FÜR BAUSTELLEN UND FUSSBALL Es ist kaum ein Zufall, dass Davide Sia heute bei der AlpTransit Gotthard AG arbeitet: Sein Vater war dreissig Jahre als Mineur unterwegs und hat zu Hause immer wieder von seiner Arbeit untertags geschwärmt. Entsprechend bekam Davide Sia den Virus des Bergbaus praktisch eingeimpft. Das Interesse stieg von Tag zu Tag und es stand schon früh fest, dass er einmal Bautechniker werden würde.
«Von meinem Vater habe ich gelernt, Respekt gegenüber all jenen Arbeitern zu haben, die tagtäglich harte, körper liche Arbeiten leisten. Das beste Beispiel sind die Mineure: Sie sind die wahren Helden dieses Jahrhundertbauwerks. Mein Vater, ein leidenschaftlicher Dichter, hat den Mineuren sogar ein Gedicht gewidmet: Nun weiss ich, diese Gesichter sind rau, trocken und hart wie ein Felsen … Ich weiss alles von ihnen, ich kenne ihre Arbeit, ihre Ängste, ihre Schmerzen und ihre Herzen … Ich war einer von ihnen. Dank den Geschichten meines Vaters hat sich mein Interesse für diesen Beruf und speziell für das Projekt NEAT mehr und mehr erhöht.»
Davide Sia auf der Materialablagerung in Sigirino.
Seit 2009 arbeitet Davide Sia bei der AlpTransit Gotthard AG. Der 38-Jährige ist als Assistent des Oberbauleiters Ceneri für die Werkverträge zuständig. Dies betrifft insbesondere die Materialablagerung beim Zugangsstollen, die Qualität des Betons sowie die Überwachung der Erschütterungen übertags, wenn im Ceneri gesprengt wird. «Am meisten fasziniert mich der grosse künstliche Berg bei der Baustelle Sigirino. Er besteht aus Ausbruchsmaterial, welches wir aus dem Ceneri in die Landschaft eingegliedert haben.» Für Sia sind dies nicht einfach 3,5 Millionen Kubikmeter Material, sondern vor allem das Resultat einer guten Zusammenarbeit von Fachkräften. Bevor Davide Sia zur AlpTransit Gotthard AG stiess, hatte er für verschiedene Firmen gearbeitet und Erfahrungen im Hoch- und Tiefbau gesammelt. «Bei meiner ersten Stelle», erinnert er sich, «war meine Berufsbezeichnung ‹Vermesser›.» Aufgrund seiner Leidenschaft folgte eine Anstellung in einem Labor für Materialtechnologie. Dort nannte man ihn «Chemiker». Zum «Architekten» wurde er, als er an einer technischen Studie im Bereich Design mitarbeitete. Und bei der AlpTransit? Er lächelt: «Hier nennen mich viele Ingenieur.» Nicht jeder weiss, dass er «Bautechniker STE-SAT» ist. Der Bautechniker bereitet Angebote und Ausschreibungen vor, erstellt Zeitpläne und kümmert sich – wie für ihn geschaffen – um die «SIANormen».«Da musste ich mir in der Schule schon den einen oder anderen Witz anhören.»
Seine offene, spontane Art erleichtert es ihm, sich schnell anzupassen und sich zu integrieren. Als Teammensch fühlt sich Davide Sia bei seinen Kollegen bestens aufgehoben. Genauso liebt er es aber auch, Zeit für sich alleine zu genies sen – und natürlich Fussball zu spielen. Dem Fussball gehört seine ganze Leidenschaft. Mit einem Lächeln meint er: «Man sagt von mir, ich hätte immer Fussball im Kopf … naja, nicht immer. Aber als ich als Kind erstmals mit dieser Sportart in Kontakt kam, war es Liebe auf den ersten Blick.» Immer trug er damals einen Ball mit sich herum, überall wurde Fussball gespielt. Er und seine Teamkollegen waren so begeistert, dass sie sogar die Fussball-WM nachspielten. Irgendwann hängte er dann seine Fussballschuhe an den berühmten Nagel, doch die Leidenschaft ist geblieben. Heute trainiert er die C-Junioren in Basso Ceresio. «Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Aber es macht einfach Spass mit den Jungs!» Ausserdem organisiert er jedes Jahr das ATG-Fussballturnier, an welchem ATG-Mitarbeitende, die Bauleitung, die Projektingenieure und das Kon sortium teilnehmen. Mittlerweile nimmt das Turnier einen festen Platz im sommerlichen Terminkalender ein und bietet eine schöne Gelegenheit, sich ausserhalb der Arbeit mit Kollegen zu treffen. Und wovon träumt Davide Sia? «Ich wünsche mir, dass ich eines Tages eine kleine Sportanlage mit einem Fussballplatz bauen und betreiben kann. Im Moment ist und bleibt es jedoch ein Traum. Aber es heisst ja so schön: ‹Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.›»
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I N F O R M AT I O N S Z E N T R U M S E D R U N
390 000 BESUCHER IN 18 JAHREN 6
Seit Ende Oktober 2014 sind die Türen des AlpTransit-Informationszentrums Sedrun geschlossen. Es bleiben schöne Geschichten und viele Erinnerungen – ein Rückblick auf 18 bewegte Jahre.
Im Frühling 1996 entstand bei den SBB die Idee, in Sedrun ein Informations zentrum zum Gotthard-Basistunnel zu schaffen. Bereits Ende Oktober 1996 eröffneten zahlreiche Gäste aus der Welt der Technik, der Politik und der Medien das neue Informationszentrum.
Alfred Schmid führt eine Besuchergruppe durch das Informationszentrum Sedrun (rechts). Besuch des Gesamt-Bundesrates am 5. September 2012 (unten).
Im Frühling 1998 übernahm die neu gegründete AlpTransit Gotthard AG das Informationszentrum. Sie vergab die Leitung an die Bonanomi AG Geologische Beratungen von Yves Bonanomi aus Bugnei. Unterstützt wurde er von den beiden Sedrunern Alfred Schmid und Bruno Pfyffner.
Die Besucherinnen und Besucher stammten zu rund 90 Prozent aus der Schweiz, die restlichen 10 Prozent aus mehr als 100 Ländern. Die Sedruner Bärenführer begrüssten Gäste aus Ägypten, China, Griechenland, Nepal, Nigeria, Peru, Polen, Südkorea, Tansania, Uruguay und Vietnam.
Im Juli 1999 wurde für eine Baustellenführung mit vorangehendem Referat zum ersten Mal ein Unkostenbeitrag von 8 Franken pro Person eingeführt, was dem Besucheransturm jedoch keinerlei Abbruch tat. Am 9. Juli 1999 konnte das Informationszentrum Sedrun seinen 55 555. Besucher feiern. Am 19. April 2001 war bereits die 100 000er-Marke erreicht und am 11. Februar 2009 begrüsste Renzo Simoni, Vorsitzender der AlpTransit Gotthard AG, den 300 000. Besucher im Informationszentrum.
Und natürlich gaben sich auch immer wieder prominente Gäste die Ehre: Verkehrsminister aus ganz Europa, Regierungsräte, Botschafter und als Höhepunkt: der Besuch des GesamtBundesrates am 5. September 2012. Ab 2011 zeichnete sich langsam das Ende der NEAT-Arbeiten in Sedrun ab. Im Dezember des gleichen Jahres brachte die Schachtförderanlage zum letzten Mal Gäste in das Gotthard-Labyrinth hinunter. Per Ende 2011 kündigte die ATG den langjährigen Vertrag mit der Bonanomi AG. Auf den 1. Januar 2012 hin übernahm die AlpTransit Gotthard AG das Besucherwesen in Sedrun und führte es mit den beiden Bärenführern Alfred Schmid und Bruno Pfyffner weiter. Jetzt, mit der Schliessung des Informationszentrums Sedrun, ist klar: Die Inbetriebnahme des längsten Eisenbahntunnels der Welt rückt näher. Nicht weniger als 389 153 Personen besuchten das Informationszentrum Sedrun. Pro Jahr waren dies im Durchschnitt 21 620 Personen oder pro Tag fast 60 – und dies über 18 Jahre. Eine tolle Leistung, auf die alle Beteiligten stolz sein dürfen.
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«380 000 BETONSCHWELLENBLÖCKE HABEN WIR IN DEN VERGANGENEN VIER JAHREN EINGEBAUT. JEDEN EINZELNEN MUSSTEN WIR PRÄZISE PLATZIEREN UND MIT GROSSER SORGFALT EINBETONIEREN. KORREKTUREN SIND UNMÖGLICH.»
ZWEI MAL 57 KILOMETER Höchste Präzision war gefragt beim Einbau der festen Fahrbahn im Gotthard-Basistunnel. Nebst 380 000 Schwellen wurden 290 km Schienen und 131 000 m³ Beton eingebaut. Ein grosser Teil davon in mühsamer Handarbeit. Am 31. Oktober 2014 feierten alle Beteiligten den Einbau der letzten, sogenannten goldenen Schwelle.
S TA U M A U E R Ü B E R WA C H U N G
DER AUFWAND HAT SICH GELOHNT 10
Im Dreieck Oberalppass-Lukmanierpass-Disentis unterquert der Gotthard-Basistunnel die drei Staumauern Curnera, Nalps und Santa Maria.
Während rund 14 Jahren wurden die Staumauern und das umliegende Gelände intensiv überwacht. Heute, vier Jahre nach dem Ende der Vortriebsarbeiten, konnte die Überwachung gelockert werden. Adrian Ryf, Leiter Geomatik bei der AlpTransit Gotthard AG, erklärt, worum es bei den Überwachungen genau geht, welche Risiken bestanden und ob sich die Setzungen im erwarteten Rahmen bewegen. Die permanente Überwachung der Staumauern ist beendet. Wieso überwachte die AlpTransit Gotthard AG die Staumauern im Kanton Graubünden so intensiv? Die Staumauern bei Sedrun werden immer noch überwacht, jedoch nicht mehr ganz so intensiv. Die ATG beschäftigte sich bereits mehrere Jahre vor Beginn der Vortriebsarbeiten im Rahmen ihrer Risikobetrachtungen mit möglichen Auswirkungen an der Erdoberfläche. Um rechtzeitig auf grös sere Setzungen reagieren und grösseren Schaden vermeiden zu können, mussten wir die Umgebung der drei Staumauern bei Sedrun während des Vortriebs intensiv überwachen. Aus der Erfahrung bei der Staumauer Zeuzier (VS) und dem Gotthard-Strassentunnel weiss man, dass sich das Gelände auch im Gebirge setzt, wenn darunter ein Tunnel gebaut wird.
entsprechend sofort reagieren und miteinander in Kontakt treten. Einen kritischen Moment gab es jedoch nie.
Zehn GPS-Geräte überwachten während 14 Jahren das Gelände um Sedrun. Heute sind es noch zwei.
Wie genau muss man sich diese Überwachung vorstellen? Bei den drei Staumauern und im Gelände über dem Gotthard-Basistunnel waren insgesamt zehn Tachymeter in Häuschen mit Fenstern aus Spezialglas platziert. Das Spezialglas ist sehr präzis geschliffen, damit der Messstrahl nicht abgelenkt wird. Im Gelände standen zudem zehn GPS-Geräte. Zusammen mit einem jährlichen Nivellement konnten wir Veränderungen im Gelände milli metergenau messen. Im Frühling 2014 wurde die Messanlage auf vier Tachy meter und zwei GPS-Geräte verkleinert. Die Messungen erfolgen automatisch, werden zweimal im Monat ausgewertet und allen Beteiligten in einer Datenbank grafisch und nummerisch zur Verfügung gestellt. Als der Tunnelvortrieb noch lief, erfolgte die Auswertung teilweise sogar täglich. Bei Veränderungen konnten wir
Zehn Zentimeter hat sich der Boden des Stausees Nalps an seinem süd lichen Ende gesenkt. Ergab dies nicht enorme Belastungen für die Staumauer? Direkt bei der Mauer waren es «nur» sechs Zentimeter. Man muss sich bewusst sein, dass diese Setzungen über mehrere Jahre hinweg stattfanden. Eine Staumauer ist auch im Normalfall gewissen Deformationen unterworfen – und nicht nur, wenn darunter ein Tunnel gebaut wird. Im Sommer, mit einem gefüllten Stausee und bei höheren Temperaturen, entsteht beispielsweise ein ganz anderer Druck auf die Staumauer als im Winter, wenn der See praktisch leer ist. Weil sich die Staumauer wegen des Tunnelbaus als Gesamtbauwerk setzte, gab es keinerlei Risse, und die Deformationen wurden problemlos verkraftet. War das Risiko eines Zwischenfalls gross? Dank verschiedener Modellrechnungen konnte man davon ausgehen, dass die Risiken nicht allzu gross waren und sind. Wir wollten aber auf Nummer sicher gehen und genau wissen, wie sich das Gelände verändert. Welches war das grösste Risiko für die Bevölkerung von Sedrun? Die Angst, dass eine Staumauer wegen des Tunnelbaus brechen und die Surselva unter Wasser gesetzt werden könnte, ist unberechtigt. Wenn man Schäden an der
Staumauer entdeckt hätte, wäre das Wasser im See unverzüglich abgesenkt worden. Man hätte die Staumauer anschliessend saniert und damit jedes Risiko eliminiert. Dabei wäre natürlich die Energieproduktion eingestellt worden, was zu Schadenersatzzahlungen geführt hätte. Was ziehen Sie für ein Fazit über die gesamte Zeit? Ein sehr positives. Die enge Zusammenarbeit von Experten, Kraftwerkbetreibern, dem Bund und der ATG war sehr sinnvoll. Der Aufwand hat sich gelohnt. Für das Risikomanagement der ATG ist die Geländeüberwachung eine Erfolgsgeschichte. Als Nebeneffekt brachte die Überwachung auch grosse wissenschaftliche Erkenntnisse. Können die Erkenntnisse für weitere Projekte genutzt werden? Bereits während der intensiven Überwachungen wurden zahlreiche Publikationen verfasst. Die Erkenntnisse über die Auswirkungen des Tunnelbaus auf den Bergwasserhaushalt und den Fels sind einmalig. An der ETH wurden dazu sogar Doktorarbeiten geschrieben. So können wir davon ausgehen, dass die Resultate bei weiteren Projekten wieder einfliessen werden. Darauf sind wir stolz.
Adrian Ryf (vor einem «Tachymeterhäuschen») ist zufrieden. Die Mauer beim Stausee Nalps trug keine Schäden davon.
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GOTTHARD-BASISTUNNEL
STAND DER ARBEITEN 12
Rund 90 Prozent der BahntechnikArbeiten im Gotthard-Basistunnel sind geleistet. Seit Ende Oktober 2014 ist die feste Fahrbahn in beiden Tunnelröhren eingebaut. Ausserhalb des Tunnels werden die Zufahrts strecken ausgerüstet. Auf den Installationsplätzen des Rohbaus laufen die Rückbauarbeiten.
Offene Strecke Nord – Uri Die Arbeiten an der offenen Strecke Nord laufen weiter. Beim Stammlinienanschluss Erstfeld wurden Fahrleitungsmasten und Holz-Lärmschutzwände aufgestellt. 1
Die Rohbauarbeiten am Bahntrassee sind seit Ende August 2014 abgeschlossen. Es wurde bereits vollumfänglich den SBB und dem Unternehmer Bahntechnik übergeben. Die komplette Fertigstellung der Bahnanlagen erfolgt im Frühjahr 2016. Die Rekultivierungsarbeiten entlang der Stammlinie sind weit fortgeschritten, erste Landstücke konnten an die Eigentümer zurückgegeben werden.
Die AlpTransit Gotthard AG und die Basis 57 informierten in Erstfeld über die geplante Fischzuchtanlage, die von Bergwasser aus dem Gotthard-Basis tunnel gespeist werden soll.
Sedrun – Graubünden Im Bahntechnikgebäude laufen die Installationsarbeiten: Die Transformatoren sind angeliefert, platziert und verdrahtet. Ausserdem wurden Stromschienen eingebaut und die No-Break-Anlagen an das elektrische Netz angeschlossen. 2
Auf dem Installationsplatz Sedrun wurden im Sommer 2014 die Bahnverladeanlage, das Silogebäude, die Glimmerflotationsanlage und der Unterflurabzug fertig zurückgebaut. Ebenso ist der Rückbau der Bahnbrücke Val Bugnei und des Werkgleises abgeschlossen. Auf dem Gelände des ehemaligen Baustellendorfs Mira wurde die gesamte Fläche rekultiviert und neu angesät. Auch die Standseilbahn ist bereits zurückgebaut. Der Tunnelabschnitt Sedrun–Faido Ost ist komplett ausgerüstet. Sämtliche bahn technischen Anlagen sind eingebaut.
Faido – Tessin Ende Oktober 2014 wurde im Tunnel abschnitt Faido–Bodio West das letzte Stück der festen Fahrbahn betoniert und die «goldene Schwelle» gefeiert. Somit sind inzwischen beide Röhren durch gängig auf Schienen befahrbar. 3
Erstfeld / Amsteg – Uri Die Tunnelabschnitte Erstfeld–Sedrun Ost und West sind fertig ausgerüstet und sämtliche bahntechnischen Anlagen sind eingebaut. Der Speisepunkt Amsteg wird nach und nach von einem Team der SBB in Betrieb genommen. Komponenten der Zugsicherung wurden an das elektrische Netz angeschlossen.
Im Portalgebäude Faido wurden die Lichtwellenleiter eingeblasen, Niederund Mittelspannungsschränke ans
e lektrische Netz angeschlossen sowie Mauerdurchbrüche gegen Brand abgeschottet. Seit Ende Oktober 2014 laufen auf dem Installationsplatz Faido die Arbeiten für die Endgestaltung. 4 Bodio – Tessin Im Juni 2014 wurde der Versuchsbetrieb zwischen dem Südportal in Bodio und der Multifunktionsstelle Faido beendet. Insgesamt gab es über 650 erfolgreiche Fahrten an 78 Testtagen. Der Versuchsbetrieb lieferte wichtige Erkenntnisse für den im Herbst 2015 beginnenden Testbetrieb im gesamten Tunnelsystem.
Der Installationsplatz Bodio ist zurück gebaut und wurde dem Teilabschnitt Biasca für die Endgestaltung übergeben. Im Hinblick auf die definitive Tunnel wasserbehandlungsanlage sind die drei Kühlweiher betoniert. 5 Offene Strecke Süd – Tessin Seit Mitte Juli 2014 wird der gesamte Bahnverkehr zwischen Arth-Goldau und Chiasso durch die SBB aus der Betriebszentrale Süd (CEP) überwacht und gesteuert.
Die Anlagen des Versuchsbetriebs wurden abgebaut, der Aufbau der Anlagen für den Testbetrieb läuft.
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CENERI-BASISTUNNEL
STAND DER ARBEITEN 14
Vom Ceneri-Basistunnel waren Ende Oktober 2014 über 85 Prozent ausgebrochen. Das Bundesgericht hiess die zwei Beschwerden gegen Entscheide des Bundesverwaltungsgerichts in Zusammenhang mit den Bahntechnikvergaben gut. Der geplante Termin für die Inbetriebnahme 2019 bleibt somit bestehen.
Camorino Im Raum Camorino, nördlich des CeneriBasistunnels, laufen die Arbeiten an den Kunstbauten weiter. Bei der neuen Eisenbahnbrücke über die Autobahn A2 sind bereits die Endgestaltungsarbei1
ten in Gang. Das kürzere der beiden markanten Viadukte ist im Rohbau fertiggestellt. Beim längeren Viadukt Bellinzona–Lugano laufen die Vorschotterungsarbeiten.
Vigana In Vigana sind der Rückbau der Anlagen und die Rekultivierung der Flächen weit fortgeschritten. Die Unterkünfte, die Mensa und auch Teile der Baustellen büros sind inzwischen zurückgebaut. Seit Ende Oktober 2014 laufen die Verlegearbeiten der Bewehrung. Die Übergabe des entsprechenden Loses ist per Ende 2014 geplant.
2 Sigirino In Sigirino läuft in beiden Röhren der Sprengvortrieb Richtung Norden und Süden weiter. Gleichzeitig werden die Sohle eingebracht, die Abdichtungs arbeiten ausgeführt und das Gewölbe betoniert. In Richtung Süden beträgt die verbleibende Vortriebslänge bis zum Südportal weniger als 500 m.
Vezia Die Arbeiten am Tagbautunnel in Vezia schreiten zügig voran: Der erste Teil des Tagbautunnels wird aufgeschüttet und der Bau des Bahntechnikgebäudes ist im Gang. Die Arbeiten entlang der neuen Gemeindestrasse sind abgeschlossen. 3
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NEWSLETTER
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AGENDA
FEBRUAR / MÄRZ 2015 Prognostizierte Durchschläge CBT Süd
JUNI 2015 Abschluss Rohbauarbeiten Tagbautunnel Vezia
JUNI 2015 Abschluss Rohbauarbeiten Viadukt Lugano–Bellinzona
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PROJEKTBETEILIGTE GOTTHARD SEDRUN Bauherr AlpTransit Gotthard AG
Projektierung und Bauleitung Ingenieurgemeinschaft Gotthard-Basistunnel Süd
Ausführung Tunnelbaulos ARGE TRANSCO – Sedrun
Implenia Bau AG, Aarau Frutiger AG, Thun Bilfinger Berger AG, Reichenburg Pizzarotti, Parma (ITA)
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IMPRESSUM Herausgeberin und Redaktion: AlpTransit Gotthard AG, Luzern; Medienstelle Gotthard: Stefanie Schl端ter Layout und Gestaltung: BLU AG, Altdorf, www.blu-agentur.ch Fotos: Nicola Demaldi, Maurus Huwyler, Keystone Druck: S端dostschweiz Print, Chur 11.2014, 9000 Expl.
WWW.ALPTRANSIT.CH